Narren setzen Himmel und Hölle in Bewegung

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Narren setzen Himmel und Hölle in Bewegung
Narren setzen Himmel und Hölle in Bewegung
Meisenheim - Die Narrenschar war begeistert, denn die Kappensitzung des Meisenheimer Carneval Clubs
(MCC) hatte es unter dem Motto „Himmel und Hölle“ in sich: Eine gelungene Mixtur von Klamauk, Lokalkolorit, politischen Spitzen und Tanz brachte das Gemeindehaus am Samstagabend wieder und wieder zum Beben. Sitzungspräsidentin Petra Neumann hatte alles routiniert im Griff.
Das närrische Auditorium musste nicht lange auf das „Teufelchen aus Meisenheim“ warten. Renate Gilcher
nahm die Politiker, quer durch alle Parteien, aufs Korn. Stadtbürgermeister Werner Keym, der erst an der
nächsten MCC-Kappensitzung teilnimmt, erhielt schon mal vorab gut gemeinte Streicheleinheiten: „Ich hoffe,
er hängt noch ein paar Jährchen dran, denn ich will den in der Hölle nicht hon.“ Der anwesende VGBürgermeister Alfons Schneider ist das Sorgenkind des Teufelchens, das meinte: „Das Schwimmbad, wieder e
Zusatzgeschäft, de Alfons kam wieder in Teufels Kich.“
Der MCC freute sich über den Besuch aus dem benachbarten Odernheim. Die „Hilde vom Disibodenberg“,
Gisela Gins, kennt sich augenscheinlich auch in Meisenheim gut aus: „Wer an der Kreuzung Saladin fahren
muss, der muss geben acht, weil keiner weiß, wann er oder sie jetzt endlich fahren darf. Kommt wer aus der
Altstadt und ist unsicher, das ist nit zum Lache, dann muss man halt dort ein Stoppschild hiene mache.“
Die „Hilde vom Disibodenberg“ macht sich auch so ihre Gedanken um die Zukunft der Glantal-Klinik Hinter
der Hofstadt: „Auf dem Liebfrauenberg soll gebaut werden ein modernes Haus. Ein Gesundheitszentrum, wo
alle Kranken gehen ein und aus. O, dann steht ja wieder ein Gebäude leer. Was sind das für Sache? Das darf
dann Herr Held auch kaufen und Wohnungen draus mache.“
Dem ein oder anderen Gast der MCC-Sitzung waren die beliebten „Meisenheimer Hausfrauen“ diesmal etwas
zu frivol. Vielsagend lautete die Überschrift „Unterm Dirndl wird gejodelt“. Petra Neumann kündigte sie an mit
den Worten: „Der Selbstfindungstrip letztes Jahr wurde ihnen zu viel, deshalb suchten sie sich ein neues Ziel.“
Anke Haas, Heike Klären, Christiane Lautenschläger, Susanne und Inge Weyand hatten zum Beispiel für den
Stadtbürgermeister einen Tipp auf Lager: „Wir haben gehört, er ist vor lauter sparen völlig verspannt. Unsre
Empfehlung: Sauerampfer und Thymian – das macht lustig und entkrampft.“
Petra Neumann ging als Angela Merkel in die Bütt. Politprofis bekamen ihr Fett weg: „Die Politik in unserem
Land bringt mich manchmal um den Verstand. Die reden alle doch nur Stuss. Doch damit ist jetzt wirklich
Schluss. Ich mach' mich jetzt selbstständig, ich bleib' dabei und gründe meine Angela-Merkel-Partei.“
Dass Dirk Haas und Diana Herbst die geborenen Fastnachter sind, bewiesen sie mit einem Sketch, der allen vor
Lachen die Tränen in die Augen trieb: Ein älteres Ehepaar erlebte die Tücken des Alltags. Daniel Freis gefiel
wieder in seiner Lieblingsrolle: als Heinz Becker. Später bildete er mit Mario Hess das Duo Dip und de Dab.
Eine der besten Programmnummern: Der Auftritt der Bachschnooge aus Staudernheim. Das Männerballett
sorgte für eine Riesenstimmung im Gemeindehaus, das mit der von Harald Pabst entworfenen Dekoration
einen schönen Rahmen bildete. Die Narren waren völlig aus dem Häuschen, als die „Koteletts mit den singenden Vögeln“ ihr Bestes gaben.
Nach der Hitparade wurde noch bis spät in die Nacht hinein getanzt und in der Bar gefeiert.
Für die Sitzung am Samstag, 19.31 Uhr, gibt es noch Karten in der Buchhandlung Feickert.
Von unserem Redakteur Klaus Dietrich