Kunstpreis Robert Schuman Prix d`Art Robert Schuman
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Kunstpreis Robert Schuman Prix d`Art Robert Schuman
Kunstpreis Robert Schuman Prix d’Art Robert Schuman Saarbrücken 2005 Sarrebruck 2005 KUNSTPREIS ROBERT SCHUMAN PRI ✜ D’ART ROBERT SCHUMAN Saarbrücken 2005 Sarrebruck 2005 Stadtgalerie Saarbrücken in der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken K4 galerie. Galerie für zeitgenössische Kunst ✜ rg bu m xe Lu Tr ie r Inhalt 4 Sa ar br üc ke n Sommaire z et M Grußwort / Bienvenue Charlotte Britz Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken / Maire de la ville de Sarrebruck, capitale de la Sarre 6 / 7 Vorwort Ausstellungsorte / Préface Lieux d´exposition 8 / 9 Luxemburg / Luxembourg, René Kockelkorn 10 / 11 Metz, Olivier de Monpezat 12 / 13 Saarbrücken / Sarrebruck, Ernest W. Uthemann 14 /15 Trier / Tréves, Klaus Hinrichs 16 / 17 Joe Allen 20 Jerry Frantz 26 Sébastien Gouju 32 Klaus Harth 38 Doris Kaiser 44 Steve Kaspar 50 Vera Kattler 56 Serge Manes 62 Simona Nutiu Gradoux 68 Edmond Oliveira 74 Margit Schäfer 80 Alain Simon 86 Maja Sokolova 92 Katarina Veldhues + Gottfried Schumacher 98 Pierre + Jean Villemin 104 Franziskus Wendels 110 Kommissare / Commissaires 116 Mitglieder der Jury / Membres du Jury 117 Ausstellungsorte / Lieux d’exposition 118 Impressum / Mentions 119 5 Grußwort Die Städte Luxemburg, Metz, Trier und Saarbrücken kamen 1990 überein, beginnend mit dem Jahr 1991 alle zwei Jahre einen grenzüberschreitenden Preis im Bereich der Bildenden Künste zu verleihen. Der Preis wurde nach Robert Schuman benannt – in Würdigung des französischen Politikers und großen Europäers, der sich Zeit seines Lebens für die Überwindung der Landesgrenzen eingesetzt hat. Durch diesen Preis wollen die beteiligten Städte ihre Verbundenheit unter- und miteinander zum Ausdruck bringen und das künstlerische Schaffen in der Großregion dokumentieren. Im Jahr 2007 wird Luxemburg und die Großregion Europäische Kulturhauptstadt sein und auch innerhalb von Quattropole, dem grenzüberschreitenden Städtenetz zur Stärkung der Region, gewinnt die Kultur als Baustein der gemeinsamen Entwicklung unserer vier Städte inmitten des europäischen Raumes zunehmend an Bedeutung. Daher freue ich mich ganz besonders, dass die Landeshauptstadt Saarbrücken in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 1997 Gastgeberin bei der Vergabe des Kunstpreises Robert Schuman ist. Das politische Handeln unserer Städte und das schöpferische Wirken der Künstler verbinden sich hier zu einem gemeinsamen Prozess. Die Bildende Kunst ist wie keine andere dazu geeignet, Botschafterin eines lebendigen Austausches zu sein. Wechselnde Ausstellungsorte, wechselnde Kuratoren für die Nominierung der Künstler und wechselnde Jury-Besetzungen ermöglichen es, jeweils eine Auswahl der besten Arbeiten der Region zusammenzustellen und einen Preisträger herauszufiltern. An drei Ausstellungsorten in Saarbrücken - der Stadtgalerie, dem Saarländischen Künstlerhaus und der K4 galerie - zeigen die 16 ausgewählten Künstlerinnen und Künstler eine breite Palette zeitgenössischen künstlerischen Schaffens der Region: einen Ausschnitt dessen, was Bildende Kunst in der Fülle ihrer Möglichkeiten darstellen kann, in einer Sprache, die überall verstanden werden kann. 6 Mein herzlicher Dank gilt den Städten, die mit viel Einsatz und konsequenter Arbeit den Kunstpreis Robert Schuman vorangetrieben haben, er gilt allen, die die diesjährige Ausstellung, den Wettbewerb und die Preisvergabe organisiert haben und besonders den Künstlern, die sich mit ihren Arbeiten beteiligt haben. Dem Publikum wünsche ich einen spannenden Blick über die Grenzen auf die Gegenwartskunst unserer europäischen Region. Charlotte Britz Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken Bienvenue En 1990, les villes de Luxembourg, Metz, Trèves et Sarrebruck décident de décerner tous les deux ans un Prix d’Art transfrontalier récompensant la meilleure œuvre d’art plastique issue de la région, la première édition a lieu en 1991. On donne à ce Prix le nom de Robert Schuman, en hommage à l’homme politique français et grand européen qui s’engagea sa vie durant pour l’unification de l’Europe. Les villes participantes manifestent à travers ce Prix d’Art les nombreux liens qui les unissent et leur volonté de documenter la création artistique de leur région. Je tiens à remercier les villes qui ont permis, grâce à leur engagement et à leur travail acharné, de développer le Prix d’Art Robert Schuman, celles et ceux qui ont participé à l’organisation de l’exposition accompagnant la remise du Prix et, tout particulièrement, les artistes qui exposent. J’invite les visiteurs à porter leur regard au-delà des frontières et leur souhaite d’apprécier la création artistique contemporaine de notre région européenne. Charlotte Britz Maire de la ville de Sarrebruck, capitale de la Sarre C’est un rôle toujours plus important qui est dévolu à la culture. En 2007 la ville de Luxembourg, soutenue par la région, sera Capitale Européenne de la Culture et la culture constitue l’une des pièces majeures du réseau urbain transfrontalier Quattropole dont l’objectif est de renforcer l’idée de développement commun de nos quatre villes au sein de l’espace européen. C’est pourquoi je suis particulièrement heureuse et fière que la ville de Sarrebruck, capitale de la Sarre, organise pour la seconde fois la remise du Prix d’Art Robert Schuman qui lui fut déjà confiée en 1997. Volonté politique de nos villes et création artistique s’unissent ici pour œuvrer dans un même but. Les arts plastiques sont le meilleur porte-parole que l’on puisse imaginer pour incarner la notion d’échange vivant. Les sites d’exposition se succèdent, la sélection des artistes participants s’opère sous la houlette de différents présidents, les jurys chargés de la décision finale alternent eux aussi, l’objectif, lui, est unique puisqu’il consiste à réunir les meilleurs travaux de la région et à désigner le lauréat ou la lauréate. La ville de Sarrebruck a sélectionné trois structures, la Stadtgalerie, la Saarländische Künstlerhaus et la K4 galerie pour exposer les œuvres de 16 artistes dont les styles très différents donnent un large aperçu de la création artistique contemporaine de la région: Un exemple des multiples messages que les arts plastiques peuvent véhiculer en utilisant un langage universel. 7 Vorwort Für die Ausstellung zum Kunstpreis Robert Schuman haben sich in diesem Jahr drei Institute zusammengefunden: Das Saarländische Künstlerhaus, die K4 galerie und die Stadtgalerie Saarbrücken, die auf Bitten der Landeshauptstadt die Federführung in diesem Projekt übernommen hat. In den vergangenen Jahren hat sich bei vergleichbaren Ausstellungen – eben auch beim Schuman-Preis 2003 in Luxemburg – gezeigt, dass der Raumbedarf sprunghaft ansteigt. Es war abzusehen, dass die Stadtgalerie alleine nicht genügend Wand- und Grundfläche würde bieten können. Nur wenige Orte in Saarbrücken verfügen aber über eine Infrastruktur, welche die Präsentation auch komplexer Exponate ermöglicht – dazu zählen das Künstlerhaus und die K4 galerie. Hinzu kommt, dass die drei Häuser in „fußläufig“ zu bewältigender Distanz zueinander liegen – für jeden interessierten Besucher gewiss ein unschätzbarer Vorteil. So kam es zu dieser „Allianz“ von Instituten in ganz unterschiedlicher Trägerschaft: der Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, den Räumen einer Künstlervereinigung und denen einer privaten Galerie – wobei die beiden letzteren innerhalb der Saarbrücker Kunstszene auch durchaus Aufgaben wahrnehmen, die anderenorts durch öffentliche Institute abgedeckt sind. „Public-private-partnership“ wird häufig allein als Extension des Sponsorings begriffen, als Ausweitung der mit Werbung verbundenen finanziellen Unterstützung kultureller, wissenschaftlicher und sonstiger Vorhaben – und zwar erweitert um die direkte Einflussnahme des Finanziers auf die Inhalte. Dies mag in vielen Fällen im Interesse der Projekte sein, birgt aber – gerade im Bereich der Kultur – auch manche Gefahren. In diesem Fall aber stellt sich die Sache vollkommen anders dar: Öffentliche Finanzierung trifft auf Sachkompetenz und Infrastruktur, die auch von privater Seite zur Verfügung gestellt werden. In Saarbrücken findet damit ein Experiment statt, das „Public-private-partnership“ neu definieren und damit Türen zu noch nicht abzusehenden Möglichkeiten öffnen könnte. 8 Wir danken der Stadt Saarbrücken für das in unsere Institute gesetzte Vertrauen und besonders Walter Schwarz-Paqué, Walter Pitz und Ilona Mathieu für die hervorragende Zusammenarbeit. Den Mitarbeitern unserer Häuser, allen voran Sandra Braun und Dr. Berthold Schmitt, gebührt Dank für ihren intensiven Einsatz für das Projekt und ihre Kreativität bei der Lösung nicht immer ganz leicht in den Griff zu bekommender Probleme. Wir danken den Partnerstädten und den dortigen Organisatoren, insbesondere den Kommissaren Klaus Hinrichs, René Kockelkorn und Olivier de Monpezat, für die hervorragende Kooperation. Danken möchten wir der Grafikerin Susanne Schön, die das Unternehmen und die beteiligten Häuser in ein – zumindest temporäres – corporate design „gekleidet“ hat. Last but not least ist den Künstlern zu danken, deren Werke auszustellen uns ein Vergnügen und eine Ehre ist. Martin Buchhorn, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e.V. Werner Deller, K4 galerie. Galerie für zeitgenössische Kunst Ernest W. Uthemann, Stadtgalerie Saarbrücken Préface Cette année, trois structures étaient chargées d´organiser le projet d´exposition accompagnant le Prix d´Art Robert Schuman: La Saarländisches Künstlerhaus, la K4 galerie et la Stadtgalerie Saarbrücken, la manifestation étant placée sous la houlette de cette dernière, sollicitée dans ce sens par la capitale du land de la Sarre. Les expositions organisées ces dernières années, y compris celle de l´édition 2003 du Prix d´Art Robert Schuman qui eut lieu à Luxembourg, avaient permis de constater que l´espace prévu à cet effet était nettement insuffisant. D´emblée il était clair que ni la surface au mur ni la surface au sol dont dispose la Stadtgalerie ne seraient suffisantes. La ville de Sarrebruck ne dispose pas d´une multitude de sites pourvus d´une infrastructure permettant d´accueillir des expositions parfois complexes, la Künstlerhaus et K4 galerie s´imposaient donc en toute logique. La faible distance qui sépare ces trois sites permet en outre de se rendre de l´un à l´autre confortablement à pied, c´est un argument supplémentaire, et non des moindres, que le public saura sans aucun doute apprécier. Ainsi naissait donc l´idée de cette „alliance“ entre les trois structures: La salle d´exposition réservée à l´Art contemporain de la Stiftung Saarländischer Kulturbesitz (Fondation chargée de gérer le patrimoine de la Sarre), les salles d´une Künstlerhaus (Association d´Artistes) et celles d´une galerie privée, la K4 galerie, les deux derniers sites étant fréquemment sollicités dans le cadre de missions culturelles habituellement prises en charge par des structures publiques dans d´autres villes. Le partenariat entre structures publiques et privées est souvent perçu, de manière restrictive, comme un prolongement du sponsoring, une sorte d´extension du soutien financier lié à la promotion des manifestations culturelles, scientifiques ou autres, cet élargissement des compétences intégrant toutefois l´implication directe du soutien financier dans le contenu du projet. S´il se peut que cette participation soit souvent profitable aux projets, les dangers n´en sont pas moins réels et tout particulièrement dans le domaine de la culture. Il n´en va pas de même pour le projet qui nous intéresse: Financement public, compétence artistique et infrastructure se conjuguent ici, venant parfois du privé. La ville de Sarrebruck redéfinit le terme de « partenariat entre structures publiques et privées » et ouvre la porte à un potentiel qu´il n´est pas encore possible d´évaluer. Nous remercions la ville de Sarrebruck de la confiance accordée à nos structures et tout spécialement Walter SchwarzPaqué, Walter Pitz et Ilona Mathieu pour l´excellente collaboration. Nous témoignons notre reconnaissance à nos collaborateurs, Sandra Braun et Dr. Berthold Schmitt en tête, pour l´engagement et l´inventivité dont ils ont fait preuve dans leur recherche de solutions aux problèmes parfois complexes. Nous adressons nos remerciements aux villes partenaires et aux organisateurs respectifs, aux commissaires Klaus Hinrichs, René Kockelkorn et Olivier de Monpezat pour leur précieuse collaboration. N´oublions pas de remercier Susanne Schön pour son travail de graphiste consistant à « habiller » les instituts d´une identité graphique, du moins temporairement. Last but not least, nous souhaitons exprimer toute notre gratitude aux artistes, nous sommes heureux et fiers d´exposer leurs œuvres. Martin Buchhorn, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e. V. Werner Deller, K4 galerie. Galerie für zeitgenössische Kunst Ernest W. Uthemann, Stadtgalerie Saarbrücken 9 Luxemburg Wer den Namen Robert Schuman im Munde führt, sagt zugleich Europa und meint damit den europäischen Einigungsprozess. Es lag deshalb auf der Hand, diesen Namen als Aushängeschild für einen grenzüberschreitenden Kunstpreis zu benutzen. Im Namen spiegelt sich das Politische. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade das Politische, das Ideologische, in den Annalen des so genannten Schuman-Kunstpreises, außer in den üblichen Sonntagsreden zur Eröffnung der jeweiligen Ausstellungen, keine Rolle spielt. Dies zu ändern, ist der Anspruch des diesjährigen Beitrags aus Luxemburg. gar aufklären möchten, im Wettkampf um die Aufmerksamkeit nichts anderes übrig, als eine Gegenstrategie zu entwickeln, also ganz bewusst der Ästhetik, das heißt der schönen Verpackung, eine Absage zu erteilen: die Realität gegen den Schein. Denn, wie die französische Soziologin Nathalie Heinich gezeigt hat, in einer Demokratie ist das ästhetisch interessant, was der öffentlichen Meinung missfällt. Eine schöne Formulierung Georg Simmels im Umkehrschluss paraphrasierend, kann Kunst so Erkenntnisse, die in die Menge dringen sollen, vermitteln. Die gezeigten Werke loten auf verschiedenen Ebenen die Gesellschaft und die menschliche Existenz aus. Die Videoarbeit „Schandmaul?“ von Jerry Frantz setzt sich mit dem Problem der freien Meinungsäußerung und Selbstzensur in einer demokratischen Öffentlichkeit auseinander. Mit „Nur 1 Stunde“ kommentiert Edmond Oliveira die Werbung im Fernsehen und deckt die Konditionierungsmechanismen der Konsumgesellschaft auf, denen wir schon in der Kinderstube ausgesetzt sind. Während Serge Manes in „La Fin Dramatique d’une Carrière Bancaire“ die innere Zerrissenheit des Individuums in der modernen Gesellschaft thematisiert. Und „One’s Voices – The Reply“ von Steve Kaspar stellt lieb gewonnene Vorstellungen von Welt und die damit zusammenhängende Vorstellung des Ich in Frage. Es geht um den Erkenntnisprozess. Die Methoden, die dazu eingesetzt werden, sind verschieden. So wählt Edmond Oliveira – und in vermindertem Maße auch Jerry Frantz – die Form der Videodokumentation. Die direkte, eindeutige Stellungnahme, das Dokumentarische soll stören, den Kunstcharakter vergessen machen, um den Blick auf das Soziale oder das Andere freizumachen. Bei Serge Manes und Steve Kaspar manifestiert sich Realität in anderer Form: Sie steigen in die Bereiche ab, die dem rationalen Denken nicht zugänglich sind. Sie begeben sich in die labyrinthischen Windungen des Unbewussten. Mit Ausnahme von Serge Manes spielen alle genannten Künstler eine mehr oder weniger bedeutende Rolle in der Luxemburger Kunstszene. Hierin fallen sie durch Offenheit und Engagement auf. Kunst in Luxemburg präsentiert sich allzu oft als dekoratives Sahnehäubchen, als Zerstreuung oder als selbstbezogenes Weltbild. Ein Kunstverständnis, das durchaus passt in eine Gesellschaft, die mit Überzeugung den schönen Schein pflegt. Im Falle Luxemburgs kann man gar von einer ästhetischen Inflation sprechen. Ästhetik wird als Glücks-verheißung und als symbolisiertes Gutes wahrgenommen. Kunst dient vor allem zur Feststellung, dass eigentlich alles in bester Ordnung ist. So bleibt Künstlern, die Fragen stellen oder 10 René Kockelkorn Luxembourg Il suffit de prononcer le nom de Robert Schuman pour faire penser aussitôt à l’Europe et en même temps aussi au processus d’unification européenne. Rien de plus évident donc de choisir justement ce nom comme enseigne pour un prix d’art se situant dans un contexte transfrontalier. Il va sans dire que le nom de Robert Schuman comporte une connotation politique. Or le choix de ce nom est d’autant plus étonnant que, en dehors des discours officiels et traditionnels lors des vernissages, le contenu politique ou idéologique ne joue pas le moindre rôle dans les annales du prix d’art Robert Schuman. Remédier à cet état de choses, tel est précisément le but cette année-ci de la contribution luxembourgeoise. Les œuvres exposées, sur différents niveaux, mettent en question la société et l’existence humaines. La vidéo intitulée « Schandmaul?» de Jerry Frantz, par exemple, propose une réflexion sur le thème de la liberté d’expression et de l’autocensure dans une démocratie libérale. Avec « Nur 1 Stunde » Edmond Oliveira commente la publicité télévisuelle et étudie les mécanismes de conditionnement de notre société de consommation auxquels nous sommes exposés dès notre plus jeune âge. Quant à Serge Manes il aborde dans son œuvre « La Fin Dramatique d’une Carrière Bancaire » le déchirement intérieur de tout individu vivant dans notre société contemporaine. Steve Kaspar, en fin de compte, dans son installation « One’s Voices – The Reply » met en question une vision du monde qui nous est chère. Ces réflexions sont le résultat de longues recherches sur le processus de la connaissance et d’un questionnement approfondi sur le « moi ». A l’exception de Serge Manes, les artistes jouent des rôles plus ou moins importants sur la scène artistique luxembourgeoise contemporaine. Ils s’y distinguent notamment par leur sincérité et leur engagement. L’art au Luxembourg se présente trop souvent comme une jolie petite couronne décorative de crème Chantilly sur le gâteau, comme une distraction, comme un éparpillement d’idées ou encore comme l’interprétation d’un monde centré sur soi-même. Il s’agit là d’une conception de l’art tout à fait représentative d’une société qui soigne méticuleusement la façade, l’apparence, le paraître. Dans le cas du Luxembourg on pourrait presque parler d’une inflation esthétique, où on considère l’esthétique comme une promesse de bonheur ou comme un symbole absolu du statut social. Dans ce cas l’art ne fait que confirmer que tout est pour le mieux dans le meilleur des mondes. Quant aux artistes qui voudraient poser des questions et y chercher des réponses il ne reste sans aucun doute aucune autre possibilité pour attirer l’attention d’autrui, que de se placer consciemment à l’opposé de l’esthétique et de mettre en place des « contre-stratégies », de refuser le « bel emballage » et de donner préférence à la réalité face à l’apparence. D’ailleurs la sociologue française, Nathalie Heinich, a démontré bel et bien que ce qui est esthétiquement intéressant dans une démocratie déplaît en général à l’opinion publique. On pourrait paraphraser une belle formulation de Georg Simmel de manière inversée: l’art peut ainsi transmettre des connaissances supposées toucher le plus grand nombre possible de personnes. Les méthodes utilisées sont diverses et variées. Ainsi Edmond Oliveira, aussi bien que Jerry Frantz mais dans une moindre mesure, choisissent le document vidéo comme forme artistique. La prise de position ici est directe et sans ambiguïté aucune. Le document doit volontairement déranger, faire oublier le caractère artistique pour focaliser le regard sur l’aspect social et mener la réflexion plus loin. Chez Serge Manes et Steve Kaspar la réalité se manifeste sous une autre forme: ils nous entraînent dans les domaines du fonctionnement humain, auxquels la pensée rationnelle n’a pas d’accès, et se rendent dans les antres et les recoins sinueux de l’inconscient. René Kockelkorn 11 Metz Die zeitgenössische Kunst in Lothringen spiegelt alle Kunstpraktiken wider; gleichzeitig ist sie Nachsinnen über die Kunst der Gegenwart. 150 professionelle Künstler bilden die kreative Grundlage eines sich ständig erneuernden Nachwuchspotentials. Die Konfrontation der ganz klassischen Medien mit den avantgardistischen zeigt deutlich, wie umfassend und reichhaltig das künstlerische Schaffen in Lothringen ist. Man sollte auch das starke Zunehmen der Kunstpraktiken auf der Grundlage der neuen Technologien zur Kenntnis nehmen. Diese Kunstlandschaft beruht nicht zuletzt auf der Qualität der künstlerischen Hochschulausbildung sowie der Vertriebsstrukturen. Die fünf hier vertretenen Künstler spiegeln exemplarisch diese Vielfalt der Produktionsmittel wider. Sébastien Gouju, Simona Nutiu Gradoux, Alain Simon, Pierre und Jean Villemin sind von der Stadt Metz als Teilnehmer am Kunstpreis Robert Schuman ausgesucht worden, denn ihr künstlerisches Engagement ist empirisch geprägt. Ihr künstlerisches Schaffen verbindet eine gemeinsame Dimension. Diese entspringt einer Bedeutungssuche. Ein wichtiges Element ihres Schaffens ist die der Rezeption gewidmete besondere Aufmerksamkeit. Die Künstler arbeiten in der Tat mit Materialien und Konzepten, die immer wieder auf eine ständig erneuerte Erkundung der Wahrnehmung hinweisen. Als Leiter der „École Supérieure d´Art de Metz“ (Kunsthochschule Metz), dem sowohl die an die studentische wie auch an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtete Kunstvermittlung am Herzen liegt, war es mir wichtig, Künstler vorzuschlagen, deren reichhaltige Arbeiten eine Teilhabe ermöglichen. Sébastien Gouju hinterfragt die Bildlichkeit; seiner Ansicht nach beinhaltet diese etwas Irreales, Trügerisches. Seine Arbeit beruft sich auf eine Annäherung der Darstellung in einem platonischen Verständnis. In den Arbeiten von Simona Nutiu Gradoux ist die Illusion der Formen und der Materie allgegenwärtig. Das durch die 12 Fremdheit der Dinge geschaffene Unbehagen regt den Betrachter zum Nachdenken über seine eigene Identität an. Pierre und Jean Villemin konstruieren Erzählprozesse, die die verschlungenen Pfade des Bezugs zur Realität erkunden. In diesen Prozessen sind Vergangenheit, Gegenwart, Erinnerung, Wehmut sowie die Stellung des Erzählers diverse Mittel zur Erforschung der Psyche. Ihre Arbeiten vermitteln eine gerade Bachelard so wichtige Poetik. Alain Simon bringt den Betrachter zum Zweifeln, die VerStörung der Wahrnehmung und die damit verbundene Emotion gehören zum Verständnis seiner Arbeit. Diese verschiedenen Standpunkte beziehen sich auf Ansprüche der zeitgenössischen Kunst. Sie erinnern den Betrachter daran, dass ein Kunstwerk ihn sowohl mit symbolischen, ästhetischen wie auch ethischen Dimensionen konfrontiert. Ganz entscheidend bei der Auswahl dieser Künstler war das Vertreten einer die Reichhaltigkeit und die Stringenz der das künstlerische Engagement garantierenden Kohärenz. Wichtig erschien auch das Herausstellen der Triftigkeit der künstlerischen Aussage, zu der Teilhabe und Austausch mit dem Betrachter gehören. Diesem obliegt es, Kunst als Abenteuer, Erkundung und Eingehen eines Risikos zu verstehen, die ihn zur Absicht des Künstlers zurückführen. Nicht zuletzt werfen ihre Arbeiten auch einen neuen Blick auf so genannte akademische Ausdrucksformen, wie Bildhauerei, Zeichnen, Malerei und Kino, mit der durch die zeitgenössischen Ausdrucksformen verliehenen Freiheit. In diesem Sinne erinnern die ausgestellten Kunstwerke in gewisser Weise auch daran, dass jedes künstlerische Vorhaben auf die Kunstgeschichte verweist. Olivier de Monpezat Metz L´art contemporain en Lorraine est le reflet de toutes les pratiques et réflexion sur l´art actuel. 150 professionnels constituent le terreau d´une dynamique de proposition en perpétuel renouvellement. La confrontation des médias les plus classiques avec les plus innovants est révélatrice de la richesse du territoire de la création artistique. Il est important de noter une forte émergence des pratiques utilisant les technologies nouvelles. Enfin, ce paysage repose sur la qualité du travail des structures de formations artistiques supérieures et de diffusion. Les cinq artistes retenus sont représentatifs de cette diversité des moyens de production. Sébastien Gouju, Simona Nutiu Gradoux, Alain Simon, Pierre et Jean Villemin, ont été choisis par la ville de Metz pour participer au Prix Robert Schuman car ils défendent des engagements marqués par l´expérimentation. Une dimension commune relie leurs démarches. Elle relève d´une recherche de sens. Une attention particulière à la réception constitue un élément essentiel de leurs propositions. En effet, ils travaillent avec des supports matériels et des concepts qui renvoient à une exploration toujours renouvelée des territoires et des échelles de la perception. En tant que directeur de l´École Supérieure d´Art de Metz, sensible à la pédagogie auprès des publics, estudiantins et autres, j´ai été très vigilant à proposer des artistes aux œuvres généreuses ouvertes au partage. de façons d´explorer la psyché. Il ressort de leurs propositions une poétique si chère à Bachelard. Alain Simon amène le regardeur à douter; le trouble de la perception et l´émotion afférente sont constitutifs de la compréhension de son travail. Ces différents points de vues se réfèrent à des enjeux de l´art dans sa contemporanéité. Ils rappellent au regardeur que l´œuvre d´art l´interroge sur des dimensions tant symboliques, esthétiques qu´éthiques. Défendre une cohérence garante de la richesse et de la rigueur des engagements est un élément essentiel qui a prévalu lors du choix de ces artistes. Il est aussi apparu important de mettre en relief la pertinence d´un propos artistique impliquant partage et dialogue avec le regardeur. À celui-ci d´appréhender l´art en tant qu´aventure, exploration et prise de risque qui le renvoient à son dessein. Enfin, les œuvres revisitent des formes d´expression dites académiques: la statuaire, le dessin, la peinture et le cinéma avec la liberté que confère des formes contemporaines. En ce sens, les créations présentées sont aussi une manière de rappeler que toute proposition artistique renvoie à l´Histoire de l´art. Olivier de Monpezat Sébastien Gouju s´interroge sur l´image en défendant l´idée que celle-ci à quelque chose de faux, d´irréel. Son travail se réfère à une approche « platonnicienne » de la représentation. Simona Nutiu Gradoux propose un dispositif dans lequel l´illusion des formes et des matières est omniprésente. L´étrangeté crée un malaise qui engage le regardeur à réfléchir à son identité. Pierre et Jean Villemin construisent des processus narratifs qui visitent les méandres du rapport au réel dans lequel passé, présent, mémoire, nostalgie, position du narrateur sont autant 13 Saarbrücken Wurde Saarbrücken 2003 beim Kunstpreis Robert Schuman durch Medienkünstler vertreten, die in den Bereichen Klang-, Licht-, Video- und Fotokunst arbeiten, so werden die Werke der drei Künstlerinnen und des Künstlers, die in diesem Jahr von der Saarländischen Landeshauptstadt nominiert werden, eher durch eine inhaltliche Gemeinsamkeit verbunden. Klaus Harth, Vera Kattler, Margit Schäfer und Maja Sokolova beschäftigen sich auf ihre je eigene Weise mit dem Thema „Identität“ – ihrer selbst, des Menschen, der Dinge – unter Fokussierung des Blicks oder Verschiebung des Gesichtswinkels. Die künstlerischen Mittel reichen dabei von der Fotokunst bis zur Videoinstallation, von der Malerei und Zeichnung bis zum multimedialen Environment. In Zeiten, in denen Selbstkritik, Selbstfindung und Selbstdarstellung des Menschen in ansteigendem Maße in eine Krise geraten, kommt der Kunst die entscheidende Rolle zu, nicht etwa vorgefertigte Lösungen für diese Probleme zu bieten – Kunst ist kein „Lebenshilfe-Ratgeber“ –, sondern sie in Anschaulichkeit zu fassen, um sie deutlich, sichtbar, bewusst zu machen. Dies, denke ich, gelingt den vier Künstlern auf beeindruckende Weise. Ernest W. Uthemann 14 Sarrebruck Si la ville de Sarrebruck avait misé sur la pluralité des médias dans le choix des artistes candidats au Prix d´Art Robert Schuman 2003 où son, lumière, vidéo et photographie étaient les moyens d´expression, c´est plutôt l´unité du thème traité qui caractérise la sélection des candidats à l´édition 2005. Klaus Harth, Vera Kattler, Margit Schäfer et Maja Sokolova déclinent, chacun à sa manière, l´identité, sa propre identité, celle de l´être humain, celle des objets, tantôt c´est le regard qui se concentre sur un point précis, tantôt c´est l´angle de vue qui se décale. Les moyens artistiques mis en œuvre vont de la photographie à l´installation vidéo, en passant par la peinture, le dessin et l´environnement multimédia. A l´époque où l´autocritique, la réalisation de soi et l´image de soi s´enfoncent de plus en plus dans la crise, l´art a un rôle primordial à jouer, non pas celui de proposer des solutions toutes faites, l´art ne prodigue en effet pas de conseils et n´est pas un coach de devenir personnel, sa mission consiste plutôt à donner corps à ces problèmes, à les rendre visibles et tangibles, à les appréhender. C´est pari tenu pour les quatre artistes choisis et le résultat est impressionnant. Ernest W. Uthemann 15 Trier Für die im Jahr 2005 in Saarbrücken stattfindende Ausstellung zur Verleihung des Robert-Schuman-Preises habe ich vier Künstlerpositionen vorgeschlagen. Bei meiner Auswahl habe ich berücksichtigt, dass die Künstlerinnen oder Künstler entweder in der Stadt Trier oder im Bereich des ehemaligen Regierungsbezirkes Trier geboren sind oder heute dort leben und arbeiten. Berücksichtigt habe ich auch nur Künstler, die bereits eine eigenständige Arbeit vorzuweisen haben, die in den Jahren nach ihrem Studium an einer Akademie entstanden ist. Die von mir ausgewählten und vorgeschlagenen Künstler arbeiten freischaffend und sind zwischen 45 und 50 Jahre alt. Meine langjährige Tätigkeit als Galerist (Mitglied im Bundesverband Deutscher Galerien e.V.) und Kunsthändler und eine mehrjährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender der Rheinland-Pfälzischen Galerien waren für mich eine gute Basis, die Auswahl der Künstler zu treffen. Außerdem beobachte ich die Arbeit der von mir vorgeschlagenen Künstlerinnen und Künstler seit vielen Jahren, und ich bin froh, dass alle spontan bereit waren, sich an der Ausstellung zu beteiligen und sich der Jury zu stellen. Der Maler Joe Allen wurde in Schottland geboren, er lebt und arbeitet in Trier. Joe Allens Werk ist gekennzeichnet durch eine betonte Hinwendung zur Peinture französischer Tradition. Die Bildhauerin und Keramikerin Doris Kaiser wurde in Trier geboren. Sie lebt und arbeitet seit 1988 in Krefeld. Auf eine subtile Weiß-in-Weiß-Palette reduziert, dienen ihre minimalistischen Arbeiten aus Gips und Ton der Sensibilisierung des Betrachters und vermitteln eine Poesie der Kargheit. Das Künstlerduo Karin Veldhues / Gottfried Schumacher schafft Projektionen und Lichtobjekte. Karin Veldhues wurde in Schüttorf/Niedersachsen geboren; Gottfried Schumacher wurde in Neuerburg/Rheinland-Pfalz geboren. Karin Veldhues und Gottfried Schumacher leben und arbeiten heute in Nusbaum/Südeifel. 16 Der Maler Franziskus Wendels wurde in Daun/Eifel geboren. Er lebt und arbeitet in Köln und in Daun. Franziskus Wendels´ Malerei beschäftigt sich seit vielen Jahren mit nächtlichen Großstadtansichten, mit den Reflexen künstlichen Lichtes im urbanen Raum. Im Laufe seiner Arbeit oszillieren seine Werke immer stärker zwischen Raum und Fläche, zwischen Gegenständlichkeit und Ungegenständlichkeit. Ich bin sicher, dass die vorgeschlagenen und ausgewählten Künstlerpositionen die Stadt Trier und die Region würdig und kompetent vertreten werden. Seit 1995 wird der RobertSchuman-Preis nach einem überarbeiteten Reglement vergeben, das von allen Beteiligten die höchsten Anstrengungen verlangt. Im Jahr 2007 wird die Stadt Trier den RobertSchuman-Preis ausrichten. Die hervorragende Zusammenarbeit bei diesem Ausstellungsprojekt zwischen den Städten Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier ist ein besonderer Ausdruck des „Europäischen Gedankens“. Klaus Hinrichs Trèves Cette année, c´est la ville de Sarrebruck qui accueille l´exposition dans le cadre de la quelle le Prix d´Art Robert Schuman, édition 2005, sera remis, j´ai proposé quatre artistes qui ont été retenus. La sélection est axée sur la ville de Trèves ou un périmètre légèrement élargi correspondant à l´ancien district administratif de la ville de Trèves, les artistes, à défaut d´y être nés, doivent tout au moins y vivre et y travailler actuellement. Seuls les artistes ayant déjà réalisé un projet artistique propre dans les années suivant leurs études à l´académie des beauxarts ont été pris en compte. Les artistes proposés et choisis sont indépendants, ils ont tous entre 45 et 50 ans. Riche des multiples expériences que m´ont permis d´accumuler mes activités de directeur de galerie d´art (membre du Bundesverband Deutscher Galerien e.V.) et professionnel de la vente d´objets d´art ainsi que les fonctions exercées pendant de longues années à la présidence des Galeries d´Art en Rhénanie-Palatinat, je disposais de solides critères sur lesquels fonder ma sélection. Je suis l´évolution artistique des candidats depuis de nombreuses années et je me réjouis que tous aient spontanément accepté de participer à l´exposition et d´affronter le jury. L´artiste-peintre Franziskus Wendels a vu le jour à Daun, dans l´Eifel. Il demeure et travaille à Cologne et Daun. La peinture de Franziskus Wendels est depuis de nombreuses années déjà axée sur la vie nocturne dans nos villes et la réflexion des éclairages artificiels en milieu urbain. Ses œuvres se sont transformées au fil de son travail, elles oscillent de plus en plus entre espace et surface, entre matérialité et immatérialité. Je suis convaincu que les artistes proposés et sélectionnés seront les dignes représentants de la ville de Trèves et de la région. Le règlement du Prix d´Art Robert Schuman, remanié en 1995, exige des participants un réel engagement. En 2007, l´organisation du Prix Robert Schuman sera confiée à la ville de Trèves. La collaboration absolument remarquable entre les villes de Luxembourg, Metz, Sarrebruck et Trèves confère à cette exposition son caractère particulier et redéfinit la « Notion d´Europe ». Klaus Hinrichs Si l´artiste-peintre Joe Allen est né en Ecosse, c´est à Trèves qu´il a élu domicile et travaille. Un lien marqué avec la peinture de tradition française singularise profondément l´œuvre de Joe Allen. Doris Kaiser qui se consacre à la sculpture et la céramique est née à Trèves. Elle réside et travaille à Krefeld depuis 1988. Jouant de la subtilité d´une palette de blancs, elle crée des objets minimalistes en argile et en plâtre destinés à sensibiliser le public à la poésie du dépouillement. Le duo d´artistes Katarina Veldhues / Gottfried Schumacher crée des projections et des objets lumineux. Karin Veldhues est originaire de Schüttorf en Basse Saxe; Gottfried Schumacher est né à Neuerburg, en Rhénanie-Palatinat. Katarina Veldhues et Gottfried Schumacher vivent et travaillent aujourd´hui dans le sud du massif de l´Eifel, à Nusbaum. 17 Kunstpreis Robert Schuman 2005 18 Prix d’Art Robert Schuman 2005 19 Joe Allen 1955 geboren in Schottland / né en Écosse/GB 1975-76 St. Martin´s School of Art, London/GB 1976-79 Camberwell School of Art, Malerei / Peinture, BA, London/GB 1979-82 Royal Academy Schools, London/GB Kontakt / Contact: Joe Allen, Schöndorfer Straße 59, D-54292 Trier 20 Einzelausstellungen / Expositions individuelles (Auswahl / Sélection) Gruppenausstellungen / Expositions collectives (Auswahl / Sélection) 1986 Galerie Ariadne, Wien/A; Galerie Annasaule, Innsbruck/A; Art Cologne, Köln/D; Galerie Ariadne, Wien/A 1987 A II Art Forum, Thomas, München/D 1988 Galerie Ariadne, Wien/A 1989 Galerie Elisabeth und Klaus Thoman, Innsbruck/A 1990 Galerie Ariadne, Wien/A; Galerie 86, Trier/D 1991 Galerie Clairefontaine, Luxembourg/L 1992 Galerie Ariadne, Wien/A 1995 Cynthia Bourne Gallery, London/GB 2000 Galerie Clairefontaine, Luxembourg/L; Künstlerhaus Metternich, Koblenz/D; Galerie Bernd Weise, Chemnitz/D 2003 Galerie Clairefontaine, Luxembourg/L; Galerie Claus Netuschil, Darmstadt/D 2005 Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau/D 1986-89 Kunstmessen in Köln/D, Madrid/E, Basel/CH 1990-92 Art Cologne, Köln/D 1992 Art Fair Montreal, CDN; Art L. A., Los Angeles (California)/USA 1993-94 Art Cologne, Köln/D; Chicago International Art Expo, Chicago (Illinois)/USA 1994 Art Fair Montreal, CDN 1995 Chicago International Art Expo, Chicago (Illinois)/USA; Cynthia Bourne Gallery, London/GB; John Moor’s Liverpool Competition, Liverpool/GB 2001 Art Frankfurt, Frankfurt (Main)/D; Galerie Weise, Chemnitz/D 2002 Summer Exhibition, Royal Academy, London/GB; DresdenHellerau/D 2003 Summer Exhibition, Royal Academy, London/GB; Small Paintings Exhibition, Galerie Clairefontaine, Luxembourg/L; Art Cologne, Köln/D; Galerie Clairefontaine, Luxembourg/L 2005 Burlington Fine Art Gallery, London/GB; Kunstpreis Robert Schuman 2005, Saarbrücken/D Joe Allen Die Bilderserie, die Joe Allen in der Ausstellung zum RobertSchuman-Preis 2005 zeigen wird, hat eine interessante Entstehungsgeschichte. Ausgangspunkt ist ein Stück des englischen Dramatikers Harold Pinter (geb. 1930) mit dem Titel „A Slight Ache“ von 1958. Dieses Stück wurde in Deutschland unter dem Titel „Ein leichter Schmerz“ im Jahr 1961/62 aufgeführt. Joe Allen wird in dieser Serie besonders angeregt von dem englischen Maler John Constable (1776-1837), einem Hauptmeister der englischen Kunst und von größtem Einfluss auf die gesamte realistische Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts bis hin zum Impressionismus. Der französische Maler Camille Corot (1796-1875) ist ein Hauptvertreter der französischen Landschaftskunst des 19. Jahrhunderts und hat Joe Allen ebenfalls inspiriert. Der holländische Maler, Zeichner und Lithograph Vincent van Gogh (1853-90) ist einer der wichtigsten Wegbereiter der Kunst des 20. Jahrhunderts. Auch seine Auffassung von Kunst findet ihren Niederschlag in dem Bilderzyklus von Joe Allen. La genèse de la série d’œuvres que Joe Allen expose dans le cadre de l’édition 2005 du Prix d’Art Robert Schuman est particulièrement intéressante. Tout commence avec une pièce du dramaturge anglais Harold Pinter (né en 1930) écrite en 1958 et intitulée « A Slight Ache ». En Allemagne, la pièce a été jouée en 1961/62 sous le titre « Ein leichter Schmerz ». Dans cette série, Joe Allen s’est tout particulièrement inspiré du peintre anglais John Constable (1776-1837), l’un des principaux maîtres ayant exercé une influence déterminante sur l’histoire de la peinture en Angleterre, de la peinture réaliste des paysages du 19e siècle jusqu’à l’impressionnisme. Joe Allen s’est également inspiré du peintre français Camille Corot (1796-1875), grand paysagiste français du 19e siècle. Le peintre, dessinateur et lithographe néerlandais Vincent van Gogh (1853-90) compte, quant à lui, parmi les précurseurs de l’art du 20e siècle. Sa conception de l’art n’est pas sans avoir influencé Joe Allen, comme la série exposée en porte la marque. Klaus Hinrichs Klaus Hinrichs 21 Joe Allen 22 Joe Allen 23 Joe Allen 24 Jerry Frantz 1955 geboren in / né à Esch-sur-Alzette/L Studien / études: Académie Royale des Beaux-Arts, Bruxelles/B, und / et Ecole Supérieure des Art Appliqués, Paris/F Lebt und arbeitet in / Vit et travaille à Pratz/L Kontakt / Contact: [email protected] Einzelausstellungen / Expositions individuelles (Auswahl / Sélection) Galerie de Luxembourg, Luxembourg/L; Galerie Dominique Lang, Dudelange/L; Citadelle de Montmédy/F; Casino Luxembourg – Forum d´art contemporain, Luxembourg/L; Galerie Abel Joseph, Bruxelles/B; Galerie am Flutgraben, Berlin/D Gruppenausstellungen / Expositions collectives (Auswahl / Sélection) Minimal Art Discount, Luxembourg/L; Maison de la Laicité, Charleroi/B; Fundacion Carlos de Amberes, Madrid/E: Botschaft des Großherzogtums Luxemburg, Berlin/D; Galerie der Stadt Backnang, Backnang/D; Casino Luxembourg – Forum d´art contemporain, Luxembourg/L; Jan Koniarek Galéria, Trnava/SK; Povazské Múseum, Zilina/SK 26 Jerry Frantz Es steht außer Frage, dass die Freiheit des Wortes zu den Grundpfeilern einer offenen, demokratischen Gesellschaft gehört. Sie beruht auf einer nicht hinterfragbaren Toleranz. Die Frage, die sich stellt, ist, ob auch ihr Grenzen gesetzt sein sollen. Mit dieser Thematik setzt sich der Künstler Jerry Frantz in der Installation „Schandmaul?“ auseinander. Die Installation besteht aus zwei Komponenten: eine Videoprojektion, in der Passanten befragt werden, und eine Schandmaske, in der Form eines Schweinskopfes. Die Schandmaske gibt die inhaltliche Analyse vor. Die Schandmaske wurde in der Vergangenheit Menschen aufgesetzt, die kleine Vergehen, wie zum Beispiel üble Nachrede begangen hatten. Es war eine öffentliche Demütigung: Man wurde der Lächerlichkeit preisgegeben. Die Befragung hat einen gänzlich provokativen Charakter: Frantz schaut dem Volk aufs Maul. Es betrifft Stellungnahmen, die so in der Öffentlichkeit nie vertreten werden, weil sie mit einem Tabu belegt sind, da sie in eklatantem Widerspruch zu den ideologischen und ethischen Werten einer Gesellschaft stehen, und letztendlich nicht zu beweisen sind. Aber nichtsdestotrotz werden sie immer wieder, vor allem am Stammtisch, als Wahrheit kolportiert. Meinungen, die Abgründe aufdecken und dazu neigen, sich zu Vorurteilen und Dogmen zu entwickeln. Sie machen einem bewusst, wie wenig es zum Zivilisationsbruch braucht. Hieraus gewinnen sie ihre Spannung. Muss man diejenigen, die so sprechen, und damit zeigen, dass sie die Würde des Menschen nicht als höchstes und unantastbares Gut betrachten – nach Hannah Arendt offenbaren die Menschen handelnd und durch Sprache, wer sie sind –, eine Schandmaske aufsetzen und damit Rechtsstaatlichkeit und Menschlichkeit aufgeben? Müsste man sich in einem solchen Fall denn nicht gar selbst die Schandmaske überziehen? Oder muss eine sich selbst respektierende Gesellschaft mit einem solchen Übel leben? Das Video zeigt uns nur die Reaktionen der angesprochenen Personen. Eingefangen in einer extremen Nahsicht, in der nur der Kopf bzw. das Gesicht sichtbar ist, reden sie kein Wort. Es ist ein Wechselspiel der Mimik. Der Betrachter ist sich nicht sicher, ob der Befragte einverstanden ist oder nicht. Es bleibt ergebnisoffen. Die Schandmaske, obwohl Folterinstrument aus vergangenen Zeiten, setzt dem Ganzen eine ironische Pointe auf. Hiermit bleibt Frantz sich selbst treu. Das „Mit-Witz-gegenden-Strich bürsten“ zeichnet ihn als Künstler aus. So hat er zum Beispiel zwei T-Shirts mit sarkastisch verdrehten Texten („Abu Graib Hotel“, „Fulfil your dreams“ und „Join your local Lynndie England Fanclub“) zum Abu-Graib-Folterskandal bedrucken lassen. Und in Zusammenarbeit mit der Luxemburger Künstlerin Dany Prüm hat er eine Postkarte mit einer Abbildung des in Luxemburg heftig umstrittenen Kunstwerkes „Lady Rosa of Luxemburg“ der kroatischen Künstlerin Sanja Ivekovic mit dem Zusatz „Entartet“ als Reaktion auf Intoleranz, Hass und Rassismus herausgegeben. Jerry Frantz hält der so genannten zivilisierten Welt immer wieder einen Spiegel vor. René Kockelkorn Il est hors de propos de mettre en doute que la liberté de parole fait partie des piliers de base d’une société démocratique ouverte. Elle repose sur le principe de la tolérance qu’on ne peut plus remettre en cause. La question se pose pourtant s’il faut malgré tout lui imposer des limites. C’est cette thématique qui est à la base de l’installation « Schandmaul? » réalisée par Jerry Frantz. L’installation s’articule autour de deux composantes: d’une part, une projection vidéo dans laquelle des passants sont interpellés, et d’autre part, un masque de honte sous forme de tête de porc. C’est ce masque qui focalise le regard sur l’analyse de fond. Dans les temps passés ce masque était imposé à des personnes qui s’étaient rendues coupables de petits crimes comme notamment la médisance. Il s’agissait d’une humiliation publique: on était livré au ridicule. Ici le questionnement des passants a une fonction principalement provocatrice: « Jerry Frantz schaut dem Volk aufs Maul ». Il s’agit de prises de position qui habituellement ne sont jamais évoquées en public, parce qu’elles représentent des tabous sociaux, vu qu’elles se placent en opposition totale avec l’idéologie bien-pensante et les valeurs inscrites dans la société telle que nous la connaissons . Par ailleurs ces affirmations et constatations ne se laissent nullement vérifier. Néanmoins elles se voient toujours répétées et colportées en tant que vérités vraies lors des fameuses discussions autour du comptoir ou de l’estaminet. Des avis y sont défendus qui ouvrent des abîmes ou qui tendent à se convertir en préjugés ou en dogmes. Ils révèlent combien la distance est courte pour arriver à une rupture de civilisation. C’est d’ailleurs de là qu’ils tirent leur tension. Mais faut-il pour autant coller ces masques de honte aux personnes colportant de tels propos et démontrer ainsi que celles-ci ne considèrent pas la dignité humaine comme le plus grand bien intouchable que 27 Jerry Frantz l’homme puisse avoir? Faut-il d’autre part renoncer à l’Etat de droit et à l’humanité? D’après Hannah Arendt c’est par leurs actes et paroles que les hommes révèlent leur caractère, leur personnalité, révèlent ce qu’ils sont en réalité. Ne faudrait-il pas dans ce cas porter soi-même un tel masque? Ou faut-il qu’une société qui se respecte accepte cette façon de vivre? La vidéo montre seulement les réactions des personnes interpellées, qui se retrouvent comme capturées dans un gros plan, où on ne voit que la tête, respectivement le visage. Elles ne disent mot. Il s’agit uniquement d’un jeu alternatif de mimiques. Le spectateur n’arrive pas à savoir si l’interrogé-filmé a donné son accord. Toute interprétation reste possible. Le masque de honte, bien qu’instrument de torture dans les siècles passés, y apporte une pointe d’ironie et permet à Jerry Frantz de rester fidèle à lui-même. « Mit-Witz-gegen-den-Strich-bürsten » le caractérise en tant qu’artiste. Ainsi, pour ne citer que quelques exemples, Jerry Frantz a-t-il notamment réalisé lors du scandale des soldats tortionnaires d’Abu Graib deux T-shirts portant des inscriptions sarcastiques et déformées. (Abu Graib Hotel – Fulfil your dreams – Join your local Lynndie England fanclub). Et en collaboration avec l’artiste luxembourgeoise Dany Prüm il a conçu une carte postale montrant la photo de „Lady Rosa of Luxembourg”, l’œuvre vivement contestée de l’artiste croate Sanja Ivekovic. « Entartet » c’est le sous-titre que Jerry Frantz avait choisi en tant que réaction contre l’intolérance, la haine et le racisme que d’aucuns ont manifestés au Luxembourg pour cette statue sur socle. L’artiste essaye toujours de tendre un miroir à notre monde soi-disant si civilisé. René Kockelkorn 28 Sébastien Gouju 1978 geboren in / né à Laxou/F 1999 Workshop zum / du Jardin Majorelle, Marrakech/MA; Gestaltung des Logos der / Conception du logo de la « Journées Porte Ouverte », ENSA, Nancy/F 2000 Diplôme National d´Art Plastique, ENSA, Nancy/F 2000-02 Künstlerischer Lehrbeauftragter / Artiste intervenant, École Marcel Leroy, Nancy/F 2002 Diplôme National Supérieur d´Expression Plastique, ENSA, Nancy/F; Gestaltung der Hinweistafeln / Conception de la signalétique « Journée Portes Ouvertes », ENSA, Nancy/F; Grafische Gestaltung / Conception graphique « Festival du film court », Association Aye-Aye, Nancy/F 2002-03 Stipendium / Bourse – Atelier National de Recherche Typographique, Nancy/F; « sur le pont », Cipac 03, Metz/F; carted-Verlag / Édition carted 2003-05 Direktionsassistent / Assistant de direction, Castel Coucou, Forbach/F 2004 Grafische Gestaltung / Conceptions graphiques, Castel Coucou, Forbach/F; daac-Academie Nancy-Metz/F 2004-05 Künstlerischer Lehrbeauftragter / Artiste intervenant, Lycée Jean Moulin, Forbach/F 2005 Grafische Gestaltung / Conceptions graphiques, Castel Coucou, Forbach/F, IUFM de Lorraine Kontakt / Contact: [email protected] Ausstellungen / Expositions 1999 Á l´école des jardins, Conseil Général de Meurthe et Moselle, Nancy/F; – x – = +, Avant Démolition, Forbach/F 2000 Romantique et Économique, Castel Coucou, Forbach/F; Festival Aye-Aye, Nancy/F; Aller et venue, Nancy – Marrakech, La Douéra, Maxéville/F; Système graphique de relation au monde, Rio de Janeiro/BR 2001 Hôtel des Beaux-Arts, Nancy/F; Exposition inaugurale des nouveau locaux d´envie, Nancy/F; Galerie L´Adeas, Strasbourg/F 2002 Mein Aldi, mon Cora, Deluxe, Saarbrücken/D, Metz/F, Esch-sur-Alzette/L, Trier/D, Pirmasens/D; pix´el, Institut Européen du Cinéma et de l´Audiovisuel, Nancy/F; Contre-visite, Le Garage, Nancy/F; Promotion Artem, Cora houdement – ENSA, Nancy/F; Touché, Meisenthal/F, Berlin/D, Metz/F, Saarbrücken/D 2003 Soyez belle avant l´été, Ehem. Gebäude der / Anciens bâtiments de l´inspection académique, Nancy/F; pim-pam-pom, Castel Coucou, Forbach/F 2004 Ateliers ouverts, Castel Coucou, Forbach/F 2005 Commande d´une étude, 1% culture, Hôtel de Police de Thionville/F 32 Sébastien Gouju Sébastien Gouju untersucht bei seinen Recherchen die Diskrepanz zwischen dem fassbaren Raum und dem Immateriellen wie dem Bild, dem Hintergrund und der Leinwand / Projektionsfläche. Er möchte den Flächen durch Volumen und Materie Schwerkraft und eine Realität verleihen. Durch das Volumen und die Materialien sollen die Bilder hinterfragt werden, wobei er die Idee vertritt, dass die Bildersprache etwas Falsches, etwas Irreales hat. Die dem Betrachter dargebotene Darstellung ist eine Art Erkundung. Welchen Status haben die Bilder? Was sieht er? Im Gegensatz zu einer Skulptur aus echter Materie, die man sowohl mit den Augen als auch mit den Händen begreifen kann, die nicht lügen kann. Der Vorschlag des Künstlers ist zugleich physische Realität und dennoch ohne eine Textur, in die der Betrachter eingebunden ist. Die Installation zeigt eine dreidimensionale Verräumlichung von fassbaren, der Schwerkraft unterworfenen Elementen. Das Ziel dieser Arbeit liegt in der Erfassung der aus der digitalen Bilderwelt rührenden Inkongruenzen zwischen dem „écran perceptuel“ (Leinwand / Projektionsfläche, die dem Betrachter Wahrnehmung ermöglicht, Anm. d. Übers.) und dem einer bildhauerischen Arbeit zugrunde liegenden taktilen Aspekt. Im neuplatonischen Verständnis kann das Licht Parallelen zwischen der Schwerkraft der Materie und dem projizierten Bild herstellen. So werden im szenischen Raum fragmentierte Volumen auf den Flächen des Ausstellungsraumes wieder zu einer Einheit. Das scheinbare Chaos der geometrischen Körper ist nur Illusion, da jedes Volumen einer genauen Anordnung unterliegt. Es geht nicht mehr darum, eine Fläche zu bedecken, sondern greifbare und abgezählte Elemente als unterschiedliche Segmente eines mathematischen Lehrsatzes / Theorems zueinander in Perspektive zu setzen. Typografie, Buchstabe und Schrift tragen zum inneren Zusammenhang der Bilddichte bei. Die Schrift erweist sich als ambivalentes Material, als materielles und wahrnehmbares Zeichen in Form einer physischen und konkreten Erscheinung. Nichtsdestoweniger gehört sie auch zu der immateriellen Dimension des Zeichens. Daher rührt auch ihre Grenzstellung zwischen den beiden Welten der Materie und der Begrifflichkeit. Zahl und Buchstabe können als Arbeitsmaterial verwendet werden oder eben als Zeichen für die von ihnen vermittelte Bedeutung und Botschaft. Dans ses recherches Sébastien Gouju questionne l´incongruité entre un espace tangible et l´immatériel de l´ordre de l´image, du fond, de l´écran. Sa démarche est de conférer de la gravité et une réalité aux surfaces par le volume, la matière. À travers le volume et les matériaux, il s´agit de requestionner l´image en défendant l´idée que celle-ci a quelque chose de faux, d´irréel. La représentation donnée au regardeur participe d´une exploration. Quel est le statut de l´image? Que voit-il? À l´inverse d´une sculpture qui possède une vraie matière, qui s´appréhende par la vue aussi bien que par le toucher, qui ne peut pas mentir. La proposition de l´artiste est à la fois une réalité physique et pourtant sans texture, dans laquelle est immergé le regardeur. L´installation propose une spatialisation tridimensionnelle d´éléments tangibles soumis à la gravité. L´objet de ce travail est de saisir les incongruités liant l´écran perceptuel issues de l´imagerie numérique et l´aspect tactile sous-jacent à un travail de sculpture. Dans un esprit néo-platonicien, la lumière permet d´établir des parallèles entre la pesanteur de la matière et son image projetée. Ainsi des volumes fragmentés dans l´espace scénique retrouvent leur unité sur les surfaces de l´espace d´exposition. L´apparent chaos des solides n´est qu´illusion puisque chaque volume est disposé précisément. Il ne s´agit plus de procéder au remplissage d´une surface, mais de mettre en perspective des éléments tangibles et chiffrés qui se conçoivent comme différents segments d´une proposition mathématique. La typographie, la lettre et l´écriture participent à la trame de l´épaisseur picturale. L´écriture s´avère être un matériau ambigu, signe matériel et perceptible sous les auspices d´une apparence physique, concrète. Elle n´en relève pas moins de la dimension immatérielle du signe. D´où la position frontalière qu´elle occupe entre les deux mondes de la matière et du concept. Le chiffre, la lettre peuvent être utilisés comme matériau ou bien comme signe pour le sens ou message qu´ils induisent. Olivier de Monpezat Olivier de Monpezat 33 Sébastien Gouju 34 Sébastien Gouju 35 Sébastien Gouju 36 Sébastien Gouju 37 Klaus Harth 1964 geboren in / né à Neunkirchen (Saar)/D 1986-89 Ausbildung im Druckgewerbe / Formation aux travaux d´imprimerie 1990-96 Studium der Freien Bildenden Kunst / Études des Beaux-Arts Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz/D seit Mai / depuis mai 1997 Arbeit an der Reihe / Travail sur la série „einen Vogel zu haben ist besser, als nichts zu haben: das ideale Rotkehlchen“ 2001 Postkartenaktion / Action cartes postales „100 Tage – 100 Zeichnungen“ seit / depuis 2003 Arbeit am / Travail sur le projet „Honecker-Museum“ Lebt und arbeitet in / Vit et travaille à Saarbrücken/D und unterwegs / et un peu partout. Kontakt / Contact: [email protected] Ausstellungen / Expositions 2001 Kunstszene Saar: Visionen 2000, Museum Schloss Fellenberg, Merzig (Saar)/D 2002 Vögel Hüte Lassie Landschaft, Museum Schloss Fellenberg, Merzig (Saar)/D; 100 Tage – 100 Zeichnungen, Galerie Ernst Hilger, Wien/A; Atelier Oliver Schultz, Wiesbaden/D (mit / avec Stephan Flommersfeld) 2003 Sei kein Frosch!, Galerie Rosenrot, Mannheim/D; Plakatzeichnungen, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D (mit / avec Dirk Gebhardt) 2004 Die Farbe Rot, Galerie Rosenrot, Mannheim/D; Kunstszene Saar: Im Augenblick, Museum Schloss Fellenberg, Merzig (Saar)/D 2005 Selten hat man soviel über die Welt gewusst, Rathaus / Hôtel de ville Kleinblittersdorf (Saar)/D 38 Ein Museum für Erich Honecker? Zunächst einmal: Warum nicht? Immerhin war der Mann eine herausragende Figur der Zeitgeschichte, und eigentlich darf in solchen Fällen, in denen eine bestimmte Person für eine entscheidende Epoche steht, die (berechtigte) zeitgenössische Aversion kein Kriterium dafür sein, jemanden zu verschweigen. Just im Fall Honecker hätte das „Herausschneiden“, das „Wegretuschieren“ aus der Historie den (mehr oder weniger) delikaten haut-goût stalinistischer Geschichtsklitterung. Aber gleich ein Museum? Honecker wurde 1912 in Neunkirchen/Saar geboren und ist in Wiebelskirchen/Saar aufgewachsen. Dass seine spätere politische Karriere die allgemeine „saarländische Freude“ (Ludwig Harig) etwas trübt, hat auch etwas durchaus Gleichnishaftes für dieses Land, in dem Politiker wie etwa Johannes Hoffmann oder Oskar Lafontaine (letzterer aktuell) eine Meinungspolarisierung provozieren, die national nur schwer nachvollziehbar scheint. Gewiss: Über Honecker wird nicht diskutiert (und wenn, ist mir das entgangen). Klaus Harth Es geht Klaus Harth natürlich nicht darum, eine Weihestätte, einen Wallfahrtsort einzurichten (es gibt im Saarland ja auch schon Marpingen), auch wenn er selbst bemerkt: „Was mir für das Honecker-Museum natürlich weiterhin vorschwebt, wäre ein Raum in Neunkirchen. Am liebsten ein Raum im Rathaus. Mit einem Türschild, auf dem nichts anderes steht als ‚Honecker-Museum’!“ Gewiss könnte man sich eine Forschungseinrichtung oder dergleichen zum Thema „Die KP an der Saar“ vorstellen. Doch wahrscheinlich sollte es einem Künstler vorbehalten sein, die Auseinandersetzung mit einer Figur wie Erich Honecker anzustoßen. Man sollte dabei keinem Missverständnis aufsitzen: Subjektivität ist nicht Domäne einer angeblich ungebunden im historischen Raum „floatenden“ Kunst, vielmehr kann allein die Kunst die Subjektivität als waltendes Prinzip jeder (auch der wissenschaftlichen) Beschäftigung mit einem derartigen Thema aufzeigen. Und dabei stellt Neugier aufgrund biographischer Parallelen sicher nicht die schlechteste Ausgangssituation dar: Klaus Harth wurde 52 Jahre nach Erich Honecker in Neunkirchen geboren und verbrachte wie dieser seine Kindheit in Wiebelskirchen. Die künstlerischen Methoden, mit denen Harth sich seinem „Gegenstand“ nähert, haben zunächst mit Archivierung zu tun – das Zentrum des „Honecker-Museums“ bilden zwei Alben mit gefundenen und vom Künstler selbst gefertigten Fotografien. Diese dienen als Vorlagen für Farbausdrucke und Fotokopien, welche selbst Exponate sind und die Grundlage von Zeichnungen und Gemälden bilden. Die ersten Schritte dienen also der Herstellung von Distanz, zweifellos auch unter dem Vorzeichen der Frage, ob biographische Übereinstimmungen nicht „Bestimmungen“ zur Folge haben könnten, ähnlich der von einigen mehr, von anderen weniger, doch wohl von kaum jemand komplett ignorierten, meist zum Scherz nachverfolgten astrologischen Affinität zu historischen Gestalten des gleichen Geburtsdatums. Zugleich stößt Harth aber damit eine Reflexion über die schiere Masse von Bildern an, die das Phänomen „Prominenz“ begleiten (und verstärken). Die Häufung des „Materials“ zeitigt einen eigentümlichen, paradoxen Effekt: Die Figur Honeckers wird immer ungreifbarer. Harth betont diesen Aspekt auch dadurch, dass er Bilder nicht zeigt, sondern übereinander stapelt, so dass nur das jeweils obere sichtbar bleibt. Die bewusst eingesetzte scheinbare Kunstlosigkeit der Präsentation – von den Bilderstapeln über das an etwas vernachlässigte Heimatmuseen erinnernde Arrangement von Fundstücken in Vitrinen bis zu den schnappschussartigen Abbildungen im Katalog, auch die zuweilen an Fluxus gemahnende „grobe“ Bearbeitung der Fotos und Objekte – unterstreicht die private Annäherung an den Gegenstand, welche Erkenntnis nicht durch systematische Analyse scheinbar objektivieren will. Klaus Harths hochentwickelter Mal- und Zeichenkunst tut die Tendenz zur „Dekomposition“ übrigens keinen Abbruch. Ernest W. Uthemann Un musée dédié à Erich Honecker? Et après tout, pourquoi pas? Il fut, indépendamment de toute considération, une figure marquante du siècle passé, et lorsque l´on se retrouve face à une personnalité ayant écrit une page importante de l´histoire, l´aversion (justifiée) actuellement véhiculée ne doit pas être élevée au rang de critère déterminant le droit à l´exclure de la mémoire. Ignorer le cas Honecker aurait constitué l´exemple parfait du travail de retouche et d´épurement de l´histoire pratiqué à l´époque stalinienne où il était de (plus ou moins) bon ton de tronquer les évènements. Mais pourquoi tout de suite vouloir construire un musée? 39 Klaus Harth Honecker est né en 1912 à Neunkirchen/Sarre et a grandi à Wiebelskirchen/Sarre. Sa future carrière politique devait cependant quelque peu ternir la « mémoire de cœur des sarrois » (Ludwig Harig), mais s´il ne s´agit bien ici que d´une parabole symbolisant une région où des hommes politiques tels que Johannes Hoffmann ou Oskar Lafontaine (le dernier encore actuellement) polarisent les opinions alors que le reste du pays a du mal à saisir le sens d´une telle réaction. Une chose est sûre: On ne parle pas d´Honecker (ou si l´on en parle, ce n´est pas en ma présence). Klaus Harth n´a bien évidemment pas l´intention d´ériger un lieu sacré de pèlerinage (on a déjà Marpingen en Sarre) même s´il ajoute: « Bien entendu, je persiste à imaginer le musée Honecker dans un édifice de Neunkirchen. L´idéal serait un local dans l´hôtel de ville. Avec une plaque sur laquelle ne figurerait que la simple inscription `Musée Honecker´! » On pourrait certainement s´imaginer un centre de recherche ou quelque chose de similaire axé sur le thème « Le PC en Sarre ». Mais il est plus approprié, nous semble-t-il, d´autoriser un artiste à initier le travail de réflexion qu´inspire un personnage tel que Erich Honecker. Il ne faut pas être dupe d´un malentendu: La subjectivité n´est pas le domaine réservé d´un art flottant dans l´espace historique, soi-disant détaché de tout, l´art, au contraire, est le seul mode d´expression capable de mettre en évidence la subjectivité en tant que principe tangible inhérent à tout travail de réflexion (y compris scientifique) sur un tel sujet. Et la curiosité naissant des parallèles biographiques n´est certainement pas la plus mauvaise approche: Erich Honecker est âgé de 52 ans lorsque Klaus Harth naît à Neunkirchen qui, comme l´homme politique, passe ensuite son enfance à Wiebelskirchen. Les méthodes artistiques employées par Harth pour appréhender « l´objet » commencent par un travail d´archives, à l´origine du « Musée Honecker », on a deux albums de photos, collectées ou prises par l´artiste lui-même. Ces photographies servent de modèles à des impressions en couleurs et des photocopies qui sont elles-mêmes exposées et ont servi de point de départ à des dessins et des peintures. Le premier travail consiste donc à établir une distance, sans aucun doute avec, en filigrane, l´interrogation: les coïncidences biographiques peuventelles induire une certaine forme de détermination, un peu comme les ressemblances évoquées en astrologie, plus ou moins reconnues, fréquemment tournées en dérision mais 40 rarement complètement ignorées, avec des personnages historiques nés le même jour. Parallèlement, Harth amorce une réflexion sur la masse incroyable d´images qui se rattachent (et renforcent) le phénomène du « personnage connu ». L´accumulation de « matériel » produit un effet déconcertant et paradoxal: Honecker devient de plus en plus difficile à saisir en tant que personnage. Harth accentue cet aspect en ne montrant pas les images, mais en les empilant, les unes sur les autres, la seule restant visible étant respectivement celle en haut de la pile. La présentation n´est, au premier abord, pas vraiment artistique et c´est parfaitement volontaire, qu’il s´agisse des piles d´images ou des objets exposés dans les vitrines évoquant un assemblage de musée provincial à l´abandon ou même des instantanés dans le catalogue et parfois même du traitement « grossier » des photos et des objets rappelant accessoirement le Fluxus, elle souligne l´approche personnelle de l´objet, approche qui n´a apparemment pas pour but de matérialiser objectivement la connaissance par une analyse systématique. La tendance à la « décomposition » ne nuit pas à la parfaite maîtrise artistique de la peinture et du dessin dont fait preuve Klaus Harth, soit dit en passant. Ernest W. Uthemann Klaus Harth 41 Klaus Harth 42 Klaus Harth 43 Doris Kaiser 1958 geboren in / née à Trier/D 1981-88 Studium an der / Études à Fachhochschule Niederrhein, Fachbereich / Département Design, Krefeld/D seit / depuis 1988 als Bildhauerin tätig / travaille la sculpture 2001-03 Lehrauftrag an der / Enseignement à Hochschule Niederrhein, Fachbereich / Département Design, Krefeld/D Kontakt / Contact: [email protected] Ausstellungen und Aufträge / Expositions et commandes Seit / depuis 1986 zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, u. a. Luxemburg, Schweiz, Spanien, Japan und Australien / nombreuses expositions en Allemagne et à l´étranger, notamment au Luxembourg, en Suisse, au Japon et en Australie seit / depuis 1996 Plastische Wandgestaltungen im öffentlichen und privaten Raum / Créations plastiques murales dans le privé et le public Preise und Auszeichnungen / Prix et récompenses 1986 Elisabeth-Schneider-Preis, Freiburg (Breisgau)/D, Die Skulptur aus Ton, 2. Preis 1987 Zeitgenössische Keramik Offenburg, Offenburg/D, 1. Preis 1988 Elisabeth-Schneider-Preis, Freiburg (Breisgau)/D, 1. Preis 1993 Arbeitsstipendium des Landes Schleswig-Holstein im Künstlerhaus Selk/D / Bourse de travail attribuée par le Land de Schleswig-Holstein, artiste en résidence à Selk/D 1994 Arbeitsstipendium / Bourse de travail Europäisches Keramisches Werkzentrum ´s-Hertogenbosch/NL 1999 Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen / Lauréate du Prix d´Art décerne par le land de Rhénanie Westphalie, Düsseldorf/D, 1. Preis 44 Werke in öffentlichen Sammlungen / Œuvres appartenant à des collections publiques Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg/D; HetjensMuseum, Deutsches Keramikmuseum, Düsseldorf/D; Museum voor Hedendaagse Kunst Het Kruithuis, ´s-Hertogenbosch/NL; Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe/D; Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, Stuttgart/D; Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt (Main)/D; Kunst aus NordrheinWestfalen, Aachen/D Doris Kaiser Die Materialien für ihre Skulpturen sind gebrannter Ton und Gips. Der Ton wird erst gebrannt und in die Freiflächen der Form wird Gips gegossen. Die handwerklichen Spuren des Formens bleiben erhalten und sind für den Betrachter nachzuvollziehen. Wichtig sind auch die Linien im plastischen Raum der einzelnen Skulpturen. Für Doris Kaiser ist das Einfügen ihrer Skulpturen in den umgebenden Raum (Ausstellungsraum) von essentieller Bedeutung. Die Installation der Skulpturen durch die Künstlerin ist wesentlicher Teil des Konzeptes ihres Werkes. Die Arbeiten scheinen sich fest mit dem Raum zu verbinden, sei es als Wandinstallation, sei es als Bodeninstallation oder durch Platzierung auf einem von der Künstlerin geschaffenen Sockel. Die Arbeiten überzeugen durch ihre eigenständige Formensprache. Die Skulpturen und ihre jeweiligen Rauminstallationen bleiben unauslöschlich in unserem Gedächtnis haften. Ses sculptures sont en argile cuite et en plâtre. Dans un premier temps l’argile est cuite au four, puis du plâtre est coulé dans les espaces vides. Le travail de mise en forme reste visible et l’observateur peut en reconstruire la démarche. Un rôle majeur est également dévolu aux lignes configurant l’espace plastique de chaque statue. Pour Doris Kaiser, l’intégration de ses sculptures dans l’espace environnant (salle d’exposition) revêt une importance capitale et l’installation des sculptures par l’artiste elle-même fait partie intégrante du concept de l’œuvre. Les travaux fusionnent en quelque sorte avec l’espace, que ce soit une installation au mur, une installation au sol ou que la sculpture soit placée sur un socle créé par l’artiste. Le mode formel d’expression personnel convainc. Nul doute que les sculptures et chacune des installations restent à jamais gravées dans la mémoire. Klaus Hinrichs Klaus Hinrichs 45 Doris Kaiser 48 Doris Kaiser 49 Steve Kaspar 1952 geboren in / né à Luxembourg/L 1972-77 Experimente, Freier Schüler in verschiedenen europäischen Akademien / Expérimentations. Elève Libre dans diverses académies européennes 1979-81 Studien am / Études au „Neuen Musiktheater“, Musikhochschule Köln/D (Leitung / Direction: Maurizio Kagel) 1979-85 Musik- und Theaterperformances mit / Performances et recherches musicales avec „CHOCMOCXUL“ in Zusammenarbeit mit dem / en collacoration avec „STALKER“, Brüssel/B seit / depuis 1998 Teilnahme an Veranstaltungen und Festivals zeitgenössischer und experimentaler Musik / Participation à des manifestations et festivals de musique expérimentale et contemporaine Kontakt / Contact: [email protected] Publikationen / Publications Lire le Monde, Lire les Gens, La Lettre Volée, Bruxelles/B 2001 Soundfields, coffret 3 CDs, REF/SR 210, Sub Rosa / La Lettre Volée, Bruxelles/B 2003 Einzelausstellungen / Expositions individuelles (Auswahl / Sélection) 1995 La Moelle Fabrique, Toxic Gallery, Luxembourg/L 1999 En attendant les vrais cœurs, Galerie Erna Hécey, Luxembourg/L; Sprouted Smouldering … Burst the Trail, La Lettre Volée, Bruxelles/B (mit / avec Vera Weisgerber) 2003 Hi.Xul – Soundfields One´s Voices, CCNOA, Bruxelles/B und / et Galerie Erna Hécey, Luxembourg/L Gruppenausstellungen / Expositions collectives (Auswahl / Sélection) 1999 La Géometrie Sacrée, Galerie Marie-Puck Broodhaers, Bruxelles/B 2000 Continental Shift (La Salle de Discothèque, Projet de Meschac GABA, Bonnefantenmuseum, Maastricht/NL 2001 Ici et Maintenant/Belgium System, Ancien Entrepot Royal Tour et Taxis, Bruxelles/B; Claro Que Si, Fundacion Carlos de Amberes, Madrid/E 2002 2 Step, CCNOA Bruxelles/B 2004-05 One´s Voices, Life Act, Podewil. Zentrum für aktuelle Künste, Berlin/D, Kulturfabrik, Esch-sur-Alzette/L, Signs (Internationales Theaterfestival) Sibiu/RO, MAC´s – musée des arts contemporains, Grand-Hornu/B 50 Steve Kaspar Die multimediale Installation „One’s Voices – The Reply“ (Videoprojektion, Toninstallation sowie von Kaspar als „Sprites“ bezeichnete Lichtbilder) ist die konsequente Weiterführung einer im Jahre 2003 begonnenen Arbeit, mit der Kaspar sich bemüht, den Erkenntnisprozess künstlerisch zu fassen. Im ersten Teil, einer audiovisuellen Installation, die unter dem Titel „Hi.Xul – Soundfields One’s Voices“ im Brüsseler CCNOA (Center for Contemporary Non Objective Art) gezeigt wurde, ging es vor allem um das Momentum der Bewusstwerdung des Subjekts, um den Übergang von einem vorbewussten in einen epistemologischen Zustand. Dazu konzipierte er ähnlich wie Freud den Erkenntnisprozess als Raumdurchschreitung. Dieses Konzept wurde in der nachfolgenden Arbeit, einem multimedialen Spektakel in Zusammenarbeit mit der japanischen ButohTänzerin Yuko Kominami, ausgebaut. In dem dekonstruktivistischen Event, 2004 im Podewil in Berlin im Rahmen des multidisziplinäres Projektes „Stare über Berlin“ uraufgeführt, stand die Befreiung des Körpers, des Subjekts in der Bewegung der Territorialität im Sinne Gilles Deleuze’s, das heißt Territorium nicht als geometrischer Raum gedacht, sondern als „eine qualitative Markierung, durch Ausdrucksmaterien, durch Farbe, Klang, Geruch, Bewegung“, im Mittelpunkt. haben keine Kenntnis von den wirklichen Dingen. Wir sehen nur Bilder, die wir nicht zuordnen können. Die gelegentlich gezeigten Kinderzeichnungen deuten auf verschüttete Vorstellungswelten. Kaspar führt uns zurück in ein Stadium des menschlichen Entwicklungsprozesses, in dem es noch keine sprachlich fassbare Erinnerung gibt. Dasselbe gilt für den Ton. Wie in all seinen Installationen zerlegt Kaspar ihn auch hier in Klänge, die nicht identifizierbar sind. Nichts ist festgelegt. Alles ist kontinuierlich in Bewegung. Charakteristisch für die Installationen von Kaspar ist desweiteren, dass die verschiedenen Medien immer in ihrer Eigenständigkeit erkennbar bleiben. Bild und Ton oder auch Tanz stehen für sich. Sie ergänzen sich, ohne in ein Ganzes aufzugehen. Wie von mir schon in einem anderen Kontext beschrieben, könnte man es vergleichen mit Maurice Blanchots Konzept des Fragments, in dem es kein Suchen nach einer Einheit gibt, sondern nur um ein Möglichmachen von neuen Verbindungen. Es ist ein Oszillieren zwischen Segregation und Synthese. Seine Arbeit ähnelt einer kunstvoll geordneten Verwirrung (Schlegel). René Kockelkorn Auch in „One’s Voices – The Reply“ hinterfragt Kaspar eine Seinswirklichkeit, die von Intellekt und Logik bestimmt scheint. Dem setzt er eine synästhetische Welt entgegen. Im Video und in den Lichtbildern werden wir mit einer Situation, wie sie Platon in dem berühmten Höhlengleichnis in seinem „Staat“ beschreibt, konfrontiert. Wir sehen fast nur Schattenrisse, 51 Steve Kaspar 52 L’installation multimédia « One’s Voices – The Reply » (projection vidéo; installation sonore ainsi que tableaux photographiques appelés „sprites” par Kaspar lui-même) est la poursuite logique d’un travail commencé en 2003, à travers lequel Kaspar s’efforce de capter, par le biais de procédés artistiques, les processus de la connaissance. Dans la première partie une installation audiovisuelle, qui, sous le titre de « Hi.Xul – Soundfields One’s Voices », a été présentée au CCNOA (Center for Contemporary Non Objective Art) de Bruxelles, met avant tout en exergue le moment précis de la prise de conscience du sujet, le passage du préconscient vers un état épistemologique. situation comparable à celle du mythe de la caverne décrite par Platon dans « l’Etat ». Nous ne voyons que des ombres et nous ne connaissons pas la réalité des choses. Nous ne voyons que des images, que nous ne pouvons attribuer. Les dessins d’enfants montrés sporadiquement font penser à des mondes imaginaires ensevelis. Kaspar nous ramène vers un stade de l’évolution humaine, où il n’y a pas encore de mémoire saisissable par le langage. Il en va de même pour le travail sonore. Comme dans toutes ses installations Kaspar décompose ici aussi les sons qui demeurent inidentifiables. Rien n’est fixé. Tout demeure continuellement en mouvement. A l’instar de Freud l’artiste conçoit le processus de la connaissance comme une traversée de l’espace. Cette vision est davantage développée dans la deuxième partie: un spectacle multimédia en collaboration avec la danseuse – butoh japonaise Yuko Kominami. La première en a eu lieu en 2004 au Podewil de Berlin lors de l’événement déconstructiviste dans le cadre du projet multidisciplinaire intitulé « Stare über Berlin ». Le thème principal en a été la libération du corps, du sujet placé dans le mouvement spatial selon le sens que lui confère Gilles Deuleuze, qui ne voit pas le territoire comme un espace géométrique, mais comme un marquage qualitatif, caractérisé par des procédés expressifs comme la couleur, le son, l’odeur et le mouvement. Ce qui caractérise en plus les installations de Kaspar c’est le fait que les différents médias rencontrés restent toujours distinctement reconnaissables dans leur spécificité. Image, son et danse subsistent en tant qu’entités autonomes. Elles se complètent sans pour autant se confondre en un tout unique. Comme je l’ai déjà écrit dans un autre contexte on pourrait le comparer au concept du fragment de Maurice Blanchot, où il n’y a pas de recherche pour trouver une unité, mais seulement une quête dans le souci de rendre possibles de nouvelles associations. Il s’agit d’une oscillation entre ségrégation et synthèse. Le travail de Kaspar ressemble à un ingénieux embrouillement ordonné, comme le dirait Schlegel. Aussi dans son installation Kaspar analyse la réalité de l’étant, qui semble définie par l’intellect et la logique. Il y oppose un univers synesthétique. Dans la vidéo, aussi bien que dans les tableaux photographiques, on se trouve confronté avec une René Kockelkorn Steve Kaspar 54 Vera Kattler 1965 geboren in / née à Wadgassen (Saar)/D 1998-99 Zeichenund Malkurse bei / Cours de dessin et de peinture auprès de Andrea Neumann seit / depuis 1999 Studium der Freien Kunst an der / Études des Beaux-Arts à Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar), Saarbrücken/D, bei / auprès de Bodo Baumgarten und / et Daniel Hausig Kontakt / Contact: [email protected] Das Video „Tapir“ entstand mit freundlicher Genehmigung des Saarbrücker Zoo. Nous remercions le Zoo de Sarrebruck qui a permis la réalisation de la vidéo « Tapir ». Ausstellungen / Expositions 2000 Kultur im Foyer – Galerie im Kulturamt, Saarbrücken/D 2003 Din Art 1, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D; Studierendengemeinschaft / Collectif étudiant Prof. Bodo Baumgarten, Stadttheater Trier/D; YTIC, Kunstparcours Völklingen (Saar)/D 2004 Schweine, Kulturfoyer Kulturamt Saarbrücken/D; Kunstszene Saar: Im Augenblick, Museum Schloss Fellenberg, Merzig (Saar)/D 56 Vera Kattler Peter Gorsen hat in einem erstmals 1987 erschienenen Aufsatz unter anderem untersucht, warum man Tierdarstellungen im 20. Jahrhundert vor allem im Werk von Künstlerinnen findet. Eine seiner Kernaussagen lautet: „Das drückende ‚Kulturschicksal der Frauenprojektion’ gründet sich auf dieselbe Parallelisierung des weiblichen Menschen mit dem Tier, die ihn andererseits als kreatürliches, altruistisches, weniger deformiertes Wesen auszeichnet und gegenüber der gewaltförmigen männlichen Kultur ehrt.“1 Vor dem Hintergrund von Gorsens Thesen, die er unter Bezug auf einen Essay von Silvia Bovenschen formuliert, gewinnen einige Äußerungen von Vera Kattler zu ihren Tierbildern eine weitere Dimension: „Was erkenne ich, wenn ich ein Tier ansehe, und was schaut zurück? Sehe ich darin Vertrautes oder nur das Fremde? Wie weit finde ich auch mich im Tierbild wieder?“ Der weitaus überwiegende Teil von Vera Kattlers Bildern sind Tierporträts, viele davon en face und sehr nah dargestellt – das Gesicht füllt oft das gesamte Bildformat. Eigentlich haben nur Spiegelbilder, in die man (selbster)forschend blickt, für den Betrachter eine solche Direktheit und Präsenz. Zugleich aber scheint diese Nähe den Physiognomien der Tiere die Schärfe zu nehmen, als sei das Fokussieren unter einer gewissen Distanz nicht möglich. Vera Kattler holt ihre Porträtierten so nah heran, dass Konturen sich auflösen, Texturen verschwimmen – auch dieses Phänomen ist jedem Betrachter vom Blick in den Spiegel bekannt. Die Künstlerin erzeugt diese Undeutlichkeit mit malerischen Mitteln – möglich wäre ja durchaus auch die „porentiefe“ Schärfe etwa fotorealistischer Gemälde. Ohne eine haptische Anmutung der Oberfläche – des Fells also oder der Haut – zu illusionieren, gelingt es Vera Kattler, das Schaf wollig, das Lama seidig erscheinen zu lassen, die Haut des Flusspferdes glatt und glänzend. Anders als etwa Franz Marc verfremdet Vera Kattler die Farbigkeit des Naturvorbildes nur gelegentlich, und dann nur punktuell, partienweise; sie pointiert eher die tatsächlichen Farben, betont damit den Porträtcharakter gegenüber dem möglichen Eindruck akkurater Naturstudien. Hinzu kommen Abbreviaturen wie etwa die Konzentration auf das (vom Betrachter aus gesehen) linke Auge und Ohr im Porträt des Schafes, die zum einen dem rein Malerischen Raum geben, die Gestalt als aus der Farbe gebildet zeigen. Andererseits gewinnen dadurch die Tierköpfe eine Art emblematischen Charakter, weil die Entstehung des Bildes ablesbar kreatürlichem Werden und Wachsen analogisiert wird. Und dort, an der Schnittstelle von Natur- und Kunstprodukt, kommt die Reflexion über den Menschen ins Spiel, dessen Existenz als die des einzigen Lebewesens genau an diesem Punkt angesiedelt ist. Ernest W. Uthemann 1 Peter Gorsen, Antiquiertheit und Modernität der Tiermetapher in der Gegenwartskunst, in: Animalia. Stellvertreter, Ausstell.-Kat. Berlin 1990, S. 125143, Zitat S. 137 57 Vera Kattler Dans un ouvrage paru en 1987, Peter Gorsen tentait d´appréhender, entre autres, pourquoi les représentations d´animaux réalisées au 20ème siècle sont essentiellement l´œuvre d´artistes féminines. L´un de ses principaux énoncés conclut que « Le `poids du devenir culturel de la projection féminine´ se fonde sur la même mise en parallèle de la femme et de l´animal que celle la montrant et l´honorant comme un être vivant, altruiste, plus résistant au risque de déstructuration, opposant à ces caractéristiques la violence inhérente à la culture masculine. » 1 Certaines remarques de Vera Kattler concernant ses propres œuvres prennent une tout autre dimension si l´on se base sur la thèse émise par Peter Gorsen en référence à l´essai de Silvia Bovenschen: « Qu´est-ce que je vois, lorsque j´observe un animal et qu´est-ce qui m´est renvoyé? Est-ce une image familière ou quelque chose de totalement inconnu? Jusqu´où puis-je me retrouver dans l´image de l´animal? » Une large place est accordée aux portraits d´animaux dans l´œuvre de Vera Kattler, ils y sont représentés de face et souvent en gros plan, il n´est pas rare non plus que la tête occupe le format tout entier. Seul le reflet dans un miroir, l´observateur scrute l´image et s´examine lui-même, possède une telle force évocatrice et manifeste une présence aussi forte. La démesure de ces têtes d´animaux semble en même temps leur enlever une partie de leur netteté, comme si la mise au point n´était possible qu´à partir d´une certaine distance. Les cadrages en gros plan de Vera Kattler sont tels que les contours se brouillent, les textures se dissolvent, c´est le même phénomène qui se produit lorsqu´on est si près d´un miroir qu´on le frôle, tout le monde en a déjà fait l´expérience. L´artiste fait appel à des moyens picturaux pour créer ce flou, une telle perfection pourrait également se concevoir des peintures hyperréalistes. Vera Kattler parvient à rendre le toucher laineux du mouton, le soyeux du pelage du lama et le brillant lisse de la peau de l´hippopotame sans créer l´illusion parfaite du pelage ou de la peau, sans créer la nécessité d´un lien tactile. À l´inverse de Franz Marc, par exemple, Vera Kattler n´a qu´accessoirement recours à l´altération des couleurs naturelles du modèle, se limitant dans ce cas à de petites touches ponctuelles; elle souligne plutôt les couleurs réelles, en use pour accentuer l´idée de portrait, par opposition à ce que les études naturalistes léchées peuvent évoquer. Elle utilise des abréviations, comme par exemple l´œil et l´oreille gauche du mouton en gros plan (du point de vue du spectateur), des raccourcis donnant de l´espace à la pure expression picturale et représentant la forme issue de la couleur. Ces têtes d´animaux y acquièrent comme une 58 dimension emblématique, la genèse de l´image s´identifiant lisiblement à la transformation et au devenir vivant. Et c´est au point de rencontre du produit naturel et du produit artistique que surgit la réflexion sur l´être humain et sa condition de seul être vivant dont le point d’ancrage se situe en cet endroit précis. Ernest W. Uthemann 1 Peter Gorsen, Antiquiertheit und Modernität der Tiermetapher in der Gegenwartskunst, in: Animalia. Stellvertreter, Ausstell.-Kat. Berlin 1990, p. 125143, cit. p. 137 Vera Kattler 59 Vera Kattler 60 Vera Kattler 61 Serge Manes 1965 geboren in / né à Luxembourg/L Musiker und Maler / Musicien et peintre Kontakt / Contact: [email protected] Ausstellungen / Expositions In / en Graz/A; Chapelle du Rahm, Luxembourg/L, Cercle Municipal, Luxembourg/L und / et art, Beaufort/L Konzerte und Performances / Concerts et performances In / en Belgien, Luxemburg und / et Österreich mit den Formationen / avec les formations La Muerte, Schwartzmalerei, Weltmaschine 2, Soapopera Film Wohnzimmer in zwei Dimensionen, 20:00 min, Regie / Régie: Serge Rousseau Klanginstallationen / Installations sonores 1998 Wildschwein, Beaufort/F (mit / avec Edmond Oliveira); 1999 Naischt (mit / avec E. Oliveira); 198 Portraits, Galerie Municipale, Diekirch/L (mit / avec E. Oliveira) 62 Auf den ersten Blick mutet die Installation „La Fin Dramatique d’une Carrière Bancaire“ des luxemburgischen Künstlers Serge Manes wie ein Gruselstück an, in der es vor allem um billige Effekthascherei zu gehen scheint: Eine Figur mitten in einem abgedunkelten Raum stehend, nur von oben beleuchtet, die sich zu zersetzen scheint. Vor ihr liegt eine Aktentasche, im Hintergrund ertönt eine verzerrte Stimme, die zyklisch die düsteren Worte „eiskalt, tot“ und „Deine Mutter ist tot“ wiederholt. Aber bei näherer Betrachtung merkt man, dass Manes keineswegs beabsichtigt, nur ein Schaudern hervorzurufen oder gar Ekel zu erregen, sondern er greift ein höchst diffiziles Thema auf: die Unfähigkeit des Menschen, in der modernen Gesellschaft glücklich, das heißt frei zu sein. Manes möchte uns zeigen, dass der Mensch sein Inneres verdrängt. Die Hauptperson ist ein Bankier, Prototyp einer Gesellschaft, in der u. a. der Bankensektor einen großen wirtschaftlichen Stellenwert hat und maßgeblich zum Wohlstand beiträgt. Sie verdienen gutes Geld und genießen hohes Ansehen, in einem Land, in dem weitgehend sozialer Frieden herrscht. Von Außen betrachtet, müsste so ein Mensch also glücklich sein. Trotzdem zeigt sich immer wieder, dass dies nicht der Fall ist, denn unser Protagonist ist in einem faustischen Pakt, in einem permanenten Kampf um Anerkennung der eigenen Qualitäten und Verdienste gefangen. Denn Selbstvertrauen und Selbstachtung kann er in einer Welt des Geldes und der Macht nur durch die anerkennende Reaktion interagierender Partner gewinnen. Unser Bankier ist gezwungen, sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen und dabei die Grenzen immer weiter zu verschieben, um sich letztendlich selbst zu zerstören. Der italienische Philosoph Mario Perniola hat diesen defätistischen Befund Neo-Faustismus getauft. Die menschliche Existenz offenbart sich hier als ein ständiges Suchen, ohne jemals fündig zu werden. Und erinnert einen an das, was Lacan als „Seinsverfehlen“ gedeutet hat. Aus seiner Sicht ist es unmöglich, Realität und unbewusstes Verlangen in Einklang zu bringen. Lacan formuliert dies wie folgt: „Der Weg des Subjekts verläuft zwischen zwei Mauern des Unmöglichen.“ Dass Manes sich tatsächlich an der Psychoanalyse Freuds und Lacans orientiert, zeigt auch der Satz „Deine Mutter ist tot.“ Hier tritt das ödipale Drama des Individuums auf die Bühne: verdrängte Sexualität als Quelle des Unglücks. René Kockelkorn A première vue l’installation « La Fin Dramatique d’une Carrière Bancaire » de l’artiste luxembourgeois Serge Manes donne l’impression d’évoquer un cabinet d’horreur, où il s’agirait avant tout de s’amuser à susciter des effets spéciaux faciles et de peu de valeur: une silhouette au milieu d’une pièce assombrie et uniquement éclairée d’en haut semble se décomposer. Devant elle, par terre, un porte-documents. Venant du fond une voix déformée répète de façon cyclique des mots lugubres: « Eiskalt – tot – deine Mutter ist tot / froid glacialmort-ta mère est morte. » En y regardant de plus près on con state que l’artiste ne souhaite en aucun cas provoquer un grand frisson horrifié et encore moins du dégoût. Il désire Serge Manes seulement aborder un thème extrêmement complexe, celui de l’incapacité de l’être humain à trouver le bonheur dans notre société contemporaine, c'est-à-dire la possibilité d’être libre. Serge Manes veut nous montrer que nous refoulons notre monde intérieur. Le personnage principal est un banquier, prototype d’une société dans laquelle, entre autres, le secteur bancaire représente une grande valeur économique et contribue de ce fait largement à la prospérité générale. On gagne beaucoup d’argent et on jouit d’une grande estime dans un pays, où règne somme toute la paix sociale. Vue de l’extérieur une personne y vivant devrait donc théoriquement être heureuse. Cependant il s’est avéré que cela n’est pas toujours le cas, car notre protagoniste se sent prisonnier d’un pacte faustien, enfermé qu’il est dans un combat permanent pour voir les qualités et mérites, qui sont les siennes, reconnues et estimées par les autres. Car dans un monde, où règnent l’argent et le pouvoir, toute confiance en soi et tout respect de soi-même ne peuvent être acquis que par l’intermédiaire d’une réaction approbative de la part de partenaires interactifs. Notre banquier se voit contraint en somme de se soumettre continuellement à de nouveaux défis et de faire reculer sans cesse ses propres limites pour aboutir en fin de compte à son auto - destruction. Le philosophe italien Mario Perniola a donné le nom de néo-faustisme à cet état défaitiste. L’existence humaine se révèle ici comme une recherche perpétuelle qui n’aboutit jamais et qui nous rappelle le « manque-àêtre » de Lacan, d’après lequel il est impossible de faire harmoniser réalité et désir inconscient, exactement comme si le chemin de la personne humaine se situait entre deux murs de l’impossible. La phrase affirmant « ta mère est morte » montre également que Serge Manes s’oriente dans la direction de la psycho-analyse de Freud et de Lacan. C’est ici qu’entre en scène le drame eudipien de l’individu: la sexualité refoulée comme source de malheur. René Kockelkorn 64 65 Simona Nutiu Gradoux 1966 geboren in / née à Timisoara/RO 1988 Diplom der / Diplôme de l´Académie des Beaux-Arts de Cluj/RO 1999 Diplom / Diplôme Nationale d´Expression Plastique, Nancy/F seit / depuis 1994 lebt und arbeitet in / vit et travaille à Nancy/F Kontakt / Contact: [email protected] 68 Einzelausstellungen / Expositions individuelles Stipendien / Bourses 1992 Galeria Helios, Timisoara/RO 1993 Galeria Helios, Timisoara/RO 1994 Galerie Nippon, Tokio/J 1996 Château de Bourglinster, Luxembourg/L; Sparkasse Karlsruhe/D 1997 Bürgermeisteramt / Hôtel de ville Kaatsheuvel/NL 1992 AFRA (Association France Roumanie Arts), Paris/F 2002 Einzelstipendium zur Unterstützung des künstlerischen Schaffens / Aide individuelle à la création, DRAC Lorraine Gruppenausstellungen / Expositions collectives Publikationen / Publications 1991 Galeria de Artà Orizont, Arad/RO; Galeria de Artà Dalles, Bucuresti/RO; Haus der Kultur / Maison de la culture, Merzig (Saar)/D; Etat sans titre, Galeria Helios, Timisoara/RO 1992 Transparences, Galeria Podul, Bucuresti/RO; Art Museum Timisoara, Timisoara/RO 1993 Musée du Szeged/H; Galeriá Kalvaria, Szeged/H 1994 Orient-Occident, Art Museum Timisoara, Timisoara/RO; Art Museum Timisoara, Timisoara/RO 1995 Europahaus, Essen/D 1996 Galeria Apollo, Bucuresti/RO 1997 Galerie Schweitzer, Luxembourg/L; Art Museum Timisoara, Timisoara/RO 1998 Gallery Keys, Springfield (Illinois)/USA; Centre Culturel Roumain, Wien/A Alexandra Titu, Simona Nutiu. The Pursuit of Human Adventure, in: Romanian Review, 6-7/1993, XLVIII, Nr. 296-297 Simona Nutiu Gradoux Die Arbeit von Simona Nutiu Gradoux möchte die Beziehungen und die Grenzen zwischen Kunst und bloß Dekorativem erkunden. Ausgehend von den Elementen und Figuren der Bildhauerei erfinden die ausgestellten Werke ein mythisches Universum neu. Das bildhauerische Symbol, das Zeichen für das Streben nach Unsterblichkeit und Materialisierung eines Mythos ist, wird neu und anders verwendet, in diversen Formen parodistisch. De Künstlerin zeigt eine sich als Sammlung darstellende Anordnung. Das Ganze bildet und entfaltet sich im Raum und führt dadurch zur Einfügung in den wie auch zur Konfrontation mit dem Ausstellungsort. Simona Nutiu Gradoux untersucht den dekorativen Status der Ausstellungsstücke mittels der erzeugten überbordenden Darstellung im Raum; aber die Auswahl, der ihnen zugeteilte Platz sowie die Positionierung tragen zur Gestaltung eines Mikro-Universums bei, durch die in symbolischen Bildern evozierten Schemata menschlicher Erfahrung. Jedes Ausstellungsstück untersucht den Begriff der Anomalie durch Bearbeitung von Pflanzen mit aus der klassischen Bildhauerkunst entlehnten emblematischen Formen wie auch durch die Verschmelzung seines Archetypus mit dem banalen Objekt (einem Blumentopf), das in der häuslichen Hierarchie zutiefst dekorativen Charakter hat. So wird sein kultureller Wert hinterfragt. Der Betrachter nähert sich einer Darstellung, bei der die Illusion der Form und der Materie allgegenwärtig ist. Diese Kreuzung der Formen zwischen Statue und Pflanze nimmt Bezug auf eine anthropomorphische Vorgehensweise. Der Betrachter wird eingeladen zu einer mythologischen Wesenssuche durch die Übertragung der Identität von der Pflanze auf den Menschen. Die Identifizierung von Statue / Pflanze assoziiert humorvoll und spöttisch Erinnerung / Anonymität, Öffentlichkeit / Privatheit, Natur/ Kultur. Sie möchte das Dekorative beanspruchen durch die, durch das Objekt produzierte, Überfrachtung in seinem Bezug zum Raum. Le travail de Simona Nutiu Gradoux s´inscrit dans une exploration des rapports et des limites entre l´art et le décoratif. L´ensemble des pièces proposées réinvente un univers mythique à partir des éléments et des figures de la statuaire. Signe d´aspiration à l´immortalité et matérialisation d´un mythe, l´image statuaire est récupérée et réinvestie sous différentes formes des postures parodiques. L´artiste propose un dispositif qui s´articule sous forme d´une collection. L´ensemble se construit par un déploiement dans l´espace et provoque un rapport d´insertion-confrontation avec le lieu d´exposition. Simona Nutiu Gradoux interroge le statut décoratif des pièces par la surcharge produite dans l´espace; mais leur choix, leur emplacement et leur positionnement contribuent à la construction d´un micro univers par l´évocation des schémas de l´expérience humaine exprimés en images symboliques. Chaque pièce questionne la notion d´anomalie par la manipulation du végétal en empruntant des formes emblématiques de la statuaire classique et par la fusion de son archétype avec l´objet banal (pot de fleur) qui dans la hiérarchie domestique se veut à vocation fondamentalement décorative. Ainsi est interrogé sa valeur culturelle. Le regardeur approche une représentation dans laquelle l´illusion des formes et des matières est omniprésente. En effet, l´hybridation de formes entre la statue et le végétal se réfère à une démarche anthropomorphique. Le regardeur est convié à une quête d´essence mythologique par des transferts identitaires du végétal à l´humain. L´identification statue – plante, associe, avec humour et dérision, mémoire – anonymat, public – privé, nature – culture pour revendiquer le décoratif par la surcharge produite par l´objet dans son rapport à l´espace. Olivier de Monpezat Olivier de Monpezat 69 70 71 Simona Nutiu Gradoux 72 Simona Nutiu Gradoux 73 Edmond Oliveira 1968 geboren in / né à Ettelbruck/L Lehrbeauftragter für künstlerische Erziehung / Chargé de cours d´éducation artistique Kontakt / Contact: [email protected] Ausstellungen und Projekte / Expositions et projets (Auswahl / Sélection) 1992 Art Gallery Luxemburg 1993 Gallerie Dansart, Ettelbruck/L 1994 Sur la trace des fées, Galerie Dominique Lang, Dudelange/L 1996 Encontro artistico, Porto/P 1999 198 Portraits, Galerie Municipale, Diekirch/L; Chambre Nr. 3, Installation Sonore, Art in Beaufort 2000 Portugal. Eine Bildreise, Galerie Dominique Lang, Dudelange/L; IncubiSuccubi, Projet éducatif, Musée d´Histoire de la ville du Luxembourg/L 2002 Magic, Projet éducatif, Kulturfabrik, Eschsur-Alzette/L; TV-Total, Projet éducatif dans le cadre de `Power´, Casino Luxembourg – Forum d´art contemporain, Luxembourg/L 2003 Audio Diary, CD Journalier d´un sdf; `Identity´ Projet éducatif dans le cadre de l´expo `Living Pictures´ de Sylvie Blocher, Casino Luxembourg – Forum d´art contemporain, Luxembourg/L 2004 L´oiseau de feu, projet éducatif, Philharmonie de Luxembourg/L und / et Casino Luxembourg – Forum d´art contemporain/Luxembourg/L; 5 Films/5 Minutes, 74 Projet éducatif dans le cadre de l´expo `Ready to shoot´, Gerry Schum, Casino Luxembourg – Forum d´art contemporain, Luxembourg/L 2005 Nur 1 Stunde, Kunstpreis Robert Schuman, Saarbrücken/D 2005-06 Loopino, projet éducatif de 12 concerts Philharmonie de Luxembourg/L Edmond Oliveira Man sollte meinen, dass es noch kaum der Mühe lohnt, sich mit der Werbung und ihren Wirkungsmechanismen auseinanderzusetzen. Bilderflut und Marktgeschrei sind längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Wie selbstverständlich, zeigt die Tatsache, dass wir ohne großes Bedenken unsere Kinder vor dem Fernseher sitzen lassen und nicht mehr zur Kenntnis nehmen oder nehmen wollen, dass sie dort zu Konsumenten herangezogen werden: mit Kinderprogrammen, die angeblich der Unterhaltung dienen sollen, aber in Wahrheit nur als Vehikel für die Produktwerbung benutzt werden. Wie dies funktioniert, zeigt uns die Installation „Nur 1 Stunde“ des Künstlers Edmond Oliveira. Die Arbeit dokumentiert einen authentischen, mehrminütigen Werbeblock, der dreimal mit wechselndem Inhalt während einer Stunde in einer Kindersendung im Mittagsprogramm ausgestrahlt wird. Eine Stunde enthält sage und schreibe einundzwanzig Minuten Werbung. Um die Wirkungsweise besser aufdecken zu können, hat der Künstler Bild und Ton voneinander getrennt und in verschiedenen Räumen präsentiert. Die getrennte Präsentation schärft den Blick für die psychologischen Mittel, die die „Wunschspirale“ (Norbert Bolz) in Gang setzen, und für die Intensität des auf uns einprasselnden Werbekauderwelsch. So erst wird einem bewusst, dass die gleichzeitige schnelle Abfolge von Tönen und Bildern in Werbeclips längst die physiologisch begrenzte Aufnahmefähigkeit eines jeden Menschen übersteigt. Geworben wird zudem nicht mehr mit Qualität, sondern mit Gefühlen, Spieltrieb, Ideen, Erzählungen, Zufriedenheit, guter Laune und vor allem mit Lifestyle. Der Erfahrungsfundus wird auf die Warenwelt projiziert und übertragen. Hierzu passt auch die Wiederholung des Immergleichen. Sie bewirkt, wie Adorno in der „Dialektik der Aufklärung“ dargelegt hat, eine Einengung der Wahrnehmung von Welt – nur so wie die Welt in den Medien reproduziert wird, kann sie sein – und führt so zur Konformität. Im Grunde registriert der Künstler nur eine Ersatzrealität, die in unserer mediengestützten Gesellschaft zum Realen wird. Wie so oft demonstriert Oliveira auch hier, dass er Kunst als manifeste Stellungnahme und als Transformation sozialen und politischen Engagements versteht. Die Vorgehensweise, das heißt die Dokumentation des Realen als Kunststrategie, ist in der heutigen Kunstdebatte nicht unumstritten. Kritiker wie der Kunsthistoriker und Kurator Jean-Christophe Ammann sprechen gar polemisierend von „ideologischer Mobilmachung und ästhetischer Verweigerung“. Aus dieser Sicht muss eine Strategie der Dokumentation als Kunst scheitern, weil sie „dem Individuum den subjektiven anarchischen, sinnenbetonten, phantasmagorischen Freiraum verweigert“. Wenn also der nicht kommunizierbare Rest, der den Raum für vielfältige Interpretationen schafft, schwindet. Aber um ein tiefes Unbehagen an der eigenen Zeit beim Betrachter zu bewirken, ist das Einsetzen von extrem realistischen Bildern sehr wirkungsvoll. Wie der amerikanische Kunsthistoriker Hal Foster schreibt, hilft die erneute Konfrontation mit der Realität, in unserem Fall der Medienwelt, durch ein zufälliges Momentum (Lacan nennt es tyche; Barthes spricht vom punctum), das Reale als traumatisch zu erfahren. Es ist derjenige Zufall, der auf eine des moralischen Handelns fähige Instanz einwirkt. René Kockelkorn 75 Edmond Oliveira On pourrait penser que cela ne vaut vraiment plus la peine de s’attarder encore plus amplement sur des réflexions concernant la publicité, ses mécanismes et son influence sur nous. Etre assailli et submergé d’images et de paroles nous semble naturel et fait partie de notre quotidien, tout comme il paraît désormais normal de laisser les enfants devant le poste de télévision, sans se rendre compte – ou plutôt sans vouloir se rendre compte – qu’ils vont ainsi être amenés à devenir de simples consommateurs, vu que les nombreux programmes pour enfants veulent soi-disant servir de distraction, alors qu’ en réalité ils ne véhiculent que la publicité de divers produits. L’installation « Nur 1 Stunde » d’Edmond Oliveira veut illustrer ces propos. L’artiste montre une page publicitaire authentique de plusieurs minutes insérée, pendant les heures de midi, dans une émission pour enfants. Elle revient à trois reprises en l’espace d’une heure, mais chaque fois avec un contenu différent. Dans une retransmission d’une heure il faut ainsi compter vingt- et une minutes de publicité. Afin de mieux en analyser et même d’en dénoncer le fonctionnement l’artiste sépare les images du son et les présente dans des espaces distincts. Cette séparation dirige l’attention du spectateur non seulement vers les moyens psychologiques qui activent ce que Norbert Bolz qualifie de « Wunschspirale », mais aussi vers l’intensité avec laquelle le jar 76 gon publicitaire nous est inculqué. C’est ainsi qu’on prend conscience de la succession, rapide et simultanée, des sons et des images dans les spots publicitaires qui dépasse notre entendement et notre capacité physiologique d’assimilation somme toute limitée. En plus ce n’est plus la qualité qui compte, mais on joue avec les sentiments et l’instinct ludique propres à chacun de nous, on s’adresse à notre vécu personnel, à nos expériences, à notre besoin de bonheur et de bonne humeur, et surtout à notre façon de vivre (lifestyle). Ainsi les expériences acquises sont projetées et transférées vers le monde de la consommation. Un autre facteur important est la répétition systématique des mêmes spots publicitaires qui finissent par se fixer dans notre esprit entraînant, comme l’affirme d’ailleurs Adorno dans la « Dialektik der Aufklärung », un appauvrissement de notre perception du monde, qui finit par se résumer à celle présentée par les médias, appauvrissement qui ne peut que mener tout droit vers un certain conformisme. L’artiste ne fait que mettre en scène une réalité de substitution qui se transforme en réalité tout court dans notre société guidée par les médias. Comme à son habitude Oliveira démontre une fois de plus que pour lui l’art équivaut à une prise de position, nette et claire, et s’entend comme une transformation de son propre engagement social et politique. Sa façon de procéder, qui se base Edmond Oliveira sur la documentation de la réalité prise comme des stratégies artistiques, est très contestée dans les débats actuels sur l’art. Des critiques comme Jean-Christophe Ammann, historien d’art et curateur, entretiennent la polémique en parlant d’une mobilisation idéologique et d’un refus esthétique. Selon ce point de vue une stratégie se basant sur la documentation comme étant de l’art ne peut qu’échouer, parce qu’elle enlève à l’individu toute liberté subjective d’anarchie, de sensualité et de fantasmagorie, tout en le privant de la possibilité d’interprétations diverses. Mais par contre, pour provoquer chez le spectateur un profond malaise face à sa propre époque, le recours à des images extrêmement réalistes s’impose et s’avère riche en effets et conséquences. Comme l’écrit l’historien d’art américain, Hal Foster, la nouvelle confrontation avec la réalité, dans ce cas précis avec le monde des médias, aide à vivre, lors d’un moment fortuit (Lacan le nomme tyche; Barthes parle de punctum), l’expérience du réel comme un traumatisme. C’est ce hasard justement qui exerce une influence sur notre agissement moral. René Kockelkorn 77 Edmond Oliveira Edmond Oliveira Margit Schäfer 1970 geboren in / née à Wadern (Saar)/D 1998-2004 Studium der Freien Kunst, Malerei und Mixed Media an der / Études des Beaux-Arts, Peinture et Mixed Media à Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar), Saarbrücken/D, bei / auprès de Sigurd Rompza, Arnold Dreyblatt und / et Daniel Hausig 2004 Diplom und Meisterschülerin von / Diplôme, accomplit le Cycle Supérieur réservé aux meilleurs de la promotion, notamment auprès de Daniel Hausig Lebt und arbeitet in / Vit et travaille à Saarbrücken/D Kontakt / Contact: [email protected] Ausstellungen / Expositions 1999 Gemeinschaftsausstellung der Klasse / Exposition collective, promotion Prof. Rompza, Europäisches Informatikzentrum Schloss Dagstuhl, Wadern (Saar)/D 2001 Wassercollage, Installation und / et Performance, Internationale Sanitär- und Heizungsmesse, Frankfurt (Main)/D (mit / avec Caroline Armand); Inszenierte Lichtfotografie, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D; Lichtsammler, Performance, Solarmesse Dillingen (Saar)/D (mit / avec Thomas Rößler) 2002 Inventar, Rubenheim (Saar)/D (mit Projektgruppe / avec le group de projet du Prof. Arnold Dreyblatt); sleepers, grauzonen, Foto- und Video-Installationen / Installations photos et vidéos, Fotokina, Köln/D (mit / avec Jutta Schmidt); Saar Ferngas Förderpreis Junge Kunst 2002, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen (Rhein)/D 2003 sleepers, Videoinstallation / Installation vidéo, Stiftung Demokratie, Saarbrücken/D; leitkultur, doublebind, Foto- und Rauminstallationen / Installation photo et spatiale, Pankower Kreuz, Rauminstallation / Installation spatiale (mit / avec Caroline Armand), Galerie Pankow, Berlin/D 2004 Ariadnes Warten, Alte Baumwollspinnerei, 80 St. Ingbert (Saar)/D; Transgym, Performance, HBKsaar, Saarbrücken/D, Berlin/D (mit / avec Pia Müller); Offenes Magazin, Gustave-Eiffel-Oberschule, Berlin/D (mit Projektgruppe / avec le groupe de projet du Prof. Arnold Dreyblatt); Kunstszene Saar: Im Augenblick, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D, und / et Museum Haus Ludwig, Saarlouis/D; Zoom, T-Systems, Saarbrücken/D 2005 Aus der Serie 2, K4 Galerie. Galerie für zeitgenössische Kunst, Saarbrücken/D; Terz, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D (mit / avec Véronique Verdet und / et Philine Solmann); Zuckerbaby, Aquaworld, Wintringer Kapelle, Kleinblittersdorf (Saar)/D Margit Schäfer Die sprichwörtlichen neun Leben einer Katze – beginnen die eigentlich nach jedem scheinbaren Ableben von vorn, oder macht die Katze gewissermaßen da weiter, wo die vorige Existenz aufgehört hat? Lernt die Katze aus den Fehlern des letzten Lebens für das nächste? Der Ursprung dieses Aberglaubens, der wohl im 13. Jahrhundert liegt, war die Annahme, dass neun Dämonen in einer Katze hausten, also eigentlich nicht die Vorstellung von Palingenese. Wie viele Dämonen – hilfreiche wie bedrohliche – hausen in einem Menschen? Wie viele Seelen wohnen, ach, in meiner Brust? Jeder hat sich wohl schon vorzustellen versucht, wie sein Leben hätte verlaufen, welche Entwicklung er hätte nehmen können, wenn er zu bestimmten Zeitpunkten andere Entscheidungen getroffen hätte. Margit Schäfer macht in ihrer Fotoserie „zehn leben“ diese Frage an der Partnerwahl fest: Sie stellt sich selbst an der Seite von zehn verschiedenen Männern dar, vom Hippie bis zum Yuppie, vom Spießer bis zum Anarcho. Dem (Foto-)Partner entsprechend passt sie ihr Outfit an, Kleidung und Frisur, bis zu einem gewissen Grade auch Körperhaltung und Gesichtsausdruck. In der Reihung wird dem Betrachter schlagartig deutlich, dass es sich dabei nicht allein um Äußerlichkeiten handelt, dass damit vielmehr soziale Signale ausgesendet werden, die auf eine bestimmte Haltung zur Welt schließen lassen. Ungeklärt bleibt die in der Fotosequenz aufgeworfene zentrale Frage, ob die Wahl eines Partners von einer bereits entwickelten persönlichen Weltsicht bestimmt wird, oder ob im Gegenteil die Anpassung an einen Menschen die Lebensführung prägt. Die Antwort darauf bleibt in der Schwebe, und gerade damit gewinnt Margit Schäfers Fotoarbeit die Dimension einer realistischen Einschätzung der Ambivalenz von einer oft als bewusste Entscheidung gewerte- ten Hinnahme des Zufalls. Zweifellos spielt ebenso die Frage eine Rolle, ob gerade Frauen dazu neigen, ihre Persönlichkeit dem Lebensentwurf eines Partners anzugleichen oder gar unterzuordnen. Stellt die Künstlerin das Problem von Identität und Identifizierung in „zehn leben“ in (potentieller) Synchronität dar, so behandelt sie ein vergleichbares Thema in der Sequenz „Vermächtnis“ quasi diachron. Margit Schäfer stellt hier, wiederum mit sich selbst als Protagonistin, die Bilder einer Fotoserie nach, die ihr Vater kurz nach der Hochzeit der Eltern von ihrer Mutter machte, Szenen im Ambiente des (wahrscheinlich eben bezogenen) Hauses, im Wohn- und Schlafzimmer, in Küche und Flur. In den gleichen (oder zumindest ähnlichen) Kleidern, welche die Mutter fast 40 Jahre zuvor trug, mit vergleichbaren Requisiten posiert Margit Schäfer in Räumen, deren Ausstattung sich seither meist nur minimal verändert hat. Fotos in Familienalben dienen vor allem der Bestätigung der eigenen Identität und der des sozialen Umfelds und müssen schon deshalb zur Gattung der „inszenierten Fotografie“ gezählt werden. Sie verweisen gleichzeitig auf Beharrung und Veränderung. Die Künstlerin selbst schreibt dazu: „Laufend geht die Zeit verloren, aber ich kann Fotos, Spuren, Erinnerungen aufbewahren, kann Leben rekonstruieren oder im Nachhinein erfinden.“ Margit Schäfer führt mit den Sequenzen „zehn leben“ und „Vermächtnis“ auf eine unprätentiöse Weise die Fotografie als ein Medium vor, das – entgegen landläufiger Annahme – nicht allein dem Indikativ des Dokumentarischen verpflichtet ist, sondern ebenso dem Konjunktiv des Möglichen, des Vorstellbaren. Ernest W. Uthemann 81 Margit Schäfer Les fameuses neuf vies d´un chat dont parle le proverbe, recommencent-elles après chaque disparition, ou du moins ce qui pourrait ressembler à une disparition, ou le chat enchaînet-il là où sa vie antérieure s´est arrêtée? Le chat tire-t-il les leçons de sa précédente vie pour les mettre en œuvre dans la nouvelle? Cette croyance, qui remonte visiblement au 13ème siècle, se fonde sur les neuf démons qui habitaient le chat, comme on le supposait alors, sans que cela n’ait grand-chose à voir avec la palingénésie. Combien de génies, bons ou mauvais, habitent le corps humain? Combien d´âmes sont blotties dans mon sein? Nous avons sans aucun doute tous déjà essayé de nous imaginer le cours de notre vie, les réorientations qui auraient pu s´ensuivre si à un moment précis, nous avions pris une tout autre décision. Dans sa série de photos « zehn leben » (dix vies) Margit Schäfer rattache cette question au choix du partenaire: Elle se portraite au côté de dix hommes, du hippie au yuppie, du petit bourgeois à l´anarchiste. Elle choisit sa garde-robe, ses accessoires et même sa coiffure en fonction du partenaire auprès duquel elle se photographie, elle va même jusqu´à adapter son maintien corporel et son expression. Le visiteur qui observe successivement ces photos prend soudainement conscience que le physique n´est pas le seul élément en cause et que les signaux émis intègrent un message à contenu social, ces signaux renvoyant à un comportement spécifique vis-à-vis du monde qui nous entoure. La séquence photo n´apporte pas de réponse à la question centrale posée, à savoir si le choix du partenaire est déterminé par une vue du monde personnelle ou si, à l´inverse, c´est le fait de s´adapter à son partenaire qui est décisif dans le choix de vie. La réponse reste en suspens et c´est justement là que le travail de Margit Schäfer prend toute sa dimension, évaluant avec réalisme l´ambivalence d´un hasard fréquemment supposé être un choix délibéré. Nul doute 82 qu´une seconde question est alors directement induite, celle d’une aptitude plus prononcée chez la femme à modeler sa personnalité en fonction du projet de vie d´un partenaire ou même à s´y soumettre. Si l´artiste synchronise (potentiellement) la représentation de l´identité et de l´identification, dans son cycle « zehn leben », dans la séquence « Vermächtnis » (« Testament »), elle traite d´un thème comparable de manière presque diachronique. Margit Schäfer reconstitue ici, elle en est à nouveau la protagoniste, une série de photos que son père avait faites de sa mère, alors qu´ils étaient jeunes mariés, ce sont des scènes de la vie de tous les jours (le jeune couple vient probablement d´emménager), les photos sont prises dans le séjour et dans la chambre, dans la cuisine et dans l´entrée. Vêtue comme sa mère il y a 40 ans (les vêtements sont presque identiques) et munie d´accessoires comparables, Margit Schäfer prend la pose dans des pièces qui n´ont pratiquement pas évolué dans l´intervalle. Les photos dans les albums de famille ont pour principal objet de documenter l´identité propre et celle des proches, c´est la raison pour laquelle elles sont à classer dans la rubrique « photographie mise en scène ». Elles renvoient simultanément à la continuité et au changement. L´artiste s´explique ainsi « Le temps passe inexorablement, mais je peux en conserver des traces, des photos, des souvenirs, je peux reconstruire la vie ou la réinventer après coup. » Dans ses deux cycles « zehn leben » et « Vermächtnis », Margit Schäfer présente avec retenue la photographie tel un support qui, loin de l´idée communément admise selon laquelle l´évocation documentaire n´est pas exclusivement soumise au mode du réel mais se conjugue également au mode de l´hypothétique et de l´imaginable. Ernest W. Uthemann Margit Schäfer 83 Margit Schäfer 85 Alain Simon 1955 geboren im Departement Moselle / né en Moselle; Ausbildung an der / Formation à l´Ecole des Beaux-Arts de Metz/F 1980 Diplôme National Supérieur d´Expression Plastique, Nancy/F seit / depuis 1982 Mitglied der «Maison des Artistes» / Inscrit à la Maison des Artistes 1991 Künstleraufenthalt in / en résidence à Artists Unlimited, Bielefeld/D 1994 Künstleraufenthalt in / en résidence au Kunstzentrum Bosener Mühle, Bosen/D; Dozent für Bildende Kunst an der / Enseignant plasticien à l´Ecole Supérieure d´Art d´Epinal, Epinal/F, Ecole de l´Image Lebt und arbeitet in / Vit et travaille à Maxéville/F Kontakt / Contact: [email protected] Gruppenausstellungen / Expositions collectives Seit / depuis 1982 in / en Deutschland / Allemagne, Frankreich / France, Luxembourg und / et Japan / Japon Einzelausstellungen / Expositions individuelles (Auswahl / Sélection) 1990 Romanische Kirche / Église romane, Mont-Saint-Martin/F 1991 Galerie Cour Carrée, Metz/F 1992 Galerie Artists Unlimited, Bielefeld/D 1993 Galerie Cour Carrée, Metz/F 1994 Kunstzentrum Bosener Mühle, Bosen/D 1995 TransArtem, Karlsruhe/D; Galerie Cour Carrée, Nancy/F 1996 Galerie Akié Arichi, Paris/F; Ankerung, Galerie Fantom, Berlin/D; Galerie Markus Nohn, Trier/D 1997 Arts Place, La Haye/F (mit / avec G. Charlier) 1998 Avoir lieu, Galeries Poirel, Nancy/F; La chambrée, Festung / Forteresse de Montmedy/F; Habiter, les bons et les mauvais jours, Galerie Akié Arichi, Paris/F 1999 Lieu dit, Assoc. Phantom, Rouen/F 2000 Kunsthaus Stadt Bocholt, Bocholt/D (mit / avec G. Charlier); Maison Robert Schuman, Trier/D; Galerie Markus Nohn, Trier/D (mit / avec G. Charlier) 2001 Jour de chance, Ivry sur Seine/F (mit / avec P. Plumerey); galerie 19, Rouge, Luxembourg/L; Galerie Markus Nohn, Frankfurt (Main)/D 2002 En famille!, Galerie Lillebonne, Nancy/F 2004 52 Wochen, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D 86 Alain Simon Dieser Text bezieht sich auf ein Gespräch mit Alain Simon am 6. Juni 2005. Aus unserer Unterhaltung schälen sich einige die Arbeit des Künstlers erhellende Schlüsselbegriffe heraus. Eine Bildanordnung: die „Partage des Jours“ („Die Einteilung / das Teilen der Tage“, Anm. d. Übers.) besteht aus zwei übereck angeordneten Gemäldegruppen im Format 250 x 300 cm (H x B). Jeder Teil wiederum wird gebildet von 30 kleinen Gemälden im Quadratformat 50 x 50 cm. Dem Betrachter erscheint die „Partage des Jours“ also als vom Boden bis zur Decke reichendes, die Raumecke ausfüllendes, doppeltes Bildmosaik, im rechten Teil eher düster, im linken eher hell. Nach dem ersten Eindruck wird der Zuschauer zum einbezogenen Betrachter, wobei ein ganz individueller und einzigartiger, von den gemalten Elementen erzeugter Parcours entsteht … Die Gemälde liefern einzeln ihre kleinen Sinnteile, Worte, Farben und Formen, in gewisser Weise eine Geschichte der Tage. Im Vorgang des Schauens wandern die Augen des Betrachters unaufhörlich hin und her, sie eignen sich diese Sinnfragmente solange an, bis sich der Betrachter seinen eigenen Weg des Sehens gebildet hat: das ist das „Teilen der Tage“. 87 Alain Simon Der Künstler geht bei seiner Arbeit von einer „Spielregel“ aus. Alain Simon beschreibt sie folgendermaßen: „Ich spiele gerne mit der Vorstellung, dass der Gestaltung eines Gemäldes eine Spielregel zu Grunde liegt. Diese Vorstellung gibt mir Sicherheit, denn sie setzt eine gewisse Logik bei der Anordnung der gemalten Teile voraus, bei der Anordnung der Elementegruppen in `Familien´ und bei den Möglichkeiten, sie zusammen zu setzen. Jedes Gemälde des `Teilens der Tage´ ist eng mit dem Tag verbunden, an dem es entstanden ist. Ein Gemälde pro Tag also, und das 60 Tage lang. Es wird also 60 Gemälde von guten oder schlechten Tagen, aus der Augenblickstimmung heraus entstehend, geben, aber auch ausgehend von dem Platz, den das jeweilige Gemälde in der allgemeinen Anordnung einnehmen wird, vor oder nach diesem oder jenem Gemälde … Die Spielregel, so sieht man es zumindest hier jetzt, ist zwangsläufig auf Entwicklung angelegt, denn sie stützt sich auf die Fähigkeit, die Entwicklung der Formen, Farben, Worte zu steuern, nach und nach, wenn das Ganze Gestalt und Sinn annimmt.“ Der Hauptanspruch dieses Projektes ist der Anstoß zu einem plastischen Abenteuer, das sich während des gesamten Gestaltungsprozesses hin entwickeln soll. Im Unterschied zu den zusammengesetzten Gemälden, die in den letzten Jahren im Mittelpunkt der Arbeit Alain Simons standen, und bei denen bereits gemalte Elemente zu einer „Familie“ zusammengesetzt wurden, setzt die „Partage des Jours“ voraus, dass die verschiedenen Werkteile in dem Maße erdacht und erstellt werden, wie das Ganze Gestalt annimmt. Die Frage von Form und Vorstellung bleibt also vom ersten bis zum letzten Tag gestellt. Alain Simon spielt mit Zwängen, die eine Bedeutungsfindung begünstigen. Er fordert den Betrachter auf, durch die Erkundung der Darstellung ein Gleichnis für das Leben zu finden. Der Künstler schafft keine Grenze zwischen dem Leben und seiner Arbeit. Leben und Malen sind sehr eng miteinander verbunden und finden sich wieder in einem gleichen Kontinuum. Abseits der Performance fände diese Erfahrung eher ihren Platz unter natürlichen und lebensnotwendigen Tätigkeiten wie Essen, Trinken oder Schlafen. So entstehen im Verlauf der Tage Fragmente einer zu teilenden Geschichte. Der Betrachter teilt die guten wie die schlechten Erinnerungen beim sich Versenken in die „Partage des Jours“. Er sucht dort nach einer Art Alchemie, deren Sinn und Zweck in einer wesentlichen Verstörung als Echo auf die 60 zusammengesetzten Bilder läge. Der Betrachter erfindet sein eigenes Bild. Und 88 Alain Simon zweifelt. Rechts die schlechten Tage? Links die guten? Mal sehen! Die Gefühle bleiben gespalten und sind mit dem Standpunkt und der Augenblicksstimmung sowohl des Künstlers als auch des Betrachters verbunden. Sind die Gemälde am richtigen Platz, oder steckt dahinter nicht nur der pure Schalk eines Autors, der sich spielerisch über die von ihm selbst aufgestellten Regeln hinweg setzt? Steckte etwa in der Vorstellung des Teilens der Bedeutungen, der Erinnerungen und der Erfahrungen der Tage der Keim unserer Ungewissheiten? So regen der Wert der Wahrnehmung und die damit verbundene Emotion dazu an, eine „Skala“ der Blicke zu definieren. Ein anderer Begriff tauchte während dieses Gespräches oft auf, das Teilen (im Sinne von Teilhabe, Anm. d. Übers.): „Jedes Gemälde befindet sich im Zentrum einer Austauschbeziehung zwischen Maler und Betrachter. Insofern ist es bei der `Partage des Jours´ auch nicht anders; die Tage werden auf diese Weise miteinander geteilt, sowohl während der Realisierung des Projektes als auch im Rahmen der Ausstellung. Im Verlauf der Tage wird das Abenteuer des `Partage des Jours´ im Internet sichtbar (und damit teilbar) werden“. Sie haben sicher verstanden, dass die „Partage des Jours“ als Gelegenheit zu einem einzigartigen Experiment empfunden wurde. Die Komposition führt zu einem Schaffensprozess, der sich über einen Zeitraum von 60 Tagen entwickeln wird. Die Richtung ist vorgegeben, sie impliziert ein In-Gefahr-gebracht-werden, das eng mit dem Schaffensprozess und dem persönlichen Engagement verbunden ist. Dieses In-Gefahr-gebracht-werden ist eine der Komponenten dieses „Teilens der Tage“ mit dem Publikum. Olivier de Monpezat 89 Alain Simon Ce texte se réfère à un entretien avec Alain Simon le 6 juin 2005. Quelques mots-clefs se dégagent de notre dialogue. Ils éclairent le travail de l´artiste. Un dispositif d´image: le « partage des jours » se présente comme un dispositif en angle de deux groupes de peintures de format 250 x 300 cm (H x L). Chaque partie est formée de l´assemblage de 30 petites peintures de format carré 50 x 50 cm. Le « partage des jours » a donc, pour le spectateur, l´apparence d´une double mosaïque d´images couvrant pratiquement du sol au plafond l´angle de la salle, plutôt sombre dans sa partie droite, plutôt claire dans sa partie gauche. Passée cette première impression le spectateur devient regardeur; un parcours individuel et singulier, induit par les éléments peints, s´élabore ... Les peintures livrent individuellement leurs bribes de sens, leurs mots, leurs couleurs et leurs formes, une histoire des jours en quelque sorte. Le parcours des yeux du regardeur n´aura de cesse de butiner et de s´approprier ces fragments de sens jusqu´à se forger son propre parcours: c´est le « partage des jours ». L´artiste formule cette proposition à partir d´une « règle du jeu ». Alain Simon la décrit en ces termes: « J´aime jouer avec l´idée qu´une règle du jeu soit à la base de l´élaboration d´une peinture. Cette idée me rassure car elle implique une certaine logique dans l´organisation des parties peintes, dans la formation des groupes d´éléments en « familles » et dans les possibilités de les assembler. Chaque peinture du « partage des jours » est étroitement liée au jour qui la voit naître. Une peinture par jour donc, et ce pendant 60 jours. Il y aura donc 60 peintures de bons ou de mauvais jours selon l´humeur du moment mais aussi selon la place qu´occupera la peinture dans le dispositif général, avant ou après telle autre peinture ... La règle du jeu, on le voit bien cette fois-ci, est forcément évolutive car elle s´appuie sur la capacité à gérer l´évolution de formes, de couleurs, de mots au fur et à mesure que l´ensemble prend forme et sens ». L´enjeu principal de ce projet est d´enclencher une aventure plastique à inventer tout au long de son déroulement. À la différence des peintures d´assemblage au cœur du travail d´Alain Simon de ces dernières années, toutes composées à partir d´éléments déjà peints et regroupés au sein d´une même « famille », le « partage des jours » implique de penser et de réaliser les différentes parties au fur et à mesure que l´ensemble se précise. Les questions de la forme et de l´idée resteront donc 90 Alain Simon posées du premier au dernier jour. Alain Simon joue avec des contraintes qui favorisent l´émergence du sens. Il engage le regardeur à explorer une représentation pour y trouver une parabole de la vie. L´artiste ne crée pas de frontière entre la vie et son travail. Vivre et peindre sont intimement liés et se retrouvent dans une même continuité. Loin de la performance, l´expérience trouverait plutôt sa place au sein des activités naturelles et nécessaires à la vie comme de manger, boire ou dormir. Ainsi au fil des jours de la vie naissent les fragments d´une histoire à partager. En s´immergeant dans le « partage des jours », le regardeur partage les bons et les mauvais souvenirs. Il y recherche une alchimie dont la finalité serait de provoquer un trouble essentiel en résonance avec l´assemblage des 60 peintures. Le regardeur compose sa propre image. Le doute s´installe. À droite les mauvais jours? À gauche les bons jours? À voir! Les sentiments restent partagés et sont liés au point de vue et à l´humeur du moment, celui du créateur et celui du regardeur. Les peintures sont-elles bien à leur place ou n´est-ce que pas pure facétie d´un auteur qui se joue des règles qu´il a lui-même établies? N´y aurait-il pas dans cette idée de partager les sens, les souvenirs et les expériences des jours les germes de nos incertitudes? Ainsi, la valeur de la perception et l´émotion afférente engagent à définir une « échelle » des regards. Un autre mot est souvent revenu lors de cet entretien, le partage: « Toute peinture se situe au centre d´une relation d´échange entre le peintre et le regardeur. En cela le « partage des jours » n´échappe pas à la règle; les jours sont ainsi donnés en partage tant pendant la réalisation du projet que dans le cadre de l´espace d´exposition. Au fil des jours, l´aventure du « partage des jours » sera visible (et donc à partager) sur Internet ». Vous aurez compris que le « partage des jours » a été vécu comme l´opportunité de développer une expérience singulière. La composition engage un processus de mise en œuvre qui évoluera sur une période de 60 jours. La direction est donnée, elle implique une mise en danger intimement liée au processus créateur et à l´engagement personnel. Cette mise en danger est une des composantes de ce partage des jours avec le public. Olivier de Monpezat 91 Maja Sokolova 1971 geboren in / née à Skopje/MK 1989-91 Studium der Kunstgeschichte / Études de l´historie de l´art Universität Sv. Kiril i Metodij, Skopje/MK 1990-95 Studium der Malerei an der Fakultät für bildende Künste / Études de la peinture à l´Académie des Beaux-Arts, Skopje/MK 1995 Diplom Malerei und Grafik / Diplôme Peinture et art graphique, Universität Sv. Kiril i Metodij, Skopje/MK 1995/96 DAAD-Stipendium / Bourse DAAD Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar), Saarbrücken/D, bei / auprès de Jo Enzweiler und / et Christina Kubisch 1996/97 Studienaufenthalt / Séjour d´études SUNY, Binghamton University, New York/USA 1997-2002 Studium Freie Kunst, Neue Künstlerische Medien / Études des BeauxArts, nouveaux médias artistiques, HBKsaar, Saarbrücken/D seit / depuis 2000 freiberufliche Grafikerin / Graphiste indépendante 2002 Diplom, Meisterschülerin bei / Diplôme, accomplit le Cycle d´Études Supérieur réservé aux meilleurs de la promotion auprès de Ulrike Rosenbach 2004 Lehrauftrag für Video / Enseignement département vidéo HBKsaar, Saarbrücken/D Jubiläumsveranstaltung 20 Jahre Marler Video-Preis 2003 VideoBühnenbild / Mise en scène vidéo „Carmen privat“, Ballett des / Ballet du Saarländischen Staatstheaters, Saarbrücken/D (Leitung / Direction: Marguerite Donlon) Einzelausstellungen / Expositions individuelles (Auswahl / Sélection) Kontakt / Contact: [email protected] 1993 Studenten-Galerie Suli An, Skopje/MK 1995 Zitternde Seiten, JKZ Galerie, Skopje/MK 1996 7 x 7, Europäisches Informatikzentrum Schloss Dagstuhl, Wadern (Saar)/D; Lichtblicke, Pavillon Ottweiler, Ottweiler (Saar)/D 1999 Medieninszenierungen, Galerie im alten Rathaus, Homburg (Saar)/D 2002 Vorund Rücksicht, Videoinstallation / Installation vidéo, Galerie Bellevue-Saal, Wiesbaden/D 2003 Um die Ecke, Videoinstallation / Installation vidéo, Kultur im Foyer – Galerie im Kulturamt, Saarbrücken/D Junge Medien Kunst, Frauen Museum, Bonn/D 2002 3. Marler Video-Installations-Preis, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Marl/D; Anatomie. Künstler auf Visite, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg (Saar)/D; Body Thinks, Museum der Stadt Skopje, Skopje/MK; Sea Fair, Museum für zeitgenössische Kunst, Skopje/MK 2003 VorBilder, Rheinische FriedrichWilhelms-Universität Bonn/D; Kunst macht Schule, Saarland Museum, Saarbrücken/D 2004 Deutsche Video-Kunst, Kunsthalle Erfurt, Erfurt/D; Kunstszene Saar: Im Augenblick, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D 2005 Video Foyer, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, Saarbrücken/D; Out of the Body Experience Experimental Art Foundation, Adelaide, Australien Gruppenausstellungen / Expositions collectives (Auswahl / Sélection) 1997 Landeskunstausstellung Kunstszene Saar, Museum Sankt Ingbert, St. Ingbert (Saar)/D; Cifte Amam 2, Skopje/MK 1998 Kulturpreis des Landkreises Neunkirchen (Saar)/D 1999 Dramatischer Kreis, Landesinstitut für Pädagogik und Medien, Dudweiler (Saar)/D 2000 Mediasplit, Deutsche Bank Saar, Saarbrücken/D 2001 Kunstszene Saar: Visionen 2000, Museum Sankt Ingbert; St. Ingbert (Saar)/D; Gegen den Strich, 92 Veranstaltungen, Festivals / Manifestations et festivals 1999 SaarLorLux Film- und Videofestival, Saarbrücken/D 2000 Elle-Hot, Deutscher Pavillon, EXPO 2000, Hannover/D, Mitarbeit an Performance-Projekt von / Collabore au projet de per Maja Sokolova formance de Ulrike Rosenbach; Millenniumsfrauen, Video / Vidéo: Schnitt und Gestaltung / Montage et mixage; LangeNacht des Lichts, Saarland Museum, Saarbrücken/D 2001 Glück, Theaterproduktion / Production théatrâle TiV, Saarbrücken/D, Video- und Rauminstallation / Vidéo et installation spatiale 2002 Von Schein und Sein, Videoperformance, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Marl/D, Preise und Auszeichnungen / Prix et récompenses 1994 Preis für Malerei / Prix de peinture Borko Lazeski, Skopje/MK 1995 Auszeichnung für besondere Leistungen im Studium (beste Durchschnittsnote des Diplomjahrganges) / Récompense pour prestation exceptionelle dans le cadre des études (meilleure moyenne de sa promotion) Universität Sv. Kiril i Metodij, Skopje/MK; DAAD-Stipendium / Bourse DAAD HBKsaar, Saarbrücken/D 2001 Auszeichnung beim / Récompense 1. SR-Medienkunstpreis 2001, Saarbrücken/D 2002 Gastkünstlerin der / Artiste invitée par Stadt Wiesbaden/D, Verein zur Förderung künstlerischer Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz e.V.; Marler Video-Installations-Preis, 3. Preis 2003 Förderpreis der Stadt Saarbrücken für das Jahr 2002 Publikationen / Publications (Auswahl / Sélection) Kunstszene Saar: Im Augenblick, Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft des Saarlandes, Saarbrücken 1997; Kunst im Pavillon. Kirchenkreis Ottweiler – Evangelische Akademie im Saarland, Ottweiler 1999; 10 x (Hg.: Jo Enzweiler), Saarbrücken, 1999; CD-Rom Dramatischer Kreis, HBKsaar, Saarbrücken 2000; Audiovision, Sonderausgabe zum 10. SaarLorLux Film- und Video-Festival, Saarbrücken 2000; Mediasplit Saarbrücken, HBKsaar, Saarbrücken 2000; Kunstszene Saar: Visionen 2000, Saarbrücken 2000; Deutsche Video-Kunst 2000-2002 – Deutsche Video-Installations-Kunst 2000-2002 Medienraum Wettbewerb 2002 Skulpturenmuseum Glaskasten Marl; Anatomie – Künstler auf Visite, Homburg 2003; Kunst macht Schule. Ein Projekt der Staatskanzlei des Saarlandes und des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Saarbrücken 2003; VorBilder, Bonn; Saarbrücker Hefte, H. 90, 2003; Kunstszene Saar: Im Augenblick, Saarbrücken 2004 93 Maja Sokolova Maja Sokolovas Videoarbeiten sind bewegte Bilder im eigentlichen Sinn – mit der Betonung auf „Bilder“, wie sie selbst hervorhebt: „Für mich ist das Video immer mehr Video-Bild als Video-Film.“ Und sie fährt fort: „Ich benutze das Video … als eine Dehnung des Bildes in der Zeit, die Variation und Bewegung erlaubt.“ Gemeint ist hier speziell die Videoskulptur „Vom Schein und Sein … getrennte Welten?“ aus dem Jahre 2002, aber letztlich trifft diese Definition auf den überwiegenden Teil von Maja Sokolovas Arbeiten zu. Fast immer verhindert eine langsame, kaum merkliche, oft nur an ihren allmählich sichtbar werdenden Auswirkungen erkennbare Bewegung tatsächlichen Stillstand. So erkennt der Betrachter der Installation „Vor- und Rücksicht“ (2003) erst nach einer gewissen Zeit eine Bewegung, da die Kamera das langsame Gehen einer Person, von der im Wesentlichen nur ein Arm sichtbar ist, parallel begleitet. Durch die Spiegelung des Bildausschnittes verläuft die Bewegung immer auf die Mitte der Projektion zu, kehrt also beständig in sich selbst zurück. Da auch die Reflexion der Umgebung auf der Glasscheibe, welche die Person (oder genauer: die Personen – es handelt sich um einen Mann und eine Frau) unter dem Arm trägt, symmetrisch zu einer das Bild vertikal teilenden Achse steht, wirkt sie gleichzeitig statisch und (wegen der hier auftretenden relativ schnellen visuellen Veränderungen) dynamisch. Zudem ist die Bewegung auf ein Fünftel der Echtzeit verlangsamt. Das eigentliche Movens 94 der gesamten Installation besteht in der Verdreifachung des Bildes: Es wird in unterschiedlichen Dimensionen zweimal auf eine Leinwand projiziert und erscheint außerdem auf einem Bildschirm, der je nach den Raumverhältnissen vor der Projektionsfläche steht oder sich parallel dazu vor dieser auf Schienen bewegt. Durch das mehrfache „Splitten“ – sowohl in zwei Personen wie auch in drei „Screens“ – und die zum Teil gleichzum Teil gegenläufige Bewegung wird das Thema einer möglichen Begegnung angesprochen, die aber immer wieder hinausgeschoben wird. Um Begegnung, ihre Möglichkeit und Unmöglichkeit, geht es auch in der Videoskulptur „Von Schein und Sein“. Von unten werden Bilder auf den Boden eines „Aquariums“ und von dort weiter auf die Wasseroberfläche projiziert: zwei Hände, die eines Mannes und einer Frau, die sich berühren oder einen Apfel reichen wollen. Neben der alttestamentarischen Anmutung („Die Frucht vom Baum der Erkenntnis“) spielt hier vor allem die Unmöglichkeit der Kontaktaufnahme eine Rolle: Die Hände sind im Videobild durch eine Glasscheibe getrennt. Zudem könnte die auch hier extrem langsame Bewegung jederzeit vollkommen verschwinden: Jede Berührung des Wasserspiegels würde das „schwebende“ Bild auflösen. Ernest W. Uthemann Maja Sokolova Les travaux vidéo de Maja Sokolova sont constitués d´une succession d´images animées au sens propre du terme, l´accent portant sur « images » comme l´artiste tient elle-même à le souligner: « Personnellement, j´associe le terme de vidéo plus directement à l´image qu´au film », puis d´expliciter « J´utilise la vidéo comme une sorte de prolongement de l´image dans le temps qui autorise un mouvement et une évolution ». Il est ici question de la sculpture vidéo « Vom Schein und Sein … getrennte Welten? » (L´être et le paraître ... deux mondes distincts?) réalisée en 2002, mais cette définition peut s´appliquer de la même manière à la plupart des œuvres de Maja Sokolova. Un mouvement lent, à peine perceptible et ne se manifestant qu´indirectement par le biais des effets induits vient presque toujours faire obstacle l´immobilité réelle. Dans l´installation « Vor- und Rücksicht » (2003) (Prudence et égard mais aussi regard de l´avant et regard en arrière), l´observateur ne décèle pas immédiatement le mouvement, la caméra collant aux pas lents d´une personne dont on ne peut en réalité voir qu´un bras. L´image réfléchie se déplace perpétuellement vers le centre de la projection et se replie donc sur elle-même en permanence. L´environnement immédiat se reflète lui-même dans la vitre que la personne (ou plus exactement les personnes, puisque il y a un homme et une femme) porte sous le bras, le reflet et l´axe découpant l´image à la verticale sont symétriques, l´immobilité et le mouvement (en raison de la vitesse relative des images qui se succèdent) se rejoignent. Les images se meuvent au ralenti, à un cinquième de la vitesse réelle. C´est autour de la multiplication par trois de l´image que s´articule tout le mouvement de l´installation: L´image est projetée deux fois sur l´écran dans des formats différents et apparaît simultanément sur un moniteur qui, en fonction du dimensionnement de la salle, est placé devant l´écran servant à la projection ou bien se déplace sur un rail de guidage, parallèlement à ce même écran. Cette division, deux personnes et trois écrans, et ces mouvements dont certains sont orientés dans le même sens, certains en sens contraires, évoquent le thème d´une rencontre possible mais à chaque fois retardée. La sculpture vidéo « Von Schein und Sein » traite elle aussi du mouvement, du mouvement possible et du mouvement impossible. Les images sont projetées en « contre-plongée » sur le fond d´un aquarium et renvoyées vers la surface de l´eau: deux mains, une main d´homme et une main de femme, se frôlent où tentent de saisir une pomme. On pense bien entendu à l´Ancien Testament (« Le fruit de l´arbre de la science du bien et du mal »), mais c´est l´impossibilité de la rencontre qui joue ici le rôle clé: Les mains sont séparées par une vitre dans l´image vidéo. Le mouvement, ici aussi d´une extrême lenteur, pourrait disparaître complètement à tout moment: Il suffit d´effleurer la surface pour faire disparaître l´image « en suspension ». Ernest W. Uthemann 95 Maja Sokolova 96 Maja Sokolova 97 Katarina Veldhues + Gottfried Schumacher Katarina Veldhues 1956 geboren in / née à Schüttorf (Niedersachsen)/D; Stu-dium an der / Études à Staatliche Kunstakademie Münster (Westfalen)/D, bei / auprès de Johannes Brus und / et Hermann Josef Kuhna, Meisterschülerin / Accomplit de Cycle d´Études Supérieur réservé aux meilleurs de la promotion Gottfried Schumacher 1956 geboren in / né à Neuerburg (Rheinland-Pfalz)/D; Studium an der / Études à Staatliche Kunstakademie Münster (Westfalen)/D, bei / auprès de Johannes Brus, Hermann Josef Kuhna und / et Norbert Tadeusz 1998/99 Lehrauftrag für Malerei an der / Enseignement de la peinture à Staatliche Kunstakademie Münster (Westfalen)/D Kontakt / Contact: [email protected] Projekte und Ausstellungsbeteiligungen / Projets et expositions collectives 1989 Förderpreisausstellung / Exposition prix Westfälischer Kunstverein, Münster (Westfalen)/D (P) 1990 Norsk-Tysk Kunstnermote, Zeichnungen, Goethe-Institut, Oslo/N 1994 Heilige Räume und die Stadt, Kyoto/J, Warschau/PL, Berlin/D, Guardini-Stiftung, Haus der Kulturen der Welt, JapanischDeutsches Zentrum, Berlin/D 1998 4 Projektionen auf die Westfassade des Kölner Dom / 4 projections sur la façade ouest de la cathédrale de Cologne, Metropolitankapitel Köln/D (E, P); Grünkreuz, Schnittstelle Terminal I + Handelsweg im Auftrag von / lien terminal I + parcours commercial sur commande FMO Flughafen Münster/Osnabrück International Airport und Bistum Münster, Greven/D (E, P) 1995 Symposium Guardini-Stiftung, Berlin + Forum der Benediktinerabtei / Abbaye bénédictine St. Josef, Gerleve/D 1999 Robert-SchumanPreis 1999, Städtisches Museum Simeonstift / Kunsthalle der Europäischen Akademie der Bildenden Kunst, Trier/D (P) 2000 Focus, Städtisches Museum Simeonstift, Trier/D (P); Aorta, Dominikanerkloster Düsseldorf + Kunst-Stiftung NordrheinWestfalen, Düsseldorf/D (P); St. Hughes Cathedral, Dean and Chapter House of Lincoln´s Cathedral + Usher Gallery, Lincoln/GB; Ortsgedächtnis I, Projektförderer / projet soutenu par la: KunstStiftung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf/D, Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Lan98 des NRW; GWK Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit Münster/D u. a., 5 Standorte in / 5 sites en NRW (E, P) 2002 Biennale Paper Art 8, Leopold-Hoesch-Museum, Düren/D (P); Die verbotene Stadt / Kokerei Hansa, ElisabethMontag-Stiftung, Dresden/D, Dortmund/D (P); Hôtels des Dieux, Goethe-Institut, Paris/F (E); eichmann´s left hand, Cité Internationale des Arts, Paris/F (E) 2003 Via Fenestra, EuropaUniversität Viadrina und / et Stadt Frankfurt an der Oder/D (P); Madonna, Diözesanmuseum + Dombergmuseum, München und / et Freising/D (P) 2004 Transformation, Museu da Imagem em Movimento, Leiria/P (E, P); Aus-Sichten – 10 Positionen, Brandenburgische Kunstsammlungen, Museum für zeitgenössische Kunst, Cottbus/D (P); Libreria. Projektionen in Stadtbäume / Projections sur des arbres de collectivité locale, zu: Lichtrouten, Stadt Lüdenscheid/D (P); Cum Grano Salis (Gradierwerk Saline Rheine), in Zusammenarbeit mit dem / en collaboration avec Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen, Kulturforum Rheine / Kloster Bentlage, Rheine/D (P) 2005 Biennale Paper Art 9, Leopold-Hoesch-Museum, Düren/D (P); Vorgeschlagen für einen Beitrag zur Gegenwartskunst im sakralen Raum, ergänzend zur / Proposé pour un exposé traitant de l´art contemporain das les lieux sacrés, dans le cadre de la Documenta 2007, Kassel/D; Projekt Kunst am Bau mit Ga- Katarina Veldhues + Gottfried Schumacher lerie Samuelis Baumgarte Bielefeld, Frankfurt(Main)/D; PARKLANDSCHAFTEN, Stadt Lüdenscheid + Zentrum für INTERNATIONALE LICHTKUNST, Lüdenscheid/D; Projekt Kunst am Bau: Neubau Max-Planck-Institut, Münster/D 2007 ORTSGEDÄCHTNIS II, Projektionen zu ORTEN UND GRENZEN Belgien, Frankreich, Luxemburg, Deutschland, zu: KULTURHAUPTSTADT 2007 LUXEMBURG, (E, K + Film). (E = Einzelausstellungen und Einzelprojekte / Expositions individuelles et projets individuels, P = Publikation / Publication) mund („Wanderung“ mit 11 menschlichen Akten, Frauen und Männern, zur Ausstellung „Die Verbotene Stadt“.) Die „Wanderung“ in der Kokerei Hansa ist eine Arbeit mit der Versehrtheit resp. Unversehrtheit des menschlichen Körpers. Der Betrachter kann anhand von 80 Kleinbild-Dias (automatischer Rundlauf/Timing: ca. 13 sec.) die zum Teil radikale Veränderung des Laborraumes sowie des Projektionsmaterials selbst auf den schrundigen Wänden, ihren Wechsel von der Fotografie zur Malerei, von der realen Wanderung vor Ort in einen nicht mehr vorstellbaren Raum verfolgen. Klaus Hinrichs Preise und Stipendien / Prix et bourses 1989 Oslo-Stipendium, Edvard-Munch-Atelier, Ekeley/N; Förderpreis des Westfälischen Kunstvereins Münster, Münster (Westfalen)/D 1993 Lofot-Inseln, Svolvaer/N; Stipendium für Zeichnung und Druckgraphik, Stiftung Aldegrever-Gesellschaft, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, Münster (Westfalen)/D; 2000 LincolnshireStipendium des Landes Rheinland-Pfalz 1997 Kunstpreis der Stadt Bingen am Rhein/D 2001/02 Stipendium Cité Internationale des Arts Paris/F Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher realisieren seit 1994 gemeinsame Projekte. Sie leben und arbeiten in Köln und in Nusbaum (Südeifel, an der luxemburgischen Grenze). Viele Projekte der großräumigen und oft mehrteiligen Arbeiten mit dem Licht entstehen in Kooperation als Künstlerpaar. Dazu sagen die Künstler: „Wir haben uns als Maler und Bildhauerin für eine gemeinsame Arbeit auf das Licht geeinigt, als das zentrale Element eines Großteils künstlerischer Disziplinen. Im Fall der Projektionen sind in Bezug auf Malerei, Bildhauerei und Zeichnung, auf Installation und Fotografie, auf Skulptur und mediale Kunst keine Trennungen nötig, sondern der fließende Übergang. Das Experiment besteht in der Synthese.“ Den kommunikativen Prozess ihrer Arbeit erweitern die Künstler, indem sie spezifische Bevölkerungsgruppen einer Stadt in einem initiierten und inszenierten Prozess oft selber zum „Projektionsmaterial“ werden lassen – und schließlich zur Konfrontation mit spezifischen Orten, so z.B. die Kokerei Hansa Dort- Katarina Veldhues et Gottfried Schumacher travaillent depuis 1994 à la réalisation de projets communs. Ils résident et travaillent à Cologne et à Nusbaum (dans le sud de l’Eifel, non loin de la frontière luxembourgeoise). Ensemble, ils ont réalisé de nombreux travaux, gigantesques et souvent fragmentés, axés sur la lumière. Les artistes: « L’artiste-peintre et la sculptrice que nous sommes pensons que la lumière représente l’élément central de la plupart des disciplines artistiques. La peinture, la sculpture, le dessin, l’installation et la photo, la sculpture et l’expression artistique faisant appel à des médiums se fondent dans les projections, ils n’exigent pas de séparations claires. Expérimentation et synthèse ne forment plus qu’un. » En intégrant au processus initié et mis en scène des personnes appartenant à une strate sociale urbaine définie, les artistes insufflent au processus de communication une dimension supplémentaire, ces personnages devenant alors souvent euxmêmes un élément de la projection en confrontation avec des sites particuliers, par exemple la cokerie Hansa Dortmund (« Wanderung / Randonnée » avec 11 hommes et femmes nus, vers « Die verbotene Stadt / La cité interdite »). La « Randonnée » dans la cokerie Hansa est un travail sur le corps humain, le corps intact et le corps blessé. 80 diapos petit format sont projetées (une toutes les 13 secondes environ, le cycle de projection est automatique) au visiteur qui peut assister à la métamorphose, parfois radicale, de l’espace laboratoire et du matériel de projection proprement dit sur les murs lézardés, observer leur passage de la photographie à la peinture, de la randonnée réelle sur site à un espace inconcevable. Klaus Hinrichs 99 Katarina Veldhues + Gottfried Schumacher 100 Katarina Veldhues + Gottfried Schumacher 101 Pierre + Jean Villemin Zusammenarbeit seit / Ils collaborent ensemble depuis 2002. Ihre Filme wurden bei mehreren Festivals weltweit gezeigt. Der eine schreibt, der andere filmt. Sie gehen schichtweise vor, Bild und Schrift, Schrift und Bild; als Endergebnis entstehen barocke und sensible Werke. Jean Villemin hat D´KONSCHTKËSCHT® ins Leben gerufen, ein Videokunst– Netzwerk in Lothringen und Luxemburg sowie das Festival OCTOBRE ROUGE in Esch-sur-Alzette/L. Pierre Villemin unterrichtet Videokunst an der l´Ecole Supérieure d´Art de Metz/F. Er ist verantwortlich für das Programm bei dem Verein für Verbreitung von Videokunst und Experimentalkino in Lothringen, Les Yeux de l´Ouïe. Filme / Filmographie 2003 Le Pont des Machines, 21:00 min, Zuschuss zur Unterstützung des künstlerischen Schaffens / Aide à la Création Multimédia Expérimentale du THECIF (Théâtre / Cinéma en Ilede-France) 2004 C´est la nuit qui commence, 6:30 min; La Rose d´Or, 7:20 min 2005 La carte postale, 8:00 min Leur films sont projetés dans plusieurs festivals mondiaux. L´un écrit, l´autre filme. Ils procèdent par couche, image et écriture, écriture et image, pour finir par construire des morceaux baroques et sensibles. Jean Villemin est l´initiateur de D´KONSCHTKËSCHT® réseau de diffusion d´art vidéo au Luxembourg et en Lorraine et du festival OCTOBRE ROUGE à Esch-sur-Alzette/L. Pierre Villemin enseigne la vidéo à l´Ecole Supérieure d´Art de Metz/F. Il est programmateur au sein de l´association de diffusion d´art vidéo et de cinéma expérimental en Lorraine, Les Yeux de l´Ouïe. Festivals Le Pont des Machines: 2004 Les Inattendus, Lyon/F; Festival Nemo, Un Jour Une Œuvre, Forum des images, Paris/F; Vidéothèques éphémère, Vidéoformes Clermont-Ferrand/F; Kino im Fluss, Saarbrücken/D; Instants vidéos, Ecole Supérieure d´Art d´Aix-en-Provence/F 2005 Eröffnung Künstlerateliers / Ouverture d´ateliers d´artistes, Nancy/F C´est la nuit qui commence: 2005 Auswahl Videoformen beim / Sélection Vidéoformes au 1er Festival des Medias Electroniques de Rio de Janeiro/BR; Vidéoformes, Clermont Ferrand/F; Freie Auswahl eigener Werke beim Festival / Carte blanche à Cinématicfilm, Forum de la Clef, St Germain-en-Laye/F; Freie Auswahl eigener Werke / Carte blanche à Vidéoformes veranstaltet von / proposé par l´Agence du Court-Métrage, cinéma MK2 Bibliothèque, Paris/F; Best of Vidéoformes, MCL de Gérardmer; Best of Vidéoformes, Les Yeux la Nuit, Nancy/F La Rose d´Or: 2003 Shift, Nuit de la vidéo aux Beaux-Arts d´Annecy/F 2004 Best of Vidéoformes, Université de Clermont-Ferrand/F; Faux Mouvement, Metz/F; Jeune création numérique, La Villette, Paris/F; Vidéoformes, Clermont-Ferrand/F; TV 8 104 Beide leben und arbeiten in Metz / Tous les deux vivent et travaillent à Metz/F Kontakt / Contact: [email protected] [email protected] cable, Clermont Ferrand/F; Best of Vidéoformes 2004 auf / sur Nora TV cable, Metz/F; Les Yeux la nuit, Best of Vidéoformes 2004, Nancy/F; Festival Aye- Aye Nancy/F; Festival Kino im Fluss, Saarbrücken/D; Mentor Nachwuchskünstler / Jeune création curator: Vidéoformes, Berlin/D; Nuit blanche, Divans du monde, Paris/F; Instants Vidéos, Martigues/F; Institut FrancoJaponais de Tokio, Tokio/J 2005 Festival du film de Milan/I (Kommissar / Commissaire: Gabriel Soucheyre); Festival Semiquadri elettrovisioni, Bologna/I; Sélection Vidéoformes in der / à la Galerie du Haut-Pavé, Paris/F; Festival Traverse vidéo, Toulouse/F; Institut Français de Rabat et Casablanca/MA; Web Tv; Vidéoformes in der / à la Galerie Municipale Julio Gonzalez, Arcueil/F (94) Wen schaut man an, die Welt oder den Fotografen? Während ein jeder zu erkennen oder wissen zu können scheint, wer oder was fotografiert wird, scheint es schwieriger, herauszufinden, wer oder was von dem Fotografierten angesehen wird. Diese Frage in der „Rose d´Or“ ist die Frage des Abgebildeten, der sich selbst auf einem Foto aus der Vergangenheit betrachtet. Wem gilt nun dieser düstere, auf einem Foto festgehaltene Blick? Der Welt? Nein, dem Fotografen … Pierre und Jean Villemin arbeiten seit 2002 zusammen. Sie konstruieren ihre Erzählungen, wie man unterschiedliche Wahrnehmungen der Realität erkundet. Die Einsetzung dieser Realität erfolgt so, als ob sie nun endlich der Psyche des erdachten Erzählers habhaft werden könnten. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das Verfassen von Erzählungen, deren Materialien Bild, Schrift und Stimme sind. Der eine schreibt, der andere filmt. Sie gehen schichtweise vor, Bild und Schrift, Schrift und Bild; als Endergebnis entstehen aus ihrer Arbeit barocke und sensible Werke. Die Werke bilden mittels unterschiedlicher Erzählungen ein „poetisches“ Polyptychon. Dabei ist die Erinnerung einer der roten Fäden, die Melancholie ebenso. Texte und Bilder ergeben die gesamte Erzählung. Das Spiel entsteht zwischen der Zeit des Erzählers: der ungenauen Erinnerung, den Bildern: Erinnerungsbruchstücken. Die Konstruktion Bilder–Texte (geschriebener Text, erzählter Text, gesungener oder gesummter Text) ist oft parallel, so als ob die Zeit die „Originalerzählung“ aufgelöst hätte. Die vier eingereichten Filme deklinieren auf vierfache Weise das erzählerische Universum, dessen Paradigma die Erforschung mentaler Prozesse ist. „Le Pont des Machines“ („Die Maschinenbrücke“, Zuschuss zur Förderung des künstlerischen Schaffens THECIF, Théâtre cinéma Île-de-France 2003) ist die erste gemeinsame Arbeit. Es handelt sich um eine etwas komplexe Geschichte, in drei Bildern, mit einer doppelten Erzählung, Stimmen und Untertiteln, so wie durch Erinnerungen verwirrte Gedanken erscheinen könnten. Die Verknüpfung von Stimmen und Untertiteln bindet den Zuschauer in eine Erzählung ein, mit der das Wahrnehmungsfeld erweitert werden soll. Bei der Aufnahme der Stimme „off“ erschien der das Gedicht „Le Pont Mirabeau“ deklamierende Apollinaire als Idealmodell sich wiederholender Skandierung. Die Geschichte könnte die von Meaulnes sein, der es auf Geneviève de Galais abgesehen hat. Pierre + Jean Villemin Die Brücke befindet sich in Genf. Man sagt nicht „Pont des Machines“ („Maschinenbrücke“), man sagt „Pont de la machine“ („Brücke der Maschine“) … „La Rose d´Or“ ist eine Art Arbeit über das Erinnern. Das Erinnern ist in diesem Falle wie Aufnahmen, solche, die man mit Rollfilmkameras macht, wie sich überlappende Mehrfachbelichtungen, wenn man vergisst, den Film weiter zu drehen. „La Rose d´Or“ (Die Goldene Rose) ist eine Kneipe und auch eine Goldschmiedearbeit aus der Sammlung des Musée de Cluny in Paris, weiterhin ist es der Titel eines unauffindbaren Buches, das nachhaltigen Eindruck hinterlässt ... Aber das ist nicht so wichtig. „… Im Waggon war das Foto, auf dem du mit deinem kleinen Rechen zu sehen bist, aus der Brieftasche gefallen. Der Schaffner wartete schon auf deine Fahrkarte. Zu Anfang hast du nicht verstanden. Das ist eben so, wenn man aus dem Schlaf gerissen wird. Und das kleine Foto ist hingefallen. Du hast es ihm gegeben. Der Schaffner schien nur wenig erstaunt. Er ist an schläfrige Reisende gewöhnt …“* In „C´est la nuit qui commence“ wird gesprochen, gesungen und geschaut. Es geht weiterhin um das Erinnern und die dadurch ausgelösten Qualen. Lacan hatte so etwas gesagt wie „der Gedanke an den Tod macht das Leben erträglich“ … und das Erinnern macht die Dinge auch nicht besser. Und wenn das Leben durch die Vergangenheit unerträglich würde? „Erinnern … wer will das schon? Man schleppt es so mit sich herum. Mit dem Rest. Ein Henkerswagen, ein Elendskarren. Asche. Abfälle. Die Leiber. Die Ahnen. Die Schatten ihrer selbst. Sie sind alle da. Wir sind tot, sagen sie. Komm! …“* „Un jour tu as reçu une carte postale“ („Eines Tages hast du eine Postkarte erhalten“) geht in seiner narrativen Komposition auf die gleiche Weise wie die anderen Werke vor. Die Poesie beruht auf der Landschaft und der Illusion, dass zwischen Latium und Minettland eine Symmetrie bestünde. Die so beschriebene Geografie ist nichts wert, denn es handelt sich um etwas ganz anderes als um eine Übereinanderschichtung von Bildern, es handelt sich um Schicksal und Weg. „… Es war an einem Mittwoch und die Hiehl war traurig wie nie. Der Weg bergan war sonnenüberflutet und eingehüllt in die milde Morgenfrühe. Du hast vor der leeren Lichtung geträumt. Der Pfad verschwindet im Buchenhain und dem wohl- 106 duftenden Labkraut. Die Postkarte brachte dich zum Nachsinnen wie ein geografisches Rätsel …“* Olivier de Monpezat (* Die zitierten Texte sind den Filmen entnommen) Qui regarde-t-on, le monde ou le photographe? Alors que chacun semble pouvoir reconnaître, savoir, qui ou quoi est photographié, il devient plus difficile de trouver, qui ou quoi, est regardé par celui qui est photographié. Cette question dans « La Rose d´Or » est la question du sujet qui se regarde sur une photographie du passé. À qui s´adresse donc ce regard sombre fixé sur une photographie? Au monde? Non, au photographe … Pierre et Jean Villemin travaillent ensemble depuis 2002. Ils construisent les narrations comme on explore différentes perceptions de la réalité. La mise en œuvre de cette réalité se fait comme s´ils pouvaient enfin s´emparer de la psyché du narrateur imaginé. Au centre de leur proposition se trouve la construction de récits dont les matériaux sont l´image, l´écrit et la voix. L´un écrit, l´autre filme. Ils procèdent par couche, image et écriture, écriture et image, pour finir par construire des morceaux baroques et sensibles. Les oeuvres constituent au travers de narrations différentes un polyptyque « poétique ». La mémoire est un des fils conducteurs, la mélancolie aussi. Les textes et les images forment la narration totale. Le jeu se fait entre le temps du narrateur: mémoire infidèle, les images: souvenirs parcellaires. La construction images-texte (texte écrit, texte dit, texte chanté ou fredonné) est souvent parallèle comme si le temps avait déconstruit la « narration originelle ». Les quatre films présentés proposent quatre déclinaisons d´un univers narratif dont le paradigme est l´exploration de processus mentaux. « Le Pont des Machines » (bourse d´aide à la création THECIF, Théâtre cinéma Île-de-France 2003) est le premier travail commun. Il s´agit d´une histoire un peu complexe, en trois tableaux, avec narration double, voix et sous-titres, comme pourraient apparaître des pensées chahutées par les souvenirs. L´articulation voix / sous-titres inscrit le spectateur dans une narration dont la finalité est d´élargir le champ de la perception. Au cours de l´enregistrement de la voix off, le souvenir d´Apollinaire qui déclame le « Pont Mirabeau » s´est imposé comme un modèle de scansion itérative. L´histoire pourrait s´identifier à celle de Meaulnes à la poursuite de Geneviève de Galais. Le pont est à Genève. On ne dit pas « Pont des Machines », on dit « Pont de la machine » … « La Rose d´Or » ressemble à un travail sur la mémoire. La mémoire est, dans ce cas, comme les images photographiques, de celles qu´on ferait avec les appareils qu´il faut tourner pour faire avancer la pellicule, de ces images qui se superposent dès 107 Pierre + Jean Villemin qu´on oublie de tourner. « La Rose d´Or » est un bar-tabac et c´est une pièce d´orfèvrerie qui se trouve au Musée de Cluny à Paris, c´est aussi le titre d´un livre introuvable qui impressionne les consciences ... Mais cela n´a pas beaucoup d´importance. «… Dans le wagon, la photographie où tu figurais avec ton petit râteau s´était échappée du portefeuille. Le contrôleur attendait que tu lui tendes enfin le billet. Au début tu ne comprenais pas. C´est ainsi quand on est tiré du sommeil. Et la petite photo est tombée. Tu lui as tendu. Le contrôleur a eu à peine l´air étonné. Il a l´habitude des voyageurs endormis …»* « La nuit qui commence » se parle et se chante et se regarde. Il est toujours question de mémoire et des tourments qu´elle engendre. Lacan avait dit une chose du genre « l´idée de la mort rend la vie supportable » … et la mémoire n´arrange pas les choses. Et si c´était le passé qui nous rendait la vie insupportable? « La mémoire … Qui en veut. On la traîne comme ça. Avec le reste. Une charrette, un tombereau de misères. Les cendres. Des rognures. Les corps. Les aïeux. Les ombres d´eux-mêmes. Ils sont tous là. On est mort qu´ils disent. Viens … »* « Un jour tu as reçu une carte postale » procède de la même composition narrative que les œuvres précédentes. La poétique se fonde sur le paysage et l´illusion qu´entre le Latium et le Minettland une symétrie existerait. La géographie ainsi décrite ne vaut rien car il s´agit bien d´autre chose que la superposition d´image, il s´agit de destinée et de chemin. «… C´était un mercredi et la Hiehl était triste comme jamais. La montée était inondée de soleil et de la douceur de ce matin. Tu as rêvé devant la clairière vide. Le sentier s´enfuit dans les hêtres et les aspérules odorantes. La carte postale te laissait songeur comme une énigme géographique …»* Olivier de Monpezat (* Extraits des textes dits dans les films.) 108 109 Franziskus Wendels 1960 geboren in / né à Daun (Eifel)/D 1982 Abitur / Baccalauréat; danach Bäckerlehre und Zivildienst / Apprentissage du métier de boulanger et service civil; Studium Bildende Kunst und Katholische Theologie an der / Études des Beaux-Arts et étude de théologie catholique à Johannes Gutenberg-Universität, Mainz/D 1986/87 Studium / Fréquente l´Ecole des Beaux Arts, Montpellier/F bei / auprès de D. Gauthier 1990 Examen in Bildender Kunst und Katholischer Theologie / Examen de fin d´études aux Beaux-Arts et en théologie 1990/96 Studium Philosophie und Kunstgeschichte / Études de la philosophie et de l´historie de l´art FU Berlin/D, M. A. 1999/2000 Dozent an der / Enseigne à Fachhochschule für Gestaltung, Wiesbaden/D 2000 Dozent an der / Enseigne à Universität Mainz/D, Fachbereich Bildende Kunst / Département Beaux-Arts. Lebt und arbeitet in / Vit et travaille à Köln/D und / et Daun (Eifel)/D Kontakt / Contact: [email protected] 110 Einzelausstellungen / Expositions individuelles (Auswahl / Sélection) Ausstellungsbeteiligungen / Expositions collectives (Auswahl / Sélection) 1993 Fenderesky Gallery, Belfast/UK 1994 Galerie Boisserée, Köln/D 1995 Scharpf-Galerie im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen (Rhein)/D 1996 Galerie Eva Poll, Berlin/D 1997 Stadtmuseum Siegburg, Siegburg/D 1998 Galerie Boisserée, Köln/D 1999 Ausstellungsraum Dominikanerkirche, Bamberg/D; Galerie für Zeitkunst, Bamberg/D 2000 Galerie Schuster, Frankfurt (Main)/D; Galerie Karin Sachs, München/D; Galerie Eva Poll, Berlin/D; Städtische Galerie Mennonitenkirche, Neuwied (Rhein)/D 2001 Städtisches Museum Gelsenkirchen, Gelsenkirchen/D (mit / avec Getulio Alviani) 2002 Galerie Boisserée, Köln/D; Galerie Markus Nohn, Frankfurt (Main)/D; Goethe-Institut Damaskus/SYR; Kunstverein Lüdinghausen, Lüdinghausen/D 2003 Museum am Ostwall, Dortmund/D; Galerie Karin Sachs, München/D; Galerie der Stadt Wendlingen am Neckar, Wendlingen/D; Galerie für Zeitkunst, Bamberg/D; Kunstverein Speyer, Speyer/D; Galerie Poll, Berlin/D 2005 Museum Küppersmühle, Duisburg/D; Dommuseum, Frankfurt (Main)/D; Kunstverein Germersheim/D 2006 Ludwig Museum im Deutschherrenhaus, Koblenz/D 1988 L´Art pour Europe – Deutsche Kunst heute, Ratssekretariat der EU, Brüssel/B 1989 Aus Deutschland II (mit / avec K. H. Hoedicke und / et A. Grunert), Gallery Frank Bustamente, New York/USA 1991 Material und Form, Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Schloss Pillnitz, Dresden/D; Emmy-Roeder-Preis, Kunstverein Ludwigshafen (Rhein)/D 1992 Schwarzundweiß, Stadtgalerie Saarbrücken, Saarbrücken/D; Künstler aus Sachsen und Rheinland-Pfalz, Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern/D 1994 Deutscher Kunstpreis, Haus der Kunst, München/D 1997 Die Stadt, Kunstverein Plön/D 2000 Zeitsprung, Mittelrhein-Museum, Koblenz/D; Fußball-Kunst, Deutsches Sport- und OlympiaMuseum, Köln/D; Deutscher Pavillon, EXPO 2000, Hannover/D 2001 BauArt, Museum Heidelberg/D 2002 Nexus, Dialog mit alten Meistern, Mittelrhein-Museum, Koblenz/D; Kreuze, Dom zu Bamberg/D 2004 Ewige Weite, Dom zu Bamberg/D 2005 100 Jahre Villa Romana, Florenz/I; Kunstraum Fuhrwerkswaage, Köln/D Franziskus Wendels Preise und Auszeichnungen / Prix et récompenses 1984 Salzburgstipendium der Stadt Mainz/D; Studium bei Wolf Vostell 1985 Förderpreis Kulturfonds Mainzer Industrie 1987 Lincolnshire-Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz 1988 Aufenthalt in / Artist en résidence à Lincoln/GB 1989 Kunst und Künstler aus Rheinland-Pfalz, 1. Preis 1990 EmmyRoeder-Preis, 1. Preis 1991 Arbeitsstipendium des / Bourse de travail du Berliner Senates 1992 Arbeitsstipendium / Bourse de travail "European Artist in Residence"; Arbeitsaufenthalt und Atelier im / Bourse de travail et atelier à Ulster Museum, Belfast/UK 1994 Deutscher Kunstpreis, 2. Preis 1998/99 Arbeitsstipendium / Bourse de travail à Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg/D 2000 Kunstpreis der Sport Toto GmbH Rheinland-Pfalz, 1. Preis 2001 Stipendium / Bourse Schloss Wiepersdorf/D; Aufenthalt / Résidence à Villa Romana, Florenz/I Werke in öffentlichen und privaten Sammlungen / Œuvres appartenant à des collections publiques Ludwig-Stiftung, Ludwig Museum im Deutschherrenhaus, Koblenz/D; Landesmuseum Mainz/D; Ulster Museum, Belfast/UK; Museum Gelsenkirchen/D; Musée d´Histoire Contemporaine, Nanterre/F; Kölnisches Stadtmuseum, Köln/D; Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland, Berlin/D; Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz, Mainz/D; Bundesamt für Bauwesen; Regierung des Landes Rheinland-Pfalz, Mainz/D; Deutsche Bank (DBIM), Luxemburg/L; Deutsche Telekom AG; Sammlung Deutsche Ausgleichsbank, Bonn/D; Sammlung des Giroverbandes Rheinland-Pfalz; Sammlung der WGZ-Bank; Sammlung General Cologne Re; Sammlung Deutschland Radio; Sammlung Bayer Leverkusen/D; Sammlung TÜV Rheinland; Sammlung Klöckner Humboldt Deutz AG; Sammlung der Heidelberger Zement AG; Sammlung der Allianz Versicherung, Köln/D; Sammlung TPF&C, Frankfurt am Main/D; Sammlung DB Cargo; Sammlung PRO 7, München/D; Sammlung der R+T Recycling; Sammlung Rheinboden Hypothekenbank AG; Sammlung der R+V Versicherung; Sammlung des ADAC München/D; ZDF, Mainz/D; Sammlung Dr. Neufeldt, Potsdam/D; Sammlung Dr. Berghuis, Assen/NL 111 Franziskus Wendels Professor Wieland Schmied schreibt im Jahr 1999 im Katalog „Lichtungen” zu den Arbeiten von Franziskus Wendels:„– er malt nur künstliches Licht; – er bevorzugt Nachtbilder; – ihn fasziniert der Raum der Großstadt und also die Großstadtnacht und die Lichter der Großstadt.“ 1 Das Thema Licht spielt im Werk von Franziskus Wendels seit über zehn Jahren eine zentrale Rolle. Es entstehen Stadtlandschaften, bevorzugt als Nachtbilder. Das Phänomen Nacht hat für Wendels etwas sehr Elementares und Urwüchsiges, aber in unserem heutigen Kontext auch etwas Künstliches. Franziskus Wendels hat das einmal sehr treffend formuliert:„Nur da, wo ein Licht ist, ist etwas, auch wenn nichts da ist.“ Kannten wir bisher die Tafelbilder von Franziskus Wendels, werden wir in der Ausstellung zum Robert-Schuman-Preis 2005 in Saarbrücken mit etwas völlig Neuem konfrontiert. Das Bild entsteht in unserem Kopf. Der Besucher betritt einen beleuchteten Raum, in dem sich eine ungewöhnliche Installation aus Kartons, Pappen und diversen Materialien befindet. Das Licht erlischt, der Raum ist stockfinster, und die Phosphorfarbe, mit denen Wendels auf die anscheinend ungeordneten Gegenstände die Lichter einer Stadtlandschaft gemalt hat, beginnen zu leuchten. Die Illusion ist perfekt, weil der Betrachter meint, ein Nachtbild des Künstlers zu betrachten. Langsam wird das Leuchten der Phosphorfarben schwächer. Das Licht geht an und der Vorgang startet erneut. Klaus Hinrichs 1 112 Franziskus Wendels, Lichtungen, Ed. Villa Concordia, Bamberg 1999 Franziskus Wendels Des œuvres de Franziskus Wendels, le professeur Wieland Schmied écrit dans son catalogue « Lichtungen » paru en 1999: « – il ne peint que des éclairages artificiels ; – sa préférence va précisément aux scènes nocturnes; – l’espace urbain le fascine, et par conséquent la vie nocturne et les lumières de la ville. » 1 La lumière se trouve depuis déjà plus d’une décennie au cœur de l’œuvre de Franziskus Wendels. Des paysages urbains y prennent vie, de préférence représentés la nuit. Wendels perçoit la nuit comme un phénomène élémentaire et originel devenu dans le contexte actuel quelque chose d’artificiel. Franziskus Wendels disait lui-même un jour très justement: « Là où il y a de la lumière, il y a de la vie, même si rien ne la matérialise ». De Franziskus Wendels, nous connaissions ses tableaux, mais c’est avec quelque chose de tout à fait nouveau que nous allons être confrontés dans le cadre de l’exposition accompagnant la remise du Prix d’Art Robert Schuman 2005. L’image prend forme dans notre esprit. Le visiteur pénètre dans une salle éclairée abritant une installation exceptionnelle mélangeant des cartons et différents matériaux. La lumière s’éteint, et c’est dans la salle plongée dans l’obscurité totale que le phosphore des couleurs utilisées par Wendels pour peindre les lumières de la ville sur des objets a priori désordonnés commence à briller et s’intensifier graduellement. L’illusion est saisissante, le visiteur croit voir une des scènes nocturnes du peintre. Puis la luminescence faiblit progressivement, l’éclairage artificiel de la salle est rallumé et un nouveau cycle peut être lancé. Klaus Hinrichs 1 Franziskus Wendels, Lichtungen, Ed. Villa Concordia, Bamberg 1999 113 Kommissare / Commissaires Klaus Hinrichs Galerist (Mitglied Bundesverband Deutscher Galerien e. V.) und Kunsthändler / Directeur de galerie d’art et professionel de la vente d’objets d’arts; Ausstellungskommissar für die Stadt / Commissaire d’exposition pour la ville de Trier/D René Kockelkorn Kunsthistoriker und Kunstkritiker / Historien de l’art et critique d’art; Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte am / chargé d’éducation pour l’histoire d'art depuis 2000 au Lycée technique des Arts et Métiers de la Ville de Luxembourg/L; Ausstellungskommissar für die Stadt / Commissaire d’exposition pour la ville de Luxembourg/L Olivier de Monpezat Direktor / Directeur de l’École Supérieure d’Art de Metz Metropole, Metz/F; Ausstellungskommissar für die Stadt / Commissaire d’exposition pour la ville de Metz/F Ernest W. Uthemann Kunsthistoriker / Historien de l’art; Direktor / Directeur Stadtgalerie Saarbrücken, Saarbrücken/D; Ausstellungskommissar für die Stadt / Commissaire d’exposition pour la ville de Saarbrücken/D 116 Jurymitglieder / Membres du jury PD Dr. Matthias Bunge Kunsthistoriker / Historien de l’art; Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Saarbrücken/D Marc Decaux Direktor der / Directeur de Galerie Lillebonne, Espace culturel d’art contemporain, Nancy/F; Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Metz/F Dr. Elisabeth Dühr Kunsthistorikerin / Historienne de l’art; Direktorin / Directrice Städtisches Museum Simeonstift Trier/D; Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Trier/D Claude Moyen Kunstlehrer (Gymnasium) / Professeur d’éducation artistique (lycée); Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Luxembourg/L Nicole Nix-Hauck Kunsthistorikerin / Historienne de l’art; Leiterin / Directrice Städtische Galerie Neunkirchen, Neunkirchen (Saar)/D; Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Saarbrücken/D Dr. Beate Reifenscheid-Ronnisch Kunsthistorikerin / Historienne de l’art; Leiterin / Directrice Ludwig Museum im Deutschherrenhaus, Koblenz/D; Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Trier/D Monique Sary Leiterin der / Concervateur en chef des Musées de la Cour d’Or, Metz/F; Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Metz/F Danièle Wagener Direktorin des / Conservatrice du Musée d’Histoire de la Ville de Luxembourg/L; Mitglied der Jury für die Stadt / Membres du Jury pour la ville de Luxembourg/L 117 Ausstellungsorte / Lieux d’exposition Stadtgalerie Saarbrücken St. Johanner Markt 24 66111 Saarbrücken Öffnungszeiten / Horaires d´ouverture: Di-So / mar-dim 11-19 h Mi / mer 12-20 h Mo geschlossen / Fermée le lundi Tel +49 (0) 681/93683-21 Fax +49 (0) 681/93683-33 [email protected] www.stadtgalerie.de Saarländisches Künstlerhaus Karlstraße 1 66111 Saarbrücken Öffnungszeiten / Horaires d´ouverture: Di-So / mar-dim 10-18 h Mi / mer 10-22 h Mo geschlossen / Fermée le lundi Tel +49 (0) 681/372485 Fax +49 (0) 681/397328 [email protected] www.kuenstlerhaus-saar.de K4 galerie Galerie für zeitgenössische Kunst Karlstr. 4, 66111 Saarbrücken Öffnungszeiten / Horaires d´ouverture: Di-So / mar-dim 11-19 h Mi / mer 12-20 h Mo geschlossen / Fermée le lundi Tel +49 (0) 681/9388400 Fax +49 (0) 681/9385901 www.k4-galerie.de 118 Impressum / Note finale Kunstpreis Robert Schuman / Prix d´Art Robert Schuman 2005 Eine Kooperation der Städte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier / Une coopération des villes de Luxembourg, de Metz, de Sarrebruck et de Trèves Ausstellung / Exposition: 8. Oktober bis 6. November 2005 / Du 8 octobre au 6 novembre 2005, Stadtgalerie Saarbrücken, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken, K4 galerie. Galerie für zeitgenössische Kunst Ausstellungskonzeption / Conception d´exposition: Sandra Braun, Werner Deller, Berthold Schmitt und / et Ernest W. Uthemann Organisation / Organisation: Ilona Mathieu, Eva Omlor, Astrid Pasterkamp, Lydia Tebroke-Klammt Ausstellungstechnik / Montage d´exposition: Armin Kneip, Willi Wagner, Werner Werle Herausgeber des Katalogs / Editeur du catalogue: Landeshauptstadt Saarbrücken Druck / Imprimeur: Krüger Druck + Verlag, Dillingen DVD: Grafische Gestaltung / Conception grafique: Susanne Schön, Saarbrücken Produktion / Production: DOCdata Germany, Berlin ISBN: 3-932183-38-X Internet: www.schuman-preis.org <http://www.schuman-preis.org> Technische Realisierung / Réalisation technique: Stefan Frank, nomios, Saarbrücken Grafische Gestaltung / Conception grafique: Susanne Schön, Saarbrücken © 2005 Landeshauptstadt Saarbrücken, Künstler, Autoren und Fotografen / Sarrebruck, capitale du Land de la Sarre, artistes, auteurs et photographes © VG Bild-Kunst, Bonn 2005 für / pour Alain Simon, Karin Veldhues und / et Franziskus Wendels Redaktion / Coordination éditoriale: Berthold Schmitt, Ernest W. Uthemann Redaktionelle Mitarbeit / Secrétariat de rédaction: Astrid Pasterkamp, Lydia Tebroke-Klammt Texte / Textes: Charlotte Britz, Martin Buchhorn, Werner Deller, Klaus Hinrichs, René Kockelkorn, Olivier de Monpezat und / et Ernest W. Uthemann Übersetzungen / Traductions: Nadia Bénétaud, Georgette Bisdorff, Hildegard Maria Heintz, Karolina Markiewicz Fotos / Photographies: Michel Brumat: S. / p. 65 – 67 Stéphane Carmels: S. / p. 86 unten / en bas Marlène Guerre: S. / p. 86 oben / en haut Klaus Höfges, Krefeld: S. / p. 44 – 48 Bernhard Matthias Lutz, Konz: S. / p. 22, 23, 25 Karl Maas: S. / p. 112 – 115 Roger Wagner: S. / p. 26, 50, 62, 74 alle anderen / tous les autres: Künstler / artistes Scans: Sven Eric-Heinz; SEH-Product Saarländisches Künstlerhaus Grafische Gestaltung / Conception graphique: Susanne Schön, Saarbrücken 119 ✜