luxus in deutschland
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LUXUS IN DEUTSCHLAND CBRE I JULI 2014 C Der deutsche Luxuseinzelhandelsmarkt – Trends und Strukturen ................................ 1 Internationale Einzelhändler dringen auf den deutschen Markt – They came to stay .................. 1 Die Europäer übernehmen das Ruder – Franzosen, Italiener und Schweizer sehr aktiv in Deutschland ...................................................................................................................... 2 Die Metropolen – Das Eingangstor für Deutschland – Vielfalt statt Konzentration...................... 4 Weitere Premium- und Luxuslagen – zwischen Verdichtung und Saisongeschäft........................ 6 Regionale Kaufkraft und Globales Shopping – Das Erfolgsrezept der deutschen Premium- und Luxuslagen ........................................................................................................................ 8 Special Report Luxus in Deutschland 2014 Inhaltsverzeichnis Der deutsche Premium- und Luxusvermietungsmarkt ............................................... 11 Aktuelle Situation – Strukturwandel und hoher Expansionsdruck sorgen für steigende Mieten ... 11 Aktuelles Expansionsgeschehen in den deutschen Kernluxuslagen ......................................... 13 Selektion statt Flächenrollout – Exklusive Brands suchen exklusive Standorte .......................... 14 Lageexklusivität – Steigende Mieten trotz geringer Vermietungsaktivität .................................. 14 Mega-Trends im Luxuseinzelhandel als Einflussgrößen der Expansionsstrategie ........ 17 Global Cities – Global Customers – Global Offer .............................................................. 17 The Value is the brand, the brand, the brand ...................................................................... 19 Vom Wholesale zum Own Retail – Höhere Profilierung und bessere Markenkontrolle ............. 20 Die Growth Story – Private Equity als Treiber der Expansion ................................................. 20 Diversifizierung im Luxussegment – Zweitmarken bekommen den großen Auftritt .................... 22 Luxus schlägt Konsum – in Hamburg und Düsseldorf ........................................................... 23 Mietprognose: Weitere Profilierung der Luxuslagen sehr wahrscheinlich ................................ 24 Die Zukunft: Luxus weitet sich aus – Auf dem Weg zu Luxusquartieren...................... 26 Neue Chancen im Umfeld der Kernluxuslagen – Luxuserweiterungslagen stark nachgefragt .... 26 Luxusmarkt Frankfurt............................................................................................. 30 Goethestraße – Die feste Größe der deutschen Luxuslagen .................................................. 32 Opernplatz – prominentes Entree in die Frankfurter Einkaufslage .......................................... 32 Steinweg – Aufstrebende Lage zwischen Konsum und Niveau ............................................... 33 Große Bockenheimer Straße und Kalbächer Gasse – etablierte Gastronomie- und Niveaulage ...................................................................................................................................... 33 C Juli 2014 Nebenstraßen Freßgass – Stichstraßen mit ergänzendem Angebot. ....................................... 34 Berlins traditionelle Luxus- und Niveaulage – der Kurfürstendamm zwischen Bleibtreustraße und Olivaer Platz .................................................................................................................... 37 Auf dem Weg zur neuen Premiumlage – Kurfürstendamm zwischen Olivaer Platz und Adenauerplatz ................................................................................................................. 37 Im Kommen – Die Seitenstraßen des Kurfürstendamms ........................................................ 38 Kurfürstendamm zwischen Bleibtreu- und Knesebeckstraße – Mehr Schwung östlich des Olivaer Platzes ............................................................................................................................ 38 Friedrichstraße - Konsum neben Luxus: Unter den Linden bis Mohrenstraße ........................... 38 Luxusmarkt München ............................................................................................ 40 Special Report Luxus in Deutschland 2014 Luxusmarkt Berlin ................................................................................................. 35 Die Maximilianstraße – Deutschlands stärkste Luxuslage ...................................................... 42 Perusastraße – die kleine Schwester der Maxi ...................................................................... 42 Diener- und Residenzstraße – Neue Impulse durch das Palais an der Oper ........................... 42 Theatinerstraße – Etablierte und gefragte Premiumlage ........................................................ 43 Am Kosttor – Kleiner Platz ganz groß ................................................................................. 43 Luxusmarkt Hamburg ............................................................................................ 44 Neuer Wall ..................................................................................................................... 46 Aus der Stadthausbrücke werden die Stadthöfe ................................................................... 46 Bleichenbrücke – trendige Lage zwischen Große Bleichen und Neuer Wall ............................ 46 Große Bleichen – eine Straße im Aufwind ........................................................................... 46 Hohe Bleichen – Niveaulage im Kommen .......................................................................... 47 Luxusmarkt Düsseldorf .......................................................................................... 48 Bankenseite der Königsallee mit Trinkausstraße................................................................... 50 Königsallee – Zwischen Grünstraße und Graf-Adolf-Straße .................................................. 50 Königsallee – Zwischen Schadowstraße und Kö-Bogen ........................................................ 50 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Die Nebenstraßen der Königsallee – zwischen Lauf- und Zielkundschaft ................................ 51 LUXUS IN DEUTSCHLAND Special Report Juli 2014 CBRE Global Research and Consulting Der deutsche Luxuseinzelhandelsmarkt – Trends und Strukturen Internationale Einzelhändler dringen auf den deutschen Markt – They came to stay Seit mehreren Jahren erfährt der deutsche Einzelhandelsmarkt einen deutlichen Anstieg des Expansionsgeschehens durch internationale Einzelhändler. Rund 45 neue Einzelhandelskonzepte kamen in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich pro Jahr neu auf den deutschen Einzelhandelsmarkt hinzu. Umsatz in Mrd. Euro Abbildung 1: Umsatzentwicklung im deutschen Einzelhandel 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 413,7 416,2 411,2 415,7 402,8 411,3 421,3 427,8 433,2 439,7 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 (f) Quelle: Statisches Bundesamt, HDE Die geringe Volatilität und im europäischen und internationalen Vergleich krisenresistente Entwicklung des rund €440 Mrd. schweren deutschen Einzelhandelsmarktes machen diesen trotz des harten Wettbewerbs um Marktanteile und Absatzgebiete zu einer interessanten Option für internationale Brands. Das Marktvolumen für Luxusgüter in Deutschland wird von der Fondazione Altagamma, dem Branchenverband der Luxushersteller, auf rund €9 Mrd. geschätzt. Was die schon lange etablierten konsumorientieren Einzelhändler wie Hennes&Mauritz, die dänische Bestseller-oder die spanische Inditex-Gruppe in den vergangenen drei Jahrzehnten vorgemacht haben, scheint nun auch zunehmend für viele andere Konzepte attraktiv zu sein: Expansion nach Deutschland. Zugrunde liegt dem die Erkenntnis, dass sich auf dem deutschen Einzelhandelsmarkt nachhaltig nicht nur maßgebliche Umsätze, sondern vor allem auch Gewinne erwirtschaften lassen können. Dabei treffen die internationalen Einzelhändler in Deutschland im Vergleich zu anderen globalen Metropolen auf ein vergleichsweise günstiges Mietpreisgefüge (vgl. Abb. 2). Herauszuheben ist hier die polyzentrische Struktur Deutschlands mit sechs großen Einzelhandelszentren, von denen fünf über ein größeres Luxusangebot verfügen. Deutschland kommt dadurch eine Ausnahmestellung im Listing der wichtigsten Einkaufsdestinationen zu, da nur hier eine größere Anzahl von Einzelhandelsmetropolen von Belang ist. In anderen Ländern, wie z.B. Frankreich und Großbritannien konzentrieren sich die Luxuslagen auf je eine Metropole, mit dem Effekt, dass hier die Mietkonditionen noch wesentlich höher lie- 3.500 2.100 EUR 3.000 ASIA-Hong Kong-Central 950 EUR EMEA-Paris- AMERICAS-New York-Fifth… 880 EUR 630 EUR EMEA-Zurich- EMEA-London- 600 EUR 480 EUR EMEA-Moscow- PACIFIC-Sydney-Pitt Street Mall 450 EUR ASIA-Beijing-Wangfujing 600 EUR 400 EUR EMEA-Istanbul-High Street ASIA-Tokyo-Ginza 390 EUR ASIA-Guangzhou-Tinhe Road CBD PACIFIC-Melbourne-Bourke… 380 EUR EMEA-Milan- 380 EUR PACIFIC-Brisbane-Queen… 380 EUR AMERICAS-Los Angeles-Rodeo… 370 EUR Asia-Kuala Lumpur-Kuala Lumpur 380 EUR 360 EUR EMEA-Munich- AMERICAS-San Francisco-… 330 EUR 330 EUR EMEA-Rome- EMEA-Berlin- 320 EUR EMEA-Frankfurt- Stand 2013/2014 330 EUR 310 EUR EMEA-Hamburg- 0 ASIA-Shanghai-Nanjing West… 280 EUR 500 EMEA-Cologne 1.000 280 EUR 1.500 510 EUR 2.000 EMEA-Dusseldorf- Miete €/M²/ Monat 2.500 2.900 EUR Abbildung 2: Einzelhandels-Spitzenmieten internationaler Metropolen Special Report Luxus in Deutschland 2014 gen. Wäre das Luxusangebot in Deutschland ebenfalls auf zwei Metropolen beschränkt, würde Deutschland in Bezug auf die Spitzenmieten mit Sicherheit in den globalen Top 10 zu finden sein. Quelle: CBRE 2014 Die Europäer übernehmen das Ruder – Franzosen, Italiener und Schweizer sehr aktiv in Deutschland Abbildung 3: Markteintritte internationaler Retailer in Deutschland 2011-2013 NEUE INTERNATIONALE EINZELHÄNDLER IN DEUTSCHLAND 2011 36 2012 48 2013 49 Quelle: CBRE 2014 Seite 2 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Waren es zu Beginn der aktuellen Expansionswelle vor allem US-amerikanische Retailer und Gastronomen wie z.B. Fossil oder Starbucks, die Deutschland in den Fokus nahmen, gewinnen seit nunmehr drei Jahren europäische Einzelhändler immer mehr an Bedeutung und bauen folglich auch ihre Marktpräsenz kontinuierlich aus. Treiber dieser Entwicklung sind nicht allein skandinavische Konzepte, die gerade im Konsumbereich schon fast traditionell gute Umsätze in Deutschland tätigen, sondern in erster Linie französische, italienische Abbildung 4: Markteintritte internationaler Retailer in Deutschland nach Herkunftsland 2011-2013 30 24 20 20 3 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Israel 4 Saudi-Arabien 4 Portugal 5 Polen 5 Norwegen 5 Korea 5 Kanada 6 Griechenland 10 Finnland 10 Dänemark 12 Argentinien 15 Taiwan Anzahl der Pilostores 20 Japan 25 Special Report Luxus in Deutschland 2014 und schweizerische Brands, die den deutschen Markt für sich entdecken. Britische Luxus-Retailer hingegen sind in ihrer Expansionstätigkeit nach Deutschland bislang deutlich selektiver. Australien Schweden Österreich Schweiz Niederlande Belgien Türkei Großbritannien Spanien USA Italien Frankreich 0 Quelle: CBRE 2014 Bei genauerer Analyse wird deutlich, dass unter den gesamt eintretenden Labels Markenherstellern aus dem Premium- und Luxusbereich eine wichtige Rolle zukommt. Verschiedenste europäische Traditionsmarken sind hier beispielhaft zu nennen: MiuMiu aus dem Hause Prada aus Mailand, der italienische Herrenausstatter Brioni oder die schweizerischen Uhrmacher Hublot, Maurice Lacroix und Jaeger LeCoultre sowie das britische Traditionshaus Hackett sind nun mit ihren Repräsentanzen auf dem deutschen Markt vertreten. Seite 3 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Dabei stehen die bereits etablierten Konzepte wie Prada, Louis Vuitton oder Gucci den Neuankömmlingen in ihrem Expansions- und Repräsentationswillen in nichts nach und erweitern mit teilweise spektakulären Flagshipstores ihre Präsenz in Deutschland. Anzahl der Markteintritte/ erste Stores 30 25 20 16 15 10 14 10 5 8 10 Frankreich Italien 0 5 3 2 6 5 Schweiz USA UK Premium- und Luxuskonzepte Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 5: Anteil von Premium- und Luxusmarken unter den New Arrivals 2011-2013 Andere Genres Quelle: CBRE 2014 Die Metropolen – Das Eingangstor für Deutschland – Vielfalt statt Konzentration Besonders attraktiv und daher schon fast traditionelle Einfallstore dieser Konzepte sind die deutschen Einkaufsmetropolen, die seit jeher das größte Vermietungsaufkommen auf sich vereinen. Mit ihrer Vielzahl an Einzelhandelslagen, die zudem in der Regel ein breites Spektrum von klar profilierten Marktgebieten – von Trend- und Konsum bis hin zu Premium- und Luxus – aufweisen, sind Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt und Düsseldorf die Aushängeschilder des stationären Einzelhandels in Deutschland. Dabei weist der deutsche Markt wie oben angeführt folgende Besonderheit auf: Konzentriert sich das Premium- und Luxushandelsmarktgeschehen bei den europäischen Nachbarn auf nur eine (Haupt-)Stadt wie London oder Paris oder zumindest zwei Metropolen wie Madrid und Barcelona in Spanien, Genf und Zürich in der Schweiz oder Mailand und Rom in Italien, wartet Deutschland gleich mit fünf attraktiven Premium- und Luxusmärkten auf, die sich allesamt durch eine international bekannte Luxuseinzelhandelslage, mitunter ergänzt durch angrenzende Lagen hervortun. Seite 4 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Um die gewünschte Adressqualität zu schaffen, ist in diesen Lagen eine hohe Dichte an internationalen Einzelhändlern mit eigenen Niederlassungen erforderlich. Denn noch mehr als für andere Einzelhandelsgenres gilt gerade im Luxusbereich die Immobiliengrundregel der 3 Ls: Lage, Lage, Lage bzw location, location, location. Wird die Top-Lage im Konsumbereich über die höchste Passantenfrequenz definiert, so ist es im Premium- und Luxussegment die Präsenz an global führenden Luxusmarken, die die Adressqualität einer Straße definiert. Während die Frequenz in diesem sensiblen Zielkundensegment nicht vorrangig entscheidend ist, ist die exklusive Nachbarschaft ein absolut entscheidendes Ansiedlungskriterium. Gerade die Top-Marken haben sich in der Vergangenheit aus diesem Grund häufig gegen Ansiedlungen in nicht ausreichend profilierten Lagen entschieden. Abbildung 6: Übersicht Kernluxuslagen in Deutschland STADT LUXUSLAGE Berlin westlicher Kudamm (zwischen Bleibtreustraße und Olivaer Platz) Düsseldorf Königsallee (zwischen Schadowstraße und Grünstraße) Frankfurt Goethestraße (gesamter Straßenzug) Hamburg Neuer Wall (gesamter Straßenzug) München Maximilianstraße (gesamter Straßenzug) Special Report Luxus in Deutschland 2014 Die Luxuslagen befinden sich in einem dynamischen Wandel, der sowohl ihre jeweilige Ausdehnung als auch die Qualität der Gesamtlage betrifft. Aktuell stellen sich die Kernluxuslagen – in Abgrenzung zu Erweiterungsoder Premiumlagen – folgendermaßen dar: Quelle: CBRE 2014 Dabei lässt sich das Expansionsgeschehen von Luxus-Retailern aber nicht allein auf die Kernluxuslagen beschränken: Aufgrund der Flächenknappheit und des hohen Nachfragedrucks haben sich in den jeweiligen Städten Erweiterungs- und Premiumlagen entwickelt, auf die im Folgenden eingegangen wird. Abbildung 7: Luxuserweiterungslagen in den Einkaufsmetroplen LUXUSERWEITERUNGSLAGEN IN DEN EINKAUFSMETROPOLEN München Frankfurt Düsseldorf Perusastraße Große Bockenheimer Straße/ Rathenauplatz Köngisallee (Schadowstraße bis Kö-Bogen) Theatinerstraße Steinweg Königstraße Residenzstraße Hochstraße Königsallee (Grünstraße bis Graf-Adolf-Straße) Schlüterstraße Dienerstraße Kleine Hochstraße Königsallee (Bankenseite) Bleibtreustraße Am Kosttor Kaiserhofstraße Trinkausstraße Wielandstraße Opernplatz Berlin Kurfürstendamm (Bleibtreustraße bis Knesebeckstraße) Kurfürstendamm (Olivaer Platz bis Adenauerplatz) Hamburg Bleichenbrücke Große Bleichen Hohe Bleichen Friedrichstraße Alte Rothofstraße Quelle: CBRE 2014 Seite 5 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Die Vielfalt an Ansiedlungsmöglichkeiten macht Deutschland auch zu einem beratungsintensiven Markt, da die Marktabdeckung anders zustande kommt, als in den Herkunftsländern vieler Einzelhändler und die ein- Andere Marktteilnehmer sind dagegen nur sehr selektiv expandiert und teilweise nur mit einer Dépendance in diesen Lagen präsent. Als Beispiele sind hier Belstaff oder Paule Ka zu nennen. Dies ist aber nicht auf Vorbehalte dem deutschen Markt gegenüber zurückzuführen, sondern oft schlicht dem fehlenden Angebot an geeigneten Flächen geschuldet, welches eine besondere Ausdauer in der Expansion notwendig macht. Special Report Luxus in Deutschland 2014 zelnen Standortprofile der Luxuslagen detaillierter miteinander verglichen werden müssen. Die Expansionsstrategien gehen hier allerdings weit auseinander: Louis Vuitton weist mit sechs Niederlassungen in Deutschland den höchsten Wert aller untersuchten Luxusanbieter auf, aber auch andere Anbieter wie Prada, Gucci, Escada oder Bulgari haben mit fünf Niederlassungen in den o.g. Kernluxuslagen eine hohe Präsenz in Deutschland. Louis Vuitton besetzt darüber hinaus auch Standorte in angrenzenden Lagen und auch in ausgewählten Städten außerhalb der Top-Städte. Insgesamt sind 189 Bestandsmieter in den fünf Kernluxuslagen präsent, von denen ein Großteil noch ein bedeutendes Expansionspotenzial aufweist. Nur 12% dieser Labels sind mit mindestens drei Niederlassungen in den Lagen vertreten, 74% sogar mit nur einem Geschäft. Da von diesen Labels viele weiter expandieren wollen, ist der Nachfragedruck insgesamt entsprechend hoch, weshalb stetig steigende Spitzenmieten nicht nur gefordert, sondern auch gezahlt werden. Abbildung 8: Luxusanbieter mit mindestens drei Dépendancen in den deutschen Kernluxuslagen Louis Vuitton 6 Bulgari, Escada, Gucci, Prada 5 Bally, Burberry, Cartier, Chanel, Ermenegildo Zegna, Hermès, Montblanc 4 Bottega Veneta, Jil Sander, Jimmy Choo, Moncler, Nespresso, Pomellato, Salvatore Ferragamo, Tiffany&Co, Tod`s, Wempe, Wolford Aigner, Airfield, Armani, Aubade, Brunello Cucinelli, Chopard, Dolce&Gabbana, Douglas, Eickhoff Mode, Frey Wille und andere 14 OZ., 7 fo all mankind, 7 for all menkind, Abercrombie&Fitch, Akris, Alessi, Anne Fontaine, Art 1900, Audi City, BCBG Max Azira und andere 3 2 1 0 2 4 6 Anzahl Niederlassungen in deutschen Kernluxuslagen Quelle: CBRE 2014 Weitere Premium- und Luxuslagen – zwischen Verdichtung und Saisongeschäft Seite 6 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Dabei gibt es in Deutschland durchaus noch andere Städte, die sich zur Verdichtung der Filialnetze anbieten. Diese Einzelhandelslagen gleichen allerdings zum Teil den Premiumlagen der Top-5-Städte mit vereinzelten Repräsentanzen von Luxusanbietern. Häufig werden diese Geschäfte dann nicht durch die Muttergesellschaften selbst, sondern durch Partner betrieben und stellen sich zum Teil anders dar, als die Flagshipstores in den Abbildung 9: Übersicht Städte mit Luxusstandorten STADT LAGE Baden-Baden Sophienstraße Berlin Friedrichstraße Dresden Q1 am Neumarkt Hannover Luisenstraße und Georgstraße Köln Wallraffplatz mit Domkloster, Mittelstraße Nürnberg Kaiserstraße Stuttgart Stiftstraße Sylt Kampen, Keitum Wiesbaden Wilhelmstraße Special Report Luxus in Deutschland 2014 Einkaufsmetropolen. In manchen Fällen, wie z.B. in Stuttgart, übernehmen auch etablierte Kaufhäuser (hier Breuninger) die Präsenz als Multilabel-Stores, so dass Markenhersteller eigene Läden mitunter zurückhaltender beurteilen. Als ergänzende Premium- und Luxusmärkte sind zu nennen: Quelle: CBRE 2014 Seite 7 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Alldem noch nicht genug, kann Deutschland außerdem noch mit touristisch orientierten Luxus-Spots aufwarten. Diese spielen in der Summe vielleicht nicht die gleiche Rolle, wie in der Schweiz (St. Moritz, Gstaad, Davos), doch im mondänen Baden-Baden sowie in den Sylter Nordseebädern Kampen und Keitum gibt es durchaus ein signifikantes Premium- und Luxuseinzelhandelsangebot. Ist Baden-Baden dabei noch eher mittelständisch und durch Multilabel-Anbieter geprägt, hat sich Kampen mit seinem bemerkenswerten Angebot an Monobrandstores diverser Premium- und Luxusmarken klar auf die wohlhabende Saisonkundschaft ausgerichtet. Immer mehr Marken haben die Chance erkannt, auf der Nordseeinsel Zweigniederlassungen oder Partnerstores der Stammgeschäfte am Hamburger Neuen Wall zu betreiben. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 10: Luxuslagen in Deutschland Quelle: CBRE 2014 Regionale Kaufkraft und Globales Shopping – Das Erfolgsrezept der deutschen Premiumund Luxuslagen Seite 8 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Warum sind die deutschen Premium- und Luxuslagen so attraktiv für internationale Brands? Salopp gesagt: Die Mischung macht’s – und zwar die aus wohlhabenden regionalen Marktgebieten und internationaler Kundschaft: Alle Luxuslagen liegen zum einen in den Wirtschafts- und Einzelhandelsmetropolen Deutschlands, die schon per se eine vergleichsweise wohlhabende Bevölkerung haben. Zum anderen können die Auch der globale Shopping-Tourismus ist eine immer stärker wahrnehmbare und auch von den Einzelhändlern aufmerksam registrierte Triebfeder der Standort- und Flächenexpansion im Luxusbereich. Alle fünf Einkaufsmetropolen erfahren seit Jahren einen signifikanten Anstieg der Übernachtungszahlen im Hotelgewerbe: Special Report Luxus in Deutschland 2014 Lagen gleichzeitig auf kaufkräftige Einzugsgebiete im Umland zurückgreifen, die mitunter zu den wohlhabendsten Europas gehören. Landkreise wie der Hochtaunus- oder Main-Taunus-Kreis (Kaufkraftkennziffern: 120,7 und 117,4) für Frankfurt, die Landkreise München (118,2) und Starnberg (122,3) für München, Teilbereiche des Bergischen Landes für Düsseldorf und im Falle Hamburgs zumindest einzelne kaufkraftstarke Gemeinden entlang der Hamburger Stadtgrenze sind wichtige Stützen des Erfolgs der jeweiligen Lagen. Dabei reichen die Einzugsbereiche der Städte im Luxusbereich weit über 1 1/2h-Fahrzeit hinaus, so dass im Falle von Düsseldorf z.B. auch das europäische Ausland mit Grenzregionen Belgiens und der Niederlande zum Marktgebiet gezählt werden können. Abbildung 11: Hotelankünfte in deutschen Metropolen STADT 2008 2009 2010 2011 2012 WACHSTUM 2008-2012 Berlin 4.620.188 4.775.338 5.221.297 5.808.752 6.298.167 36,3% München 2.842.333 3.040.816 3.447.833 3.516.398 3.585.637 26,2% Hamburg 2.921.970 3.008.567 3.156.705 3.282.672 3.570.359 22,2% Frankfurt (Main) 2.388.211 2.286.343 2.636.775 2.707.586 2.987.821 25,1% Düsseldorf 1.116.707 1.150.553 1.348.840 1.426.942 1.513.931 35,6% Quelle: BulwienGesa, CBRE 2014 Zahlenmäßig ist Berlin hier klarer Spitzenreiter, aber auch die anderen Städte erfahren deutliche Zuwächse. Die Gründe sind allerdings von Stadt zu Stadt unterschiedlich, München profitiert zum einen vom touristischen Angebot, zum anderen aber auch von seinen herausragenden medizinischen Einrichtungen, die wohlhabende Kunden aus aller Welt anziehen. Berlin besticht durch seine Zeitgeschichte und zieht besonders shoppingaffine Kundschaft aus Osteuropa an, Frankfurt als Business- und Messemetropole hingegen eine Vielzahl von Geschäftsreisenden. Unter den Luxusdestinationen nimmt Frankfurt auch eine gewisse Sonderrolle ein, da nicht nur die Innenstadt mit der Goethestraße über eine Top-Luxuslage verfügt, sondern auch am Flughafen aus einem vielfältigen Angebot von Luxus- und Premiumshops ausgewählt werden kann. Europas drittgrößter Flughafen bringt gerade durch den interkontinentalen Flugverkehr u.a. viele asiatische Touristen in die Stadt. Dabei hat der Frankfurter Flughafen auf der Landside aber vor allem im Transit- bzw. Airside-Bereich ein klares Premium- und Luxus-Shopping-Profil aufgebaut. Ähnliches gilt – wenn auch im reduzierten Rahmen – für den Münchener Flughafen. Seite 9 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Der globale Tax-Refund-Dienstleister Global-Blue beleuchtet mit seinen Zahlen für 2013 die Rolle verschiedener Herkunftsgebiete für die deutschen Einkaufsmetropolen. Hierbei wird deutlich, dass die deutschen Metropolen durchaus unterschiedlich von den Shopping-Tourismus-Ausgaben profitieren. Dabei ist München Bei den aktivsten Nicht-EU-Shopping-Touristen zeigt sich folgendes Bild: In Berlin sind z.B. russische Touristen dominant, die hier 23,1% des von dieser Gruppe insgesamt in Deutschland getätigten Umsatzes generieren. In München sind es vor allem arabische Kunden mit einem Umsatzanteil von 46,9%, während in Frankfurt Tourismus chinesischer Urlauber und Geschäftsreisender eine besondere Rolle spielt, die hier 38,7% ihrer Einkäufe in Deutschland tätigen. Special Report Luxus in Deutschland 2014 insgesamt die führende Shopping-Metropole bei den internationalen Touristen. Hier wurden rund 22,6% aller über Global Blue abgerechneten Einzelhandelsumsätze in Deutschland registriert, an zweiter Stelle folgt Frankfurt mit 20,7% der Ausgaben und an dritter Stelle Berlin mit rund 15%. Hamburg profitiert vor allem von deutschen Städte- und Shoppingtouristen, die jedoch nicht in den Genuss der Steuervergünstigungen kommen. Abbildung 12: Umsatzanteile ausgewählter Touristengruppen in deutschen Metropolen 2013 STADT UMSATZ MIT NON-EU TOURISTEN UMSATZ CHINESISCHER TOURISTEN UMSATZ RUSSISCHER TOURISTEN UMSATZ ARABISCHER TOURISTEN Berlin 15,0% 8,8% 23,1% 5,3% Hamburg 4,5% 0,0% 4,6% 4,1% München 22,6% 16,2% 30,8% 46,9% Düsseldorf 6,3% 6,9% 6,9% 7,5% Köln 4,3% 6,1% 0,0% 0,0% Frankfurt 20,7% 38,2% 6,5% 11,1% 336 EUR 296 EUR Durchschnittsbon 317 EUR 580 EUR Anteil am insgesamt in Deutschland getätigten Einzelhandelsumsatz der jeweiligen Touristengruppe Seite 10 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: Global Blue Aktuelle Situation – Strukturwandel und hoher Expansionsdruck sorgen für steigende Mieten Trotz der vielversprechenden Aussichten stellt sich der Eintritt internationaler Labels in Deutschland in den deutschen stationären Einzelhandel häufig nicht leicht dar, denn die aktuelle Situation in deutschen Luxuslagen ist gekennzeichnet durch Strukturwandel und Verdrängungswettbewerb. Waren die deutschen Luxuslagen in der Vergangenheit vor allem durch mittelständische Einzelhändler geprägt, werden diese nun sukzessive aus den Luxuslagen verdrängt. Renommierte Traditionshäuser wie jüngst Möller & Schaar in Frankfurt oder auch Eickhoff auf der Düsseldorfer Königsallee wichen in weniger renommierte angrenzende Lagen aus oder verabschiedeten sich gar ganz vom Markt. Konsequent folgten internationale Brands: Auf Möller & Schaar ein Monobrandstore von Burberry, der sich in der Goethestraße erweiterte und Eickhoff vermietete die zuvor eigengenutzte Immobilie an den französischen Designer Dior. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Der deutsche Premium- und Luxusvermietungsmarkt Folgende Karten der Frankfurter Goethestraße illustrieren diese Entwicklung exemplarisch: Während 1970 lokale mittelständische Anbieter den Markt bestimmten und Luxus-Flagshipstores auf dem deutschen Markt nahezu unbekannt waren, zeigt das Straßenbild 2013 einen komplett anderen Markt: Dominant sind nun Monobrandstores internationaler Premium- und Luxusanbieter und nur noch wenige Platzhirsche, wie hier das Luxuskaufhaus August Pfüller, sind verblieben. Für viele Mittelständler stellen Nachfolgeregelungen große Herausforderungen dar. Wichtiger noch ist allerdings, dass Hersteller von Luxusgütern immer stärker dazu übergehen, ihre Produkte in eigenen Stores zu vertreiben. Das Wholesale- Geschäft, in dem Ware unterschiedlicher Hersteller in Multilabel-Stores nebeneinander positioniert ist, nimmt in der Bedeutung deutlich ab. Der Verkauf in eigenen Stores ist nicht nur aufgrund der leichteren Vertriebssteuerung vor Ort, sondern insbesondere auch aus Gesichtspunkten der individuellen und exklusiven Positionierung der jeweiligen Marke für viele Hersteller ein mittlerweile unerlässlicher Vorteil. Seite 11 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Dabei sind auch die Luxuslabels selbst nicht vor dem Verdrängungswettbewerb gefeit. Einzelne Premium- und Luxuslabels erfahren durch steigende Mieten einen zunehmenden Nachfragedruck auf ihre Einzelhandelsflächen und werden z.T. durch neue Player oder etablierte Konzepte verdrängt, die ihre Präsenz an den jeweiligen Standorten ausbauen wollen. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 13: Mieterbesatz Frankfurt Goethestraße 1970/2014 Seite 12 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Die nachfolgende Graphik zeigt die Vermietungsaktivität in den Kernluxuslagen, also in den Lagen der Straße, in denen Luxuslabels maßgeblich das Straßenbild bestimmen. Abbildung 14: Vermietungsaktivität in den Kernluxuslagen 2011-2013 Neuer Wall 22 Goethestraße 21 Kurfürstendamm (Olivaer Platz bis Bleibtreustraße) Special Report Luxus in Deutschland 2014 Aktuelles Expansionsgeschehen in den deutschen Kernluxuslagen 14 Maximilianstraße 10 Königsallee (Schadowstraße bis Grünstraße) 5 0 5 10 15 Anzahl registrierte Anmietungen 20 25 Quelle: CBRE 2014 Durch Neuvermietungen ändert sich das Gesamtbild der genannten Lagen kontinuierlich. Da die Lagen individuell zugeschnitten und abgegrenzt sind, muss dieser Veränderungsprozess aber jeweils vor dem Hintergrund der örtlichen Gegebenheiten bewertet werden. Sehr dynamisch präsentiert sich aktuell der Neue Wall. Die Aufwertung des Straßenbildes durch die Business Improvement District-Initiative wird von den Retailern offensichtlich sehr gut angenommen, sodass die Lage sich insgesamt aufgewertet und in ihrer Luxuskompetenz deutlich gestärkt präsentiert. Insbesondere der südliche Bereich des Neuen Walles, einst als Möbellage positioniert, ist heute eindeutig im Luxussegment positioniert. Die Goethestraße in Frankfurt kam zum einen durch den bereits erwähnten Wegzug verschiedener mittelständischer Anbieter in Bewegung, die durch internationale Luxus-Monobrandstores ersetzt wurden, zum anderen bringt aktuell auch die Projektentwicklung One Goethe Plaza in prominenter Ecklage zum Goetheplatz neue Vermietungsaktivität in die Lage. Seite 13 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Berlin erlebt derzeit mit deutlichen Veränderungen auf der Tauentzienstraße, dem Kurfürstendamm und sogar auf den Nebenstraße nein Wiedererstarken der City West. Davon bleibt auch der Luxusbereich des Kurfürstendamms zwischen Bleibtreustraße und Olivaer Platz nicht unberührt und gewinnt kontinuierlich an Bedeutung zurück, während in der Vergangenheit zeitweise die Friedrichstraße diese Rolle zu übernehmen schien. Da der Kurfürstendamm die historisch tradierte Luxuslage des Berliner Marktes ist, kann hier plakativ formuliert werden: „Luxury is coming home“. Selektion statt Flächenrollout – Exklusive Brands suchen exklusive Standorte Zwischen 2011 und 2013 wurden in deutschen Luxuslagen 72 Vermietungen an Premium- und Luxus-Brands registriert. Wie bereits bei der Untersuchung der Bestandsmieter in den Kernluxuslagen wird auch im Vermietungsgeschehen deutlich, dass es großangelegte Flächen-Rollouts, wie sie z.B. im Konsumbereich bekannt sind, im Premium- und Luxussegment nicht gibt. Allein der US-amerikanische Designer Michael Kors konnte seine Präsenz deutlich verstärken – die Expansion Burberrys hingegen ist vor allem durch Standortoptimierungen geprägt, wie z.B. in der Frankfurter Goethestraße. Alle anderen Anbieter, abgesehen vom französischen Lingeriekonzept Aubade mieteten jeweils nur einen Store in den jeweiligen Straßen an. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Anders präsentierte sich der Vermietungsmarkt in München und vor allem in Düsseldorf. Zwar wurde in der Rhein-Metropole die prominente Projektentwicklung Kö-Bogen fertiggestellt. Dieser ist zwar hochklassig, aber nicht durchweg mit Luxuskonzepten besetzt. Die Nachfrage im Luxusbereich der „Kö‘“ wurde dadurch jedoch nicht spürbar absorbiert. Die Mehrheit der Retailer (83%) konnte sich zwischen 2011 und 2013 nur einen Store in den jeweiligen Luxuslagen sichern. Wird zudem berücksichtigt, dass wie bereits beschrieben, rund drei Viertel der Bestandsmieter überhaupt nur einen Store in den Kernluxuslagen haben, für die möglichst vollständige Abdeckung des deutschen Marktes jedoch alle fünf Luxuslagen in Betracht kommen, ist der aktuelle und wahrscheinlich auch zukünftige Nachfragedruck leicht nachzuvollziehen. Lageexklusivität – Steigende Mieten trotz geringer Vermietungsaktivität Zwar erscheinen die 72 Vermietungen in drei Jahren ein hoher Wert zu sein, doch bleibt der Vermietungsmarkt in den Kernluxuslagen in Deutschland ein relativ kleines Marktsegment. Zum Vergleich wurde über alle Lagen (und Center) Frankfurts allein 2013 mit 232 Vermietungen nahezu das vierfache Volumen dessen registriert. Die Lageexklusivität lässt sich auch deutlich aus der Entwicklung der Spitzenmieten in den deutschen Luxuslagen ablesen. Ist Verfügbarkeit geeigneter Flächen ausnahmsweise einmal gegeben, sind die stark strategisch expandierenden Premium- und Luxuslabels bereit, teilweise deutlich höhere Mieten zu akzeptieren, um sich eine der knappen Ladenflächen zu sichern. Das Resultat sind kontinuierlich steigende Spitzenmieten in jeder der deutschen Kernluxuslagen. Zu beachten ist, dass Kernluxuslagen sich tendenziell noch schwerer erweitern lassen, als es in Konsumlagen möglich ist. Über die bautechnischen Grenzen hinaus ist die Adressbildung häufig ein kritischer Faktor, da vonseiten der internationalen Top-Brands nicht selten keine andere Adresse akzeptiert als die etablierte Luxuslage. Nachfolgende Graphik zeigt die Mietpreisentwicklung der Spitzenmieten in den deutschen Luxuslagen im Vergleich zu den Spitzenmieten der jeweiligen Konsumlage. Seite 14 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Die Spitzenmieten beziehen sich dabei auf ein ideal geschnittenes, rechteckiges Ladenlokal in der Top-Lage der Straße mit herausragender Sichtbarkeit und einer Verkaufsfläche von 100 m² sowie einer Schaufensterfront von fünf Metern. 2013 360 Konsum (Kaufinger Straße) durchschnittliches Wachstum* Luxus (Maximilianstraße) 4,8% Konsum (Kaufinger Straße) 4,8% durchschnittliche Inflation: 1,4% 100 2008 2009 330 2014 2012 durchschnittliches Wachstum* Luxus (Neuer Wall) 9,0% Konsum (Spitaler Straße) 4,7% durchschnittliche Inflation: 1,4% 300 260 250 235 150 155 165 175 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 200 155 160 185 155 180 Luxus (Kurfürstendamm) 2005 150 100 Konsum (Tauentzienstraße) 150 200 180 250 235 220 300 2014 330 Berlin 2013 320 2008 Luxus (Neuer Wall) 300 2011 300 290 Konsum (Spitaler Straße) 100 350 Spitzenmiete in EUR/m²/Monat* 250 2010 250 225 2009 250 218 2007 190 250 2006 190 250 2005 168 215 150 200 140 150 140 190 Spitzenmiete in EUR/m²/Monat* 300 200 2011 Hamburg 350 250 2010 Special Report Luxus in Deutschland 2014 2012 Luxus (Maximilianstraße) 320 330 310 260 280 265 300 2007 250 310 2006 240 210 2005 150 225 200 200 235 250 225 225 300 200 Spitzenmiete in EUR/m²/Monat* 350 310 München 400 350 Abbildung 15: Mietentwicklung deutscher Luxuslagen durchschnittliches Wachstum* Luxus (Kurfürstendamm) 2,9% Konsum (Tauentzienstraße) 6,2% durchschnittliche Inflation: 1,4% 2014 Seite 15 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 200 2006 2007 2008 2009 2010 270 Luxus (Goethestraße) 5,2% Konsum (Zeil ) 3,8% durchschnittliche Inflation: 1,4% 2012 2013 2014 230 2006 2007 2008 2009 2010 2011 300 Konsum (Schadowstraße) Luxus (Königsallee) 270 270 250 280 220 2005 250 210 230 210 220 205 220 200 200 220 220 210 200 300 190 Spitzenmiete in EUR/m²/Monat* 2011 Düsseldorf 350 150 320 320 300 300 250 durchschnittliches Wachstum* 100 250 Luxus (Goethestraße) Special Report Luxus in Deutschland 2014 190 2005 230 190 210 180 200 150 Konsum (Zeil ) 300 270 250 250 225 220 250 180 Spitzenmiete in EUR/m²/Monat* 300 280 Frankfurt 350 durchschnittliches Wachstum* Luxus (Königsallee) 4,1% Konsum (Schadowstraße) 3,6% durchschnittliche Inflation: 1,4% 100 2012 2013 2014 Seite 16 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Global Cities – Global Customers – Global Offer Doch was sind die Gründe für diesen permanenten Nachfrageüberhang in den Luxuslagen der deutschen Einzelhandelsmetropolen? Ein Grund für das gestiegene Interesse ist die globale Ausrichtung einiger Luxusunternehmen. Diese haben schon vor Jahrzehnten über ihre ursprünglichen Marktgebiete hinaus expandiert und sich zu globalen Luxuskonzernen entwickelt, die durch strategische Zukäufe immer mehr Premium- und Luxusmarken aus verschiedenen Branchen in ihr Portfolio integriert haben. Hierzu betreiben sie auch eigene Private Equity-Beteiligungsgesellschaften, um sich entweder neue Absatzmärkte zu erschließen oder sich Einfluss in aufstrebenden Marktsegmenten zu sichern. Beispielhaft sind hier die Private Equity Fonds der L Capital Gruppe zu nennen, die LVMH gemeinsam mit weiteren Partnern auflegt. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Mega-Trends im Luxuseinzelhandel als Einflussgrößen der Expansionsstrategie Mit LVMH und Kering (PPR) bestimmen derzeit zwei Luxuskonzerne das Marktgeschehen: Abbildung 16: Retail-Markenportfolio LVMH und Kering LVMH MARKENPORTFOLIO FASHION-LEATHERWINES & SPIRITS GOODS Moët & Chandon Louis Vuitton Dom Pérignon Céline Veuve Clicquot Loewe Krug Berluti PERFUMES&COSMETICS Parfums Christian Dior Guerlain Parfums Givenchy Kenzo Parfums WATCHES & JEWELLERY TAG Heuer Zenith Hublot Chaumet Mercier Ruinart Château d'Yquem Kenzo Givenchy Marc Jacobs BeneFit Cosmetics Fresh MAKE UP FOR EVER Bulgari De Beers FRED Château Cheval Blanc Hennessy The Glenmorangie Company Ardbeg Fendi Emilio Pucci Thomas Pink Donna Karan Acqua di Parma Perfumes Loewe Fendi Perfumes Nude Belvedere Domaine Chandon California Bodega Chandon Argentina Domaine Chandon Australia Edun NOWNESS Loro Piana Nicholas Kirkwood SELECTIVE RETAILING DFS Starboard Cruise Services Séphora Le Bon Marché Rive Gauche Seite 17 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Domaine Chandon India Domaine Chandon China Cloudy Bay Cape Mentelle Newton Vineyard FASHION-LEATHERGOODS KERING MARKENPORTFOLIO Alexander McQueen Balenciaga Bottega Veneta Boucheron Brioni Cobra PERFUMES&COSMETICS Electric FNAC Girard-Perregaux Gucci JeanRichard Puma WATCHES & JEWELLERY Special Report Luxus in Deutschland 2014 WINES & SPIRITS Terrazas de los Andes Cheval des Andes Numanthia Wenjun SELECTIVE RETAILING Redcats Sergio Rossi Stella McCartney Tretorn Volcom Yves Saint Laurent Quelle: CBRE 2014 Aufgrund der zunehmenden globalen Vernetzung der Märkte und damit einhergehend steigender Mobilität der Luxuskunden sind die Anbieter gefordert, den Kunden dorthin zu folgen, wo sie sich während Reisen oder Geschäftstätigkeit aufhalten. Dabei gewinnen teilweise unterschiedliche Steuer- und Zollregelungen an Bedeutung, da beispielsweise für viele asiatische Reisende der Kauf von Luxuswaren in Europa erschwinglicher ist als in ihren Heimatländern. 212 217 2013 192 173 167 2008 153 170 136 2004 2007 128 2003 159 133 2002 147 133 2001 96 1998 128 92 1997 2000 85 1996 100 77 150 108 200 1995 Umsatz in Mrd. EUR weltweit 250 2012 Abbildung 17: Umsatzentwicklung globaler Luxusmarkt 50 2011 2010 2009 2006 2005 1999 0 Seite 18 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: Fondazione Altagamma, Bain, CBRE 2014 Im Kontext mit den Diskussionen um Omnichannel-Retail müssen gerade die Expansionsstrategien internationaler Luxusanbieter auch als globale Marketingstrategien verstanden werden: Wichtig ist es hierbei unter anderem, in den global etabliertesten Premium- und Luxuslagen präsent zu sein. Dabei kommt dem Flashipstore schon längst nicht nur die Funktion als reiner Verkaufsraum zu. Der Store ist vielmehr Interaktionspunkt zwischen dem Kunden und der Marke bzw. der Markenerlebniswelt. Special Report Luxus in Deutschland 2014 The Value is the brand, the brand, the brand Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Entwicklungen in deutschen Metropolen im Zusammenhang mit der in anderen, konkurrierenden Global Cities betrachtet werden müssen. Dies untermauert auch die aktuelle Untersuchung „How Global is the Business of Retail“, in der CBRE über 330 Einzelhändler nach ihren Expansionszielen befragte sowie die Vermietungs- und Eröffnungsaktivität global agierender Einzelhändler analysiert: Unter den Top 20 der in Bezug auf Markteintritte aktivsten Städte konnte sich Deutschland gleich mit vier Städten etablieren. Dabei können Berlin (Rang 5), Frankfurt (10) und München (14) alle mit etablierten Luxuslagen aufwarten, die auch im nationalen Vergleich die höchste Vermietungsaktivität bei den Kernluxuslagen aufweisen. Abbildung 18: How Global ist the Business of Retail - Expansionsziel Deutschland im internationalen Kontext Seite 19 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Auch der Strukturwandel im Einzelhandel macht vor den Luxusmarken nicht halt. Was der Konsumeinzelhandel bereits durchlebt hat, setzt sich nun mit einer Verzögerung im Luxusgeschäft durch: Der Wandel vom Wholesale- zum eigenen Retail-Geschäft (Own Retail). Noch vor einiger Zeit vertrieben die Hersteller von Premium- und Luxusgütern ihre Produkte mehrheitlich über den spezialisierten Fachhandel, exklusive Juweliere oder Premium-Warenhäuser wie das KaDeWe in Berlin, das Oberpollinger in München, das Alsterhaus in Hamburg oder das Carschhaus in Düsseldorf. Die Bedeutung der Warenhäuser als Vertriebskanal hat sich dabei über die Jahre allerdings abgeschwächt. Auch die traditionellen Multilabel-Fachhändler sind unter Druck gekommen und keineswegs in der Lage, die entstandene Lücke überall aufzufüllen. Dem Aufbau eines eigenen Retail-Geschäftes mit eigenen oder durch Partner betriebenen Filialen kommt daher eine wichtige Rolle zu. Dass sich hier zum Teil in Bezug auf Handelsspannen anders kalkulieren lässt und dass der „Own-Retail“ außerdem eine erheblich feinere Steuerung des Markenkonzeptes zulässt, wird von immer mehr Retailern erkannt und in immer detaillierteren Vertriebsstrategien ausdefiniert. Preisgestaltung und Marketingmaßnahmen sind unter Umgehung des Großhandels ebenfalls leichter zu steuern. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Vom Wholesale zum Own Retail – Höhere Profilierung und bessere Markenkontrolle Zwar besteht laut der Fondazione Altagamma mit rund 70% weiterhin ein Großteil des Luxusgeschäfts aus Wholesale-Absatz. Es ist jedoch davon auszugehen, dass zukünftig das eigene Retail-Geschäft der Premiumund Luxusanbieter weiter an Bedeutung hinzugewinnen wird und der Bedarf nach qualifizierter Verkaufsfläche in den Luxuslagen weiter ansteigt. Die Growth Story – Private Equity als Treiber der Expansion Die makroökonomischen Turbulenzen der letzten Jahre haben in einigen der wichtigsten Herkunftsländer von Luxusartikeln teils erhebliche Verwerfungen mit sich gebracht. Die Einzelhandelsmärkte verschiedener südeuropäischer Staaten schrumpften zum Teil deutlich, so etwa in Italien. Einzelne Hersteller mussten ihre Geschäfte deutlich zurückfahren und wurden auf ihr Rumpfgeschäft reduziert. Zwar haben aufgrund der langen Tradition hochklassiger handwerklicher Herstellung weltweit die meisten Premium- und Luxusanbieter ihren Ursprung in Italien, doch produziert ein größerer Teil dieser weiterhin fast ausschließlich für den italienischen Premium- und Luxusmarkt. Aufgrund der negativen Wirtschaftsentwicklung entwickelte sich daher in manchen Bereichen eine Absatzkrise. Bei gleichzeitig günstigen Finanzierungsbedingungen ergab sich eine Konstellation, in der u.a. italienische Hersteller von Premium- und Luxusgütern in den Fokus von Private-Equity Investoren gerieten. Sowohl etablierte und wenig dynamische Labels, als auch aufstrebende jugendlichere Boutiquen sind dabei von besonderem Interesse. Da die Geschicke dieser Firmen oft noch durch die Gründerfamilien bestimmt werden und die Kapitalausstattung oft nicht unmittelbar eine internationale Expansion ermöglicht, bieten sich Investoren attraktive Wachstumsperspektiven. Seite 20 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Seit über zwei Jahren sinkt der iTraxx Europe Crossover, ein Kapitalmarktindex für die Bemessung der Risikomarge von Unternehmen am unteren Rand der Kreditwürdigkeit, kontinuierlich und befindet sich derzeit auf dem tiefsten Wert seit über fünf Jahren. Die Finanzierung von Übernahmen wird dadurch tendenziell Abbildung 19: Wachstum Luxusmarkt weltweit, Luxusmieten Deutschland iTraxx Europe Crossover 250 150,0 140,0 130,0 150 120,0 100 110,0 50 100,0 iTraxx Umsatzwachstum Luxus indiziert 01.04.14 01.01.14 01.10.13 01.07.13 01.04.13 01.01.13 01.10.12 01.07.12 01.04.12 01.01.12 01.10.11 01.07.11 01.04.11 01.01.11 01.10.10 01.07.10 01.04.10 01.01.10 01.10.09 01.07.09 90,0 01.04.09 0 01.01.09 Indexwert ITraxx Europe Crossopver 5J. 200 Special Report Luxus in Deutschland 2014 günstiger, während die Renditeerwartung opportunistischer Investoren bei Börsengang oder Weiterveräußerung durchaus begründet zwischen 15 und 30% betragen kann. Wachstum Mieten Luxuslage indiziert Quelle: Fondazione Altagamma, Bain, CBRE 2014, Bloomberg Getragen wird diese Entwicklung u.a. durch die sehr robuste Entwicklung des globalen Absatzmarktes für Luxusgüter, die in der Regel, von Währungsrisiken abgesehen, deutlich krisenresistenter ist als der Einzelhandel insgesamt und sich auch von Rückschlägen schneller erholt, da die mittlerweile globale Premium- und Luxuskäuferschicht nach Krisenzeiten rascher konsumiert. Doch nicht nur die geringere Volatilität, sondern auch branchentypisch höhere Margen sind hier von Interesse. Aufgrund des oft handwerklichen Charakters der Herstellung kann hier zwar oft nicht ohne Qualitätsverlust optimiert werden, doch in Vertrieb und Markenbildung liegen für Investoren spannende Potenziale. Einmal eingestiegen, wird das Wachstum strategisch konsequent umgesetzt, in die Internationalisierung der Produkte sowie die strategische Standortexpansion investiert. Dabei spielen die europäischen und deutschen Luxuslagen als klar definierte Zielgebiete eine wichtige Rolle für die Markenbildung und -etablierung, da auch teilweise keine etablierten Whole-Sale-Strukturen in andere Länder bzw. Absatzmärkte bestehen. Seite 21 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Die Welle der Übernahmen ist auch weiterhin im Gange. Dabei sind nicht nur europäische und USamerikanische Investoren, sondern zunehmend auch asiatische Akteure auf der Suche nach attraktiven Übernahmekandidaten. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf den europäischen Luxusherstellermärkten Italien und Frankreich, die aufgrund der Vielzahl an Konzepten attraktiv sind. Ähnlich wie aktuell im Konsumbereich erlebt auch der Premium- und Luxusmarkt derzeit eine veritable Diversifizierungswelle. Zweitmarken, die zuvor u.a. nur in den Flagshipstores der Hauptmarken vertreten waren, bekommen nun ihren eigenen Markenauftritt, zu dem selbstverständlich auch ein Storekonzept gehört. Oft wurden hierbei schon auf sicherem Terrain in den Heimatmärkten Erfahrungen gesammelt, die nun auf andere europäische Länder übertragen werden. Im Wholesale kann der Erfolg eines Labels im Zielmarkt zudem unter geringerem Risiko getestet und der Markteintritt vorbereitet werden. Prominente Anmietungen und Eröffnungen von Zweitmarken in Deutschland sind u.a. Miu Miu (Prada) und Eres (Chanel). Als Standorte kommen für diese Labels neben den Kernluxuslagen auch angrenzende Premiumlagen in Betracht, die eine hochwertige Positionierung bei tendenziell etwas niedrigeren Mietkonditionen zulassen. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Diversifizierung im Luxussegment – Zweitmarken bekommen den großen Auftritt Auch die Diversifizierung der Own-Retail-Markenportfolios im Premium- und Luxusbereich muss daher als weiterer Treiber der Nachfrage betrachtet werden, der sich insbesondere in Deutschland bemerkbar macht. Daher ist auch zukünftig mit weiterer Vermietungsaktivität durch die Premium- und Luxusanbieter in den deutschen Luxuslagen zu rechnen. Die Diversifizierung und die damit einhergehende höhere Individualisierung des Angebots ist ein weiterer Grund, weshalb Deutschland auch global das führende Expansionsziel ist. Dies zeigt auch die Studie „How active are Retailers globally?“von CBRE. Demnach erzielt Deutschland, gemessen am Interesse als Expansionsziel, von allen befragten Ländern den höchsten Wert weltweit. Abbildung 20: How Active Are Retailers Globally Seite 22 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Bei der Entwicklung der Spitzenmieten für die jeweiligen Städte galt in der Vergangenheit die Prämisse, dass die Spitzenmiete stets in den Konsumlagen erzielt wird. Bedingt durch Volumen und passend zum vertretenen Sortiment ist hier traditionell auch ein schnelllebigeres Vermietungsgeschehen festzustellen. Die frühzeitige Optimierung ganzer Wertschöpfungsketten in vertikalisierten Unternehmen und die konsequente Ausnutzung von Größenvorteilen gestatteten in der Regel auch unter betriebswirtschaftlich nachhaltigen Rahmenbedingungen der Unternehmen wettbewerbsfähige Mietbelastbarkeiten. Die Folge – Verdrängung margenschwächerer Wettbewerber oder gar Sortimente aus den Lagen – ist nun analog in den Premium- und Luxuslagen zu beobachten. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Luxus schlägt Konsum – in Hamburg und Düsseldorf Aktuell liegen die Spitzenmieten der Luxuslagen in Hamburg und Düsseldorf sogar höher, als in den hochfrequentierten Konsumlagen. Abbildung 21: Entwicklung Mietpreise deutscher Luxuslagen 2004-2014 und ausgewählte Indikatoren 10,0% 9,0% 9,0% 8,0% 5,2% 4,6% 4,4% 5,0% 4,0% 3,0% 2,0% 2,9% 1,0% 4,1% 5,2% Goethestraße 6,0% Königsallee 7,0% 4,8% 1,4% 0,5% Luxusmarkt weltweit Einzelhandelsumsatz D Inflation gemitteltes Wachstum Luxuslagen gemitteltes Wachstum Konsumlagen Maximilianstraße Mietentwicklung Luxuslagen Deutschland Neuer Wall Kurfürstendamm 0,0% Quelle: CBRE 2014 Seite 23 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Ein Überblick über die Wachstumsraten von Mieten verschiedener Lagetypen, als auch des deutschen Einzelhandelsmarktes und anderer Indikatoren zeigt , dass sich die Spitzenmieten sowohl der Top-Konsum- als auch der Kernluxuslagen überproportional zum Absatzmarkt oder gar zur Inflation entwickelt haben. Die Situation in Berlin ist gekennzeichnet durch ein Nebeneinander der teilweise im Premiumbereich positionierten Friedrichstraße und dem westlichen Kurfürstendamm, was einer fokussierten Entwicklung länger entgegenstand. Der Kurfürstendamm fließt zudem in östlicher Richtung unmerklich in den Premium- und letztlich Konsumbereich über, sodass hier Flächenpotenziale leichter zu erschließen sind. Die Entwicklung der vergangenen zwei Jahre zeigt jedoch eine deutliche Vorrangstellung des Kurfürstendamms gegenüber der Friedrichstraße. Weitere Mietpreissteigerungen für die Zukunft sind daher absehbar. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Beim Vergleich der Wachstumsraten der einzelnen Straßen mit der gemittelten Wachstumsrate der Luxuslagen insgesamt wird deutlich, dass vor allem der Neue Wall und der Kurfürstendamm erheblich von der gemittelten Wachstumsrate der Mieten in den Luxuslagen abweichen. Dies hängt mit den spezifischen Lagebedingungen zusammen. Der Neue Wall profitierte in der Vergangenheit durch die enorme Aufwertung der Straße durch die Initiativen des Business Improvement Districts. Auch die Ausweitung der Kernluxuslage in Richtung der Stadthausbrücke weichte die Mieten nicht etwa auf, sondern erfolgte zu hohen Einstiegskonditionen. Weiterhin ist festzuhalten, dass das gemittelte Mietwachstum der deutschen Kernluxuslagen noch über dem durchschnittlichen Wachstum des globalen Luxuseinzelhandels liegt. Die Zugkraft und ökonomische Entwicklung der deutschen Luxuslagen ist offenbar so attraktiv, dass auch vor dem Hintergrund signifikant steigender Mieten ein attraktives Umsatzpotenzial zu generieren ist. Vergleichbar zur Mietentwicklung in Konsumlagen ist zu beobachten, dass sich die Spitzenmietentwicklung der Topstandorte scheinbar von der bundesweiten Umsatzentwicklung abkoppelt. Sobald man jedoch der Tatsache Rechnung trägt, dass die Umsatzentwicklung der Toplagen deutlich über dem Durchschnitt liegt, ist die betriebswirtschaftliche Nachhaltigkeit der höheren Mieten wieder gegeben. Diese Entwicklung kann auch ein Treiber für den zunehmenden Verdrängungswettbewerb in den Luxuslagen sein, da nicht alle Konzepte in der Lage sind, dieses Potenzial zu heben. Mietprognose: Weitere Profilierung der Luxuslagen sehr wahrscheinlich Nicht nur Luxusprodukte sind exklusive und rare Güter, auch der Gebäudebestand in den Kernluxuslagen besitzt eine vergleichbare Exklusivität. Da dieser sowohl physisch begrenzt als auch hochgradig mietvertraglich gebunden ist, steht einer steigenden Nachfrage kein adäquates Angebot gegenüber. Aus der weiteren Verknappung resultieren steigende Spitzenmieten. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass aufgrund der robusten ökonomischen Rahmendaten der deutschen Wirtschaft und des deutschen Einzelhandels und den kontinuierlich steigenden Tourismuszahlen die Nachfrage neu eintretender internationale Premium- und Luxushändler weiter steigt. Globale Markt- und Marketingpräsenz sowie Diversifizierung der Markenportfolios spielen dabei eine immer größere Rolle bei der Nachfragebildung und -ausrichtung nach Einzelhandelsflächen in den Kernluxuslagen und können als Megatrends im Luxuseinzelhandel angesehen werden. Neben weiter zu erwartenden Neueinsteigern ist durch den bisher häufig lückenhaften Marktaufschluss vieler bereits in Deutschland vertretender Konzepte mit einer zunehmenden Expansionstätigkeit zu rechnen. Seite 24 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Beide Nachfragetreiber wirken sich absehbar auf die weitere Entwicklung der Spitzenmieten in den Kernluxuslagen Deutschlands aus, wobei sich eine genaue Prognose allerdings verbietet. Die in der folgenden Gra- Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Spitzenmiete mit dem Bezug auf das ideal ausgestaltete, geschnittene und gelegene Ladenlokal nur einen eng begrenzten Teil des Marktes abbildet, wohingegen weitaus häufiger Flächen angemietet werden, die aufgrund verschiedener Eigenschaften mit Abschlägen bepreist werden. Abbildung 22: Horizont 2020 – weitere Mietentwicklung der Luxuslagen LAGE 2005 2014 HORIZONT 2020 Berlin - Luxus (Kurfürstendamm) 150 €/m² 200 €/m² 260-280 €/m² Düsseldorf - Luxus (Königsallee) 200 €/m² 300 €/m² 370-390 €/m² Frankfurt am Main - Luxus (Goethestraße) 180 €/m² 300 €/m² 350-370 €/m² Hamburg - Luxus (Neuer Wall) 140 €/m² 330 €/m² 370-390 €/m² München - Luxus (Maximilianstraße) 200 €/m² 320 €/m² 410-430 €/m² Special Report Luxus in Deutschland 2014 phik angegebenen projizierten Miethorizonte sind daher als mögliche Marktentwicklung zu verstehen, die auf empirischen Daten der vergangenen Marktentwicklung fußen und aktuelle Einschätzungen zu den oben genannten Einflussfaktoren einbeziehen. Quelle: CBRE 2014 Seite 25 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Gleichzeitig wird die breit angelegte Nachfrage nach Flächen im Luxus- und Premiumsegment die Entwicklung benachbarter Ausweichstandorte stützen, da eine Vielzahl der Brands entweder nicht die Top-Adresse benötigen oder aber deren Mieten nicht nachhaltig erwirtschaften können. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Die Zukunft: Luxus weitet sich aus – Auf dem Weg zu Luxusquartieren Abbildung 23: Luxuserweiterungslagen in den Einkaufsmetropolen LUXUSERWEITERUNGSLAGEN IN DEN EINKAUFSMETROPOLEN München Perusastraße Theatinerstraße Residenzstraße Frankfurt Düsseldorf Berlin Hamburg Große Bockenheimer Strasse/ Königsallee (Schadowstraße bis Kurfürstendamm (BleibtreuBleichenbrücke Rathenauplatz Kö-Bogen) straße bis Knesebeckstraße) Kurfürstendamm (Olivaer Platz Steinweg Königstraße Große Bleichen bis Adenauerplatz) Königsallee (Grünstraße - GrafHochstraße Schlüterstraße Hohe Bleichen Adolf-Straße) Dienerstraße Kleine Hochstraße Königsallee (Bankenseite) Bleibtreustraße Am Kosttor Kaiserhofstraße Trinkausstraße Wielandstraße Opernplatz Friedrichstraße Alte Rothofstraße Quelle: CBRE 2014 Neue Chancen im Umfeld der Kernluxuslagen – Luxuserweiterungslagen stark nachgefragt „Wegen Überfüllung geschlossen!“ – So stellt sich plakativ formuliert die aktuelle Angebotssituation in deutschen Kernluxuslagen dar. Da aber auch kein Rückgang der Nachfrage erkennbar ist, stehen viele Premiumund Luxusanbieter vor der Herausforderung, die tradierten Pfade der Luxusansiedlung zu verlassen und alternative Standorte im Umfeld der Luxuslagen zu prüfen. Die städtebauliche Struktur der deutschen Innenstädte bietet insofern günstige Bedingungen, dass alle Luxuslagen in einem mit anderen Einzelhandelslagen integrierten Umfeld liegen. Bestehende Wegebeziehungen zu etablierten Lagen erleichtern und beschleunigen auch die Zugänglichkeit angrenzender Straßenzüge für Luxus-Retailer. Neben den fünf Kernluxuslagen haben sich weitere Premium- bzw. Luxuserweiterungslagen ausgebildet, die das Angebot der jeweiligen Städte abrunden, sowohl regionale Kunden als auch internationale ShoppingTouristen anziehen und sich zum Teil schon in der Vergangenheit als attraktive Standortalternativen erwiesen haben. Seite 26 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Insgesamt stehen den Einzelhändlern für weitere Expansionsansätze 25 weitere Straßen- bzw. Straßenabschnitte zur Verfügung. Dabei unterscheiden sich die Luxuserweiterungslagen untereinander deutlich in Positionierung, Mieterbesatz und Mietpreisgefüge, so dass die jeweils optimale Standortwahl durchaus bedacht sein will. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Die mitunter höhere Passantenfrequenz und das vergleichsweise günstigere Mietniveau sind als klarer Vorteil für diejenigen Mieter anzusehen, die bereit sind bei der absoluten Adressqualität Kompromisse einzugehen, oder aber rein kalkulatorisch auf etwas niedrigere Mietkosten angewiesen sind. Die kontinuierliche Vermietungsaktivität in den Lagen, auf die in den folgenden Abschnitten dieses Reports detailliert eingegangen wird, hat aber bereits jetzt bewiesen, dass sich aus den Kernluxuslagen heraus Premium- und Luxusquartiere entwickeln, die sich von Jahr zu Jahr immer deutlicher profilieren, so dass perspektivisch neue Luxuslagen entstehen oder bestehende erweitert werden können. Dies geschieht nicht allein aus dem bestehenden Gebäudebestand heraus, sondern auch durch lageprägende Projektentwicklungen. Abbildung 24: Mieterbestand in den Luxuserweiterungslagen Max Mara Emporio Armani, Lacoste, Marina Rinaldi, Thomas Sabo BCBG Max Azira, Bogner, Bucherer, Budapester Schuhe, Comptoir des Cotonniers, Golfino, Patrick Hellmann, Porsche Design, Roeckl, Starbucks, Strenesse, Windsor, Yves Delorme Akris, Boggi Milano, Cartier, Crabtree&Evelyn, Diesel, Douglas, Emporium, Esprit, Fogal, Furla, Geox, Giorgio Armani, Guess, Hallhuber, Hugo Boos, Juwelier Geber, Kamps, Longchamp, Ludwig Reiter, Marc Cain, Massimo Dutti, Mientus, Navyboot, Nespresso, Pra 0 1 2 3 4 Anzahl Präsenzen in den Luxuserweiterungslagen 5 6 Labels mit 2 Präsenzen nicht abschließend aufgeführt Quelle: CBRE 2014 Nicht nur aufgrund der größeren Anzahl an einzelnen Lagen, sondern auch strukturell bedingt, ist in diesen Luxuserweiterungslagen eine höhere Anzahl an Mietern präsent – auf 490 Ladenlokale verteilen sich knapp 400 Mieter. Das Muster, in dem die Niederlassungen der jeweiligen Brands in den Luxuserweiterungslagen verteilt sind, ähnelt dabei den Kernluxuslagen: Lediglich 11% der Mieter sind mit mindestens zwei Niederlassungen vertreten, wohingegen 89% der Mieter nur einen Store besitzen. Die am häufigsten zu beobachtende Expansionsstrategie ist jedoch, sowohl in den Kern- als auch Ergänzungslagen mit Niederlassungen präsent zu sein. Bei dieser Verteilung sind jedoch bislang keine Gemeinsamkeiten zu erkennen. Seite 27 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 In den Luxuserweiterungslagen am häufigsten vertreten sind der italienische Modeanbieter Max Mara, gefolgt von Emporio Armani, dem französischen Sports- und Casual-Wear-Anbieter Lacoste, Marina Rinaldi (ebenfalls der Max Mara Fashion Group zugehörig) und Thomas Sabo. Im Vermietungszeitraum 2011 bis 2013 wurden in den Luxuserweiterungslagen insgesamt 109 Neuvermietungen registriert, wobei die Friedrichstraße in Berlin (15 Vermietungen), die Großen Bleichen in Hamburg (14 Vermietungen) und der Kö-Bogen in Düsseldorf (12 Vermietungen) mit Abstand die aktivsten Luxuserweiterungslagen waren. Ähnlich auch wie die Bestandsverteilung präsentiert sich das Neuvermietungsgeschehen. 85% der Neuvermietungen wurden als Einzelanmietungen abgeschlossen. Nur rund 15% der neuen Mieter konnten sich zwei neue Filialen sichern, kein einziger Mieter konnte mehr als zwei Neuanmietungen realisieren. Bei den Mehrfachvermietungen dominierten die Neuanmietungen, Standortortverlagerungen bildeten die absolute Ausnahme. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Insgesamt vermittelt der Mieterbesatz der Luxuserweiterungslagen jedoch nicht immer ein eindeutiges Bild, da vereinzelt auch konsumorientierte Anbieter wie Esprit oder Zara vertreten sind. Von der durch konsumige Nachbarn angezogenen Passantenfrequenz können dabei allerdings auch ansonsten eher zielkundschaftsorientierte Labels profitieren. Abbildung 25: Vermietungsaktivität in den Kern- und Ergänzungslagen 2011-2013 18 16 15 12 14 13 10 13 10 8 10 9 8 6 4 Top 5 KL: Kernluxuslage, EL: Erweiterungslage, SY K: Sylt Kampen M Domkloster 1 1 1 Wallraffplatz 1 Luisenstraße Maximilianstraße Dienerstraße EL 1 3 Kampen (Sylt) HH KL 2 Wilhelmstraße F EL Neuer Wall Hohe Bleichen Große Bleichen KL 1 Stiftstraße D KL Neuer Wall EL Opernplatz KL 2 Kaiserstraße B Trinkausstraße EL Königsallee Kurfürstendamm Friedrichstraße KL 1 Goethestraße 1 0 Residenzstraße 5 2 Kurfürstendamm registrierte Vermietungen 13 EL EL EL EL EL EL H K N S WI SY K* Mittelstraße 14 17 Ergänzungsstandorte Seite 28 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 26: Aktivste Mieter in den Luxuserweiterungslagen 2011 - 2013 AKTIVSTE MIETER IN DEN LUXUSERWEITERUNGSLAGEN 2011-2013 Name Anzahl Escada 2 Faber Castell 2 Guess 2 Hellmann Mens Wear 2 Laurèl 2 Linda Schuhsalon 2 Maje 2 Nespresso 2 Pandora 2 Porsche Design 2 Sarar 2 Scabal 2 Strenesse 2 Zara home 2 Seite 29 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 27: Übersichtskarte Luxuslage Frankfurt Seite 30 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Luxusmarkt Frankfurt Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 28: Luxuslagen in Frankfurt LUXUSLAGEN IN FRANKFURT Kernluxuslage Goethestraße Luxuserweiterungslagen Große Bockenheimer Straße/ Rathenauplatz Steinweg Hochstraße Kleine Hochstraße Kaiserhofstraße Opernplatz Alte Rothofstraße Quelle: CBRE 2014 Die traditionelle Luxuslage in Frankfurt ist die Goethestraße. Da diese nur knapp 300m lang ist bieten sich entsprechend wenige Ansiedlungsmöglichkeiten, weshalb die angrenzenden Einkaufsstraßen Große Bockenheimer Straße, Opernplatz und Steinweg die Rolle als Luxuserweiterungslagen übernommen haben. Die an die Große Bockenheimer Straße anschließenden Stichstraßen Hochstraße, Kleine Hochstraße und Kaiserhofstraße haben im Gesamtgefüge eine weiter ergänzende Funktion. Hier bietet sich unter anderem dann auch Raum für regionale Anbieter. Die Entwicklung von der ausschließlichen Luxuspositionierung der Goethestraße als Luxuslage in Richtung eines regelrechten Quartieres von Luxus-, Premium und aussichtsreichen Erweiterungslagen spiegelt sich auch in der jeweiligen Mietentwicklung wieder. Spitzenmiet in €/m² im Monat Abbildung 29: Mietentwicklung Luxuserweiterungslagen Frankfurt 230 210 190 170 150 130 110 90 70 50 200 180 160 60 70 50 2010 Große Bockenheimer Straße 80 60 2011 Opernplatz 220 200 180 170 70 220 200 210 90 70 2012 Kaiserhofstraße 100 80 60 2013 Kleine Hochstraße 100 90 70 70 2014 Hochstraße Steinweg Seite 31 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Bedingt durch die Kürze der Goethestraße hat sich hier auch im bundesweiten Vergleich ein absolut eindeutiges Luxusprofil herausgebildet. Die Gebäudestruktur ist vorwiegend kleinteilig, was sich entsprechend auf die Mietflächen auswirkt. Größere Einheiten sind hier kaum zu realisieren. Da ein Großteil der Gebäude aus der Nachkriegszeit stammt, ist historisches Flair hier allerdings nur ausnahmsweise vorhanden. Mit 22 Vermietungen zählte die Goethestraße in den vergangenen drei Jahren zu den aktivsten Luxuslagen in Deutschland. Etablierte regionale Konzepte wie A/X Classics, Linda Schuhsalon, More for Less oder das Traditionshaus Möller & Schaar wurden durch internationale Luxuslabels ersetzt. Mit der Projektentwicklung One Goethe Plaza, die die Goethestraße zum Goetheplatz hin erweitert, konnte ebenfalls ein beachtliches Vermietungsvolumen realisiert werden. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Goethestraße – Die feste Größe der deutschen Luxuslagen Der Ansatz, die Lage durch gezielte Geschäftshausentwicklungen in angrenzenden Bereichen zu erweitern, wird auch an anderer Stelle verfolgt: Sowohl das Projekt Ma|Ro (Nr. 1, Neue Mainzer Straße 74-80/Ecke Neue Rothofstraße) sowie das Luginsland1 (Nr. 6, Luginsland 1) befinden sich in fortgeschrittenen Projektphasen. Beim Luginsland1 handelt es sich um das ehemalige BHF-Bank-Gebäude, welches nach dem bereits erfolgten Abriss nach den Plänen des Architekturbüros Eike Becker Architekten neu errichtet werden soll. Im Ma|Ro sollen insgesamt zwischen acht und zwölf Verkaufsräume auf zwei Ebenen entstehen. Die gesamte Verkaufsfläche soll sich auf 2.900 m² belaufen. In den Obergeschossen ist Büronutzung auf rund 8.600 m² vorgesehen. Die Eröffnung ist für Ende 2015 avisiert. Aussagen über zukünftige Mieter liegen derzeit noch nicht vor. Das Projekt Luginsland 1 ist schon weiter fortgeschritten. Hier entwickelt FGI Frankfurter Gewerbeimmobilien GmbH ein Geschäftshaus mit rund 1.200 m² Verkaufsfläche und Büronutzung in den oberen Stockwerken. Die Eröffnung des Gebäudes ist für Ende 2014 geplant. Wer die vorherigen Mieter MoschMosch und Body Shop ersetzen wird, ist zum heutigen Zeitpunkt allerdings ebenfalls noch nicht klar. Opernplatz – prominentes Entree in die Frankfurter Einkaufslage Der Opernplatz ist im Frankfurter Einzelhandelsmarkt eine etablierte Luxusergänzungslage. Die historische Oper und die gründerzeitliche Blockbebauung an der Ostseite des Platzes tragen bedeutend zu einem wertigen Erscheinungsbild der Gesamtsituation dar. Allerdings bieten sich hier auch kaum Verkaufsflächen. Als Ankermieter fungiert u.a. ein Flagshipstore von Ralph Lauren, die Porzellanmanufaktur Meissen mietete in Ecklage zur Hochstraße einen rund 100 m² großen Store und ersetzte A/X Classics. Derzeit wird das gegenüberliegende Geschäftshaus Opernplatz 2 durch den Eigentümer revitalisiert. Ein hochwertiger Besatz ist zwar absehbar, doch liegen noch keine abschließenden Informationen zum MIetermix vor. Seite 32 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Ein weiterer Impuls für den Opernplatz ist von der Entwicklung des Sofitel Hotels an der Hochstraße mit Antritt zum Opernplatz zu erwarten. Neben einer besseren städtebaulichen Integration der Hochstraße ist auch von einer Erhöhung der Passantenfrequenz auszugehen. Ein Einzelhandelsangebot ist sowohl am Opernplatz, als auch an der Hochstraße vorgesehen. Der Steinweg hat in den vergangenen Jahren eine sehr dynamische Entwicklung genommen. Die bauliche Aufwertung von Goethe- und Rathenauplatz hat hier grundsätzlich zu einer höheren Frequenz geführt. Gleichzeitig ist das Gesamterscheinungsbild geprägt durch jüngere Neuansiedlungen und das verstärkte Abstrahlen der Goethestraße deutlich wertiger geworden. Trotz der geringen Anzahl an Geschäftshäusern gab es in der Straße eine konstante Vermietungsaktivität, die das Profil als hochwertige Luxuserweiterungslage geschärft hat. Zu den wichtigsten Mietern zählen Scotch&Soda, Marc O’Polo, COS und der italienische Designer Max Mara. Dabei sorgt auch der rückwärtige Eingang des Hugendubel Flagshipstores für kontinuierliche Frequenz. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Steinweg – Aufstrebende Lage zwischen Konsum und Niveau Das Vermietungsgeschehen im Jahre 2013 verdeutlicht den Wandel des Steinwegs zur aufstrebenden Niveau- und Luxuslage. Insgesamt drei Neuvermietungen konnten auf dem Steinweg registriert werden. Im Geschäftshaus Steinweg 7 eröffnete das Mailänder Modeunternehmen Boggi Milano einen 550 m² großen Store. Boggi ersetzte damit die Niederlassung von Bertram und Frank, die bereits im Vorjahr einen Teil ihres Objekts an Stefanel vermietet hatten. Im Steinweg 8 folgt das Silberwarengeschäft Robbe & Berking (vormals in der Goethestraße ansässig) auf den regionalen Modehändler A/X Classics. Ebenfalls zog das auf hochwertige Schreibwaren spezialisierte Konzept Graf von Faber-Castell vom Rathenauplatz in den Steinweg 12. Große Bockenheimer Straße und Kalbächer Gasse – etablierte Gastronomie- und Niveaulage Eine der bekanntesten Einkaufslagen Frankfurts ist der Straßenzug aus Großer Bockenheimer Straße und Kalbächer Gasse, auch bekannt als „Freßgass“. Namensgebend ist der traditionell hohe und bekannte Gastronomiebesatz, der sich auch in der sog. „Freßgass-Verordnung“ niedergeschlagen hat, die seit 1979 das gewünschte Profil der Straße festlegt. Gerade zur Mittagszeit kann die Freßgass mit einer sehr hohen Passantenfrequenz glänzen. Neben der Gastronomie gehören u.a. Apple, Porsche Design, Hugo Boss und Tommy Hilfiger (postalisch Börsenstraße) sowie Timberland zu Ankermietern der Freßgass. Es ist ein deutlicher Nachfrageüberhang auf der Freßgass von gastronomischen als auch nicht gastronomischen Konzepten zu beobachten. Durch die direkte fußläufige Verbindung zur Goethestraße wächst ihre Bedeutung als Luxuserweiterungslage kontinuierlich. Hierzu haben in der Vergangenheit einige Projektentwicklungen bzw. Revitalisierungen von teilweise prominenten Gebäuden beigetragen. Seite 33 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Derzeit befindet sich das Geschäftshaus Große Bockenheimer Straße 45 in der Entwicklung. Das markante Gebäude in Ecklage zu Goethestraße wird umfassend umgebaut. Dabei wird das Gebäude zukünftig sowohl Fronten zur Goethestraße als auch zur Großen Bockenheimer Straße haben. Derzeit gibt es jedoch noch keine Informationen über die künftigen Einzelhandelsmieter. In den Obergeschossen ist wie zuvor Büronutzung vorgesehen. Die Freßgass hat mit Hochstraße, Kleiner Hochstraße, Kaiserhofstraße und Meisengasse insgesamt vier Seitenstraßen von denen die ersten drei die Rolle von Luxuserweiterungslagen übernehmen. In nördlicher Richtung mangelt es den Lagen allerdings zum Teil an städtebaulicher Integration, weshalb auch hier die Projektentwicklung Sofitel gespannt erwartet wird. Neben der traditionellen Gastronomiekomponente drängen vermehrt auch wertige Textilkonzepte in diese Lagen. 2013 mietete das Modegeschäft Lilo in der Kleinen Hochstraße sowie eine weitere Filiale von Linda Schuhsalon (vormals Goethestraße). Special Report Luxus in Deutschland 2014 Nebenstraßen Freßgass – Stichstraßen mit ergänzendem Angebot. Seite 34 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 In der Kaiserhofstraße 10 sicherte sich der Frankfurter Luxushändler Möller & Schaar einen rund 400 m² großen Store. Gleich geblieben ist jedoch in erster Linie der etablierte Name, während der Betrieb durch einen neuen Eigentümer weitergeführt wird. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 30: Übersichtskarte Luxuslagen Berlin City West Seite 35 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Luxusmarkt Berlin Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 31: Luxuslagen in Berlin LUXUSLAGEN IN BERLIN Kernluxuslage Berlin Kurfürstendamm (Bleibtreustraße bis Olivaer Platz) Luxuserweiterungslagen Kurfürstendamm (Bleibtreustraße bis Knesebeckstraße) Kurfürstendamm (Olivaer Platz bis Adenauerplatz) Schlüterstraße Bleibtreustraße Wielandstraße Friedrichstraße Quelle: CBRE 2014 Neben der etablierten Luxuslage des Kurfürstendamms zwischen Olivaer Platz und Bleibtreustraße haben sich mittlerweile sechs Luxuserweiterungslagen positioniert. Dabei nimmt die Friedrichstraße, die in der Vergangenheit als Konkurrenzstandort zum Kurfürstendamm betrachtet wurde, in der City Ost eine Sonderrolle ein. Dementsprechend verzeichnet die Friedrichstraße auch die höchste Spitzenmiete der Berliner Luxuserweiterungslagen, liegt aber hinter der Spitzenmieten der Kernluxuslage des Kurfürstendamms zurück. Alle anderen Lagen grenzen unmittelbar an diesen Lageabschnitt an und werden in ihrer Vermietungsaktivität unmittelbar durch diesen beeinflusst und verzeichneten zuletzt moderate Mietanstiege. Abbildung 32: Mietentwicklung der Luxuserweiterungslagen Berlin Spitzenmiete in €/m² im Monat 140 120 110 100 85 80 65 60 40 120 90 70 45 40 20 130 90 75 50 50 35 30 2010 2011 Kufürstendamm (von Olivaer Platz bis Adenauerplatz) Schlüterstraße Friedrichstraße 2012 140 100 80 60 60 145 110 90 70 70 2013 2014 Kufürstendamm ( Knesebeckstraße bis Bleitreustraße) Bleibtreustraße Seite 36 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Neben den vier anderen Luxuslagen in Deutschland (Hamburg, München, Frankfurt und Düsseldorf) zählt dieser Teilbereich des Kurfürstendamms zu den etablierten Premium- und Luxuslagen Deutschlands. Das gehobene Ambiente der Straße wird durch die hohe Dichte repräsentativer Altbauten unterstützt und verleiht dem Straßenabschnitt eine besondere Atmosphäre. Ferner ist zu beachten, dass auch dieser Lageabschnitt des Ku’dammes für den Individualverkehr geöffnet ist und keine Fußgängerzone darstellt. Zu den Ankermietern zählen Prada, Gucci, Bottega Veneta oder auch Dolce & Gabbana. Dabei sind manche Luxus- und Niveaulabels exklusiv nur in Berlin vertreten, wie die beiden schweizerischen Juweliere und Uhrmacher Hublot und Maurice Lacroix. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Berlins traditionelle Luxus- und Niveaulage – der Kurfürstendamm zwischen Bleibtreustraße und Olivaer Platz Eine nachhaltige Aufwertung erfuhr dieser Straßenabschnitt durch die Revitalisierung des Haus Cumberland (Kurfürstendamm 193-194) sowie die Projektentwicklung N° 195 Kudamm. Beide Gebäude, ausgestattet mit unter anderem ca. 5.300 m² Handels- und Gastronomieflächen, wurden in den letzten Jahren komplett umgebaut. Die Objekte vereinigten von 2011-2013 einen Großteil der Luxus-Vermietungen des Kurfürstendammes auf sich. Obwohl für eine Luxuslage nicht unbedingt notwendig, erfährt auch der Luxusabschnitt des Ku’dammes eine relativ hohe Passantenfrequenz – und dies vor allem durch (internationale) Shopping-Touristen. Damit unterscheidet sich diese Lage klar von anderen Luxuslagen in Deutschland. Auch zukünftig wird dieser Lagebereich des Kurfürstendamms die bestimmende Premium- und Luxuslage auf dem Berliner Einzelhandelsmarkt bleiben. Im unmittelbaren Vergleich zur Friedrichstraße profitiert der Kurfürstendamm durch seine klarere Lageeinteilung und die zunehmende Marktbedeutung seiner Luxuserweiterungslagen im unmittelbaren Umfeld. Die in der jüngeren Vergangenheit fertiggestellten Projektentwicklungen haben zusätzlich zum Bedeutungsgewinn beigetragen. Bei den Spitzenmieten im Luxusbereich liegt der Kurfürstendamm im unteren Bereich der deutschen Luxuslagen und bietet daher weiterhin interessante Potenziale. Auf dem Weg zur neuen Premiumlage – Kurfürstendamm zwischen Olivaer Platz und Adenauerplatz Eine sehr interessante Entwicklung findet derzeit westlich des Olivaer Platzes statt. Galt dieser Bereich in der Vergangenheit trotz des attraktiven Altbaubestands eher als Nahversorgungslage, entwickelt er sich zusehends zur aufstrebenden Premiumlage. Aufgrund der geringen Verfügbarkeit an Einzelhandelsflächen in der Luxuslage entscheiden sich manche Premiumanbieter für diese neue Standortalternative. Dabei finden sie in diesem Bereich des Kurfürstendamms ein moderates Mietniveau von rund 70 €/m² im Monat vor, wobei allerdings derzeit auch die Frequenzen (noch) geringer als im Luxusbereich des Kurfürstendamms sind. Seite 37 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Die jüngsten Vermietungen in diesem Bereich waren Dimensione Danza mit einem rund 300 m² großen Store im Geschäftshaus Kurfürstendamm 176. Der ebenfalls italienische Herrenausstatter Pal Zileri sicherte sich in unmittelbarer Nachbarschaft (Kurfürstendamm 176) einen ebenfalls 300 m² großen Store. An der Im Kommen – Die Seitenstraßen des Kurfürstendamms Im Bereich des Olivaer Platz gibt es insgesamt drei Seitenstraßen, die sich zu Ergänzungsluxuslagen entwickelt haben: Die Wielandstraße, die Schlüterstraße und die Bleibtreustraße, die ebenfalls einen ähnlich attraktiven Altbaubestand aufweisen. Der Einzelhandelsbesatz ist hingegen eher mittelständisch geprägt, wenngleich etabliert. Special Report Luxus in Deutschland 2014 nördlichen Straßenseite wurde im Vermietungsjahr 2013 nur eine Vermietung registriert: Golfino mietete im Geschäftshaus Kurfürstendamm 63 rund 190 m² an. Unter den drei Straßen ist die Schlüterstraße besonders hervorzuheben, die sich kontinuierlich zu einer ergänzenden Premiumlage entwickelt und bereits Mieter wie Filippa K, Anette Goertz, Udo Walz, BCBG und Chelsea Farmers Club angezogen hat. Besonders das deutlich geringere Mietniveau macht die Lagen attraktiv, um ein Handelskonzept auf dem Berliner Markt zu testen ohne ein zu hohes Mietrisiko einzugehen. Damit gewinnen die Nebenstraßen des Kurfürstendamms für Premium- und Luxusanbieter an Bedeutung, die nicht auf den Ku’damm festgelegt sind, gleichwohl aber ein hochwertiges Umfeld fordern. In der jüngeren Vergangenheit konnten eine Vielzahl an Neuanmietungen in den Seitenstraßen des Kurfürstendamms beobachtet werden. In der Bleibtreustraße z.B. ergänzten kürzlich sowohl der Spezialversender Torquato als auch das hochwertige Mode-Konzept FIRMA mit seinem Westside Store das Angebot (der Eastside Store befindet sich in der Mulackstraße im Scheunenviertel). Kurfürstendamm zwischen Bleibtreu- und Knesebeckstraße – Mehr Schwung östlich des Olivaer Platzes Auch östlich der Bleibtreustraße erweitert sich das Premium- und Luxusangebot auf dem Kurfürstendamm, wobei hier die Knesebeckstraße als Grenze dieser Entwicklung angesehen werden muss. In der jüngeren Vergangenheit kam es zu zahlreichen Neuanmietungen wie beispielsweise durch Budapester Schuhe, den französischen Modeanbieter Maje, den britischen Lederwarenspezialisten Tumi sowie Hellmann Men’s Wear. Friedrichstraße - Konsum neben Luxus: Unter den Linden bis Mohrenstraße Neben den Luxuserweiterungslagen der City West rund um den Olivaer Platz bleibt die Friedrichstraße die zentrale Premium- und Luxuslage in der City Ost. Mit seinen zwei Geschäftszentren, die zudem beide mit Premium- bzw. Luxuslagen ausgestattet sind, nimmt Berlin eine Sonderrolle in Deutschland ein. Südlich des geschichtsträchtigen Boulevards Unter den Linden bis zur Leipziger Straße präsentieren sich verschiedene nationale und internationale Niveau- und Luxuseinzelhändler, darunter der italienische Designer Max Mara, Hugo Boss, Gucci oder auch Escada. Auch Schuhanbieter sind hier am Standort präsent, so zum Beispiel die Leiser-Gruppe mit ihrem niveauorientierten Konzept Gala. Seite 38 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Allerdings präsentieren sich neben den genannten Luxusmarken immer wieder konsumorientiertere Einzelhändler wie H&M, E-Plus oder die dänische Bestseller-Gruppe. Die Straße ähnelt in ihrem Profil im Vergleich Seite 39 C © 2014, CBRE GmbH Special Report Luxus in Deutschland 2014 Das gleiche Bild setzt sich auch in den benachbarten Einkaufspassagen TheQ, Quartier 206 und Q207 fort. Verfolgt das Luxus-Shopping-Quartier Q206 eine klare Niveau- und Luxuspositionierung, setzt das TheQ auf Young Fashion. Das Q207 wird hingegen komplett durch die einzige Deutschlandrepräsentanz des französischen Warenhauses Galeries Lafayette genutzt, das vor allem auf ein niveauorientiertes Angebot setzt. . Juli 2014 also eher den Luxuserweiterungslagen rund um die Königsallee in Düsseldorf und kann sich in Bezug auf Adressqualität noch stärker profilieren. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 33: Übersichtskarte Luxuslagen München Seite 40 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Luxusmarkt München Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 34: Luxuslagen in München LUXUSLAGEN IN MÜNCHEN Kernluxuslage Maximilianstraße Luxuserweiterungslagen Perusastraße Theatinerstraße Residenzstraße Dienerstraße Am Kosttor Quelle: CBRE 2014 Neben der Maximilianstraße als Kernluxuslage eröffnen sich auf dem Münchener Einzelhandelsmarkt insgesamt fünf Standortalternativen für Premium- und Luxusanbieter, die im Vergleich zur „Maxi“ leicht abgestuft zu beurteilen sind. Als fußläufige Verbindung zur Maximilianstraße hat die Perusastraße bzgl. der Miete bereits ein der Luxuslage angemessenes Mietniveau erreicht, so dass sie schon fast nicht mehr bloß als Luxuserweiterungslage betrachtet werden muss. Aufgrund der räumlichen Anbindung an die Premiumlagen Theatiner- und Weinstraße ist die Perusastraße dennoch etwas weniger stark im Luxussegment positioniert als die Maximilianstraße. Abbildung 35: Mietentwicklung der Luxuserweiterungslagen in München Spitzenmiete in €/m² im Monat 350 300 280 260 250 210 200 300 225 200 150 100 140 140 110 100 80 80 155 120 90 310 240 170 130 100 320 250 180 140 110 50 2010 Theatinerstraße 2011 Residenzstraße 2012 Perusastraße 2013 Dienerstraße 2014 Am Kosttor Seite 41 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Die Maximilianstraße – Deutschlands stärkste Luxuslage Keine andere Großstadt in Deutschland kann wohl mit einer so klar und dauerhaft positionierten Luxuslage aufwarten wie München. Wie an einer Perlenschnur reihen sich an dem 450 Meter langen Straßenverlauf die Niederlassungen und Flagshipstores der internationalen Luxuslabels auf. Als Magneten fungieren Gucci, Hermès und Dior. Dabei macht nicht nur die hohe Dichte der internationalen Labels die Straße so interessant, sondern auch der Anteil an alteingesessenen regionalen Anbietern, die die kaufkräftige Klientel ansprechen. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Bis auf die Theatinerstraße, die sich schon seit mehreren Jahren als führende Premiumlage auf dem Münchener Einzelhandelsmarkt etabliert hat, bewegen sich die anderen Straßen auf einem für Münchener Verhältnisse moderaten wenn auch leicht steigenden Mietniveau, welches bereits heute über dem Spitzenmietniveau anderer deutscher Großstädte liegt. Der Münchner Einzelhandel profitiert besonders beim reichweitenstarken Luxuseinzelhandel von der „Insellage“ der Stadt, deren nächste Wettbewerber Mailand, Zürich und Wien sind. Perusastraße – die kleine Schwester der Maxi Die Perusastraße ist wohl die profilierteste Luxuserweiterungslage auf dem Münchener Einzelhandelsmarkt. Sowohl Mietniveau als auch Mieterbesatz entsprechen der Maximilianstraße, nur in ihrer Länge bzw. Kürze, die weniger als 100m beträgt, steht die Perusastraße hinter der Maximilianstraße zurück. Dabei profitiert sie durch die Gebäudestruktur der benachbarten Theatinerstraße und Residenzstraße. Die hier gelegenen markanten Eckgebäude erwecken den Anschein, als gehörten sie bereits zur Perusastraße. Diesen Vorteil hat z B. Prada an der Residenzstraße genutzt und betreibt in prominenter Ecklage einen Flagshipstore. Diener- und Residenzstraße – Neue Impulse durch das Palais an der Oper Durch ihre unmittelbare Nähe zur Maximilianstraße nehmen die Diener- und der Residenzstraße eine zunehmend wichtige Rolle als Luxuserweiterungslage ein. Galten beide Lagen in der Vergangenheit eher noch als „Geheimtipp“ auf dem Münchener Einzelhandelsmarkt, da sie als Verbindungsachse zwischen Marien- und Odeonsplatz eher ein touristisches Einzelhandelsangebot vorhielten, zeichnete sich durch die Entwicklung des Palais an der Oper ein Wendepunkt in der Positionierung der Straßen ab. In der ehemaligen Poststation wurde ein moderner Geschäftshauskomplex geschaffen, der auf 23.000 m² Nutzfläche Büro-, Wohn- und Einzelhandelsnutzung umfasst. Als Hauptmieter hat der Flagshipstore Louis Vuitton Maison auf rund 1.300 m² Verkaufsfläche im April 2013 eröffnet und der Lage damit einen spürbaren Impuls gegeben. Seite 42 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Das luxuriöse Ambiente wird durch den aus München stammenden Juwelier Bucherer konsolidiert, der hier ebenfalls einen 790 m² großen Flagshipstore anmietete – die mit Abstand größte Anmietung eines Juweliers in München seit mehreren Jahrzehnten. Vom Mieterbesatz präsentieren sich beide Straßen im gehobenen Premiumbereich, wobei die Dienerstraße mit dem Manufactum Warenhaus und dem Stammhaus von Dallmayr eine höhere Frequenz erfährt als die Residenzstraße. Aufgrund ihres für Münchener Verhältnisse moderaten Mietniveaus stellen beide Straßen interessante Standortalternativen für Premium- und Luxusanbieter dar. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Die Strahlkraft des Palais an der Oper wird sich auf die nördliche Residenzstraße in Richtung Feldherrenhalle und Odeonsplatz auswirken. Dieser Teil der Residenzstraße konnte in der Vergangenheit trotz seiner guten Lage in der Nähe der Perusa- und Maximilianstraße noch keine eindeutige Lagequalität entwickeln. Hier sind jedoch gerade aufgrund des hohen Ansiedlungsdrucks auf die Maximilianstraße und Perusastraße Entwicklungsimpulse zu erwarten. Theatinerstraße – Etablierte und gefragte Premiumlage Über die Perusastraße direkt mit der Maximilianstraße verbunden, ist die Theatinerstraße eine ernstzunehmende Standortalternative als Luxuserweiterungslage. Die jüngste Anmietung durch Tory Burch in Ecklage zur Perusastraße zeigt erneut, dass internationale Premium- und Luxusanbieter der Lage vertrauen. Der bereits etablierte Premium- und Luxus-orientierte Mieterbesatz (Emporio Armani, Michael Kors, Nespresso, Etienne Aigner, Marc O’Polo) hat bereits ein Einzelhandelsumfeld geschaffen, von dem vor allem Konzepte profitieren, die auch eine höhere Passantenfrequenz benötigen. Als Verbindungsachse zwischen Marien- und Odeonsplatz erfährt die Lage deutlich mehr Laufkundschaft als die parallel verlaufenden Dienerund Residenzstraße. Mit dem hochwertigen Ensemble Fünf Höfe, welches fest auf dem Münchener Einzelhandelsmarkt etabliert ist, zählt die Theatinerstraße wohl bundesweit zu einer der wichtigsten Luxuserweitungslagen. Am Kosttor – Kleiner Platz ganz groß Südlich der Maximilianstraße liegt der – überschaubare – Platz „Am Kosttor“, der die Luxuslage an das touristische Areal rund um das Hofbräuhaus und das „Platzl“ anbindet. Immer wieder nutzen Besucher diese Abkürzung zur Maximilianstraße, so dass hier eine kontinuierliche Passentenfrequenz beobachtet werden kann. Seite 43 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Es haben sich hier gleich vier neue Premium- und Luxusanbieter angesiedelt. Darunter sind das französische Sportlabel Lacoste, der französische Designer Zadig&Voltaire sowie der Schweizer Luxusuhrenanbieter Rolex. Die jüngste Vermietung ist Meindl Authentic Luxury Store, der hier einen 155 m² großen Store angemietet hat. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 36: Luxuslagen in Hamburg Seite 44 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Luxusmarkt Hamburg Quelle: CBRE 2014 In Hamburg konzentriert sich das Niveau- und Einzelhandelsangebot auf die City West mit dem Neuen Wall als Kernluxuslage. Neben dem Neuen Wall ergeben sich für die Premium- und Luxusanbieter drei Luxuserweiterungslagen, die je nach Konzept und Genre interessante Standortalternativen darstellen. Special Report Luxus in Deutschland 2014 LUXUSLAGEN IN HAMBURG Kernluxuslage Neuer Wall Luxuserweiterungslagen Bleichenbrücke Große Bleichen Hohe Bleichen Dabei wird bei der Entwicklung des Mietniveaus deutlich, dass mit der größer werdenden Entfernung zum Neuen Wall das Mietniveau sukzessive abnimmt und ein geringeres Wachstum erfährt. So profitieren die parallel zum Neuen Wall verlaufenden Großen Bleichen von dem zunehmenden Ansiedlungsdruck auf den Neuen Wall, während die Hohen Bleichen ein geringeres Mietniveau aufweisen und auch beim Mietwachstum nicht im gleichen Maße wie die angrenzenden Großen Bleichen und Bleichenbrücke profitieren. Abbildung 37: Mietentwicklung der Luxuserweiterungslagen in Hamburg 140 Spitzenmiete in €/m² im Monat 140 130 120 120 110 110 90 85 90 90 2010 2011 2012 90 130 110 100 100 125 120 100 100 2013 2014 80 Bleichenbrücke Große Bleichen Hohe Bleichen Seite 45 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Hamburgs prominente Luxuslage ist der Neue Wall. Mit seinen 22 Vermietungen zwischen 2011 und 2013 ist er die am stärksten nachgefragte Luxuskernlage in Deutschland. Durch den konstanten Ansiedlungsdruck hat sich nicht nur ein außergewöhnliches Wachstum der Spitzenmiete ergeben, sondern es haben sich auch die vormals deutlich getrennten etablierten drei Lageabschnitte immer stärker angenähert. Im oberen Abschnitt wichen die letzten Möbelanbieter zugunsten etablierter Premium- und Luxuskonzepte. Der untere Abschnitt zwischen Jungfernstieg und Poststraße konnte bis dato seine leichte Konsumorientierung beibehalten. Nicht allein die BID-Initiativen haben zur Aufwertung der Lage geführt, sondern auch diverse Projektentwicklungen: So entwickelte der Hamburger Projektentwickler Momeni nach den Entwicklungen der Geschäftshäuser Nr. 63 und Nr. 84, nun auch das Geschäftshaus Nr. 69. Entstehen sollen hier insgesamt 5.000 m² (BGF), wobei das Erdgeschoss für repräsentative Einzelhandelsflächen vorgesehen ist. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Neuer Wall Aus der Stadthausbrücke werden die Stadthöfe 2017 wird der denkmalgeschützte Bürokomplex Stadthausbrücke in die Stadthöfe umgebaut. Die Hamburger Quantum Immobilien AG hatte das Gebäudeensemble bereits 2009 erworben und plant dort ein modernes Stadtquartier. Das Nutzungskonzept weist auf rund 45.000 m² Nutzfläche für Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen und Büro auf. Das Ensemble soll sich in der Positionierung an die Hackeschen Höfe oder aber den Münchener Viktualienmarkt anlehnen. Aufgrund der Bedeutung des Projekts für die Lage können die Stadthöfe perspektivisch als Luxuserweiterungslage angesehen werden, da aufgrund der Nähe zum Neuen Wall zum Teil mit einem Premium- und Luxusorientierten Mieterbesatz zu rechnen ist. Bleichenbrücke – trendige Lage zwischen Große Bleichen und Neuer Wall Die relative kurze Bleichenbrücke zwischen den Großen Bleichen und dem Neuen Wall hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Hier siedelten sich z.B. Deutschlands erster ACNE Jeans Shop an, aber auch Zadig & Voltaire sowie Scotch & Soda. Die Lage wird sich mehr und mehr als Verbindungsachse zwischen dem Neuen Wall und den Hohen Bleichen etablieren und so steigende Frequenzen anziehen. Mit dem US-amerikanischen Bekleidungslabel Guess hat die Bleichenbrück seit Sommer vergangenen Jahres eine weitere Stärkung als Luxuserweiterungslage erfahren. Große Bleichen – eine Straße im Aufwind Seite 46 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Einst waren die Großen Bleichen, die parallel zum Neuen Wall verlaufen, die erste Adresse für Luxusanbieter in Hamburg. Nach einer Phase verhaltener Entwicklung zeigt die Lage nun einen bemerkenswerten Aufwärtstrend. Dies lässt sich nicht nur an den rasant steigenden Mieten ablesen, sondern auch in der Vermietungs- Hohe Bleichen – Niveaulage im Kommen Auch die Hohen Bleichen profitieren – wenn auch abgeschwächt – vom Ansiedlungsdruck auf dem Neuen Wall. Durch eine abgeschlossene BID-Initiative sowie durch zahlreiche Projektentwicklungen hat sich die Einzelhandelslage zu einer Luxuserweiterungslage entwickelt. Special Report Luxus in Deutschland 2014 aktivität. Zwischen 2011 und 2013 wurden hier 14 Neuanmietungen registriert (unter anderem Zara Home, Escada, Suit Supply oder auch Mandarina Duck), dies entspricht einem der höchsten Werte aller Luxuserweiterungslagen. Getragen wurde dieses Wachstum durch die BID-Initiative Große Bleichen – Poststraße, die Revitalisierung des Kaufmannshauses sowie das Re-Development der Kaisergalerie. Die Hohen Bleichen verfügen über einen ansprechenden Besatz an Niveau- und Luxuslabels, profitieren aber gleichzeitig noch von einem im Vergleich zum Neuen Wall und sogar zu den Großen Bleichen moderaten Mietpreisniveau. So kann auch hier risikogemindert der Marktzugang getestet werden. Seite 47 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Zu den neuen Mietern in den Hohen Bleichen zählen der britischen Designer Paul Smith sowie das USamerikanische Outdoor-Label Woolrich. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 38: Übersichtskarte Luxuslagen in Düsseldorf Seite 48 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Luxusmarkt Düsseldorf Special Report Luxus in Deutschland 2014 Abbildung 39: Luxuslagen in Düsseldorf LUXUSLAGEN IN DÜSSELDORF Kernluxuslage Köngisallee (Schadowstraße bis Grünstraße) Luxuserweiterungslagen Köngisallee (Schadowstraße bis Kö-Bogen) Königstraße Königsallee (Grünstraße bis Graf-Adolf-Straße) Königsallee (Bankenseite) Trinkausstraße Quelle: CBRE 2014 Ähnlich wie in Berlin liegen die Düsseldorfer Luxuserweiterungslagen nicht allein in separaten Einkaufsstraßen, sondern befinden sich zum Großteil als Lageabschnitte angrenzend an die Kernluxuslage. Die Königsallee ist dabei so facettenreich, dass gleich drei Bereiche attraktive Standortalternativen für Premium- und Luxusanbieter darstellen. Da auch die in Frage kommenden Luxuserweiterungslagen Nebenstraßen der Königsallee sind, kann festgehalten werden, dass die Kö‘ und ihr direktes Umfeld für Premium- und Luxusanbieter auf dem Düsseldorfer Einzelhandelsmarkt ist nahezu alternativlos sind. Insbesondere zwischen Schadowstraße und Kö-Bogen fand jüngst eine dynamische Mietentwicklung statt. Angetrieben durch die Lageintegration mit dem Kö-Bogen ist hier das Interesse der Premium- und Luxusanbieter nachhaltig gestiegen. Eine ähnlich positive Entwicklung lässt sich auch an der Bankenseite der Königsallee sowie der Trinkausstraße absehen, wo gezielte Projektentwicklung und die komplette Neugestaltung der ehemaligen Trinkauspassage zu neuer Dynamik geführt haben. Die relativ kurze Königstraße konnte im Vergleich noch nicht vom Nachfrageüberhang auf der Königsallee profitieren. Abbildung 40: Mietentwicklung der Luxuserweiterungslagen in Düsseldorf Spitzenmiete in €/m² im Monat 150 100 100 120 70 50 110 120 80 50 125 110 130 90 130 120 140 60 60 140 160 130 110 90 70 50 2010 Königsallee (Schadowstraße - Kö-Bogen) Königsallee (Grünstraße - Graf-Adolf-Platz) 2011 2012 Königsallee Bankenseite Königstraße 2013 Trinkausstraße 2014 Seite 49 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Quelle: CBRE 2014 Die Königsallee wird durch die innerstädtische Parkanlage beidseits des Kö-Grabens geteilt. Die Bankenseite (ungerade Hausnummern) zwischen der Theodor-Körner-Straße und dem Graf-Adolf-Platz konnte in der Vergangenheit durch die Entwicklung der Geschäftshäuser Königsallee 15 sowie 17 und 19 ihren vergleichsweisen Rückstand im Handelsbesatz leicht kompensieren. Nach der Neuentwicklung des Luxushotels Breidenbacher Hof entfalteten hier das US-amerikanische Modelabel Abercrombie & Fitch (Königsallee 17, erster Store in Deutschland), sowie das schweizerische Label Nespresso (Königsallee 19) Magnetwirkung. Weitere Dynamik lässt hier die Neuentwicklung des Büro-Komplexes von HSBC-Trinkaus und Burkhardt erwarten. Der lageprägende Gebäudekomplex (Königsallee 21-23) wird derzeit umfassend umgebaut. Die bisherige Trinkauspassage wird im Rahmen der Umbauarbeiten komplett zurückgebaut, als Ersatz entstehen moderne Einzelhandelsflächen. Die exakte Flächenkonfiguration und -belegung ist nach zwischenzeitlich anderen Meldungen offenbar doch noch nicht endverhandelt. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Bankenseite der Königsallee mit Trinkausstraße Ergänzend konnten sich das französische Avantgarde-Label Zadig&Voltaire (300 m²) sowie Barbara Frères (85 m²), 0039 Italy (100 m²) sowie der deutsche Modeanbieter Marc Cain (330 m²) Ladenlokale sichern. Gleiches gilt für das benachbarte WZ-Center. Das Gebäude wird derzeit ebenfalls revitalisiert und umfassend neu gestaltet. Dabei werden im Erdgeschoss zwei neue moderne Ladeneinheiten entstehen und mit Hermès als prominentem Zugpferd die Handelskompetenz der Bankenlage der Königsallee noch einmal stärken. Königsallee – Zwischen Grünstraße und Graf-Adolf-Straße Der untere Teil der Königsallee zwischen Grünstraße und Graf-Adolf-Platz kann wohl als der konsumigste Teil der Königsallee angesehen werden, wenngleich er durch Premium-Anbieter dominiert wird. Neben H&M und Esprit betreiben auch Massimo Dutti, Giorgio Armani, Rivièra Maison, Karen Millen oder auch Marina Rinaldi Flagshipstores. Dieser Bereich galt in der Vergangenheit als ein schwächerer Teil der Königsallee, jedoch hat sich die Bedeutung durch zahlreiche Neuvermietungen erhöht. So mieteten dort der türkische Herrenausstatter Sarar, der österreichische Juwelier Frey Wille sowie das Solinger Messer- und Haushaltswarengeschäft Zwilling. Als jüngster Mieter konnte sich das Küchenstudio Warendorf repräsentative Verkaufsflächen sichern. Königsallee – Zwischen Schadowstraße und Kö-Bogen Seite 50 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Der nördliche Teil der Königsallee wird nordwärts von der Schadowstraße und bis zum Hofgarten abgegrenzt. Dieser Bereich bewegt sich ebenfalls im Premium- und Luxusbereich, profitierte aber in der Vergangenheit nur bedingt von der hohen Frequenz der restlichen Königsallee und der Schadowstraße, so dass bis vor kurzem eher von einer Ziellage gesprochen werden konnte. Zu den Hauptmietern dieses Abschnitts zählen u.a. Max Mara, Ludwig Reiter, Tod´s und Bogner. Der Bauabschnitt Kö-Bogen I zielt wie bereits oben angedeutet ab auf die städtebauliche Integration des Hofgartens und der nördlichen Königsallee an die Düsseldorfer Innenstadt. Die Projektentwicklung umfasst insgesamt 40.000 m² BGF und eine Verkaufsfläche von rund 19.000 m², aufgeteilt auf zwei organisch geschwungene Baukörper nach den Entwürfen des Star-Architekten Daniel Liebeskind. A propos Adressqualität: die postalische Adresse des Kö-Bogens lautet „Königsallee 2“. Special Report Luxus in Deutschland 2014 Dies wird sich in der nahen Zukunft jedoch ändern. Durch die Entwicklung des Kö-Bogen Projektes am JanWellem-Platz wird die Lage in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da sie erstmals in ihrer Geschichte städtebaulich integriert wird und mit dem Kö-Bogen einen attraktiven Anker an der Nordseite erhalten hat. Hiermit kann ein nördlicher „Rundlauf“ über die hoch frequentierte Schadowstraße und den Schadowplatz hin zum nördlichen Teil der Königsallee entstehen. Das Entwicklerkonsortium Die Developer, ein Unternehmen der Zech-Gruppe, errichtete das Gebäudeensemble im Zeitraum von rund zwei Jahren. Bereits früh konnte das Stuttgarter Mode- und Warenhaus Breuninger als Ankermieter präsentiert werden, das mit einem 12.000 m² Store nach Düsseldorf zurückkehrt (bis zum Jahre 2006 war Breuninger an der Königsallee 18 präsent). Als Einzelmieter hat Breuninger das Gebäude Haus Hofgarten bereits bezogen. Zu den weiteren Mietern des Gebäudes zählen die DOB-Labels Hallhuber, Strenesse und Laurèl, die Designermarken Joop! und Porsche Design sowie Juwelier Rüschenbeck und Rockberries als auch der hochwertige Schreibwarenanbieter Graf von Faber-Castell. Als weitere Mieter stehen das HAKA-Label Windsor sowie Apple fest. Das gastronomische Angebot wird durch den Düsseldorfer Gastronomen Bruno Albrecht abgedeckt, der hier die Konzepte Trattoria Poccino und der Pasticceria San Marco betreiben wird. Die jüngste Vermietung im Kö-Bogen ist der Abend- und Abendmodeanbieter Unique. Die Nebenstraßen der Königsallee – zwischen Lauf- und Zielkundschaft Seite 51 C © 2014, CBRE GmbH Juli 2014 Die Königstraße als vierte Nebenstraße der Königsallee ist kleinteiliger und bietet Niveau- und Luxuseinzelhändlern die Möglichkeit den Düsseldorfer Markt zu testen, da das Mietniveau deutlich geringer ist. Zu den Hauptmietern dieser Straße zählen Labels wie Kiton, Windsor oder Uli Knecht. Für weitere Informationen: Karsten Burbach Head of Retail Germany Bockenheimer Landstraße 24 | 60323 Frankfurt t: +49 69 170077 0 e: [email protected] Sven Buchsteiner Retail - Consulting & Research Bockenheimer Landstraße 24 | 60323 Frankfurt t: +49 69 170077 0 e: [email protected] Peter Möhring Retail - Consulting & Research Bockenheimer Landstraße 24 | 60323 Frankfurt t: +49 69 170077 0 e: [email protected] Jarko Stilp Head of Retail Agency Central Bockenheimer Landstrasse 24 60323 Frankfurt am Main t: +49 69 170077 0 e: [email protected] Sören Hoffmann Head of Retail Agency South Isartorplatz 1 80331 München t: +49 89 242060 0 e: [email protected] Andreas Malich Head of Retail Agency East Hausvogteiplatz 10 10117 Berlin t: +49 30 726154 0 e: [email protected] Philip Hass Head of Retail Agency North Valentinskamp 70 20355 Hamburg t: +49 40 80 80 20 0 e: [email protected] Thomas Nandzik Head of Retail Agency South-West Habsburger Ring 2 50674 Köln t: +49 221 17085 0 e: [email protected] Frank Emmerich Head of Retail Agency West Königsallee 61 40215 Düsseldorf t: +49 (0)211 86 06 61 0 e: [email protected] DISCLAIMER 2014 CBRE Die hierin enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die für zuverlässig erachtet werden. 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LUXUS IN DEUTSCHLAND CBRE I JULI 2014 APPENDIX C BERLIN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 1 LUXUS IN DEUTSCHLAND BERLIN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 2 LUXUS IN DEUTSCHLAND BERLIN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 3 LUXUS IN DEUTSCHLAND BERLIN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 4 LUXUS IN DEUTSCHLAND MÜNCHEN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 5 LUXUS IN DEUTSCHLAND MÜNCHEN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 6 LUXUS IN DEUTSCHLAND MÜNCHEN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 7 LUXUS IN DEUTSCHLAND MÜNCHEN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 8 LUXUS IN DEUTSCHLAND MÜNCHEN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 9 LUXUS IN DEUTSCHLAND MÜNCHEN Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 10 LUXUS IN DEUTSCHLAND HAMBURG Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 11 LUXUS IN DEUTSCHLAND HAMBURG Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 12 LUXUS IN DEUTSCHLAND HAMBURG Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 13 LUXUS IN DEUTSCHLAND HAMBURG Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 14 LUXUS IN DEUTSCHLAND FRANKFURT Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 15 LUXUS IN DEUTSCHLAND FRANKFURT Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 16 LUXUS IN DEUTSCHLAND FRANKFURT Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 17 LUXUS IN DEUTSCHLAND FRANKFURT Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 18 LUXUS IN DEUTSCHLAND DÜSSELDORF Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 19 LUXUS IN DEUTSCHLAND DÜSSELDORF Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 20 LUXUS IN DEUTSCHLAND DÜSSELDORF Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 21 LUXUS IN DEUTSCHLAND DÜSSELDORF Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 22 LUXUS IN DEUTSCHLAND DÜSSELDORF Massstab ca. 1:1.700 Kartengrundlage: OpenStreetMap 2014, CBRE 23 LUXUS IN DEUTSCHLAND