Presseinfo Restauratorin Barbara Naumburg

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Presseinfo Restauratorin Barbara Naumburg
Restaurierungswerkstatt für Möbel und Holzobjekte
Barbara Naumburg
Hamburger Allee 96, 60486 Frankfurt
Tel.: 069/ 77 39 89 Mob.: 0177/ 77 39 900
[email protected]
www.naumburg-restaurierungen.de
1. ART & ANTIQUE International Frankfurt, Messe Frankfurt, Forum
Stand Nr. 68, Stand-Tel: 0177- 77 39 900
Sonderschau Frankfurter Schränke Stand Nr. 28
Seit 1994 ist die Restaurierungswerkstatt für Möbel und Holzobjekte in Frankfurt ansässig.
Anspruch der Werkstatt Arbeit ist es, Eingriffe am Objekt so gering wie möglich zu halten,
durch erhaltende Maßnahmen den Verfall der historischen Substanz zu verhindern und
Funktionen wieder so einzurichten, dass keine Folgeschäden entstehen. Großer Wert wird
auf die Erhaltung der wertvollen Oberflächen-Patina der Objekte gelegt.
Auf dem Stand der ART & ANTIQUE International wird die Restaurierung
eines Frankfurter Pilasterschrankes gezeigt. Besucher können ein
Vorher-Nachher Zustand betrachten und zusehen, wie in alter
Handwerkstechnik das Furnier zunächst gekocht und dann gebogen
wird, um dann mit Hilfe von heißen Sandsäcken auf den Untergrund mit
Hautleim aufgeleimt zu werden.
Pilasterschrank Anf. 18. Jh.
nach der Restaurierung
Begleitend zu dem Thema der Sonderschau: "Frankfurter Schränke" werden wir an jedem
Tag um 17:00 Uhr einen ca. 30 minütigen Lichtbilder-Vortrag mit dem Titel:
"Meisterliche Handwerkskunst - Der Frankfurter Schrank" im Vortragsraum anbieten.
Frankfurter Schränke sind große prachtvolle, Dielenschränke des 17. und 18. Jahrhunderts.
Das Beeindruckende und Typische ist ihre wuchtige Gestaltung mit hervorkragendem
Kranzabschluss und Sockelgeschoss und ihr Dekor aus einer Vielzahl stark profilierter,
aneinander gereihter Wulsten und Kehlen, die aufwendig quer mit Sägefurnier aus
Walnussholz furniert sind.
Man unterscheidet heute fünf verschiedene Typen des Frankfurter Schrankes:
Säulenschrank, Pilasterschrank, Wellenschrank, Ecknasenchrank und Stollenschrank.
Die frühen Stücke, nämlich Säulen- und Pilasterschränke sind nachweislich ab 1686
Prüfungsstücke zum Erwerb der Meisterwürde in Frankfurt. Sie sind streng architektonisch
gestaltet mit Säulen und Pilastern der korinthischen Ordnung, als Vorlage der Proportionen
dienten vermutlich sogenannte Säulenbücher der Spätrenaissance.
Die darauf folgenden Typen entwickelten sich vermutlich ab 1710/20, die frühen Formen
existierten aber weiter parallel. Ob die moderneren, ohne architektonischen Elemente
gestalteten Wellenschränke ebenfalls Pflichtstücke für angehende Meister waren, ist nicht
belegt.
Einfachere Modelle, die lediglich aus Eiche oder sogar nur aus Nadelholz gefertigt sind,
werden in der Literatur nicht als echte "Frankfurter Schränke " bezeichnet, da sie
vermutlich nicht in der Stadt Frankfurt, sondern auf dem Land ihren Auftraggeber hatten.
Wellenmöbel anderer Art finden sich u.a. auch in Hamburg, Leipzig, Dresden, Nürnberg,
Zürich, Straßburg und Prag. Ursache dafür könnten politische Kontakte Frankfurts, bzw.
frühere Handelswege sein, vor allem aber die Tradition der Wanderjahre ausgebildeter
Schreiner, die nach ihrem Gesellenabschluss in ihre Heimat zurückkehrten und somit ihr
Wissen weitergetragen haben. Ob das markante Wellenprofil also eine Frankfurter
Erfindung ist, müssen weitere Forschungen ergeben.