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Romanik/Gotik 9.-15.Jhdt. Politik: Heiliges römisches Reich, Vormachtstellung der Kirche, Städtebünde-Gegengewicht zu Feudalherrschaft Wirtschaft: dominierend Landwirtschaft, Lehenswesen-Leibeigenschaft, aufblühendes Handwerk, Fernhandel noch unbedeutend Soziale Verhältnisse: starre soziale Ordnung, Bildungsmonopol der Kirche, Geburt entscheidet über gesellschaftliche Stellung Zeitgeist: mystisch-symbolische Grundstimmung, Nährboden für Aberglauben und Inquisition, Minne Stadtstruktur: Die Stadt als große Burg, von Verteidigungsanlagen umschlossen Naturverständnis: Natur ist Gottes Schöpfung –undurchschaubar und unbeeinflussbar. „Garten“ kommt aus dem gotischen „garda“ d.h. umgärten, umzäunen. Er ist somit über die Ausgrenzung von der umgebenden „feindlichen“ Landschaft definiert. Garten bedeutet in erster Linie Nutzland (Wurzgarten, Baumgarten,..),Æ alltäglicher Wohnraum. Spätmittelalter Æ Ort der Repräsentation. Mit der zunehmenden Enge in den Städten verlegten wohlhabende Bürger ihre Gärten vor die StadttoreÆ Vorläufer der Stadtvillen. Renaissance 15./16.Jhdt Politik: Reformation 1517–Anschlag der Luther-Thesen, Erstarkung des Adels, des Großbürgertums, der freien Städte Wirtschaft: Durchbruch der Geldwirtschaft, Mechanisierung des Handwerks (Druckerpresse,...) Entdeckung Amerikas Soziale Verhältnisse: Universitätsgründungen –Verweltlichung des Bildungswesens, reiche Kaufleute und Bankiers Zeitgeist: der Mensch als Individuum im Geiste des Humanismus, Rückbesinnung auf die Antike Stadtstruktur: die Entdeckung des Raumes, die geplante Stadt, die Entstehung von Baubehörden Naturverständnis: „Und sie bewegt sich doch“ (Galilei) –Geburt der Naturwissenschaft –entmystifiziertes Weltbild Renaissancegarten in italienischen Villengärten: ihre stärkste Ausprägung. Strebt die Einheit von Haus und Garten nach dem antiken Vorbild an. Die Ertrags- und Nutzfunktion tritt zurück. Der Garten repräsentiert Wohlstand und gesellschaftlichen Status. Er dient aber auch der botanischen Sammelleidenschaft (Tulpe). Der Renaissancegarten entsteht aus der Addition einzelner, in sich symmetrischer Felder, die von streng geschnittenen Hecken oder Laubengängen gerahmt werden. Hofgarten in München 1613 –1615 Als Renaissancegarten jenseits des Stadtgrabens angelegt Barock 17. –Mitte 18.Jhdt. Politik: Stärkung des Feudalsystems durch 30jähr.Krieg –Absolutismus in Frankreich, Sieg gegen die Türken Wirtschaft: Merkantilismus, Einführung von Schutzzöllen, techn Erneuerung –Manufakturwesen Soziale Verhältnisse: Ständegesellschaft (Adel, Klerus, Bürger), Barocke Hofhaltung kontra Verelendungen Zeitgeist: maßlose Prunkentfaltung–Angst vor Vergänglichkeit, Welt als unabänderliches, hierarchisch abgestuftes System Stadtstruktur: Konstruierte symmetrische Stadtgrundrisse Naturverständnis: Mechanistisches Naturbild, Übergang von Naturerklärung zur Naturbeherrschung Repräsentation der allumfassenden und unbegrenzten Macht des Königs über Mensch und Natur, Unterwerfung und Nivellierung alles Individuellen, einheitliche Betrachtung von Natur und Freiraum (Gesamtkunstwerk)Gestaltungselemente: Terrassierungen, Alleen, Platzabfolgen, Wasserbassins, Bosketts, Parterreanlagen mit ornamentalen Rankenmustern, Versailles, Schönbrunn, Belvedere Gestaltungselemente Hauptachse: setzt den Garten in Beziehung zum Schloss; vor allem ist sie konzentrierte Perspektive (Neubauer) Parterreanlagen: flache rein ornamentierte Felder, Ornamente nach klaren Vorschriften Boulingreens: Grasvertiefungen (LeBlond): aus dem engl. Boule (rund) und Grin (Wiese oder Grasboden) Boskett: besteht aus Wegen (mit übermannshohen Hecken umfasst) hinter diesen dunkles Dicklicht. Von Colona (1499) bis 18.Jh spielt die Einzelpflanze keine RolleÆ sondern die Eignung formbares Material abzugeben /Wimmer Boulingreens Landschaftsgarten 18./19.Jhdt. Politik: 1789 französische Revolution, 1776 Unabhängigkeit und 1787 Verfassung der USA, 1796-1815 napoleonische Kriege3 Wirtschaft: Beginn der Industrialisierung, Ausbau neuer Verkehrswege, begründung des Kapitalismus Soziale Verhältnisse: Liberale Reformen, Aufhebung der leibeigenschaft, Reform im Bildungswesen Zeitgeist: Aufklärung und Rationalismus –sowie Übersteigerte gefühlshingabe der Romatik Stadtstruktur: Ausweitung der Städte über Wallanlagen hinaus, ehemalige Wallanlagen werden Grünanlagen und Boulvards Naturverständnis: Realisierung der idealisierten Natur, Natur als Freiheitssymbol, Ausdruck romatischer Sehnsüchte Landschaftsgarten als idealisierte Natur –Eindruck des frei-gewachsenen, lockere Baumgruppen, weiträumige Rasenflächen, reiche Ausstattung mit Bauwerken wie Ruinen, Tempel, Denkmäler,... Landschaftsgarten / Englischer Garten Æwurde in England zunächst „von außen“ initiiert, zeitkritische Maler, Dichter, Künstler haben, beeinflusst durch die Gemälde von Lorrain und Poussin, die Landschaft neu entdeckt.Zu einer entscheidenden Figur wurde der Maler und Architekt William Kent (1685 –1748). Im ersten „Landschaftsgarten“ in Rousham-Oxfordshire einen freien malerischen Entwurf, indem er Motive aus der umgebenden Landschaft aufgriff. Beeinflusst war er in seinem Tun auch von den verwilderten Renaissancegärten in Italien.Die Nachfrage nach Wolle in England und die damit in Verbindung stehende Schafzucht taten das ihrige dazu –ebenso wie die Entdeckung des Landlebens als Gegenbewegung zur Industrialisierung der Städte. Um 1750 waren genauere Berichte von chinesischen Gärten nach Europa gedrungen – auch diese zeigten einen freieren Umgang mit der Natur auf –und wurden begeistert studiert. Japanischer Garten Religiöser Hintergrund -- Götter beseelen die Natur - Einbeziehen der umgebenden Landschaft - Imitieren von Natur - Sensible Übergänge zwischen innen und außen Was immer man tut, es kann zur spirituellen Handlung erhoben werden –der Einfluss der Zen-Haltung ist bis in den Wegebau spürbar. Eklektizismus 19.Jhdt Politik: Wiener Kongress 1814-1815, zahlreiche Reformbewegungen mit dem Ziel eines Nationalstaates Wirtschaft: Gewerbe- und Handelsfreiheit, Beginn der Industrialisierung Soziale Verhältnisse: Industrieproletariat entsteht, Massenverarmung, Kinderarbeit, Zeitgeist: Glaube an Fortschritt und Natur herrscht vor Stadtstruktur: Starkes Anwachsen der Städte führt zu Bodenspekulation und Wohnungsnot Naturverständnis: Der Garten sollte die Menschen lehren, dass von allen Lebewesen der Schöpfung der Mensch sich an die Spitze emporgearbeitet hat. Die eklektische Gärten England in den 1850ern sollten den Besucher zur Bewunderung hinreißen, ihn beeindrucken. Es herrschten keine einheitlichen Gestaltungselemente vor; man bediente sich der Stilmittel oder Motivgestaltung anderer, meist historischer Meister und Epochen –ein Stilpluralismus in der Gartengestaltung war die Folge. Volksgarten/-Volkspark ca. 1850 Politik: Erstarken der Arbeiterbewegung, 1881 Installierung von Sozialversicherungen Wirtschaft: Imperialismus, Kapitalakkumulation, man steht vor dem ersten Weltkrieg Soziale Verhältnisse: schlechte Wohnungsbedingungen –Krankheiten und Seuchen, unzureichende soziale Absicherung Zeitgeist: Endzeitstimmung, Expressionismus Stadtstruktur: Zunehmende Verdichtungen der Stadt, Umsetzung von radikalen Stadterweiterungen durch 1.WK verhindert Naturverständnis: Schwerpunkt der Naturbetrachtung wendet sich vom rein romantisierenden zum funktionalen Aspekt –erzieherische und sozialhygienische Funktionen des Grüns gewinnen an Bedeutung Volksgarten: Ziel war die Schaffung von nutzbarem, sanitärem Grün für breite Bevölkerungsschichten, aktive Erholung. Durch die Betrachtung der Natur sollte der Besucher belehrt, gebildet, im bürgerliche Sinn erzogen werden. Gestaltungselemente waren eine klare architektonische Raumgliederung, große Wiesenflächen, waldartige Bereiche, Sportanlagen. Volkspark Rehberge, Berlin Stadtpark Wien Josef Selleny und Stadtgärtner Rudolf Siebeck -englischen Landschaftsstil -Park mit bildungsbürgerlichem Anspruch -Wiens erste öffentliche Parkanlage - Stadtpark entstand nach Schleifung der Wiener Stadtmauer und Errichtung der Ringstraße um 1860, vor dem Karolinenstadttor. Nach verschiedenen Brückenbauwerken im Wienflussbereich wurde 1906 mit der Planung der heute bestehenden Wienflusseinwölbung von Friedrich Ohmann und Josef Hackhofer begonnen. Von dem reichhaltigen architektonischen Programm wurden allerdings nur Teile realisiert. Schrebergarten/Gartenstadt ca. ab 1870 Politik:1848 bürgerliche Revolution, Liberalismus--alles ist Privatinitiative Wirtschaft: Umstrukturierung in einen Industriestaat, Wirtschaftskrise durch Überproduktion Soziale Verhältnise: Landflucht, Konzentration in städtischen Quartieren und Aufgabeder Selbstversorgungs Zeitgeist: Entstehung der Industriegesellschaft, Sozialismus-Kommunismus als neue politisch-philosophische Strömung Stadtstruktur: In den 20er Jahren entstehen erste Großsiedlungen nach dem Motto „Licht, Luft und Sonne“ Naturverständnis: Erstmals Raubbau an der Natur, Abkehr vom romantischen Naturideal Schrebergarte: 1864 entstehen in Leipzig die ersten Schrebergärten: Um einen Spielplatz herum werden Familiengärten angelegt. Neben den ideelen Motiven Dr.Schrebers spielten die Selbstversorgung mit frischen Nahrungsmitteln einen bedeutende Rolle. Gartenstadt: folgt einem sozialreformerischen Konzept; die Gartenstadtbewegung hatte ihren Ursprung in England, einem der am frühesten industrialisierten Ländern Europas. Gartenstadtkonzept: einfache, gesunde Bauweise, Wohnen und Arbeiten an einem Ort, Gesamtplanung unter Berücksichtigung öffentlicher Anlagen. Jugendstil um 1900 Politik: Bürokratisierung und Militarisierung des öffentlichen Lebens Wirtschaft: Entstehung von Monopolen Soziale Verhältnise: Großbürgertum lebt im Luxus –Massenelend; mangelnde Gesundheitsvorsorges Zeitgeist: Schwunghafter, naturromantisierender Ausdruck einer liberalen bürgerlichen Avantgarde Stadtstruktur: Dekorationsstil –kaum Auswirkungen auf die Stadtstruktur In der Gartengestaltung wurde der Versuch unternommen, der um sich greifenden Versachlichung des Ingenieurbaus entgegen zu wirken. Elemente sind vegetabilisch, geometrisch, abstrakt. Der Architekturgartenstil Zu Beginn des 20.Jhdts führte die schablonenhafte Verwendung der englischen Gartentradition zur Kritik an der tradierten Gartenarchitektur. Vertreter Hermann Muthesius schrieb 1907: „Unbedingt muss daran festgehalten werden, dass Garten und Haus eine Einheit sind, deren Grundzüge von demselben Geist ersonnen sind. Die Beziehungen zueinander sind so intimer Natur, dass es eine blanke Unmöglichkeit ist, dass zwei einander fremde Personen, der Architekt und der Gärtner, wie es bisher der Fall war, das Haus und seine Umgebunggestalten.“ (Zitat aus Visionäre Gärten von Du Weilacher) Der Architekturgarten gilt als Bekenntnis zum Garten als menschlichem Werk. Der Garten gilt als Erweiterung des Hauses. Leberecht Migge 1881 -1935 -viele Villengärten gemacht, im Zuge seiner beruflichen Weiterentwicklung hat er sich immer mehr der Siedlerbewegung gewidmet (Gärten für möglichst viele) und der Volksparkbewegung angeschlossen. Für ihn galt: Der Garten ist unsere erweiterte Wohnung. Das Luft- und Sonnenbad wird auch im kleinen Bürgergarten möglich Laubengänge, Alleen und Wegeachsen gliedern und erschließen den Garten Pflanzenliebhaber brauchen abgeschlossene Sondergärten. Auch der Nutzgarten ist Objekt der Gartenkultur Architektonische Gartengestaltung bietet die geeignete Form für den Alltagsgebrauch. Die Laube ist die Voraussetzung für die Bewohnbarkeit des Gartens. Der öffentliche Park wird bei Migge zum sozialen Faktor „Unsere Massen wollen kein Strauch- und Baummuseum in dem Park, der ihnen gehört, sie verlangen mit Recht, seine Einrichtungen aktiv nutzen zu dürfen und nicht nur zu besehen. Der gemeinschaftliche Garten unserer Tage wird also künftig wieder ein Zweckgebilde sein, berufen, den ganz spezifischen Gebräuchen einer Mehrheit von Menschen Genüge zu tun. Das Volk soll sich in ihm betätigen, am Alltag und am Ruhetag –wir brauchen keine Sonntagsgärten!“ Öffentlicher Garten Hamburg, Öffentliche GartenanlagaOldenburg, Sportpark in der Gartenstadt Frohnau Der Wohngartenstil Mitte der 20er Jahre kündigte sich in der Gartengestaltung allmählich unter der Bezeichnung „Wohngartenstil“ eine Rückbesinnung auf die landschaftliche Stilrichtung an. Der Präsentationsanspruch des Architekturgartens wurde zugunsten eines nutzbaren Wohngartens zurückgedrängt . Im Hintergrund stehen auch die wirtschaftlichen schwierigen Jahre der Zwischenkriegszeit. Der Garten gilt der Selbstversorgung, seelischen Erholung und Gesundheitsvorsorge. Der Garten ist nicht mehr primär Erweiterung des Hauses, sondern„Wohnraum im Freien“. Man suchte den gerahmten Blick der Landschaft über die Gartengrenzen hinaus. Harry Maaß schreibt dazu 1927: „In diesen Gärten kann die Jugend ausgelassen und übermütig sein,und selbst im kleinsten unter ihnen ist Raum genug für die Entspannung deiner abgehetzten Nerven, sei es, daßdu zwischen grünen Hecken ruhst, in Sonne oder Schatten -oder mit dem Spaten und der Hacke deine Muskeln tätigst. „...in den Erlebnisbesitz der ganzen Landschaft zu gelangen. Lediglich ist eine Andeutung größerer Ordnung, nicht mehr, darf der Wohngarten, alsWerk von Menschenhand, aus der Landschaft, in welcher er steht, sich herausheben, wenn er im Einklang mit seiner organisch gewachsenen Umwelt bleiben soll.“ Auch bei Tessenow ist diese Entwicklung vom rein formalen zum funktionalen spürbar. Das dritte Reich 1933 –1945 Die deutsche Landschaft als ideologisches Moment und als Teil einer expansiven Politik.Der Autobahnbau wurde initiiert zur Arbeitsbeschaffung und aus militärischen Gründen.Aktiver ideologischer Umbau in den Städten (Gigantomanische Pläne). Martha Schwartz = Amerikanische Landschaftsarchitektin „Landschaften können alles sein“ -versucht Antworten auf das visuelle Chaos der äußeren Welt zu geben -versucht nicht, die natürliche Landschaft auf subtile Weise für ihre Ziele zu manipulieren -ihr beruflicher Standpunkt ist zwischen bildendem Künstler und Landschaftsarchitekt angesiedelt HUD PlazaImprovements Washington DC 1998 Platzgestaltung, dessen Merkmal ein „schwebender Garten“ aus sich wiederholenden Kreisformen ist. Die Plaza ist durch ein kräftiges Muster auf der Bodenfläche gekennzeichnet. Die von Martha Schwartz als „grasscookies“ bezeichneten Pflanzbehälter Durchmesser von ca. 9 m. Die Überdachungen aus vinylbeschichtetem Plastikgewebe schweben ca. 4,3 m über dem Boden und schaffen einen Filter zwischen Fassade/Gebäude und Platzraum. Center for innovative Technology-Virginia 1998 flache Landschaft aus linearen Mustern= Konzept für die Gestaltung des Daches einer Tiefgaragenoberfläche – umfasst Kiesstreifen im Wechsel mit Wiesengras, ein Raster aus Spiegelglaskugeln unter einem Lindenboskett sowie Essplatz im Freien. Exchange Square, Manchester 2000 Ægroße Kurve umfasst einen städtischen Raum „Plazas“ Æ in England „squares“ bezeichnet, doch an diesem Platz ist nichts Quadratisches. Der dreieckige geneigte Platz sitzt an einer Schnittstelle zwischen alter Kathedrale und nagelneuem Einkaufszentrum. Die wichtigste praktische Überlegung StandortÆ sanft absteigenden Folge von geschwungenen Wegen getrennt durch Mauern. US Courthouse Plaza 1997, Minneapolis Minnesota Eine Stadt am Rand der Wälder, ein Platz der eiszeitlichen Hügel und der gefällten Stämme. Die grasbewachsenen Hügel sollen an die geologischen Formen (Drumlinfeld) erinnern. Die ersten Bewohner von Minnesota waren Siedler und Holzfäller. WhiteheadInstitute SpliceGarden, Cambridge Massachusetts 1986 Schnell, billig und grün = Garten „Der 7 x 10 m große Dachgarten ist eine polemische Antwort auf Fragen auf denen ein Großteil unserer Arbeiten beruht“ Die Dachkonstruktion ist nicht tragfähig genug für ein Erdreich,es gibt auch kein Wasser –und es darf aus nichts kosten, das ist eine zornige Antwort –umgesetzt in Plastik – darauf. GifuKitagataApartments, Japan 2000 Dieses Atrium Projekt ist Teil eines Experiments „Feminismus in Wohnhausanlagen“. Idee: unterschiedlich Familiensituationen, ebenso unterschiedlich wie die Familienstrukturen sollen die Außenräume sein. Der „FourSeasonsGarden“ z.B besteht aus einer Reihe von Miniaturgärten , fangen Charekter der Jahreszeiten anPlexiglaswänden eingeschlossen. Æ wirken fast wie Laternen. Die Wohnhausanlage ist von ArataIsozaki. The Citadel, Kalifornien 1991 -- Palmen Ausgangspunkt : City of Commerce in LA Ziele: alles Straßenmäßige ausschalten, einen großartigen Schauraum zu schaffen, einen Eingang der einer „Kleopatra würdig wäre“. Die Pflasterung im Schachbrettmuster besteht aus farbigen Betonsteinen, die jeweils ein farbiges Rechteck bilden. Die Parkplätze sind so angelegt, dass sie Olivenhaine Südkalifornien in Erinnerung rufen. Jacob Javits Plaza, New York City 1996 Ein städtisches Parterre führt zur ultimativen ParkbankÆ liegt auf einer Tiefgarage. Schwartz´s Lösung: lebendigen und angenehmen Sitzraum zu schaffen, wie auch den Platz wieder in die New Yorker Straßenszenerie einzugliedernÆ geschwungenen Endlos-Parkbänken Æ es bietet zahlreiche gesellige Möglichkeiten Burle Marx geb 1909 in Sao Paulo in Südamerika // v. Europa 20er Jahre beeinflusst Verbindet Kunst und Gartengestaltung auf sehr spezifische Weise, sehr guter Pflanzenkenner und -Fachmann. Bewältigt große Maßstäbe ebenso wie kleine Situationen - Santos DumontAirport, Rio de Janiero, 1938 - ParqueBrigadeiroEduardo Gomes, 1961 -65 - CopacabanPromenade, Rio de Janiero, 1970 - Largo da Carioca, Rio de Janiero, 1981 und 1985 - Xerox Brasil Building, Rio de Janiero1980 -1982 - CAEMI Foundation, Rio de Janiero1984 Odette Monteiro Residence, Rio de Janiero, 1948 und 1988 Das Haus dieses Privatgartens steht inmitten eines spektakulären Tales, zentrales Element des Gartens ist ein See, üppige pflanzliche Schwerpunkteprägen den Garten. Vargem Grande Fazenda, Sao Paulo, 1979 Privatgarten, strenge Formensprache im Gegensatz zur üppigen umgebenden Landschaft, das Leitmotiv ist Wasser Dieter Kienast, 1945 -1998 Zürich geborenÆGärtnerlehre Studium der Landschaftsplanung an der GHK Kassel Landschaftsarchitekt/Universitätsprofessor (ETH Zürich, auch in Dt Prof.) Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum. Er ist Stellvertreter der Natur, in dem wir Geist, Wissen und Handwerk wieder gebrauchen im sorgsamen Umgang mit der Welt und ihrem Mikrokosmos, dem Garten. Es geht nicht darum, dass die Architektur Natur sein will und umgekehrt -es geht vielmehr um eine sensible Verschränkung dieser beiden Pole. Einbeziehung der umgebenden Landschaft -die Bildung einer durchlässigen Grenze Das Inszenieren einer Baumgruppe Das präzise Setzen von Bäumen - sowohl in der Größe als auch in der Formation Der verlaufende Obstbaumhain spannt einen Raum auf. Die Straßenbäume bilden ein funktionelles und räumliches Rückgrat Mit Pflanzen -geschnittenen Hecken -Räume und räumliche Tiefe erzeugen Schaffen von Räumen mit pflanzlichen Mitteln. Das räumliche Optimierung durch in die Tiefe führen. Pflanzen werden in das Blickfeld gerückt. Natur ist nicht nur grün. Natur ist auch Wasser, Kies, verdichteter Raum. Ökologische Belange -wie die Regenwasserrückhaltung -sind präzis gesetzte gestalterische Interventionen. Der Garten ist zur umgebenden Landschaft hin klar abgegrenzt -mittels einer Stampflehmwand. Der Gartenraum wird somit klar und fassbar. Das Wasserbecken schiebt sich aus der Wiesenfläche -leichte Niveauunterschiede werden raumbildend. Rainer Schmidt, geb. 1954 Planender Landschaftsarchitekt / Professur für Landschaftsarchitektur an der TFH Berlin Bundesgartenschau München 2005 soll das neu entstehende Viertel am Rande der Stadt für einen Sommer ins Zentrum des Interesses rücken. Eingang West mit Zellengarten und Eingang Ost mit Blattgarten bilden die Klammer aus temporären Ausstellungsflächen.Zwischen diesen beiden Polen erstrecken sich die Daueranlagen entlang der Riemer Terrasse. Die Senkgärten mit den Gärten der Potenzen und der Plantage, sowie im Osten die Parallelen Gärten. Erlebnisse durch Perspektivwechsel bieten die Schaugärten zukünftigen Baufeldern in München-Riem. Im Themengarten „Das Nest“ fühlen sich die Besucher so klein wie ein Vogelkind, im Garten „Die Fuge“ können sie einem kleinen Krabbeltier ähnlich die Zwischenräume zwischen riesigen betonplatten durchstreifen. Parkstadt Schwabing Auf ehem. industriellem Grund in München: Viertel mit zentralem Park, Wohnhäusern am Grünzug und Büros mit Gärten. Die Wohnstrassen und 3 schmale Grünzüge verlaufen von Ost nach WestÆ münden in den zentralen Park, der von Büro und Gewerbebauten gesäumt wird. Der Park selbst wird zum Zentrum des Viertels mit seinem Angebot an Grünflächen für Spiel, Sport und Erholung sowie durch seine gartenkünstlerischen Inszenierungen. Der Senkgarten liegt 3m unterhalb der „Terrasse“ genannten Wegachse und wird durch eine rote Mauer begrenzt. Der Park 600m Länge und 70m Breite Freiraum für Erholung und Freizeit. Sieben Motive lassen sich unterscheiden: der Felsgarten, der Geröllgarten, der Bergsee, die Hügellandschaft, der Forstgarten, der Feldflurgarten, der Farb- und Spielgarten. Gymnasium Paulinum im Inntal Ein Gebäude wie ein Denkmal –so steht auf halbem Hang, umrahmt von Berggipfeln und Almwiesen. Verbeugung vor dem Berg: Die neuen Räume der Schule verbergen sich im Hang, die Landschaft fließt über sie hinweg. Der zentrale Hof in der Achse des historischen Schulgebäudes öffnet sich mit einer einladenden Freitreppe der Landschaft. Er ist gepflastert und für Veranstaltungen geeignet. Alle anderen Höfe erhalten 15 cm höher liegende Holzdecks und Staudenflächen, die mit Solitärsträuchern überstellt werden. Johann-Gutenberg-Gymnasium, Erfurt Nicht zuletzt gab der Amoklauf eines Schülers 2002 den traurigen Anlass zu einem Umdenken. Æ braucht es räumliche Veränderung innen wie außen. Der Grundriss zeigt, wie zum neuen Entree der Schule wird und wie der Schulhof auf mehreren Garten-Stufen neue Nutzungen und Raumerlebnisse ermöglicht. Eine Schüler-Plattform schiebt sich durch das alte, massive Schulhaus und belebt es mit Freitreppen, offenen Räumen und Gärten. Die Freitreppe der Schülerplattform auf dem Gutenbergplatz ist von den Erfurter Domstufen inspiriert, auf denen traditionell Konzerte und Theater im Freien stattfinden. Am Schulhof bietet sich die langgestreckte Plattform als Bühne. Das Dach der Schülerplattform beziehen die Landschaftsarchitekten in die Gestaltung des Schulhofes ein. Als Aussichtsplattform bietet es Überblick über die kleinen Gartenräume zu beiden Seiten. Hier schaffen die Planer Cafeterrassen, Freiklassen, Spiel- und Sportgärten. Gabriele Kiefer Büro Kiefer 1987 -1992 Assistentin bei Hans Loidl / Planende Landschaftsarchitektin seit 2002 Professur für Städtebau und Landschaftsplanung TU Braunschweig Biosphärenplatz, Potsdam Architekten Barkow Leibinger, Berlin und das Büro Kiefer schufen mit diesem Projekt ein Statement des Zusammenspiels von Landschaft und Architektur. Der Park schließt direkt an die Potsdamer Kulturlandschaft der Preußischen Schlösser und Gärten an. Die Architektur der Halle arbeitet mit Erdwälle, die aus der militärischen Nutzung stammen. Das Raumkonzept hebt die Trennung von Landschaft und Gebäude weitgehend auf, ohne diese Trennung zu negieren. Der Platz zur Biosphäre bildet mit dem Gebäude eine Einheit und verbindet sich gleichzeitig mit der umgebenden Parklandschaft. Cortenstahl und Chinesischer Schiefer vermitteln durch ihre irisierenden Oberflächen das Wachsen und das Vergehen von Natur. Ein Wassertisch und Bänke, die sich aus dem Platz heraus heben, verkörpern die Verbundenheit des Gebäudes wie seines Wasserplatzes mit der Potsdamer Kulturlandschaft. Mobile Pflanztöpfe ergeben unterschiedliche Pflanzmuster. Hist. Vorbilder + Nutzungen der Gegenwart = visuell ansprechender Heckenpark Wohnhof Flämingstrasse, Berlin Kontrast als Gestaltungsmittel bestimmt die Freiflächen eines Wohngebäudes. Betont wird der Kontrast nicht durch Addition, sondern durch Überlagerung von Gestaltungselementen. Die dominierende Verkehrsfläche wird durch graphische Verdichtung und eine ungewohnte Farbgebung überhöht und wirkt so identitätsstiftend. Durch die Überlagerung von verschiedenen Graphischen Codes der Verkehrs- und Freizeitnutzung wird eine vielfältige Nutzung der Fläche ermöglicht. Dies ist notwendig, da im Mehrfamilienhaus eine Nutzungskonkurrenz um knappe Flächen besteht. Auf der südlichen Seite des Wohnhauses liegen konventionelle Elemente eines Gartens, auf der nördlichen Seite eine bunte Kombination aus Spiel- und Parkplatz. Æ verschiede Nutzungen! Donaustadtstrasse, Wien Büro Kiefer entwarf: temporäre Installation, die einen Nicht-Ort in ein bildstarkes Zeichen des öffentlichen Raums der Großstadt verwandelte. (Schattenkino) Auf dem Mittelstreifen der viel befahrenen Donaustadtstrasse errichteten die Landschaftsarchitekten eine 250m lange Segeltuchinstallation. 10 Beleuchtungsräume wurden mit in der Donau gefundenen Exponaten möbliert. In den Abendstunden wurden diese mit weiß-gelbem Licht bestrahlt. Besucher und Möbel der Innenräume projizierten so ein pittoreskes, vom Straßenraum wahrnehmbares Schattenspiel an die Wände, das Passanten zur Beobachtung oder auch aktiven Teilnahme einlud. Im Kino werden bewegte Bilder für statische Zuschauer gezeigt. Natur- und Erholungspark Adlershof, Berlin Drei Parks im Park: Das zentrale Naturschutzgebiet, der Landschaftspark in den städtischen Fugen sowie der Aktivpark als Übergang zu den bebauten Bereichen ermöglichen unterschiedliche Atmosphären. Wege, Gabionen und Gehölze bilden das Raumgerüst. Sport, Spiel- und Stadtgärten füllen sukzessiv den Aktivpark. Schafe übernehmen die Biotop-Pflege im Park. Die Aktionsräume des Parks sind die Übergänge zur umgebenden Stadt und entstehen in Form von Parkkammern. Diese nehmen den Stadtgrundriss der Wissenschaftsstadt auf und geben –mit Baumstreifen abgegrenzt –verschiedenen Nutzungen Raum. Kleingartenanlage Kirschallee, Potsdam Als „Gegenentwurf“ zur traditionellen Kleingartentypologie entstanden Kleingartenanlage Kirschallee. Während Kleingärten bisher häufig abgeschottete „Inseln“ in Ihrer Umgebung darstellen, öffnet sich der Entwurf von Büro Kiefer dem angrenzenden Stadtund Landschaftsräumen und nimmt gestalterisch deutlich Bezüge zur Umgebung auf. Die Anlage ist in Bändern strukturiert. Bänder mit privaten Kleingartenparzelen wechseln mit „öffentlichen Streife. Die übliche Dichte von Kleingartenanlagen wird aufgelockert. Die Parzellengrößen lassen verschiedene Typen von Nutzungen und Nutzern zu. Durch die leicht bewegte Topographie und die sich aufweitenden Bänder ergeben sich ständig wechselnde Blickbeziehungen in die angrenzenden Stadt- und Landschaftsräume und in die benachbarten Parzellen. Hans Baluschek Park, Berlin Mit nur 3 Elementen wurde einer Restfläche zwischen Bahngelände und einem Kleingartenareal eine eigene Identität geschaffen Büro Kiefer entschied sich für einen Park, der die Geschwindigkeit im Kontrast zur Ruhe zum Thema macht. Entlang des Bahndammes erstreckt sich ein linear gerichteter Weg auf dem vorgefundenen Plateau. Die asphaltierte Promenade mit reizvollem Blick auf die Stadtkante Berlins wird strukturiert durch Bastionen, die durch ihre Topographie die vorhandene Böschung betonen. Auf den Aussichtsplätzen konzentrieren sich typischen Freiraumnutzungen. Die Flächen sind mit Granitblöcken und mit artifiziell wirkenden Kieferhainen bepflanzt. Große platten aus Corten-Stahl dienen als Abdeckung der Böschung. Park Æmittelalterlichen parricus: eingezäuntes Jagdgebiet oder Waldstück. Eine große, waldartige Gartenanlage. Nach Schloß-, Landschafts-, Volks-, und Stadtparks, auch Techno-und Multimediaparks, Büro und Einkaufsparks. Schlosspark Schönbrunn Der Schlosspark Schönbrunn wurde in seiner heutigen Form ab 1750 im Auftrag Kaiserin Maria Theresias von den lothringischen Gartenkünstlern Louis Gervais und Jean Nicolas Jardot sowie in weiterer Folge von Adrian van Stekhoven und Ferdinand von Hohenberg gestaltet. Das Palmenhaus Errichtet 1882 im Auftrag Kaiser Franz Joseph I durch F. von Segenschmid. Mit 111m Gesamtlänge, 28m Breite und 25m Höhe das größte des europäischen Kontinents. Mediterrane, tropische und subtropische Pflanzen in 3verschiedenen Klimabereichen. Der japanische Garten Der 1913 von Schönbrunner Gärtnern erbaute, im Laufe der Zeit verwuchterte und 1996 wiederentdeckte japanische Garten wurde 1998 in seinen historischen Zustand rückgeführt und als zwei neue, repräsentative japanische Gärten als „Trockengarten“ (Karesansui) und „Teegarten“ (Cha-niwa) angelegt. Durch seine Jahrhunderte lange traditionelle Pflege zählt der ca. 185 ha. große Schlosspark heute zu den besterhaltenen barocken Gartenanlagen in französischem Stil. 1996 wurde er in die UNESCO Liste als kulturelles Welterbe aufgenommen. Parcde Citroen –Paris Im nördlichen Teil des Parks befindet sich der „Jardin en Mouvement“ (1). Er bildet den Ausgangspunkt für die Komposition der „Jardins Séreiels“ (2-7). Der „Jardinen Mouvement“ verändert sich ständig, wie eine Brache. Die Natur behält die Oberhand. Die „Jardins Sériels“ drücken Entwicklungsschritte der Natur aus, analog zur alchemistischen Theorie der Verwandlung von Blei in Gold. So ist jedem Garten ein Metall zugeordnet. Seine Farbe gibt dem Garten den Namen. Aus Farbe und Sinn leiten sich die Pflanzen ab, das Wasser bestimmt den Grundriss. Pflanzliche Themengärten („Jardins Sériels) Dem roten Garten (Garten des Eisens) ist der Geschmackssinn zugeordnet. Obstbäume prägen das Bild. Der silberne Garten ist der Garten des Sehsinns. Er ist tiefer gelegen und somit vollständig überblickbar. Im orangefarbenen Garten, dem Garten des Quecksilbers, spricht ein Pflaster aus Kieseln den Tastsinn an. Invalidenpark – Berlin von Christophe Girot in drei Bereiche gegliedert: der steinerne Platz an der Invalidenstrasse, der Wald im Zentrum und die Baumpromenade vor dem Wohnblock.Um den Platz führt ein Schotterweg. Die Platzfläche sinkt auf der einen Seite unter Wegniveau ab und hebt sich zur anderen Seite hin über Wegniveau. Breiter werdende Rasenstreifen unterbrechen das Granitpflaster. Reihen aus Gingko und Bänken kreuzen diese Linien. Stadtpark Wettingen Stöckli, Kienast, Koeppel, CH Grasfläche des ehemaligen Fußballfeldes wurde belassen. Geometrisch geformte Erdhügel mit sich entwickelnder Magerwiese. Parkwald als räumlicher Abschluss gegenüber dem Rathaus. Wasserbecken im Schnittpunkt der Rathaus- und Parkachse. Hecken als Abschluss gegen die Spielwiese. Pappelschicht vor dem Rathaus verhindert direkten Sichtkontakt. Neuer botanischer Garten, Bordeaux Mosbach Von der Naturlandschaft zur Kulturlandschaft zu den Erholungsräumen. - Eine Galerie der Naturlandschaften zeigt Landschaftsausschnitte aus der Umgebung von Bordeaux. - Der Wassergarten schafft einen Übergang zur lauten Uferstrasse - Feld der Ackerbaukulturen Stadtpark Dornbirn, Landschaftsarchitekten RotzlerKrebs Partner CH 1 Arboretum Im Zugangsbereich zum Naturmuseum werden auf einer imaginären Weltkarte Bäume aufgrund ihrer Herkunft zusammengefasst 2 Rüschhof Der zentrale Hofraum wird als Stadtplatz angelegt 3 Spielwiese 4 Dornröschengarten Der ehemalige Villengarten der Industriellenfamilie hat einen verwunschenen Charakter 5 Kanalplatz Der unterirdische Fabrikkanal wird mit Wasserrad, Hörrohr und Kanalfenster erlebbar gemacht 6 Spielplatz Kammerartige Weidenhecken bilden eine Spiellandschaft 7 Museumsgarten Der Wassergarten mit Pergola besitzt besondere Aufenthaltsqualitäten Georg-Freundorf-Park München 2002 Realgruen Landschaftsarchitekten Der neu gestaltete Stadtteilpark und Quartiersplatz im Münchner Westend verbindet ein gewachsenes Quartier mit dem neuen Stadtviertel auf dem ehemaligen Messegelände. Die Landschaftsarchitekten fassten die Anlage mit einem strengen Rahmen und integrierten Spielplätze und Sportfelder. MFO Park Zürich Landschaftsarchitekten Raderschall, Ingenieure Burckhardt & Partner Æ platzierten auf der Freifläche mit ausgefeilter Technologie aus 290 000kg Stahl, 32 km Stahlseilen und Litzen sowie 870 qm Holz- und Gitterrosten ein mächtiges, raumhaltiges Gittergerüst, das offenbar nicht wirklich für eine leicht geneigte Fläche konzipiert wurde und deshalb wie ein Möbelstück auf eine artifiziell erhöhte Bodenplatte gestellt wurde. Abgesehen von einem guten Dutzend schmaler Hecken, die am Boden den Innen- mit dem Außenraum verbinden, sollen 1200 Rank- und Kletterpflanzen in 100 verschiedenen Arten im Lauf an der mit Stahlseilen bespannten äußeren Fassade haushoch wuchern Æ mit dichten grünen Pelz überziehen. Turbinenplatz im Industriequartier Zürich Atelier Descombes Rampini Einbindung mit Bezug zur industriellen Vorgeschichte. Trennung von ruhigen und aktiven Zonen durch unterschiedliche Bodenbeläge Beleuchtung: Aufteilung des Raumes durch Beleuchtungskonzept. Lichtmarkierungen für Pflanzflächen und Wasserbecken. Straßenraum wird durch kaltes, weißes Licht gekennzeichnet, Fußgängerraum mit warmer Beleuchtung. Beleuchtung beginnt intensiv und wird im Laufe der Nacht schwächer. Kurpark Zurzach Stöckli, Kienast & Koeppel, CH Obstbaumbestandene Ebene, Fleckenhäuser mit Vorgärten, Kulturzentrum und eingedolter Bergbach als wichtigste Bezüge zum Ort. 4 Zonen: -Obstbaumwiese als Bezug zu den Gärten und Fleckenhäusern -Parkwald mit Wegenetz als räumlich stark ausgeprägter Abschluss zum Parkplatz auf der Südseite sowie zum geplanten Einkaufszentrum im Norden - 6 Gartenhöfe in Anlehnung an das Kulturzentrum als intensiv gestaltete Zonen mit speziellen gärtnerischen Elementen und Themen - Wiese, Bach, Wasserfläche. Das Zutagetreten und Verschwinden des Wassers als Ereignis Plage bleu, Valenton Paris1991 von ILEX Sandgrube bis 1979 40 ha Brachland mit 10 ha Wasserfläche im Zentrum. grünes Band zwischen Ortschaften sollte entstehen, sowie ein Erlebnispark. Geometrische Muster fassen den „plan d‘eau“ und geben dem Ort seinen Maßstab. Erdmassen bilden einen Schutzwall um das Wasser und steigen bis 20m über die Wasseroberfläche (Aussichtspunkt, künstliche Landschaft) kleinstrukturierte (Rosengarten, Labyrinth) sowie großzügige Orte („grande prairie“) entstehen. KromhoutPark, Tilburg NL Ehemaliges Kasernengelände. Entstehung eines Parks im Park durch Randbepflanzung eines vorhandenen Baumquadrats mit Rhododendron und Bambus. Öffnung des Parks nach außen zu den umgebenden Wohnvierteln. Innerhalb des Quadrats liegt ein großzügig angelegter Teich mit Insel. Vier Linien durchziehen den Park als Verbindung zwischen Park und Umgebung, sowie als gestalterische Elemente (1_Kunstlinie, 2_Kletterlinie, 3_Pergolalinie, 4_Wasserlinie). Ehemaliges Flugfeld in Berlin Adlershof / Gabriele Kiefer Das Flugfeld ist in eine unregelmäßige Sternfigur unterteilt, die drei Parks von unterschiedlichem Charakter entstehen lässt. Im Zentrum ist ein nicht begehbarer Naturpark angelegt, in dem ein über Jahrzehnte unberührter Trockenrasen erhalten blieb. Zwei Stege führen durch das Gelände und verschmelzen mit den künstlichen Bodenmodellierungen. Die Fugen zwischen den angrenzenden Ortsteilen werden mit offenen Wiesen und Hainen aus Eichen und Kiefern gekittet. Kammergärten entlang des Flugfeldes animieren zu Sport und Spiel. Die klar definierten Räume werden von unterschiedlichen Architekten thematisiert. Dadurch erhalten die Ränder einen Patchworkcharakter. Diese Bereiche sollen den Übergang zwischen der hohen Dichte der Siedlungsgebiete und der weiten Leere der Wiese darstellen. Kulturpark Westergasfabrik, Amsterdam, Kathryn Gustafson Erst MenschenÆGestaltung! In den Gebäude der ehemaligen Westergasfabrik in Amsterdam fanden bereits seit einigen Jahren Festivals, Konzerte und Märkte statt, als Kathryn Gustafson 1996 im Wettbewerb für einen Kultur-und Erholungspark überzeugte. Nahezu wie ein Trapez spannt sich das Gelände der ehemaligen Westerfabrik nördlich des Haarlemmervaat Kanals auf. Das Kernstücks des Siegerentwurfs ist das Fieldof Events nach Norden begrenzt mit einem lang gezogenen See. Die Landschaftsarchitektin entwickelte ihren Entwurf zwischen den Polen Kultur und Ökologie. Das Konzept bietet Raum für vielfältige Nutzung aber auch für naturnahe Bereiche. Wasser spielt im Park der Westergasfabrik eine wichtige Rolle! See und die Feuchtgärten sind Teile des Wassersystems im nördlichen Parkteil. Brücken führen über Wasserläufe oder verbinden den Park mit der angrenzenden Polder im Norden. 2000 Berggarten, Graz, Landschaftsarchitekt Dieter Kienast „Gärten in der Landschaft“ für die internationale Gartenschau in Graz. Aus 26 bis zu 8 Meter hohen RasenpyramidenÆ modernen Landschaftspark. Gemeinsam mit dem zweiten dauerhaften Teil der Schau, dem Fasangarten, dient er heute als Skulpturengarten. Steile Rasenböschungen schirmen die Anlage von der Umgebung ab und schaffen „Hortus conclusus“. Der bestehende Fichtenforst wurde in die Parkanlage integriert. Die geometrischen Rasenpyramiden erzeugen vielfältige Raumeindrücke: Sie faszinieren durch ihr Spiel mit Enge und weite, mit Topographie und Blickachsen. Hügeln, Täler; Schluchten und Ebenen öffnen den Besuchern stets neue Perspektiven. „Internationale Gartenschau Steiermark 2000“ Auseinandersetzung mit dem Thema Garten und Landschaft sie spiegeln den aktuellen Stand der Diskussion wieder und machen die Tendenzen und den Stellenwert transparent. Zum anderen dienen sie der langfristigen Aufwertung eines städtebaulich oft vernachlässigten Gebietes oder einer für so genannte Erholungszwecke unzureichenden Landschaft. Das zur Diskussion stehende Gebiet um die Schwarzlseen liegt eingeklemmt zwischen Flughafen und Autobahn sowie begrenzt und bedrängt von aktivem Schotterabbau. Eingeladen waren 8 renommierte Landschaftsarchitekturbüros aus Holland, Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Österreich, ihre Ideen für das Gebiet um die sogenannten Schwarzlseen bei Graz und unter dem Motto einer eine Internationalen Christoph Girot / Frankreich Dem Konzept, die Gartenschau als Collage zu verstehen Am deutlichsten tritt dies im Beitrag von Girot hervor. Er skizziert ein aktuelles Bild der unterschiedlichen Kulturen der Welt. Der Zugang zu fremden Welten ist enorm erleichtert, selbst die Pole können dank atombetriebener Brecher nahezu problemlos erreicht und gebucht werden. Die ferne Welt und die Sehnsucht nach Natur sind Aufhänger und Anlass der produzierten Bilder. Verfremdung und Überlagerung sind die vorherrschenden Stilmittel dazu. Die Kunst der Andeutung und die Vorliebe für das Assoziative, die im romanischen Sprachraum stärker verankert ist und in der Schule von Versailles repräsentiert ist, kommt unter anderem in einer exotisch anmutenden KaktusPyramide zum Ausdruck. Polder werden streifenförmig angelegt und das großflächig eingedeichte Land wird mit gartenschauspezifischen Inhalten besetzt. Mit ihren Lösungsansätzen setzen sie sich nicht nur über die räumlich vorgesehenen Grenzen hinweg, sondern auch über regionalspezifische Besonderheiten. Beitrag von West 8 Niederlande Der Ansatz die Gartenschau als landschaftsräumliches Ereignis zu betrachten und das Thema Landschaft über das Thema Garten zu stellen, wurde sowohl von dem niederländischen Büro West 8 als auch vom Atelier AgenceTeraus Paris vertreten. Ohne Zaghaftigkeit produzieren die Holländer „Landschaft“, schütten Berge und funktionieren Schuttkegel zum thematisch besetzten Schotterplateaus um. Sie beziehen sich auf die aktuelle Nutzung und leugnen den Reiz einer vom Schotterabbau geprägten Landschaft nicht. Sie arbeiteten frei nach dem Motto: Landschaft ist machbar, Herr Nachbar. Beitrag von Tischer& Burger, Deutschland Der strukturell-dominierte Beitrag von von Stefan Tischer aus München bezieht sich auf die Regeln der Landschaft und greifen die landwirtschaftlich geprägten Strukturen sowie ihrer Brechungen auf. Beitrag von Langenbach & Ivancsics, Deutschland/Österreich Das Team Ivancsics & Langenbach entwickelt nach dem Prinzip der landschaftsräumlichen Verdichtung und der grünräumlichen Präzisierung ein authentisches Grundmuster, welches sowohl dem Ort als auch dem Anlass gerecht wird. Als unspektakuläres aber langfristig wirksames Moment ist die architektonische Ausformulierung des Höhenunterschiedes zwischen Seeuferbereich und Ausstellungsterrain hervorzuheben. Fern eines Garten-Disney-Land Gedankens wird hier den Themen einer Gartenschau Platz eingeräumt. Landschaftsarchitektonisches Entwerfen - Hans Loidl´s Freiräume(n) Entwerfen ist Gestaltung, ist schöpferische Tätigkeit mit dem Ziel, Gestalt (Zusammenhang) zu entwickeln. Entwurf setzt sich aus vielen Faktoren zusammen – kulturelle, fachspezifische Zugänge Hintergründe, das Spezifische des Ortes, ... es ist nicht mit klassischen wissenschaftlichen Kriterien vergleichbar. Denn Entwerfen bewegt sich zwischen objektiven und subjektiven Gestaltbildungskriterien, in jedem Fall aber beruht sie auf intersubjektiven Erkenntnissen. Es bewegt sich auch zwischen Analyse und Synthese. Entwurfsinhalte – Entwurfsqualitäten – Komponenten Raum Ort / Weg Grundlagen guter Gestalt Einheitlichkeit durch Gemeinsamkeit Gemeinsamkeit der Lage Nähe/ Anordnung /Gemeinsamkeit im Erscheinungsbild Ideel/thematische Gemeinsamkeit / Unterschiedlichkeit /Reichhaltigkeit – die Störung der Einheitlichkeit / Vielfältigkeit /Vielschichtigkeit Merkmale guter Gestalt Anregung/Unsicherheit / Spannung /Gewichtigkeit/Ausgewogenheit/ Harmonie Verbindende Idee/Thema/Konzept /Deutlichkeit/ Einfachheit Werkzeug Wiederholung/Muster/Raster/Variation/Transformation/Sequenzen/Rhythmus/Proportion Zeichen Grundlagen guter Gestalt bedarf eines Anteils Reichhaltigkeit, Unterschiedlichkeit der Komponenten, dadurch entsteht Spannung. Zum Thema RAUM “Es gibt nicht den Menschen und außerdem Raum” o.F. Bollnow Raumbildung ist etwas ganz selbstverständliches für uns Menschen, ist eine essenzielle Tat des sich Verortens. Landschaftsarchitektonische Objekte (Park, Garten Hof, etc.) eint die Präsenz des Himmels als ständigem Begleiter. Architektonischer Raum Landschaftsarchitektonischer Raum 1. Satz: Raum ist Flächeneinheit und 3dimensionale Grenze “Der Mensch spannt seinen Raum von der Mitte, in der er steht, jeweils im Rahmen eines begrenzenden und einheitsbildenden Horizonts auf, und dass der Mensch seinen Horizont nie erreicht, sondern dieser mit ihm fortwandert, zeigt nur, dass der Horizont untrennbar zum Menschen gehört und der Mensch jeweils die Mitte seines vom Horizont umschlossenen Raumes bleibt. “ o.F.Bollnow 2. Satz: je schwächer die Grenze desto stärker die Fläche (und umgekehrt) 3. Satz: Raum ist Propotionserleben > Abhängigkeit der Raumwirkung von der Distanz zw. betrachtendem Subjekt und betrachtendem Objekt > Abhängigkeit der Raumwirkung vom Verhältnis zw. Augpunkt des Subjekts und der Höhe des Objekts Die Zerstörung des „reinen“ Raumes > Auflösen der Ecken > Auflösen der Grenzen > Verformen der Grenzen > punktuelle Modellierung > lineare Modellierung > „weiche“ Modellierung > Stärkung durch Flächeneinheitlichkeit > durch Markierung der fehlenden Ecken > Markierung der fehlenden Ecke und Flächeneinheitlichkeit Landschaftserfahrung - Freiraumerfahrung als eine Suche nach dem Rahmen bei Christophe Girot Auszüge aus dem Text: Die Suche nach dem Rahmen. Facetten der Landschaftsarchitektur des 21.Jahrhunderts, Hannover 2001 Landschaft braucht einen Rahmen, um als solche betrachtet zu werden. Aber dieser Rahmen muss dem menschlichen Maßstab und der direkten Umgebung gerecht werden. Eine Landschaft ohne den Betrachter gibt es nicht, ästhetische Wahrnehmung der Landschaft wird essentiell vom Maßstab des Betrachters und nicht vom Maßstab des Territoriums bedingt. Das Verständnis für die Rolle des Betrachters ist daher essentiell für die Entwicklung einer Theorie, die das Entstehen der Gartenkunst und der Landschaftsgestaltung erklären will. Die Neudefinition der Landschaftsästhetik ist vor dem Hintergrund der gegensätzlichen und oft widersprüchlichen wissenschaftlichen sowie poetischen Methoden, die wir verwenden, besonders schwierig. Wir haben akzeptiert, dass Landschaftsökologie die Grenzen des Gartens übersprungen und nun das ungerahmte Reich entfernterer Gebiete berührt hat. Noch haben wir weder eine angemessene ästhetische Tradition, noch die richtigen Instrumente, um mit solch einer Ausdehnung fertig zu werden. Es interessiert uns nicht so sehr der typische touristische Blick auf die Stadt, sondern vielmehr die allzu banalen, unbeschriebenen Nachbarschaften, die wir durchqueren, um an die gefeierten Aussichtspunkte zu gelangen. Unsere Welt des Dazwischenseins ignoriert und negiert den alten Bezirk von Haus und Garten. Das Fehlen eines ästhetischen Modells, nennen Sie es Rahmen, für diese offenen Umgebungen treibt uns häufig in den unsicheren Bereich purer Spekulation. Ich bin überzeugt, dass uns neue Instrumente zur Verfügung stehen, die unsere Sichtweise verändern und unsere Entwürfe beeinflussen wird. Der Sozialpsychologe E.T.Hall unterscheidet 4 Kategorien von sozialer Distanz: Intim-Distanz : bis 0,5 m Personal-Distanz: 0,5 – 1 m (instintiver Schutzumkreis) Sozial-Distanz: 1 – 2,5 m (engere Sozialdistanz) und 2,5 – 5 m (weitere Soziadistanz) 2,5 - 5,0 m Öffentliche Distanz: 5 – 7 (10) m (Obergrenze ist je nach kultureller, sozialer und persönlicher Prägung unterschiedlich) Raumwirkung und Pflanzen Pflanzen als Raumgrenze wandeln sich mit der Zeit, in Einzelstellung verändert sich auch ihr Habitus. So kann etwa ein in den ersten Jahren nach der Pflanzung offener Garten sich nach 20-30Jahren in eine unbehagliche beengende „Zwingburg“ verwandeln. Daher ist es beim Bau von Baumräumen nötig die artspezifische Zielhöhe und den zu erwartenden Habitus im Wandel der Zeit bzw. in Abhängigkeit der Stellung (Solitär oder enge Baumgruppe) zu kennen. Haine Der Hain, die im Verhältnis zur Umgebung dichte Gruppierung von Bäumen, ist ein eigenständiger Raumtyp. Haine sind „Häuser“: Flächeneinheitlichkeit und Grenzkörper entstehen gleichsam als Umkehrung üblicher landschaftsarchitektonischer Räume. Æ strenge Haine (ordentlich präzise) Æ regelmäßiges Baumdach Æ freie Haine (spielerische Ordnung Æ dicht geschlossene Haine Æ locker geschlossene Haine Æ lockere Haine Gruppenweise Auflockerung strenger Haine schafft neue räumliche Sitautionen des Haines (Lichtungen) Æ regelmäßige strenge Lichtungen im strengen Raster Æ freie Lichtungen im strengen Raster Æ richtungbetonende freiere Lichtungen Freie naturhafte Haine kein regelmäßiges Raser im Vergleich zu strengen Hainen Unregelmäßige Abfolge von hellen und schattigen Bereichen Größere Lücken und dann auch wieder dichter…. Unregelmäßige Anordnung: natürlich Je nach Baumart entstehen arkadische bis melancholische Stimmungsbilder! Bewegung und Erschließung “Weg” Zwei sehr archaische Faktoren sind für die Art unserer Bewegung ausschlaggebend: das Bedürfnis nach vorausschauender Orientierung und jenes nach ein möglichst “unaufmerksamen” Auftritt. Vorausschauende Orientierung Wege signalisieren Zusammenhänge. Ist kein materieller Weg als Angebot einer “mit Sicherheit” begehbaren Bewegungslinie vorhanden, werden instinktiv Anknüpfungspunkte im Gelände gesucht, nach denen die eigene Bewegungslinie vorausschauned “gebildet” wird. Der “unaufmerksame” Auftritt Unaufmerksamer Auftritt meint das instinktive Nestreben nach möglichst wenig Aufmerksamkeit forderndem, kräftesparenden und bequemen Auftreten und gleichmäßigem Ausschreiten. Trampelpfad – der Archetyp des Weges Die häufige Begehung einer bestimmten Linie im Gelände führt zum Archetyp des Weges, dem Trampelpfad. Wegverlauf und Sichtbeziehungen Zielgebundene Wegführungen fordern rasche Zielerreichung Æ geradlinige Wegführung möglichst unbeschwerliche Terrassierung Æ zielgerichtet!!! Æ automatisches Wahrnehmungsfeld des geraden Weges Æ Wahrnehmungsfeld bei verschwenkter Wegführung – Erschließung vielfältiger Szenen (die jedoch auch angeboten werden müssen) Das Bestreben eines gleichmäßigen, entspannten, eines „unaufmerksamen“ Auftritts zeigt sich in einigen charakteristischen menschlichen Verhaltensweisen der Fortbewegung: Æ geradlinig (gleichmäßig begehbares Gelände) Æ umgehen von Steinen / Langgrasbereich / kleine Bodenerhebung Æ geschwungene Wegführung ohne szenische Leitung Æ abkürzende Trampelpfade Æ geschwungene Wegführung mit offenen szenische Szenenangebot Trampelpfade – Archetyp des Weges = die häufige Begehung einer bestimmten Linie im Gelände führt zum Archetyp des Weges Æ Trampelpfad Benutzen eines vorhandenen Trampelpfades = eine der wichtigsten Anreize für die Wahl der Bewegungslinie (Nachfolgesyndrom) Weggelenke: sind besondere kleinräumige „im Weg“, sie bedeuten Veränderung Positive Lenkung Das Wissen über das instinktive Gehverhalten der Menschen gehört zum Fundament landschaftsarchitektonischer Entwurfsarbeit. Sichtbeziehung und Wegzeichen sind die Mittel “positiver Lenkung” Äußere und innere Erschließung Äußere Erschließung meint die Erreichbarkeit und die hauptsächlichen Zutrittspunkte eines Freiraumes von den umliegenden Bereichen aus. Innere Erschließung beginnt dort, wo die äußere Erschließung endet. Sie ist der Oberbegriff aller primär der Bewegung dienenden Strukturen und Elementen eines Freiraumobjektes. Die Erschließung ist selten Selbstzweck. Szenen bilden. Wege inszenieren ihren Umraum, sind “Leseanleitungen” ihrer Umgebungsqualitäten. “Ein schöner Weg sagt Irene während einer Wanderung-meint sie tatsächlich den Weg? Angenehme Fortbewegung Bestandsschonung (Besucherlenkung) Neugestaltung Michaelerplatz, Arch. Hollein, 1992 Archäölogische Grabungen förderten auf dem Michaelerplatz Teile einer römischen und einer mittelalterlichen Siedlung zutage. Hollein überhöhte den Platz gestalterisch durch eine schmale Vertiefung, die mit drei Sitzstufen die Raumkanten der Seitenstrassen in den Platzboden überträgt. Eine Spalte im Boden, in Naturstein und Nirosta gefasst, rahmt, nach Holleins Idee, Sedimente der Wiener Geschichte. Gouvernementsplein in Bergen - Bart Brands NL Der Platz wird primär durch das Falten der Grundfläche strukturiert. Zwei Rasenflächen verweisen auf die historische Gartensituation (ehemaliges Krankenhausgelände mit Obstgarten und Friedhof). Wichtiges Element der Gestaltung ist auch der Brunnen. Aus kaum erhöhten Edelstahlplatten schießen Fontänen empor. In die Platten sind verschiedene Stadtgrundrisse geschnitten. Tartini Trg Piran, Arch. Podrecca, Slo Der Platz entstand anstelle eines alten Hafenbeckens. Dieses wird in seinem polygonalen Verlauf in der Pflasterung geometrisiert. In einem Brennpunkt der Ellipse steht das Denkmal des Dichters. Steinbänke trennen den Platz vom Verkehr und fassen die Säulen für die Platzbeleuchtung. Diese Elemente spielen auf die klassische Architekturtradition Veneziens an. SchouwburgpleinRotterdam, West 8 Platz der Leere mit Bühne, auf der sich alle möglichen Leute treffen sollten Podium über Fußgängerniveau wird eher als Sitzgelegenheit genutzt Bänke entlang des Platzrandes, um das Geschehen von außen beobachten zu können Hoher Pflegeaufwand notwendig! Æ Zentraler Platz als Podium für vielfältige Aktivitäten Ilgplatz, Arch. Karin Zeitlhuber, Wien Asphaltfläche mit eingelagerten Inseln aus Kleinsteinpflaster als Spielmuster. Grünring spannt einen Trichter nach innen auf, Geborgenheit einer Schale im inneren. Dicker Erdpolster garantiert gute Entwicklung der Bäume, hohe Außenmauer soll Hunden keinen Zutritt ermöglichen. Bänke mit Lehnen für ältere Besucher, Rasenfläche als Spiel- und Liegebereich für jüngere Nutzer. Volkertmarkt,Landschaftsarchitektinnen Detzlhofer/Zwerger, Wien Der Platz erhält eine grüne Einfassung aus Bäumen. Versetzt angeordnete Glycinienspaliere bilden eine durchlässige Grenze zwischen Markt und Platz. Ein Blätterdach bietet schattige Sitzplätze. Die Platzmitte bleibt frei und dient als temporäre Bühne. Die Gestaltung lässt viele Nutzungsmöglichkeiten offen. Verschiedene Baumtypen (Blasenbaum, Blumenesche, Stadtbirne) verursachen ein differenziertes Spiel aus Licht und Schatten. Die Anordnung der Bänke bietet je nach Jahreszeit Schatten- oder Sonnenplätze. Yppenplatz, Landschaftsarchitektinnen KoseLicka, Wien Der Platz wird im Osten gegenüber der Müll- und Lieferstraße angehoben und mit einer Mauer abgeschlossen, den Durchlass zur westlichen Wohnstraße gewährt ein Spalier mit Glyzinien. Die diagonale Durchlässigkeit bleibt erhalten, ohne den zentralen, multifunktionalen Bereich zu zerteilen. Niedrige Mauern und Stangen können für allerlei Spielarten genutzt werden. Das Ballspielgitter wird an den Rand geschoben und durch eine zusätzliche Ballspielecke z.B. für Streetballer gänzt. Baumbestandene Seitenstreifen, wo auch der Kinderspielbereich untergebracht ist, liegen im Schutz der Marktzeilen. Um das Marktamt entsteht ein Sitzplatz, den rankende Rosen, Lavendel und zwei Zierapfelquartette schmücken. Calle Bofarull und Placad´Islandia, Arriola & Fiol Leitmotiv des Entwurfes ist der Kanal Rec Comptal, der heute unterirdisch verläuft. Tangential zu den Kurvenlinien des Kanals wurde ein neues Pflaster auf der Calle Bofarull verlegt und die Vegetation in entsprechenden Linien gepflanzt. Im Pflaster bestehen die vom Kanal abgeleiteten Linien aus einer Doppelreihe quadratischer Platten aus Corten-Stahl und Beton. Aus der einen erheben sich Bäume, aus der anderen Beleuchtungsmasten. Kernstück der Gestaltung ist der Placa d´Islandia. Wasser, Vegetation, Mobiliar und Pflaster verleihen ihm den Charakter eines Gartens. Cours de l´Abbaye-aux-dames, Jacques Coulon, 1988 Im Kloster l‘Abbaye aux Dames aus dem 17. Jahrhundert sollte ein Zentrum für Musik entstehen. Die benachbarte Kaserne aus dem 19.Jahrhundert war für Wohnungen vorgesehen. Vier Nutzungsforderungen wurden gestellt: die Kapelle, Tourismus, das Musikzentrum und der Wohnungsbereich. Die verschiedenen, dennoch homogenen Architekturstile warfen die Frage nach dem ästhetischen Stil der Gestaltung auf. Das Projekt ist wie eine Spirale aufgezogen, bezugnehmend auf die konzentrischen Mauern der alten Abtei, und zu dem byzantinischen Gewölbe. Die Spirale beginnt im Osten mit Sitzstufen und wird mit einem langen Bankett fortgesetzt, das eine horizontale Bezugslinie liefert. Das Bankett bildet auch eine Grenze zwischen dem Vorplatz des Klosters und dem Wohnungsbereich. Die Zugänge sind vom Kloster ausgehend strahlenförmig angelegt. Pflasterstreifen dienen in dem vorhandenen Marschboden der Entwässerung. Die Spirale hat zwei Funktionen: Sie definiert den Abstand zwischen Besucher und Fassade und sie verbindet die unterschiedlichen Bodenniveaus. Jardin Caille, Lyon, Christine Dalnoky & Michel Desvignes, 1992 Der Entwurf passt sich in das urbane Muster ein und bezieht sich auf bestehende Strukturen (auf die bestehende Bepflanzung (Platanen), auf die Infrastruktur und auf den Zugang zu den Gebäuden). Der Platz ist streng linear ausgerichtet. Er besteht aus Bändern aus Stein(Boden), aus Pflanzen (Sträucher und Gräser) und Mobiliar (Bänke, indirekt Beleuchtung), entlang der alten Platanenallee. Rechteckige Bankelemente nehmen Bezug auf die gegenüberliegende Fassade, begrenzen den Platz und schützen ihn vor Automobilschäden. Es gibt keine Querverbindungen in der Längsorientierung des Platzes. Die verschiedenen Steinbeläge vermitteln das Ambiente eines Gartens. Placedes Terreaux, Lyon, Christian Drevet, 1994 69 Wasserfontänen im Boden werden in der Nacht von unten beleuchtet, die nasse Oberfläche des Wassers spiegelt die Fassaden rund um den Platz. Gestreifte Bänder teilen den Platz in quadratische Felder. Eine Säulenreihe im Norden definiert die Cafe-Promenade. Die Wasserfontänen wechseln ihren Rhythmus, parallel dazu verändert sich die von ihnen erzeugte Geräuschkulisse. Platz der Einheit in Potsdam, WES & Partner, 2001 Der Platz der Einheit wurde im Gesamtkonzept der Buga (Bundesgartenschau) fertiggestellt. Mit schweren Betonstufen wurde eine prägnante Erschließung und ein neuer nutzbarer Aufenthaltsraum geschaffen. Die ruhige und wirkungsvolle Geste ist vor Ort umstritten. Die Anschlüsse überzeugen im Norden nicht, Auch die Dimension der Betonstufen löste Kritik aus. Æ X Marktplatz Ottensheim, Boris Podrecca, 2000-2002 Brunnenkaskade und Abtreppung zur Donau Marktplatz fällt steil zur Donau hin ab. Garageneinfahrt am Platz als Sockelgeschoß für eine Pergola Pergola gleichzeitig als Abschluss einer Kaskade, die den Platz in Längsrichtung begleitet Freiflächen des Platzes als Teppiche, auf Inseln bleibt Platz für Gasthausgärten. Rathausplatz St.Pölten, Podrecca Die Rückführung des Hauptplatzes zu einem öffentlich genutzten Veranstaltungsraum griff die gegebene Gliederung mit der barocken Pestsäule und den gegenüberliegenden Hauptgebäuden von Rathaus und Franziskanerkirche auf. Steinerne Teppiche verbinden diese traditionellen Zentren des bürgerlichen und religiösen Lebens. Der Platz selbst ist „dreischiffig“ strukturiert, mit einer freien Mitte und zwei seitlichen Funktionsbereichen. Hier wurden Stadtmöbel, Brunnenanlage, Garagenabgänge und Beleuchtungsmasten positioniert. Hauptplatz Wiener Neustadt, Architekten Eichinger und Knechtel, 1997 Vor mehr als 800 Jahren wurde die rechteckige Platzform mit den Dimensionen 1:2 geschaffen. An Hand von zwei Messpunkten wurde die Orientierung des Platzes OstWest Richtung festgelegt. In der historischen Stadtstruktur erhielt der Platz mit seinem Straßenkreuz eine zentrale Bedeutung und bot unterschiedlichen Märkten Raum. Im Laufe der Jahre wurde der Platz immer mehr als Parkplatz für den ruhenden Verkehr genutzt. Die Neugestaltung sollte die ursprüngliche Multifunktionalität des städtischen Freiraumes zurückgewinnen. Die Grundidee der Neugestaltung ist das Prinzip für vielfältige öffentlichen Nutzungsmöglichkeiten. Der 82 Meter breite und 164 Meter lange Platz soll wieder Stadtmittelpunkt werden. Das Fußgänger- und radfahrfreundliche Gestaltungskonzept bietet wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten Raum. Die Ost-West-Ausrichtung der Belagstreifen reicht in die bestehenden umliegenden Fußgängerzonen hinein. Das spezifische Lichtkonzept verknüpft den Platz mit dem Nachthimmel. Platzgestaltung Herzogenburgvon Eichinger und/oder Knechtl, 2002 „Bildhafte“ Oberfläche 2002 wurde im Rahmen der Initiative 'Kunst im öffentlichen Raum' ein geladener Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes vor der Stiftskirche des Stiftes Herzogenburgausgeschrieben. Größte Herausforderung war die Umsetzung des Bildmotivesin ein System vom18x18cm großen, eingefärbten Betonsteinen. Lösung: Das Schwarzweißbild wurde per Scansgrafisch in 7Grautöne zerlegt. Über diese Grautöne wurde ein Quadratraster in der Größe der zu verlegenden Steine gelegt und ein Verlegebuch erstellt, das die Reihenfolge der insgesamt 33.928 Steine definierte. Den 7 Grautönen der Betonsteine wurden in einem eigens erstellten Verlegebuch 7 Kennfarben zugeordnet: Gelb, orange, rot, violett, blau, grün und schwarz. Im Zuge der Neugestaltung des Platzes vor der Stiftskirche wurde ein neues Beleuchtungssystem errichtet. Das Licht der 8 Scheinwerfern wird von Reflektoren weich und blendfrei auf den Platz reflektiert. 4 neu gepflanzte Linden werden durch Einbauscheinwerfer (sie befinden sich in den quadratischen Baumgittern) in Szene gesetzt. Den vorderen Abschluss zur bestehenden Platzebene bilden leicht geschwungene Kunststeinstufen, die im Mörtelbett verlegt wurden. Bahnhofsvorplatz Salzburg, Joachim Schürmann und Partner, 1999 Zielsetzung des internationalen Wettbewerbs zur Neugestaltung des Bahnhofsplatz war ein attraktives Entree zu schaffen und dabei die verkehrstechnischen Einrichtungen zu integrieren. Im Konzept des Siegerprojektes wird der Platz in drei Bereiche gegliedert. Den steinernen verkehrsfreien Platz unmittelbar dem Bahnhof und der Bahnhofshalle zugeordnet, dem Baumhain Richtung Wohngebäude und dem Verkehrsraum mit Elektrobusstation und Taxivorfahrt. Der steinerne Platz dient als Empfangsraum, als Treffpunkt, Wartezone und Aufenthaltsort. Eine 18 Meter hohe weithin sichtbare Lichtstele und der Labyrinthbrunnen aus massivem Natursteinblöcken prägen diesen Freiraum. Der Baumhain, der zweite große Platzbereich ist eine ruhigere Zone. 30 bis 40 Jahre alte Hainbuchen bieten der angrenzenden Wohnbebauung Schutz und wirken als Rahmen für das bunte Treiben auf dem belebten steinernen Platz. Die unterschiedlichen Platzbereich werden durch die Verwendung des immer gleichen Bodenbelags, einem hellrosa-grau schimmernden Granitstein zusammengehalten. Dieser Naturstein ist auch Grundelement des Brunnens, Ingredienz der Betonfahrbahn und Ausgangstoff für den Split des Bodens unter dem Baumhain. Schwarzenbergplatz, Arch. Arribas, Wien Das Siegerprojekt "VIENNA LIMELIGHT" symbolisiert den Schwarzenbergplatz als urbanes städtebauliches Element. Neben der optischen Neugestaltung konnte auch der Verkehrsfluss durch die neue Straßenraumgestaltung verbessert werden, vor allem für Radfahrer und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel gibt es durch neue Radwege sowie den viergleisigen Ausbau für die Straßenbahnlinien 71 und D Verbesserungen. Im rückwärtigen Abschnitt des Platzes konnten die Kreuzungsbereiche effizient entflochten und übersichtlicher gestaltet werden. Arch. Arribas1998:„ Das Projekt basiert auf der Lesbarkeit seiner Zeichen, erneuert sie und macht sie für den Betrachter wahrnehmbar. ... Am Tag scheint der Platz unverändert -abgestufte Grauschattierungen verschmelzen Fassaden und Boden. ... Bei Nacht verwandelt sich die Symetrieder Gebäude in Leuchtspuren ... funkelnde Laternenpfähle akzentuieren den dunkelgrauen Asphalt, ein Lichtstrahl vereint die fragmentierten Bodenbeläge. Strahlend rote Lichter zwischen den Schienen heben die Gleise hervor und warnen vor ankommenden Straßenbahnzügen; fluoreszierend grüne Lichter betonen und markieren die Übergänge." Die Hauptachse des Schwarzenbergplatzes verläuft durch das gesamte Projekt, wodurch eine Gruppierung der Denkmäler und der neuen Elemente erreicht wird. Für eine klarere Erscheinung der Gebäude werden die Laternenpfähle versetzt sowie die vom Rand zur Mitte des Boulevards verlaufenden Kabel und Verspannungsseile entfernt. Der rechteckige Schwarzenbergplatz erhält durch seine Erweiterung am südlichen Ende einen besonderen Charakter. Der Bereich vor dem Palais Schwarzenberg wurde durch die Neugestaltung erweitert und stellt nunmehr eine homogene Erholungsfläche dar. Der steinerne Platz dient als Empfangsraum, als Treffpunkt, Wartezone und Aufenthaltsort. Eine 18 Meter hohe weithin sichtbare Lichtstele und der Labyrinthbrunnen aus massivem Natursteinblöcken prägen diesen Freiraum. f Das Beleuchtungskonzept strukturiert den Platz für nächtliche Stunden. Die funktionelle städtische Beleuchtung ist an der Innenseite der Fahrbahnen konzentriert. Der Mittelbereich wurde völlig freigelassen, um eine Beeinträchtigung der vom Boden kommenden Hauptlichteffekte (Bodeneinbauleuchten) zu vermeiden. Kirchenvorplatz Riem, Arch. Florian Nagler,München, 2005 Halb geschlossene Klinkermauern fassen im neuen Kirchenzentrum Riem die Gebäude der Religionsgemeinschaften zu einem kompakten städtebaulichen Ensemble zusammen. Im Inneren ergibt sich eine Abfolge aus verschiedenen Plätzen, Höfen, Gassen und Gärten. Schlanke aufrecht wachsende Birnbäume kontrastieren mit den introvertierten Kirchenhöfen. Der Klinkerläuferverband bildet einen Gebäude verbindenden Belag in allen Höfen. Im Sakristeihof des Katholischen Bereichs liegt ein Wasserbecken, in dem sich die Sonne spiegelt und so das Licht in den Sakristeiraum gelenkt wird. Den Wohnungen im Obergeschoss sind intensiv nutzbare Dachgärten mit Holzdecks und Pflanzbereichen zugeordnet, die individuell gestaltet werden können. An den Aufgängen zu den Dachgärten wachsen mehrstämmige Felsenbirnen, die in die angrenzenden Höfe hineinleuchten. Ein Band aus Gärten begleiten die Kirchengebäude im Süden und im Osten. Geschnittenen Hecken trennen den Parkplatz, den Jugendgarten, den Mutter-Kind-Garten, den Pfarrgarten und die Freiflächen des Kindergartens voneinander. Ambergplatz Feldkirch, Architekten Baumschlager und Eberle,2002 Der Parkplatz eines Einkaufszentrum sollte mit der Umgestaltung eine besondere Bedeutung und Identität erhalten. Im Konzept der Architekten wird die Anziehungskraft des Platzes erprobt: Symbole, Bilder, Texte abseits unserer Gewohnheiten dienen als Inschriften und fördern die Multifunktionalität des Platzes. Die temporäre Nutzung der Fläche als Skater- und Spielplatz steht im Wechsel mit der Nutzung als Stellplatz. !!!!! Generelle Gestaltungskriterien zur Platzgestaltung: -Externe Bezüge und städtebauliche Beziehungen -Bewegungsabläufe (fußläufige Hauptbeziehungen) und Verkehrsströme -Interne Kohärenz (einheitliche Materialwahl) -Klare Raumaufteilung -Umgang mit Nahtstellen, Übergängen, Abgrenzungen -Auswahl und Einsatz von Pflanzen !!!!!! Physiologisch begrenztes Sehvermögen Æ bestimmte Distanzen dürfen nicht überschritten. Diese betragen bei Personen 1200 Meter Personen, die sich bewegen 150 Meter Erkennen der Gesichtszüge 25 Meter Unterscheidung der Gesichtszüge 10 Meter Diese Entfernungen haben insofern Bedeutung als ein intimer Raum 25 m und ein großer Raum 150 m nicht überschreiten soll. Monumentalräume, bei denen der Mensch noch eine Rolle spielen soll, können Dimensionen bis zu 1200 m haben. Maertens Gesetze des ästhetischen Sehens Wenn ein Betrachter sich am Rand eines Platzes befindet und den Blick auf die gegenüberliegende Bebauung richtet, wobei er ein Blickfeld übersieht, das maximal 27° in der Vertikalen beträgt, ergeben sich je nach Verhältnis von Wandhöhe zu Platzbreite folgende Raumeindrücke: Verhältnis 1:1 Der Betrachter überblickt die Wand nur zur Hälfte, der Raum kann höchstens als Vorplatz zu einem Gebäude, aber nicht als Platz wirken. Verhältnis 1:2 Der Betrachter überblickt die Wand in voller Höhe, der Raum wirkt geschlossen und als Platz sehr eng.ls Verhältnis 1:3 Der Betrachter überblickt zugleich mit der Wand einen zusätzlichen Ausschnitt des Himmels, der Raum wirkt nicht mehr völlig geschlossen, damit sind optimale Bedingungen für einen Platz gegeben. Verhältnis 1:6 Das Verhältnis zwischen der Platzwand und dem Ausschnitt des Himmels hat sich umgekehrt. Der Platz wirkt sehr weit. Wird das Verhältnis weiter reduziert, so geht der Eindruck des Platzes verloren. Freiraumgliederung Zonierung durch Oberflächengestaltung: Oberfläche - Bodenbeläge - Topografie – Mauern - Wege – Stufen – Möblierung Pergolen,Rankgerüste-Wasser Werkstoffe Stein Holz Stahl Glas Beton Entwässerung befestigter Flächen Schlitzentwässerung Punktentwässerung Entwässerungsrinnen Beispiel Venedig Regenwassersammlung via Plätze Die Lage Venedigs in der Lagune brachte Probleme für die Trinkwasserversorgung mit sich. Das Lagunenwasser selbst ist brackig und salzig und in dem porösen Grund der Lagune war es unmöglich Brunnen zu graben. Es blieb nur der Ausweg, die Wasserversorgung durch Zisternen zu sichern. Gassen und Plätze wurden mit Steinplatten belegt, zwischen denen das Regenwasser nicht versickern konnte. Das Gefälle der Gassen und Platzflächen wurde so eingerichtet, dass das Wasser auf den großen Quartiersplätzen zusammenfließt. Unter diesen Plätzen hob man große, rechteckige Gruben, mit 8-12 m Seitenlänge und 2 m Tiefe aus. Diese wurden durch eine dicke, wasserundurchlässige Schicht aus Ton gegen das Lagunenwasser abgedichtet und anschließend mit Sand gefüllt. In der Mitte mauerte man einen Brunnenschacht. Das Gefälle auf der Platzfläche wurde so eingerichtet, dass sich an vier Punkten das ankommende Wasser sammelt. An diesen Stellen sind Sickerschächte angeordnet, durch die das Regenwasser in das Filterbett eingeleitet wird. Geometrische Muster auf der Platzfläche, meist aus Marmor, kennzeichnen die Sickerschächte und deren Verbindungen. Bodenbeläge - Beläge aus Natursteinpflaster - Klinkerpflaster - Natursteinplattenbeläge - Splitt- und Kiesbeläge - Wassergebundene Decken - Schotterrasen - Betonpflaster, Betonplatten - Beläge aus Ortbeton - Asphaltbeläge Schotterrasen zeigen, dass oft mit einfachen Maßnahmen das Auslangen gefunden werden kann. Die Herstellungskosten sind gering, bei Gliederung der Stellplätze durch Trennstreifen mit Kleinpflaster und Schattenbäume ist ein Parkplatz mit Schotterrasen auch im Eingangsbereich attraktiv. Rasenfugen Pflaster PFLASTER / Oberflächen Schotterrasen Abflussbeiwert 0,3–0,2Die Oberfläche besteht aus einem Gemisch aus Humusund Schotter bzw. Splitt. Auf die Oberfläche wird Rasensamen eingestreut und anschließend verdichtet. Kies-/Splittdecke Abflussbeiwert 0,3–0,2Die Oberfläche besteht aus Kies oder Splitt mit gleichförmigermittlerer Körnung, der auf einem durchlässigen Unterbau aufgebracht wird. Rasengittersteine Abflussbeiwert 0,5–0,4sind Betonsteine mit wabenförmigen Öffnungen, die mit Humus gefüllt und mit Rasen bewachsen sind. Sie weisen einen Grünflächenanteil von über 40% auf. Rasenfugenpflaster Abflussbeiwert 0,6–0,4wird aus Pflastersteinen mit Abstandshaltern hergestellt. Sie sorgen für breite Fugen zwischen den Pflastersteinen. Der mit Gras bewachsene Fugenanteil beträgt bis zu 35%. Splittfugenpflaster Abflussbeiwert 0,6–0,4besteht aus aus Pflastersteinen mit schmalen Zwischenräumen. Die Verfüllung der Fugen erfolgt mit Splitt oder Kies. Anforderungen an monolithe Betonplatten / Ortbetonbelag - frost- und tausalzbeständig - Rutschfest(Besenstrich / kugelgestrahlt) - Bewehrung bei Belastung Wege _ Bewegung ist ein Moment des Räumlichen Geländeprofile im Garten- und Landschaftsbau Checkliste Wasseranlagen 1. 2. 3. 4. 5. Welche Absicht wird mit dem Brunnen verfolgt-Unterhaltung-Symbol-Blickpunkt? Lokale Verhältnisse (Wind Gebäude Vegetation Verkehr etc) ist der Brunnen zugänglich-benutzbar? ist die Wasserzirkulation für separate Beckenbreiche möglich? Bei Wasserkaskaden ist das unterste Becken groß genug um das Wasservolumen der oberen Becken aufzufangen? 6. Ist der Einkaufsbereich groß genug? Das Verhältnis 8:1 zw. einkaufsbereich und Durchmesser Einlaufrohr sollte nicht unterlaufen werden 7. Sind das Becken die Pumpanlage und die Rohre winterfest? 8. Ist die Pumpe ausreichend dimensioniert? 9. Kann der Wasserstand konstant gehalten werden? 10. Wo befindet sich der Pumpraum? 11. Bei öffentlichen Anlagen wurde das Konzept mit den Gesundheitsbehörden abgesprochen? 12. Ist der Belag um das Becken rutschfest? 13. Vandalismus und Abfälle? Pflanzen als Stimmungsträger Der silberne Garten im ParcAndré-Citroen in Paris ist der Garten des Sehsinns. Im Kiesbett wachsen Zwergweiden, Heiligenkraut, Kreuzkraut, graue Disteln, silberner Salbei, Beifuß. Schiphol Airport, Amsterdam West 8 Im Bereich des Flughafens Shipol bei Amsterdam setzten die Landschaftsarchitekten ausschließlich Birken, da diese durch ihren Habitus und hohen Feinastanteil den Vögeln keine Spähwarten und Aufenthalt anbieten –und so das Ausschwärmen von Vögeln und Kollisionen mit Triebwerken vermieden wird. Square de Bouleaux, Paris 1992 In diesem engen Hof in einem dicht verbauten Gebiet setzten Desvigne & Dalnoky ausschließlich Birken. Durch die dichte Pflanzung entsteht eine Art grüner Schleier, welcher Distanz zwischen den engen Fassaden schafft. Minimalist Garden Der einfache kiesbedeckte Hof in Stockholm hat einen quadratischen Grundriss in dessen Mitte sich ein Kreis aus Weiden befindet. Deren Blätter schließen den Raum nach oben. Es entstehen schattige und sonnige Bereiche. Allee Alleen markieren oft zwei konkrete Punkte bzw. die Strecke dazwischen. Alleen haben zum Teil barocken Ursprung, in der Gründerzeit waren sie klassisches Element im Städtebau, aber auch die landschaftliche Allee hat je nach Landschaft Tradition. Das Parterre im Kloster San Lorenzo, Santiago de Compostela, ESP Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Garten neu angelegt. Dabei entstand auch das Buchsbaumparterre. Die Pflanzen sind so dicht gewachsen, dass die Motive von oben mit Hilfe eines Gerüsts geschnitten werden. Hecken Freiwachsende landschaftliche Geschnittene geformte Mehrschichtige Landschaftshecke Bodenbündige Heckenbänder Vergleich Rasen und Wiesen Der Unterschied liegt einerseits in der Artenzusammensetzung und andererseits in der Pflege. Wiese: artenreicher. wird 2 –3 x pro Jahr gemäht. ist ein sensibles Biotop. Es wurden für die verschiedenen Ansprüche unterschiedliche Wiesenmischungen entwickelt: Landschaftsrasen mit Blumen und Kräutern Dachrasen mit Blumen und Kräutern Blumenwiese „Boku“ Dauerwiesenmischung für trockene oder feuchte Lagen Der Rasen ist gräserdominiert. muss mindestens alle 6 Wochen gemäht werden. ist mehr oder weniger trittfest. Es wurden für die verschiedenen Ansprüche unterschiedliche Rasenmischungen entwickelt: Park-und Gartenrasen Sport-und Spielrasen Schattenrasen Magerwiesen, Trockenrasen und Halbtrockenrasen sind aus der Sicht des Naturschutzes wertvolle Biotope und an spezifische Standorte und Wirtschaftsweisen gebunden. WILDWUCHS - Vom Wert dessen, was von selbst ist. MA 22 –Umweltschutz -Sukzession-Verwilderung als absichtslose Entstehung -Verwilderung als Vorbild in der Gestaltung -Verwilderung als Stimmungsträger -Patina als Teil des Verwilderungsprozesses -Verwilderung war vor der Gestaltung -Verwilderung folgt auf eine völlig anders geartete Gestaltungsabsicht -Verwilderung anstelle von Gestaltung Museumspark Kalkriese Bei der Gestaltung des Museumsparks setzten die Landschaftsarchitekten bewusst waldbauliche Pflanzungen im Sinne einer Sukzessionsstrategie für eine flexible Parkentwicklung. Die Gestaltung bezieht sich auf die Varusschlacht9 n. Chr. in der die Germanen das römische Heer schlugen. Der Angriffswall wurde aufgeforstet. Dabei war zu berücksichtigen, dass die archäologisch wichtigen Bodenschichten nicht durch Wurzeln gestört werden. Deshalb wurden flachwurzelnde Pioniergehöze verwendet. Für streifenförmige archäologische Grabungen im Bereich des Walles wird der Primärwald gerodet. Nach Abschluss der Untersuchungen werden die Zielbaumarten eines mehrschichtigen Stieleichenwaldes mit Hainbuchen gepflanzt. Das Raster bildet die Grundlage für ein einheitliches Erscheinungsbild von Primärwald und Stieleichenwald. Der Passpartouteffekt Gestaltungselemente kommen besser zur Geltung, gibt man ihnen ein Passpartout oder einen Rahmen. Der Blick des Betrachters wird konzentriert und durch das Passpartout wird dem Auge Ruhe geschenkt. Im rechten Bild wird dieser Effekt durch die Eibenhecke mit horizontaler Oberkante erreicht. Kletterpflanzen Außenanlagen Swiss Re / Architekten: Bothe, Richter, Teherani, Hamburg / Martha Schwarz, Peter Kluska, München In den Plänen der Architekten tauchte die Idee einer „schwebenden Hecke“ auf, die den aufgeständerten Verwaltungskomplex in 6 m Höhe umschließt. Landschaftsarchitekt Peter Kluska konnte diese Idee durch seine umfassende Kenntnis von Pflanzen und Klima realisieren. Angehoben von einer Stahlnetzkonstruktion wächst nun eine Hecke aus Clematis und wildem Wein in die Höhe, so dass der Blick aus den Fenstern der aufgeständerten Büro-Einheiten auf die gleiche Ebene der Hecke fällt. Unter denaufgeständerten Büroflügeln hat die amerikanische Gartenkünstlerin Martha Schwartz einen künstlichen Garten in den Farben blau, rot, gelb und braun entworfen. Dieses Farbkonzept lässt Innen und Außen verschwimmen und setzt Orientierungsmarken innerhalb dieses großflächigen Gebäudekomplexes bis hinein in die Tiefgarage. 2 Jahre wuchsen die 200 Pflanzen in einer toskanischen Baumschule auf etwa 11 Meter Höhe heran, bis sie per Kühltransport nach Unterföhring gebracht wurden. Bis zur Unterkante des Gebäudes werden die Pflanzen später entlaubt, damit die Hecke schwebend wirkt. Ferienhaus in Dyngby, DKArchitekt Claus Hermansen Nach ein paar Jahren, so wünscht sich der Architekt, wird die oxidrote Metallhülle von üppigem Grün überwuchert und das Sommerhaus vollkommen n die Natur eingebettet sein. Alle Wand- und Dachflächen sind mit voroxidierten Streckmetallkassetten verkleidet, an denen der rund um den Sockel gepflanzte Efeu hinaufklettert. Gartenschere so wichtig wie der Hausschlüssel: Wenn das Haus für längere Zeit unbewohnt bleibt, kann es passieren, dass der Bauherr Fenster und Türen erst freischneiden muss, bevor er sie öffnen kann. Hotel PershiningHall Paris Patrick Blanc Patrick Blanc hat 2001 diesen „mehrgeschoßigen Garten“ geschaffen. Er arbeitet mit Pflanztaschen aus einer steifen, 13 mm starken filzartigen Acrylmembran. Mit Nährstoffen angereichertes Wasser rieselt durch den Filz und ernährt sie wie bei einer Hydrokultur. Die Pflanzen durchdringen den Filz mit ihren Wurzeln und verstärken so die Struktur. Mit einer Wandhöhe bis zu 30 m steckte sein Verfahren hier seine Grenzen ab. Es finden hauptsächlich Pflanzen Verwendung, die mit wenig oder sogar ohne Erde auskommen, Epiphyten und Lithophyten. Aussenanlagen Verkehrsinformationszentrale ASFINAG Wien 23 Betriebsgelände Architekt Krischanitz Die Aussenanlagen haben entsprechend der Lage primär einen landschaftlichen Charakter und weniger einen gärtnerischen. Die geplanten Baumpflanzungen schaffen eine optische Distanz zu den angrenzenden Betriebsgebäuden. Tragendes Element der Gestaltung ist der bauseitserstellte 2-3m hohe Zaun, welcher auch Teil der Fassadengestaltung ist und intensiv (von Parthenocissusquinquefolia, Clematis vitalba, Ampelopsismegalophylla=Scheinrebe) bepflanzt und berankt wird. Die Modellierungen, deren Böschungen bepflanzt sind, kontrastiert den Standort durch seine Künstlichkeit. Institut für Kunstgeschichte und Geisteswissenschaften in Grenoble von Anne Lacatonund Jean Philippe Vassal Nach der Auffassung von L&V sollen Gebäude nicht nur vor dem Außenklima schützen, sondern es im Inneren spüren lassen. Aus den Wintergärten strömt der erdige Duft der Pflanztröge durch die offenen Schiebefenster in die Seminarräume. Die Bourgainvillea in der thermischen Pufferzone wird automatisch bewässert und gedüngt wie die Tomaten in der Landwirtschaft. „Passage“ –Installation im Rahmen der Lausanne Gärten 97, Interpretation einer alten Gebäudestruktur, Metallträger, Gitter, Hopfen, Gras Grüner Innenhof -Kunst am Bau Innenraum eines Pensionisten-und Pflegeheimes. Das Segel als Bildelement ist Ausgangspunkt. Die Lage des Landespensionistenheimes zum Fluss und die Grundfigur des Gebäudes unterstützen die Assoziation. Das Segel wird neu interpretiert. Es unterstreicht die räumlichen Gegebenheiten, nutzt die Raumhöhe und lässt Bewegungsfreiheit. Fadenspannbilder liefern die konkrete Anleitung. Passionsblumen und Kastanienwein erklimmen problemlos Höhen von 20 m und machen das Segel durchscheinend Grün. Bauphysikalische Wirkung Wärmedämmeffekt fällt durch immergrünen Bewuchs im Vergleich zu baulichen Wärmeschutzmaßnahmen relativ bescheiden aus. Kühleffekte lassen sich für die Innenräume erreichen, die sommerliche Aufheizung einer Gebäudeoberfläche lässt sich durch Fassadengrün deutlich reduzieren. Temperaturschwankungen sind bei begrünten Fassaden geringer. Schlagregenschutz und Feuchtigkeitsregulierung ist gegeben. Schallschutz kann durch Fassadenbegrünung in einem fast nicht messbaren Bereich erzielt werden, der Reflexionsschall wird zwar gemindert, eine Lärmminderung ist nicht gegeben. Klimatische und lufthygienische Wirkung Verbesserung des Kleinklimas ist eindeutig durch eine höhere Luftfeuchtigkeit und kühlere Temperaturen messbar. Zur Staubbindung kann Fassadengrün nur einen verschwindend geringen Beitrag leisten. Ökologische Wirkung Tierökologische und artenschützerische Funktionen werden übernommen, es werden Lebensräume insektenfressende Vogelarten geschaffen, darüber hinaus von manchen fruchttragenden Kletterpflanzenarten ein Nahrungsangebot bereitgestellt. Untersuchungen haben ergeben, dass weniger begrünte Fassaden zu einer Erhöhung des Insekten- und Spinnenaufkommens beitragen als andere Grünräume (Gewässer, ...) Allen Kletterpflanzen ist gemeinsam, dass sie zum aufrechten Wachstum eine Stütze benötigen. Ausdauernde und einjährige Arten Einjährige überdauern nur eine Gartensaison, mehrjährige sind entweder den Gehölzen oder den Stauden zuzurechnen. Der überwiegende Teil gehört zu den Gehölzen, aus dem Bereich der Stauden sind zum Beispiel der Hopfen und die Stauden-Wicke. Die erste grobe Einteilung erfolgt in Selbstklimmer und Gerüstkletterer. Selbstklimmer (Efeu, Kletterhortensie,..) benötigen keine zusätzliche Kletterhilfe, sie haben spezielle Haftorgane. Man unterscheidet sie in Wurzelkletterer (Efeu) und in Haftscheibenranker (Veitschii). Gerüstkletterer (Blauregen, Geißblatt, ...) benötigen eine zusätzliche Kletterhilfe. Diese muß je nach Kletterform (Ranker, Schlinger, Spreizklimmer) bestimmte Anforderungen erfüllen. Ranker bilden Greif- und Halteorgane (Blattstielranken, Blatt- oder Sprossranken) aus (sämtliche Reben-Arten gehören dazu) Schlinger, auch „Winder“ genant, umschlingen mit ihren jungen Trieben Stäbe, Seile oder andere Stützen, sie unterscheiden sich noch einmal in Linkswinder (Kiwi, Baumwürger) und Rechtswindern Spreizklimmerklettern durch Einflechten ihrer langen Triebe, unterstützt durch Stacheln, Borsten, Dornen (Kletterrose) Wuchshöhen Wuchshöhen bis ca. 30 m : Blaurege, Efeu, Veitschii Wuchshöhen bis ca. 15 m: Clematis, Baumwürger, Schling-Knöterich, Trompetenblume, Wilder Wein Wuchshöhen bis ca. 10 m: Blauregen, Geißblatt, Hopfen, Kiwi, Klettergurke (Akebia), Kletter-Hortensie, Pfeifenwinde, Rebe Wuchshöhen bis ca. 5 m: Kletter-Rose, Clematis, Spindelstrauch, Winterjasmin Wuchshöhen unter 3 m: Vor allem einjährige wie Sternwinde, Kapuzinerkresse, Schwarzäugige Susanne Anbringung von Kletterhilfen (nach Köhler 1993) 1 gleichmäßig tragende Wandverschraubung 2 Aufhängung 3a Vorständerung mit Fundament 3b Vorständerungmit Konsole 4a Verspannung Wand –Wand 4b Verspannung Dach -Boden HOFGESTALTUNG Birkenhain in der Rue de Meaux, Paris Desvigne & Dalnoky Ein Birkenwäldchen prägt den schmalen Hofraum im 19.Arrondisement von Paris. Die Bodenvegetation wird durchzogen von geraden Alleen, die das strenge, geometrische Fassadenraster der Wohngebäude aufnehmen. Aufgrund der knappen Mittel wurde wenig dekoratives Beiwerk verwendet. Flughafen Schiphol, Bürogebäude West 8, Landschaftsarchitekten Für den unwirtlichen Hof sollte möglichst schnell eine kostengünstige und temporäre Gestaltung gefunden werden Gartenhöfe Bundesministerium für Finanzen Regina Poly Durch die Absenkung sollte der Hof noch monumentaler wirken. Einerseits sollte der Geist der Geschichte (Nationalsozialismus) gewahrt werden, andererseits wollte die Landschaftsarchitektin eine zeitgenössische Schicht hinzufügen. Die Gestaltung ist ohne wilde Gesten –das Motto lautete: DER STEIN GIBT NACH. Bodenplatten werden durch immergrüne Buchsfelder ausgetauscht, Efeu wächst über die Kante der Beete hinaus und kaschiert Hof und Fassade, feinzerbrochener Granit dient als Kiesbeet für die Bäume. Gartenhof in der FoundationLouis-Jeantet, Genf Ein Patiodient als Eingang und Verteiler in die historische Villa. Pflaumenbäume erzeugen nach Jahreszeiten wechselnde Bilder, die Kronen schließen bündig mit dem Terrassenniveau ab. Schieferplatten und Mooskissen bedecken den Boden. Der geschlossene Garten der Nationalbibliothek, Paris Der Atriumgarten ist ein unzugänglicher versenkter Wald. 120 vierzigjährige Kiefern wurden von einem Kran auf Schienen eingebracht. Der Garten ist nicht zugänglich, sein Bild jedoch zeichnet sich immer wieder auf den transparenten Fronten der Innenräume ab. Er wird zur Kulisse. Gleichzeitig scheint sein flimmerndes Licht das Gebäude zu durchdringen. Hof Stresemannstrasse 111 Berlin von Topotek Als fünfte Fassade vermittelt der farbig gestaltete Hof zwischen Alt und Neu. Die Straßenverkehrsordnungstand Pate. Von den Straßen der Stadt bekannte Motive und Materialien fügen sich in dem Hof zu einem neuen Bild. Hof Schönaustrasse Basel von Rotzler Krebs Der Hof besitzt einen steinernen „Grundteppich“. In ihrer Geometrie leicht verschobene Rasengevierte schweben als leicht erhabene Felder im Hofraum. Wege und Plätze wirken holzschnittartig eingekerbt. Die Einfassungen der Rasengevierte sind aus vorgefertigten schwarzen Betonbalken, an manchen Orten werden sie zu langen Sitzbänken. Bürogebäude der Metron Architekten, Brugg CH Der Hof liegt auf einer Tiefgarage, um den Charakter einer Dachlandschaft zu vermeiden, wurde auf flächige Bepflanzung verzichtet. In der Tiefgarage wurde eigens ein Schacht für die Gingkos im Hof ausgespart. Am Rand des Hofes wurden Kletterpflanzen hochgezogen: Parthenocissusquinquefolis und, je nach Exposition, Glycinien, Clematis und Actinidia. Sie werden einmal grüne Wände im Hof bilden. Qualitätskriterien in der Wohnungsbezogenen Freiraumplanung Dem steigenden Wohnbedarf steht auch ein steigender Anspruch an die Wohnqualität gegenüber. Die Wohnzufriedenheit wird maßgeblich vom Wohnumfeld mit beeinflusst. Im Zuge der Kritik an den Stadterweiterungsprojekten der 70er Jahre wurden die Außenräume als städtebauliche Komponente neudefiniert, der Grünraum wurde um die soziale Dimension erweitert, er wurde zum „Freiraum“, -nicht nur frei von Bebauung, sondern frei für Benutzung. Die Wechselwirkung zwischen räumlichen Gegebenheiten und sozialen Verhaltensweisen bestimmt die Benutzbarkeit der Freiräume maßgeblich. Unterschiedliche räumliche Organisationsformen (Hof, Platz, Straßenzeile,...) und deren Erschließungsstruktur bedingen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. „Wir sind der Meinung, dass die unmittelbare äußere Umgebung den Wohnwert erhöhen oder vermindern kann. Wenn also das Gefüge der eigentlichen Räume der Wohnung ein Gefühl der Wohnlichkeit und Behaglichkeit vermitteln kann, so gilt das im gleichen Maße für den Außenwohnraum.“ (TAUT 1926) „Raum findet seine Legitimation nicht ausschließlich in seiner Funktionalität, sondern auch in Schönheit und Erlebbarkeit. Der alleinige Anspruch der Problemlösung und die vollständige Erfüllung von Vorgaben reichen nicht aus. Vielmehr muss es darum gehen, dem Ort eine Bedeutung zu geben.“ v (TEDDER/TIMMERMANS 1994) Die Wechselwirkung zwischen räumlichen Gegebenheiten und sozialen Verhaltensweisen bestimmt die Benutzbarkeit der Freiräume maßgeblich. Die Diskussion um die Qualität wohnungs-und wohngebietsbezogener Freiräume kann nicht nur auf rein räumlich, architektonischer Ebene geführte werden, sie muss auch soziale Komponenten mitberücksichtigen und auf die Wechselwirkung von gebautem Raum und sozialen Verhaltensweisen eingehen. Räumliche Strukturen schaffen konkrete Bedingungen, die den meist unausgesprochenen Verhaltenskodex mitbestimmen. Durch die räumliche Organisation und die konkrete Ausstattung der wohnungs- und wohngebietsbezogenen Freiräume können soziale Zusammenkünfte ermöglicht, erschwert oder verhindert werden, können Konkliktsituationen vorprogrammiert oder präventiv minimiert werden. Öffentlichkeitsgrad und Verhaltenssicherheit Die Relevanz des Öffentlichkeitsgrades der Freiräume wurde in den 70er Jahren insbesondere durch die von H.P.Bahrdt formulierten Thesen in die städtebauliche Diskussion eingebracht. Freiräume, die sich nicht eindeutig in das polare Spannungsfeld Privatheit-Öffentlichkeit einordnen lassen, verursachen nach H.P.Bahrdt Verhaltensunsicherheit. „Die Großstadt kann nur gesunden, wenn es ihr gelingt, öffentliche und private Sphäre in ihrer Eigengesetzlichkeit und wechselseitigen Bedingtheit neu zu begründen. Hierzu kann der Städtebauer beitragen, indem er öffentliche und private Räume richtig baut, in denen sich öffentliches und privates Leben entfalten kann. Er wird hierbei berücksichtigen müssen, in welcher Form und in welchem Umfang Privatheit und Öffentlichkeit in der heutigen Gesellschaft sich realisieren lassen“ (H.P.BAHRDT 1968) Der Öffentlichkeitsgrad und die Absehbarkeit des potentiellen Nutzerkreises beeinflussen somit entscheidend die für die Akzeptanz der Freiräume erforderliche Verhaltenssicherheit. Identifikation und Aneigenbarkeit Die Identifikation der Bewohner mit dem Wohnumfeld ist einerseits abhängig von der Unverwechselbarkeit der Orte und andererseits von der Aneigenbarkeit der Freiräume. Nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern auch die Möglichkeit der „Identifikation durch Gebrauch“ sind entscheidend. Voraussetzung für die „Identifikation durch Gebrauch“ sind eindeutig ablesbare Raumorganisationen. Sozialisation und Kommunikation Für die Sozialisations -und Kommunikationsprozesse ist maßgeblich, dass trotz der gegebenen räumlichen Nähe und sozialen Kontrolle ein Mindestmaß an sozialer Distanz gewährleistet ist, dass der Zugang zu Gemeinschaft frei gewählt werden kann. Das Bedürfnis nach Abgrenzung einerseits und Integration andererseits bewegt sich in einem permanenten Spannungsfeld. Orientierung und Sicherheit „Das Bedürfnis die Umwelt zu erkennen und ihr Struktur zu verleihen, ist so lebenswichtig und hat solch tiefe Wurzeln in unserer Vergangenheit, daß die Umweltvorstellung (environmentalimage) eine weitreichende, praktische und emotionale Bedeutung für jeden Menschen hat.“ (KEVIN LYNCH 1960) Kevin Lynch machte das Thema der Orientierung zu seinem Hauptaspekt der Umweltvorstellung. Voraussetzung hierfür sid unverwechselbar geprägte Räume, die umso klarer definiert sind, je exakter sie räumlich gefaßt sind. Ein weiterer Aspekt der Orientierung ist parallel zur Raumhierarchie eine klare Wegehierarchie. Dem Sicherheitsaspekt immanent ist auch eine gewisse Eigendynamik, insoferne als sichere Räume eher angenommen und genutzt werden als unsichere –wodurch die soziale Kontrolle noch erhöht wird bzw. umgekehrt, wenig akzeptierte Räume eher zum Vandalismus auffordern und somit das Gefühl der Unsicherheit noch verstärkt wird. SIEDLUNGSÖFFENTLICHER FREIRAUM Intention und Öffentlichkeitsgrad -ist funktional und räumlich allen Siedlungsbewohnern zugeordnet -trägt zur Identitätsstiftung bei -Sammelt und konzentriert Aktivitäten -Ermöglicht bewegungsintensive Nutzungen Räumliche Bedingungen -weist eine räumliche Eigenständigkeit auf -ist an den Haupterschließungsstrassen situiert -und wird von einem Großteil der Siedlungsbewohner im Zuge der täglichen Verrichtungen frequentiert Charakter und Ausgestaltung -großzügige Raumstrukturierung und nutzungsoffene Ausgestaltung -an den Bewegungsbedürfnissen ausgerichtet -adäquater Einsatz der Gestaltungselemente und –mittel zur Erzielung optischer Kohärenz GEMEINSCHAFTLICH NUTZBARER FREIRAUM Intention und Öffentlichkeitsgrad -ist einem eingeschränkten Personenkreis zugeordnet -trägt zur Identifikation durch Gebrauch bei -schafft die räumlichen Voraussetzungen für nachbarschaftliche Begegnungen Räumliche Bedingungen -Ist ein durch die Gebäudeanordnung definierter, überschaubarer Teilraum des Siedlungsgebietes -Das Wegenetz dient primär der Erschließung des betreffenden Teilraumes Charakter und Ausgestaltung -klar abgegrenzte hofähnliche Situation -flexible Elemente (mobiles Mobiliar) ergänzen eine nutzungsoffene Ausgestaltung -Differenzierung der Teilbereiche durch Variation der prägenden Gestaltungsmittel (bottom design) NUTZUNGSOFFENE FREIRÄUME Intention -gewährleisten vielfältig nutzbare Freiräume -Entsprechen den diversen Bedürfnissen nach Bewegung -schaffen Möglichkeiten für temporäre Freiflächennutzung Charakter und Ausgestaltung -großzügige Raumstrukturierung -DisfunktionaleOberflächengestaltung -eine zweckbestimmte Bepflanzung gewährleistet die Raumverfügbarkeit PRIVAT NUTZBARE FREIRÄUME Intention und Öffentlichkeitsgrad -sind einem vertraglich festgelegten Nutzer zugeordnet -kommen dem Bedürfnis nach privater Freiraumnutzung nach -fungieren als Pendant zu den Balkonen der obeen Geschoße -stellen einen Ausgleich für die benachteiligten Lichtverhältnisse in den EG-Wohnungen dar Räumliche Bedingungen -Mietergärten sollten eine Mindestgröße (20-30 m2) mit annähernd quadratischem Grundriss aufweisen -Ausreichende Belichtung und Besonnung muß gewährleistet sein -Dem Bedürfnis nach Abgrenzung ist Rechnung zu tragen Charakter und Ausgestaltung -Sind durch individuelle Garten-und Freiraumnutzung geprägt -können auch den Charakter von Balkonzimmern bzw. Gartenterrassen mit Zugang zum halböffentlichen Freiraum haben BESPIELBARE SIEDLUNGSFREIRÄUME Intention -gewähren den Kindern ein sicheres, abwechslungsreiche Spiel im Freien -werden dem ausgeprägten Bewegungsdrang der Kinder gerecht -ermöglichen eine zwanglose Begegnung von Kindern ohne einer „formalen Einladung“ zum Spielen -sind durch ein ge-und verbotsfreies Wohnumfeld sicherzustellen Charakter und Ausgestaltung -Abwechslungsreiche Freiräume mit vielfältigen Überraschungsmomenten -Zusammenhängende bauplatzübergreifenede Spielbereiche -Nutzungsoffene Bereiche und harte Oberflächen für diverse Bewegungsspiele -Offene Wiesenbereiche -Bespielbare Freiraumgestaltungselemente IDENTITÄTSSTIFTENDE FREIRÄUME Intention -den Siedlungsfreiräumen über die Funktionalität und die Erfüllung hinausgehende Bedeutung zu geben -Schaffung von chrakteristischen und unverwechselbaren Freiräumen -Siedlungsfreiräume als funktionell und künstlich gestaltete Landschaft wahrnehmbar zu machen Charakter -sinnlich erfahrbare und atmosphärisch erlebbare Freiräume -Freiräume mit Aufforderungscharakter Ziele der Regenwasserversickerung •Entlastung der Kläranlagen: Problem: relativ sauberes Regenwasser verdünnt die Abwässer im Kanal. Abflussmengen werden dadurch erhöht und beschleunigt. •Reinhaltung der Gewässer: In Gewässer geleitete verschmutzte Mischwassermenge kann durch Verminderung des Regenwasseranteils reduziert werden. •Reduzierung der Hochwasserabflüsse: rasche Ableitung des Regenwassers hat Erhöhung der Abflussspitzen und Kosten für schutzwasserbauliche Maßnahmen zur Folge. •Erhaltung und Erhöhung der Grundwasserneubildungsrate: großflächige Versiegelung reduziert die Möglichkeit der Grundwasserneubildung. •Schonender Umgang mit Trinkwasser: Durch Nutzung von Regenwasser werden lokale Ressourcen genutzt und Trinkwasser gespart. •Verbesserung des Mikroklimas: oberflächenwirksame Versickerung trägt zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und verminderter Staubbildung bei. •Transparenz und Erlebbarkeit von Wasser: Wasserkreislauf wird durch gestalterische Integration von Rigolen und Mulden auch in der Stadt transparent. Möglichkeiten der Regenwasserversickerung Sickermulden: offene begrünte Mulden in denen vorübergehende Speicherung des Wassers erfolgt. Voraussetzungen sind Platzangebot, durchlässiger Rohr-und Rigolversickerung: Wasser wird in kiesgefüllten Graben (Rigol) oder in unterirdisch in Kies gebettetes, perforiertes Rohr geleitet und verzögert in den Untergrund abgegeben. Vor allem bei undurchlässigen Bodenverhältnissen Sickerschacht: Schacht mit durchlässigem Boden. Abstand zwischen Schachtsohle und höchstem Grundwasserstand muss mind. 1m betragen. Geringer Flächenbedarf, geringe Reinigungswirkung. Regenwassersammlung und Nutzung: Sammlung von Regenwasser in einem Speicher und Weiterverwendung zur Gartenbewässerung oder Toilettenspülung. Oberflächenentsiegelung: Sorgt für lokale und flächige Versickerung und trägt zur Grundwasserneubildung bei. Wasser wird zwischengespeichert und gereinigt. Schadstoffe werden im Boden gebunden, organische Stoffe biologisch umgesetzt. Flachdachbegrünung: „Schwammwirkung“ bewachsener Dächer hält Regenwasser zurück. Extensiv begrünte Dächer haben eine Rückhaltefähigkeit von ca. 70 %. Pflanzenkläranlage Berlin von Hans Loidl Die Pflanzenkläranlage Berlin ist im Rahmen der IBA entstanden. Diese fand 1980 vor dem Mauerfall statt. Das grüne Potential der Stadt wurde aufgrund des nicht zur Verfügung stehenden Umlandes in all seinen Facetten gesucht und aktiviert. Der Versuch ein ökologisch autarkes Haus (Entsorgung) zu organisieren und zu gewährleisten markiert den äußeren Rand der Möglichkeiten einer ökologisch orientierten Stadt. In Ergänzung zum rein ökologischen Anspruch gibt es eine Reihe von gestalterischen Momenten. Ökologische Betriebsgeländegestaltung für Thomson in Guyancourt; topos7/94 Abfließendes Wasser der versiegelten Flächen wird für Bewässerung der Pflanzungen verwendet und über Gräben in Rückhaltebecken geleitet. Vegetation mit verschiedenen Entwicklungsstadien. Landschaft im Industriegebiet als Abfolge von Zuständen. Pionierwuchs aus Weiden und Pappeln werden durch langsam wachsende Baumarten abgelöst. Miniaturlandschaft in den Innenhöfen: Azaleen, Rhododendren, Magnolien lösen Ginsterteppich ab. Anfallender Erdaushub wird zu einem Wall geschichtet und stellt neue Horizontlinie dar. Wohnumfeldverbesserung -Sanierung Wohnhausanlage am Friedrich Engelsplatz 1200 Wien Gartenhöfe Die zum Teil vor dem Krieg errichtete Wohnhausanlage am Friedrich-Engels-Platz wird im Zuge der Sanierung an die aktuellen Bedürfnisse und mit Rücksichtnahme auf die historischen Gegebenheiten angepasst. Der Gestaltung der großzügigen Gartenhöfe liegt ein ökologisches Wassernutzungskonzept zugrunde. Der Bedarf an Gartenwasser und Toilettenwasser wird durch Grundwasserbrunnen gedeckt, das auf den Dachflächen gesammelte Regenwasser wird vor Ort versickert und ist wesentliches Element der gestalterischen Adaptierung. Entsprechend der Wegeführung, welche zum Teil vor und zum Teil nach dem 2.Weltkrieg fertiggestellt wurde, liegen Versickerungsmulden in den großzügig gehaltenen Höfen. Geschnittene Hecken und Staudenpflanzungen unterstreichen die räumliche Gliederung. Größe: 30.000 m2 Nettobaukosten: ca. € 581.380.Hof 3 im Stil der 30er Jahre organisiert (klare geometrische Formen, Kreis, Viereck, Viertelkreis..) Hof 6 im Stil der 60er Jahre organisiert (orthogonale Wegeführung mit funktionaler Ausrichtung..) Geplante Gesamtanlage, Teile vor dem 2.Weltkrieg und Teile nach dem 2.Weltkrieg realisiert Dachgärten - Gestaltung des Tiefgaragendaches, Zugang und moderner Parterregarten der Villa il Rosetoin Florenz (Pietro Porcinai1962) - Jardindu Carrouselüber der dreigeschossigen Tiefgarage zwischen Louvre und Tuilerien(Jacques Wirtz 1994) - Dachlandschaft auf der Tiefgarage des Hotel Kempinski am Flughafen München (Peter Walker 1994) Æ rasterförmig ONRegelNr.: 121131 Richtlinien für die Planung, Ausführung und Erhaltung von Gründächern Die Regel unterscheidet vier Begrünungsarten: Intensivbegrünung, reduzierte Intensivbegrünung, Extensivbegrünung, reduzierte Extensivbegrünung. Intensivbegrünung: Stauden, Gehölze, Rasenflächen, auch Bäume, flächig oder punktuell ausgebildet. Mit bodengebundenen Freiräumen vergleichbar. Hohe Ansprüche an den Schichtaufbau. Regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung notwendig. Diese Begrünungsart ist nur durch regelmäßige Pflege dauerhaft zu erhalten. reduzierte Intensivbegrünung: bodendeckende Begrünungen mit Gräsern, Stauden, Gehölzen. Verwendete Pflanzenstellen geringere Ansprüche an Schichtaufbau sowie an Wasser- und Nährstoffversorgung. Extensivbegrünung: naturnah angelegte Vegetationsformen, die sich weitgehend selbst erhalten. Pflanzen mit besonderer Anpassung an extreme Standortbedingungen. Weitgehend geschlossenflächige Bestände aus Moosen, Sukkulenten, Kräutern und Gräsern. Vegetation unterliegt der natürlichen Bestandsumbildung. reduzierte Extensivbegrünung: Extensivbegrünung mit geringeren Schichtdicken. Reduzierte Pflanzenvielfalt sowie reduzierte Wasser- und Nährstoffrückhaltefähigkeit. In erster Linie bei Dachflächen, bei denen die baulichen Mindestanforderungen erfüllt werden müssen. Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer Richtwerte zur Freiraumplanung und zum Thema Spiel nach Gälzer Felsenbad Pottenstein, Deutschland Planung:Biotop GmbHBaujahr: 2000Wasserfläche:-Schwimmbereich: 700 m2Kinderbecken:100 m2-Regenerationsbereich inkl.Pflanzenfilter: 800 m2-Gesamt: 1.600 m2Wassertiefe: max. 3,8 m Öffentlicher Naturbadeteich MarktgemeindeSarleinsbach, OÖ Planung: Biotop GmbH Baujahr: 1999 Wassertiefe: max. 3,0 m Wasserfläche: -Schwimmbereich: 1.100 m2Regenerationsbereich inkl. Pflanzenfilter: 1.350 m2-Gesamt: 2.450 m2Das Projekt Sarleinsbach wurde mit dem Oberösterreichischen Umweltschutzpreis 1999 ausgezeichnet. Der Bauerngarten Das Prinzip des Bauerngartens ist ein grundlegendes Ordnungsschema (oft orthogonal) ähnlich den Klostergärten. Demgegenüber steht ein Sammelsurium an Pflanzen im wahrsten Sinn des Wortes. Wassergärten Der Schadar: eine Art enger, schräger Wasserfall, eine Besonderheit islamischer Gärten. Über diese Steinkanäle wurde das Wasser von einer Terrasse zur nächsten geführt. Die Schräge wurde so gestaltet, dass sich das Licht optimal im Wasser reflektiert. Die catenad‘aqua: Variation der Kaskade in der italienischen Renaissance. Wasser wurde in der Mitte einer treppenartigen Rampe hinuntergeleitet und von einer Steineinfassung umschlossen, die in Volutenbehauen war, um ihr ein kettenartiges Aussehen zu geben. Naturgarten Charakteristika: Gärtnern mit bewusst angelegten Lebensgemeinschaften, standortgerecht. Standort für verschiedenste Tiere (Überwinterungsquartiere, Futter für Insekten, Kleinsäuger, ..). Der Garten wandelt sich, ist veränderbar. Einheimische Pflanzen, Wildstauden, Pionierstandorte, Trockenstandorte, Saumgesellschaften, Ruderalflora Ruderalflora: von lat. rudus= Schutt, Ruine, wachsen an Wegrändern und auf Schuttflächen, sind also Begleiter der menschlichen Siedlungen. Tiere und Pflanzen dieser Restflächen gehören zum Teil zu den am meisten bedrohten Arten. Der Garten als Landschaft Zeichnet sich durch seine großzügige Räumlichkeit aus. Ein großer Wiesenbereich liegt dem Schwimmteich mit seiner modellierten Uferzone gegenüber. Zur Straße hin schließt der Garten mit weichen Hügelzügen, die von Weiden dominiert werden ab. Der Garten als konzentrierte Mitte Im Zentrum liegt ein einseitiges Achsenkreuz und schafft vier Bereiche. Ein Viertel ist dem Schwimmteich gewidmet, vis-a-vis liegt ein Sitzplatz, zum Haus in liegen 2 Viertel als Staudenbeet und eigentlicher Garten ausgebildet. Der Garten als Park Das Wesen des Parks ist es nicht in einem überschaubar zu sein. Der Garten als Park erschließt sich über Teilräume. Im Zentrum liegt der Schwimmteich, von dort strahlen vier diagonal gesetzte Hecken aus –und bilden Gartenteilräume, welche von den Jahreszeitenthema unterschiedlich besetzt sind. Annäherung an einen japanischen Garten: Der Garten F. ist in ein orthogonales Netz eingebunden, welches durch das Wohnhaus bestimmt wird. Eine Rinne leitet Dach-und Frischwasser mittig durch den Garten zum Teich. Sie teilt den Garten in einen offenen, vom Wohnzimmer überschaubaren Bereich und eine Zone, die sich nur durch begehen erschließt. Entlang der südöstlichen Grenze entwickelt sich randständig der Bambushof. Umgrenzt wird der Hof von Alulamelenwänden, zum übrigen Garten fensterartig geöffnet.l Little Sparta von Ian Hamilton Finley Little Sparta ist ein paradiesischer Ort bestehend aus Kunstwerken und blühender Gartenpracht umgeben von karger, rauherMoorlandschaft in den schottischen Lowlands. Für den Dichter Finley ist die Rückbesinnung auf die klassische Tradition essentiell wichtig. Little Sparta steht im übertragenen Sinne auch für den Widerstand gegen die modische Oberflächlichkeit weiter Bereiche heutiger Kunst. Der Künstler schöpft aus dem Repertoirder gesamten europäischen Kulturgeschichte, insbesondere der französischen Revolution, die er als perfektes Beispiel für die Dialektik zwischen Kultur und Natur betrachtet. DyckerFeld: Auf dem DyckerFeld begegnet die Schönheit eines alten Schlossparks modernen Gartenräumen im Chinaschilf. Als Entwurfsansatz galt, die vorhandene Parkanlage nicht zu zerstören, keinen Konkurrenzpark anzugliedern, sondern einen innovativen, zeitgenössischen Park zu schaffen. Großflächige, rechtwinkelig ausgerichtete Miscanthusflächenbilden die räumliche Struktur der 24 Hektar großen ehemaligen Ackerfläche. TarotGarten, Capalbio, Toskana; Niki de Saint-Phalle Als Bildhauerin erwarb Niki de Saint-Phallein den 60er Jahren mit ihren „Nanas“Berühmtheit. Die Grundidee für den TarotGarten geht auf Gaudis Park Guelin Barcelona zurück. Auch der heilige Wald von Bomarzoin Italien und die Watts Towers in L.A. standen Pate. In viele der Figuren im TarotGarten, die meist mit Mosaiken und Spiegeln verziert sind, kann man hineinklettern. Die Kaiserin, eine Skulptur in Gestalt der Sphinx, in der Niki de Saint-Phallewohnt. Garten von Derek Jarmans, Dungeness, England Auf der Halbinsel Dungeness, einer kahlen, öden Kieswüste, an deren Ende ein Atomkraftwerk steht, schuf der Filmemacher Derek Jarmans einen paradiesischen Garten. Er integriert Feuersteine, Muscheln, Treibholz, Skulpturen aus Stein, altem Gartengerät und gefundenen Gegenständen, einheimische Pflanzen der Umgebung, sowie von Jarman eingeführte Sträucher und Blumen. Der Künstler war bereits an Aids erkrankt, als er den Garten schuf. Er starb 1994. Gartenkolonie Naerum, DK 1948 Von Carl Theodor Sorensen Die Kleingartenanlage in naerumliegt an einem sanft abfallenden Hügel. Die Gestaltung ist betont einfach und gleichzeitig ein Versuch, der Kleingartenidee eine neue Dimension zu verleihen. Gleichförmige elliptische Gärten reihen sich aneinander. Jeder Garten ist für sich abgeschlossen, keiner hat eine gemeinsame Grenzhecke mit den Nachbarn. Die Zwischenräume stehen für gemeinschaftliche Nutzung und als Kinderspielplatz zur Verfügung. Sven-Ingvar Andersson, Vorschlag zur Gestaltung des musikalischen Gartens Hier manifestiert sich in besonders anschaulicher Form AnderssonsSelbstverständnis als Gartenkünstler im intensiven Dialog mit den Prinzipien historischer Gartenkunst. Der Ursprung dieses Gartens liegt im frühen Traum von einer Abfolge klar definierter, grüner Räume. Carlo Scarpa: FondazioneQuerini-Stampalia: Umgestaltung von Erdgeschoss und Garten Durch wiederholt eingedrungenes Hochwasser wurde das Erdgeschoss der Fondazioneunbenutzbar. Bei der Renovierung machte Scarpadas Wasser zum Thema. Statt ihm den Zugang zu verwehren, sorgte er dafür, dass es leichter abfliessenkann. Die bedrohten Böden wurden angehoben. Das Wasser dringt ein und fließt über ein steinernes Kanälchen die Wände entlang. So wird der Durchgang zum Laufsteg. Der Säulengang öffnet sich zum Garten, den Scarpaerhöht hat, um ihn besser sichtbar zu machen. Auch bei der Anlage dieses Gartens wurden traditionelle Motive venezianischer Gärten übertragen. Bomarzo ist ein italienischer historischer Privatgarten nahe Rom: weltmüde Hofdandys fanden1552 hier ein intellektuelles, ein ästhetisches Schauerarkadien.Die Gärten sind voller wundersamer Bauwerke und phantastischer Plastiken mit kryptischen Inschriften in den klassischen Sprachen. Sie bezeichnen die Anlage als "Heiligen Wald", der von Göttern und Naturgeistern bewohnt wird. "Der Du hier eintrittst und versuchst, alles von Anfang bis Ende zu verstehen, sage, ob so viele Wunder geschaffen wurden, um den Fehler der Kunst zu begehen." Gartenkolonie Naerum, DK 1948 Von Carl Theodor Sorensen Die Kleingartenanlage in naerum liegt an einem sanft abfallenden Hügel. Die Gestaltung ist betont einfach und gleichzeitig ein Versuch, der Kleingartenidee eine neue Dimension zu verleihen. Gleichförmige elliptische Gärten reihen sich aneinander. Jeder Garten ist für sich abgeschlossen, keiner hat eine gemeinsame Grenzhecke mit den Nachbarn. Die Zwischenräume stehen für gemeinschaftliche Nutzung und als Kinderspielplatz zur Verfügung. Ryoan-ji, Kyoto (dt. „Tempel des zur Ruhe gekommenenDrachen“) ist ein 1499 gegründeter zen-Tempel im Nordwesten von Kyoto. Erbaut wurde er 1450 von Hosokawa Katsumoto, einem hohen Staatsbeamten,auf einem Grundstück, das ursprünglichder Fujiwara -Familie als Landsitz diente.Seit 1994 einUNESCOWeltkulturerbe.Hauptattraktion des Tempels ist der hierbefindliche und wohl berühmteste Zen-Garten Japans, der Hojo-Teien aus der Mitte des15.Jhdts. . Der Garten besteht aus einer Fläche (30 mal 10 Meter) aus fein gerechtem Kies mit 15 scheinbar zufällig platzierten Steinen, in 5 bemoosten Gruppen. Aus keinem Blickwinkel sind alle 15 Steine sichtbar. Die südliche und westliche Seite des Gartens ist von einer rötlichen Mauer gesäumt, über welcher der Blick auf die Bäume und Sträucher des begehbaren Gartens fällt. Auf der nördlichen Seite befindet sich das Tempelgebäude mit der Sitzterrasse, von der aus man den Steingarten überschaut. Die umgebende Mauer ist mit ölgetränktem Mörtel erbautworden. Im Laufe der Jahrhunderte ist das Öl aus dem Stein ausgetreten und hat so das charakteristische Muster auf dem Stein hinterlassen. Eden Project Das Eden Project entstand nach einer Idee des englischen Archäologen und Gartenliebhabers Tim Smit in einer stillgelegten Kaolingrube nahe St Austell. Von der Idee im Jahr 1995 bis zur Eröffnung der Anlage im März 2001 dauerte es sechs Jahre. Charakterisiert wird der Garten durch die zwei riesigen Gewächshäuser, die aus jeweils vier miteinander verschnittenen geodätischen Kuppeln in der Bauweise von Richard Buckminster Fuller bestehen. Die Gewächshäuser des Eden Projects sind derzeit die größten der Welt. Im größeren Gewächshaus wird eine tropisch-feuchte und im kleineren eine subtropischtrockene und mediterrane Klimazone simuliert. Ziel ist es, eine natürliche Umgebung nachzuahmen, um Pflanzen und auch einige Tierarten der ganzen Welt dort unterbringen zu können. Auch die Kaolingrube selbst wurde landschaftlich gestaltet, bepflanzt und mit Skulpturen ausgestattet. Allerdings ist der Garten immer noch im Aufbau, Erweiterungen innerhalb des Geländes sind geplant. Laut eigener Aussage des Eden Projects beherbergen das Freigelände und die Gewächshäuser 100.000 Pflanzen aus ca. 5.000 Arten. Vor allem handelt es sich hier um Nutzpflanzen aller Art. Besonderer Wert wird dabei auf die Darstellung und Nachzucht vom Aussterben bedrohter seltener und alter Sorten gelegt, um die Arten- und somit genetische Vielfalt von Nutzpflanzen zu erhalten. Das Projekt verfolgt einen bewahrenden und erzieherischen Ansatz. Den Besuchern wird neben den Namen der Pflanzen auch deren medizinische Verwendung und deren Bedeutung für unsere Umwelt nähergebracht, um die Museum Insel Hombroich Die Stiftung Insel Hombroich in Neuss bei Düsseldorf ist ein Freilichtmuseum unter dem Motto „Kunst parallel zur Natur“. Ursprung und wichtigster Teil der Stiftung ist das Museum Insel Hombroich in der Erft-Aue, das in Anlehnung an Paul Cezanne unter dem Leitmotiv „Kunst parallel zur Natur“ entwickelt wurde. Am Anfang stand die Vorstellung des Düsseldorfer Sammlers und Immobilienmaklers KarlHeinrich Müller (1936 - 5. November 2007), seine Kunstsammlung in dezentralen Ausstellungspavillons zu zeigen und im Dialog mit der umgebenden Natur zu präsentieren. 1982 stieß er auf die Insel Hombroich, einen verwilderten Park an der Erft, und er begann in Zusammenarbeit mit mehreren bildenden Künstlern das Projekt zu verwirklichen. Für die Planung der Gebäude gewann Müller den Düsseldorfer Bildhauer Erwin Heerich. In der ersten Bauphase entstanden im historischen Park die Orangerie, der Graubner-Pavillon und die Hohe Galerie. 1984 erwarb Müller ein weiteres, größeres Areal. Der Landschaftsarchitekt Bernhard Korte rekultivierte das Gelände zu einer Park-, Auen - und Terrassenlandschaft. Hier liegen, in die Natur eingebunden, weitere skulpturenartige, von Erwin Heerich entworfene und von dem Düsseldorfer Architekten H. Hermann Müller ausgeführte Bauten: das Labyrinth, die Cafeteria, der Turm, der Tadeusz-Pavillon, die Schnecke, das Zwölf-Räume-Haus und das Kassengebäude. In einigen dieser Bauten ist die Kunstsammlung von KarlHeinrich-Müller untergebracht (u. a. Cezanne, Matisse, Rembrandt, Schwitters, ...) Skulpturengarten und Dachgarten des Museum of Modern Art in New York City Neben den klassischen Ausstellungsflächen für Malerei und Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Architektur,Film und Design besitzt das MoMA auch einen Skulpturen- sowie Dachgarten.Der "MoMA Roof Garden" ist als reiner "Ansichtsgarten" nur von den oberen Etagen der umgebenden Gebäude aus zu betrachten. Er wurde 2004/2005 nach Entwürfen des New Yorker Landschaftsarchitekten Ken Smith mit geschwungenen bzw. amöbenartigen Materialflächen im "Camouflage-Muster" angelegt. Dabei verzichtete er komplett auf den Einsatz von Pflanzen, ließ diese dennoch als Simulation künstlich nachbilden. Der Dachgarten ist als nicht begehbarer sondern nur anschaubarer Raum und mit seinem "simuliertem Grün" somit eher ein zu betrachtendes Kunstwerk denn ein erfahrbarer Garten im herkömmlichen Sinne. Der Skulpturengarten "Abby Aldrich Rockefeller Sculpture Garden" wurde bereits 1953 von Philip Johnson angelegt. Neben den Meisterwerken moderner Bildhauerkunst laden auch die schimmernde Wasserfläche und die Bepflanzung den Besucher zu einem Bummel im Skulpturengarten ein. Das Holocaust Mahnmal in Berlin-Mitte Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal genannt, wurde zwischen 2003 und 2005 im Zentrum Berlins nahe dem Brandenburger Tor errichtet. Der über einen internationalen Wettbewerb ermittelte Sieger-Entwurf des Mahnmals stammt von dem amerikanischen Architekten Peter Eisenman. Das Mahnmal besteht aus 2711 unterschiedlich hohen und geneigten Betonstelen, die auf einer gewelltenFlächen stehen. Beim Gang durch das Mahnmal wachsen die an den Rändern des Geländes nur geringfügig herausragenden Stelen somit nach und nach über den Betrachter hinaus. Es entstehen dunkle Gänge und ein beklemmender Eindruck, so dass man in eine Art "Tunnelblick" verfällt. Zu dem Mahnmalkomplex gehört des weiteren ein unterirdisches Museum, der "Ort des Erinners", welches neben Ausstellungsräumen auch eine Bibliothek beherbergt. Innenhof der Bibliothéque nationale de France in Paris Der Architekt Dominique Perrault gewann die Ausschreibung zum Bibliotheksneubau mit dem Entwurf eines 60.000 m² großen, rechtwinklingen Areals in dessen Mitte ein 12.000 m² großer Garten liegt. Dieser Garten ist das Zentrum, um den das Bibliotheksgebäude aufgebaut ist. Bei der Gestaltung des Gartens ließ Perrault sich von der Küstenlandschaft Frankreichs inspirieren, so dass er extra von dort Großbäume, z. B. Kiefern, zur Verpflanzung anliefern ließ. Er wollte mitten in der Stadt ein Stück ursprüngliche französische Landschaft erschaffen. Dieser Innenhof ist somit weniger ein Garten als mehr ein Stück Naturlandschaft und daher der Öffentlichkeit auch nicht zugänglich. Aufgrund seiner Lage und Größe ist er den Besuchern dennoch gegenwärtig. Zum Einen schaut man aus den Lesesälen durch große Glasfenster ständig auf das Grün und zum Anderen erreicht man den Eingang der Bibliothek nur über eineTreppe im Innenhof. Aha (auch Ha-ha oder Ah-Ah), Ausruf der Überraschung, übertragen auf einen aus der Entfernung unsichtbaren Begrenzungsgraben für einen Garten oder Park, der den Blick in die freie Landschaft ermöglicht. Arkadien Von Hirten bewohnte griechische Gebirgslandschaft im Peloponnes; Vorbild für das aus der antiken Dichtung überlieferte Land der Glückseligkeit und Sinnbild für eine ländliche Idylle. Ars topiaria (lat. Topiaria, >Kunstgärtnerei<), seit der Antike bekannte Baumschnittkunst, die Bäume und Büsche (z.B. Buchsbaum, Eiben, Lorbeer) in kunstvolle geometrische oder figürliche Formen bringt. Belt (engl., >Gürtel<), aus Bäumen, Sträuchern und einem Rundweg (belt-walk = Gürtelweg) gekennzeichnete Begrenzung eines Landschaftsgartens. Belvedere (ital., >schöne Aussicht<), Aussichtsplatz als Turm, Terrasse, Balkon, offene Dachhalle oder selbstständiges Gebäude in Form eines Pavillons im Garten. Eremitage (franz., >Einsiedelei<), einsam gelegene Hütte oder Grotte, die von einem Einsiedler bewohnt wir. In der Gartenkunst zunächst Sinnbild für die Rückkehr zum einfachen Leben und Ort der Besinnung. Im 17. und 18 Jh. abseits gelegenes Lustschlösschen als Schauplatz für intime, höfische Feste. Herbarium (von lat. Herba, >Pflanze, Kraut<), botanisches oder medizinisches Pflanzenbuch; auch Sammlung gepresster Pflanzen. Hortus conclusus (lat., >geschlossener Gaten<), von Zaun oder Mauer umschlossener Blumengarten als Sinnbild für die Jungfräulichkeit Marias. Locus amoenus (lat., >lieblicher Ort<), paradisischer Ort in der antiken Literatur (Vergil), der idealtypisch als eine auf einem Hügel gelegene Landschaft mit klarem Wasser, sanften Wind und einer Blumenwiese beschrieben wird. Orangerie (franz., >Orangenhaus<), Gebäude zur Überwinterung frostempfindlicher Kübelpflanzen, das auch als Fest oder Ballhaus genutzt werden konnte. Im 17 und 18 Jh. auch Bezeichnung für Plätze im Garten auf dem Zitrusbäumchen aufgestellt wurden. Paradies (aus dem Pers., altgrich. Paradeisos, >Umzäunung, Garten<), in der Architektur Vorhof einer frühchristlichen Basilika. Im neuen Testament meint P. den Ort der Seligen entsprechend dem alttestamentarischen Garten Eden. Parterre (franz., wörtl. >am Boden<), aus kunstvoll angelegten Beeten gestaltete, ebene Gartenfläche vor der Gartenseite eines Schlosses. Pavillon (franz., >Zelt<, >Gartenhaus<), kleines freistehendes Gartenhaus über rundem oder rechteckigem Grundriss. Pergola (ital., >Laube, Weinlaube<), flachgedeckte berankte Laube für einen schattigen Säulengang oder eine Terrasse. Pleasureground (engl., >Vergnügungsplatz<), unmittelbar am Haus gelegener Garten. Pomona Römische Göttin der Obstbäume und der Gärten. Rabatte Von Blumen eingefasstes Rasenstück oder schmales Beet mit Blumen oder Stauden; Bepflanzung entlang von Wegen oder Mauern. Rasenbank Rasenbedeckter, aufgemauerter Sitz in mittelalterliche Gärten, der auch mit Blumen oder Kräutern bepflanzt sein konnte. Treillage (franz. treille, >Laube, Gitter<), hölzernes Gitterwerk und Rankgerüst, das als Spalier, überdachter Gang oder Pavillon ausgebiltet werden kann. Viridarium (lat., >Lustgarten, Park<), in der Antike und Mittelalter verwendetes Wort für Lustgarten im Gegensatz zum hortus (Nutzgarten).