Karfreitag ist mehr als ein Tanzverbot

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Karfreitag ist mehr als ein Tanzverbot
Karfreitag ist mehr als ein Tanzverbot
Karfreitag ist – zusammen mit Ostern – einer der höchsten Feiertage der
Evangelischen Kirche. Christen gedenken an diesem Tag des Opfertodes Jesu am
Kreuz.
Der Vorstand der Ev. Jugend in Hessen und Nassau e.V. (EJHN) unterstreicht die
gesellschaftliche Bedeutung des Karfreitags, wie es auch Kirchenpräsident Volker
Jung in seiner Stellungnahme getan hat: Karfreitag ist eine „besondere Provokation“,
weil er Leiden, Sterben und Tod thematisiert. Das sind weitgehend tabuisierte und
ins Private abgedrängte Themen. Der Karfreitag macht sie öffentlich.
Allerdings bleibt diese Provokation der Kirchen weitgehend unbeachtet, weil sie in
den Mauern der eigenen Gotteshäuser stattfindet. Prozessionen und Kreuzwege
dagegen bringen den Karfreitag ins öffentliche Bewusstsein.
Wir rufen die Kirche dazu auf am Karfreitag deutlicher und „besonders zu
provozieren!“
Kirche muss den Raum ergreifen, der ihr mit dem Feiertag eröffnet wird und ihn auch
innovativ gestalten! Dazu ist ein isoliertes Verbot für Tanzveranstaltungen ein
falscher und überholter Weg.
Kirche muss auch die Chance ergreifen, das Bewusstsein für Karfreitag zu wecken.
Keine Gesetze von außen können den Glauben oder das Bewusstsein für Karfreitag
schaffen! Das kann nur die Verkündigung der Kirchen. Es gilt das Herz und den
Verstand zu füllen und nicht nur dafür zu sorgen, dass die Diskos leer bleiben.
Dem Vorstand EJHN ist es dabei wichtig, dass der Karfreitag wieder eine besondere
Provokation in Hinblick auf die Thematisierung von Leiden, Tod und Trauer wird.
Kirche muss dafür diese Provokation nach außen tragen und damit die Botschaft
dieses Tages vom Opfertod Jesu zu den Menschen bringen. Dadurch wird klar,
warum der Karfreitag auch Karfreitag bleiben muss.
Um dieses zu tun, muss der Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag bleiben! Ein
gesetzlich verordnetes Spaßverbot ist der falsche Weg. Die Gestaltung dieses Tages
liegt in der Hand jedes Menschen selbst. Uns als Kirche muss es das Anliegen sein,
dass die Menschen nicht einfach feiern wollen, sondern ihren Zugang zu Tod und
Trauer finden, ihren Zugang zum Karfreitag.
In der „individuellen Freiheit“ eines jeden Christen und Menschen, die
Kirchenpräsident Jung nennt, liegt es, den Karfreitag abzulehnen und ihn zu
begehen, wie er oder sie es für richtig hält. Eine Bevormundung der Menschen ist
unserer Ansicht nach unangebracht. Als Kirche ist es Teil unseres
Verkündigungsauftrags, die Bedeutung von Karfreitag herauszustellen.