ULRICH ERBEN - Stiftung für Kunst und Kultur eV
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ULRICH ERBEN - Stiftung für Kunst und Kultur eV
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst Philosophenweg 55, 47051 Duisburg Tel. +49-(0)203 / 30 19 48-10/-11 Fax +49-(0)203 / 30 19 48-21 [email protected] www.museum-kueppersmuehle.de ULRICH ERBEN ÖffnungszeitenFührungen Mi 14 – 18 Uhr Jeden Sonntag 11.00 Uhr Do – So 11 – 18 Uhr und 15.00 Uhr Feiertage 11 – 18 Uhr sowie nach Vereinbarung LUST UND KALKÜL Eintrittspreise Ausstellungen 4,– €, Sammlung 6,– €, gesamtes Haus 8,– €, ermäßigt 4,– €, Gruppen ab 10 Personen 4,– €, Kinder und Schüler frei Malerei aus fünf Jahrzehnten Katalog Wienand Verlag, 2011, 23,– € Ohne Titel, 2002 – 04, 50 cm x 60 cm Ohne Titel, 1972, 90 cm x 80 cm stalten, was zuvor nicht da war, eine Transformation von Welt, von Stimmungen, Gerüchen, von Geist und Körper. Die Komposition entsteht im Zusammenspiel mit der Farbe während der Arbeit.“ Schöpferische Lust trifft auf überlegtes Kalkül in der Ausführung, daher der Titel, den der Künstler für die Ausstellung wählte. Die Frage, ob die Farbe die Form bestimmt oder umgekehrt, erübrigt sich, da Erben in jedem der Bilder beides in Abhängigkeit voneinander erschafft und aufeinander bezieht. Der Besucher erlebt nichts weniger als die „magische Komponente, die allen Farben und Formen innewohnt, wenn man sie in ein bestimmtes Verhältnis zueinander setzt.“ (Erben) Wichtiges Anliegen des Künstlers ist es, Architektur und Umraum in seine Arbeit einzubeziehen, und so offenbart der Bezug der Bilder zur Architektur des MKM von Herzog & de Meuron das Gespür für Proportionen und Gewichtungen im Werk des Malers. Wände dienen dabei nicht nur als Hängefläche, sondern werden selbst zum monumentalen Bild. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass Erben während der Studienzeit in Venedig auch Freskenmalerei erlernt hat. Im MKM realisiert er neben zwei großen Malereien direkt auf den Ausstellungswänden auch wandfüllende Kompositionen aus losen, neben- und untereinander angehefteten Papierarbeiten, die die Wand scheinbar auflösen. Ebenso wie die Wandgemälde sind sie in dieser Form als raumbezogene Installationen Werke von begrenzter Dauer für die Zeit der Ausstellung. Kurzseminar: Farbenlehren Theorien über ein flüchtiges Phänomen Freitag, 18. November 2011, 15.30 – 17.30 Uhr im MKM 10,– € an der Museumskasse inkl. Eintritt in die Ausstellung Anmeldung über VHS Duisburg unter 0203 / 2 83 22 06 oder [email protected] / Leitung: Sabine Falkenbach Farbe und Licht. Von Rubens bis zur Gruppe ZERO Besuche im MKM Duisburg und im museum kunst palast, Düsseldorf Samstag, 10. Dezember 2011, 11.00 – 16.00 Uhr, Beginn im MKM 28,– € inkl. Museumseintritte und Bustransfer Anmeldung über VHS Duisburg unter 0203-283 2206 oder [email protected] / Leitung: Sabine Falkenbach Eine Ausstellung der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn Gefördert durch Begleitprogramm in Zusammenarbeit mit der VHS Duisburg Das MKM ist Mitglied im Verbund der Unser Versicherungspartner Titel: Ulrich Erben, Präsenz Gelb, 2003, Museum Wiesbaden. Alle Abb. © Ulrich Erben Künstlergespräch mit Ulrich Erben Donnerstag, 10. November 2011, 18.30 – 20.00 Uhr im MKM Moderation: Walter Smerling, Direktor MKM 6,– € an der Abendkasse inkl. Eintritt in die Ausstellung Anmeldung erbeten unter 0203 / 30 19 48-10/-11 MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst 28. Oktober 2011 – 29. Januar 2012 Farben der Erinnerung, 1989 – 90, 150 cm x 230 cm ULRICH ERBEN LUST UND KALKÜL Malerei aus fünf Jahrzehnten 28. Oktober 2011 – 29. Januar 2012 Licht und Farbe, Form und Raum sind die Themen von Ulrich Erben, der seit über 40 Jahren zu den wichtigsten deutschen Vertretern der Farbfeldmalerei zählt. In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler zeigt das MKM eine umfangreiche Werkschau seiner Malerei von den 1960er Jahren bis heute. Neben Gemälden, Papierarbeiten und einem Lichtobjekt-Raum realisiert Erben eigens für die Ausstellung zwei monumentale Wandarbeiten im MKM. Farben der Erinnerung, 1989 – 90, 150 cm x 230 cm Ohne Titel, 1967, 50,3 cm x 70,3 cm Großes Exterieur, 1983, 190 cm x 300 cm (2-teilig) Erben (*1940), der in Düsseldorf lebt und einige Monate im Jahr auch in Italien, wo er aufgewachsen ist, war 25 Jahre als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf/Münster tätig. Sein Frühwerk ist noch gegenständlich geprägt und deutet Häuser, Berge oder Bäume an, die sich zusehends in der Fläche auflösen. Im Laufe der Zeit stellt Ulrich Erben dann aber fest: „Das Motiv, von mir über Jahre als Basis benötigt, wurde mir plötzlich lästig, auch überflüssig“. Als Folge entstehen in den 1970er Jahren weiße Bilder, die auf der documenta 6 in Kassel zu sehen sind und den Künstler bekannt machen. Im damaligen Kunstgeschehen der analytischen Malerei zugeordnet, nehmen sie eine Sonderstellung ein. Sie sind weiß, aber nicht monochrom, denn Erben verwendet das Weiß in unterschiedlichen Abtönungen als farbneutralen Helligkeitswert, mit dem er geometri- sche Strukturen gestaltet, die das Auge irritieren und die Distanz zwischen Bild und Betrachter aufbrechen: „Die Bildfläche oszilliert, verliert ihre Grenzen, weitet sich, wird ungreifbar, lichthaltig, immateriell, räumlich: Sie wird zu einer Erfahrung des Sehens, nicht nur des Bildes“, so Katalogautor Erich Franz. Erbens Bilder haben einen geometrischen Grundaufbau, der durch die Farbe aufbricht, seine Grenzen verliert und immateriell wird. „Seine Farben sind dabei nicht beherrscht, sondern aktiv“, so Kuratorin Eva Müller-Remmert, „sie dominieren über ihre Form und reagieren miteinander und steigern oder irritieren sich gegenseitig in ihrer Wirkung.“ Einige Farbzonen scheinen zu schweben und sich vom Bildgrund abzuheben, andere dehnen sich optisch in die Tiefe hinein aus. Die Malerei macht hier Sehprozesse bewusst, die im Auge des Betrachters ablaufen. Die auf den ersten Blick einfachen geometrischen Formen verlieren ihre Eindeutigkeit durch die nicht eindeutige, wandelbare Farbigkeit. Den weißen Bildern folgen – in konsequenter Fortentwicklung – Lichtobjekte und Bildserien in intensiver Farbigkeit. Trotz der Linearität und scheinbaren Strenge der Werke ist der Ausgangspunkt durchaus emotional, denn häufig gehen die Arbeiten auf Stimmungen und Eindrücke in unterschiedlichen Landschaften zurück. Beeindruckendes Beispiel hierfür ist der großformatige Siria-Zyklus, der nach einer Reise des Künstlers durch die syrische Wüste entstanden ist. „Zunächst ist da die weiße Leinwand“, beschreibt Ulrich Erben seine Arbeitsweise, „und meine Lust, etwas zu ge-