magazin der studentInnenschaft der universität bern

Transcription

magazin der studentInnenschaft der universität bern
unikum
157
magazin der studentInnenschaft der universität bern
Lerch im Interview 6
Musik und Protest 9
Rektor Täuber im Gespräch 12
Theater unter der Brücke 23
mai 2012
kampf um kultur
facebook.com/UnifestBySUB
editorial
inhalt
akzent
unisphäre
6-8 12-13 «Wir dürfen uns nicht verkaufen»
19 Womentoring für die
Wissenschaft
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Der Titel des letzten unikums für dieses
Semester ruft bei StadtbernerInnen wohl
gleich mehrere unschöne Geschichten
ins Gedächtnis. In der letzten Zeit ist
vieles passiert in der Berner Kultur und
dem städtischen Nachtleben. Deshalb
möchte ich mich hier darauf beschränken, einen Kommentar von Hans Nydegger vom 4. Mai zu einem Artikel im Bund
zu zitieren: «Leider bin ich nicht mehr
ganz so jung, aber ich würde es absolut
verstehen, wenn die Jungen jetzt endlich
einmal rebellieren gegen dieses Spiessertum. Nehmt eure Ghettoblaster, geht
raus und macht Lärm, wo ihr nur könnt,
am besten dort, wo es wirklich stört!» Auf
in den Kampf um Kultur.
Was für ein Kampf denn nun in Bern genau abgeht, erzählt dir Josua Romano auf
Seite 6. Wie Studierende für ein besseres
Nachtleben kämpfen würden, liest du auf
Seite 4. Und den Artikel über zwei Berner
Subkulturen findest du auf Seite 10. Auf
Seite 12 präsentieren wir dir ein exklusives Gespräch mit unserem Rektor Martin
Täuber. Und zum Schluss steht auf Seite 16, was die SUB für neue Kulturpartnerschaften hat und was für dich dabei
rausspringt. Viel Spass mit dem unikum
Nummer 157.
Wie steht es um das Berner
Nachtleben? Sind die Jungen zu
laut, oder die Alten zu spiessig? Wir
haben den Regierungsstatthalter
nach seiner Meinung gefragt.
10-11 Gegen den Strom
Nicht alles, was gegen den Main
stream geht, muss mit einer wilden
Iro-Frisur markiert sein: Das Porträt
zweier Subkulturen, welche zwar
unauffälliger, aber nicht minder
interessant sind.
Das Unikum im Gespräch mit
Rektor Martin Täuber über die
Studiengebührenerhöhung und die
Finanzierung der Universität.
Wie die tiefe Frauenquote in der
Forschung bekämpft werden soll:
das Projekt der SUB im Detail.
rubriken
4
Umfrage
5
Unter der Lupe
9
Apropos...
9
Die fünf
14 Pinnwand
KulturpartnerInnen
Serviceverzeichnis
SR-News
Impressum
Aus der Vorlesung
Carte Blanche
Reinziehn
Rätsel
Entdecken
Carlo Bischoff
unikum-Koordinator
PS: Seit der letzten Ausgabe ist Helga Weber neu als Redaktorin im unikum-Team
mit dabei. Weiter begrüssen wir Gregor
Augsburger, welcher Milena Geiser als
unikum-VerantwortlicheR vom SUB-Vorstand ablöst. Er übernimmt damit das
Vorstandsressort Finanzen und Information. Milena danken wir für die angenehme, konstruktive und fruchtende
Zusammenarbeit. Ebenfalls neu dabei
ist Remo Sidler als Nachfolger für Colin
Steinhauer, welcher bis anhin für die Distribution zuständig war. Herzlich Willkommen – und herzlichen Dank an alle!
PS: Für das Herbstsemester 2012 suchen
wir BewerberInnen für die Redaktion
und das Layout-Team. Die Stelleninserate
findest du auf Seite 14.
Regierungsstatthalter Christoph
Lerch: «Ich schliesse diese Clubs
nicht»
16 17 18
19
19
20 21 22 23 Kreative Ideen, wie man das Berner
Nachtleben retten kann
An der Uni wird kulturelle
Geschichte geschrieben.
Kulturfeindlichkeit
Die fünf besten Songs zum
Protestieren
titelbild: rebecca kunz, rebekka schärer
Willst auch du für eine Ausgabe das
Titelbild des unikums gestalten? Dann
melde dich beim unikum-Layout
([email protected]).
Theater unter der Brücke: die neue
Spielstätte der Jungen Bühne Bern
unikum 157
3
umfrage
Highheels oder nach dem Bouldern mit
Crashpad unterwegs, wieso kann es
nicht einfach einen klischeefreien Raum
zum Ausgehen geben? Zudem sollte es
eine Frauenquote in Berner Bars und
Clubs geben. Eine Frauenquote von 75
Prozent wäre ideal.»
1
2
4
3
5
6
bilder: helga weber
«wie in einem riesigen
wohnzimmer»
Ist das Nachtleben in Bern noch
zu retten? Beschwerden gibt es
viele. Kreative Ideen sind jedoch
Mangelware. Wir haben uns auf
die Suche gemacht...
helga weber
1
Philip Gurtner
2
Iris Rüdlinger
Psychologie, 24
«Man sollte die Öffnungszeiten in den
Clubs verlängern. Hinter dem ‹Zytglogge› ist beispielsweise schon alles um
halb drei zu. Kreativer wäre es vielleicht,
eine Imageverbesserung zu machen. In
der Aarbergergasse gibt es immer Probleme. Und die Subkulturen stehen sich
oft feindselig gegenüber. Ihr Aufeinandertreffen birgt Zündstoff. Man könnte
die Leute aufklären, so dass keine Vorurteile bestehen. Es wäre nicht schlecht,
einen neuen Club zu gründen, der neuen
Raum mit einer neuen Identität schaffen
würde.»
Philosophie, 21
«Ich fände es super, wenn man mehr
Plätze draussen hätte. Einen Aussenraum, wo man auch Parties machen
kann, so dass auf Strassen oder bestimmten Plätzen auch Sachen organisiert werden könnten. Das ist einfach das
Wichtigste, und sonst muss einfach die
4
unikum 157
Reitschule erhalten bleiben. Man müsste
sich gegen das Clubsterben wehren, aber
auf welche Art und Weise...? Zum Beispiel, indem sich diejenigen zusammenschliessen würden, in deren Interessen
es liegt, dass die Clubs erhalten bleiben,
um dann dem Bund oder so zu zeigen,
dass da ein grosses Interesse der Jugend
vorliegt.»
3
Philip Hayoz
4
Jakob Rbschat
Germanistik und Anglistik, 23
«Ich wäre für eine Zonenplanung. Also
Clubs dort, wo es keine Wohngegend
gibt. Ich kenne das von Zürich, da funktioniert es ziemlich gut. Da können die
Nachbarn nicht mehr motzen, wenn es
ein bisschen laut ist und auch die Clubs
könnten dann bis zum nächsten Mittag offen haben. Das würde die ganze
Clubkultur aufwerten. Die Vielfalt in
Bern ist durchaus gegeben, aber von
den Sachen, die ich mag, könnte man
durchaus mehr spielen. Elektronische
Musik fehlt in Bern und es müssen nicht
zu schicke Clubs sein. Der Dachstock zum
Beispiel ist der einzige Ort, wo du in Bern
wirklich hingehen kannst. Ich bin daher
meistens in Zürich im Ausgang.»
Informatik, 24
«Ich wünsche mir eine Wohlfühlatmosphäre, wie in einem riesigen Wohnzimmer. Keine Hipster, kein Sehen und
Gesehen werden. Egal ob als Frau mit
5
Julian Flückiger
6
Raphael Salvi
Geschichte und VWL, 25
«Clubs sollten nicht so viele Auflagen befolgen müssen, die sie einschränken, so
dass sie nachts um 1 Uhr oder so schliessen müssen. Man müsste das Cinema
Star kaufen und dort ein Programmkino
öffnen, das jeden Mittwoch Vintage
Pornos zeigt. Ich finde, man muss das
Nachtleben in Bern gar nicht retten.
Die Vielfalt der Clubs ist so, dass für alle
etwas dabei ist. Das Nachtleben ist gar
nicht so schlecht. Es ist traurig, dass in
letzter Zeit Clubs geschlossen wurden,
aber ich finde, Berner beklagen sich
viel zu arg übers Nachtleben. Man hat
nämlich viele Möglichkeiten hier, man
geht einfach immer an den gleichen Ort
und motzt nachher, dass es nur das gibt.
Dabei gibt es recht viele Möglichkeiten,
wenn man bedenkt, wie klein Bern ist.»
Sozialwissenschaften, 24
«Im Sommer würde ich mir mehr
Openairs wünschen. Kein Verbot mehr
von Waldpartys. Mehr Möglichkeiten,
draussen zu sein und feiern zu können.
Ansonsten sollte man die Öffnungszeiten verlängern und das Problem mit
den Anwohnern lösen. Und es sollte
mehr laufen, mehr Clubs sollten geöffnet
und betrieben werden. Also mehr Vielfalt an Clubs, aber von den Musikgenres
her wäre es mir nicht so wichtig etwas
zu verändern, meine Musikstile sind
abgedeckt.»
unter der lupe
Ausstellung «Die gute Form» mit Max Bill (1956). bild: zvg
kultur gestalten –
gestalt kultivieren
Die Geschichte der Form – was KünstlerInnen
und Industrielle gemeinsam haben und wie an
der Uni Bern ein Buch dazu entsteht.
damaris burri
Kann Schönheit Selbstzweck sein? Lässt sich Kreativität
trotz Normen ausleben? Mit solchen Fragen beschäftigt
sich der «Schweizerische Werkbund» (SWB). Im Zentrum
stehen Gestaltung und Wahrnehmung. Ob Plakate, Alltagsgegenstände oder ganze Häuserblocks – alles, was
der Mensch kreiert, ist einer Form unterworfen. Der
Werkbund ist eine der grossen Reformorganisationen,
die am Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind.
Dennoch weiss man allgemein wenig über ihn und seine Geschichte. Er kann sich in der heutigen öffentlichen
Landschaft schwer positionieren. Der älteren Generation sagt vielleicht die Werkbundsiedlung Neubühl noch
etwas. Bekannt ist auch das Label «Die gute Form», mit
welchem der Werkbund zwischen 1952 und 1968 Objekte
auszeichnete und die Aussendarstellung der Schweiz
auf diesem Gebiet stark beeinflusste.
Ein Forschungsprojekt des Instituts für Kunstgeschichte
der Uni Bern führt nun die ganze Geschichte des Werkbundes vor Augen. Bernd Nicolai, der das Projekt «100
Jahre Schweizer Werkbund 1913-2013» leitet, verdeutlicht: «Seine spezielle Leistung liegt darin, dass er verschiedene Gruppen zusammenbringt. Er bildet eine gemeinsame Plattform für alle Sparten, die in irgendeiner
Weise mit Gestaltung zu tun haben.» Gestartet wurde
das Projekt aus historischem Interesse, wobei es aber
nicht zuletzt darum geht, der Organisation zu neuer Bekanntheit zu verhelfen. Die Diskussion mit dem gegenwärtigen Vorstand läuft gut und so können auch Prozesse innerhalb des Werkbundes ins Rollen geraten.
Wenn die Akzeptanz für die eigene Geschichte erhöht
wird, kann diese als Grundlage dienen, um dem Werkbund auch heute mehr Profil und einen sichereren Stand
zu geben.
Das Projekt wird ein handfestes Ergebnis vorzuweisen
haben, in Form des Bandes «100 Jahre Schweizer Werkbund 1913-2013.» Dazu betreiben Nicolai und sein Team
fleissig Grundlagenforschung. Sie durchforsten Archivalien des Werkbundes und der Organisationen, mit denen
er gearbeitet hat. «Das Buch wird auf drei Schienen laufen,» erklärt Nicolai, «nämlich einer historischen, einer
thematischen und einer biografischen, in der wichtige
Vertreter porträtiert werden, wie etwa Lucius Burckhardt
oder Max Bill.» Der Einbezug der Studierenden sei immer
ein Ziel ihrer Projekte. Es werden Seminare gehalten, in
deren Rahmen Studierende Kurzbeiträge («Spots») verfassen können, die in dem für 2013 geplanten Band erscheinen werden. Das habe sich schon bei der Festschrift
«Stadt Universität Bern – 175 Jahre Bauten und Kunstwerke» bewährt. Zwar ergebe sich mehr redaktionelle
Arbeit und die Studierenden müssten etwas üben, bis
sie wüssten, worauf zu achten sei. Aber die Erfahrung
sei umso wertvoller.
Nicolai wünscht sich, dass der Werkbund als Plattform
von Wohn- und Lebensform wieder vermehrt in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und so einen Beitrag
zur Gegenwart leistet. Dass ihm das gelingen kann, bezweifelt er nicht. «Die Stärke des Werkbundes besteht in
der Bündelung der Kräfte. Vom Industriellen zum Handwerker zum Künstler reden alle mit. Gestalten – das
sollte man nicht Ikea überlassen.»
Bernd Nicolai ist Direktor des Instituts
für Kunstgeschichte der Universität
Bern. Unterstützt in dem Projekt
wird er dank dem Schweizerischen
Nationalfond von den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitenden Jasmine
Wohlwend und Thomas Gnägi.
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5
akzent
regierungsstatthalter christoph lerch:
«ich schliesse diese clubs nicht»
Das sogenannte Clubsterben ist in aller
Munde. Clubbetreiber, Kulturschaffende und
Ausgehfreudige sehen ihren Lebensstil vom
Spiessbürgertum bedroht und warnen vor
einer Ausrottung der Jugendkultur in Bern.
Das unikum hat bei Regierungsstatthalter
Christoph Lerch (SP) nachgefragt, wie schlimm
die Situation aus seiner Sicht wirklich sei. Fest
steht, verbessert hat er sie mit seinem jüngsten
Entscheid zur Reitschule nicht.
josua romano
Der Konsens in der Diskussion um das Berner Nachtleben dürfte sich etwa auf folgenden Satz beschränken:
Man soll in der Stadt sowohl wohnen, als auch feiern
können. Regierungsstatthalter Christoph Lerch ist sich
seiner schwierigen Rolle in der Vereinigung dieser beiden Bedürfnisse bewusst. Wegen gehäufter Lärmklagen
gerieten die Nachtlokale in den letzten Jahren zunehmend unter Druck. Viele haben mit verschärften Auflagen zu kämpfen oder mussten ihre Tore gar für immer schliessen. Auf die Frage, ob es denn überhaupt ein
Clubsterben gäbe, verweist Lerch auf die Antwort des
Gemeinderats zu einer Petition des Vereins «Pro Nachtleben Bern», von Dezember 2011. In dieser wird festgehalten, dass insgesamt 107 Betriebe über eine Überzeitbewilligung verfügten, dass das Nachtleben einer
Hauptstadt würdig sei und ein attraktives Angebot für
tausende von Besucherinnen und Besucher bestehe, auf
das man keinesfalls verzichten möchte. «Dem schliesse
ich mich an. Die Stadt ist ausserdem dabei, ein Konzept
fürs Nachtleben zu entwickeln, welches das attraktive
Angebot aufrechterhalten soll. Von einem Clubsterben
kann daher mitnichten die Rede sein», hält Lerch zu Beginn des Gesprächs fest.
Musterschülerin Aarbergergasse
In der Oberen Altstadt etwa habe man unter Einbindung
aller Beteiligten allgemeinverträgliche Lösungen finden
können. So wurde ein Securitykonzept ausgearbeitet,
das mit erhöhter Polizeipräsenz fehlbare NachtschwärmerInnen in Schach halten, sowie Lärm und Abfall in
den Strassen minimieren soll. Man habe sich darauf einigen können, dass von Sonntag bis Donnerstag das Interesse der AnwohnerInnen auf Nachtruhe den Clubinteressen vorgehe. Hingegen sei die Situation in den
Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf
Sonntag genau umgekehrt. Das heisst, die Clubs können
am Wochenende ungestört Party machen und unter der
Woche kann sich die Nachbarschaft erholen. Das klingt
nach einer vernünftigen Mischung aus 24-Stunden-Ge6
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sellschaft und bürgerlichem Lebensstil. «Das Konzept ist
momentan in der Umsetzungsphase und scheint sehr
gut zu laufen», erklärt der Regierungsstatthalter nicht
ohne Stolz.
Fehlende Toleranz
Tragbare Lösungen für alle gehören nämlich nicht wirklich zum täglichen Brot eines Regierungsstatthalters
Bern-Mittelland. So sei man in der unteren Altstadt und
der Matte mit Problemen konfrontiert, für die höchstens
eine «mittlere Unzufriedenheit auf beiden Seiten» erreicht werden könne. Die Geschichte des Sous Soul ist
bekannt: Mehrere hartnäckige Anwohnende brachten
den Club mit ihren Lärmklagen zu Fall. «Ich habe im
Fall Sous Soul zu spät gehandelt, um noch eine rettende Lösung zu finden», gibt Lerch zu. Eine der Lärmklägerinnen exponierte sich damals in etwas unglücklicher
Weise und machte sich so zur Zielscheibe aller Unterlegenen. Daraufhin wurde die plakative Protestaktion,
«Figg di Frou Müller», ins Leben gerufen. Im Gegensatz
zu ihr respektiere man ihre Lebensweise. Damit wird der
Kernpunkt der Problematik angesprochen: die fehlende
Toleranz. Ob die Anwohnenden zu wenig tolerant seien,
möchte der Regierungsstatthalter nicht pauschal beurteilen und erklärt: «Je enger man zusammen lebt, desto
mehr Toleranz braucht es. Die Frage ist, wie weit diese
gehen soll.» Wichtig sei vor allem, dass man frühzeitig
das Gespräch suche und Lösungen erarbeite.
Ungleich lange Spiesse
Dass diese schöne Theorie in der Praxis nicht aufgeht ist
klar, sonst bräuchte sich das Regierungsstatthalteramt
auch gar nicht mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.
Wenn man sich nicht einig wird, braucht man sich
als NachbarIn jedoch weniger Sorgen zu machen, als
der lärmverursachende Club, beziehungsweise seine
BesucherInnen. Wenn nämlich viele Lärmklagen beim
Statthalteramt eingehen, wenn auch nur von wenigen
Personen, muss das Regierungsstatthalteramt tätig
werden. Dabei nimmt es auf Empfehlung der Fachstelle
für Lärmakustik und Lasertechnik (FSTLL) eine
Interessenabwägung vor. Dies führt in vielen Fällen zu
strengeren Auflagen für die Clubs. So musste etwa das
Wasserwerk, eines der ältesten Nachtlokale der Stadt, die
Lautstärke auf 80 Dezibel reduzieren. Das ist kaum lauter
als das Rauschen eines Bachs und könnte den angeblich
Belästigten, in ihrem Bedürfnis nach friedvoller Stille
inmitten der Stadt, kaum noch weiter entgegen kommen.
Den Club unter einer solch realitätsfremden Auflage
überhaupt noch wirtschaftlich führen zu können, ist
fast unmöglich. «Die Zonenordnung des Mattequartiers
ist für einen Club nicht geeignet», meint Lerch dazu
lakonisch. Diese Aussage erstaunt einigermassen, zumal
Lerchs Vorgängerin, Regula Mader, dem Wasserwerk
eine Überzeitbewilligung bis 05.00 Uhr in Aussicht
akzent
Am Tag der Einführung von Lerchs neuen Bestimmungen lässt sich auf dem Vorplatz der Reitschule niemand vertreiben. bild: carlo bischoff
gestellt hatte. Aufgrund dieser Zusicherung habe sich
Betreiber Albert Gomez zur kostspieligen Errichtung
eines Fumoirs entschieden. Überzeitbewilligungen bis
05.00 Uhr werden gemäss Lerchs Angaben nämlich
an das Bestehen eines solchen gekoppelt. Da aber das
Fumoir laut der zuständigen Behörde die Auflagen
nicht erfülle, wurde auch die Überzeitbewilligung nicht
erteilt. «Wir werden zum Spielball von Behörden und
Politik degradiert. Was hier abgeht, ist eine Ermordung
auf Raten», empört sich Gomez. Lerch sieht das Problem
anderswo: «Das Nachtleben wird von Angebot und
Nachfrage bestimmt. Ich habe den Verdacht, dass die
Betreiber des Wasserwerks die fehlende Attraktivität des
Clubs auf die Behörden abschieben. Damit machen sie es
sich zu einfach.» Diese Aussage ist blanker Hohn in den
Ohren von Gomez: «Man legt uns Steine in den Weg, um
uns dann vorzuwerfen, wir seien nicht wirtschaftlich.
Das Wasi ist an den wenigen Partys, die ich noch machen
darf, jeweils randvoll.» Er habe sich auch erfolgreich
gegen eine fehlerhaft durchgeführte Lärmmessung zur
Wehr gesetzt. Die auf die Messung gestützte Verfügung
sei daraufhin aber nicht geändert worden.
Masterplan
Überhaupt sieht Albert Gomez hinter den aktuellen Entwicklungen einen grösseren Plan: «Das gesamte Nachtleben soll sich in der Oberen Altstadt abspielen. Dort
haben sie die Situation im Griff und können die Szene
gut kontrollieren. Dabei wollen sie den Rest der Stadt
einfach stilllegen. Das ist doch keine Ausgehkultur!
Dass sich das ganze Nachtleben allein durch Angebot
und Nachfrage auf einen Hotspot konzentriert, ist ein
Wunschtraum der Behörden.» Völlig aus der Luft gegriffen scheint dieser Vorwurf nicht zu sein. Lerch hat mehrmals betont, dass das Nachtleben stetiger Veränderung
unterworfen sei. Dass man hier mit entsprechenden
Verfügungen die erwünschte Nutzungsordnung herbeizuführen versucht, liegt auf der Hand. Man gewinnt fast
den Eindruck, unliebsame Clubs würden mit nicht einhaltbaren Auflagen schikaniert, bis die BetreiberInnen
selbst das Handtuch werfen oder eben tatsächlich aus
finanzieller Not dicht machen müssen. Verschiedentlich
wies Lerch darauf hin, dass ja nicht er es sei, der diese
Clubs schliesse. Angesichts der Sitaution im Wasserwerk
wirkt diese Aussage zynisch. «Das Ganze ist haarsträubend. Entweder haben wir es hier mit einer Mischung
aus Dilettantismus und Unwissenheit, oder einfach mit
purer Boshaftigkeit zu tun. Beides ist für unsere Szene
überaus gefährlich», findet Gomez.
Hickhack ums Kornhausforum
Auch im Falle des Kornhausforums zog der Regierungsstatthalter den Zorn der BetreiberInnen auf sich: Die Gäste, die vor dem Kornhausforum rauchten, waren denjenigen des Hotels Bern zu laut, so dass sich diese gegen
den «Lärm» zur Wehr setzten. Lerch verfügte daraufhin,
während Partys im Kornhauskeller ein provisorisches
Fumoir einzurichten. Als deswegen zum wiederholten
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akzent
Mal falscher Feueralarm ausgelöst wurde, verbot die
Liegenschaftsverwaltung das Rauchen in den Räumlichkeiten des Kornhausforums. Dieses sah sich durch die
zermürbende Mühle der Behörden gemahlen und wollte
den Partybetrieb einstellen. Da konnte Lerch jedoch noch
eine Lösung finden: Die Gäste werden nun angewiesen,
hinter dem Eingang zu rauchen. Seither hat sich die Situation entspannt. Das Beispiel zeigt, dass das Rauchverbot die Nachtlärm-Problematik massgeblich verschärft
hat. Zum Verbot an sich mochte sich Lerch jedoch nicht
äussern, da er es als politische Gegebenheit sowieso akzeptieren müsse.
Wohin mit all den Leuten?
Demgegenüber wird sich der Regierungsstatthalter zur
Rechtfertigung seines jüngsten Paukenschlags kaum
auf die politischen Gegebenheiten berufen können. Mit
der geänderten Betriebsbewilligung für das Kulturzentrum Reitschule goss er weiter Öl ins bereits lodernde
Feuer – und sieht sich seither nicht abreissender Kritik
von Seiten des Ausgehmilieus ausgesetzt. Konkret geht
es um den Vorplatz des Reitschulareals. Dort hat sich
seit der Zurückdrängung der offenen Drogenszene und
nicht zuletzt auch wegen der restriktiven Nachtlärmpolitik eine Art Piazza entwickelt, auf dem jedes Wochenende um die tausend Personen zusammentreffen,
um sich ohne Konsumzwang auszutauschen und zu feiern. Parallel dazu entstand eine kleine «Vorplatzbar», wo
günstig Getränke verkauft und Musik abgespielt wurde.
Damit soll seit 11. Mai 2012 Schluss sein. Die Verfügung
verlangt, dass ab 00.30 Uhr auf dem Vorplatz und im Innenhof keine Getränke mehr konsumiert werden und
der Konzertbetrieb eingeschränkt wird. Um den Auflagen Nachdruck zu verleihen, bleibt die «Piratenbar» auf
dem Vorplatz den ganzen Juni über geschlossen. Fehlbare Gäste müssen von den Betreibenden weggewiesen
werden. Diese äusserten sich in einer Medienmitteilung
bestürzt über die verfügte Betriebsbewilligung und
machten deutlich, dass sie für die Verwaltungszwangsmassnahmen keinerlei Verständnis hätten: «Der Regierungsstatthalter verkennt und ignoriert mit seinem Vorgehen gesamtgesellschaftliche Realitäten und greift ein
weiteres Mal auf unverantwortliche Weise ins Nachtleben der Stadt Bern ein.» An der Vollversammlung entschied sich die Reitschule die Massnahmen rechtlich anzufechten.
SP in Bedrängnis
Sogar die SP, Lerchs Partei, distanzierte sich von den Massnahmen. Die Verfügung erging aufgrund von insgesamt
80 Klagen von AnwohnerInnen, die sich vom Lärm gestört fühlten, sowie angezeigten Verstössen gegen das
Gastgewerbegesetz von Seiten der Reitschule. Diese soll
auch weiterhin als Treffpunkt und Kulturstandort erhalten bleiben, betont Lerch. Jedoch müsse der Tatsache Rechnung getragen werden, dass sich zahlreiche
AnwoherInnen vom Lärm gestört fühlten. In einem offenen Brief wendeten sich verschiedene Kulturinstitutionen, Vereine und Parteien an den Regierungsstatthalter, um ihn zu fragen, wohin man denn all die Menschen
um 00.30 Uhr alle schicken solle. Lerch weist darauf hin,
dass dies die Aufgabe der Stadt Bern sei. Wer die Situati8
unikum 157
on vor der Reitschule an Wochenenden kennt, muss zugeben, dass die Wegweisungsmassnahme ein enormes
Konflikt- und Gewaltpotenzial mit sich bringt. Jedoch
hätte eine allfällige Eskalation wohl nur noch mehr Restriktionen gegen die beanstandete Kulturform zur Folge, was wiederum im Interesse der AnwohnerInnen
liegt. Dass mit den Klagenden tatsächlich keine andere Lösung gefunden werden konnte, die auch für die BesucherInnen der Reitschule tragbar gewesen wäre, ist
schwer einzusehen. «In den USA gibt es nach 01.30 Uhr
gar kein Nachtleben mehr. Es kommt halt immer darauf
an, womit man es vergleicht», beschwichtigt Lerch. Von
der nur partiellen Richtigkeit dieser Aussage einmal abgesehen, ist dies immer noch ein schwacher Trost. Man
soll ja Schlechtes nicht mit Schlechtem vergleichen.
Kommentar
Die Waage gehört austariert
Bevor der Regierungsstatthalter eine Verfügung erlässt,
muss er die im Raum stehenden Interessen gewichten.
Gegenüber den federleichten Bedürfnissen einer urbanen
Nachtkultur erscheinen ihm die Klagen der Anwohner dabei schwer wie Blei. Schliesslich geht es hier um
Wählerstimmen. Anders ist nicht zu erklären, weshalb in
diesem Entscheid zum wiederholten Mal leichtfertig den
übersteigerten Ruhebedürfnissen der Stadtbewohner
nachgekommen worden ist. Wenn auf dem Vorplatz der
Reitschule keine Jugendkultur mehr stattfinden darf, wo
dann? Die Nachtschwärmenden lösen sich mit Verboten
schliesslich nicht in Luft auf. Zu befürchten ist deshalb
eine Verstreuung des Lärms auf die gesamte Stadt, was
wiederum Lärmklagen zur Folge haben wird, denen
abermals mit verschärften Auflagen für die umliegenden
Clubs Rechnung getragen würden. Man befindet sich
also in einem regelrechten Teufelskreis. Das Signal an die
Anwohner ist dabei fatal: Wenn ihr euch standhaft genug
wehrt, kriegt ihr, was ihr wollt. Die Nachtlokale müssen
entweder spuren oder neue Standorte suchen. Die Krux
am Ganzen ist, dass es eigentlich genau umgekehrt sein
sollte. Wer sich entscheidet, neben einem Nachtlokal zu
wohnen, muss wissen, worauf er oder sie sich einlässt.
Die Clubs haben irgendwann eine Betriebsbewilligung
für ihren Standort erhalten, weil dieser den verfügenden
Behörden als geeignet erschien. Diesen Betrieben dann zu
sagen, sie stünden am falschen Ort, nachdem man ihnen
die Intoleranz quasi vor die Tür gelockt hat, ist alles andere
als vernünftige Kulturpolitik. Trotzdem ist der Entscheid
zur Reitschule im Prinzip konsequent: Wenn man seine
Nachtlokale schon vor die Hunde gehen lässt, dann wenigstens alle. Doch anstatt den ewigen Nörglern endlich
einen Riegel zu schieben, schlachtet man noch lieber die
heilige Kuh des Berner Nachtlebens. In ihrem blinden
Aktionismus verkennen die Behörden und AnwohnerInnen jedoch eines: Allmählich töten sie Respekt, Toleranz
und die gegenseitige Rücksichtnahme ab. Fehlen diese
Grundsätze in einer Gesellschaft, gehören letztendlich alle
zu den Verlierern.
apropos
apropos ...
...Kulturfeindlichkeit.
Sie fordern es heraus, oder jetzt konkret:
er, der Regierungstatthalter von Bern.
Er, der sie alle ruhig stellen will, alle
alteingesessenen oder neuzugekauften
Bernbonzen, die sich «melden», wenn
sie nicht pfausen können. Ja, Christoph
Lerch ist eine richtige Zufriedenstellernatur – koste es, was es wolle, und sei es
die Berner Jugend- und Ausgehkultur.
So klopft er sich regelmässig die Hände,
wenn wieder einmal einem Berner Club
wegen absurden Lärmbeschränkungen
grad ganz der Ton ausgeht – auch wenn
sich tausende und abertausende BernerInnen dagegen auflehnen. Doch wäre
er nicht Christoph «der Kulturschreck»
Lerch, wenn sein Feldzug schon vorüber wäre: der kommt erst so richtig in
Fahrt. Was heisst, dass er zur Königsdisziplin aller OrdnungsneurotikerInnen
übergegangen ist: der Reitschule. Oder
genauer; dem Reitschul-Vorplatz. Dieser
leidet nämlich seit dem 11. Mai unter der
Lerch’schen Bestimmung, dass er jeweils
kurz nach Mitternacht geräumt werden
muss – mit seinen bis weit über tausend
Anwesenden. Wie sich der sozialdemokratische (!) Partycarnifex das vorgestellt
hat, ist leider nicht einmal der Polizei
klar; klar jedoch ist, dass sich viele ReitschülerInnen richtig darauf freuen, zu
tausenden vom Vorplatz in eine andere
Gegend der Stadt vertrieben zu werden.
Oder kurz gesagt: Wieder einmal eine
schöne, illegale Partykultur aufleben zu
lassen; etwa so, wie es in der Nacht vom
12. Mai der Fall war, als tausende Protestierende friedlich durch Berns Altstadt
tanzten. Lerch fordert es also richtig
heraus, dass der Lärm in die Innenstadt
getragen wird und der soziale Frieden
in unserer schönen Stadt zu leiden hat.
Ob das in seinem Sinn ist, darf in Frage
gestellt werden. Klar aber ist, dass sich
der Widerstand langsam richtig breit
macht – und das zu Recht.
die fünf
die fünf besten songs
zum protestieren
Occupy-, Demokratie-, Anti-Atomkraft- und Freiheitsbewegungen,
jede hat ihre Lieder, die den Nerv
der Zeit treffen. Fünf Protestsongs
für ProtestbürgerInnen und solche,
die es werden wollen.
helga weber
1 «Die Internationale» Arbeiterbewegung
Man versetze sich in das Jahr 1871, als die
zweite Konferenz der Internationalen
Arbeiterassoziation stattfand, Margarine
patentiert und in der Schweiz die erste
Zahnradbahn der Welt eröffnet wurde.
1871, als der Pariser Stadtrat zwei Monate
von der revolutionären Pariser Kommune nach sozialistischen Vorstellungen
verwaltet wird wegen der Gründung
des deutschen Kaiserreiches. Damals
schrieb Eugene Pottier, Aktivist der
Pariser Kommune, das weltweit verbreitetste Kampflied der sozialistischen
Arbeiterbewegung: «Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht». Das Lied
galt in kommunistischen Staaten nahezu
gleichrangig mit der jeweiligen Nationalhymne.
2 Mit «Wind of change» in die Freiheit
Die Hymne der Wiedervereinigung! Erfolgreichste Single deutscher Produktion!
Mauerfall!
Die Rockballade der Scorpions feiert
Ende der 1980er Jahre den politischen
Wandel in Europa und begleitet den Fall
der Mauer. Das Lied trifft den Nerv der
Zeit.
Der Text handelt von einer Moskauer
Sommernacht an der Moskwa, wo der
Erzähler entlangspaziert und dem Winde
des Wandels zuhört, der über Grenzen
und Feindschaften von Ost-West hinwegweht «Like a stormwind that will
ring the freedom bell.»
3 Gegen Konsumrausch und «Mercedes
Benz»
«Oh lord won‘t you buy me a Mercedes
Benz / My friends all drive Porsches, I
must make amends /
Worked hard all my lifetime...».
Dieser A Capella Song von Janis Joplin
war eines der letzten veröffentlichten
Lieder vor ihrem Tod und ist ein Meilenstein der Rock-Kultur.
Interpretiert wird das Lied konsumkritisch und antikapitalistisch. Hätte
sich die Hippie-Ikone nicht durch ihren
Lebenswandel gegen das Establishment
gewandt, wäre das Lied wohl einer der
grössten Marketingerfolge geworden.
Ironischerweise starb Janis Joplin, als sie
einen Porsche 356 besass.
4 Politischer Widerstand: «Keine Macht für
niemanden»
Die Doppel-LP (wer liebt sie nicht, die
guten alten LPs) von Ton, Steine, Scherben prangert gesellschaftliche und
politische Missstände an. Sie fordern
zum Widerstand gegen das bestehende
kapitalistische System auf. Gleichzeitig
wird «Keine Macht für niemanden» als
«parolisierte Übersetzung des Begriffs
Anarchie» verstanden. Hintergrund ist
das Ende der Studentenbewegung in
den 1970ern. Viele entschieden sich nach
dem Niedergang der Revolte für alternative Lebensformen, hierunter die berühmte Sponti- und Hausbesetzerszene.
5 «Grotesksong» gegen Protestsongs
Protest um des Protesten Willens: Dagegen begehren die Ärzte mit dem «Grotesksong» auf. Das Lied setzt sich auf
ironische Weise mit dem Phänomen des
Protestliedes auseinander. Der Protestsong gegen Protestsongs kritisiert die
Protestkultur an sich, aber auch deren
Vermarktung durch die Kulturindustrie
als «rebel image». Oder in den Worten
von Farin Urlaub: «Und schon singt ihr
wieder vom Ende der Welt, nur weil
irgendwo ein Sack Reis umfällt.»
illustrationen: paolo riva
flurin jecker
unikum 157
9
akzent
gegen den strom
Auch wenn man sie auf den ersten Blick
nicht alle sieht: sie sind da. Diejenigen,
die stets einen kleinen Schritt neben dem
Mainstream gehen. Wie jede Stadt ist auch
Bern gesprenkelt von diversen Subkulturen und
anderen Strömungen. Ein Tauchgang in den
Underground
livia middendorp
Wie leicht das geht am Morgen im Bahnhof, wenn man
vom Zug kommt und sowieso alle in dieselbe Richtung
gehen. Wenn man nicht ausweichen, sich nicht durchkämpfen muss – weil alle das Gleiche im Sinn haben.
Wir mögen das, dieses Gehen mit dem Strom, dieses
sich treiben lassen und Nachahmen, was alle anderen
vormachen. Und so entsteht er, der Mainstream, gegen
den sich nur wenige stellen. Wenige, wie die Punks beispielsweise oder die Gothics. Die sind dann der Schrecken aller Grossmütter; weil sie anders sind, nicht «normal.» Farbige Haare und Springerstiefel bei den einen,
schwarze Röcke zu geschminkten Augen bei den anderen markieren die Abhebung vom Mainstream, das Anderssein. Doch war es das bereits an Gegensteuerung?
Der Rest marschiert mit? Oder was trifft man sonst noch
an, wenn man den Schritt neben dem Mainstream wagt
und einen Blick hinter die Fassaden des Berner Alltags
wirft? Es stechen schliesslich nicht alle, die neben dem
Mainstream plantschen, derart ins Auge wie die knalligen Iro-Frisuren der Punks. Es gibt auch solche, bei deren Anblick der Grossmutter nicht gleich der Hackbraten im Halse stecken bleibt und die trotzdem nicht mit
dem Strom gehen: zwei Beispiele.
Die SkaterInnen
So gut wie sie kennt wohl kaum jemand die Stadt Bern.
Mit ihren Skateboards verbringen sie den Grossteil ihrer Freizeit damit, die Stadt nach Treppen, Bordsteinen und Geländern abzusuchen, um daran verschiedenste Kunststücke zu erproben. «Ich denke, wir sehen
die Stadt dadurch mit anderen Augen als der Durchschnittsbürger», meint Jey (28). Von Skate-Parks hält der
begeisterte Skater nichts: «Wieso soll man in einen Park,
in dem Hindernisse von der Strasse nachgebaut sind,
wenn man genau dasselbe auch in der Stadt antrifft?»
Klar, ab und zu müssten gewisse Treppen oder Geländer
auch etwas manipuliert werden, erklärt er, und so werde man schon manchmal von der Polizei weggewiesen
– Jey zuckt mit den Schultern. Verleidet sei ihm das Skaten noch nie, er verbringt immer noch wöchentlich etwa zehn Stunden damit. «Früher, als ich 15 war, waren
es bis zu vier Stunden am Tag. Das geht natürlich nicht
mehr, wenn man arbeitet.» Jey ist Franzose und arbeitet
den Sommer über in der Schweiz auf einem Bauernhof
und im Winter in Frankreich in einem Skigebiet. Wenn
10
unikum 157
er etwas Geld zusammen hat, reist er in der Welt umher
– um andere Skater-Szenen auszukundschaften, natürlich. So hat er viele Kontakte auf der ganzen Welt. Grosse
Unterschiede zwischen den Städten gebe es aber nicht.
Wo er die meisten Reklamationen wegen Lärm und ähnlichem einkassiere, das sei eigentlich in den USA. Doch
müsse er zugeben: Auch die Schweiz stehe da nicht gerade an letzter Stelle. «Manche Leute denken schon ich sei
ein Freak», meint Jey. Auch sein Mitbewohner Tom (31)
bestätigt, er kenne niemanden, der derart angefressen
vom Skaten sei, wie Jey. Auch Tom verbringt viel Frei-
zeit mit seinem Skateboard. Vor zwei, drei Jahren habe
er eigentlich aufhören wollen: «Man wird ja auch nicht
besser mit dem Alter und das kann manchmal schon
etwas deprimierend sein. Doch ich konnte es nicht lassen, es hat mich immer wieder gepackt.» Verletzungen
kämen nicht selten vor. Jey spricht von einer schweren
Verletzung pro Jahr, sein Kollege Tom muss sich dabei
ein Lachen verkneifen: «Einmal hatte Jey zwei Hirnerschütterungen innerhalb von etwa zwei Monaten», gibt
Tom zu bemerken. Leiden müssen auch die Skateboards:
Jey braucht etwa acht Skateboards pro Jahr. «Bei unvorsichtigen Kids können dies aber auch drei, vier pro Woche sein», sagt er. Noch etwas extremer geht es bei den
Schuhen zu und her, da kann keine Frau der Welt mithalten. Das geräumige Gestell vor der Wohnung ist randvoll mit Turnschuhen. Die kaputten werfen sie dann übrigens jeweils als Dekoration über die Stromleitung vor
ihrer Wohnung. «Ab und zu räumen sie die dann jeweils
weg und dann werfen wir halt wiederum ein paar rüber», so Jey.
Die VeganerInnen
«Anders», «nicht normal», «eine Gruppe für sich»: So
würde Sebastian Leugger, Mitglied des Tierrechts-Vereins «Tier im Fokus», die VeganerInnen nicht beschreiben. Sie seien nicht wie beispielsweise die Punks, die
einfach nur akzeptiert und in Ruhe gelassen werden
wollen. Schliesslich hätten sie ein Anliegen, das sie an
die Öffentlichkeit bringen wollen: Dass Tiere Bedürfnisse hätten und somit auch Rechte haben sollten. «Jedem das Seine» sei oft der Gedanke der Leute, meint Sebastian Leugger. «Das ist aber nicht die Reaktion, die wir
akzent
illustrationen: stéphanie winkler
wollen. Tierrechte und Veganismus sind keine Privatsache: Wenn ein paar vereinzelte Personen keine Tierprodukte kaufen, bringt das den Tieren ja nicht viel. Deshalb wollen wir in der Gesellschaft etwas verändern.»
Missionieren sei dazu überhaupt nicht nötig, meint er.
Es reiche, zu informieren und Alternativen aufzuzeigen.
So hatte der Verein am Tag der Milch einen Stand mit
veganen Drinks. Solche Unternehmungen werden meist
positiv aufgefasst. Nun, Pflanzendrinks zu verteilen
stört ja grundsätzlich niemanden. Was in der Öffentlich-
OrangeCinema
Bern – Grosse Schanze: 26. Juli bis 26. August
Start Vorverkauf: 16. Juli
Medienpartner:
keit oft Kritik auslöst sind gewisse illegale Aktionen wie
das Befreien von Tieren oder Brandstiftung. «Hier gehen
auch die Meinungen der VeganerInnen auseinander. Es
gibt solche, die finden, man dürfe überhaupt nichts Illegales machen, nicht mal Sticker aufkleben. Ich selbst bin
vor allem gegen alle extremen Aktionen wie zum Beispiel das in Brand setzen von Daniel Vasellas Jagdhütte vor drei Jahren. Wer so was tut, hat sie nicht mehr alle. Wenn jemand aber irgendwo einen Sticker hinklebt,
finde ich das eigentlich noch in Ordnung.» Viele, die
sich auf extremere Aktionen einlassen, hätten wahrscheinlich unter anderem auch eine Wut in sich, weil sie
nicht angehört und nicht ernst genommen werden. Zudem sei ihre Wahrnehmung wohl ein bisschen verzerrt.
«Wenn man das Schlachten von Tieren als einen grausamen Gewaltakt erkannt hat, so erscheint einem das
Öffnen einer Stalltür dagegen als harmlos», erklärt Sebastian Leugger. Er selbst kenne Tierbefreiungen auch
nur via YouTube.
Doch weshalb diese Wut? Liegt denn Fleischessen nicht
einfach in unserer Natur? Er sei sich nicht sicher: «Läuft
hier ein Ferkel durch, stürzen wir uns ja auch nicht gleich
darauf und beissen ihm in die Wade», argumentiert Sebastian. «Und auch wenn es in unserer Natur liegt, muss
man es ja nicht zwingend tun. Wir haben verschiedene
Gewohnheiten abgelegt, die in unserer Natur lägen.»
Schwierig mit der Ernährung sei es vor allem am Anfang
gewesen, mit der Zeit kenne man sich aber aus. Einzig
bei seiner Grossmutter, da esse er nicht vegan; das wäre
sonst zu kompliziert, meint er.
Profitieren geht über’s Studieren.
Studierende mit Ausweis bezahlen jetzt neu
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unisphäre
«wir dürfen uns nicht verkaufen»
Rektor Martin Täuber befürwortet die Gebührenerhöhung nicht, findet aber, die Uni sei mit einem blauen Auge davongekommen. bild: carlo bischoff
Als das unikum den Rektor
der Uni Bern per E-Mail um
eine Stellungnahme in Sachen
Gebührenerhöhung bat, lud dieser
uns prompt in sein Büro ein.
Eindrücke eines Gesprächs.
Rika Koch
Wer zu Rektor Martin Täuber will, muss
hoch hinaus: Vorbei an all den Studis,
die die Treppen belagern, hinauf in den
obersten Stock des Hauptgebäudes. Dort,
unter der Eckkuppel, befindet sich das
Büro von Martin Täuber, der seit 2011
Rektor der Universität Bern ist. Ein helles,
modern eingerichtetes Büro, an den
Wänden lachende Gesichter auf Familienfotos.
«Und spannend ist dieser Job auf
jeden Fall»
Der 61-jährige Unirektor wirkt trotz
silbernem Haar jovial, im Gespräch lehnt
er sich leger im Sessel zurück. Krawatte
trägt er keine, und als er den Fotografen
erblickt, lacht er und fragt, ob er eine hätte tragen müssen. Muss er nicht, denn
12
unikum 157
auch ohne Krawatte wirkt Martin Täuber
resolut und kompetent.
Eine gewisse Beharrlichkeit ist wohl
auch nötig, denn Martin Täuber ist kein
Rektor in rosigen Zeiten. Als er sein Amt
letzten August antrat, war die Spardebatte in vollem Gange: Es drohten
Budgetkürzungen von 20 Millionen
Franken, gleichzeitig überschritt die
Studierendenzahl erstmals die 15 000-erSchwelle. Auf der einen Seite also die
Politik, die auf die Bremse tritt, auf der
anderen die Studierenden, die bessere
Betreuungsverhältnisse fordern. Eine
verzwickte Ausgangslage. Wäre es da
nicht bequemer gewesen, den Arztkittel
anzubehalten und sich als renommierter
Forscher auf den erreichten Lorbeeren
auszuruhen? Der Rektor lacht und verneint. «Politische Diskussionen und Fragen der Strategie interessieren mich. Ich
wollte noch etwas Spannendes machen
vor der Pensionierung. Und spannend ist
dieser Job auf jeden Fall.»
Dass Stillstand keine Option ist, sieht
man Martin Täubers Biografie an: Nach
einem begonnen Studium der Biochemie an der ETH wechselte er zu Medizin.
Ihm habe der Kontakt zu den Menschen
gefehlt. Neben dem Studium war er
im Stadtrat seiner Heimatstadt Baden
politisch aktiv. Es folgt die Habilitation
und eine Karriere als Infektiologe, die
ihn 1988 nach San Fransisco führte. 1997
kommt der Ruf des Inselspitals und der
Mediziner zieht mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern von Kalifornien zurück in die Schweiz. In Bern ist er
ordentlicher Professor für Infektiologie,
Chefarzt im Inselspital, Dekan der medizinischen Fakultät und schliesslich Vizerektor. 2011 lässt er die Welt der Viren
und Bakterien hinter sich, steigt auf den
Rektorenthron und widmet sich fortan
den Erkrankungen unserer Universität.
«Es sind Reformen im Gange, um der
zunehmenden Verschulung entgegenzuwirken»
In dieser Funktion hat er nun freundlicherweise das unikum eingeladen. Als
erstes stellen wir ihm die Frage nach den
Stärken und Schwächen unserer Uni.
In seiner Antwort setzt Rektor Täuber
überzeugt zu einer Lobeshymne auf die
Universität Bern an: Sie sei attraktiv, an
guter Lage und habe in vielen Forschungszweigen einen exzellenten Ruf.
Und was ist mit der Baustelle Bologna?
Mit Studiengebührenerhöhungen, von
denen die Universität keinen Rappen
zu sehen bekommt? Wie gestaltet sich
die Zusammenarbeit mit einem Par-
unisphäre
lament, das ihrer Universität nicht die
verdiente Unterstützung zusichert? Mit
diesen Fragen konfrontiert zeigt sich die
nüchtern pragmatische Seite des Rektors,
seine Antworten wählt er mit Bedacht.
Was Bologna betrifft, seien Reformen im
Gange, um der zunehmenden Verschulung entgegenzuwirken. «Mit Bologna
insgesamt sind wir nicht wesentlich
glücklicher geworden», meint er diplomatisch. Und die Studiengebührenerhöhung? Auch hier wägt er seine Worte ab:
«Natürlich sind zusätzliche finanzielle
Hürden zum Studium nicht etwas, das
wir begrüssen», sagt er. Und warum hat
sich die Unileitung nicht öffentlich dagegen ausgesprochen? Der Rektor reagiert
mit einem resignierten Seufzen. Das sei
nun halt per Gesetz in der Kompetenz
der Politik. Niemand habe ihn gefragt,
was er davon halte. Und da er darauf
keinen Einfluss nehmen könne, sei es
halt auch kein prioritäres Thema. «Aber
es sollte schon nicht so sein», fügt er
fast entschuldigend hinzu. Als kleineres
Übel sei diese halt zu akzeptieren. «Im
allgemeinen Klima der Budgetkürzungen müssen wir froh sein, dass wir
keine weiteren Einsparungen hinnehmen müssen.» Die Frage, ob er sich von
der Politik nicht hintergangen fühle,
verneint er entschieden. Das Verhältnis
mit den Politikern sei gut, in Sachen
Infrastruktur zum Beispiel sei man «vom
Kanton sehr gut bedient.»
«Die Studierenden sollen ihren
Forderungen Ausdruck verleihen»
Auch wenn sich die Unileitung mit
Kritik an den Erhöhungen zurückhält,
der Protest der StudentInnen (wie zum
Beispiel die Aktion im Rathaus) sei
«absolut legitim.» Er geht noch einen
Schritt weiter: «Die Studierenden sollen
sich wehren und ihren Forderungen
Ausdruck verleihen», so der Rektor, der
in den 70-er Jahren selbst in der Unipolitik tätig war. Das Desinteresse mancher
StudentInnen sei schade.
Und wie löst die Universität das Problem mit den steigenden Studierendenzahlen bei stagnierenden kantonalen
Zuwendungen? «Wir bemühen uns um
Drittmittel», sagt der Rektor. Dass die
Uni Bern schweizweit vom Kanton den
kleinsten Beitrag pro Studi erhält, ist
bekannt. Die Drittmittelakquisition habe
in den letzten zehn Jahren um 91 Prozent
zugenommen, wie kürzlich im Onlinemagazin uniaktuell zu lesen war. Sollte
diese zunehmende Fremdfinanzierung
durch Private nicht die Alarmglocken
schellen lassen? «Drittmittel können
durch Auftragsforschung aus der Privatwirtschaft stammen. Aber unser primäres Ziel ist es, Forschungsgelder von
Stiftungen wie dem Nationalfond oder
von der EU zu erhalten», erklärt Martin
Täuber. Der Anteil an der Finanzierung
durch Private sei ungefährlich, die Unileitung wisse der Beeinflussung durch
Dritte Grenzen zu setzen. «Transparenz
in der Fremdfinanzierung ist essentiell,
ungebührliche Einflussnahme müssen
wir vermeiden. Verkaufen dürfen wir
uns nicht!»
Martin Täuber wurde 1951 in Boston
geboren. Der schweizerisch-amerikanische
Doppelbürger wuchs in Baden auf und
studierte Medizin in Zürich. Nach seiner
Habilitation folgten verschiedene berufliche Stationen, unter anderem in Kalifornien. Seit 1997 forscht Martin Täuber am
Inselspital und seit August 2011 ist er Rektor
an der Universität Bern. Er ist verheiratet
und Vater von zwei Kindern.
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Website: www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch
Montag bis Freitag 8.00 - 12.00 und 13.30 - 17.00 Uhr (Freitag bis 16.30 Uhr)
Die Bibliothek ist am Mittwoch Vormittag geschlossen.
Die Beratungsstelle ist auch während der Semesterferien geöffnet.
20.01.2009 bst/RM
kulturpartnerInnen
halber preis die neue
im theater tanzlounge
Hochstehendes Musiktheater
und Schauspiel im ältesten
Stadttheater der Schweiz. Mit der
neuen Kulturpartnerschaft ist
das nun auch fürs Studibudget
erschwinglich.
josua romano
Am 21. April öffnete die
«Tanzlounge» als Zweigstelle
der New Dance Academy
ihre Türen. Dank der
Kulturpartnerschaft mit der SUB
profitieren die Studierenden von
Vergünstigungen.
livia middendorp
16
unikum 157
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gültig am 14. Juni
nur für SUB-Mitglieder
Weitere Informationen zur Tanzlounge
findest du auf www.tanzlounge.ch
für
Am Fusse des Juras bekommt man gediegene Kulturveranstaltungen geboten.
Eines der Aushängeschilder ist das älteste Stadttheater der Schweiz, das Theater
Biel-Solothurn. Seine Schauspielerinnen
und Schauspieler, wie auch die Theaterstücke selbst werden immer wieder mit
Preisen ausgezeichnet. Das Stadttheater
bietet qualitativ hochstehendes, professionelles Musiktheater und Schauspiel in
zwei kleinen, aber feinen Sälen in Solothurn und Biel. Ob man nun den schönen
Klängen Mozarts lauschen oder einen
konfliktgeladenen Tennessee Williams
auf der Bühne sehen möchte, im Stadttheater erwartet einen ein vielfältiges
Theaterprogramm. Neben renommierten
Klassikern werden auch immer wieder
Stücke von talentierten NachwuchsautorInnen aufgeführt. So findet in diesem
Frühling die Uraufführung von «Der
Mann in der Badewanne, oder, wie man
ein Held wird» vom jungen Schweizer
Autor Lukas Linder statt. Dank der neuen
Kulturpartnerschaft bekommt man mit
der SUB auch etwas fürs Portemonnaie:
Gegen Vorweisen des Studiausweises
kannst du nun alle Vorstellungen zum
halben Preis geniessen. Wenn das kein
Grund ist, sich mal mit gediegener Theaterkultur auseinanderzusetzen, dann
wissen wir auch keinen. Viel Spass!
ZWEI GETRÄNKE
cherung ein. bild: zvg
GUTSCHEIN
Das Stadttheater Biel lädt zur kulturellen Berei-
Paartanzen ist uncool?
Weit gefehlt. Mitten am Puls der oberen
Altstadt in der Neuengasse befindet sich
die Tanzlounge, welche den Trend zurück
zum gemeinsamen Tanzen erkannt und
eine Perle eröffnet hat. Der Tanzbereich
lässt einen das breite Kurs- und Workshopangebot auskosten, der Barbereich
bringt je nach Bedarf Schwung in die
Hüften oder den Puls wieder nach unten.
Ein Blick auf die grosszügige Terrasse
lässt die Vorfreude auf den Sommer
hochkommen.
Angeboten werden Paartanzkurse wie
Lindy Hop, Salsa, West Coast Swing und
vieles mehr. Dazu gibt es regelmässig
intensive Workshops an Wochenenden
sowie andere Events. Am Freitag dem 14.
Juni beispielsweise ist «Tanzen, Trinken
und Tratschen» angesagt: Sei es nun im
ChaCha oder Walzer, egal ob versiert
oder in den ersten Versuchen: hauptsache abtanzen. Studierende erhalten
da mit untenstehendem Gutschein zwei
Getränke zum Preis von einem.
KulturpartnerInnen der SUB
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BeJazz
Bierhübeli
Café Kairo
Club Bonsoir
Dampfzentrale Bern
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Kino Cinématte
Kino Kunstmuseum
Marians Jazzroom
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Schlachthaus Theater
Stadttheater Bern
StattLand
Theater am Käfigturm
Wasserwerk Club
YB Heimspiele
Berner Kammerorchester
Berner Symphonieorchester
Vorgehen
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subnew.unibe.ch/freier-eintritt, logge
dich mit deinem Uni-Account ein und
suche auf der Liste aller Veranstaltungen
deine Favoriten. Ein Klick und schon bist
du auf der Gästeliste registriert. Bitte lies
jeweils den kurzen Zusatztext, bevor du
auf «OK» klickst, denn das Vorgehen ist
nicht bei allen Reservationen gleich.
Einige Tage vor der Veranstaltung erhälst
du die definitive Bestätigung deiner
Anmeldung per Mail. Deine gültige Legi
gilt dann als Veranstaltungsticket.
Pro Person können nur zwei Events
gleichzeitig reserviert werden. Bei Nichterscheinen am reservierten Anlass werden weitere Reservierungen storniert.
*Weitere Informationen findest du unter
http://subnew.unibe.ch/freier-eintritt
serviceverzeichnis
kulturpartnerInnen
SUB-Dienstleistungen
Auskunft, Inserateaufgabe und Dienstleistungen für SUB-Mitglieder und DienstleistungsabonnentInnen:
StudentInnenschaft der Universität
Bern
Lerchenweg 32, 3000 Bern 9
Tel. 031 631 54 11, Fax 031 631 35 50
E-Mail [email protected]
http://subnew.unibe.ch
Öffnungszeiten SUB
Mo 14–17 Uhr, Di–Do 11–17 Uhr
Wohnausschreibungen
Online-Plattform, Wohnungsmail und
Inserateaufgabe: http://subnew.unibe.ch/
wohnen
E-Mail: [email protected]
Kino unter freiem Himmel: das OrangeCinema letztes Jahr. bild: zvg
das orange cinema ist
wieder da
Der Sommer kommt – und mit
ihm auch die Openairs. Doch
nicht nur Gitarren, Synthies und
Sprechgesang kann unter freiem
Himmel reingezogen werden,
auch Kinobegeisterte kommen
heuer ganz auf ihre Kosten: im
OrangeCinema auf der grossen
Schanze.
flurin jecker
Im Juli wird es wieder soweit sein:
Zum 22. Mal wird auf unserer geliebten
Grossen Schanze eine Tribüne aufgestellt
und die Leinwand hochgezogen – ganz
zur Freude aller Kinofans. OrangeCinema
heisst das Zauberwort: Das OpenairKino, bei dem in der Abenddämmerung,
im T-Shirt, mit Blick auf die Berner
Alpen richtig schmucke Filme geschaut
werden können. Studis werden vom
Eintrittspreis von 19 Franken noch 3
Stutz geschenkt. Und wer Filme mag,
wird auch Filme finden, die begeistern
werden. Denn auch dieses Jahr ist für
jede und jeden der richtige Streifen
dabei; neue wie alte, tragische wie
komische. Das Beste: Weil sich das
OrangeCinema seit letztem Jahr stolzer
Kulturpartner der SUB nennen darf,
werden auf der SUB-Homepage wieder
mächtig Tickets rausgehauen, nämlich
gibts – Trommelwirbel – ganze 20 freie
Tix pro Film. First come, first serve.
Holen kannst du sie dir jeweils nicht
mehr direkt an der Kasse, sondern unter:
subnew.unibe.ch/freier-eintritt.
Und das Programm?
Ja, das Programm ist so eine Sache: Es ist
das Herz aller Openairs – auch von den
cineastischen – doch ist es leider noch
streng geheim (und im Gegensatz zum
Käserezept auch wirklich von Interesse).
Wer aber so schnell wie möglich informiert sein möchte, kann sich ab dem
6. Juli entweder auf Facebook oder auf
orangecinema.ch informieren: dann
wird das Geheimnis gelüftet. Der Vorverkauf startet am 16. Juli. So wird es vor
dem Hauptgebäude also einen ganzen
Monat lang, vom 26. Juli bis am selben
August, flimmern und flackern, posaunen und tosen, wenn es wieder heisst:
OrangeCinema ahoi! Bis dahin gilt es
aber noch Prüfungen zu bestehen, Arbeiten abzugeben oder einfach noch die
paar letzten Wochen auszuhalten – und
sich zu freuen, aufs Kino unter freiem
Himmel, aufs Sommermärchen 2012.
Für weitere Infos siehe
www.orangecinema.ch
Studijob SUB
Online-Plattform, Stellenmail und
Inserate­aufgabe: http://subnew.unibe.ch/
studijob-sub
Tel. 031 631 35 76, Fax 031 631 35 50
E-Mail: [email protected]
Rechtshilfedienst der SUB (RHD)
Kostenlose Beratung von Studierenden der
Uni Bern in rechtlichen Fragen. Anmeldung
via E-Mail obligatorisch.
E-Mail: [email protected]
Sozialfonds
Der Sozialfonds steht SUB-Mitgliedern und
Mobilitätsstudierenden mit finanziellen
Schwierigkeiten zur Seite.
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Freier Eintritt, kopieren, Spiralbindegerät ...:
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Ausleihe: Mo–Fr 8–12/13.30–17 Uhr
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unikum 157
unikum 157
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unisphäre
wie weiter mit dem unikum?
An der Sitzung des StudentInnenrates (SR) vom 29. März ging es heiss zu und her. Verantwortlich war
die Debatte um das unikum.
carlo bischoff
Die Zukunft des unikums ist momentan alles andere als klar. Verschiedene
Positionen zum Auftrag des Magazins
entfachten im SR vom 29. März zum Teil
hitzige Diskussionen zwischen Rat, Vorstand und unikum. In erster Linie ging es
darum, in welchem Verhältnis das unikum zur Studierendenschaft (SUB) steht.
Einige Ratsmitglieder möchten das Magazin aus der SUB ausgliedern. Andere
fordern, dass das unikum weiterhin als
Teil der SUB besteht und erachten eine
enge Zusammenarbeit als notwendig.
«Das unikum ist wohl der wichtigste
Kanal der SUB, um den Kontakt zu den
Studierenden erhalten und pflegen zu
können», meint Milena Geiser vom SUBVorstand. Als ehemalige unikum-Verantwortliche war sie in die Arbeitsstrukturen eingebunden und ist sich sowohl
der Wichtigkeit wie auch der Probleme
des Magazins bewusst. Als StudentInnenmagazin und Publikationsorgan
der SUB ist das unikum bei politischen
Themen vermehrt in einer schwierigen
Situation. Oft muss ein Mittelweg gefunden werden zwischen der angemessenen
Vertretung der SUB-Positionen und der
freien journalistischen Arbeit der Redaktion. In diesem Zusammenhang wurden
Ich
mit
an der März-Sitzung einige Vorstösse
eingereicht. Diese zielten dabei in zwei
unterschiedliche Richtungen. Die erste
Idee beschäftigte sich mit der Einführung eines Rahmenvertrages, welcher
zwischen SUB und unikum abgeschlossen würde. Dabei wäre das Magazin
nicht mehr Teil der SUB, sondern würde
als eigenständige juristische Person
konstituiert. Die SUB würde lediglich
wenige definierte Seiten einkaufen und
sich darauf mit Inhalten einbringen. Der
zweite Ansatz sah eine Veränderung der
Arbeitsstrukturen des unikums vor. Es
sollten neue Posten geschaffen werden,
wie etwa eine Chefredaktion, welche als
Vermittlerin zwischen SUB und restlichem unikum-Team eintreten sollte.
Einigen konnten sich die Räte nur darauf,
dass die Kommunikations-Kommission
(KomKom) die Vorschläge prüft. Zusammen mit dem unikum-Team verfasste
sie einen Bericht, welcher an der Sitzung
vom 26. April präsentiert wurde. Die verschiedenen Reformideen wurden darin
grösstenteils abgelehnt. Sowohl das unikum-Team wie auch die KomKom sahen
grosse Probleme in der Umsetzung. Am
Status quo wird sich also vorerst nichts
ändern. Durch das politische Pingpong
ist es jedoch gelungen, die KomKom zu
reaktivieren. In der Kommission hat sich
in den letzten Jahren nicht viel getan,
was die Gespräche über das unikum auf
den gesamten SR abwälzte. Als operationelles Diskussionsgefäss fungiert sie als
Vermittlerin zwischen SR und dem Magazin. Im Sommer ist nun eine genauere
Energie.
überzeuge
Wo fliesst Ihre Energie? Finden Sie’s raus – Infos zum Einstieg bei der
BKW-Gruppe gibt es unter:
www.bkw-fmb.ch/karriere
Analyse und Auswertung der Situation
des unikums in Zusammenarbeit mit der
KomKom geplant.
Studiengebührendebatte
cb. Am 26. April hat der SR den SUB-Vorstand damit beauftragt, die Debatte um
die Studiengebühren weiterzuführen. Es
könne nicht sein, dass mit der Erhöhung
die Diskussion über die Bildungsgebühren im Kanton und in der Schweiz als
abgeschlossen gelte. Das Ziel ist, im Grossen Rat des Kantons Bern eine Initiative
einzureichen, welche eine Beschränkung
der Semestergebühren zwischen einem
und 650 Franken vorsieht. Gleichzeitig
soll sich die SUB um die Vernetzung mit
anderen Studierendenschaften kümmern,
so dass auch in deren Kantonen Forderungen gestellt werden.
Uni-Finanzierung
cb. Am 30. Mai findet zum Thema der Finanzierung der Universität Bern ein Podium statt, welches von der SUB organisiert
wurde. Seit ungefähr 10 Jahren sinkt der
Kantonsbeitrag pro StudentIn kontinuierlich, deshalb soll in einer breiten Diskussion festgestellt werden wie es um die
Finanzierung der Uni Bern steht. Bereits
bekannt ist, dass sich Erziehungsdirektor
Bernhard Pulver dazu bereit erklärt hat
daran teilzunehmen.
Für alle Interessierten: 30. Mai, 18.15 Uhr,
UniS A003.
SUB-Kultur
cb. Am 17. Mai ging die erste so genannte
SUB Session im Gaskessel über die Bühne.
Für den Abend konnten sich Studibands
bewerben. Im Rahmen eines kleinen
Contests wurde eine Band vom Publikum
ausgewählt, welche nun auch am Unifest
by SUB im Oktober auftreten darf.
Nach den Sommersemesterferien soll der
Filmclub der Uni Bern einen Neustart wagen. Geplant sind Filmreihen zu je einem
bestimmten Thema mit drei Filmen pro
Semester.
KUBB-Turniere: 23.5.2012, 16 Uhr, UniTobler
und 25.5.2012, 14 Uhr, Hauptgebäude
unisphäre
womentoring für die
wissenschaft
Frauen sind in der Forschung
untervertreten. Das Programm
«Womentoring» will dies ändern
und lädt zum Austausch ein.
rika koch
Studieren heisst Krise schieben. Als würde das Leben nicht genug Probleme stellen, müssen wir auch noch Prüfungen
schreiben, Punkte sammeln und uns mit
tiefgründigen Fragen auseinandersetzen
wie: Wofür das Ganze? Was nützt mir das
für später? Ja, was ist eigentlich später
mal, nach dem Studium?
Für weibliche Studierende stellen sich
solche Fragen möglicherweise drängender als für männliche. Denn wer sich
als Frau eventuell vorstellen könnte,
irgendeinmal möglicherweise Kinder zu
haben, weiss: Nach dem Studium bleibt
nicht allzu viel Zeit für Berufserfahrung
und Selbstverwirklichung, um den Job
und den Mann fürs Leben zu finden und
um Nachwuchs auf die Welt zu stellen.
Die Vorstellung, als Mutter beruflich zu
stagnieren, verdirbt vielen Frauen die
Lust auf eine akademische Laufbahn.
Dies zeigen auch die Zahlen: Während es
schweizweit ungefähr gleich viele Studentinnen gibt wie Studenten, sinkt der
Frauenanteil bei den Doktorierenden auf
43 Prozent. Bei der ProfessorInnenschaft
machen Frauen gerade mal 17 Prozent
aus.
Diesem Missverhältnis will die StudentInnenschaft der Uni Bern (SUB)
entgegenwirken. «Womentoring» heisst
das Programm, welches Studentinnen
die Angst vor einer wissenschaftlichen
Karriere nehmen will. «Womentoring»Koordinatorin und Soziologiestudentin Melanie Nussbaumer erklärt das
Konzept: Geht eine Anmeldung ein, wird
der interessierten Studentin eine «Mentorin» vermittelt, also eine Assistentin
und/oder Doktorandin aus dem gleichen
Fachgebiet, die sich regelmässig mit der
Studentin, der «Mentee», trifft. Bei ihren
Zusammenkünften kann sich das Duo
austauschen, die Mentorin kann ihre
Erfahrungen teilen, auf Fragen eingehen
oder bei anstehenden Entscheidungen
helfen. Weiter besteht die Möglichkeit,
an den von «Womentoring» organisierten Rahmenanlässen teilzunehmen,
zum Beispiel an Mittagstischen, Workshops oder Vortragsreihen zu Themen
wie Laufbahnplanung oder Work-LifeBalance.
«Als ich vor dem Master stand, habe ich
mich gefragt: Was bringt mir mein bisheriges Studium überhaupt? Wie soll ich
weiter vorgehen, damit der Berufseinstieg nach dem Studium gelingt?»,
erzählt Hanta Bachoffner. Die Psychologiestudentin wird dieses Jahr mit dem
Master abschliessen und hat letztes Jahr
am Womentoring-Programm teilgenommen. Obwohl Hantas Mentorin als LizStudentin wenig über Bologna Bescheid
wusste, konnte sie ihr konkrete Inputs
zum Berufsleben geben, beispielsweise
über die Frage, was eine Dissertation für
den Job denn überhaupt bringt. Als besonders aufschlussreich empfand Hanta
die Bekanntschaften und Gespräche an
den von «Womentoring» organisierten
Rahmenanlässen. «Im Gespräch mit
Doktorandinnen habe ich gesehen, wie
diese den Sprung vom Studium ins Forschungsleben geschafft haben und warum sie sich für diesen Schritt entschieden haben. Es war befreiend zu merken,
dass auch andere die gleichen Probleme
und Ängste hatten wie man selbst und
dass sie es dann doch geschafft haben.»
Ob sie dissertieren wird, weiss Hanta
noch nicht – sie lässt es auf sich zukommen, je nach Thema.
Und was ist eigentlich mit den Männern? Diese können zwar in Fragen rund
um das Doktorieren die Beratungsstelle
der Berner Hochschulen konsultieren,
ein Programm wie «Womentoring» gibt
es für sie aber nicht. Melanie und Hanta
sind sich einig: Es wäre gut, wenn auch
den Studenten eine umfassende Beratung durch die Uni offen stehen würde.
«Aber solange die Frauen in der Wissenschaft untervertreten sind, ist es halt
wichtig, diese besonders zu fördern»,
sagt Melanie.
Interessierte können das Bewerbungsformular (online unter http://subnew.unibe.
ch/womentoring) bis am 10. Juni per Mail
an [email protected] einreichen.
Die Teilnahme ist kostenlos.
impressum
Das unikum ist das Organ der StudentInnenschaft der Universität Bern (SUB)
und erscheint sechsmal jährlich mit einer
Auflage von 10 000 Stück.
Redaktion: Carlo Bischoff (cb), Flurin Jecker (fj), Damaris Burri (db), Josua Romano
(jr), Livia Middendorp (lm), David Streit
(ds), Rika Koch (rk), Helga Weber (hw)
E-Mail:
[email protected]
Externe: Rebecca Kunz, Rebekka Schärer,
Gaël Sapin
Layout und Satz: Paolo Riva, Stéphanie
Winkler
Lektorat: Eva Beyeler
Werbung: Raphael Bättig
Kontakt: [email protected]
Adresse: unikum, Lerchenweg 32,
3000 Bern 9
E-Mail: [email protected]
www.unikum.unibe.ch
Belichtung und Druck: Haller & Jenzer,
Burgdorf
Nächste Nummer: unikum 158
Redaktionsschluss: 9.9.2012
Inputs und Ideen für Artikel bis:
22.08.2012
Inserate-Annahmeschluss: 22.8.2012
Erscheinungsdatum: 26.9.2012
Adressänderungen bitte wie folgt melden:
Studierende: Universität Bern, Immatrikulationsdienste, Hochschulstr. 4, 3012 Bern.
Angestellte: Universität Bern, Abteilung
Personal, Hochschulstrasse 4, 3012 Bern
Doppelzustellungen können vermieden
werden, wenn bei der Abteilung Personal
und den Immatrikulationsdiensten die
gleiche Adresse hinterlegt ist.
Rücksendungen bitte an: unikum, Lerchenweg 32, 3000 Bern 9
Abonnemente: Das unikum kann für
Fr. 30.–/Jahr abonniert werden. E-Mail an:
[email protected].
Aus der Vorlesung
jr. Montagmorgen. Es regnet. In einer
Stimmung, irgendwo zwischen schwer
demotiviert und ernsthaft depressiv,
macht er sich um 6.30 Uhr auf den Weg
an die 8.00 Uhr-Vorlesung. Durchnässt,
halb gefroren und gestresst erreicht er
die Tür des Vorlesungssaals, als ihm eine
nervtötende, übermotivierte Kommilitonin mit fettem Grinsen zuruft: «Kommst
du auch in die freiwillige Lerngruppe
für die Osterferien?» Apathisch kehrt
der arme Unorganisierte wieder heim,
ändert seinen Status auf «Wake me up
when semester ends…» und ward nie
mehr gesehen.
unikum 157
19
carte blanche
Gaël Sapin wohnt in Lully (FR), studiert an der HKB und zeichnet weiter – komme was wolle.
Bist du kreativ und möchtest uns gerne zeigen, was du so drauf hast? Hast du eine Geschichte auf Lager, die wirklich alle hören sollten?
Oder möchtest du einfach mal sagen, was Sache ist? Melde dich bei der unikum-Redaktion ([email protected]) für eine Carte Blanche und krieg den Platz, den du verdienst.
20
unikum 157
reinziehn
buch
3
1
2
3
4
cd
1
Boys on Pills
Nacht
fj. Noch lauter, noch frecher und noch
fetter kommen die Boys on Pills mit
dem neuen Album «Nacht» daher als
man es bisher von ihnen gewohnt war.
Schräge Beats konnte man ja durchaus
erwarten, doch diesmal spielen die Synthies richtiggehend gegen den eigenen
Takt an, was das Ganze mit den Versen
der Rapper Elwont und Baze zu einer
ungewohnten, aber umso spannenderen
Combo aus Elektro und Rap werden lässt.
Die fiesen Bässe hauen einen verlässlich,
aber unregelmässig vom Hocker und
verbannen den Text ab und an schier
in den Hintergrund. Eigentlich genau
so, wie es sich bei einem Trio gehört;
nämlich einem, das nicht «nur» aus den
renommierten Rappern besteht, sondern eben auch aus dem nicht minder
talentierten DJ Kermit. Will aber nicht
heissen, dass sich die Texte nicht sehen
lassen. Im Gegenteil: Viel tiefgründiger
als früher thematisieren die Berner das
Leben als solches, mit den Freuden und
dem Leid, das es inne hält, ohne dabei
den Partycharakter von den guten alten
Boys on Pills in der Philosophie zu ertränken. Das Beste an der Scheibe: Es gibt
sie im Doppelpack mit einer vollständigen Remix-CD. Also alles in allem der
absolute Frühlings-tipp!
Denise Locher/Flurina Gradin
Landjäger
db. Zwei Studentinnen haben auf eigene
Faust ein Taschenbuch herausgegeben,
in dem 60 Dörfer aus allen Ecken der
Schweiz vorgestellt werden. Und das
offenbar mit Erfolg, denn im Februar ist
bereits die dritte Auflage erschienen.
Entstanden ist die Idee aus einer gemeinsamen Diplomarbeit an der Zürcher
Hochschule der Künste (ZHDK). Bei der
Vorstellung werden zuerst allgemeine
Facts aufgeführt, wie die Fläche eines
Dorfes oder die geografische Höhe. Dazu
gehört aber auch, wie viel zum Beispiel
ein Kafi so kostet oder zu welcher Jahreszeit sich ein Besuch besonders lohnt.
Der anschliessende Beschrieb der beiden
Autorinnen, die jedes dieser Dörfer
selbst besucht haben und ihre Erlebnisse
anschaulich weitergeben, ist wie ein
kleiner Rundgang gestaltet. Dieser wird
mit Bildern und nützlichen Adressen
ergänzt. Die Dörfer sind nach der Anzahl
Einwohner geordnet.
Wer sich also für Landleben und Dorfkultur interessiert oder ein Örtchen für
den nächsten Ausflug sucht, findet im
Landjäger einen richtigen Leckerbissen.
cd
Film
2
4
Fiji
Spell on Me
Wie Popmusik von übermorgen klingt,
präsentiert uns das Berner ElectropopDuo Fiji mit ihrem neuen Studioalbum
«Spell On Me». Aus dem Trio von früher
ist nun ein Duo geworden: Simon Schüttel und Simone de Lorenzi, live verstärkt
durch den österreichischen Bassisten
Philipp Moll. Dass Fiji live eine Macht
sind, haben sie in den letzten Jahren
immer wieder unter Beweis gestellt. Mit
«Spell On Me» ist dem Duo nun auch auf
Tonträger ein Riesenwurf gelungen. Dem
minimalistischen und oftmals rauen
Sound der Vergangenheit hat Simon
Schüttel unauffällig-raffiniert eine Prise
Sanftmut und Glamour beigemischt,
dennoch wirken die Songs auf dem Album kaum je überladen oder zugestellt.
Und waren früher die Vorbilder noch
greif- und benennbar bis omnipräsent,
sind Fiji jetzt an einem Punkt angelangt,
den die Jazzer als «outstanding» bezeichnen würden, «unique» passt ebenso.
Bravo!
Gewinne eine von drei CDs! Schicke eine E-Mail
mit dem Betreff «fiji»an: [email protected].
ch. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2012.
Once
John Carney
ds. Die Entstehungsgeschichte des Films
hört sich an wie das perfekte Märchen:
Ein kleiner Film über zwei Strassenmusiker in Dublin, mit minimalem Budget
gedreht, sucht sich einen Verleiher. Es
folgen Absagen über Absagen, zu wenig
massentauglich scheint das Projekt. Die
Macher geben nicht auf, senden ihn
an diverse Filmfestivals. Und dann, am
Sundance-Festival, einem der rennomiertesten Festivals überhaupt, gewinnt
Once den Publikumspreis. Was danach
folgte, grenzt an ein Wunder. Plötzlich
rissen sich die Verleiher um die kleine
Indie-Produktion, durch Mund zu MundPropaganda strömten die Filmfans in
Scharen in die Kinos – und um dem
Ganzen noch die Krone aufzusetzen,
gewann Hauptdarsteller und Singer/
Songwriter Glen Hansard den Oscar für
den besten Filmsong. Der Erfolg kommt
aber nicht von ungefähr. Vielleicht gerade wegen den bescheidenen Produktionsbedingungen ist ein Film entstanden,
der sich auf das Wesentliche reduziert.
Und der von einem Soundtrack getragen
wird, welcher einen so schnell nicht
mehr los lässt.
unikum 157
21
rätsel
finde die acht unterschiede
Schicke die Lösung stichwortartig oder
als Scan bis am 12. September 2012 an
[email protected]. Dir winkt einer
von zwei Bugeno-Gutscheinen im Wert von
je 40 Franken.
entdecken
Unter der Brücke versteckt: die Junge Bühne Bern. bild: david streit
theater im
brückenpfeiler
Im März hat die Junge Bühne Bern in einem
Brückenpfeiler der Monbijoubrücke ihre
neue Spielstätte eingeweiht. Zeit für einen
Augenschein.
david streit
Es ist wohl das am besten versteckte Theater Berns. Gelangt man von der Bushaltestelle Ägertenstrasse zur
Monbijoubrücke, ist kein Anzeichen einer Spielstätte
auszumachen. Links von der Brücke eine Schule, rechts
das Bundesarchiv. Und dazwischen eine der meistbefahrenen Strassen Berns. Das Geheimnis verbirgt sich
unter der Oberfläche. Um dieses zu lüften, wird den Besuchenden zu Beginn jedoch eine kleine Fitnessübung
abverlangt. Zuerst geht es über eine Betontreppe fünf
Stockwerke in die Tiefe, bevor man, auf Aareniveau,
im Brückenpfeiler über eine Treppe wieder in die Höhe steigt. Und tatsächlich, im Geschoss unter der Fahrbahn, versteckt im Brückenkopf, öffnet sich eine andere
Welt. Im überraschend geräumigen Bauwerk haben sich
die Junge Bühne Bern, das Theater am Puls (TAP) und
der Jugendclub des Schlachthaustheaters eine einzigartige Theaterstätte geschaffen. «Für uns ist ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen,» meint Christoph
Hebing, während er mich durch die Räume führt. Hebing ist Mitbegründer der Jungen Bühne Bern, welche
2006 aus den Jugendclubs des Theaters «La Cascade»
entstanden ist. In Zusammenarbeit mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen sowie unter professioneller Leitung (unter anderen Tänzer und Choreograph Marcel
Lehmann) werden seither in verschiedenen Workshops
eigene Stücke erarbeitet. Die Mitglieder können dabei
selbst aktiv mitgestalten, in welche Richtung das Resultat gehen soll. «Uns ist das Ausprobieren wichtig», erklärt Hebing. «Jede und jeder soll sich selbst ausprobieren können, sich entwickeln und die Freude an Theater,
Tanz und Musik entdecken können.» Das Resultat lässt
sich sehen. So wurden in den Jugendclubs schon anspruchsvolle Stücke wie Shakespeares «Othello» inszeniert oder es kam im Westen Berns ein Hip-Hop Musical
zur Aufführung, welches sogar verfilmt wurde. Ständiges Ärgernis war in der Vergangenheit jedoch der fehlende Platz. Als Proberaum fungierten die Vidmarhallen, die Vorstellungen aber fanden in verschiedensten
Spielstätten wie dem Schlachthaustheater, den Progr
oder, im Falle von «Othello», sogar in der grossen Halle
der Reitschule statt. Der strukturelle Aufwand war dabei
gross und die Zeiträume klein. Deshalb mussten die Probezeiten so knapp wie möglich gehalten werden und es
gab jeweils nur wenige Aufführungen. Umstände, wie
sie im Brückenpfeiler nun nicht mehr herrschen sollen.
«Dank den eigenen Räumlichkeiten haben wir jetzt viel
mehr Ressourcen, um uns auf Produktionen vorzubereiten,» erklärt Hebing. «Und es wäre natürlich schön,
Stücke mehrmals zu spielen. In Erfüllung ging dieser
Wunsch schon mit dem Eröffnungsstück «Struwwln»,
welches Anfang März aufgeführt wurde und an insgesamt sechs Abenden für ein volles Haus sorgte. Schon
Ende Mai und im Juni stehen ausserdem weitere Produktionen an – diesmal mit den Clubs U26 mit «Cry Baby», sowie der U18-Truppe und «Demotape». Und wie
mit der ungewöhnlichen Spielstätte im Brückenpfeiler
gemeine Erwartungen an ein Theater elegant umschifft
werden, lässt die Junge Bühne ihre Kreativität auch
beim Erproben neuer Konzepte spielen: Bei «Cry Baby»
bespielsweise wird in Zusammenarbeit mit dem Gastrokollektiv Kain&Gabel während der Aufführung passend
zum Stück ein «Rock&Roll-Dinner» serviert. Man darf
gespannt sein.
Spieldaten «Cry Baby»:
17., 18., 19., 24., 25. und 26. Mai 2012 (jeweils um 20.00 Uhr)
Spieldaten «Demotape»:
7., 8., 9., 14., 15. und 16. Juni 2012 (jeweils um 20.00 Uhr)
Für weitere Infos: http://www.junge-buehne-bern.ch
unikum 157
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