Alltagsmaterialien

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Alltagsmaterialien
Alltagsmaterialien
„Spielen verbieten müsste verboten werden!“
Martina Langner Kobbe & Sebastian Kobbe
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Inhalt
1
Einleitung............................................................................................................................. 1
2
Mögliche Materialien (alphabetisch) .................................................................................. 2
3
Vorteile von Alltagsmaterialien........................................................................................... 3
4
Anwendung und Bewegungsformen................................................................................... 4
5
Einsatzmöglichkeiten - Ideensammlung ............................................................................. 4
6
5.1
Handtücher .................................................................................................................. 5
5.2
Zeitungen ..................................................................................................................... 6
5.3
Becher .......................................................................................................................... 9
5.4
Base Caps (Schirmmützen) ........................................................................................ 10
5.5
Wolle .......................................................................................................................... 10
5.6
Watte ......................................................................................................................... 11
Literaturtipps und Quellen ................................................................................................ 14
Martina Langner Kobbe & Sebastian Kobbe
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1 Einleitung
„Was soll das bringen, wenn die Kinder mit Müll spielen?“
Schulen der kinästhetische Differenzierungsfähigkeit beim Becherboccia, Reaktionsfähigkeit
steigern beim „Mäusefangen“, Kontakt aufnehmen und kooperieren beim Silhouetten legen,
Konflikte lösen beim Turmbau, … .Alltagsmaterialien bieten die Möglichkeit Sport auch
einmal anders zu vermitteln.
Alltagsmaterialien sind kostengünstige Spielgeräte, die enorm vielfältig einsetzbar sind. Sie
schulen Kinder in verschiedenen Körperbereichen und ermöglichen außergewöhnliche
Bewegungs- und Materialerfahrungen.
Sehr wichtig – und vielleicht das Schwierigste – ist es, dass sich neben dem Übungsleiter
auch die Begleitpersonen der Kinder mit dem kreativen Spiel mit den Materialen
identifizieren können und selber aktiv an der Stundengestaltung teilnehmen.
Sie sind es, die ihre Kinder zum Einsatz des Materials und zur Bewegung motivieren können!
Der Grundgedanke ist: Geräte/Gegenstände alternativ zu benutzen, alternative
Gegenstände/Geräte zu benutzen oder auch eine Kombination aus beidem!
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Skript für den Workshop Alltagsmaterialien der go sports infotagung 2015
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2 Mögliche Materialien (alphabetisch)
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Anzuchttöpfe (Blumentöpfe)
Bananenkartons oder andere Schachteln (Schuhkartons)
Base Caps (Schirmmützen)
Becher (Joghurtbecher, Trinkbecher)
Bekleidungs-Accessoires (Handschuhe, Mütze, Schwimmflossen, Taucherbrille etc.)
Besen
Deckel aus Plastik (Konserven, Gläser, PET-Flaschen)
Drainagerohr
Eierpappen
Fahrrad-Schläuche, Fahrrad-Mäntel
Ferngläser
Fliegenklatsche
Flummis
Frühstücks(holz)bretter
Gummistiefel
Handtücher
Heizungsisolationsrohr + Verbindungsstücke
Holz(balken)/Rundhölzer
Kartoffelsäcke
Korken
Kuscheltiere
Luftballons
Mausefallen
Murmeln
Papiertüten (Einkaufstüten)
Papp-/Bierdeckel
PET-Flaschen
Poolnudeln
Schwämme
Servierten
Socken
Stoffe
Telefonbücher
Tennisballdosen/Federballdosen
Teppichfliesen
Toilettenpapier-/Küchenrollen (Papprollen)
Tücher, Decken
Wäscheklammern
Watte
Wolle
Zeitungen
Zollstöcke
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3 Vorteile von Alltagsmaterialien
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Das Material ist leicht zu beschaffen.
Das Material ist zumeist kostenlos bzw. Abfallprodukt.
Das Material bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Alltagsmaterialien bringen Abwechslung in die Sportstunde.
Alltagsmaterialien fördern Kreativität, Phantasie und Motorik.
Es ist Material ohne Normbewegungen (vorgegebene Bewegungen).
Der Einsatz von Alltagsmaterialien ermöglicht reiche Material-Erfahrungen.
Es stellen sich schnell Erfolgserlebnisse im Umgang mit Alltagsmaterialien ein.
Das Material ist auch bei den Teilnehmern zu Hause verfügbar. Es kann zu
Hause weiter gespielt werden.
Alltagsmaterialien haben eine gewisse „Eigendynamik“. Den Teilnehmern (und auch
Begleitpersonen) soll ausreichend Zeit zum Experimentieren gelassen werden.
Wichtig:
- Alle Alltagsmaterialien müssen in einem vertretbaren sicheren Zustand sein. Es darf keine
Gefahrenstellen geben oder Abneigung bei der Nutzung (z.B. Dreck, Geruch) auftreten.
- Auch für Alltagsmaterialen sollten Anwendungsregeln mit den Teilnehmern (insbesondere
Kindern) festgelegt werden. Beispiel: Das Frühstücksbrett ist kein Schlaginstrument!
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4 Anwendung und Bewegungsformen
Alltagsmaterialien können – je nach Einfallsreichtum – zum Beispiel
in
 Bewegungsgeschichten
 Gerätestationen
 Bewegungslandschaften
 Spielen
 Staffeln
 etc.
vielfältig eingesetzt werden.
Beim Einsatz der meisten Gegenstände sind folgende Bewegungsformen möglich:
- transportieren (auf Körperstellen, als Stapel)
- Sortieren (nach Farbe, Form, Größe)
- Stapeln, übereinander bauen
- Rollen (auf dem Boden, über Geräte)
- drum herum laufen, überlaufen (als Hindernis), überspringen
- Werfen und Fangen
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Einsatzmöglichkeiten - Ideensammlung
5.1 Handtücher
- Handtuch-Schlange: Jeder Teilnehmer (Begleitperson und Kind) bekommt ein Handtuch.
Das Handtuch soll transportiert (gezogen, getragen, geworfen) werden.
- Handtuch-Tausch: Jedes Team (= Begleitperson + Kind) bekommt ein Handtuch. Immer
wenn sich zwei Teams begegnen, werden die Handtücher getauscht.
- Handtuch-Kutsche: Jedes Team (= Begleitperson + Kind) bekommt ein Handtuch. Das Kind
setzt sich auf das Handtuch, die Begleitperson ist der Kutscher und zieht Handtuch und Kind.
- Handtuch-Versteck (Körperteile verstecken): Jeder Teilnehmer (= Begleitperson und Kind)
bekommt ein Handtuch. Das Handtuch wird auf Zuruf durch den Übungsleiter auf ein
genanntes Körperteil gelegt. Das Handtuch kann auch – je nach Zutrauen der Kinder –
kurzzeitig über den Kopf gelegt werden.
- Handtuch-Karussell: Alle Begleitpersonen stehen im Kreis und fassen ein möglichst
ausgebreitetes Handtuch. Die Handtücher werden geschwungen. Die Kinder können aus
dem Innenkreis nach außen laufen (unter den geschwungenen Handtücher hindurch).
- Handtuch-Hindernis: Jeweils zwei Begleitpersonen halten ein Handtuch. Die Kinder
überspringen die gehaltenen Handtücher. Unter etwas breiter gehaltene Handtücher kann
hindurch gekrochen werden.
- Handtuch-Transport: Jedes Team (= Begleitperson + Kind) bekommt ein Handtuch. Es
werden Gegenstände (Alltagsmaterial oder Handgeräte) im Handtuch über eine kleine
Strecke transportiert.
Weiteres Material: Gegenstände zum Transport.
- Handtuch-Farbenwelt: An einer Stelle im Bewegungsraum liegt ein Berg verschieden
farbiger Handtücher. An anderen Stellen gibt es „Sortierstationen“. Die Kinder sollen (mit
Hilfe der Begleitperson) die Handtücher entsprechend nach Farben sortieren.
- Handtuch-Ziehen: Zwei Teams (= zwei Begleitpersonen, zwei Kinder) sitzen sich gegenüber.
Das Handtuch wird von je einem Team an je einem Ende gefasst. Ein Team legt sich auf den
Rücken (Grätschsitz, Kinder vorne). Das andere Team soll das Team durch das Handtuch
wieder in eine aufrechte Position ziehen. Tauschen!
Achtung: keine allzu alten Handtücher verwenden > Reißfestigkeit prüfen!
- Packesel: mehrere Begleitpersonen stellen sich als Packesel zur Verfügung und gehen in
den Vierfüßler-Stand. Die Kinder sollen so viele Handtücher wie möglich auf den Packesel
„laden“. Der Packesel geht, wenn er voll beladen ist, eine kleine Strecke.
Auch Kinder können Packesel sein.
Träger: Mit Handtüchern eine Person Tragen
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5.2 Zeitungen
- Zeitungsrennen: Alle Teilnehmer erhalten eine Doppelseite Zeitung. Die Zeitung soll ohne
mit den Händen anzufassen transportiert werden.
Tipp: Je kleiner die Kinder, desto kleiner die Zeitung.
- Zeitungstanz: Jedes Team (= Begleitperson + Kind) erhält eine Zeitung. Die Musik wird
gestartet. Das Team tanzt auf seiner Zeitung. Bei Musik-Stopp wird die Zeitung halbiert.
Weiteres Material: Musikanlage + Musik.
- Zeitungsbrücken: Es finden sich zwei Teams (zwei Begleitpersonen, zwei Kinder)
zusammen. Jedes Doppel-Team bekommt drei Zeitungs-Doppelseiten. Die Teams sollen eine
Strecke (Bach, Moor) überwinden. Die Zeitungen dienen als Brücke (Fels, Treibholz). Die
Teilnehmer dürfen nach der Startlinie (Festland) den Boden nicht mehr berühren.
- Zeitungsbälle: Aus Zeitungen können mithilfe von Klebeband Bälle gebaut werden.
Das Zeitungsstück wird zusammen geknüllt und umklebt.
Einsatzmöglichkeiten: Werfen, Fangen, Schießen, Rollen, Schieben (mit Gymnastik-Stab)
Weiteres Material: Klebeband.
- Zeitungshüte: Aus
Zeitungen können Hüte
gefaltet werden.
Einsatzmöglichkeiten:
Bewegungsformen mit
Hut, Parcour überwinden
ohne den Hut zu
verlieren.
Weiteres Material:
Kleber, Klebeband (als
Hilfsmittel) , eventuell
Hindernis-Parcour.
- Zeitungsrollen: Aus Zeitungen können stabile Rollen gebaut werden.
Das Zeitungsstück (zwei bis drei Doppelseiten) werden ordentlich zusammengerollt und mit
Klebeband fixiert.
Einsatzmöglichkeiten: Transport auf Körperteilen (z.B. Fingerspitze), als Hindernis zum
Überspringen, Unterkriechen, Transport durch Parcour.
Wichtig: Anwendungsregeln (insbesondere bei Kindern) festlegen! Zeitungsrollen sind keine
Schlagstöcke!
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- Zeitungs-Teamgeist: Jedes Team (=
Begleitperson + Kind) erhält eine
Zeitungs-Doppelseite. Die Doppelseite
wird an zwei Stellen klein eingerissen.
Jeder Teilnehmer steckt ein Bein durch
den Zeitungsriss.
Das Team soll eine Strecke überwinden,
ohne dass die Zeitung komplett
zerreißt.
Zeitungs-Ziel: Die Zeitung dient als
Zielscheibe. Die Teilnehmer sollen
Gegenstände (Flaschendeckel,
Bohnensäckchen, Bälle etc.) aus
verschiedenen Abständen auf die
Zeitung werfen.
Weiteres Material: Gegenstände zum Werfen.
- Zeitungsfische-Rennen: Aus den Zeitungen werden Fische geschnitten. Es wird eine Strecke
(nicht allzu lang) mit einem Startund einem Zielbereich festgelegt.
Jedes Team (= Begleitperson +
Kind) bekommt einen Fisch, legt
diesen an die Startlinie und
positioniert sich selber dahinter.
Die Fische sollen durch Pusten
schnellstmöglich hinter die
Ziellinie gebracht werden.
Weiteres Material: Schere(n) oder
schon fertige Fische. Start-, Zielmarkierung.
- Schlange reißen: Jedes Team (=
Begleitperson + Kind) bekommt ein gleich
großes Zeitungsstück (Doppelseite). Jedes
Team versucht, aus seiner Zeitung eine
möglichst lange Papierschlange zu reißen.
Alle Papierschlagen werden nebeneinander
auf den Fußboden gelegt.
Weiteres Material: eventuell Maßband.
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Zeitungsfangen: Je Zwei Spieler halten eine
Zeitung zwischen sich. Nun wird Fangen gespielt
ohne das die Zeitung losgelassen werden darf oder
zerreißt.
Jeder gegen jeden: Je zwei Spieler halten eine
Zeitung zwischen sich. Ziel ist es nun die Zeitung
der anderen Spieler zu zerreißen. Ist die Zeitung
zerrissen ist man augeschieden (und kann sich
eine neue Zeitung holen/ andere Zeitungen
zerstören/…)
Zeitungslabyrinth: Zeitungsdoppelseiten werden aneinander geklebt, sodass lange Reihen
entstehen (ca. 5 bis 6 Meter).
In einer Hallenecke mit Befestigungspunkten in ca. 3 Meter Höhe (Haken, Seile, Ringe,
Sprossenwand, Pfosten, zusammengebautes großes Trampolin, hoher großer Kasten etc)
werden Schnüre (ähnlich einer Wäscheleine) gespannt. Über die Leinen werden nun die
Zeitungen gehängt, sodass ein Labyrinth (Gänge) entstehen.
Spiele im Labyrinth: Verstecken, Suche nach kleinen angeklebten Zetteln/Bildern (z.B. PostIt)
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5.3 Becher
Becher-Lauf: Die Becher werden im Bewegungsraum verteilt. Auf Zuruf vom Übungsleiter
sollen die Teilnehmer die Becher berühren, überspringen, umrunden etc.
Aufgaben unter Einbezug der Farbgebung möglich.
Bechertransport: Jeder Teilnehmer bekommt einen Becher. Der Becher soll auf dem Kopf
(durch einen Parcour) transportiert werden.
Weiteres Material: eventuell Parcours
Becherboccia: Die Becher (umgedreht un gefüllt/leer/…) müssen von einem bestimmten
Standort so nah wie möglich an ein vorher definiertes Ziel geschoben/geworfen/… werden.
Mauseloch: Ziel ist es, aus verschiedenen Abständen zu versuchen die auf der Seiten
liegenden Becher (Mauselöcher) mit einem Tennisball zu treffen.
Mäuse Fangen: Ein Kind wirft/rollt einen Ball
(Maus) dieser muss mit dem Becher gefangen
werden (drüber stülpen/auffangen/…). Wer die
„Maus“ gefangen hat, darf als nächstes wieder
freilassen.
Turmbau: Jedes Team (= Begleitperson + Kind) soll
aus vorhandenen Bechern einen möglichst hohen
Turm bauen.
Turmbau-/-zerstör-Wettspiel: Es werden Türme
aus den Bechern im Bewegungsraum verteilt
aufgebaut. Aufgabe der Kinder: die Türme
umschmeißen. Aufgabe der Begleitpersonen:
Türme aufbauen. Keine Katzenwache  Wer
gewinnt?
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Bechermemory: Memory, statt mit Karten
andere Gegenstände unter den Bechern
verstecken und z.B. als Staffelspiel in der
Halle verteilt aufbauen.
Figurenbau: Mit den Bechern Figuren legen
oder die Kinder als Silhouette nachbauen.
(Ein Kind legt sich auf den Boden, die
anderen legen die Becher drum herum)
Becherbett: Die Becher werden so eng wie
möglich aneinander gestellt. Nun wird ein
Kind (Achtung! Körperspannung muss
vorhanden sein) auf die Becher abgelegt.
5.4 Base Caps (Schirmmützen)
Wichtig: Wenn die Kappen auch aufgesetzt werden sollen, sollten die Kinder aus
hygienischen Gründen eigene Mützen mitbringen.
Base Cap-Lauf: Die Schirmmützen werden im Bewegungsraum verteilt. Auf Zuruf vom
Übungsleiter sollen die Teilnehmer die Mützen berühren, überspringen, umrunden etc.
Aufgaben unter Einbezug der Farbgebung möglich.
Base Cap-Zielwurf: Jedes Team (= Begleitperson + Kind) bekommt ein Cap. Die Begleitperson
hält das Cap als Ziel. Das Kind versucht Gegenstände (Wäscheklammer, Flummis, Murmeln,
Tischtennis-, Tennisball etc.) in die Mütze zu werden.
Weiteres Material: Gegenstände zum Werfen (Wäscheklammer, Flummis, Murmeln,
Tischtennis-, Tennisball etc.)
Mützen-Zielwurf: Die Caps dienen als Wurfgegenstände und sollen aus verschiedenen
Abständen auf Ziele geworfen werden.
Mögliche Ziele: umgedrehter kleiner Kasten, Reifen, kleine Matte, Pylone/Hütchen (Mütze
soll hängen bleiben etc.)
Weiteres Material: siehe „mögliche Ziele“
5.5 Wolle
- Spinnennetz: Alle Teilnehmer stehen im Kreis. Das Wollknäuel wird herum gegeben. Die
Begleitpersonen halten die Schnur fest, das Kind bringt das Knäuel zum nächsten Kind. Es
entsteht ein Spinnennetz. Ein Luftballon kann als Spinne eingesetzt werden und seine
Position auf dem Netz (wenn es dicht genug ist) durch Bewegung des Netzes verändern.
Weiteres Material: Luftballon
6. Spiel: Eins, zwei, drei… meins!
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Es finden sich mind. jeweils zwei Teams (= Begleitperson + Kind) zusammen. Jedes GroßTeam (= zwei Begleitpersonen + zwei Kinder) erhält einen Reifen. Die Reifen werden in
einem Kreis angeordnet und auf den Fußboden gelegt.
In der Mitte des Kreises befindet sich ein Berg aus Alltagsmaterial.
Ziel des Spieles: Jedes Groß-Team soll versuchen, möglichst viele Gegenstände in seinem
Reifen zusammeln. Die Gegenstände sollen einzeln aus der Mitte geholt werden.
Andere Groß-Teams dürfen Gegenstände aus dem Reifen klauen.
- Wer hat nach einer bestimmten Zeit die meisten Teile im Reifen?
Weiteres Material: Reifen, verschiedene Alltagsmaterialien
5.6 Watte
– Bewegungsgeschichte (nach einer Idee von Romana Railender)
Weiteres Material: Fallschirm/Schwungtuch, Handtücher, Stoffbeutel, Geräte-Parcour
Musik-Tipp: „Es schneit“ von Rolf Zuckowski
Einstimmung „Es schneit“: Im Bewegungsraum liegt ein Schwungtuch, das leicht eingeklappt
ist. Im Schwungtuch liegen die Wattebällchen. Alle Teilnehmer setzen sich an den Fallschirm
(später stehen) und bewegen ihn langsam (später heftiger). Die Wattebällchen fliegen aus
dem Schirm und verteilen sich im Bewegungsraum.
Geschichte dazu
„Noch ist es ganz ruhig, doch für heute Nacht ist ein großer Schneesturm angesagt. Da
pustet auch schon der Wind erst nur ein wenig, dann wird es immer mehr. Jetzt stürmt es
und wird zum richtigen Schneesturm.“
Lauf-Spiel durch den Schnee/Matsch: Die Kinder und Begleitpersonen laufen durch den
Bewegungsraum (an den Wattebällchen vorbei) und heben die Beine ganz hoch, laufen
schwerfällig.
„Damit der Weihnachtsmann auch später alle Geschenke zu den Kindern bringen kann, muss
er durch ganz hohen Schnee laufen, in dem er auch manchmal richtig stecken bleibt.
Manchmal ist der Schnee aber gar nicht so tief, er sieht eher aus wie Matsch. Das ist gar
nicht so einfach darauf zu laufen, denn der klebt einem fast die Füße am Boden fest.“
Fliegende Wattebällchen 1: Die Kinder pusten mithilfe der Begleitpersonen die
Wattebällchen durcheinander.
„Dann gibt es aber auch noch den Pulverschnee, der ganz leicht ist. Den könnt ihr am Boden
wegpusten.“
Fliegende Wattebällchen 2: Die Begleitpersonen legen den Kindern sich zunächst ein
Wattebällchen in die Hand. Die Watte soll aus der Hand gepustet werden. Später können
auch mehrere Wattebällchen dazu genommen werden.
„Den Pulverschnee kann man auch in die Hand nehmen und hoch pusten. Vielleicht gelingt
es euch, die Schneeflocken oder gar mehrere Schneeflocken in die Luft zu pusten und mit
den Händen wieder aufzufangen.“
Wattebällchen-Spiel:
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„Das macht ihr so schön, dass wir ein kleines Spiel machen sollten. Die Begleitpersonen
pusten das Wattebällchen in die Luft und die Kinder versuchen es aufzufangen.
Schnelles Laufen:
„Jetzt aber schnell, die Schneefüchse sind hinter uns her!“
Schleichen
„Zum Glück, sie sind nicht mehr zu sehen. Aber nun haben wir Schneehasen entdeckt, wir
wollen sie nicht wecken, deshalb schleichen wir durch den Schnee. Psst!“
Langsam und vorsichtig Gehen
„Was passiert denn, wenn es ganz bitterkalt ist und es schneit? … Richtig, dann wird es ganz
glatt. Also müssen wir ganz vorsichtig gehen.“
Wattebällchen-Berg: Die Kinder und Begleitpersonen schieben die Wattebällchen mit den
Händen zusammen und laufen um sie herum und überspringen sie.
„Jetzt räumen wir den Schnee am besten mal zu 3 bis 4 Haufen zusammen. Damit es uns hier
nicht so kalt wird, bewegen wir uns ein bisschen. Ihr könnt einmal um die Schneehaufen
herumlaufen oder darüber springen.
Wattebällchen-Kinder: Das Kind (oder die Begleitperson) legt sich auf den Rücken und
streckt Arme und Beine ein wenig zur Seite weg. Die Begleitperson (oder das Kind) nimmt die
Wattebällchen und legt diese an der Körpersilhouette entlang. Sind alle Wattebällchen
verbraucht, darf das Kind (die Begleitperson) aufstehen und „sich“ ansehen.
„Wollt ihr mal sehen, wie eure Körper im Schnee aussehen? Dazu legt sich immer ein Kind
mit dem Rücken neben den Schneehaufen. Die anderen legen die Wattebällchen am Körper
entlang.“
Wattebällchen-Transport:
„Ihr seid von den Schneeflocken so begeistert! Nehmt doch einmal eine Schneeflocke in die
Hand und tragt sie durch die Winterlandschaft.“
Wattebällchen-Balance:
„Na, das war ja nicht so schwierig. Versucht es jetzt einmal auf dem Kopf!“
Sammeln der Wattebällchen auf dem Fallschirm.
Wind-Böe: Die Kinder machen Windgeräusche und schließlich bewegen sie den Fallschirm,
so schnell auf und ab, so dass alle Schneeflocken wieder verteilt werden.
„Oh, nein. Schon wieder naht Wind und Achtung, da kommt eine Böe und wirbelt alles
wieder durcheinander.“
Schneeschaufel: Die Kinder und Begleitpersonen formen ihre Hände zu einer Schaufel,
nehmen immer mehrere Wattebällchen damit auf und transportieren sie zu dem Fallschirm.
„Das mit dem Besen war auch ganz schön anstrengend. Jetzt versuchen wir es einmal mit
einer Schneeschaufel.“
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Schneeballschlacht: Die Kinder und Begleitpersonen bewerfen sich gegenseitig mit
Wattebällchen.
„Wie wäre es mit einer Schneeballschlacht?“
Schneeflug: Die Kinder und Begleitpersonen legen ihre Hände zusammen und strecken die
Ellenbogen nach außen, sie schieben kriechend mit den abgewinkelten Armen die
Schneeflocken zur Seite, sodass ganz viele Wege entstehen.
„Damit der Weihnachtsmann aber seine Geschenke zu den Kindern bringen kann, nutzt nur
eines. Wir verwandeln uns in einen Schneeflug. Damit können wir für den Weihnachtsmann
ganz viele Straßen bauen.
Das habt ihr aber ganz toll gemacht, jetzt hat der Weihnachtsmann freie Fahrt!“
Wir versammeln uns nun am Iglu (Fallschirm einmal hoch schwingen und eine Höhle bauen).
Abschluss „Schneemann“
Die Kinder legen als Gemeinschaftsarbeit einen Schneemann aus vielen Wattebällchen.
Der Übungsleiter kann eine Karotte als Nase, zwei Kartoffeln als Augen und Kastanien oder
Walnüsse als Mund und Mantelknöpfe beisteuern. Vielleicht noch eine (Weihnachtsmann-)
Mütze.
Mögliche Themen für Bewegungsgeschichten
- Natur, Tiere
- Reisen, Ausflüge
- Wetter, Jahreszeiten
- Märchen, Bilderbücher als Vorlage
- tägliches Erleben, Umwelt der Kinder
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6 Literaturtipps und Quellen
„Sport, Spiel und Spaß mit Alltagsgegenständen“ von Reiner Theis, Limpert-Verlag
ISBN 978-3-7853-1857-7
„Erfolgreiche Bewegungsförderung für Kinder – Eine Übungssammlung mit
Alltagsmaterialien und Kleingeräten“ von Gerhard Frank/Bärbel Eckers, Limpert-Verlag
ISBN 978-3-7853-1831-7
„Bewegungsspiele mit Alltagsmaterial“ von Helmut Köckenberger, Verlag Modernes Lernen
„Sport und Spiel mit Alltagsmaterial“ von Michael Mertens, Verlag an der Ruhr
„Die schönsten Turnstunden für Kinder im Vor- und Grundschulalter“ von Karin Schaffner,
Pohl-Verlag Celle
„Üben und spielen mit Plastikbechern“ - Reinhard Liebisch, Bundesarbeitsgemeinschaft für
Haltungs- und Bewegungsförderung
©Fotos und Bilder – Sebastian Kobbe TSV Germania Arpke
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