Hans Schultke

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Hans Schultke
Herbstveranstaltung 2014
Neues aus der Welt der Normen
Bedeutung der Normen: Sind sie anerkannte Regeln der Technik?
Bestandsschutz oder Anpassungspflicht:
Was muss man und was muss man nicht anpassen
Fundamenterder und Potentialausgleich: Die Notwendigkeit des Ringerders
Neues aus DIN 18015 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“
Änderungen in Teil 1: Planungsgrundlagen
Der neue Teil 5: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
Referent:
Hans Schultke, HEA Fachausschuss Elektroinstallation und Gebäudesystemtechnik
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Neues aus der Welt der Normen
Bedeutung der Normen: Sind sie anerkannte Regeln der Technik?
Bestandsschutz oder Anpassungspflicht:
Was muss man und was muss man nicht anpassen
Fundamenterder und Potentialausgleich: Die Notwendigkeit des Ringerders
Neues aus DIN 18015 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“
Änderungen in Teil 1: Planungsgrundlagen
Der neue Teil 5: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
Hans Schultke, Bad Abbach
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Bedeutung der Normen
Wo finde ich Hinweise auf allgemein anerkannte Regeln der Technik
Strafgesetzbuch StGB
§ 319 (früher § 323) Baugefährdung
(1)
Wer bei der Planung, Leitung oder Ausführung eines Baues oder des Abbruchs eines
Bauwerks gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik
verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet, wird mit
Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2)
Ebenso wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufs oder Gewerbes bei der Planung,
Leitung oder Ausführung eines Vorhabens, technische Einrichtungen in ein Bauwerk
einzubauen oder eingebaute Einrichtungen dieser Art zu ändern, gegen die allgemein
anerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines
anderen Menschen gefährdet.
(3)
Wer die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit
Geldstrafe bestraft.
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Bedeutung der Normen
Rechtliche Bedeutung von Normen
Vermutungswirkung der VDE-Bestimmungen
Energiewirtschaftsgesetz EnWG
§ 49 Anforderungen an Energieanlagen
(1) Energieanlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass die technische
Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften
die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten.
(2) Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik wird vermutet,
wenn bei Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung und Abgabe von
Elektrizität die technischen Regeln des VDE,
Gas die technischen Regeln der DVGW
eingehalten worden sind.
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Bedeutung der Normen
Rechtliche Bedeutung von Normen
Vermutungswirkung der VDE-Bestimmungen
Niederspannungsanschlussverordnung – NAV
§ 13 Elektrische Anlage
(1) Für die ordnungsgemäße Errichtung, Erweiterung, Änderung und Instandhaltung der elektrischen Anlage hinter der Hausanschlusssicherung (Anlage) ist der
Anschlussnehmer gegenüber dem Netzbetreiber verantwortlich. Satz 1 gilt nicht
für die Messeinrichtungen, die nicht im Eigentum des Anschlussnehmers stehen.
Hat der Anschlussnehmer die Anlage ganz oder teilweise einem Dritten vermietet
oder sonst zur Benutzung überlassen, so bleibt er verantwortlich.
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Bedeutung der Normen
Rechtliche Bedeutung von Normen
Vermutungswirkung der VDE-Bestimmungen
Niederspannungsanschlussverordnung – NAV
§ 13 Elektrische Anlage (Fortsetzung)
(2) Unzulässige Rückwirkungen der Anlage sind auszuschließen. Um dies zu
gewährleisten, darf die Anlage nur nach den Vorschriften dieser Verordnung, nach
anderen anzuwendenden Rechtsvorschriften und behördlichen Bestimmungen
sowie nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet, erweitert,
geändert und instand gehalten werden.
……
Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein
Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden; …….
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Bedeutung der Normen
Rechtliche Bedeutung von Normen
Vermutungswirkung der VDE-Bestimmungen
Niederspannungsanschlussverordnung – NAV
§ 13 Elektrische Anlage (Fortsetzung)
(2) …...
Es dürfen nur Materialien und Geräte verwendet werden, die entsprechend § 49 des
Energiewirtschaftsgesetzes unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der
Technik hergestellt sind.
Die Einhaltung der Voraussetzungen … wird vermutet, wenn das Zeichen einer
akkreditierten Stelle, insbesondere das VDE-Zeichen, GS-Zeichen oder CE-Zeichen,
vorhanden ist. Der Netzbetreiber ist berechtigt, die Ausführung der Arbeiten zu
überwachen.
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Bedeutung der Normen
Rechtliche Bedeutung von Normen
DIN EN 45020:2007-03
Normung und damit zusammenhängende Tätigkeiten - Allgemeine Begriffe
Anerkannte Regel der Technik
technische Festlegung, die von einer Mehrheit repräsentativer Fachleute als Wiedergabe
des Standes der Technik angesehen wird
ANMERKUNG
Ein normatives Dokument zu einem technischen Gegenstand wird zum Zeitpunkt seiner
Annahme als der Ausdruck einer anerkannten Regel der Technik anzusehen sein, wenn es in
Zusammenarbeit der betroffenen Interessen durch Umfrage- und Konsensverfahren erzielt
wurde.
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Bedeutung der Normen
Rechtliche Bedeutung von Normen
DIN EN 45020:2007-03
Normung und damit zusammenhängende Tätigkeiten - Allgemeine Begriffe
Stand der Technik
entwickeltes Stadium der technischen Möglichkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt, soweit
Produkte, Prozesse und Dienstleistungen betroffen sind, basierend auf entsprechenden
gesicherten Erkenntnissen von Wissenschaft, Technik und Erfahrung
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Bedeutung der Normen
Rechtliche Bedeutung von Normen DIN-Normen (des NABau)
Auszug aus dem Leitfaden des DIN
„Empfehlungen für die Normungsarbeit im Bauwesen“
DIN Normen entsprechen nach der Rechtsprechung in der Regel den anerkannten
Regeln der Technik und beanspruchen in diesem Zusammenhang besondere
Beachtung.
Normen haben zivilrechtlich den Zweck der Haftungsentlastung und öffentlichrechtlich den Zweck der Erfüllung behördlicher Anforderungen.
Es ist zu berücksichtigen, dass die DIN-Normen durch Weiterentwicklung der Technik
oder „Veralterung“ der Norm hinter den anerkannten Regeln der Technik
zurückbleiben können. Um diesem entgegenzuwirken, sind sie stets zu aktualisieren,
d. h., dem fortschreitenden Stand der Technik anzupassen. Normung ist Abbildung
des Stands der Technik und nicht des Stands der Wissenschaft. Es wird daher das
Ziel verfolgt, Normen als anerkannte Regeln der Technik zu etablieren.
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Bedeutung der Normen
Urteil zur Einhaltung von DIN Normen
Das OLG Saarbrücken musste in der Frage entscheiden, ob bei
einem BGB-Vertrag die technischen Normen auch ohne ausdrückliche
Vereinbarung Gültigkeit hätten und beachtet werden müssten.
Während im VOB-Vertrag die Normen stets Vertragsbestandteil und
einzuhalten sind (VOB/C), ist eine solche Regelung im BGB nicht enthalten.
Dennoch, so das Gericht, seien sie auch im BGB-Vertrag ohne weiteres
Bestandteil, da sie allgemeingültig seien. Allgemeingültig seien sie, weil sie der
gewerblichen Verkehrssitte entsprechen.
Eine Abweichung hiervon sei zwar möglich, aber entweder in einer individuellen
Vereinbarung, oder aber im Rahmen von vorgegebenen Vertragsbedingungen.
Im letzteren Fall aber sei die Vertragsbedingung nach den Regeln über die
Verwendung Allgemeiner Geschäftsbedingungen nach §§305ff. BGB zu prüfen.
(OLG Saarbrücken 7U 326/99-80 vom 27.06.2000)
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Bedeutung der Normen
Neben den DIN VDE Normen der Gruppe
0100 und Gruppe 0800 und ….
gelten u.a. folgende DIN Normen:
DIN 5035
Beleuchtung mit künstlichem Licht
DIN 18012 Hausanschlussräume
DIN 18013 Nischen für Zählerplätze
DIN 18015 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
DIN 18022 Küchen, Bäder und WC‘s im Wohnungsbau
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Neues aus der Welt der Normen
Bedeutung der Normen: Sind sie anerkannte Regeln der Technik?
Bestandsschutz oder Anpassungspflicht:
Was muss man und was muss man nicht anpassen
Fundamenterder und Potentialausgleich: Die Notwendigkeit des Ringerders
Neues aus DIN 18015 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“
Änderungen in Teil 1: Planungsgrundlagen
Der neue Teil 5: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Gebäudebestand in Deutschland
Wohnheinheiten in Gebäuden mit Wohnraum
nach
dem Baujahr * in 1 000
2011
Gegenstand der Nachweisung
Wohneinheiten insgesamt
davon errichtet von ... bis ...
bis 1900
1901 - 1918
1919 - 1948
1949 - 1978
1979 - 1986
1987 - 1990
1991 - 2000
2001 - 2011
* Ohne Wohnheime
Wohngebäude
2011
in Tausend
in Tausend
Deutschland
Deutschland
40 325
18 204
3 267
2 629
4 970
18 094
4 189
1 236
4 003
1 937
10,6 Mio.
Wohnungen
älter als 40 Jahre
Quelle: Statistisches Bundesamt
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Suche nach „Bestandsschutz“
kein Ergebnis
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Was ist Bestandsschutz?
Bestandsschutz im Baurecht
Bestandsschutz entsteht, wenn die entsprechende bauliche Anlage zum
Zeitpunkt ihrer Errichtung bzw. Nutzungsaufnahme bauaufsichtlich genehmigt
(= formelle Legalität) wurde und/oder
während eines längeren Zeitraumes mit dem materiellen Recht übereinstimmte
(= frühere materielle Legalität).
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
„Bestandsschutz“ elektrischer Anlagen
Elektrische Anlagen oder Betriebsmittel müssen nicht angepasst werden, wenn
diese den zum Zeitpunkt ihres Errichtens oder Herstellens gültigen DIN VDENormen oder TGL`s entsprochen haben und noch entsprechen;
eine Anpassung an den aktuellen Stand der Technik in Folgenormen oder
anderen Regelwerke nicht gefordert werden;
Die zum Zeitpunkt der Errichtung bestehenden Betriebs- und
Umgebungsbedingungen weiterhin bestehen.
keine Mängel bestehen, die eine Gefahr für Leib und Leben sowie für
Sachen sind.
Im Zweifelsfall gilt: Anpassung geht vor Bestandsschutz.
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Quelle: Elektro+
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Quelle: Elektro+
Quelle: Hager
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Anpassungsforderungen der DKE
Entscheidung des Komitees 221 im DIN und VDE zur Anpassung bestehender
Anlagen in den neuen Bundesländern und im Ostteil Berlins für:
Hausinstallationen in Räumen mit isolierendem Fußboden
Steckvorrichtungen nach DIN VDE 0620, Bauart nach DIN 49450 und DIN 4945
(ovale Kragensteckvorrichtungen)
Adapter für ovale Kragensteckvorrichtungen an CEE-Rundsteckvorrichtungen
Vorführstände für Leuchten
Überdachte Schwimmbecken und Schwimmanlagen im Freien
Saunas
Caravans, Bote und Jachten sowie ihre Stromversorgung auf Campingplätzen
bzw. an Liegeplätzen
Standorte, die für das Aufstellen von Fliegenden Bauten, Wagen und Wohnwagen
nach Schaustellerart vorgesehen sind
Wasserrohrnetze als Erder, Erdungsleiter oder Schutzleiter
DIN-Mitteilungen Jahrg. 71, 1992; etz Band 113 (1992); Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 Anhang C: Mai 2001
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Anpassen aufgrund von geänderten Nutzungs- oder
Betriebsbedingungen
Bei der Erweiterungen der elektrische Anlage für die Nutzung von zusätzlichen
Elektrohaushaltsgroßgeräten, z.B. Waschmaschine, Wäschetrockner, Kochmulde,
Backofen, Wärmepumpen müssen geeignete Stromkreise zusätzlich installiert werden.
Quelle: HEA
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
Anpassen aufgrund von geänderten Nutzungs- oder
Betriebsbedingungen
Beispiele:
elektrische Jalousieantriebe und -steuerungen,
Systeme, die das altersgerechte oder behindertengerechte Wohnen unterstützen,
andere Nutzung: aus einem Kinderzimmer wird ein Arbeitszimmer,
Andere Nutzung: aus Wohnung wird Büro o.ä.
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Bestandsschutz oder Anpassungspflicht
www.elektro-plus.com
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Neues aus der Welt der Normen
Bedeutung der Normen: Sind sie anerkannte Regeln der Technik?
Bestandsschutz oder Anpassungspflicht:
Was muss man und was muss man nicht anpassen
Fundamenterder und Potentialausgleich: Die Notwendigkeit des Ringerders
Neues aus DIN 18015 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“
Änderungen in Teil 1: Planungsgrundlagen
Der neue Teil 5: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
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Fundamenterder und Potentialausgleich
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Fundamente mit erhöhtem Erdübergangswiderstand
Fundamenterder / Ringerder
Ein Ringerder ist zu installieren, wenn die notwendige Erdfühligkeit des Erders im
Fundament nicht gegeben, z. B. durch die Verwendung von:
wasserundurchlässigen Beton nach DIN EN 206 und DIN 1045-2
(weiße Wanne), Bitumenabdichtungen (schwarze Wanne) z. B. Bitumenbahnen,
kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB),
schlagzähen Kunststoffbahnen;
Wärmedämmung (Perimeterdämmung) auf der Unterseite und Seitenwänden
der Fundamente;
zusätzlich eingebrachten, kapillarbrechenden, schlecht elektrisch leitenden
Bodenschichten z. B. aus Recyclingmaterial,
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Kombinierte Potentialausgleichsanlage (CBN) (en: common bonding network)
Zur Reduzierung elektromagnetischer Störungen ist eine kombinierte
Potentialausgleichsanlage nach DIN VDE 0100-444 zu errichten.
Dazu ist zusätzlich zum Ringerder ein Funktionspotentialausgleichsleiter aus
Rund- oder Bandmaterial im bewehrten Fundament entlang der Außenwände
vorzusehen.
Der Funktionspotentialausgleichsleiter ist mit der Bewehrung in Abständen von
höchstens 2 m dauerhaft elektrisch leitend zu verbinden und weist eine Maschenweite
von ≤ 20 m × 20 m auf.
Weitere Ausführungsbedingungen …..
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Kombinierte Potentialausgleichsanlage (CBN) (en: common bonding network)
Folgende Verbindungen sind herzustellen:
zum Schutzpotentialausgleich über die Haupterdungsschiene nach
DIN VDE 0100-410;
zum Ringerder mindestens alle 20 m des Gebäudeumfangs;
zum Blitzschutzsystem, je Ableitung;
zu weiteren metallisch leitfähigen Teilen zum Zwecke des
Funktionspotentialausgleiches.
Zusätzliche Maßnahmen können nach DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310) und
DIN EN 62305-4 (VDE 0185-305-4) erforderlich sein.
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Dokumentation und Durchgangsmessung
Vor dem Einbringen des Betons ist durch eine
Elektrofachkraft oder
Blitzschutzfachkraft
eine
Dokumentation
zu erstellen und eine
Durchgangsmessung
durchzuführen.
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Durchgangsmessung
Die Durchgangsmessung zwischen dem Anschlussteil für die Haupterdungsschiene
und allen anderen Anschlussteilen muss einen Widerstandswert von ≤ 0,2 Ω
aufweisen.
Es sind Messeinrichtungen nach DIN EN 61557-4 (VDE 0413-4) zu verwenden.
Die Durchgangsmessung hat vor dem Einbringen des Betons zu erfolgen.
ANMERKUNG Der Messstrom beträgt nach DIN EN 61557-4 (VDE 0413-4)
innerhalb des minimalen Messbereichs 0,2 A.
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Bild 9: Anordnung des Ringerders bei wasserundurchlässigem Beton
(weiße Wanne) in bewehrtem Fundament - Beispiel
Bemessungswiderstand
Anschlussfahne
Funktionspotentialausgleichsleiter, ≤ 2 m mit der
Bewehrung verbunden
Verbindung zur Bewehrung
Sauberkeitsschicht
(Kiesschüttung)
Anschlussfahne
an Ringerder
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Ringerder
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Anhang 2
Entscheidungshilfe zur Ausführung
des Fundamenterders
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Fundamenterder und Potentialausgleich
Auszug Dokumentation des Fundamenterders nach DIN 18014 (Seite 2)
Die Dokumentation
kann unter
www.elektro-plus.com
heruntergeladen und
ausgefüllt werden
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Fundamenterder und Potentialausgleich
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Neues aus der Welt der Normen
Bedeutung der Normen: Sind sie anerkannte Regeln der Technik?
Bestandsschutz oder Anpassungspflicht:
Was muss man und was muss man nicht anpassen
Fundamenterder und Potentialausgleich: Die Notwendigkeit des Ringerders
Neues aus DIN 18015 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“
Änderungen in Teil 1: Planungsgrundlagen
Der neue Teil 5: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
September 2013
Ersatz für
DIN 18015-1:2007-09
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Pges (kVA)
Iz (A)
1 mit elektrischer Warmwasserbereitung
für Bade- oder Duschzwecke
---
2 ohne elektrischer Warmwasserbereitung
für Bade- oder Duschzwecke
geeignete
Bemessungsströme
von zugeordneten
Überstromschutzeinrichtungen
DIN 18015-1
Bild 1
Anzahl der Wohnungen
IZ
mindestens erforderliche Strombelastbarkeit
Pges Leistung, die sich aus der erforderlichen Strombelastbarkeit und der Nennspannung ergibt
a
Mindestabsicherung zur Sicherstellung der Selektivität bei Schmelzsicherungen
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Hausinstallation - Hauptstromversorgung und Hauptleitungen
ANMERKUNG
Nach DIN VDE 0100-444 ist in neuen Gebäuden bei der Ausführung eines TNSystems im Gebäude aus Gründen der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV)
eine Aufteilung des PEN-Leiters in N und PE ab der Einspeisung vorzunehmen
(TN-S-System).
Diese Anforderung wird als erfüllt angesehen, wenn die Aufteilung erfolgt
im Hausanschlusskasten oder,
bei gemeinsamer Anordnung in einer Hausanschlussnische, auf einer
Hausanschlusswand oder in einem Hausanschlussraum,
im Zählerschrank - vorzugsweise im unteren Anschlussraum,
im Hauptverteiler zwischen Hausanschlusskasten und Zählerschrank
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Hausinstallation - Wohnungsanlagen
Stromkreisverteiler innerhalb jeder Wohnung in der Nähe des Belastungsschwerpunktes, in der Regel im Flur;
Anmerkung in Einfamilienhäusern auch in gemeinsamer Umhüllung mit den
Zählerplätzen;
Stromkreisverteiler entsprechend dem Ausstattungsumfang der elektrischen
Anlage dimensionieren. Zusätzlich Reserveplätze vorzusehen.
Mindestgröße:
bei Einraumwohnungen dreireihige Stromkreisverteiler,
bei Mehrraumwohnungen vierreihige Stromkreisverteiler.
Verbindungsleitung vom Zählerplatz zum Stromkreisverteiler: Leitung mit
3 Außenleitern (3L, N, PE) und einer zulässigen Strombelastbarkeit von
mindestens 63 A zu installieren, ein PEN-Leiter ist nicht zulässig.
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Hausinstallation - Wohnungsanlagen
Stromkreisverteiler als
Installationskleinverteiler 4-reihig
(dargestellt ohne Tür und ohne
Berührungsschutzabdeckung
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Hausinstallation –
Wohnungsanlagen
Beispiel für die
Bestückung des
Stromkreisverteilers bei
Mindestausstattung
nach DIN 18015-2
(für Ausstattungswert 1
– Kennzeichnung 
mit Gruppen-FI
bzw.
mit FI/LS-Schaltern
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44 44
DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Besondere Maßnahmen und Anlagen
Lademöglichkeit für Elektrostraßenfahrzeuge
Für den Anschluss von Ladevorrichtungen an das Niederspannungsnetz sind
DIN VDE 0100-722:2012-10 sowie VDE-AR-N 4102:2012-04 zu berücksichtigen;
Wird eine Lademöglichkeit für Elektrostraßenfahrzeuge vorgesehen: Zuleitung
mit 3 Außenleitern (3L, N, PE) und einer zulässigen Strombelastbarkeit von 32A
von der Hauptverteilung bzw. dem Zähler-schrank zum Ladeplatz oder
mindestens ein entsprechendes Rohr;
Zusätzlich zur Stromversorgung: Installationsrohr für ein Netzwerkkabel von der
Hauptverteilung bzw. dem Zählerschrank zum Ladeplatz;
Für zukünftige Anwendungen in Bezug auf Smart Grid und evtl. spezieller
Abrechnungsmöglichkeiten beim Laden von Elektrostraßen-fahrzeugen: Platz für
einen zusätzlichen Energiezähler und im Verteiler Platz für weitere
Reiheneinbaugeräte;
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Besondere Maßnahmen und Anlagen
Erzeugungsanlagen parallel zum öffentlichen Netz
Innerhalb der Kundenanlage ist die Anschlussleitung der Erzeugungsanlage an
einer geeigneten Stelle (zugangsseitig in einem Stromkreisverteiler bzw. am
Zählerplatz) fest anzuschließen.
Die Einspeisung über einen Endstromkreis ist nicht zulässig.
Zusätzlich zur Anschlussleitung ist ein Installationsrohr für eine Datenleitung von
der Hauptverteilung bzw. dem Zählerschrank zur Steuereinheit (z. B. Wechselrichter bei PV-Anlagen) zu verlegen.
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Kommunikationsanlagen
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Kommunikationsanlagen
Stromkreisverteiler und
Kommunikationsverteiler
nebeneinander angeordnet
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DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
- Planungsgrundlagen
Kommunikationsanlagen
Kommunikationsverteiler
und Stromkreisverteiler im
Zählerschrank angeordnet
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Neues aus der Welt der Normen
Bedeutung der Normen: Sind sie anerkannte Regeln der Technik?
Bestandsschutz oder Anpassungspflicht:
Was muss man und was muss man nicht anpassen
Fundamenterder und Potentialausgleich: Die Notwendigkeit des Ringerders
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Änderungen in Teil 1: Planungsgrundlagen
Der neue Teil 5: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
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EnEV // Grundlagen
DIN 18015-5 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
– Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
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EnEV // Grundlagen
DIN 18015-5 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
– Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
Planung der Elektroinstallation
Für die Planung und Ausschreibung der Elektroinstallationsarbeiten müssen Lage und
Ort der luftdichten und winddichten Schicht bekannt sein. Bei der Planung ist die
Anzahl der Durchdringungen dieser Schichten möglichst gering zu halten.
Beim Bauen im Bestand / Modernisierung muss im Einzelfall abgewogen werden,
welche Ausführung der Elektroinstallation sinnvoll umsetzbar ist.
Durchdringungen und Anschlüsse sind dauerhaft luftdicht, winddicht bzw.
wärmebrückenfrei herzustellen.
Anmerkung 1: Dies kann mit bauteilabdichtenden Elektroinstallationsprodukten
oder durch einen luftdichten Bauteilanschluss geschehen.
Anmerkung 2: Um die Anzahl der Durchdringungen durch die Luftdichtheitsschicht
zu reduzieren, ist der Einbau von Installationsebenen für die Aufnahme von Elektroinstallation raumseitig vor der Luftdichtheitsschicht vorteilhaft.
Sofern weitere Anforderungen an die Bauteile hinsichtlich Brand- oder Schallschutz
bestehen, sind diese bei der Planung und der Materialauswahl von Anschlüssen und
Durchdringungen ebenfalls zu berücksichtigen.
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EnEV // Grundlagen
DIN 18015-5 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
– Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
Ausführung der luftdichten und wärmebrückenfreien
Elektroinstallation in Decken und Wänden
Allgemeine Hinweise
Voraussetzung für die Materialauswahl und die luftdichte Ausführung der
Elektroinstallation ist die Kenntnis über den detaillierten Aufbau der luftdichten
Schicht sowie das Vorliegen einer detaillierten Planung.
Sowohl bei Erstinstallationen als auch bei Umbauarbeiten im Gebäudebestand
(sofern gefordert) muss die Dichtheit der luft- bzw. winddichten Schicht sichergestellt
werden. Dazu sollte die Elektroinstallation in oder an der luftdichten Schicht mit
solchen Elektroinstallationsprodukten bzw. Bauteilanschlüssen hergestellt werden,
die nachweislich die Luftdichtheit sicherstellen.
Bei Elektroinstallation in oder an Dämmschichten ist zusätzlich die Wärmebrückenfreiheit zu berücksichtigen.
……………..
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EnEV // Grundlagen
DIN 18015-5 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden
– Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation
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