10 Tipps zum Kinderschuhkauf von Experten

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10 Tipps zum Kinderschuhkauf von Experten
10 Tipps zum
Kinderschuhkauf von
Experten
Jan-Hendrik Wiedemann
© 2015 Gänsefüßchen
Inhaltsverzeichnis
Wie Sie gute Kinderschuhe für Ihre Liebsten kaufen ............... 3
Tipp 1 – Ihr Kind braucht Schuhe, wenn es selbständig laufen
kann .......................................................................................... 3
Barfuß laufen ist gesund und fördert die Fußentwicklung... 4
Tipp 2 - Kinderfüße kennen keinen Schmerz............................ 6
Kinderfüße sind weich und formbar..................................... 6
Rund 98 Prozent aller Kinder kommen mit gesunden
Füßen zur Welt ................................................................. 7
Zu kleine Schuhe können sich die Füße verformen.......... 7
Tipp 3 – Füße und Schuhe messen – erst dann passt‘s ............ 8
Die Messmethoden .............................................................. 9
Die einfache Fuß-Messlehre ............................................. 9
WMS-Kinderfußmessgerät .............................................10
plus12 Schuhmess-System .............................................11
Clevermess .....................................................................12
Daumenprobe und Co. ...................................................13
Tipp 4 – Achten Sie auf Gütesiegel .........................................15
Viele Kinder leben heute auf breitem Fuß .....................16
Tipp 5 - Kinderschuh ist nicht gleich Kinderschuh ..................17
Markenspezifische Unterschiede ...................................17
Gute Kinderschuhe – gesunde Kinderfüße .....................18
Tipp 6 – Bei Kinderschuhen ist Qualität besonders wichtig ...19
So erkennen Sie Qualität ................................................20
Tipp 7: Keine gebrauchten Kinderschuhe verwenden ...........21
Tipp 8 – Lassen Sie sich Zeit....................................................22
Tipp 9 – Eltern entscheiden zum Wohle ihrer Kinder ............23
Tipp 10 – Nach dem Kauf ist vor dem Kauf ............................23
Impressum ..............................................................................24
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Wie Sie gute Kinderschuhe für Ihre
Liebsten kaufen
Eben noch krabbelte Lena durchs Wohnzimmer. Plötzlich
steuert Sie aufs Sofa zu und zieht sich hoch. Tara! Sie steht
und fängt an, zu laufen. Bums, da liegt Sie auch schon wieder.
Zweiter Versuch, es klappt erneut und jetzt schafft Sie schon
einige Schritte mehr. Sie sind überglücklich und voller Tatendrang. Sie fragen sich: braucht Lena jetzt ihre ersten festen
Schuhe? Welche sind die richtigen? Worauf muss ich beim
Kauf achten und wo finde ich eine kompetente Beratung?
Online oder doch lieber im Fachgeschäft vor Ort.
Keine Sorge, Ihnen geht es wie vielen Eltern. Unsere nachfolgenden Tipps geben Antworten auf die die wichtigsten
Fragen, liefen Hintergrundwissen und Expertenmeinungen.
Kurzum: wir sagen Ihnen, worauf Sie beim Kauf von Kinderschuhen achten müssen.
Tipp 1 – Ihr Kind braucht Schuhe, wenn es
selbständig laufen kann
Wann braucht mein Kind die ersten Schuhe? Diese Frage
stellen sich wohl alle Eltern spätestens dann, wenn die
Kleinen beim Krabbeln nicht mehr aufzuhalten sind. Die
Antwort liegt eigentlich auf der Hand: Kinderfüße entwickeln
sich ganz von alleine. Sie benötigen dazu keine Hilfe von
außen in Form von Schuhen - im Gegenteil. Heute weiß man,
dass kindliche Füße erst durch den Gebrauch ihre volle
Funktionsfähigkeit ausbilden [Maier, Killmann 2003].
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Erst wenn die Kinder sich aufrichten und laufen, richten sich
ihre Füße und Beine in die vorgesehene Stellung aus. Nur
wenn sie in ihren Bewegungsmöglichkeiten nicht eingeschränkt werden, lernen Kinder richtig über den gesamten
Fuß abzurollen. Kinder und insbesondere Kinderfüße müssen
sich daher viel bewegen, um sich richtig entwickeln zu können. Behindern zum Beispiel Schuhe die Bewegungsfreiheit
des Kindes, können Fehlentwicklungen die Folge sein. So
können zu steife und zu schwere Schuhe dazu führen, dass
sich der Vorfuß versteift, da das Kind in ihnen nicht die Möglichkeit hat richtig abzurollen. [DSI Kinderschuhreport 2009].
Barfuß laufen ist gesund und fördert die
Fußentwicklung
Experten wie Prof. Dr. Erne Maier vertreten die Meinung, das
barfuß laufen am gesündesten für Kinderfüße ist. Lassen Sie
Ihr Kind daher so oft möglich auf unterschiedlichen
Untergründen wie Sand, Gras oder einem Holzboden barfuß
laufen. Dann werden seine Sinne zusätzlich angeregt. Gegen
kalte Füße in der Wohnung helfen Socken mit Gummierung
auf der Laufsohle: die sogenannten ABS-Socken. Achten Sie
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auch hier auf die richtige Größe, denn auch Socken können zu
eng sein. Sind sie zu groß, stolpern Kinder leicht. Sind sie zu
klein, engen Sie besonders die Zehen ein.
Als Alternative bieten sich Krabbelschuhe aus Leder an. Diese
sind aus besonders weichem Leder gearbeitet. Als Sohle wird
meist die offenporige Innenseite des Velours- oder Nubukleders verwendet. Diese sind weitgehend rutschfest. Das
Laufen in diesen Lederpuschen kommt dem barfuß laufen
schon sehr nah. Ein weiterer Vorteil: Das Material ist
atmungsaktiv und die Kinderfüße schwitzen nicht. Übrigens
bieten einige Hersteller die Puschen auch gefüttert an.
Worauf Sie beim Kauf von Krabbelschuhe noch achten sollten,
erfahren Sie in unserem „Tipp 7: Bei Kinderschuhen ist
Qualität besonders wichtig“.
Feste Kinderschuhe sind natürlich sinnvoll, um die zarten
Kinderfüße gegen Nässe, Kälte und vor Verletzungen durch
harte Untergründe zu schützen. Wenn Ihr Kind mindestens 20
Schritte frei laufen kann, nicht an Ihrer Hand, sondern
wirklich selbständig, sollten Sie die ersten Kinderschuhe
kaufen.
Wußten Sie, daß Kinderfüße mehr Schwitzen als die Füße
von Erwachsenen? Der kindliche Fuß schwitzt täglich die
Menge eines Schnapsglases.
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Tipp 2 - Kinderfüße kennen keinen
Schmerz
Der menschliche Fuß ist eine überaus komplexe Konstruktion
aus 28 Knochen, 107 Bänder und 19 Muskeln. Aufgrund der
Wölbung liegt der Fuß hauptsächlich auf drei Punkten auf: der
Ferse, den äußeren und innerer Fußballen. Die Längs- und
Querwölbung sorgt für die nötige Stabilität, damit der Fuß das
gesamte Körpergewicht auf seiner im Verhältnis zur
Körpergröße relativ kleinen Fläche tragen kann.
Kinderfüße sind weich und formbar
Kinderfüße unterscheiden sich deutlich von den Füßen
Erwachsener. Bei Kindern sind Sehnen, Bänder und das
Bindegewebe noch sehr weich und dehnbar. Auch sind die
Knochen noch eher knorpelig. Erst im Laufe der ersten
Lebensjahre vollzieht sich die Verknöcherung des Skelettes.
Bei Kinderfüßen beginnt der Prozess am Rückfuss außen und
am Vorfuß innen. Der Zeitpunkt des Beginns und die Dauer
der Verknöcherungsphase variieren. [Maier, Killmann 2003].
Wie lange es dauert, bis Kinderfüße ihre volle Funktionsfähigkeit erreicht haben und wann die jeweils nächste
Entwicklungsstufe erreicht ist, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Keine Entwicklungsstufe kann jedoch übersprungen und gar der Verlauf beschleunigt werden. Erst mit
etwa 13 Jahren ist dieser Wachstums- und Reifungsprozess
der Füße bei Mädchen abgeschlossen. Bei Jungen dauert der
Vorgang etwa zwei Jahre länger. Nur wenn die Füße in ihrer
Entwicklung nicht behindert und eingeschränkt werden,
können aus ihnen gesunde Erwachsenenfüße werden.
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Rund 98 Prozent aller Kinder kommen mit gesunden
Füßen zur Welt
Demgegenüber leiden etwa 40% der Erwachsenen an Fußproblemen. Besonders verbreitet ist der „Hallux valgus“.
Hierbei knickt die große Zehe in Richtung der anderen Zehen
ab und der Innenballen steht heraus, was zu Schmerzen beim
Laufen führen kann. [Maier, Killmann 2003].
Zwar gibt es keine wissenschaftlichen Studien, in denen eine
Gruppe von Menschen von Kindesfüßen an regelmäßig auf
entstehende Fußschäden untersucht wurde und so ein
direkter Zusammenhang zwischen Schuhen und Fußschäden
hätte bewiesen werden können. Dennoch legen Untersuchungen aus den 1950er und 1960er Jahren, einen direkten
Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Fußschäden und
dem Tragen geschlossener Schuhen sehr nahe.
Erwachsene sind selbst in der Lage zu beurteilen, ob ein
Schuh drückt und schmerzt. Kinder können das nicht! Ihre
Füße besitzen noch keine „harten Knochen“, die anstoßen
und schmerzen können. Vielmehr passen sich die noch
weichen und biegsamen Füße im Kleinkindalter der sie
umgebenden Form an. Es ist schon erstaunlich, wie sehr ein
Kind seine Füße in Schuhe quetschen kann, die viel zu klein
sind, ohne dies zu merken, beziehungsweise ohne dies
anzuzeigen.
Zu kleine Schuhe können sich die Füße verformen
Sind die Schuhe zu klein können sich die Füße verformen und
Fehlstellungen und Haltungsschäden die (Spät-)Folge sein.
Der zu kleine Schuh gibt den Zehen nicht genug Raum. Die
Zehen knicken in Richtung der Fußaußenkante ab, allen voran
die große Zeh. Gleiches gilt übrigens auch für zu enge Socken.
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Wußten Sie, dass auch zu große Schuhe zu Schäden führen
können? Ist der Schuh zu groß beziehungsweise zu weit,
wird der Fuß nicht gehalten. Er rutscht nach vorne, die
Zehen stoßen vorne an und werden bei jedem Schritt
gestaucht.
Tipp 3 – Füße und Schuhe messen – erst
dann passt‘s
Kinderschuhe kaufen Sie am besten im Fachgeschäft, denn
den sprichwörtlich passenden Schuh finden Sie nur mit der
passenden Beratung. In Kinderschuh-Fachgeschäften werden
die Mitarbeiter speziell geschult und verfügen in der Regel
über langjährige Erfahrung im Kinderschuh-Verkauf.
Doch bevor Sie sich überhaupt für ein Modell aus der Vorlage
oder aus dem Schaufenster begeistern oder gar entscheiden,
müssen beide Kinderfüße vermessen werden. Hierzu gibt es
unterschiedliche Systeme und Verfahren.
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Die Messmethoden
Die einfache Fuß-Messlehre
Ein besonders weitverbreitetes wie einfaches Meßsystem ist
die abgebildete einfache Fuß-Messlehre mit SchuhgrößenSkala. Hierbei stellt sich das Kind nacheinander mit beiden
Füßen auf die Lehre. Die Verkäuferin merkt sich beide Werte
und empfiehlt einen geeigneten Schuh der angezeigten
Größe. Die Meßlehre berücksichtigt bereits den Abrollraum,
jedoch nicht den Zuwachs.
Vorteil:
+ einfache und schnelle Methode
+ Kinder kennen die Methode und machen i.d.R. gut mit
Nachteil:
- die Fußweite wird nicht gemessen
Quelle: schuhe-schuhe.de
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WMS-Kinderfußmessgerät
Beim WMS-Gerät werden beide Füße gleichzeitig in Stehen
vermessen. Es werden sowohl die Fußlänge als auch die
Weite in einem Arbeitsgang auf eine spezielle WMS-Längen /
Weiten-Skala übertragen. Die Messung rechnet zudem den
Abroll- und den Zuwachsraum ein.
Vorteil:
+ einfache und schnelle Methode
+ die Messung vereinfacht die Vorauswahl potentiell
geeigneter Schuhe hinsichtlich der Länge und Weite
Nachteil:
- die Messergebnisse sind nur für WMS-genormte Schuhe
verwendbar
Quelle: DSI Deutsches Schuhinstitut
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plus12 Schuhmess-System
Das puls 12 System verfolgt einen anderen Ansatz. Mit einem
Gerät wird zunächst die Fußlänge und anschließend die
Innenlänge des gewünschten Schuhs gemessen. Das Gerät
berücksichtigt den empfohlenen Abroll- und den Zuwachsraum von insgesamt 12mm.
Vorteil:
+ Geeignet für alle Schuhfabrikate und Typen
+ Die gemessene Fußlänge wird direkt auf den Schuh
übertragen
Nachteil:
- Nicht ganz einfach in der Handhabung
- Sehr kleine Schuhe lassen sich schwer ausmessen
Quelle: Kinderfuesse.com
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Gute
Kinderschuhe gesunde
Kinderfüße
Clevermess
Seit 2015 gibt es eine weiteres System auf dem Markt: Clevermess. Mit dem digitalen Messsystem wird - ähnlich wie beim
plus 12 System – zunächst die Fußlänge bestimmt. Zusätzlich
erfassen seitlich angebrachte Schieber die Weite des Fußes
am Ballen. Anschließend wird das Gerät in den gewünschten
Schuh geschoben und die Messwerte für Fuß und Schuh
miteinander verglichen.
Vorteil:
+ Geeignet für alle Schuhfabrikate und Typen
+ Gleichzeitige Messung von Länge und Weite
Nachteil:
- Sehr kleine Schuhe lassen sich schwer ausmessen
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Daumenprobe und Co.
Nach wie vor weitverbreitete Methoden zur Klärung der
Frage, ob ein Schuh passt sind:
1. Daumenprobe
2. Innensohle herausnehmen
3. Papierschablone anfertigen
Das Drücken auf die Schuhspitze mit dem Daumen kennt
wohl jeder. Die Annahme dabei: füllt der Fuß den Schuh bis
zur Spitze aus, läßt sich der große Zeh ertasten. Hat der Fuß
hingegen Platz, besteht also ein Hohlraum, sollte die Schuhspitze nachgeben und sich leicht herunterdrücken lassen. Die
Methode ist wenig zuverlässig, da es in der Praxis zwei
gravierende Probleme gibt:
1. Besonders kleine Kinder ziehen bei Druck reflexartig die
Zehen zurück. Der Schuh wirkt dann größer als er
tatsächlich ist.
2. Bei festeren Schuhe, z.B. gefütterten Winterstiefeln oder
Sneakern mit eine Gummikappe läßt sich die Schuhspitze
erst gar nicht endrücken. Sie ist zu fest.
Bei vielen hochwertigen Schuhen kann man die Innensohle
herausnehmen. Bei neuen Schuhen kann der Kinderfuß auf
die Sohle gestellt und die Fuß- und Sohlenlänge verglichen
werden. Beträgt der Raum noch mindestens 12mm - oder
eine Daumenbreite - ist die Innenlänge in der Regel ausreichend. Problematisch an dieser Methode sind zwei Faktoren. Einmal bietet sie keinen definierten Anschlag für die
Ferse und der Fuß steht möglicherweise gar nicht richtig auf
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der Sohle. Auch läßt sich die Fußweite mit dieser Metho-de
nur schlecht bestimmen. Bei getragenen Schuhen hinge-gen
mal sich der Fuß häufig gut sichtbar auf der Innensohle – der
Fachmann spricht von der Brandsohle - ab. So läßt sich
erkennen, ob der Fuß den Zuwachsraum schon aufgebraucht
hat.
Ebenfalls weit verbreitet, vor allem bei Online-Käufern, ist das
Anfertigen einer Meßschablone aus Papier. Dabei stellt das
Kind beide Füße auf ein Blatt Papier oder einen Pappkarton.
Mit einem Bleistift wird der Fuß-Umriß auf das Papier übertragen. Dann muss noch die Länge von der Ferne bis zum
Spitze der Großzehe gemessen werden und schon ist die
Fußlänge ermittelt. Die Umrechnung von der Fußlänge zur
europäischen Schuhgröße erfolgt nach der Formel:
Schuhgröße (EU) ≈ (Fußlänge in cm + 1,5) × 1,5
Leider kommt es auch vor, dass Eltern Schuhe ohne ihre
Kinder kaufen wollen, und stellvertretend die selbst erstellte
Papierschablone bei sich führen. Diese wird dann vor Ort in
diverse Schuhe hineingeschoben um deren Passform zu
bestimmen. Dass sich die Schablone dabei verformt und
möglicherweise gar nicht an der Schuhspitze ankommt wird
gerne übersehen. Von dieser Vorgehensweise wird daher
dringend abgeraten.
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Fazit:
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Kaufen Sie Kinderschuhe nie ohne Ihr Kind – der
Gesundheit Ihres Kindes zuliebe
Auch Kleinkinder müssen Schuhe anprobieren
Verlassen Sie sich niemals allein auf das Messergebnis,
ein Gerät oder eine bestimmte Messmethode.
Probieren Sie wenn nötig mehrere Möglichkeiten und
Methoden aus.
Jede Messung liefert nur einen Anhaltspunkt für die
nachfolgende Auswahl eines passenden Kinderschuhs.
Die Verbindung aus sorgfältiger Messung und
fachgerechter Beratung bietet die beste Voraussetzung,
passende Kinderschuhe zu finden
Tipp 4 – Achten Sie auf Gütesiegel
Das in Deutschland bekannteste und seit über 40 Jahren fest
etablierte Gütesiegel ist WMS. WMS steht dabei für „WeitenMaß-System“. Das Qualitätssiegel wird vom Bundesverband
der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) an qualifizierte
Kinderschuhhersteller als Lizenz vergeben. Damit wir erreicht,
dass Passform und Qualität bei allen WMS Schuhen stimmen.
Das Ziel von WMS ist es, 95 Prozent alle Kinder mit passenden
Schuhen zu normalen Fachhandelspreisen versorgen zu können. Die gelingt nur, wenn die Schuhe aus standardisierter,
industrieller Serienproduktion stammen. Die Leisten für die
Schuhproduktion müssen so entwickelt werden, dass sie die
Mehrzahl der Kinderfüße repräsentieren.
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Die WMS-Richtlinien sind wissenschaftlich fundiert und
statistisch abgesichert. Durch genaue Vorgaben zu Länge,
Weite und zur Spitzengestaltung (nicht zu spitz, nicht zu flach)
kann Fußschäden bestmöglich vorgebeugt werden.
Viele Kinder leben heute auf breitem Fuß
Ein wesentliches Ergebnis des Kinderfussreports aus dem Jahr
2009 war, das sich die Verteilung bei den Kinderfußweiten
und -breiten in Deutschland verändert hat. Der Anteil der
schmalen Füße liegt gegenüber den Messungen aus den
1960er Jahren nur unwesentlich verändert bei 18 Prozent - 22
Prozent Mädchen und 13 Prozent Jungen. Was sich hingegen
verändert hat, ist die Anzahl der Kinder, die breitere Füße
haben. Anders ausgedrückt: bei gleicher Fußlänge hat die
Variation der Fußvolumina zugenommen. Ein Kinderschuhangebot, das Schuhgrößen nur nach Längen differenziert,
wird der Mehrheit der Kinderfüße nicht mehr gerecht. Die
Länge muss durch ein Weitenangebot ergänzt werden, das
möglichst alle Fußbreiten abdeckt.
Quelle: DSI Kinderfussreport 2009
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Die Daten der Fußmess-Studie, die in Zusammenarbeit mit
der Universität Potsdam erarbeitet wurden, sind daher in die
neuen Vorgaben für Leisten nach WMS-Norm eingeflossen.
Tipp 5 - Kinderschuh ist nicht gleich
Kinderschuh
Kinderschuhe müssen natürlich passen. Sind sie zu klein, kann
es zu Fehlentwicklungen der Füße kommen. Sind sie zu groß,
rutschen Die Füße in den Vorderschuh und werden gestaucht,
was wiederum Fehlentwicklungen zur Folge hat.
Markenspezifische Unterschiede
Ihr Kind trägt Ballerinas in Größe 27? Das bedeutet nicht, das
ein ledergefütterter Halbschuh ebenfalls in Schuhgröße 27
passen muss. Denn zwischen den einzelnen Schuhfabrikanten
und schuhtypen gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Größenausfalls. Auch die Weite der Schuhe variiert von Marke zu Marke und innerhalb der Markenangebote
noch einmal von Modell zu Modell. Daher ist es besonders
wichtig die Schuhe möglichst immer zusammen mit dem Kind
zu kaufen. Nur wenn die Füße sorgfältig vermessen und dann
verschiedene Schuhtypen und Passformen direkt am Kinderfuß anprobiert werden, kann der optimal passende Kinderschuh gefunden werden.
Eine Umfrage, bei der Eltern nach Ihren Erfahrungen mit
Marken-Kinderschuhherstellern in Deutschland, Österreich
und der Schweiz gefragt wurden, bestätigte diese
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Markenunterschiede. So wurde angegeben, das französische
Hersteller wie Mod8 und Aster die Schuhe tendenziell schmal
schneiden. Bei den Traditionsherstellern Naturino, Gallucci,
Rondinella und Moma aus Italien war das Bild weniger eindeutig. Einen anderen Ansatz verfolgt die hierzulande
mittlerweile so populäre Marke Bisgaard: Die in Dänemark
entwickelten Kinderschuhe werden mittlerweile so viele
Modelle und Passformen angeboten, dass sich so ein Großteil
der Kinderfüße abdecken lassen. [medherence 2014].
Gute Kinderschuhe – gesunde Kinderfüße
Geschultes Verkaufspersonal wird nach Analyse des
Fußes erkennen, welche Länge und Weite benötigt wird.
Voraussetzung ist allerdings, das das Geschäft ein ausreichendes Angebot vorhält, also mindestens 700 Modelle
über den gesamten Größengang von 17 bis 41. Das können in der Regel nur spezialisierte Kinderschuh-Fachgeschäfte. Steuern Sie daher weder Boutiquen noch
Discounter an, wenn Sie Ihrem Kind neue Schuhe kaufen
wollen.
Übrigens: Auch bei WMS-Schuhen gibt es innerhalb der
Richtlinien gewisse Spielräume für die Hersteller. Bei der
Schuhgröße maximal 3mm (Toleranz erlaubt. Bei der
Schuhweite/breite beträgt zu zulässige Toleranz größenabhängig 2,5-3,5mm. Die Toleranz bei der Spitzenhöhe
ist ebenfalls größenabhängig bis 2mm. Dies macht eine
Fein-Anpassung durch unterschiedliche Modelle möglich.
So können Sie sicher sein, dass der Schuh auch wirklich
passt.
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Tipp 6 – Bei Kinderschuhen ist Qualität
besonders wichtig
Die Qualität von Kinderschuhen definiert sich aus der Passform, den eingesetzten Materialien und der Verarbeitung. Die
Anforderungen hinsichtlich der Passform wurden in den Tipps
1 bis 5 bereits ausgiebig beschrieben.
Was für Kinderspielzeug selbstverständlich ist gilt auch für
Kinderschuhe: sie müssen frei von gesundheitsgefährdenden
Schadstoffen sein. Beim Spielzeug gelangen Giftstoffe in der
Regel über die Mundschleimhäute in den Körper. Bei Kinderschuhen ist das ganz ähnlich, denn Kinderfüße schwitzen
stärker als die Füße Erwachsener. Der Schweiß kann einerseits Schadstoffe lösen, andererseits können Stoffe über die
feuchte Haut aufgenommen werden. Die in Kinderschuhen
verwendeten Materialien müssen daher Feuchtigkeit gut
abgeben und ein gutes Fußklima gewährleisten können.
Schuhe, die das WMS-Siegel tragen, sind schadstoffgeprüft.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem PFI (Prüf- und
Forschungsinstitut Pirmasens) wird ein gleichbleibend hoher
Qualitätsstandard gewährleistet. Auch andere Hersteller
verwenden mittlerweile ausschließlich natürlich gegerbte
Leder, die frei von Chrom VI sind. Auch die Sohlen sollten aus
natürlichem Gummi sein, die Futterstoffe aus reiner Schurwolle oder Lammfell. Ein weiterer Aspekt ist der ökologische
Fußabdruck: Hersteller, die in der Europäischen Union produzieren unterliegen strengen Emissionsgrenzwerten und
erzeugen somit weniger CO2.
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So erkennen Sie Qualität
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Die Schuhe sollten leicht, weich und biegsam sind.
Dadurch engen Sie die Füße nicht ein und erleichtern das
natürliche Abrollen.
Die Sohle sollte rutschfest und ohne Absatz sein. Dadurch
werden Unfälle vermieden.
Die Fersenkappe sollte stabil und hochgezogen sein. So
gibt sie sicheren Halt
Klettverschlüsse sind praktisch, weil sich die Schuhe in der
Regel weit öffnen lassen. Schnürsenkel bieten hingegen
eine bessere Anpassung, besonders bei schmalen Füßen.
Achten Sie auf ein atmungsaktives Obermaterial, das
Feuchtigkeit aufnehmen bzw. nach außen abgeben kann.
Diese Eigenschaften besitzen alle Echtleder und moderne
TEX-Materialien.
Auch das Innenmaterial sollte Feuchtigkeit absorbieren
und diese nach außen transportieren können.
Gummistiefel fördern die Bildung von Schweißfüßen und
sollten daher, wenn überhaupt, nur kurz getragen
werden. Außerdem geben Sie dem Fuß keinerlei Halt.
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Tipp 7: Keine gebrauchten Kinderschuhe
verwenden
Viele Eltern stellen sich die Frage, ob Ihre Kinder gebrauchte
Schuhe tragen können, zum Beispiel die der älteren
Geschwister. Oft sind die Schuhe ja noch in einem guten
Zustand, vor allem, wenn es teure Markenschuhe sind. Früher
war es Gang und Gäbe, Schuhe „aufzutragen“.
Hierzu gibt es vom Experten Dr. med Hilmar Uhlig aus
Hamburg eine ganz klare Antwort, nämlich Nein. Kinder
sollten keine gebrauchten Schuhe tragen, weil sich jeder
Schuh beim Tragen an den Fuß darin anpasst. Selbst nach
kürzerer Eintragszeit ist dieser Schuh quasi fest mit diesem
Kinderfuß verbunden. Und jeder Fuß hat eine andere
Problematik und insofern ist es ganz ungünstig, Kindern
gebrauchte Schuhe zu geben. Auch, wenn sie noch gut
aussehen, auch wenn sie teuer waren. Es ist allemal besser,
das Kind hat weniger Schuhe, dafür neue.
Quelle: Eltern.de
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Tipp 8 – Lassen Sie sich Zeit
Ein Kinderschuhkauf ist eine Investition in die Gesundheit
Ihres Kindes. Daher sollten Spontankäufe eher die Ausnahme
bilden. Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Einkauf. Eine gute halbe
bis eine Stunde sollten Sie schon einplanen. Informieren Sie
sich vorab und wählen ein Fachgeschäft mit einer großen
Auswahl.
Nach dem Spielplatz, dem Sport oder dem Musikunterricht
mal schnell ins Schuhgeschäft flitzen führt häufig eher zur
Frust als zum Erfolg. Auch ist niemandem geholfen, wenn Sie
einfach losziehen und Ihr Kind von Geschäft zu Geschäft
schleppen. Das führt in der Regel nur zu Streß bei allen
Beteiligten und am Ende macht ihr Kind nicht mehr richtig
mit. Die Lustlosigkeit führt dann dazu, dass Schuhe, die
eigentlich genau passen, plötzlich drücken.
Wählen Sie einen Tag, an dem kein Programm ansteht. Gehen
Sie nachmittags, wenn Ihr Kind wach ist. Vergessen Sie nicht,
frische Strümpfe und die Wechselschuhe mitzunehmen. Dann
kann der Verkäufer vor Ort prüfen, ob ihre alten Schuhe noch
passen oder ob sie gegebenenfalls gleich zwei Paar neue
Schuhe brauchen.
Bedenken Sie: Kinderfüße schwitzen deutlich mehr als Füße
von Erwachsenen, deshalb sind Wechselschuhe ein Muss. Die
getragenen Schuhe müssen stets gut austrocknen und -lüften,
um ein gutes Schuhklima zu gewährleisten.
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Tipp 9 – Eltern entscheiden zum Wohle
ihrer Kinder
Insbesondere für kleinere Kinder stellt ein halb- bis
einstündiger Einkauf eine Belastung dar. Da müssen die
eigenen Schuhe ausgezogen und die Füße neu vermessen
werden. Da soll nicht rumgehampelt werden, und dann sollen
all diese Schuhe noch anprobiert und Probe gelaufen werden.
Da wundert es nicht, dass Kinder schnell überfordert sind und
müde werden.
Leider neigen einige übereifrige Eltern in dieser Situation
dazu, ihre Kinder weiter und völlig unnötig zu (über-)fordern,
indem sie ihnen auch noch die Kaufentscheidung aufbürden.
Welche Schuhe möchtest du denn haben? Magst du die
Schuhe auch wirklich? Wirst du die Schuhe auch tragen?
Ein zweijähriges Kind ist nicht in der Lage, eine Entscheidung
zum Wohle der eigenen Gesundheit zu treffen. Das müssen
Sie tun!
Tipp 10 – Nach dem Kauf ist vor dem Kauf
Kleine Kinder benötigen häufiger neue Schuhe als größere
Kinder. Im Alter von 1 bis 3 Jahren sollten Eltern alle sechs bis
acht Wochen die Größe der Füße überprüfen. In diesem Alter
wachsen die Füße bis zu 1,5 Millimeter im Monat. Anders
ausgedrückt: in dieser Phase braucht Ihr Kind ca. alle 3-4
Monate neue, größere Schuhe.
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Im Kindergartenalter wachsen die Füße dann schon langsamer, aber immer noch durchschnittlich einen Millimeter im
Monat oder zwei bis drei Schuhgrößen pro Jahr. Bei Schulkindern sind es immer noch ein bis zwei Größen jährlich.
Impressum
Herausgeber:
Gänsefüßchen – Inh. Jan-Hendrik Wiedemann
Bonner Talweg 22
53113 Bonn
Text: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jan-Hendrik Wiedemann
Alle Rechte vorbehalten!
Bildnachweis:
Titelbild © Maria Sbytova – Fotolia.com
Seite 4 © Halfpoint – Fotolia.com
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