Erspart Ihnen im Notfall die Neuinstallation: So spielen Sie ein

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Erspart Ihnen im Notfall die Neuinstallation: So spielen Sie ein
Windows XP für den Notfall sichern
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X YYY/01
477/01
Register VWX
Erspart Ihnen im Notfall die Neuinstallation:
So spielen Sie ein komplett eingerichtetes
Windows XP auf Ihre Festplatte!
Eine Neuinstallation von Windows XP ist eine langwierige Sache. Sie können
dies umgehen, indem Sie das System stattdessen mit einem Abbild (Image)
Ihrer Windows XP-Installation aufsetzen. Ein Abbild stellt die Kopie einer
Festplattenpartition dar – in diesem Fall der Systempartition. Das Abbild
kopieren Sie auf die Festplatte und schon können Sie Ihren PC wieder nutzen.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein Abbild anlegen und wie Sie es wieder auf die
Festplatte kopieren. Unsere Lösung können Sie sofort anwenden.
Sascha Mölck
In welchen Situationen Ihnen ein Abbild hilft
In diesen Fällen hilft Ihnen ein Abbild Ihrer Windows
XP-Installation und erspart Ihnen die zeitaufwändige
Neuinstallation:
■
Ihre Windows XP-Installation ist defekt und startet
nicht mehr. Auch ein Reparaturversuch konnte das
Problem nicht beheben.
Ist Ihr
Windows
defekt …
■
Ihre Windows XP-Installation ist im Laufe der Zeit
bedeutend langsamer und schwerfälliger geworden.
Eine frische Installation bringt wieder die frühere Geschwindigkeit zurück.
… oder
schwerfällig
geworden?
■
Sinnvoll kann das Einspielen eines Abbilds auch sein,
wenn Sie testweise mehrere Anwendungen oder ein
anderes Betriebssystem installiert haben und nun den
alten Zustand wiederherstellen möchten.
Tests
rückgängig
machen
■
Hilfreich sind Images auch, wenn Sie mehrere gleichartige PCs installieren müssen oder als Dozent für
eine Schulung einen bestimmten Ausgangszustand
herstellen möchten – und nach der Schulung wieder
Mehrere
gleichartige
PCs installieren
PC-Anwender-Handbuch
Mai 2009 / 75
W 477/02
Windows XP für den Notfall sichern
den vorherigen Zustand (den Sie zuvor ebenfalls als
Image speichern). Doch Vorsicht: Die Abbilder funktionieren nur auf PCs mit übereinstimmenden Hardwarekomponenten!
Was Sie benötigen, um ein Abbild anzulegen
„DriveImage
XML“ – eine
kostenlose Imaging-Software
Sie benötigen eine „Imaging“-Software. Es gibt kommerzielle Programme dieser Art wie zum Beispiel Norton Ghost oder Acronis True Image. Aber wir stellen Ihnen hier eine kostenlose Lösung für Windows XP und
Server 2003 vor, für die Sie kein Programm zu kaufen
brauchen. Denn wir nutzen für das Erstellen des Abbilds
das Freeware-Tool „DriveImage XML“. Sie brauchen
DriveImage XML nur von dieser Webseite herunterzuladen und zu installieren: http://www.runtime.org/driveimage-xml.htm.
Rücksichern bei
Windows Vista
Hinweis: DriveImage XML läuft auch unter Win-
dows Vista, Sie können damit also auch von Windows
Vista Abbilder erstellen. Das auf Seite W 477/05 beschriebene BartPE kann aber nur aus Windows XP
oder Server 2003 eine Boot-CD erzeugen. Sie benötigen also entweder zusätzlich einen PC mit Windows
XP oder müssen das Abbild bei Windows Vista auf
anderem Weg zurückspielen, zum Beispiel über ein
anderes Bootmedium (siehe Beitrag N 595, „Notfallsystem 2009 auf einem USB-Stick“ der Ausgabe
2/2009).
Jetzt geht es los: Legen Sie ein Abbild mit
DriveImage XML an
So legen Sie
ein Abbild an
76 / Mai 2009
Ein Abbild sollten Sie anlegen, nachdem Sie Windows
installiert und eingerichtet haben. So haben Sie immer
eine frische und schlanke Windows XP-Installation für
den Notfall parat. Gehen Sie dabei so vor:
PC-Anwender-Handbuch
Windows XP für den Notfall sichern
W 477/03
1.Rufen Sie DriveImage XML auf und klicken Sie am linken Rand auf
Backup. Es werden alle Partitionen Ihrer Festplatte oder Festplatten
aufgelistet.
2.Markieren Sie die Systempartition und klicken Sie auf Next.
In der Regel stellt Laufwerk „C:“ die Systempartition dar
3.Der „Drive Backup Wizard“ wird gestartet. Klicken Sie im ersten Fenster auf Next.
4.Geben Sie im Feld Directory den Speicherort und im Feld File name
einen Namen für das Abbild ein. Zusätzlich finden Sie im Programmfenster noch ein paar Optionen:
l
Raw mode: Ist diese Option aktiviert, legt DriveImage XML ein 1:1Abbild einer Partition an. Auch der freie Speicherplatz der Partition
wird in das Abbild mit einbezogen. Ansonsten wird nur der mit Daten
belegte Bereich in das Abbild aufgenommen. Diese Option kann sinnvoll sein, wenn aus dem Abbild noch Daten gerettet werden sollen,
die bereits von der hinter dem Abbild stehenden Partition gelöscht
wurden.
l
Split large files: Diese Option teilt das Abbild automatisch in Stücke
mit einer Größe von etwa 650 MB auf. Es gibt zwei Szenarien, in denen Sie diese Option aktivieren sollten:
PC-Anwender-Handbuch
Mai 2009 / 77
W 477/04
Windows XP für den Notfall sichern
a) Das Abbild wird auf einem Laufwerk abgelegt, das mit dem FAT32Dateisystem formatiert wurde – das ist bei USB-Sticks häufig der
Fall. FAT32 erlaubt eine maximale Dateigröße von 4 GB.
b) Das Abbild soll auf DVD/CD gespeichert werden.
l
Compression: In dieser Aufklappliste können Sie einen Komprimierungsgrad für das Abbild wählen. Das Anlegen des Abbilds dauert umso länger, je stärker Sie die Komprimierung wählen.
l
Hot Imaging: In diesem Bereich nehmen Sie keine Änderungen vor.
Hier wird festgelegt, mit welcher Strategie DriveImage XML Abbilder anlegen soll.
Die nötigen Einstellungen wurden getroffen
5.Ein Klick auf die Schaltfläche Next legt nun das Abbild an. Eventuell
auftretende Fehlermeldungen quittieren Sie mit einem Klick auf die
Schaltfläche Ignore.
6.Nachdem das Anlegen des Abbilds beendet ist, klicken Sie auf die
Schaltfläche Finish und beenden DriveImage XML.
78 / Mai 2009
PC-Anwender-Handbuch
Windows XP für den Notfall sichern
W 477/05
Wo Sie das Abbild am besten speichern
Ein Abbild der Systempartition nimmt einige Gigabyte
an Speicherplatz ein. Daher benötigen Sie ein Speichermedium, das Ihnen einen entsprechend großen Speicherplatz bietet. Hier kommen eine externe Festplatte,
ein USB-Stick oder DVDs in Frage. Die meisten PCs
verfügen heute über einen DVD-Brenner. Daher bietet
sich eine DVD als Medium der Wahl an.
Ein Abbild
benötigt viel
Speicherplatz
Der Speicherplatz auf einer DVD wird aber eventuell nicht ausreichen. Dann müssen Sie das Abbild auf
mehrere Medien verteilen. Die Anschaffung eines USBSticks ist in einem solchen Fall sinnvoll. Aktuell verfügbare USB-Sticks bieten mit 8 bis 64 GB für unter 10
bis rund 75 E deutlich mehr Speicherplatz als eine DVD.
Zudem kann das Abbild direkt gespeichert werden.
Was Sie benötigen, um das Abbild wieder auf
Ihren PC zu kopieren
Um das Abbild wieder auf Ihre Festplatte zu kopieren,
benötigen Sie ein funktionierendes Windows, unter dem
Sie DriveImage XML ausführen können. Das bekommen Sie, indem Sie eine bootbare CD auf Windows-Basis erstellen, von der sich DriveImage XML ausführen
lässt.
Zur Wiederherstellung benötigen Sie eine
Boot-CD
Zum Erstellen der CD benötigen Sie das kostenlose Tool
„Barts PE Builder“. Laden Sie das Tool von dieser Webseite herunter und entpacken Sie es: http://www.nu2german.de.
Der PE-Builder
erstellt die CD
Zusätzlich benötigen Sie noch ein Plugin, welches die
Ausführung von DriveImage XML auf dieser Boot-CD
ermöglicht. Laden Sie das „DriveImage XML V2.02
Plugin“ hier herunter: http://www.runtime.org/peb.htm.
DriveImage XML
wird über ein
Plugin hinzugefügt
PC-Anwender-Handbuch
Mai 2009 / 79
W 477/06
Boot-CD
anlegen
Windows XP für den Notfall sichern
Jetzt legen Sie mit den folgenden Schritten in wenigen
Minuten die Boot-CD an:
1.Kopieren Sie den Inhalt Ihrer Windows XP-CD in ein Verzeichnis Ihrer
Wahl auf Ihrer Festplatte.
2.Legen Sie einen leeren CD-Rohling in den Brenner ein und starten Sie
den PE Builder.
3.Tragen Sie in das Feld „Quelle: (Ordner mit Windows-Installationsdateien)“ den Pfad des Ordners ein, in den Sie den Inhalt der Windows
XP-CD kopiert haben.
4.Klicken Sie auf die Schaltfläche Plugins. Im Fenster Plugins klicken
Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen und öffnen das heruntergeladene
Plugin.
5.Der PE Builder fragt Sie nach einem Namen für den Speicherordner
des Plugins. Belassen Sie es bei dem vorgeschlagenen Namen und klicken Sie auf OK:
6.Schließen Sie den Dialog mit einem Klick auf Schließen.
7.Im Hauptfenster des Programms wählen Sie im Bereich Bootmedium
die Option CD/DVD brennen. Der PE Builder kann die CD direkt brennen. Falls Sie mehrere Brenner besitzen, wählen Sie in der Aufklappliste den gewünschten Brenner aus.
8.Klicken Sie auf die Schaltfläche Start und der PE Builder erzeugt die
benötigte Boot-CD.
Falls das integrierte Brennprogramm nicht mit Ihrem Brenner zusammenarbeiten kann, wählen Sie im Bereich Bootmedium die Option ISOImage erstellen statt CD/DVD brennen. Der PE Builder legt dann ein Abbild der Boot-CD an, das Sie mit fast jedem Brennprogramm auf eine CD
brennen können.
80 / Mai 2009
PC-Anwender-Handbuch
Windows XP für den Notfall sichern
W 477/07
Der PE Builder ist einfach zu bedienen
Wie Sie Ihr System mit Hilfe des Abbilds
wiederherstellen
Sie können die Gelegenheit nutzen und die alte Festplatte vor dem Wiederherstellen des Systems gegen ein
leistungsstärkeres Modell mit mehr Speicherplatz austauschen. Sofern Sie die neue Festplatte partitionieren,
muss die Partition, auf die Sie das Abbild kopieren, mindestens die Größe des Abbilds haben.
Möchten Sie
auch gleich
eine größere
Festplatte
einbauen?
Zum Wiederherstellen des Systems vom gespeicherten
Abbild führen Sie die folgenden Schritte aus:
1.Booten Sie Ihren PC mit der erstellten CD. Falls Sie das Abbild auf
einem USB-Laufwerk abgespeichert haben, stecken Sie dieses vorher
an. Die Boot-CD begrüßt Sie mit der Frage „Do you want to start network support now“. Klicken Sie auf die Schaltfläche No.
2.Starten Sie DriveImage XML, indem Sie auf den gleichnamigen Eintrag im Menü Go/Programs klicken.
PC-Anwender-Handbuch
Mai 2009 / 81
W 477/08
Windows XP für den Notfall sichern
Man sieht sofort: Die Boot-CD basiert auf Windows XP
3.Im Programmfenster klicken Sie am linken Rand auf Restore und dann
auf Next.
4.Es öffnet sich der „Drive Restore Wizard“. Öffnen Sie an dieser Stelle
das erstellte Abbild. Klicken Sie auf Next.
5.Wählen Sie nun die Partition aus, auf der das Abbild wiederhergestellt
werden soll. Klicken Sie dann auf Next.
6.DriveImage XML zeigt Ihnen zusammenfassende Informationen über
das Abbild und die ausgewählte Partition an. Klicken Sie auf Next.
7.Sie erhalten noch eine letzte Warnung, dass alle Daten, die sich auf der
Zielpartition befinden, überschrieben werden. Um die Meldung zu bestätigen, geben Sie den angezeigten Begriff in das Textfeld ein und klicken auf OK.
Dieser fett hervorgehobene Begriff
ist einzugeben.
Hier wird zur Bestätigung der Begriff
„DISK1#1“ eingegeben
82 / Mai 2009
PC-Anwender-Handbuch
Windows XP für den Notfall sichern
W 477/09
8. Das Abbild wird nun auf die Festplatte geschrieben. Nach Abschluss
des Vorgangs klicken Sie auf Finish. Beenden Sie DriveImage XML.
9. Fahren Sie Ihren PC nun herunter. Klicken Sie dazu unter „Go/Shut
down“ auf den Eintrag Shut down. Nehmen Sie die CD aus dem Laufwerk.
10.Starten Sie den PC wieder. Überprüfen Sie nun, ob die Wiederherstellung problemlos geklappt hat.
Hilfe! Nach der Wiederherstellung startet mein
Windows XP nicht mehr
Sollte Windows XP nach der Wiederherstellung nicht
starten, müssen Sie das Windows-Bootprogramm reparieren. Dazu benötigen Sie Ihre originale Windows XPCD.
WindowsBootprogramm
reparieren
1.Booten Sie Ihren PC mit der Windows XP-CD.
2.Ist der Bootvorgang im „Willkommen“-Bildschirm angekommen, drücken Sie die Taste r. Die Wiederherstellungskonsole wird gestartet.
3.Die Wiederherstellungskonsole sucht nun nach Windows-Installationen auf der Festplatte und listet diese auf. Wählen Sie die Installation
aus, bei der Sie sich anmelden möchten und drücken Sie die Eingabetaste Ü.
4.Geben Sie das Administratorpasswort der Windows-Installation ein
und bestätigen Sie mit der Eingabetaste Ü. Sofern kein Passwort vergeben wurde, betätigen Sie einfach die Eingabetaste.
5.Führen Sie den Befehl „fixmbr“ aus. Die Sicherheitsabfrage bestätigen
Sie mit j.
6.Danach führen Sie den Befehl „fixboot c:“ aus und bestätigen die Sicherheitsabfrage ebenfalls mit j. Sollten Sie das Abbild nicht auf
Laufwerk „C:“ wiederhergestellt haben, passen Sie den Befehl entsprechend an.
PC-Anwender-Handbuch
Mai 2009 / 83
W 477/10
Windows XP für den Notfall sichern
So sieht es aus, wenn Fixboot einen neuen Startsektor
geschrieben hat
7.Beenden Sie die Wiederherstellungskonsole und starten Sie Ihren PC
neu. Geben Sie dazu den Befehl „exit“ ein und drücken Sie die Eingabetaste Ü.
Wichtig: Halten Sie persönliche Dateien und
Systemdateien getrennt
Windows
mischt persönliche und
Systemdaten
Windows speichert auf einer Partition sowohl das Betriebssystem als auch die Ordner mit den Nutzerdateien.
Stellen Sie Ihr System mit einem Abbild wieder her, das
vor Wochen oder gar Monaten angelegt wurde, sind alle
persönlichen Daten, die in der Zwischenzeit auf der Systempartition angelegt wurden, verloren – außer Sie haben diese Daten regelmäßig separat gesichert.
Windows bietet
Speicherordner
für persönliche
Daten an
Die Standard-Benutzerordner von Windows liegen auf
der Systempartition im Verzeichnis C:\Dokumente und
Einstellungen. Darüber hinaus finden sich in diesen Ordnern auch der Favoriten-Ordner des Internet Explorers
und die Speicherordner der E-Mail-Programme. Verlagern Sie diese Ordner in eine andere Partition oder sichern Sie sie regelmäßig.
Daten sichern
mit „A43“ bevor
es zu spät ist
Tipp: Falls Sie nicht wissen, ob sich in den Windows-
84 / Mai 2009
Ordnern nicht doch noch persönliche Dateien finden,
können Sie diese Ordner mit Hilfe der Boot-CD vor
der Wiederherstellung des Systems auf eine andere
Partition kopieren. Dazu finden Sie den Dateimanager „A43“ auf der CD.
PC-Anwender-Handbuch