Publisher 6-05: Konvertierungs-Plug

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Publisher 6-05: Konvertierungs-Plug
Prepress
Publisher 6 · 2005
Konvertierungs-Plug-in Q2ID
Per Mausklick QuarkXPressDokumente in InDesign bearbeiten
Das neue Plug-in Q2ID des niederländischen Softwareherstellers Markzware konvertiert
QuarkXPress-Files bis Version 6.5 nach Adobe InDesign. Umsteiger können frühere
Dokumente ohne Umwege weiterverwenden – allerdings nicht ohne Einschränkung.
■ ROMEO HUTTER
Nachdem in
jüngster Zeit immer mehr Leute von
QuarkXPress auf Adobe InDesign
umsteigen und ihre früheren Dokumente in InDesign weiterverwenden
wollen, müssen diese umgewandelt
werden. Zwar unterstützt InDesign die
Konvertierung älterer QuarkXPressDokumente (4.0 und tiefer), neuere
Layout-Projekte mussten vor dem Öffnen in InDesign in eine ältere Version abgespeichert werden. Mit dem
neuen Plug-in «QuarkXPress to Adobe
InDesign» (Q2ID) des holländischen
Softwareherstellers Markzware können
neuere QuarkXPress-Dokumente direkt
in InDesign geöffnet werden. Q2ID
unterstützt die QuarkXPress-Versionen
3.3, 4.x, 5.x und 6.x. Zum Öffnen älterer
Dokumente kann das Plug-in per Tastenkombination deaktiviert werden.
Wandelt fast alles um
Das Q2ID-Plug-in basiert auf derselben
Technologie wie die Flight-Check-Professional-Software aus dem gleichen
Haus. Sie berücksichtigt die Eigenart
von Dateiformaten und eignet sich deshalb auch für das Q2ID-Plug-in. Beim
Konvertieren eines QuarkXPress-Dokuments bleiben – so verspricht es der
Anbieter – alle Eigenschaften wie die
exakte Objektpositionierung, Farbmodelle, Schriftarten und präzise Textattribute erhalten. Ebenen, Transparenzen,
Tabellen und Pantone-Farben werden
beim Öffnen in InDesign neu erzeugt.
Voraussetzung dafür ist, dass InDesign
Das Originaldokument in QuarkXPress: Da Zeichen- und Absatzformate in
QuarkXPress anders definiert sind, ist eine 1:1-Konvertierung nicht möglich.
Das konvertierte Dokument nach dem Öffnen in InDesign: Die Absatzformate
wurden zwar ebenfalls konvertiert, stimmen jedoch nicht überein.
das konvertierte Element auch unterstützt. Quarkeigene Features, die in
InDesign nicht existieren, zaubert auch
das Plug-in nicht herbei.
Einfache Installation
Um Q2ID zu installieren, wird vorerst
InDesign beendet. Danach muss das
Plug-in lediglich per Drag&Drop in
den Plug-in-Ordner von InDesign bewegt werden. Beim nächsten Start von
InDesign erscheint ein Dialogfeld, in
das der Aktivierungscode einzugeben
ist. Anschliessend ist das Konvertierungstool einsatzbereit.
Keine absolute Konvertierung
Die ersten Tests mit dem Konvertierungstool waren vielversprechend. Das
Plug-in schien auf den ersten Blick alle
getesteten QuarkXPress-Dokumente
einwandfrei zu konvertieren. Bild- und
Textobjekte werden identisch platziert
und die korrekte Schrift wird angezeigt. Betrachtet man das konvertierte
Dokument jedoch etwas genauer,
tauchen Probleme auf. Bei komplexen QuarkXPress-Dokumenten eignet
sich das Plug-in nur begrenzt. Wer nun
meint, mit Q2ID umfangreiche Dokumente wie regelmässig erscheinende
Kunden- oder Personalzeitschriften
einfach in InDesign weiterbearbeiten
zu können, hat sich zu früh gefreut.
Während des Tests sind einige kleinere
und grössere Probleme aufgetaucht.
■ Absatz- und Zeichenformate: Text
wird in InDesign scheinbar identisch angezeigt. Betrachtet man die
Absatzformate etwas genauer, zeigt
sich, dass das erstellte Format in
Quark ausschlaggebend ist. Wird
dort ein Standard-Zeichenformat
verwendet, nimmt InDesign den eigenen Standard. Dies hat zur Folge,
dass die Eigenschaften des Absatzformates neu eingegeben werden
müssen.
■ Verknüpfungen: Die Position stimmt
mit dem Original überein. Um die
verknüpften Elemente einwandfrei
anzeigen und exportieren zu können, müssen sie jedoch neu geladen
werden.
■ Ebenen: Nach dem Öffnen eines
QuarkXPress-Dokuments in InDesign
werden die Ebenen im Ebenenfenster angezeigt, sie stimmen jedoch
nicht mit dem Original überein und
alle Objekte befinden sich auf der
konvertierten «Standardebene».
■
Tabellen: QuarkXPress 6.0 besitzt
eine Funktion, um Tabellen zu erstellen. Diese Tabellen können mit dem
Plug-in auch nach InDesign konvertiert werden. Im Test stimmten die
Formate der Inhalte jedoch nicht mit
dem Original überein.
Laufende Updates
Die anfänglich getestete Version von
Q2ID (1.21) konvertierte Text- und
Bildrahmen mit feinen Linien, obwohl
die Ursprungsdatei aus QuarkXPress
keine solchen Umrisse beinhaltet. Dieser Mangel wurde inzwischen von den
Entwicklern behoben und Version 1.23
konvertiert Text- und Bildobjekte ohne
sichtbare Rahmen.
Markzwares Q2ID ist vorerst für
InDesign CS und CS2 ab Mac OS X
10.2 verfügbar. Mindestvoraussetzung
ist ein G3-Prozessor und 128 MB Arbeitsspeicher. Die Hersteller hoffen,
das Plug-in Anfang 2006 auch für
Windows anbieten zu können.
Fazit
Das Q2ID-Plug-in von Markzware leistet seine Dienste durchaus bei der
Konvertierung einfacher Dokumente.
Simple Dokumente sind allerdings
schnell neu erstellt, zumal bereits
eine Vorlage besteht. Für Grafiker
oder Layouter, die von QuarkXPress
auf InDesign gewechselt haben, wäre
Q2ID bei komplexen oder umfangreichen Dokumenten ein Umstiegshelfer. Leider tauchen gerade bei diesen
Konvertierungsversuchen Probleme
auf, die nur durch einen zusätzlichen
Mehraufwand behoben werden können. Der Abschied von QuarkXPress
scheint wohl schwieriger als erhofft. ■
Q2ID im
Publisher-Shop
Das im Artikel vorgestellte Plugin «Q2ID» von Markzware kann
über den Publisher-Shop bestellt
werden. Q2ID
ist vorerst nur
für Mac OS X
erhältlich und
kostet Fr. 316.–.
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