wurzeln sind wichtig köstliche sommerbowlen das palermo calf
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19. JAHRGANG NR. 1 2016 SÖNKE MÖHRING WURZELN SIND WICHTIG GENUSS KÖSTLICHE SOMMERBOWLEN LEDERLEXIKON DAS PALERMO CALF lloyd.com LL_Kampagnenmotive_Time_Mag_FS16_175x250_39L.indd 4 13.11.15 16:05 EDITORIAL COVER: ALEXANDER OTTO; FOTOS: LLOYD SHOES GMBH, CHRISTOPH NEUMANN PHOTOGRAPHY, HOCHSCHULE TRIER / FACHBEREICH GESTALTUNG / FACHRICHTUNG MODEDESIGN / FOTOGRAF: MAXIMILIAN VIRGILI) Unsere Stars der Saison: Von links nach rechts: Tobias Hennig, LLOYD Ledereinkäufer, Malaika Raiss, Modedesignerin aus Berlin. Auf der Modenschau der Design- und Kulturtage in Trier trugen die Models den weißen LLOYD Sneaker Bero. Liebe Leserinnen, liebe Leser! Wurzeln geben Halt und helfen, sich zu erinnern, wer man ist und welche Werte für einen selbst wichtig sind. Auch LLOYD ist sich seiner Wurzeln bewusst. In dieser LLOYD Time möchten wir Ihnen daher zeigen, wie die Werte, die uns unser Firmengründer vor 128 Jahren mit auf den Weg gegeben hat, nach wie vor unser Handeln prägen. Qualität, Nachhaltigkeit, Beständigkeit und – nicht zuletzt – eine große Portion Gelassenheit sind bei LLOYD mehr als lose Worthülsen. In unserer neuen Frühjahr-/Sommerkampagne stehen deshalb echte Menschen und exklusive Schuhe im Fokus. Verschaffen Sie sich einen eigenen Eindruck ab Seite 8. Zum Interview trafen wir Sönke Möhring. Mit ihm haben wir uns darüber unterhalten, welche Rolle seine Herkunft für ihn und seine Tätigkeit als Schauspieler bedeutet. In unserem Style Special präsentieren wir Ihnen die neuesten Trends aus der Frühjahr-/ Sommerkollektion und zeigen, wie Sie diese ganz entspannt kombinieren. Ab Seite 20 lesen Sie im ersten Teil unseres neuen Lederlexikons, was bei der Lederverarbeitung zu beachten ist. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der LLOYD Time – vielleicht ja bei einem Glas GrünerTee-Bowle mit frischem Waldmeister (Rezept auf Seite 41). Genießen Sie ein schönes Frühjahr und einen herrlichen Sommer. Ein Blick hinter die Kulissen Wir zeigen Ihnen Eindrücke vom Shooting unserer Kampagne in Hamburg. Mehr ab S. 8. IMPRESSUM LLOYD Time ist das Magazin der LLOYD Shoes GmbH, Hans-Hermann-Meyer-Straße 1, 27232 Sulingen, Germany Tel. +49 4271 940-0 Fax +49 4271 1680 [email protected], www.lloyd.com Redaktion Katharina Meindertsma (verantw.), Inga Bittermann, Jacqueline Supe Text Tina Janson (Ltg.), Isabell Heßmann, Oranus Mahmoodi Gestaltung Tom Leifer Design, Hamburg www.tomleiferdesign.de Verlag Tellus Corporate Media GmbH Herzlichst Ihre Druck BerlinDruck GmbH + Co KG Erscheinungsweise zweimal jährlich Die Verfügbarkeit aller in diesem Katalog gezeigten Produkte ist vorbehalten. Für Druckfehler können wir keine Haftung übernehmen. Irrtum vorbehalten. KATHARINA MEINDERTSMA LLOYD Shoes - Head of Marketing & PR 3 LLOYD TIME NR 1/ 2016 Privilegien genieSSen Schuhkomfort für klaSSiker und trendSet ter Shoeboy’s bietet traditionelle Pflege und Fußkomfort für klassische Schuhe und moderne Trends. Erlesene Inhaltsstoffe, bewährte Rezepturen und wegweisende Innovationen sorgen für eine exklusive, werterhaltende Pflege. Bequeme Einlegesohlen und hochwertige Fußbetten garantieren höchsten Tragekomfort für Sport, Freizeit und Beruf. Mit Shoeboy’s geben Sie Ihren Schuhen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Weitere Informationen zu Shoeboy’s unter www.shoeboys.com INHALT 06 UNSERE LIEBLINGE In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen an dieser Stelle die fünf Lieblinge der LLOYD Time-Redaktion vor. 08 LLOYD NEWS 46 Neuigkeiten von LLOYD: Wir zeigen Ihnen unsere neue Kampagne, stellen die innovativen X-Motion Modelle von LLOYD vor und berichten von unserem Kinoevent. TECHNIK 14 INTERVIEW Sönke Möhring brilliert als Schauspieler neben Brad Pitt und Ewan McGregor. Uns erzählt er, warum seine Herkunft für ihn und seine Arbeit so wichtig ist. 29 42 LEBENSART: DESIGN Brillen made in Germany: Wir berichten über den Brillengiganten Eschenbach, den ältesten Brillenladen Deutschlands Campbell 1861 und junge wilde Klassiker. STYLE SPECIAL 46 LEBENSART: TECHNIK Kaffeegenuss mit Suchtpotenzial: Auf der Suche nach dem perfekten Kaffee haben wir unterschiedliche Brühmethoden und Kaffeemaschinen für Sie getestet. 50 STILIKONE Sean Connery ist der ultimative Gentleman, der ewige James Bond und Sexiest Man of the last Century. Dabei vergisst er nie seine schottische Herkunft. 20 LLOYD INTERN In unserem neuen Lederlexikon erklären wir, worauf es bei der Lederverarbeitung ankommt. FOTOS: DEPAULI AG, GAGGIA GMBH, ALEXANDER OTTO 24 UNTERNEHMENSGESCHICHTE Der erste Teil der LLOYD Unternehmensgeschichte handelt von unseren Anfängen und den Wurzeln und Werten, die unser Unternehmen bis heute prägen. 29 STYLE SPECIAL Die modischen Neuheiten der Saison zeigen wir Ihnen in der Style Strecke. Die LLOYD Frühjahr-/ Sommerkollektion begeistert mit puristischen Styles und hochwertigem Leder. 14 38 LEBENSART: GENUSS INTERVIEW SÖNKE MÖHRING Wiederentdeckt: Sommerliche Bowlen schmecken nach früher. Wir verraten Ihnen die besten Rezepte. 5 LLOYD TIME NR 1/ 2016 UNSERE LIEBLINGE ZURÜCK ZU DEN WURZELN An dieser Stelle verraten wir Ihnen in jeder Ausgabe die Lieblinge der Redaktion. Im Frühjahr/Sommer 2016 besinnen wir uns auf das Ursprüngliche. Endlich wieder outdoor Das Leatherman Juice Xe6 ist ein unentbehrlicher Helfer für jeden Mann. Vom Picknick bis zur Weltreise ist es der perfekte Begleiter für die schöne Jahreszeit. Mit 18 verschiedenen Werkzeugen unentbehrlich in jedem Abenteuer, egal ob der Picknickplatz vom Gestrüpp befreit werden muss oder eine Flasche Wein zu öffnen ist. Trotz seiner robusten Bauweise ist es auch für kleinere Hände und schwer zugängliche Stellen geeignet. www.leatherman.de Freund fürs Leben Das Original St-Germain ist der weltweit erste Holunderblütensirup und wird nach traditioneller französischer Handwerkskunst hergestellt. Neben den frischen handverlesenen Holunderblüten gibt ein Hauch von Geißblatt dem Likör seinen besonderen Geschmack. Jede der flakonartigen Flaschen ist einzeln nummeriert und trägt den Jahrgang der Ernte. Seine Verwendung findet der Likör als St-GermainCocktail oder in zahlreichen sommerlichen Drinks. www.stgermain.fr 6 LLOYD TIME NR 1 / 2016 Der cognacfarbene Weekender von LLOYD ist ein treuer Begleiter auf großen und kleinen Reisen. Sein hochwertiges Leder hat eine veredelte Oberfläche – so ist er völlig unempfindlich und gewinnt über die Jahre immer mehr an Charakter. Mit dem klassischen Design kommt er sicher nie aus der Mode, und dank der soliden Verarbeitung wird er seinen Träger nie im Stich lassen. Eben eine Anschaffung fürs Leben. www.lloyd.com UNSERE LIEBLINGE Lieblingsplatz FOTOS: DAVID BELL / STUDIO3 INC, PR (3), LLOYD Back to the Wurzeln Vegetarische und vegane Küche erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Damit einher geht die Besinnung auf regionale und saisonale Lebensmittel. Echter Genuss beginnt aber schon vor dem Kochen. In seinem Buch „Back to the Wurzeln“ beschreibt Ayurveda-Starkoch Volker Mehl den Weg von der Aussaat bis in den Kochtopf und liefert über 80 saisonale Rezepte für jeden Geschmack. Praktische Tipps für das Biogärtnern und Selbermachen im Rhythmus der Jahreszeiten runden das Buch ab. www.randomhouse.de Federico Fellini, italienischer Regisseur „Niemand darf seine Wurzeln vergessen. Sie sind Ursprung unseres Lebens.“ 7 LLOYD TIME NR 1 / 2016 Seit drei Generationen pflegt Familie Huber in ihrem traditionellen Tiroler Hotel „... liebes Rot-Flüh“ im Tann heimer Tal herzliche Gastlichkeit. Schon im frühen 17. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein alter Gasthof. Inmitten der traumhaften Landschaft bleiben für aktive G enießer, erholungssuchende Wellnesslieb haber und wahre Feinschmecker keine Wünsche offen. Hier findet jeder Gast zu sich selbst und dabei zu neuer Vitalität. LLOYD und das Hotel „… liebes Rot-Flüh“ verlosen 3 Übernachtungen für 2 Personen. Weitere Informationen zum Gewinnspiel erhalten Sie unter www.lloyd.com/Lieblingsplatz. Weitere Informationen zum Hotel gibt es unter www.rotflueh.com. LLOYD NEWS GELASSEN IN JEDER LEBENSLAGE LLOYD präsentiert mit der aktuellen Frühjahr-/ Sommerkollektion seine neue Kampagne. Im Fokus stehen erstklassige Schuhe und authentische Menschen mitten aus dem Leben. lloyd.com Das Leben wird immer hektischer. Die zunehmende Digitalisierung und ständige Erreichbarkeit rauben uns die Ruhe und können einem dadurch leicht den Boden unter den Füßen wegziehen. Dabei braucht man in diesen Zeiten mehr denn je festen Stand und Boden haftung, um seine eigenen Wege zu gehen. Glück ist, die Gelassenheit zu bewahren und sich treu zu bleiben. Das gilt nicht nur für LLOYD als Marke und Unternehmen, sondern eben auch für die Menschen, die LLOYD Schuhe tragen. Im Mittelpunkt der lloyd.com ampagne stehen Menschen, die sich erkennbar ge K lassen in einem lebendigen Umfeld bewegen. Es sind „echte“, sympathische Menschen mit Charakter. Mit dieser Kampagne zeigt LLOYD genau das, wofür der LLOYD Schuh steht: modisch, aber unaufgeregt. Mit höchster Qualität, aber nie angestrengt. Die Kampagne mit drei Herren- und zwei Damen motiven wurde in Hamburg von Fotografin Autumn Sonnichsen aus Los Angeles produziert und von Kamera mann Florian Banicki als Bewegtbild umgesetzt. 8 LLOYD TIME NR 1/ 2016 LLOYD NEWS FOTOS: LLOYD, AUTUMN SONNICHSEN, GIOVANNI MAFRICI Behind the Scenes Für die neue Kampagne setzten die weltweit a rbeitende Fotografin Autumn Sonnichsen und K ameramann Florian Banicki fünf starke Charaktere in tollen Hamburger Locations in Szene. Das Styling übernahm Adelaida Cue Bär. 9 LLOYD TIME NR 1/ 2016 LLOYD NEWS REIZ DES ECHTEN Perfect match Der weiße LLOYD Schuh Bero aus der aktuellen Frühjahr-/ Sommerkollektion 2016 unterstreicht die klaren Formen der 36 Männermodelle „Jeux de Géométrie“. Die Faszination des Ursprünglichen und Ungezähmten war Inspiration für die Modenschau des Fachbereichs Modedesign an der Hochschule Trier. Für das Männermodeprojekt „Jeux de Géométrie“ trugen die Models Sneaker von LLOYD. Die Modenschau „Wild“ fand im Rahmen der ersten Design- und Kulturtage als Kooperation des Fachbereichs Modedesign der Hochschule Trier und der Stadt Trier statt. Vom 23. bis 25. Oktober 2015 präsentierten Ausstellungen, Konzerte, experimentelle Pavillons, Vorträge und Podiumsdiskussionen sowie die Verleihung des Trierer Modepreises unter der Schirmherrschaft von Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, das innovative Potential des Kultur- und Kreativstandorts Trier. Die Trierer Modenschauen erfreuen sich langjähriger Tradition. Schon seit 1922 wurden Modedesigner in Trier ausgebildet, und bereits 1925 veranstaltete die Fachrichtung erstmals Präsentationen ihrer Abschlussarbeiten. Seit den 1980er Jahren ist dies eine feste Institution, mit der sich auch die Trierer eng verbunden fühlen. Die Verleihung des Trierer Modepreises durch eine internationale Fachjury erfolgt seit 2009 im Rahmen dieser Veranstaltung. In 2015 befand sich beispielsweise Dawn Eyre, Professorin für Modedesign an der Birmingham City University, unter den Juroren. Die Namen der Preisträger fi ndet man hinterher in der internationalen Modebranche wieder, so zum Beispiel Marta Jakubowski, die mit ihrem eigenen Label auf der London Fashion Week für Furore sorgte, oder Christian Beck, Head of Design bei Etienne Aigner. Auf den Modenschauen präsentieren sich nicht nur die Abschlussklassen, auch jüngere Semester erhalten Gelegenheit, ihre Arbeiten erstmals einer größeren Öffentlichkeit zu zeigen. So entwickelte das 4. Semester unter der Leitung von Professor Jo Meurer mit dem „Jeux de Géométrie“ ein Bild mit 36 Modellen, die alle den Schuh Bero von LLOYD trugen. „Wir haben diesen klassischen weißen Sneaker ausgesucht, weil er die klare Symmetrie und Farbgebung der Kollektion perfekt unterstreicht“, so die jungen Designer. „Als Unternehmen unterstützen wir die jungen Talente an der Hochschule Trier gern in ihrer Ausbildung und pflegen engen Kontakt mit der Fachrichtung“, erläutert Rainer Vollwille, Produktdesigner bei LLOYD und selbst Absolvent der Hochschule Trier. „Daher war es selbstverständlich für uns, die Modelle für die Modenschau zur Verfügung zu stellen.“ 10 LLOYD TIME NR 1/ 2016 FOTOS: HOCHSCHULE TRIER / FACHBEREICH GESTALTUNG / FACHRICHTUNG MODEDESIGN / FOTOGRAF: MAXIMILIAN VIRGILI (3), CARSTEN SCHWETER PHOTOGRAFIE (2), GETTYIMAGES / SHUTTERSTOCK / LAUDERT-STUDIOS LLOYD NEWS DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN Mit den neuen X-Motion Modellen verbindet LLOYD gekonnt hochwertige Businessschuhe mit dem Komfort eines Freitzeitschuhs. Business oder Freizeit? Beides, lautet die Antwort einer neuen Schuhgeneration von LLOYD. Die Trennung zwischen Business- und Casual Look nimmt mehr und mehr ab, und so wurde es Zeit für einen Schuh, der diesem Bedürfnis Rechnung trägt. Der neue X-Motion Schuh ist ein Hybrid, der den eleganten Businesslook eines klassischen Herrenschuhs mit der Technik und den Materialien eines komfortablen Laufschuhs kombiniert. Nichts erinnert jedoch dabei an bekannte Komfortlösungen. Die Palette der Kollektion reicht vom modern interpretierten Klassiker bis zum lässigen Desertboot und verbindet die Merkmale hochwertiger Schuhmacherkunst mit allen High-Tech Features der modernen Sportschuhentwicklung. Neben der superleichten flexiblen Sohle mit optimaler Stabilisierung und komfortabler Dämpfung unterstützen auch der gepolsterte Schaftrand und das softe Kalbsleder den perfekten Sitz. So erhält der Businessman von heute maximalen Tragekomfort und fühlt sich am Ende eines arbeitsreichen Tages noch wohl in seinem Schuh. Weitere Informationen zur neuen X-Motion Serie finden Sie unter www.lloyd.com/x-motion. Business as Casual In der Mode verschwimmen die Grenzen zwischen Business und Freizeit zunehmend. Die Antwort ist ein Schuh, der beides kann. 11 LLOYD TIME NR 1/ 2016 LLOYD NEWS Gauner im Doppelpack Tom Hardy spielt in einer Doppelrolle die eineiigen Gangsterzwillinge Kray. „LEGEND“-PREVIEW MIT LLOYD Eintauchen ins London der Swinging Sixties - für 326 LLOYD Kunden wurden die exklusiven Previews Ende Dezember zu einer spannenden Zeitreise. Wie bereits in der letzten LLOYD Time berichtet, konnten Kunden über verschiedene Kanäle Plätze bei exklusiven Previews des Films „Legend“ in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Berlin gewinnen. Der Film zeigt das legendäre Leben der eineiigen Gangsterzwillinge Reginald und Ronald Kray, die im Londoner East End der 1960er Jahre die Unterwelt regierten. Tom Hardy spielt in dem beeindruckenden Thriller die beiden Brüder in einer herausragenden Doppelrolle. Die Gewinner des Events erhielten für die Stadt i hrer Wahl je zwei Kinokarten und wurden von LLOYD vor Ort im Kino mit einem Glas Sekt begrüßt. Zusammen genoss man einen spannenden Kinoabend auf den besten Plätzen und bei guter Laune. Anschließend trafen sich die LLOYD-Gewinner im Foyer noch zu einem gemeinsamen Foto sowie einem kurzen Austausch über das Kinoerlebnis. Eine rundum gelungene Kundenveranstaltung. 12 LLOYD TIME NR 1/ 2016 LLOYD NEWS FOTOS: LLOYD SHOES GMBH, © 2015, STUDIO CANAL GMBH Beste Kinounterhaltung Große Begeisterung bei den Vorpremieren in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Berlin. Die LLOYD-Gewinner genossen den Kinoabend. 13 LLOYD TIME NR 1/ 2016 INTERVIEW 14 LLOYD TIME NR 1/ 2016 INTERVIEW WER EINEN BAUM PFLANZT, WURZELT Wir trafen Sönke Möhring in seiner neuen Heimat in BerlinZehlendorf und sind einem nachdenklichen Menschen begegnet. Wir sprachen mit ihm über Werte und seine Liebe zum Ruhrpott. FOTO: © CONCORDE HOME ENTERTAINMENT „THE IMPOSSIBLE“BLU-RAY UND DVD 2013 INTERVIEW TINA JANSON 15 LLOYD TIME NR 1/ 2016 INTERVIEW Nach wilden Zeiten in der Berliner Club-Szene in den frühen 90er Jahren lebt Sönke Möhring, 43, nun mit seiner Familie Tür an Tür mit Schwiegereltern und Schwägerin im beschaulichen BerlinZehlendorf. In der Schauspielerei hat er seine innere Zufriedenheit gefunden. Ganz schön mutig. Ich hatte erst einmal nichts, alle haben mich für irre gehalten. Wenn du ohne Erfahrung in einem kom plett neuen Bereich anfängst, kennt dich keiner. Das war hart. Aber dann hatte ich meinen ersten Schau spieljob. Man muss diesen Schritt einfach gehen. Man macht das ja nicht aus Karrieregründen oder um be rühmt zu werden. Man macht das, weil man eine Lust darauf hat und Hingabe zu dieser Arbeit. Wenn das je mand der Karriere wegen machen möchte, würde ich ihm andere Branchen empfehlen. LLOYD: Sie sind erst relativ spät zur Schauspielerei gekommen. Wie kam es denn zu dieser Entscheidung? Eigentlich hatte ich immer große Lust auf Schau spielerei. Ich habe einfach vorher viel ausprobiert. Nach Berlin kam ich 1992, um Psychologie und Soziologie zu studieren. Ich lebte in einer WG mit meinem Bru der, und wir waren in Clubs in Mitte unterwegs – das waren wilde Zeiten. Das Studium habe ich nach zwei Semestern aufgegeben und bin stattdessen in der Mo debranche gelandet, erst als Vertreter für einige kleine Club Wear Labels und später für eine große Jeansmar ke. Ich wollte sogar Textilmanagement studieren. Inwieweit hilft Ihnen denn Ihr bunter Werdegang und diese breite Lebenserfahrung bei der Schauspielerei? Sicher viel. Dennoch muss ich sagen, ich hätte gern eine klassische Schauspielschule besucht. Dafür waren mein Bruder und ich schon zu alt. Ich hätte den Beruf gern auch von der handwerklichen Perspektive her er lernt, so stelle ich mir das wenigstens vor. Vielleicht ist die Vorstellung auch zu romantisch, aber diesen Zugang hätte ich gern gehabt. Nicht dass ich damit hadere, denn andererseits muss man auch sagen, dass eine Schauspiel schule in der Tat nicht so ein buntes Leben ersetzen kann. Das ist sicher für jeden unterschiedlich, der eine profitiert von einem guten Dozenten mehr, der andere braucht ein kunterbuntes Leben. Das vermag ich nicht zu sagen. Mein Leben war bunt, unstet und ohne erkennba res Ziel. Aber das habe ich jetzt langsam gefunden (lacht). LLOYD ist ein Traditionsunternehmen in der Modebranche – kannten Sie LLOYD Schuhe schon vor unserem Interview? Oh ja, LLOYD Schuhe kenne ich gut. Das waren die ersten hochwertigen Schuhe, die mir meine Mutter gekauft hat. Diese Wertigkeit hat für mich zunehmend eine große Bedeutung. Es ist alles so beliebig geworden, und ich habe eine große Sehnsucht nach Produkten, die aufwendiger produziert werden und Qualität ha ben. Das verbinde ich mit LLOYD Schuhen. Alles an dere ist auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit einfach Irrsinn. Bei einem guten Produkt macht man doch auch sinnliche Erfahrungen: wie riecht Leder, wie fasst sich die Wolle an. Ich glaube, da wächst ein Bewusstsein heran, das wird für immer mehr Menschen von Bedeu tung werden. Einige Ihrer Filmprojekte liefen im letzten Herbst im TV. Eins hieß „Heimat ist kein Ort“. Würden Sie das so unterschreiben? Das ist sicher für jeden und auch immer wieder anders, da kann man keine einheitliche Definition ein fordern. Es wird in diesen mobilen Zeiten auch immer schwieriger. Das ist etwas so Privates. Für den einen ist Heimat kein Ort, sondern ein Gefühl, die Sprache, ein Geruch, Musik oder Menschen. Der andere findet sie in seinem Wohnzimmer oder eben in Gelsenkirchen. Das ist das Besondere, es ist ein schwer zu beschreibendes Gefühl, aber ein ganz wichtiges, weil um einen herum alles immer größer und unübersichtlicher wird. In mei ner Definition ist Heimat kein Ort; deswegen fand ich den Titel wunderbar. Für mich ist es eher ein Gefühl, das mit einem herumschwebt und das mich verwurzelt. Ihr Ausflug in die Modebranche führte ja erst einmal nicht zur Schauspielerei. Auf Dauer war das auch alles nichts, ich wollte ja unbedingt Schauspieler werden. Aber dann dachte ich, Junge, irgendetwas Richtiges musst du doch erst einmal machen, und habe eine Ausbildung zum Werbekauf mann begonnen. Die Agentur wollte mich nach mei nem Abschluss sogar übernehmen, aber ich wollte dann endlich mit der Schauspielerei anfangen und habe mir einen freien Job in einem Verlag gesucht. Das entpuppte sich dann aber auch wieder als extrem fester Job, und die Idee mit der Schauspielerei stand wieder hintan. Irgendwann dachte ich, jetzt musst du es ausprobie ren. Bei meinem Bruder lief es da schon ganz gut. Also habe ich den Job gekündigt und bin ins kalte Wasser gesprungen. Wie wichtig sind Ihnen persönlich Ihre Wurzeln? Wurzeln sind sehr wichtig. Wenn der Baum keine Wurzeln hat, fällt er beim nächsten Sturm um. Das ist, so glaube ich, die Aufgabe, die wir gerade haben – in allen Bereichen. Wir suchen unsere Identität und Wur zeln. Vieles wird in den Familien heute gar nicht mehr so gelebt, und das ist schade. Bei uns zuhause war k 16 LLOYD TIME NR 1/ 2016 INTERVIEW FOTO: © UNIVERSAL PICTURES INTERNATIONAL FRANCE Inglourious Basterds Großes Kino mit Brad Pitt: Sönke Möhring (links) spielt den Gefreiten Butz in Quentin Tarantinos Kriegsdrama. Mit Quentin habe ich mich super verstanden. 17 LLOYD TIME NR 1/ 2016 INTERVIEW das sehr wichtig, wir waren vier Kinder und hatten noch einen Ziehbruder, der bei uns aufwuchs, meine Oma saß mit am Tisch – wir waren eine Riesenhorde. Das versuchen wir heute mit meinem Sohn genauso zu leben, Gemeinsamkeiten zu schaffen. Das sind Dinge, die Kindern Sicherheit geben. Ich glaube, es gibt eine große Sehnsucht danach. Wurzeln haben bedeutet für mich, sich fallenlassen zu können, einen sicheren Ha fen zu haben. Ihr bekanntester Film ist „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino an der Seite von Brad Pitt und Christoph Waltz. Ist Ihnen etwas aufgefallen? Dass ich da zwei Rol len habe? Hoffentlich nicht! Ich spiele einmal die Rolle des Gefreiten Butz mit dem Hakenkreuz auf der Stirn. Und dann gab es eine Szene in Paris mit Daniel Brühl, da bin ich der Autogrammjäger. Dafür wurde ich total umgebaut, jeden Morgen sechs Stunden Maske: Haare gefärbt, dicke Backen, große Ohren und eine andere Nase. Ich bekam die Nase von Martin Wuttke, der Hit ler spielte. Ich hatte also sozusagen des Führers Nase. Mit dem Film „The Impossible“ von 2012 verarbeitete der spanische Regisseur Juan Antonio Bayona die Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 anhand der wahren Geschichte einer spanischen Familie. Sönke Möhring spielt in diesem bewegenden Drama an der Seite von Ewan McGregor und Naomi Watts einen Mann, der ebenfalls auf der Suche nach seiner Familie ist. „Das ist ein Film, der mir das Gefühl gibt, etwas Gutes zu h interlassen, etwas, das erhalten bleibt“, so Möhring. Wie kam es denn dazu? ollen, Es gab in Babelsberg eine Sprechprobe für die R alle saßen im Kreis, ich zwischen Quentin T arantino und Brad Pitt. Der Autogrammjäger war noch nicht besetzt, und Quentin sagte zu mir: „Youre gonna read it.“ Die Szene war humorig angelegt, und alle haben gelacht. Danach kam Quentin zu mir und sagte: „You did a good job.“ Und ich sagte zu ihm halbernst: „Her mit der Rol le. Change my look.“ Nachdem meine erste Rolle ab gedreht war, hatte ich ein geheimes Treffen mit dem Maskenbildner in Babelsberg, während Quentin dort drehte. Ich sprach mit ihm, er hat mich nicht erkannt und ich hatte die Rolle. Ist der Filmdreh in so einer großen amerikanischen Produktion wirklich so anders, wie man sich das vorstellt? Das ist total anders. Erstens, mit jemandem wie Quentin Tarantino zu drehen. Es gibt da sicher Leute, die vor Ehrfurcht erstarren. Aber in dem Moment, in dem du merkst, der hat Spaß mit dir, war die Befan genheit weg. Wir haben uns super verstanden, waren abends feiern – das war toll. Zweitens gibt es ganz ande re Budgets. Es ist beachtlich, was deutsche Produktions firmen auf die Beine stellen, aber das ist kein Vergleich. Es werden andere Stoffe verfilmt. Ich würde gern viel öfter klassische Rollen spielen, ich mag den Stil der Zeit in den 1940er, 50er und 60er Jahren, die Mode von frü her, das fände ich spannend. Und dann gibt es bei diesen großen Produktionen so viel Zeit, und es ist für alles gesorgt. Wenn da ein Fehler passiert, liegt es an dir. Da hat man eine ganz andere innere Haltung. Koslowski und Haferkamp Für die ARD drehte Sönke Möhring 2014 die Bochumer Krimiserie. Die D reharbeiten waren für ihn auch eine Reise in die Vergangenheit. Seine Verbundenheit zum Ruhrgebiet möchte Möhring gern noch stärker ausleben. Gemeinsam mit Uwe Ochsenknecht spricht er nun schon seit 2010 in dem Radio-Tatort Task Force Hamm. Er würde sich mehr TV-Formate über den Ruhrpott wünschen. 18 LLOYD TIME NR 1/ 2016 FOTOS: © CONCORDE HOME ENTERTAINMENT „THE IMPOSSIBLE“BLU-RAY UND DVD 2013, ARD / FRANK DICKS Das Unmögliche lloyd.com LL_Kampagnenmotive_Time_Mag_FS16_175x250_39L.indd 3 13.11.15 16:05 INTERN FEINSTES LEDER Der wichtigste Bestandteil eines guten Schuhs ist gutes Leder. Die Veredelung und Verarbeitung von Leder ist eine Wissen schaft für sich. In unserem neuen Leder lexikon erläutern wir künftig an dieser Stelle, welche Lederarten bei LLOYD zum Einsatz kommen und worauf es bei der Verarbeitung ankommt. Teil 1: das Palermo Calf. D ie Arbeit mit Leder benötigt eine Menge Fingerspitzengefühl. Auch gute Augen sind unerlässlich. Denn bei der B eurteilung und Prüfung von Leder kann man sich nicht auf Maschinen verlassen. Nur ein guter Tastsinn und ein scharfer Blick helfen dabei, die Qualität des Leders wirklich zu beurteilen. Auf Qualität wird bei LLOYD besonders viel Wert gelegt, und daher kommt auch nur besonderes Leder zur Verarbeitung. Für die Produktion eines LLOYD Schuhs werden in der Regel drei unter schiedliche Varianten von Kalbsleder verwendet: Cool Calf, Westminster Calf und Palermo Calf. Mit dem Pa lermo Calf beschäftigen wir uns im ersten Teil unseres Lederlexikons. Eingehende Prüfung Unser Ledereinkäufer, Tobias Hennig, begutachtet das eingetroffene Leder auf seine Beschaffenheit und seine Qualität. DAS PALERMO CALF Bei LLOYD heißt das Palermo Calf „historisches Leder“, denn es kommt schon seit mehr als 40 Jahren zum Ein satz. Das Palermo Calf stammt aus Italien, ein sehr klassisches Kalbsleder, benannt nach der sizilianischen Stadt mit einer langen Geschichte. Es wird pflanzlich gegerbt und ist etwas kräftiger im Charakter als beispiels weise das Cool Calf. Seit Anfang an arbeitet LLOYD mit demselben Lieferanten zusammen. Die Firma Conceria Incas ist als einer der größten Lederproduzenten Ita liens zwischen Livorno und Florenz angesiedelt. Auf über 200.000 Quadratmetern Produktionsfläche be arbeiten mehr als 200 Mitarbeiter 1.500.000 Quad ratmeter Leder jährlich. Die Leder werden gegerbt, in den unterschiedlichsten Farben gefärbt und erhalten ein spezielles Finish. Dann werden sie für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Dabei wird jedes Leder einzeln und von Hand schon vor Ort geprüft und k Je transparenter, desto hochwertiger das Leder 20 LLOYD TIME NR 1 / 2016 ALLE FOTOS: LLOYD SHOES GMBH INTERN 21 LLOYD TIME NR 1 / 2016 INTERN Erneute Kontrolle Speziell ausgebildete Fachkräfte sind dafür verantwortlich, die Lederzuschnitte gemäß der Zuschneideregeln zu setzen. Auch in diesem Arbeitsschritt wird erneut geprüft, ob das Leder zur weiteren Verarbeitung freigegeben werden kann. Tradition Erfahrene Mitarbeiter geben ihr Know-how an Nachwuchskräfte weiter, so dass dieses Wissen über die Generationen nicht verloren geht (rechts). Der Zuschnitt erfolgt mit Hilfe einer Stanze (unten). 22 LLOYD TIME NR 1 / 2016 INTERN behandelt. Die besondere Eigenschaft des Palermo Calf liegt in seiner Transparenz. Beim genauen Hinschau en sind die Mastriefen des Tieres sichtbar, aber nicht zu fühlen. Nur echtes und hochwertiges Leder zeigt diese speziellen Maserungen. Fingerspitzengefühl Tobias Hennig überprüft die Lederstärke und die Festnarbigkeit des Leders. ALLE FOTOS: LLOYD SHOES GMBH HUNDERTPROZENTIGE KONTROLLE Ist die Vorbereitung der Leder bei dem Lieferanten abge schlossen, kann die Kontrolle durch LLOYD beginnen. Speziell ausgebildete Mitarbeiter prüfen jedes einzelne Leder auf seine Beschaffenheit. Dabei beurteilen sie zu nächst die Festnarbigkeit, denn das Leder darf keine Falten aufweisen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist auch die Polierbarkeit. Hierzu wird das spätere Brushen des Leders, also der Farbauftrag, simuliert, um abschät zen zu können, wie die Farbe auf dem Leder zur Gel tung kommt. Auch Färbung und Lederstärke werden einzeln geprüft. Ein besonders entscheidendes Merkmal für die Qualitätskontrolle ist die Flächenauswertung des Leders. Hierbei wird die Verwertbarkeit des einzelnen Leders beurteilt. Nur makelloses Leder mit möglichst ebenmä ßiger Beschaffenheit eignet sich für die Verwendung als Oberleder des Schuhs und wird als sogenanntes erstes Sortiment klassifiziert. Leder des zweiten und dritten Sortiments können nur an weniger strapazierten Posi tionen des Schuhs verwendet werden. Diese intensive Kontrolle ist sehr aufwendig, ist aber unerlässlich für den Anspruch von LLOYD, Premiumprodukte in Per fektion und aus besten Materialien zu fertigen. Höchster Anspruch an Perfektion AUF DEM WEG ZUM SCHUH Der nächste Schritt ist der Zuschnitt des Leders. Auch dieser Arbeitsgang erfolgt immer noch zum großen Teil in Handarbeit. LLOYD verfügt über langjähriges Know how bei der Verarbeitung, das über die Zeit mit größter Sorgfalt verfeinert wurde. Um dieses Fachwissen zu be wahren, geben die erfahrenen Mitarbeiter des Unter nehmens ihr Handwerk an Nachwuchskräfte weiter. So bleibt wertvolles Wissen auch über Generationen hinweg im Betrieb erhalten. In der Zuschneiderei werden die Leder gemäß der Zuschneideregeln bearbeitet. Dabei kommt je nach An forderung entweder eine Zuschneidemaschine, eine Stan ze oder der Handzuschnitt zum Einsatz. Im Anschluss werden die ausgestanzten Lederzuschnitte kontrolliert und gestempelt. Das Aufstempeln wichtiger Eckdaten ermöglicht eine vollständige Nachverfolgbarkeit. Die Le derzuschnitte gehen dann in den weiteren Produktions verlauf, so dass am Ende der fertige Schuh entsteht. In der aktuellen Frühjahr/Sommerkollektion wird das Palermo Calf bei den Modellen wie Paterson, Salute und Seattle verarbeitet. Effizienz Für die optimale Verwertung der Leder werden feste Zuschneideregeln festgelegt. 23 LLOYD TIME NR 1 / 2016 QUALITÄT UND BESTÄNDIGKEIT Vor 128 Jahren gründete Hermann Friedrich Meyer seine gleichnamige Schuhfabrik in Bremen und legte damit den Grundstein für die LLOYD Shoes GmbH. Die Werte, denen er sich verpflichtet sah, prägen auch heute noch das Unternehmen. Teil 1: 1888 bis 1942. TEXT TINA JANSON 24 LLOYD TIME NR 1/ 2016 ALLE FOTOS: LLOYD SHOES GMBH Neuer Standort in Sulingen Kurz nachdem die letzte Maschine nach Sulingen verlegt ist, wird die Produktionstätte in Bremen von Bomben zerstört. 25 LLOYD TIME NR 1/ 2016 UNTERNEHMENSGESCHICHTE E in lang gehegter Traum geht in Erfüllung: Am 13. Februar 1888 gründet Hermann Friedrich Meyer seine gleichnamige Schuhfabrik in Bremen und legt damit den Grundstein für das Traditionsunternehmen LLOYD. Den Briefkopf ziert damals „H. F. Meyer, Mechanische Schuhfabrik mit Dampfbetrieb, gegründet 1888“. Hermann Friedrich Meyer stammt aus einer alten Schuhmacherfamilie aus Vilsen, die ursprünglich Schuhe für den Verkauf auf Märkten anfertigt. Auch Hermann Friedrich Meyer hat das Schuhmacherhandwerk erlernt. Allerdings zieht es ihn als jungen Mann vom Land in die Stadt, in der Faulenstraße in Bremen beginnt er 1878 einen kleinen Schuhhandel. Nur fünf Jahre später kauft er das Haus und lässt die Firma H. F. Meyer als Schuheinzelhandelsgeschäft ins Bremer Handelsregister eintragen. Meyer ist ein tüchtiger Verkäufer und kennt seine Kundschaft schnell bei Namen und mit all ihren Vorlieben. Gesellen mitbringt. Damit wird das Neuanfertigungsgeschäft vergrößert und der Grundstock für die spätere Schuhfabrik gelegt. Wurde zunächst nur auf Bestellung produziert, so ändert sich das, als immer mehr kleinere Schuhmacher zu Händlern werden. Um den Bedarf der neuen Kundschaft zu decken, wird zunehmend auf Lager fabriziert und von anderen Schuhfabrikanten Ware zum Weiterverkauf bezogen. H. F. Meyer ist nicht nur ein herausragender Schuhmacher, er besitzt auch großes unternehmerisches Geschick und steht dem einsetzenden technologischen Fortschritt offenherzig gegenüber. Er investiert immer wieder in die Qualität seiner Produkte, verwendet nur ausgesuchtes Leder und setzt neueste Maschinen ein. 1890 präsentiert er auf der in Bremen stattfi ndenden Norddeutschen Industrie- und Gewerbeausstellung eine Nagel- und Durchnähmaschine und gewinnt die Bronzemedaille. 1904 stellt er die Fertigung auf Maschinenzwicken um, und kurz VOM HÄNDLER ZUM FABRIKANT Von Anfang an fertigt Meyer auch Schuhe in Handarbeit. Im Laufe der Zeit nimmt die Schuhfertigung immer mehr zu, bis sich die Firma H. F. Meyer vollständig auf die Schuhfabrikation verlagert hat. Ende 1887 stellt Meyer einen Schuhmachermeister ein, der ein Dutzend LLOYD wird zur Marke Die fünf Buchstaben werden bereits 1925 als geschützte Wort-Bild-Marke eingetragen. 26 LLOYD TIME NR 1/ 2016 UNTERNEHMENSGESCHICHTE darauf hält die erste Goodyear-Rahmen-Nähmaschine ihren Einzug. Dabei sorgen die menschliche und herzliche Art und die soziale Haltung des Firmengründers dafür, dass dem Unternehmen sowohl Kundschaft wie Belegschaft jahrelang treu verbunden bleiben. Nicht wenige Mitarbeiter der ersten Jahre sind auch beim sechzigsten Firmenjubiläum noch an Bord. 1933 verstirbt Hermann Heinrich Meyer unerwartet, und seine rechte Hand Dr. Steffens übernimmt die Geschäftsführung, bis der nächste aus der Familie, Günther Meyer, 1940 bereit ist, in die Leitung der Firma einzusteigen. Der zweite Weltkrieg bringt dem Unternehmen neue Militärauft räge, diesmal ganz ohne Bemühungen. Auf Anordnung sind fortan 90 Prozent der Fertigung für Heeresauft räge bestimmt und nur noch 10 Prozent für den Schuhhandel. GEBURT EINER MARKE Bereits im Jahr 1905 lässt H. F. Meyer dann den Namen registrieren, den das Unternehmen bis zum heutigen Tag trägt: LLOYD. 1925 werden die fünf Buchstaben als Wort-Bild-Marke eingetragen, und ab 1927 firmiert das ganze Unternehmen unter dem Namen. Im ersten Weltkrieg kann das Unternehmen dank der Geschäftstüchtigkeit des Junior-Chefs Hermann Heinrich Meyer Militäraufträge ausführen und sich so gegen die Beschlagnahmung aller Ledervorräte verwehren. LLOYD liefert 250.000 Militär-Schnürschuhe. Nach Kriegsende wächst das Unternehmen stetig weiter, kauft andere Fabrikationen auf und erweitert den Vertrieb. Nach dem Tod des Seniorchefs im Jahr 1923 wagt sein Sohn den Schritt ins Ausland: Die erste Export-Lieferung in die Niederlande umfasst ganze 23 Paar Schuhe, danach folgen immer weitere Länder. EIN NEUER STANDORT Da Bremen wegen seiner Seeschifffahrt und den zahlreichen Fabriken bereits früh unter starkem Beschuss der Engländer steht, ist man auf der Suche nach einem sicheren Standort für die expandierende Fabrik. Die Wahl fällt auf Sulingen, wo das Unternehmen auch heute noch seinen Sitz hat. Als Erstes werden am 15. November 1942 die Zuschneiderei und die Stepperei nach Sulingen verlegt und nehmen ihre Tätigkeit auf. Zwickerei, Rahmensaal, Fertigmacherei und Versand können erst vier Wochen später nachkommen. Die Stanzerei muss noch ein weiteres Jahr in Bremen ausharren. Für die schweren Maschinen musste die neue Halle erst überdacht und mit Betonfußboden versehen werden. Am 23. Dezember 1943 ist es dann soweit. Die Stanzerei wird nach Sulingen verlegt, der Standort in Bremen verlassen. Nur eine Nacht später erhält das alte Fabrikgebäude in Bremen einen schweren Bombentreffer, der die Stanzerei schwer beschädigt hätte. ALLE FOTOS: LLOYD SHOES GMBH „Ick heff een Poar fine Stäbel for Di torügg hungen!“ Markenzeichen Der rote Streifen ziert den LLOYD Schuh schon seit 1968. LLOYD zieht um 1942 wird die Produktion von Bremen nach Sulingen verlagert. Hier findet auch heute noch die Fertigung der Schuhe statt. 27 LLOYD TIME NR 1/ 2016 lloyd.com LL_Kampagnenmotive_Time_Mag_FS16_175x250_39L.indd 1 13.11.15 16:05 STYLE SPECIAL GELASSENHEIT STEHT IHNEN GUT! Wenn die Welt um uns herum immer lauter wird, gewinnt die Besinnung auf das Wesentliche an Bedeutung: Ruhe, Klarheit, mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Das Suchen und Finden von innerer Ruhe und Gelassenheit ist die große Sehnsucht unserer Zeit. Und daher auch fester Bestandteil des Selbstverständnisses von LLOYD: Entspannte Momente, authentische Menschen, modische, unaufgeregte Schuhtrends. Entdecken Sie in diesem Style Special die Highlights der aktuellen LLOYD Frühjahr-/ Sommerkollektion: Hochwertige Leder und klassische Designs in Kombination mit modernen Details und innovativen Materialien. Genießen Sie die LLOYD-Styleberatung mit unseren Kooperationspartnern, lernen Sie die Designer von morgen kennen und lassen Sie sich inspirieren. FANAL 16-077-28 139,90 € 29 LLOYD TIME NR 1/ 2016 STYLE SPECIAL RELAXED & CONFIDENT Schuhe und Outfit sind doch Jacke wie Hose? Auf keinen Fall! Denn zu jedem Schuh gibt es den einen, den perfekten Style. Wie der aussieht? LLOYD und herrenausstatter.de haben ihn gefunden und präsentieren die drei entspannten Looks der neuen Saison. Ein Trend, der viele Wünsche wahr werden lässt: Entspannt. Natürlich. Modern. Ein Schuh, der all diese Welten vereint: Hochwertiges Leder in natürlichen Farben trifft auf ultraleichte Statement-Sohle und klassische Budapester-Lochung. Das Ergebnis: Cool and classy! FANAL 16-077-24 139,90 € 30 LLOYD TIME NR 1/ 2016 STYLE SPECIAL Ein Realist steht mit beiden Beinen im Leben. Gut, wenn er dabei die passenden Schuhe trägt: Modern, präzise und gleichzeitig lässig – mit klassischer Schnürung und moderner Leistenform. Das A und O dieses Styles: Neutrale Töne und lockere Schnitte. DREW 16-071-51 149,90 € Lässigkeit besitzt man nicht nur, Lässigkeit trägt man jetzt auch. Ob Hemd, Hose oder Schuhe: Dieser Trend liebt das gewisse Etwas – z.B. die klassische Schnalle am Schuh zum coolen KaroHemd. Keep calm and get dressed! MORGAN 16-141-05 209,90 € Styled by 31 LLOYD TIME NR 1/ 2016 STYLE SPECIAL MY FAVOURITES Leder kann einfach alles: Es ist robust und geschmeidig, relativ undurchlässig für Wasser und trotzdem atmungsaktiv. Einzige Bedingung: Es muss qualitativ hochwertig sein. So wie die Leder von LLOYD. Die speziell ausgebildeten Fachkräfte prüfen und verarbeiten jedes Leder genau und von Hand. by TOBIAS HENNIG Passende Umgebung für die neue Gelassenheit: Die aktuelle LLOYD Kampagne wurde an den schönsten Hamburger Locations fotografiert. Ledereinkäufer 1 MILAN 16-213-03 159,90 € Immer im Fokus der neuen Kampagne: Die Schuhkollektion Frühjahr/Sommer 2016. Gelassenheit trifft feinstes Lederhandwerk, neue Farbtrends treffen die neueste Laufschuh-Technik. Jede Aufnahme ist anders. So wie auch die Ansprüche jedes Menschen an einen Schuh individuell sind. 32 LLOYD TIME NR 1/ 2016 MILAN •Two in one: Business- und Freizeit-Schnürschuh •Lederschuh im angesagten Derbyschnitt •Perfect-Fit-Schaftrandpolsterung •X-Motion: Klassischer Herrenschuh trifft moderne Laufschuh-Technologie STYLE SPECIAL 2 SCHAL E16-77019-DH 29,95 € 5 3 LEDERTASCHE C16-11002-OA 299,90 € LEDERJACKE E16-41001-OG 299,90 € 4 LEDERGÜRTEL C16-42002-OI 49,95 € lloyd.com 33 LLOYD TIME NR 1/ 2016 STYLE SPECIAL 1 SCHUH 2 LOOKS Nature meets innovation – so könnte man diesen aktuellen Frühjahr-/Sommerlook beschreiben. Natürliche, erdige Farben treffen auf neuinterpretierte Accessoires. Tier- und Blumenmuster passen perfekt zu Statement-Sohle und trendiger Haferlasche. Für das gewisse Etwas: Bestickungen, Applikationen, Ornamente. LOOK 1 URBAN SAFARI LOOK 2 ETHNO SPIRIT TUCH F16-78003-DY 39,95 € HANDTASCHE D16-11205-OA 249,90 € HANDTASCHE D16-13014-OG 169,90 € 16-912-23 179,90 € 34 LLOYD TIME NR 1/ 2016 STYLE SPECIAL Der perfekte Schuh kann so vieles sein: Elegant und lässig. Klassisch und modisch. Verrückt und trotzdem puristisch. Ein Schuh, zwei Looks: Die Fashion- und Lifestyle-Experten von Mrs. Politely zeigen, wie ein Paar Schuhe flexibel zu unterschiedlichen Styles kombiniert werden kann. What’s your style? Female Power meets Modern Elegance. Dieser Look hält, was er verspricht: Candy Colours in Kombination mit Lässigkeit, Rebellion und 60er/ 70er Jahre-Feeling. Auch bei den Schuhen gilt: Wer zuerst auffällt, gewinnt! Mit Blockabsätzen und expressiven Plateausohlen. LOOK 1 COLOR CONTRAST LOOK 2 RETRO CHIC TUCH F16-78006-DQ 39,90 € HANDTASCHE D16-13019-GW 149,90 € HANDTASCHE D16-13001-YD 159,90 € 16-524-01 179,90 € Styled by 35 LLOYD TIME NR 1/ 2016 STYLE SPECIAL LABELS TO WATCH 1 Frühjahr/Sommer 2016: Was kommt? Was bleibt? Was war noch nie da? Wenn es um Mode, Accessoires und Design geht, sind diese drei die Labels der Stunde. MALAIKA RAISS Seit 2010 steht MALAIKARAISS für einen starken, femininen Look, der trotz klarer Schnitte eine verspielte Leichtigkeit präsentiert. Ihre Kollektion umfasst Mode, Lederaccessoires und hochwertigen Schmuck. „Days of future past“ – so lautet das Motto der zehnten Kollektion des erfolgreichen Berliner Labels. Inspiriert von der legendären Surf- und Skaterszene der 70er Jahre in Venice Beach, sind die aktuellen Entwürfe geprägt von subtiler Coolness und einer kalifornischen „Laid back“Attitüde. Das Ergebnis: Eine Mode, die durch ihre vielschichtige Collagentechnik und Asymmetrien verspielt und doch wunderbar puristisch wirkt. Von Venice Beach nach Hollywood: Die neue Schmuckkollektion von MALAIKARAISS ist etwas ganz Besonderes! Nach Givenchy, JeanCharles des Castelbajac und Comme des Garcons präsentiert MALAIKARAISS exklusiv eine 20teilige STAR WARS-Collection. Die Hommage an die STAR WARS-Filme zeigt bekannte Charaktere und Raumschiffe in 18 Karat Gelb- oder Rotgold. Must-have! MALAIKARAISS.COM SPRING/SUMMER 2016 36 LLOYD TIME NR 1/ 2016 STYLE SPECIAL 2 KUESTENSILBER Seit 8 Jahren kreiert die Modedesignerin und Stylistin Clementine Schmodde Schmuck aus 925er Sterlingsilber. Im Jahr 2011 gründete die Hamburgerin ihr eigenes Schmucklabel KUESTENSILBER. Clementine Schmodde liebt Design und sie liebt das Handwerk. Das Entwerfen und Gestalten ihrer individuellen Schmuckkreationen verbindet diese zwei Passionen perfekt. In ihrer Hamburger Werkstatt verarbeitet sie Sterlingsilber in Verbindung mit hochwertigen Materialien wie z.B. Nappa- und Veloursleder oder kleine Edelsteinkugeln aus Bergkristall. Das Besondere an ihren Kreationen: Kein Schmuckstück gleicht dem anderen, jedes ist ein echtes KUESTENSILBER-Unikat. Ob Casual Look oder elegantes Abend-Outfit: Ein Eye-Catcher von KUESTENSILBER passt immer! KUESTENSILBER.COM SYMPATICO Schöne Strümpfe aus Sachsen? Und wie! Denn SYMPATICO produziert seit 25 Jahren schönste Fein- und Strickstrümpfe und exportiert diese in die ganze Welt. 3 Was wäre ein exklusiver Herrenschuh ohne die passenden Strümpfe? Oder elegante Highheels ohne die schimmernde Feinstrumpfhose? Genau: Nur halb so schön. SYMPATICO kennt die Wünsche seiner Kunden ganz genau: Hohe Qualität bei der Materialauswahl und Verarbeitung, gute Trageeigenschaften und eine große modische Strumpfkompetenz. In Kooperation mit LLOYD präsentiert SYMPATICO im März 2016 eine „Limited Edition“ bestehend aus zwei speziellen Herrenstrumpf-Varianten. Feinste Qualität trifft auf exklusiven Tragekomfort. LLOYD.COM/COLOURFULACCENTS SYMPATICO.DE 37 LLOYD TIME NR 1/ 2016 GENUSS DAS SPRITZIGE COMEBACK DER BOWLE Wie haben wir sie vermisst: fruchtig-frische Bowlen. Zum Glück erlebt das prickelnde Mischgetränk gerade ein fulminantes Comeback und versüßt uns in diesem Frühjahr und Sommer jede Gartenparty. TEXT ISABELL HESSMANN Erfrischend Eine fruchtige Bowle ist das perfekte Sommer-Getränk. 38 LLOYD TIME NR 1 / 2016 GENUSS FOTOS: SHUTTERSTOCK, PR (3) K eine Feier ohne Bowle! Wenn in den 1950er-, 60er- und 70er-Jahren in den Partykellern die Stimmung stieg, waren „Kalte Ente“ und Co. daran meist nicht unbeteiligt. Was damals ein Muss war, ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten. Doch passend zum Seventies-Trend in der Mode und dem Revival von Schlapphüten, Schlaghosen und Schluppenblusen ist auch das kultige Mischgetränk wieder en vogue. Die Maibowle war schon damals äußerst beliebt. Sie gilt sogar als eine der ältesten Bowlen überhaupt. Unverzichtbare Zutat sind hierfür frische Waldmeisterzweige, die zu einem Strauß gebunden kopfüber in Weißwein ziehen dürfen. Das sorgt für das unverwechselbare Frühlingsaroma. Nach 30 Minuten die Zweige entfernen und die Bowle kurz vor dem Servieren mit kühlem Sekt aufgießen. Wichtig ist, dass nur die Blättchen und nicht die Stiele des Waldmeisters im Wein ziehen und dass die gesamte Ziehzeit nicht länger als eine halbe Stunde beträgt. Ansonsten kann es passieren, dass zu viel des Inhaltsstofes Cumarin freigegeben wird, der später für Kopfschmerzen sorgen kann. Wer eine alkoholfreie Variante der Maibowle zubereiten möchte, ersetzt den Wein einfach durch Apfelsaft und den Sekt durch Mineralwasser mit Kohlensäure. Ebenfalls Kult ist die legendäre „Kalte Ente“. Diese Bowle besteht vor allem aus Wein, Sekt und Zitrone. Um die „Kalte Ente“ rankt sich eine schöne Legende: Clemens Wenzeslaus von Sachsen, der letzte Erzbischof und Kurfürst von Trier, soll nach einem Abendessen auf der Terrasse des Koblenzer Schlosses ein „kaltes Ende“ gewünscht und vorgeschlagen haben, je eine Flasche Moselwein, Rheinwein und Champagner zusammenzugießen und mit Zitrone und Zitronenmelisse zu würzen. Das Getränk wurde nach dem Essen als Alternative zu heißem Mokka gereicht. Durch Verballhornung wurde aus dem „kalten Ende“ schließlich die „Kalte Ente“. Die Bowlen-Klassiker von Maibowle bis „Kalte Ente“ sind auch heute wieder ein Hit auf jeder Party. Mit dem aktuellen Comeback der Bowlen sind aber auch neue alkoholfreie Rezepturen entstanden, die frischer, leichter und raffinierter sind als die bekannten Varianten. Die Kombucha-Bowle auf der nächsten Seite beispielsweise. Das trendige, fein moussierende Teegetränk schmeckt süßsauer und ein wenig gärig und eignet sich ideal als Basis für eine Bowle. Apropos Bowlen-Basis: Das richtige Ansetzen einer Bowle ist wichtig für den guten Geschmack. Man sollte nur absolut frisches Obst verwenden. Für eine Bowle mit Alkohol kann man die Fruchtstückchen bereits einen Tag vorher mit Likör oder Wermut ansetzen und ziehen lassen. Diese im Rheinland „Möppchen“ (gesprochen: Möppschen) genannten geistvollen Früchtchen sind für viele ein besonderer Genuss. Aber auch bei einer alkoholfreien Bowle sollten die Früchte vorab im Bowlenansatz Aroma aufnehmen. Köstlich ist zum Beispiel eine Erdbeer-Holunder-Bowle, bei der die Erdbeerstückchen etwa eine halbe Stunde in einem Ansatz aus Apfelsaft, Holundersirup und Zitronenmelisseblättchen ziehen dürfen. Zum Servieren mit prickelndem Mineralwasser aufgießen. Damit die Bowle erfrischend ist, sollte sie schön kalt serviert werden. Eine Möglichkeit zur Kühlung ist das klassische Bowlen-Ei, ein mit Eis zu befüllendes Behältnis, das man wie ein überdimensionales Tee-Ei in die Bowle hängt. Vorteil: Die Bowle verwässert nicht. Prima geeignet sind alternativ auch Eiswürfel aus Fruchtsaft. Dazu einfach den Saft im Eiswürfelbereiter einfrieren und diese Eiswürfel in die Bowle geben. Am besten einen Fruchtsaft verwenden, der ohnehin schon Zutat in der Bowle ist. Beim Schmelzen dieser Art von Eiswürfel wird nur Saft und kein Wasser freigesetzt. So bleibt der köstliche Geschmack der Bowle voll erhalten. 39 LLOYD TIME NR 1 / 2016 Buch-Vorstellung: „Superdrinks“ liefert eine Fülle an tollen Bowle-Rezepten, aber auch neue Ideen für Smoothies, Limonaden und Cocktails. Perfekt für jede Jahreszeit, alle Gelegenheiten und stets einfach zuzubereiten. Stephan Hinz: „Superdrinks 99 neue Kultgetränke“ 144 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Edition Fackelträger Produkttipps: Modern oder lieber retro? Absolut im Trend liegen Getränkespender aus Glas (hier von Esschert Design über design-3000.de). Klassisch sind original SeventiesBowle-Sets (hier von Antikhof-Wolf über DaWanda.com). GENUSS Flower Bowle Reloaded – besser denn je. 40 LLOYD TIME NR 1 / 2016 GENUSS DIE KÖSTLICHSTEN SOMMERBOWLEN Ob mit Blüten, Kräutern oder Früchten, ob mit oder ohne Alkohol, hier ist für jeden Geschmack etwas Passendes dabei.. Kombucha-Bowle: Sehr trendy dank Superfood Kombucha. Für 10 Portionen: 1 Salatgurke, 1/8 Wassermelone, 1 l Kombucha (Erfrischungsgetränk auf Tee-Basis), 1 Bund Minze, 1 Flasche Schaumwein, 500 ml Mineralwasser mit Kohlensäure (alternativ still), 100 ml Cointreau 1. Salatgurke in möglichst dünne Scheiben schneiden, Melone in Würfel schneiden. Gurke und Melone in die Bowlenschüssel geben. Früchte mit Kombucha aufgießen und 1 ½ Stunden ziehen lassen. Herbes Vergnügen: Grüner-Tee-Bowle. Flower Bowle Reloaded: Süßsauer und fein moussierend. Grüner-Tee-Bowle mit Waldmeister: 2. Minze kurz vor dem Servieren dazugeben und mit Schaumwein sowie Mineralwasser aufgießen. Bowle vorsichtig umrühren und mit Cointreau abschmecken. Herb und erfrischend – ganz ohne Alkohol. REZEPTFOTOS AUS DEM BUCH „SUPERDRINKS“, FACKELTRÄGER VERLAG GMBH, KÖLN Für 10 Portionen: 1 l Wasser, 5 TL Hibiskusblüten, 5 TL Orangenblüten, 1 Apfel, 1 Orange, 2 Handvoll Himbeeren, 200 ml süßer Wermut, 1 Flasche Schaumwein, 100 ml Cointreau 1. Wasser zum Kochen bringen, die Hibiskus- und Orangenblüten damit aufgießen und 10 M inuten ziehen lassen. Den Tee durch ein Sieb abgießen und abkühlen lassen. 2. Früchte zerkleinern und mit Tee und Wermut in eine Bowlenschüssel geben. 3. Für 3 Stunden im Kühlschrank kalt stellen. Bowle vor dem S ervieren mit Schaumwein auffüllen und mit Cointreau abschmecken. Tipp für viel Farbe und Aroma: Am besten getrocknete Hibiskus- und Orangenblüten (erhältlich in Tee-Shops) verwenden. Sie verleihen der Bowle viel Geschmack und die Hibiskusblüten färben die Bowle leuchtend rot. Für 10 Portionen: 1 l Wasser, 8–10 g grüner Tee, 500 ml Apfelsaft, 1 Orangenscheibe, 1 Limetten scheibe, 1 Bund Zitronenmelisse, 1 Bund Minze, 1 Bund W aldmeister, 700 ml Mineralwasser mit Kohlensäure (alternativ still) Tipp für eine gekühlte Bowle: Ein großer Eisblock ist besser als kleine Eiswürfel, denn er schmilzt sehr langsam, was die Bowle vor vorzeitiger Verwässerung schützt. 1. Wasser erhitzen und über den Tee gießen, 10–15 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb abgießen. Tee abkühlen lassen. 2. Alle Zutaten außer dem Mineral wasser in die Bowlenschüssel geben und 1 ½ Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Den Waldmeister nach 30 Minuten wieder herausnehmen. Vor dem Servieren die Bowle mit Mineralwasser a ufgießen und noch einmal kurz umrühren. Waldmeister-Tipp: Binden Sie die Stiele des Waldmeisters zusammen, so dass Sie ihn in einem aus der Bowle fischen können. Die Waldmeisterstiele enthalten sehr viele Bitterstoffe, geben Sie daher die Pflanze so in die Bowle, dass die Stielenden nicht mit der Flüssigkeit in Kontakt kommen. 41 LLOYD TIME NR 1 / 2016 Gurke und Melone machen die Kombucha-Bowle frisch. DESIGN DAS ORIGINAL Der Werkstoff TITANflex ist flexibel, leicht und robust und wird vor allem in der Weltraumtechnik eingesetzt. Vor rund 28 Jahren hat das Nürnberger Familienunternehmen Eschenbach das Material für B rillenfassungen entdeckt und den Markt revolutioniert. „I wear the original – The eyewear for men“ – so bewirbt die Firma ihre TITANflex-Brillen. TEXT ORANUS MAHMOODI 42 LLOYD TIME NR 1 / 2016 DESIGN D ie TITANFlex Brillen der Firma Eschenbach werden aus einer speziellen T itanlegierung gefertigt und sind viel leichter als n ormale Brillenfassungen und zusätzlich biegsam. Das Material ist intelligent, es besitzt ein „Gedächtnis“: Auch bei außergewöhnlichen Belastungen kommt die B rille wie von Zauberhand wieder in Form. „TITANflex bildet einen Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte“, sagt Jörg Zobel, Geschäftsführer der Eschenbach Gruppe. HEUTE EIN MODERNER KLASSIKER Ihren Siegeszug trat die TITANflex Brille blitzartig an. Eschenbach sorgte mit seinem Brillengestell 1988 für eine kleine Revolution auf dem Brillenmarkt. Es war die erste Brille, die aus einer Titanlegierung besteht. Die TITANflex wirbelte den Markt dank des cleveren Materials auf, aber auch das Design sorgte für Furore. Lieber smart, elegant und sportlich kombiniert mit exklusivem Design des Bügelanschlags und laserstrukturierten Bügeln oder lieber trendige, b reite Frontblenden mit markanten Kunststoffbügeln? Die TITANflex gilt heute als moderner Klassiker. Das erste Modell war die 3332, mit Pilotenscheibe und U-Brücke. Allein von 1988 bis 1998 v erkaufte sich dieses Modell 160.000 Mal. Ein Jahr nach der Geburt der ersten TITANflex präsentierte Eschenbach die „TITANflexJunior“, eine Kinderbrille, die heute als Marke „oio“ bekannt ist. Seither sind zig Modelle auf den Markt gekommen – doch eins bleibt einzigartig: Die technische DNA der TITANflex. Das Material ist gleichzeitig hart und flexibel. Aufgrund seiner konstanten Spannung über einen weiten Dehnungsbereich wurde TITANflex für Raumfahrttechnik oder für medizinische Instrumente in der Chirurgie eingesetzt. Denn der Stoff ist zehnmal flexibler als Federstahl – diese Flexibilität wird als memory metal-Effekt b ezeichnet. Eschenbach-Optik hat das Material so b ehandelt, k FOTOS: ESCHENBACH OPTIK GMBH (3) Vom Klassiker zum P reisträger Das Modell 3332 (links) war das erste Modell mit einer TITANflex-Fassung. Das modernere TITANflex-Modell (unten) gewann zwei renommierte Designpreise: den Red Dot Award und den iF DESIGN AWARD. 43 LLOYD TIME NR 1 / 2016 DESIGN Auf schnörkellose Art formschön und stilvoll Prominent Der deutsche Schauspieler Benno Fürmann (oben) mag „Brillengestelle, die auf schnörkellose Art formschön und s tilvoll sind“. Fürmann ist Markenbotschafter für TITANflex. Auch der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (unten) trägt eine TITANflex Brille. Hier mit dem Modell 3691. Komfortabel TITANflex Brillen sind bis zu einem Drittel leichter als herkömmliche Fassungen – zudem aber auch robust und sehr flexibel. 44 LLOYD TIME NR 1 / 2016 DESIGN Die jungen, wilden Klassiker dass die Brillenfassung auch nach extremer Verformung in ihre ursprüngliche Form zurückkommt. Die Kompetenz im Umgang mit dem hochwertigen Material haben die Nürnberger in alle ihre Brillenmarken einfließen lassen. Mittlerweise gibt es TITANflex-Fassungen nicht mehr nur für Herren und Kinder, sondern auch in verschiedenen Damenvarianten. Deutsches Handwerk mit frischem Wind Lunor in Althengstett bei Stuttgart Steve Jobs hat die Lunor Classic Rund zu einem Welthit gemacht – der ehemalige Apple-Vorstand trug mit Überzeugung eine Brillenfassung des schwäbischen Designers Michael Fux. Der Stil: zurückhaltend statt modisch-flippig. FOTOS: AP, ESCHENBACH OPTIK GMBH (3), CAMPBELL / OPTIKER SEIT 1816 GMBH & CO KG, LUNOR AG, OWL OPTICS Haus mit Geschichte Das Traditionsunternehmen wurde 1913 von Josef Eschenbach gegründet. Links eine Ansicht des Gebäudes im Jahre 1923. Owl Optics in Berlin Drei Freunde aus Berlin und Hamburg entwerfen formschöne Brillen zu moderaten Preisen. Ihre Forderung: Man darf ruhig mehrere Brillenfassungen besitzen. Der Stil: klassisch, mit Liebe zum Detail. TRADITION UND FORTSCHRITT Dank der TITANflex-Brille ist der Bereich „Eyewear“ der stärkste des Traditionsunternehmens Eschenbach. Gegründet wurde die Firma von Josef Eschenbach im Herbst 1913 in Nürnberg, damals noch als „Handel für optische Produkte und Reißzeuge als Präzisionswerkzeuge“. Der Handel mit Lupen, Fadenzählern und Sehhilfen florierte, und das Unternehmen wuchs. Später, in den 1950er Jahren bewies der Firmengründer wiederholt Weitblick im Geschäft und begann Ferngläser aus Fernost zu importieren. Eschenbach war ein klassisches Familienunternehmen: Die Söhne von Rudolf Eschenbach, Gerd und sein Bruder Walter, übernahmen den väterlichen Betrieb und setzten ihren eigenen Meilenstein: Sie stiegen in die Herstellung von Präzisionskunststoff ein, mit dem bis heute Sehhilfen für Menschen mit ausgeprägten Sehproblemen hergestellt werden. Inzwischen wird das Unternehmen nicht mehr von den Inhabern geführt. Gerd und Walter Eschenbach übergaben die operative Geschäftsführung des Unternehmens 1999 einem familienfremden Management. Doch die Erfolgsgeschichte geht ungehindert weiter. Eschenbach kauft etwa die Brillenmarke Brendel und erweitert damit das Portfolio seiner Brillenfassungen für die Dame. Die Tura Inc., einer der führenden amerikanischen Anbieter optischer Brillenfassungen und Sonnenbrillen, sowie die International Eyewear Limited, führend auf dem englischen Markt, gehören auch den Nürnbergern. Doch der Grundstein für die Marktführerschaft im Brillenfassungsmarkt war mit der TITANflex schon 1988 gelegt. CAMPBELL seit 1816 Das älteste deutsche Brillenfachgeschäft sitzt in Hamburg. Es ist auch heute noch inhabergeführt. Ein Schotte erweckt die Hörner indischer Wasserbüffel zum Leben: William Campbell gründet 1816 in der Hansestadt ein Brillenfachgeschäft – mit Hornbrillen. Inzwischen gibt es auch Läden von Campbell in Berlin, Stuttgart, New York und Palm Beach. Brillenträger aus aller Welt begeistern sich für diese klassische Hornbrille. „Campbell Brillen sind für Menschen gemacht, die Brillen nicht als Accessoire, sondern als Ausdruck ihrer Persönlichkeit sehen“, heißt es aus dem Unternehmen. Kein Wunder, denn die Hornbrillen sind alle Unikate – keine ist so gemustert wie eine zweite. 45 LLOYD TIME NR 1 / 2016 TECHNIK SCHWARZ WIE DIE NACHT … ... heiß wie die Hölle und süß wie die Liebe muss ein guter Kaffee sein. Kaffee ist schon lange ein Kultgetränk, das in vielfältigen Varianten gebrüht und getrunken werden kann. Wir geben Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Zubereitungsmethoden. TEXT TINA JANSON 46 LLOYD TIME NR 1 / 2016 FOTO: SHUTTERSTOCK TECHNIK 47 LLOYD TIME NR 1 / 2016 TECHNIK S chon bei der Herstellung eines guten Kaffees scheiden sich die Geister: Während die einen nur italienischen Espresso und die auf Basis von Espresso hergestellten Kaffeegetränke wie Cappuccino, Latte Macchiato usw. für den wahren Genuss halten, schwören die anderen auf den guten deutschen Filterkaffee. Beide Zubereitungsmethoden lassen sich mit Leidenschaft und als Ritual zelebrieren, und für beide benötigt man unterschiedliche Ausstattung und Kaffee. Espressomaschinen gibt es in vielen Ausführungen, von zahlreichen Herstellern und in unterschiedlichen Preisklassen. Es gibt reine Espressomaschinen, die nur für die Bereitung eines Espressos geeignet sind, aber auch Espressoautomaten oder Espresso-Kaffeevollautomaten mit umfangreicher Ausstattung für die Zubereitung verschiedenster Kaffeegetränke. Inzwischen ist es fast eine Wissenschaft für sich. Guter Espresso lässt sich sogar in Zahlen ausdrücken: 8 Gramm gemahlener Kaffee, 9 Bar Druck, Wasser erhitzt auf nicht mehr als 94 Grad und 20 bis 25 Sekunden Extraktionszeit. So entstehen 25 Milliliter schwarzen Hochgenusses. Wie bei La Mamma Klassische Moka Cafètiere von Bialetti z. B. über www.amazon.de An der Crema erkennt man die Qualität des Espressos MIT LIEBE UND HANDARBEIT Die Siebträgermaschine ist der Klassiker unter den Espressomaschinen. Hier ist Handarbeit gefragt, der Umgang mit der Maschine erfordert etwas Übung und ein wenig Geduld. Mit der Hand füllt man das Kaffeepulver in den Siebträger und drückt es mit einem Tamper fest. Bedient werden die Maschinen mit einem Handhebel oder einer elektrischen Pumpe. Man muss ein bisschen experimentieren, bevor man seine bevorzugte Bohnensorte, den perfekten Mahlgrad, die geeignete Festigkeit beim Andrücken, die beste Temperatur, die richtige Wassermenge und den optimalen Brühdruck gefunden hat. Dann aber kann man den perfekten Espresso in bester Qualität und mit vollem Aroma genießen. Wer häufig Kaffee in größeren Mengen trinkt oder viele Gäste bewirten möchte, ist mit einem Kaffee-Vollautomaten besser bedient. Hier entfällt der manuelle Einsatz. Auf Knopfdruck bereiten die Maschinen wahlweise Espresso, Cappuccino oder Latte Macchiato. Sie funktionieren ebenfalls nach der Espresso-Methode, bei der Kaffee unter Hochdruck aus dem Kaffeepulver in die bereitgestellte Tasse gepresst wird. Die meisten dieser Kaffeevollautomaten sind auch mit einem Milchaufschäumer ausgestattet. Je nach Einsatz einer größeren Menge an Wasser oder geschäumter Milch verwandelt sich der Espresso in einen Cappuccino oder Latte Macchiato. Bevor die vielen Kaffeevollautomaten auch den Markt der privaten Haushalte eroberten, war die Espressokanne die einzige Möglichkeit, auch zu Hause einen Espresso zuzubereiten. Immer noch ist die Cafètiere eine preiswerte Alternative, bei der der Espresso nach Klassische Cafètiere in neuem Gewand Den Bodum Chambord Kaffeebereiter gibt es jetzt auch ganz aktuell in der Trendfarbe Kupfer. www.bodum.de 48 LLOYD TIME NR 1 / 2016 TECHNIK Die Zukunft ist da Der Saeco GranBaristo Avanti Kaffeevollautomat bereitet 18 Kaffeespezialitäten, steuerbar über das Smart-Gerät. www.philips.de FOTOS: BIALETTI, BODUM, GAGGIA, SAECO, SHUTTERSTOCK dem Dampfprinzip hergestellt wird. Der untere Teil des Espressokochers wird mit Wasser und gemahlenem Kaffee befüllt, die Kanne wird darauf geschraubt. Dann wird der Espressokocher auf die Herdplatte gestellt, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Dampf steigt im Inneren auf, es entsteht Druck, das heiße Wasser steigt und wird durch den Filter gepresst. Retro-Design und doppelwandiger Siebträger Die neue Gaggia Carezza kombiniert das professionelle Erbe der Traditionsfirma mit der neuesten Technologie. www.gaggia.de IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT DER BOHNE Lange verschmäht und seit einiger Zeit wieder stark im Kommen ist aber auch die gute alte Methode des Kaffeeaufbrühens. Auch hier gibt es Enthusiasten, die diese Methode zelebrieren. Es beginnt ganz klassisch beim Mahlen der Kaffeebohnen. Kenner schwören darauf, die Bohnen ganz altmodisch mit einer Handmühle zu mahlen. Elektrische Schlagmühlen erhitzen den Kaffee sehr stark, wodurch die Kaffeeöle entweichen, die später beim Aufbrühen den Geschmack des Kaffees ausmachen sollen. Wichtig ist es auch, ein Porzellanmahlwerk einzusetzen und keines aus Metall, da dies ebenfalls zu einer unerwünschten Erwärmung des Kaffees führt. Das Wasser sollte nach dem Aufkochen auf 95 bis 98 Grad herunter kühlen. So werden die Kaffeeöle gelöst, aber nicht zerstört. Besonders gut entfalten sich die Aromen in einer Drucksiebkanne. Hier wird das Pulver mit dem Wasser aufgegossen, dann kurz umgerührt, damit das Pulver sich setzt. Erst dann sollte man das Sieb herunterdrücken. Klassisch lässt sich Kaffee auch manuell mit einem Porzellanfi lter aufbrühen. Inzwischen gibt es aber auch hochwertige, attraktive Filtermaschinen, die einen hervorragenden Kaffeegenuss versprechen. Mit Hochdruck Back to basic So fühlt man sich wieder wie in Omas Küche 49 LLOYD TIME NR 1 / 2016 Schon 1938 meldete Giovanni Achille Gaggia das Patent für ein Kolbensystem an, das es ermöglichte, Wasser unter hohen Druck in Kaffeepulver zu pressen, so dass der Kaffee, der „Espresso“, eine schaumige Krone erhielt. Die sogenannte „Crema“ ist eine natürliche Schicht aus Kaffeeölen, die einem Schaum ähnelt, und auch heute noch ein Qualitätsmerkmal für einen guten Espresso darstellt. Mit dieser speziellen Brühtechnik wurde der optimale Geschmack aus dem Kaffeepulver herausgeholt, und dadurch unterschied sich der GaggiaKaffee von allen anderen Kaffeezubereitungen seiner Zeit. Zunächst brachte Gaggia diese Maschine nur in seiner Mailänder Bar zum Einsatz. Erst nach dem Krieg im Jahr 1948 gründete er sein Unternehmen und begann mit der Produktion und dem Vertrieb von Espressomaschinen. Er eroberte zunächst den italienischen Markt, später England, Amerika und Afrika. Noch heute steht der Name Gaggia weltweit für erstklassigen Espressogenuss. STILIKONE STILVOLLES UNDERSTATEMENT Geboren und aufgewachsen ist Sean Connery 1930 in ärmlichen Verhältnissen in Edinburgh. Schon früh musste er die Schule verlassen und mit Gelegenheitsjobs zum Unterhalt der Familie beitragen. Mit 16 trat er in die Royal Navy ein, quittierte den Dienst aber schon nach drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen. Aus dieser Zeit stammen seine beiden Tätowierungen „Mum and Dad“ und „Scotland forever“. Erste Erfolge feierte er Anfang der 1950er Jahre als Bodybuilder. Als Aktmodell am Edinburgh College of Art wurde er für die Kamera entdeckt. Danach begann s eine sensationelle Filmkarriere. Mit seiner athletischen Figur und seiner natürlichen Selbstsicherheit überzeugte er für die Rolle des James Bond. Auf die Stilsicherheit und die kultivierte Lebensart des Agenten musste ihn der Regisseur erst vorbereiten. Connery entwickelte schnell seine ganz eigene zeitlose Eleganz und verkörperte von nun an den perfekten Gentleman. Sein Stil wird bis heute in zahlreichen Internet-Blogs gelobt und nach wie vor kopiert. Er wurde als James Bond zum S uperstar und überzeugte bis ins hohe Alter in unzähligen weiteren Filmrollen. Im Alter von 59 Jahren wurde er zum „Sexiest man alive“ gewählt, mit 69 Jahren folgte die Wahl zum „Sexiest man of the century“. Dennoch hat Sean Connery seine Bodenhaftung nie verloren. „Scotland forever“ steht auch heute noch für die Verbundenheit mit s einer Heimat und seinen Wurzeln. Mehr noch als über den Ritterschlag durch die Queen freute sich Sir Sean C onnery über die Anerkennung seiner Heimatstadt Edinburgh durch die Verleihung der Auszeichnung „Freedom of the City“. Im September 2014 rief er seine Landsleute auf, bei dem Volksreferendum für die Unabhängigkeit Schottlands zu stimmen. Für den berühmtesten HollywoodExport Schottlands ist seine Heimat noch immer seine größte Liebe. 50 LLOYD TIME NR 1 / 2016 FOTO: CORBIS Sean Connery ist der ewige Gentleman. Als James Bond prägte er ganze Generationen von Männern. Bis heute gilt er als Vorbild des klassischen britischen Kleidungsstils. Dabei ist er sich selbst immer treu geblieben. lloyd.com LLOYD CONCEPT STORES Aachen Berlin Bielefeld Bonn Dortmund Düsseldorf Essen Flensburg Frankfurt Freiburg Hamburg Hannover Köln Krefeld Mannheim München Nürnberg Oberhausen Stuttgart Sulzbach Timmendorfer Strand Westerland/Sylt Wien ONLINE SHOPPING lloyd.com LL_Kampagnenmotive_Time_Mag_FS16_M2_175x250_39L.indd 1 11.12.15 14:55