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Romanik/Gotik 9.-15.Jhdt.
Politik:
Heiliges römisches Reich, Vormachtstellung der Kirche, Städtebünde-Gegengewicht zu
Feudalherrschaft
Wirtschaft:
dominierend Landwirtschaft, Lehenswesen-Leibeigenschaft, aufblühendes Handwerk,
Fernhandel noch unbedeutend
Soziale Verhältnisse:
starre soziale Ordnung, Bildungsmonopol der Kirche, Geburt entscheidet über
gesellschaftliche Stellung
Zeitgeist:
mystisch-symbolische Grundstimmung, Nährboden für Aberglauben und Inquisition,
Minne
Stadtstruktur:
Die Stadt als große Burg, von Verteidigungsanlagen umschlossen
Naturverständnis:
Natur ist Gottes Schöpfung –undurchschaubar und unbeeinflussbar.
„Garten“ kommt aus dem gotischen „garda“ d.h. umgärten, umzäunen.
Er ist somit über die Ausgrenzung von der umgebenden „feindlichen“ Landschaft
definiert. Garten bedeutet in erster Linie Nutzland (Wurzgarten, Baumgarten,..),Æ
alltäglicher Wohnraum. Spätmittelalter Æ Ort der Repräsentation. Mit der zunehmenden
Enge in den Städten verlegten wohlhabende Bürger ihre Gärten vor die StadttoreÆ
Vorläufer der Stadtvillen.
Renaissance 15./16.Jhdt
Politik:
Reformation 1517–Anschlag der Luther-Thesen, Erstarkung des Adels, des
Großbürgertums, der freien Städte
Wirtschaft:
Durchbruch der Geldwirtschaft, Mechanisierung des Handwerks (Druckerpresse,...)
Entdeckung Amerikas
Soziale Verhältnisse:
Universitätsgründungen –Verweltlichung des Bildungswesens, reiche Kaufleute und
Bankiers
Zeitgeist:
der Mensch als Individuum im Geiste des Humanismus, Rückbesinnung auf die Antike
Stadtstruktur:
die Entdeckung des Raumes, die geplante Stadt, die Entstehung von Baubehörden
Naturverständnis:
„Und sie bewegt sich doch“ (Galilei) –Geburt der Naturwissenschaft
–entmystifiziertes Weltbild
Renaissancegarten in italienischen Villengärten: ihre stärkste
Ausprägung. Strebt die Einheit von Haus und Garten nach dem
antiken Vorbild an. Die Ertrags- und Nutzfunktion tritt zurück. Der
Garten repräsentiert Wohlstand und gesellschaftlichen Status. Er
dient aber auch der botanischen Sammelleidenschaft (Tulpe).
Der Renaissancegarten entsteht aus der Addition einzelner, in sich
symmetrischer Felder, die von streng geschnittenen Hecken oder
Laubengängen gerahmt werden.
Hofgarten in München 1613 –1615
Als Renaissancegarten jenseits des Stadtgrabens angelegt
Barock 17. –Mitte 18.Jhdt.
Politik:
Stärkung des Feudalsystems durch 30jähr.Krieg –Absolutismus in Frankreich, Sieg
gegen die Türken
Wirtschaft:
Merkantilismus, Einführung von Schutzzöllen, techn Erneuerung –Manufakturwesen
Soziale Verhältnisse:
Ständegesellschaft (Adel, Klerus, Bürger), Barocke Hofhaltung kontra Verelendungen
Zeitgeist:
maßlose Prunkentfaltung–Angst vor Vergänglichkeit, Welt als unabänderliches,
hierarchisch abgestuftes System
Stadtstruktur:
Konstruierte symmetrische Stadtgrundrisse
Naturverständnis:
Mechanistisches Naturbild, Übergang von Naturerklärung zur Naturbeherrschung
Repräsentation der allumfassenden und unbegrenzten Macht des Königs über Mensch
und Natur, Unterwerfung und Nivellierung alles Individuellen, einheitliche Betrachtung
von Natur und Freiraum (Gesamtkunstwerk)Gestaltungselemente: Terrassierungen,
Alleen, Platzabfolgen, Wasserbassins, Bosketts, Parterreanlagen mit ornamentalen
Rankenmustern, Versailles, Schönbrunn, Belvedere
Gestaltungselemente
Hauptachse: setzt den Garten in Beziehung zum
Schloss; vor allem ist sie konzentrierte Perspektive
(Neubauer)
Parterreanlagen: flache rein ornamentierte
Felder, Ornamente nach klaren Vorschriften
Boulingreens: Grasvertiefungen (LeBlond):
aus dem engl. Boule (rund) und Grin (Wiese oder
Grasboden)
Boskett: besteht aus Wegen (mit
übermannshohen Hecken umfasst) hinter diesen
dunkles Dicklicht. Von Colona (1499) bis 18.Jh
spielt die Einzelpflanze keine RolleÆ sondern die
Eignung formbares
Material abzugeben
/Wimmer
Boulingreens
Landschaftsgarten 18./19.Jhdt.
Politik:
1789 französische Revolution, 1776 Unabhängigkeit und 1787 Verfassung der USA,
1796-1815 napoleonische Kriege3
Wirtschaft:
Beginn der Industrialisierung, Ausbau neuer Verkehrswege, begründung des
Kapitalismus
Soziale Verhältnisse:
Liberale Reformen, Aufhebung der leibeigenschaft, Reform im Bildungswesen
Zeitgeist:
Aufklärung und Rationalismus –sowie Übersteigerte gefühlshingabe der Romatik
Stadtstruktur:
Ausweitung der Städte über Wallanlagen hinaus, ehemalige Wallanlagen werden
Grünanlagen und Boulvards
Naturverständnis:
Realisierung der idealisierten Natur, Natur als Freiheitssymbol, Ausdruck romatischer
Sehnsüchte
Landschaftsgarten als idealisierte Natur –Eindruck des frei-gewachsenen, lockere
Baumgruppen, weiträumige Rasenflächen, reiche Ausstattung mit Bauwerken wie
Ruinen, Tempel, Denkmäler,...
Landschaftsgarten / Englischer Garten
Æwurde in England zunächst „von außen“ initiiert, zeitkritische Maler, Dichter, Künstler
haben, beeinflusst durch die Gemälde von Lorrain und Poussin, die Landschaft neu
entdeckt.Zu einer entscheidenden Figur wurde der Maler und Architekt William Kent
(1685 –1748). Im ersten „Landschaftsgarten“ in Rousham-Oxfordshire einen freien
malerischen Entwurf, indem er Motive aus der umgebenden Landschaft aufgriff.
Beeinflusst war er in seinem Tun auch von den verwilderten Renaissancegärten in
Italien.Die Nachfrage nach Wolle in England und die damit in Verbindung stehende
Schafzucht taten das ihrige dazu –ebenso wie die Entdeckung des Landlebens als
Gegenbewegung zur Industrialisierung der Städte.
Um 1750 waren genauere Berichte von chinesischen Gärten nach Europa gedrungen –
auch diese zeigten einen freieren Umgang mit der Natur auf –und wurden begeistert
studiert.
Japanischer Garten
Religiöser Hintergrund -- Götter beseelen die Natur
- Einbeziehen der umgebenden Landschaft
- Imitieren von Natur
- Sensible Übergänge zwischen innen und außen
Was immer man tut, es kann zur spirituellen Handlung erhoben
werden –der Einfluss der Zen-Haltung ist bis in den Wegebau
spürbar.
Eklektizismus 19.Jhdt
Politik: Wiener Kongress 1814-1815, zahlreiche Reformbewegungen mit dem Ziel eines
Nationalstaates
Wirtschaft: Gewerbe- und Handelsfreiheit, Beginn der Industrialisierung
Soziale Verhältnisse: Industrieproletariat entsteht, Massenverarmung, Kinderarbeit,
Zeitgeist: Glaube an Fortschritt und Natur herrscht vor
Stadtstruktur: Starkes Anwachsen der Städte führt zu Bodenspekulation und
Wohnungsnot
Naturverständnis: Der Garten sollte die Menschen lehren, dass von allen Lebewesen
der Schöpfung der Mensch sich an die Spitze emporgearbeitet hat. Die eklektische
Gärten England in den 1850ern sollten den Besucher zur Bewunderung hinreißen, ihn
beeindrucken. Es herrschten keine einheitlichen Gestaltungselemente vor; man
bediente sich der Stilmittel oder Motivgestaltung anderer, meist historischer Meister und
Epochen –ein Stilpluralismus in der Gartengestaltung war die Folge.
Volksgarten/-Volkspark ca. 1850
Politik: Erstarken der Arbeiterbewegung, 1881 Installierung von Sozialversicherungen
Wirtschaft: Imperialismus, Kapitalakkumulation, man steht vor dem ersten Weltkrieg
Soziale Verhältnisse: schlechte Wohnungsbedingungen –Krankheiten und Seuchen,
unzureichende soziale Absicherung
Zeitgeist: Endzeitstimmung, Expressionismus
Stadtstruktur: Zunehmende Verdichtungen der Stadt, Umsetzung von radikalen
Stadterweiterungen durch 1.WK verhindert
Naturverständnis: Schwerpunkt der Naturbetrachtung wendet sich vom rein
romantisierenden zum funktionalen Aspekt –erzieherische und sozialhygienische
Funktionen des Grüns gewinnen an Bedeutung
Volksgarten: Ziel war die Schaffung von nutzbarem, sanitärem Grün für breite
Bevölkerungsschichten, aktive Erholung. Durch die Betrachtung der Natur sollte der
Besucher belehrt, gebildet, im bürgerliche Sinn erzogen werden.
Gestaltungselemente waren eine klare architektonische Raumgliederung, große
Wiesenflächen, waldartige Bereiche, Sportanlagen.
Volkspark Rehberge, Berlin
Stadtpark Wien Josef Selleny und Stadtgärtner Rudolf Siebeck
-englischen Landschaftsstil
-Park mit bildungsbürgerlichem Anspruch
-Wiens erste öffentliche Parkanlage
- Stadtpark entstand nach Schleifung der Wiener Stadtmauer und Errichtung der
Ringstraße um 1860, vor dem Karolinenstadttor.
Nach verschiedenen Brückenbauwerken im Wienflussbereich wurde 1906 mit der
Planung der heute bestehenden Wienflusseinwölbung von Friedrich Ohmann und Josef
Hackhofer begonnen. Von dem reichhaltigen architektonischen Programm wurden
allerdings nur Teile realisiert.
Schrebergarten/Gartenstadt ca. ab 1870
Politik:1848 bürgerliche Revolution, Liberalismus--alles ist Privatinitiative
Wirtschaft: Umstrukturierung in einen Industriestaat, Wirtschaftskrise durch
Überproduktion
Soziale Verhältnise: Landflucht, Konzentration in städtischen Quartieren und
Aufgabeder Selbstversorgungs
Zeitgeist: Entstehung der Industriegesellschaft, Sozialismus-Kommunismus als neue
politisch-philosophische Strömung
Stadtstruktur: In den 20er Jahren entstehen erste Großsiedlungen nach dem Motto
„Licht, Luft und Sonne“
Naturverständnis: Erstmals Raubbau an der Natur, Abkehr vom romantischen
Naturideal
Schrebergarte: 1864 entstehen in Leipzig die ersten Schrebergärten: Um einen
Spielplatz herum werden Familiengärten angelegt. Neben den ideelen Motiven
Dr.Schrebers spielten die Selbstversorgung mit frischen Nahrungsmitteln einen
bedeutende Rolle.
Gartenstadt: folgt einem sozialreformerischen Konzept; die Gartenstadtbewegung hatte
ihren Ursprung in England, einem der am frühesten industrialisierten Ländern Europas.
Gartenstadtkonzept: einfache, gesunde Bauweise, Wohnen und Arbeiten an einem Ort,
Gesamtplanung unter Berücksichtigung öffentlicher Anlagen.
Jugendstil um 1900
Politik: Bürokratisierung und Militarisierung des öffentlichen Lebens
Wirtschaft: Entstehung von Monopolen
Soziale Verhältnise: Großbürgertum lebt im Luxus –Massenelend; mangelnde
Gesundheitsvorsorges
Zeitgeist: Schwunghafter, naturromantisierender Ausdruck einer liberalen bürgerlichen
Avantgarde
Stadtstruktur: Dekorationsstil –kaum Auswirkungen auf die Stadtstruktur
In der Gartengestaltung wurde der Versuch unternommen, der um sich greifenden
Versachlichung des Ingenieurbaus entgegen zu wirken. Elemente sind vegetabilisch,
geometrisch, abstrakt.
Der Architekturgartenstil
Zu Beginn des 20.Jhdts führte die schablonenhafte Verwendung der englischen
Gartentradition zur Kritik an der tradierten Gartenarchitektur.
Vertreter Hermann Muthesius schrieb 1907:
„Unbedingt muss daran festgehalten werden, dass Garten und Haus eine Einheit sind,
deren Grundzüge von demselben Geist ersonnen sind. Die Beziehungen zueinander
sind so intimer Natur, dass es eine blanke Unmöglichkeit ist, dass zwei einander fremde
Personen, der Architekt und der Gärtner, wie es bisher der Fall war, das Haus und seine
Umgebunggestalten.“ (Zitat aus Visionäre Gärten von Du Weilacher)
Der Architekturgarten gilt als Bekenntnis zum Garten als menschlichem Werk.
Der Garten gilt als Erweiterung des Hauses.
Leberecht Migge 1881 -1935
-viele Villengärten gemacht, im Zuge seiner beruflichen Weiterentwicklung hat er sich
immer mehr der Siedlerbewegung gewidmet (Gärten für möglichst viele) und der
Volksparkbewegung angeschlossen.
Für ihn galt: Der Garten ist unsere erweiterte Wohnung. Das Luft- und Sonnenbad wird
auch im kleinen Bürgergarten möglich Laubengänge, Alleen und Wegeachsen gliedern
und erschließen den Garten Pflanzenliebhaber brauchen abgeschlossene
Sondergärten. Auch der Nutzgarten ist Objekt der Gartenkultur Architektonische
Gartengestaltung bietet die geeignete Form für den Alltagsgebrauch. Die Laube ist die
Voraussetzung für die Bewohnbarkeit des Gartens.
Der öffentliche Park
wird bei Migge zum sozialen Faktor
„Unsere Massen wollen kein Strauch- und Baummuseum in dem Park, der ihnen gehört,
sie verlangen mit Recht, seine Einrichtungen aktiv nutzen zu dürfen und nicht nur zu
besehen. Der gemeinschaftliche Garten unserer Tage wird also künftig wieder ein
Zweckgebilde sein, berufen, den ganz spezifischen Gebräuchen einer Mehrheit von
Menschen Genüge zu tun. Das Volk soll sich in ihm betätigen, am Alltag und am
Ruhetag –wir brauchen keine Sonntagsgärten!“
Öffentlicher Garten Hamburg,
Öffentliche GartenanlagaOldenburg,
Sportpark in der Gartenstadt Frohnau
Der Wohngartenstil
Mitte der 20er Jahre kündigte sich in der Gartengestaltung allmählich unter der
Bezeichnung „Wohngartenstil“ eine Rückbesinnung auf die landschaftliche Stilrichtung
an. Der Präsentationsanspruch des Architekturgartens wurde zugunsten eines
nutzbaren Wohngartens zurückgedrängt . Im Hintergrund stehen auch die
wirtschaftlichen schwierigen Jahre der Zwischenkriegszeit.
Der Garten gilt der Selbstversorgung, seelischen Erholung und Gesundheitsvorsorge.
Der Garten ist nicht mehr primär Erweiterung des Hauses, sondern„Wohnraum im
Freien“. Man suchte den gerahmten Blick der Landschaft über die Gartengrenzen
hinaus.
Harry Maaß schreibt dazu 1927:
„In diesen Gärten kann die Jugend ausgelassen und übermütig sein,und selbst im
kleinsten unter ihnen ist Raum genug für die Entspannung deiner abgehetzten Nerven,
sei es, daßdu zwischen grünen Hecken ruhst, in Sonne oder Schatten -oder mit dem
Spaten und der Hacke deine Muskeln tätigst.
„...in den Erlebnisbesitz der ganzen Landschaft zu gelangen. Lediglich ist eine
Andeutung größerer Ordnung, nicht mehr, darf der Wohngarten, alsWerk von
Menschenhand, aus der Landschaft, in welcher er steht, sich herausheben, wenn er im
Einklang mit seiner organisch gewachsenen Umwelt bleiben soll.“
Auch bei Tessenow ist diese Entwicklung vom rein formalen zum funktionalen spürbar.
Das dritte Reich 1933 –1945
Die deutsche Landschaft als ideologisches Moment und als Teil einer expansiven
Politik.Der Autobahnbau wurde initiiert zur Arbeitsbeschaffung und aus militärischen
Gründen.Aktiver ideologischer Umbau in den Städten (Gigantomanische Pläne).
Martha Schwartz = Amerikanische Landschaftsarchitektin
„Landschaften können alles sein“
-versucht Antworten auf das visuelle Chaos der äußeren Welt zu geben
-versucht nicht, die natürliche Landschaft auf subtile Weise für ihre Ziele zu
manipulieren
-ihr beruflicher Standpunkt ist zwischen bildendem Künstler und Landschaftsarchitekt
angesiedelt
HUD PlazaImprovements Washington DC 1998
Platzgestaltung, dessen Merkmal ein „schwebender Garten“ aus sich wiederholenden
Kreisformen ist. Die Plaza ist durch ein kräftiges Muster auf der Bodenfläche
gekennzeichnet. Die von Martha Schwartz als „grasscookies“ bezeichneten
Pflanzbehälter Durchmesser von ca. 9 m. Die Überdachungen aus vinylbeschichtetem
Plastikgewebe schweben ca. 4,3 m über dem Boden und schaffen einen Filter zwischen
Fassade/Gebäude und Platzraum.
Center for innovative Technology-Virginia 1998
flache Landschaft aus linearen Mustern= Konzept für die Gestaltung des Daches einer
Tiefgaragenoberfläche – umfasst Kiesstreifen im Wechsel mit
Wiesengras, ein Raster aus Spiegelglaskugeln unter einem
Lindenboskett sowie Essplatz im Freien.
Exchange Square, Manchester 2000
Ægroße Kurve umfasst einen städtischen Raum
„Plazas“ Æ in England „squares“ bezeichnet, doch an diesem Platz ist nichts
Quadratisches. Der dreieckige geneigte Platz sitzt an einer Schnittstelle zwischen alter
Kathedrale und nagelneuem Einkaufszentrum. Die wichtigste praktische Überlegung
StandortÆ sanft absteigenden Folge von geschwungenen Wegen getrennt durch
Mauern.
US Courthouse Plaza 1997, Minneapolis Minnesota
Eine Stadt am Rand der Wälder, ein Platz der eiszeitlichen Hügel und der gefällten
Stämme. Die grasbewachsenen Hügel sollen an die geologischen Formen (Drumlinfeld)
erinnern. Die ersten Bewohner von Minnesota waren Siedler und Holzfäller.
WhiteheadInstitute SpliceGarden, Cambridge Massachusetts 1986
Schnell, billig und grün = Garten
„Der 7 x 10 m große Dachgarten ist eine polemische Antwort auf Fragen auf denen ein
Großteil unserer Arbeiten beruht“
Die Dachkonstruktion ist nicht tragfähig genug für ein Erdreich,es gibt auch kein Wasser
–und es darf aus nichts kosten, das ist eine zornige Antwort –umgesetzt in Plastik –
darauf.
GifuKitagataApartments, Japan 2000
Dieses Atrium Projekt ist Teil eines Experiments „Feminismus in Wohnhausanlagen“.
Idee: unterschiedlich Familiensituationen, ebenso unterschiedlich wie die
Familienstrukturen sollen die Außenräume sein. Der „FourSeasonsGarden“ z.B besteht
aus einer Reihe von Miniaturgärten , fangen Charekter der Jahreszeiten anPlexiglaswänden eingeschlossen. Æ wirken fast wie Laternen. Die Wohnhausanlage ist
von ArataIsozaki.
The Citadel, Kalifornien 1991 -- Palmen
Ausgangspunkt : City of Commerce in LA
Ziele: alles Straßenmäßige ausschalten, einen großartigen Schauraum zu schaffen,
einen Eingang der einer „Kleopatra würdig wäre“. Die Pflasterung im Schachbrettmuster
besteht aus farbigen Betonsteinen, die jeweils ein farbiges Rechteck bilden. Die
Parkplätze sind so angelegt, dass sie Olivenhaine Südkalifornien in Erinnerung rufen.
Jacob Javits Plaza, New York City 1996
Ein städtisches Parterre führt zur ultimativen ParkbankÆ liegt auf einer Tiefgarage.
Schwartz´s Lösung: lebendigen und angenehmen Sitzraum zu schaffen, wie auch den
Platz wieder in die New Yorker Straßenszenerie einzugliedernÆ geschwungenen
Endlos-Parkbänken Æ es bietet zahlreiche gesellige Möglichkeiten
Burle Marx geb 1909 in Sao Paulo in Südamerika // v. Europa 20er Jahre beeinflusst
Verbindet Kunst und Gartengestaltung auf sehr spezifische Weise, sehr guter
Pflanzenkenner und -Fachmann. Bewältigt große Maßstäbe ebenso wie kleine
Situationen
- Santos DumontAirport, Rio de Janiero, 1938
- ParqueBrigadeiroEduardo Gomes, 1961 -65
- CopacabanPromenade, Rio de Janiero, 1970
- Largo da Carioca, Rio de Janiero, 1981 und 1985
- Xerox Brasil Building, Rio de Janiero1980 -1982
- CAEMI Foundation, Rio de Janiero1984
Odette Monteiro Residence, Rio de Janiero, 1948 und 1988
Das Haus dieses Privatgartens steht inmitten eines spektakulären Tales, zentrales
Element des Gartens ist ein See, üppige pflanzliche Schwerpunkteprägen den Garten.
Vargem Grande Fazenda, Sao Paulo, 1979
Privatgarten, strenge Formensprache im Gegensatz zur üppigen umgebenden
Landschaft, das Leitmotiv ist Wasser
Dieter Kienast, 1945 -1998 Zürich geborenÆGärtnerlehre
Studium der Landschaftsplanung an der GHK Kassel
Landschaftsarchitekt/Universitätsprofessor (ETH Zürich, auch in Dt Prof.)
Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer
Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.
Er ist Stellvertreter der Natur, in dem wir Geist, Wissen und Handwerk wieder
gebrauchen im sorgsamen Umgang mit der Welt und ihrem Mikrokosmos, dem Garten.
Es geht nicht darum, dass die Architektur Natur sein will und umgekehrt -es geht
vielmehr um eine sensible Verschränkung dieser beiden Pole.
Einbeziehung der umgebenden Landschaft -die Bildung einer durchlässigen Grenze
Das Inszenieren einer Baumgruppe
Das präzise Setzen von Bäumen - sowohl in der Größe als auch in der Formation
Der verlaufende Obstbaumhain spannt einen Raum auf.
Die Straßenbäume bilden ein funktionelles und räumliches Rückgrat
Mit Pflanzen -geschnittenen Hecken -Räume und räumliche Tiefe erzeugen
Schaffen von Räumen mit pflanzlichen Mitteln.
Das räumliche Optimierung durch in die Tiefe führen.
Pflanzen werden in das Blickfeld gerückt. Natur ist nicht nur grün.
Natur ist auch Wasser, Kies, verdichteter Raum.
Ökologische Belange -wie die Regenwasserrückhaltung -sind präzis gesetzte
gestalterische Interventionen.
Der Garten ist zur umgebenden Landschaft hin klar abgegrenzt -mittels einer
Stampflehmwand. Der Gartenraum wird somit klar und fassbar.
Das Wasserbecken schiebt sich aus der Wiesenfläche -leichte Niveauunterschiede
werden raumbildend.
Rainer Schmidt, geb. 1954
Planender Landschaftsarchitekt / Professur für Landschaftsarchitektur an der TFH Berlin
Bundesgartenschau München 2005
soll das neu entstehende Viertel am Rande der Stadt für einen Sommer ins Zentrum des
Interesses rücken. Eingang West mit Zellengarten und Eingang Ost mit Blattgarten
bilden die Klammer aus temporären Ausstellungsflächen.Zwischen diesen beiden Polen
erstrecken sich die Daueranlagen entlang der Riemer Terrasse. Die Senkgärten mit den
Gärten der Potenzen und der Plantage, sowie im Osten die Parallelen Gärten.
Erlebnisse durch Perspektivwechsel bieten die Schaugärten zukünftigen Baufeldern in
München-Riem. Im Themengarten „Das Nest“ fühlen sich die Besucher so klein wie ein
Vogelkind, im Garten „Die Fuge“ können sie einem kleinen Krabbeltier ähnlich die
Zwischenräume zwischen riesigen betonplatten durchstreifen.
Parkstadt Schwabing
Auf ehem. industriellem Grund in München: Viertel mit zentralem Park, Wohnhäusern
am Grünzug und Büros mit Gärten. Die Wohnstrassen und 3 schmale Grünzüge
verlaufen von Ost nach WestÆ münden in den zentralen Park, der von Büro und
Gewerbebauten gesäumt wird. Der Park selbst wird zum Zentrum des Viertels mit
seinem Angebot an Grünflächen für Spiel, Sport und Erholung sowie durch seine
gartenkünstlerischen Inszenierungen.
Der Senkgarten liegt 3m unterhalb der „Terrasse“ genannten Wegachse und wird durch
eine rote Mauer begrenzt.
Der Park 600m Länge und 70m Breite Freiraum für Erholung und Freizeit.
Sieben Motive lassen sich unterscheiden: der Felsgarten, der Geröllgarten, der Bergsee,
die Hügellandschaft, der Forstgarten, der Feldflurgarten, der Farb- und Spielgarten.
Gymnasium Paulinum im Inntal
Ein Gebäude wie ein Denkmal –so steht auf halbem Hang, umrahmt von Berggipfeln
und Almwiesen. Verbeugung vor dem Berg: Die neuen Räume der Schule verbergen
sich im Hang, die Landschaft fließt über sie hinweg. Der zentrale Hof in der Achse des
historischen Schulgebäudes öffnet sich mit einer einladenden Freitreppe der Landschaft.
Er ist gepflastert und für Veranstaltungen geeignet. Alle anderen Höfe erhalten 15 cm
höher liegende Holzdecks und Staudenflächen, die mit Solitärsträuchern überstellt
werden.
Johann-Gutenberg-Gymnasium, Erfurt
Nicht zuletzt gab der Amoklauf eines Schülers 2002 den traurigen Anlass zu einem
Umdenken. Æ braucht es räumliche Veränderung innen wie außen. Der Grundriss
zeigt, wie zum neuen Entree der Schule wird und wie der Schulhof auf mehreren
Garten-Stufen neue Nutzungen und Raumerlebnisse ermöglicht. Eine Schüler-Plattform
schiebt sich durch das alte, massive Schulhaus und belebt es mit Freitreppen, offenen
Räumen und Gärten.
Die Freitreppe der Schülerplattform auf dem Gutenbergplatz ist von den Erfurter
Domstufen inspiriert, auf denen traditionell Konzerte und Theater im Freien stattfinden.
Am Schulhof bietet sich die langgestreckte Plattform als Bühne. Das Dach der
Schülerplattform beziehen die Landschaftsarchitekten in die Gestaltung des Schulhofes
ein. Als Aussichtsplattform bietet es Überblick über die kleinen Gartenräume zu beiden
Seiten. Hier schaffen die Planer Cafeterrassen, Freiklassen, Spiel- und Sportgärten.
Gabriele Kiefer Büro Kiefer
1987 -1992 Assistentin bei Hans Loidl / Planende Landschaftsarchitektin
seit 2002 Professur für Städtebau und Landschaftsplanung TU Braunschweig
Biosphärenplatz, Potsdam
Architekten Barkow Leibinger, Berlin und das Büro Kiefer schufen mit diesem Projekt ein
Statement des Zusammenspiels von Landschaft und Architektur. Der Park schließt
direkt an die Potsdamer Kulturlandschaft der Preußischen Schlösser und Gärten an. Die
Architektur der Halle arbeitet mit Erdwälle, die aus der militärischen Nutzung stammen.
Das Raumkonzept hebt die Trennung von Landschaft und Gebäude weitgehend auf,
ohne diese Trennung zu negieren.
Der Platz zur Biosphäre bildet mit dem Gebäude eine Einheit und verbindet sich
gleichzeitig mit der umgebenden Parklandschaft. Cortenstahl und Chinesischer Schiefer
vermitteln durch ihre irisierenden Oberflächen das Wachsen und das Vergehen von
Natur. Ein Wassertisch und Bänke, die sich aus dem Platz heraus heben, verkörpern die
Verbundenheit des Gebäudes wie seines Wasserplatzes mit der Potsdamer
Kulturlandschaft.
Mobile Pflanztöpfe ergeben unterschiedliche Pflanzmuster.
Hist. Vorbilder + Nutzungen der Gegenwart = visuell ansprechender Heckenpark
Wohnhof Flämingstrasse, Berlin
Kontrast als Gestaltungsmittel bestimmt die Freiflächen eines Wohngebäudes. Betont
wird der Kontrast nicht durch Addition, sondern durch Überlagerung von
Gestaltungselementen. Die dominierende Verkehrsfläche wird durch graphische
Verdichtung und eine ungewohnte Farbgebung überhöht und wirkt so identitätsstiftend.
Durch die Überlagerung von verschiedenen Graphischen Codes der Verkehrs- und
Freizeitnutzung wird eine vielfältige Nutzung der Fläche ermöglicht. Dies ist notwendig,
da im Mehrfamilienhaus eine Nutzungskonkurrenz um knappe Flächen besteht.
Auf der südlichen Seite des Wohnhauses liegen konventionelle Elemente eines Gartens,
auf der nördlichen Seite eine bunte Kombination aus Spiel- und Parkplatz. Æ verschiede
Nutzungen!
Donaustadtstrasse, Wien
Büro Kiefer entwarf: temporäre Installation, die einen Nicht-Ort in ein bildstarkes Zeichen
des öffentlichen Raums der Großstadt verwandelte. (Schattenkino)
Auf dem Mittelstreifen der viel befahrenen Donaustadtstrasse errichteten die
Landschaftsarchitekten eine 250m lange Segeltuchinstallation. 10 Beleuchtungsräume
wurden mit in der Donau gefundenen Exponaten möbliert. In den Abendstunden wurden
diese mit weiß-gelbem Licht bestrahlt. Besucher und Möbel der Innenräume projizierten
so ein pittoreskes, vom Straßenraum wahrnehmbares Schattenspiel an die Wände, das
Passanten zur Beobachtung oder auch aktiven Teilnahme einlud. Im Kino werden
bewegte Bilder für statische Zuschauer gezeigt.
Natur- und Erholungspark Adlershof, Berlin
Drei Parks im Park: Das zentrale Naturschutzgebiet, der Landschaftspark in den
städtischen Fugen sowie der Aktivpark als Übergang zu den bebauten Bereichen
ermöglichen unterschiedliche Atmosphären.
Wege, Gabionen und Gehölze bilden das Raumgerüst. Sport, Spiel- und Stadtgärten
füllen sukzessiv den Aktivpark.
Schafe übernehmen die Biotop-Pflege im Park. Die Aktionsräume des Parks sind die
Übergänge zur umgebenden Stadt und entstehen in Form von Parkkammern. Diese
nehmen den Stadtgrundriss der Wissenschaftsstadt auf und geben –mit Baumstreifen
abgegrenzt –verschiedenen Nutzungen Raum.
Kleingartenanlage Kirschallee, Potsdam
Als „Gegenentwurf“ zur traditionellen Kleingartentypologie entstanden Kleingartenanlage
Kirschallee. Während Kleingärten bisher häufig abgeschottete „Inseln“ in Ihrer
Umgebung darstellen, öffnet sich der Entwurf von Büro Kiefer dem angrenzenden Stadtund Landschaftsräumen und nimmt gestalterisch deutlich Bezüge zur Umgebung auf.
Die Anlage ist in Bändern strukturiert. Bänder mit privaten Kleingartenparzelen wechseln
mit „öffentlichen Streife. Die übliche Dichte von Kleingartenanlagen wird aufgelockert.
Die Parzellengrößen lassen verschiedene Typen von Nutzungen und Nutzern zu. Durch
die leicht bewegte Topographie und die sich aufweitenden Bänder ergeben sich ständig
wechselnde Blickbeziehungen in die angrenzenden Stadt- und Landschaftsräume und in
die benachbarten Parzellen.
Hans Baluschek Park, Berlin
Mit nur 3 Elementen wurde einer Restfläche zwischen Bahngelände und einem
Kleingartenareal eine eigene Identität geschaffen
Büro Kiefer entschied sich für einen Park, der die Geschwindigkeit im Kontrast zur Ruhe
zum Thema macht. Entlang des Bahndammes erstreckt sich ein linear gerichteter Weg
auf dem vorgefundenen Plateau. Die asphaltierte Promenade mit reizvollem Blick auf
die Stadtkante Berlins wird strukturiert durch Bastionen, die durch ihre Topographie die
vorhandene Böschung betonen.
Auf den Aussichtsplätzen konzentrieren sich typischen Freiraumnutzungen. Die Flächen
sind mit Granitblöcken und mit artifiziell wirkenden Kieferhainen bepflanzt. Große platten
aus Corten-Stahl dienen als Abdeckung der Böschung.
Park
Æmittelalterlichen parricus: eingezäuntes Jagdgebiet oder Waldstück. Eine große,
waldartige Gartenanlage. Nach Schloß-, Landschafts-, Volks-, und Stadtparks, auch
Techno-und Multimediaparks, Büro und Einkaufsparks.
Schlosspark Schönbrunn
Der Schlosspark Schönbrunn wurde in seiner heutigen Form ab 1750 im Auftrag
Kaiserin Maria Theresias von den lothringischen Gartenkünstlern Louis Gervais und
Jean Nicolas Jardot sowie in weiterer Folge von Adrian van Stekhoven und Ferdinand
von Hohenberg gestaltet.
Das Palmenhaus
Errichtet 1882 im Auftrag Kaiser Franz Joseph I durch F. von Segenschmid. Mit 111m
Gesamtlänge, 28m Breite und 25m Höhe das größte des europäischen Kontinents.
Mediterrane, tropische und subtropische Pflanzen in 3verschiedenen Klimabereichen.
Der japanische Garten
Der 1913 von Schönbrunner Gärtnern erbaute, im Laufe der Zeit verwuchterte und
1996 wiederentdeckte japanische Garten wurde 1998 in seinen historischen Zustand
rückgeführt und als zwei neue, repräsentative japanische Gärten als „Trockengarten“
(Karesansui) und „Teegarten“ (Cha-niwa) angelegt.
Durch seine Jahrhunderte lange traditionelle Pflege zählt der ca. 185 ha. große
Schlosspark heute zu den besterhaltenen barocken Gartenanlagen in französischem
Stil. 1996 wurde er in die UNESCO Liste als kulturelles Welterbe aufgenommen.
Parcde Citroen –Paris
Im nördlichen Teil des Parks befindet sich der „Jardin en Mouvement“ (1). Er bildet den
Ausgangspunkt für die Komposition der „Jardins Séreiels“ (2-7). Der „Jardinen
Mouvement“ verändert sich ständig, wie eine Brache. Die Natur behält die Oberhand.
Die „Jardins Sériels“ drücken Entwicklungsschritte der Natur aus, analog zur
alchemistischen Theorie der Verwandlung von Blei in Gold. So ist jedem Garten ein
Metall zugeordnet. Seine Farbe gibt dem Garten den Namen. Aus Farbe und Sinn leiten
sich die Pflanzen ab, das Wasser bestimmt den Grundriss.
Pflanzliche Themengärten („Jardins Sériels)
Dem roten Garten (Garten des Eisens) ist der Geschmackssinn zugeordnet. Obstbäume
prägen das Bild. Der silberne Garten ist der Garten des Sehsinns. Er ist tiefer gelegen
und somit vollständig überblickbar. Im orangefarbenen Garten, dem Garten des
Quecksilbers, spricht ein Pflaster aus Kieseln den Tastsinn an.
Invalidenpark – Berlin von Christophe Girot
in drei Bereiche gegliedert: der steinerne Platz an der Invalidenstrasse, der Wald im
Zentrum und die Baumpromenade vor dem Wohnblock.Um den Platz führt ein
Schotterweg. Die Platzfläche sinkt auf der einen Seite unter Wegniveau ab und hebt
sich zur anderen Seite hin über Wegniveau. Breiter werdende Rasenstreifen
unterbrechen das Granitpflaster. Reihen aus Gingko und Bänken kreuzen diese Linien.
Stadtpark Wettingen Stöckli, Kienast, Koeppel, CH
Grasfläche des ehemaligen Fußballfeldes wurde belassen. Geometrisch geformte
Erdhügel mit sich entwickelnder Magerwiese. Parkwald als räumlicher Abschluss
gegenüber dem Rathaus. Wasserbecken im Schnittpunkt der Rathaus- und Parkachse.
Hecken als Abschluss gegen die Spielwiese. Pappelschicht vor dem Rathaus verhindert
direkten Sichtkontakt.
Neuer botanischer Garten, Bordeaux Mosbach
Von der Naturlandschaft zur Kulturlandschaft zu den Erholungsräumen.
- Eine Galerie der Naturlandschaften zeigt Landschaftsausschnitte aus der Umgebung
von Bordeaux.
- Der Wassergarten schafft einen Übergang zur lauten Uferstrasse
- Feld der Ackerbaukulturen
Stadtpark Dornbirn, Landschaftsarchitekten RotzlerKrebs Partner CH
1 Arboretum
Im Zugangsbereich zum Naturmuseum werden auf einer imaginären Weltkarte Bäume
aufgrund ihrer Herkunft zusammengefasst
2 Rüschhof
Der zentrale Hofraum wird als Stadtplatz angelegt
3 Spielwiese
4 Dornröschengarten
Der ehemalige Villengarten der Industriellenfamilie hat einen verwunschenen Charakter
5 Kanalplatz
Der unterirdische Fabrikkanal wird mit Wasserrad, Hörrohr und Kanalfenster erlebbar
gemacht
6 Spielplatz Kammerartige Weidenhecken bilden eine Spiellandschaft
7 Museumsgarten
Der Wassergarten mit Pergola besitzt besondere Aufenthaltsqualitäten
Georg-Freundorf-Park München 2002
Realgruen Landschaftsarchitekten
Der neu gestaltete Stadtteilpark und Quartiersplatz im Münchner Westend verbindet ein
gewachsenes Quartier mit dem neuen Stadtviertel auf dem ehemaligen Messegelände.
Die Landschaftsarchitekten fassten die Anlage mit einem strengen Rahmen und
integrierten Spielplätze und Sportfelder.
MFO Park Zürich
Landschaftsarchitekten Raderschall, Ingenieure Burckhardt & Partner
Æ platzierten auf der Freifläche mit ausgefeilter Technologie aus 290 000kg Stahl, 32
km Stahlseilen und Litzen sowie 870 qm Holz- und Gitterrosten ein mächtiges,
raumhaltiges Gittergerüst, das offenbar nicht wirklich für eine leicht geneigte Fläche
konzipiert wurde und deshalb wie ein Möbelstück auf eine artifiziell erhöhte Bodenplatte
gestellt wurde. Abgesehen von einem guten Dutzend schmaler Hecken, die am Boden
den Innen- mit dem Außenraum verbinden, sollen 1200 Rank- und Kletterpflanzen in
100 verschiedenen Arten im Lauf an der mit Stahlseilen bespannten äußeren Fassade
haushoch wuchern Æ mit dichten grünen Pelz überziehen.
Turbinenplatz im Industriequartier Zürich Atelier Descombes Rampini
Einbindung mit Bezug zur industriellen Vorgeschichte.
Trennung von ruhigen und aktiven Zonen durch unterschiedliche Bodenbeläge
Beleuchtung:
Aufteilung des Raumes durch Beleuchtungskonzept. Lichtmarkierungen für
Pflanzflächen und Wasserbecken. Straßenraum wird durch kaltes, weißes Licht
gekennzeichnet, Fußgängerraum mit warmer Beleuchtung. Beleuchtung beginnt intensiv
und wird im Laufe der Nacht schwächer.
Kurpark Zurzach Stöckli, Kienast & Koeppel, CH
Obstbaumbestandene Ebene, Fleckenhäuser mit Vorgärten, Kulturzentrum und
eingedolter Bergbach als wichtigste Bezüge zum Ort.
4 Zonen:
-Obstbaumwiese als Bezug zu den Gärten und Fleckenhäusern
-Parkwald mit Wegenetz als räumlich stark ausgeprägter Abschluss zum Parkplatz auf
der Südseite sowie zum geplanten Einkaufszentrum im Norden
- 6 Gartenhöfe in Anlehnung an das Kulturzentrum als intensiv gestaltete Zonen mit
speziellen gärtnerischen Elementen und Themen
- Wiese, Bach, Wasserfläche. Das Zutagetreten und Verschwinden des Wassers als
Ereignis
Plage bleu, Valenton Paris1991 von ILEX
Sandgrube bis 1979
40 ha Brachland mit 10 ha Wasserfläche im Zentrum. grünes Band zwischen
Ortschaften sollte entstehen, sowie ein Erlebnispark. Geometrische Muster fassen den
„plan d‘eau“ und geben dem Ort seinen Maßstab. Erdmassen bilden einen Schutzwall
um das Wasser und steigen bis 20m über die Wasseroberfläche (Aussichtspunkt,
künstliche Landschaft) kleinstrukturierte (Rosengarten, Labyrinth) sowie großzügige
Orte („grande prairie“) entstehen.
KromhoutPark, Tilburg NL
Ehemaliges Kasernengelände. Entstehung eines
Parks im Park durch Randbepflanzung eines
vorhandenen Baumquadrats mit Rhododendron
und Bambus. Öffnung des Parks nach außen zu
den umgebenden Wohnvierteln. Innerhalb des
Quadrats liegt ein großzügig angelegter Teich
mit Insel. Vier Linien durchziehen den Park als
Verbindung zwischen Park und Umgebung,
sowie als gestalterische Elemente
(1_Kunstlinie, 2_Kletterlinie, 3_Pergolalinie,
4_Wasserlinie).
Ehemaliges Flugfeld in Berlin Adlershof / Gabriele Kiefer
Das Flugfeld ist in eine unregelmäßige Sternfigur unterteilt, die drei Parks von
unterschiedlichem Charakter entstehen lässt. Im Zentrum ist ein nicht begehbarer
Naturpark angelegt, in dem ein über Jahrzehnte unberührter Trockenrasen erhalten
blieb. Zwei Stege führen durch das Gelände und verschmelzen mit den künstlichen
Bodenmodellierungen. Die Fugen zwischen den angrenzenden Ortsteilen werden mit
offenen Wiesen und Hainen aus Eichen und Kiefern gekittet. Kammergärten entlang des
Flugfeldes animieren zu Sport und Spiel. Die klar definierten Räume werden von
unterschiedlichen Architekten thematisiert. Dadurch erhalten die Ränder einen
Patchworkcharakter. Diese Bereiche sollen den Übergang zwischen der hohen Dichte
der Siedlungsgebiete und der weiten Leere der Wiese darstellen.
Kulturpark Westergasfabrik, Amsterdam, Kathryn Gustafson
Erst MenschenÆGestaltung! In den Gebäude der ehemaligen Westergasfabrik in
Amsterdam fanden bereits seit einigen Jahren Festivals, Konzerte und Märkte statt, als
Kathryn Gustafson 1996 im Wettbewerb für einen Kultur-und Erholungspark überzeugte.
Nahezu wie ein Trapez spannt sich das Gelände der ehemaligen Westerfabrik nördlich
des Haarlemmervaat Kanals auf. Das Kernstücks des Siegerentwurfs ist das Fieldof
Events nach Norden begrenzt mit einem lang gezogenen See. Die
Landschaftsarchitektin entwickelte ihren Entwurf zwischen den Polen Kultur und
Ökologie. Das Konzept bietet Raum für vielfältige Nutzung aber auch für naturnahe
Bereiche. Wasser spielt im Park der Westergasfabrik eine wichtige Rolle! See und die
Feuchtgärten sind Teile des Wassersystems im nördlichen Parkteil. Brücken führen über
Wasserläufe oder verbinden den Park mit der angrenzenden Polder im Norden.
2000 Berggarten, Graz, Landschaftsarchitekt Dieter Kienast
„Gärten in der Landschaft“ für die internationale Gartenschau in Graz. Aus 26 bis zu 8
Meter hohen RasenpyramidenÆ modernen Landschaftspark. Gemeinsam mit dem
zweiten dauerhaften Teil der Schau, dem Fasangarten, dient er heute als
Skulpturengarten. Steile Rasenböschungen schirmen die Anlage von der Umgebung ab
und schaffen „Hortus conclusus“. Der bestehende Fichtenforst wurde in die Parkanlage
integriert. Die geometrischen Rasenpyramiden erzeugen vielfältige Raumeindrücke: Sie
faszinieren durch ihr Spiel mit Enge und weite, mit Topographie und Blickachsen.
Hügeln, Täler; Schluchten und Ebenen öffnen den Besuchern stets neue Perspektiven.
„Internationale Gartenschau Steiermark 2000“
Auseinandersetzung mit dem Thema Garten und Landschaft sie spiegeln den
aktuellen Stand der Diskussion wieder und machen die Tendenzen und den Stellenwert
transparent. Zum anderen dienen sie der langfristigen Aufwertung eines
städtebaulich oft vernachlässigten Gebietes oder einer für so genannte
Erholungszwecke unzureichenden Landschaft. Das zur Diskussion stehende Gebiet um
die Schwarzlseen liegt eingeklemmt zwischen Flughafen und Autobahn sowie begrenzt
und bedrängt von aktivem Schotterabbau.
Eingeladen waren 8 renommierte Landschaftsarchitekturbüros aus Holland,
Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Österreich, ihre Ideen für das Gebiet um die
sogenannten Schwarzlseen bei Graz und unter dem Motto einer eine Internationalen
Christoph Girot / Frankreich
Dem Konzept, die Gartenschau als Collage zu verstehen
Am deutlichsten tritt dies im Beitrag von Girot hervor. Er skizziert ein aktuelles Bild der
unterschiedlichen Kulturen der Welt. Der Zugang zu fremden Welten ist enorm
erleichtert, selbst die Pole können dank atombetriebener Brecher nahezu problemlos
erreicht und gebucht werden. Die ferne Welt und die Sehnsucht nach Natur sind
Aufhänger und Anlass der produzierten Bilder. Verfremdung und Überlagerung sind die
vorherrschenden Stilmittel dazu. Die Kunst der Andeutung und die Vorliebe für das
Assoziative, die im romanischen Sprachraum stärker verankert ist und in der Schule von
Versailles repräsentiert ist, kommt unter anderem in einer exotisch anmutenden KaktusPyramide zum Ausdruck.
Polder werden streifenförmig angelegt und das großflächig eingedeichte Land wird mit
gartenschauspezifischen Inhalten besetzt. Mit ihren Lösungsansätzen setzen sie sich
nicht nur über die räumlich vorgesehenen Grenzen hinweg, sondern auch über
regionalspezifische Besonderheiten.
Beitrag von West 8 Niederlande
Der Ansatz die Gartenschau als landschaftsräumliches Ereignis zu betrachten und das
Thema Landschaft über das Thema Garten zu stellen, wurde sowohl von dem
niederländischen Büro West 8 als auch vom Atelier AgenceTeraus Paris vertreten.
Ohne Zaghaftigkeit produzieren die Holländer „Landschaft“, schütten Berge und
funktionieren Schuttkegel zum thematisch besetzten Schotterplateaus um. Sie beziehen
sich auf die aktuelle Nutzung und leugnen den Reiz einer vom Schotterabbau geprägten
Landschaft nicht. Sie arbeiteten frei nach dem Motto: Landschaft ist machbar, Herr
Nachbar.
Beitrag von Tischer& Burger, Deutschland
Der strukturell-dominierte Beitrag von von Stefan Tischer aus München bezieht sich auf
die Regeln der Landschaft und greifen die landwirtschaftlich geprägten Strukturen sowie
ihrer Brechungen auf.
Beitrag von Langenbach & Ivancsics, Deutschland/Österreich
Das Team Ivancsics & Langenbach entwickelt nach dem Prinzip der
landschaftsräumlichen Verdichtung und der grünräumlichen Präzisierung ein
authentisches Grundmuster, welches sowohl dem Ort als auch dem Anlass gerecht
wird. Als unspektakuläres aber langfristig wirksames Moment ist die architektonische
Ausformulierung des Höhenunterschiedes zwischen Seeuferbereich und
Ausstellungsterrain hervorzuheben. Fern eines Garten-Disney-Land Gedankens wird
hier den Themen einer Gartenschau Platz eingeräumt.
Landschaftsarchitektonisches Entwerfen - Hans Loidl´s Freiräume(n)
Entwerfen ist Gestaltung, ist schöpferische Tätigkeit mit dem Ziel, Gestalt
(Zusammenhang) zu entwickeln. Entwurf setzt sich aus vielen Faktoren zusammen –
kulturelle, fachspezifische Zugänge Hintergründe, das Spezifische des Ortes, ... es ist
nicht mit klassischen wissenschaftlichen Kriterien vergleichbar. Denn Entwerfen bewegt
sich zwischen objektiven und subjektiven Gestaltbildungskriterien, in jedem
Fall aber beruht sie auf intersubjektiven Erkenntnissen. Es bewegt
sich auch zwischen Analyse und Synthese.
Entwurfsinhalte – Entwurfsqualitäten – Komponenten Raum Ort / Weg
Grundlagen guter Gestalt
Einheitlichkeit durch Gemeinsamkeit
Gemeinsamkeit der Lage
Nähe/ Anordnung /Gemeinsamkeit im Erscheinungsbild
Ideel/thematische Gemeinsamkeit / Unterschiedlichkeit /Reichhaltigkeit – die Störung
der Einheitlichkeit / Vielfältigkeit /Vielschichtigkeit
Merkmale guter Gestalt
Anregung/Unsicherheit / Spannung /Gewichtigkeit/Ausgewogenheit/ Harmonie
Verbindende Idee/Thema/Konzept /Deutlichkeit/ Einfachheit
Werkzeug
Wiederholung/Muster/Raster/Variation/Transformation/Sequenzen/Rhythmus/Proportion
Zeichen
Grundlagen guter Gestalt bedarf eines Anteils
Reichhaltigkeit,
Unterschiedlichkeit der Komponenten, dadurch
entsteht Spannung.
Zum Thema RAUM
“Es gibt nicht den Menschen und außerdem Raum” o.F. Bollnow
Raumbildung ist etwas ganz selbstverständliches für uns Menschen, ist eine essenzielle
Tat des sich Verortens.
Landschaftsarchitektonische Objekte (Park, Garten Hof, etc.) eint die Präsenz des
Himmels als ständigem Begleiter.
Architektonischer Raum
Landschaftsarchitektonischer Raum
1. Satz: Raum ist Flächeneinheit und 3dimensionale Grenze
“Der Mensch spannt seinen Raum von der Mitte, in der er steht, jeweils im Rahmen
eines begrenzenden und einheitsbildenden Horizonts auf, und dass der Mensch seinen
Horizont nie erreicht, sondern dieser mit ihm fortwandert, zeigt nur, dass der Horizont
untrennbar zum Menschen gehört und der Mensch jeweils die Mitte seines vom Horizont
umschlossenen Raumes bleibt. “ o.F.Bollnow
2. Satz: je schwächer die Grenze desto stärker die Fläche (und umgekehrt)
3. Satz: Raum ist Propotionserleben
> Abhängigkeit der Raumwirkung von der Distanz zw. betrachtendem Subjekt und
betrachtendem Objekt
> Abhängigkeit der Raumwirkung vom Verhältnis zw. Augpunkt des Subjekts und der
Höhe des Objekts
Die Zerstörung des „reinen“ Raumes
> Auflösen der Ecken
> Auflösen der Grenzen
> Verformen der Grenzen
> punktuelle Modellierung
> lineare Modellierung
> „weiche“ Modellierung
> Stärkung durch Flächeneinheitlichkeit
> durch Markierung der fehlenden Ecken
> Markierung der fehlenden Ecke und Flächeneinheitlichkeit
Landschaftserfahrung - Freiraumerfahrung als eine Suche nach dem
Rahmen bei Christophe Girot
Auszüge aus dem Text: Die Suche nach dem Rahmen. Facetten der
Landschaftsarchitektur des 21.Jahrhunderts, Hannover 2001
Landschaft braucht einen Rahmen, um als solche betrachtet zu werden. Aber dieser
Rahmen muss dem menschlichen Maßstab und der direkten
Umgebung gerecht werden.
Eine Landschaft ohne den Betrachter gibt es nicht, ästhetische Wahrnehmung der
Landschaft wird essentiell vom Maßstab des Betrachters und nicht vom Maßstab des
Territoriums bedingt.
Das Verständnis für die Rolle des Betrachters ist daher essentiell für die Entwicklung
einer Theorie, die das Entstehen der Gartenkunst und der Landschaftsgestaltung
erklären will.
Die Neudefinition der Landschaftsästhetik ist vor dem Hintergrund der
gegensätzlichen und oft widersprüchlichen wissenschaftlichen sowie poetischen
Methoden, die wir verwenden, besonders schwierig.
Wir haben akzeptiert, dass Landschaftsökologie die Grenzen des Gartens
übersprungen und nun das ungerahmte Reich entfernterer Gebiete berührt
hat. Noch haben wir weder eine angemessene ästhetische Tradition, noch die richtigen
Instrumente, um mit solch einer Ausdehnung fertig zu werden.
Es interessiert uns nicht so sehr der typische touristische Blick auf die Stadt, sondern
vielmehr die allzu banalen, unbeschriebenen Nachbarschaften, die wir durchqueren, um
an die gefeierten Aussichtspunkte zu gelangen. Unsere Welt des Dazwischenseins
ignoriert und negiert den alten Bezirk von Haus und Garten. Das Fehlen eines
ästhetischen Modells, nennen Sie es Rahmen, für diese offenen Umgebungen treibt uns
häufig in den unsicheren Bereich purer Spekulation. Ich bin überzeugt, dass uns neue
Instrumente zur Verfügung stehen, die unsere Sichtweise verändern und unsere
Entwürfe beeinflussen wird.
Der Sozialpsychologe E.T.Hall unterscheidet 4 Kategorien von
sozialer Distanz:
Intim-Distanz : bis 0,5 m
Personal-Distanz: 0,5 – 1 m (instintiver Schutzumkreis)
Sozial-Distanz: 1 – 2,5 m
(engere Sozialdistanz) und 2,5 – 5 m
(weitere Soziadistanz) 2,5 - 5,0 m
Öffentliche Distanz: 5 – 7 (10) m (Obergrenze ist je nach kultureller, sozialer und
persönlicher Prägung unterschiedlich)
Raumwirkung und Pflanzen
Pflanzen als Raumgrenze wandeln sich mit der Zeit, in Einzelstellung verändert sich
auch ihr Habitus. So kann etwa ein in den ersten Jahren nach der Pflanzung offener
Garten sich nach 20-30Jahren in eine unbehagliche beengende „Zwingburg“
verwandeln. Daher ist es beim Bau von Baumräumen nötig die artspezifische Zielhöhe
und den zu erwartenden Habitus im Wandel der Zeit bzw. in Abhängigkeit der Stellung
(Solitär oder enge Baumgruppe) zu kennen.
Haine
Der Hain, die im Verhältnis zur Umgebung dichte Gruppierung von Bäumen, ist
ein eigenständiger Raumtyp. Haine sind „Häuser“: Flächeneinheitlichkeit und
Grenzkörper entstehen gleichsam als Umkehrung üblicher
landschaftsarchitektonischer Räume.
Æ strenge Haine (ordentlich präzise) Æ regelmäßiges Baumdach
Æ freie Haine (spielerische Ordnung
Æ dicht geschlossene Haine
Æ locker geschlossene Haine
Æ lockere Haine
Gruppenweise Auflockerung strenger Haine schafft neue räumliche Sitautionen des
Haines (Lichtungen)
Æ regelmäßige strenge Lichtungen im strengen Raster
Æ freie Lichtungen im strengen Raster
Æ richtungbetonende freiere Lichtungen
Freie naturhafte Haine kein regelmäßiges Raser im Vergleich zu strengen Hainen
Unregelmäßige Abfolge von hellen und schattigen Bereichen
Größere Lücken und dann auch wieder dichter…. Unregelmäßige Anordnung: natürlich
Je nach Baumart entstehen arkadische bis melancholische Stimmungsbilder!
Bewegung und Erschließung “Weg”
Zwei sehr archaische Faktoren sind für die Art unserer Bewegung ausschlaggebend:
das Bedürfnis nach vorausschauender Orientierung und jenes nach ein möglichst
“unaufmerksamen” Auftritt.
Vorausschauende Orientierung
Wege signalisieren Zusammenhänge. Ist kein materieller Weg als Angebot einer “mit
Sicherheit” begehbaren Bewegungslinie vorhanden, werden instinktiv
Anknüpfungspunkte im Gelände gesucht, nach denen die eigene Bewegungslinie
vorausschauned “gebildet” wird.
Der “unaufmerksame” Auftritt
Unaufmerksamer Auftritt meint das instinktive Nestreben nach möglichst wenig
Aufmerksamkeit forderndem, kräftesparenden und bequemen Auftreten und
gleichmäßigem Ausschreiten.
Trampelpfad – der Archetyp des Weges
Die häufige Begehung einer bestimmten Linie im Gelände führt zum Archetyp des
Weges, dem Trampelpfad.
Wegverlauf und Sichtbeziehungen
Zielgebundene Wegführungen fordern rasche Zielerreichung Æ geradlinige Wegführung
möglichst unbeschwerliche Terrassierung Æ zielgerichtet!!!
Æ automatisches Wahrnehmungsfeld des geraden Weges
Æ Wahrnehmungsfeld bei verschwenkter Wegführung – Erschließung vielfältiger
Szenen (die jedoch auch angeboten werden müssen)
Das Bestreben eines gleichmäßigen, entspannten, eines „unaufmerksamen“
Auftritts zeigt sich in einigen charakteristischen menschlichen Verhaltensweisen
der Fortbewegung:
Æ geradlinig (gleichmäßig begehbares Gelände)
Æ umgehen von Steinen / Langgrasbereich / kleine Bodenerhebung
Æ geschwungene Wegführung ohne szenische Leitung Æ abkürzende Trampelpfade
Æ geschwungene Wegführung mit offenen szenische Szenenangebot
Trampelpfade – Archetyp des Weges
= die häufige Begehung einer bestimmten Linie im Gelände führt zum Archetyp des
Weges Æ Trampelpfad
Benutzen eines vorhandenen Trampelpfades = eine der wichtigsten Anreize für die
Wahl der Bewegungslinie (Nachfolgesyndrom)
Weggelenke: sind besondere kleinräumige „im Weg“, sie bedeuten Veränderung
Positive Lenkung
Das Wissen über das instinktive Gehverhalten der Menschen gehört zum Fundament
landschaftsarchitektonischer Entwurfsarbeit.
Sichtbeziehung und Wegzeichen sind die Mittel “positiver Lenkung”
Äußere und innere Erschließung
Äußere Erschließung meint die Erreichbarkeit und die hauptsächlichen Zutrittspunkte
eines Freiraumes von den umliegenden Bereichen aus.
Innere Erschließung beginnt dort, wo die äußere Erschließung endet. Sie ist der
Oberbegriff aller primär der Bewegung dienenden
Strukturen und Elementen eines Freiraumobjektes.
Die Erschließung ist selten Selbstzweck.
Szenen bilden. Wege inszenieren ihren Umraum, sind “Leseanleitungen” ihrer
Umgebungsqualitäten.
“Ein schöner Weg sagt Irene während einer Wanderung-meint sie tatsächlich den Weg?
Angenehme Fortbewegung
Bestandsschonung (Besucherlenkung)
Neugestaltung Michaelerplatz, Arch.
Hollein, 1992
Archäölogische Grabungen förderten auf dem
Michaelerplatz Teile einer römischen und einer
mittelalterlichen Siedlung zutage. Hollein
überhöhte den Platz gestalterisch durch eine
schmale Vertiefung, die mit drei Sitzstufen die
Raumkanten der Seitenstrassen in den
Platzboden überträgt. Eine Spalte im Boden, in
Naturstein und Nirosta gefasst, rahmt, nach
Holleins Idee, Sedimente der Wiener
Geschichte.
Gouvernementsplein in Bergen - Bart Brands NL
Der Platz wird primär durch das Falten der Grundfläche
strukturiert. Zwei Rasenflächen verweisen auf die historische
Gartensituation (ehemaliges Krankenhausgelände mit
Obstgarten und Friedhof). Wichtiges Element der Gestaltung
ist auch der Brunnen. Aus kaum erhöhten Edelstahlplatten
schießen Fontänen empor. In die Platten sind verschiedene
Stadtgrundrisse geschnitten.
Tartini Trg Piran, Arch. Podrecca, Slo
Der Platz entstand anstelle eines alten Hafenbeckens. Dieses wird in seinem
polygonalen Verlauf in der Pflasterung geometrisiert. In einem Brennpunkt der Ellipse
steht das Denkmal des Dichters. Steinbänke trennen den Platz vom Verkehr und fassen
die Säulen für die Platzbeleuchtung. Diese Elemente spielen auf die klassische
Architekturtradition Veneziens an.
SchouwburgpleinRotterdam, West 8
Platz der Leere mit Bühne, auf der sich alle möglichen Leute treffen sollten
Podium über Fußgängerniveau wird eher als Sitzgelegenheit genutzt
Bänke entlang des Platzrandes, um das Geschehen von außen beobachten zu können
Hoher Pflegeaufwand notwendig!
Æ Zentraler Platz als Podium für vielfältige Aktivitäten
Ilgplatz, Arch. Karin Zeitlhuber, Wien
Asphaltfläche mit eingelagerten Inseln aus Kleinsteinpflaster als
Spielmuster. Grünring spannt einen Trichter nach innen auf,
Geborgenheit einer Schale im inneren. Dicker Erdpolster garantiert
gute Entwicklung der Bäume, hohe Außenmauer soll Hunden
keinen Zutritt ermöglichen. Bänke mit Lehnen für ältere Besucher,
Rasenfläche als Spiel- und Liegebereich für jüngere Nutzer.
Volkertmarkt,Landschaftsarchitektinnen
Detzlhofer/Zwerger, Wien
Der Platz erhält eine grüne Einfassung aus Bäumen.
Versetzt angeordnete Glycinienspaliere bilden eine
durchlässige Grenze zwischen Markt und Platz. Ein
Blätterdach bietet schattige Sitzplätze. Die Platzmitte
bleibt frei und dient als temporäre Bühne. Die
Gestaltung lässt viele Nutzungsmöglichkeiten offen.
Verschiedene Baumtypen (Blasenbaum, Blumenesche,
Stadtbirne) verursachen ein differenziertes Spiel aus
Licht und Schatten. Die Anordnung der Bänke bietet je
nach Jahreszeit Schatten- oder Sonnenplätze.
Yppenplatz, Landschaftsarchitektinnen KoseLicka, Wien
Der Platz wird im Osten gegenüber der Müll- und Lieferstraße angehoben und mit einer
Mauer abgeschlossen, den Durchlass zur westlichen Wohnstraße gewährt ein Spalier
mit Glyzinien. Die diagonale Durchlässigkeit bleibt erhalten, ohne den zentralen,
multifunktionalen Bereich zu zerteilen. Niedrige Mauern und Stangen können für allerlei
Spielarten genutzt werden. Das Ballspielgitter wird an den Rand geschoben und durch
eine zusätzliche Ballspielecke z.B. für Streetballer gänzt. Baumbestandene
Seitenstreifen, wo auch der Kinderspielbereich untergebracht ist, liegen im Schutz der
Marktzeilen. Um das Marktamt entsteht ein Sitzplatz, den rankende Rosen, Lavendel
und zwei Zierapfelquartette schmücken.
Calle Bofarull und Placad´Islandia, Arriola & Fiol
Leitmotiv des Entwurfes ist der Kanal Rec Comptal, der heute
unterirdisch verläuft. Tangential zu den Kurvenlinien des
Kanals wurde ein neues Pflaster auf der Calle Bofarull verlegt
und die Vegetation in entsprechenden Linien gepflanzt. Im
Pflaster bestehen die vom Kanal abgeleiteten Linien aus einer
Doppelreihe quadratischer Platten aus Corten-Stahl und
Beton. Aus der einen erheben sich Bäume, aus der anderen
Beleuchtungsmasten. Kernstück der Gestaltung ist der Placa
d´Islandia. Wasser, Vegetation, Mobiliar und Pflaster verleihen
ihm den Charakter eines Gartens.
Cours de l´Abbaye-aux-dames, Jacques Coulon, 1988
Im Kloster l‘Abbaye aux Dames aus dem 17. Jahrhundert sollte ein Zentrum für Musik
entstehen. Die benachbarte Kaserne aus dem 19.Jahrhundert war für Wohnungen
vorgesehen. Vier Nutzungsforderungen wurden gestellt: die Kapelle, Tourismus, das
Musikzentrum und der Wohnungsbereich. Die verschiedenen, dennoch homogenen
Architekturstile warfen die Frage nach dem ästhetischen Stil der Gestaltung auf.
Das Projekt ist wie eine Spirale aufgezogen, bezugnehmend auf die konzentrischen
Mauern der alten Abtei, und zu dem byzantinischen Gewölbe. Die Spirale beginnt im
Osten mit Sitzstufen und wird mit einem langen Bankett fortgesetzt, das eine horizontale
Bezugslinie liefert. Das Bankett bildet auch eine Grenze zwischen dem Vorplatz des
Klosters und dem Wohnungsbereich. Die Zugänge sind vom Kloster ausgehend
strahlenförmig angelegt. Pflasterstreifen dienen in dem vorhandenen Marschboden der
Entwässerung. Die Spirale hat zwei Funktionen: Sie definiert den Abstand zwischen
Besucher und Fassade und sie verbindet die unterschiedlichen Bodenniveaus.
Jardin Caille, Lyon, Christine Dalnoky & Michel Desvignes, 1992
Der Entwurf passt sich in das urbane Muster ein und bezieht sich auf bestehende
Strukturen (auf die bestehende Bepflanzung (Platanen), auf die Infrastruktur und auf
den Zugang zu den Gebäuden). Der Platz ist streng linear ausgerichtet. Er besteht aus
Bändern aus Stein(Boden), aus Pflanzen (Sträucher und Gräser) und Mobiliar (Bänke,
indirekt Beleuchtung), entlang der alten Platanenallee. Rechteckige Bankelemente
nehmen Bezug auf die gegenüberliegende Fassade, begrenzen den Platz und schützen
ihn vor Automobilschäden. Es gibt keine Querverbindungen in der Längsorientierung
des Platzes. Die verschiedenen Steinbeläge vermitteln das Ambiente eines Gartens.
Placedes Terreaux, Lyon, Christian Drevet, 1994
69 Wasserfontänen im Boden werden in der Nacht von
unten beleuchtet, die nasse Oberfläche des Wassers
spiegelt die Fassaden rund um den Platz. Gestreifte Bänder
teilen den Platz in quadratische Felder. Eine Säulenreihe im
Norden definiert die Cafe-Promenade. Die Wasserfontänen
wechseln ihren Rhythmus, parallel dazu verändert sich die
von ihnen erzeugte Geräuschkulisse.
Platz der Einheit in Potsdam, WES & Partner, 2001
Der Platz der Einheit wurde im Gesamtkonzept der Buga (Bundesgartenschau)
fertiggestellt. Mit schweren Betonstufen wurde eine prägnante Erschließung und ein
neuer nutzbarer Aufenthaltsraum geschaffen. Die ruhige und wirkungsvolle Geste ist vor
Ort umstritten. Die Anschlüsse überzeugen im Norden nicht, Auch die Dimension der
Betonstufen löste Kritik aus. Æ X
Marktplatz Ottensheim, Boris Podrecca, 2000-2002
Brunnenkaskade und Abtreppung zur Donau
Marktplatz fällt steil zur Donau hin ab. Garageneinfahrt am Platz als Sockelgeschoß für
eine Pergola Pergola gleichzeitig als Abschluss einer Kaskade, die den Platz in
Längsrichtung begleitet Freiflächen des Platzes als Teppiche, auf Inseln bleibt Platz für
Gasthausgärten.
Rathausplatz St.Pölten, Podrecca
Die Rückführung des Hauptplatzes zu einem öffentlich genutzten Veranstaltungsraum
griff die gegebene Gliederung mit der barocken Pestsäule und den gegenüberliegenden
Hauptgebäuden von Rathaus und Franziskanerkirche auf. Steinerne Teppiche
verbinden diese traditionellen Zentren des bürgerlichen und religiösen Lebens. Der Platz
selbst ist „dreischiffig“ strukturiert, mit einer freien Mitte und zwei seitlichen Funktionsbereichen. Hier wurden Stadtmöbel, Brunnenanlage, Garagenabgänge und
Beleuchtungsmasten positioniert.
Hauptplatz Wiener Neustadt, Architekten Eichinger und Knechtel, 1997
Vor mehr als 800 Jahren wurde die rechteckige Platzform mit den Dimensionen 1:2
geschaffen. An Hand von zwei Messpunkten wurde die Orientierung des Platzes OstWest Richtung festgelegt. In der historischen Stadtstruktur erhielt der Platz mit seinem
Straßenkreuz eine zentrale Bedeutung und bot unterschiedlichen Märkten Raum.
Im Laufe der Jahre wurde der Platz immer mehr als Parkplatz für den ruhenden Verkehr
genutzt. Die Neugestaltung sollte die ursprüngliche Multifunktionalität des städtischen
Freiraumes zurückgewinnen.
Die Grundidee der Neugestaltung ist das Prinzip für vielfältige öffentlichen
Nutzungsmöglichkeiten. Der 82 Meter breite und 164 Meter lange Platz soll wieder
Stadtmittelpunkt werden. Das Fußgänger- und radfahrfreundliche Gestaltungskonzept
bietet wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten Raum. Die Ost-West-Ausrichtung der
Belagstreifen reicht in die bestehenden umliegenden Fußgängerzonen hinein. Das
spezifische Lichtkonzept verknüpft den Platz mit dem Nachthimmel.
Platzgestaltung Herzogenburgvon Eichinger und/oder Knechtl, 2002
„Bildhafte“ Oberfläche
2002 wurde im Rahmen der Initiative 'Kunst im öffentlichen Raum' ein geladener Wettbewerb
zur Neugestaltung des Platzes vor der Stiftskirche des Stiftes Herzogenburgausgeschrieben.
Größte Herausforderung war die Umsetzung des
Bildmotivesin ein System vom18x18cm großen, eingefärbten Betonsteinen. Lösung: Das
Schwarzweißbild wurde per Scansgrafisch in 7Grautöne zerlegt.
Über diese Grautöne wurde ein Quadratraster in der Größe der zu verlegenden
Steine gelegt und ein Verlegebuch erstellt, das die Reihenfolge der insgesamt 33.928 Steine
definierte. Den 7 Grautönen der Betonsteine wurden in einem eigens erstellten Verlegebuch 7
Kennfarben zugeordnet: Gelb, orange, rot, violett, blau, grün und schwarz.
Im Zuge der Neugestaltung des Platzes vor der Stiftskirche wurde ein neues
Beleuchtungssystem errichtet. Das Licht der 8 Scheinwerfern wird von Reflektoren weich und
blendfrei auf den Platz reflektiert. 4 neu gepflanzte Linden werden durch
Einbauscheinwerfer (sie befinden sich in den quadratischen Baumgittern) in Szene gesetzt. Den
vorderen Abschluss zur bestehenden Platzebene bilden leicht geschwungene Kunststeinstufen,
die im Mörtelbett verlegt wurden.
Bahnhofsvorplatz Salzburg, Joachim Schürmann und Partner, 1999
Zielsetzung des internationalen Wettbewerbs zur Neugestaltung des Bahnhofsplatz war
ein attraktives Entree zu schaffen und dabei die verkehrstechnischen Einrichtungen zu
integrieren. Im Konzept des Siegerprojektes wird der Platz in drei Bereiche gegliedert.
Den steinernen verkehrsfreien Platz unmittelbar dem Bahnhof und der Bahnhofshalle
zugeordnet, dem Baumhain Richtung Wohngebäude und dem Verkehrsraum mit
Elektrobusstation und Taxivorfahrt.
Der steinerne Platz dient als Empfangsraum, als Treffpunkt, Wartezone und
Aufenthaltsort. Eine 18 Meter hohe weithin sichtbare Lichtstele und der
Labyrinthbrunnen aus massivem Natursteinblöcken prägen diesen Freiraum.
Der Baumhain, der zweite große Platzbereich ist eine ruhigere Zone. 30 bis 40 Jahre
alte Hainbuchen bieten der angrenzenden Wohnbebauung Schutz und wirken als
Rahmen für das bunte Treiben auf dem belebten steinernen Platz. Die unterschiedlichen
Platzbereich werden durch die Verwendung des immer gleichen Bodenbelags, einem
hellrosa-grau schimmernden Granitstein zusammengehalten. Dieser Naturstein ist auch
Grundelement des Brunnens, Ingredienz der Betonfahrbahn und Ausgangstoff für den
Split des Bodens unter dem Baumhain.
Schwarzenbergplatz, Arch. Arribas, Wien
Das Siegerprojekt "VIENNA LIMELIGHT" symbolisiert den Schwarzenbergplatz als
urbanes städtebauliches Element. Neben der optischen Neugestaltung konnte auch der
Verkehrsfluss durch die neue Straßenraumgestaltung verbessert werden, vor allem für
Radfahrer und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel gibt es durch neue Radwege sowie
den viergleisigen Ausbau für die Straßenbahnlinien 71 und D Verbesserungen. Im
rückwärtigen Abschnitt des Platzes konnten die Kreuzungsbereiche effizient entflochten
und übersichtlicher gestaltet werden.
Arch. Arribas1998:„ Das Projekt basiert auf der Lesbarkeit seiner Zeichen, erneuert sie
und macht sie für den Betrachter wahrnehmbar. ... Am Tag scheint der Platz
unverändert -abgestufte Grauschattierungen verschmelzen Fassaden und Boden. ... Bei
Nacht verwandelt sich die Symetrieder Gebäude in Leuchtspuren ... funkelnde
Laternenpfähle akzentuieren den dunkelgrauen Asphalt, ein Lichtstrahl vereint die
fragmentierten Bodenbeläge. Strahlend rote Lichter zwischen den Schienen heben die
Gleise hervor und warnen vor ankommenden Straßenbahnzügen; fluoreszierend grüne
Lichter betonen und markieren die Übergänge."
Die Hauptachse des Schwarzenbergplatzes verläuft durch das gesamte Projekt,
wodurch eine Gruppierung der Denkmäler und der neuen Elemente erreicht wird. Für
eine klarere Erscheinung der Gebäude werden die Laternenpfähle versetzt sowie die
vom Rand zur Mitte des Boulevards verlaufenden Kabel und Verspannungsseile
entfernt.
Der rechteckige Schwarzenbergplatz erhält durch seine Erweiterung am südlichen Ende
einen besonderen Charakter. Der Bereich vor dem Palais Schwarzenberg wurde durch
die Neugestaltung erweitert und stellt nunmehr eine homogene Erholungsfläche dar. Der
steinerne Platz dient als Empfangsraum, als Treffpunkt, Wartezone und Aufenthaltsort.
Eine 18 Meter hohe weithin sichtbare Lichtstele und der Labyrinthbrunnen aus
massivem Natursteinblöcken prägen diesen Freiraum. f
Das Beleuchtungskonzept strukturiert den Platz für nächtliche Stunden. Die funktionelle
städtische Beleuchtung ist an der Innenseite der Fahrbahnen konzentriert. Der
Mittelbereich wurde völlig freigelassen, um eine Beeinträchtigung der vom Boden
kommenden Hauptlichteffekte (Bodeneinbauleuchten) zu vermeiden.
Kirchenvorplatz Riem, Arch. Florian Nagler,München, 2005
Halb geschlossene Klinkermauern fassen im neuen Kirchenzentrum Riem die Gebäude
der Religionsgemeinschaften zu einem kompakten städtebaulichen Ensemble
zusammen. Im Inneren ergibt sich eine Abfolge aus verschiedenen Plätzen, Höfen,
Gassen und Gärten. Schlanke aufrecht wachsende Birnbäume kontrastieren mit den
introvertierten Kirchenhöfen. Der Klinkerläuferverband bildet einen Gebäude
verbindenden Belag in allen Höfen. Im Sakristeihof des Katholischen Bereichs liegt ein
Wasserbecken, in dem sich die Sonne spiegelt und so das Licht in den Sakristeiraum
gelenkt wird. Den Wohnungen im Obergeschoss sind intensiv nutzbare Dachgärten mit
Holzdecks und Pflanzbereichen zugeordnet, die individuell gestaltet werden können. An
den Aufgängen zu den Dachgärten wachsen mehrstämmige Felsenbirnen, die in die
angrenzenden Höfe hineinleuchten. Ein Band aus Gärten begleiten die Kirchengebäude
im Süden und im Osten. Geschnittenen Hecken trennen den Parkplatz, den
Jugendgarten, den Mutter-Kind-Garten, den Pfarrgarten und die Freiflächen des
Kindergartens voneinander.
Ambergplatz Feldkirch, Architekten Baumschlager und Eberle,2002
Der Parkplatz eines Einkaufszentrum sollte mit der Umgestaltung eine besondere
Bedeutung und Identität erhalten. Im Konzept der Architekten wird die Anziehungskraft
des Platzes erprobt: Symbole, Bilder, Texte abseits unserer Gewohnheiten dienen als
Inschriften und fördern die Multifunktionalität des Platzes. Die temporäre Nutzung der
Fläche als Skater- und Spielplatz steht im Wechsel mit der Nutzung als Stellplatz.
!!!!! Generelle Gestaltungskriterien zur Platzgestaltung:
-Externe Bezüge und städtebauliche Beziehungen
-Bewegungsabläufe (fußläufige Hauptbeziehungen) und Verkehrsströme
-Interne Kohärenz (einheitliche Materialwahl)
-Klare Raumaufteilung
-Umgang mit Nahtstellen, Übergängen, Abgrenzungen
-Auswahl und Einsatz von Pflanzen
!!!!!! Physiologisch begrenztes Sehvermögen
Æ bestimmte Distanzen dürfen nicht überschritten.
Diese betragen bei Personen 1200 Meter
Personen, die sich bewegen 150 Meter
Erkennen der Gesichtszüge 25 Meter
Unterscheidung der Gesichtszüge 10 Meter
Diese Entfernungen haben insofern Bedeutung als ein intimer Raum 25 m und ein
großer Raum 150 m nicht überschreiten soll. Monumentalräume, bei denen der Mensch
noch eine Rolle spielen soll, können Dimensionen bis zu 1200 m haben.
Maertens Gesetze des ästhetischen Sehens
Wenn ein Betrachter sich am Rand eines Platzes befindet und den Blick auf die
gegenüberliegende Bebauung richtet, wobei er ein Blickfeld übersieht, das maximal 27° in der
Vertikalen beträgt, ergeben sich je nach Verhältnis von Wandhöhe zu Platzbreite folgende
Raumeindrücke: Verhältnis 1:1
Der Betrachter überblickt die Wand nur zur Hälfte, der Raum kann höchstens als Vorplatz zu
einem Gebäude, aber nicht als Platz wirken. Verhältnis 1:2
Der Betrachter überblickt die Wand in voller Höhe, der Raum wirkt geschlossen und als Platz
sehr eng.ls Verhältnis 1:3
Der Betrachter überblickt zugleich mit der Wand einen zusätzlichen Ausschnitt des Himmels, der
Raum wirkt nicht mehr völlig geschlossen, damit sind optimale Bedingungen für einen Platz
gegeben. Verhältnis 1:6
Das Verhältnis zwischen der Platzwand und dem Ausschnitt des Himmels hat sich umgekehrt.
Der Platz wirkt sehr weit. Wird das Verhältnis weiter reduziert, so geht der Eindruck des Platzes
verloren.
Freiraumgliederung
Zonierung durch Oberflächengestaltung:
Oberfläche - Bodenbeläge - Topografie – Mauern - Wege – Stufen – Möblierung
Pergolen,Rankgerüste-Wasser
Werkstoffe Stein Holz Stahl Glas Beton
Entwässerung befestigter Flächen
Schlitzentwässerung
Punktentwässerung
Entwässerungsrinnen
Beispiel Venedig Regenwassersammlung via Plätze
Die Lage Venedigs in der Lagune brachte Probleme für die Trinkwasserversorgung mit
sich. Das Lagunenwasser selbst ist brackig und salzig und in dem porösen Grund der
Lagune war es unmöglich Brunnen zu graben. Es blieb nur der Ausweg, die
Wasserversorgung durch Zisternen zu sichern. Gassen und Plätze wurden mit
Steinplatten belegt, zwischen denen das Regenwasser nicht versickern konnte. Das
Gefälle der Gassen und Platzflächen wurde so eingerichtet, dass das Wasser auf den
großen Quartiersplätzen zusammenfließt. Unter diesen Plätzen hob man große,
rechteckige Gruben, mit 8-12 m Seitenlänge und 2 m Tiefe aus. Diese wurden durch
eine dicke, wasserundurchlässige Schicht aus Ton gegen das Lagunenwasser
abgedichtet und anschließend mit Sand gefüllt. In der Mitte mauerte man einen
Brunnenschacht. Das Gefälle auf der Platzfläche wurde so eingerichtet, dass sich an
vier Punkten das ankommende Wasser sammelt. An diesen Stellen sind Sickerschächte
angeordnet, durch die das Regenwasser in das Filterbett eingeleitet wird. Geometrische
Muster auf der Platzfläche, meist aus Marmor, kennzeichnen die Sickerschächte und
deren Verbindungen.
Bodenbeläge
- Beläge aus Natursteinpflaster
- Klinkerpflaster
- Natursteinplattenbeläge
- Splitt- und Kiesbeläge
- Wassergebundene Decken
- Schotterrasen
- Betonpflaster, Betonplatten
- Beläge aus Ortbeton
- Asphaltbeläge
Schotterrasen
zeigen, dass oft mit einfachen Maßnahmen das
Auslangen gefunden werden kann. Die
Herstellungskosten sind gering, bei Gliederung der
Stellplätze durch Trennstreifen mit Kleinpflaster
und Schattenbäume ist ein Parkplatz mit
Schotterrasen auch im Eingangsbereich attraktiv.
Rasenfugen Pflaster
PFLASTER / Oberflächen
Schotterrasen Abflussbeiwert 0,3–0,2Die Oberfläche besteht aus einem Gemisch aus
Humusund Schotter bzw. Splitt. Auf die Oberfläche wird Rasensamen eingestreut und
anschließend verdichtet.
Kies-/Splittdecke Abflussbeiwert 0,3–0,2Die Oberfläche besteht aus Kies oder Splitt mit
gleichförmigermittlerer Körnung, der auf einem durchlässigen Unterbau aufgebracht
wird.
Rasengittersteine Abflussbeiwert 0,5–0,4sind Betonsteine mit wabenförmigen
Öffnungen, die mit Humus gefüllt und mit Rasen bewachsen sind. Sie weisen einen
Grünflächenanteil von über 40% auf.
Rasenfugenpflaster Abflussbeiwert 0,6–0,4wird aus Pflastersteinen mit
Abstandshaltern hergestellt. Sie sorgen für breite Fugen zwischen den Pflastersteinen.
Der mit Gras bewachsene Fugenanteil beträgt bis zu 35%.
Splittfugenpflaster Abflussbeiwert 0,6–0,4besteht aus aus Pflastersteinen mit
schmalen Zwischenräumen. Die Verfüllung der Fugen erfolgt mit Splitt oder Kies.
Anforderungen an monolithe Betonplatten / Ortbetonbelag
- frost- und tausalzbeständig
- Rutschfest(Besenstrich / kugelgestrahlt)
- Bewehrung bei Belastung
Wege _ Bewegung ist ein Moment des Räumlichen
Geländeprofile im Garten- und Landschaftsbau
Checkliste Wasseranlagen
1.
2.
3.
4.
5.
Welche Absicht wird mit dem Brunnen verfolgt-Unterhaltung-Symbol-Blickpunkt?
Lokale Verhältnisse (Wind Gebäude Vegetation Verkehr etc)
ist der Brunnen zugänglich-benutzbar?
ist die Wasserzirkulation für separate Beckenbreiche möglich?
Bei Wasserkaskaden ist das unterste Becken groß genug um das
Wasservolumen der oberen Becken aufzufangen?
6. Ist der Einkaufsbereich groß genug? Das Verhältnis 8:1 zw. einkaufsbereich und
Durchmesser Einlaufrohr sollte nicht unterlaufen werden
7. Sind das Becken die Pumpanlage und die Rohre winterfest?
8. Ist die Pumpe ausreichend dimensioniert?
9. Kann der Wasserstand konstant gehalten werden?
10. Wo befindet sich der Pumpraum?
11. Bei öffentlichen Anlagen wurde das Konzept mit den Gesundheitsbehörden
abgesprochen?
12. Ist der Belag um das Becken rutschfest?
13. Vandalismus und Abfälle?
Pflanzen als Stimmungsträger
Der silberne Garten im ParcAndré-Citroen in Paris ist der Garten des Sehsinns. Im
Kiesbett wachsen Zwergweiden, Heiligenkraut, Kreuzkraut, graue Disteln, silberner
Salbei, Beifuß.
Schiphol Airport, Amsterdam West 8
Im Bereich des Flughafens Shipol bei Amsterdam setzten die Landschaftsarchitekten
ausschließlich Birken, da diese durch ihren Habitus und hohen Feinastanteil den Vögeln
keine Spähwarten und Aufenthalt anbieten –und so das Ausschwärmen von Vögeln und
Kollisionen mit Triebwerken vermieden wird.
Square de Bouleaux, Paris 1992
In diesem engen Hof in einem dicht verbauten Gebiet setzten Desvigne & Dalnoky
ausschließlich Birken. Durch die dichte Pflanzung entsteht eine Art grüner Schleier,
welcher Distanz zwischen den engen Fassaden schafft.
Minimalist Garden
Der einfache kiesbedeckte Hof in Stockholm hat einen quadratischen Grundriss in
dessen Mitte sich ein Kreis aus Weiden befindet. Deren Blätter schließen den Raum
nach oben. Es entstehen schattige und sonnige Bereiche.
Allee
Alleen markieren oft zwei konkrete Punkte bzw. die Strecke dazwischen.
Alleen haben zum Teil barocken Ursprung, in der Gründerzeit waren sie klassisches
Element im Städtebau, aber auch die landschaftliche Allee hat je nach Landschaft
Tradition.
Das Parterre im Kloster San Lorenzo, Santiago de Compostela, ESP
Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Garten neu angelegt. Dabei entstand auch das
Buchsbaumparterre. Die Pflanzen sind so dicht gewachsen, dass die Motive von oben
mit Hilfe eines Gerüsts geschnitten werden.
Hecken
Freiwachsende landschaftliche
Geschnittene geformte
Mehrschichtige Landschaftshecke
Bodenbündige Heckenbänder
Vergleich Rasen und Wiesen
Der Unterschied liegt einerseits in der Artenzusammensetzung und andererseits in der
Pflege.
Wiese:
artenreicher.
wird 2 –3 x pro Jahr gemäht.
ist ein sensibles Biotop.
Es wurden für die verschiedenen Ansprüche unterschiedliche Wiesenmischungen
entwickelt:
Landschaftsrasen mit Blumen und Kräutern
Dachrasen mit Blumen und Kräutern
Blumenwiese „Boku“
Dauerwiesenmischung für trockene oder feuchte Lagen
Der Rasen
ist gräserdominiert.
muss mindestens alle 6 Wochen gemäht werden.
ist mehr oder weniger trittfest.
Es wurden für die verschiedenen Ansprüche unterschiedliche Rasenmischungen
entwickelt:
Park-und Gartenrasen
Sport-und Spielrasen
Schattenrasen
Magerwiesen, Trockenrasen und Halbtrockenrasen sind aus der Sicht des
Naturschutzes wertvolle Biotope und an spezifische Standorte und Wirtschaftsweisen
gebunden.
WILDWUCHS - Vom Wert dessen, was von selbst ist.
MA 22 –Umweltschutz
-Sukzession-Verwilderung als absichtslose Entstehung
-Verwilderung als Vorbild in der Gestaltung
-Verwilderung als Stimmungsträger
-Patina als Teil des Verwilderungsprozesses
-Verwilderung war vor der Gestaltung
-Verwilderung folgt auf eine völlig anders geartete Gestaltungsabsicht
-Verwilderung anstelle von Gestaltung
Museumspark Kalkriese
Bei der Gestaltung des Museumsparks setzten die Landschaftsarchitekten bewusst
waldbauliche Pflanzungen im Sinne einer Sukzessionsstrategie für eine flexible
Parkentwicklung. Die Gestaltung bezieht sich auf die Varusschlacht9 n. Chr. in der die
Germanen das römische Heer schlugen. Der Angriffswall wurde aufgeforstet. Dabei war
zu berücksichtigen, dass die archäologisch wichtigen Bodenschichten nicht durch
Wurzeln gestört werden. Deshalb wurden flachwurzelnde Pioniergehöze verwendet. Für
streifenförmige archäologische Grabungen im Bereich des Walles wird der Primärwald
gerodet. Nach Abschluss der Untersuchungen werden die Zielbaumarten eines
mehrschichtigen Stieleichenwaldes mit Hainbuchen gepflanzt. Das Raster bildet die
Grundlage für ein einheitliches Erscheinungsbild von Primärwald und Stieleichenwald.
Der Passpartouteffekt
Gestaltungselemente kommen besser zur Geltung, gibt man ihnen ein Passpartout oder
einen Rahmen. Der Blick des Betrachters wird konzentriert und durch das Passpartout
wird dem Auge Ruhe geschenkt. Im rechten Bild wird dieser Effekt durch die
Eibenhecke mit horizontaler Oberkante erreicht.
Kletterpflanzen
Außenanlagen Swiss Re / Architekten: Bothe, Richter,
Teherani, Hamburg / Martha Schwarz, Peter Kluska, München
In den Plänen der Architekten tauchte die Idee einer „schwebenden Hecke“ auf, die den
aufgeständerten Verwaltungskomplex in 6 m Höhe umschließt.
Landschaftsarchitekt Peter Kluska konnte diese Idee durch seine umfassende Kenntnis
von Pflanzen und Klima realisieren. Angehoben von einer Stahlnetzkonstruktion wächst
nun eine Hecke aus Clematis und wildem Wein in die Höhe, so dass der Blick aus den
Fenstern der aufgeständerten Büro-Einheiten auf die gleiche Ebene der Hecke fällt.
Unter denaufgeständerten Büroflügeln hat die amerikanische Gartenkünstlerin Martha
Schwartz einen künstlichen Garten in den Farben blau, rot, gelb und braun entworfen.
Dieses Farbkonzept lässt Innen und Außen verschwimmen und setzt
Orientierungsmarken innerhalb dieses großflächigen Gebäudekomplexes bis hinein in
die Tiefgarage.
2 Jahre wuchsen die 200 Pflanzen in einer toskanischen Baumschule auf etwa 11 Meter
Höhe heran, bis sie per Kühltransport nach Unterföhring gebracht wurden. Bis zur
Unterkante des Gebäudes werden die Pflanzen später entlaubt, damit die Hecke
schwebend wirkt.
Ferienhaus in Dyngby, DKArchitekt Claus Hermansen
Nach ein paar Jahren, so wünscht sich der Architekt, wird die oxidrote Metallhülle von
üppigem Grün überwuchert und das Sommerhaus vollkommen n die Natur eingebettet
sein. Alle Wand- und Dachflächen sind mit voroxidierten Streckmetallkassetten
verkleidet, an denen der rund um den Sockel gepflanzte Efeu hinaufklettert.
Gartenschere so wichtig wie der Hausschlüssel: Wenn das Haus für längere Zeit
unbewohnt bleibt, kann es passieren, dass der Bauherr Fenster und Türen erst
freischneiden muss, bevor er sie öffnen kann.
Hotel PershiningHall Paris Patrick Blanc
Patrick Blanc hat 2001 diesen „mehrgeschoßigen Garten“ geschaffen. Er arbeitet mit
Pflanztaschen aus einer steifen, 13 mm starken filzartigen Acrylmembran.
Mit Nährstoffen angereichertes Wasser rieselt durch den Filz und ernährt sie wie bei
einer Hydrokultur. Die Pflanzen durchdringen den Filz mit ihren Wurzeln und verstärken
so die Struktur. Mit einer Wandhöhe bis zu 30 m steckte sein Verfahren hier seine
Grenzen ab. Es finden hauptsächlich Pflanzen Verwendung, die mit wenig oder sogar
ohne Erde auskommen, Epiphyten und Lithophyten.
Aussenanlagen Verkehrsinformationszentrale ASFINAG Wien 23
Betriebsgelände Architekt Krischanitz
Die Aussenanlagen haben entsprechend der Lage primär einen landschaftlichen
Charakter und weniger einen gärtnerischen. Die geplanten Baumpflanzungen
schaffen eine optische Distanz zu den angrenzenden Betriebsgebäuden. Tragendes
Element der Gestaltung ist der bauseitserstellte 2-3m hohe Zaun, welcher
auch Teil der Fassadengestaltung ist und intensiv (von Parthenocissusquinquefolia,
Clematis vitalba, Ampelopsismegalophylla=Scheinrebe) bepflanzt und
berankt wird. Die Modellierungen, deren Böschungen bepflanzt sind, kontrastiert den
Standort durch seine Künstlichkeit.
Institut für Kunstgeschichte und Geisteswissenschaften in Grenoble
von Anne Lacatonund Jean Philippe Vassal
Nach der Auffassung von L&V sollen Gebäude nicht nur vor dem Außenklima schützen,
sondern es im Inneren spüren lassen. Aus den Wintergärten strömt der erdige Duft der
Pflanztröge durch die offenen Schiebefenster in die Seminarräume. Die Bourgainvillea in
der thermischen Pufferzone wird automatisch bewässert und gedüngt wie die Tomaten
in der Landwirtschaft.
„Passage“ –Installation im Rahmen der Lausanne Gärten 97, Interpretation einer
alten Gebäudestruktur, Metallträger, Gitter, Hopfen, Gras
Grüner Innenhof -Kunst am Bau
Innenraum eines Pensionisten-und Pflegeheimes. Das Segel als Bildelement ist
Ausgangspunkt. Die Lage des Landespensionistenheimes zum Fluss und die Grundfigur
des Gebäudes unterstützen die Assoziation. Das Segel wird neu interpretiert. Es
unterstreicht die räumlichen Gegebenheiten, nutzt die Raumhöhe und lässt
Bewegungsfreiheit. Fadenspannbilder liefern die konkrete Anleitung. Passionsblumen
und Kastanienwein erklimmen problemlos Höhen von 20 m und machen das Segel
durchscheinend Grün.
Bauphysikalische Wirkung
Wärmedämmeffekt fällt durch immergrünen Bewuchs im Vergleich zu baulichen
Wärmeschutzmaßnahmen relativ bescheiden aus.
Kühleffekte lassen sich für die Innenräume erreichen, die sommerliche Aufheizung einer
Gebäudeoberfläche lässt sich durch Fassadengrün deutlich reduzieren.
Temperaturschwankungen sind bei begrünten Fassaden geringer.
Schlagregenschutz und Feuchtigkeitsregulierung ist gegeben.
Schallschutz kann durch Fassadenbegrünung in einem fast nicht messbaren Bereich
erzielt werden, der Reflexionsschall wird zwar gemindert, eine Lärmminderung ist nicht
gegeben.
Klimatische und lufthygienische Wirkung
Verbesserung des Kleinklimas ist eindeutig durch eine höhere Luftfeuchtigkeit und
kühlere Temperaturen messbar. Zur Staubbindung kann Fassadengrün nur einen
verschwindend geringen Beitrag leisten.
Ökologische Wirkung
Tierökologische und artenschützerische Funktionen werden übernommen, es werden
Lebensräume insektenfressende Vogelarten geschaffen, darüber hinaus von manchen
fruchttragenden Kletterpflanzenarten ein Nahrungsangebot bereitgestellt.
Untersuchungen haben ergeben, dass weniger begrünte Fassaden zu einer Erhöhung
des Insekten- und Spinnenaufkommens beitragen als andere Grünräume (Gewässer, ...)
Allen Kletterpflanzen ist gemeinsam, dass sie zum aufrechten Wachstum eine
Stütze benötigen.
Ausdauernde und einjährige Arten
Einjährige überdauern nur eine Gartensaison, mehrjährige sind entweder den Gehölzen
oder den Stauden zuzurechnen. Der überwiegende Teil gehört zu den Gehölzen, aus
dem Bereich der Stauden sind zum Beispiel der Hopfen und die Stauden-Wicke.
Die erste grobe Einteilung erfolgt in Selbstklimmer und Gerüstkletterer.
Selbstklimmer (Efeu, Kletterhortensie,..) benötigen keine zusätzliche Kletterhilfe, sie
haben spezielle Haftorgane. Man unterscheidet sie in Wurzelkletterer (Efeu) und in
Haftscheibenranker (Veitschii).
Gerüstkletterer (Blauregen, Geißblatt, ...) benötigen eine zusätzliche Kletterhilfe. Diese
muß je nach Kletterform (Ranker, Schlinger, Spreizklimmer) bestimmte Anforderungen
erfüllen.
Ranker bilden Greif- und Halteorgane (Blattstielranken, Blatt- oder Sprossranken) aus
(sämtliche Reben-Arten gehören dazu)
Schlinger, auch „Winder“ genant, umschlingen mit ihren jungen Trieben Stäbe, Seile
oder andere Stützen, sie unterscheiden sich noch einmal in Linkswinder (Kiwi,
Baumwürger) und Rechtswindern
Spreizklimmerklettern durch Einflechten ihrer langen Triebe, unterstützt durch
Stacheln, Borsten, Dornen (Kletterrose)
Wuchshöhen
Wuchshöhen bis ca. 30 m :
Blaurege, Efeu, Veitschii
Wuchshöhen bis ca. 15 m:
Clematis, Baumwürger, Schling-Knöterich, Trompetenblume, Wilder Wein
Wuchshöhen bis ca. 10 m:
Blauregen, Geißblatt, Hopfen, Kiwi, Klettergurke (Akebia), Kletter-Hortensie,
Pfeifenwinde, Rebe
Wuchshöhen bis ca. 5 m:
Kletter-Rose, Clematis, Spindelstrauch, Winterjasmin
Wuchshöhen unter 3 m:
Vor allem einjährige wie Sternwinde, Kapuzinerkresse, Schwarzäugige Susanne
Anbringung von Kletterhilfen (nach Köhler 1993)
1 gleichmäßig tragende Wandverschraubung
2 Aufhängung
3a Vorständerung mit Fundament
3b Vorständerungmit Konsole
4a Verspannung Wand –Wand
4b Verspannung Dach -Boden
HOFGESTALTUNG
Birkenhain in der Rue de Meaux, Paris Desvigne & Dalnoky
Ein Birkenwäldchen prägt den schmalen Hofraum im 19.Arrondisement von Paris. Die
Bodenvegetation wird durchzogen von geraden Alleen, die das strenge, geometrische
Fassadenraster der Wohngebäude aufnehmen. Aufgrund der knappen Mittel wurde
wenig dekoratives Beiwerk verwendet.
Flughafen Schiphol, Bürogebäude West 8, Landschaftsarchitekten
Für den unwirtlichen Hof sollte möglichst schnell eine kostengünstige und temporäre
Gestaltung gefunden werden
Gartenhöfe Bundesministerium für Finanzen Regina Poly
Durch die Absenkung sollte der Hof noch monumentaler wirken. Einerseits sollte der Geist
der Geschichte (Nationalsozialismus) gewahrt werden, andererseits wollte die
Landschaftsarchitektin eine zeitgenössische Schicht hinzufügen. Die Gestaltung ist ohne
wilde Gesten –das Motto lautete: DER STEIN GIBT NACH. Bodenplatten werden durch
immergrüne Buchsfelder ausgetauscht, Efeu wächst über die Kante der Beete hinaus und
kaschiert Hof und Fassade, feinzerbrochener Granit dient als Kiesbeet für die Bäume.
Gartenhof in der FoundationLouis-Jeantet, Genf
Ein Patiodient als Eingang und Verteiler in die historische Villa. Pflaumenbäume
erzeugen nach Jahreszeiten wechselnde Bilder, die Kronen schließen bündig mit dem
Terrassenniveau ab. Schieferplatten und Mooskissen bedecken den Boden.
Der geschlossene Garten der Nationalbibliothek, Paris
Der Atriumgarten ist ein unzugänglicher versenkter Wald. 120 vierzigjährige Kiefern
wurden von einem Kran auf Schienen eingebracht. Der Garten ist nicht zugänglich, sein
Bild jedoch zeichnet sich immer wieder auf den transparenten Fronten der Innenräume
ab. Er wird zur Kulisse. Gleichzeitig scheint sein flimmerndes Licht das Gebäude zu
durchdringen.
Hof Stresemannstrasse 111 Berlin von Topotek
Als fünfte Fassade vermittelt der farbig gestaltete Hof zwischen Alt und Neu. Die
Straßenverkehrsordnungstand Pate. Von den Straßen der Stadt bekannte Motive und
Materialien fügen sich in dem Hof zu einem neuen Bild.
Hof Schönaustrasse Basel von Rotzler Krebs
Der Hof besitzt einen steinernen „Grundteppich“. In ihrer Geometrie leicht verschobene
Rasengevierte schweben als leicht erhabene Felder im Hofraum. Wege und Plätze
wirken holzschnittartig eingekerbt. Die Einfassungen der Rasengevierte sind aus
vorgefertigten schwarzen Betonbalken, an manchen Orten werden sie zu langen
Sitzbänken.
Bürogebäude der Metron Architekten, Brugg CH
Der Hof liegt auf einer Tiefgarage, um den Charakter einer Dachlandschaft zu
vermeiden, wurde auf flächige Bepflanzung verzichtet. In der Tiefgarage wurde eigens
ein Schacht für die Gingkos im Hof ausgespart. Am Rand des Hofes wurden
Kletterpflanzen hochgezogen: Parthenocissusquinquefolis und, je nach Exposition,
Glycinien, Clematis und Actinidia. Sie werden einmal grüne Wände im Hof bilden.
Qualitätskriterien in der Wohnungsbezogenen Freiraumplanung
Dem steigenden Wohnbedarf steht auch ein steigender Anspruch an die Wohnqualität
gegenüber. Die Wohnzufriedenheit wird maßgeblich vom Wohnumfeld mit beeinflusst.
Im Zuge der Kritik an den Stadterweiterungsprojekten der 70er Jahre wurden die
Außenräume als städtebauliche Komponente neudefiniert, der Grünraum wurde um die
soziale Dimension erweitert, er wurde zum „Freiraum“, -nicht nur frei von Bebauung,
sondern frei für Benutzung.
Die Wechselwirkung zwischen räumlichen Gegebenheiten und sozialen
Verhaltensweisen bestimmt die Benutzbarkeit der Freiräume maßgeblich.
Unterschiedliche räumliche Organisationsformen (Hof, Platz, Straßenzeile,...) und deren
Erschließungsstruktur bedingen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.
„Wir sind der Meinung, dass die unmittelbare äußere Umgebung den Wohnwert erhöhen
oder vermindern kann. Wenn also das Gefüge der eigentlichen Räume der Wohnung ein
Gefühl der Wohnlichkeit und Behaglichkeit vermitteln kann, so gilt das im gleichen Maße
für den Außenwohnraum.“ (TAUT 1926)
„Raum findet seine Legitimation nicht ausschließlich in seiner Funktionalität, sondern
auch in Schönheit und Erlebbarkeit. Der alleinige Anspruch der Problemlösung und die
vollständige Erfüllung von Vorgaben reichen nicht aus. Vielmehr muss es darum gehen,
dem Ort eine Bedeutung zu geben.“ v (TEDDER/TIMMERMANS 1994)
Die Wechselwirkung zwischen räumlichen Gegebenheiten und
sozialen Verhaltensweisen bestimmt die Benutzbarkeit der Freiräume
maßgeblich.
Die Diskussion um die Qualität wohnungs-und wohngebietsbezogener Freiräume kann
nicht nur auf rein räumlich, architektonischer Ebene geführte werden, sie muss auch
soziale Komponenten mitberücksichtigen und auf die Wechselwirkung von gebautem
Raum und sozialen Verhaltensweisen eingehen. Räumliche Strukturen schaffen
konkrete Bedingungen, die den meist unausgesprochenen Verhaltenskodex
mitbestimmen. Durch die räumliche Organisation und die konkrete Ausstattung der
wohnungs- und wohngebietsbezogenen Freiräume können soziale Zusammenkünfte
ermöglicht, erschwert oder verhindert werden, können Konkliktsituationen
vorprogrammiert oder präventiv minimiert werden.
Öffentlichkeitsgrad und Verhaltenssicherheit
Die Relevanz des Öffentlichkeitsgrades der Freiräume wurde in den 70er Jahren
insbesondere durch die von H.P.Bahrdt formulierten Thesen in die städtebauliche
Diskussion eingebracht. Freiräume, die sich nicht eindeutig in das polare Spannungsfeld
Privatheit-Öffentlichkeit einordnen lassen, verursachen nach H.P.Bahrdt
Verhaltensunsicherheit. „Die Großstadt kann nur gesunden, wenn es ihr gelingt,
öffentliche und private Sphäre in ihrer Eigengesetzlichkeit und wechselseitigen
Bedingtheit neu zu begründen. Hierzu kann der Städtebauer beitragen, indem er
öffentliche und private Räume richtig baut, in denen sich öffentliches und privates Leben
entfalten kann. Er wird hierbei berücksichtigen müssen, in welcher Form und in welchem
Umfang Privatheit und Öffentlichkeit in der heutigen Gesellschaft sich realisieren lassen“
(H.P.BAHRDT 1968) Der Öffentlichkeitsgrad und die Absehbarkeit des potentiellen
Nutzerkreises beeinflussen somit entscheidend die für die Akzeptanz der Freiräume
erforderliche Verhaltenssicherheit.
Identifikation und Aneigenbarkeit
Die Identifikation der Bewohner mit dem Wohnumfeld ist einerseits abhängig von der
Unverwechselbarkeit der Orte und andererseits von der Aneigenbarkeit der Freiräume.
Nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern auch die Möglichkeit der
„Identifikation durch Gebrauch“ sind entscheidend.
Voraussetzung für die „Identifikation durch Gebrauch“ sind eindeutig ablesbare
Raumorganisationen.
Sozialisation und Kommunikation
Für die Sozialisations -und Kommunikationsprozesse ist maßgeblich, dass trotz der
gegebenen räumlichen Nähe und sozialen Kontrolle ein Mindestmaß an sozialer Distanz
gewährleistet ist, dass der Zugang zu Gemeinschaft frei gewählt werden kann. Das
Bedürfnis nach Abgrenzung einerseits und Integration andererseits bewegt sich in
einem permanenten Spannungsfeld.
Orientierung und Sicherheit
„Das Bedürfnis die Umwelt zu erkennen und ihr Struktur zu verleihen, ist so
lebenswichtig und hat solch tiefe Wurzeln in unserer Vergangenheit, daß die
Umweltvorstellung (environmentalimage) eine weitreichende, praktische und emotionale
Bedeutung für jeden Menschen hat.“ (KEVIN LYNCH 1960)
Kevin Lynch machte das Thema der Orientierung zu seinem Hauptaspekt der
Umweltvorstellung. Voraussetzung hierfür sid unverwechselbar geprägte Räume, die
umso klarer definiert sind, je exakter sie räumlich gefaßt sind.
Ein weiterer Aspekt der Orientierung ist parallel zur Raumhierarchie eine klare
Wegehierarchie.
Dem Sicherheitsaspekt immanent ist auch eine gewisse Eigendynamik, insoferne als
sichere Räume eher angenommen und genutzt werden als unsichere –wodurch die
soziale Kontrolle noch erhöht wird bzw. umgekehrt, wenig akzeptierte Räume eher zum
Vandalismus auffordern und somit das Gefühl der Unsicherheit noch verstärkt wird.
SIEDLUNGSÖFFENTLICHER FREIRAUM
Intention und Öffentlichkeitsgrad
-ist funktional und räumlich allen Siedlungsbewohnern zugeordnet
-trägt zur Identitätsstiftung bei
-Sammelt und konzentriert Aktivitäten
-Ermöglicht bewegungsintensive Nutzungen
Räumliche Bedingungen
-weist eine räumliche Eigenständigkeit auf
-ist an den Haupterschließungsstrassen situiert
-und wird von einem Großteil der Siedlungsbewohner im Zuge der täglichen
Verrichtungen frequentiert
Charakter und Ausgestaltung
-großzügige Raumstrukturierung und nutzungsoffene Ausgestaltung
-an den Bewegungsbedürfnissen ausgerichtet
-adäquater Einsatz der Gestaltungselemente und –mittel zur Erzielung optischer
Kohärenz
GEMEINSCHAFTLICH NUTZBARER FREIRAUM
Intention und Öffentlichkeitsgrad
-ist einem eingeschränkten Personenkreis zugeordnet
-trägt zur Identifikation durch Gebrauch bei
-schafft die räumlichen Voraussetzungen für nachbarschaftliche Begegnungen
Räumliche Bedingungen
-Ist ein durch die Gebäudeanordnung definierter, überschaubarer Teilraum des
Siedlungsgebietes
-Das Wegenetz dient primär der Erschließung des betreffenden Teilraumes
Charakter und Ausgestaltung
-klar abgegrenzte hofähnliche Situation
-flexible Elemente (mobiles Mobiliar) ergänzen eine nutzungsoffene Ausgestaltung
-Differenzierung der Teilbereiche durch Variation der prägenden Gestaltungsmittel
(bottom design)
NUTZUNGSOFFENE FREIRÄUME
Intention
-gewährleisten vielfältig nutzbare Freiräume
-Entsprechen den diversen Bedürfnissen nach Bewegung
-schaffen Möglichkeiten für temporäre Freiflächennutzung
Charakter und Ausgestaltung
-großzügige Raumstrukturierung
-DisfunktionaleOberflächengestaltung
-eine zweckbestimmte Bepflanzung gewährleistet die Raumverfügbarkeit
PRIVAT NUTZBARE FREIRÄUME
Intention und Öffentlichkeitsgrad
-sind einem vertraglich festgelegten Nutzer zugeordnet
-kommen dem Bedürfnis nach privater Freiraumnutzung nach
-fungieren als Pendant zu den Balkonen der obeen Geschoße
-stellen einen Ausgleich für die benachteiligten Lichtverhältnisse in den EG-Wohnungen
dar
Räumliche Bedingungen
-Mietergärten sollten eine Mindestgröße (20-30 m2) mit annähernd quadratischem
Grundriss aufweisen
-Ausreichende Belichtung und Besonnung muß gewährleistet sein
-Dem Bedürfnis nach Abgrenzung ist Rechnung zu tragen
Charakter und Ausgestaltung
-Sind durch individuelle Garten-und Freiraumnutzung geprägt
-können auch den Charakter von Balkonzimmern bzw. Gartenterrassen mit Zugang zum
halböffentlichen Freiraum haben
BESPIELBARE SIEDLUNGSFREIRÄUME
Intention
-gewähren den Kindern ein sicheres, abwechslungsreiche Spiel im Freien
-werden dem ausgeprägten Bewegungsdrang der Kinder gerecht
-ermöglichen eine zwanglose Begegnung von Kindern ohne einer „formalen Einladung“
zum Spielen
-sind durch ein ge-und verbotsfreies Wohnumfeld sicherzustellen
Charakter und Ausgestaltung
-Abwechslungsreiche Freiräume mit vielfältigen Überraschungsmomenten
-Zusammenhängende bauplatzübergreifenede Spielbereiche
-Nutzungsoffene Bereiche und harte Oberflächen für diverse Bewegungsspiele
-Offene Wiesenbereiche
-Bespielbare Freiraumgestaltungselemente
IDENTITÄTSSTIFTENDE FREIRÄUME
Intention
-den Siedlungsfreiräumen über die Funktionalität und die Erfüllung hinausgehende
Bedeutung zu geben
-Schaffung von chrakteristischen und unverwechselbaren Freiräumen
-Siedlungsfreiräume als funktionell und künstlich gestaltete Landschaft wahrnehmbar zu
machen
Charakter
-sinnlich erfahrbare und atmosphärisch erlebbare Freiräume
-Freiräume mit Aufforderungscharakter
Ziele der Regenwasserversickerung
•Entlastung der Kläranlagen: Problem: relativ sauberes Regenwasser verdünnt die
Abwässer im Kanal. Abflussmengen werden dadurch erhöht und beschleunigt.
•Reinhaltung der Gewässer: In Gewässer geleitete verschmutzte Mischwassermenge
kann durch Verminderung des Regenwasseranteils reduziert werden.
•Reduzierung der Hochwasserabflüsse: rasche Ableitung des Regenwassers hat
Erhöhung der Abflussspitzen und Kosten für schutzwasserbauliche Maßnahmen zur
Folge.
•Erhaltung und Erhöhung der Grundwasserneubildungsrate: großflächige
Versiegelung reduziert die Möglichkeit der Grundwasserneubildung.
•Schonender Umgang mit Trinkwasser: Durch Nutzung von Regenwasser werden
lokale Ressourcen genutzt und Trinkwasser gespart.
•Verbesserung des Mikroklimas: oberflächenwirksame Versickerung trägt zur
Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und verminderter Staubbildung bei.
•Transparenz und Erlebbarkeit von Wasser: Wasserkreislauf wird durch
gestalterische Integration von Rigolen und Mulden auch in der Stadt transparent.
Möglichkeiten der Regenwasserversickerung
Sickermulden: offene begrünte Mulden in denen vorübergehende Speicherung des
Wassers erfolgt. Voraussetzungen sind Platzangebot, durchlässiger
Rohr-und Rigolversickerung: Wasser wird in kiesgefüllten Graben (Rigol) oder in
unterirdisch in Kies gebettetes, perforiertes Rohr geleitet und verzögert in den
Untergrund abgegeben. Vor allem bei undurchlässigen Bodenverhältnissen
Sickerschacht: Schacht mit durchlässigem Boden. Abstand zwischen Schachtsohle
und höchstem Grundwasserstand muss mind. 1m betragen. Geringer Flächenbedarf,
geringe Reinigungswirkung.
Regenwassersammlung und Nutzung: Sammlung von Regenwasser in einem
Speicher und Weiterverwendung zur Gartenbewässerung oder Toilettenspülung.
Oberflächenentsiegelung: Sorgt für lokale und flächige Versickerung und trägt zur
Grundwasserneubildung bei. Wasser wird zwischengespeichert und gereinigt.
Schadstoffe werden im Boden gebunden, organische Stoffe biologisch umgesetzt.
Flachdachbegrünung: „Schwammwirkung“ bewachsener Dächer hält Regenwasser
zurück. Extensiv begrünte Dächer haben eine Rückhaltefähigkeit von ca. 70 %.
Pflanzenkläranlage Berlin von Hans Loidl
Die Pflanzenkläranlage Berlin ist im Rahmen der IBA entstanden. Diese fand 1980 vor
dem Mauerfall statt. Das grüne Potential der Stadt wurde aufgrund des nicht zur
Verfügung stehenden Umlandes in all seinen Facetten gesucht und aktiviert. Der
Versuch ein ökologisch autarkes Haus (Entsorgung) zu organisieren und zu
gewährleisten markiert den äußeren Rand der Möglichkeiten einer ökologisch
orientierten Stadt. In Ergänzung zum rein ökologischen Anspruch gibt es eine Reihe von
gestalterischen Momenten.
Ökologische Betriebsgeländegestaltung für Thomson in Guyancourt;
topos7/94
Abfließendes Wasser der versiegelten Flächen wird für Bewässerung der Pflanzungen
verwendet und über Gräben in Rückhaltebecken geleitet. Vegetation mit verschiedenen
Entwicklungsstadien. Landschaft im Industriegebiet als Abfolge von Zuständen.
Pionierwuchs aus Weiden und Pappeln werden durch langsam wachsende Baumarten
abgelöst. Miniaturlandschaft in den Innenhöfen: Azaleen, Rhododendren, Magnolien
lösen Ginsterteppich ab. Anfallender Erdaushub wird zu einem Wall geschichtet und
stellt neue Horizontlinie dar.
Wohnumfeldverbesserung -Sanierung Wohnhausanlage am Friedrich
Engelsplatz
1200 Wien
Gartenhöfe
Die zum Teil vor dem Krieg errichtete Wohnhausanlage am Friedrich-Engels-Platz
wird im Zuge der Sanierung an die aktuellen Bedürfnisse und mit Rücksichtnahme auf
die historischen Gegebenheiten angepasst. Der Gestaltung der großzügigen
Gartenhöfe liegt ein ökologisches Wassernutzungskonzept zugrunde. Der Bedarf an
Gartenwasser und Toilettenwasser wird durch Grundwasserbrunnen gedeckt, das auf
den Dachflächen gesammelte Regenwasser wird vor Ort versickert und ist wesentliches
Element der gestalterischen Adaptierung. Entsprechend der Wegeführung, welche zum
Teil vor und zum Teil nach dem 2.Weltkrieg fertiggestellt wurde, liegen
Versickerungsmulden in den großzügig gehaltenen Höfen. Geschnittene Hecken und
Staudenpflanzungen unterstreichen die räumliche Gliederung.
Größe: 30.000 m2
Nettobaukosten: ca. € 581.380.Hof 3 im Stil der 30er Jahre organisiert (klare geometrische Formen, Kreis, Viereck,
Viertelkreis..)
Hof 6 im Stil der 60er Jahre organisiert (orthogonale Wegeführung mit funktionaler
Ausrichtung..)
Geplante Gesamtanlage, Teile vor dem
2.Weltkrieg und Teile nach dem
2.Weltkrieg realisiert
Dachgärten
- Gestaltung des Tiefgaragendaches,
Zugang und moderner Parterregarten der
Villa il Rosetoin Florenz (Pietro
Porcinai1962)
- Jardindu Carrouselüber der
dreigeschossigen Tiefgarage zwischen
Louvre und Tuilerien(Jacques Wirtz 1994)
- Dachlandschaft auf der Tiefgarage des
Hotel Kempinski am Flughafen München
(Peter Walker 1994) Æ rasterförmig
ONRegelNr.: 121131 Richtlinien für die Planung, Ausführung und
Erhaltung von Gründächern
Die Regel unterscheidet vier Begrünungsarten: Intensivbegrünung, reduzierte
Intensivbegrünung, Extensivbegrünung, reduzierte Extensivbegrünung.
Intensivbegrünung: Stauden, Gehölze, Rasenflächen, auch Bäume, flächig oder
punktuell ausgebildet. Mit bodengebundenen Freiräumen vergleichbar. Hohe Ansprüche
an den Schichtaufbau. Regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung notwendig.
Diese Begrünungsart ist nur durch regelmäßige Pflege dauerhaft zu erhalten.
reduzierte Intensivbegrünung: bodendeckende Begrünungen mit Gräsern, Stauden,
Gehölzen. Verwendete Pflanzenstellen geringere Ansprüche an Schichtaufbau sowie an
Wasser- und Nährstoffversorgung.
Extensivbegrünung: naturnah angelegte Vegetationsformen, die sich weitgehend
selbst erhalten. Pflanzen mit besonderer Anpassung an extreme Standortbedingungen.
Weitgehend geschlossenflächige Bestände aus Moosen, Sukkulenten, Kräutern und
Gräsern. Vegetation unterliegt der natürlichen Bestandsumbildung.
reduzierte Extensivbegrünung: Extensivbegrünung mit geringeren Schichtdicken.
Reduzierte Pflanzenvielfalt sowie reduzierte Wasser- und Nährstoffrückhaltefähigkeit. In
erster Linie bei Dachflächen, bei denen die baulichen Mindestanforderungen erfüllt
werden müssen.
Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer
Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer
Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer
Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer
Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer
Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer
Felsenbad Pottenstein, Deutschland
Planung:Biotop GmbHBaujahr: 2000Wasserfläche:-Schwimmbereich: 700 m2Kinderbecken:100 m2-Regenerationsbereich inkl.Pflanzenfilter: 800 m2-Gesamt: 1.600
m2Wassertiefe: max. 3,8 m
Öffentlicher Naturbadeteich MarktgemeindeSarleinsbach, OÖ
Planung: Biotop GmbH
Baujahr: 1999
Wassertiefe: max. 3,0 m
Wasserfläche: -Schwimmbereich: 1.100 m2Regenerationsbereich inkl. Pflanzenfilter: 1.350 m2-Gesamt: 2.450 m2Das Projekt
Sarleinsbach wurde mit dem Oberösterreichischen Umweltschutzpreis 1999
ausgezeichnet.
Der Bauerngarten
Das Prinzip des Bauerngartens ist ein grundlegendes Ordnungsschema (oft orthogonal)
ähnlich den Klostergärten. Demgegenüber steht ein Sammelsurium an Pflanzen im
wahrsten Sinn des Wortes.
Wassergärten
Der Schadar: eine Art enger, schräger Wasserfall, eine Besonderheit islamischer Gärten.
Über diese Steinkanäle wurde das Wasser von einer Terrasse zur nächsten geführt. Die
Schräge wurde so gestaltet, dass sich das Licht optimal im Wasser reflektiert.
Die catenad‘aqua: Variation der Kaskade in der italienischen Renaissance. Wasser wurde in
der Mitte einer treppenartigen Rampe hinuntergeleitet und von einer Steineinfassung
umschlossen, die in Volutenbehauen war, um ihr ein kettenartiges Aussehen zu geben.
Naturgarten
Charakteristika:
Gärtnern mit bewusst angelegten Lebensgemeinschaften, standortgerecht. Standort für
verschiedenste Tiere (Überwinterungsquartiere, Futter für Insekten, Kleinsäuger, ..). Der
Garten wandelt sich, ist veränderbar.
Einheimische Pflanzen, Wildstauden, Pionierstandorte, Trockenstandorte,
Saumgesellschaften, Ruderalflora
Ruderalflora: von lat. rudus= Schutt, Ruine, wachsen an Wegrändern und auf Schuttflächen,
sind also Begleiter der menschlichen Siedlungen. Tiere und Pflanzen dieser Restflächen
gehören zum Teil zu den am meisten bedrohten Arten.
Der Garten als Landschaft
Zeichnet sich durch seine großzügige Räumlichkeit aus. Ein großer Wiesenbereich liegt
dem Schwimmteich mit seiner modellierten Uferzone gegenüber. Zur Straße hin schließt
der Garten mit weichen Hügelzügen, die von Weiden dominiert werden ab.
Der Garten als konzentrierte Mitte
Im Zentrum liegt ein einseitiges Achsenkreuz und schafft vier Bereiche. Ein Viertel ist
dem Schwimmteich gewidmet, vis-a-vis liegt ein Sitzplatz, zum Haus in liegen 2 Viertel
als Staudenbeet und eigentlicher Garten ausgebildet.
Der Garten als Park
Das Wesen des Parks ist es nicht in einem überschaubar zu sein. Der Garten als Park
erschließt sich über Teilräume. Im Zentrum liegt der Schwimmteich, von dort strahlen
vier diagonal gesetzte Hecken aus –und bilden Gartenteilräume, welche von den
Jahreszeitenthema unterschiedlich besetzt sind.
Annäherung an einen japanischen Garten:
Der Garten F. ist in ein orthogonales Netz eingebunden, welches durch das Wohnhaus
bestimmt wird. Eine Rinne leitet Dach-und Frischwasser mittig durch den Garten zum Teich.
Sie teilt den Garten in einen offenen, vom Wohnzimmer überschaubaren Bereich und eine
Zone, die sich nur durch begehen erschließt. Entlang der südöstlichen Grenze entwickelt
sich randständig der Bambushof. Umgrenzt wird der Hof von Alulamelenwänden, zum
übrigen Garten fensterartig geöffnet.l
Little Sparta von Ian Hamilton Finley
Little Sparta ist ein paradiesischer Ort bestehend aus Kunstwerken und blühender
Gartenpracht umgeben von karger, rauherMoorlandschaft in den schottischen Lowlands.
Für den Dichter Finley ist die Rückbesinnung auf die klassische Tradition essentiell wichtig.
Little Sparta steht im übertragenen Sinne auch für den Widerstand gegen die modische
Oberflächlichkeit weiter Bereiche heutiger Kunst. Der Künstler schöpft aus dem Repertoirder
gesamten europäischen Kulturgeschichte, insbesondere der französischen Revolution, die
er als perfektes Beispiel für die Dialektik zwischen Kultur und Natur betrachtet.
DyckerFeld:
Auf dem DyckerFeld begegnet die Schönheit eines alten Schlossparks modernen
Gartenräumen im Chinaschilf. Als Entwurfsansatz galt, die vorhandene Parkanlage nicht zu
zerstören, keinen Konkurrenzpark anzugliedern, sondern einen innovativen,
zeitgenössischen Park zu schaffen. Großflächige, rechtwinkelig ausgerichtete
Miscanthusflächenbilden die räumliche Struktur der 24 Hektar großen ehemaligen
Ackerfläche.
TarotGarten, Capalbio, Toskana; Niki de Saint-Phalle
Als Bildhauerin erwarb Niki de Saint-Phallein den 60er Jahren mit ihren
„Nanas“Berühmtheit. Die Grundidee für den TarotGarten geht auf Gaudis Park Guelin
Barcelona zurück. Auch der heilige Wald von Bomarzoin Italien und die Watts Towers in
L.A. standen Pate. In viele der Figuren im TarotGarten, die meist mit Mosaiken und
Spiegeln verziert sind, kann man hineinklettern.
Die Kaiserin, eine Skulptur in Gestalt der Sphinx, in der Niki de Saint-Phallewohnt.
Garten von Derek Jarmans, Dungeness, England
Auf der Halbinsel Dungeness, einer kahlen, öden Kieswüste, an deren Ende ein
Atomkraftwerk steht, schuf der Filmemacher Derek Jarmans einen paradiesischen Garten.
Er integriert Feuersteine, Muscheln, Treibholz, Skulpturen aus Stein, altem Gartengerät und
gefundenen Gegenständen, einheimische Pflanzen der Umgebung, sowie von Jarman
eingeführte Sträucher und Blumen. Der Künstler war bereits an Aids erkrankt, als er den
Garten schuf. Er starb 1994.
Gartenkolonie Naerum, DK 1948
Von Carl Theodor Sorensen
Die Kleingartenanlage in naerumliegt an einem sanft abfallenden Hügel. Die Gestaltung ist
betont einfach und gleichzeitig ein Versuch, der Kleingartenidee eine neue Dimension zu
verleihen. Gleichförmige elliptische Gärten reihen sich aneinander. Jeder Garten ist für sich
abgeschlossen, keiner hat eine gemeinsame Grenzhecke mit den Nachbarn. Die
Zwischenräume stehen für gemeinschaftliche Nutzung und als Kinderspielplatz zur
Verfügung.
Sven-Ingvar Andersson, Vorschlag zur Gestaltung des
musikalischen Gartens
Hier manifestiert sich in besonders anschaulicher Form AnderssonsSelbstverständnis als
Gartenkünstler im intensiven Dialog mit den Prinzipien historischer Gartenkunst. Der
Ursprung dieses Gartens liegt im frühen Traum von einer Abfolge klar definierter, grüner
Räume.
Carlo Scarpa: FondazioneQuerini-Stampalia: Umgestaltung von Erdgeschoss und
Garten
Durch wiederholt eingedrungenes Hochwasser wurde das Erdgeschoss der
Fondazioneunbenutzbar. Bei der Renovierung machte Scarpadas Wasser zum Thema.
Statt ihm den Zugang zu verwehren, sorgte er dafür, dass es leichter abfliessenkann. Die
bedrohten Böden wurden angehoben. Das Wasser dringt ein und fließt über ein steinernes
Kanälchen die Wände entlang. So wird der Durchgang zum Laufsteg. Der Säulengang
öffnet sich zum Garten, den Scarpaerhöht hat, um ihn besser sichtbar zu machen. Auch bei
der Anlage dieses Gartens wurden traditionelle Motive venezianischer Gärten übertragen.
Bomarzo
ist ein italienischer historischer Privatgarten nahe Rom: weltmüde Hofdandys fanden1552
hier ein intellektuelles, ein ästhetisches Schauerarkadien.Die Gärten sind voller
wundersamer Bauwerke und phantastischer Plastiken mit kryptischen Inschriften in den
klassischen Sprachen. Sie bezeichnen die Anlage als "Heiligen Wald", der von Göttern und
Naturgeistern bewohnt wird.
"Der Du hier eintrittst und versuchst, alles von Anfang bis Ende zu verstehen, sage,
ob so viele Wunder geschaffen wurden, um den Fehler der Kunst zu begehen."
Gartenkolonie Naerum, DK 1948
Von Carl Theodor Sorensen
Die Kleingartenanlage in naerum liegt an einem sanft
abfallenden Hügel. Die Gestaltung ist betont einfach und
gleichzeitig ein Versuch, der Kleingartenidee eine neue
Dimension zu verleihen. Gleichförmige elliptische Gärten reihen
sich aneinander. Jeder Garten ist für sich abgeschlossen, keiner
hat eine gemeinsame Grenzhecke mit den Nachbarn. Die
Zwischenräume stehen für gemeinschaftliche Nutzung und als
Kinderspielplatz zur Verfügung.
Ryoan-ji, Kyoto
(dt. „Tempel des zur Ruhe gekommenenDrachen“) ist ein 1499 gegründeter zen-Tempel
im Nordwesten von Kyoto. Erbaut wurde er 1450 von Hosokawa
Katsumoto, einem hohen Staatsbeamten,auf einem Grundstück, das ursprünglichder
Fujiwara -Familie als Landsitz diente.Seit 1994 einUNESCOWeltkulturerbe.Hauptattraktion des Tempels ist der hierbefindliche und wohl
berühmteste Zen-Garten Japans, der Hojo-Teien aus der Mitte des15.Jhdts. . Der
Garten besteht aus einer Fläche (30 mal 10 Meter) aus fein gerechtem Kies mit 15
scheinbar zufällig platzierten Steinen, in 5 bemoosten Gruppen. Aus keinem Blickwinkel
sind alle 15 Steine sichtbar. Die südliche und westliche Seite des Gartens ist von einer
rötlichen Mauer gesäumt, über welcher der Blick auf die Bäume und Sträucher des
begehbaren Gartens fällt. Auf der nördlichen Seite befindet sich das Tempelgebäude mit
der
Sitzterrasse, von der aus man den Steingarten überschaut. Die umgebende
Mauer ist mit ölgetränktem Mörtel erbautworden. Im Laufe der Jahrhunderte ist das Öl
aus dem Stein ausgetreten und hat so das charakteristische Muster auf dem Stein
hinterlassen.
Eden Project
Das Eden Project entstand nach einer Idee des englischen Archäologen und
Gartenliebhabers Tim Smit in einer stillgelegten Kaolingrube nahe St Austell. Von der
Idee im Jahr 1995 bis zur Eröffnung der Anlage im März 2001
dauerte es sechs Jahre. Charakterisiert wird der Garten durch die zwei riesigen
Gewächshäuser, die aus jeweils vier miteinander verschnittenen geodätischen Kuppeln
in der Bauweise von Richard Buckminster Fuller
bestehen. Die Gewächshäuser des Eden Projects sind derzeit die größten der Welt. Im
größeren Gewächshaus wird eine tropisch-feuchte und im kleineren eine subtropischtrockene und mediterrane Klimazone simuliert. Ziel ist es, eine natürliche Umgebung
nachzuahmen, um Pflanzen und auch einige Tierarten der ganzen Welt dort
unterbringen zu können. Auch die Kaolingrube selbst wurde landschaftlich gestaltet,
bepflanzt und mit Skulpturen ausgestattet. Allerdings ist der Garten immer noch im
Aufbau,
Erweiterungen innerhalb des Geländes sind geplant. Laut eigener Aussage des Eden
Projects beherbergen das Freigelände und die Gewächshäuser 100.000 Pflanzen aus
ca. 5.000 Arten. Vor allem handelt es sich hier um Nutzpflanzen aller Art. Besonderer
Wert wird dabei auf die Darstellung und Nachzucht vom Aussterben bedrohter seltener
und alter Sorten gelegt, um die Arten- und somit genetische Vielfalt von Nutzpflanzen zu
erhalten.
Das Projekt verfolgt einen bewahrenden und erzieherischen Ansatz. Den Besuchern
wird neben den Namen der Pflanzen auch deren medizinische Verwendung und deren
Bedeutung für unsere Umwelt nähergebracht, um die
Museum Insel Hombroich
Die Stiftung Insel Hombroich in Neuss bei Düsseldorf ist ein Freilichtmuseum unter dem
Motto „Kunst parallel zur Natur“. Ursprung und wichtigster Teil der Stiftung ist das
Museum Insel Hombroich in der Erft-Aue, das in Anlehnung an
Paul Cezanne unter dem Leitmotiv „Kunst parallel zur Natur“ entwickelt wurde. Am
Anfang stand die Vorstellung des Düsseldorfer Sammlers und Immobilienmaklers KarlHeinrich Müller (1936 - 5. November 2007), seine
Kunstsammlung in dezentralen Ausstellungspavillons zu zeigen und im Dialog mit der
umgebenden Natur zu präsentieren. 1982 stieß er auf die Insel Hombroich, einen
verwilderten Park an der Erft, und er begann in Zusammenarbeit mit mehreren
bildenden Künstlern das Projekt zu verwirklichen. Für die Planung der Gebäude gewann
Müller den Düsseldorfer Bildhauer Erwin Heerich. In der ersten Bauphase entstanden im
historischen Park die Orangerie, der Graubner-Pavillon und die Hohe Galerie. 1984
erwarb Müller ein weiteres, größeres Areal. Der Landschaftsarchitekt Bernhard Korte
rekultivierte das Gelände zu einer Park-, Auen - und Terrassenlandschaft. Hier liegen, in
die Natur eingebunden, weitere skulpturenartige, von Erwin Heerich entworfene und von
dem Düsseldorfer Architekten H. Hermann Müller ausgeführte Bauten: das Labyrinth,
die Cafeteria, der Turm, der Tadeusz-Pavillon, die Schnecke, das Zwölf-Räume-Haus
und das Kassengebäude. In einigen dieser Bauten ist die Kunstsammlung von KarlHeinrich-Müller untergebracht (u. a. Cezanne, Matisse, Rembrandt, Schwitters, ...)
Skulpturengarten und Dachgarten des Museum of Modern Art in New York City
Neben den klassischen Ausstellungsflächen für Malerei und Skulptur, Zeichnung,
Fotografie, Architektur,Film und Design besitzt das MoMA auch einen Skulpturen- sowie
Dachgarten.Der "MoMA Roof Garden" ist als reiner "Ansichtsgarten" nur von den oberen
Etagen der umgebenden Gebäude aus zu betrachten. Er wurde 2004/2005 nach
Entwürfen des New Yorker
Landschaftsarchitekten Ken Smith mit geschwungenen bzw. amöbenartigen
Materialflächen im "Camouflage-Muster" angelegt. Dabei verzichtete er komplett auf den
Einsatz von Pflanzen, ließ diese dennoch als Simulation künstlich nachbilden. Der
Dachgarten ist als nicht begehbarer sondern nur
anschaubarer Raum und mit seinem "simuliertem Grün" somit eher ein zu
betrachtendes Kunstwerk denn ein erfahrbarer Garten im herkömmlichen Sinne. Der
Skulpturengarten "Abby Aldrich Rockefeller Sculpture Garden" wurde bereits 1953 von
Philip Johnson angelegt. Neben den Meisterwerken moderner Bildhauerkunst laden
auch die schimmernde Wasserfläche
und die Bepflanzung den Besucher zu einem Bummel im Skulpturengarten ein.
Das Holocaust Mahnmal in Berlin-Mitte
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal genannt,
wurde zwischen 2003 und 2005 im Zentrum Berlins nahe dem Brandenburger Tor
errichtet. Der über einen internationalen Wettbewerb
ermittelte Sieger-Entwurf des Mahnmals stammt von dem amerikanischen Architekten
Peter Eisenman. Das Mahnmal besteht aus 2711 unterschiedlich hohen und geneigten
Betonstelen, die auf einer gewelltenFlächen stehen. Beim Gang durch das Mahnmal
wachsen die an den Rändern des Geländes nur geringfügig herausragenden Stelen
somit nach und nach über den Betrachter hinaus. Es entstehen dunkle Gänge und ein
beklemmender Eindruck, so dass man in eine Art "Tunnelblick" verfällt. Zu dem
Mahnmalkomplex gehört des weiteren ein unterirdisches Museum, der "Ort des
Erinners", welches neben Ausstellungsräumen auch eine Bibliothek
beherbergt.
Innenhof der Bibliothéque nationale
de France in Paris
Der Architekt Dominique Perrault gewann die Ausschreibung zum Bibliotheksneubau mit
dem Entwurf eines 60.000 m²
großen, rechtwinklingen Areals in dessen Mitte ein 12.000 m² großer Garten liegt.
Dieser Garten ist das Zentrum, um den das Bibliotheksgebäude aufgebaut ist. Bei der
Gestaltung des Gartens ließ Perrault sich von der Küstenlandschaft Frankreichs
inspirieren, so dass er extra von dort
Großbäume, z. B. Kiefern, zur Verpflanzung anliefern ließ. Er wollte
mitten in der Stadt ein Stück ursprüngliche französische Landschaft
erschaffen. Dieser Innenhof ist somit weniger ein Garten als mehr ein Stück
Naturlandschaft und daher der Öffentlichkeit auch nicht zugänglich.
Aufgrund seiner Lage und Größe ist er den Besuchern dennoch gegenwärtig.
Zum Einen schaut man aus den Lesesälen durch große Glasfenster ständig auf das
Grün und zum Anderen erreicht man den Eingang der Bibliothek nur über eineTreppe im
Innenhof.
Aha
(auch Ha-ha oder Ah-Ah),
Ausruf der Überraschung, übertragen auf einen aus der Entfernung unsichtbaren
Begrenzungsgraben für einen Garten oder Park, der den Blick in die freie Landschaft
ermöglicht.
Arkadien
Von Hirten bewohnte griechische Gebirgslandschaft im Peloponnes; Vorbild für das aus
der antiken Dichtung überlieferte
Land der Glückseligkeit und Sinnbild für eine ländliche Idylle.
Ars topiaria
(lat. Topiaria, >Kunstgärtnerei<),
seit der Antike bekannte Baumschnittkunst, die Bäume und Büsche (z.B. Buchsbaum,
Eiben, Lorbeer) in kunstvolle
geometrische oder figürliche Formen bringt.
Belt
(engl., >Gürtel<),
aus Bäumen, Sträuchern und einem Rundweg (belt-walk = Gürtelweg) gekennzeichnete
Begrenzung eines
Landschaftsgartens.
Belvedere
(ital., >schöne Aussicht<),
Aussichtsplatz als Turm, Terrasse, Balkon, offene Dachhalle oder selbstständiges
Gebäude in Form eines Pavillons im
Garten.
Eremitage
(franz., >Einsiedelei<),
einsam gelegene Hütte oder Grotte, die von einem Einsiedler bewohnt wir. In der
Gartenkunst zunächst Sinnbild für die
Rückkehr zum einfachen Leben und Ort der Besinnung. Im 17. und 18 Jh. abseits
gelegenes Lustschlösschen als
Schauplatz für intime, höfische Feste.
Herbarium
(von lat. Herba, >Pflanze, Kraut<),
botanisches oder medizinisches Pflanzenbuch; auch Sammlung gepresster Pflanzen.
Hortus conclusus
(lat., >geschlossener Gaten<),
von Zaun oder Mauer umschlossener Blumengarten als Sinnbild für die Jungfräulichkeit
Marias.
Locus amoenus
(lat., >lieblicher Ort<), paradisischer Ort in der antiken Literatur (Vergil), der idealtypisch
als eine auf einem Hügel gelegene Landschaft mit klarem Wasser, sanften Wind und
einer Blumenwiese beschrieben wird.
Orangerie
(franz., >Orangenhaus<), Gebäude zur Überwinterung frostempfindlicher Kübelpflanzen,
das auch als Fest oder Ballhaus genutzt werden konnte. Im 17 und 18 Jh. auch
Bezeichnung für Plätze im Garten auf dem Zitrusbäumchen aufgestellt wurden.
Paradies
(aus dem Pers., altgrich. Paradeisos, >Umzäunung, Garten<),
in der Architektur Vorhof einer frühchristlichen Basilika. Im neuen Testament meint P.
den Ort der Seligen entsprechend dem alttestamentarischen Garten Eden.
Parterre
(franz., wörtl. >am Boden<), aus kunstvoll angelegten Beeten gestaltete, ebene
Gartenfläche vor der Gartenseite eines Schlosses.
Pavillon
(franz., >Zelt<, >Gartenhaus<), kleines freistehendes Gartenhaus über rundem oder
rechteckigem Grundriss.
Pergola
(ital., >Laube, Weinlaube<), flachgedeckte berankte Laube für einen schattigen
Säulengang oder eine Terrasse.
Pleasureground
(engl., >Vergnügungsplatz<), unmittelbar am Haus gelegener Garten.
Pomona
Römische Göttin der Obstbäume und der Gärten.
Rabatte
Von Blumen eingefasstes Rasenstück oder schmales Beet mit Blumen oder Stauden;
Bepflanzung entlang von Wegen oder Mauern.
Rasenbank
Rasenbedeckter, aufgemauerter Sitz in mittelalterliche Gärten, der auch mit Blumen
oder Kräutern bepflanzt sein konnte.
Treillage
(franz. treille, >Laube, Gitter<), hölzernes Gitterwerk und Rankgerüst, das als Spalier,
überdachter Gang oder Pavillon ausgebiltet werden kann.
Viridarium
(lat., >Lustgarten, Park<), in der Antike und Mittelalter verwendetes Wort für Lustgarten
im Gegensatz zum hortus (Nutzgarten).