Viel "Lärm" um Robert Wimmer
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Viel "Lärm" um Robert Wimmer
Viel "Lärm" um Robert Wimmer Der Trans-Europa-Lauf 2003 ist längst Geschichte, doch für den Sie ger Robert Wimmer ging es dann erst richtig los: Empfänge, Interviews, Talk-Shows (die für den 10. Oktober 2003 angekündigte Talk-Runde bei "Kerner" fiel aus unerklärlichen Gründen aber leider aus), Sponso renverträge. Er ist mittlerweile ein ge fragter Mann, seine Meinung zählt. Auch das Präsidium der DUV bezog Position und ehrte Robert Wimmer (in Abwesenheit) auf seiner Mitglieder versammlung am 01.11.03 in Bottrop (siehe auch "Protokoll der ordentli chen Mitgliederversammlung ..... am Ende dieser Ausgabe). Leider konnte er diese nicht persönlich wahrneh men, denn an jenem Wochenende steckte er mitten im Stress zur Eröff· nung eines großen Optikergeschäftes in Augsburg. Auf seiner Homepage stellte er sich den Fragen neugieriger Reporter, die (uns) aber leider nicht bekannt sind. Eines jedoch steht fest - UM war es nicht, denn unser offizielles Interview wurde bekanntlich bereits in UM 3/2003 veröffentlicht ... Ultra. So lief ich meist die Deutschen Meisterschaften über 100 km und reiste zum Swiss-Alpin nach Davos oder zum Böhmweglauf, welcher leider schon Ge schichte ist. Was bedeutet das Laufen über Ultradis tanzen für Dich persönlich? Das Ultralaufen bedeutet für mich per sönlich ein Stück Freiheit, Abenteuer und Selbsterfahrung. Ich kann meine physischen und psychischen Grenzen bei langen Distanzen optimal ausloten. Man ist eins mit der Natur und der Stille der Strecke. Ferner betrachte ich es als Privileg, einen Körper zu haben, der immer und immer wieder solch eine Herausforderung mit Freude besteht. Die ständige Suche nach einerneuen Herausforderung im Ultrabereich bedeu tet mir mindestens soviel wie die Har monie und Zufriedenheit im Beruf und mehr als materielle Dinge. Hat das Ultralaufen Deine Persönlichkeit geprägt? In welcher Form? Ja, das Laufen von Ultradistanzen hat meine Persönlichkeit, meinen Charakter geprägt, meine ich. Ich sehe viele AII tagsherausforderungen gelassener und gehe sie zielstrebiger und ausdauernder 15 Fragen an Robert Wimmer Welche sind Deine Lieblingsdistanzen? Ich laufe am liebsten die längeren Kan ten über 100 km. Da merkt man, wo es in Richtung psychische Grenzen geht. Vor allem Etappenläufe über mehrere Tage haben es mir angetan. Vielleicht auch, weil ich da recht erfolgreich bin. Hier kommt mir gelegen, dass mein Körper sehr schnell regenerieren kann. Wie bist Du zum Laufen gekommen? Mein Vater sagte mal zu mir: "Mensch Junge, schau' mal in den Spiegel, wie dick du schon bist mit 22 Jahren. Lauf' mal ein bisserl, das hält fit!" Zu dieser Zeit hatte ich für kurz oder länger eine Freundin, sie hieß Tanja, die gerne im Park joggte. Da hab' ich mich einfach drangeklickt und die Liebe mit der Liebe zum Laufen verbunden. Schon bald wurde Laufen für mich zur täglichen Faszination, und ich begann an Volks läufen teilzunehmen. Wie verlief Dein Weg in die Ultraszene? Nach einigen Marathonläufen in Berlin, München, Nürnberg und Frankfurt ver langte mein Ego nach mehr. So erhöhte ich Zug um Zug die Trainingsumfänge, um im legendären .Rodenbach meinen ersten Hunderter zu probieren. Das De büt in 8 Stunden und 8 Minuten stimmte mich hoffnungsvoll für meine Zukunft als Robert Wimmer (links) wird im Ziel 2. Mitteldeutschen Marathons von Dietmar Knies empfangen an als früher. Durch die häufigen Sozial kontakte einer netten Ultra-Gemein schaft lernt man, sich in der Kommuni kation positiv zu artikulieren und zollt dem Individuum den nötigen Respekt. Die Achtung vor sich selbst und seinen Mitmenschen steigt, und die innere Zu friedenheit strahlt mit einem Lächeln nach außen. Hast Du eine bevorzugte Region welt weit. in der Du am liebsten läufst? Die Welt ist so groß, dass ich das noch nicht beurteilen mag. Es gibt nahezu in allen Ländern schöne, interessante oder exotische Lauf-Events. Ich habe das Glück, noch am Anfang meiner Ultraläu ferkarriere zu stehen. So kann ich in den nächsten 40 Jahren noch einiges aus probieren. Mein favorisiertes Land ist aber jetzt schon Holland mit seinem be geisterungsfähigen Publikum und den optimal organisierten Läufen. Ferner hat mich besonders die Herzlichkeit der pol nischen Bevölkerung beim Trans Europal-Luf berührt. Wo würdest Du gerne einmal teilneh men, bist aber bislang noch nicht dazu gekommen? Ich würde gerne mal den Comrades in Südafrika über 90 km laufen. An diesem Mega-Ereignis nehmen jährlich rund 20.000 Läuferinnen aus aller Welt teil. Ferner habe ich auf meiner Wunschliste den Badwater-Ultra-Race in Amerika. Dort geht es 215 km durch das Tal des Todes. Hier hat bisher noch kein Deut scher gewinnen können. Sollte mir eine Partnerschaft mit ei nem interessierten Sponsor ge lingen, würde ich mich nach dem Sieg des Trans-Europa Laufes gerne in den nächsten Jahren einmal dem Wettbewerb des Trans-Amerika-Laufes steI len. Hier gilt es 4.900 Kilometer u.a. über die Rocky Mountains und durch die Mojave-Wüste zu absolvieren. In Deutschland fasziniert mich der Rennsteig lauf mit seinem langen Kanten, der noch auf meiner offenen Rechnung steht. Was war Dein schönstes Erleb nis beim Ultralaufen? Das schönste und prägendste Erlebnis, seit ich Ultras laufe, war der Gesamtsieg beim ers ten Kontinentallauf durch Euro pa, dem Trans-Europa-Lauf. 5.018 km von Lissabon nach Moskau in 64 Tagesetappen des ohne Ruhetag. Das immense Interesse der Medien an die sem Ereignis unterstützte mei ne Euphorie nach dem Lauf und motiviert mich zu weiteren Taten. Dieser Lauf hat in Deutschland für Furore ge sorgt und geht sicherlich in die Ge schichte ein als längster Kontinentallauf. Was war Dein beeindruckendstes Er lebnis im Bereich Ultralaufen? 67 Das beeindruckendste Erlebnis im Be reich Ultralaufen war die überdi mensionale Größe der Schweizer Berge beim Swiss-Alpin-Marathon in Davos 1990, damals über 67 km. Mir wurde bewusst, wie klein ich im Vergleich zur Urgewalt der Natur bin. Landschaftlich ist dieser Lauf schwer zu toppen. Was war Dein negativstes Erlebnis im Bereich Ultralaufen? Das negativste Erlebnis, das ich beim Ultralaufen bisher hatte, waren unbe gründete Dopingvorwürfe zweier Mitläu fer beim Trans-Europa-Lauf in 2003 ge genüber dem Organisator. Der Veran stalter konnte nach einer von mir gefor derten Taschendurchsicht die Anschul digungen vollständig zurückweisen. Ferner forderte ich vom Veranstalter zu meiner Entlastung in Deutschland eine Dopingprobe an meiner Person, dies im Beisein eines Zeugen. Damit war die Sache rechtlich erledigt. In psychischer Hinsicht war dies eine harte Probe mei ner mentalen Stärke. Hier durfte ich nicht nachlassen, um meine Führungs position im Rennen zu- behaupten. Was war Dein größter Erfolg? Neben meinem Titel eines Deutschen Meisters im 100 km-Bahnlauf in 2002 und dem Sieg beim internationalen Spreelauf über 420 km im selben Jahr war natürlich der Titel des Trans Europa-Lauf-Siegers im Juni 2003 mein mit Abstand größter Erfolg. Ich werde immer der erste Deutsche sein, der ei nen Kontinentallauf für sich entschieden hat. Neben der Anerkennung im privaten Umfeld hatte dieser Sieg seinen Einzug in etliche TV-Sender gefunden. In vielen Tageszeitungen, Zeitschriften und Ra diosendern zahlreicher Länder wurde darüber berichtet. Gibt es an Dir bestimmte Eigenarten (Macken) beim Ultralauf, die Du etwas eindämmen möchtest? Oh ja, und ob. Meine Ungeduld, Ziele nicht sofort zu erreichen, stört mich ein wenig. Ferner feile ich daran, meine Er wartungshaltung an Mitläufer, Veranstal ter und Betreuer etwas der Realität an zupassen. Durch die Jahre wird es mir gelingen, alles etwas entspannter anzu gehen. Worauf freust Du Dich während eines Ultras am meisten? Am meisten sehne ich jeweils die Ziellic nie herbei, um bald wieder im Kreis meiner Familie zu sein und meine kleine Tochter in den Arm zu nehmen. Meine Familie ist mein Zentrum, mein Nest, da fliege ich gerne wieder zurück nach meinem Ausflug in den Ultralauf. Bei ei nem 100 km-Lauf ist der schönste Mo ment immer, wenn ein Verpflegungs punkt in Sichtweite ist und der Gaumen nach Flüssigkeit dürstet. Das Stillen des Durstes betrachte ich als schönstes Ge 68 schenk während eines Ultra-Wettbec werbs. HastDu ein Lebensmotto? Ja, mein Motto heißt: Visionen spiele risch erträumen - Etappen strategisch festlegen - Ziele lächelnd erreichen. Hast Du ein Vorbild? Mein Vorbild im Ultralauf ist Yannis Kou ros aus Griechenland, zur Zeit in Austra lien beheimatet. Er besitzt zahlreiche Weltrekorde im Ultralauf und ist seit mehr als 15 Jahren in der Weltspitze unangefochten. Seine Disziplin und sein Vermögen, Rennen konstant einzutei len, ist vorbildlich für eine ganze Gene ration von Ultras. Trotz seiner großen Popularität ist er ein sehr guter Zuhörer und verständnisvoller Mitläufer beim Trans-Europa-Lauf für 4 Etappen gewe sen. Dank an Yannis an dieser Stelle! - Daraufhin meldeten sich zahlreiche Leser zu Wort. Doch stellvertretend für alle Meinungsäußerungen möchte sich UM an dieser Stelle auf den Brief von Ingo Schulze, einem der Haupt organisatoren des TEL, beschränken. Brust zu nehmen. Das Medienspektakel war gewaltig, und du hast hier die volle Ladung abbekommen (ich habe es dir gegönnt, ha, ha ...). Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg alles Gute und noch viele Erfolge. Ich habe meine Prü gel inzwischen weggesteckt und schaue wieder nach vorn. Das heißt, dass ich den Spreelauf vom 31.08. bis 05.09.04 wieder machen werde. Wie sagte mein alter Kompaniefeldwebel?: "Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist!" Der Lauf ist übrigens beim Guinness Buch Verlag in London gemeldet. Ich habe bereits die ersten Rückfragen erhalten und halte dich auf dem laufenden. Mit freundlichen Grüßen Dein Ingo Schulze - Letztlich kommt UM noch dem Wun sche einiger Leser nach, die in der letzten Ausgabe gern mehr persönli che Daten von Robert Wimmer gese hen hätten. - Hier sind sie (nach freundlicher Zuarbeit von R. W.): Geboren: 14.06.65 in Darmstadt, derzeit wohnhaft in Nürnberg Sternzeichen: Zwilling Offener Brief von Ingo Schulze an Robert Wimmer Schulbildung: Mittlere Reife, Fachober schule Wirtschaft Beruf: Augenoptikermeister Hallo Robert, ich habe den Artikel sehr aufmerksam gelesen und freue mich darüber, dass du den Lauf scheinbar prächtig über standen hast. Dass du einmal ein "Dickerchen" warst, kann ich mir heute kaum vorstellen. Die Ultraszene freut sich daher, dass du zum Laufen gefun den hast. Zweimal hast du jetzt bei Ver anstaltungen gewonnen, welche von mir organisiert wurden. Ich freue mich für dich und bin stolz, dass ein heute so ge feierter und bekannter Läufer bei mir war. Der "Spreelauf' war für dich, so denke ich, der Einstieg in Mehrtagesläu fe. Mit dem Sieg beim "TransEurope FootRace" hast· du den Vogel abge schossen und hast dir hier einen festen Platz in die Ultralaufgeschichte gesi chert. Die Dopingvorwürfe gegen dich hatten mich beim "TransEurope FootRace" sehr belastet, und ich ärgerte mich über deine Konkurre·nten. Umso mehr war ich glücklich, als es sich kurz darauf erledigte. Hierzu hast du durch dein Verhalten sehr viel beigetragen. Statt laut loszuschimpfen, hast du mir sofort deine Gepäckstücke vorgezeigt, und ich konnte mich selbst überzeugen, dass alles Blödsinn war. Ich konnte also aufatmen und hätte große Lust ge habt, mir die Herren noch einmal zur Familienstand: verheiratet mit Ursula, zwei Kinder - Oliver (geboren 1998) und Franziska (geboren 2003) Eigenschaften: Ausdauer, positives Denken, Begeisterungsfähigkeit, Motiva tionsvermögen, Sozialkompetenz, Kom munikationsfreude Sportliche Entwicklung: ca. 350 Wett kämpfe, davon 90 x Marathon und 40 x Ultramarathon, 10.000 - 15.000 Trai nings-Laufkilometer 1987: Marathondebüt in Berlin 1989: erster 100 km-Lauf in Rodenbach 2001: Abstinenz Wurst/Fleisch/Bier und Nikotin (vorher 30 Zigaretten pro Tag) 2002: Debüt 12-Stunden und 24-Stun den-Lauf, erster Etappenlauf "Spreelauf' 420 km in 6 Tagen (Gesamtsieger) Bestleistungen: 10 km: 33:50 min (1993) Marathon 2:39 St. (1991) 50 km: 3:20 Std. 100 km: 7:22 Std. (2002 - auf einer 400 Meter-Bahn) 12h-Lauf: 138.5 km (2002 in Prag) 24h-Lauf: 194 km (2002 in Fellbach) _ Damit erklärt UM die Berichterstat tung vom Trans-Europa-lauf 2003 endgültig für beendet! In Sandalen hinauf zum Ötscher 15.116.06.02 6. Ötscher-Marathon 66 km in zwei Etappen DER KLASSIKER Aus den verschiedensten Gründen ist dieser Bericht erst kürzlich in die Hände der Redaktion gelangt. Doch auch wenn das Ereignis schon ge raume Zeit zurückliegt - hier handelt es sich quasi um eine "literarische Kostbarkeit". Deshalb möchten wir die Gedanken von DUV-Mitglied Bernd Seitz anlässlich seines Öt scher-U1tralaufes der Leserschaft nicht vorenthalten und kreieren hier mit kurzerhand die Rubrik "Der Klas siker". Bernd Seitz Wenn du die besungene Wachau, die Donaulandschaft zwischen den Städten Melk und Krems, die ihres milden Kli mas wegen nicht nur zahlreiche Wein traubensorten, sondern sogar Marillen (Aprikosen) - eine Rarität - gedeihen lässt, westlich von Melk dem Donaune benfluss Erlauf folgend gen Süden ver lässt, erreichst du nach 40 bis 50 Kilo metern deren Wildwasser- und Quellge biet, den Naturpark Ötscher-Tormäuer, in den Voralpen Niederösterreichs. Auf einer Straßenkarte findest du am Ende eines öffentlichen Verkehrsweges das gediegene Örtchen Lackenhof in idyllischer Tallage am westlichen Fuß des Ötscher, der mit seinem bis auf 1.893 m über NN (Meter über Normal null) hinaufführenden Rauherkamm das Landschaftsbild dieses erdgeschichtlich jungen Gebirges, der Kalkalpen, beherr schend prägt. Lackenhof ist als Tor zur läuferischen Erschließung der in karstigen geologi schen Formationen typischen Mauern, Gräben und Schluchten, die den Öt scher-Buckel im Norden, Osten und Sü den umgrenzen, vom Schöpfer und Cheforganisator des Ötscher-Ultra-Ma rathon, Herbert Egger, dem auf interna tionalen Pfaden erprobten Ultralangstre ckenläufer aus Gaming am Ötscher, hervorragend gewählt. Wohltuende Ruhe abseits des Alltags geschehens empfängt uns am Freitag nachmittags nach Anreise mit dem PKW vor der Jugendherberge, dem Über nachtungs- und Verpflegungshaus in La ckenhof. Bunte Wiesenflächen in Hang lage umgeben die Herberge, sodass ich den sonnigen, sommerlich warm aus klingenden Tag nutze, chlorophyllreiche Wildkräuterblätter von Löwenzahn, We gerich, Sauerampfer, Geißfuß, Kresse sowie Butterblumen- und Gänseblüm chenköpfe ernte und in fast einsamer Stille verzehre, um mich mit Eiweißen, Mineralien, Kohlehydraten und Vitami nen naturnah für die folgenden beiden Lauftage zusätzlich zu versorgen. Es sollte sich lohnen! Nach sternklarer Nacht begrüßt uns ein heller, sonniger Morgen. Zu recht christ licher Zeit - 10.00 Uhr - wird 200 m von .der Jugendherberge entfernt zwischen barocker Dorfkirche und Kirchenwirts haus zur ersten Etappe über 50 km rund um den Ötscher gestartet. Die versam melte Läuferschar ist vergleichsweise klein (53 Starter), der Bekanntheitsgrad dieses bemerkenswerten Laufereignis ses (neudeutsch: Event) offenbar noch zu gering. Dies sollte sich ändern! Auch ich wollte eigentlich an diesem Wochenende (14.115.Juni) wieder ein mal die 100 Kilometer von Biel erleben dürfen. Doch in einem Ferngespräch mit Anke Molkenthin, der namhaften Ultra lauf-Expertin und Laufreisen-Vermittle rin, wurde meine Lust auf "die neue Al ternative Ötscher Ultra" geweckt - was für ein Glück! Angenehme Überraschungen im Starter feld sind, wie so oft, manche aus frühe ren Volksläufen bekannten Gesichter, die zu erfreuenden, lustvollen Gesprä chen auffordern, oder Läuferinnen und Läufer, denen ich zuvor wegen Körper größe, Haartracht und barfüßig in TEVA Sandalen laufend, aufgefallen bin, und die solche Gelegenheit zu mancherlei Fragen gern nutzen - so auch hier. Ei gentlich sinnvolle Dehnübungen für die Beinmuskulatur müssen somit entfallen. Nach begrüßenden und mahnenden Worten des rührigen Herbert Egger fällt der Startschuss, und in ungewöhnlich wildem Tempo rennen wir die ca. 200 Meter lange "Startrampe" hinunter, um gleich darauf bergauflaufend gebremst und an eine Ultramarathonstrecke erin nert zu werden. Die Asphaltstraße führt stetig bergan, hier trennt sich schon "die Spreu vom Weizen", und ich muss mich mehr und mehr zurückfallen lassen. Lackenhof liegt auf 810 m über NN. Nach Durchqueren der Ötscherwiesen beginnt ein ausgedehntes Mischwald gebiet. Die Straße verlassen wir nach ca. 4 km und biegen in Raneck (950 m über NN) südlich ab, um über windungs reiche, durch kühle Täler führende Forststraßen in den engen Pfanngraben und weiter in ein streng nördlich verlau fenden Wildwasser führenden NesteI berggraben zu gelangen. Die Frische im Schatten der Bäume tut gut und lässt ein solides Lauftempo zu. Dennoch laufe ich bereits einsam, aber entspannt, im hinteren Drittel der Ge starteten und stelle mir vor, dass der wunderschöne, wolkenfreie Tag auf un geschützten Streckenabschnitten noch ein heißes Abenteuer verspricht. Nach 6 km Bergablauf erreiche ich den tiefst gelegenen Ort der Laufstrecke: auf ca. 460 m über NN beginnt es geolo gisch romantisch zu werden, denn hier biegt die Strecke, scharf östlich,ab in die Vordere Tarmäner, eine vom Erlauf Bach gebildete und von Ost nach West durchströmte Schlucht mit fast senk rechten Kalksteinen entlang dem Süd ufer. Die erste Verpflegungsstation ist hier bei km 1o erreicht. Zwei Läufer wechseln ih re Kleidung; ich habe wieder Gesell schaft - durch Menschen und rau schenden Wildbach. Ein Wanderpfad führt mich leicht ansteigend am nördli chen Ufer der rauschenden Erlauf ent lang, bis nach 2.5 km ein stärker wer dendes Rauschen einen mächtigen Wasserfall ankündigt: die Trefflingfälle lassen die Wässer des Trefflingbaches von Nordost über Kaskaden und zuletzt über 130 Höhenmeter fast senkrecht in die Schlucht der Erlauf fallen. Parallel zum Wasserfall klettert die Laufstrecke von 480 m über NN über Felsen und Holzstege aus der Schlucht heraus und folgt dem Trefflingbach bis auf ca. 890 m über NN über 5.5 km lang vorbei an der Verpflegungsstelle bis km 15. Ein kurzes Flachstück führt nach Pu ehenstuben (km 20, 870 m über NN), den nordöstlichsten Punkt des Laufes. Nach Süden abknickend geht es über bewaldete Berghänge weiter bergauf zum Berghaus Turmkogel (1.100 m über NN) und Wegscheidhäusl (1.120 m über NN) mit gelegentlich herrlichen Ausbli cken auf die Voralpen mit Ötscher im gleißenden Sonnenlicht. Ab km 24 verläuft der Weg mit mäßigem Gefälle durch den Raingrund, über Gö sing (Bahnhof der Mariazeller Schmal spurbahn) hinab in der Erlaufboden, erst geradeaus, später in Serpentinen, und erreicht durch das Angerbach-Tal erneut die Erlauf bei km 30 in einer Höhe von 550 m über NN. Sanft ansteigend gelangt der Wildbach pfad in die nächste Schlucht "Hintere Tormäuer" mit mehrere hundert Meter hohen Karstmauern. Nach etwa 4 km gabelt der Canyon in einen südlich ver laufenden, aus dem die Erlauf kommt, und einer nach Westen abknickenden 69 mit dem Ötscherbach, der hier in die Er lauf mündel. Ich folge den Laufstrecken-Markierun gen hinein in das Canyon-System der Ötschergräben: wellige schmale Pfade, ausgestellte Steige und Bäche überque rende Holzstege erfordern oft hohe Konzentration, Trittsicherheit und zuwei len Schwindelfreiheil. Der Formenreich tum dieser 300 bis 400 Meter tief ein schneidenden Gräben lockt manche Wanderer an, und dort, wO der Wildbach - mal tief eingeschnitten und mal in Hö he des Pfades - kleine Sammelbecken mit Sandstrandufern bildet, sonnen sich Badelustige am glasklaren, blaugrünen Gewässer. Hier unten staut sich die von den hellen Karstmauern reflektierende Sonnenwärme an diesem Tag mit schweißtreibenden 30 bis 35° C, und du erinnerst dich gern an die kühlen WaIdpas sagen. Doch die Vielfalt der Gesteinsformationen, Fels monumente und -reliefs ist berauschend und lässt mich immer wieder stehen blei ben, um staunend zu schau en, so auch nach weiteren schwierigen 5 Kilometern am Mirafall, einem breit gefä cherten Wasserfall, dessen feine Wasserfäden das Mi rabach-Wasser vom Öta scher herab über viele Ter rassen mit dem Ötscher bach-Wasser in der Tiefe verbindet. Ein hölzerner Steg überquert das Mündungsgebiet. Zwei Kilometer zuvor jubelten mir einige Ausflügler von der hölzernen Sonnenterrasse der Rasthütte beim Öt scherhias zu, waren verwun dert über mein luftiges Schuhwerk, die Sandalen, in diesem schwierigen Gelände und wiesen mir den richti gen Weg, den angeblich auch schon andere laufende und nummerierte Gestalten vor mir genommen hätten. Die märchenhaft anmutende Canyon-Landschaft verlasse ich etwa bei KilOmeter 38. Ein einsamer "Verpfle ger" hält frisches, kühles Wasser bereit - eine Erlösung und Notwendigkeit zugleich, denn nun geht es teils klet ternd steil hinauf vom Canyon-Grund (700 m über NN) auf 930 m über NN über knapp zwei Kilometer zum Jäger herz. Auf der sogenannten Sonnenseite, dem Ötscher-Südhang, in dessen dichten Buschwald ich der Einsamkeit und Stille wegen gelegentlich hineinschaue und horche, da hier einige Bärenfamilien le ben, die vor ein paar Jahrzehnten neu ausgesiedelt worden sind, erreiche ich 70 auf fast horizontal verlaufender Forst straße nach weiteren 4,5 km die letzte Verpflegungsstelle beim Spielbichler (km 45). Fröhliche Menschen rufen mir zu, feuern mich an und bestaunen fra gend meine staubbedeckten "Sandalen füße". "Freiheit den Füßen eines Ultra langstreckenläufers !"ist meine - wovon ich überzeugt bin - passende Antwort. Von hier aus ist der Blick nach Süden hin zu den Alpen offen - fantastisch! Es folgt ein heftiger Anstieg auf Waldpfaden von 930 m über NN über den Riffelsattel (1.280 m über NN) - zwischen Kleinem (1.552 m über NN) und Großem Ötscher (1.893 m über NN) gelegen - zum höchst gelegenen Punkt dieser ersten Etappe beim Otscher-Schutzhaus auf ca. 1.400 m über NN bei km 46,5. Der Mann mit den Sandalen Die letzte steile Bergabpassage über 590 Höhenmeter auf 3,5 km Länge über die Wiesenhänge des Riffelbodens (1.050 m über NN) und Schotterwege parallel zur Gondelbahn - u.a. für den winterlichen Alpinbetrieb - durchlaufe ich der inzwischen recht strapazierten Beinmuskulatur wegen mit kurzen Schritten sehr verhalten. Tief unten im Tal liegt Lackenhof. 500 m vor dem Ziel habe ich wieder Asphalt unter den TE VA-Sandalen, wie erlösend! Die "Ziel rampe" hoch, und nach 7 Stunden und 16 Minuten schleiche ich durchs ver gängliche Start- und Zieltor körperlich müde, doch heiteren Gemüts und mit Hochachtung vor sich selbst! (Erster: 4:17 h, Letzter: 9:32 h). Der Abendhimmel der folgenden Nacht ist sternenklar, und ein jeder erwartet eine sonnige zweite Etappe. Doch welch deprimierende Überraschung am nächs ten Morgen: Es regnet, und ein erster Blick aus der Herberge nach draußen zeigt dampfende Hänge sowie des Ot schers rauher Kamm von grauen Wol ken verhüllt. Ein Fernseh-Team war an gereist, um die zweite, die Königsetappe Otscher Mountain-Run (22 km, 1.150 Höhenmeter) in Bild und Ton zu verfol gen. Doch ein Lauf über den spektakulä ren Otscher-Grad wäre bei diesem Wet ter zu gefahrvoll gewesen und Filmen aus dem Hubschrauber bei böigen Bergwinden und Nebel viel zu riskant und aussageschwach. Also hat sich Herbert Egger für ei ne (leider nur) 16 km lange Alternativstrecke mit 800 Hö henmetern entschieden. Eine halbe Stunde vor dem Start stehen Kamera- und Mikrofonträger bereit, um die Vorbereitungsszenarien der Athleten auf dem kleinen Marktplatz um den Dorfbrun nen von Lackenhof festzuhal ten. Doch die ungemütliche Nässe lässt uns Läufer nicht so recht aktiv werden; wir kauern uns eher unter einem schützenden Zeltdach einan der wärmend und klagend zu sammen. Als ich dann doch einmal die Überdächung verlasse und Dehnübungen zur Lockerung der Beinmuskulatur mache, stürzen sich gleich Kamera mann und Reporter auf mich - endlich tut sich etwas - bit ten um's Weitermachen und stellen manche Frage über landschaftliche Eindrücke, Vorbereitung, Schwierigkeits grad und natürlich die un glaublich erscheinende Mög lichkeit, hier barfüßig in San dalen laufen zu können. Dies' Interview sollte nach Zielein lauf fortgesetzt werden. Nun wird es spannend: Notenblätter mit Text werden ausgeteilt, und zur geisti gen Vorbereitung auf die "läuferische Eroberung" des majestätischen Haus berges Ötscher stimmt Herbert Egger das Heimatlied "Hoch vom Ötscher drobn" an. Die versammelte Läuferge meinde singt mit - teils kräftig, weil schon oft dabei, teils zögerlich, da Neu ling. Ich empfinde trotz Sauwetters eine wohltuende, ja feierliche Stimmung des Dazugehörens, des "Dahoam-Seins" ganz angenehm! Kurz darauf folgt nun um 11.00 Uhr der Start zur 2. Etappe, dem Berglauf, der mir nun nach dieser das Gemüt bewe genden "Andacht mit Gesang" trotz mü der Glieder vom Vortage beachtlich leicht fällt. Nach ca. 3 km "Einlaufen" auf Asphalt straßen durch Ötscherwiese beginnt der Bergpfad über rutschiges Gestein und nasse Gräser. Eiligen Schrittes geht es steil bergauf, und als guter" Aufsteiger" überhole ich manchen Geher, der den "schlechten Absteiger" später wieder einholen sollte. Sandalen haben den Vorteil, dass hin einlaufendes Wasser auch schnell wie der hinaus findet und durch schnelle Verdunstung den Fuß relativ trocken hält. Wir steigen ostwärts hinauf, plagen uns einen beg rasten Schotterhang hoch ü ber eine etwa 2 km lange Pendelstre cke, auf der mir die Schnellsten mit halsbrecherisch langen Laufschritten be reits entgegen komm~n, und erreichen auf schmalem Pfad durch Buschwerk den "kühlen, windigen Gipfel" und Wendpunkt auf ca. 1.610 m über NN (etwa 280 Hm unter dem Ötscher-Grad). Schlüpfriges Gras und Geröll machen mir den Steilabstieg zurück bis in den Nadelholzwald schwer. Mit sanfterem Gefälle verläuft der nun teilweise breite, felsig-schottrige Weg südwestwärts pa rallel zum Bergkamm auf das Ötscher Schutzhaus zu. Vom Schirm der Kopfbedeckung tropft es ständig und mancher Windstoß be netzt die Brillengläser und verschlechtert sehr störend und verunsichernd meine Sichtverhältnisse. Der gut durchblutete, warme Körper lässt das eher in Schau ern herabfallende Regenwasser kontinu ierlich verdunsten, sodass die manch mal kühle Luft erträglich bleibt in arm und beinfreier Kleidung. Über Riffelsattel (1.380 m über NN) und Riffelboden (1.050 m über NN) gelange ich wie am Vortag steil bergab über Ra sen und Schotter. Hier werde ich, wie bereits befürchtet, "durchgereicht". Ein "Endspurt" zu Dritt die Lackendorf Zielrampe hinauf sichert mir, dem drittäl testen Teilnehmer, nach 1 Stunde und 33 Minuten den 59. Rang von 70 Finalis ten. Das zugesagte Interview für die Sport berichterstattung im Österreichischen Fernsehen mit der Möglichkeit, ein lust betontes, befreiendes Laufen in TEVA Laufsandalen mit Begeisterung bekannt zu machen und nachahmenswert darzu stellen, gebe ich gerne, denn dieser herausragende Zwei-Tage-Ultralauf hat mich körperlich gefordert und dabei or ganisch und geistig erfrischt - wenn nicht sogar erneuert! Die abschließende Siegerehrung am Nachmittag des zweiten Lauftages ist beachtenswert aufwändig und beinahe intim gestaltet und von Herbert Egger als Moderator schlicht - und wie kann es anders sein - mit dem Charme eines Österreichers begleitet. Mit einem Pokal als Zweiter meiner Al tersklasse (M60 und älter) und einem o riginellen Anerkennungspreis - ein ein Meter langes Stangenbrot als Back werkunikat aus heimischem Backhaus für den "mutigen" Sandalenläufer ver lasse ich Lackenhof und hoffe, zur nächsten Austragung dieses Laufereig nisses wieder dabei sein zu können. Mein Resümee und zugleich Anregung für die Ultralaufszene lautet - und hier erlaube ich mir den inzwischen klassisch zu nennenden und von namhaften Ultra laufexperten, -pionier und -autor Werner Sonntag geprägten Bestseller-Buchtitel zu stehlen und aussagekräftig zu ergän zen: "Irgendwann musst Du nach Biel" und alternativ nach Lackenhof! - ,---ll-D-z-ie-n-d-o-b-ry-,-K-ö-'I-n-!-ll--------, oder: Blondinen b_e_v_o_rz_u_g=-t__-'---~__' L--_-"-'---_ _ 11.-13.07.03 - 24- und 48-Stunden Lauf in Köln Und hier noch ein weiterer Klassi ker, denn versprochen ist ver sprochen: der in der letzten Aus gabe aus Platzgründen fehlende, sehr anspruchsvolle B'ericht un seres KieJer Läufers soll dem Le ser auf keinen Fall vorenthalten bleiben. Michael Behm Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft. (Emil Zatopek) Es gibt nichts vergleichbares! - Eihe Nacht in Köln bei Vollmond zu laufen wenn aus den Rheinwiesen der Duft der Grillfeuer herüberweht und das Tuckern der Lastkähne die Läufer begleitet. Die Luft ist mild und Laternen beleuchten die Laufstrecke. - Das ist die Zeit, Kilometer zu fressen! Marcel Reich-Ranicki würde hier anmer ken: "Da haben wir Lauf-Prosa von ho her atmosphärischer Dichte, .aber ich vermisse die Geschichte, wo ist die Sto ry?" - Nun, hier kommt sie: Das Erfolgsrezept für ein mitreißendes Drehbuch ist ganz einfach. Man nehme zwei relativ introvertierte Läufer und fü ge eine quirlige Blondine hinzu. Sie sorgt für Turbulenzen und der Zuschau er wittert sofort ein Dreiecksverhältnis. Das ist der Stoff, den das Publikum liebt. Die Akteure haben die Aufgabe, einen Ultra-Marathon zu bewältigen. Als Ort der Handlung wird eine der schönsten Laufstrecken Europas gewählt. Sie be findet sich in einem kleinen Park am Rheinufer von Köln. Ganz wichtig: gutes Wetter! Ich komme in Köln an und habe diesmal eine wertvolle Fracht dabei. Es ist Bar bara. Selbstironisch sagt Barbara von sich, in Anlehnung an die Blondinenwit ze, sie sei nur eine 'Blondinka'. Aber immerhin hält sie den polnischen Re kord im 24-Stunden-Lauf. Wir treffen Marek. Er spricht wenig Deutsch und es passt gut, dass ich kein Polnisch spreche, denn so haben wir beide uns nicht so viel zu erzählen. Wir verstehen uns dadurch auf Anhieb. Zu sätzlich verbindet uns der bevorstehen de Ultra-Lauf. Unsere Blondine spricht sehr gut Deutsch und Polnisch sowieso. So kann sie Marek und mich abwechselnd or dentlich auf Trab bringen. "Ihr beide seid meine Hasen!" sagt Bar bara wie eine Chefin. Marek und ich sind sprachlos. Da wir jedoch vorher schon nicht viel gesagt hatten, fällt das nicht auf. Das Wetter ist gut, und die Ultra-Götter halten schützend ihre Hände über die Veranstaltung. Emil Zatopeks These verwendet, in Verbindung mit der Be weisführung von Sokrates, könnte man formulieren: "Mensch läuft - die Starter in Köln sind Menschen - folglich laufen sie." Der Startschuss fällt! Und tatsächlich fangen alle 46 Starter an zu laufen. Das internationale Feld geht mit hohem Tempo in die erste Nacht. Barbara und Marek setzen sich an die Spitze. Ich hal te mich zurück. Meine Strategie ist ein fach: Die erste Hälfte im Schongang lau fen und in der zweiten Hälfte etwa 150 km schaffen. Dabei den Belebungs Effekt ausnützen, den die 24-Stunden Läufer auslösen werden. Ich war noch nie im Leben ein Hase und sollte ich heute einer sein, so hopple ich dem Feld zunächst weit abgeschlagen hinterher. "Lass' es langsam angehen!" sage ich zu Barbara, da sie anfangs ei nen roten Kopf hat. "Ich kann nicht lang samer laufen", antwortet sie. "Das ist in teressant", denke ich. Denn bei mir ist es umgekehrt: Ich kann nicht schneller 71 laufen." Marek hat nach 24 Stunden die 220 Ki lometermarke überschritten, eine Leis tung, mit der man auch in einem 24 Stunden-Rennen glänzen kann. Da noch weitere 24 lange Stunden vor uns liegen, frage mich, wie Marek das durchhalten will. Rheinufer, im Gravitationsfeld von Köln. Paula Mairer, Weltrekordlerin über die 700-Meilen-Distanz, zieht ihre Bahn. Da ist keine Hektik; da ist Gelassenheit und Freundlichkeit und zwischendurch ein lustiges Blinzeln. Achim hat sich nach 160 'km aus dem Die 24-Stunden-Läufer (62 Starter) sind Rennen zurückgezogen und gibt mir den gestartet und bringen die erwartete Tipp: "Laufe ruhig so weiter!" Genau das Stimmung auf die Strecke. Allen voran mache ich. Es fällt mir leicht, denn Karl Graf, der ein Höllentempo vorlegt Freunde von mir haben sich an der und mit Hochgeschwindigkeit über die Strecke eingefunden. Sie stehen im Strecke hämmert, obwohl er gerade den Zählerbereich und begeistern sich für Trans-Europa-Lauf (5.046 km) hinter unseren Sport. sich gebracht hat. Thomas Blumtritt und Paul Engels halten sich taktisch klug et Die Nacht bricht an, und leuchtende, was zurück. bunt geschmückte Ausflugsdampfer be ziehen Position. Das Schwarz des Die zweite Hälfte ist beim 48-Stunden Nachthimmels wird jäh von gelben Blit Lauf die spannendere, denn da ent zen, roten Sternen, goldenen Leuchtre scheidet sich alles. Fehler aus der ers gen und blauen Lichtgirlanden durch ten Hälfte machen sich bemerkbar, und brochen. Für einen Moment scheint es, ein gutes Krisenmanagement ist wichtig. als würde es der Pyrotechnik gelingen, das Schwarz der Nacht zu verbannen. Heike läuft routiniert gleichmäßig ihren Dann ein Knall, und der Zauber ist vor Rhythmus. Sie lässt sich von nichts aus bei. der Ruhe bringen und wird 328 km er Barbara, unsere Blondine, liegt auf der laufen. Bank vor dem Zählerzelt. Nach ihrem Mein kleines leichtes Radio trage ich un Vortrag über Krisenmanagement bin ich ter meinem Laufhemd. Die Stöpsel im der Ansicht, dass sie gerade etwas von Ohr. Barbara überholt mich. Da sie mir ihrer eigenen Linie abweicht und gebe etwas erzählt, muss ich meinen Walk ihr vorsichtshalber einen aufmunternden man etwas leiser drehen. Das ist um Stoss, als ich vorbeilaufe. Schon ist sie ständlich, und ich wühle zunächst unter wieder quicklebendig dabei. meinem Laufhemd, um den Knopf zu finden. Dann habe ich es geschafft. Bei den 24-Stunden-Läuferinnen spielt Barbara erzählt mir ihre Version vom sich ein Positions-Kampf zwischen Bar Krisenmanagement: "Wenn die Krise bara Mönnichs und. Jutta Jöhring ab. kommt, muss sie bewältigt werden. Kei Jutta wird mit über 173 km finishen und ne Pause machen! Entweder du schaffst damit den Sieg erringen. Thomas Blum die Krise, oder sie schafft dich!" "Aha", tritt hat sich bei den 24ern an die Spitze denke ich, "so funktioniert das." Ich wer gesetzt. Sein Ziel ist die Qualifikations de es ausprobieren. Barbara zieht wei norm für die Europameisterschaft. Er ter. Vorbei an den Leuchttürmen des wird sich seinen Wunsch mit über 230 Ultra-Ozeans, Wolfgang Roether, Ger km erfüllen, er ist also in Uden für hard Burster und Manfred Ludwig, die Deutschland mit dabei. Der Morgen mit ihren Kilometer-Fundamenten ver bricht an, und ein roter Feuerball wälzt lässliche Orientierungshilfen in der Welt sich aus dem Rhein. Und mit einem Mal der Ultras sind. Manfred besticht durch sei nen flüssigen Laufstil. Hinten auf seinem Laufhemd steht . senkrecht das Wort: 'SCOTI'. Als ich das sehe, muss ich an die Fernseh Serie 'Enterprise' denken und sage zu Manfred: "Hey Scotty, beam me up!" Manfred kann den Zusam menhang natürlich nicht er kennen und so schaut er mich entgeistert an. Den Flachs wiederhole ich jedes Mal, wenn ich ihn sehe, und so sammeln wir die Kilome ter in unserer kleinen Ultra Galaxis. Jeder auf seiner ei genen Orbitalbahn, hier am 72 ist sie da, die Krise. Das Tempo ist raus. Ich beherzige alle Tipps, aber komme nicht richtig in Schwung. Aus Verzweife lung esse ich Rühreier am Verpfle gungsstand. Und siehe da, ganz lang sam kehren die Lebensgeister zurück. Jetzt erscheint Uwe auf der Strecke. Er hat ein moderates Tempo und ich hänge mich dran. So laufe ich ein paar Runden in Uwes 'Kiel'-Wasser. Als Ultra Tandem, den roten Feuerball des Son nenaufganges als Kulisse, ziehen wir am Ufer unsere Bahn. Immer schön im Tritt bleiben! So - jetzt kann ich Uwes Rhythmus übernehmen. Und jetzt geht es alleine weiter. Geschafft! Die Krise ist bezwungen. Danke! Simone Stegmaier legt einen langgezo genen Endspurt hin, mit dem sie uns ihr läuferisches Potential eindrucksvoll vor Augen führt. Wolfgang Gruber wird sich in der Haupt klasse mit 312 km den 2. Platz sichern. Das Rennen geht seinem Ende zu, und im Zählbereich steigt die Stimmung. Ma rek ist der Publikumsliebling. Wenn er vorbeiläuft, skandieren Zähler und Pub likum: "Ma-rek, Ma-rek, Ma-rek." Er wird mit 363 km den Gesamtsieg erringen. Die Flaggen für das Finish werden aus gegeben. Unsere Blondine kämpft bis zum Schluss. Sie ringt der Uhr den letz ten Meter ab. Dann ertönt das Signal. Schluss! Barbara beendet den Lauf mit 348,9 km! - Überall: Glückwünsche, Um armungen, Händeschütteln. "Das war Klasse!" Der Rhein fließt weiter, als wäre nichts gewesen, oder doch nicht? Ein Murmeln kann man in der Mittagshitze verneh men. Es kommt unten vom Fluss und hört sich an wie ein Glückwunsch von der Loreley für Läufer und Veranstalter, weit flussaufwärts abgeschickt. - Ist die Loreley eigentlich blond? - Nun, die 24 Stunden-Siegerin ist es. Deshalb ziehe ich das Fazit: "Die Ultra-Götter haben schützend ihre Hän de über die Veran staltung ge-halten, aber die Blon-dinen haben sie dies-mal bevorzugt. Kann man ihnen das ver denken? Danke Scotty! Danke Köln! Bis nächstes Jahr! 00 widzenia 2004! • Die Sieger (v.l.n.r.) - Marek Gulbierz, Thomas Blumtritt, Barbara Szlachetka (mit Brille), Jutta Jöhring (2. Reihe, blickt zur Seite) Laufen auf dem Dach der Welt ... 12.-18.07.03 - Internationaler Lauf im Schwarzwald von Pforzheim nach Lörrach über 300 km Walter Eberhard ... definierten die Teilnehmer des West weg-Abenteuer-Laufs eindeutig auf den Höhen des Schwarzwaldes. Insgesamt nahmen 20 Athleten an der Veranstal tung teil. Fünf Teilnehmer hatten für die ganze Strecke gemeldet, 15 Athleten begleiteten die eine oder andere Etap pe. Das Besondere an diesem Abenteu er ist, dass in Gruppe gelaufen wird und der Langsamste das Tempo bestimmt,... alle Zeit der Welt gehört dem Genuss. Das Dach der Welt im Schnelldurchlauf sind von Pforzheim aus der Kaiser-Wil helm-Turm, die Badener Höhe, die Hor nisgrinde, der Brandenkopf, der Brend, der Feldberg, der Belchen, der Blauen und im Ausklang die Sausenburg und die Ruine Rötteln in Lörrach. Zurückgelegt wurden genau 300 km und 8.500 Hm. Gestartet wurde mit 7 Teilnehmern traditionell am Kupferhammer, auch Schwarzwaldpforte genannt, in Pforzheim. Bis die Gruppe in den Wäldern verschwinden konnte, musste sie sich die ersten 5 km noch etwas mit Stadtstress ausein andersetzen. Während es im Tal immer wärmer wurde, strebten die Abenteurer kühlen Höhen entgegen. Be reits an der Schwanner Warte gab der Wald erste Blicke in die Umgebung frei. Je höher man kam, desto mächtiger wurden die Ausblicke, die die Ehrfurcht vor der Natur nährten. Der Kaiser Wilhelm-Turm ermöglichte vor dem Ab stieg zum Etappenziel Forbach noch mal einen majestätischen Überblick. Der Zieleinlauf war direkt an der historischen Holzbrücke von Forbach und rundete die vielen Tageserlebnisse würdig ab. Relaxt wurde an der Schwarzenbachtal sperre, von wo am nächsten Tag Rich tung Kniebis gestartet wurde. Erst ging es zum Einlaufen gemütlich am See ent lang und dann rein in den wilden Wald, über schmale Geröllpfade hoch zur Ba dener Höhe, wo man vom Turm wieder den Himmel berühren konnte. Direkt ge genüber lud die Hornisgrinde zum Auf stieg. Die Gruppe wurde wieder mit ei nem majestätischen Überblick belohnt, bevor es zum Kulturschock kurz an den Mummelsee ging. Die Touristenhektik war erdrückend, und eine Räucherstube verbreitete unsäglich Qualm, als ob im Akkord geräuchert würde. Schnell ver gaß man diesen "grausamen Ort". Der "Ruhestein" wurde seinem Namen ge recht. Gigantisch war der Blick von der Anlaufbahn der dortigen Schanze. Ein Kommentar: "Ein Glück, dass wir Läufer sind." Ab jetzt war Hochmoor angesagt. Stellenweise waren wie im Garten Plat ten gelegt, man lief regelrechte Sand pfade, sozusagen höher gelegter Strand. Über den Schliffkopf und die Alexanderschanze ging's dann nach Kniebis. Auf dem Weg von Kniebis nach Wolfach überschritt man dann die Grenze vom Nord- zum Südschwarzwald. Die Land schaft veränderte sich. Hügel und Täler waren nicht mehr so krass, die Linien wurden feingliedriger, Auf- und Abstiege wechselten sich schneller ab. Die dunk len Gründe des Glaswaldsees machten nachdenklich, beeindruckten die Läufer. Beim nächsten freien Blick wurde dann erstmals das Tageshighlight, der Bran denkopf, sichtbar. Er erhob sich die nächsten 2 Stunden wie ein Wegweiser über die Höhen. Als die Gruppe dann auf dem Turm stand und den Himmel auf den Schultern trug, da brach sie wieder hervor, die Sehnsucht, dieses Bild für immer festhalten zu können. Ein Kleinhighlight war noch das "Hexen häusle" am Hohenlochen. Dann ging's ins malerische Wolfach, wo ein Physio therapeut die Regeneration unterstützte. Der härteste Aufstieg des Westwegs, von Hausach zum Farrenkopf, stand anderntags an. Erste Belohnung für den vielen Schweiß ist der Blick von der "Prechtaler Schanze" (Schanze aus dem 30-jährigen Krieg) ins Prechtal. Auf die ser Strecke nach Schon ach ist kein von Menschen gebauter Turm. Als ob dies die Natur geahnt hätte, hat sie auf den Höhen, mitten im Wald, zwei majestäti sche Felsen freigespült, den Kar1stein und den Huberfelsen. Respekt und Be wunderung der Naturkräfte ergreift die Gruppe auf ein Neues, und der Blick ins Tal wird ausgiebig genossen. Und schon bald ist Schonach erreicht. Das war mit 35 km die kürzeste Etappe, aber 1.500 Hm müssen auch erst einmal bewältigt sein. Dort wurde die Gruppe auch vom SWR 4 erwartet und war 5 Stunden spä ter auf Sendung. Anderntags ging es weiter Richtung Feldberg. Es waren Gewitter angekün digt. Deshalb wurde der Himmel immer genau inspiziert. Bis zum Brend spielte dies jedoch keine Rolle. Und so wurde zunächst der Ausblick zu den Vogesen genossen. Weiter ging es dann auf der Höhe zur kalten Herberge und zum Tur ner. Wer erwartete, dass es jetzt zum Ti .tisee schön bergab ging, der hatte sich ganz schön getäuscht. Da waren zu nächst einige Anstiege zu bewältigen, bevor es dann aber ordentlich steil bergab ging. Am Titisee erlebte die Gruppe den zweiten Kulturschock mit Massentourismus. Das passte auch zum Donnergrollen. Man spürte die ersten Regentropfen und stand an einem Campingplatz unter, um die Entwicklung des Gewit ters zu beobachten. Schnell stellte sich aber heraus, dass es nur ein Ausläufer war. Die letz ten 8 km bis Bärental wurden dann in einer herrlich reinen Luft absolviert. Der nächste Tag stand dann im Zeichen der beiden höchsten Berge des Schwarzwaldes. Ob wohl dies mit 35 km (1.350 Hm) eine relativ kurze Etappe ist, ist sie gepflastert mit Highlights. Nach 30 Minuten erreichte man den Zweiseenblick, von wo aus man sowohl den Titisee als auch den Schluchsee sieht. Knapp dahinter wartet der drasti sche Blick ins Menzenschwander Tal, bevor es auf die Höhen des Feldberges geht. Der Aufstieg war sehr abenteuer lich. Da es tags zuvor geregnet hatte, trieben die Nebelschwaden ihr Spiel. Manchmal konnte man sich nicht mal sehen. Am Bismarck-Turm angekom men, standen in den Schwarzwald hin ein die Wolken wie eine schwarze Wand, während das Wetter zur anderen Seite aufzureißen begann. So lief man zur andern Seite des Feldbergrückens, von wo man dann eine herrliche Aus sicht in die Rheinebene und auf die Vo gesen hatte, mit der schwarzen Wol kenwand im Rücken. Obwohl es zum Belchen jetzt recht hügelig weiterging, konnte man immer wieder herrliche Ausblicke genießen. Mit Erreichen des Wiedener Ecks steigerte sich das Ni veau mit dem Ausblick ins Münstertal, wo die 4-teilige Serie "Der Schwarz waldhof" gedreht wurde. Die letzten 5 km auf den Gipfel des Belchen wurden 73 atemberaubend schön. Stückchenweise erhielt man immer schönere Perspekti ven ins Tal. Beim Gipfelkreuz stockt so zusagen der Atem bei dem Ausblick, den die Natur hier gewährt. Der Belchen ist zwar nur der zweithöchste Berg des Schwarzwaldes, er erlaubt aber einen umfassenderen Blick. Zudem ist er tou ristisch nicht so überlaufen, da er auch mit dem Auto nicht mehr erreicht werden kann. Die dortigen Naturschützer kauf ten günstig von der Weltausstellung in Hannover einen Gondellift. Wer also nicht so gut zu Fuß ist, dem ist der Auf stieg umweltfreundlich möglich. Jetzt stand die letzte Etappe zur Ruine Rötteln an. Nach dem Belchen ging es schon abenteuerlich auf schmalen Pfa den mit herrlichen Ausblicken los. Der Blauen war dann noch ein Highlight mit herrlichstem Ausblick. Die Stimmung in der Gruppe begann jetzt etwas wehmü tig zu werden. War man doch gerade "warmgelaufen" und verstand sich so gut. Jetzt sollte alles zu Ende sein? Die, die eine solche Herausforderung erst mals bestanden, konnten noch nicht fassen, dass sie es waren, die da vor sich hinliefen. Auf der Sausenburg schnupperte man noch mal historische Luft und genoss auf dem Turm den küh len Wind, bevor es runter ging in den malerischen Weinort Kandern. Jetzt standen die letzten 12 km an, und die Gruppe lief zur Burg Rötteln, die über Lörrach thront. Die Tourist-Info hatte dort im Burghof einen kleinen Empfang vorbereitet. Als Trophäe gab es für jeden das Blech schild mit der roten Raute, der man 7 Tage gefolgt war und eine AO-Urkunde in Form eines Plakats mit dem West weg. Grandioser als die wunderschönen Er lebnisse ist zu werten, dass es Men schen gibt, die ihre Arbeitskraft zur Ver fügung stellen und die Versorgung or ganisieren. Alleine dies ist die Grundla ge, dass man als Läufer so unbeschwert genießen kann. Ein weiteres Lob ge bührt auch dem Schwarzwaldverein, der die Wege des Schwarzwaldes aufs Bes te in Schuss hält und eine leichte Orien tierung ermöglicht. Aber auch im Vorfeld entstand bereits eine direkte Zusam menarbeit, die sich vor allem in einer sehr guten Pressearbeit niederschlug. Im Ziel traten zwei Läufer dem Schwarz waldverein bei. Last not least klinkten sich auch die Tourist-Infos an den Etappenorten gut ein, was von den Läufern sehr positiv empfunden wurde. Mit dem "Westweg Abenteuerlauf' wurde also ein Kracher in die Welt gesetzt, der auf Wiederho lung wartet. [email protected] www.erlebnislauf.de 74 Alle Jahre wieder 23.11.03 Olne - Spa - Olne (Belgien) über 63,9 km Wolfgang Braun Was ist so verlockend an diesem Lauf, zwischen Lüttich, Verviers und Francor champs am Rande der Belgischen Ar dennen, nur 40 km von Aachen ent fernt? Ist es diese ungezwungene Lauf atmosphäre unter fast nur belgischen Läufern, ein paar Holländern, Franzo sen, Luxemburgem und Deutschen, die herrliche Landschaft mit urtümlichen Dörfern, lieblichen Feldern und Hügeln oder vielleicht sogar die nur 6,40 € Startgeld, wofür es ein T-Shirt und einen Teller Kartoffeln, Bohnen und Bratwurst gibt? Irgend so was muss es sein! Denn es kann ja wohl nicht sein, dass einen diese 63,9 km lange cross-ähn liche Strecke mit 1.750 positiven Hö henmetern dazu verleitet, an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr mit ca. 215 anderen Läufern diesen Trail zu bewäl tigen! Oder doch?? Stets wurden vom Veranstalter die steilsten Auf- und Ab wege gewählt, Pfade, die als solche kaum noch zu erkennen sind, matschi ge,steinige Laufrinnen, wo jeder Schritt konzentriert angegangen werden will, wo sich unter dichtem Laubteppich ge fährliche Steinfallen verbergen, Bergauf Passagen jeden zum Gehen verdon nern, bergrunter die Oberschenkel ein gestampft werden, so dass man sich sehnlichst wieder einen Anstieg wünscht. Jedenfalls war diese Ausstrah lung auf uns wieder so groß, dass wir es nicht lassen konnten, zum dritten Mal an dieser (Tor)tour teilzunehmen. Bei sommerlichen 13°C (!) an einem 23. November und bewölktem Himmel setz te sich der Haufen Masochisten nach einer Ansprache in französisch um 8.10 Uhr in Bewegung. Es gibt nur 4 Verpfle gungssteIlen (15, 30, 40 und 52 km), und deshalb hatten wir uns einen Ge tränkegürtel umgeschnallt, was sich wieder mal als sehr ratsam herausstell te. Man konnte auch seine eigenen Ge tränke vorher abgeben, die dann an den Verpflegungsstellen deponiert wurden (ich habe meine Flasche in dem Wirr warr nicht mehr gefunden). Die Tage vor dem Lauf habe ich mir immer wieder Bilder von der Strecke vor Augen geführt, doch ich bekam sie nie in die richtige Reihenfolge. Das liegt wohl an der sehr abwechslungsreichen Strecke, ständig wechselt die Szene, was wiederum neugierig macht auf die nächsten Kilometer. Jetzt lagen ja wie der ein paar Stunden vor mir, um die Bilder richtig zu sortieren. Auf den ersten 10 km wurde noch ge schwatzt und gelacht, die ersten kräfti gen Steigungen heizten schon gut ein und ließen einen Erststarter ahnen, was man hier noch zu erwarten hatte. In der Nähe des bekannten Wallfahrtsort Banneux war die erste VerpflegungssteI le eingerichtet. Trinkgurt auffüllen, es gab Iso-Getränk, Wasser, Rosinen und Riegel. Das Läuferfeld hatte sich schon weit auseinandergezogen, und so lief ich dann meist alleine, den nächsten ir gendwo in der Ferne, wenn die Sicht es dann zuließ. Noch war es ein angenehmer Land schaftslauf, und der Blick galt oft der einzigartigen Landschaft der Ardennen, wohlgemerkt immer ein Auge auf den Boden gerichtet, um nicht Opfer der tü ckischen Bodenbeschaffenheit zu wer den. Bei ca. 25 km hatte man eine lange, steile, laubige Waldpassage hinab ge schafft, bevor es nach Überquerung ei ner gut für die Läufer abgesicherten Straße wieder steil den Berg über einen dicken Laubteppich hinauflief. Oben an gekommen, konnte man es die nächsten 2 km, auf denen es leicht anfing zu reg nen, bis zur zweiten Verpflegungsstelle bei km 30 in Spa, rollen lassen. Dort wurde jeder über Lautsprecher nament lich begrüßt und auch einige Zuschauer (wahrscheinlich Angehörige der Läufer, denn einige kamen mir schon von ande ren Stellen bekannt vor) feuerten einen an. Das war auch l?ehr nötig, denn direkt vom Verpflegungsstand ging es sehr steil über einen felsigen Pfad hoch, bei dem nur Gehen angesagt war. Nach gut 2 km bergauf hätte man sich auf der folgenden 4 km langen Strecke bergab eigentlich erholen können, wäre der Untergrund nicht so steinig gewe sen. Und langsam fingen auch die Beine an, erste Ermüdungserscheinungen zu signalisieren. Plötzlich meldete sich ein immer lauter werdender Läufer in fran zösischer Sprache hinter mir, dem ich jedoch keine Aufmerksamkeit .widmete, weil ich kein Französisch verstehe. Erst als er neben mir lief und mir eine meiner Trinkflaschen übergab, wurde mir klar, was er gewollt hatte. Ich hatte die Fla sche verloren, und er rannte hinter mir her. Was muss er wohl gedacht haben, dass ich nicht reagierte auf sein Rufen. Ich habe mich mehrmals bei ihm be dankt, so gut es ging, mit mercy und so. Der Regen machte mir als Brillenträger nun schwer zu schaffen, auf den steini gen Geröllwegen bergab wurde es manchmal sehr gefährlich und ab und zu konnte ich gerade noch einen Sturz verhindern. Zum Glück ist die Strecke an jeder Ab zweigung mit weißer Kreide auf dem Boden und Flatterbänden in den Bäu men gut markiert, und Straßenüberque rungen sind durch Helfer gut gesichert bis auf eine bei Kilometer 54, die jedoch mit genügenden Hinweisen zur Vorsicht ermahnt. Informationen gibt es dazu bei [email protected] oder http://ibelgique.ifrance.comlinedisport20 03/competos02003.htm Bald kommt das Chateau de Franchi mont Kilometer 38 in Sicht, aber bis dorthin wird man an einem Vorhügel noch mal in die Knie gezwungen. Dann darf man wieder runter, zweimal die Bahnlinie überqueren, bevor man mit Schwung über einen kaum als Pfad er kennbaren Anstieg hinter ein paar Häu sern die Burg erklimmen darf. Die Burg ist wohl ausgestorben, wen wundert's, da oben blieb wohl jedes Burgfräulein Fräulein. Wir mussten uns aber hoch quälen, gab's doch dort oben bei Kilo meter 40 endlich wieder eine Verpfle gungssteIle. Es hat aufgehört zu regnen, und schon fast sieht es nach ein paar Sonnenstrahlen aus. Ein kurzes, aber knackiges Stück berg auf und bei ca. Kilometer 42 erlebt man dann einen der schönsten Streckenab schnitte. Auf einer Art Hochebene emp fängt uns ein riesiges Rapsfeld, welches in voller Blüte steht, und der Duft beglei tet uns mehrere hundert Meter, so dass die schweren Beine erst einmal verges sen sind. Der Genuss der flachen "Erholungsstre cke" sollte natürlich nicht von langer Dauer sein, denn schließlich galt es die 1.750 Höhenmeter zu bewältigen, also wieder bergab, auf Teer, welch eine Er holung für die Sohlen, jedoch nicht für die Oberschenkel. Der Hangweg am nächsten Berg ließ mich noch mal den Blick zurückwerfen auf das Rapsfeld, und dann galt auch schon wieder: Blick auf den Boden, da mit der Berg kein Berg mehr ist. Aus dem Wald heraus, über eine Wiese, wei ter stetig hoch, an ein paar Häusern vorbei, Belgien scheint ausgestorben zu sein an diesem Sonntagmorgen, und dann die vierte und letzte Verpflegungs steile bei Kilometer 52. Alle 4 Flaschen noch mal auffüllen, und dann geht es wieder einen steinigen Weg bergab, die Oberschenkel brennen, zwischendurch ein giftiger, matschiger Anstieg, dann wieder steil durch ein trockenes Bach bett im dunklen Wald, welcher schlam mig endet, bis es dann über einen schmalen Randweg neben den Gleisen der Eisenbahnbrücke geht, Stufen hin unter und dann bei km 54 gut einen Ki lometer über eine Hauptstraß~ durchs Tal. Bei 55 km wieder sehr steil rauf bis auf einen leicht welligen Höhenweg, der von Kilometer 56 (ab jetzt ist jeder Kilo meter markiert, vorher nur alle 5 km) bis ca. 57,5 km einen schon fast vom Ziel trnumen lässt, würde ich mich nicht an den plötzlichen und unerwarteten, ca. 1 km langen Anstieg erinnern, der auf di ckem Laubboden steil hinauf führt. Hier treffe ich noch mal auf zwei Läufer, die die Bergauf-Wanderung für ein Schwätzchen nutzen und erst wieder an den Lauf erinnert werden, als ich sie ge hend überhole. Das hätte ich wohl bes ser nicht gemacht, denn jetzt habe ich sie geweckt, und als wir auf der Höhe angekommen wieder laufen können, habe ich sie im Nacken. Eigentlich woll te ich die letzten 5 km doch genüsslich bis ins Ziel traben, aber jetzt!? Mein Versuch, die beiden auf Abstand zu hal ten, scheitert schnell, sie ziehen vorbei, als wären sie erst gerade gestartet. Doch dann folgt wieder eine kleine Stei gung, und als ich die Verfolgung schon fast aufgegeben hatte, sehe ich sie ge hen, und schon trabe ich wieder an ih nen vorbei. Kilometer 60 erscheint, und ich bin wieder der Gehetzte, dann geht es 1 km steil bergab, einer der beiden schießt an mir vorbei, ich hänge mich dran, obwohl jetzt die Beine das gar nicht mehr gut finden. Ich versprec.he ihnen, dass nach 4 km für die nächsten Tage absolute Laufruhe angesagt ist. Wir erreichen nach steiler Abfahrt eine Straße, Kilometer 62, und hier kommt der Hammerberg, es geht ca. 15% rauf, und mein Vorläufer gerät sogleich in den Gehschritt, ich halte etwas länger durch und bin dann gleich neben ihm, natürlich auch gehend. Mit Gestikulierung und ein paar Wortfetzen mache ich ihm klar, wie gut ich diese Situation finde. Obwohl ich meine Tanks fast leer habe, kommt Freude über unseren gemeinsamen Wettkampf auf. Ich animiere ihn wieder zum Laufen, und so feuern wir uns noch gegenseitig über die endlos erscheinen den letzten 2 km an. Er setzt noch mal alles dran, und wir laufen hintereinander über die holprige Wiese ins Ziel, nach 5:51:49 h. Noch voller Begeisterung über die fan tastische Strecke und vor allem über die schnellen letzten Kilometer, ziehe ich mich um und gehe meiner Frau entge gen, die dann auch schon bald aus den grünen Wiesen auftaucht und ebenfalls begeistert, in fast der gleichen Zeit wie letztes Jahr, nach 6:11 :13 h ins Ziel läuft. Während der nächsten Stunden treffen schließlich alle Läufer ein, von den 215 gestarteten wird der 182. und Letzte nach 10:14 h gestoppt. Im angrenzenden Sportheim gibt es das im Startgeld enthaltene Essen, es herrscht eine gute Stimmung, die nicht unbedingt von dem orgelspielenden AI~ leinunterhalter herrührt, sondern mehr von den Erzählungen der Läufer und de ren Angehörige. Die Organisation war wieder sehr gut, die Strecke gut markiert und das ganze Drum ·und Dran familiär und freundlich. Nur schade, dass ich nicht französisch spreche bzw. dort kaum jemand deutsch versteht. Daher bleibt doch so manche Unterhaltung im Ansatz stecken. Auch in diesem Jahr wird außer im Zieleinlauf nichts über Platzierungen erwähnt, ge schweige denn eine Siegerehrung durchgeführt. Der Sieger Oliver Pierron (B) kam mit 4:46:26 h und die erste Frau Torielle Perreur (GB) mit 6:07:49 ins Ziel. Wer gerne Berge läuft, dabei die herrli che Landschaft noch genießen kann und Mut für etwas Außergewöhnliches hat, dem ist dieser Lauf sehr zu empfeh len: Nächstes Jahr am 28.11.04 ab 08.00 Uhr ist es wieder soweit! ••••••••••••••••••••••••••• www.startandfinish.de Das Startplatz-Anmeldeportal für die Ultragemeinde ! -jetzt neu im Web vom Ultramarathoni für Ultrama rathonis und Veranstalter News: Die Teilnehmer des Lü-Ha-Fun Run2004 Können sich freuen, wir werden vor Ort jede Menge Fotos machen und zum kostenfreien down load bereitstellen! Kontakt: [email protected] Oliver Scheer (GF) Vertrieb&Marketing Mobil: 0174 978 7044 75 Kurioses & mehr - aufgespürt vom Pressewart persönlich Schweißgeruch 5011 Tiere vertreiben Eine ganz besondere Duftmischung soll Verkehrsunfälle mit Wildtieren dem nächst verhindern. Zur Abschreckung von Rehen und Wildschweinen an' Stra ßen setzen Experten in Brandenburg auf Menschenschweiß. 150 Verdunstersäu len möchten sie in einem Pilotprojekt in Brandenburgs Nordwesten aufstellen. Die Säulen verströmen über Trägerstof fe eine chemisch hergestellte Substanz, die menschlichem Schweiß gleicht. Un ter Beteiligung des Straßenbauamtes in Kyritz werden die Verdunster alle 50 Meter an Ortsumgehungen und Schnell straßen errichtet, in Schwerpunktberei chen auch in 25 Metern Abstand. Ein Jahr wurde die Technik bereits er probt. Sie zeige ausgezeichnete Erfolge, sagte Rudolf Scholz, Vorsitzender des Regionalverbandes Prignitz der Schutz gemeinschaft Deutscher Wald. Er hat die neue Abwehrvorrichtung entwickelt. "Wir haben das System vor allem an landwirtschaftlichen Flächen eingesetzt, um Wildschäden zu verhindern", erläu tert Scholz. "Auch wollten wir testen, ob sich das Wild nicht an diese Geruchs stoffe gewöhnt und die Wirkung nach lässt. Das konnten wir aber nicht fest stellen." Für den Menschen sind die "Duft"-Säulen nahezu unbedenklich. Die Erfindung ist technisch einfach. Ein Gefäß auf der Verdunstersäule enthält die Trägersubstanz, der das Geruchs mittel zugesetzt wird. Vorteil der ab schreckenden Mischung: sie verdunstet bei jeder Temperatur. Etwa alle sechs bis acht Wochen müssen die Behälter nachgefüllt werden. Bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und beim Straßenbauamt ver spricht man sich große Erfolge von den neue.n Schweiß-Säulen, die kostengüns tiger als alle bisherigen Technologien sein soll. Für die Serienproduktion der Säulen sucht die Schutzgemeinschaft noch ein Unternehmen, die Urheber rechte will sie vorerst jedoch behalten. PS. Wenn noch ein paar Schweißpro ben benötigt werden sollten, ich ken ne da aus der Ultra-Laufszene einige ganz brauchbare Exemplare ... Marathonmann Daniel Dost (28) aus Neuss mag's gern extrem heiß ' "Beim Extrem-Marathon zählt für mich das pure Erlebnis. Und dass ich die Strecke schaffe. Die Zeit spielt keine Rolle. Beim Desert-Cup in Jordanien 2002 war ich aber immerhin zwölf Stun den schneller als Joey Kelly von der "Kelly-Family". Die Teilnahmebedingung für diesen Nonstop-Lauf von der Felsenstadt Petra im Wadi Rum war, dass wir die 168 Ki lometer lange Strecke unter 62 Stunden 76 laufen, mit Gepäck. Ich war 34 Stunden unterwegs. Und manchmal bin ich über drei Stunden keinem Menschen begeg net. Ich habe mich mit langen Läufen und Krafttraining auf die Tour vorberei tet. Als Berufsfeuerwehrmann muss ich mich körperlich fit halten. Nicht vorberei ten konnte ich mich auf den psychischen Druck, durch nervende Fliegen und Einsamkeit. Es gibt in .der Wüste halt nicht wie bei einem Stadtmarathon 1.000 Leute, die einen anfeuern. Doch die Natur, die bizarren Felsformationen, bauen einen wieder auf. Mein nächstes großes Ziel ist der "Marathon des Sables" Mitte April, dann geht es nach Marokko und in sechs Tagen 230 Kilo meter durch die Sahara. Dort laufe ich für einen guten Zweck, für die Neusser Leukämie-Aktion. Noch suche ich aber Sponsoren und Paten, die jeden gelau fenen Kilometer mit einer Spende unter stützen." Infos zu den Wüstenmarathons: www.darbaroud.com Jagd nach neuem Rekord: Brite läuft um die ganze Welt Alles begann am 19.0ktober 1997 in Neu Delhi; und alles endete dort knapp sechs Jahre später, als Robert Garside nun bei 43 Grad vor Freude die Arme hochreißt. In der Zeit dazwischen ist der 36-jährige Brite einmal um die ganze Welt gelaufen, so behauptet er jeden falls. Und nun hofft er auf einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. "Um die Welt laufen, das hört sich unmöglich an", erzählt er. "Ist es aber nicht." Allerdings: Es gibt Zweifel an seiner Darstellung. Marathonläufer halten Gar side vor, sein Weltlauf könne nicht über prüft werden, weil er immer alleine ge rannt sei. Dem Wettbewerb bei einem Marathonlauf habe er sich nie gestellt. Garside aber ist sich seiner Sache si cher. "Die Überprüfung für den Guin ness-Eintrag wird mindestens ein Jahr dauern. Aber ich habe alles auf Video kassette. Außerdem habe ich Unter schriften von Zeugen und Belege von Restaurants und Hotels." Er habe mehr als 56.000 Kilometer durch alle Kontinente zurückgelegt und 50 Paar Schuhe verbraucht, berichtet der Rekordläufer. "Ich begann zu ren nen, als ich 28 war. Und jetzt bin ich 36 und habe eine Menge Haare verloren." Er sei durch endlose Wüsten, durch schreckliche Gefilde und atemberau bende Landschaften gelaufen, unter sengender· Sonne ebenso wie in strö mendem Regen. In China sei er wegen fehlender Papiere inhaftiert gewesen, in Mexiko hätten Banditen auf ihn ge schossen. Doch auch die Liebe seines Lebens hat Garside nach eigenen An gaben gefunden: und zwar in Venezue la. Für ihn, den einstigen Studienabbre cher, sei der Lauf auch ein ganz persön licher Sieg. "Dies ist das erste Mal, dass ich wirklich etwas erreicht habe. Und es wird mir einen Platz in der Geschichte sichern." Sein Begleiter sei ein sieben Kilogramm schwerer Rucksack gewe sen, in dem sich Kleidungsstücke, ein Stereogerät, Musikbänder, Pass, Geld und eine Videokamera befunden hätten, so der Weltenbummler. Musik - von Techno bis Beethoven, von Enya bis Di re Straits - habe ihn vorangetrieben an Tagen, an denen er aufgeben wollte. Die Idee zum Weltlauf sei ihm 1995 ge kommen, als er über einen Mann gele sen habe, der um die Welt gewandert ist, sagte Garside. Daraufhin habe er al le Verbindungen zu seinem früheren Leben abgebrochen und sei losgezo gen. "Ich habe alles verkauft oder ver schenkt." _ Freiwilliger Gepäckmarsch Wer in Bottrop zur DUV-Meisterschaft über 50 km genau aufgepasst hat, konn te ihn nicht übersehen: Heinz-Werner Dbbbermann (siehe Foto) aus Vallendar bei Köln lief die gesamte Distanz mit ei nem 10 kg schweren Rucksack. Un gläubige klärte er auf Nachfrage bereit willig auf: "Ich bereite mich auf den Sa hara-Marathon im April 2004 vor, da sind wir sechs Tage lang mit genau die ser Gepäckmenge unterwegs." Auch bei so manchem Stadt-Marathon nahm er freiwillig seinen Ballast mit auf die Stre cke, um sozusagen "hautnah das Ge schehen in der Wüste" nachzustellen. Ganz so einsichtige Zuschauer wie in Bottrop hatte er dort jedoch nicht, "denn oftmals macht man sich zum Gespött der Menschheit". Doch mittlerweile hat er sich an manch (unqualifizierten) Zuruf gewöhnt. Ohne sein Gepäck hat Meister Dobber mann den Kölner City-Marathon aber schon in beachtlichen 3:02 habsolviert! • Bücher- Fundgrube I Jahr später entschloss _--.:.. er sich, Laufen Beruf zu machen. Noch Carl Diem hatte solche Berufssportler als Schau steller des Sports bezeichnet. Nun ist der Bogen von den Kunstläufern des 18. und 19. Jahrhunderts zu den Berufsläu fern einer Medienlandschaft geschlagen. Achim Heukemes kommt für seine Ver marktung zupass, dass sich ein Psycho loge für ihn interessiert hat. Daher ent hält denn diese Lebensbeschreibung 'kaum eine Beschreibung läuferischer Leistungen. Achim Heukemes hat sich dem Psychologen geöffnet, und dieser fasst die Äußerungen professionell zu sammen und interpretiert sie. Heraus gekommen ist damit ein nicht uninteres santes Buch; doch hat dieses Läuferpro fil fast keinen allgemeinen Aussagewert. Andere Extremläufer werden ein ganz anderes Profil aufweisen. Stellenweise haben die psychologischen Kommen tare auf mich wie ein Patientenbericht gewirkt. Achim Heukemes wird zwar als Solist dargestellt, der seine Läufe von der Planung bis zur Vermarktung zu ei nem Gesamtkunstwerk macht; aber er kommt um die Beteiligung an Wettbe werben nicht herum. Nur so kann er Re kordinhaber oder Meister werden, um sich besser vermarkten zu können denn vom Laufen zu leben, ist - ander~ als beim Tennis oder im Motorsport ziemlich mühsam. Wenn Heukemes in der Statistik selbst belanglose Mara thons in Bad Füssing oder Göppingen erwähnt, ist um so verwunderlicher dass er noch nie beim Spartathlon ge~ startet ist, wo nun wirklich jeder sein in dividuelles Rennen läuft; auch die Teil nahme am Trans-Europa-Lauf hatte ich erwartet. Mit 5.753 km in 55 Tagen, die er im Jahr 2000 bei seiner Europa durchquerung zurückgelegt hat, hätte er die Chance auf einen Sieg gehabt. Hat das Ego einen Vergleich mit anderen nicht zugelassen? Insofern ist das "In nenleben einer Laufmaschine" - mir ge fällt dieser die psychologische Absicht konterkarierende Titel auf der Rückseite nicht - keineswegs enthüllt. .:...;;:..-..:._~'___=___:.=__==__ zum Ulfilas Meyer: Born to Run. Zum lau fen geboren. Aus dem leben des Ex tremläufers Achim Heukemes. rororo Paperback, 2003. 190 S., 12 Euro. ISBN 3-499-61543-6 Zum Laufen geboren sind wir im Grunde genommen alle. Manche besinnen sich bei einer Lebensumstellung darauf. Achim Heukemes hat sich "Born to run" auf den Oberarm tätowieren lassen. Erst war das Fahren eines Lastzugs sein Traum, dann das Motorrad, und als er das Laufen entdeckt hatte, blieb er dem Asphalt treu. Achim Heukemes ist ein Straßenläufer, und was für einer. Seine Fernläufer-Leistungen sind im Anhang eines Buches aufgelistet, das der Psy chotherapeut Ulfilas Meyer, auch er ein Läufer, mit ihm zusammen gemacht hat. Nichts gegen ein solches, einem einzi gen Läufer gewidmetes Buch, das sei nen eigentlichen Wert erst in späteren Jahren gewinnen wird, so wie man sich erst heute zum Beispiel für Mensen Ernst interessiert. Doch über Yiannis Kouros, den weltbesten Ultraläufer, gibt es kein Buch, Siegfried Bauer ist ver gessen, und derselbe Verlag hat meinen Vorschlag, ein Buch mit Stefan Schlett zu machen, der drei Kontinente durch quert hat und seit über zwanzig Jahren im Geschäft des Extremsports ist, ab schlägig beschieden. Die Aufsehen er regenden Leistungen von Achim Heu kemes beschränken sich bisher auf ei nen Zeitraum von nur fünf Jahren, denn erst 1998, im Alter von 47 Jahren, be gann er mit seinen Fernläufen, damals mit der Durchquerung Italiens vom Brenner bis Sizilien, 1.770 km in 16 Ta gen, das macht 110 km am Tag. Ein Peter Radford: The Celebrated Cap tain Barclay. Sport, Gambling and Adventure in Regency Times. Head line Book Publishing, 2001. 342 S. TB. Bei amazon.de 12,35 Euro (ohne Porto). ISBN 0-7472-6490-2 Die Monographie eines bekannten briti schen Sporthistorikers schildert das Le ben eines berühmten Pedestrianisten, also eines jener Männer, die Ende des 18. und im 19. Jahrhundert das Laufen zu ihrem Lebensinhalt gemacht und ver~ sucht haben, Grenzen auszuloten. Sie waren, da sie um Preisgelder liefen, gleichzeitig Ahnen unserer heutigen Be rufssportler. Nicht allein der Herausfor derung wegen, sondern auch, wie es dem Zeitgeist entsprach, einer Wette willen wagte sich Robert Barclay im Al ter von 30 Jahren an das Vorhaben, ge gen James Wedderburn-Webster 1.000 Meilen in 1.000 Stunden zu laufen, und zwar um 1.000 guineas (das entspricht etwas über 1.000 Pfund). Im Falle des Sieges winkten immerhin 16.000 guine as Wettgelder, sie hätten für die breite Masse dem Einkommen aus fast 320 Jahren entsprochen ... Und nimmt man alle Einsätze der auf Barclay wettenden Gentlemen, unter ihnen der Prince of Wales, zusammen, so waren 100.000 Pfund im Spiel, nach unseren heutigen Lebensverhältnissen entspräche das 59 Pl-I FR RADrOR.D ,', Ibr L r!rf,-,,;!('c) CAPTAIN BA CLA L'r";·.!. (101"'(.//"" oI",J 1.'.. t"fU~t i" ~''''/I~U 7;nt'~· Millionen Euro. Man sieht, Laufen war schon ein Ereignis. Robert Barclay AI lardice, einer uralten schottischen Fami lie entstammend, hätte nicht des Geldes wegen laufen müssen. Doch er hatte schon in der Jugend Sport betrieben und verkehrte dann, als er nach dem frühen Tod seines Vaters bereits im Al ter von 21 Jahren das Oberhaupt der Familie geworden war, in einem Kreis sporttreibender Freunde. Der Autor, Pe ter Radford, zeichnet an Hand zahlrei cher historischer Quellen nicht nur das Leben des Captain Barclay nach, son dern entwirft auch ein farbiges kultur und sittengeschichtliches Gemälde jener Zeit, in der außer dem Laufen das Bo xen, der Pugilismus, eine Rolle spielte, nämlich die einer Trendsportart, wie man heute sagen würde. Auch in die Boxgeschichte ist Captain Barclay ein gebunden; er trainierte sowohl Läufer als auch Boxer. Wer also den Blick nicht nUr auf einen Extremläufer des frühen 19. Jahrhunderts richtet, erfährt hier viel über die Frühgeschichte der "Sports" in Großbritannien. Englische Sachbücher zeichnet aus, dass sie schnörkellos ge schrieben sind und uns Deutschsprachi gen daher das Verständnis erleichtern, so auch dieses. 77 §§§ Die Rechts - Seite §§§ Liebe Mitglieder der DUV, nach der allgemeinen Einführung zum Verein als juristische Person in Ultra-Marathon 3/2003 will ich heute näher auf die Regelungen des Vereinsrechtes im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) eingehen. Das Recht des Vereins ist im BGB in den §§ 21 - 79 geregelt. Es umfasst die Gründung (Wie entsteht ein Verein?), die "aktive Phase" bis hin zu dessen Auflösung. Eingetragener und nicht eingetragener Verein Das Gesetz unterscheidet zwischen dem eingetragenen (e.V.) und dem nicht eingetragenen Verein (gemeint ist die Eintragung in das Vereinsregister bei dem zuständigen Amtsgericht). In der Organisation, der Funktion sowie der Zielsetzung unterscheiden sich die beiden Formen nicht. Ihrem recht lichen Wesen nach sind sie allerdings scharf getrennt. Nur der eingetragene Verein ist eine juristische Person (vgl. Ultra-Marathon 3/2003), er besitzt also eine eigene Rechtspersönlichkeit. Im Folgenden soll uns nur der eingetragene Verein weiter beschäftigen, denn auf den nicht rechtsfähigen Verein finden die Vorschriften des Gesellschaftsrechtes des BGB Anwendung (§ 54 Abs. 1 BGB). Im Vereinswesen, wie beispielsweise dem Sportverein, spielen die nicht eingetragenen Vereine praktisch keine Rolle. Wirtschaftlicher und nicht wirtschaftlicher Verein Neben der Unterscheidung zwischen dem eingetragenen und nicht eingetragenen Verein spielt das Merkmal der "wirtschaftlichen Betätigung" eine Rolle. Nach § 21 BGB kann ein Verein die Rechtsfähigkeit, also die eigene Rechtspersönlichkeit, durch Eintragung in das Vereinsregister nur dann erlangen, wenn der Vereinszweck nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ge richtet ist. Wird ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb bezweckt, so müssen die Gründer sich grundsätzlich der Rechtsformen bedienen, die das Handelsrecht bietet, insbesondere sind dies die Aktiengesellschaft (AG) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Ausnahmsweise kann ein wirtschaftlicher Verein durch staatliche Verleihung die Rechtsfähigkeit erlangen (§22 BGB). Die Gründung Grundlage für die Entstehung des eingetragenen Vereins ist der Gründungsvertrag. In ihm vereinigen sich mehrere Personen zu einer Organisation, die der Erreichung bestimmter Zwecke dient (z.B. "Förderung des Ultramarathonlaufs") und vom Bestand der Mitglieder unabhängig sein soll. Die Mindestmitglieder zahl soll sieben sein (§ 56 BGB). Der Verein muss eine Satzung haben, die der Anmeldung zur Eintragung in das Vereinsregister beizufügen ist (§59 BGB). Die Satzung muss einen bestimmten Mindestinhalt haben (§ 57 BGB) und soll weitere Bestimmungen enthalten (§ 58 BGB ). Zum Mindestinhalt gehören: ~ ~ ~ ~ der Zweck des Vereins, der Name des Vereins, der Sitz des Vereins und der Hinweis, dass der Verein eingetragen werden soll. Die weiter führenden Angaben sollen sein: Bestimmungen ~ über den Eintritt und den Austritt von Mitgliedern, ~ ob und welche Beiträge von den Mitgliedern zu leisten sind, ~ über die Bildung des Vorstandes, ~ über die Voraussetzungen, unter denen die Mitgliederversammlung zu berufen ist, ~ über die Form der Berufung und ~ über die Beurkundung von Beschlüssen. 78 §§§ Die Rechts - Seite §§§ Nach § 60 BGB ist eine Anmeldung, die nicht den Erfordernissen der §§ 56 - 59 entspricht, zurückzuweisen. Der Unterschied zwischen der "Muss-Bestimmung" des § 57 BGB und der "Soll-Bestimmung" des § 58 BGB liegt nun darin, dass bei einer Verletzung des § 57 BGB ein wesentlicher Mangel vorliegt, der dazu führen kann, dass eine trotzdem erfolgte Eintragung von Amts wegen wieder gelöscht werden kann, während bei einer Verletzung des § 58 BGB die Eintragung zunächst wirksam bleibt und der Mangel behoben werden kann. Die Rechtsfähigkeit Durch die Eintragung in das Vereinsregister wird der Verein juristische Person und erlangt damit Rechtsfähigkeit. Die Bedeutung besteht zunächst positiv darin, dass der Verein Rechte und Pflichten hat. Er kann Vermögen ha ben, aber auch Schulden. Das Vereinsvermögen haftet für eventuelle Schulden. Von Bedeutung und m'ndestens genau so wichtig wie die positive ist die negative Seite. Die hinter der juristischen Person stehenden natürlichen Personen - die Vereinsmitglieder - haften nach § 31 BGB nicht persönlich für die Schulden des Vereins (zur Haftung später mehr). Mitgliedschaft und Verfassung des Vereins Wie oben bereits dargelegt, ist der Verein ein Zusammenschluss mehrerer Personen zur Erreichung eines ge meinsamen Zwecks. Da der Verein als solcher nicht handeln kann, sondern nur natürliche Personen, muss das Handeln von natürlichen Personen ausgehen, welches aber dem Verein zugerechnet wird. Die in Frage kommenden natürlichen Personen sind die Mitglieder des Vereins. Aus der Gesamtmitgliedschaft wird dann der Vorstand gebildet. Mitgliedschaft Wie die Mitgliedschaft erworben wird, ist im Gesetz nicht explizit geregelt. Allgemein anerkannt ist aber, dass dies auf zweierlei Weise geschehen kann. Zum einen erwerben die an der Gründung des Vereins Beteiligten die Mit gliedschaft. Wie bereits erwähnt, müssen dies mindestens sieben Personen sein. Als Regelfall erfolgt der Erwerb der Mitgliedschaft aber durch Aufnahmeantrag und Aufnahme. Im Übrigen soll Näheres zu Eintritt und Austritt in der Satzung geregelt sein. Die DUV-Satzung regelt den Eintritt in ihrem § 3. Nach § 3.1 kann ordentliches Mitglied werden, wer das 18. Le bensjahr vollendet hat. Zur Mitgliedschaft äußert sich das BGB nur insoweit, als sie nach § 38 nicht übertragbar und nicht vererblich ist. Auch kann die Ausübung der Mitgliedschaft nicht einem anderen überlassen werden. Die Mitgliedschaft und die mit ihr verbundenen Rechte sind also immer an eine bestimmte Person gebunden und damit eine höchst persönliche Angelegenheit. Die Satzung kann allerdings bestimmen, dass z.B. Stellvertretung zulässig ist, dass also ein Mitglied einen Vertreter in die Mitgliederversammlung schickt. Die DUV-Satzung enthält solche Regelungen nicht, Stellvertretung scheidet in der DUV somit aus. (Fortsetzung folgt) Hans-Werner Schween DUV-Rechtswart ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• ,,4. Internationaler Spreelauf' 2004 31. August bis 05. September 2004 Landschaftslauf in sechs Tagesetappen von Spandau nach Eibau Weitere Informationen erteilt: Ingo Schulze ++ Hauptstrasse 52 ++ 72160 Horb-Nordstetten Telefon: 07451 /4615 ++ Fax: 624756 E-Mail: [email protected] Internet: www.run.to/spreelauf 79 SRI CHINMOY MARATHON TEAM 2004 www.sriehimnayraees.eam ULTRA RACES Europe 13. March 9. Self-Transcendence 6 Hour Race Nürnberg SCMT, ela Klaus Schulz, Ballermannstr. 81, D 13357 Berlin, Tel: (49) 30 149004762 8. May Self-Transcendence 6 Hour Race Budapest SCMT, Wesselenyi u. 61. 3/9, H-10n Budapest, Tel: (36) 1/2975004, Fax (36) 1 12902514 8./9. May 16. Int. Self-Transcendence 12/24 Hour Race Basel SCMT, Calette Kuhn, Uitikonerstr. 47, CH 8902 Urdarf, Tel: (41) 1 18621216, Fax: (41) 1 18621223 12. June Self-Transcendence 6/12 Hour/100 km Race Prague SCMT Prague, Fax: (420) 2 I 86'8 40173, Tel: (420) 2 I 86840161 13. June Self.Transcendence 100 km Race Vienna SCMT, ela Puntigam 11150 Wien, Tel.: (43) 1 158784, Fax: (43) 1 15854391 12. - 13. June Self-Transcendence 12/24 Hour Race Budapest SCMT, Wesselenyi u. 61. 3/9, H-10n Budapest, Tel: (36) 1/2975004, Fax: (36) 1 12902514 4. July Self-Transcendence 100 km Race Paris SCMT, 164, Rue de Charanne, 75011 Paris, Tel: (33) 1 14371 0236, Fax (33) 1 14371 01 87 9. -11. July 16.111. Self-Transcendence 24/48 Hours Race Cologne SCMT, ela Beate Erdfelder, Neusser Str. 35, D-50670 Köln, Tel/Fax: (49) 221 I 179 33 64 17. July Self·Transcendence 13 Hours Race Hour Race Moscow Tel: (7) 478 I 301 1309; Fax: (7) 095 I 1591409 26. July - 1. Aug. Self-Transcendence 24/72 Hours Race Prague SCMT Prague, Fax: (420) 2 I 868 40 173, Tel: (420) 2 I 868 40 161 7. Aug. Self-Transcendence 50/100 km Race Zalaegerszeg SCMT, Wesselenyi u. 61. 3/9, H-10n Budapest, Tel: (36) 1/2975004, Fax: (36) 1 12902514 11.112. Sept. Self-Transcendence 100 km/Marathon/Halbmarathon Winterthur (CH) SCMT, ela G.Carda, Obertor 27, PF 723, CH-8402 Winterthur, Tel./Fax (41) 052 I 21301 80 11. Sept. Self-Transcendence 50/100 km/100 km Relay Race Chelyabinsk Tel: (7) 3512 I n 38 48, Fax: (7) 3512 I 52 04 58 25.126. Sept. Self-Transcendence 12/24 Hour km Race Bobingen SCMT, ela Rainer Kreißle, Schwester-Agathe-Str. 6, 86199 Augsburg, Tel: (49) 821 1998 1621 9.110.0ct. Self-Transcendence 24 Hour Track-Race London 17 Cardigan Raad, Barnes, Landan SW13 OPH, Tel.: (44) 20 I 8876 4760, Fax: (44) 20 I 7976 80 69 28. Apr.• 8. May 2. - 8. May 13. June - 3. Aug. 13. Sept. - 2. Oct. 9. Self-Transcendence 10 Day Race New York 7. Self-Transcendence 6 Day Race New York 8. Self·Transcendence 3.100 Mi.les Race (4.985 km) New York 17. Self-Transcendence Ultra Trio New York 1.300 Miles, 1.000 Miles, 700 Miles (woman start ane day befare men in eaeh race) All USA Raees: SCMT, 150-47 8i h Avenue Jamaiea, NY 11432 USA, Tel./Fax: (1) 718 I 297 2556, www.srichinmayraces.us TRIATHLON 27. - 29. Feb. Self-Transcendence 3 Days Ultra Triathlon Canberra 15 km I 400 km I 100 km GPO Box 3127, Canberra City, AC.T. 2601 Australia, Tel. (61) 2 I 6248 0232, Fax: (61) 2 I 62487654 ULTRASWIMMING 20. Nov. 80 Self-Transcendence 12 Hours Swimming Budapest SCMT, Wesselenyi u. 61. 3/9, H-10n Budapest, Tel: (36) 1/2975004, Fax: (36) 1 12902514 Terminplaner 2004 50 km- Läufe 5. Int. 50 km-Winter-Ultramarathon in Oldendorf (Stade) GER; LG Kreis Nord-Stade, 25.01.04 Manfred Keitsch, Weidenkamp 3,0-21709 Himmelpforten, Tel.: ++49 (0)4144-699163, Fax: ++49(0)4144-699154, E-Mail: [email protected], OUV 50 km-Cup 31.01.04 5. Int. 50 km-Ultramarathon in Rodgau-Dudenhofen (FrankfurUM) GER; RLT Rodgau, Gerhard Walper, Niederwiesenring 93, 0-63110 Rodgau-Oudenhofen, Reinhardt Schulz, im Sommerfeld 11,0-63150 Heusenstamm, Tel.: ++49 (0)6104-92366, Fax:923777, E-Mail: [email protected], OUV 50 km-Deutschland-Cup 2003 28.03.04 13.50 km Eschollbrückner Ultra-Marathon GER; Helmut Zander, Karlsbader Str. 3, 0-64319 Pfungstadt, Fax: ++49(0)6157-930161, Internet: www.tsv-eschollbruecken-eich-Ia.de, OUV 50 km-Cup 20.05.04 6. Int. 50 km-Westerwald-Ultramarathon Rengsdorf GER; Landschaftslauf über die Höhen des Westerwaldes, Jürn u. Gitta Albrecht, Kapellenstr. 5, 0-56579 Rengsdorf, Tel.: ++49(0)2634-3670, E-Mail: [email protected], Internet: www.tv-rengsdorf.de 18.07.04 34. Georgsmarienhütter Null - 50 km Ultramarathon Georgsmarienhütte GER; Landschaftslauf ohne Zeitnahme und Platzierung, Georg P. F. Rollfing, 0-49124 Georgsmarienhütte, Riedenstr. 11, Tel.: ++49(0)5401 43618, E-Mail: [email protected] 10. Int Deutsche Meisterschaft der DUV im 50 km-Ultramarathon in Arnsberg GER, 05.09.04 TUS Oeventrop, Winfried Koch, Ringstr. 185, 0-59821 Arnsberg, Tel.: ++49(0)2931 4964, Fax: ++49(0)2931 4970 07.11.04 6. Int. 50 km-Ultramarathon in Bottrop; DJK Adler 07 Bottrop, Jürgen Liebert, Im Fuhlenbrock 102, 0-46242 Bottrop, Tel.: (++49)0204152230, Fax: (++49)02041-706-888, Internet: www.adler-Ianglauf.de 11.12.04 35. Georgsmarienhütter Null - 50 km Ultramarathon Georgsmarienhütte GER; Landschaftslauf ohne Zeitnahme und Platzierung, Georg P. F. Rollfing, 0-49124 Georgsmarienhütte, Riedenstr. 11, Tel.: ++49(0)5401 43618, E-Mail: [email protected] 100 km- Läufe 27.03.04 18. Deutsche Meisterschaften im 100 km-Straßenlauf Grünheide-Kienbaum, GER; ESV Lok Seddin, Gert Schlarbaum, Or. A.-Schweitzer-Str. 21, 0-14554 Neuseddin, Tel.: ++49(0)33205-50484, 100 km-Deutschland-Straßen lauf-Cup 15.100 km-/10. 50 km-Lauf mit Süddeutscher. Sächsischer u. Bayerischer 100 km Meisterschaft in Leipzig, GER; LC Auensee Leipzig; c/o Race Oirector Lothar Feicke, 14.08.04 Hauptmannstr. 13, 0-04109 Leipzig, Tel.: ++49(0)341 9600797, Fax: ++49(0)341 9600796, E-Mail: [email protected], Internet: www.100kmleipzig.de, 100 km Deutschland- Straßen lauf-Cup 05.09.04 Int. 100 km- u. 50 km-Ultramarathon - mit Westdeutscher u. Westfälischer 100 km Meisterschaft in Arnsberg, GER, TUS Oeventrop, Winfried Koch, Ringstr. 185, 0-59821 Arnsberg, Tel.: ++49(0)2931 4964, Fax: ++49(0)2931 4970, 100 km Deutschland-Straßenlauf-Cup 05.09.04 9.100 km-Peter-Lauf in Endingen/Kaiserstuhl, GER; LTE Endingen, Klaus Kläger, Niederdorferstr. 2,0-79346 Endingen, Tel./Fax: ++49(0)7642-7698 05.12.04 100 km- Benefiz- Lauf in Selb, GER; Ojuro Dobrijevic, Hohenberger Str. 88, D-95100 Selb, Tel.: ++49(0)928760764 u. ++49(0)9287712538,100 km Deutschland Straßen lauf-Cup Terminplaner 2004 6-, 12-, 24- und 48- Stunden- Läufe 13.03.04 8. Int. Selbst-Transzendenz-6-Stunden-Lauf in Nürnberg, GER; Klaus Schulz, Beller mannstr. 81, 0-13357 Berlin, Tel.: ++49(0)30-49004762, Fax: ++49(0)30-49004763, Internet: stichinmoyrases.org 21.03.04 4. Sechs-Stunden-Lauf Waldhessen , GER; Harald Heyde, Marathonteam Waldhessen, E-Mail: [email protected], Internet: www.waldhessenlauf.de 28.03.04 8. Int. 6 Stunden-Lauf in Ottobrunn, GER; Angelika u. Manfred Rau, Bergstr. 8, 0-83626 Mitteldarching, Start: 09.00 Uhr, Teilnehmerlimit, E-Mail: [email protected] 15.05.04 11. Int 6/12-Stunden-Lauf in Fellbach-Schmiden, GER; Helmut Bürkle, Gravensteiner Weg 1, 0-71334 Waiblingen, Tel.: ++49(0)7151-83692 22.05. 23.05.04 16. Int. Deutsche Meisterschaft der DUV im 24-Stunden-Lauf in Hamburg, GER; 6. 24-Std-Lauf-Staffel der LG HNF Hamburg, LG HNF/HNT-Geschäftsstelle, Cuxhavener Str. 253, 0-21149 Hamburg, Tel./Fax: ++49(0)41-7964813, (M. Schepanski) Tel: ++49(0)1773183707, Internet: www.lghnf.de 26.06. 27.06.04 18. Int. 24-5tunden-Lauf in ReichenbachNogtland, GER; SG Blau-Weiß Reichenbach, Uwe Schröter, Hauptstr. 2, 0-08496 Schönbach, Tel.: ++49(0)31600 74721, Fax: ++49(0)3760074722, Internet: www.24-Stundenlauf.de 09.07. 11.07.04 8. Int. 12-Stunden-Lauf in Schwäbisch Gmünd, GER; DJK Schwäbisch Gmünd, Willi Kolb, Schubertstr. 6, 0-73568 Ourlangen, Tel.: ++49(0)173 1973422, Internet: www.albmarathon.de 11. Int. 48-Stunden-Lauf in Köln, GER; Sri Chinmoy Marathon Team Köln, Neusser Str. 35, 0-50670 Köln, Tel.: + Fax: ++49(0)221 1793364, 1.5-km-Rundkurs am Niederländer Ufer in Köln, Start jeweils 12.00 Uhr 10.07. 11.07.04 16. Int. 24-5tunden-Lauf in Köln, GER; Sri Chinmoy Marathon Team Köln, Neusser Str. 35, 0-50670 Köln, Tel.: / Fax: ++49(0)221 1793364, 1.5-km-Rundkurs am Niederländer Ufer in Köln, Start jeweils 12.00 Uhr 01.08.04 6-Stunden-Benefiz-Bahn-Lauf in Selb, GER; Ojuro Oobbrijevic, Hohenberger Str. 88, D-95100 Selb, Tel.:++(49)9287-60764 u.++49(0)9287-712538 11.09.04 2. 6-Stunden-Lauf des WSV Weißenstadt, GER; Hannes Hübner, Bergstr. 23, 0-95163 Weißenstadt, Tel.: ++49(0)9253-678, Fax: ++49(0)92531634, E-Mail: [email protected] 19.09.04 1. Int. 12- und 6 Stunden-Lauf Köln "koelner 12er", GER; Udo Kamp, 1. Rheinischer OUV-Ultrastammstisch, Bergisch Gladbacher Str. 481, 51067 Köln, Tel.: ++49(0) 214-3054683,0175-3054683, E-Mail: [email protected], Internet: www.koelner12er.de 14.11.04 4. Int. 6-Stunden-Lauf in Troisdorf, GER; Marathon- u. Ultra Team M.U.T. Troisdorf, Ulli Knab, Roonstr. 5,0-53842 Troisdorf, Tel.: ++49(0)224182997, Mobil: 0171315956, E-Mai: [email protected], Internet: www.mutler.de 26.06.04 Landschaftsläufe 29.02.04 8. Lütta-Fun-Ran 75 km Freundschaftslauf von Lübeck nach Hamburg, GER; Holger Ooose, Caspar-Voght-Str. 83, 0-20535 Hamburg, Tel.: ++49(0)402008197, Internet: www.amtv-triathlon.de. Teilnehmerlimit: 75 65 km-Duravit-Freundschaftslauf von Wolfach nach Schwenningen (Neckarguelle), 13.03.04 GER, Walter Eberhard, Karl-Marx-Str. 45, 0-78054 VS Schwenningen, Tel.:++49(0)7720-31134. E-Mail: [email protected], 0173 809 96 89 82 Terminplaner 2004 13.04. 18.04.04 Rennsteig-Etappenlauf 168,3 km Blankenstein - Hörschel, GER; (39.4 km, 39.9 km, 27.4 km, 27.3.km, 34.3 km), GutsMuths-Rennsteiglaufverein e.V., Schmückestr. 74, 98711 Schmiedefeld, Tel.: ++49(0)3678260686, Fax: ++49(0)3678260687, E-Mail: [email protected], Internet: www.rennsteiglauf.de 24.04.04 4. Int. Ultramarathonmeisterschaften im Cross- und Landschaftslauf der DUV 1 25. "Harzguerung" 50 km Ultramarathon Wernigerode-Nordhausen, GER; Landschaftslauf, Ski-Club Wernigerode, Peter und Katrin Unverzagt, Rosa-Luxemburg-Str. 34, 0-38855 Wernigerode, Tel.: ++49(0)3943-634959 15.05.04 32. GutsMuths-Rennsteiglauf 72.7 km Eisenach-Schmiedefeld, GER; Rennsteiglauf GmbH, Schmückestr. 74, 98711 Schmiedefeld, Hotline: 0180 5736678, Fax: 036782 1 6427,E-Mail: [email protected], Internet: wWw.rennsteiglauf.de 17.05. 21.05.04 1. Int. Isarlauf über 328 km (5 Etappen), GER; Ulrich Welzel, Kiesmüllerstr. 20, 0-81549 München, Tel.: ++49(0)89-52300600, Fax: ++49(0)89-52300601, E-Mail: [email protected], Internet: www.isarlauf.de 11.06. 13.06.04 20. Int. Brüder-Grimm-Lauf, 82 km-Etappenlauf, GER; von Hanau nach Steinau, 5 Etappen 182 km, Veranstaltergemeinsch. Brüder-Grimm-Lauf, Barbarossastr. 16-18, 0-53571 Gelnhausen, Tel.: ++49(0)6051 854460, Fax: ++49(0)6051 854296, E-Mail: [email protected], Internet: www.mkk.de 11.07.04 19. Int. 44,5 km-Härdler-Lauf in Schmallenberg, GER; Landschaftslauf über den Kamm des Rot,haargebirges (335, HO/44,S km), Ski Club Jagdhaus, Bernhard Tröster, Postfach 1449; 0-57379 Schmallenberg, Tel./Fax: ++49(0)2972-1676 11.07.04 18. Int. 60 km-Ultramarathon mit 60 km Paarlauf in Euerbach (Schweinfurt), GER; VfL Euerbach, Thomas Brunner, Weinbergsweg 15, 0-97502 Euerbach, Tel.: ++49(0)9726-3338 17.07. 23.07.04 "Westweg-Abenteuerlauf" 300 km, die Schwarzwaldguerung von Nord nach Süd, GER; in 7 Etappen, Walter Eberhard, Karl-Marx-Str. 45, 0-78054 VS Schwenningen, Tel.: ++49(0)7720-31134. E-Mail: [email protected], 01738099689 4. Int. Fuldahöhen-Ultramarathon von der FuldaguellelWasserkuppe/Rhön bis 02.08. 07.08.04 !!!.!!!.... Weserursprung in Hannoversch-Münden, GER; 211 km in 6 Tagen, Harald Heyde, Marathonteam Waldhessen, E-Mail: [email protected], Internet: www.waldhessenlauf.de 16.08. 21.08.04 Rennsteig-Etappenlauf 168,3 km Hörschel - Blankenstein, GER; (39.4 km, 39.9 km, 27.4 km, 27.3 km, 34.3 km), GutsMuths-Rennsteiglaufverein eV, Schmückestr. 74, 98711 Schmiedefeld, Tel.: ++49(0)3678260686, Fax: ++49(0)36782 60687, E-Mail: [email protected], Internet: www.rennsteiglauf.de 10.10.04 3. Int. 72 km Ems-Jade-Ultramarathon Emden-Wilhelmshaven, GER; Wohltätigkeitslauf/Landschaftslauf entlang des Ems-Jade-Kanals ("Ems-Jade-Wan derweg"), Jürgen Schlundt, Europaring 38, 0-26389 Wilhelmshaven, Tel./Fax: ++49(0)4421-71138, E-Mail: [email protected] 23.10.04 14. Int. 50 km Schwäbische Alb Ultramarathon in Schwäbisch Gmünd, GER; OJK Schwäbisch Gmünd, Erich Wenzel, Schweriner Str. 14,0-73529 Schwäbisch Gmünd, mobil: ++49(0)1726256963, Internet www.albmarathon.de 31.10.04 4. Int. 63,3 km Röntgen-Ultramarathon Remscheid, GER; Röntgen Sport Club eV, Kreuzbergstr. 15, 0-42899 Remscheid-Lüttringhausen, Tel.: ++49(0)2191 162217, E-Mail: [email protected] 20.11.04 2.60 km Ultramarathon in "Ellerdorf", GER; In der Mitte Schieswig-Hoisteins; 4 x15 km, sehr flach, Teilnehmerlimit: 50, Thorsten Themm, Kieler Str. 27, 0-24589 Nortorf, Tel.: ++49(0)4392-916676, E-Mail: www.lg-albatros-Kiel.de, Internet: www.100marathon-c1ub.de Der Terminplaner wurde von Günter Stachel erstellt. Stand: 01.12.03 83 Weitere Termine, die die·Redaktion in den letzten Tagen noch erreichten: I 01. 05.04 :.... Assens 7. Internationaler 6-Stunden-Lauf - ale Cramer, Ravnekearvej 53, 5631 Ebberup (Den mark) Tel.: 0045-64742424, e-mail: [email protected] 116.05.04 - Ehingen 5. Ehinger 6-Stunden-Lauf - Uwe Kopp, Hehlestr. 25, 89584 Ehingen Tel. 07391/756228 - Fax: 01805-060-334-323-07, e-mail: [email protected] 112.06. - 21.08.04 - Los Angeles - New York Run Across America, Alan Firth, 1271 Carson Watts Road, King, NC 27021 USA http://www.runacrossamerica2004.com/ I 01.- 07.08.04 - Erkrath Internationaler 6-Tage-Bahnlauf, Infos über Siegfried Bullig, Trills 71,40699 Erkrath Tel.: 02104/35635, Fax: 02104/35605, e-mail: [email protected] I 06.- 20.08.04 - Kolumbien/Ecuador/Peru 2. Andenlauf, Dr. Sigrid Lomsky, Arnold-Knoblauch-Ring 70, 14109 Berlin Tel.: 030/3737461 (Ansprechpartner für Deutschsprachige), e-mail: [email protected] I 03.10.04 - Ratingen 3. Ratinger Rundlauf (Gruppenlauf ohne Wettkampfcharakter rund um Ratingen (NRW), 60 km bzw. 30 km, Walking 15 km, Veranstalter: TuS Breitscheid, Bernd Krayer, Essener Str. 45,40885 Ratingen, e-mail: www.tus-breitscheid.de Zur Erinnerung - Europacup der Ultramarathons 2004 - siehe auch UM 3/2003, Seite 84 10.04.04 15.05.04 11./12.06.04 04.09.04 23.10.04 50 km 74,3 km 100 km 75 km 50 km Mnisek Schmiedefeld Biel Celje Schwäbisch Gmünd Internationaler Ultralauf Rennsteiglauf (Supermarathon) Bieler Einhunderter Logarska Dolina Alb Marathon ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Das aktuelle Präsidium der DUV nach der JHV vom 01.11.03 in Bottrop Obere Reihe (v.l.n.r.): Dr. Dr. Lutz Aderhold, Thorsten Diehl, Günter Stachel, Volkmar Mühl, Dietmar Knies Untere Reihe (v.l.n.r.): Jürgen Liebert, Hans-Werner Schween, Erich Wenzel Es fehlen Dr. Rüdiger Carlberg und Heinz KlaU 84