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DURCHSCHAUBARES FÜR KJGLER/-INNEN DES DIÖZESANVERBANDES KÖLN eins /2015 » love is all you need aktuelle Infos auch unter kjg-koeln.de/aktuelles/kalender terminE 2015 April 2015 17. – 19.04. 24. – 26.04. Diözesankonferenz Haus Venusberg Bonn »Wir werden Klasse« TeamerInnenschulung Haus Sonnenberg Mai 2015 05.05. Schulung für die Mitglieder-Datenbank (MiDa) der KjG 09.05. Finanzschulung in der KjG-Diözesanstelle 20.05. Multiplikatorenfortbildung »Mehr als nur ein Spiel« in Kooperation mit Religio Altenberg 22. – 24.05. 3. Deutsche Meisterschaft im Gummihuhngolf Speyer 27. – 31.05. KjG-Bundeskonferenz Hardehausen Juni 2015 12. – 14.06. Konstituierende Sitzung des Diözesanausschusses 20. – 21.06. Thementage Haus Sonnenberg 29.06. – 03.07. Sommerfreizeit für Kinder Haus Sonnenberg August 2015 22.08. 28. – 30.08 »frei-schwimmen« – Jugendevent des Bündnis für Freiräume Waldbad Köln-Dünnwald »Survivaltour« September 2015 26.09. Zickezacke Hühnerkacke Region Bergisch Land November 2015 13. – 14.11. 21.11. Regionales Vernetzungstreffen Finanzschulung in der KjG-Diözesanstelle Dezember 2015 11. – 13.12. BILDNACHWEISE transparent Ausgabe 1 / 2015 Grundlagenseminar für Schulungsmitarbeitende Haus Sonnenberg una.knipsolina / photocase.de (Titelfoto); suze / photocase.de (2); freepik.com (3); pheebs / photocase.de (6); .marqs / photocase.de (11); KUS/Kai Regener (12–14); freepik.com (20/21); David-W- / photocase.de (23); katdoubleve / photocase.de (25); Screeny / photocase.de (26); ffffred / photocase.de (27); goshina / photocase.de (36); / editorial »Siehe, meine Freundin, du bist schön! Deine Augen sind wie Taubenaugen hinter deinem Schleier. Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich.« Diese Sätze stammen nicht aus dem Laptop von E. L. James, die durch ihre drei Bestseller rund um die »Shades of Grey« einem Millionenpublikum bekannt wurde. Sie stammen aus einem anderen Meisterwerk der erotischen Literatur – dem »Hohen Lied der Liebe«. Das verblüffender Weise mitten in der Bibel steht. »Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden«, heißt es da. »Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir.« Kein Mensch, der schon mal im Liebesrausch unterwegs war, würde dieser Beschreibung widersprechen. Das Hohe Lied beschreibt die Beziehung Gottes zu den Menschen als eine einzige leidenschaftliche Liebe – durchaus mit sexuellen und erotischen Anspielungen und Bildern. Und mal ehrlich, auch in der Liebe zwischen Menschenkindern geht es doch vor allem darum: Leidenschaft, Begehren, tiefe Gefühle von Sicherheit und Angekommen-Sein. Und alles beginnt mit dem Verlieben. Wo das am besten gelingt, verraten KjGlerinnen und KjGler aus der Region Köln. Menschen sind heterosexuell, schwul oder lesbisch – die Liebe findet viele Ausdrücke. Entscheidend sind Treue und Verlässlichkeit. Darüber haben wir in der KjG im vergangenen Jahr viel nachgedacht, Holger Walz erzählt davon. Max hat Marie getroffen, die in einer Regenbogenfamilie aufwächst. Und Kai erzählt von seiner entflammten Liebe zu Isobaren, Windzyklen und Mahlzeiten auf hoher See. Und ich selbst nehme Abschied von einer großen Liebe: dem Amt der Geistlichen Leitung. Aber wie singt Nils Koppruch: »Jeder Tag ruft deinen Namen, ich wünsch Glück an allen Tagen. Nichts ist besser als ’ne Liebe auf der Welt.« Denn es ist anders: Das Amt ist weg. Aber die Liebe bleibt. Macht’s gut! — Peter Schiff Ahoi TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Für die Region Bonn 4 Für die Region Bonn startete das KjG-Jahr 2015 mit der Regionalkonferenz Mitte Januar. Obwohl nur zwei der vier Pfarreien dabei waren, war der Tagungsraum mit 14 Delegierten und Gästen gut gefüllt. Als roter Faden zog sich das Thema »Schiff« durch die Reko. So hatten die Leitungsrunden der Pfarreien zuvor ein Papp-Schiff bekommen, das sie gestalten sollten und anhand dessen sie ihre Pfarrei vorstellen konnten. Auch die zuständige KjG-Diözesanleiterin Lena Bloemacher, Rüdiger Sweere von der Katholischen Jugendagentur Bonn und Melina Schütz, Referentin des Bundes der Deutschen katholischen Jugend stellten ihre Angebote und Aktionen mit Hilfe von Papierschiffen dar. Beim gemeinsamen Gottesdienst am Abend standen die Schiffe in der Mitte der Kirche und waren auch inhaltlich Thema in der Messfeier. KjG-Bildungsreferent Holger Walz und Judith Schmitz vom A-Team gestalteten zwei methodische Einheiten auf der Reko: Zum einen bekämpften die Delegierten erfolgreich böse Monster, die das »KjG-Feeling« der Region auffressen wollten. Danach ging es beim »Hubschrauberbau« um die Motivation und Kommunikation innerhalb eines gemeinsamen Arbeitsauftrages. Bei den Wahlen am nächsten Tag wurde Andreas Weber einstimmig für eine weitere Amtszeit zum Regionalleiter. Ihm steht zur Unterstützung für seine Arbeit im kommenden Jahr ein stark besetzter Regionalaus schuss zur Verfügung. Die Voraussetzungen sind also gut, dass das Schiff »KjG Bonn« mit Kapitän und Crew erfolgreich in See sticht. Lena Bloemacher, Diözesanleiterin Zurück in die Zukunft Neues Leitungsteam in Rhein-Berg Anfang März fand die Regional konferenz Rhein-Berg im Jugendzentrum »Fresh« in Schildgen statt. Es wurden zwei neue RegionalleiterInnen gewählt und Carina Fenderich nach einer gelungenen zwei jährigen Amtszeit entlastet. Das neue Leitungsteam besteht aus Jana Koch und Martin Skopp. Die Regionalkonferenz startete über ein lockeres Kennenlernen und ging anschließend in den Studienteil »Umgang mit so genannten schwierigen Kindern« über. Hier wurde als Ergebnis herausgearbeitet, Kinder in ihrer Gesamtheit und über ihre individuelle Problematik hinaus wahrzunehmen. Wichtig ist, ihre Stärken zu fokussieren und bei Störungen mit einer klaren und leicht verständlichen Regelstruktur zu arbeiten. Positiv wurde auch von der ersten GruppenleiterInnenschulung des Jahres berichtet, die durch acht LeiterInnen durchgeführt wird. Darüber hinaus gab es noch einen ausführlichen Bericht vom Regionalausschuss und es wurde für die anstehende Diözesankonferenz im April geworben. Christian van’t Hoen, Referent für Schulungsarbeit TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Unter dem Motto »Zurück in die Zukunft« versammelten sich Ende Februar etwa 30 Delegierte in Leverkusen-Lützenkirchen zu ihrer Regionalkonferenz. Im Schulungsteil beschäftig ten sich die Delegierten mit der Zukunft der Gruppenstunde und stellten dabei deren Wichtigkeit für die KjG heraus. So wird es im kommenden Jahr einen gemeinsamen Spieletag aller Pfarreien geben, um sich über Methoden und Inhalte von Gruppenstunden auszutauschen. Ein weiteres Anliegen war den Delegierten die Außendarstellung ihrer Region: Die Regionalleitung präsentierte die neuen Flyer im Postkartenformat. Und auch die Neugestaltung der Homepage steht an. Mit dem Regionalleitungs-Trio Stefanie Ladwig, Erik Wittenberg und Henning Mandl-Ehmann sowie einem stark besetzten Regionalausschuss ist die Region Leverkusen auch personell für die Zukunft gerüstet. Neben der inhaltlichen Arbeit durfte eine Party am Samstagabend, zu der viele Gäste kamen, nicht fehlen. Hier wurden auch die scheidenden Regionalleiter Simon Lucas und Mathias Probst verabschiedet. Volker Andres, Diözesanleiter 5 Nils Hering ist neuer Regionalleiter in Düsseldorf Die Frage nach der Zukunft und den Chancen der Angebotsform »Gruppen stunde« tauchte in dieser Saison auf vielen Regionalkonferenzen im Studienteil auf – so auch in Düsseldorf. Neu war an dieser Konferenz einiges: Im letzten Jahr wurde der Traditionstermin vom Herbst auf das Frühjahr gelegt, um es einfacher zu machen, eine Delegation zur Diözesankonferenz zu wählen. Außerdem wurde die bisher einen Tag umfassende Veranstaltung auf zwei Tage ausgedehnt – mit der Option auf Übernachtung am Tagungsort. Diese Möglichkeit wurde von zehn der circa dreißig Delegierten genutzt, so dass der Abend nach dem Studienteil in gemütlicher Runde ausklingen konnte. Auf der Konferenz erklärte Regionalleiter Sven Brücken seinen Rücktritt. Nils Hering wurde neu in das Leitungsteam gewählt, so dass weiterhin vier Personen dieses Amt bekleiden. Im Regio nalausschuss sind in der neuen Amtszeit ebenfalls neue Gesichter und erfreulicherweise auch neue Pfarreien zu finden. Und ein Highlight wartet auf alle KjGlerInnen: Am 9. Mai findet in Düsseldorf eine große Kinderkirmes statt, die die KjG organisiert. Dazu sind auch Pfarreien aus anderen Regionen herzlich eingeladen. Max Pilger, Diözesanleiter Hilfe für junge Geflüchtete TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Ein Schulungsangebot des BDKJ 6 Vom 12.–14. Juni 2015 in der Jugendakademie Walberberg Darum geht es: Interesse an der Arbeit für und mit jungen Geflüchteten wecken und euch fit machen in den folgenden Themen: » Kontakt aufnehmen » Vorurteile und eigenes Handeln reflektieren » Bedürfnisse junger Geflüchteter beachten » Gesetzliche Rahmenbedingungen kennen » Ferienfreizeiten und Gruppenstunden planen Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung: [email protected], Info 0221.1642 6212 / kjg Verbandsleben Begeisterungsfähig & kre ativ Liebe KjGlerinnen und KjGler, da meine Kollegin Sabrina Potthoff ab dem 26.03.2015 in den Mutterschutz und Elternzeit entlassen wird, habe ich das große Glück für ein Jahr die Stelle als Bildungs referent für Schulungsarbeiten übernehmen zu dürfen. 2013 habe ich mit einer guten Freundin ein Kinderbuch für Schulen in Ghana herausgebracht, was besonders meine Freude an kreativem Arbeiten verdeutlicht, da ich in meiner Freizeit sehr viel im Bereich Illustration mache und musiziere. Ich freue mich sehr auf das vor mir liegende Jahr und vor allem auf die Zusammenarbeit im Verband. Christian van’t Hoen TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Christian van’t Hoen ist neuer Bildungsreferent der KjG Vielleicht etwas zu mir: Mein Name ist Christian van’t Hoen, ich bin 31 Jahre alt und studiere, neben meiner Tätigkeit bei der KjG, den Master Pädagogik und Management an der Fachhochschule Köln. Zusätzlich bin ich noch als Teamer für die Freiwilligen Sozialen Dienste im Erzbistum Köln tätig. 2010 bin ich für mein Studium der Sozialen Arbeit aus dem schönen Aachen in das noch schönere Köln gezogen, was eine der besten Entscheidungen meines Lebens war. Ich bin ein sehr begeisterungs fähiger Mensch und wenn mich etwas gepackt hat, bin ich von ganzem Herzen dabei. 7 » »Mach et joot Nach viereinhalb Amtsjahren verlässt Peter Otten, Geistlicher Leiter der KjG, die Diözesanstelle. Seine ehemaligen KollegInnen aus der Diözesanleitung haben für ihn – und uns – ein paar persönliche Abschiedsworte geschrieben. TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Lieber Peter, det. Wir denken gern an nun wirst auch du verabschie r gen zurück. Ob politische ode unsere wöchentlichen DL-Sitzun der ung t r die Beglei theologische Themen, BDKJ ode bei der Sache. Nur die t zblu Her t mi st Regionen, du war uns überlassen. Sicher sein Finanzthemen hast du lieber r Geschick, heikle Anträge ode konnten wir uns mit deinem cht gela t Lau formulieren. kritische Stellungnahmen zu rwartet einen Witz in absolut une g völli du n haben wir, wen n hast. Wenn es heiß her trockenem Tonfall raus gehaue der nicht selten eine hitzige ging, warst du der ruhige Pol, ste, indem du uns aufgezeigt Diskussion zu entschärfen wus t ja eigentlich gar nicht so wei hast, dass unsere Meinungen h auc en b blei Unvergessen voneinander entfernt waren. bends beim Diözesanausaga t Frei . ulse Imp deine schönen Arbeitstag – waren sie schuss – nach einem langen ers gut getan hat uns deine Balsam für die Seele. Besond nie um ein freundliches wertschätzende Art. Du bist uns Ehrenamtliche hast du Wort verlegen. Insbesondere n unsere Ansprüche an uns so manches Mal ermutigt, wen waren. Nun wünschen wir dir selbst mal wieder grenzenlos der KjG und sind uns sicher, alles Gute für die Zeit nach ne Zeit als Diözesanleitung du wirst genauso gern auf dei zurück schauen wie wir. Saskia, Katha & Bene Deine ehemaligen KollegInnen, 8 Lieber Peter, nur ein Jahr konnten wir gemeinsam im Team arbeiten. Aber dieses Jahr hat mir sehr vie l Freude bereitet. Deine pragm atische Art, an alle Din ge heranzugehen, und de in eigener Blick auf Themen haben den Verband in den letzten Jahre n geprägt und weiter gebrach t. Du schaffst es im me r, die richtigen Worte zu fin den und damit auch ne ue Impulse zu setzen, sow ie Diskussionen mit ne uen Aspekten voranzubr ingen. Für all das mö ch te ich dir danken, da es mi r im vergangenen Ja hr seh r geholfen hat. Für die Zukunft wünsche ich dir alles Gute. Bleib wie du bist. – Dein Volker / kjg Verbandsleben Lieber Peter, Alles Liebe, deine Lena Lieber Peter! Ich erinnere mich an … … Karneval mit dir zu feiern. Sonst so ruhi g und besonnen – Karneval im Maternushaus so ausgelassen und verrückt wie selten. … die Musik, Gitarre und (kölscher) Gesang. Der Abend mit der LAG NRW am Lagerfeuer mit „Dem Leed vum Kacke“, die Verabschiedung unserer KollegInnen mit „Stääne“. … das Persiflieren von Prof. Menke, der schon zu deiner Zeit in Bonn gelehrt hat. … die Unzahl spannender Blogs, Zeitungsartikel oder Kommentare, die ich, angeregt durch deine Facebook-Posts, gelesen habe. … das Handy. Immer und überall, beim DA, auf Konferenzen, beim großen Fachgespräch: „Peter Otten hat vor 10 Minuten einen Link gepostet“. … die ungezählten Sitzungen der Diözesan leitung – deine pragmatische Herangehensweise, dein unschätzbarer Blick für die Menschen in der Diözesanstelle, diese großartigen Blätterteigdinger gefüllt mit Pflaumenmarmelade. … und vor allen Dingen: dass man katholi sch und normal sein kann, dass man sich so intensiv mit der Politik der Kirche beschäftigen kann und trotzdem nicht verzweifeln muss – jedenfalls nicht immer; dass es sich lohnt, dabei zu bleiben, und was man tun kann, wenn man doch verzweifelt, nämlich telefonieren. Vorzugsweise mit Doro. Oder eben mit dir. Lieber Peter, in deinem Sinne: „Mach et joot un schwenk de Hoot“. — Dein Max TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need vor sechs Jahren war ich noch als ehrenamtliche Diözesanleitung im Wahlausschuss und habe dich dort als Kandidaten für die Geistliche Leitung kennengelernt. Du hast mich damals direkt überzeugt und ich war heilfroh, dass wir jemanden gefunden hatten, der dieses Amt nach der einjährigen Vakanz wieder mit Leben füllte. Das hat es für mich damals auch viel leichter gemacht, die KjG als Ehrenamtlerin zu verlassen. Dann, fünf Jahre später, bin ich als Hauptamtlerin zurückgekommen, seitdem arbeiten wir zusammen und jetzt konnte ich auch live miterleben, dass mein Eindruck von damals mich nicht getäuscht hat: Es ist eine große Freude mit dir zusammenzuarbeiten. Für mich ist es sehr wertvoll, deinen Blick auf die Dinge zu erleben, denn oft hast du eine andere Perspektive, die meine eigene Sicht weitet und das ganze Team inspiriert. Du hast die KjG in den letzten Jahren sehr geprägt, hast sie politischer gemacht, sie zum Denken angeregt. Es ist toll, wie du dich für deine Themen und Anliegen einsetzt. Unvergessen wird für mich unsere Karnevalslieder-Session beim letzten Diözesanausschuss bleiben: Du an der Gitarre, Volker, Max und ich singend daneben und überall um uns herum die guten alten kölschen Lieder. In diesem Sinne: Bleib wie du bist, denn mir sin wie mer sin, mir Jecke am Rhing. Dat es jet ,wo mer stolz drop sin! 9 Neue Mitgliedsausweise für KjGlerINnen tzt kommt gleitet. Je be er Ausweis hat uns dies Lange Zeit e. rt ka ck ie Sche knitterfre die KjG – jetzt als Scheckkarte TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Auf der Bundeskonferenz 2012 wurde beschlossen, neue Mitgliedsausweise für die KjG herzustellen – im Scheckkartenformat. Jetzt stehen die Ausweise kurz vor der Fertigstellung. Name, Pfarrei, Geburtsdatum, Eintrittsdatum – diese Infos sind auf den Ausweisen zu sehen. Die Vorderseiten sind in ganz Deutschland einheitlich gestaltet, die Rückseiten von Diözesanverband zu Diözesanverband unterschiedlich. 10 Aber das wirklich Neue ist der Barcode, der sich auf der Rückseite befindet. Diese Funktion ist nämlich direkt verknüpft mit der neuen Version der MiDa, unserer Mitglieder datenbank. Mit einem entsprechenden Lesegerät, das man per USB an einen Computer anschließen kann, ist es möglich, die Datensätze von KjG-Mitgliedern ganz automatisch einzupflegen, beispielsweise in TeilnehmerInnenlisten. Ein Beispiel: Ihr habt für einen Aktionstag Zuschüsse beantragt und keine Lust die TeilnehmerInnenliste von Hand auszufüllen? Dann könnt ihr einfach den Ausweis jedes teilnehmenden Mitgliedes scannen und anschließend die Liste mit allen erforderlichen Daten aus der MiDa exportieren. Ihr könntet sogar auf euren Freizeiten, sofern ihr so etwas wie eine Taschengeld-Bank einrichtet, einen Wert für das Taschengeld in der MiDa anlegen und diesen Wert nach dem Scannen des Codes im Datensatz bearbeiten – und den Ausweis so in eine kleine Bankkarte verwandeln. Zugegeben, der Arbeitsaufwand wird dadurch nicht unbedingt geringer – der Effekt aber umso größer. Also freut euch auf die neuen Ausweise und schickt jemanden zu den Schulungen in der Diözesanstelle, bei denen wir euch zeigen, was die neue Version der MiDa in Kombination mit den Ausweisen alles kann. Max Pilger, Diözesanleiter Andere Sachen sind wichtiger »In den letzten Jahren ist es vor allem Beratung geworden«, sagt Nils. »Über Anfragen aus Pfarren und Regionen freuen wir uns immer.« Nils erzählt, dass es immer wieder Die KjGay ist eine Initiative der KjG auf mal Stimmen gibt, die die Arbeit der KjGay Bundesebene, die sich mit sexueller Vielfalt als unkatholisch oder gar Verbreitung von in der KjG beschäftigt. Die Initiative hatte ih- Teufelswerk betiteln, aber das sind meist ren ersten Auftritt 2001 beim KjG Großevent anonyme Internetkommentare von Einzelper»Eventure« in Mannheim. Seit dem beschäf- sonen. »Das sehen wir tatsächlich nicht allzu tigt sich ein wechselndes kleineres oder ernst. Das lohnt sich nicht. Die Amtskirche größeres Team aus KjGlerInnen damit, wie kennt uns, hat sich aber entschieden, dazu es ist, in der KjG lesbisch, schwul, bi oder nichts zu sagen und das zuzulassen.« transsexuell zu sein. Das Anliegen der KjGay Mit der Initiative KjGay ist die KjG weiter als beschreibt Nils so: »Wir sind ansprechbar für viele andere Verbände. Nils berichtet, dass alle Fragen aus dem KjG-Umfeld, für Sachen der Umgang mit verschiedenen sexuellen rund um Homo-, Bi- und Transsexualität. Orientierungen innerhalb der KjG, aber Das ist unsere Hauptaufgabe«. Darüber auch in den Jugendverbänden des BDKJ hinaus hat die KjGay eine Arbeitshilfe mit allgemein, mittlerweile sehr offen ist. Methoden zum Thema sexuelle Vielfalt »Schlechte Erfahrungen von jemandem, veröffentlicht. Sichtbar wird die KjGay vor der sich in der KjG geoutet hat, kriegen allem auf größeren Veranstaltungen z.B. wir ganz selten mit. Da sind andere Sachen in Workshops und Vorträgen oder aber mit wichtiger. als welches Geschlecht der Partner Infoständen oder Waffelbäckereien. Auf dem oder die Partnerin hat.« Katholikentag in Regensburg im letzten Jahr Hannah Mühlbeyer, transparent-Redaktion, saß die KjGay sogar auf dem Podium. KjG Sindorf TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Nils Rusche von der KjGay über die Arbeit der KjG-Initiative 11 Lernen im Klassenzimmer unter Segeln TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need KjGler Kai Regener segelt mit seinen SchülerInnen um die Welt 12 Die Isobaren einer Wetterkarte, der Stockwerkbau der Tropen, die Zentralverwaltungswirtschaft eines sozialistischen Staates: Was haben diese »trockenen« Themen des Schullehrplans miteinander zu tun und kann man sie interessant lernen und lehren? Im Projekt »Klassenzimmer unter Segeln« reisen 34 Jugendliche der 10. Klasse sechseinhalb Monate mit einem Segelschiff. Das Projekt wird von der Universität ErlangenNürnberg organisiert und findet auf dem Dreimast-Toppsegelschoner Thor Heyerdahl, einem Traditionssegler, statt. Das 50 Meter lange Schiff bildet für die Zeit der Reise das / kjg Verbandsleben Während in der Etappe von Kiel bis Teneriffa noch das Erlernen der nautischen Fähigkeiten im Vordergrund steht, kommt auf der Atlantiketappe der Unterricht an Bord hinzu: Das Hauptdeck des Schiffes wird zum Klassenzimmer umfunktioniert. Die vielleicht Zuhause und die Schule für die Schüler wichtigsten Unterschiede zum heimischen Innen, die vier begleitenden LehrerInnen Unterricht: Die Füße werden ständig von und die zehnköpfige Segelbesatzung. Die Wasser umspült, die äquatornahe Sonne Reiseroute führt von Kiel nach Teneriffa, lässt die SchülerInnen in den Schatten von dort über den Atlantik in die Karibik flüchten, und es besteht die ständige Sorge, mit Landaufenthalten in Panama und Kuba dass ein Windstoß Stifte oder Arbeitsmaterial und wieder zurück über den Atlantik über in die Weiten des Atlantiks befördert. Zudem die Azoren bis in den Kieler Heimathafen. sind alle Unterrichtsinhalte mit der Reise Die jährlich stattfindende Reise beginnt im Oktober, dieses Jahr läuft die Thor Heyerdahl verknüpft: Windzirkulation und Entstehung von Wetter in Geographie, die Entdeckung am 25. April wieder in Kiel ein. der neuen Welt in Geschichte, Spanisch Für die SchülerInnen ist die Reise an Bord als Vorbereitung auf die Landaufenthalein Auslandsaufenthalt der 10. Klasse, so te in Kuba und Panama. Die Inhalte des wie viele ihrer SchulkameradInnen in dieser Unterrichts erhalten somit eine viel höhere Jahrgangsstufe in die USA oder nach EngRelevanz für die Jugendlichen, weil sie sie land gehen. Aber warum sollte man sich für tatsächlich anwenden müssen: Die Wetterein halbes Jahr an Bord eines Segelschiffes karte, ihre Isobaren, die eingezeichneten entscheiden? Neben dem Unterricht an Tief- und Hochdruckgebiete sind Grundlage, Bord steht vor allem das soziale Lernen im um zu entscheiden und zu verstehen, wo Vordergrund: Die Jugendlichen sind in alle und mit welcher Segelstellung das Schiff Arbeiten und Prozesse an Bord eingebunfahren wird. den. Sie kochen in der Kombüse für die gesamte Besatzung (»Backschaft«), putzen Ebenso stellt sich im Regenwald in Panama täglich eine der Reinigungsstationen (»Rein- die Frage, warum bei Regen kein Nieder schlag am Boden ankommt (der so genannschiff«) und übernehmen unter Anleitung te Stockwerkbau) oder warum in Kuba – im den Wachbetrieb an Bord. Dazu gehören unter anderem das Bedienen der Segel, Gegensatz zu Deutschland – Heldenlieder auf TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need das Steuern des Schiffes und das Besetzen des Ausgucks – drei Stunden am Tag und drei Stunden in der Nacht. 13 TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need 14 politische Führer im Geschichtsunterricht gesungen werden und der Tabakbauer 90% seiner Erträge an den Staat verkaufen muss (Sozialismus und Zentralverwaltungswirtschaft). Mit all diesen Komponenten ergibt das Lernen im Projekt einen ganz eigenen und intensiven Charakter: Ein Großteil des Unterrichts kann am realen Objekt nachverfolgt werden, ob an Bord oder während der Exkursionen. Die SchülerInnen werden vor Herausforderungen gestellt, deren Folgen sie direkt merken: Das gekochte Essen schmeckt nicht – die Segel schlagen, weil man sich versteuert hat – der Rucksack ist falsch gepackt und zu schwer, um den Pico del Teide zu besteigen. Über allem steht dabei das intensive Erlebnis, ein halbes Jahr weg von Zuhause zu sein und 189 Tage an Land oder auf See mit 34 Gleichaltrigen und 15 Erwachsenen zu verbringen, unter anderem vier Wochen auf dem Atlantik, ohne einen Flecken Land zu sehen. Die Erfahrungen aus dem Projekt »Klassenzimmer unter Segeln« sind auf die Schule in Deutschland nur schwer übertragbar; keine Schulklasse wird je die Möglichkeit haben, ein halbes Jahr zu ihren Lehrplaninhalten zu segeln. Dennoch enthält das Projekt Elemente, die auch in deutschen Schulen einfach oder mit etwas Mut umzusetzen sind: Zum einen fördert »Lernen vor Ort«, also das Verknüpfen von Lerninhalten mit veranschaulichenden Exkursionsorten, den Lerneffekt. Zum anderen steht soziales Lernen, vor allem durch erlebnispädagogische Maßnahmen, in seiner Wichtigkeit deutlich vor Lehrplantheorie. Und zu guter Letzt zeigt das »Klassenzimmer unter Segeln«, dass SchülerInnen dann lernen, wenn sie Verantwortung übertragen bekommen. Erst an echten Herausforderungen kann man wachsen – sowohl im Wissen als auch im Charakter. Kai Regener (29) ist KjGler aus der Pfarrei St. Martinus Neuss-Uedesheim. Als Lehrer für die Fächer Deutsch, Geographie und Geschichte begleitet er das Projekt »Klassenzimmer unter Segeln« seit Mitte Oktober 2014 für sechseinhalb Monate. Eines der schönsten Erlebnisse war für ihn die Besteigung des Teide auf Teneriffa, aber auch die unzähligen Sonnenaufgänge auf der Atlantiküberquerung und der Landaufenthalt in Kuba. / Methoden Die Musik-Methode Material: Eine Auswahl vielfältiger Musiktitel, Papier und Stifte Hindernislauf Die Teilnehmenden hören sich verschie Material: Große Plakate, Stifte, Tische und Stühle o. ä. dene, möglichst vielfältige Musikstücke an. Nach jedem Stück schreiben sie ihre ersten Baut zwei kleine Hindernisparcours (z.B. Assoziationen auf. Anschließend erfolgt bestehend aus Tischen und Stühlen) auf. nach jedem Musiktitel ein gemeinsamer Am Ende jedes Parcours wird an der Wand Austausch. jeweils ein großes Plakat aufgehangen, auf dem die Teilnehmenden später ihre Ideen Hinweis: Es ist hilfreich, im Vorfeld ein notieren sollen. Anschließend werden zwei Oberthema festzulegen, unter dem alle Gruppen gebildet. Im Staffellauf müssen weiteren Ideen gesammelt werden, sie den Parcours durchlaufen und am Ende z.B. »Gruppenstunden für Jugendliche« ihre Ideen auf das Plakat schreiben. Statt – Zu welchen Themen könnten einzelne drinnen kann man den Staffellauf natürlich Gruppenstunden stattfinden? auch draußen machen. Wer hat dabei die meisten Ideen? Ideenkoffer World Café Material: große Plakate, Eddings, Stichwörter zum Thema, mehrere Tische, ruhige Hintergrundmusik, Getränke, Knabbereien. Für jedes Thema gibt es jeweils einen Tisch, auf dem ein leeres Plakat liegt. An jedem Tisch sitzen drei bis neun Teilnehmende, die 15 Min. Zeit haben, sich zu dem Thema auszutauschen und ihre Ergebnisse auf dem Plakat zu notieren. Danach wechseln alle, bis auf eine Person pro Tisch und suchen sich einen neuen Tisch mit einem anderen Thema in einer neuen Gruppenkonstellation. Eine Person von jedem Tisch bleibt als GastgeberIn am Tisch, berichtet, was in der vorherigen Einheit passiert ist und erläutert die Notizen und Bilder. Nach 15 Min. wird wieder Material: Krimskrams in einem Koffer z.B. Schere, Schachfigur, Klammer, Würfel, Stadtplan, Tischtennisball, Schraubendreher, Wäscheklammer Eine andere Möglichkeit ist das Mitbringen von Krimskrams in einer Kiste oder einem Koffer. Vom Angelhaken bis zur Feder, vom Papierboot bis zum Spielzeugauto, alle Dinge können anregen, auf neue Ideen zu kommen. Daraus lässt sich auch ein kleiner Wettbewerb machen: Bildet mehrere Teams. Jedes Team setzt sich zusammen. Nun zieht die Spielleitung den ersten Gegenstand aus dem Koffer. Die Teams sehen den Gegenstand und starten ihre Teamberatung. Sobald eine Idee gefunden wurde, melden sie sich. Das Team, das als erstes eine gute Idee gefunden hat, bekommt einen Punkt. gewechselt. Diesmal übernimmt jemand anderes die Rolle des/der GastgeberIn. Wer diese Rolle übernimmt, sollte zu Kneten Beginn jeder Runde angesprochen werden. Auch Kneten ist eine Kreativitätstechnik. Nach drei bis vier Runden kommt die gesamte Gruppe erneut zusammen und jedes Plakat wird kurz vorgestellt. Tipp: Sorgt als Leitung für eine angenehme Atmosphäre. Serviert ein paar Getränke und Knabbereien, etwas Hintergrundmusik und gebt Impulse, falls es hakt. Alles, was hierfür benötigt wird, ist für jede/n Teilnehmende/n ein Stück Knete. Dieses wird nun geknetet: Ihr könnt Muster oder Gebilde formen und das Ganze wiederholen. Natürlich braucht ihr ein Oberthema, zu dem sich die Teilnehmenden Gedanken machen sollen, um neue Ideen zu entwickeln. Für das Gehirn ist Kneten eine tolle Möglichkeit, kreativ zu sein, ohne hierbei Leistungsdruck zu verspüren. Aus dieser Situation heraus ergeben sich häufig gute Ideen und Ansätze. / Methoden für mehr Ideen Action Painting I Material: Schnelle Musik, Papier, Stifte Stelle eine Auswahl schneller Musiksongs zusammen. Jede/r Teilnehmende bekommt ein Blatt Papier und einen Stift. Extrem-Methode Mal übertreiben, warum nicht? Beim ersten Song startet jede/r mit einem Die TeilnehmerInnen neue Lösungen zu finden, Bild und beginnt, inspiriert von der Musik, indem verschiedene Aspekte teilweise bis ins zu malen. Die Spielleitung stoppt nach Extreme gesteigert werden, um zu sehen, ob in 30 Sek. die Musik. Die Blätter werden die jeweilige Richtung ein Weg offen ist. Also, nun an die/den rechte/n Sitznachbarn/ geht es auch größer oder kleiner, schneller oder Sitznachbarin weitergereicht. Nun sind langsamer, vielfältiger oder eintöniger, mit wieder 30 Sek. Zeit, um die Idee des weniger oder mehr, lauter oder leiser usw. Vorkünstlers/der Vorkünstlerin weiter zu gestalten. Die Blätter wechseln so lange, bis sie einmal im Kreis herum sind. Die KünstlerInnen stellen nun nacheinander die Ideen in dem Bild vor, die sie darin erkennen können. Wurde die Ursprungsidee weiterentwickelt? Was ist daraus entstanden? Bei der Durchführung kann entweder jedeR für sich arbeiten (z.B. wie beim Brainwriting), oder die Gruppe arbeitet als Team. Bei der Gruppenarbeit ist es sehr wichtig, dass jede Äußerung festgehalten wird, auch wenn sie im Moment unwichtig erscheint. Der/die ModeratorIn gibt die jeweiligen Begriffspaare vor und legt gemeinsam mit der Gruppe fest, welches Teilgebiet damit bearbeitet werden soll. Das Problem umkehren Das Umkehren eines Problems bzw. der daraus resultierenden Fragestellung erzwingt einen Perspektivwechsel, der wiederum hilfreich bei der Lösungsfindung sein kann. So kann die Fragestellung z.B. lauten: »Wie kann der Absatz in unserem Unternehmen gesteigert werden?« Eine Umkehrung der Problemstellung könnte lauten: »Wie können wir den Absatz auf ein Minimum senken?« Daraufhin werden Argumente und Gründe gesammelt, um die Frage zu beantworten. Diese wird zum Abschluss wieder zurück umgekehrt, so dass die Gruppe mögliche Problemlösungen finden kann. Hinweis: Die Antworten auf diese Fragestellung zeigen oft Punkte auf, die zur Ideenfindung herangezogen werden können. Besonders in einer Gruppe eignet sich diese Kreativitätstechnik, um den Druck zu reduzieren. Entscheidungspyramide Material: Zettel, Stifte, Pinnwände, evtl. Klebepunkte JedeR TeilnehmerIn bekommt einen Zettel oder eine Karte mit drei Zeilen. In diese trägt er die drei Vorschläge zu einem bestimmten Thema ein, die er/sie favorisiert. Anschließend werden Paare gebildet, die sich gegenseitig ihre drei Favoriten vorstel- Die Luftballon-Methode Material bei drei Kleingruppen: Luftballons, drei Scheren, pro Person ein Stift, eine Karteikarte und ein Bindfaden len und sich hieraus auf drei gemeinsame Favoriten einigen. Im nächsten Schritt tun sich jeweils zwei Zweiergruppen zusammen und verfahren nach dem gleichen Prinzip, bis sich am Ende zwei große Gruppen mit Es werden Kleingruppen gebildet. Jede Klein- jeweils drei Vorschlägen auf drei gemeinsa- gruppe bekommt einen Luftballon und jedeR me einigen müssen. Über diese drei letzten TeilnehmerIn bekommt eine gelochte Kartei Vorschläge wird dann abgestimmt oder sie karte sowie einen Stift. Nun schreibt jedeR werden mit Punkten bewertet. So dass am einen Vorschlag auf seine Karte, was er/sie Ende ein gemeinsam beschlossenes Thema immer schon mal machen wollte. Jede Karte das Ergebnis ist. wird nun mit einem Bindfaden an den Luft ballon befestigt. Alle Kleingruppen kommen wieder zusammen und stellen sich im Kreis auf. Jede Kleingruppe gibt nun seinen Luftballon nach rechts weiter. In der Kleingruppe werden alle Vorschläge durchgegangen. Auf Pinnwänden kann man den Gruppen prozess visualisieren und zeigen, in welchem Schritt die Gruppe sich gerade befindet und welche Vorschläge diskutiert werden. Die Kleingruppe muss sich nun entscheiden, welchen Vorschlag sie aussortiert. Diese Karte wird abgeschnitten und der Luftballon wird in der nächsten Runde weiter nach rechts gegeben. So geht es weiter, bis nur noch eine Karte pro Luftballon hängen bleibt. Zusammenstellung der Methoden: Sabrina Potthoff Quelle: »Gruppenstund nach Kindermund – Kindermitbestimmung bei der KjG. Eine Arbeitshilfe für GruppenleiterInnen und PfarrleiterInnen.« KjG Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart »Jugendbeteiligung leicht gemacht« Deutscher Bundesjugendring »Der Mitmischer- Eine Arbeitshilfe zum pfadfinderischen Engagement in der Gesellschaft« DPSG Diözesanverband Köln www.zeitblueten.com Gottes Liebe macht keine Unterschiede / SCHWERPUNKT Ich hab letztens welche auf der Straße gesehen und sie gleich an ihrer Handbewegung erkannt. Aber ich glaube, bei vielen fällt es mir gar nicht auf, dass sie es sind. Ob hier unter meinen Kolleginnen und Kollegen im Büro auch jemand dabei ist? Komisch, da hab ich irgendwie nie so drauf geachtet. Ist mir aber auch egal. Linkshänder. Ist doch normal. Die KjG würde nie auf die Idee kommen, sich in einem Antrag für die Gleichberechtigung von Linkshändern einzusetzen. Dazu gibt es keinen Anlass, das ist gar kein Thema. Sexuelle Vielfalt ist aber ein Thema. Denn in vielen Bereichen der Gesellschaft ist es nicht egal, ob jemand hetero, schwul oder lesbisch ist. Ob sich jemand in der Rolle als Frau bzw. Mann wohl fühlt oder sich von diesen zwei Geschlechterrollen durch Äußerlichkeiten und Verhalten distanziert. Es ist nicht nur »nicht egal«, diese Menschen werden auch diskriminiert. Auch in der Kirche: Die kirchliche Ehe ist nur heterosexuellen Paaren vorbehalten, homosexuelle Menschen sollen sich laut Katechismus in Enthaltsamkeit üben. Und wie sieht das eigentlich in unserem Verband aus? Wie normal ist es, wenn sich z.B. eine Leiterin oder ein Leiter in eurer Runde als lesbisch oder schwul outet? Auf der Diözesan konferenz 2015 werden wir über sexuelle Vielfalt diskutieren. Die Diko 2014 wählte dazu einen Ausschuss, dieser bereitete einen Workshoptag im vergangenen November vor und stellt nun einen Antrag zur Diskussion, in dem wir uns als KjG für sexuelle Vielfalt in Gesellschaft, in Kirche und in unserem Verband aussprechen. Klar wird darin: In der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen spielt die eigene sexuelle Identität eine wichtige Rolle. Sie ist also ein Thema für uns als Jugendverband. Aber auch für uns als Christinnen und Christen. Denn Gottes Liebe macht keine Unterschiede. Relevant ist, ob jemand aus Treue und Liebe für sich und den bzw. die PartnerIn Verantwortung übernimmt, und nicht, zwischen welchen Geschlechtern diese Partnerschaft besteht. Neben diesen Motiven beschreibt der Antrag aber auch, was wir als Diözesanverband tun wollen: Nämlich in Bildungsangeboten informieren und sensibilisieren, interessierten Mitgliedern Vernetzung ermöglichen und auch außerhalb der KjG für eine sexuelle Vielfalt eintreten. So soll die KjG zu einem Verband werden, in dem Menschen aller vielfältigen sexuellen Identitäten willkommen sind und sich dort aufgehoben fühlen. Das ist doch ganz normal, oder? Holger Walz, Bildungsreferent TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Die KjG spricht sich für sexuelle Vielfalt aus 19 Die transparent-Umfrage in der KjG-Region Köln Ich denke nicht, dass es einen generellen Ort gibt, um die große Liebe kennenzulernen. Das ist bei jedem unterschiedlich. Es kommt auf die Interessen an. Eva Hilger (17), KjG St. Ursula Wir haben uns im Sommerlager gefunden. Nachdem wir alle Tage zusammen verbracht haben, sind wir schließlich zusammengekommen. Laura Sargun (16) und Martin Winkel (17), beide St. Georg Weiß Der beste Ort um zu flirten sind die Aktionen der KjG-Region. Pascal Müller (25), KjG an St. Rochus, Bickendorf, Regionalausschuss Köln / SCHWERPUNKT Steckbrief KjG-Region Köln Regionalleitung Elisa Jung und Mayra Röger Regionalausschuss mit 12 Personen voll besetzt Aktionen Jagd nach Mr. & Mrs. X, regelmäßige Pfarreien stammtische, jährlich ein bis zwei Schulungskurse, Sommergrillen Ich flirte am liebsten und am meisten auf Ferienfreizeiten. Lea Winterscheidt (19), BDKJ Stadtvorstand Köln und Mitglied der DPSG Sonstiges Das ist doch klar. In der KjG findet man die große Liebe. Köln ist die Region mit den meisten Pfarreien in unserem Erzbistum. Johannes Kledtke (18), St. Georg Weiß Meine Freundin habe ich in der Jugendbildungsstätte Haus Venusberg kennengelernt. Florian Bold (24), KjG St. Heinrich, Regionalausschuss Köln Ich habe meine große Liebe im Park kennengelernt. Unsere Beziehung hält seit drei Jahren und wir sind immer noch glücklich. Karima Sabra (18), KjG St. Ursula »Wir haben keinen Begriff dafür« »Ich habe ehrlich gesagt noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht.« – so beginnt das Gespräch. »Ein paar Mädels aus meiner Stufe haben sogar gesagt: ›Boah cool, das schlag ich meiner Mutter auch mal vor!‹« TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need KjGlerin Marie lebt in einer sogenannten Regenbogenfamilie. 22 Diözesanleiter Max hat mit ihr über ihre Erfahungen gesprochen – und wurde überrascht. Marie ist 16. Ihre Eltern haben sich getrennt, weil sich ihre Mutter in eine Frau verliebt hatte. Wann genau das war, weiß sie gar nicht mehr. Seit längerem lebt Marie also mit ihrer Mutter und deren Partnerin zusammen. An die erste Freundin ihrer Mutter erinnert sie sich nur schwach, überhaupt stellt sie die Veränderungen in ihrem Leben sehr fließend dar: »Die Partnerin meiner Mutter ist so nach und nach in mein Leben getreten.« Marie und ich kennen uns, seit sie 2010 das erste Mal mit ins Sommerlager unserer Pfarrei gefahren ist. Das war kurz nach dieser Zeit – ein typisches Heul- und Heimwehkind. Vor kurzem hat sie ihren Gruppenleitungskurs gemacht. Heute ist sie Mitglied der Leitungsrunde, von Heulen und Heimweh keine Spur mehr. Dass sie in einer Regenbogen familie lebt, habe ich irgendwann am Rande mitbekommen. Thema war das nie. / SCHWERPUNKT Das Leben ist kein Schwarz-Weiß-Familienbild. Und das ist gut so. Mich interessiert, ob sie sich an einen Punkt erinnern kann, an dem sie verstanden hat: Meine Mutter ist lesbisch. Den gibt es aber nicht. Dreh- und Angelpunkt ist die Partnerin ihrer Mutter, mit der sie jetzt zusammen lebt: »Das war nicht Mann oder Frau oder so. Das war einfach ein neuer Mensch in unserer Familie.« Spätestens an dieser Stelle frage ich mich, was ich eigentlich zu hören erwartet habe. Ich rede mit einer jugen Frau, die als Kind mit der Trennung ihrer Eltern zu kämpfen hatte und deren Mutter eine neue Partnerin gefunden hat, mit der sie sich gut versteht – das Geschlecht spielt da keine Rolle. Offenbar hat sie mit ihrer Mutter schon öfter darüber gesprochen; Marie erzählt von den Bedenken ihrer Mutter, dass sie ihre Partnerin nicht mögen würde. Ich frage nach Unterschieden, nach Situationen, in denen sie merkt, dass ihre Familie nicht der Norm entspricht. Und die gibt es schon: Wenn sie erzählt, dass ihre Mutter eine Freundin hat, wird sie oft gefragt, ob sie einen leiblichen Vater hat. Bei ihr ist die Antwort einfach: »Ja, habe ich.« Ob irgendetwas anders wäre, wenn sie ihren Vater nicht kennen würde – dazu kann sie nicht viel sagen. Sie sieht ihn regelmäßig und hat ein enges Verhältnis zu ihm. Und was sagt sie zu der Behauptung, dass Kinder Vater und Mutter brauchen? »Eine Vaterfigur könnte wichtig sein. Aber die kann eine Frau auch geben, und auch andersherum.« Denn Rollenverteilungen gebe es auch in lesbischen Beziehungen. Und außerdem: »Frauen können ja auch mit Autos spielen.« Ich muss eingestehen, dass ich mit Vorurteilen in das Gespräch gegangen bin. Ich hätte erwartet, über Mobbing oder Lästereien zu sprechen. Wie schön, dass Marie das ganz anders erlebt hat. Max Pilger, Diözesanleiter TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Ich frage sie, wie sie den Begriff Regenbogenfamilie versteht. Zuerst erzählt sie, dass sie ihren Freundinnen von dem Artikel erzählt hat und einige den Begriff noch nie gehört haben. Und schiebt hinterher, dass sie das Wort wohl kennt – aber bisher noch nie auf ihre eigene Familiensituation angewendet hat. Bis ich sie nach einem Artikel zu diesem Thema gefragt habe. »Wir haben keinen Begriff dafür.« Warum auch? 23 »Alle Lebens wirklichkeiten sind in der Schöpfung verankert. « Pfarrer Christoph Simonsen ist Seelsorger für Homosexuelle und ihre Angehörige. transparent-Redakteur Alex Stiehl hat mit ihm über seinen Auftrag gesprochen. TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Wie kam es zu deiner Berufswahl? 24 Christoph Simonsen (58) ist seit 34 Jahren als Pfarrer im Bistum Aachen tätig. Bevor er vor zehn Jahren seine Stelle an der katholischen Hochschulgemeinde antrat, leitete er ein Seelsorgeteam in einem Verbund von vier Krankenhäusern. Vor mehr als 20 Jahren beauftragte der Bischof von Aachen ihn zum seelsorglichen Ansprechpartner für Homosexuelle und ihre Angehörigen. Simonsen: Dass ich Pfarrer werden wollte, ahnte ich schon seit meinem 18. Lebensjahr. Die Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin, war eine sehr offene und lebendige, die den Kontakt zu Menschen sehr wertschätzte. Dort habe ich erlebt, wie wichtig es ist, dass die Kirche Raum schafft, in dem Menschen einander begegnen und jeder einzelne sein Leben entfalten kann. Diese Erfahrung und Erkenntnis möchte ich gerne weitergeben. Du bist Seelsorger für Schwule, Lesben und deren Angehörigen. Wie kam es dazu? Simonsen: Der inzwischen verstorbene Bischof Hemmerle initiierte in den 80er Jahren Gesprächsebene im Bistum, die notwendigen seelsorglichen Fragen, die in der Zukunft / SCHWERPUNKT »Die Suche und Sehnsucht nach einer glücklichen Beziehung ist eine Ursehnsucht aller Menschen«, sagt Pfarrer Christoph Simonsen. Was ist ungewöhnlich an deinem Auftrag? Simonsen: Es ist nichts Ungewöhnliches daran, weil es doch schlicht Auftrag der Kirche ist, dass Menschen in der Unterschiedlichkeit ihrer Persönlichkeiten und Veranlagungen ihr Leben innerhalb der Schöpfung entfalten können, respektvoll und verantwortungsbewusst. Ich verstehe meine Beauftragung nicht als eine Form der Sonderseelsorge, sondern als ein Bemühen, Menschen in die Kirche zu integrieren. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Simonsen: Ich bin Pfarrer der Hochschulgemeinde mit 50.000 Studierenden, wovon meine Beauftragung nur einen Teil meiner Tätigkeiten umfasst. Generell kommen Menschen mit ganz alltäglichen Fragen zu mir: Wie eine Beziehung perspektivisch gelingen kann, wie ein Mensch mit Krankheit und Begrenztheit umzugehen vermag, und so weiter. Natürlich gilt es auch zuweilen in den Blick zu nehmen, die eigene Homosexualität öffentlich zu machen. TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Bedeutung haben, mit allen zu bedenken. Dabei konzentrierten sich sieben verschiedene Schwerpunktthemen heraus. Eines davon war das Thema Ehe und Familien, das jedoch beispielsweise Alleinstehende und auch Homosexuelle nicht mit einschloss. Somit wurde der Arbeitskreis Vielfalt der Lebensformen gegründet. In der Folge dieser Gespräche erhielt ich die Beauftragung, die Wertschätzung für diese Vielfalt zu stärken. 25 Allerdings ist das für junge Erwachsene ein seltenes Problem in einer aufgeklärten Gesellschaft. deutschen Diözesen nur sechs Beauftragte für Schwule, Lesben und deren Angehörigen gibt, ist in meinen Augen ein großes Manko. Inwiefern ist Seelsorge für Homosexuelle anders als für Menschen anderer sexueller Orientierung? Können Schwule und Lesben kirchlich heiraten? Simonsen: Sie ist gar nicht anders, weil alle Menschen mit den gleichen Fragen und Problemen konfrontiert sind. Allerdings werden sie im kirchlichen Kontext nicht wahrgenommen. Mir ist es wichtig, die Wertschätzung und den Respekt zu stärken und die Wahrnehmung zu sensibilisieren, dass homosexuelle Liebe nicht triebhaft, sondern emotional und ganzheitlich ist. Immer noch treibt sich in kirchlichen Kontexten die Mär herum, Homosexuelle seien nicht bindungsfähig. Das ist natürlich absoluter Unsinn. Die Suche und Sehnsucht nach einer glücklichen Beziehung ist eine Ursehnsucht aller Menschen. Gibt es in Bezug auf deine Beauftragung besondere Konflikte innerhalb der Kirche? Was ist dir an deiner Beauftragung besonders wichtig? Simonsen: Aachen leistet mit der Seelsorge für Schwulen, Lesben und deren Angehörigen einen wesentlichen Dienst an den Menschen, wofür ich sehr dankbar bin. Mir ist dabei sehr wichtig zu verdeutlichen, dass alle Lebenswirklichkeiten in der Schöpfung verankert sind. Interview: Alex Stiehl, transparent-Redaktion TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Simonsen: Innerhalb des Bistums werden mir keine Steine in den Weg gelegt, was nicht selbstverständlich ist. Dass es bei 23 Simonsen: Das Sakrament der Ehe ist einem gegengeschlechtlichen Paar vorbehalten. Juristisch unterscheiden wir in der säkularen Gesellschaft der Ehe und einer Verpartnerung. Ich sehe allerdings keinen Grund, die Partnerschaft eines homosexuellen Paares, das sich Liebe und Verbindlichkeit verspricht, nicht zu segnen. Diese Menschen ersehnen den Segen Gottes für sich und ihre Partnerschaft. Was kann daran schlecht sein? 26 Vielfalt pur: In Köln führt der Weg zum Dom vorbei an so genannten Liebesschlössern – von unendlich vielen verschiedenen Liebespaaren. / SCHWERPUNKT Schmetterlinge im Bauch, Picknik über den Dächern: Wenn man verliebt ist, ist das Leben schön. Die Jogginghose nach dem ersten Date Es ist doch schön verliebt zu sein, oder? Die Welt ist viel bunter, die Liebeslieder machen wieder Spaß, und man kann beim Griechen endlich den Vorspeisenteller für zwei Personen bestellen ... genug mit dem Kitsch. Irgendwann sind die ersten Wochen der Verliebtheit nun mal rum. Man hat schon alles zwei Mal miteinander gemacht – ob Kino, der Besuch beim Griechen oder das super romantische Picknick im Park. Und was jetzt? Warum liegen wir nur noch in Jogginghose auf der Couch und gucken Filme? Und dann auch noch die Ansage »Ich möchte heute einfach mal mit meinen Freunden weggehen. Wir sehen uns doch morgen.« – Was ist denn jetzt los? Aber hinterher, wenn man sich tierisch drüber aufgeregt hat, was der oder die Seelenverwandte doch tatsächlich verbrochen hat ... Dann setzt man sich zusammen und spricht. Was? In einer Beziehung über etwas reden, das mich stört? Bist du denn des Wahnsinns, Ina? Nein, das ist ein absolutes Geheimrezept, das soll Wunder wirken! Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, eigentlich wollen wir uns wieder so pudelwohl fühlen wie vor der ganzen Aufregung. Auch wenn wir nur in Jogginghose auf der Couch sitzen – vielleicht fühlen wir uns gerade dann am wohlsten. Wir merken, wir sind angekommen und können einfach sein, wie wir sind, und wir werden trotz unserer Macken geliebt. Und genau das ist doch, worauf es in einer Beziehung ankommt, oder? Ina Neumann, transparent-Redaktion, KjG St. Konrad in Hilden TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Irgendwann kommt einfach der Punkt, an dem man auch mal wieder eine Kneipentour oder einen Filmabend mit seinen FreundInnen machen möchte, denn die vermisst man ja auch. Da kommt es dem oder der anderen in der Beziehung vielleicht so vor, als wär der oder die Angebetete plötzlich ein/e ganz andere/r, so war er oder sie doch vorher nie! Und überhaupt, was soll das denn? Man kann doch auch zusammen ausgehen oder alle Staffeln Sex and the City gucken. 27 Verliebt. Verlobt. Verheiratet ? Gehört die Ehe zu einer festen Beziehung? Caroline und Jakob haben für uns ihre Meinung aufgeschrieben. » Die Entscheidung zu heiraten, hatte für mich ganz viel mit Intuition zu tun. « TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Jakob 28 Drei Dinge gehen mir aber seit meiner Verlobung immer wieder durch den Kopf: Ich glaube in meiner Freundin, mit der ich schon einige Jahre mein Leben teile, etwas ganz besonderes entdeckt zu haben: einen Zauber, einen Glanz, ein Potential – irgendetwas, das mich tief berührt, und mir das Vertrauen und die Hoffnung schenkt, mit diesem speziellen Menschen zusammen ein gutes und gelingendes Leben führen zu können. Mir geht es dabei nicht um Sicherheit vor den Gefahren, Unwägbarkeiten oder Härten, die das Leben mit sich bringen kann. Wie denn auch! Aber ich bekomme die größte Sicherheit, die Menschen einander geben können: Ihr unbedingtes Versprechen, solange sie lebt, zu mir zu stehen. Mehr geht nicht. Das ist mehr als ich je verlangen könnte, ein echtes Geschenk. Was auch kommen mag, mit diesem Menschen will ich es meistern. Ich habe in ihr eine Partnerin auf Augenhöhe gefunden. Einen Menschen, für den ich mein Leben lang Zeit habe, sie zu verstehen und mich in sie hineinzufühlen. Diese Frau, mit der ich zusammen entdecken kann, wie weit das menschliche Fühlen und Lieben gehen kann, und die mich meine Grenzen überschreiten lässt. Bei der die Sachzwänge und Konventionen des Alltages nicht gelten, sondern alles so ist, wie es in einer besseren Welt sein sollte. Sollte es uns dazu noch gelingen, in unserem Leben etwas von dieser Liebe so zu leben, dass die Menschen, die uns begegnen, es spüren, macht es auch Sinn, dass wir uns das entscheidende Ja-Wort vor Gott und den Menschen geben: Denn wo zwei Menschen einander so lieben, dass sie über sich selbst hinauswachsen, da ist ihre Beziehung wirklich ein Sakrament. / SCHWERPUNKT » Ich bin seit zehn Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich bin glücklich und liebe ihn sehr – aber heiraten möchte ich nicht. « Ein ganz anderer Aspekt der mich umtreibt, ist die Funktion der Ehe in der Gesellschaft. Ich glaube, dass gerade Frauen durch die Heirat noch immer stärker in traditionelle Verhaltensweisen und Handlungsmuster zurückfallen. Dies wird besonders deutlich, wenn Kinder geplant sind. Immer noch entscheiden sich mehr Frauen als Männer dazu, auch langfristig im Erwerbsleben für die Kinder kürzer zu treten. Diese Entscheidung wird auch dadurch getragen, vielleicht sogar verstärkt, dass man bei einer Ehe davon ausgeht, durch das Einkommen des Ehemannes – auch im Alter – ausreichend abgesichert zu sein. Problematisch wird es, wenn man sich auf diese Absicherung verlässt, die Ehe aber scheitert. Hier passt meines Erachtens die Sicherheit, die eine Heirat suggeriert, nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten zusammen. Caroline Dahmen TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Meine Beziehung benötigt weder eine staatliche noch eine religiöse Anerkennung. Für mich bilden die tagtäglich gelebte gegenseitige Liebe und Achtung, das Vertrauen und das gemeinsame Glück, das Fundament unserer Partnerschaft. Kein formales Eheversprechen und kein unterzeichnetes Dokument kann dies zusichern. Meine Partnerschaft soll an jedem Tag freiwillig bestehen – nicht, weil ich mich durch ein Versprechen gebunden fühle. Das Leben ist zu kostbar für eine Partnerschaft, in der man nicht glücklich ist, in der man aber bleibt, weil man sich durch ein Ehegelöbnis verpflichtet fühlt. Für mich ist die Ehe ein Liebesbündnis für das ganze Leben. Doch wie kann man aufrichtig versprechen, dass man den anderen für immer liebt? Müssen nicht viele an diesem Versprechen zwangsläufig scheitern? Und was ist ein Versprechenwert, das laut Statistik so oft gebrochen wird? Lässt sich ein Gefühl überhaupt versprechen? Schließlich ist Liebe ja keine Willenssache oder rational beeinflussbar. 29 Entdecktes / Ein bunter Mix »Das große Buch der Familien« zeigt, wie vielfältig das Leben ist. TRANSPARENT / EINS 2015 Love Is All You Need Die meisten Bilderbücher handeln von Kindern, die mit Papa, Mama, Bruder und Katze fröhlich in einem Häuschen mit Garten leben. Dieses Buch zeigt, dass es darüber hinaus aber viele andere Familien in anderen Lebenssituationen gibt, die mindestens genau so glücklich leben. Manche Kinder leben nur beim Papa, manche bei Pflegefamilien oder mit fünf Geschwistern in einer kleinen Wohnung. Manche haben zwei Mamas oder drei Halbgeschwister. Bei einigen Familien geht nur die Mama arbeiten oder die Eltern finden gar keine Arbeit. Den Urlaub verbringen manche bei ihren Verwandten in fernen Ländern, andere auf der Terrasse. Manche feiern Weihnachten, andere Chanukka, andere das chinesische Neujahr – oder einen bunten Mix. 30 Dieses ursprünglich britische Buch von Mary Hoffman und Ros Asquith zeigt, wie vielfältig Familien sind, und dass das ganz normal ist. Dabei geht es um verschiedene Herkünfte, verschiedene sexuelle Orientierungen, verschiedene Kulturen, verschiedenes Einkommen, verschiedene Wohnsituationen und vieles mehr. Auch die Bilder illustrieren diese Vielfalt. Selbst wenn es im Text gar nicht erwähnt wird, gibt es auf den Bildern auch immer wieder Kinder mit Rollstühlen oder anderen medizinischen Hilfsmitteln, Menschen mit verschiedenen Hautfarben, mit Kopftuch oder Bikini. Wie im echten Leben eben. Dieses Buch ist mal was anderes. Zwar erzählt es keine Geschichte, sondern bietet eher einen Überblick über die Gesellschaft, aber das auf ansprechend illustrierte Weise. Auch wenn die Seiten manchmal vollgestopft erscheinen, kann doch Allerlei entdeckt werden, was das Sprechen über Normalität und Vielfalt anregt. Kinder, die sich schon immer irgendwie anders fühlten, finden sich hier vielleicht wieder und erkennen, dass eigentlich jeder irgendwie anders ist. Viele Kinder hören vielleicht zum ersten Mal, dass es Familien mit zwei Papas oder das chinesische Neujahr gibt. »Das große Buch der Familien« ist ein Buch mit Lebensweltbezug, das es ermöglicht, schon mit kleinen Kindern über Vielfalt zu sprechen. Hannah Mühlbeyer, transparent-Redaktion, KjG Sindorf / impressum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KjG-Diözesanstelle r, l.n.r.) : Max Pilge odell der KjG (v. es dr An Das Drei-Säulen-M r lke Vo Bloemacher und Peter Otten, Lena Tel 0221.1642 6432 / Fax 0221.1642 6841 [email protected] / www.kjg-koeln.de Öffnungszeiten Mo – Do 9 –13 Uhr + 14 –17 Uhr; Fr 9 –13 Uhr Diözesanleitung Peter Otten (Geistlicher Leiter), Lena Bloemacher, Volker Andres, Max Pilger ReferentInnen Julia Mölders (Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) Thomas Pieger (Bildungsstätte „Haus Sonnenberg“) Christian van´t Hoen (Schulungsarbeit) Holger Walz (Gesellschaftspolitische & theologische Themen, Gender Mainstreaming) Finanzen/Personalverwaltung Claudia Gerlach Sekretariat Martina Coutellier (Bestellungen, Verkauf, Ausleihe) Anna Struck (Mitgliederbetreuung) Brigitte Steven (Mitgliederbetreuung, Organisation Diözesan konferenz und -ausschuss) Haus Sonnenberg Christoph Niesen (Buchungen) Redaktion Sven Averdung, Steffi Maier (Redaktionsleitung), Hannah Mühlbeyer, Irina Neumann, Max Pilger (Diözesanleitung, v.i.S.d.P.), Alexander Stiehl, Kai Zander, Valentina Zehner Korrektur Brigitte Steven Endredaktion Steffi Maier Layout Verena Dreikauß Titelbild una.knipsolina / photocase.de Druck Die Umweltdruckerei Auflage 2.400 Exemplare Anschrift Redaktion transparent, Steinfelder Gasse 20 – 22, 50670 Köln [email protected] Beiträge mit Namen oder Fundstelle geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder Herausgeberin wieder. 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Anmeldungen unter: [email protected] 5 Euro Anmeldegebühr