transparent-Ausgabe

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DURCHSCHAUBARES FÜR KJGLER/-INNEN DES DIÖZESANVERBANDES KÖLN
eins
/2015
»
love
is all
you need
aktuelle Infos auch unter kjg-koeln.de/aktuelles/kalender
terminE 2015
April 2015
17. – 19.04.
24. – 26.04.
Diözesankonferenz Haus Venusberg Bonn
»Wir werden Klasse« TeamerInnenschulung
Haus Sonnenberg
Mai 2015
05.05.
Schulung für die Mitglieder-Datenbank (MiDa) der KjG
09.05.
Finanzschulung in der KjG-Diözesanstelle
20.05.
Multiplikatorenfortbildung »Mehr als nur ein Spiel«
in Kooperation mit Religio Altenberg
22. – 24.05.
3. Deutsche Meisterschaft im Gummihuhngolf Speyer
27. – 31.05.
KjG-Bundeskonferenz Hardehausen
Juni 2015
12. – 14.06.
Konstituierende Sitzung des Diözesanausschusses
20. – 21.06.
Thementage Haus Sonnenberg
29.06. – 03.07. Sommerfreizeit für Kinder Haus Sonnenberg
August 2015
22.08.
28. – 30.08
»frei-schwimmen« – Jugendevent des Bündnis
für Freiräume Waldbad Köln-Dünnwald
»Survivaltour«
September 2015
26.09.
Zickezacke Hühnerkacke Region Bergisch Land
November 2015
13. – 14.11.
21.11.
Regionales Vernetzungstreffen
Finanzschulung in der KjG-Diözesanstelle
Dezember 2015
11. – 13.12.
BILDNACHWEISE
transparent
Ausgabe 1 / 2015
Grundlagenseminar für Schulungsmitarbeitende
Haus Sonnenberg
una.knipsolina / photocase.de (Titelfoto); suze / photocase.de (2); freepik.com (3); pheebs / photocase.de (6);
.marqs / photocase.de (11); KUS/Kai Regener (12–14); freepik.com (20/21); David-W- / photocase.de (23);
katdoubleve / photocase.de (25); Screeny / photocase.de (26); ffffred / photocase.de (27); goshina / photocase.de (36);
/ editorial
»Siehe, meine Freundin, du bist schön! Deine Augen sind wie Taubenaugen
hinter deinem Schleier. Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene
Schnur, und dein Mund ist lieblich.« Diese Sätze stammen nicht aus
dem Laptop von E. L. James, die durch ihre drei Bestseller rund um die
»Shades of Grey« einem Millionenpublikum bekannt wurde. Sie stammen
aus einem anderen Meisterwerk der erotischen Literatur – dem »Hohen
Lied der Liebe«. Das verblüffender Weise mitten in der Bibel steht.
»Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter
den Lilien weiden«, heißt es da. »Du bist wunderbar schön, meine
Freundin, und kein Makel ist an dir.« Kein Mensch, der schon mal im
Liebesrausch unterwegs war, würde dieser Beschreibung widersprechen.
Das Hohe Lied beschreibt die Beziehung Gottes zu den Menschen als eine
einzige leidenschaftliche Liebe – durchaus mit sexuellen und erotischen
Anspielungen und Bildern. Und mal ehrlich, auch in der Liebe zwischen
Menschenkindern geht es doch vor allem darum: Leidenschaft, Begehren,
tiefe Gefühle von Sicherheit und Angekommen-Sein. Und alles beginnt
mit dem Verlieben. Wo das am besten gelingt, verraten KjGlerinnen und
KjGler aus der Region Köln. Menschen sind heterosexuell, schwul oder
lesbisch – die Liebe findet viele Ausdrücke. Entscheidend sind Treue und
Verlässlichkeit. Darüber haben wir in der KjG im vergangenen Jahr viel
nachgedacht, Holger Walz erzählt davon. Max hat Marie getroffen, die in
einer Regenbogenfamilie aufwächst. Und Kai erzählt von seiner entflammten
Liebe zu Isobaren, Windzyklen und Mahlzeiten auf hoher See.
Und ich selbst nehme Abschied von einer großen Liebe: dem Amt der
Geistlichen Leitung. Aber wie singt Nils Koppruch: »Jeder Tag ruft deinen
Namen, ich wünsch Glück an allen Tagen. Nichts ist besser als ’ne Liebe
auf der Welt.« Denn es ist anders: Das Amt ist weg. Aber die Liebe bleibt.
Macht’s gut!
— Peter
Schiff Ahoi
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Love Is All You Need
Für die Region Bonn
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Für die Region Bonn startete das KjG-Jahr
2015 mit der Regionalkonferenz Mitte
Januar. Obwohl nur zwei der vier Pfarreien
dabei waren, war der Tagungsraum mit 14
Delegierten und Gästen gut gefüllt. Als roter
Faden zog sich das Thema »Schiff« durch
die Reko. So hatten die Leitungsrunden der
Pfarreien zuvor ein Papp-Schiff bekommen,
das sie gestalten sollten und anhand
dessen sie ihre Pfarrei vorstellen konnten.
Auch die zuständige KjG-Diözesanleiterin
Lena Bloemacher, Rüdiger Sweere von der
Katholischen Jugendagentur Bonn und
Melina Schütz, Referentin des Bundes der
Deutschen katholischen Jugend stellten
ihre Angebote und Aktionen mit Hilfe von
Papierschiffen dar. Beim gemeinsamen
Gottesdienst am Abend standen die Schiffe
in der Mitte der Kirche und waren auch
inhaltlich Thema in der Messfeier.
KjG-Bildungsreferent Holger Walz und
Judith Schmitz vom A-Team gestalteten
zwei methodische Einheiten auf der Reko:
Zum einen bekämpften die Delegierten erfolg­reich böse Monster, die das »KjG-Feeling«
der Region auffressen wollten. Danach ging
es beim »Hubschrauberbau« um die Motivation und Kommunikation innerhalb eines
gemeinsamen Arbeitsauftrages.
Bei den Wahlen am nächsten Tag wurde
Andreas Weber einstimmig für eine weitere
Amtszeit zum Regionalleiter. Ihm steht zur
Unterstützung für seine Arbeit im kommend­en Jahr ein stark besetzter Regio­nalaus­
schuss zur Verfügung. Die Voraus­setz­ungen
sind also gut, dass das Schiff »KjG Bonn«
mit Kapitän und Crew erfolgreich in See
sticht.
Lena Bloemacher, Diözesanleiterin
Zurück in
die Zukunft
Neues
Leitungsteam
in Rhein-Berg
Anfang März fand die Regional­
konferenz Rhein-Berg im Jugendzentrum »Fresh« in Schildgen
statt.
Es wurden zwei neue RegionalleiterInnen
gewählt und Carina Fenderich nach einer
gelungenen zwei jährigen Amtszeit entlastet.
Das neue Leitungsteam besteht aus Jana
Koch und Martin Skopp. Die Regional­konfe­renz startete über ein lockeres Kennen­lernen
und ging anschließend in den Studien­teil
»Umgang mit so genannten schwierigen
Kindern« über. Hier wurde als Ergebnis
herausgearbeitet, Kinder in ihrer Gesamtheit
und über ihre individuelle Problematik hinaus
wahrzunehmen. Wichtig ist, ihre Stärken zu
fokussieren und bei Störungen mit einer
klaren und leicht verständlichen Regelstruktur
zu arbeiten. Positiv wurde auch von der
ersten GruppenleiterInnenschulung des
Jahres berichtet, die durch acht LeiterInnen
durchgeführt wird. Darüber hinaus gab es
noch einen ausführlichen Bericht vom Regio­nalausschuss und es wurde für die ansteh­ende Diözesankonferenz im April geworben.
Christian van’t Hoen, Referent für Schulungsarbeit
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Love Is All You Need
Unter dem Motto »Zurück in die Zukunft« versammelten sich Ende Februar etwa 30 Delegierte in Leverkusen-Lützenkirchen zu ihrer Regionalkonferenz. Im Schulungsteil beschäftig­
ten sich die Delegierten mit der Zukunft der Gruppenstunde und stellten dabei deren Wichtigkeit für die KjG heraus. So wird es im kommenden Jahr einen gemeinsamen Spieletag aller
Pfarreien geben, um sich über Methoden und Inhalte von Gruppenstunden auszutauschen.
Ein weiteres Anliegen war den Delegierten die Außendarstellung ihrer Region: Die Regionalleitung präsentierte die neuen Flyer im Postkartenformat. Und auch die Neugestaltung der
Homepage steht an. Mit dem Regionalleitungs-Trio Stefanie Ladwig, Erik Wittenberg und
Henning Mandl-Ehmann sowie einem stark besetzten Regionalausschuss ist die Region Leverkusen auch personell für die Zukunft gerüstet. Neben der inhaltlichen Arbeit durfte eine Party
am Samstagabend, zu der viele Gäste kamen, nicht fehlen. Hier wurden auch die scheidenden
Regionalleiter Simon Lucas und Mathias Probst verabschiedet. Volker Andres, Diözesanleiter
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Nils Hering ist
neuer Regional­leiter
in Düsseldorf
Die Frage nach der Zukunft und den
Chancen der Angebotsform »Gruppen­
stunde« tauchte in dieser Saison auf
vielen Regionalkonferenzen im Studienteil
auf – so auch in Düsseldorf. Neu war an
dieser Konferenz einiges: Im letzten Jahr
wurde der Traditionstermin vom Herbst
auf das Frühjahr gelegt, um es einfacher
zu machen, eine Delegation zur Diözesankonferenz zu wählen. Außerdem wurde die
bisher einen Tag umfassende Veranstaltung
auf zwei Tage ausgedehnt – mit der Option
auf Übernachtung am Tagungsort. Diese
Möglichkeit wurde von zehn der circa dreißig
Delegierten genutzt, so dass der Abend
nach dem Studienteil in gemütlicher Runde
ausklingen konnte. Auf der Konferenz
erklärte Regionalleiter Sven Brücken seinen
Rücktritt. Nils Hering wurde neu in das
Leitungsteam gewählt, so dass weiterhin vier
Personen dieses Amt bekleiden. Im Regio­
nalausschuss sind in der neuen Amtszeit
ebenfalls neue Gesichter und erfreulicherweise auch neue Pfarreien zu finden. Und
ein Highlight wartet auf alle KjGlerInnen:
Am 9. Mai findet in Düsseldorf eine große
Kinderkirmes statt, die die KjG organisiert.
Dazu sind auch Pfarreien aus anderen
Regionen herzlich eingeladen.
Max Pilger, Diözesanleiter
Hilfe für junge
Geflüchtete
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Ein Schulungsangebot des BDKJ
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Vom 12.–14. Juni 2015
in der Jugendakademie
Walberberg
Darum geht es: Interesse an der Arbeit für und mit
jungen Geflüchteten wecken und euch fit machen in
den folgenden Themen:
» Kontakt aufnehmen
» Vorurteile und eigenes Handeln reflektieren
» Bedürfnisse junger Geflüchteter beachten
» Gesetzliche Rahmenbedingungen kennen
» Ferienfreizeiten und Gruppenstunden planen
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung: [email protected], Info 0221.1642 6212
/ kjg Verbandsleben
Begeisterungsfähig & kre ativ
Liebe KjGlerinnen und KjGler,
da meine Kollegin Sabrina Potthoff ab dem 26.03.2015
in den Mutterschutz und Elternzeit entlassen wird, habe
ich das große Glück für ein Jahr die Stelle als Bildungs­
referent für Schulungsarbeiten übernehmen zu dürfen.
2013 habe ich mit einer guten Freundin ein Kinderbuch
für Schulen in Ghana herausgebracht, was besonders
meine Freude an kreativem Arbeiten verdeutlicht, da ich
in meiner Freizeit sehr viel im Bereich Illustration mache
und musiziere.
Ich freue mich sehr auf das vor mir liegende Jahr und
vor allem auf die Zusammenarbeit im Verband.
Christian van’t Hoen
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Christian van’t Hoen
ist neuer Bildungs­referent der KjG
Vielleicht etwas zu mir: Mein Name ist Christian van’t
Hoen, ich bin 31 Jahre alt und studiere, neben meiner
Tätigkeit bei der KjG, den Master Pädagogik und Management an der Fachhochschule Köln. Zusätzlich bin ich
noch als Teamer für die Freiwilligen Sozialen Dienste im
Erzbistum Köln tätig. 2010 bin ich für mein Studium der
Sozialen Arbeit aus dem schönen Aachen in das noch
schönere Köln gezogen, was eine der besten Entscheidungen meines Lebens war. Ich bin ein sehr begeisterungs­
fähiger Mensch und wenn mich etwas gepackt hat, bin
ich von ganzem Herzen dabei.
7
»
»Mach
et joot
Nach viereinhalb Amtsjahren verlässt Peter Otten, Geist­licher Leiter
der KjG, die Diözesanstelle. Seine ehe­maligen KollegInnen aus der
Diözesanleitung haben für ihn – und uns – ein paar persönliche
Abschiedsworte geschrieben.
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Lieber Peter,
det. Wir denken gern an
nun wirst auch du verabschie
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gen zurück. Ob politische ode
unsere wöchentlichen DL-Sitzun
der
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r die Beglei
theologische Themen, BDKJ ode
bei der Sache. Nur die
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Regionen, du war
uns überlassen. Sicher sein
Finanzthemen hast du lieber
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Geschick, heikle Anträge ode
konnten wir uns mit deinem
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formulieren.
kritische Stellungnahmen zu
rwartet einen Witz in absolut
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du
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haben wir, wen
n hast. Wenn es heiß her
trockenem Tonfall raus gehaue
der nicht selten eine hitzige
ging, warst du der ruhige Pol,
ste, indem du uns aufgezeigt
Diskussion zu entschärfen wus
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ja eigentlich gar nicht so wei
hast, dass unsere Meinungen
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blei
Unvergessen
voneinander entfernt waren.
bends beim Diözesanausaga
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Frei
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ulse
Imp
deine schönen
Arbeitstag – waren sie
schuss – nach einem langen
ers gut getan hat uns deine
Balsam für die Seele. Besond
nie um ein freundliches
wertschätzende Art. Du bist
uns Ehrenamtliche hast du
Wort verlegen. Insbesondere
n unsere Ansprüche an uns
so manches Mal ermutigt, wen
waren. Nun wünschen wir dir
selbst mal wieder grenzenlos
der KjG und sind uns sicher,
alles Gute für die Zeit nach
ne Zeit als Diözesanleitung
du wirst genauso gern auf dei
zurück schauen wie wir.
Saskia, Katha & Bene
Deine ehemaligen KollegInnen,
8
Lieber Peter,
nur ein Jahr konnten
wir gemeinsam im
Team
arbeiten. Aber dieses
Jahr hat mir sehr
vie
l Freude
bereitet. Deine pragm
atische Art, an alle
Din
ge
heranzugehen, und de
in eigener Blick auf
Themen
haben den Verband
in den letzten Jahre
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geprägt
und weiter gebrach
t. Du schaffst es im
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richtigen Worte zu fin
den und damit auch
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Impulse zu setzen, sow
ie Diskussionen mit ne
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Aspekten voranzubr
ingen. Für all das mö
ch
te
ich
dir danken, da es mi
r im vergangenen Ja
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seh
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geholfen hat. Für die
Zukunft wünsche ich
dir
alles Gute. Bleib wie
du bist.
– Dein Volker
/ kjg Verbandsleben
Lieber Peter,
Alles Liebe, deine Lena
Lieber Peter!
Ich erinnere mich an …
… Karneval mit dir zu feiern. Sonst so ruhi
g
und besonnen – Karneval im Maternushaus so ausgelassen und verrückt wie selten.
… die Musik, Gitarre und (kölscher) Gesang.
Der Abend mit der LAG NRW am Lagerfeuer mit „Dem Leed vum Kacke“,
die Verabschiedung unserer KollegInnen
mit „Stääne“.
… das Persiflieren von Prof. Menke, der
schon zu deiner Zeit in Bonn gelehrt hat.
… die Unzahl spannender Blogs, Zeitungsartikel oder Kommentare, die ich,
angeregt durch deine Facebook-Posts,
gelesen habe.
… das Handy. Immer und überall, beim DA,
auf Konferenzen, beim großen Fachgespräch: „Peter Otten hat vor 10 Minuten
einen Link gepostet“.
… die ungezählten Sitzungen der Diözesan
leitung – deine pragmatische Herangehensweise, dein unschätzbarer Blick
für die Menschen in der Diözesanstelle,
diese großartigen Blätterteigdinger gefüllt
mit Pflaumenmarmelade.
… und vor allen Dingen: dass man katholi
sch
und normal sein kann, dass man sich so
intensiv mit der Politik der Kirche
beschäftigen kann und trotzdem nicht
verzweifeln muss – jedenfalls nicht immer;
dass es sich lohnt, dabei zu bleiben, und
was man tun kann, wenn man doch
verzweifelt, nämlich telefonieren. Vorzugsweise mit Doro. Oder eben mit dir.
Lieber Peter, in deinem Sinne: „Mach et joot
un schwenk de Hoot“. — Dein Max
TRANSPARENT / EINS 2015
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vor sechs Jahren war ich noch als
ehrenamtliche Diözesanleitung im Wahlausschuss und habe dich dort als
Kandidaten für die Geistliche Leitung
kennengelernt. Du hast mich damals direkt
überzeugt und ich war heilfroh, dass wir
jemanden gefunden hatten, der dieses Amt
nach der einjährigen Vakanz wieder mit
Leben füllte. Das hat es für mich damals
auch viel leichter gemacht, die KjG als
Ehrenamtlerin zu verlassen. Dann, fünf
Jahre später, bin ich als Hauptamtlerin
zurückgekommen, seitdem arbeiten wir
zusammen und jetzt konnte ich auch live
miterleben, dass mein Eindruck von damals
mich nicht getäuscht hat: Es ist eine große
Freude mit dir zusammenzuarbeiten.
Für mich ist es sehr wertvoll, deinen Blick
auf die Dinge zu erleben, denn oft hast du
eine andere Perspektive, die meine eigene
Sicht weitet und das ganze Team inspiriert.
Du hast die KjG in den letzten Jahren
sehr geprägt, hast sie politischer gemacht,
sie zum Denken angeregt. Es ist toll, wie
du dich für deine Themen und Anliegen
einsetzt. Unvergessen wird für mich unsere
Karnevalslieder-Session beim letzten
Diözesanausschuss bleiben: Du an der
Gitarre, Volker, Max und ich singend
daneben und überall um uns herum die
guten alten kölschen Lieder.
In diesem Sinne: Bleib wie du bist, denn
mir sin wie mer sin, mir Jecke am Rhing.
Dat es jet ,wo mer stolz drop sin!
9
Neue
Mitgliedsausweise für
KjGlerINnen
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gleitet. Je
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er Ausweis
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Lange Zeit
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die
KjG – jetzt als Scheckkarte
TRANSPARENT / EINS 2015
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Auf der Bundeskonferenz 2012 wurde beschlossen, neue Mitgliedsausweise für die
KjG herzustellen – im Scheckkartenformat.
Jetzt stehen die Ausweise kurz vor der
Fertigstellung. Name, Pfarrei, Geburtsdatum,
Eintrittsdatum – diese Infos sind auf den
Ausweisen zu sehen. Die Vorderseiten sind
in ganz Deutschland einheitlich gestaltet,
die Rückseiten von Diözesanverband zu
Diözesanverband unterschiedlich.
10
Aber das wirklich Neue ist der Barcode,
der sich auf der Rückseite befindet. Diese
Funktion ist nämlich direkt verknüpft mit der
neuen Version der MiDa, unserer Mitglieder­
datenbank. Mit einem entsprechenden
Lesegerät, das man per USB an einen
Computer anschließen kann, ist es möglich,
die Datensätze von KjG-Mitgliedern ganz
automatisch einzupflegen, beispielsweise
in TeilnehmerInnenlisten.
Ein Beispiel: Ihr habt für einen Aktionstag
Zuschüsse beantragt und keine Lust die
TeilnehmerInnenliste von Hand auszufüllen?
Dann könnt ihr einfach den Ausweis jedes
teilnehmenden Mitgliedes scannen und anschließend die Liste mit allen erforderlichen
Daten aus der MiDa exportieren.
Ihr könntet sogar auf euren Freizeiten, sofern ihr so etwas wie eine Taschengeld-Bank
einrichtet, einen Wert für das Taschengeld
in der MiDa anlegen und diesen Wert nach
dem Scannen des Codes im Datensatz
bearbeiten – und den Ausweis so in eine
kleine Bankkarte verwandeln. Zugegeben,
der Arbeitsaufwand wird dadurch nicht
unbedingt geringer – der Effekt aber umso
größer.
Also freut euch auf die neuen Ausweise
und schickt jemanden zu den Schulungen
in der Diözesanstelle, bei denen wir euch
zeigen, was die neue Version der MiDa in
Kombination mit den Ausweisen alles kann.
Max Pilger, Diözesanleiter
Andere
Sachen sind
wichtiger
»In den letzten Jahren ist es vor allem Beratung geworden«, sagt Nils. »Über Anfragen
aus Pfarren und Regionen freuen wir uns
im­mer.« Nils erzählt, dass es immer wieder
Die KjGay ist eine Initiative der KjG auf
mal Stimmen gibt, die die Arbeit der KjGay
Bundesebene, die sich mit sexueller Vielfalt als unkatholisch oder gar Verbreitung von
in der KjG beschäftigt. Die Initiative hatte ih- Teufelswerk betiteln, aber das sind meist
ren ersten Auftritt 2001 beim KjG Großevent anonyme Internetkommentare von Einzelper»Eventure« in Mannheim. Seit dem beschäf- sonen. »Das sehen wir tatsächlich nicht allzu
tigt sich ein wechselndes kleineres oder
ernst. Das lohnt sich nicht. Die Amtskirche
größeres Team aus KjGlerInnen damit, wie
kennt uns, hat sich aber entschieden, dazu
es ist, in der KjG lesbisch, schwul, bi oder
nichts zu sagen und das zuzulassen.«
transsexuell zu sein. Das Anliegen der KjGay Mit der Initiative KjGay ist die KjG weiter als
beschreibt Nils so: »Wir sind ansprechbar für viele andere Verbände. Nils berichtet, dass
alle Fragen aus dem KjG-Umfeld, für Sachen der Umgang mit verschiedenen sexuellen
rund um Homo-, Bi- und Transsexualität.
Orientierungen innerhalb der KjG, aber
Das ist unsere Hauptaufgabe«. Darüber
auch in den Jugendverbänden des BDKJ
hinaus hat die KjGay eine Arbeitshilfe mit
allgemein, mittlerweile sehr offen ist.
Methoden zum Thema sexuelle Vielfalt
»Schlechte Erfahrungen von jemandem,
veröffentlicht. Sichtbar wird die KjGay vor
der sich in der KjG geoutet hat, kriegen
allem auf größeren Veranstaltungen z.B.
wir ganz selten mit. Da sind andere Sachen
in Workshops und Vorträgen oder aber mit
wichtiger. als welches Geschlecht der Partner
Infoständen oder Waffelbäckereien. Auf dem oder die Partnerin hat.«
Katholikentag in Regensburg im letzten Jahr Hannah Mühlbeyer, transparent-Redaktion,
saß die KjGay sogar auf dem Podium.
KjG Sindorf
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Nils Rusche von der KjGay über
die Arbeit der KjG-Initiative
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Lernen im
Klassenzimmer
unter Segeln
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
KjGler Kai Regener segelt
mit seinen SchülerInnen
um die Welt
12
Die Isobaren einer Wetterkarte, der Stockwerkbau der Tropen, die Zentralverwaltungswirtschaft eines sozialistischen Staates:
Was haben diese »trockenen« Themen des
Schullehrplans miteinander zu tun und
kann man sie interessant lernen und lehren?
Im Projekt »Klassenzimmer unter Segeln«
reisen 34 Jugendliche der 10. Klasse sechseinhalb Monate mit einem Segelschiff. Das
Projekt wird von der Universität ErlangenNürnberg organisiert und findet auf dem
Dreimast-Toppsegelschoner Thor Heyerdahl,
einem Traditionssegler, statt. Das 50 Meter
lange Schiff bildet für die Zeit der Reise das
/ kjg Verbandsleben
Während in der Etappe von Kiel bis Teneriffa
noch das Erlernen der nautischen Fähigkeiten im Vordergrund steht, kommt auf der
Atlantiketappe der Unterricht an Bord hinzu:
Das Hauptdeck des Schiffes wird zum
Klassenzimmer umfunktioniert. Die vielleicht
Zuhause und die Schule für die Schüler­
wichtigsten Unterschiede zum heimischen
Innen, die vier begleitenden LehrerInnen
Unterricht: Die Füße werden ständig von
und die zehnköpfige Segelbesatzung. Die
Wasser umspült, die äquatornahe Sonne
Reiseroute führt von Kiel nach Teneriffa,
lässt die SchülerInnen in den Schatten
von dort über den Atlantik in die Karibik
flüchten, und es besteht die ständige Sorge,
mit Landaufenthalten in Panama und Kuba
dass ein Windstoß Stifte oder Arbeitsmaterial
und wieder zurück über den Atlantik über
in die Weiten des Atlantiks befördert. Zudem
die Azoren bis in den Kieler Heimathafen.
sind alle Unterrichtsinhalte mit der Reise
Die jährlich stattfindende Reise beginnt im
Oktober, dieses Jahr läuft die Thor Heyerdahl verknüpft: Windzirkulation und Entstehung
von Wetter in Geographie, die Entdeckung
am 25. April wieder in Kiel ein.
der neuen Welt in Geschichte, Spanisch
Für die SchülerInnen ist die Reise an Bord
als Vorbereitung auf die Landaufenthalein Auslandsaufenthalt der 10. Klasse, so
te in Kuba und Panama. Die Inhalte des
wie viele ihrer SchulkameradInnen in dieser Unterrichts erhalten somit eine viel höhere
Jahrgangsstufe in die USA oder nach EngRelevanz für die Jugendlichen, weil sie sie
land gehen. Aber warum sollte man sich für tatsächlich anwenden müssen: Die Wetterein halbes Jahr an Bord eines Segelschiffes karte, ihre Isobaren, die eingezeichneten
entscheiden? Neben dem Unterricht an
Tief- und Hochdruckgebiete sind Grundlage,
Bord steht vor allem das soziale Lernen im
um zu entscheiden und zu verstehen, wo
Vordergrund: Die Jugendlichen sind in alle
und mit welcher Segelstellung das Schiff
Arbeiten und Prozesse an Bord eingebunfahren wird.
den. Sie kochen in der Kombüse für die
gesamte Besatzung (»Backschaft«), putzen Ebenso stellt sich im Regenwald in Panama
täglich eine der Reinigungsstationen (»Rein- die Frage, warum bei Regen kein Nieder­
schlag am Boden ankommt (der so genannschiff«) und übernehmen unter Anleitung
te Stockwerkbau) oder warum in Kuba – im
den Wachbetrieb an Bord. Dazu gehören
unter anderem das Bedienen der Segel,
Gegensatz zu Deutschland – Heldenlieder auf
TRANSPARENT / EINS 2015
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das Steuern des Schiffes und das Besetzen
des Ausgucks – drei Stunden am Tag und
drei Stunden in der Nacht.
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TRANSPARENT / EINS 2015
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politische Führer im Geschichtsunterricht
gesungen werden und der Tabakbauer 90%
seiner Erträge an den Staat verkaufen muss
(Sozialismus und Zentralverwaltungswirtschaft). Mit all diesen Komponenten ergibt
das Lernen im Projekt einen ganz eigenen
und intensiven Charakter: Ein Großteil des
Unterrichts kann am realen Objekt nachverfolgt werden, ob an Bord oder während der
Exkursionen. Die SchülerInnen werden vor
Herausforderungen gestellt, deren Folgen
sie direkt merken: Das gekochte Essen
schmeckt nicht – die Segel schlagen, weil
man sich versteuert hat – der Rucksack ist
falsch gepackt und zu schwer, um den Pico
del Teide zu besteigen. Über allem steht
dabei das intensive Erlebnis, ein halbes Jahr
weg von Zuhause zu sein und 189 Tage an
Land oder auf See mit 34 Gleichaltrigen und
15 Erwachsenen zu verbringen, unter anderem vier Wochen auf dem Atlantik, ohne
einen Flecken Land zu sehen.
Die Erfahrungen aus dem Projekt »Klassenzimmer unter Segeln« sind auf die Schule in
Deutschland nur schwer übertragbar; keine
Schulklasse wird je die Möglichkeit haben,
ein halbes Jahr zu ihren Lehrplaninhalten
zu segeln. Dennoch enthält das Projekt
Elemente, die auch in deutschen Schulen
einfach oder mit etwas Mut umzusetzen
sind: Zum einen fördert »Lernen vor Ort«,
also das Verknüpfen von Lerninhalten mit
veranschaulichenden Exkursionsorten, den
Lerneffekt. Zum anderen steht soziales Lernen, vor allem durch erlebnispädagogische
Maßnahmen, in seiner Wichtigkeit deutlich
vor Lehrplantheorie. Und zu guter Letzt
zeigt das »Klassenzimmer unter Segeln«,
dass SchülerInnen dann lernen, wenn sie
Verantwortung übertragen bekommen. Erst
an echten Herausforderungen kann man
wachsen – sowohl im Wissen als auch im
Charakter.
Kai Regener (29) ist KjGler aus der Pfarrei
St. Martinus Neuss-Uedesheim. Als Lehrer
für die Fächer Deutsch, Geographie und
Geschichte begleitet er das Projekt
»Klassenzimmer unter Segeln« seit Mitte
Oktober 2014 für sechseinhalb Monate.
Eines der schönsten Erlebnisse war für
ihn die Besteigung des Teide auf Teneriffa,
aber auch die unzähligen Sonnenaufgänge
auf der Atlantiküberquerung und der
Landaufenthalt in Kuba.
/ Methoden
Die Musik-Methode
Material: Eine Auswahl vielfältiger
Musiktitel, Papier und Stifte
Hindernislauf
Die Teilnehmenden hören sich verschie­
Material: Große Plakate, Stifte,
Tische und Stühle o. ä.
dene, möglichst vielfältige Musikstücke an.
Nach jedem Stück schreiben sie ihre ersten
Baut zwei kleine Hindernisparcours (z.B.
Assoziationen auf. Anschließend erfolgt
bestehend aus Tischen und Stühlen) auf.
nach jedem Musiktitel ein gemeinsamer
Am Ende jedes Parcours wird an der Wand
Austausch.
jeweils ein großes Plakat aufgehangen, auf
dem die Teilnehmenden später ihre Ideen
Hinweis: Es ist hilfreich, im Vorfeld ein
notieren sollen. Anschließend werden zwei
Oberthema festzulegen, unter dem alle
Gruppen gebildet. Im Staffellauf müssen
weiteren Ideen gesammelt werden,
sie den Parcours durchlaufen und am Ende
z.B. »Gruppenstunden für Jugendliche«
ihre Ideen auf das Plakat schreiben. Statt
– Zu welchen Themen könnten einzelne
drinnen kann man den Staffellauf natürlich
Gruppenstunden stattfinden?
auch draußen machen. Wer hat dabei die
meisten Ideen?
Ideenkoffer
World Café
Material: große Plakate, Eddings, Stichwörter zum Thema, mehrere Tische, ruhige
Hintergrundmusik, Getränke, Knabbereien.
Für jedes Thema gibt es jeweils einen
Tisch, auf dem ein leeres Plakat liegt.
An jedem Tisch sitzen drei bis neun Teilnehmende, die 15 Min. Zeit haben, sich
zu dem Thema auszutauschen und ihre
Ergebnisse auf dem Plakat zu notieren.
Danach wechseln alle, bis auf eine Person
pro Tisch und suchen sich einen neuen
Tisch mit einem anderen Thema in einer
neuen Gruppenkonstellation. Eine Person
von jedem Tisch bleibt als GastgeberIn
am Tisch, berichtet, was in der vorherigen
Einheit passiert ist und erläutert die Notizen und Bilder. Nach 15 Min. wird wieder
Material: Krimskrams in einem Koffer
z.B. Schere, Schachfigur, Klammer, Würfel,
Stadtplan, Tischtennisball, Schraubendreher,
Wäscheklammer
Eine andere Möglichkeit ist das Mitbringen
von Krimskrams in einer Kiste oder einem
Koffer. Vom Angelhaken bis zur Feder, vom
Papierboot bis zum Spielzeugauto, alle Dinge
können anregen, auf neue Ideen zu kommen.
Daraus lässt sich auch ein kleiner Wettbewerb machen: Bildet mehrere Teams. Jedes
Team setzt sich zusammen. Nun zieht die
Spielleitung den ersten Gegenstand aus dem
Koffer. Die Teams sehen den Gegenstand und
starten ihre Teamberatung. Sobald eine Idee
gefunden wurde, melden sie sich. Das Team,
das als erstes eine gute Idee gefunden hat,
bekommt einen Punkt.
gewechselt. Diesmal übernimmt jemand
anderes die Rolle des/der GastgeberIn.
Wer diese Rolle übernimmt, sollte zu
Kneten
Beginn jeder Runde angesprochen werden.
Auch Kneten ist eine Kreativitätstechnik.
Nach drei bis vier Runden kommt die
gesamte Gruppe erneut zusammen und
jedes Plakat wird kurz vorgestellt.
Tipp: Sorgt als Leitung für eine angenehme
Atmosphäre. Serviert ein paar Getränke
und Knabbereien, etwas Hintergrundmusik
und gebt Impulse, falls es hakt.
Alles, was hierfür benötigt wird, ist für jede/n
Teilnehmende/n ein Stück Knete. Dieses wird
nun geknetet: Ihr könnt Muster oder Gebilde
formen und das Ganze wiederholen. Natürlich
braucht ihr ein Oberthema, zu dem sich die
Teilnehmenden Gedanken machen sollen, um
neue Ideen zu entwickeln. Für das Gehirn ist
Kneten eine tolle Möglichkeit, kreativ zu sein,
ohne hierbei Leistungsdruck zu verspüren.
Aus dieser Situation heraus ergeben sich
häufig gute Ideen und Ansätze.
/ Methoden
für mehr Ideen
Action Painting I
Material: Schnelle Musik, Papier, Stifte
Stelle eine Auswahl schneller Musiksongs
zusammen. Jede/r Teilnehmende bekommt ein Blatt Papier und einen Stift.
Extrem-Methode
Mal übertreiben, warum nicht?
Beim ersten Song startet jede/r mit einem
Die TeilnehmerInnen neue Lösungen zu finden,
Bild und beginnt, inspiriert von der Musik,
indem verschiedene Aspekte teilweise bis ins
zu malen. Die Spielleitung stoppt nach
Extreme gesteigert werden, um zu sehen, ob in
30 Sek. die Musik. Die Blätter werden
die jeweilige Richtung ein Weg offen ist. Also,
nun an die/den rechte/n Sitznachbarn/
geht es auch größer oder kleiner, schneller oder
Sitznachbarin weitergereicht. Nun sind
langsamer, vielfältiger oder eintöniger, mit
wieder 30 Sek. Zeit, um die Idee des
weniger oder mehr, lauter oder leiser usw.
Vorkünstlers/der Vorkünstlerin weiter zu
gestalten. Die Blätter wechseln so lange,
bis sie einmal im Kreis herum sind. Die
KünstlerInnen stellen nun nacheinander
die Ideen in dem Bild vor, die sie darin
erkennen können. Wurde die Ursprungsidee weiterentwickelt? Was ist daraus
entstanden?
Bei der Durchführung kann entweder jedeR für
sich arbeiten (z.B. wie beim Brainwriting), oder
die Gruppe arbeitet als Team. Bei der Gruppenarbeit ist es sehr wichtig, dass jede Äußerung
festgehalten wird, auch wenn sie im Moment
unwichtig erscheint. Der/die ModeratorIn gibt
die jeweiligen Begriffspaare vor und legt gemeinsam mit der Gruppe fest, welches Teilgebiet
damit bearbeitet werden soll.
Das Problem umkehren
Das Umkehren eines Problems bzw. der daraus resultierenden Fragestellung erzwingt einen
Perspektivwechsel, der wiederum hilfreich bei der Lösungsfindung sein kann. So kann die
Fragestellung z.B. lauten: »Wie kann der Absatz in unserem Unternehmen gesteigert werden?«
Eine Umkehrung der Problemstellung könnte lauten: »Wie können wir den Absatz auf ein
Minimum senken?« Daraufhin werden Argumente und Gründe gesammelt, um die Frage zu
beantworten. Diese wird zum Abschluss wieder zurück umgekehrt, so dass die Gruppe
mögliche Problemlösungen finden kann.
Hinweis: Die Antworten auf diese Fragestellung zeigen oft Punkte auf, die zur Ideenfindung
herangezogen werden können. Besonders in einer Gruppe eignet sich diese Kreativitätstechnik, um den Druck zu reduzieren.
Entscheidungspyramide
Material: Zettel, Stifte, Pinnwände,
evtl. Klebepunkte
JedeR TeilnehmerIn bekommt einen Zettel
oder eine Karte mit drei Zeilen. In diese
trägt er die drei Vorschläge zu einem bestimmten Thema ein, die er/sie favorisiert.
Anschließend werden Paare gebildet, die
sich gegenseitig ihre drei Favoriten vorstel-
Die Luftballon-Methode
Material bei drei Kleingruppen:
Luftballons, drei Scheren, pro Person ein
Stift, eine Karteikarte und ein Bindfaden
len und sich hieraus auf drei gemeinsame
Favoriten einigen. Im nächsten Schritt tun
sich jeweils zwei Zweiergruppen zusammen
und verfahren nach dem gleichen Prinzip,
bis sich am Ende zwei große Gruppen mit
Es werden Kleingruppen gebildet. Jede Klein-
jeweils drei Vorschlägen auf drei gemeinsa-
gruppe bekommt einen Luftballon und jedeR
me einigen müssen. Über diese drei letzten
TeilnehmerIn bekommt eine gelochte Kartei­
Vorschläge wird dann abgestimmt oder sie
karte sowie einen Stift. Nun schreibt jedeR
werden mit Punkten bewertet. So dass am
einen Vorschlag auf seine Karte, was er/sie
Ende ein gemeinsam beschlossenes Thema
immer schon mal machen wollte. Jede Karte
das Ergebnis ist.
wird nun mit einem Bindfaden an den Luft­
ballon befestigt. Alle Klein­gruppen kommen
wieder zusammen und stellen sich im Kreis
auf. Jede Kleingruppe gibt nun seinen Luftballon nach rechts weiter. In der Kleingruppe
werden alle Vorschläge durchgegangen.
Auf Pinnwänden kann man den Gruppen­
prozess visualisieren und zeigen, in
welchem Schritt die Gruppe sich gerade
befindet und welche Vorschläge diskutiert
werden.
Die Kleingruppe muss sich nun entscheiden,
welchen Vorschlag sie aussortiert. Diese Karte
wird abgeschnitten und der Luftballon wird
in der nächsten Runde weiter nach rechts
gegeben. So geht es weiter, bis nur noch
eine Karte pro Luftballon hängen bleibt.
Zusammenstellung der Methoden:
Sabrina Potthoff
Quelle: »Gruppenstund nach Kindermund – Kindermitbestimmung bei der KjG. Eine Arbeitshilfe für
GruppenleiterInnen und PfarrleiterInnen.«
KjG Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart
»Jugendbeteiligung leicht gemacht«
Deutscher Bundesjugendring
»Der Mitmischer- Eine Arbeitshilfe zum pfadfinderischen Engagement in der Gesellschaft«
DPSG Diözesanverband Köln
www.zeitblueten.com
Gottes Liebe
macht keine
Unterschiede
/ SCHWERPUNKT
Ich hab letztens welche auf der Straße
gesehen und sie gleich an ihrer Handbewegung erkannt. Aber ich glaube, bei
vielen fällt es mir gar nicht auf, dass sie
es sind. Ob hier unter meinen Kolleginnen
und Kollegen im Büro auch jemand dabei
ist? Komisch, da hab ich irgendwie nie
so drauf geachtet. Ist mir aber auch egal.
Linkshänder. Ist doch normal.
Die KjG würde nie auf die Idee kommen,
sich in einem Antrag für die Gleichberechtigung von Linkshändern einzusetzen.
Dazu gibt es keinen Anlass, das ist gar
kein Thema. Sexuelle Vielfalt ist aber
ein Thema. Denn in vielen Bereichen der
Gesellschaft ist es nicht egal, ob jemand
hetero, schwul oder lesbisch ist. Ob sich
jemand in der Rolle als Frau bzw. Mann
wohl fühlt oder sich von diesen zwei
Geschlechterrollen durch Äußerlichkeiten
und Verhalten distanziert. Es ist nicht
nur »nicht egal«, diese Menschen werden
auch diskriminiert. Auch in der Kirche:
Die kirchliche Ehe ist nur heterosexuellen
Paaren vorbehalten, homosexuelle Menschen sollen sich laut Katechismus in
Enthaltsamkeit üben. Und wie sieht das
eigentlich in unserem Verband aus? Wie
normal ist es, wenn sich z.B. eine Leiterin
oder ein Leiter in eurer Runde als lesbisch
oder schwul outet? Auf der Diözesan­
konferenz 2015 werden wir über sexuelle
Vielfalt diskutieren. Die Diko 2014 wählte
dazu einen Ausschuss, dieser bereitete
einen Workshoptag im vergangenen
November vor und stellt nun einen Antrag
zur Diskussion, in dem wir uns als KjG für
sexuelle Vielfalt in Gesellschaft, in Kirche
und in unserem Verband aussprechen.
Klar wird darin: In der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen spielt die
eigene sexuelle Identität eine wichtige
Rolle. Sie ist also ein Thema für uns als
Jugendverband. Aber auch für uns als
Christinnen und Christen. Denn Gottes
Liebe macht keine Unterschiede. Relevant
ist, ob jemand aus Treue und Liebe für
sich und den bzw. die PartnerIn Verantwortung übernimmt, und nicht, zwischen
welchen Geschlechtern diese Partnerschaft besteht. Neben diesen Motiven
beschreibt der Antrag aber auch, was wir
als Diözesanverband tun wollen: Nämlich
in Bildungsangeboten informieren und sensibilisieren, interessierten Mit­gliedern Vernetzung ermöglichen und auch außerhalb
der KjG für eine sexuelle Vielfalt eintreten.
So soll die KjG zu einem Verband werden,
in dem Menschen aller vielfältigen sexuellen Identitäten willkommen sind und sich
dort aufgehoben fühlen. Das ist doch ganz
normal, oder? Holger Walz, Bildungsreferent
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Die KjG spricht sich für
sexuelle Vielfalt aus
19
Die transparent-Umfrage
in der KjG-Region Köln
Ich denke nicht, dass es einen
generellen Ort gibt, um die große
Liebe kennenzulernen. Das ist bei
jedem unterschiedlich. Es kommt
auf die Interessen an.
Eva Hilger (17), KjG St. Ursula
Wir haben uns im Sommerlager
gefunden. Nachdem wir alle Tage
zusammen verbracht haben, sind
wir schließlich zusammengekommen.
Laura Sargun (16) und Martin Winkel (17),
beide St. Georg Weiß
Der beste Ort um zu
flirten sind die Aktionen der KjG-Region.
Pascal Müller (25),
KjG an St. Rochus,
Bickendorf, Regionalausschuss Köln
/ SCHWERPUNKT
Steckbrief
KjG-Region Köln
Regionalleitung
Elisa Jung und Mayra Röger
Regionalausschuss
mit 12 Personen voll besetzt Aktionen
Jagd nach Mr. & Mrs. X,
regelmäßige Pfarreien­
stammtische, jährlich ein
bis zwei Schulungskurse,
Sommergrillen
Ich flirte am liebsten und
am meisten auf Ferien­freizeiten.
Lea Winterscheidt (19),
BDKJ Stadtvorstand Köln
und Mitglied der DPSG
Sonstiges
Das ist doch klar. In der
KjG findet man die große
Liebe.
Köln ist die Region mit den
meisten Pfarreien in unserem
Erzbistum.
Johannes Kledtke (18),
St. Georg Weiß
Meine Freundin habe ich in
der Jugendbildungsstätte Haus
Venusberg kennengelernt.
Florian Bold (24), KjG St. Heinrich,
Regionalausschuss Köln
Ich habe meine große Liebe
im Park kennengelernt. Unsere
Beziehung hält seit drei Jahren
und wir sind immer noch
glücklich.
Karima Sabra (18), KjG St. Ursula
»Wir haben
keinen Begriff
dafür«
»Ich habe ehrlich gesagt noch nie schlechte
Erfahrungen damit gemacht.« – so beginnt
das Gespräch. »Ein paar Mädels aus meiner
Stufe haben sogar gesagt: ›Boah cool, das
schlag ich meiner Mutter auch mal vor!‹«
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
KjGlerin Marie lebt in einer
sogenannten Regenbogen­familie.
22
Diözesanleiter Max hat mit
ihr über ihre Erfahungen
gesprochen – und wurde
überrascht.
Marie ist 16. Ihre Eltern haben sich getrennt, weil sich ihre Mutter in eine Frau
verliebt hatte. Wann genau das war, weiß
sie gar nicht mehr. Seit längerem lebt Marie
also mit ihrer Mutter und deren Partnerin
zusammen. An die erste Freundin ihrer
Mutter erinnert sie sich nur schwach, überhaupt stellt sie die Veränderungen in ihrem
Leben sehr fließend dar: »Die Partnerin
meiner Mutter ist so nach und nach in
mein Leben getreten.«
Marie und ich kennen uns, seit sie 2010 das
erste Mal mit ins Sommerlager unserer Pfarrei
gefahren ist. Das war kurz nach dieser Zeit
– ein typisches Heul- und Heimwehkind. Vor
kurzem hat sie ihren Gruppenleitungskurs
gemacht. Heute ist sie Mitglied der Leitungsrunde, von Heulen und Heimweh keine
Spur mehr. Dass sie in einer Regenbogen­
familie lebt, habe ich irgendwann am Rande
mitbekommen. Thema war das nie.
/ SCHWERPUNKT
Das Leben ist kein
Schwarz-Weiß-Familienbild.
Und das ist gut so.
Mich interessiert, ob sie sich an einen Punkt
erinnern kann, an dem sie verstanden hat:
Meine Mutter ist lesbisch. Den gibt es aber
nicht. Dreh- und Angelpunkt ist die Partnerin ihrer Mutter, mit der sie jetzt zusammen
lebt: »Das war nicht Mann oder Frau oder
so. Das war einfach ein neuer Mensch in
unserer Familie.«
Spätestens an dieser Stelle frage ich mich,
was ich eigentlich zu hören erwartet habe.
Ich rede mit einer jugen Frau, die als Kind
mit der Trennung ihrer Eltern zu kämpfen
hatte und deren Mutter eine neue Partnerin
gefunden hat, mit der sie sich gut versteht
– das Geschlecht spielt da keine Rolle.
Offenbar hat sie mit ihrer Mutter schon
öfter darüber gesprochen; Marie erzählt von
den Bedenken ihrer Mutter, dass sie ihre
Partnerin nicht mögen würde.
Ich frage nach Unterschieden, nach Situatio­nen, in denen sie merkt, dass ihre Familie
nicht der Norm entspricht. Und die gibt es
schon: Wenn sie erzählt, dass ihre Mutter
eine Freundin hat, wird sie oft gefragt, ob
sie einen leiblichen Vater hat. Bei ihr ist die
Antwort einfach: »Ja, habe ich.« Ob irgendetwas anders wäre, wenn sie ihren Vater
nicht kennen würde – dazu kann sie nicht
viel sagen. Sie sieht ihn regelmäßig und
hat ein enges Verhältnis zu ihm.
Und was sagt sie zu der Behauptung, dass
Kinder Vater und Mutter brauchen? »Eine
Vaterfigur könnte wichtig sein. Aber die kann
eine Frau auch geben, und auch andersherum.« Denn Rollenverteilungen gebe es auch
in lesbischen Beziehungen. Und außerdem:
»Frauen können ja auch mit Autos spielen.«
Ich muss eingestehen, dass ich mit Vorurteilen in das Gespräch gegangen bin. Ich hätte
erwartet, über Mobbing oder Lästereien zu
sprechen. Wie schön, dass Marie das ganz
anders erlebt hat. Max Pilger, Diözesanleiter
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Ich frage sie, wie sie den Begriff Regenbogenfamilie versteht. Zuerst erzählt sie,
dass sie ihren Freundinnen von dem Artikel
erzählt hat und einige den Begriff noch nie
gehört haben. Und schiebt hinterher, dass
sie das Wort wohl kennt – aber bisher noch
nie auf ihre eigene Familiensituation angewendet hat. Bis ich sie nach einem Artikel
zu diesem Thema gefragt habe. »Wir haben
keinen Begriff dafür.« Warum auch?
23
»Alle
Lebens­
wirklichkeiten
sind in der
Schöpfung
verankert. «
Pfarrer Christoph Simonsen ist
Seelsorger für Homosexuelle
und ihre Angehörige.
trans­parent-Redakteur Alex
Stiehl hat mit ihm über seinen
Auftrag gesprochen.
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Wie kam es zu deiner Berufswahl?
24
Christoph Simonsen (58) ist seit 34 Jahren
als Pfarrer im Bistum Aachen tätig.
Bevor er vor zehn Jahren seine Stelle
an der katholischen Hochschulgemeinde
antrat, leitete er ein Seelsorgeteam in
einem Verbund von vier Krankenhäusern.
Vor mehr als 20 Jahren beauftragte der
Bischof von Aachen ihn zum seelsorglichen
Ansprechpartner für Homosexuelle und
ihre Angehörigen.
Simonsen: Dass ich Pfarrer wer­den wollte,
ahnte ich schon seit meinem 18. Lebens­jahr. Die Gemeinde, in der ich aufge­wachsen
bin, war eine sehr offene und lebendige, die
den Kontakt zu Menschen sehr wertschätzte.
Dort habe ich erlebt, wie wichtig es ist, dass
die Kirche Raum schafft, in dem Menschen
einander begegnen und jeder einzelne sein
Leben entfalten kann. Diese Erfahrung und
Erkennt­nis möchte ich gerne weiter­geben.
Du bist Seelsorger für Schwu­le, Lesben und
deren Angehörigen. Wie kam es dazu?
Simonsen: Der inzwischen ver­storbene Bischof
Hemmerle initiierte in den 80er Jahren
Gesprächsebene im Bistum, die notwendigen
seelsorg­lichen Fragen, die in der Zukunft
/ SCHWERPUNKT
»Die Suche und Sehnsucht nach einer glücklichen Beziehung ist eine Ursehnsucht aller Menschen«, sagt Pfarrer
Christoph Simonsen.
Was ist ungewöhnlich an deinem Auftrag?
Simonsen: Es ist nichts Unge­wöhnliches
daran, weil es doch schlicht Auftrag der
Kirche ist, dass Menschen in der Unter­schiedlichkeit ihrer Persönlichkeiten und
Ver­an­lagungen ihr Leben innerhalb der
Schöpfung entfalten können, respektvoll
und verantwortungsbewusst. Ich verstehe
meine Beauf­tragung nicht als eine Form der
Son­derseelsorge, sondern als ein Bemühen,
Menschen in die Kirche zu integrieren.
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Simonsen: Ich bin Pfarrer der Hochschul­gemeinde mit 50.000 Studierenden, wovon
meine Beauftragung nur einen Teil meiner
Tätigkeiten umfasst. Generell kommen
Menschen mit ganz alltäg­li­chen Fragen
zu mir: Wie eine Beziehung perspektivisch
gelingen kann, wie ein Mensch mit Krank­heit und Begrenztheit umzugehen vermag,
und so weiter. Natürlich gilt es auch zuweilen
in den Blick zu nehmen, die eigene Homo­­sexualität öffentlich zu machen.
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Bedeutung haben, mit allen zu bedenken.
Dabei konzentrierten sich sieben verschiedene
Schwerpunkt­themen heraus. Eines davon
war das Thema Ehe und Familien, das
jedoch beispiels­weise Alleinstehende und
auch Homosexuelle nicht mit einschloss.
Somit wurde der Arbeitskreis Vielfalt der
Lebensformen gegründet. In der Folge
dieser Gespräche erhielt ich die Beauf­tragung, die Wertschätzung für diese
Vielfalt zu stärken.
25
Allerdings ist das für junge Erwachsene
ein seltenes Problem in einer aufgeklärten
Gesellschaft.
deutschen Diözesen nur sechs Beauftragte
für Schwule, Lesben und deren Angehörigen
gibt, ist in meinen Augen ein großes Manko.
Inwiefern ist Seelsorge für Homosexuelle
anders als für Menschen anderer sexueller
Orientierung?
Können Schwule und Lesben
kirchlich heiraten?
Simonsen: Sie ist gar nicht anders, weil alle
Menschen mit den gleichen Fragen und
Problemen konfrontiert sind. Allerdings
werden sie im kirchlichen Kontext nicht
wahrgenommen. Mir ist es wichtig, die
Wertschätzung und den Respekt zu stärken
und die Wahrnehmung zu sensibilisieren,
dass homo­sexuelle Liebe nicht triebhaft,
sondern emotional und ganz­heitlich ist.
Immer noch treibt sich in kirchlichen
Kontexten die Mär herum, Homo­sex­uelle
seien nicht bindungsfähig. Das ist natürlich
absoluter Unsinn. Die Suche und Sehn­sucht nach einer glücklichen Beziehung
ist eine Ursehn­sucht aller Menschen.
Gibt es in Bezug auf deine Beauftragung
besondere Konflikte innerhalb der Kirche?
Was ist dir an deiner Beauf­tragung
besonders wichtig?
Simonsen: Aachen leistet mit der Seelsorge
für Schwulen, Lesben und deren Ange­hörigen einen wesentlichen Dienst an den
Menschen, wofür ich sehr dankbar bin. Mir
ist dabei sehr wichtig zu verdeutlichen, dass
alle Lebenswirklichkeiten in der Schöpfung
verankert sind.
Interview: Alex Stiehl, transparent-Redaktion
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Simonsen: Innerhalb des Bis­tums werden
mir keine Steine in den Weg gelegt, was
nicht selbstverständlich ist. Dass es bei 23
Simonsen: Das Sakrament der Ehe ist einem
gegen­ge­schlecht­lichen Paar vorbe­halten.
Juristisch unterscheiden wir in der säkularen
Gesell­schaft der Ehe und einer Verpart­nerung. Ich sehe aller­dings keinen Grund, die
Partnerschaft eines homo­sexuellen Paares,
das sich Liebe und Verbindlichkeit verspricht,
nicht zu segnen. Diese Menschen ersehnen
den Segen Gottes für sich und ihre Partner­schaft. Was kann daran schlecht sein?
26
Vielfalt pur: In Köln führt der Weg zum Dom vorbei an so genannten Liebesschlössern – von unendlich vielen
verschiedenen Liebespaaren.
/ SCHWERPUNKT
Schmetterlinge im
Bauch, Picknik über
den Dächern:
Wenn man verliebt
ist, ist das Leben
schön.
Die Jogginghose nach dem ersten Date
Es ist doch schön verliebt zu sein, oder? Die Welt ist viel bunter, die Liebeslieder machen
wieder Spaß, und man kann beim Griechen endlich den Vorspeisenteller für zwei Personen
bestellen ... genug mit dem Kitsch. Irgendwann sind die ersten Wochen der Verliebtheit
nun mal rum. Man hat schon alles zwei Mal miteinander gemacht – ob Kino, der Besuch
beim Griechen oder das super romantische Picknick im Park. Und was jetzt? Warum liegen
wir nur noch in Jogginghose auf der Couch und gucken Filme? Und dann auch noch die
Ansage »Ich möchte heute einfach mal mit meinen Freunden weggehen. Wir sehen uns
doch morgen.« – Was ist denn jetzt los?
Aber hinterher, wenn man sich tierisch drüber aufgeregt hat, was der oder die Seelenverwandte doch tatsächlich verbrochen hat ... Dann setzt man sich zusammen und spricht.
Was? In einer Beziehung über etwas reden, das mich stört? Bist du denn des Wahnsinns,
Ina? Nein, das ist ein absolutes Geheimrezept, das soll Wunder wirken!
Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, eigentlich wollen wir uns wieder so pudelwohl fühlen
wie vor der ganzen Aufregung. Auch wenn wir nur in Jogginghose auf der Couch sitzen
– vielleicht fühlen wir uns gerade dann am wohlsten. Wir merken, wir sind angekommen
und können einfach sein, wie wir sind, und wir werden trotz unserer Macken geliebt. Und
genau das ist doch, worauf es in einer Beziehung ankommt, oder?
Ina Neumann, transparent-Redaktion, KjG St. Konrad in Hilden
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Irgendwann kommt einfach der Punkt, an dem man auch mal wieder eine Kneipentour
oder einen Filmabend mit seinen FreundInnen machen möchte, denn die vermisst man
ja auch. Da kommt es dem oder der anderen in der Beziehung vielleicht so vor, als wär
der oder die Angebetete plötzlich ein/e ganz andere/r, so war er oder sie doch vorher nie!
Und überhaupt, was soll das denn? Man kann doch auch zusammen ausgehen oder alle
Staffeln Sex and the City gucken.
27
Verliebt. Verlobt.
Verheiratet ?
Gehört die Ehe zu einer festen Beziehung?
Caroline und Jakob haben für uns ihre Meinung
aufgeschrieben.
» Die Entscheidung zu heiraten, hatte
für mich ganz viel mit Intuition zu tun. «
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Jakob
28
Drei Dinge gehen mir aber seit meiner Verlobung immer wieder durch den
Kopf: Ich glaube in meiner Freundin, mit der ich schon einige Jahre mein
Leben teile, etwas ganz besonderes entdeckt zu haben: einen Zauber,
einen Glanz, ein Potential – irgendetwas, das mich tief berührt, und mir
das Vertrauen und die Hoffnung schenkt, mit diesem speziellen Menschen
zusammen ein gutes und gelingendes Leben führen zu können. Mir geht es
dabei nicht um Sicherheit vor den Gefahren, Unwägbarkeiten oder Härten,
die das Leben mit sich bringen kann. Wie denn auch! Aber ich bekomme
die größte Sicherheit, die Menschen einander geben können: Ihr unbedingtes Versprechen, solange sie lebt, zu mir zu stehen. Mehr geht nicht.
Das ist mehr als ich je verlangen könnte, ein echtes Geschenk. Was auch
kommen mag, mit diesem Menschen will ich es meistern.
Ich habe in ihr eine Partnerin auf Augenhöhe gefunden. Einen Menschen,
für den ich mein Leben lang Zeit habe, sie zu verstehen und mich in sie
hineinzufühlen. Diese Frau, mit der ich zusammen entdecken kann, wie
weit das menschliche Fühlen und Lieben gehen kann, und die mich meine
Grenzen überschreiten lässt. Bei der die Sachzwänge und Konventionen
des Alltages nicht gelten, sondern alles so ist, wie es in einer besseren
Welt sein sollte.
Sollte es uns dazu noch gelingen, in unserem Leben etwas von dieser Liebe
so zu leben, dass die Menschen, die uns begegnen, es spüren, macht es
auch Sinn, dass wir uns das entscheidende Ja-Wort vor Gott und den Menschen geben: Denn wo zwei Menschen einander so lieben, dass sie über
sich selbst hinauswachsen, da ist ihre Beziehung wirklich ein Sakrament.
/ SCHWERPUNKT
» Ich bin seit zehn Jahren mit meinem Partner
zusammen. Ich bin glücklich und liebe ihn
sehr – aber heiraten möchte ich nicht. «
Ein ganz anderer Aspekt der mich umtreibt, ist die Funktion der Ehe in
der Gesellschaft. Ich glaube, dass gerade Frauen durch die Heirat noch
immer stärker in traditionelle Verhaltensweisen und Handlungsmuster zurückfallen. Dies wird besonders deutlich, wenn Kinder geplant sind. Immer
noch entscheiden sich mehr Frauen als Männer dazu, auch langfristig im
Erwerbsleben für die Kinder kürzer zu treten. Diese Entscheidung wird
auch dadurch getragen, vielleicht sogar verstärkt, dass man bei einer Ehe
davon ausgeht, durch das Einkommen des Ehemannes – auch im Alter –
ausreichend abgesichert zu sein. Problematisch wird es, wenn man sich
auf diese Absicherung verlässt, die Ehe aber scheitert. Hier passt meines
Erachtens die Sicherheit, die eine Heirat suggeriert, nicht mit den
tatsächlichen Gegebenheiten zusammen.
Caroline Dahmen
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Meine Beziehung benötigt weder eine staatliche noch eine religiöse
Anerkennung. Für mich bilden die tagtäglich gelebte gegenseitige Liebe
und Achtung, das Vertrauen und das gemeinsame Glück, das Fundament
unserer Partnerschaft. Kein formales Eheversprechen und kein unterzeichnetes Dokument kann dies zusichern. Meine Partnerschaft soll an jedem
Tag freiwillig bestehen – nicht, weil ich mich durch ein Versprechen gebunden fühle. Das Leben ist zu kostbar für eine Partnerschaft, in der man nicht
glücklich ist, in der man aber bleibt, weil man sich durch ein Ehegelöbnis
verpflichtet fühlt. Für mich ist die Ehe ein Liebesbündnis für das ganze
Leben. Doch wie kann man aufrichtig versprechen, dass man den anderen
für immer liebt? Müssen nicht viele an diesem Versprechen zwangsläufig
scheitern? Und was ist ein Versprechenwert, das laut Statistik so oft gebrochen wird? Lässt sich ein Gefühl überhaupt versprechen? Schließlich ist
Liebe ja keine Willenssache oder rational beeinflussbar.
29
Entdecktes /
Ein bunter Mix
»Das große Buch der Familien«
zeigt, wie vielfältig das Leben ist.
TRANSPARENT / EINS 2015
Love Is All You Need
Die meisten Bilderbücher handeln von
Kindern, die mit Papa, Mama, Bruder
und Katze fröhlich in einem Häuschen mit
Garten leben. Dieses Buch zeigt, dass es
darüber hinaus aber viele andere Familien
in anderen Lebenssituationen gibt, die mindestens genau so glücklich leben. Manche
Kinder leben nur beim Papa, manche bei
Pflegefamilien oder mit fünf Geschwistern
in einer kleinen Wohnung. Manche haben
zwei Mamas oder drei Halbgeschwister. Bei
einigen Familien geht nur die Mama arbeiten oder die Eltern finden gar keine Arbeit.
Den Urlaub verbringen manche bei ihren
Verwandten in fernen Ländern, andere auf
der Terrasse. Manche feiern Weihnachten,
andere Chanukka, andere das chinesische
Neujahr – oder einen bunten Mix.
30
Dieses ursprünglich britische Buch von
Mary Hoffman und Ros Asquith zeigt, wie
vielfältig Familien sind, und dass das ganz
normal ist. Dabei geht es um verschiedene Herkünfte, verschiedene sexuelle
Orientierungen, verschiedene Kulturen,
verschiedenes Einkommen, verschiedene
Wohnsituationen und vieles mehr. Auch die
Bilder illustrieren diese Vielfalt. Selbst wenn
es im Text gar nicht erwähnt wird, gibt es
auf den Bildern auch immer wieder Kinder
mit Rollstühlen oder anderen medizinischen
Hilfsmitteln, Menschen mit verschiedenen
Hautfarben, mit Kopftuch oder Bikini.
Wie im echten Leben eben.
Dieses Buch ist mal was anderes. Zwar
erzählt es keine Geschichte, sondern bietet
eher einen Überblick über die Gesellschaft,
aber das auf ansprechend illustrierte
Weise. Auch wenn die Seiten manchmal
vollgestopft erscheinen, kann doch Allerlei
entdeckt werden, was das Sprechen über
Normalität und Vielfalt anregt. Kinder, die
sich schon immer irgendwie anders fühlten,
finden sich hier vielleicht wieder und erkennen, dass eigentlich jeder irgendwie anders
ist. Viele Kinder hören vielleicht zum ersten
Mal, dass es Familien mit zwei Papas oder
das chinesische Neujahr gibt.
»Das große Buch der Familien« ist ein Buch
mit Lebensweltbezug, das es ermöglicht,
schon mit kleinen Kindern über Vielfalt zu
sprechen.
Hannah Mühlbeyer, transparent-Redaktion,
KjG Sindorf
/ impressum
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der KjG-Diözesanstelle
r,
l.n.r.) : Max Pilge
odell der KjG (v.
es
dr
An
Das Drei-Säulen-M
r
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Vo
Bloemacher und
Peter Otten, Lena
Tel 0221.1642 6432 / Fax 0221.1642 6841
[email protected] / www.kjg-koeln.de
Öffnungszeiten
Mo – Do 9 –13 Uhr + 14 –17 Uhr; Fr 9 –13 Uhr
Diözesanleitung
Peter Otten (Geistlicher Leiter), Lena Bloemacher,
Volker Andres, Max Pilger
ReferentInnen Julia Mölders (Presse- & Öffentlichkeitsarbeit)
Thomas Pieger (Bildungsstätte „Haus Sonnenberg“)
Christian van´t Hoen (Schulungsarbeit)
Holger Walz (Gesellschaftspolitische & theologische Themen,
Gender Mainstreaming)
Finanzen/Personalverwaltung Claudia Gerlach
Sekretariat
Martina Coutellier (Bestellungen, Verkauf, Ausleihe)
Anna Struck (Mitgliederbetreuung)
Brigitte Steven (Mitgliederbetreuung, Organisation Diözesan
konferenz und -ausschuss)
Haus Sonnenberg
Christoph Niesen (Buchungen)
Redaktion
Sven Averdung, Steffi Maier (Redaktionsleitung), Hannah Mühl­beyer, Irina Neumann, Max Pilger (Diözesanleitung, v.i.S.d.P.),
Alexander Stiehl, Kai Zander, Valentina Zehner
Korrektur Brigitte Steven
Endredaktion Steffi Maier
Layout Verena Dreikauß
Titelbild una.knipsolina / photocase.de
Druck Die Umweltdruckerei
Auflage 2.400 Exemplare
Anschrift
Redaktion transparent, Steinfelder Gasse 20 – 22, 50670 Köln
[email protected]
Beiträge mit Namen oder Fundstelle
geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion oder Herausgeberin wieder. Die Weiterverwendung der Artikel
in anderen KjG-Medien ist erwünscht.
Wir bitten um Quellen­angabe und
Zusendung von Belegexemplaren.
transparent wird herausgegeben von der Diözesanleitung der Katho­lischen
jungen Gemeinde im Erzbistum Köln und richtet sich als Meinungs- und
Informationsblatt an alle verantwortlichen Mitglieder im Diözesanver­
band. transparent ist für Mitglieder im Abo-System kostenlos erhältlich.
Der Bezugspreis von 5€ ist im Mitgliedsbeitrag erhalten. Mitglieder des
Fördervereins können transparent kostenlos im Einzelbezug erhalten.
PVSt., Deutsche Post AG, »Entgelt bezahlt« 42933
DIÖZESANSTELLE DER
KJG IM ERZBISTUM KÖLN E.V.
STEINFELDER GASSE 20 – 22
D 50670 KÖLN
FON 0221.1642 6432
FAX 0221.1642 6841
[email protected]
WWW.KJG-KOELN.DE
KjG macht Kirmes
9. Mai 2015 —
14:30 – 18:00 Uhr
Die Region Düsseldorf lädt alle KjGlerInnen
zwischen 7 und 15 Jahren zur großen
KjG-Kirmes auf dem Kirchengelände der
St. Maria Rosenkranz in Wersten ein.
Anmeldungen unter:
[email protected]
5 Euro Anmeldegebühr