Fonds für Vorsichtige - Standard Life Servicebox
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Fonds für Vorsichtige - Standard Life Servicebox
Ausgabe 06-2015 Fonds für Vorsichtige Mit guten Absolute-Return-Fonds streichen Anleger ohne großes Risiko mehr Rendite ein als mit Tages- oder Festgeld. €uro stellt drei hervorragende Produkte vor VON RALF FERKEN D ie niedrigen Zinsen bedrohen die bisherige Sparkultur der Deutschen. Doch wohin mit dem Geld, ohne dass große Kursverluste drohen? Einen Ausweg bieten spezielle Fonds, sogenannte Absolute-Return-Fonds. Was sie versuchen, ist einfach beschrieben: Geld verdienen in jeder Börsenlage und — wenn möglich — nie in die roten Zahlen rutschen. Das klingt wie die Quadratur des Kreises. Ein bisschen ist das auch so. Wer bislang auf Fest- oder Tagesgeld setzte, wusste: Mein Geld wird nie weniger. Bei Absolute-Return-Fonds ist das anders. Ihre Kurse können zeitweilig leicht ins Minus rutschen. Das müssen Anleger aushalten. Dafür bieten diese Fonds aber auch höhere Renditen als Fest- und Tagesgelder — zumindest die guten Produk- Geschichte aus der Zinswelt 7. WUCHER Wucher ist sittenwidrig. Er liegt zum Beispiel vor, wenn jemand die Notlage oder Unerfahrenheit eines anderen ausnutzt und einen völlig überhöhten Zins kassiert, etwa das Doppelte des Marktüblichen. In der Bibel und im Mittelalter wurden alle Zinsen als Wucher bezeichnet, unabhängig von ihrer Höhe. te. €uro hat für diese Titelgeschichte drei Absolute-Return-Fonds ausgewählt, hinter denen seriöse Anbieter und erfah rene Fondsmanager stehen. Jeder dieser Fonds verfolgt eine andere Strategie und hat deshalb auch ein anderes Rendite-Risiko-Profil. Krisenfest. Besonders schwankungsarm ist zum Beispiel der Carmignac Capital Plus. Bei diesem Fonds investiert Manager Carlos Galvis vor allem in Anleihen. Zudem kann er zehn Prozent Aktien beimischen. Galvis löst seine Positionen aber sofort auf, falls sich höhere Verluste anbahnen. Deutschlands bekanntester Dachfondsmanager Eckhard Sauren wiederum investiert in andere Absolute-Return-Fonds. Mit dem Sauren Absolute Return lancierte der Wahl-Kölner vor fünf Jahren den bisher einzigen Fonds in Deutschland, der gezielt diese Produkte kauft. Auch der Sauren-Fonds ist sehr schwankungsarm und strapaziert die Nerven der Anleger kaum. Eine Spur mutiger agiert Guy Stern, der das Flaggschiffprodukt von Standard Life Investments managt. In der Langform heißt der Fonds Standard Life Investments Global Absolute Return Strategies Fund, in der Kurzform einfach GARS-Fonds. Stern investiert in bis zu 30 verschiedene Strategien, mit denen er jeweils positive Erträge erzielen will. Weil er dabei auch auf Aktien setzt, möchte er sein Renditeziel — fünf Prozentpunkte mehr als der Geldmarktzins — nicht über ein Jahr, sondern über drei Jahre erreichen. Traditionell spielt das GARS-Team auch Krisenszenarios durch, um das Portfolio solide aufzustellen. Etwa, dass Chinas Wirtschaft einbricht oder die Inflation massiv steigt. Auch diesen Situationen soll das Portfolio standhalten. KAUFKOSTEN BEI FONDS Fonds werden in Deutschland nicht gekauft, sondern verkauft, sagt man. Das bedeutet: Viele Menschen hören erstmals von ihrem Bank- oder Sparkassenberater, was Fonds sind und dass sie diese kaufen können. Diese Beratung ist wichtig, kostet aber. Wer insgesamt 10 000 Euro in Aktienfonds investieren möchte, kauft dann zum Beispiel nur Fondsanteile für 9523,80 Euro. Grund: Die Bank oder Sparkasse erhebt ein Agio – auf Deutsch einen Ausgabeaufschlag – von fünf Prozent. Bei Rentenfonds beträgt das Agio meist nur drei Prozent. Angesichts der niedrigen Zinsen kann es jedoch mehr als ein Jahr dauern, den Aufschlag wieder wettzumachen. Diese Kosten können Anleger aber reduzieren oder komplett vermeiden. Online- oder Direktbanken bieten viele Fonds mit Rabatt auf das Agio an. Dieser beträgt oft 50 Prozent, manchmal sogar 100 Prozent. Interessierte können hier etwa auf Rabattaktionen achten. Anleger – egal ob sie Kunde bei einer Filialoder Onlinebank sind – können Fonds und Indexfonds zudem über die Börsen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, München oder Stuttgart ordern. Dort entfällt der Ausgabeaufschlag komplett. Dafür zahlen Anleger hier Börsengebühren und Maklercourtage. Ausgabe 06-2015 Die schottische Kunst der Geldanlage Der GARS-Fonds von Standard Life ist der größte Fonds in Großbritannien. €uro erklärt, weshalb der Standard Life Global Absolute Return Strategies Fund auch für hiesige Anleger gut geeignet ist Kombiniert 30 Strategien: Guy Stern, Fondsmanager bei Standard Life S BILD: STANDARD LIFE tandard Life zählt in Großbritannien zu den größten Versicherungen. Auch mit ihrer Fondstochter – Standard Life Investments – ist das in Edinburgh ansässige Unternehmen sehr bekannt. Das liegt vor allem an der GARS-Strategie der Schotten, die damit rund 66 Milliarden Euro verwalten – teilweise über Fonds, aber vor allem über Altersvorsorge- und Pensionseinrichtungen. Eigentlich heißt der GARS-Fonds Standard Life Investments Global Absolute ISIN (thesaurierend) LU 054 815 310 4 ISIN (ausschüttend) LU 054 815 344 3 Auflegung 26. Januar 2011 Volumen 12,1 Mrd. € Laufende Kosten 1,69 % Rendite 3 Jahre 16,6 % Maximaler Verlust -4,7 % Volatilität 3 Jahre 3,5 % Return Strategies Fund. Die Kurzform des Namens hat sich aber eingebürgert. Seit rund vier Jahren vertreibt Standard Life Investments auch eine GARS-Tranche auf dem Alten K ontinent. Hier ist die Strategie ebenfalls p opulär. Anleger haben schon zwölf Milliarden Euro investiert. In dieser Liga spielen in Deutschland Fondsklassiker wie der DWS Top Dividende oder der UniGlobal. Seit November 2013 managt Guy Stern den GARS-Fonds. Der US-Amerikaner arbeitet seit 13 Jahren für Standard Life Investments in Edinburgh. Sein Anlageziel beschreibt er so: „Wir wollen aktienähnliche Renditen erzielen, ohne Anleger mit den hohen Schwankungen von Aktien zu belasten.“ Oder bescheidener gesagt: „Wir streben positive Renditen mit einer geringen Volatilität an.“ Genau genommen soll der GARS-Fonds über drei Jahre im Schnitt um fünf Prozent Prozentpunkte besser abschneiden als der Geldmarktzins. Zudem soll die Volatilität des Fonds zwischen vier und acht Prozent liegen, zumindest nicht höher. Mit der Euro-Tranche des GARS-Fonds hat Stern dieses Ziel bislang erreicht – sowohl bei der Rendite als auch beim Risiko. Stern setzt auf rund 30 Strategien, die völlig unterschiedliche Antriebskräfte haben. Damit will er die Risiken verteilen, aber sein vorrangiges Ziel ist etwas anderes: „Mit jeder Position wollen wir über zwei bis drei Jahre einen positiven Beitrag zur Rendite erzielen“, sagt er. Naturgemäß geht nicht jede Strategie auf. „Aber wenn wir in zwei Dritteln aller Fälle richtig liegen, erreichen wir unser Anlageziel“, erklärt der US-Amerikaner. Aktuell baut Stern zum Beispiel darauf, dass europäische Aktien und globale Minenaktien gut laufen werden. „Bei Staatsanleihen aus Industrieländern finden wir dagegen kaum attraktive Titel“, sagt er. „Dafür gefallen uns einige Anleihen aus Schwellenländern.“ Bei den Währungen favorisiert Stern weiterhin den US-Dollar. „Angesichts der zuletzt raschen Währungsbewegungen bleiben wir hier aber vorsichtig“, meint er. Dies sind relativ normale Strategien. Das GARS-Team nutzt aber auch RelativeValue-Strategien: Japanische Aktien werden sich besser entwickeln als koreanische Aktien, lautet derzeit eine Relative-Value-Strategie. Eine andere: US-Technologieaktien bieten mehr Chancen als US-Nebenwerte. Die Idee dahinter: Hier zählt nicht, dass die Kurse steigen, sondern dass japanische und US-Technologieaktien sich jeweils besser entwickeln. Kommt es dann tatsächlich so – was aktuell der Fall ist –, streicht Stern den Renditevorsprung als Kursgewinn ein. Anleger sind mit dem GARS-Fonds bislang gut gefahren. Und mit diesen Erfolgen im Rücken dürfte der Name Standard Life in Deutschland bald auch sehr gewohnt klingen. Portfolio •Rund 30 unterschiedliche Strategien •Aktien, Anleihen und Währungen 135 130 125 120 115 110 105 100 95 Anlageziel •Rendite: 5 % über Euro-Geldmarktzins p.a. im Dreijahresschnitt •Risiko: 4-8 % Volatilität Punkte 2011 indexiert am 01.01.2011 = 100 2012 2013 Stichtag: 04.05.2015; Quelle: Bloomberg 2014 2015