Laborbuch Plön
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Laborbuch Plön
Laborbuch Plön LADR GmbH Medizinisches Versorgungszentrum Plön ärztliche Leitung: Frau Dr. A. Krenz- Weinreich und Herr Dr. W. Schulze Laborgemeinschaft Schleswig- Holsteinischer Ärzte Krögen 5 – 6 24306 Plön Ausgabe 2007 Aktualisierung Tel: Fax: Email: 2 Februar 2016 04522-504-0 04522-504-82 [email protected] Änderungen: Juli 2014 Gesamtprotein Ammoniak nur aus Serum zulässig nur aus EDTA-Plasma zulässig August 2014 Mangan bestimmbar aus Serum, EDTA und Urin Einverständniserklärung des Patienten für humangenetische Untersuchungen muss VOR Beginn der Analytik dem Labor vorliegen! November 2014 Insulin Quick Mononucleose-Schnelltest HBDH eingestellt, Fremdlabor-Parameter neue Referenzwerte nicht mehr akkreditiert nicht mehr akkreditiert Januar 2015 CA 15-3 Testwechsel und Neuen Normwert Februar 2015 CCP Neue Testmethode und neue Referenzwerte März 2015 BNP Methode wieder neu in Plön etabliert Mai 2015 HIV Neue Testgeneration inkl. HIV-Antigen August 2015 Telefonverzeichnis Albumin aus Serum QM: Wechsel von Frau Pluta auf Herr Kühn Geimeinschaftslabor: Wechsel von Frau Theden auf Frau Wick + Frau Plath Neue Testmethode und neue Referenzwerte September 2015 Albumin aus Liquor C3 C4 Albumin aus Urin Immunoglbuline aus Liquor versand an Unterauftragnehmer Jetzt Tubidimetrie Jetzt Tubidimetrie Jetzt Tubidimetrie versand an Unterauftragnehmer Oktober 2015 ACTH Somatoredin C Versand an Unterauftragnehmer Versand an Unterauftragnehmer Dezember 2015 Borrelien IgG/IgM Februar 2016 Methodenwechsel: von EIA (Enzymimmunoassay) auf CLIA (Chemilumineszenzassay) Referenzwerte Cholesterin und LDL angepasst 3 INHALTSVERZEICHNIS: Telefonverzeichnis Wichtige Hinweise Präanalytik: Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme Probengewinnung Postanalytik: Vergabe von Unteraufträgen Messunsicherheit Häufige Fehler, Einflussgrößen und Störfaktoren auf das Messergebnis Ergebnisübermittlung Übersichten: Kritische Werte, die sofort mitgeteilt werden Nachbestellung von Parametern Aufbewahrungszeiten der Proben Methodenabkürzungen Legende Analysen von A – Z Index Literatur 4 Telefonverzeichnis Zentrale 04522/504-0 Frau Dr. med. Krenz- Weinreich Herr Dr. med. Schulze Frau Hansen-Scheer 04522/504-49 04522-504-10 04522/504-86 Fachlabor Klinische Chemie, Hämatologie, Gerinnung 04522/504-29 04522/504-20,-21 Fachanalytik Infektionsserologie, Autoantikörper Immunologie, Medikam.spiegel, Drogen Versandplatz 04522/504-41,-42 04522/504-30 04522/504-31 Bakteriologie Varia- Labor Stuhl- Labor TBC- Labor 04522/504-51 04522/504-52 04522/504-76 Verwaltung (Frau Burmeister) Abrechnung EDV, Datenübertragung (Herr Scholz) 04522/504-11 04522/504-61 04522/504-81 Qualitätsmanagement Herr Kühn 04522/504-64 Gemeinschaftslabor Frau Wick (Leit. MTA)/ Frau Plath 04522/504-43, -22 Sekretariat/ Frau Brückner 04522/504-25 Datatransfer- Fahrdienst 04522-504-27 5 Wichtige Hinweise Wir haben große Mühe darauf verwandt, Referenzwerte, Grenzwerte, toxikologische Daten und sonstige Hinweise entsprechend dem aktuellen Wissensstand zu bearbeiten. Darüber hinaus wurde mehrfach und von verschiedenen Mitarbeitern Korrektur gelesen. Dennoch sind Fehler und Unrichtigkeiten nicht auszuschließen. Bei dem schnellen Fortschritt in der Laboratoriumsmedizin und den damit verbundenen Methodenumstellungen ist zu beachten, dass im Zweifelsfall die Referenzbereiche auf den Befundbögen gültig sind. Referenzwerte für Säuglinge können im Gemeinschaftslabor nicht angegeben werden, da die Anforderungskarte nur Jahre und keine Monate erfasst. Diese müssen daher - soweit nicht geläufig - im Laborbuch nachgeschlagen werden. Referenzwerte für Hormonbestimmungen in der Pubertät sind ausführlich in diesem Laborbuch abgehandelt worden und müssen im Zweifelsfall ebenfalls im Laborbuch nachgeschlagen werden, da die Referenzwerte sich in der Pubertät nicht nach dem Alter, sondern nach dem Tanner - Stadium richten. Bei Hinweisen auf Methodenumstellung bzw. neue Richtwerte auf den Befundbögen wird in diesen Fällen um Rücksprache mit dem Labor gebeten. Alle mit einem * gekennzeichneten Parameter sind Fremdleistungen, die entweder in einem Labor des LADR- Verbundes oder einem anderen ausgewählten Labor erbracht werden. Mit einem # gekennzeichnete Analysen wurden nicht akkreditiert. Adresse und Öffnungszeiten: LADR GmbH MVZ Plön Krögen 5-6, 24306 Plön Montag – Freitag: 7Uhr30 – 18Uhr30 , Samstag: 8Uhr – 12Uhr Standort Eutin Hospitalstr. 22, 23701 Eutin Montag – Sonntag: 8Uhr – 20Uhr 6 Präanalytik Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme Auftragsscheine: Auftragsformulare werden von uns i.d. Regel zur Verfügung gestellt und enthalten z.T. eine thematische Auswahl an Verfahren mit Anstreichhilfe. Blankoformulare müssen bei der KV –Druckerei direkt bestellt werden. Seit Januar 2014 sind die Laborkarten der Laborgemeinschaft abgeschafft und durch neue 10-PScheine ersetzt worden. Bitte markieren Sie die Analysen auf den Formularen zum Anstreichen NICHT mit einem roten Stift! (Denn: Alle roten Bereiche der Formulare werden in unserer automatischen Texterkennung ausgeblendet.) Notwendige Angaben zum Auftrag - Patientendaten einschließlich Geschlecht, abrechnungsrelevante Angaben - Daten des Auftraggebers (Praxis/ Krankenhaus/ Station, Arztnummer/ Betriebsstättennummer) - Mitteilung des Entnahmedatums - Falls für die Untersuchung erforderlich: Entnahme-Uhrzeit - Diagnose bzw. klinische Fragestellung, - wesentliche klinische Angaben, die für die Untersuchung relevant sind oder diese beeinflussen - Unterschrift des Auftraggebers Alle Auftragsformulare müssen mit einem Barcode-Etikett beschriftet sein! – siehe Punkt „Beschriftung von Proben und Begleitschein“ Beschriftung von Proben und Begleitschreiben: Alle Probenröhrchen und Begleitschreiben sind mit einem für diesen Patienten ausgewählten Barcode-Etikett zu kennzeichnen! Namensetiketten können evtl. zusätzlich verwendet werden. Barcode-Etiketten Die vom Labor zur Verfügung gestellten Barcode-Etiketten enthalten nach der Plöner Laborkennung (33) eine Einsenderspezifische Nummer (im Beispiel s. unten z.B. 0041) und jeweils eine laufende Nummer für einen Patienten. Wichtig: • Bitte verwenden Sie für bakteriologische Aufträge eine andere laufende Patientennummer! 7 Seit Februar 2014 müssen Aufträge für die Laborgemeinschaft ebenfalls mit diesen Barcodes beschriftet werden, die bisherigen LG-Laborkarten und -Etiketten sind nicht mehr zulässig. Beschriftung der Probengefäße Bitte achten Sie beim Aufkleben der Barcodes darauf, diesen längs des Röhrchens (und nicht quer) und nicht ganz unten aufzukleben: Hinweise: Bitte direkt das Röhrchen und nicht die Schutzhülle/ Alufolie o.ä. bekleben. Wichtig ist eine eindeutige zusätzliche Kennzeichnung des Probenröhrchens bei Tagesprofilen und Funktionstesten. Bei Blutsenkungsröhrchen: Barcodeetikett bitte an das untere Ende des Röhrchens kleben, damit unser Analysengerät freie Sicht auf den Inhalt hat. Die Röhrchen sind richtig beschriftet, wenn freie Sicht auf den Inhalt gewährleistet ist. Kontrolle des Füllstands möglich ist. Schraubverschuss ungehindert zu entfernen ist. Röhrchen und Etikett sich nicht in der Zentrifuge verklemmen oder verkleben können Elektronischer Auftrag (Order Entry): Es besteht die Möglichkeit, die Aufträge über ein Order-Entry-System an das Labor Plön zu übermitteln, wenn dies für den Einsender eingerichtet und dieser ins System eingewiesen wurde. Die Beauftragung erfolgt dabei über eine entsprechende Auftragsmaske sowohl für Fachlabor als auch für Aufträge der Laborgemeinschaft, die Patienten- und Einsenderdaten können aus dem Arztinformationssystem übernommen werden. Als Begleitschein für die Probenweiterleitung wird abschließend ein Auftragsschein mit allen elektronisch erstellten Daten gedruckt und wie bisher vom einsenden Arzt unterschrieben. 8 Vom entsprechenden Order-Entry-System werden alle notwendigen Proben-Etiketten ausgedruckt, bitte beschriften Sie die Proben damit entsprechend. Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz Untersuchungsproben zur genetischen Diagnostik dürfen gem. GenDG/ Paragraph 8 erst dann entnommen werden, wenn der Patient nachweislich über Wesen und Tragweite der geplanten Untersuchung aufgeklärt wurde und nach einer angemessenen Bedenkzeit schriftlich eingewilligt hat. Mit der Untersuchung wird erst begonnen, wenn dieser Nachweis schriftlich (durch eine Einverständniserklärung) dem untersuchenden Labor vorliegt! Siehe auch - www.ladr.de/beratung/humangenetik Hinweise zur Humangenetischen Labordiagnostik A-Z - siehe www.LADR.de/fachgebiete/humangenetik Probennahme: Blutentnahmen sollten zwischen 7 und 8 Uhr morgens am nüchternen liegenden Patienten im medikamentenfreien Intervall durchgeführt werden. Es empfiehlt sich folgende Entnahme- Reihenfolge einzuhalten: 1. Blutkultur 2. Vollblut/Serum 3. Citratblut 4. EDTA- bzw. Heparinblut 5. Fluoridblut 6. BSG Einzelheiten zur Primärprobengewinnung und Präanalytik sind unter den entsprechenden Parametern nachzulesen. Für einige Probennahmen (ggf. inkl. Annahmezeit dieser Untersuchungsaufträge) stellen wir Ihnen Informationsschreiben zur Verfügung. Weitere Informationen zur präanalytischen Vorbereitung der Proben erhalten Sie unter www.ladr.de/informationen/arzt, dort können Sie unter LADR A-Z Labormedizin und „Buch durchblättern“ das Buch in der Rubrik Präanalytik einsehen. Probentransport: Der Transport von Proben unterliegt gefahrgut- und datenschutzrechtlichen Vorschriften, deshalb ist es unbedingt erforderlich, dass Sie die Proben in dem vom Labor bereitgestellten Verpackungsmaterial (Plastiktüten, Umverpackungen, etc.) verpacken. Den Transport übernimmt der vom Labor beauftragte Kurierdienst der ISG Intermed Service GmbH & Co. KG. Die Fahrer verwenden temperierte Boxen, um auch temperaturempfindliche Proben fachgerecht zu transportieren. Benötigen Sie Kühlcontainer, um Proben tiefgefroren an uns weiterzuleiten, so wenden Sie sich bitte mind. 2 Tage vorher an unsere Telefonzentrale. Für die Handhabung dieser Kühlcontainer reichen wir ein Informationsschreiben begleitend an Sie weiter. Bei Fragen zum Transport wenden Sie sich bitte an die Fahrdienstleitung in Plön: 04522/504-27 Serum: 9 Serum ist der Überstand des spontan geronnenen Vollblutes. Serummonovetten enthalten kaolinbeschichtete Kunststoffkügelchen, die die Gerinnung initiieren, so dass der Gerinnungsvorgang nach 15 Minuten abgeschlossen ist und das Blut dann zentrifugiert werden kann. Kunststoffröhrchen ohne Zusätze oder silikonisierte Glasröhrchen setzen die Gerinnung nicht in Gang. Serumgewinnung: - Blutentnahme lege artis. Bei liegenden Kathetern die ersten 10 ml Blut verwerfen. - Vollblut zur Ausgerinnung mindestens 15 Min., besser 30 Minuten senkrecht stehen lassen. - 10 Minuten bei 1500 g zentrifugieren. - Serum nach dem Zentrifugieren in ein Universalröhrchen überpipettieren. Für jedes Patientenserum eine neue Pipettenspitze benutzen. Serum nicht abgießen, da Erythrozyten mitgerissen werden. - Röhrchen vollständig beschriften. Plasma: Plasma ist der weitgehend zellfreie Überstand des zentrifugierten Vollblutes, dessen Gerinnungsfähigkeit bei der Blutentnahme durch Antikoagulantienzusätze (Citrat, EDTA, Heparin, NaF etc.) gehemmt wird. Das Gesamtprotein ist daher im Serum niedriger als im Plasma, da das Fibrinogen fehlt. Röhrchen bitte mit dem entsprechenden Zusatz (z.B. EDTA- Plasma, Citrat- Plasma etc.) versehen. Farbkennzeichnung nach Sarstedt Citrat- Blut: Citrat- Monovetten können im Labor angefordert werden. Für Gerinnungsanalysen ist das exakte Mischungsverhältnis 1 Teil Natriumcitrat 3.8 % + 9 Teile Blut entscheidend wichtig. Bei größeren Diskrepanzen wird die Probe nicht bearbeitet. EDTA- Blut: EDTA- Röhrchen können im Labor angefordert werden. Auf gute Durchmischung zur Vermeidung von Gerinnseln achten. Im EDTA- Plasma werden folgende Enzymbestimmungen gehemmt: saure Phosphatase, AP und LAP. Durch EDTA - patientenbedingt gelegentlich auch Citrat und Heparin - kann eine Pseudothrombozytopenie (meistens durch Thrombozytenaggregation) hervorgerufen werden. Bei Verdacht auf Pseudothrombozytopenie zur korrekten Thrombozytenbestimmung bitte die SMonovette ThromboExact anfordern. Na- Fluorid- Blut: Na- Fluorid wird zur Vermeidung der Glykolyse von leicht metabolisierbaren Kohlenhydraten (Glukose, Fruktose etc.) eingesetzt. Na- Fluorid- Monovetten oder Entnahmebestecke für die kapillare Bestimmung in Hämolysaten können im Labor angefordert werden. Lithium-Heparin- Blut: oder Ammonium-(NH4)-Heparin- Blut: Heparin- Monovetten können im Labor angefordert werden. Die Bestimmung von Kalium, Phosphor, LDH und saurer Phosphatase fällt im Heparinplasma deutlich niedriger aus als im Serum. 10 Kapillarblut: Kapillarblut zeigt meistens schlechter reproduzierbare Werte als Venenblut. Die Glukosekonzentration ist im Kapillarblut höher als im Venenblut, während Kalium, Kalzium und Gesamtprotein niedriger sind BSG- Blut: Auf gute Durchmischung achten (1.6 ml Blut + 0.4 ml 3.8 % Natriumcitratlösung). Eine Vermehrung des Citratanteiles täuscht eine erhöhte, eine Verminderung eine erniedrigte BSG vor. Wurde der 1 h- Wert verpasst, kann das Blut nicht nochmals aufgeschwemmt werden. Temperaturen > 24°C führen zum Anstieg der BSG. Die BSR sollte spätestens 2 h nach Blutentnahme begonnen werden. Spezialgefäße: Für einige Analysen sind spezielle Abnahme- oder Versandgefäße notwendig – diese Spezialgefäße können im Labor angefordert werden (Art des benötigten Spezialgefäßes - siehe bei dem entsprechenden Parameter im Analysenverzeichnis). Sammelurin: Gefäße für Sammelurin können im Labor angefordert werden. Für einige Parameter muss der Sammel-Urin zur Stabilisierung mit Salzsäure oder Eisessig (100% Essigsäure) angesäuert werden (s. entsprechende Analyte). Salzsäure und Eisessig werden auf Wunsch ebenfalls vom Labor geliefert. Bitte beachten Sie die mitgelieferte Anleitung und informieren Sie den Patienten über die Hantierung der Säuren! C ätzend 25%ige Salzsäure neue Kennzeichnung: Achtung – 25%ige Salzsäure ist eine starke Säure und kann zu Verätzungen führen! Kontakt und Einatmen vermeiden! C ätzend neue Kennzeichnung: 100%ige Essigsäure (Eisessig) Achtung – Eisessig ist eine starke Säure und kann zu Verätzungen führen! Kontakt und Einatmen vermeiden! Beide Säuren bitte vorsichtig hantieren, nicht einatmen und von Kindern fernhalten! Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Säure-Verätzungen: Nach Einatmen: Frischluft. Arzt hinzuziehen. 11 Nach Hautkontakt: Nach Augenkontakt: Nach Verschlucken: Mit reichlich Wasser abwaschen. Benetzte Kleidung sofort ausziehen und mit viel Wasser ausspülen. Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt ausspülen (mind. 10 Min.). Sofort Augenarzt aufsuchen. Viel Wasser trinken (ggf. mehrere Liter), Erbrechen vermeiden (Perforationsgefahr!). Sofort Arzt aufsuchen. Keine Neutralisationsversuche. Eine Sammelperiode beginnt am ersten Tag nach dem ersten Morgenurin und endet am zweiten Tag nach dem ersten Morgenurin. Den gesammelten Urin gut durchmischen, Gesamtmenge notieren und mitteilen und benötigte Teilmenge abfüllen und an das Labor senden. Korrekte Aliquotierung von Sammelurin in mehreren Probengefäßen 1. Urinmenge in jedem Gefäß ermitteln/ ablesen und notieren. 2. jedes Uringefäß gut durchmischen 3. kleines Gefäß bereitstellen 4. Beispiel für die Aliquotierung: Gefäß 1 enthält 1500ml Urin Entnahme von 15ml Gefäß 2 enthält 800ml Urin Entnahme von 8ml 5. Beide abgenommenen Proben in dem klenen Gefäß vermischen und mit Angabe der Gesamtmenge (Beispiel: 2300ml) ins Labor schicken. Häufig gibt es auch auf den Creatininwert bezogene Referenzwerte, so dass die oft –insbesondere auch bei Säuglingen und Kindern- unzuverlässige Urinsammelei zugunsten einer Spontanurinuntersuchung unterlassen werden kann. Hierfür bietet sich der 2. Morgenurin an. Speichelproben: 1. Um ein zuverlässiges Sammeln von Speichelproben zu gewährleisten, empfehlen wir dringend die entsprechenden Gefäße zu verwenden. Gefäße können im Labor angefordert werden. 2. Wenn vom Arzt nichts anderes angeordnet wurde, suchen Sie sich am besten eine 2-stündige Sammelperiode aus, die vor einer geplanten Mahlzeit liegt: zum Beispiel in der Zeit von 10-12 Uhr oder von 16-18 Uhr. Dann sollten Sie die Proben sammeln um 10 Uhr – 10:30 Uhr – 11 Uhr – 11:30 Uhr – 12 Uhr bzw. um 16 Uhr – 16:30 Uhr – 17 Uhr – 17:30 Uhr – 18 Uhr. Diese Zeiten müssen nicht streng eingehalten werden. Abweichungen von bis zu 10 Minuten sind unkritisch. Jedes Sammelgefäß sollte mindestens bis zu 25 % - besser 50 % - gefüllt sein. 3. Vor dem Speichelsammeln sollten möglichst wenig tierische Produkte konsumiert werden, da dadurch die Hormonbestimmung gestört werden könnte. Die letzte Nahrungsaufnahme sollte mindestens 3 Stunden zurückliegen. Rein vegetarische Nahrungsmittel (ohne Milch- und Eiprodukte) können in kleineren Mengen bis eine Stunde vor dem Sammeln des Speichels konsumiert werden. In der letzten halben Stunde vor dem Sammeln sollte auch nicht mehr geraucht werden. Wasser trinken ist immer erlaubt. Vor dem Speichelsammeln ist unbedingt darauf zu achten, dass der Mund sauber ist und vor allem keine Spuren von Speiseresten oder Getränken enthält. Daher sollte der Mund vor Beginn des Speichelsammelns zumindest einmal gründlich mit Wasser gespült werden. 4. Nach dem Auswaschen des Mundraumes sollte noch mindestens 10 Minuten gewartet werden, bevor ein wenig Speichel im Mundraum angesammelt wird. Dieser Speichel sollte dann mit Hilfe des kleinen Trinkhalmes in das Plastikgefäß überführt werden. Dann bitte eines der beigefügten Etiketten beschriften und auf das Sammelgefäß kleben, damit das Gefäß eindeutig gekennzeichnet ist. Das Sammelgefäß sollte ca. halb gefüllt sein (bei Speichelmangel ist auch eine ¼ Füllung ausreichend). Bei diesem Volumen darf der Schaum nicht mitgemessen werden. Wenn zuviel Schaum im Gefäß ist, so ist der Schaum mit dem Trinkhalm wieder abzusaugen und mit Speichelflüssigkeit nachzufüllen. 5. Bei ausbleibendem oder unzureichendem Speichelfluss helfen häufig Kaubewegungen, wobei der Mund aber leer bleiben sollte (also zum Kauen nichts in den Mund nehmen). Auf keinen Fall darf hier 12 Kaugummi eingesetzt werden. Manchmal hilft es auch, wenn man intensiv an eine ganz “leckere“ Speise denkt. 6. In dem Speichel darf kein Blut beigemischt sein. Auch schon bei leicht rötlicher Färbung des Speichels ist diese Flüssigkeit zu verwerfen, das Gefäß mit Leitungswasser zu spülen und der Sammelvorgang wie oben beschrieben nach 5 – 10 Minuten zu wiederholen. 7. Aufbewahren von Speichelproben: Während einer Sammelperiode ist eine Aufbewahrung der Speichelproben bei normaler Raumtemperatur auch im Hochsommer unbedenklich. Wenn Speichelproben länger als einen Tag aufbewahrt werden sollen, ist die Aufbewahrung im Kühlschrank oder besser im Tiefkühlfach angeraten. 8. Versand der Proben: Ein Postversand ist ohne Kühlung auch bei sommerlichen Temperaturen möglich. Hierbei ist darauf zu achten, dass die fest verschlossenen Sammelgefäße zuerst in einem kleinen Plastikbeutel gebracht werden. Dieser Plastikbeutel sollte ebenfalls fest verschlossen sein, bevor er dann in einen gepolsterten Umschlag gesteckt wird. Zusätzlich sollte eine ausreichende Menge saugfähiges Material (z.B. 1 Papiertaschentuch pro Sammelgefäß) in den gepolsterten Umschlag gebracht werden, um bei eventuell auftretenden Leckagen die gesamte freiwerdende Flüssigkeit aufnehmen zu können. Dann kann der gepolsterte Umschlag per Post verschickt werden. Entsorgung von Abnahmematerialien Die Entsorgung der Abnahmematerialien muss gemäß gesetzlichen Vorschriften erfolgen, für Kanülen sind nach TRBA 250 durchstichsichere Behälter erforderlich. Diese können als Praxisbedarf bestellt werden. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial Präanalytische Einflüsse auf das Untersuchungsergebnis: 1. eindeutige diagnostische Fragestellung 2. genaue Angaben über den Entnahmeort/Infektlokalisation 3. korrekte Entnahmetechnik und Angabe über den Entnahmezeitpunkt 4. geeignete Transportsysteme 5. kurze Transportzeiten 6. korrekte Lagerung der Proben bis zur Aufarbeitung 7. Informationen über wichtige Patientendaten Probengewinnung Proben für den kulturellen Nachweis von Infektionserregern müssen unter sterilen Bedingungen vor Antibiotikagabe gewonnen und transportiert werden, ggf. antimikrobielle Therapie vermerken; Untersuchungsmaterial in sterilem Gefäß ohne Verzögerung versenden. Im ambulanten Bereich sollten Kontrolluntersuchungen frühestens drei Tage nach Absetzen der Antibiotika erfolgen. Material Alle Materialien sind grundsätzlich als infektiös zu betrachten (Personenschutz). Daher müssen Untersuchungsmaterialien in sterile, verschluss- und bruchsichere Probengefäße gegeben werden (DIN 55515 Teil 1). Transport Das Untersuchungsmaterial muss auf schnellstmöglichem Weg zum Labor gebracht werden – insbesondere bei Verdacht auf empfindliche Erreger (z.B. Meningokokken, Gonokokken, Pneumokokken, Hämophilus, Anaerobier). Eine Verarbeitung des Materials am Entnahmetag ist ratsam zur Vermeidung bzw. 13 Minimierung von Informationsverlusten, die sich z.B. durch eine eingeschränkte Überlebensfähigkeit sensibler Erreger oder eine Überwucherung der gesuchten Erreger durch Begleitkeime ergeben kann. Für sehr dringende Fälle (z. B. Liquor) kann nach Rücksprache eine Notfalldiagnostik veranlasst werden. Transportsysteme: Abstrichtupfer für die bakteriologische Kultur sollten grundsätzlich in ein Transportmedium überführt werden (Verfallsdatum beachten).Abtrichtupfer stehen mit Kunststoff- Watteträgern oder als flexible Aluminiumdraht- Wattetupfer für kleine Lumina zur Verfügung. Für Zervix-, Harnröhren-, Ohr-, Rachen-, Nasen-, Augenabstriche und für alle anderen Abstriche ist das Transystem® mit dem farblosen Medium (z.B. blaue oder orangefarbene Kappe) geeignet. Für Abstriche auf Bordetella pertussis ist der Abstrichtupfer mit dem Transportmedium Holzkohle (z.B. schwarze Kappe) zu verwenden. Flüssige Materialien wie Punktate und Aspirate in sterile Röhrchen geben. Die englumigen Abstrichröhrchen sind wegen der Kontaminationsgefahr nicht gut geeignet. Biopsate, Gewebe und IUPs sind etwa 1 cm tief in das farblose Medium eines Abstrichröhrchens (blaue Kappe)zu drücken. Sputum und BAL sollten in den sterilen Sputumdosen bzw. sterilen Röhrchen transportiert werden, Urin ausschließlich in den sterilen Urinröhrchen. Für die Untersuchung von Stuhl müssen die Stuhlröhrchen mit Löffel verwendet werden. Für den Viren-Nachweis im Nasopharyngealabstrich von Adeno-, Influenza A und B, Parainfluenza-und RSV im IFT- Test ist die Verwendung eines speziellen flüssigen Transportmediums (Virus-Transport/147C z.B. dunkelrosa Kappe) oder Sekret ohne Zusätze erforderlich. Das Virustransportmedium kann im Labor angefordert werden. Bei Viren- Anzucht in der Zellkultur telefonische Rücksprache im Labor erbeten. Für den molekularbiologischen Nachweis (PCR) von HSV, VZV, GO, CMV, etc. sind Spezialgefäße erforderlich und auf Anfrage im Labor erhältlich. Meistens sind alternativ auch sterile Röhrchen (trocken oder mit etwas physiologischer NaCl) verwendbar. Mediumhaltige Röhrchen sind nicht geeignet. Für den molekularbiologischen Nachweis (PCR) von Chlamydia trachomatis oder den HPV-Nachweis sind spezielle Entnahmebestecke und Transportsysteme im Labor erhältlich. Aufbewahrung von Proben *: Konservierung Keine Lagerung bei 4°C Urin, Katheterspitze, Sputum, bronchoalveoläre Lavage, Perikardflüssigkeit, Lungenbiopsie Lagerung bei Raumtemperatur Liquor, Synovialflüssigkeit *Detaillierte Angaben zur Aufbewahrung auch im Hinblick auf bestimmte Keime sind unter den entsprechenden Untersuchungen (z. B. Liquor, Tuberkulose etc.) nachzulesen. Abszessmaterial, Eiter und entzündliche Exsudate Die Untersuchung umfasst aerobe und anaerobe Kultur, Grampräparat, ggf. Keimdifferenzierung und Antibiogramm. Für Untersuchungen auf Actinomyceten, Gasbrand und Mykobakterien sind Biopsate besser geeignet als Abstriche 14 Akute Entzündungen werden häufig von Staphylokokken, Streptokokken, Enterobakteriazeen und Pseudomonaden verursacht. Das Exsudat ist hierbei wie auch bei Infektionen durch sporenlose Anaerobier meist eitrig und breitet sich im Gewebe als Phlegmone infiltrierend aus oder sammelt sich zu Abszessen oder Empyemen an. Hautbläschen mit serösem Inhalt sind typisch für einige Virusinfektionen, kommen aber auch bei bakteriellen Infektionen vor. Fibrinöse Exsudate finden sich bei Diphtherie, Lobärpneumonie mit Pleuritis, antibiotikaassoziierter Enterocolitis und Ruhr, hämorrhagische Exsudate bei Milzbrand, putride Exsudate bei Gasödem und nach Superinfektion mit Nekroseerregern. Chronische Entzündungen können durch Actinomyceten, Brucellen, Mykobakterien, Treponemen und Pilze verursacht werden. Probengewinnung aus geschlossenen Prozessen: Perkutane Punktion nach gründlicher Desinfektion der Einstichstelle. Material aus Abszessen sollte unbedingt vor deren Spaltung durch Punktion, sonst gleich nach der Incision gewonnen werden. Zusätzlich sollte ein Gewebestückchen aus der Abszesswand eingeschickt werden. Der Versand sollte im Transportmedium erfolgen. Probengewinnung aus offenen Prozessen: Nach sorgfältigem Abwischen oberflächlicher Sekrete und Beläge mittels sterilem Tupfer Material vom Wundgrund oder - rand gewinnen, z.B. durch Abkratzen von Gewebsbröckeln oder durch Gewebeexzision. Bei Fisteln ist die Öffnung mit 80 % igem Alkohol zu desinfizieren und dann mittels Katheter Material aus der Tiefe zu aspirieren. Gelingt dies nicht, sollte Material mittels einer feinen Kürette herausgeschabt werden. Wegen der niedrigen Keimkonzentration sollte möglichst viel Material eingeschickt werden. Transport: möglichst rascher Transport in das Labor. Lagerung bei Raumtemperatur oder gekühlt. Bei sehr empfindlichem Material evtl. Einbringen in ein Blutkulturgefäß. Bei chronisch eitrigen oder fistelnden Prozessen möglichst neben Eiter auch ein Gewebestückchen mitschicken. Bei Verdacht auf Gasbrand Labor telefonisch informieren. Anaerobier Sauerstoffempfindliche Anaerobier bilden die größte Gruppe der oropharyngealen, kutanen und intestinalen Bakterienflora des Menschen. Das Verhältnis Anaerobier zu Aerobier reicht von 10:1 auf der Haut über 30:1 auf der Mund- und Rachenschleimhaut bis zu 1000:1 im Dickdarminhalt. Aus diesem Reservoir körpereigener Anaerobier rekrutieren sich die Erreger endogener eitrig- septischer Infektionen. Klinisch wird der Verdacht auf eine Anaerobier- Infektion nahe gelegt durch: 1.) Infektionslokalisation (Peritonitis, perityphlitischer Abszess, Lungen- und Hirnabszess) 2.) Fötiden Eiter 3.) Septische Thrombophlebitis 4.) Erfolglose Aminoglykosid- Therapie 5.) Malignome Clostridiale Toxininfektionen A) Toxininfektionen - Tetanus - Gasödem/Gasbrand (C.perfringens, C.septicum, C. histolyticum, C. novyi) B) Alimentäre, enterale Toxininfektionen - Botulismus (C. botulinum) - Nahrungsmittelvergiftung durch C.perfringens 15 - Enteritis necroticans durch C.perfringens - Antibiotika- assoziierte pseudomembranöse Colitis durch C. difficile- Toxin Eitrige und septische Anaerobierinfektionen durch Bacteroidaceae, Peptococcaceae u.a. - dentalmedizinische Infektionen - Infektionen im HNO- Bereich - ZNS- Infektionen - pleuropulmonale Infektionen - abdominale und perineale Infektionen - Infektionen des weiblichen Genitaltraktes - Harnwegsinfektionen - Knochen- und Gelenksinfektionen - Infekt. der Haut, Unterhaut, Muskulatur - Pädiatrische Infektionen - Sepsis/Endocarditis __________________________________________________________________________ Proben von Sputum, Darminhalt, Vaginalsekret etc. sind aufgrund der Kontamination mit körpereigener Anaerobierflora ungeeignet. Die Untersuchungsmaterialien sollten dem Labor sofort und bei Zimmertemperatur (nicht gekühlt) in den bereitgestellten Medien zugesandt werden. Wichtig ist die genaue Beschriftung, Ort der Entnahme und Verdachtsdiagnose. Ergebnisse: 1.) Verdachtsdiagnose kann aufgrund eines Grampräparates erstellt und übermittelt werden. 2.) Kultureller Erregernachweis frühestens nach 2 Tagen. Blutkultur Anlegen einer Blutkultur zum Nachweis aerober und anaerober Keime bei Verdacht auf septische Krankheitsbilder (Fieber, Schüttelfrost, Eintrübung des Sensoriums, Pulsanstieg, Hypotonie, Abgeschlagenheit). Weitere Indikationen: Meningitis, Listeriose, Osteomyelitis, Brucellose Blutkulturmedium: Vom Labor wird ein Blutkultursystem (für Kinder gesondertes System anfordern) für aerobe und anaerobe Keime zur Verfügung gestellt. Gewinnung und Transport des Untersuchungsmaterials: Blutentnahme im Fieberanstieg vor Beginn der Antibiotikatherapie oder bei bereits begonnener Therapie am Ende des Dosierungsintervalls. Bei akutem Krankheitsbild möglichst 3 Entnahmen in mindestens 1stündigem Abstand; bei chronischem Krankheitsbild sind größere Entnahme- Intervalle angezeigt. Die Blutentnahme muss nach sorgfältiger Desinfektion der Punktionsstelle unter streng aseptischen Kautelen aus der Vene (bei Verdacht auf Fungämie evtl. auch aus der Arterie) erfolgen. Entnahmevolumen bei Erwachsenen 10 ml, bei Kindern bis 4 ml, bei kleinen Kindern mit pädiatrischer Blutkulturflasche. Blutentnahme mittels Entnahmebesteck oder Einmalspritze. Blutkulturflasche wasserfest beschriften: Name, Geburtsdatum, Entnahmedatum und Uhrzeit (wünschenswerte Begleitinformation: Krankheitsbild, eingeleitete Therapie). Blutkulturflasche möglichst sofort nach Beimpfung temperaturstabil (Isoliertasche) an das untersuchende Labor schicken. Ist dies in Ausnahmefällen nicht möglich, Blutkulturflasche bis zum Transport bei Zimmertemperatur lagern. Befundbericht: 16 Sofortiger telefonischer Vorbefund bei positivem mikroskopischen oder kulturellen Keimnachweis. Schriftlicher Befund nach Keimdifferenzierung und Antibiotikaaustestung. Endbefund bei unauffälliger Blutkultur nach 7-8 , bei Endocarditisverdacht nach 18 Tagen. Bronchiallavage Untersuchung: Grampräparat, aerobe Keime, Erregeridentifizierung, Pilze, evtl. Antibiogramm. Gesondert angefordert werden müssen: Kultur auf Mykobakterien, Legionellen, Aspergillus, Nachweis von Pneumocystis jiroveci, sowie DNA- Nachweis mittels PCR von Mykobakterien, Legionellen, Aspergillus, Chlamydia pneumoniae, Mykoplasma pneumoniae und CMV Das Sekret sollte möglichst nativ über das Bronchoskop aspiriert oder mit einer Bürste abgestrichen werden. Ist kein Material zu gewinnen, kann eine Bronchiallavage mit steriler Ringer- Laktat- Lösung durchgeführt werden. Physiologische Kochsalzlösung sollte nicht verwendet werden, da sie bakterizid sein kann. Erforderliche Materialmenge 30 ml. Lagerung bei 4°C. s. auch Sputum Dermatophyten-Kultur s. Pilze Ejakulat, mikrobiologisch Untersuchung: Grampräparat, aerobe und anaerobe Kultur inklusive Gonokokken, Mykoplasmen, Ureaplasmen und Pilze. Evtl. Antibiogramm Gesonderte Anforderung: Chlamydia trachomatis mittels PCR (Entnahmebesteck im Labor anfordern). Die Keimausbeute kann durch gleichzeitige Untersuchung von Ejakulat, Urin und Harnröhrenabstrich erhöht werden. Vor Materialentnahme Harnröhrenostium mit einem feuchten Tupfer reinigen und mit einem weiteren Tupfer trocknen. Ejakulat in einem sterilen Röhrchen auffangen und möglichst rasch in das Labor senden. Lagerung bei Raumtemperatur. Gehörgangsabstrich Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Keimdifferenzierung, evtl. Antibiogramm Probenentnahme: Gehörgang mit einem angefeuchteten Tupfer reinigen. Anschließend unter Sicht (Otoskop) Material von geröteten oder sekretbedeckten Stellen entnehmen und Material ohne unauffällige Bereiche zu berühren in das Transportmedium überführen. Bei trockenen Läsionen Tupfer vor Entnahme mit steriler physiologischer NaCl befeuchten. Bei Untersuchung auf Dermatomykose einige Hautschuppen mit sterilem Spatel entnehmen. Genitalabstrich und Harnröhrenabstrich Die physiologische Besiedlung der äußeren Geschlechtsorgane entspricht weitgehend der Hautflora. Auch die Harnröhre enthält, besonders in ihrem distalen Teil, eine meist nicht dichte, aber aus verschiedenen Arten bestehende Flora aus Staphylokokken, Corynebakterien, Enterokokken, Laktobazillen, Anaerobiern, Mykoplasmen und Ureaplasmen. Die physiologische vaginale Mikroflora wird von der Menarche bis zur Menopause von Lactobacillus acidophilus und weiteren Lactobacillus- Arten beherrscht, die die Ansiedlung anderer Arten behindern. Dennoch können aus Scheidensekret, oft nur in niedrigen Konzentrationen, andere Mikroorganismen isoliert werden, ohne dass sie unbedingt Hinweis auf behandlungsbedürftige Infektionen darstellen. Die übrigen Bereiche des Urogenitalsystems sind normalerweise ohne permanente mikrobielle Besiedlung. Sekrete oder Exsudate aus tieferen Abschnitten werden aber bei der Probengewinnung häufig kontaminiert, was bei der Befundinterpretation berücksichtigt werden muss. Schwierig ist die Befundinterpretation auch bei den Mikroorganismen, die sowohl als Besiedler als auch als Krankheitserreger auftreten können. Dies gilt insbesondere für potentiell pathogene Bakterien wie S. aureus, S. saprophyticus, S. equisimilis, S. agalactiae, Enterobakteriazeen, Pseudomonaden, sporenlose Anaerobier und fakultativ anaerobe Actinomyceten. Weiterhin können Urogenitalinfektionen von Erregern der klassischen Geschlechtskrankheiten und von anderen durch Sexualkontakte übertragbaren Erregern (Chlamydien, Ureaplasmen, Mykoplasmen, Gardnerella vaginalis, Mobiluncus spp) verursacht werden. 17 Untersuchung: aerobe und anaerobe (ausgenommen Vaginalabstriche) Kultur, Keimdifferenzierung, evtl. Antibiogramm. Untersuchungen auf Chlamydien sind gesondert anzufordern Trichomonadennachweis: im zytologischen Abstrich Probengewinnung beim Mann: Abstrich frühestens 3 Std. nach der letzten Miktion. Harnröhrenostium mit einem feuchten Tupfer reinigen und mit einem weiteren Tupfer trocknen. Danach Harnröhre von hinten nach vorne ausstreichen und erscheinendes Sekret mit sterilem Stieltupfer auffangen (bei reichlichem Sekret ersten Tropfen verwerfen). Lässt sich kein Sekret gewinnen oder soll gezielt auf Chlamydien oder Mykoplasmen untersucht werden, dünnen Drahttupfer möglichst weit (2-3 cm) in die Harnröhre einführen und unter Drehen Sekret und Schleimhautepithelien gewinnen (für Chlamydien- Nachweis gesondertes Abstrichbesteck anfordern). Prostatasekret wird nach Reinigung des Harnröhrenostiums durch Massage der Prostata vom Rektum aus gewonnen. Exprimat mit Stieltupfer auffangen und in Transportmedium einstechen. Probengewinnung bei der Frau: Abstrich frühestens 3 Std. nach der letzten Miktion. Zur Entnahme von Urethralsekret Umgebung des Ostium urethrae nach Spreizen der Labien mit feuchten Tupfern reinigen und nachtrocknen. Das nach Ausstreichen der Urethra von der Vagina her erscheinende Sekret mit einem Stieltupfer aufnehmen (ggf. Sekret aus den Bartholinischen Drüsen in gleicher Weise gewinnen). Vaginal- und Cervix- Sekrete unter Sicht, wenn möglich von makroskopisch veränderten Bereichen, mit Tupfer gewinnen. Cave: Gleitmittel können antibakterielle Substanzen enthalten. Transport: Alle Abstriche bei Raumtemperatur oder gekühlt transportieren. Für Antigen- und PCR- Untersuchungen (Chlamydien, HPV, Gonokokken, Herpes- simplex- Viren) Spezialbesteck verwenden (siehe unter jeweiligem Erreger) Intrauterinspirale [IUP] Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Kultur auf Aktinomyzeten, Keimidentifizierung, evtl. Antibiogramm Spirale unter sterilen Kautelen in ein Transportmedium überführen. Katheterspitzen Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Keimdifferenzierung, evtl. Antibiogramm Material in Transportmedium gebunden und bei 4°C aufbewahren. Bei sofortigem Transport reicht steriles Röhrchen mit Schraubverschluss Kehlkopf- und Epiglottisabstrich s. Respirationstrakt Konjunktivalabstrich Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Pilze, Keimdifferenzierung, evtl. Antibiogramm Gesondert müssen Untersuchungen auf Gonokokken, Chlamydia trachomatis (PCR) und Adenoviren (PCR) angefordert werden. Antimikrobielle Salben und Tropfen vorher absetzen. Tupfer mit steriler physiologischer NaCl anfeuchten. Entnahme vor Einsatz von Lokalanästhetika. Liquorkultur Untersuchung: Grampräparat, aerobe und anaerobe Keime, Pilze, Listerien, evtl. Antibiogramm, AntigenScreening mittels Latexagglutination auf Meningokokken, Haemophilus influenzae, Pneumokokken, Streptokokken Gruppe B und E. coli K1. Gesonderte Anforderungen: Mykobakterien (Kultur und PCR), Cryptococcus, PCR von Borrelien, Toxoplasmen, HSV, EBV, VZV, CMV, Röteln, Mumps, Enteroviren, Masern und FSME Desinfektion: 18 Haut an der Punktionsstelle und Punktionsstelle ertastende Finger sorgfältig mit 70 % igem Alkohol und jodhaltigem Desinfektionsmittel desinfizieren. Liquorgewinnung: Die ersten 2-5 Tropfen verwerfen. Die nächsten Tropfen evtl. in Pandy- Reagenz tropfen lassen. Den nachfolgenden Liquor in einem sterilen Röhrchen auffangen. Teilen der Probe und Verschluss des Röhrchens müssen unter sterilen Kautelen erfolgen. Menge mind: 2 ml Zellzählung: Die Zellzählung muss innerhalb einer Stunde erfolgt sein. Spätere Ergebnisse sind unzuverlässig. Bakteriologische Untersuchung: Liquor im Röhrchen bei Raumtemperatur halten. Hieraus können Zellzählung, Grampräparat und bei Bakterienbefall ein Antibiogramm sowie der direkte Antigen- Nachweis (s. jeweiliges Antigen) durchgeführt werden. Bei Verdacht auf tuberkulöse Meningitis mindestens 5 ml Liquor ohne Zusätze einsenden (TBCDiagnostik: Kultur und PCR anfordern).. Bei Untersuchung auf Laktat Liquor gekühlt (+4 Grad C) halten. Für die Infektionsserologie (Antikörpernachweis, AK-Index) werden eine zeitgleich entnommene SerumProbe und Liquor benötigt. Ggf. restlichen Liquor in Blutkulturflasche überführen. s. auch Liquor- Untersuchung Magensaft auf Mykobakterien Magensaftentnahme(20 ml) morgens am nüchternen Patienten und in Versandgefäße mit gesättigter NaPhosphatlösung (im Labor erhältlich) füllen. Die Magensaftuntersuchung ist bei Kindern mit fehlender Sputumproduktion, unproduktivem Husten oder niedriger Erregerausscheidung zu empfehlen Mundschleimhautabstrich s. Respirationstrakt Nasenabstrich s. Respirationstrakt Nasopharyngealabstrich s. Respirationstrakt NNH-Material s. Respirationstrakt Pilz-Kultur s. Pilze Punktate aus Gelenken, Peritoneum, Pleura, Perikard Untersuchung: Grampräparat, aerobe und anaerobe Kultur, Keimidentifizierung, evtl. Antibiogramm Gesondert anzufordern sind Mykobakterien sowie Antigennachweise mittels PCR (z.B. Borrelien etc.) Bei der Probennahme sind streng aseptische Bedingungen einzuhalten. Eine Portion des Punktates unter sterilen Kautelen in ein steriles Röhrchen injizieren für Erreger- und evtl. Antigennachweis sowie Resistenzbestimmung, eine weitere Portion in ein Heparinröhrchen geben für Zellzahl und Zytogramm. Zum Nachweis von Mykobakterien möglichst 10 ml in einem sterilen Röhrchen mit Schraubverschluss einsenden Rachenabstrich s. Respirationstrakt Rektalabstrich s. Stuhl, bakteriologisch Respirationstrakt Untersuchung: Pathogene Keime: beinhaltet auch Hefen aber nicht: Diphtherie, B. pertussis, Gonorrhoe, Mykobakterien, Mykoplasmen und Chlamydien. Diese müssen gesondert angefordert werden und bedürfen teilweise spez. Entnahme- und Transporttechniken. 19 ß- hämolys. Streptokokken: nur ß- hämolys. Streptokokken Pilze: nur Pilze Nasopharyngealabstrich: Dieser ist insbesondere angezeigt bei Verdacht auf Infektionen durch Meningokokken, Haemophilus- und Keuchhustenbakterien. Die physiologische Besiedlung des oberen Respirationstraktes ist sehr zahl- und artenreich, wobei viele Vertreter fakultativ pathogen sind. Die physiologische Besiedlung umfasst: vergrünende und nicht hämolysierende Streptokokken, apathogene Neisseriazeen, Mikrokokken, koagulasenegative Staphylokokken, epiphytäre Coryne- und Propionibakterien sowie zahlreiche anaerobe und kapnophile Bakterien. Sporadisch und in geringerer Menge findet man auch Haemophilus- Arten, S. pneumoniae, S. pyogenes, S. agalactiae, S. aureus, N. meningitidis, B. catarrhalis, Candida-Arten. Bei abwehrgeschwächten und länger hospitalisierten Patienten finden sich auch Enterobakteriazeen, Pseudomonaden und andere Nonfermenter. Erregerspektrum, Gewinnung und Transport des Untersuchungsmaterials: Grundsätzlich ist Probengewinnung vor Beginn der antibiotischen Therapie und möglichst rascher Probentransport in speziellen Transportmedien unmittelbar nach der Gewinnung anzustreben. Rachenabstrich: Häufigste Erreger: S. pyogenes, andere ß- hämolys. Streptokokken, S. aureus, Haemophilus influenzae, Fusobakterien/ Treponemen (Angina Plaut-Vincent), Candida-Arten, S. pneumoniae, Enterobakteriazeen und Pseudomonaden. Der Nachweis der zwei letztgenannten ist zurückhaltend zu interpretieren. Zunge mit Spatel herunterdrücken und mit Wattetupfer Material von entzündeten bzw. sekretbedeckten Stellen der Tonsillen, der Gaumenbögen oder der hinteren Rachenwand entnehmen. In Tonsillarkrypten Material vorsichtig unter drehender Bewegung entnehmen. Berührung mit anderen Schleimhäuten sowie Verunreinigung mit Speichel vermeiden. Tupfer sofort in Transportmedium (blaue Kappe) stecken. Bei Diphtherie- Verdacht (telefonische Rücksprache erbeten): vorhandene Membranen vorsichtig abheben und Material von der Unterseite, wo sich die Erreger vorzugsweise finden, mit Abstrichtupfer entnehmen. Bei Fehlen von Membranen kann der Abstrich über die Nase oder über die Mundhöhle erfolgen. Bereits der Verdacht auf Diphtherie ist für den behandelnden Arzt meldepflichtig. Kehlkopf- und Epiglottisabstrich: Wichtige Erreger: H. influenzae und Mycobacterium tuberculosis (bei chronischer Laryngitis); unter Sicht (Kehlkopfspiegel) durchführen und Tupfer im Transportmedium versenden. Nasenabstrich: Wichtige Erreger: S. pneumoniae, H. influenzae, S. aureus, Enterobacteriazeen. Material unter Zuhilfenahme eines Speculums von entzündeten bzw. sekretbedeckten Stellen entnehmen. NNH- Material : 20 Häufige Erreger bei akuter Sinusitis: S. pneumoniae, andere Streptokokken, Haemophilus- Arten und S. aureus, bei chronischer Sinusitis: außerdem Enterobakteriazeen, Pseudomonaden und sporenlose Anaerobier. Seltener N. meningitidis, Pilze. Sekret nach Punktion der Nebenhöhlen ansaugen und in Transportmedium überführen. Spülflüssigkeit ist wegen häufiger Kontaminationen weniger geeignet. Odontogenes Material Zahnabstrich: Material aus oberflächlichen Läsionen, von extrahierten Zähnen, Zahnteilen und Implantaten, von Wurzelkanälen oder Alveolen nach Extraktion ist häufig mit Mundbakterien kontaminiert. Ulkusmaterial oder entzündetes Gewebe mit Kürette abschaben. Zahnwurzel sofort nach Extraktion mit steriler Zange abtrennen und in Transportmedium einbringen. Parodontitis-Diagnostik mittels PCR: Wurzelkanäle mit kleinen Tampons mehrfach auswischen. Neuen Tampon bis zur Spitze einführen und etwa 1 Minute dort belassen. Anschließend Tampon in Transportmedium überführen. Schimmelpilz-Kultur s. Pilze Sputum Untersuchung: Grampräparat, aerobe Kultur, Keimidentifizierung, Pilze, evtl. Antibiogramm Auf Anforderung DNA- Nachweis mittels PCR von Legionellen, Chlamydophila pneumoniae und Mykoplasma pneumoniae. Legionellen über Antigennachweis im Urin; auch Pneumokokken-Ag-Nachweis im Urin als Schnelltest verfügbar. Nachweis von Mykobakterien s. Tuberkulose Infektionen der unteren Luftwege und Lunge werden klinisch in akute Tracheobronchitis, chronische Bronchitis, Infektionen bei Bronchiektasie und Mukoviszidose, Pneumonie, Lungenabszess, Pleuritis und Pleuraempyem unterteilt. Die Ätiologie umfasst Viren (ca. 50 %), Bakterien (inklusive Chlamydien und Mykoplasmen), Pilze und Parasiten. Die häufigsten bakteriellen Erreger sind S. pneumoniae, Haemophilusarten, S. aureus und bei hospitalisierten Patienten zusätzlich Enterobakteriazeen, Pseudomonas und Acinetobacter- Arten. Bei Mukoviszidose finden sich gehäuft P. aeruginosa und S. aureus, B. pertussis, B. catarrhalis, C. diphtheriae, Neisserien und ß- hämolys. Streptokokken werden bei Tracheitis, Bronchitis und Pneumonie seltener beobachtet. Spezielle Entnahme- , Transport- und Untersuchungsbedingungen erfordern Mykobakterien, sporenlose Anaerobier, fakultativ anaerobe Aktinomyzeten, Nocardien, Legionellen, Mykoplasmen,Chlamydien, C. burnetii und andere seltene Erreger. Bei den parasitologischen Erkrankungen muss an Pneumocystis jirovecii, Amoeben, Lungenegel, Echinokokkus und Strongyloides stercoralis gedacht werden. Für Pneumocystis jiroveci geeignetes Material: Bronchiallavage, induziertes Sputum, transbronchiale Biopsien Probengewinnung: - Möglichst Morgensputum. - Vor dem ersten Abhusten Mund mit frischem Leitungswasser spülen. - Sekret in steriles Gefäß abhusten. Gefäß steril verschließen und beschriften. Sputumgefäß in die Umverpackung stecken, diese verschließen und außen ebenfalls beschriften! Kühl lagern und rasch transportieren. - Evtl. ist eine Provokation der Sputumproduktion durch Atemgymnastik oder Inhalation eines hypertonen Aerosols (3 % NaCl) erforderlich. Einsendungen von Rachen- und Nasopharyngealabstrichen oder Speichel erlauben keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die Ätiologie von Infektionen der Lunge oder tieferen Luftwege 21 Stuhl, bakteriologisch Anforderungen umfassen: Stuhl auf pathogene Keime: Salmonellen, Campylobacter, Yersinien und Pilze, ggf. Rota- und Noroviren. Bei Kindern zusätzlich S. aureus und Dyspepsie- Coli/EHEC, Rota-, Noro-, Adeno- und Astroviren. TPE: Stuhl auf Salmonellen . Gesonderter Anforderung bedürfen: Shigellen, Clostridium difficile- Toxin, enteropathogene E. Coli/ EHEC, Vibrio cholerae (vorherige telefonische Rücksprache), Adeno-, Astroviren, Helicobacter pylori-Ag und Wurmeier./ Parasiten, ggf. Rota- und Noroviren Der Stuhl ist in ein sauberes (keine Seifen oder Desinfektionsmittelreste) Gefäß oder in das mit Papier getrocknete und ausgelegte Toilettenbecken abzusetzen. Vor der Defäkation sollte die Harnblase völlig entleert werden. Mit dem im Transportröhrchen enthaltenen Löffel haselnussgroße, bei flüssigem Stuhl 12 ml große Stuhlprobe entnehmen, bevorzugt blutige, schleimige oder eitrige Beimengungen. Bei Verdacht auf Befall der Rektumschleimhaut mit N. gonorrhoeae, C. trachomatis, Entamoeba histolytica entsprechende Abstriche unter rektoskopischer Sicht. Zum Nachweis von darmpathogenen Viren s. entsprechende Kapitel. Ein Informationsschreiben für die Patienten über die Stuhlgewinnung und den Transport der Probe zum Arzt kann im Labor angefordert werden. Trachealsekret s. Sputum (allgemeine Ausführungen) Zur Vermeidung oropharyngealer Kontaminationen ist folgendes Vorgehen einzuhalten: Tubus (Kanüle) wechseln, sterilen Katheter einführen, Sekret aspirieren und unter sterilen Kautelen in das Transportmedium übertragen. Ggf. Katheterspitze abschneiden und ebenfalls in das Transportmedium überführen. Rascher Transport in das Labor. Bei Verdacht auf Anaerobier- Infektionen (Aspiration und abszedierende Pneumonie, Aktinomykose) evtl. transtracheale Sekretaspiration in Erwägung ziehen; Verdacht auf Anaerobier auf dem Begleitschein zusätzlich anfordern. Tuberkulose „Die Aussagekraft der Tuberkulose- und Mykobakteriendiagnostik ist u. a. abhängig von anamnestischen Angaben und der Qualität des Untersuchungsgutes. Diese Qualität wird bestimmt durch Art, Menge, Gewinnung und Transport der Primärproben sowie den Zeitraum von ihrer Gewinnung bis zum Beginn der Analyse im Labor. Tab.: Übersicht über und Anforderungen an die Patientenprobe und deren Gewinnung Primärprobe Anforderung Sputum − Gewinnung durch Abhusten aus den tiefen Atemwegen − Volumen möglichst 2 – 5 ml − erstes Morgensputum besonders geeignet − möglichst geringe Kontamination mit Speichel anstreben − keine Mundspülung vor Sputumgewinnung − kein Sammelsputum (wenn Sammeln von Sputum erforderlich, einen Zeitraum von 1 Stunde nicht überschreiten) − […] Bronchialsekret − Volumen möglichst 2 – 5 ml − Bronchoskopisch gewinnen − Kontamination mit Begleitkeimen aus der Rachen- und Mundflora möglich − Trachealsekret von intubierten Patienten oder Patienten mit Trachealtubus ist wegen Kolonisation mit Begleitkeimen weniger 22 Primärprobe Anforderung sinnvoll - Die Anwendung von lokal wirksamen Anästhetika bei bronchoskopischen Verfahren kann wegen der möglichen bakteriziden Wirksamkeit das Untersuchungsergebnis verfälschen Bronchoalveoläre Lavage-Flüssigkeit − − − − Geschützte Bürste und bronchoskopisch gewonnene Biopsien − Magennüchtern= sekret/-spülwasser − − − − Urin − − − − − möglichst gezielt das betroffene Segment lavagieren Recovery-Flüssigkeit ohne weitere Behandlung (z. B. Filtration) gesondert für die TB-Diagnostik auffangen Volumen möglichst 20 – 30 ml Die Anwendung von lokal wirksamen Anästhetika bei bronchoskopischen Verfahren kann wegen der möglichen bakteriziden Wirksamkeit das Untersuchungsergebnis verfälschen Wegen der Gefahr der Austrocknung etwa 0,5 ml sterile physiologische Kochsalzlösung zusetzen Die Anwendung von lokal wirksamen Anästhetika bei bronchoskopischen Verfahren kann wegen der möglichen bakteriziden Wirksamkeit das Untersuchungsergebnis verfälschen Je jünger Kinder sind, desto schwieriger ist es, Sputumproben zu gewinnen. Deshalb sind besonders bei kleinen Kindern Magennüchternsekret oder Magenspülwasser zu entnehmen. Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind Sputum oder bronchoskopisch gewonnene Proben vorzuziehen. Volumen möglichst 2 – 5 ml (Magennüchternsekret) bzw. 20 – 30 ml (Magenspülwasser) die Proben müssen mit Phosphatpuffer neutralisiert werden (dementsprechend vorbereitete Transportröhrchen sind im Labor erhältlich!) Vorzugsweise Morgenurin nach Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr am Vorabend kein Mittelstrahlurin Entnahme unter Vermeidung von mikrobiellen Verunreinigungen mindestens 30 ml, keine Sammelurinproben nicht aus Urinauffangbeuteln, bei Säuglingen und Kleinkindern können jedoch Einmalklebebeutel verwendet werden Menstrualblut - Gynäkologisch gewinnen - Etwa zu gleichen Teilen mit sterilem Wasser versetzen Sperma, Prostatasekret Stuhl In sterilen Behältnissen auffangen und ohne Zusatz versenden − − − Blut − − − − ca. 1 – 2 g Stuhlproben sollten nur bei Patienten mit zellulärem Immundefekt auf Mykobakterien untersucht werden bei Verdacht auf eine Darmtuberkulose sind endoskopisch gewonnene Biopsien vorzuziehen Untersuchung nur sinnvoll bei Patienten mit zellulärem Immundefekt nur Vollblut (5 – 10 ml) bei direkter Inokulation von Blut in spezielle Kultursysteme sind die Vorschriften der Hersteller zu beachten Wenn das Blut vor der Verimpfung bzw. Weiterverarbeitung 23 Primärprobe Anforderung transportiert werden muss, ist der Zusatz von Antikoagulantien notwendig. Die Auswahl der Antikoagulanzien richtet sich nach den weiteren Methoden zur Diagnostik (EDTA ist bakterizid, Heparin und EDTA hemmen die Nukleinsäureamplifikation, Citrat kann universell eingesetzt werden) Knochenmark Für Knochenmarkbioptate und –aspirate gilt sinngemäß die für Blut festgelegte Vorgehensweise. Abstrichtupfer − − Abstrichtupfer sind im Regelfall nicht geeignet Alternative Probenahmen (z. B. Aspiration, Punktion, Biopsien, Geschabsel) sind überlegen und vorzuziehen Gewebe, Biopsien − So viel Untersuchungsgut wie möglich ohne Zusätze (z. B. Formalin) Durch Zusatz einer adäquaten Menge steriler physiologischer Kochsalzlösung gegen Austrocknung schützen Anmerkung: Gewebsproben und Biopsien sollten immer auch histologisch untersucht werden. − − Körperflüssigkeiten (Punktionen, Aspirate, Exsudate) − − − − Wundmaterial − − z. B. Liquor, Pleuraflüssigkeit, Perikardflüssigkeit, Peritonealflüssigkeit oder –dialysat, Synovialflüssigkeit, Abszesspunktionen Die Entnahme von möglichst großen Probenmengen ist besonders wichtig, da in diesen Proben Mykobakterien oft nur in sehr geringen Mengen vorkommen Liquor möglichst 3 – 5 ml, andere Körperflüssigkeiten möglichst 30 – 50 ml blutige Proben können evtl. den Zusatz von Antikoagulanzien erforderlich machen (s. hierzu die Angaben zum Blut) Tupferabstriche sind im Regelfall nicht geeignet Alternative Probenentnahmen (z. B. nativer Abszessinhalt, aspirierter Eiter, Biopsien, Geschabsel) sind überlegen und vorzuziehen Das Untersuchungsgut sollte möglichst vor Beginn einer antibiotischen Therapie entnommen werden. Bei noch nicht gesicherter Diagnose und unkomplizierter Probengewinnung, wie z. B. bei Sputum oder Urin, sind mindestens 3 Proben, möglichst an drei verschiedenen Tagen, zu entnehmen. In diagnostisch besonders schwierigen Fällen kann eine häufigere Untersuchung sinnvoll sein, so z. B. bei paucibazillären Infektionen, bei mikrobiologisch negativen Resultaten aber weiterhin bestehendem Verdacht oder bei klinisch, radiologisch und/oder pathohistologisch divergenten Befunden. Zur Behandlungskontrolle sind im Allgemeinen Wiederholungen im Abstand von etwa 4 Wochen zweckmäßig. Die Zeitabstände und die Dauer der Behandlungskontrolle sind abhängig vom klinischen Verlauf und der antituberkulösen Therapie. Bei einer offenen Lungentuberkulose kann die Untersuchung von zumindest drei mikroskopischen Präparaten aus Primärproben von drei Tagen Anhaltspunkte zur Notwendigkeit der Isolierung des Patienten geben. Die Transportdauer von der Probennahme bis zur Verarbeitung im Labor sollte 24 Std. möglichst nicht überschreiten. Können Proben nicht sofort verarbeitet oder weitergeleitet werden (z. B. an Wochenenden), sind sie bei 2-8°C aufzubewahren.“ (Auszüge aus: MiQ 5 Tuberkulose, Mykobakteriose, 2. Auflage 2010) Urinkultur Probenvolumen: 10 ml 24 Untersuchungen auf besondere Erreger (z.B. Mykobakterien, Myko- /Ureaplasmen, Chlamydien, Gardnerellen etc.) gesondert anfordern. Keimzahlen (KbE/ml) bei Mittelstrahl- Urin: bis 10 hoch 3: keine Differenzierung 10 hoch 4: Differenzierung und Antibiogramm ≥ 10 hoch 5: Differenzierung und Antibiogramm Keimzahlen unter 10 hoch 4 können bei bestimmten Keimen, bei Pyurie, Kindern, jungen Frauen mit Dysurie, bei Polyurie und unter antibiotischer Therapie signifikant sein und müssen in Verbindung mit Leukozytenzahl und Klinik gesehen werden. Austestung erfolgt in jedem Fall bei: Punktionsurin, Katheterurin und positivem Hemmtest. Urinproben lassen sich als Mittelstrahl-, Katheter- oder Punktionsurin oder bei Säuglingen mittels Klebebeutel gewinnen. Ohne saubere Entnahme und Vermeidung einer Keimvermehrung sind positive Befunde nicht verwertbar. Einwandfrei entnommene Proben enthalten in weniger als 5 % mehr als eine Keimart (Ausnahmen: Patienten mit neurogener Blasenstörung und Dauerkatheterträger). Die Probennahme sollte vor Beginn der Antibiotikatherapie erfolgen. Tritt unter Antibiotikatherapie keine Besserung ein, ist zur Erkennung resistenter Keime eine Kontrolluntersuchung erforderlich. Bitte gekühlten Mittelstrahlurin einsenden. Erfolgskontrollen frühestens 3 Tage nach Absetzen des Antibiotikums. Mittelstrahlurin: Methode der Wahl außer bei Phimose. Zu bevorzugen ist der erste Urin am Morgen oder ein möglichst lange in der Blase zurückgehaltener Urin. Probengewinnung beim Mann: - sorgfältige Händewaschung - Vorhaut ganz zurückziehen und Glans penis mit Tupfer und reinem Wasser reinigen und mit weiteren Tupfern trocknen. - etwa die Hälfte der Blasenfüllung weglaufen lassen und ohne Unterbrechung des Harnstrahles Urin im sterilen Einmalbecher auffangen und dann in das Transportröhrchen überführen. - Gefäß verschließen, ohne den Gefäßrand zu berühren. - Röhrchen beschriften und bis zum Transport bei 4 Grad C lagern. Probengewinnung bei der Frau: - Rock und Unterwäsche ausziehen, sorgfältige Händewaschung. - auf dem WC- Sitz unter seitlichem Abwinkeln eines Oberschenkels mit einer Hand Labien spreizen und geöffnet halten. - Vulva mit feuchten Tupfern von vorn nach hinten reinigen und Orificiumbereich mit weiterem Tupfer trocknen. - etwa die Hälfte des Urins weglaufen lassen und dann ohne Unterbrechung des Harnstrahles etwa 10-20 ml im Einwegbecher auffangen ohne dessen Rand zu berühren. - Urin in Universalröhrchen umgießen und steril verschließen. - Röhrchen beschriften und bis zum Transport bei 4 Grad C lagern. Blasenpunktionsurin: Optimale Methode dort, wo kein Mittelstrahlurin zu gewinnen ist (z.B. Säuglinge, Phimose). Punktion mit etwa 4 cm langer Nadel und aufgesetzter Spritze zwischen unterem und mittlerem Drittel der Entfernung Symphyse- Nabel nach sorgfältiger Hautdesinfektion. Füllungsstand der Blase vorher perkutieren. Plastikklebebeutel: Notlösung bei Säuglingen und Kleinkindern. Genitalbereich vorher gründlich säubern. Ergebnisse durch Kontrollen sichern. Katheterurin s. dort 25 Der Objektträgerkultur (Urikult) haften folgende Nachteile an: Bei Mischkulturen schlechte zahlenmäßige Erfassung von Keimarten und evtl. Zeitverluste bei der Gewinnung von Reinkulturen. Keime, die Blutagar zum Wachstum benötigen (z.B. Streptokokken, z.T. auch Staphylokokken und Acinetobacterspezies) oder Zwergkolonien unter Chemotherapie wachsen nicht oder so schwach, dass sie übersehen werden können. Überschüssiger Urin im Transportgefäß kann zu falschen Keimzahlen führen. Hemmtest ist nicht möglich. Vaginalabstrich s. Genitalabstrich und Harnröhrenabstrich Wundabstrich s. Abszessmaterial, Eiter und entzündliche Exsudate Zahnhalsabstrich Zervixabstrich s. Respirationstrakt s. Genitalabstrich und Harnröhrenabstrich Weitere Hinweise für die jeweilige Materialgewinnung finden sich auch bei den jeweiligen Erregern. 26 Postanalytik Vergabe von Unteraufträgen Mit einem Stern (*) gekennzeichnete Untersuchungen werden an spezialisierte Laboratorien, die ihre Qualitätsstandards unserem Labor dargelegt haben, weitergeleitet. Auf Anfrage wird der Unterauftragnehmer mitgeteilt. Darüber hinaus steht im Labor ein Verzeichnis aller Unterauftragnehmer zur Verfügung. Messunsicherheit Jeder Messwert ist mit einer Messunsicherheit behaftet. Auf der analytischen Seite sind es vor allem mangelnde Präzision und unzureichende Richtigkeit. Im Labor werden zahlreiche Kontrollen durchgeführt, um die analytischen Abweichungen möglichst gering zu halten. Weitere Ursachen, die den Messwert beeinflussen, sind unten aufgeführt. Alle diese Ursachen bedingen die Streuung der Werte, wobei einige Ursachen mit der Standardabweichung, also mit der statistischen Verteilung der Ergebnisse einer Messreihe, erfasst werden können. Andere können aus angenommenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen abgeleitet werden. Auf Anfrage können solche Angaben für etliche Testverfahren mitgeteilt werden. Häufige Fehler, Einflussgrößen und Störfaktoren auf das Messergebnis 1. Falsche Patientenidentifikation, falsches oder nicht repräsentatives Material 2. Serum enthält Beimischungen von Erythrozyten. Dies stört viele Teste, insbesondere werden Kalium, HBDH und LDH zu hoch gemessen. Die Kontaktzeit zwischen Erythrozyten und Serum/Plasma darf bei der Bestimmung von Glukose, LDH, Kalium, Laktat, ACTH, Kortisol und Katecholaminen nicht mehr als 2 Stunden betragen. Siehe auch Lagerung. 3. Serumverschleppungen beim Abpipettieren. Bei bestimmten Parametern (z.B. ß- HCG und HBSAG) reichen Verschleppungsfehler von 1 ‰ aus, um das nachfolgende Serum positiv werden zu lassen. 4. Ungenügende Ausgerinnung (zu schnelles Zentrifugieren nach Blutentnahme) führt noch nach Stunden zur Ausgerinnung und zum Auftreten kaum bemerkbarer Fibrinfäden, die durch Verstopfung von Pipettiernadeln und Schläuchen, durch Fibrinpräzipitate beim Blot und Fibrinogenpeaks in der Elektrophorese falsche Ergebnisse bedingen. 5. Unveränderliche Einflüsse wie Alter, Geschlecht, Rasse, Erbfaktoren 6. Veränderliche Einflüsse wie z. B. Schwangerschaft, Menstruationszyklus, Körperbau und masse, körperliche Leistung, Ernährung, Alkohol, Nikotin, Drogen, Medikamente, zirkadiane Schwankungen, Orthostase, Stress, Stoffwechselfaktoren, Immobilisation, Operationen, schwere Erkrankungen, diagnostische Maßnahmen, Stoffwechselfaktoren (Lipämie, Bilirubinämie, Hämolyse, unspezifische immunhämatologische Reaktionen, transiente Proteinurien etc.) 7. Zu langer Probentransport und/oder unsachgemäße Temperierung 8. Einflussgrößen auf die Analytik und Zuverlässigkeitskriterien einer Bestimmungsmethode: a) Stabilität: die Fähigkeit einer Methode, die Genauigkeit über einen längeren Zeitraum konstant zu halten. b) Genauigkeit: Ausmaß der Annäherung des Messergebnisses an den Bezugswert (wahrer, richtiger oder Erwartungswert). c) Präzision in Serie: Maß für die Übereinstimmung der Messergebnisse unter Wiederholbedingungen. d) Präzision von Serie zu Serie: Maß für die Übereinstimmung der Messergebnisse bei Bestimmungen am gleichen Material in aufeinander folgenden Serien. e) Richtigkeit: Übereinstimmung zwischen dem Mittelwert von Wiederholungsmessungen und dem wahren Wert. f) Drift: Ausmaß der zeitabhängigen systematischen Zu- oder Abnahme von Werten am gleichen Material von Serie zu Serie oder innerhalb einer Serie. g) Verschleppung: Übertragung von Material von einer Analyse zur nächsten. Sie kann probenbezogen und probenunabhängig auftreten. 27 h) Nachweisgrenze: Sie ist die Konzentration oder Aktivität einer Probe, mit der sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer geeigneten Leerprobe unterschieden werden kann. i) Robustheit: Fähigkeit einer Methode , den interessierenden Analyten zuverlässig zu bestimmen, auch wenn die Arbeitsanleitung nicht genau befolgt wird. j) Linearität: Sie ist für eine Methode in einem Bereich gegeben, wenn sich dort Vorgabeund Wiederfindungswert nur zufällig unterscheiden. k) Analytische Sensitivität: Sie ist die Fähigkeit einer Methode benachbarte Konzentrationen oder Aktivitäten zu differenzieren. Sie gibt an, in welchem Maß sich ein Wert in Abhängigkeit vom Signal des zu messenden Systems ändert. l) Analytische Spezifität: Sie ist die Fähigkeit einer Methode nur den gesuchten Analyten zu erfassen. Alle erwähnten Faktoren bedingen die Streuung der Werte. die teilweise durch die Standardabweichung, die aus der statistischen Verteilung der Ergebnisse einer Messserie ermittelt wird, erklärt werden kann, häufig aber einer sorgfältigen Ursachenforschung bedarf. Die Plausibiltätskontrolle eines auffälligen Befundes obliegt sowohl dem Laborarzt als auch dem behandelnden Arzt. Nicht plausible Befunde bedürfen einer Kontrolle. Ergebnisübermittlung In der Laborgemeinschaft werden die Untersuchungen am Eingangstag der Probe durchgeführt. Im Fachlabor werden die meisten Untersuchungen am selben Tag ausgeführt oder begonnen. Die Befundmitteilung erfolgt schriftlich. Die Mitteilung von Patientenergebnissen an andere entsprechende Fachpersonen im Gesundheitswesen erfolgt gemäß Regeln des Infektionsschutzgesetzes und Datenschutzgesetzes. Erste Ergebnisse können in der Regel ab 16 Uhr auch mittels DFÜ (Datenfernübertragung) abgerufen werden. Auf Wunsch übermitteln wir die Befunde zusätzlich per Fax, bei besonderer Dringlichkeit auch telefonisch. Pathologische Ergebnisse werden grundsätzlich telefonisch – sofern die Praxis erreichbar ist – abgegeben, siehe nachfolgende Liste. 28 Übersichten Kritische Werte, die sofort mitgeteilt werden Quantitative Werte im Blut von Erwachsenen, Kindern und Neugeborenen, die nach Bestätigung durch eine Wiederholungsmessung aus der gleichen Probe sofort dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden (nach Thomas, Version D Labor Plön) Parameter ≤ ≥ Aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT) Albumin Einheit 75 1,5 sec Mangel oder Inaktivität der Faktoren VIII, IX, XI oder XII mit Gefahr der Blutung. Unter Heparintherapie besteht bei Verlängerung der APTT > 2,5fach des oberen Referenzbereichswertes die Gefahr der Blutung. g/dl Aszites und Ödeme Alkohol (Ethanol) 3,5 Promille (Serum) Alk. Phosphatase (AP) 1000 U/L Aminotransferasen 2000 U/L Ammoniak 100 59 µg/dl µmol/L Amylase 200 U/L Anorganisches Phosphat* Antithrombin (ATIII) 1,0 0,32 9,0 2,9 50 mg/dl mmol/L % Bilirubin 15 mg/dl Bilirubin Neugeborene und Kinder 14 mg/dl 3,5 mmol/L Calcium, gesamt 1,6 Hinweis Bei Blutalkoholkonzentrationen von 3-4 g/L (entspricht Promille) kann auch ohne gleichzeitige Einnahme von Medikamenten der Tod eintreten. (keine Kinder) Mitteilung abhängig vom Patientengut der jeweiligen Klinik oder Praxis Gefahr der hepatischen Enzephalopathie. Komatöse Zustände treten gewöhnlich erst ab Konzentrationen > 300 µg/dl (176 µmol/L) auf. <: Muskelschwäche, Muskelschmerz, zentralnervöse Symptome wie Verwirrtsein, Konfusion, Konvulsionen, Koma, respiratorische Insuffizienz mit metabolischer Azidose. >: Vorkommen bei akutem Tumorlysesyndrom, terminaler Niereninsuffizienz Es besteht ein erhebliches Inhibitordefizit, das bei erhöhter Aktivität der Prokoagulatoren ein hohes Risiko für thromboembolische Komplikationen ist. Hepatobiliäre Erkrankung vorwiegend durch hepatotrope Viren bedingt und somit infektiöser Genese mit Gefahr der Ansteckung. Bei Neugeborenen: tritt auf z.B. bei Morbus hämolyticus neonatorum; Gefahr der Bilirubinenzephalopathie <: Das ionisierte Calcium liegt in einem Konzentrationsbereich, der zu einer hypokalziämischen Tetanie führen kann. 29 Parameter Calcium, ionisiert ≤ ≥ Einheit 0,78 1,6 mmol/L 75 125 mmol/L CK 250 U/L Creatinin 7,4 mg/dl C-reaktives Protein (CRP) 50 mg/L 150* mg/L Digoxin 2,0 µg/L Digitoxin 30 µg/L D-Dimere 500 µg/L Chlorid Fibrinogen 0,8 GLDH Glucose (Blutzucker) Glukose bei Neugeborenen γ-GT 30 g/L 200 45 500 50 325 >: Gefahr der hyperkalziämischen Krise, die mit Symptomen wie Volumenmangel, metabolischer Enzephalopathie und gastrointestinalen Symptomen einhergeht. <: Hinweis auf eine erhebliche metabolische Alkalose. >: Hinweis auf eine massive primäre metabolische Azidose oder eine Pseudohyperchlorämie bei Bromidvergiftung Akutes Nierenversagen, z.B. im Rahmen eines multiplen Organversagens oder einer Sepsis. Bei Neugeborenen: Hinweis auf eine neonatale Sepsis Nichtkardiale Symptomatik wie Müdigkeit, Muskelschwäche, Übelkeit, Erbrechen, Lethargie, Kopfschmerz sowie kardiale Beschwerden wie Sinusarrhythmie, Bradykardie, verschiedene Grade der AVBlockierung. Bei disseminierter intraversaler Gerinnung (DIC) ist der Nachweis von D-Dimeren hinweisend auf die Phase II (dekompensierte Aktivierung des Hämostasesystems) oder Phase III (Vollbild der DIC). Gefahr einer Blutung U/L mg/dl 1000 Hinweis U/L <: Neuroglykopenische Symptome, die von der Abschwächung der kognitiven Funktion bis zur Bewußtlosigkeit führen können. Bei Neugeborenen: <: Hypoglykämie durch z.B. angeborene Stoffwechselstörung oder einen Hyperinsulinismus aufgrund eines Diabetes mellitus der Mutter. Glucosekonzentrationen < 25 mg/dl sollten durch parenterale Glucosegabe behandelt werden. >: Coma diabeticum aufgrund von Insulinmangel. Entwicklung von osmotischer Diurese mit schwerer Exsikkose und diabetischer Ketoazidose (β-Hydroxybutyrat > 5 mmol/L, Standardbicarbonat < 10 mmol/L) Bei Neugeborenen: >: Abklärung der Pathogenität dringlich. Parameter Hämatokrit (HK) Hämatokrit bei Neugeborenen ≤ ≥ 18% bzw. 0,18 L/L 61% bzw. 0,61 L/L 33% bzw. 0,33 L/L 71% bzw. 0,71 L/L 6,6 19,9 8,5 23,0 Hämoglobin Hämoglobin bei Neugeborenen Hämoglobin Einheit g/dl Werte zwischen 6,6 und 8,0 g/dl Harnsäure 13 mg/dl Harnstoff 214 mg/dl α-HBDH 400 U/L IgM 0,2 Kalium 2,8 6,2 Kalium (Neugeborene) 2,6 7,7 g/L mmol/L Lactat 45 mg/dl Hinweis <: Entspricht einer Hb-Konzentration < 6g/dl. Das Myokard wird mangelhaft mit Sauerstoff versorgt. Bei Neugeborenen: <: Hinweis auf deutliche Anämie mit mangelnder O2-Versorgung der Gewebe. >: Bewirkt eine starke Hyperviskosität des Blutes, der Widerstand im Kreislauf ist hoch, es droht ein Herzversagen. <: Mangelnde Sauerstoffversorgung des Myokard. Bei Neugeborenen: <: Gefahr einer Multiorganstörung, insbesondere wenn eine Kombination von Ischämie und Hypoxie vorliegen. >: Entspricht einem Hämatokrit ≥61% und bewirkt ein Hyperviskositäts-Syndrom. Bei Neugeborenen: >: Abnorme Flusskinetik (Hyperviskosität) mit erhöhtem Widerstand in der Zirkulation und erhöhter kardialer Belastung. Achtung: ist der Wert im Vergleich zu den Vorwerten um mehr als 30% abgefallen, wird der Befund/Teilbefund vorab gefaxt. Akute Harnsäurenephropathie mit Tubulusblockade und Nierenversagen. Der Harnsäure/Creatinin-Quotient im Spontanurin ist dann > 1,0 (mg/mg) Hinweis auf akutes Nierenversagen; im Vergleich zur prä- und postrenalen Niereninsuffizienz kein disproportionaler Anstieg des Harnstoffs gegenüber Creatinin im Serum. Bei Neugeborenen: Eine IgM-Konzentration im Nabelschnurblut oberhalb des Grenzwertes kann Ursache einer intrauterinen Infektion sein. <: Klinisch stehen neuromuskuläre Symptome im Vordergrund mit genereller Schwäche der Skelettmuskulatur. Es kann zur vollständigen Lähmung, auch der Atemmuskulatur, kommen. Im EKG Abflachung oder Inversion der T-Welle, Erhöhung der U-Welle und Senkung der STStrecke. Eine rasche Absenkung des Kaliums kann zum Herzstillstand führen. >: Klinische Auswirkungen sind Herzrhythmusstörungen. In den präkordialen Ableitungen des EKG treten spitze T-Wellen auf, eine Verlängerung des PR-Intervalls oder ein kompletter Schenkelblock und eine Vorhofasystolie. Eine aufsteigende Schwäche der Skelettmuskulatur kann zur schlaffen Tetraplegie und Lähmung der Atemmuskulatur führen. Indikator einer Hyperlactatämie Typ A, für die eine mangelnde O2-Versorgung der Gewebe ursächlich ist. Der Metabolismus von Pyruvat ist nicht mehr oxidativ, sondern reduktiv. 31 Parameter ≤ ≥ Lactatdehydrogenase (LDH) Einheit 2000 U/L 2,0 20 8,0 30 Tsd/µl Lipase 1000 U/L Lithium 1,5 mmol/L Leukozytenzahl Leukozytenzahl bei Neugeborenen Magnesium 0,41 Myoglobin 2,0 mmol/L 110 µg/L Natrium 120 160 mmol/L Phosphat 0,32 2,9 mmol/L T4 gesamt T4 frei 20 35 µg/dl ng/L T3 gesamt T3 frei 300 10 ng/dl ng/L Thromboplastinzeit (TPZ, Quick) Troponin I 32 16 % 0,04 µg/L Hinweis Mitteilung abhängig vom Patientengut der jeweiligen Klinik oder Praxis. <: Hohe Infektionsgefahr, wenn die Granulozytenzahl < 0,5 Tsd/µl ist. >: Hinweisend auf leukämoide Reaktion z.B. bei Sepsis oder auf Leukämie. Neugeborene: Werte ober- und unterhalb dieser Werte können für eine neonatale Sepsis sprechen. Hinweis auf akute Pankreatitis <: Charakteristische Symptome sind Parästhesien, Muskelkrämpfe, Irritabilität, athetoide Tetanie. Kardiale Arrhythmien treten oft gemeinsam mit Hypokaliämie auf, sie werden durch Digitalis gesteigert. >: Herabsetzung der neuromuskulären Reizübertragung, dadurch Sedierung, Hypoventilation mit respiratorischer Azidose, Muskelschwäche, herabgesetzte Sehnenreflexe. Verdacht auf Myokardinfarkt bei Patienten mit Angina pectoris. Starke Störung der Tonizität (Wasserverteilung zwischen Intra- und Extrazellulärraum) durch Störung des ADHDurstmechanismus, der Wasseraufnahme oder der renalen Konzentrierungs- und Verdünnungskapazität. Die klinischen Symptome einer starken Hyponatriämie resultieren aus dem Volumenmangel. Die Hauptmanifestationen der starken Hypernatriämie sind Störungen des Zentralnervensystems wie Desorientiertheit, sowie eine gesteigerte neuromuskuläre Erregbarkeit mit Zuckungen und Krampfanfällen. Hinweis auf Thyreotoxikose, ein laborchemischer und klinischer Zustand, bei dem die Gewebe einer zu hohen Schilddrüsenhormonkonzentration ausgesetzt sind und darauf reagieren. Ursachen können sein: M. Basedow, Trophoblastentumor, hyperfunktionelles Adenom, toxische Knotenstruma, selten eine TSH-Überproduktion Verminderung der Vitamin K-abhängigen Faktoren II, VII und X oder des Faktors V. Da alle Faktoren in der Leber gebildet werden, spricht eine Verminderung der TPZ unter die genannten Werte für eine erhebliche Störung der Syntheseleistung. Unter Cumarintherapie besteht bei einer TPZ < 15%, entsprechend einer INR von etwa > 4 die Gefahr der Blutung. Hinweisend auf Herzinfarkt oder instabile Angina pectoris. ≤ Parameter ≥ Einheit Hinweis <: Gefahr der Blutung. EDTA-induzierte Thrombozytopenie ausschließen. Bei Neugeborenen: Bei normgewichtigen Thrombozytenzahl 80 Neugeborenen sollte eine Thrombozytenzahl (Neugeborene) Tsd/µl < 80 Tsd/µl Anlass sein, eine Ursachenabklärung durchzuführen. Bei einem Geburtsgewicht unter 2500g liegt der Grenzwert bei ≤ 50 Tsd/µl. >: Gefahr der Thrombose. Thomas „Kritische Laborergebnisse, die dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden müssen“ (Views+Reviews, Aktuelle Laborinformation 4/99, Dade Behring) Thrombozytenzahl 20 1000 Kritische qualitative Laborergebnisse, die dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden. Liquor: Harn: - Erhöhung der Zellzahl - Leukozytose, Tumorzellen - Glucose im Liquor niedriger als im Serum - Lactat ≥ 20 mg/dl - Erregernachweis durch Gramfärbung oder Agglutinationstest - Erythrozytenzylinder oder > 50% dysmorphe Erythrozyten Differentialblutbild: - leukämoide Reaktion - Verdacht auf Leukämie - Verdacht auf aplastische Krise - Malariaparasiten BAL/ Abstrich: - Pneumocystis (Ergebnis wird immer gefaxt) - resp. Viren (Ergebnis wird immer gefaxt) Mikrobiologie: - Erregernachweis durch Gramfärbung von Blutkultur oder von Exsudaten und Transudaten der Körperhöhlen - Je nach Lokalisation: Antigennachweis von Erregern in Schnelltests wie Latexagglutination, Immunfluoreszenz oder Immunoassay, z.B. Gruppe BStreptokokken, Legionellen, Pneumocystis carinii, Cryptococcus- Nachweis von säurefesten Stäbchen oder M. tuberculosis-Nachweis nach Amplifikation (PCR) - Je nach Lokalisation:kultureller Erst-Nachweis von Salmonellen, Shigellen, Campylobacter, C. difficile, C. perfringens, N. gonorrhoeae, B. pertussis, N. meningitidis, C. diphtheriae sowie pathogene Pilze wie Aspergillus, Cryptococcus - Nachweis von Antikörpern gegen HIV Thomas „Kritische Laborergebnisse, die dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden müssen“ (Views+Reviews, Aktuelle Laborinformation 4/99, Dade Behring) Nachbestellung von Parametern Folgende Parameter können nicht oder nur für einen begrenzten Zeitraum nachbestellt werden: (aufgeführt sind Parameter, die nicht nachbestellt werden können und Parameter, deren Stabilität < 6 Tage bei 4-8°C (gekühlte Archivierung) beträgt. Diese Angaben sind Reagenzien- Herstellerangaben. In der Literatur finden sich durchaus andere Zeiten.) Parameter ACTH ADH Akt. B-Lymphozyten Aldolase Alkohol (Ethanol) Nachbestellbar bis Nicht nachbestellbar Warum nicht nachbestellbar X X X X X Muss gefroren sein (nur 4Std. stabil) Muss gefroren sein, EDTA-Plasma Max. 2 Std. haltbar 33 Parameter Nachbestellbar bis Amiodaron Ammoniak 3 Tage Antithrombin III 5 Tage Β-Amyloid X Aspergillus-Antigen BGAK Bilirubin direkt Bilirubin indirekt Biotin Blutgruppen Blutsenkung BSG BZ, Glucose im Serum C1 Esterase-Inhibitor (Aktivität) C3 Nephritisfaktor CA 125 Calcitonin Calcium im Urin CK CK-MB C-Peptid β-Crosslaps Cyclosporin Cystatin C 5 Tage 3 Tage D-Dimer DHT Diff. Blutbild (Unter Vorbehalt) Direkter Coombstest Estradiol/ Östradiol Folsäure Freies PSA Gastrin Gerinnungsparameter: (APC, Protein S+C,...) Glucagon Glucose, BZ im Serum Harnsediment HbA1c Homocystein Insuli-like-Growth Faktor I (IGF-I = Somatomedin C) Kalium Kälteagglutinine Katecholamine im Plasma Kreuzprobe Kristalle im Punktat Lactat im Liquor LH (Luteinisierendes Hormon) 34 3 Tage 2 Std. Nicht nachbestellbar Warum nicht nachbestellbar X Im Plasma + geschlossenem Gefäß nur 3 Std. bei +4°C stabil Nur möglich mit abgetrennten Plasma, danach 5 Tage Nur nachbestellbar aus Polypropylenröhrchen (milchig)! X X X x Unter Vorbehalt, weil abfallender Wert Unter Vorbehalt, weil abfallender Wert x X x Nur 2 Std. nach Entnahme Nicht stabil, Wert fällt ab Muss gefrorenes Citratplasma sein X Muss gefroren gelagert werden X Muss gefroren sein 5 Tage 4 Tage 3 Tage 3 Tage X Serum 8 Std. X X Serum/ Vollblut: x Plasma: 2 Tage x X X 2 Tage 2 Tage 2 Tage x X X X X X X 3 Tage 3 Tage wenn abgesert wenn abgesert Muss gefroren gelagert werden Serum nur 8 Std. (2-8°C) aus Vollblut nicht möglich! Aus Serum/ Plasma: 2 Tage nur innerhalb des Eingangstags Muss gefroren sein Muss gefroren sein Nicht stabil, Wert fällt ab 4 Stunden Nur aus Spezialgefäß Homocystein nachbestellbar siehe Somatomedin C 1 Tag X 3 Tage X Muss gefroren sein X x Nur taggleich Nur 24 Std. haltbar 2 Tage 5 Tage Parameter Malaria-Direktnachweis und Ausstrich Malondialdehyd Methämoglobin Mucinfällung im Punktat Nachforderung auf Anaerobier Natrium Osmotische Resistenz Ostase (=BAP) Osteocalcin Östradiol / Estradiol PAP Parathormon, intakt (PTH) Phosphat, anorganisch Probe erst auf TBC dann auf Variakultur Procalcitonin Proinsulin PSA PTT Quick Renin Resp. Viren Direktnachweis Ritalin (Methylphenidat) Röteln HAH Saure Phosphatase/ SP Nachbestellbar bis Nicht nachbestellbar Warum nicht nachbestellbar x x X X X X X muss gefrorenes EDTA-Plasma sein Nur 5 Std. stabil Nur taggleich Überleben nicht unter aeroben Bedingungen 2 Stunden 3 Tage X X siehe Estradiol Muss abzentrifugiert sein Serum: 2 Tage, Plasma: 3 Tage X Stabilisator tötet sonstige Bakterien 2-3 Tage 4 Tage x X 2 Tage X X X X X Muss gefroren sein Bei RT nur 8 Std. stabil 2-8 Std. stabil Nur wenige Std. haltbar, Wert fällt ab Muss gefroren gelagert werden Muss gefroren sein 5 Tage Somatomedin C 1 Tag Stuhl auf Campylobacter Stuhl auf Clostridien – Stuhl auf Shigatoxin – Testosteron Troponin TSH Urinsediment s.Harnsediment Vancomycin Viskosität im Punktat Vitamin B12 Vitamin D (25OH-) Zelldifferenzierung Punktat/ Liquor Zellzahl Liquor/ Punktat Zink 1 Tag 3 Tage 3 Tage 3 Tage 3 Tage 3 Tage X nicht stabil, müsste schon in der Praxis stabilisiert werden muss innerhalb von 24Std eingefroren werden X 24 Stunden bei 2-8°C x x 2 Tage 5 Tage mit Trenngelröhrchen nur 1 Tag! x X X Muss geschlossenes Gefäß sein Wenn eine Analyse auf dringenden Wunsch des Einsenders gemacht werden soll, obwohl bei der Überprüfung der Lagerungszeiten das Material abgelehnt werden muss, erfolgt in jedem Fall eine zusätzliche Befundbemerkung, z.B. „Die Analyse ist u.U. auch bei sachgerechter Lagerung nicht stabil. Bitte beachten Sie dies bei der medizinischen Bewertung der erhobenen Befunde.“ 35 Aufbewahrungszeiten im Labor: Archiv Klinische Chemie Klinische Chemie Klinische Chemie Klinische Chemie Allg. Fachlabor- Archiv Spezialarchiv Drogen- Archiv Allg. Bak- Archiv Allg. Bak- Archiv TB- Archiv Art Kühl Raumt. Kühl Raumt. Kühl TK Kühl + TK Kühl Kühl TK Material Serum + Urin EDTA Citrat Blutzucker Urin Stuhl Rest Dauer 4 Tage 2 Tage 1 Tag 3 Tage 7 Arbeitstage 4 Wochen 1 Woche + 1 Monat 1 Woche 1 Woche Mehrere Wochen Abteilung Klin. Chemie Klin. Chemie Klin. Chemie Klin. Chemie Fachanalytik Fachanalytik Fachanalytik Bakteriologie Bakteriologie Bakteriologie Methodenabkürzungen AAS Aggl. CLIA CEDIA ECLIA EIA ELIA ELISA ELFA GC GCMS HHT HPLC ICP/MS ICP- AES IFT IHAT IRMA IR- Spectrometrie ISE LIA LCMS PCR RIA WB Atom- Absorptions- Spektroskopie Agglutination Chemiluminescence Immunoassay cloned Enzym donor- Immunoassay Electrochemiluminescence Immunoassay Enzymimmuno- Assay Enzyme- linked Immunfluorescence Assay Enzyme- linked Immunsorbent Assay Enzyme- linked Fluorescence Assay Gaschromatographie Gaschromatographie/Massenspektrometrie Hämagglutination- Hemmtest High- Performance- Liquid- Chromatographie Inductively- Coupled Plasma- Mass- Spectrometry Inductively- Coupled Plasma- Mass- Spectrometry- Atom- EmissionsSpektrometrie Immunfluoreszenz- Test Indirekte Hämagglutination Immunradiometrischer Test Infrarot- Spektrometrie Ion selektive Electrode Lumineszenz- Immunoassay Liquid- Chromatography- Massenspektrometrie Polymerase- Chain- Reaction Radioimmunassay Western Blot Legende Maßeinheiten z.B. ng/ml = µg/L L = internationales Symbol für Liter d = lat: dies, Tag SI-Einheiten: Präfixe T = tera, entspricht 1012 36 G = giga, entspricht 109 M = mega, entspricht 106 K = kilo, entspricht 103 Abkürzungen im Text AK Antikörper Symbole * Analyse wird in einem anderen Labor durchgeführt # Analyse ist nicht akkreditierbar/ akkreditiert 37 ANALYSEN VON A – Z A ABETALIPOPROTEINAEMIE * [ABL] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse MTP-Gen bei Verd. a. ABL Methode: Amplifizierung aller 18 Exons des MTPGens einschließlich der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Kleinkinder mit Malabsorptionssyndrom + Hypercholesterinämie, Pat. mit Hypercholesterinämie + neurologischer Symptome + Pigmentveränderungen der Retina ABETA- QUOTIENT [Β42/Β40- AMYLOID] * Material : Referenz : 1 ml Liquor s. Befund Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden! Methode: EIA Indikation: Alzheimer- Diagnostik ABSZESS-MATERIAL s. Allgemeine Anmerkung zur Probennahme ACAMPROSAT * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ACE * [ANGIOTENSIN- CONVERTING- ENZYME] Material : Referenz : 2 ml Serum oder Heparinplasma in U/L < 18 Jahre: > 18 Jahre: Hämolyse vermeiden. Kein EDTA- Plasma. ACE- Hemmer 4 Wochen vor Blutentnahme absetzen, da sonst wegen ACE- Hemmung zu 38 29 – 112 Genotyp unbekannt: Genotyp D/D: Genotyp D/I: 15 – 81 32 – 88 19 – 77 ACE * [ANGIOTENSIN- CONVERTING- ENZYME] niedrige Werte gemessen werden. Genotyp I/I: 14 - 51 Indikation: Diagnose, Verlaufs- und Therapiebeurteilung der Sarkoidose ↑ M. Boeck, Silikose, Asbestose, Berylliose, M. Gaucher, Histiozytose maligne, Hyperthyreose, Leberzirrhose, Diabetes mellitus mit Retinopathie, Tuberkulose, Aids, Histoplasmose, Amyloidose, chronische Niereninsuffizienz, chronisches Müdigkeitssyndrom, Gravidität ↓ Anorexia nervosa, Lymphom, Leukämie, Myelom, Lungenkarzinom, Sepsis, Hypothyreose, Hämolyse, Lipämie ACEBUTOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ACETACETAT * s. Aceton ACETALDEHYD * Material : Referenz : 2 ml Blut s. Befund Bitte Spezialgefäß anfordern ACETAMINOPHEN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ACETAZOLAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: 39 Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Bei Langzeittherapie Kalium substituieren sowie Blutbild- und Urinkontrollen. Bei Patienten mit einem Glukose- 6- Phosphat- Mangel muss bei üblicher Dosis mit Toxizitätserscheinungen gerechnet werden. ACETON * Material : Referenz : bitte Spezialgefäß anfordern (2 ml Serum) Serum: < 10 mg/L 10 ml Urin, Urin: < 2 mg/L möglichst zum Zeitpunkt des Expositions- bzw. Schichtendes. Urin kühl lagern, um Verluste durch Evaporation oder bakteriellen Einfluss zu vermindern. s. Ketonkörper s. β- Hydroxybutyrat s. Anionenlücke Indikation: Diabetische Ketoazidose, Fasten, Kohlenhydrat- Restriktion, Isopropanol- Vergiftung (Aceton ist auch ein Metabolit von 2-Propanol), Laktatazidose, Methanol, Glykol, umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung Streifentests beruhen meist auf dem Prinzip der Probe nach Legal. Sie sind empfindlicher für Acetessigsäure als für Aceton. ß- Hydroxybuttersäure wird nicht erfasst. Die Nachweisempfindlichkeit beträgt für Acetessigsäure 50 mg/L und für Aceton 500 mg/L. Captopril, Levodopa, Mesna und andere Sulfhydrylgruppen enthaltende Substanzen können zu falsch positiven Ergebnissen führen. ↑ Diabetische Ketoazidose, Hungerzustände, Kohlenhydratentzug, Laktatazidose, Methanol- , 2-Propanolund Glykol- Vergiftung ACETYLCHOLINESTERASE- HEMMER * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 2 ml Serum s. Befund Blutentnahme nach Expositions- bzw. Schichtende oder bei Langzeitexposition nach mehreren Schichten Methode: Photometrie Indikation: Intoxikation mit organischen Phosphorsäureestern. Organische Phosphorsäureester, die als Insektizide verwandt werden, führen zu einer irreversiblen Hemmung des esteratischen Bereiches der CHE. Leichte Verlaufsformen gehen mit einer Reduzierung der CHE- Aktivität auf 60-40 % der Norm, schwere Verlaufsformen auf unter 20 % einher. Etwa 4 Wochen nach vollständiger Hemmung werden wieder normale CHE- Werte erreicht. ACETYLCHOLIN- REZEPTOR-AK * [ACHRA] Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Indikation: Verdacht auf okuläre und generalisierte Myasthenia gravis Bei der generalisierten Myasthenia gravis finden sich in ca. 75-90 % AK gegen Acetylcholin- Rezeptoren, bei der okulären und juvenilen Form in etwa 20 %. Die diagnostische Spezifität ist nahezu 100 %. D40 Penicillamin kann eine Myasthenia gravis induzieren, insbesondere bei Patienten mit der HLAKombination A2/B27/DR1. Symptome und AK verschwinden wieder nach Absetzen des D- Penicillamins. In der Regel zeigen Patienten mit Thymom höhere AK- Spiegel, die auch nach Thymektomie auf relativ hohem Niveau persistieren. Myasthenia gravis generalisiert okulär Thymom-assoz. seronegativ AChR- AK 80-90 % 50 % 80-90 % MuSK- AK Titin- AK 60-80 (90) % Ryanodinrezeptor-AK 15 % 70-95 % 50-70 % 15 % > 50 Jahre 70 % ↑ Myasthenia gravis, primär biliäre Zirrhose, autoimmune Hepatitis ACETYLPROCAINAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ACETYLSALICYLSÄURE * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: ASS erhöht u.a. die gerinnungshemmende Wirkung von Antikoagulantien, die Serumkonzentration von Digoxin, Barbituraten und Lithium, die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen und hemmt die Wirkung von Aldosteronantagonisten, Schleifendiuretika (z.B. Furosemid), Antihypertonika und Urikosurika (z. B. Probenecid) Achondrogenesie- Typ 2 * [Achondrogenesis Langer-Saldino, TypeChondrogenesis imperfecta, Achondrogenesis – Hypochondrogenesis- Typ 2] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse COL2A1- Gen bei Verd. a. Achondrogenesie- Typ 2 Indikation: Neugeborene mit Verd. a. Achondrogenesie- Typ 2, auffälliger Ultraschallbefund pränatal 41 ACHONDROPLASIE * [Parrot- Syndrom] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse FGFR3- Gen bei Verd. a. Achondroplasie Methode: Nachweis der Punktmutationen G380R und G375C im FGFR3- Gen durch PCR und nachfolgende Sequenzierung Indikation: Neugeborene mit Verdacht auf Achondroplasie, dysproportionierter Minderwuchs, Pränataldiagnostik ACHRA s. Acetylcholin-Rezeptor-AK ACICLOVIR * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ACPA s. ANCA ACTH* [ADRENOKORTIKOTROPES HORMON] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Plasma. morgens (7:00 bis 10:00Uhr): Sofort abzentrifugieren. Versand tiefgefroren. Blutentnahme wegen Tagesrhythmik morgens. 7,2 – 63,3 ng/L ng/L x 0.2202 = pmol/L s. CRH- Test s. Insulin- Hypoglykämie- Test s. Hypophysen- Stimulationstest Methode: CLIA Indikation: DD M. Cushing, der ektopen ACTH- Bildung, des Hyperkortisolismus, der NNR- Insuffizienz. Hohe ACTH- Werte gibt es bei primärer NNR- Insuffizienz (M. Addison), bei ektoper ACTH- Sekretion und beim M. Cushing/Nelson- Syndrom. Ein ACTH- Mangel findet sich in Verbindung mit generalisierter Hypophysenunterfunktion. In aller Regel geht ihm ein Abfall der Gonadotropine, des TSH und des Wachstumshormons voraus. Ein isolierter ACTH- Mangel ist selten. Im Allgemeinen jedoch ist die ACTHBestimmung entbehrlich. Vor der Bestimmung von ACTH sollte ein Hyper- oder Hypokortisolismus durch die Bestimmung von Kortisol im Serum und Urin nachgewiesen worden sein. 42 ↑ M. Cushing (ACTH- produzierender Hypophysentumor), ektopes ACTH- Syndrom, primäre NNRInsuffizienz (M. Addison), Stress, Belastung körperliche, Gravidität ↓ Cushing- Syndrom (NNR- Tumor), NNR- Insuffizienz sekundäre oder tertiäre, Hypopituitarismus, Hypophysentumor, NN- Adenom, NN- Karzinom ACTH- KURZTEST [30´ u. 60´- Test] Material : Referenz : 1 ml Serum für Cortisol, 17-OH-Progesteron, 11Desoxycorticosteron, 17-OH-Pregnenolon und DHEA Indikation : Erkennung einer primären oder sekundären NNR- Insuffizienz (30-Minuten- Test). Nachweis einer heterozygoten kongenitalen adrenalen Hyperplasie aufgrund von 21-Hydroxylase- , 11ßHydroxylase- oder 3ß– Hydroxysteroiddehydrogenase- Mangel (60-Minuten- Test) Durch i.v.- Gabe von ACTH wird die Stimulierbarkeit der NNR geprüft. Gemessen wird bei Verdacht auf NNR- Insuffizienz (30´- Test) Cortisol (Basalwert und stimulierte Kortisolwerte); bei Verdacht auf 21-/11-Hydroxylasemangel (60´- Test) das 17-OH- Progesteron und 11 Desoxycorticosteron und bei Verdacht auf 3ß– Hydroxysteroiddehydrogenase- Mangel (60´- Test) das 17a- OH- Pregnenolon und DHEA. Wenn bei vermuteter NNR- Insuffizienz ein ACTH- Test durchgeführt wird, ist auf das Risiko einer Addison- Krise zu achten, da möglicherweise durch die ACTH- Gabe eine völlige Erschöpfung der Restfunktion der NNR erzeugt wird. Dieses Risiko kann durch Gabe von 0.5 bis 1 mg Dexamethason vor ACTH- Stimulation vermindert werden. 1. Blutentnahme (Basalwerte). Bei Verdacht auf 21-Hydroxylasemangel bei hirsuten Frauen sollte der ACTH- Test zu Beginn des Zyklus (optimal 3-5. Zyklustag) durchgeführt werden 2. Injektion von 0.25 mg 1-24-ACTH (z.B. Synacthen: 1 Ampulle zu 0.25 mg = 25 I.E.) i.v. Vereinzelte allergische Reaktionen wurden beschrieben. Kontraindikationen wie bei Kortikoiden. 3. Nach 30 bzw. 30 und 60 Minuten Abnahme der Stimulationswerte. Beurteilung: Ein Anstieg des Cortisols auf > 200 µg/L 30 Minuten nach Synacthen- Gabe schließt eine NNRInsuffizienz mit hinreichender Sicherheit aus. Bei ungenügendem Kortisolanstieg kann nicht zwischen primärer und sekundärer NNR- Insuffizienz unterschieden werden. Eine Differenzierung ist aber durch eine ACTH- Bestimmung vor der Stimulation möglich. Bei primärer NNR- Insuffizienz ist ACTH erhöht, bei der sekundären erniedrigt. Bei grenzwertigem Cortisolanstieg kann eine partielle Hypophyseninsuffizienz vorliegen. In diesen Fällen sollten zur Abklärung weitere Stimulationsteste der Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Achse durchgeführt werden (CRH- Test, Lysin- Vasopressin- Test, Insulinhypoglykämie- Test oder MetopironTest). Bei einem Anstieg von 17-OH- Progesteron um mehr als 2.5 µg/L muss ein 21-/11-Hydroxylasedefekt angenommen werden. Außerdem findet sich beim 21-/11-Hydroxylasedefekt ein niedrigerer Anstieg des Kortisol- Wertes. Differentialdiagnostisch wichtig für die Abgrenzung des selteneren 11-HSD- Defektes ist ggf. die zusätzliche Bestimmung von 11-Desoxycorticosteron vor und nach ACTH- Gabe. Bei dem seltenen 3ß –Hydroxysteroiddehydrogenase- Mangel ist die 17-OH- Pregnenolon und DHEAKonzentration basal und nach Stimulation deutlich erhöht. Ein weiteres diagnostisches Kriterium kann die Bestimmung der Plasma- Aldosteron- Konzentration sein. Bei der primären NNR- Insuffizienz steigt die Aldosteron- Konzentration nicht an, während sie bei der sekundären um mindestens 50 ng/L (140 pmol/L) ansteigt. 43 ACTIN-AK * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: Autoimmune Hepatitis Typ I (60-90 %), selten bei Thymomen, Myasthenia gravis, primär biliäre Zirrhose, Alkohol- Zirrhose, Myokarditis Bei der Bestimmung von AK gegen glatte Muskulatur werden Actin- AK miterfasst. ↑ Hepatitis autoimmune Typ I ACTINOMYCETEN- AK * und - Kultur Material : Referenz : 2 ml Serum negativ Biopsie, Aspirat, Eiter, IUP Methode: Kultur, EIA, IFT Indikation: Verdacht auf Aktinomykose, Screening vor IUP- Einlage Der mikrobiologische Direktnachweis ist der unzuverlässigeren Serodiagnostik vorzuziehen. ACTINOMYCES- PCR * Material : Referenz : Abstrich (trocken oder mit etwas NaCl) negativ Bronchialsekret Methode: PCR Indikation: Verdacht auf Aktinomykose 44 ADENOSINMONOPHOSPHAT, CYCLISCHES IM SERUM * [cAMP] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Plasma s. Befund Versand tiefgefroren Es empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung von Kalzium und Parathormon im Serum Indikation: DD der Hyperkalzämie bei Hyperparathyreoidismus, Berechnung des nephrogenen cAMP ↑ Hyperparathyreoidismus primärer ↓ Hypoparathyreoidismus ADENOSINMONOPHOSPHAT, CYKLISCHES IM URIN * [cAMP] Material : Referenz : 10 ml vom 24-h- Urin. Urin über 5 ml Eisessig sammeln und möglichst kühl lagern. s. Befund Indikation: DD Pseudohypoparathyreoidismus, primärer oder sekundärer Hyperparathyreoidismus. Differentialdiagnose setzt Bestimmung von cAMP im Plasma und Urin sowie Creatinin- Clearance voraus (Beurteilung des nephrogenen Anteils von cAMP, Referenzbereich: < 3.1 µmol/g Creatinin). Etwa 50 % des c AMP im Urin stammt aus dem Plasma nach glomerulärer Filtration, der Rest stammt aus der Niere und wird durch PTH freigesetzt. ↑ Hyperparathyreoidismus primärer, Pseudohyperparathyreoidismus (Typ I und 2), Malignome mit Hyperkalzämie ↓ Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus (Typ I) ADENOVIRUS- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum IgM: negativ s. Respiratorische Viren Direktnachweis IgG: Negativ < 9 VE Graubereich 9-11 VE Positiv > 11 VE Methode: EIA Indikation: Konjunktivitis. Pharyngitis, Bronchitis, Pseudokrupp, Lymphadenitis, hämorrhagische Zystitis, Enteritis Getestet wird mit einem Antigengemisch aus den Typen 3, 4, 6 und 7. Niedrige Einzeltiter sind allein nicht auswertbar, 4facher Titeranstieg oder Serokonversion erforderlich. Antikörpergipfel in der 2.- 3. Woche. Antikörper persistieren über Monate bis Jahre. Bis zum 14. Lebensjahr wird ein hoher Durchseuchungsgrad erreicht. ADENOVIRUS- AG- NACHWEIS Material : Referenz : Haselnussgroße Stuhlprobe Methode: EIA negativ Indikation: Gastroenteritis (vor allem bei Kleinkindern) Der Test wird positiv bei Gastroenteritiden, die durch Adenoviren bedingt sind. Sie treten vor allem bei Kindern bis 2 Jahren als Enteritiserreger auf. 45 ADENOVIRUS- Kultur * Material : Referenz : s. Virusanzucht in Zellkultur negativ ADENOVIRUS- PCR * Material : Referenz : 2-5 ml Fruchtwasser negativ Augenabstrich (spezielles Transportmedium oder Tupfer mit etwas NaCl) 2 ml Liquor Haselnussgroße Stuhlprobe Methode: PCR Indikation: Verd. auf Adenovirus- Infektion, Verdacht auf Keratokonjunktivitis epidemica ADH * [ANTIDIURETISCHES HORMON, VASOPRESSIN] Material : Referenz : 3 ml EDTA- Plasma. Versand tiefgefroren s. Befund Für Osmolalität 1 ml Serum und 10 ml Urin s. auch Diabetes insipidus 12 Std. vor Blutentnahme keinen Tee, Kaffee, Nikotin. 2 Tage vor Blutentnahme Medikamente absetzen, wenn möglich. Es empfiehlt sich, die ADH Bestimmung und Osmolalitätsmessung nach 12 stündiger Durstperiode durchzuführen. Indikation: Differentialdiagnose a) der Polyurie nach Ausschluss eines Diabetes mellitus und b) der hyperosmolaren Hydratation z.B. durch ektope Bildung von Peptiden mit ADH- Wirkung beim BronchialCa, Pankreas- Ca, NNR- Ca, Corpus- Ca, Prostata- Ca und M. Hodgkin Modalitäten für den Durstversuch, die Spontankonzentration, den kombinierten Kochsalzbelastungs(Hickey- Hare) und ADH- Test (Carter- Robbins) können im Labor erfragt werden. ↑ Tumoren mit Sekretion von Peptiden mit ADH- Wirkung ↓ Diabetes insipidus centralis ADIPONEKTIN * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode: Elisa Indikation: Prognosefaktor zur Risikoabschätzung an Diabetes mellitus Typ 2 oder Arteriosklerose zu erkranken. Adiponektin ergibt schon Hinweise vor Erkrankungsmanifestation und vor Erhöhung des intakten Proinsulins. Darüber hinaus gibt die Adiponektin- Bestimmung neben dem intakten Proinsulin und dem Homa- Index (s. unter Insulin) Hinweise auf eine bestehende Insulinresistenz. Weiterhin eignet sich die Adiponektin- Bestimmung zur Therapiekontrolle bei Behandlung mit Insulinsensitizern. ADIPOSITAS Material : 46 Referenz : ADIPOSITAS Bestimmung von: TSH, Cortisol, Testosteron, DHEA- S, evtl. Leptin ADRENALIN * Material : s. Katecholamine ADRENOGENITALES SYNDROM * [AGS] Material: Referenz : 5 ml Serum für 17-Hydroxyprogesteron, Testosteron und Androstendion-Bestimmung s. Befund 3 ml EDTA- Blut für Mutationsanalyse des CYP21B- Gens Anforderung: Mutationsanalyse CYP21B- Gen bei Verd. a. AGS Methode: PCR und Sequenzierung Indikation: Neugeborene und Kinder mit Verdacht auf AGS, Frauen mit Zeichen der Hyperandrogenämie und Verdacht auf AGS, Pränataldiagnostik in Risikoschwangerschaften. Pränataldiagnostik: Chorionzottenbiopsie, Amnio-zentese ↑ 17-Hydroxyprogesteron, Testosteron, Androstendion ↓ Kortisol, Aldosteron ADRENOKORTIKOTROPES HORMON s. ACTH AETHADION * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AFLATOXINE [B1, B2, G1, G2] * Material : Referenz : 2 ml Serum s. Befund 47 AFLATOXINE [B1, B2, G1, G2] * lichtgeschützt, Röhrchen mit Alufolie umwickeln Methode: HPLC Indikation: Intoxikation AFP [α1- FETOPROTEIN] Material : Referenz : 1 ml Serum 1 ml Fruchtwasser s. α1- Fetoprotein s. Triple- Test Agammaglobulinaemia Bruton * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse BTK- Gen bei Verd. auf. Agammaglobulinaemie Bruton Methode: Amplifizierung aller 19 Exons des BTKGens einschließlich der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verdacht a. Agammaglobulinaemie Bruton, DD Agammaglobulinämien AGPR * s. ASIALO-GLYKOPROTEIN- Rezeptor AK AH 100 KOMPLEMENT AKTIVITÄT * Hämolytische Komplementaktivität für den alternativen Weg Material : Referenz : 1 ml Serum. Versand tiefgefroren. Versandbehälter bitte im Labor anfordern 80 – 120 % s. auch CH 100 Komplement Aktivität AIDS- TEST [HIV- Antikörper] Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: LIA negativ s. HIV- AK AJMALIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 48 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus β- ALANIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum s. Befund 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Indikation: im Urin: Nierentransplantat- Abstoßung ↑ Hyper- β- Alaninämie ALANIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum s. Befund 10 ml Urin (mit Essigsäure stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Indikation: Hyperalaninämie ↑ Hyperalaninämie, M. Cushing, Gicht, Kwashiorkor, Sepsis, Pyruvatcarboxylase- Mangel, Citrullinämie, Histidinämie Urin: akute Leukämie, Cystinose, Hartnup- Krankheit, Histidinämie, chronische Niereninsuffizienz ↓ chronische Nephropathie, ketotische Hypoglykämie, Chorea Huntington, AIDS, Diabetes mellitus, Histidinämie ALBUMIN IM LIQUOR* Material : 0.5 ml Liquor. Referenz : 110 – 350 mg/L Für die Bestimmung des Albumin- Quotienten ist die Einsendung von Liquor und Serum erforderlich. QALB (> 5 Jahre): < (4+Alter/15) x 10-3 A) Transsudation von Serumproteinen in den Liquorraum aufgrund vermehrter Durchlässigkeit der Blut- Hirnschranke: Liquor- Gesamteiweiß erhöht. 49 Quotient : Liquor- IgG * 10 / Liquoralbumin unter 2.0 Beispiele: Vaskuläre Enzephalopathien, Kontusionen, Tumoren, degenerative Systemerkrankungen. Albumin- Quotient QALB normal: < 7 x 10-3 leichte Schrankenstörung QALB : bis 10 x 10-3 z.B. multiple Sklerose, amyotrophe Lateralsklerose, alkoholische Polyneuropathie mittelgradige Schrankenstörung QALB : bis 20 x 10-3 z.B. virale Meningitiden, diabetische Polyneuropathie, Hirninfarkt, Meningoenzephalitiden schwere Schrankenstörung QALB : bis 10-50 x 10-3 z.B. Guillain- Barré- Polyneuritis, Herpessimplex- Enzephalitis, tuberkulöse und eitrige Meningitiden B) Lokal intrathekal vom ZNS neu synthetisierte Proteine (beruht vorwiegend auf lokalen Immunreaktionen) und C) Monoklonale Gammopathien: Quotient : Liquor- IgG * 10 / Liquoralbumin über 2.0 Beispiele: Leberzirrhose, Multiple Sklerose, Enzephalitis, multiples Myelom, Makroglobulinämie ALBUMIN IM SERUM Material : 250µL Serium Referenz : Neugeborene 28-44 g/L (0-4 Jahre) Kinder 35-52 g/L Erwachsene 35-52 g/L Methode: Photometrie Indikation: Verdacht Synthesestörungen, Albuminverlust ↑ Dehydrierung, Hämokonzentration ↓ hereditäre An- , Hypoalbuminämie, Malnutrition, Malabsorption, Leberparenchymschaden, nephrotisches Syndrom, gastrointestinaler Proteinverlust, Karzinome, Lymphome, Verbrennungen, Oedeme, Schwangerschaft, akute-Phase- Reaktion, akutes Trauma, HIV ALBUMIN IM URIN Material : Urin (24h): 20 ml Methode: Tubidimetrie Referenz : Normbereich: < 30 mg/24h bis 20 mg/g Creatinin Mikroalbuminurie: 30 - 300 mg/24h Makroalbuminurie: > 300 mg/24h Indikation: Diabetische Nephropathie, Präeklampsie, hypertoniebedingte Nephropathien Messungen nach außergewöhnlichen körperlichen Belastungen, während einer manifesten Nieren/Harnwegsinfektion oder während einer ketoazidotischen Stoffwechselentgleisung können zu Fehlzuordnungen führen. Die isolierte Ausscheidung von Albumin (30-300 mg/24 h) tritt als selektive glomeruläre Proteinurie in der Frühphase der diabetischen und hypertensiven Nephropathie auf. Höhere Albuminausscheidungen werden bei der Minimal Changes Nephritis beobachtet. Bei der nicht selektiven glomerulären Proteinurie werden neben den Proteinen mittlerer Molekulargewichte auch Proteine höherer Größenkategorie bis hin zu den Immunglobulinen (IgG) ausgeschieden. Dieses Muster findet sich bei Glomerulonephritiden, SLE, IgA- Nephritis, Nephrose, Nierenamyloidose und Schwangerschaftsnephropathie. Finden sich zusätzlich niedermolekulare Proteine (α1- Mikroglobulin und β-2- Mikroglobulin), liegt eine glomerulär- tubuläre Mischproteinurie vor. Sie findet sich bei der Nephrosklerose und Glomerulopathien mit tubulärer Beteiligung, wie z.B. bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz. 50 ↑ Proteinurie tubuläre, Proteinurie glomeruläre, Diabetes mellitus, Nephropathie, Karzinom ALDOLASE Material : 2 ml Serum. Hämolyse wirkt störend. Aktivitätsabfall im Serum nach 5 Tagen: bei 4°C bis 8 %, bei Zimmertemperatur bis 15 % Methode: Photometrie Referenz : Erwachsene Neugeborene Säuglinge Kinder ≤ 7.6 U/L ≤12,4 U/L ≤11,8 U/L ≤ 8,8 U/L Indikation: Progressive Muskeldystrophie, Muskelerkrankungen mit Myoglobinurie, Dermato- Polymyositis, Trichinose. ↑ Muskeldystrophie, Herzinfarkt, Lebererkrankung, Dermatomyositis, Neoplasie (Prostata und Leber), Anämie hämolytische. im Liquor: Niemann- Pick, familiäre amaurotische Idiotie ↓ Hereditäre Fruktose- Intoleranz ALDOSTERON IM SERUM * Material : Referenz : 1 ml Serum. Versand gefroren. Erwachsene: Bei der Bestimmung des Aldosterons müssen Standardbedingungen eingehalten werden. Blutentnahme am liegenden Pat. nach 2h Ruhepause. Ausreichende Salzversorgung. Medikamente (s. unten) möglichst absetzen. Methode: RIA liegend, 8 Uhr: 10-160 ng/L aufrecht, 8 Uhr: 40-310 ng/L ng/L x 2.77 = pmol/L Indikation: Primärer Hyperaldosteronismus, DD von Hochdruckerkrankungen (Conn- Syndrom, Mineralocorticoidexzeß mit Hypertonie, renovaskuläre Hypertonie), Verdacht auf Renin- sezernierende Tumoren, Bartter- Syndrom Fehlerquellen: Da die aufrechte Körperhaltung einen mehrfachen Anstieg des Plasmaaldosterons bedingt, soll die Blutentnahme am besten morgens vor dem Aufstehen erfolgen. Aldosteron/Renin- Quotient > 50: Hyperaldosteronismus sehr wahrscheinlich. Die Reninspiegel sind beim primären Hyperaldosteronismus supprimiert und lassen sich nach Salzrestriktion nicht stimulieren. Durch Salzbelastung erfolgt keine Aldosteronsuppression. ↑ Primärer Hyperaldosteronismus: Aldosteronproduzierendes NNR- Adenom (klassisches Conn- Syndrom = APA; 50-70 %), bilaterale NNR- Hyperplasie (idiopathischer Hyperaldosteronismus = IAH; 20-40 %), Dexamethason- supprimierbarer Hyperaldosteronismus (5 %), ↑ Sekundärer Aldosteronismus (Laxantienabusus, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose mit Aszites, nephrotisches Syndrom, Bartter- Syndrom, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Schwangerschaft) ↓ ohne Hochdruck: M. Addison, isolierter Aldosteronmangel, Hypoaldosteronismus bei Reninmangel ↓ mit Hochdruck: Turner- Syndrom, Diabetes mellitus, akute Alkoholintoxikation, vermehrte Sekretion von Desoxycorticosteron, Corticosteron oder 18-Hydroxydesoxycorticosteron ALDOSTERON IM URIN * Material : Referenz : 3 Wochen zuvor Medikation absetzen. 3 Tage vorher normal salzhaltige Nahrung nehmen s. Befund 51 ALDOSTERON IM URIN * lassen. 24-h- Urin über 10 ml Eisessig sammeln; gut mischen; Gesamt- Volumen angeben. 20 ml Probe einsenden. Methode: RIA Indikation: Die Aldosteronbestimmung im Urin oder Plasma ist klinisch bei der Abklärung eines Hypertonus mit Verdacht auf Conn- Syndrom angezeigt. Kombiniert mit der Reninbestimmung im Plasma ist eine Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Hyperaldosteronismus möglich: Beim primären Hyperaldosteronismus findet sich ein erniedrigter Reninspiegel im Serum, der auch durch Orthostase und Diuretika nicht stimulierbar ist. ↑ Hämorrhagie, Natriumverlust, Herzinsuffizienz, Nephrose, Leberzirrhose, Ödem idiopathisches, BartterSyndrom, Eklampsie, Desmit- Syndrom, 21-Hydroxylasemangel, Hyperaldosteronismus, Schwangerschaft, Präeklampsie, Hypertonie, Nierentumor mit Reninsynthese, Azidose renale tubuläre ↓ M. Addison, M. Cushing, 21-Hydroxylasemangel (komplett), 11-ß- Hydroxylasemangel, M. Liddle, Hypernatriämie, Lakritzenabusus ALDOSTERON- RENIN- Quotient * Material : Referenz : s. Aldosteron s. Renin Der primäre normokaliämische Hyperaldosteronismus ist mit einer Häufigkeit von bis zu 11% eine wichtige Ursache der arteriellen Hypertonie. Zur Verschiebung der Kaliumkonzentration im Serum kommt es beim Hyperaldosteronismus nur bei etwa 10% der Patienten. Eine praktikable Möglichkeit zur Diagnosestellung liegt in der gemeinsamen Bewertung der Renin- und Aldosteronkonzentration im Plasma durch die Bildung einer Aldosteron-/ Renin-Ratio. Da die Reninkonzentration eine wesentliche regulatorische Komponente darstellt, ist deren Kenntnis zur Bewertung der Aldosteronkonzentration erforderlich. ARR primärer Hyperaldosteronismus erhöht 50 normal vermindert sekundärer Aldosteronmangel Referenzbereich bei Orthostase primärer Aldosteronmangel 150 vermindert normal Aldosteron [ng/L] erhöht Ein Quotient oberhalb des Cut-Offs von 50 spricht bei gleichzeitiger Aldosteronkonzentration oberhalb von 150 ng/L für einen primären Hyperaldosteronismus, bei einer erhöhten Aldosteronkonzentration und gleichzeitig einer Ratio unterhalb des Cut-Offs ist dagegen eher von einem sekundären Hyperaldosteronismus auszugehen. Die Interpretation verschiedener Befundkonstellationen ist in der Abbildung dargestellt. ALDOSTERON- SUPPRESSIONSTEST * [NACL- BELASTUNG] Material : 2 ml EDTA- Plasma vor und nach NaCl- Infusion. 52 Referenz : < 5 ng/dl Prinzip: Die Vergrößerung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens durch Kochsalzgabe führt zur Suppression der Aldosteronsekretion. Eine fehlende Suppression spricht für eine autonome Sekretion. Testdurchführung: Infusion von 2 Litern 0.9 % NaCl während 4 Stunden. Bestimmung der Plasmaaldosteronkonzentration vorher und am Ende. Kontraindikation: Schwere Hypertonie mit fortgeschrittener Retinopathie, Herzinsuffizienz, Zustand nach Apoplex oder Herzinfarkt. Beurteilung: Bester Test zur Erkennung einer autonomen Hypersekretion von Aldosteron. Abfall von Aldosteron beim idiopathischen Hyperaldosteronismus, fehlend beim Adenom, teilweise bei der bilateralen Hyperplasie . DD Adenom / bilaterale Hyperplasie Aldosteron- Stimulationstest (Orthostasetest). Bei der Hyperplasie, nicht aber beim Adenom steigt die Aldosteronsekretion nach 3-stündigem Stehen wesentlich deutlicher an. Dieser Test besitzt eine Genauigkeit von etwa 80-85 %. ALKALISCHE LEUKOZYTENPHOSPHATASE * [ALP] Material : Heparin-Blut Referenz : 10 - 100 (Indexzahl) oder 3 dünne unfixierte Blutausstriche EDTA- Blut ungeeignet, da EDTA die Reaktion hemmt. Indikation: DD Chronische myeloische Leukämie, Myelofibrose, Polycythämia vera, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, frühkindliche A- Phophatasämie ↑ Myelofibrose, Osteomyelosklerose, aplastische Anämie, Thrombozythämie essentielle, Polyzythaemia vera, Gravidität, M. Hodgkin, Anämie perniziöse, myeloische Reaktionen bei entzündlichen Erkrankungen, Agranulozytose ↓ Leukämie chronisch myeloische, unreifzellige myeloische Leukämie, Hämoglobinurie paroxysmale nächtliche, Anämie sideroblastische, A- Phosphatasie frühkindliche ALKALISCHE PHOSPHATASE [AP] Material : 1 ml Serum oder Heparin- Plasma. Kein Citrat-, Oxalat- oder EDTA-Plasma Methode: Photometrie Referenz :inoffizielle IFCC- Methode , 37°C männlich weiblich in U/L 1 - 30 Tage 75 – 316 48 – 406 1Monat - 1Jahr 82 – 383 124 – 341 1 - 3 Jahre 104 – 345 108 – 317 4 - 6 Jahre 93 – 309 96 – 297 1 – 9 Jahre 86 – 315 69 – 325 10 – 12 Jahre 42 – 362 51 – 332 13 – 15 Jahre 74 – 390 50 – 162 16 – 18 Jahre 52 – 171 47 – 119 Erwachsene 30 - 120 Indikation: Cholestatische Lebererkrankungen, Knochenerkrankungen, Skelettbeteiligung Osteomalazie, Nierenerkrankungen, Tumormetastasen, Hyperparathyreoidismus. bei 53 Isoenzyme: Eine Differenzierung der erhöhten Serum- AP in die einzelnen Isoenzyme ist nur bei Vorliegen entsprechender Krankheitssymptome indiziert. Die immer wieder beobachtete Erhöhung der AP bei Kindern ohne jegliche Krankheitssymptome ist oft transitorisch (4-6 Monate) oder familiär. Das diagnostische Vorgehen sollte sich hierbei auf die Bestimmung von Kalzium, Phosphat, Transaminasen sowie eine Röntgenaufnahme der Hand beschränken. Leberzell- AP: Erhöht bei: Cholestase, Leberparenchymschäden, Leberzirrhose und Stauungsleber. Knochen- AP: Erhöht Knochentumoren. Darm- AP: bei: Wachstum, Hyperparathyreoidismus, Knochenmetastasen und Erhöht bei: Leberzirrhose, chronisch aggressiver Hepatitis, Fettleber, ulcerativen Dünndarmerkrankungen, Diabetes mellitus, chronischer Niereninsuffizienz, hereditäre Hyperphosphatasämie ↑ Gallenwegserkrankung, Cholangitis, Cholangiolitis, Cholestase, Ikterus hepatozellulärer, Leberzirrhose, Lebermetastase, Leberabszess, Leberregeneration, Hepatitis, Cholezystitis, Verschlussikterus, Mononukleose infektiöse, M. Hodgkin, M. Paget, Rachitis, Nephritis, Osteodystrophie renale, Osteomalazie, Knochenmetastase, Sarkom osteogenes, Myelom, Zystinose, Peritonitis, Osteomyelosklerose, Hyperparathyreoidismus, Frakturheilung, Albright- Syndrom, Mukoviszidose, Malabsorption, Steatorrhoe, Fanconi- Syndrom, Azidose renale tubuläre, Gastrektomie partielle, Hyperphosphatasämie, M. Gaucher, Diarrhoe, M. Cushing, Vitamin D- Mangel, Colitis ulcerosa, M. Crohn, Pankreatitis, Lungen- oder Niereninfarkt ↓ Hypophosphatasämie, Hypothyreose, Anämie, Skorbut, Kwashiorkor, Achondroplasie, Hypervitaminose D, Milch- Alkali- Syndrom, Abort, Zink- oder Magnesiummangel, rheumatoide Arthritis, ankylosierende Spondylitis, Chondrodystrophie, hypophysärer Zwergwuchs, chronische Unterernährung ALKALISCHE PHOSPHATASE- ISOENZYME * Material : Referenz : 1 ml Serum Prozent der Gesamt- Aktivität AP- Isoenzym < 1J 1-15J Erw. Postmenopause Gallengang: Leber: Knochen: Plazenta: Niere: Dünndarm: 1-3 17-35 13-19 13-21 0- 2 0- 1 0-12 17-48 8-21 7-15 0- 2 0-1 3- 6 20-34 20-30 8-19 1-3 0-2 2- 5 22-34 21-30 5-17 0- 1 0- 1 Knochenphosphatase Frauen: < 66 U/L Männer: < 77 U/L Leberphosphatase Frauen: < 68 U/L Männer: < 67 U/L Gallengangsphosphatase: s. Befund Dünndarmphosphatase: s. Befund Indikation: Unklare AP- Erhöhungen, DD Leber- , Knochen- Tumore oder –Metastasen 54 ALKALISCHE KNOCHENPHOSPHATASE s. Ostase ALKALISCHE PLAZENTA- PHOSPHATASE [PLAP] * Material : Referenz : 1 ml Serum < 100 mU/L Indikation: Sie tritt ab 12. SSW in das Serum über. Die ektopische Bildung von Plazenta- AP wurde u. a. bei Lungen-, Uterus-, Ovarial- und Gastrointestinal- Ca beschrieben. Bei Seminomen finden sich bei bis zu 70 % der Patienten erhöhte Werte. Auch bei Rauchern finden sich Werte in der Größenordnung wie bei Tumorpatienten, die sich innerhalb von 2 Monaten nach Aufgabe des Rauchens normalisieren ALKOHOL [AETHANOL, ETHANOL] Material : Referenz : 1ml Serum oder Urin < 0.1‰ (Serum) Röhrchen fest verschließen. Urin: < 0,1‰ Nur bei medizinischer Indikation, keine forensische Untersuchung. Keine Alkoholtupfer zur Hautdesinfektion verwenden. Methode: Direktnachweis von Ethanol Indikation: V.a. Alkoholabusus ALKOHOLISMUS- ÜBERWACHUNG s. Alkohol (Ethanol) s. Ethylglucuronid s. CDT s. Blutbild: MCV s. GGT (γ- Glutamyl- Transpeptidase) Indikation: Parameter zum Nachweis und zur Überwachung des Alkoholabusus Formeln für die Ermittlung von Alkoholwerten und Alkoholkonsum: - Alkoholmenge in Getränken(g/dl) = Volumen (%) x 0,79 (Dichte von Alkohol) - Konsumierter Alkohol (g) = Volumen (%) x 0,79 x Volumen (dl) - Blutalkohol (‰) = Alkoholmenge (g)/Körpergewicht x 0.7 - Getrunkene Alkoholmenge (g) = Körpergewicht x 0.7 x Blutalkohol (‰) - Blutalkohol (‰) = Serumalkohol (mmol/L) x 37,36 x 10-3 - Serumalkohol (mmol/L) = Blutalkohol (‰)/37,36 x 10-3 Zur Erkennung des chronischen Alkoholabusus sind verschiedene klinisch-chemische Marker in Gebrauch: Messgröße Veränderung Pathobiochemie Alkohol Zunahme (Ethanol) Ethylglucuronid Zunahme Klin. Wertigkeit Ursachen falsch pos. oder neg. Ergebnisse akuter Alkoholkonsum Ansprechzeit bis 24Std. Abbau: 0,1 – 0,2 ‰/h Stoffwechselprodukt des Ansprechzeit 3-4 Tage (in Ethanols, ca. 0,5% des einigen Fällen bis 6 Tage) Ethanols werden nachweisbar 55 Messgröße CDT (Kohlenhydrat defizientes Transferrin) Veränderung Pathobiochemie Anstieg enzymatisch mit der Glucuronsäure konjugiert und über den Urin ausgeschieden. Acetaldehydvermittelte Hemmung der Glykosylierung Äthanolinduzierte reduzierte hepatische Clearance des CDT Klin. Wertigkeit Ursachen falsch pos. oder neg. Ergebnisse Sensitivität 60-80 %, Spezifität 97 %, integraler Parameter der regelmäßigen Alkoholkonsumption von >60 g pro Tag bei Männern (30 g bei Frauen) für mind. 7 aufeinander folgende Tage, Ansprechzeit: > 2 Wochen Normalisierungszeit 2-3 Wochen, unabhängig von nichtalkohol. Leberschädigung Sensitivität ca. 20-40 % Spezifität 90-95 %, kein guter ScreeningParameter: Ansprechzeit > 1-4 Monate, Normalisierungszeit 3-4 Monate ↑ primär biliäre Zirrhose, virale Leberzirrhose, genetische D- Varianten des Transferrins , genetisches CDG(carbohydrate- deficient glycoprotein) Syndrom, Eisenmangel, Antiepileptika- Einnahme bei Frauen ↓ Hämochromatose MCV (mittleres Zunahme Erythrozytenvolumen) primär: toxischer Ethanoleffekt sekundär: Folsäuremangel Retikulozytose bei Hämolyse oder Blutung Lebererkrankungen γ- GT Anstieg Induktion, gesteigerte Synthese durch sekundäre Cholestase Membranschädigung der Hepatozyten und Enzymfreisetzung Sensitivität ca.30-50 % Spezifität ca. 75 %, geringe Korrelation zwischen γ- GT und Alkoholabusus. Ansprechzeit > 4 Wochen, Normalisierungszeit 4-6 Wochen. GLDH Anstieg bevorzugte Schädigung der Hepatozyten in der perivenösen Zone 3 Sensitivität 25-60 % Spezifität kontrovers beurteilt ↑ Vitamin B12 – Folsäuremangel, Hypothyreose , Malignome, myelodysplastisches Syndrom, Sphärozytose, Lebererkrankungen, Schwangerschaft ↓ Eisenmangelanämie, Thalassämia minor nichtalkohol. Lebererkrank., Gallengangserkrankungen, Nierenerkrankungen, Induktion durch Pharmaka Hyperlipidämie Hyperthyreose Adipositas, Diabetes mellitus nichtalkohol. Lebererkrankungen ALLERGENNACHWEIS * s. RAST ALLOPURINOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: Oxypurinol Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 56 ALPRAZOLAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). ALPRENOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ALT s. Glutamat- Pyruvat- Transaminase (GPT) ALTERNARIA TENUIS spezies * Material : 1 ml Serum s. auch Rast s. auch RAST: IgG- Panel Typ III- Allergie ALUMINIUM * Material : Referenz : 2 ml Serum / 10 ml Urin. Serum: < 10 µg/L Spezialgefäß für Metallanalytik anfordern. Urin: < 35 µg/L bzw. < 50 µg/d Keine Serum- Monovetten verwenden, da KaolinMaterial Aluminium enthält! Indikation: Überwachung aluminiumexponierter Personen (Arbeiter in Aluminium verarbeitenden Betrieben, Dialysepatienten mit Aluminium- Medikation) , Abschätzung der Aluminiumbelastung des Organismus. Vorkommen und Gebrauch: Leichtmetallindustrie, Bauxitabbau, Antazida, Schmelzelektrolyse. Stoffwechsel: Die Aufnahme erfolgt überwiegend über den Gastrointestinaltrakt, bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Elimination vermindert und es kommt zur Anreicherung in Knochen und Geweben. Symptome: akut Gastrointestinale Symptome mit Erbrechen und Obstipation chronisch Osteopathie, Osteomalazie, Enzephalopathie, Myopathie, Demenz, Lungenfibrose 57 ALZHEIMER-ERKRANKUNG, SPÄTFORM * [AD2, ApoE-assoziiert] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: APOE-2/3/4- Polymorphismus bei Verd. a. Alzheimer Erkrankung Methode: Amplifizierung genomischer DNA des APOE- Gens und Sondenhybridisierung Indikation: DD Altersdemenz ALZHEIMER-ERKRANKUNG, FRÜHFORM * [AD1] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse PSEN1- und APP- Gen bei Verd. a. Alzheimer Erkrankung, Frühform Methode: Amplifizierung von 10 Exons des PSEN1- Gens und 2 Exons des APP- Gens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verd a. Alzheimer Erkrankung, Frühform DD Demenz AMA * s. Mitochondrien-AK AMALGAM * s. Quecksilber α- AMANITIN * Material : Referenz : 2 ml Serum oder EDTA- Plasma 2 ml Urin Werte über 10 µg/L sprechen für eine α - AmanitinVergiftung 2 ml Magenspülflüssigkeit Indikation: Knollenblätterpilzvergiftung Bei Verdacht auf eine akute Vergiftung – bitte an die Giftnotrufzentrale wenden! AMANTADIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: 58 Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AMBROXOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AMEISENSÄURE * Material : Referenz : 10 ml Urin v. 24-h- Urin sammeln über 5 ml Eisessig Methode: Photometrie < 15 mg/g Creatinin < 30 mg/L Indikation: Verd. auf Formaldehyd – oder Methanolvergiftung α- AMINOADIPINSÄURE * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) s. Befund Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Indikation: ↑ α- Aminoadipinazidurie, α- Ketoadipinazidurie, Reye- Syndrom, Hyperlysinämie α- AMINOBUTTERSÄURE * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum s. Befund 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS 59 α- AMINOBUTTERSÄURE * s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Indikation: ↑ Nichtspezifische Aminoazidurien, Hungerzustände, Proteinmangelernährung β - AMINOBUTTERSÄURE * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) s. Befund Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS. s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. γ- AMINOBUTTERSÄURE * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum s. Befund 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS. s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Indikation: Nichtspezifische Aminoazidurien AMINOGLUTETHIMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 60 β - AMINOISOBUTTERSÄURE * Material : Referenz : 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) s. Befund Indikation: Nichtspezifische Aminoazidurien δ - AMINOLÄVULINSÄURE * Material : Referenz : 10 ml vom 24-h- Urin, Gesamt- Volumen angeben. Erwachsene: bis 5 mg/24 h Urin lichtgeschützt und kühl sammeln. mg/L x 7.626 = µmol/L s. auch Uroporphyrinogen- I- Synthase s. auch Porphobilinogen s. auch Porphyrine s. auch Porphyrinauftrennung Methode: Photometrie Indikation: akute und chronische hepatische Porphyrien, Bleivergiftung, Schwermetallintoxikationen, alkohol- induzierte Leberzirrhose, kongenitale erythropoetische Porphyrie, Eisenstoffwechselstörungen, Anämien, Hungerzustand. Werte > 39 mg/24 h sprechen für eine akute intermittierende Porphyrie bzw. für eine Blei- Intoxikation. ↑ Porphyrie akute intermittierende, Porphyria variegata, Bleiintoxikation, Anämie hämolytische, Hunger, Schwangerschaft δ - AMINOLÄVULINSÄURE - DEHYDRATASE * Material : Referenz : 2 ml Heparinblut, gekühlt > 14,5 U/L Erys Indikation: Verd. auf Aminolaevulinsäure- Dehydratase- Defekt- Porphyrie 4-AMINOPHENAZON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AMINOSÄURE- ANALYSE * Material : Referenz : 61 AMINOSÄURE- ANALYSE * 2 ml EDTA- Plasma 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) s. Befund s. einzelne Aminosäuren Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS Primäre Aminoazidurien Erkrankung Häufigkeit Hyperphenylalaninämie Typ I (klassische PKU) 1:10.000 Typ II 1:14.000 Typ III (neonatal, transitorisch) Typ IV 1:30.000 Typ V 1:100.000 Tyrosinämie Typ I (Tyrosinose) 1:100.000 Typ II selten Neonatal, transitorisch 1:10 Alkaptonurie 1:250.000 Homocystinurie 1:200.000 selten abnormes Enzym oder anderer Defekt Nachweis im Blut Nachweis im Urin Phenylalaninhydroxylase fehlt Phenylalaninhyroxylase defizient Phenylalaninhydroxylase defizient Dihydropteridinredukt. fehlt Defekt in d. BiopterinSynthese Phenylalanin Phenylalanin und Metabolite variabel Phenylalanin Phenylalanin Phenylalanin meist keine Phenylalaninmetabolite variabel Phenylalanin variabel Fumarylacetoacetase fehlt Tyrosin, Methionin Tyrosinaminotransf. fehlt Leberunreife Tyrosin Tyrosin und Metabolite, allgemeine Aminoazidurie Tyrosin u. Metabolite, Tyramin Tyrosin u. Metabolite, Tyramin Homogentisinsäure Tyrosin Phenylalanin Homogentisinsäure Homocystin, Methionin selten Homogentisinsäureoxidase fehlt Cystathionin- βSynthase fehlt oder defizient Methylentetrafolatreduktase Methyltransferase Histidinämie 1:20.000 Histidase fehlt Histidin, Alanin Verzweigtketten Ketoazidurie (Ahornsirup- Krht., Leucinose) Nichtketotische Hyperglycinämie 1:250.000 oxidative Decarboxylierung der 2Oxosäuren defizient 1:150.000 Defekt im GlycinSpaltungs- System Leucin, Isoleucin, Valin korresp. Ketosäuren Glycin Propionazidämie selten Propionyl- CoAGlycin carboxylase defizient Glycin, Propionat,Hydroxypropio nat, Methylcitrat Methylmalonazidämie 1:20.000 Cystathioninurie 1:70.000 Methylmalonyl- CoAmutase fehlt oder defizient Cystathionin- γ- lyase fehlt oder defizient Glycin, Methylmalonsäure, Ketonurie Cystathionin u. Metabolite selten 62 Homocystin, Methionin +Sulfoxide Homocystin Homocystin Homocystin Homocystin Imidazol, Brenztraubensäure u. Histidinmetabolite s. Blut Glycin, Methylmalonsäure Cystathionin Glycin Erkrankung Häufigkeit abnormes Enzym oder anderer Defekt Carnosinämie 1:500.000 Carnosinase defizient Carnosin Carnosin Hyperprolinämie I u.II 1:300.000 Typ I: Prolinoxidase Prolin defizient Typ II: ∆1-Pyrrolin- 5- Prolin carboxylatdehydroge nase defizient Prolin, Hydroxyprolin, Glycin Prolin, Hydroxyprolin, Glycin, Pyrrolincarboxylat Harnstoffzyklus- Störungen Erkrankung Häufigkeit Citrullinämie selten Argininosuccinaturie 1:75.000 Argininämie selten Hyperornithinämie selten Ornithintranscarbamylase- Mangel CarbamoylphosphatSynthetase- Mangel selten selten abnormes Enzym oder anderer Defekt ArgininosuccinatSynthetase defizient Nachweis im Blut Nachweis im Blut Nachweis im Urin Nachweis im Urin Citrullin, Ammoniak, Alanin ArgininosuccinatArgininosuclyase cinat, Citrullin, Ammoniak n. Mahlzeiten Arginase defizient Arginin, Ammoniak n. Mahlzeiten Ornithindecarboxyla Ornithin, se defizient Glutamin, Alanin, Ammoniak n. Mahlzeiten Ornithintranscarba- Ammoniak, mylase defizient Glutamin Carbamoylphosphat Ammoniak, - Synthetase fehlt Glycin, oder defizient Glutamin Citrullin, Glutamin abnormes Enzym oder anderer Defekt Nachweis im Urin Argininosuccinat, Citrullin evtl. Arginin, Cystin, Ornithin Ornithin, Homocitrullin Orotsäure, Uridin, Uracil Glycin, Glutamin Primär renale Aminoazidurien Erkrankung Häufigkeit Nachweis im Blut Cystinurie 1:13.000 Hypercystinurie selten Lysin, Ornithin, Arginin, Cystin Cystin Dibasische Aminoazidurie und lysinurische ProteinIntoleranz Hartnup- Syndrom selten Ornithin, Lysin, Arginin 1:18.000 Aminoglycinurie 1:12.000 alle neutralen Aminosäuren Glycin, Prolin, Hydroxyprolin 63 Erkrankung Häufigkeit DicarboxylAminoazidurie MethioninMalabsorption selten abnormes Enzym oder anderer Defekt Nachweis im Blut Nachweis im Urin Glutaminsäure, Asparaginsäure Methionin, Tyrosin, Phenylalanin, verzweigtkettige Aminosäuren, Uringeruch selten 5-AMINOSALICYLSÄURE * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AMIODARON * Material : Referenz : 2ml Serum Metabolit: Desethylamiodaron Therapeutischer Bereich: Amiodaron 0,7 – 2,5 mg/L Methode: HPLC Metabolit: 0,5 – 3,0 mg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Die Bestimmung sollte am Entnahmetag erfolgen, da die Konzentration mit der Zeit abnimmt. Aktiver Metabolit ist das Desethylamiodaron. Gastrointestinale Absorption und Bioverfügbarkeit unterliegen starken individuellen Schwankungen. Gabe von Amiodaron erhöht folgende Medikamentenspiegel: Procainamid, Digitalis, Antikoagulantien vom Dicumaroltyp, Phenytoin, Chinidin, Flecainid und potenziert die Antikoagulation mit Warfarin. AMISULPRID * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 27 – 370 µg/L Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 64 AMITRYPTILIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: Metabolit: Nortryptilin Summe aus Amitryptilin und Nortryptilin: 80 – 200µg/L toxisch: > 500 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AMITRYPTILIN-N-OXID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: Nortryptilin Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AMMONIAK Material : Referenz : 5 ml Blut aus ungestauter Vene mit EDTAMonovette entnehmen und sofort nach Blutentnahme im verschlossenen Reagenzglas zentrifugieren. 27 – 90 µg/dl µg/dl x 0.5872 = µmol/L Plasma abgießen und gefroren zum Labor geben. (Stabilität im Blut: nach 15 Min. stetiger Anstieg). Methode: Photometrie Indikation: Diagnose und Verlaufsbeurteilung des Leberkomas, DD komatöser Zustände, Verdacht auf angeborene Stoffwechselstörungen bei Neugeborenen und Kindern ↑ Leberzerfallskoma, Leberausfallskoma, Hepatitis chronisch- aggressive, Fettleber, Azidose respiratorische, Azidose metabolische, Cor pulmonale, Harnstoffwechselstörungen kongenitale, ReyeSyndrom AMOBARBITAL * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: s. Befund 65 AMOBARBITAL * Methode: GCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AMÖBEN- ANTIKÖRPER * [EIA, IFT, IHAT] Material : Referenz : 1 ml Serum IFT: IgM <1:8 IgG < 1 : 100 EIA < 1 : 20 IHAT < 1 : 32 Indikation: Verdacht auf extraintestinale Amoebiasis Extraintestinaler Befall führt fast stets zu hohen Titern. Invasive auf den Darm beschränkte Infektionen sind serologisch nur teilweise nachweisbar. Nichtinvasive Infektionen führen meist nicht zur Bildung von Antikörpern. In jedem Fall sollte ein Amöben- Direktnachweis im Stuhl versucht werden. AMÖBEN- NACHWEIS IM STUHL Material : Referenz : Stuhlprobe, drei Stuhlproben im Abstand von 2-3 Tagen. Methode: EIA, Mikroskopie negativ Indikation: Verdacht auf intestinale Amoebeninfektion (Leibschmerzen, schwere, blutige Durchfälle. Bei chronischem Verlauf Wechsel von festen und dünnen Stühlen oft mit Blut- und Schleimbeimengungen), Leberabszess Personengruppen: Rückkehrer aus den (Sub- ) Tropen, Gastarbeiter, Asylanten (Endemiegebiete), MSM mit blutigen Stühlen, Immungeschwächte Im Vergleich zur Mikroskopie höhere Sensitivität des EIA, aber keine Abgrenzung zur avirulenten Entamöba dispar möglich. AMÖBEN- ZYSTEN Material : Referenz : Stuhlprobe negativ Methode: Mikroskopie s. Amoeben- Nachweis im Stuhl Indikation: Verdacht auf intestinale Amoebiasis AMPHETAMINE/ ECSTASY im Urin Material : Referenz : 20 ml Urin negativ 66 AMPHETAMINE/ ECSTASY im Urin cutoff: 500 µg/L Methode: EIA Bestätigungstest: GC/MS * Nachweiszeit: 1 – 3 Tage, stark vom pH-Wert des Urins abhängig. Indikation: Verdacht auf Drogenmissbrauch. Der von uns verwendete Test erfasst Amphetamine, Methamphetamine und die sogenannten Designerdrogen. Gute Kreuzreaktivität und damit Erkennungsrate ist gegeben für: MDA = Methylendioxyamphetamin MDEA = Methylendioxyethylamphetamin MDMA = Methylendioxymethamphetamin PMA = p- Methoxyamphetamin PMMA = p Methoxymethamphetamin MBDB = N- Methylbenzodioxazolylbutanamin und BDB = Benzodioxazolylbutanamin. Bei Missbrauch sind die Konzentrationen meist > 1000 µg/L Bemerkung: Bei “liquid ecstasy“ handelt es sich um γ- Hydroxybuttersäure (siehe dort, GHB, 4Hydroxybuttersäure), eine Substanz, die zwar eine ähnliche Wirkung aufweist wie die oben genannten, strukturell aber verschieden und nur mittels GC/MS nachzuweisen ist. α- AMYLASE IM SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum oder Heparinplasma 31 - 107 U/L Kein EDTA-, Oxalat- oder Citratplasma s. Algorithmus Amylase- und Lipaseerhöhung Methode: Photometrie Indikation: akute und chronische Pankreatitis, Pankreasbeteiligung bei abdominellen Prozessen, Parotitis Physiologischerweise ist die a- Amylase in den ersten beiden Lebensmonaten stark vermindert. Zustände mit chronischer Hyperamylasämie: chronische Niereninsuffizienz, maligne Tumoren, Alkoholismus, Lebererkrankungen, Anorexia nervosa, chronisch entzündliche Darmkrankheiten ↑ akute und chronische Pankreatitis, medikamenteninduzierte Pankreatitis ( z. B. Aminosalicylsäure, Azathioprin, Kortikosteroide, Alkohol, Furosemid, Thiazide, Mercaptopurin etc.), Pankreaserkrankung, Obstruktion des Pankreasausführungsganges, Lebererkrankungen, Gallenwegserkrankung, Speicheldrüsenerkrankung, Alkoholismus, Peritonitis, Ileus hoher, Mesenterialvenenthrombose, Milzruptur, Salpingitis, Mukoviszidose, Tubargravidität rupturiert, Tumoren, Azidose diabetische, Mumps, Niereninsuffizienz, Hyperamylasämie neoplastische, Makroamylasämie ↓ ausgedehnte Pankreasdestruktion ( z.B. akute fulminante Pankreatitis), fortgeschrittene Mukoviszidose, fortgeschrittene chronische Pankreatitis α- AMYLASE IM URIN Material : Referenz : 10 ml Urin Männer ≤ 490 U/L Urin darf nicht eingefroren werden. Frauen ≤ 450 U/L Methode: Photometrie Indikation: chronische Hyperamylasämie, Verdacht auf Makroamylasämie (erhöhte Serumwerte bei normalen oder erniedrigten Urinwerten) 67 ↑ Pankreatitis, Mumps α- AMYLASE , ISOENZYME * Material : Referenz : 2 ml Serum 10 ml Urin s. Befund Methode: Elektrophorese, Photometrie Indikation:Durch die Untersuchung der Isoamylasen lässt sich die Organherkunft (Pankreas, Parotis, paraneoplastische Hyperamylasämien) bestimmen. β - AMYLOID * Material : Referenz : 1 ml Liquor s. Befund Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden! s.a. Tau-Protein s.a. Phospho-Tau s.a. β 42 –Amyloid und s. ABETA-Quotient Indikation: M. Alzheimer, cerebrale Amyloidangiopathie, amyotrophe Lateralsklerose, Creutzfeldt-JakobSyndrom, Lewy- Körperchen- Demenz und andere neurodegenerative Erkrankungen Amyloidose, familiäre Form * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Stufe I: TTR-V30M bei Verd. auf ATTR, Stufe II: Mutationssuche TTR- Gen bei Verd. auf ATTR, Stufe III: Nach Identifizierung eines Amyloidproteins, das nicht dem TTR entspricht, molekulargenetische Untersuchung des entsprechenden Gens Methode: Amplifizierung von 4 Exons des TTRGens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verd. A. Amyloidose Für das Amyloid-Typing können 20 Paraffinschnitte oder Organbiopsien in Formalin oder Fettgewebsaspirate entweder aufgepresst auf Objektträgern oder in Formalin (4 % gepuffertes Formaldehyd) eingesandt werden. Bitte ausführlichen Arztbrief beilegen. 68 ANA [Antinukleäre AK, Zellkern-AK, ANF] Material : Referenz : 1 ml Serum Erwachsene < 1: 100 Methode: IFT Indikation: ANA lassen sich bei bis zu 50 % der Patienten mit autoimmuner Hepatitis nachweisen. Das Kernfluoreszenzmuster ist meist gesprenkelt oder homogen. Prozentuale Häufigkeit antinukleärer Antikörper in Verbindung mit verschiedenen Krankheitsbildern: (modifiziert nach Thomas et al.) Krankheitsbild Systemischer Lupus erythematodes Diskoider Lupus erythematodes Medikamenten- induzierter LE Sharp- Syndrom Sklerodermie CREST- Syndrom Sjögren- Syndrom Rheumatoide Arthritis Felty- Syndrom Panarteriitis nodosa Polymyositis / Dermatomyositis Psoriasis vulgaris Uveitis Chronisch aggressive Hepatitis Primäre biliäre Zirrhose Myasthenia gravis Lungenfibrose, Alveolitis Immunthrombozytopenie Autoimmunhämolytische Anämie Autoimmunthyreoiditis Leukämien Schwangerschaft Mononukleose Gesunde über 60 Jahre Gesunde unter 60 Jahre ANA 95 - 100 10 - 50 100 100 85- 98 95 50 - 95 20 - 40 60 - 100 15 - 25 40 – 78 30 60 45 - 100 40 35 - 60 20 - 40 50 - 70 40 - 50 20 - 40 70 50 30 - 70 36 0- 8 Anti- ds- DNS 30-90 25 3 22 27 Anti- ss- DNS 70- 95 20 80 20-50 25 4 30-60 35-50 21 40-50 58 12 60 - 90 40 -5 -4 Das Fluoreszenzmuster von HEp- 2-Zellen ermöglicht eine gewisse Vordifferenzierung von Autoantikörpern bei systemischen entzündlich- rheumatischen Erkrankungen: Fluoreszenzmuster Autoantikörper gegen Krankheitsassoziation Zellkerne homogen ssDNS SLE(70-95 %) medikamentenind. LE (80 %) MCTD (20-50 %) PM/DM (40-50 %) dsDNS SLE (30-90 %) Histone medikamentenind. LE (95 %) SLE ( 30-70 %) Nukleosomen SLE Zellkerne peripher Lamine CFS, PBC (2 %), Kollagenosen, CAH Nucleoplasma grobgranulär U1-nRNP MCTD (95-100 %) SLE (15-40 %) SM SLE (5-30 %) 69 Fluoreszenzmuster Nucleoplasma feingranulär, Nucleoli oft betont Autoantikörper gegen SS- A Zentromere Scl- 70 Krankheitsassoziation SS (40-95 %) SLE (20-60 %) Neonat. LE (100 %) CAH (30-40 %) SS (40-95 %) SLE (10-20 %) SLE (5-10 %) Überlappungssyndrome (30-55 %) SS, SLE, PBC PBC (30 %) Rheumat. Erkrankungen (3 %) PSS, lim. (80-95 %) PSS, diff. (25-75 %) PM- Scl, u.a. Fibrillarin RNS- Polymerase I RNS- Polymerase I, NOR PM, DM, PSS diff. PSS diff. PSS diff. PSS Rib- P Jo- 1 AMA, M2 Lysosomen SLE(5-20 %) PM(25-35 %) PBC(95 %) ? Golgi- Apparat Actin SS, SLE, RA CAH(40-90 %) Spindelfasern Kleinzelliges Bronchial- Ca SS- B Nucleoplasma(Hep- 2): granulär Ku Leber:schollig, granulär Nucleoplasma, gepunktet: 2-6 dots few nuclear dots 6-20 dots Nuclear dots 46/92 dots Nucleoli betont, Nucleoplasma homogen Nucleoli homogen Nucleoli feingranulär Nucleoli grobgranulär Nucleoli granulär, Mitosen einzelne Punkte Cytoplasma homogen Cytoplasma feingranulär Cytoplasma grobgranulär Cytoplasma granulär oder tropfenförmig Cytoplasma perinucleär Cytoplasma filamentös (nadelförmige Fasern) Spindelapparat positiv CAH: Chronisch- aktive Autoimmun- Hepatitis, CFS: Chronic fatigue syndrome, DM: Dermatomyositis, Hep- 2: Humane Epithelzellen, MCTD: Mischkollagenose, Sharp- Syndrom, PBC: Primär biliäre Zirrhose, PM: Polymyositis, PSS diff.: Progressive Systemsklerose, diffuse Form, PSS lim.: Progressive Systemsklerose, limitierte Form, RA: rheumatoide Arthritis, SLE: Systemischer Lupus erythematodes, SS: Sjögren- Syndrom Prozentuale Häufigkeit von nukleären und zytoplasmatischen Auto- Antikörpern in Beziehung zu bestimmten Krankheitsbildern: Antigen SLE MCTD RA PSS PSS PM/ Neon. SS MiL CAH PCB diff lim DM LE ds- DNS 30-90 % ss- DNS 70-95 20-50 8 % 30-60 40-50 30-60 80 % % % % % % Histone 50-80 95 % % U1-nRNP 15-40 95-100 % % SM 5-30 % SS- A 20-60 100 % 40-95 % % SS- B 10-20 40-95 % % Cyclin I 3% Ku 5-10 30-55 70 Antigen Rib. PProteine Cardiolipin, ß- 2Glykoprotein1 Filaggrin SLE MCTD RA PSS diff PSS lim % 5-20 % 20-40 % CCP Fibrillarin(U3nRNP) PM- Scl Scl- 70 40-60 % 80 % 50 % 5-10 % 3% 25-75 % PM/ DM % Neon. LE SS MiL CAH 8% M2 M4 95 % bis 55 % 38-85 % 30 % 2% M9 Nucl.dots Lamine RANA 90-95 % 70 % Zentromere 80-95 % RNSPolymerase I Jo- 1 Mi2 PL- 7,PL- 12 Rf SDAG PCB 4% 25-35 % 5% 3-4 % 65-90 % 60-80 % 40-60 % Actin 40-90 % 35-100 % 50-100 % 100 % 80-90 % LMA LSP SLA ASGPR CAH: Chronisch- aktive Autoimmun- Hepatitis, CFS: Chronic fatigue syndrome, DM: Dermatomyositis, Hep- 2: Humane Epithelzellen, MCTD: Mischkollagenose, Sharp- Syndrom, MiL: Medikamenteninduzierter Lupus PBC: Primär biliäre Zirrhose, PM: Polymyositis, PSS diff.: Progressive Systemsklerose, diffuse Form, PSS lim.: Progressive Systemsklerose, limitierte Form, RA: rheumatoide Arthritis, SDAG: Speicheldrüsen- Ausführungsgänge, SLE: Systemischer Lupus erythematodes, SS: Sjögren- Syndrom ANAEROBIER s. Allgemeine Anmerkung zur Probennahme 71 ANCA [ANTINEUTROPHILE ZYTOPLASMATISCHE AK] (c- ANCA, p- ANCA, x- ANCA, ACPA , GRANULOZYTEN- ZYTOPLASMA- AK) Material : Referenz : 1 ml Serum Serum bei 2-8°C 14 Tage stabil. negativ < 1: 1 Methode: IFT, ELISA (ANCA- Profil) Indikation: Diagnostik, Verlaufs- und Therapiekontrolle primärer Vaskulitiden. ANCA werden vor allem bei der primär sklerosierenden Cholangitis und bei der autoimmunen Hepatitis beschrieben. p- ANCA sind die Leitantikörper für die primär sklerosierende Cholangitis (ca. 80 %) c- ANCA: Morbus Wegener, Churg- Strauß- Syndrom, mikroskopische Polyangiitis, nekrotisierende Glomerulonephritis. Das cANCA- Muster wird durch Antikörper gegen Proteinase III hervorgerufen. Anti- Proteinase 3Antikörper haben überwiegend die Subklassen IgG1 und IgG4. IgM- ANCA finden sich bei Patienten mit pulmonalen Hämorrhagien und IgA- ANCA bei Patienten mit einer Purpura Schönlein Henoch. Die diagnostische Sensitivität beträgt für c- ANCA bei hoher Spezifität etwa 12-100 % bei der Wegenerschen Granulomatose (je nach Aktivitätsgrad) und ist bei akuter disseminierter Form in 90-100 %, bei solitärem Befall des Respirationstraktes in 60-70 %, bei Remission in 30 % nachweisbar. Es wird in etwa 25-45 % bei der idiopathischen Glomerulonephritis und mikroskopischen Polyarteriitis, etwa 75 % beim KawasakiSyndrom und 10 % beim Churg- Strauß- Syndrom beobachtet. Bei negativem Ergebnis ist ein M. Wegener unwahrscheinlich. Hohe ANCA- Titer sind mit aktiven Krankheitsphasen assoziiert. Titeranstiege können einer Exazerbation um Monate vorausgehen. Unter erfolgreicher Therapie kommt es zum Titerabfall oder negativem ANCA. Das Nichterreichen von Negativität geht mit einer erhöhten Rezidivrate einher. p- ANCA: Churg- Strauß- Syndrom, mikroskopische Polyarteriitis, LE, Felty- Syndrom, chronische Polyarthritis, Periarteriitis nodosa, idiopathische Glomerulonephritis, Colitis ulcerosa Das Zielantigen von pANCA ist überwiegend die Myeloperoxidase. Als weitere Zielantigene wurden bisher Elastase, Laktoferrin, Cathepsin G und Lysozym identifiziert. Ein pANCA- Nachweis ist bei unterschiedlicher diagnostischer Sensitivität mit den folgenden Krankheitsbildern assoziiert: rapidprogressive Glomerulonephritis, mikroskopische Arteriitis (60 % Myeloperoxidase- positiv), ChurgStrauss- Syndrom (Myeloperoxidase- pos.), rheumatoider Arthritis (45 % Laktoferrin- pos.),Polyarteriitis nodosa, Colitis ulcerosa, primär sklerosierender Cholangitis und Autoimmunhepatitis und seltener M. Crohn und LED. x- ANCA: atypische ANCA werden bei primär sklerosierender Cholangitis und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen gefunden. Weiterführende Autoantikörperuntersuchungen bei grenzwertigen oder positiven ANCA- Befunden [ANCA- Profil: Proteinase 3, MPO, Elastase, Kathepsin G, BPI (bactericidal permeability- increasing protein), Laktoferrin): Krankheitsbild M. Wegener Mikroskopische Arteriitis Churg- Strauß- Syndrom Polyarteriitis nodosa Rheumatoide Arthritis LE Colitis ulcerosa (50-60 %) M. Crohn (< 10 %) Autoimmun- Hepatitis 72 Fluoreszenzmuster cANCA , selten pANCA cANCA, pANCA pANCA ANCA (geringe Prävalenz) pANCA pANCA pANCA, atypische ANCA pANCA, atypische ANCA Antigene PR3(85 %), MPO(10 %) PR3(45 %), MPO(45 %) MPO(60 %) selten PR3 oder MPO selten MPO, Laktoferrin selten MPO, Laktoferrin Cathepsin G, Laktoferrin Lysozym ANCYLOSTOMA DUODENALE Material : Referenz : Nachweis von Wurmeiern in Stuhlproben. negativ 3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen Methode: Mikroskopie s. Nematoden- AK Indikation: Verdacht auf Hakenwurmbefall ANDROGENE s. Aetiocholanolon s. Androgen Index, frei s. Androstendion s. Androsteron s. Dehydroepiandrosteron- Sulfat s. Dihydrotestosteron s. 17-Ketosteroide s. Testosteron, gesamt s. Testosteron, frei ANDROGEN- INDEX, FREIER [TESTOSTERON/SHBG- QUOTIENT] * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Zur Errechnung des freien Androgen - Index (entspricht dem freien Testosteron) ist die Bestimmung von Testosteron und SHBG erforderlich. Index = Testosteron (nmol/L)/SHBG (nmol/L) ANDROGENMANGEL des Mannes s. Testosteron s. LH s. FSH s. TSH s. Prolaktin s. SHBG ANDROSTENDION * Material : Referenz : 2 ml Serum Bestimmung möglichst in der frühen Follikelreifungsphase (Tag 1-5) und am frühen Vormittag. Methode: RIA s. Befund µg/L x 3.49 = nmol/L Indikation: Primärdiagnostik des Androgenhaushaltes Androstendion wird zu etwa gleichen Anteilen in der NNR und den Thekazellen des Ovars gebildet und zur Hälfte in Testosteron umgewandelt, während DHEA und DHEA- S vorwiegend in der NNR gebildet werden. Zur Differenzierung einer NNR- oder Ovarerkrankung empfiehlt sich die Bestimmung von 73 Testosteron, Dihydrotestosteron bzw. DHEA- S. Es zeigt eine mäßige Tagesrhythmik. Die Werte liegen in den frühen Morgenstunden etwa 30 % höher. ↑ Hirsutismus, Virilismus, polycystische Ovarien, androgenproduzierende Tumoren, M. Cushing, NNRHyperplasie ↓ NNR- Insuffizienz, Ovarialinsuffizienz, Sichelzellanämie ANDROSTENDION, freies im Speichel * Material : Referenz : Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern) s. Befund Methode: EIA ANDROSTERON [AETIOCHOLANOLON] * Material : Referenz : 50 ml vom 24-h- Urin. Sammeln über 5 ml Eisessig. Frauen : < 4,1 mg/d Männer : < 6,2 mg/d Indikation: Neben DHEA Hauptandrogenmetabolit im Urin ↑ NNR- Ca, NNR- Hyperplasie, Androblastom, polycystische Ovarien ANGIOTENSIN I * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Plasma s. Renin- Aktivität ANGIOTENSIN CONVERTING ENZYME * s. ACE ANIONENLÜCKE * Material : Referenz : 2 ml Serum 8-16 mmol/L Indikation: Differenzierung metabolischer Azidosen Anionenlücke mmol/L = [Na+] – ((Cl- ] + [HCO3-]) Metabolische Azidosen mit normaler Anionenlücke: Sie sind hyperchlorämisch und hyperkaliämisch: Frühe urämische Azidose, obstruktive Nephropathie, renal tubuläre Azidose (RTA) Typ IV, Einnahme von NH4Cl, Lysin- Cl, Arginin- Cl, HCl Hypokaliämisch: Diarrhoe, RTA Typ I, II, Ureterosigmoidostomie, vesiko- kolische Fisteln, Carboanhydrase- Hemmung (Azetazolamid), posthypokapnische Azidose Metabolische Azidosen mit erweiterter Anionenlücke: Sie sind normo- oder gelegentlich hypochlorämisch Diabetische Ketoazidose, Laktatazidose, Urämie, Alkoholismus, Salicylat- Intoxikation, Vergiftung mit Methanol oder Glykol ANOREXIA NERVOSA s. LH, FSH, Östradiol, TSH, Cortisol, Prolaktin, SHBG 74 ANP * [ATRIALES NATRIURETISCHES PEPTID] Material : Referenz : 3 ml EDTA- Plasma, tiefgefroren s. Befund Methode: EIA s. BNP Indikation: Diagnostik, Verlaufs- , Therapiekontrolle und Prognoseabschätzung der Herzinsuffizienz Das ANP ist bei der Blutdruck- und Volumenhomöostase von Bedeutung. ANP steigert die glomeruläre Filtrationsrate und vermindert die distale Natriumrückresorption, es blockiert die Aldosteron und ReninSekretion, hemmt die Aktivität von Angiotensin II und Vasopressin und hemmt die Kontraktion der glatten Muskulatur. Der Effekt ist eine Verminderung des Blutvolumens und Senkung des Blutdrucks. Der ANPSpiegel korreliert mit den NYHA- Stadien. Erhöhte Spiegel in der subakuten Phase nach Herzinfarkt sind ein Zeichen für eine schlechtere Langzeitprognose. ↑ chronisch kongestive Herzinsuffizienz, Lungenarterienembolie, terminale Niereninsuffizienz, M. Cushing, dilatative Kardiomyopathie ANTI- FAKTOR- Xa * [FRAGMIN- ,HEPARIN- SPIEGEL] Material : Referenz : 3 ml Citrat- Blut therap. Bereich: 0.4-0.9 U/ml Bitte Heparin-Medikament und Tagesdosis angeben. prophylakt. Bereich: 0.1-0.39 U/ml Zur Vermeidung von Fibrinbildung während der Dialyse sollte bei Patienten mit niedrigem Blutungsrisiko ein Plasma- Anti- FXa- Spiegel von ≥ 0.5 E/ml erreicht werden. Bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko sollte der Plasma- Anti- FXa- Spiegel zwischen 0.2 - 0.3 E/ml liegen. Indikation: Überwachung der Therapie mit niedermolekularen Heparinen. Unzureichende aPTTVerlängerung bei Therapie mit unfraktioniertem Heparin oder Thrombuswachstum unter Vollheparinisierung. ANTIBIOGRAMM TESTSUBSTANZ Amikacin Amoxicillin Amoxycillin/Clavulans. Ampicillin Ampicillin + Sulbactam Azithromycin Cefaclor Cefazolin Cefotaxim Cefpodoxim Ceftazidim Ceftriaxon TESTUNG stellvertretend für: Biklin Clamoxyl, Amoxypen, Amoxicillin Augmentan Binotal u.a. Unacid Zithromax Panoral u.a. Elzogram u.a. Claforan Orelox, Podomexef Fortum Ceftriaxon, Rocephin 75 TESTSUBSTANZ Cefuroxim Chloramphenicol Ciprofloxacin Clarithromycin Clindamycin Co- Trimoxazol Daptomycin Doxycyclin Erythromycin Fosfomycin Gentamicin Imipenem Levofloxacin Linezolid Meropenem Metronidazol Mezlocillin Moxifloxacin Mupirocin Nitrofurantoin Norfloxacin Ofloxacin Oxacillin Penicillin G Piperacillin Piperacillin + Tazobactam Rifampicin Teicoplanin Telithromycin Tetracyclin Tigecyclin Tobramycin Trimethoprim Vancomycin TESTUNG stellvertretend für: Elobact, Zinnat u.a. Paraxin Ciprobay, Ciprofloxacin Klacid, Biaxin, Mavid Sobelin Cotrim, Eusaprim Cubicin Doxy, Vibramycin Erythrocin, Paediathrocin Fosfocin Refobacin, Sulmycin Zienam Tavanic Zyvoxid Meronem Clont u.a. Baypen Avalox Turixin- Salbe Furadantin u.a. Barazan u.a. Tarivid u.a. InfectoStaph, Dichlor- Stapenor, Staphylex Penicillin G (keine Handelsnamen), Baycillin, Syncillin, Isocillin, Megacillin Pipril Tacobac Rifa, Eremfat Targocid Ketek Tetracyclin, Doxycyclin, Minocyclin Tygacil Gernebcin Infectotrimet, TMP- ratiopharm Vancomycin Unterstrichene Antibiotika : Orale Darreichungsform verfügbar Aufzählung der Präparate unvollständig. Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Tonsillitis A- Streptokokken Makrolid 1 Ketolid Akute Otitis media S. pneumoniae H. influenzae M. catarrhalis Staphylokokken A- Streptokokken S. pneumoniae H. influenzae M. catarrhalis Staphylokokken A- Streptokokken Phenoxypenicillin Cephalosporine Gr. 1 2/3 Cephalosporine Gr. 1 2/3 Aminopenicillin ± BLI Cephalosporine Gr. 1 2/3 Aminopenicillin ± BLI Makrolid Fluorchinolon Gr. ¾ Akute Sinusitis 76 Makrolid Doxycyclin Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Chron. Otitis media (Therapie möglichst n. mikrobiol. Befund) Staphylokokken P. aeruginosa Proteus u. a. Enterobacteriaceae Chron. Sinusitis (Therapie möglichst n. mikrobiol. Befund) Staphylokokken H. influenzae Streptokokken Mischinfektionen mit anaeroben Keimen Aminopenicillin + BLI Cephalosporine Gr. 1 2/3 Fluorchinolon Gr. 2/3/4 (außer Enoxacin u. Fleroxacin) Aminopenicillin + BLI Fluorchinolon Gr. 2/3/4 Makrolid Laryngitis/Pharyngitis Akute Bronchitis primär : Viren, selten : A- Streptokokken H. influenzae Staph. aureus primär Viren, selten : S. pneumoniae H. influenzae M. catarrhalis Kl. pneumoniae (außer Enoxacin u. Fleroxacin) Cephalosporine Gr. 2/3 Phenoxypenicillin Aminopenicillin ± BLI Cephalosporine Gr. 2/3 Makrolid Cephalosporine Gr. 1 2/3 Fluorchinolon Gr. ¾ Doxycyclin Aminopenicillin ± BLI Makrolid Akute Exazerbation d. chron. Bronchitis Schweregrad I < 3 Exazerb./Jahr. leichte Obstruktion, Komorbidität Schweregrad II < 3 Exazerb./Jahr leichte Obstruktion, Komorbidität Schweregrad III >3 Exazerb./Jahr schwere Obstrukt. Emphysem Komorbidität S. pneumoniae H. influenzae M. catarrhalis S. pneumoniae H. influenzae M. catarrhalis Staphylokokken Klebsiella pneum. H. influenzae P. aeruginosa Klebsiella pneum. E. coli S. pneumoniae Enterobacteriaceae Cephalosporine Gr. 2 2/3 Aminopenicillin ± BLI Fluorchinolon Gr.3/4 Cephalosporine Gr. 2 2/3 Aminopenicillin + BLI Fluorchinolon Gr.3/4 Makrolid Doxycyclin Cephalosporin Gr. (i.v.) Acylaminopenicillin+BLI (i.v.) Fluorchinolon Gr.2/3/4 (i.v.) (außer Enoxacin u. Fleroxacin) Carbapenem (i.v.) Schweregrad III wird initial grundsätzlich parenteral behandelt Ambulant erworbene S. pneumoniae Cephalosporin Gr.2 Makrolid Pneumonie H. influenzae Aminopenicillin ± BLI Doxycyclin Pat. < 65 J Mykopl. pneum. Levofloxacin, Φ Komorbidität Chlam. pneum. Moxifloxacin bis mittelschwere Pneumonie Pat. > 65 Jahre Komorbidität bis mittelschwere Pneumonie S. pneumoniae H. influenzae Staph. aureus Gramnegat. Bakterien 2 Cephalosporin Gr. 2 Aminopenicillin + BLI Levofloxacin, Moxifloxacin Evtl. initial parenteral behandeln 77 Infektionen in der Zahnheilkunde Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Apikale Parodontitis, Dentitio difficilis, schwere dentog. Abszesse Aerob- anaerobe Mischinfektion Peptostreptokokken Streptokokken, Prevotella spp Actinobacillus, Actinomyces comitans, Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Bacteroides forsythus Aminopenicillin + BLI Clindamycin Makrolid Aminopenicillin + BLI Doxycyclin Metronidazol±Aminope nic. Metronidazol±Ciproflox acin Phenoxymethylpenicilli n + Metronidazol Clindamycin Aggressive Marginale Parodontitis Akute nekrot. Gingivitis, Angina Plaut Vincenti Fusobakterien Spirochäten Siladenitis Staphylokokken, Streptokokken, anaerobe Mischinfektion Clindamycin Aminopenicillin + BLI Clindamycin Cephalosporine Gr. 2/3 Haut- und Weichteilinfektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Erysipel A- Streptokokken Phenoxypenicillin Impetigo meist A- Streptokokken Cephalospor. Gr. ½ Phenoxypenicillin Cephalospor. Gr. ½ Clindamycin Makrolid Clindamycin Aminopenicillin + BLI Furunkel selten Staph. aureus Staph. aureus Isoxazolylpenic., Aminopenicillin + BLI Clindamycin, Cephalosporine Gr.1 /2 Aminopenicillin + BLI Fluorchinolon Gr.4 Cephalosporine Gr.2 Tierbisse/ Menschenbisse Diabet. Fußsyndrom Gangrän b. arteriellem Verschluss Lyme- Borreliose E. migrans Staphylokokken, Streptokokken Past. multocida Bartonellen Anaerobier Staph. aureus Anaerobier E.coli P.aeruginosa Borrelia spp. Doxycyclin Aminopenicillin + BLI Cephalosporine Gr.2 Ciprofloxacin Fluorchinolon Gr.2 Clindamycin Amoxicillin Phenoxypenicillin Cefuroximaxetil Doxycyclin Makrolid Magen- Darm- Infektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Akute Enteritis Salmonellen Campylobacter jej. Yersinien Shigellen Ciprofloxacin Aminopenicillin Trimethoprim/Sulfon. Makrolid nur bei Campylobacter 78 Magen- Darm- Infektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Infektionen durch Salmonellen, Campylobacter u. Yersinien nur in Ausnahmefällen antibiot. behandeln Diverticulitis E. coli Amoxicillin + BLI Fluorchinolon Gr.4 Enterokokken Amoxicillin+ Metronidazol Fluorchinolon Gr.2/3+ Metronidazol oder Clindamycin Ulcus duod./ventriculi Helicob. pylori Amoxicillin+Clarithromy Amoxicillin+ Malt- Lymphom cin+ Metronidazol+ Protonenpumpenhemm Protonenpumer penhemmer Gallenwegsinfektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Cholangitis Cholezystitis E.coli Fluorchinolon Gr. 2/3 Enterokokken (außer Enoxacin u. Klebsiellen Fleroxacin) anaerobe u. aerobe Aminopenicillin + BLI Streptokokken selten Cl, perfringens Bei endoskopischen Untersuchungen der Gallenwege Ciprofloxacin Harnwegsinfektionen Diagnose Akute unkomplizierte häufigste Erreger E. coli 75-85 % Prot. mirabilis 10-15 % Mittel der Wahl Alternativen 3 Trimethoprim Cephalosporine Gr.2/3 Trimethoprim/ Zystitis d. Frau im geAminopenicillin(Mittel Sulfonamid der Wahl bei Staphylokokken 5-15 % Fluorchinolone schlechtsaktiven Alter FosfomycinGravidität) Andere Erreger selten Trometamol Bei typischen Beschwerden Kurzzeittherapie (3 Tage). Kontrolle nach 1-2 Wochen Akute unkomplizierte E. coli 70-85 % Ciprofloxacin, Cephalosporine Gr.2 /3 Pyelonephritis Prot. mirabilis 10-18 % Levofloxacin Aminopenicillin + BLI Trimethoprim/ andere Erreger selten 4 Sulfonamid 4 Trimethoprim Bei typischem klinischem Bild Therapiedauer 7-14 Tage, evtl. ohne mikrobiologischen Befund beginnen. Bei atypischem Verlauf oder Rezidiv ist eine mikrobiolog. Untersuchung erforderlich. Komplizierte E. coli 30-50 % Nach Testung Trimethoprim/Sulfon. Harnwegsinfektionen Prot. mirabilis 10-15 % Cephalosporine Gr.2/3 Ciprofloxacin sonst. Enterobact.- 20 % Levofloxacin P. aeruginosa 5-10 % Aminopenicillin + BLI Enterokokken 10-20 % Staphylokokken 10-20 % Therapiedauer mindestens 7-10 Tage ggf. bis zu 6 Wochen. Antiinfektiöse Therapie nur nach Resistenztestung. Evtl. Therapie nach Uringewinnung. ReinfektionsproE. coli 75-85 % Trimethoprim Fluorchinolon Gr. ½ phylaxe unkompl. Prot. mirabilis 10-15 % Trimethoprim/ Cephalosporine Gr.1 Harnwegsinfektionen Staphylokokken 5-15 % Sulfonamid Nitrofurantoin andere Erreger selten Nur ¼ der üblichen Tagesdosis erforderlich. Prophylaxedauer: 3-6 Monate, evtl. länger 79 Gynäkologische Infektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Kolpitis Candida A- Streptokokken Aminvaginose Clotrimazol Penicillin/ Aminopenicillin Clindamycin Metronidazol Nystatin Cephalosporine Gr.2 Cervicitis Chl. Trachomatis Gonokokken Doxycyclin Endometritis A- B- Streptokokken Anaerobier Enterobacteriaceae Aminopenicillin + BLI Salpingitis Chl. Trachomatis Streptokokken Anaerobier Enterobacteriaceae Doxycyclin+ Metronidazol Makrolid Ciprofloxacin, Levofloxacin Cefixim Makrolid+Metronid. Ciproflox.+Clindamyc oder Metronidazol Levoflox.+Clindamyc. Oder Metronidazol Aminopenicillin + BLI Genitalinfektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Lues T. pallidum Doxycyclin, Makrolid Gonorrhoe Gonokokken Unspezif. Urethritis Chl. trachomatis Benzylpenicillin parenteral Cefixim oder Cephalosporin Gr.2 parenteral 6 Doxycyclin Doxycyclin Ciprofloxacin Makrolid 1 Für Cefixim, Cefpodoxim, Ceftibuten und Cefuroximaxetil ist eine 5-tägige Therapie ausreichend. 2 Differenzierung unbedingt beachten. 3 Nach lokaler Resistenzsituation 4 Nur nach Testung 5 Therapiedauer 14-20 Tage, Partnerbehandlung erforderlich 6 0,2 g/Tag über 10 ‚Tage, Partnerbehandlung erforderlich Gruppen und mittlere empfohlene Tagesdosierung oraler Antibiotika (Erwachsene) (Nach Vogel et al. und Expertenkom. der Paul- Ehrlich- Gesellschaft Chemotherapie Journal 140(2002),11,47-58) Gruppe Penicilline Phenoxypenicilline INN Phenoxymethylpenicillin PhenoxymethylpenicillinBenzathin Azidocillin Propicillin Aminopenicilline 80 Amoxicillin Handelsnamen (Beispiele) Mittlere Tagesdosierung (ED=Einzeldosis) Infectocillin, Isocillin, Megacillinoral InfectoBicillin 1.5 - 3 Mio IE in 3 ED InfectoBicillin H Baycillin 1.5 g in 2 ED 3 Mio IE in 3 ED Amoxypen, Infektomox 1.5 bis 3 g in 3 ED 1.5 - 3 Mio IE in 3 ED Gruppe Aminopenicilline+ BLI (Beta- LactamaseInhibitor) Handelsnamen (Beispiele) INN Amoxicillin+ Clavulansäure Mittlere Tagesdosierung (ED=Einzeldosis) Augmentan Amoclav, Amoxidura Amoxillat- Clav Unacid PD oral 1.75/0.25 g in 2 ED 1.5/0.375-3/0.75g in 3 ED 0.75 bis 1.5 g in 2 ED InfectoStaph Staphylex 2 bis 4 g in 4-6 ED 3 g in 3 ED Cefalexin Cefadroxil Cefaclor Cephalex Grüncef, Cedrox Panoral 1-4 g in 3 ED 1-2 g in 1-2 ED 1.5 g in 3 ED Gruppe 2 Loracarbef Cefuroximaxetil Lorafem Elobact, Zinnat 0.4-0.8 g in 2 ED 0.5-1.0 g in 2 ED Gruppe 3 Cefpodoximproxetil Ceftibuten Cefixim Orelox, Podomexef Keimax Cephoral, Suprax 0.2-0.4 g in 2 ED 0.4 g in 1 ED 0.4 g in 1-2 ED Makrolide Erythromycinethylsuccinat Erythromycinestolat Erythromycinstearat Erythromycinstinoprat Ery- Diolan, Monomycin Infectomycin Erycinum Erysec 1.5-2 g in 2-3(4) ED 2 g in 2 ED 1.5-2 g in 2-3(4) ED 1-2 g in 2 ED Roxithromycin Clarithromycin Rulid, Roxigrün Klacid, Cyllind, Biaxin 0.3 g in 1 ED 0.5-1.0 g in 2 ED Azalide Azithromycin Zithromax 0.5 g in 1 ED Ketolide Telithromycin Ketek 0.8 g in 1 ED Fluorchinolone Gruppe 1 Norfloxacin Barazan, Bactracid, Firin 0.8 g in 2 ED Gruppe 2 Enoxacin Ofloxacin Ciprofloxacin Enoxor Tarivid Ciprobay 0.4-1.2 g in 2-3 ED 0.2-0.4 g in 2 ED 0.25-1.0 g in 2 ED Gruppe 3 Levofloxacin Tavanic 0.25-0.5 g in 1-2 ED Gruppe 4 Moxifloxacin Avalox 0.4 g in 1 ED Lincosamide Clindamycin Sobelin, Turimycin 0.6-1.8 g in 4 ED Tetracycline Doxycyclin Vibramycin, Azudoxat, Jenacyclin, Supracyclin 0.1-0.2 g in 1 ED Oxazolidinone Linezolid Zyvoxid 1.2 g in 2 ED Andere Chemotherapeutika Trimethoprim Trimethoprim/Sulfameth- oxazol Trimethoprim/Sulfamera- zin Infectotrimet, TMP Eusaprim, Kepinol Berlocombin 0.15-0.4 g in 2 ED 0.16/0.8 g in 2 ED Sultamicillin Dicloxacillin Isoxazolyl- Penicilline Flucloxazillin Cephalosporine Gruppe 1 0.16/0.24 g in 2 ED (initial 0.32/0.48 g) Fosfomycin Nitrofurantoin Monuril 3 g in 1 ED Metronidazol Cystit, Furadantin 0.3 g in 2 ED; 0.05 g 81 Gruppe INN Handelsnamen (Beispiele) Arilin, Clont, Flagyl Mittlere Tagesdosierung (ED=Einzeldosis) in 1ED zur Prophyl. 0.2 g in 2 ED Empfehlungen zur Therapie bakterieller Infektionen in der Praxis (Kinder) (Modifiziert nach Scholz et al. und Expertenkom. der Paul- Ehrlich- Gesellschaft Chemotherapie Journal 140(2002), 11, 59-70) Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege Diagnose häufigste Erreger Tonsillitopharyngitis A- Streptokokken Akute Otitis media Akute Sinusitis S. pneumoniae H. influenzae M. catarrhalis A- Streptokokken Staphylokokken Mittel der Wahl Alternativen Phenoxymethylpenicillin Cephalosporin PhenoxymethylpenicillinBenzathin Bemerkungen: nicht indiziert sind Trimethoprim/Sulfonamid und Tetracycline. Dauer der Therapie: aufgrund verschiedener Studien sind für Cefuroximaxetil, Loracarbef, Ceftibuten, Cefixim, Cefpodoxim und AmoxicillinClavulansäure 5 Tage möglich, für Phenoxymethylpenicillin werden 10 Tage empfohlen. Wenn die 10 TageTherapie nicht eingehalten wird, sollte besser eines der genannten Antibiotika ausgewählt werden. Auf das rheumatische Fieber ist weiterhin zu achten. Bei Verordnung von Makroliden ist die regionale Resistenzrate zu berücksichtigen. Im Falle einer Sensibilität braucht Erythromycinestolat ebenfalls nur 5 Tage gegeben zu werden. Telithromycin ist für Kinder > 12 Jahre zu gelassen; Dauer 5 Tage Aminopenicillin ± BLI Cefuroximaxetil Loracarbef Cefpodoximproxetil (Makrolid) Bemerkungen: Bei der Sinusitis handelt es sich meist um eine Begleitsinusitis (virale Ätiologie). Die akute Otitis media hat eine hohe Selbstheilungsrate. dennoch sollten Kinder in den ersten 2 Lebensjahren immer antibiotisch behandelt werden. Bei Beginn der Behandlung ohne Antibiotika oder mit Aminopenicillin sollte der Patient nach 24-48 Stunden nachuntersucht werden, um noch rechtzeitig auf ein Antibiotikum mit Wirksamkeit gegen alle 5 Erreger (o.g. Cephalosporin, Aminopenicillin ± BLI) umstellen zu können. Bei im Ausland erworbenen Infektionen ist an Penicillin- resistente Pneumokokken zu denken. Für die Therapie im niedergelassenen Bereich sind dann Amoxicillin, 90 mg/kg/Tag p.o. oder Ceftriaxon, 1x 50 mg/kg/Tag als Kurzinfusion (oder i.m.) zu empfehlen. Epiglottitis Krupp (akut stenosierende Laryngitis) Akute Bronchitis Mukoviszidose (Exazerbation d. chron. Bronchitis) 82 H. influenzae Typ B Cefotaxim oder Ceftriaxon Klinikbehandlung obligat Viren, selten bakterielle Keine Antibiotika (Dexamethason oder Sekundärinfektion andere Glukokortikoide, primär Viren; selten :S. pneumoniae H. influenzae M. catarrhalis Staph. aureus M. pneumoniae P. aeruginosa Epinephrin etc.) Im Allgemeinen keine Antibiotika 1 Ciprofloxacin p.o. + inhalativ Tobramycin oder Colistin Aminopenicillin + BLI i.v Cephalosporin Makrolid Aminopenicillin ± BLI Kombinationstherapie nach Antibiogramm i.v., u.a. Ceftazidim, Cefepim, Carbapenem, oder Cipro1 floxacin + Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Tobramycin(o. Fosfomycin) Aminopenicillin + BLI 1 Burkholderia cepacia Ciprofloxacin p.o Kombinationstherapie nach Antibiogramm i.v., u.a. Ceftazidim, oder Carbapenem Aztreonam+Fosfomycin, Chloramphenicol, Co- trimoxazol Stenotrophomonas Maltophilia Co- trimoxazol Doxycyclin Kombinationstherapie nach Antibiogramm i.v., u.a. Ceftazidim, 1 Ciprofloxacin Chloramphenicol Staph. aureus Flucloxacillin Cephalosporin Gruppe ½ Aminopenicillin + BLI Clindamycin Staph. aureus + P. aeruginosa Cefepim i.v. + Tobramycin Staph. aureus + H. influenzae Cefuroximaxetil, Loracarbef Cefpodoximproxetil Acylaminopenicillin+ BLI oder Carbapenem i.v. + Aminoglykosid Aminopenicillin+BLI E. coli, Klebsiellen Cephalosporin Gr.3 1 Ciprofloxacin p.o, Cefotaxim, Ceftriaxon, oder Ceftazidim i.v. Carbapenem Amphotericin B Aspergillus fumigatus Itraconazol Amphotericin B Candida albicans Fluconazol Bemerkungen: Infektionen durch Stenotrophomonas, Burkholderia etc. sind meist schwer und müssen initial i.v. behandelt werden (s. Alternative). Die als Mittel der Wahl genannten oralen Antibiotika sind in diesem Fall vorwiegend zur Weiterbehandlung gedacht. Ambulant erworbene Pneumonie S. pneumoniae H. influenzae Mykopl. pneum. Chlam.spp Viren, S. aureus < 6 Jahre Aminopenicillin ± BLI Cefuroximaxetil Loracarbef Cefpodoximproxetil > 5 Jahre; Makrolid Cephalosporin o. Aminopenicillin+BLI+ Makrolid oder Doxycyclin(> 9 J.) Bemerkungen: Der häufigste bakterielle Erreger ist in allen Altersgruppen jenseits der Neugeborenenperiode S. pneumoniae. In Deutschland ist die hohe Makrolid- Resistenz (bis 20 %) zu beachten. Wird eine Pneumonie im Ausland erworben, ist auch an Penicillin- resistente Pneumokokken zu denken (dann Cefotaxim oder Ceftriaxon). In den ersten Lebensmonaten sollte bei Verdacht auf eine Infektion mit Chl. trachomatis mit Erythromycin( die neuen Makrolide sind nicht zugelassen) behandelt werden. 83 Haut- , Weichteil- und Schleimhautinfektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Wundinfektionen Hautinf. b. Varicellen Impetigo Furunkel Phlegmone Dermatitis exfoliativa S. pyogenes Staph.aureus Seltener P. aeruginosa Cephalosporin Ecthyma Abszess Alternativen Gr. ½ Ciprofloxacin Staph. aureus Cephalosporin Gr. ½ Isoxazolylpenicillin Aminopenicillin+BLI Ceftazidim+Tobramycin o. andere Kombination i.v. Clindamycin Bemerkung: Chirurgische Therapie vorrangig Bissverletzungen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Hund, Katze Staphylokokken Aminopenicillin+BLI Cephalosporin Gr.1/2 Streptokokken (+Metronidazol) P. multocida, P. canis Anaerobier Capnocytophaga spp. Bartonellen Ratte Streptobacillus Phenoxymethylpenicillin Aminopenicillin + BLI moniliformis o. Amoxicillin Spirillum minus Menschen Staphylokokken Aminopenicillin + BLI Cephalosporin Gr.1/2 Streptokokken (+Metronidazol) Korynebakterien Clindamycin Anaerobier seltener Enterobacteriaceae Bemerkungen: Meist liegt eine Mischinfektion vor. Wunde chirurgisch versorgen lassen. An Tetanus- und Tollwutprophylaxe denken. Bei Bissverletzungen durch Menschen(oder bei kontaminierten Stich- und Schnittverletzungen) Hepatitis B- Virus und HIV- Exposition ausschließen und evtl. sofort entsprechende Prophylaxe einleiten. Stomatitis Candida- species Miconazol- Mundgel Clotrimazol Nystatin(lokal + p.o.) Amphotericin B HSV symptomatisch Aciclovir (Bepanthen etc.) In hoher Dosierung Bemerkungen: Eine Stomatitis aphthosa durch Herpes- Viren wird nur ausnahmsweise virostatisch behandelt, z.B. bei Immundefizienz. Die Therapie sollte dann aber innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Krankheit eingeleitet werden. Famciclovir und Valaciclovir sind für Kinder nicht zugelassen. Die Wirkung von virostatischen Cremes bei Herpes labialis ist nicht bewiesen. Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Säuglinge Staph. aureus Enterobacteriaceae Chl. trachomatis P. aeruginosa N. gonorrhoeae HSV Neugeborene: ErythromycinAugensalbe ältere Kinder:: lokal Antiseptika oder nicht systemisch angewendete Antibiotika nach Antibiogramm, bei Frühgeborenen auch intravenöse Therapie, Augenarzt konsultieren Konjunktivitis 84 Konjunktivitis Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Kinder > 1 Jahr S. pyogenes, S. aureus nach Antibiogramm, S. pneumoniae Augenarzt konsultieren H. influenzae Chl. trachomatis Adeno- und Enteroviren Eine Chlamydien- Konjunktivitis sollte zusätzlich systemisch behandelt werden, am besten mit Erythromycin p.o. über 10-14 Tage. Die Erreger einer Schwimmbad- Konjunktivitis sind meist Viren und Chl. trachomatis. Magen- Darm- Infektionen Diagnose akute infekt. Enteritis häufigste Erreger ohne Erregernachweis Mittel der Wahl keine Antibiotika Alternativen Aminopenicillin Trimethoprim/Sulfona. Campylobacter jejuni keine Antibiotika Erythromycin Aminoglykosid Imipenem E. coli (EIEC, EPEC, ETEC, EHEC) keine Antibiotika Aminopenicillin Trimethoprim/Sulfona. S. enteritidis u.a. Enteritis- Salmonellen keine Antibiotika Aminopenicillin Trimethoprim/Sulfona. Cefotaxim/Ceftriaxon i.v., evtl. 1 Ciprofloxaxin Shigella spp. Trimethoprim/Sulfonamid nach Antibiogramm 1 Ciprofloxaxin V. cholerae(selten) Doxycyclin Y. enterocolitica keine Antibiotika Trimethoprim/Sulfona. 1 Doxycyclin 1 Ciprofloxaxin keine Antibiotika keine Antibiotika Metronidazol Tinidazol (G. lamblia) Viren (Rota- ,Adeno- , 1 Trimethoprim/Sulfona 1 Ciprofloxaxin Norwalkviren) Parasiten (E. histolyt., G. lamblia) Eine infektiöse Enteritis wird primär mit glukosehaltigen Elektrolytlösungen p.o. behandelt. Die zusätzliche Behandlung mit Lactobacillus GG verkürzt die Diarrhoe- Dauer. Adsorbierende Substanzen (Carbo medicinalis, Kaolin, Pectin) und die Darmmotilität hemmende Medikamente (Loperamid) sind nicht indiziert (Ausnahme: zwingende Rück- oder Weiterreise). Infektionen durch Shigellen und V. cholerae sollten antibiotisch behandelt werden, Infektionen durch E. coli, Campylobacter , Salmonellen oder Yersinien sind nur ausnahmsweise antibakteriell zu behandeln, vornehmlich bei jungen Säuglingen und immundefizienten Patienten sowie bei Verdacht auf eine systemische Infektion. DD ist immer auch an andere Krankheiten zu denken, z.B. an Meningitis, Sepsis, HUS, Invagination. Ulkus ventriculi et duodeni Helicobacter pylori Amoxicillin + Amoxicillin + Clarithromycin+ Metronidazol + Protonenpumpenhemmer Protonenpumpenhemmer Die Medikamente werden in 2 ED/Tag über 1 Woche in folgender Dosierung verabfolgt: Amoxicillin 50, Clarithromycin 20, Metronidazol 15, Omeprazol 1, jeweils bezogen auf mg/kg/Tag, maximale Tagesdosis: 2 g 85 Magen- Darm- Infektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Amoxicillin, 1 g Clarithromycin, 1.5 g Metronidazol, 80 mg Omeprazol. Alternativen Harnwegsinfektionen Diagnose Unkomplizierte Harnwegsinfektion im Säuglingsalter häufigste Erreger E. coli, Klebsiellen, Proteus Seltener Enterokokken Unkomplizierte Harnwegsinfektion E. coli, Klebsiellen, Proteus nach dem 1. Lj. Komplizierte Harnwegsinfektion Zystitis E. coli, Proteus spp. Klebsiellen P.aeruginosa Enterokokken Staphylokokken E. coli Mittel der Wahl Alternativen Ampicillin +Gentamicin Monotherapie nach Antibiogramm oder Cephalosporin Gr.2/3+ Ampicillin, jeweils i.v. Trimethoprim Cephalosporin Gr.(2oder)3 Ampicillin +Gentamicin Trimethoprim/Sulfona Aminopenicillin + BLI Cephalosporin Gr.2/3 + Gentamicin, jeweils i.v. jeweils i.v. Cephalosporin Gr.2/3 Ceftazidim+Aminoglykosi Teicoplanin oder d Vancomycin i.v. Ampicillin Cephalosporin Gr.1/2 Trimethoprim Trimethoprim/Sulfona (Nitrofurantoin) Asympt. Bakteriurie E. coli keine Antibiotika Trimethoprim Bemerkungen: Eine fieberhafte Harnwegsinfektion ist im Säuglingsalter eine ernsthafte Erkrankung; an Urosepsis denken. Nur eine sofortige intensive Therapie verhindert Nierenparenchymnarben (und schwere Folgeschäden im Erwachsenenalter). Bei der Auswahl von Trimethoprim ist die regionale Resistenz von E. coli zu beachten. Die i.v.- Therapie wird bei der unkomplizierten Harnwegsinfektion nach 3-7 Tagen und bei der komplizierten Harnwegsinfektion nach 7 Tagen auf Gaben p.o. umgestellt; Dauer insgesamt 10-14 Tage (bei Neugeborenen mindestens 14 Tage). Die Zystitis wird 3-5 Tage behandelt. Die Kurzzeittherapie hat sich im Kindesalter nicht bewährt. ReinfektionsproE. coli Nitrofurantoin Cephalosporine Gr.1-3 phylaxe Prot. mirabilis Trimethoprim Bemerkungen: Durchbruchinfektionen nach Prophylaxe mit Nitrofurantoin, Trimethoprim oder Cephalosporin werden bis zum Vorliegen des Antibiogramms mit einem Cephalosporin, Amoxicillin und Gentamicin (Einmalgabe/Tag) behandelt Genitalinfektionen Diagnose Urethritis Vulvovaginitis häufigste Erreger Chl. trachomatis T. vaginalis Ureapl. urealyticum N. gonorrhoeae Mittel der Wahl Makrolid Metronidazol Makrolid Ceftriaxon (+Erythromycin) Alternativen Doxycyclin1 Tinidazol Doxycyclin1 Cefixim oder Ceftriaxon(+ Doxycyclin1) Der Sexualpartner (Jugendliche) sollte mituntersucht und ggf. mitbehandelt werden. Eine Gonorrhoe wird jenseits des Neugeborenenalters einmalig mit Ceftriaxon i.v. (125-250 mg) oder bei Jugendlichen auch einmalig mit Cefixim p.o. (400 mg) plus evtl. über 7 Tage oral mit Erythromycin oder Doxycyclin behandelt. Der Nachweis eines der genannten Erreger bei präpubertären Kindern sollte an sexuellen Missbrauch denken lassen. 86 Genitalinfektionen Diagnose häufigste Erreger Mittel der Wahl Alternativen Herpes simplex- Viren Aciclovir Famciclovir Alle Virostatika sollten aber innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Krankheit eingeleitet werden. Aciclovir ist möglichst i.v. zu applizieren. Bei Gabe p.o. ist hoch zu dosieren: 5x100200 mg/Tag. Kinder > 12 Jahre können mit Famciclovir (3x250 mg/Tag, bei Rezidiv 3x125 mg/Tag, jeweils p.o. über 5 Tage) oder u.U. auch mit Valaciclovir (2x500 mg/Tag p.o. über 510 Tage) behandelt werden. Famciclovir und Valaciclovir sind jedoch für Kinder und Jugendliche nicht zugelassen Ausgewählte Infektionskrankheiten Diagnose Lyme- Borreliose Erythema migrans Lymphozytom häufigste Erreger Borrelia spp Mittel der Wahl Amoxycillin Cefuroximaxetil Alternativen 1 Doxycyclin Makrolid Pertussis B. pertussis Makrolid Trimethoprim/Sulfona. B. parapertussis Eine antibiotische Behandlung (14 Tage, 7 Tage bei Erythromycinestolat) ist sinnvoll, solange der Patient Bordetellen ausscheidet (Ende des Inkubationsstadiums, Stadium catarrhalis, Beginn des Stadiums convulsivum). Nicht indiziert sind Oralcephalosporine. Odontog. Infektionen Streptokokken Phenoxypenicillin Clindamycin Peptostreptokokken Phenoxymethylpenicillin- Aminopenicillin+BLI Bacteroides spp. Benzathin Makrolid Fusobakterien 1 Eingeschränkte Zulassung für Kinder Gruppen und mittlere empfohlene Tagesdosierung oraler Antibiotika (Kinder und Jugendliche) (Modifiziert nach Scholz et al. und Expertenkom. der Paul- Ehrlich- Gesellschaft Chemotherapie Journal 140(2002), 11, 59-70) Gruppe INN Handelsnamen (Beispiele) Mittlere Tagesdosis für Tagesdosierung Jugendliche (ED=Einzeldosis) Penicilline Phenoxypenicilline Phenoxymethylpenicillin Isocillin, Megacillin, Jenacillin, Infectocillin PhenoxymethylpenicillinBenzathin InfectoBicillin 50-100.000IE/kg in 2-3 ED, bei Tonsillitis 100000 I.E./kg, max.2 Mio I.E.,in 2 ED, 50000 I.E/kg in 2 ED Amoxicillin Amoxypen, Infectomox 50(- 80)mg/kg in 3 1.5-2 g ED Aminopenicill.+ Amoxicillin+ 1 BLI (Beta- Lacta- Clavulansäure mase- Inhibitor) +Sulbactam Augmentan (7:1) Augmentan (4:1) 80mg/kg 2ED 37.5-75 mg/kg in 3 ED 50 mg/kg 2 ED 2x875/125 mg 3x500/125 mg IsoxazolylPenicilline Dicloxacillin Infectostaph 3-4x1g Flucloxazillin Staphylex 50-100 mg/kg in 3 ED 40-100 mg/kg in 3 ED Aminopenicilline Cephalosporine Gruppe 1 Cefalexin Unacid PD oral Cephalex, 50-100 mg/kg 2-3 Mio I.E. 2x375-750 mg 3x1 g 3 x 0.5-1 g 87 Gruppe INN Handelsnamen (Beispiele) Cefadroxil Cefaclor Grüncef Panoral, Infectocef Gruppe2 Loracarbef Cefuroximaxetil Lorafem Elobact, Zinnat 15-30 mg/kg 2ED 2 x 200-400 mg 2 20-30 mg/kg 2ED 2 x 250-500 mg Gruppe 3 Cefpodoximproxetil Ceftibuten Cefixim Clindamycin Orelox, Podomexef Keimax Cephoral, Suprax Sobelin, Turimycin Paediathrocin Monomycin 5-12mg/kg 2 ED 9 mg/kg 1-2 ED 8-12 mg/kg 1-2ED 20-40 mg/kg 3 ED (30)- 50 mg/kg in 3ED Erythromycinestolat Erythromycinstinoprat Infectomycin 30)- 50 mg/kg in 2 2 x 750 mg ED, ab ca, 8 J 1-1.5 g in 2-3 ED 1.5-2(- 2.6) g in 2(- 3) ED Roxithromycin Clarithromycin Azithromycin Infectoroxit, Roxigrün Klacid, Cyllind, Biaxin Zithromax Lincosamide Makrolide Erythromycinethylsuccinat Erysec Mittlere Tagesdosierung (ED=Einzeldosis) 3ED 50-100 mg/kg 3ED Tagesdosis für Jugendliche 2 x 1-2 g 3 x 0.5-1 g 2 x 375-750 mg 2x 200-400 mg 1 x 400-800 mg 1 x 400-800 mg 3 x 300-450 mg 3 x 500 mg Azalide Ketolide 3 Ketek 3 Ciprobay Telithromycin 5-7.5mg/kg 1-2ED 10-15 mg/kg 2ED 10 mg/kg in 1 ED (3Tage) oder 10 mg/kg am 1.Tag + 5 mg/kg an Tag 2-5 (20-30 mg/kg in 1 ED) 1 x 300 mg 2 x 500 mg 1 x 500 mg an 3 Tagen 20-40 mg/kg in 2 ED 10 mg/kg in 1 ED 2 x 500-750 mg 1 x 800 mg Fluorchinolone Ciprofloxacin Levofloxacin 3 Tavanic 1 x 250-500 mg Tetracycline Doxycyclin 3 Vibramycin, Jenacyclin, Supracyclin 2-4 mg/kg in 2 ED 1 x 100-200 mg entfällt bis 9. Lj Trimethoprim Infectotrimet Trimethoprim/ Sulfamethoxazol Cotrim, Eusaprim 5-6 mg/kg in 2 ED 2 x 100-200 mg (Therapie), 1-(2) mg/kg in 1 ED (Prophylaxe) 5-6(TMP) mg/kg 2 x 160 mg in 2 ED (TMP) Nitroimidazole Metronidazol Clont, Vagimid 15-30(- 50) mg/kg in 3 ED Nitrofurane Nitrofurantoin Nifurantin, Nifuretten 3-5 mg/kg in 3 ED 50-100 mg (Prophylaxe) (Therapie), 1 mg/kg in 1 ED (Prophylaxe) Oxazolidinone Linezolid Zyvoxid 20 mg/kg in 2 ED Andere Chemotherapeutika 3 3 x 400(- 500) mg 2 x 600 mg 1 Von Augmentan gibt es eine ältere Form (4:1) als Trockensaft, Tropfen, Tabs und Augmentan forte Trockensaft und eine neue Form (7:1) als Kindersaft und Filmtabletten. 2 Kinder von 5-12 Jahren erhalten 2 x 125-250 mg/Tag 88 3 Eingeschränkte oder keine Zulassung für Kinder ANTIKÖRPER- DIFFERENZIERUNG * Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut s. Befund Indikation: positiver indirekter Coombstest ANTIKÖRPERSUCHTEST Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut negativ s. Coombstest, indirekter ANTIMON * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 10 ml Urin s. Befund ANTI- MÜLLER- HORMON * [AMH, MSI] Material : Referenz : 1 Serum in µg/L männlich: < 7 Jahre: < 10 Jahre: < 14 Jahre: > 14 Jahre: Methode: EIA 16.7 - 165.0 13.4 - 135.0 9.4 - 82.0 1.5 - 50.7 weiblich: präpubertär: 0.13 - 4.5 fertile Frauen: 1.0 - 8.0 eingeschränkte Fertil.: < 1 > 60 Jahre: < 4.5 Indikation: Sterilitätsdiagnostik, Vorbereitung auf In- vitro- Fertilisation, Beurteilung der ovariellen Restfunktion nach Chemotherapie oder Bestrahlung, Verlaufskontrolle von Granulosazell- Tumoren, Verdacht auf Intersexualität (Abschätzung der Sertolizell- Funktion), Abschätzung des MenopauseEintritts Bei weiblichen Feten fehlt AMH in der Embryonalperiode und führt so zur Entwicklung der inneren weiblichen Geschlechtsorgane. Bei männlichen Feten führt das in den Sertolizellen gebildete AMH zur Rückbildung der Müllerschen Gänge und Entwicklung normaler männlicher Genitalien. Mit Beginn der Geschlechtsreife bilden die Granulosazellen der heranwachsenden Follikel des Ovars, nicht jedoch die Primordialfollikel und antralen Follikel im Endstadium des follikulären Wachstums AMH, so dass das nur von den potentiell reifungsfähigen Primär- und Sekundärfollikeln gebildete AMH die Zahl der potentiell reifungsfähigen Follikel und damit die Funktionsreserve des Ovars anzeigt. AMH unterliegt kaum Zyklusschwankungen und wird nicht durch Schwangerschaft beeinflusst. Mit zunehmendem Alter einer Frau sinkt der AMH- Spiegel ab. Liegt die AMH- Konzentration bis zum 35. Lebensjahr eher > 2 µg/L, kommt es danach zu einem kontinuierlichem Absinken bis zu kaum noch messbaren Werten in der Menopause. Die Zahl falsch positiver bzw. falsch negativer Teste wird in der Literatur mit 15-20 % angegeben. Beim PCO- Syndrom werden deutlich erhöhte Werte (> 5 µg/L, teilweise > 15 µg/L) beschrieben. 89 ↑ PCO- Syndrom ↓ eingeschränkte ovarielle Funktionsreserve ANTIMYKOTIKA [HEFEN, DERMATOPHYTEN, SCHIMMELPILZE, MYKOSEN] MATERIALENTNAHME Grundsätzlich ist die antimykotische Therapie vor Entnahme von Untersuchungsmaterial möglichst 8 Tage lang auszusetzen, da sonst wenige Chancen bestehen, den Erreger anzuzüchten. Pilzfäden von Dermatophyten, Hefen und Schimmeln sind im mykologischen Nativpräparat nicht voneinander zu unterscheiden. Aus diesem Grunde ist die Anzüchtung und Identifizierung des Erregers erforderlich, um eine spezifische und von der Kostenseite her vertretbare Therapie einleiten zu können. Beispiel: Dermatophyten reagieren auf Griseofulvin, Hefen nicht. Die Materialentnahme ist ein wirklich entscheidender Punkt, und sie sollte daher so sorgfältig wie möglich erfolgen, damit die Kontamination mit Keimen aus der Umgebung verhindert und langsam wachsende Organismen wie Dermatophyten nicht durch Überwucherung maskiert werden. A) Haut und Hautanhangsgebilde Lokalisation Äußere Haut Hautwunden Haare Nägel Untersuchungsmaterial und Entnahmetechnik Ungeeignet ist die Wundabstrichtechnik. Das verdächtige Areal wird mit 70 % igem Alkohol vorgereinigt. Lose liegende Schuppen und Krusten werden entfernt. Mit einem keimfreien Löffel oder Skalpell werden vom Rande der Läsionen am Übergang zum Gesunden oder aus der Tiefe Schuppen oder feine Hautteile (20-40) abgeschabt und in einer sterilen Petrischale (im Labor anfordern) aufgefangen Watteträgerabstrich von Eiter, Sekreten bzw. Exzisionsmaterial Nicht geeignet sind abgeschnittene Haarbüschel. Verdächtige, stumpfartig stehengebliebene oder mit Knötchen behaftete Kopf- oder Körperhaare müssen manuell epiliert werden (20-40) evtl. mit Lupe und Pinzette Nicht geeignet sind abgeschnittene Nägel. In den äußeren Nagelbezirken sind die Pilzelemente meist durch Alter und Therapieversuche abgestorben und nicht mehr anzüchtbar. Vielmehr müssen die mykoseverdächtigen Bezirke nach vorheriger Reinigung mit 70 % igem Alkohol freigelegt werden. Sie befinden sich meist an der Unterseite oder dem Nagelrand am Übergang zum gesund erscheinenden Gewebe. Mit scharfem, sterilem Skalpell werden 20 bis 40 sehr kleine Nagelteilchen abgelöst und in einer sterilen Petrischale aufgefangen. B) Weitere Organe Lokalisation Sepsis Endokarditis zerebrale Infektion Ohr Auge Nase, Nebenhöhlen 90 Untersuchungsmaterial Venen- / Arterienblut (Kulturflasche) Venen- / Arterienblut (Kulturflasche) Liquor cerebrospinalis Lokalisation Pleurahöhle Untersuchungsmaterial Pleurapunktat Magen Magensaft, Erbrochenes Intestinum Stuhl Eiter, Sekret, Watteträgerabstrich Watteträgerabstrich, Biopsiematerial Perianalbereich Watteträgerabstrich Milz, Leber, Knochenmark, Lymphknoten Gallenwege Punktate Sekret, Spülflüssigkeit Galle Lokalisation MundRachenraum Tiefer Respirationstrakt Männliches Genitale Untersuchungsmaterial Watteträgerabstrich, Gurgelwasser Sputum, Bronchialsekret, Bronchialspülflüssigkeit, Trachealsaugsekret, Biopsiematerial Ejakulat, Exprimat, Wattetr.Ab. Lokalisation Niere, Ureter, Blase Weibliches Genitale Untersuchungsmaterial Katheterurin Watteträgerabstrich Vulva, Vagina, Cervix, CervixBiopsie Weitere Untersuchungsmaterialien von klinischer Relevanz: Dauerkatheter, Drains, Sonden, Wundeinlagen, Nahtmaterial, Fremdkörper von Verletzungen, Lebensmittelreste bei Lebensmittelinfektion oder Intoxikation. ANTIMYKOTIKA Grundsätzlich sind alle Dermatophyten der Gattungen Trichophyton, Mikrosporon, Epidermophyton und Keratinomyces griseofulvinempfindlich. Es sind jedoch bei humanpathogenen Pilzen unterschiedliche Empfindlichkeiten sowie Primär- und Sekundär- Resistenzen gegen einzelne Antimykotika beobachtet worden. Bei Risikopatienten, insbesondere bei Therapieversagern empfiehlt sich daher eine orientierende Überprüfung der Sensibilität des Erregers (Heferesistenzbestimmung #). Substanz Nystatin[Polyen] Handelsnamen(Auswahl) Biofonal, Candio- Hermal, Moronal, Nystatin „Lederle“ Amphotericin B [Polyen] Ampho- Moronal Clotrimazol [Imidazol- Derivat] Econazol [Imidazol- Derivat] Canesten, Canifug, MykoCordes, Durafungol Epi- Pevaryl Fenticonazol [Imidazol- Derivat] Fenizolan, Lomexin Miconazol [Azol] Daktar, Micotar Ketoconazol [Azol] Bifonazol [Azol] Fluconazol [Azol] Itraconazol [Azol] Oxiconazol [Azol] Nizoral, Terzolin Bifomyk, Mycospor Diflucan, Fungata, Fluconazol Sempera, Siros Myfungar Amorolfin [Morpholin- Derivat] Ciclopirox [Pyridon- Derivat] Naftifin [Allylamin- Gruppe} Terbinafin [Allylamin- Gruppe} Tolnaftat [Thiocarbamat] Griseofulvin [Benzofuran- Derivat] 5- Flucytosin [fluoriertes Pyrimidin] Voriconazol [Imidazol- Derivat] Caspofungin [Echinocandin] Loceryl Batrafen Exoderil Lamisil Tonoftal, Tinatox Likuden, Gricin, Griseo- CT Ancotil VFEND Cancidas Darreichungsform Dragees, Ovula, Creme, Salbe, Puder, Suspension, Gel, Filmtabletten, Paste, Pulver, Tropfen Ovula, Tabletten, Creme, Lotio, Lutschtabletten, Suspension, Trockensubstanz Creme, Salbe, Vaginaltabletten, Lösung, Puder, Spray Lotio, Puder, Lösung, Creme, Ovula, Spray Creme, Spray; Lösung, Ovula Creme, Lösung, Lotio, Gel, Puder, Tabletten, Ovula Creme, Tabletten, Lösung Creme, Gel, Lösung, Spray, Puder Kapseln, Saft, Infusionslösung Kapseln, Lösung Creme, Lösung, Spray, Vaginaltabletten, Puder Nagellack, Creme Creme, Lösung, Puder Creme, Gel, Lösung Creme, Tabletten Creme, Lösung, Puder, Spray Tabletten, Creme Infusionslösung Infusionslösung, Lösung, Tabletten Infusionslösung 91 ANTIOXYDATIVE KAPAZITÄT * Material : 1 ml Serum Referenz : s. Befund Methode: Photometrie Indikation: Freie Radikale entstehen im Körper bei einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen, insbesondere aber auch als Antwort auf Exposition gegenüber ionisierenden Strahlen, UV- Licht, Pollution, halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, Hypoxie, Zigarettenrauch u.a.. Sie sind reaktive Moleküle, die zu Zellschäden und Zelltod führen können. Durch freie Radikale werden insbesondere die mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Zellmembranen, Proteine wie Enzyme, Transportproteine in Zellmembranen und die DNA geschädigt. Jedes freie Radikal kann Kettenreaktionen verursachen, die so lange ablaufen bis das freie Radikal durch Reaktion mit einem anderen freien Radikal oder das Antioxydantien- System entfernt worden ist. Dieses besteht aus drei Hauptgruppen, den primären Antioxydantien (z.B. SuperoxydDismutase, Glutathion- Peroxydase und den metallbindenden Proteinen), den sekundären Antioxydantien (z.B. Vitamin E und C, β- Carotin, Albumin, Bilirubin) und den tertiären Antioxydantien (z.B. DNS- RepairEnzymen, Methionin- Sulfoxid- Reduktase). Erniedrigte Spiegel der antioxydativen Enzyme SuperoxydDismutase (SOD) und Glutathion- Peroxydase sowie der Antioxydantien- Kapazität werden nun mit einer Vielzahl von Erkrankungen wie z.B. Krebs, Arteriosklerose, rheumatoider Arthritis, Hepatopathien und Retinopathie in Verbindung gebracht. Die Bestimmung der Antioxydantien- Kapazität erlaubt Risikopatienten herauszufinden und möglicherweise durch entsprechende Supplementierung zu schützen. α2- ANTIPLASMIN * Material : Referenz : 5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand gefroren. Spezialversandgefäß im Labor anfordern. s. Befund Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Verdacht auf hereditären Alpha- 2Antiplasminmangel, Verd. auf Hyperfibrinolyse (z.B. Verbrauchskoagulopathie), Überwachung der fibrinolytischen Therapie , Verd. auf Synthesestörung bei Hepatopathie α2- Antiplasmin bindet als Plasmin- Inhibitor sofort freies Plasmin, das sich im Blut befindet. Vermehrte Plasminbildung führt zu einem relativen Mangel des Inhibitors und somit zu erhöhter Spaltung des Fibrinogens. woraus sich dann die starke Blutungsneigung bei Hyperfibrinolyse erklärt. ↑ Venenthrombose tiefe, Verschlusskrankheit arterielle zerebrale, Fettsucht, Diabetes mellitus ↓ Mangel angeboren, Gerinnung disseminierte intravasal, Hepatopathie, Pankreatitis akute ANTISTAPHYLOLYSIN * [ASTA] Material : Referenz : 1 ml Serum ≤ 2 I.E. Indikation: Serologischer Nachweis von Staphylokokkeninfektionen (Osteomyelitis, Sepsis, Pneumonie, Meningitis, Prostatitis, Karditis etc), insbesondere solchen, bei denen ein direkter Erregernachweis schwierig ist, nach vorheriger Antibiotikatherapie und bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Anstieg 14-21 Tage nach erfolgter Infektion, Maximum nach 2-3 Monaten, Abfall nach 5-6 Monaten in den Referenzbereich. Ansteigende Werte sprechen für eine floride Staphylokokkeninfektion. Allgemein zeigen Infektionen der Haut und Schleimhäute niedrigere Werte als tiefe Infektionen oder Sepsis(> 8 IE/ml) ↑ Osteomyelitis, Pyodermie, Abszess, Sepsis, Nasen- NH- Entzündung, Myokarditis, Pneumonie, Meningitis, Otitis media, Tonsillitis hervorgerufen durch Staphylokokken 92 ANTISTREPTODORNASE * [STREPTOKOKKEN- ANTI- DNASE B] Material : Referenz : 1 ml Serum < 200 E/ml s. Antistreptolysin s. Antihyaluronidase Indikation: Nachweis von Streptokokkeninfektionen, insbesondere wenn Folgeerkrankungen (rheumatisches Fieber, reaktive Arthritis, akute Glomerulonephritis, Endokarditis, Chorea minor) vorliegen. Antistreptodornase- Titer steigen 3-4 Wochen nach Streptokokken- Infektion an und fallen in der Regel nach 3 Monaten wieder ab. Auffällige Antistreptodornase –Titer finden sich bei 60 % der Glomerulonephritiden und bis zu 80 % der Streptokokken- Pyodermien. ↑ Streptokokken- Infektion, akutes rheumatisches Fieber, akute Glomerulonephritis, Chorea minor ANTISTREPTOKOKKEN-HYALURONIDASE * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Antistreptolysin Erwachsene : < 300 E/ml s. Antistreptodornase Indikation: Nachweis von Streptokokkeninfektionen, insbesondere wenn Folgeerkrankungen (rheumatisches Fieber, reaktive Arthritis, akute Glomerulonephritis, Endokarditis, Chorea minor) vorliegen. ↑ Streptokokken- Infektion, akutes rheumatisches Fieber, akute Glomerulonephritis, Chorea minor ANTISTREPTOLYSIN [ASL] Material : Referenz : 1 ml Serum Erwachsene Kinder < 200 IU/ml < 150 IU/ml s. Antistreptodornase s. Antihyaluronidase Indikation: Nachweis von Streptokokkeninfektionen, insbesondere wenn Folgeerkrankungen(rheumatisches Fieber, reaktive Arthritis, akute Glomerulonephritis, Endokarditis, Chorea minor) vorliegen Die diagnostische Sensitivität des ASL ist mit 50-80 % unbefriedigend. Insbesondere bleibt nach Streptokokken- Pyodermien häufig ein Titer- Anstieg aus. Eine deutliche Verbesserung der diagnostischen Sensitivität lässt sich durch die zusätzliche Bestimmung der Antistreptodornase B und der Antihyaluronidase erreichen. 1 –3 Wochen nach Infektion Werte von mehreren Tausend I.E. möglich. Höchste Titer nach 3-6 Wochen Meist Normalisierung innerhalb von 6 Wochen bis zu einem Jahr. Rheumatisches Fieber tritt nur nach A- Streptokokken- Infektionen der oberen Luftwege auf. Der ASL- OTiter steigt jedoch auch nach C- und G- Streptokokken- Infektionen an, welche zwar Halsinfektionen, aber kein rheumatisches Fieber verursachen können. Das Exoenzym Desoxyribonuklease B wird jedoch fast nur von A- Streptokokken gebildet, so dass der Nachweis der entsprechenden Antikörper Anti- DNAse B sehr spezifisch für eine A- Streptokokken- Infektion ist. Patienten mit akutem rheumatischem Fieber sind solange als bedroht anzusehen, bis der ASL- Titer konstant niedrig bleibt. ↑ akutes Rheumatisches Fieber, Scharlach, Erysipel, Tonsillitis, Streptokokkenpneumonie, Streptokokken- Infektion, Myokarditis, Endokarditis 93 ANTITHROMBIN III –Aktivität und Konzentration * [ AT III] Material : Referenz : 3 ml Citratblut , bitte gesondertes Röhrchen Aktivität: 80-120 % Blut bitte spätestens 2 Std. nach Blutentnahme zentrifugieren, Überstand abnehmen und als Plasma beschriften. Plasma hält bei 4ºC ca. 5 Tage. Indikation: Verdacht auf angeborenen familiären heterozygoten AT III- Mangel (Prävalenz 1:2000 bis 1:5000),Kontrolle der Substitutionstherapie, Abklärung thrombophiler Diathesen, Verdacht auf Verbrauchskoagulopathie sowie Verlaufs- und Therapiekontrolle , Verdacht auf erworbenen AT III- Mangel (z.B. HELLP- Syndrom, nephrotisches Syndrom, Leberzirrhose), Verd. auf Heparinresistenz Antithrombin III wird zur Gruppe der wichtigsten Inhibitoren der plasmatischen Gerinnung gezählt (neben ά- 2- Makroglobulin und α-2- Antiplasmin). Bei Verminderung kann es zu bedrohlichen Störungen des hämostatischen Gleichgewichts kommen (Thrombose, disseminierte intravasale Gerinnung). Als kritisch gelten Werte unter 75-80 % der Norm. Ein AT III- Mangel findet sich bei etwa 5 % aller Thrombosepatienten. In der Anfangsphase einer i.v.- Heparintherapie sinkt die AT III- Aktivität vorübergehend bis zum 3. Tag um 20-30 % ab. Unter Markumar und bei Cholestase steigt AT III an. Niedriger pH- Wert führt zum Absinken des AT III. Bei den angeborenen AT III- Mängeln unterscheidet man den Typ I: vermindert sind dabei AT- Aktivität und AT- Konzentration und den Typ II: vermindert ist dabei nur die Aktivität bei normaler AT- Konzentration Zur Absicherung der Diagnose eines angeborenen AT III- Mangels sind Mehrfachbestimmungen zu empfehlen. ↓ Antithrombin III- Mangel hereditärer, erhöhter AT III- Verbrauch (Sepsis, DIC, Lungenembolie, Malignom, OP, schwere Infektion), Hepatopathie, Alkoholismus, Toxine, Leberzirrhose, längere HeparinGabe, orale Kontrazeptiva, Östrogensubstitution, nephrotisches Syndrom, exsudative Enteropathie, Neugeborene, Proteinverlust- Syndrom, α1- ANTITRYPSIN * Material : Referenz : 1 ml Serum 2 g Stuhl Serum: Säuglinge: 0.6-2.31 g/L Kinder : < 3 Jahre 0.8-2.0 g/L ≥ 3 Jahre 0.9-2.0 g/L Erwachsene: M- Phänotyp 0.9-1.8 g/L Stuhl: < 26,8 mg/dl 94 Indikation: Verdacht auf hereditären α-1- Antitrypsinmangel, Icterus prolongatus des Neugeborenen, Hepatopathie unklarer Genese, Leberzirrhose, iuveniles Emphysem. Die Bestimmung im Stuhl dient dem Nachweis von enteralen Eiweißverlusten. Die klinische Bedeutung der a-1-Antitrypsin- Bestimmung liegt in der Erkennung von Personen mit homozygotem a- 1-Antitrypsin- Mangel. Der genetische Polymorphismus des a-1- Antitrypsins lässt sich elektrophoretisch darstellen. Klinisch bedeutsam ist die Erkennung der Merkmalsträger PiZZ, PiMZ und PiSZ, da bei ihnen Erkrankungen von Lunge und Leber auftreten können. ↑ Infektion, Neoplasie, Systemerkrankung, Gewebsinfarkt ↓ Ikterus prolongatus, Leberzirrhose kindliche, Emphysem juveniles, Nephrose, Panniculitis (PiZZ) α1- ANTITRYPSIN GENOTYPISIERUNG * Material : Referenz : 2 ml EDTA- oder Citratblut s. Befund Methodik: Gensymbol P 1, PCR und Sequenzierung der Exons 2-5 Indikation: Verdacht auf hereditären α-1- Antitrypsinmangel. Ikterus prolongatus, kindliche Leberzirrhose, iuveniles Lungenemphysem α1- ANTITRYPSIN- PHÄNOTYPISIERUNG * Material : 2 ml Serum Referenz : α1-AT- Spiegel bei α1-AT- Mangel: Häufigkeit(%) PI MM 92.6 100 Pi MZ 2.2 61 PI ZZ 0,06 15 Pi MS 3.9 83 PI SS 0.4 63 Pi SZ < 40 Pi IZ 50 % des Normwerts 90-200 mg/dl 55-122 mg/dl 14-30 mg/dl 75-166 mg/dl 57-126 mg/dl 36-80 mg/dl 45-100 mg/dl Indikation: Hereditärer α-1- Antitrypsinmangel Homozygote PI ZZ- Träger haben das größte Risiko an einem Lungenemphysem oder einer Leberzirrhose zu erkranken. Heterozygote PI MZ- und PI SZ- Träger neigen zu chronischen Lebererkrankungen und zum Lungenemphysem. α1- ANTITRYPSIN- CLEARANCE * Material : Referenz : 1 ml Serum s. ß- Carotin Clearance: < 35 ml/Tag s. Laktose- Toleranztest s. Xylose- Toleranztest s. Vitamin B 12 Indikation: Verdacht auf enterales Eiweißverlust- Syndrom, genuine intestinale Lymphangiektasie, Lymphabflussstörungen, Verlauf und Diagnose aktiv entzündlicher Darmprozesse (M. Crohn, nekrotisierende Enterocolitis, Darmtuberkulose, etc) 95 APC- RESISTENZ und FAKTOR- V- MUTATION * Material : Referenz : 3 ml Citratblut (APC- Resistenz) normaler Faktor V: Ratio > 2.1 heterozyg. Faktor VLeiden- Träger: Ratio: 1.4 - 1.6 homozygote Faktor VLeiden- Träger: Ratio: < 1.5 + 3 ml EDTA- Blut(Faktor- V- Mutation) Indikation: Abklärung einer Thromboseneigung, Verordnung oraler Kontrazeptiva bei entsprechender Familienanamnese, Familienuntersuchung bei Angehörigen mit APC- Resistenz, Thromboembolien, Patienten mit Antiphospholipid- Syndrom (erworbene APC- Resistenz), vermehrte Aborte oder Frühgeburten Protein C-, Protein S und AT III- Mangelzustände sind eher seltene Ursachen (jeweils etwa 2-5 % der Thrombosepatienten) einer Thrombophilie. Ein großer Anteil (etwa 20-40 % der Thrombosepatienten) ist auf eine Resistenz gegenüber dem aktivierten Protein C zurückzuführen. Die Faktor V- Leiden- Mutation findet sich mit einer Prävalenz von 2-4 % in der europäischen Bevölkerung. Homozygote Anlageträger haben ein etwa 80 fach, heterozygote immer noch en etwa 8 fach höheres Risiko für eine Venenthombose. Etwa 95 % der APC- resistenten Patienten zeigen eine Punktmutation am Faktor V Gen (A506G), die sog. Faktor V Leiden- Mutation, die dazu führt, dass der Faktor V durch das Protein C nicht gespalten werden kann und weiter aktiv bleibt. Das Risiko einer Thrombose steigt dadurch um das 8 fache (bei Pilleneinnahme um das 35 fache) an, wobei dieses Risiko durch Rauchen nochmals deutlich gesteigert wird. Weitere Mutationen des Faktor V – Gens sind die Cambridge- Mutation und die Faktor V H1299R- Mutation. Wo keine Mutation nachweisbar ist, ist eine andere Ursache für die APC- Resistenz anzunehmen (z.B. Lupusantikoagulanz). Eine „Faktor- V- Mutation“ kann allerdings auch bei unauffälliger APC- Resistenz oder bei Patienten mit Protein C- oder Protein S- Mangel vorliegen, wobei das Vorliegen eines Inhibitordefektes und der Faktor- V- Mutation ein besonders hohes Thromboserisiko darstellt. Bei Patienten mit einer APC- Resistenz sollte in Risikosituationen (Bettlägerigkeit, chirurgische Eingriffe, längere Flugreisen etc.) eine Thromboseprophylaxe durch einmal tägliche s.c. Gabe eines niedermolekularen Heparins (z.B. Clexane 40, Fragmin P forte) durchgeführt werden. Dauer der oralen Antikoagulation Lokalisation und Häufigkeit von heterozygot homozygot thrombotischen Ereignissen Kein thrombotisches Ereignis Keine oralen Antikoagulantien Keine oralen Antikoagulantien Erstmalig isolierte Beinvenenthrombose bis zu 1 Jahr auf Dauer Bein-/ Beckenvenenthrombose bis zu 5 Jahren auf Dauer Thrombose mit Lungenembolie bis zu 5 Jahren auf Dauer Zweitthrombose auf Dauer auf Dauer Empfehlungen zur Thromboseprophylaxe bei Faktor V- Leiden Anlageträgern (Dt. Ärzteblatt 95, Heft 38, B1819, 1998) ↑ verminderte PTZ, orale Antikoagulation (wenn kein F V- Mangelplasma verwendet wird) ↓ Faktor - V- Mutation, verringerte APC- Sensitivität, Lupus Antikoagulanz, F VIII- Erhöhung, Schwangerschaft, orale Kontrazeptiva APERT-SYNDROM * s. Akrozephalosyndaktyle- Syndrom APOLIPOPROTEIN A I und II * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Apo A I: Männer: 1.10 - 2.05 g/L Frauen: 1.25 - 2.15 g/L Stabilität im Serum bei 4° C mindestens 3 Tage 96 APOLIPOPROTEIN A I und II * Apo A II: s. Befund Indikation: Risikoabschätzung und Früherkennung eines atherogenen Risikos sowie Verlaufskontrolle unter lipidsenkender Therapie. Apo I und Apo II sind die Hauptproteine des HDL- Cholesterins. Apo A II scheint als koronarer Risikofaktor ohne Bedeutung zu sein. In vielen Studien fanden sich bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit verminderte Apo A I- Werte. ↑ Familiäre Hyper- α- Lipoproteinämie, Gewichtsabnahme ↓ α- Lipoprotein- Mangel (Tangier- Erkrankung), Apo- CII- Mangel, Apo A- I Milano, Diabetes mellitus, nephrotisches Syndrom, Cholestase, chronisches Nierenversagen, verschiedene Formen der Hypertriglyceridämie, Hepatitis Apolipoprotein A-I Defizienz * [ApoA-I Defizienz, Hypoalphalipoproteinämie ] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationssuche APOA1- Gen bei V.a. APO A-I-Mangel Methode: Amplifizierung von 4 Exons des APOA1- Gens inklusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: V.a. Apo A-I-Mangel, DD Hypoalphalipoproteinämie APOLIPOPROTEIN B * Material : Referenz : 1 ml Serum Männer: 0.55 - 1.40 g/L Frauen: 0.55 - 1.25 g/L Indikation: Risikoabschätzung und Früherkennung eines atherogenen Risikos. Therapie sowie Verlaufskontrolle unter lipidsenkender Therapie. Apolipoprotein B fehlt bei der A- ß- Lipoproteinämie und bei der homozygoten Hypo- ß- Lipoproteinämie, so dass die Apolipoprotein B- Bestimmung bei diesen Erkrankungen als Bestätigungstest eingesetzt werden kann. ↑ Hyperlipoproteinämien Typ IIa, IIb, IV und V, Diabetes mellitus, Hypothyreose, nephrotisches Syndrom, Nierenversagen, Leberschaden, M. Cushing, Porphyrie, Gravidität, Anorexie, Sphingolipodystrophie ↓ A- β- Lipoproteinämie, heterozygote Hypo- β- Lipoproteinämie, Hyperlipoproteinämie Typ I, Hyperthyreose, chronische Anämie, Malabsorption, Reye- Syndrom, Myelom, chronische Lungenerkrankung, hepatozelluläre Dysfunktion APO-LlPOPROTEIN B- Defizienz * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse im APOB- Gen bei Verd. a. Apolipoprotein B Defizienz s. auch LDL- Rezeptor- Defekt Methode: Amplifizierung von 29 Exons des APOB- Gens inklusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender 97 APO-LlPOPROTEIN B- Defizienz * Restriktionsanalyse bzw. Sequenzanalyse Indikation: familiäre Hypercholesterinämie, DD Hypercholesterinämie, Hyper-ß- Lipoproteinämie APOLIPOPROTEIN C- II * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Indikation: Verdacht auf Chylomikronämie- Syndrom Apo C- II und sind eine Ursache für das Chylomikronämie- Syndrom. APOLIPOPROTEIN C- II- DEFIZIENZ *[ Lipoproteinlipase- Defizienz] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Material: Anforderung: Mutationsanalyse im APOC2- Gen ggf. im LPL- und APOA5- Gen bei Verd. auf Hyperlipoproteinämie, Typ I Methode: Amplifizierung von 4 Exons des APOC II- Gens (evtl. von 10 Exons des LPL- Gens , selten des APOA5- Gens)inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verdacht auf Chylomikronämie- Syndrom (Hyperlipoproteinemia, Typ I) Hypertriglyceridämie(meist Werte zwischen 1000-4000 mg/dl), rezidivierende Pankreatitiden, Hepatomegalie, eruptive Xanthome APOLIPOPROTEIN E, ISOFORMEN * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: APOE-2/3/4 Genotyp bei Typ IIIHyperlipoproteinämie bzw. M. Alzheimer Methode: DNA- Amplifizierung entsprechender Bereiche des APOE- Gens und SondenhybridisierungIndikation: Abklärung einer Apolipoprotein E-2- Homozygotie bei Typ III- Hyperlipoproteinämie. Das Apolipoprotein E tritt in 6 Isoformen auf. Etwa 10 % der Patienten mit E2/E2- Homozygotie entwickeln eine Typ III- Hyperlipoproteinämie Fast alle Patienten mit einer Hyperlipoproteinämie vom Typ III sind homozygote E2 Träger. Das E4- Allel findet sich gehäuft bei Patienten mit familiärem oder sporadischem M. Alzheimer. APRINDIN * Material : 98 Referenz : APRINDIN * 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ARBO- VIREN * Material : Referenz : 2 ml Serum s. auch FSME, Dengue- Fieber, Gelbfieber, LyssaVirus und Pappatacifieber Die Zusammenfassung von über 300 Viren ist nicht taxonomisch begründet, sondern beruht auf ihrem epidemiologischen Verhalten, nämlich der Übertragung durch Arthropoden. Zur Gruppe der Arboviren gehören die Toga- Viren (Alpha- und Flaviviren), die Bunyaviren sowie der Genus Orbivirus der Reoviridae. Im weiteren Sinne werden auch die Arenaviridae, Rhabdoviridae und Filoviridae hinzugezählt. ARENA- VIREN * Material : Referenz : 1 ml Serum s. LCM- Virus, Juninvirus (argent. hämorrhagisches Fieber) Machupovirus ( boliv. hämorrhagisches Fieber) Lassavirus (Lassafieber) ARGININ * Material : Referenz : 1 ml EDTA-Plasma Serum: Säuglinge Kinder Erwachsene 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. bis 2.2 mg/dl bis 1.1 mg/dl bis 2.2 mg/dl Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 100 Säuglinge bis 100 Kleinkinder bis 110 Schulkinder bis 120 Erwachsene 10-90 Indikation: Verdacht auf Argininämie Klinik: schwerste mentale Retardierung mit spastischer Diplegie der Beine, Krampfanfällen, Tremor, Ataxie, Choreoathetose, Schluckstörungen, psychotischen Zuständen. ↑ Serum: Argininämie, Citrullinämie Urin: Cystinurie, Argininämie ARGININ- INFUSIONS- TEST * Indikation: Verdacht auf Wachstumshormon- Mangel 99 Dem nüchternen Patienten wird Arginin in einer Dosis von 0.5 g/kg KG über 30 Minuten als 5 % ige Lösung (physiologische Kochsalzlösung) i.v. infundiert. Blutentnahme: Blut für STH- Bestimmung 30 Minuten und direkt vor sowie 30, 60, 90 und 120 Minuten nach Gabe. Nebeneffekte und Kontraindikationen: Übelkeit und Erbrechen kommen vor. Kontraindikation für die Durchführung sind schwere Hepatopathien, Nephropathien und Neigung zur Azidose. Interpretation: Beim Gesunden steigen die STH- Spiegel nach 30-60 Min. auf mindestens 7 ng/ml an. Eine subnormale Antwort sollte durch einen anderen Provokationstest( Insulin, Glukagon, Clonidin oder L-Dopa) bestätigt werden, da ca. 20 % gesunder Patienten nicht auf Arginin reagieren. Beim hypothalamischen STHMangel ist der Anstieg verzögert. ARIPIPRAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ARSEN * Material : 10 ml Urin Referenz : s. Befund 2 ml Serum oder EDTA- Blut Indikation: Verdacht auf akute oder chronische Arsenvergiftung Vorkommen und Gebrauch: Farbstoffe, Schädlingsbekämpfung, fossile Brennstoffe, Schmelzereien. Stoffwechsel: Aufnahme erfolgt über Haut, Gastrointestinaltrakt und Lunge, Ausscheidung über Harn. Symptome: akut: Kopfschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe, Nierenversagen, Koma chronisch: Hyperkeratose, Tracheitis, Polyneuropathie, Arsenmelanose, Hepatopathie, Enzephalopathie, hämolytische Anämie ARYLSULFATASE A * Material : Referenz : 2 ml Serum 10 ml Urin s. Befund Methode: Photometrie Indikation: Metachromatische Leukodystrophie ↓ Metachromatische Leukodystrophie ↑ Lungen- Ca ASCARIDEN- Nachweis Material : Referenz : Nachweis von Wurmeiern in Stuhlproben. negativ 100 ASCARIDEN- Nachweis 3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen Nachweis von adulten Würmern 2 ml Serum (AK- Nachweis): s. Nematoden- AKNachweis Indikation: Eosinophiles Lungeninfiltrat, Pneumonie, Enteritis, Erbrechen, Ileus Der AK- Nachweis empfiehlt sich bei Vorliegen einer Eosinophilie und negativen Stuhlbefunden. Eine Kontrolle des Therapieerfolges sollte 1-2 Monate nach Behandlungsende erfolgen. ASIALO-GLYKOPROTEIN- Rezeptor AK *[AGPR] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: EIA Indikation: Autoimmunhepatitiden, toxische und virale Lebererkrankungen Der AGPR ist ein Bestandteil des Leberspezifischen Membran- Lipoproteins (LSP). Anti- AGPR sind relativ spezifisch für die autoimmune Hepatitis. Sie sind teilweise auch positiv bei der primär biliären Zirrhose, Hepatitis B und der Alkoholischen Hepatitis. Sie sind als Verlaufsparameter geeignet, da die Titerhöhe von der Entzündungsaktivität abhängig ist. AGPR- positive Patienten sollen nach Absetzen einer Kortikosteroidtherapie häufiger zu Rückfällen neigen als AGPR- negative. ASPARAGIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (mg/dl): 1-3 Monate 0.08-0.44 3 Mo- 6 Jahre 0.95-1.90 6-18 Jahre 0.42-0.82 Erwachsene 0.40-0.91 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 2500 Säuglinge bis 2000 Kleinkinder bis 1500 Schulkinder bis 800 Erwachsene 80-500 Indikation: Verdacht auf Hartnup disease und Cystinose ↑ im Serum: Citrullinämie, im Urin: Hartnup disease, Cystinose, schwere Verbrennung ASPARAGINSÄURE * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (mg/dl): Frühgeborenes0.13 ± 0.13 Neugeborenes < 0.21 1-3 Monate 0.05 ± 0.03 9 Mo - 2 Jahre < 0.12 19 Mo- 10 Jahre < 0.27 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS 101 ASPARAGINSÄURE * s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 6-18 Jahre Erwachsene < 0.19 < 0.32 mg/dl x 75.1 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 250 Säuglinge bis 200 Kleinkinder bis 150 Schulkinder bis 100 Erwachsene 40-240 Indikation: Dicarboxyl- Aminoazidurie (Glutaminsäure, Asparaginsäure) ASPERGILLUS- ANTIGEN Material : Referenz : 1 ml Serum negativ oder BAL Methode: EIA Indikation: Verdacht auf systemische Aspergillose. Bei Verdacht auf systemische Apergillose sollte wegen der nicht befriedigenden Sensitivität der einzelnen Nachweisverfahren mehrgleisig verfahren werden. ASPERGILLUS- KULTUR Material : Referenz : BAL negativ Evoziertes Sputum Methode: Kultur Indikation: Verdacht auf Aspergillose ASPERGILLUS- FUMIGATUS- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut, Sputum, Trachealsekret, Bronchiallavage negativ Indikation: Verdacht auf systemische oder pulmonale Aspergillose ASPERGILLUS- FUMIGATUS- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum < 1 : 160 Methode IHAT Indikation: Aspergillus- AK können auch bei Gesunden nachgewiesen werden. In > 90 % ist Aspergillus fumigatus Verursacher einer Aspergillose. Aspergillus fumigatus- AK finden sich typischerweise bei der disseminierten invasiven Aspergillose, die ganz überwiegend bei immunsupprimierten Patienten auftritt. Eine fehlende Serokonversion bzw. fehlender Titeranstieg schließen allerdings bei Immunsupprimierten eine Aspergillose nicht aus. Aspergillus- fumigatus- AK finden sich auch bei der bronchopulmonalen Aspergillose und beim Aspergillom. 102 Wegen der unbefriedigenden Sensitivität der Nachweisverfahren sollte auch der kulturelle und mikroskopische Aspergillus- Nachweis versucht werden. ASTROVIRUS- ANTIGEN- NACHWEIS Material : Referenz : Haselnussgroße Stuhlprobe negativ Indikation: akute Gastroenteritis, vor allem bei Kleinkindern ASPIRIN- SALICYLURSÄURE- TEST * Material : Referenz : s. unten Salicylursäureausscheidung 50-75 % der verabfolgten Aspirindosis Indikation: Überprüfung der Phase II- Glycin- Konjugation Dieser Test ersetzt den Benzoat/Hippursäuretest und dient der Überprüfung der Phase II- GlycinKonjugation. Aspirin (= Acetylsalicylsäure) dient als Modellsubstanz für die Fähigkeit des Organismus, Fremdstoffe bzw. deren Metabolite durch Kopplung an Glycin zu wasserlöslichen Carbonsäuren, die leichter über Niere und Galle ausgeschieden werden können, zu entgiften. Acetylsalicylsäure wird im Körper schon in der Mukosa des Intestinums unter Abspaltung der Acetylgruppe rasch zur Salicylsäure hydrolysiert; diese wird überwiegend (zu ca. 60-75 %) unter Kopplung an Glycin zur Salicylursäure metabolisiert und als solche ausgeschieden. Diese Kopplung an Glycin ist kapazitätslimitiert und unterliegt großen Schwankungen, die genetisch determiniert zu sein scheinen. Patientenvorbereitung: Mindestens 48 Stunden vor und während der gesamten Dauer des Aspirin- Testes dürfen außer der als Testsubstanz gegebenen Aspirindosis keine aspirinhaltigen Arzneimittel gegeben werden. Eine Kombination mit dem Coffein- Test ist möglich. Es sind dann die Vorschriften für beide Tests zu beachten. Testdurchführung: • 2 Urin- Sammelgefäße vorbereiten (Beschriftung: „Vorwert“ und „8-h- Sammelurin“). • Vor Einnahme der Aspirindosis Blase entleeren; Urin auffangen im Behälter mit der Aufschrift „Vorwert“, Urin gut mischen, eine Probe von ca. 20 ml in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit Namen, Datum und der Aufschrift „Vorwert“ beschriften und bis zum Versand kühl aufbewahren. • Tabletteneinnahme (400-500 mg „Aspirin“, z.B. „Aspirin plus C“ oder ähnliches) mit reichlich Flüssigkeit • Urinsammlung während der nächsten 8 Stunden nach Tabletteneinnahme in den Sammelbehälter mit der Aufschrift „8-h- Sammelurin“. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Letzte Blasenentleerung am Ende der achten Stunde. Sammelurin gründlich mischen. Gesamtvolumen messen und eine Probe von 20 ml in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit Namen, Datum, der Aufschrift „8-h- Sammelurin“ und dem Gesamtvolumen beschriften und bis zum Versand kühl lagern. Auf dem Begleitbogen unbedingt Körpergewicht und Aspirindosis angeben. AT III s. Antithrombin III ATENOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund 103 ATENOLOL * Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus AUTOANTIKÖRPER- Übersicht Diagnostisch relevante Autoantikörper Material: 1ml Serum A Acetylcholinrezeptor-Autoantikörper (ACHRA) Actin-Autoantikörper * AIE-75-Autoantikörper * Alanyl-tRNA-Synthetasen-Autoantikörper * Aminoacyl-tRNA-Synthetasen-Autoantikörper * Amphiphysin 1-Autoantikörper * ANA-Screening (nukleäre AK) ANCA (cANCA, pANCA) ANNA-3-Autoantikörper * Aquaproin 4-Autoantikörper * ASCA * Asparaginyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper * s. Acetyl… s. Actin-AK s. ANA s. ANCA B Bactericidal Permeability Increasing Protein-Autoantikörper * BPAG1-Autoantikörper / BP230 (bullöses Pemphigoid-Antigen 1) * BPAG2-Autoantikörper / BG180 (bullöses Pemphigoid-Antigen 2) * BPI-Autoantikörper * s. Bullöses… s. Bullöses… C C1-Esterase-Inhibitor-Autoantikörper * C3-Nephritis-Faktor * C-ANCA Calciumkanal-Autoantikörper (N-Typ) * Calciumkanal-Autoantikörper (P/Q-Typ) * Calcium-Sensing-Rezeptor-Autoantikörper (Nebenschilddrüse) * Cardiolipin-Autoantikörper * CCP-Autoantikörper CENP-Autoantikörper * CRMP-5-Autoantikörper (Collapsin Response Mediator-Protein 5) * CV2-Autoantikörper * s. ANCA s. Calcium-AK s. Calcium-AK s. Cardiolipin-AK s. CCP-AK D Desmoglein 1-Autoantikörper * Desmoglein 3-Autoantikörper * Desmoplakin I/II-Autoantikörper * Doppelstrang-DNA-Autoantikörper * E EJ * 104 s. DNA-AK ENA-Suchtest * Endomysium-IgA-Autoantikörper * Epidermale Basalmembran-Autoantikörper * s. ENA s. Endomysium-AK s. epidermale… F Fibrillarin-Autoantikörper * G Ganglioside-Autoantikörper * Glatte Muskulatur-Autoantikörper * Gliadin-Antikörper (IgA, IgG) * Glomerulus-Basalmembran-Autoantikörper Glutamat-Decarboxylase-Autoantikörper (GAD) * Glutamatrezeptor-Autoantikörper * GluR-Autoantikörper * Glycyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (EJ) * ß2-Glykoprotein 1-Autoantikörper * s. Glatte … s. Gliadin-AK s. Glom-AK H Hemmkörper-Suchtest * Heparin-Thrombozytenfaktor 4-Autoantikörper (HPF4) * Histidyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (JO1) * Histon-Autoantikörper * + + H / K -ATPase-Autoantikörper (Parietalzellen) * Hu-Autoantikörper s. Histon-AK s. Hu-AK I IA-2-Autoantikörper (Inselzellen-Antigen 2-Autoantikörper) * IAA (Insulin-Autoantikörper)* ICA (Inselzellen-Autoantikörper) * IgA-Autoantikörper * IgE-Rezeptor-Autoantikörper * Insulin-Rezeptor-Autoantikörper * Intrinsic-Faktor-Autoantikörper * Isoleucyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (OJ, NJ) * s. IA2-AK s. Insulin-AK s. Inselzellen-AK JO 1-Autoantikörper * s. JO-AK s. Intrinsic… J K Kaliumkanal-Autoantikörper * Kollagen VII-Autoantikörper * Kollagen XII-Autoantikörper * L LAMP-2 * LC1-Autoantikörper * Lamin B-Rezeptor-Autoantikörper * Laminin 5-Autoantikörper * LAMP-2-Autoantikörper * Leberantigen, lösliches, -Autoantikörper (SLA) Lebercytosol-Antigen 1-Autoantikörper (LC1) * Leber-Pankreas-Autoantikörper * Liver-Kidney-Mikrosomen-Autoantikörper (LKM) * LKM 1-Autoantikörper * LKM 3-Autoantikörper * LMA (Lebermembran-Autoantikörper) LSP (Leberspezifisches Protein-Autoantikörper) Lupus-Antikoagulant * Lysyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper * s. SLA-AK s. LKM-AK s. LMA s. LSP-AK 105 M Ma1-Autoantikörper * Ma2-Autoantikörper * MAG-Autoantikörper (Myelin assoziiertes GlykoproteinAutoantikörper) MGT-30-Autoantikörper * Mi-2-Autoantikörper * Mitochondrien-Autoantikörper * MPO-Ak (Myeloperoxidase-Autoantikörper) Munc-18-Autoantikörper * MuSK-Autoantikörper (Muskelspezifische Tyrosinkinase) * s. MAG-AK s. Mitochon… s. MPO-AK N ß-NAP-Autoantikörper * Nebennierenrinden-Autoantikörper Nebenschilddrüsen-Autoantikörper * Neuronukleäre Autoantikörper Typ 3 (ANNA-3) * Anti-Neutrophilen-Membran-Autoantikörper * Anti-Neutrophilen-Nukleus-Autoantikörper * Anti-Neutrophilen-Zytoplasma-Autoantikörper (ANCA) * NMO-Autoantikörper * Nuclear dots-Autoantikörper (Sp100) * Nuclear Pore Complex Glycoprotein-Autoantikörper (gp210) * Nucleosomen-Autoantikörper * s. Nebennieren…. s. Nuclear… O Ovar-Autoantikörper * P P53-Tumorsuppressor-Protein-Autoantikörper * p-ANCA Parathyreoidea-Autoantikörper * Parietalzellen-Autoantikörper * PCA-2 * PCNA-Autoantikörper * PM/ Scl-Autoantikörper * Proliferating cell nuclear antigen-Autoantikörper * Proteinase 3- Autoantikörper (PR3)* Protein S-Autoantikörper * Prothrombin-Autoantikörper * Purkinjezellen-Autoantikörper (Yo) Purkinjezellen-(Antigen 2)-Autoantikörper * Purkinjezellen-(CDR 62)-Autoantikörper * Purkinjezellen-(Tr)-Autoantikörper * s. ANCA s. Parietal… s. PR3-AK s. Yo-AK R Recoverin-Autoantikörper * Rezeptor-Tyrosinkinase-Autoantikörper (MuSK) * Rheumafaktor (IgM-RF) * RI/ Nova-1-Autoantikörper Ribonukleoprotein-Autoantikörper * Ribosomen-Autoantikörper * RNA-Polymerase-Autoantikörper (I, II, III) * RNase P-Autoantikörper (TH/ To) * Ryanodin-Rezeptor-Autoantikörper * S Saccharomyces cerevisiae-Antikörper (ASCA) F * 106 s. Ri-AK Scl-70-Autoantikörper * Side-chain-cleavage-enzyme-Autoantikörper (P450-scc) * Signal-Recognition Particle-Autoantikörper (SRP) * Skelettmuskel-Autoantikörper * SLA/ LP-Autoantikörper Sm-Autoantikörper * Spermatozoen-Autoantikörper * SRP-Autoantikörper * SS-A/ Ro-Autoantikörper * SS-B/ La-Autoantikörper * Stachelzellendesmosomen-Autoantikörper * Steroid-17-α-Hydrolase-Autoantikörper Steroid-21-Hydrolase-Autoantikörper * s. SCL70-AK s. Skelett… s. SLA s. Sm-AK s. SS-A-AK s. SS-B-AK T Ta-Autoantikörper (Ma2) * Th/ To-Autoantikörper * Threonyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (PL-7) * Thrombozyten-Autoantikörper * Thyreoglobulin-Autoantikörper (TG-AK) Thyreoideaperoxidase-Autoantikörper (TPO) Titin-Autoantikörper * Topoisomerase I-Autoantikörper * Transglutaminase-Autoantikörper (IgA, IgG) * TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK) Tubulus-Basalmembran-Autoantikörper * Tyrosinkinase-Autoantikörper (MuSK) * s. Thrombo… s. TG-AK s. TPO-AK s. TRAK U U1-70K-Autoantikörper * U1-A-Autoantikörper * U1-C-Autoantikörper * V VGCC-Autoantikörper * VGKC-Autoantikörper * W Wärmeagglutinine * Z Zellkern-Autoantikörper (ANA) * Zentromeren-Autoantikörper * Zinkfinger 4-Protein-Autoantikörper * Zinktransporter 8-Autoantikörper * Die Möglichkeit weitere Autoantikörper zu bestimmen - bitte im Labor erfragen. Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-Ektodermal-dystrophie-Syndrom Typ I *[ POLYENDOKRINES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1, PGA1, POLYGLANDULÄRES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse im AIRE- Gen bei Verd. a. Autoimmun-Polyendokrino-pathieCandidiasis-Ektodermal-dystrophie-Syndrom Typ 107 Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-Ektodermal-dystrophie-Syndrom Typ I *[ POLYENDOKRINES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1, PGA1, POLYGLANDULÄRES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1] Methode: Amplifizierung der 2 Exons des AIREGens mit anschließender SequenzanalyseI Indikation: chronische mukocutane Candidiasis in Verbindung mit Endokrinopathien. Azoospermie * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Nachweis von Mikrodeletionen im AZF- Gen des Y- Chromosoms bei Azoo- und ausgeprägter Oligozoospermie Methode: Multiplex- PCR aus den Regionen AZFA, AZFB, AZFC des Y- Chomosoms und Deletionsnachweis mittels Agarosegelelektrophorese Indikation: Idiopathische Azoo- Oligozoospermie 108 B B- LYMPHOZYTEN * s. Lymphozyten- Differenzierung BABESIA MICROTI- AK * Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: IFT IgG < 1 : 16 IgM < 1 : 20 Indikation: Protozoenerkrankung, die durch Zecken übertragen wird. In Europa meistens durch B. divergens. Eine Parasitämie kann auch nach Ausheilung noch über Monate bis Jahre bestehen. BACILLUS SUBTILIS- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: exogene allergische Waschmittelherstellung. Alveolitis, Holzstaublunge, Sequiose, Zellstoffverarbeitung, BACLOFEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BARBITURATE im Urin Material : Referenz : 10 ml Urin Negativ Methode: EIA Cut-off: 200 µg/L Bestätigung: GC/MS * s. auch Drogenanalytik Nachweiszeit: sehr unterschiedlich kurz wirksame Barbiturate: 1-2 Tage lang wirksame Barbiturate: 14 - 21 Tage Indikation: Drogenscreening BARIUM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 2 ml Serum s. Befund 2 ml Urin Methode: ICP/MS 109 BARTONELLA HENSELAE- AK * Material : Referenz : 1 mL Serum IgG < 1: 64 IgM < 1: 20 s. Rochalimaea henselae- AK Indikation: Verdacht auf Katzenkratzkrankheit (einseitige regionäre Lymphadenitis, evtl. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeitsgefühl, Arthralgien, Exantheme, Thrombozytopenie, Parotisschwellung). Bei Immunsupprimierten können Bartonellen die bazilläre Angiomatose verursachen. BARTONELLA QUINTANA- AK * Material : Referenz : 2 ml Serum IgG < 1:64 Methode: IFT IgM < 1:20 Indikation: Verdacht auf Wolhynisches Fieber (Fieberschübe von 3-5 Tagen, Cephalgien, Arthralgien) BARTONELLA QUINTANA /HENSELAE- PCR * Material : Referenz : Biopsat , Wundabstrich negativ Indikation: Verdacht auf Bartonellose, Katzenkratzkrankheit, bazilläre Angiomatose BENCE- JONES- PROTEIN (qualitativ und quantitativ *) [LEICHTKETTEN] Material : Referenz : 20 ml Urin 1 ml Serum qualitativ: nicht nachweisbar Serum (quantitativ): Methode: Nephelometrie freie λ- Leichtketten: 5.71-26.3 mg/L freie κ- Leichtketten: 3.3-19.4 mg/L κ/λ- Quotient (Serum): 0.26-1.65 Urin: freie λ- Leichtketten: nicht nachweisbar freie κ- Leichtketten: nicht nachweisbar κ/λ- Quotient (Urin) : 2,0-10.4 Indikation : Plasmozytom, Immunozytom, chronisch lymphatische Leukämien Die quantitative Bestimmung der freien Leichtketten im Serum ist eine wichtige Ergänzung in der Diagnostik des Multiplen Myeloms. Über 90 % der Multiplen Myelome sezernieren neben dem intakten Immunglobulin auch freie Leichtketten, deren Konzentration mit dem Krankheitsverlauf korreliert und sich 110 aufgrund der kurzen HWZ (Stunden) gut als Therapiemonitoring eignet. Darüber hinaus lassen sich durch ihre Bestimmung ca. 80-90 % der nicht- sekretorischen Myelome (2-3 %) sowie die Leichtkettenmyelome (10-15 %) erfassen. Bei der Leichtketten- Amyloidose (bis zu 10 % der Multiplen Myelome) sind die aggregierten Leichtketten nicht im Urin nachweisbar. Der Nachweis ist hier aber bei über 50 durch die Bestimmung der freien Leichtketten im Serum möglich. Da die Ausscheidung monoklonaler Leichtketten nur eine Überläufproteinuie ist, korreliert die Serumkonzentration - abhängig von Erkrankungsstadium und Nierenfunktion - in der Regel besser mit der Produktionsrate als die Ausscheidung im Urin. Bence- Jones- Proteinurien können zu Nierenschäden führen. Neben einer renal- benignen (nur Paraproteinurie) kommen glomerulosklerotische (zusätzlich Mischproteinurie) und tubulotoxische Verläufe vor. Die vermehrte Ausscheidung polyklonaler Leichtketten spricht für eine gestörte tubuläre Rückresorption, hat aber offensichtlich keine Bedeutung. ↑ Plasmozytom, osteogenes Sarkom , Osteomalacie, Knochenmetastase, Leukämie, Empyem, Nephropathie, Polyzythaemia vera, M. Waldenström BENPERIDOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. BENZBROMARON * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BENZODIAZEPINE IM URIN Material : Referenz : 10 ml Urin Negativ Nachweis von Flunitrazepam (Rohypnol) bitte gesondert anfordern. Methode: CEDIA Cut-off: 200 µg/L Nachweiszeit: sehr unterschiedlich Bestätigung: GCMS * s. auch Drogenanalytik kurz wirksam: 1-2 Tage lang wirksam: 3 Tage nach therapeutischer Dosis, 4 – 6 Wochen nach Langzeiteinnahme Indikation: Drogenscreening, Verdacht auf Missbrauch 111 Von der großen Zahl der im Handel befindlichen Benzodiazepine erscheinen im Urin meistens die konjugierten Abbauprodukte. Bei dem von uns eingesetzten Testverfahren erfolgt deshalb für eine höhere Sensitivität eine Vorbehandlung des Urins mit β- Glukuronidase. Trotzdem lassen sich einige Benzodiazepine mit einem EIA schwer nachweisen - insbesondere Benzodiazepine, die schon in sehr geringen Konzentrationen wirksam sind (z.B. Flunitrazepam) -, in diesem Fall ist eine diffenzierte Analytik mittels GCMS sinnvoll. BENZOL * Material : Referenz : 2 ml Blut. Bitte Rollrandröhrchen anfordern Benzol im Blut: < 1,0 µg/L Metabolit im Urin (10 ml Urin): s. Muconsäure (t,t) Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung Vorkommen: Benzin, Autoabgase, Chlorbenzole, Alkylbenzole, Nitrobenzole, Anilinfarbstoffe, Phenol, Styrol, Kunststoffe, Insektizide. Stoffwechsel: Nach Aufnahme über Gastrointestinaltrakt, Lunge oder Haut werden ca. 60 % metabolisiert und oxidativ über das Epoxid zu Phenol, Hydrochinon, Brenzkatechin, S- Phenylmerkaptursäure, transtrans-Muconsäure u.a. abgebaut. Die Ausscheidung erfolgt entweder unverändert oder als Phenol über die Lunge oder überwiegend als Phenolsulfat im Urin. Symptome: akut: Kopfschmerzen, Rauschzustand, Schleimhautreizung, Übelkeitsgefühl, Erbrechen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Atemlähmung. chronisch: Abgeschlagenheit, Schwindel, Schädigung der Haematopoese, Hepato- und Nephropathie, Herzrhythmusstörungen. Benzol ist ein Karzinogen. BERRY- TEST [Toluidinblau- Suchtest] * [MUKOPOLYSACCHARIDE] Material : Referenz : 5 ml Urin negativ Indikation: Verdacht auf Mukopolysaccharidose Suchtest auf Mukopolysaccharide. Falsch positive, aber auch gelegentlich falsch negative Ergebnisse können insbesondere bei Erwachsenen vorkommen. Ein positiver Test ist immer Anlass für eine quantitative Analyse mit eventueller Fraktionierung. ↑ M. Hurler (Typ Ia), M. Scheie (Typ Ib), M. Hunter (Typ II), M. Sanfilippo (Typ III), M. Morquio (Typ IV), βGlukuronidase- Mangel- Mukopolysaccharidose (Typ V), Maroteaux- Lamy- Syndrom (Typ VI), Chondroitin- 4-Sulfat- Mukopolysaccharidose (Typ VII) BERUFSALLERGENE * s. RAST BERYLLIUM * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund 2 ml Urin Methode: ICP/MS Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung 112 BETAXOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BEZAFIBRAT * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BILHARZIOSE Material : Referenz : 10 ml Urin negativ Stuhlprobe Methode: Mikroskopie Mehrfache Urin- und Stuhluntersuchungen sind zu empfehlen. Körperliche Bewegung vor der Probenabgabe kann die Eiausscheidung fördern. Urin, der nicht innerhalb von 2 Stunden untersucht werden kann, sollte 1 ml 37 % iges Formalin pro 100 ml Urin zugegeben werden. s. Schistosomen- AK Die Bilharziose manifestiert sich überwiegend als Blasenbilharziose (Hämaturie, Proteinurie) oder Darmbilharziose (Darmulcerationen, Blutbeimengungen). Der Nachweis der Eier erfolgt mikroskopisch im Urin bzw. Stuhl. In der 3-monatigen Präpatenzzeit, in der noch keine Eier ausgeschieden werden, ist ein serologischer Nachweis möglich. BILIRUBIN DIREKT Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma. Vor Licht schützen, Hämolyse und lipämische Proben vermeiden. Methode: Photometrie bis 0.2 mg/dl Indikation: Diagnose, DD und Verlaufsbeurteilung des Ikterus 113 ↑ Dubin- Johnson- Syndrom, Rotor- Syndrom, akute Virushepatitis, Fettleber, Leberzirrhose, intrahepatische Cholestase, Rhabdomyolyse, extrahepatische Cholestase, extrahepatische Gallengangsatresie BILIRUBIN GESAMT Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma. Vor Licht schützen, Hämolyse vermeiden. 1 Tag 2 Tage 3 Tage 4.-6.Tage Kinder > 1Monat < 8,7 mg/dL < 11,3 mg/dL < 12,7 mg/dL < 12,6 mg/dL 0,2-1,0 mg/dL Erwachsene 0,1-1,2 mg/dL Methode: Photometrie mg/dl x 17.1 = µmol/L Indikation: Diagnose, DD und Verlaufsbeurteilung des Ikterus ↑ Hepatitis, Cholestase, Leberzirrhose, Leberabszess, Cholangitis, Cholangiolitis, Leberdystrophie akute, Leberzerfallskoma, Hämoglobinurie paroxysmale nächtliche, Anämie hämolytische, Verschlussikterus, M. Weil, Peritonitis, Bleiintoxikation, Fruktoseintoleranz, Mukoviszidose, Fettleber, Lebermetastase BILIRUBIN INDIREKT Material : Referenz : 1 ml Serum. Vor Licht schützen, Hämolyse vermeiden. < 0,20 mg/dL mg/dl x 17.1 = µmol/L Indikation: Diagnose, DD und Verlaufsbeurteilung des Ikterus ↑ Ikterus juvenilis intermittens, Gilbert- Syndrom, Crigler- Najjar- Syndrom, Lucey- Driscoll- Syndrom, korpuskuläre hämolytische Anämien, extrakorpuskuläre hämolytische Anämien, Ikterus neonatorum, M. hämolyticus neonatorum, Rh- Inkompatibilität, AB0- Inkompatibilität BILIRUBIN- UDP- glucuronosyl-TRANSFERASE * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung der kodierenden Exons 1-5 Indikation: Verdacht auf Medikamentenintoxikation und Auftreten unerwarteter Nebenwirkungen bei z. B. Gabe von Didanosin, Lamivudin, Lamotrigin, Nevirapin, Paracetamol, Propofol, Stavudin. BIOTIN * [VITAMIN H] Material : Referenz : 1 ml Serum 10 ml Urin s. Befund Indikation: Verdacht auf Biotinmangel (Glossitis, Depression, trockene schuppige Dermatitis, Anorexie, Erbrechen, Übelkeit, seborrhoische Dermatitis bei Säuglingen), Gravidität, Alkoholismus 114 BIPERIDEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BISOPROLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BLASTOCYSTIS HOMINIS Material : Referenz : 2 g Stuhl negativ positive Befunde werden in 25 % der Stühle gesunder Personen gefunden. Eine ursächliche Beteiligung von Blastocystis an Darmstörungen hat sich bisher nicht sicher nachweisen lassen. BLEI IM EDTA- BLUT [anorganisch] * Material : Referenz : 1 ml EDTA- Blut in µg/dl Frauen: < 7 Männer: < 9 BAT-Wert: 40 BAT-Wert f.Frauen < 45 J.: 30 Indikation: Bleiintoxikation, Überwachung bleiexponierter Personen, Abschätzung der Bleibelastung des Organismus. Vorkommen: Antiklopfmittel, Additive in Ölfarben, PVC- Stabilisatoren, Kohlekraftwerke, Hüttenbetriebe, Mennige, Bleiakkumulatoren, Müllverbrennungsanlagen. Stoffwechsel: Aufnahme über Lunge und Gastrointestinaltrakt. Ausscheidung überwiegend über Stuhl. Speicherung in Erythrozyten, Knochen, Leber, Herz, Niere, Lunge und Hirn. Hemmung der PBGSynthase mit Anstieg der Delta- Aminolaevulinsäure (> 20 mg/L) im Urin. Symptome: akut: Erbrechen, Koliken, Hämolyse, Nierenversagen, Enzephalopathie, Atemstörungen. Chronisch: Abgeschlagenheit, hypochrome Anämie mit Anisozytose, Poikilozytose und basophiler Tüpfelung, neurologische Störungen, Streckerschwäche der Gebrauchshand, Kopfschmerzen, 115 ↑ Bleiintoxikation BLEI IM URIN * Material : Referenz : 10 ml vom 24-h- Urin Erwachsene: < 30 µg/L ↑ Bleiintoxikation BLUT IM STUHL [Hämoccult] Material : Referenz : Stuhlprobe negativ (< 2 ml Blut/150 g Stuhl/d) Der Test wird nicht durch Eisengabe beeinflusst. s. auch M2- PK Indikation: Screening bei symptomlosen Patienten als Darmkrebsvorsorge, z.A. entzündlicher oder maligner Darmbeschwerden, unklare Blutverluste Für die Stuhlproben erhält der Patient 3 Testbriefchen mit 6 Spateln. Die Testbriefchen können vom Labor bezogen werden. Pro Tag wird auf jeweils eines der Testbriefchen etwas Stuhl aufgestrichen. Es sind dafür zwei Einstreichstellen vorgesehen. Dieser Vorgang ist an den beiden darauf folgenden Tagen (= 6 Proben pro Patient) zu wiederholen, da Blutungen manchmal nur sporadisch auftreten und das Blut sich außerdem nicht gleichmäßig im Stuhl verteilt. 3 Tage vor der ersten Stuhlentnahme keine rohen oder halbrohen Fleisch- und Wurstwaren, keine Blutwurst, keine Bananen, Tomaten, Rüben, Rettiche und Paprika verzehren. Günstig ist eine schlackenreiche Kost: Gemüse, Backobst, Nüsse, Haferflocken, Vollkornbrot. Hühnerfleisch und Fisch sind erlaubt. Glukokortikoide, ASS, Antiphlogistika, Cumarinderivate können zu gastrointestinalen Blutungen führen. Vitamin C kann zu falsch negativen Untersuchungen führen. Ein negativer Test schließt ein Karzinom nicht aus. Ein positiver Test muss weitere Untersuchungen (Inspektion, digitale Untersuchung, Coloskopie, Gastroskopie, Dünndarmuntersuchungen) veranlassen. BLUTBILD Material : 3 ml EDTA- Blut Referenz: Referenzwerte: siehe Tabelle Inhalt des Röhrchens nach Entnahme durch Schwenken gut durchmischen. Bei Verdacht auf Pseudothrombozytopenie zur korrekten Thrombozytenbestimmung bitte die SMonovette ThromboExact anfordern. Indikation: Basisdiagnostik Kleines Blutbild: Leuko, Ery, Hb, Hk, MCH, MCHC, MCV, EVB, Thrombo Großes Blutbild: Parameter des kleinen Blutbilds plus Automaten-Differentialblutbild plus in Prozentwerten Neu, Lym, Mono, Eo, Baso und als Absolutwerte NeuA, LymA, MonoA, EoA, BasoA 116 Manuelle mikroskopische Differenzierung: Anmerkung: Die mikroskopische Differenzierung wird von uns automatisch durchgeführt, wenn beim großen Blutbild Auffälligkeiten bestehen. Sie brauchen deshalb auf den Auftragsscheinen nur bei sehr seltenen Indikationen „Differentialblutbild mikr.“ zusätzlich ankreuzen. Untersucht wird u.a. auf: atypische Lymphozyten, Plasmazellen, lymphatische Reizformen, Blasten, Promyelozyten, Metamyelozyten, Myelozyten, Stabkernige und Segmentkernige Referenzwerte zum roten Blutbild : Verfahren Low High Einheit1 9,9 9,0 8,1 8,1 7,2 6,6 6,6 6,0 5,4 5,1 4,8 4,5 4,2 3,9 3,6 28,2 24,3 21,6 20,4 19,2 16,2 15,6 15,0 13,8 12,9 12,0 11,4 10,8 10,2 10,5 G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU LEU Referenzwert Leukozyten 1 Tag 9,9-28,2 3 Tage 9,0-24,3 7 Tage 8,1-21,6 14 Tage 8,1-20,4 1 Monat 7,2-19,2 3 Monate 6,6-16,2 1 Jahr 6,6-15,6 2 Jahre 6,0-15,0 4 Jahre 5,4-13,8 6 Jahre 5,1-12,9 12 Jahre 4,8-12,0 15 Jahre 4,5-11,4 18 Jahre 4,2-10,8 65 Jahre 3,9-10,2 100 Jahre 3,6-10,5 ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY ERY Erythrozyten Nabelschnurblut 3,6-5,75 3 Tage 4,1-6,25 14 Tage 3,9-6,05 1 Monat 3,5-5,5 3 Monate 3,1-4,75 6 Monate 3,3-4,75 2 Jahre 3,7-5,15 6 Jahre 3,85-5,15 12 Jahre 3,95-5,25 15 Jahre 4,1-5,55 15 Jahre 3,9-5,15 18 Jahre 4,2-5,65 18 Jahre 3,9-5,15 50 Jahre 4,3-5,75 50 Jahre 3,9-5,15 65 Jahre 4,3-5,75 65 Jahre 3,9-5,2 100 Jahre 4,0-5,65 100 Jahre 3,85-5,2 3,60 4,10 3,90 3,50 3,10 3,30 3,70 3,85 3,95 4,10 3,90 4,20 3,90 4,30 3,90 4,30 3,90 4,00 3,85 5,75 6,25 6,05 5,50 4,75 4,75 5,15 5,15 5,25 5,55 5,15 5,65 5,15 5,75 5,15 5,75 5,20 5,65 5,20 T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L T/L Hämoglobin Nabelschnurblut 13,2-20,70 3 Tage 14,2-21,70 14 Tage 13,2-20,20 13,2 14,2 13,2 20,7 21,7 20,2 g/dl g/dl g/dl HB HB HB Geschlecht Alter bis M W M W M W M W M W 117 Verfahren HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK HK MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH MCH 118 Low 10,7 9,4 9,4 10,2 10,7 11,2 12,5 13,0 12,0 13,5 12,0 12,0 12,5 11,8 High 17,2 14,6 13,4 13,4 13,9 14,6 16,0 16,6 15,4 17,2 15,4 15,6 17,2 15,8 Einheit1 g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl Hämatokrit Nabelschnurblut 0,470-0,580 3 Tage 0,440-0,660 14 Tage 0,410-0,640 1 Monat 0,310-0,540 2 Monate 0,280-0,435 6 Monate 0,290-0,405 2 Jahre 0,315-0,405 6 Jahre 0,325-0,415 12 Jahre 0,340-0,435 15 Jahre 0,365-0,475 18 Jahre 0,380-0,490 18 Jahre 0,355-0,450 65 Jahre 0,395-0,505 50 Jahre 0,355-0,450 65 Jahre 0,355-0,455 100 Jahre 0,370-0,490 100 Jahre 0,350-0,455 0,470 0,440 0,410 0,310 0,280 0,290 0,315 0,325 0,340 0,365 0,380 0,355 0,395 0,355 0,355 0,370 0,350 0,580 0,660 0,640 0,540 0,435 0,405 0,405 0,415 0,435 0,475 0,490 0,450 0,505 0,450 0,455 0,490 0,455 L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L L/L MCH Nabelschnurblut 33,0-41,0 3 Tage 31,5-39,5 14 Tage 30,0-39,0 1 Monat 27,5-36,5 2 Monate 26,0-35,0 3 Monate 26,0-33,0 6 Monate 24,5-33,0 1 Jahr 23,0-31,5 2 Jahre 23,5-31,0 4 Jahre 24,0-31,0 6 Jahre 24,5-31,0 12Jahre 25,0-31,5 15 Jahre 26,0-32,5 18 Jahre 26,5-33,0 65 Jahre 27,0-33,5 100 Jahre 27,0-34,0 33,0 31,5 30,0 27,5 26,0 26,0 24,5 23,0 23,5 24,0 24,5 25,0 26,0 26,5 27,0 27,0 41,0 39,5 39,0 36,5 35,0 33,0 33,0 31,5 31,0 31,0 31,0 31,5 32,5 33,0 33,5 34,0 pg pg pg pg pg pg pg pg pg pg pg pg pg pg pg pg Geschlecht Alter bis 1 Monat 2 Monate 6 Monate 2 Jahre 6 Jahre 12 Jahre M 15 Jahre M 18 Jahre W 18 Jahre M 65Jahre W 50 Jahre W 65 Jahre M 100 Jahre W 100 Jahre M M W M W W M W Referenzwert 10,7-17,20 9,4-14,60 9,4-13,40 10,2-13,40 10,7-13,90 11,2-14,60 12,50-16,00 13,00-16,60 12,00-15,40 13,50-17,20 12,00-15,40 12,00-15,60 12,50-17,20 11,80-15,80 Verfahren MCHC MCHC MCHC MCHC MCHC MCHC MCHC MCHC MCHC Referenzwert MCHC Nabelschnurblut 30,0-35,5 3 Tage 29,5-36,0 14 Tage 29,0-35,5 3 Monate 29,0-35,0 6 Monate 29,5-35,0 2Jahre 30,0-35,0 4 Jahre 30,0-35,5 6 Jahre 31,0-36,0 100 Jahre 31,5-36,0 MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV MCV Nabelschnurblut 101,0-124,0 3 Tage 96,0-124,0 14 Tage 91,0-124,0 1 Monat 86,0-118,0 2 Monate 80,0-111,0 3 Monate 80,0-103,0 6 Monate 76,0-103,0 2 Jahre 72,0-93,0 4 Jahre 73,0-91,0 6 Jahre 74,0-89,0 12Jahre 76,0-91,0 15 Jahre 78,0-93,0 18 Jahre 79,0-96,0 65 Jahre 80,0-99,0 100 Jahre 80,0-101,0 EVB Geschlecht Alter bis Low High Einheit1 30,0 29,5 29,0 29,0 29,5 30,0 30,0 31,0 31,5 35,5 36,0 35,5 35,0 35,0 35,0 35,5 36,0 36,0 g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl g/dl 101,0 96,0 91,0 86,0 80,0 80,0 76,0 72,0 73,0 74,0 76,0 78,0 79,0 80,0 80,0 124,0 124,0 124,0 118,0 111,0 103,0 103,0 93,0 91,0 89,0 91,0 93,0 96,0 99,0 101,0 fl fl fl fl fl fl fl fl fl fl fl fl fl fl fl 15,0 % 490,0 520,0 550,0 520,0 490,0 460,0 445,0 415,0 400,0 385,0 370,0 370,0 G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L 19,1 22,3 15,5 10,7 8,9 8,3 G/L G/L G/L G/L G/L G/L Erythrozytäre Verteilungsbreite 11,5-15,0 11,5 THRO THRO THRO THRO THRO THRO THRO THRO THRO THRO THRO THRO Thrombozyten 7 Tage 220,0-490,0 1 Monat 230,0-520,0 6 Monate 240,0-550,0 12 Monate 240,0-520,0 2 Jahre 220,0-490,0 4 Jahre 200,0-460,0 6 Jahre 200,0-445,0 12 Jahre 180,0-415,0 15 Jahre 170,0-400,0 18 Jahre 160,0-385,0 65 Jahre 150,0-370,0 100 Jahre 160,0-370,0 NEUA NEUA NEUA NEUA NEUA NEUA Neutrophile Granulozyten absolut Nabelschnurblut 2,1-19,10 2,1 1 Tag 4,5-22,30 4,5 3 Tage 3,3-15,50 3,3 7 Tage 2,1-10,70 2,1 14 Tage 1,5-8,90 1,5 1 Monat 1,3-8,30 1,3 220,0 230,0 240,0 240,0 220,0 200,0 200,0 180,0 170,0 160,0 150,0 160,0 119 Verfahren NEUA NEUA NEUA NEUA NEUA NEUA NEUA NEUA Geschlecht Alter bis 3 Monate 6 Monate 2 Jahre 4 Jahre 6 Jahre 12 Jahre 18 Jahre 100 Jahre Referenzwert 1,3-7,90 1,3-8,30 1,5-8,70 1,5-8,50 1,7-8,50 1,70-8,10 1,70-7,90 1,50-7,70 Low 1,3 1,3 1,5 1,5 1,7 1,7 1,7 1,5 High 7,9 8,3 8,7 8,5 8,5 8,1 7,9 7,7 Einheit1 G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA LYMA Lymphozyten absolut Nabelschnurblut 1,30-10,70 1 Tag 1,80-9,80 3 Tage 1,80-11,20 7 Tage 2,00-12,60 1 Monat 2,20-13,60 3 Monate 2,70-12,60 6 Monate 3,00-12,20 1Jahr 3,20-11,20 2 Jahre 3,00-10,00 4 Jahre 2,20-8,50 6 Jahre 1,80-7,00 12 Jahre 1,50-6,00 18 Jahre 1,20-5,00 65 Jahre 1,10-4,50 100 Jahre 1,10-4,00 1,3 1,8 1,8 2,0 2,2 2,7 3,0 3,2 3,0 2,2 1,8 1,5 1,2 1,1 1,1 10,7 9,8 11,2 12,6 13,6 12,6 12,2 11,2 10,0 8,5 7,0 6,0 5,0 4,5 4,0 G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA MONOA Monozyten absolut Nabelschnurblut 0,10-3,50 1 Tag 0,20-2,70 14 Tage 0,20-2,50 1 Monat 0,20-2,30 3 Monate 0,25-1,90 6 Monate 0,25-1,70 1 Jahr 0,20-1,45 2 Jahre 0,15-1,20 4 Jahre 0,10-1,10 6 Jahre 0,10-1,00 15 Jahre 0,10-0,95 100 Jahre 0,10-0,90 0,10 0,20 0,20 0,20 0,25 0,25 0,20 0,15 0,10 0,10 0,10 0,10 3,5 2,7 2,5 2,3 1,9 1,7 1,45 1,2 1,1 1,0 0,95 0,90 G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L EOA EOA EOA EOA EOA EOA EOA EOA EOA EOA EOA Eosinophile Granulozyten absolut Nabelschnurblut 0,05-1,80 0,05 1 Tag 0,03-1,10 0,03 3 Tage 0,03-1,00 0,03 7 Tage 0,04-1,00 0,04 14 Tage 0,05-1,00 0,05 1 Monat 0,05-0,95 0,05 3 Monate 0,05-0,90 0,05 6 Monate 0,05-0,85 0,05 1 Jahr 0,05-0,80 0,05 2 Jahre 0,03-0,70 0,03 6 Jahre 0,02-0,75 0,02 1,8 1,1 1,0 1,0 1,0 0,95 0,90 0,85 0,80 0,70 0,75 G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L 120 Verfahren EOA EOA EOA EOA BASOA BASOA BASOA BASOA Geschlecht Alter bis 12 Jahre 15 Jahre 18 Jahre 100 Jahre 1 Tag 3 Tage 14 Tage 100 Jahre Referenzwert 0,02-0,70 0,02-0,65 0,02-0,55 0,02-0,50 0,0-0,35 0,0-0,30 0,0-0,25 0,0-0,20 Low 0,02 0,02 0,02 0,02 0,0 0,0 0,0 0,0 High 0,70 0,65 0,55 0,50 0,35 0,30 0,25 0,20 Einheit1 G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L G/L 32,0 29,0 26,0 22,0 17,0 17,0 19,0 22,0 25,0 28,0 33,0 36,0 39,0 42,0 74,0 66,0 62,0 62,0 57,0 60,0 63,0 63,0 68,0 71,0 74,0 77,0 77,0 77,0 % % % % % % % % % % % % % % NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU NEU Neutrophile Granulozyten 1 Tag 32,0-74,0 3 Tage 29,0-66,0 7 Tage 26,0-62,0 14 Tage 22,0-62,0 2 Monate 17,0-57,0 6 Monate 17,0-60,0 1 Jahr 19,0-63,0 2 Jahre 22,0-63,0 4 Jahre 25,0-68,0 6 Jahre 28,0-71,0 12 Jahre 33,0-74,0 15 Jahre 36,0-77,0 18 Jahre 39,0-77,0 100 Jahre 42,0-77,0 LYM LYM LYM LYM LYM LYM LYM LYM LYM LYM LYM LYM 1 Tag 3 Tage 14 Tage 1 Monat 6 Monate 1 Jahr 2 Jahre 4 Jahre 6 Jahre 12 Jahre 15 Jahre 100 Jahre Lymphozyten 18,0-44,0 22,0-52,0 26,0-56,0 30,0-60,0 30,0-65,0 30,0-67,0 32,0-63,0 28,0-59,0 25,0-55,0 22,0-51,0 20,0-47,0 20,0-44,0 18,0 22,0 26,0 30,0 30,0 30,0 32,0 28,0 25,0 22,0 20,0 20,0 44,0 52,0 56,0 60,0 65,0 67,0 63,0 59,0 55,0 51,0 47,0 44,0 % % % % % % % % % % % % MONO MONO MONO MONO MONO MONO MONO MONO MONO MONO MONO MONO 1 Tag 3 Tage 14 Tage 1 Monat 2 Monate 6 Monate 1 Jahr 2 Jahre 4 Jahre 15 Jahre 18 Jahre 100 Jahre Monozyten 3,0-14,0 3,0-15,0 3,5-17,5 2,5-17,0 2,5-15,0 2,0-13,5 2,0-12,0 1,5-10,5 1,5-9,0 1,5-8,5 1,5-9,0 2,0-9,5 3,0 3,0 4,0 3,0 3,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 14,0 15,0 18,0 17,0 15,0 14,0 12,0 11,0 9,0 9,0 9,0 10,0 % % % % % % % % % % % % 121 Verfahren Geschlecht Alter bis Referenzwert Low High Einheit1 EO EO EO EO EO EO EO EO Eosinophile Granulozyten 1 Tag 0,0-5,0 3 Tage 0,0-5,5 7 Tage 0,0-6,5 1 Monat 0,0-7,0 2 Monate 0,0-6,0 6 Monate 0,0-5,5 4 Jahre 0,0-5,0 100 Jahre 0,0-5,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,0 6,0 7,0 7,0 6,0 6,0 5,0 6,0 % % % % % % % % BASO BASO BASO BASO BASO Basophile Granulozyten 1 Tag 0,0-2,25 3 Tage 0,0-2,00 14 Tage 0,0-1,75 4 Jahre 0,0-1,50 100 Jahre 0,0-1,75 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 % % % % % RETI RETI RETI RETI RETI RETI RETI RETI RETI RETI RETI 2 Tage 4 Tage 7 Tage 1Monat 2 Monate 3 Monate 6 Monate 1 Jahr 12 Jahre 18 Jahre 100 Jahre 20,0 16,0 10,0 6,0 7,0 7,0 7,0 6,0 5,0 5,0 5,0 60,0 46,0 32,0 24,0 32,0 30,0 27,0 24,0 22,0 21,0 20,0 ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ RETIHB Retikulozyten- Hamoglobin 100 Jahre 28,5-34,5 28,5 34,5 pg Retikulozyten 20,0-60,0 16,0-46,0 10,0-32,0 6,0-24,0 7,0-32,0 7,0-30,0 7,0-27,0 6,0-24,0 5,0-22,0 5,0-21,0 5,0-20,0 SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM SEGM Segmentkernige Granulozyten (mikroskopische Differenzierung) 1 Tag 32,0-71,0 32,0 71,0 3 Tage 27,0-66,0 27,0 66,0 7 Tage 24,0-61,0 24,0 61,0 14 Tage 19,0-55,0 19,0 55,0 1 Monat 17,0-55,0 17,0 55,0 1 Jahr 17,0-53,0 17,0 53,0 2 Jahre 20,0-56,0 20,0 56,0 4 Jahre 23,0-59,0 23,0 59,0 6 Jahre 26,0-64,0 26,0 64,0 12 Jahre 31,0-67,0 31,0 67,0 15 Jahre 34,0-70,0 34,0 70,0 18 Jahre 37,0-70,0 37,0 70,0 100 Jahre 40,0-70,0 40,0 70,0 % % % % % % % % % % % % % STAB STAB Stabkernige Granulozyten (mikroskopische Differenzierung) 1 Tag 0,0-22,0 0,0 22,0 3 Tage 0,0-17,0 0,0 17,0 % % 122 Verfahren STAB STAB STAB STAB STAB STAB STAB STAB META MYE PROM Geschlecht Alter bis 7 Tage 1 Monat 3 Monate 1 Jahr 4 Jahre 12 Jahre 15 Jahre 100 Jahre Referenzwert 0,0-15,5 0,0-14,0 0,0-12,5 0,0-11,0 0,0-10,5 0,0-11,0 0,0-10,5 0,0-10,0 Low 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 High 16,0 14,0 13,0 11,0 11,0 11,0 11,0 10,0 Metamyelozyten (mikroskopische Differenzierung) 2 Tage 0,0-2,0 0,0 2,0 100 Jahre 0,0-1,0 0,0 1,0 Myelozyten (mikroskopische Differenzierung) 100 Jahre 0,0-1,0 0,0 Einheit1 % % % % % % % % % % 1,0 % Promyelozyten (mikroskopische Differenzierung) 100 Jahre 0,0-1,0 0,0 1,0 % BLAS Blasten (mikroskopische Differenzierung) 100 Jahre 0,0-1,0 0,0 1,0 % ATYP atypische Lymphozyten (mikroskopische Differenzierung) 100 Jahre 0,0-2,0 0,0 2,0 % PLASM Plasmazellen (mikroskopische Differenzierung) 100 Jahre 0,0-1,0 0,0 1,0 % LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA LYMNA Lymphozyten (mikroskopische Differenzierung) 1 Tag 18,0-44,0 18,0 3 Tage 22,0-52,0 22,0 14 Tage 26,0-56,0 26,0 1 Monat 30,0-60,0 30,0 6 Monate 30,0-65,0 30,0 1 Jahr 30,0-67,0 30,0 2 Jahre 32,0-63,0 32,0 4 Jahre 28,0-59,0 28,0 6 Jahre 25,0-55,0 25,0 12 Jahre 22,0-51,0 22,0 15 Jahre 20,0-47,0 20,0 100 Jahre 20,0-44,0 20,0 44,0 52,0 56,0 60,0 65,0 67,0 63,0 59,0 55,0 51,0 47,0 44,0 % % % % % % % % % % % % Monozyten (mikroskopische Differenzierung) 1 Tag 3,0-14,0 3,0 3 Tage 3,0-15,0 3,0 14 Tage 3,5-17,5 4,0 1 Monat 2,5-17,0 3,0 2 Monate 2,5-15,0 3,0 6 Monate 2,0-13,5 2,0 1 Jahr 2,0-12,0 2,0 14,0 15,0 18,0 17,0 15,0 14,0 12,0 % % % % % % % 11,0 9,0 % % MONONA MONONA MONONA MONONA MONONA MONONA MONONA MONONA MONONA 2 Jahre 4 Jahre 1,5-10,5 1,5-9,0 2,0 2,0 123 Geschlecht Alter bis 15 Jahre 18 Jahre 100 Jahre EONA EONA EONA EONA EONA EONA EONA EONA eosinophile Granulozyten (mikroskopische Differenzierung) 1 Tag 0,0-5,0 0,0 5,0 3 Tage 0,5-5,5 1,0 6,0 7 Tage 0,5-6,5 1,0 7,0 1 Monat 0,5-7,0 1,0 7,0 2 Monate 0,5-6,0 1,0 6,0 6 Monate 0,5-5,5 1,0 6,0 4 Jahre 0,5-5,0 1,0 5,0 100 Jahre 0,5-5,5 1,0 6,0 % % % % % % % % basophile Granulozyten (mikroskopische Differenzierung) 1 Tag 0,0-5,0 0,0 5,0 3 Tage 0,5-5,5 1,0 6,0 7 Tage 0,5-6,5 1,0 7,0 1 Monat 0,5-7,0 1,0 7,0 2 Monate 0,5-6,0 1,0 6,0 6 Monate 0,5-5,5 1,0 6,0 4 Jahre 0,5-5,0 1,0 5,0 100 Jahre 0,5-5,5 1,0 6,0 % % % % % % % % BASONA BASONA BASONA BASONA BASONA BASONA BASONA BASONA 1 Referenzwert 1,5-8,5 1,5-9,0 2,0-9,5 Low 2,0 2,0 2,0 High 9,0 9,0 10,0 Einheit1 % % % Verfahren MONONA MONONA MONONA Million/ µl entspricht T/L (SI-Einheit), Tausend/ µl entspricht G/L (SI-Einheit) Klassifizierung der Anämien aufgrund des MCV- , MCH- und MCHC- Wertes (modifiziert nach Bodemann und Thomas) Erythrozyten- Indices MCV, MCH, MCHC normal MCV und MCH erniedrigt MCHC normal oder erniedrigt MCV und MCH erhöht MCHC normal Klassifikation Normozytäre und normochrome Anämien, z.B. Hämolyse, Blutverlust, Infektoder Tumoranämien, Knochenmarkhypoplasie, Myelophthise Mikrozytäre und hypochrome Anämien, z.B. Eisenmangel, Eisenverwertungsstörung, gelegentlich chronische Erkrankungen, Thalassämie, Sphaerocytose (MCHC meist erhöht) Makrozytäre und hyperchrome Anämien, z.B. DNS- Synthesestörungen bei B12- oder Folsäure- Mangel, Anämie bei Lebererkrankungen, Praeleukämie Klassifizierung der Anämien aufgrund von MCV- und EVB1- Werten mikrozytärisozytär MCV EVB erniedr. normal β- Thalassämia minor mikrozytäranisozytär MCV EVB erniedr. erhöht Eisenmangelanämie normozytärnormozytärmakrozytärmakrozytärisozytär anisozytär isozytär anisozytär MCV EVB MCV EVB MCV EVB MCV EVB normal normal normal erhöht erhöht normal erhöht erhöht Anämie OsteomyeloAplastische Perniziosa chronischer fibrose Anämie Erkrankungen 1 EVB(Erythrozytenverteilungsbreite)=Variationskoeffizient der Erythrozytengröße, Maß für die Anisozytose I Hyporegenerative Anämien ( Retikulozytenzahl niedrig oder niedrig normal) A Mikrozytäre , hypochrome Anämien (MCV ↓, MCH ↓, MCHC n,↓, Targetzellen, basophile Tüpfelung, 124 Fragmentozyten) 1. Thalassämie 2. Eisenmangelanämie 3. Sideroblastäre Anämie Hb- Elektrophorese, Heinz- Körper- Nachweis, im KM: ineffektive Erythropoese ↑, Eisenreserven ↑, Serum- Fe ↑, Fe- Bindungskapazität ↓, Transferrinsättigung ↑, Ferritin ↑ Eisenreserven ↓: Serum- Fe ↓, Fe- Bindungskapazität ↑, Transferrinsättigung ↓, Ferritin ↓, orale Eisenresorption ↑, anamnestisch gesteigerter chronischer Blutverlust (Magen- Darmtrakt, Menstruation), vermehrter Eisenbedarf (Wachstum, Gravidität), Mangel- oder Fehlernährung, Eisenresorptionsstörungen. Eisenreserven ↑, Eisenfärbung im KM (Ringsideroblasten), freie Erythrozytenporphyrine ↑ B Normozytäre, normochrome Anämien (MCV n, MCH n, MCHC n) 1. Chronische Erkrankung MCV n,↓, Leukozyten ↑,n, Diff: z.B. reaktive Linksverschiebung, allgemeine Entzündungsparameter(CRP etc), Serum- Fe ↓, FeBindungskapazität ↑, Transferrinsättigung ↓, Ferritin n,↑ 2. Aplastische Anämie Retikulozyten ↓, Leukozyten ↓, Thrombozyten ↓, KM: Hypoplasie, reaktive KM- Veränderungen 3. Myelophthise Panzytopenie, im Diff patholog. Zellen. Im KM: Verdrängender Prozess, Fremdzellen, hämatolog. Systemerkrankung 4. akute Blutungsanämie Anamnese, - Anämieentwicklung C Makrozytäre, hyperchrome Anämien (MCV ↑, MCH ↑, MCHC n) 1. Perniziöse Anämie Makrozyten, Anisozytose, basophile Tüpfelung, Leuko- und Thrombopenie, Riesenstäbe, Übersegmentierung, Vit. B12 ↓, LDH ↑, Intrinsic Faktor- AK positiv, Gastroskopie atrophische Gastritis mit Hypazidität, im KM: megaloblastäre Reifungsstörung der Hämatopoese 2. Folsäuremangelanämie Blutbild s.o., Folsäure ↓, LDH ↑ 3. Myelodyspl. Syndrom Anämie und/oder Leukopenie und/oder Thrombopenie, Myeloblasten II. Hyperregeneratorische (meist hämolytische) Anämien (Retikulozytenzahl erhöht) IIa Coombs- Test- negative Anämien A) Extrakorpuskuläre Hämolyse 1. Mechanisch bedingte und z.B. Herzklappenprothese, Tumor, Hypersplenismus mikroangiopathische Anämien Marschhämoglobinurie, HUS, thrombotischthrombozytopenische Purpura, akute Glomerulonephritis, Eklampsie etc. ,Fragmentozyten im Ausstrich, intravasale Gerinnung mit Verbrauch 2. Chemisch- toxische Hämolyse z.B. Schlangengifte, Verbrennungen, Saponine, M. Wilson, Zieve Syndrom, Urämie etc.. Heinz- Körper- Test positiv, Met- Hb nachweisbar, basophile Tüpfelung, freie Erythrozytenporphyrine↑, Blei, Kupfer, Coeruloplasmin evtl. ↑ 3. infektiös- toxische Hämolyse z.B. Malaria und andere parasitäre Erkrankungen, Clostridien, Salmonellen etc. Blutausstrich, dicker Tropfen, Erregerdiagnostik B) Korpuskuläre Hämolyse 1. Sphärozytose 2. Nichtsphärozytäre 3. Hämoglobinopathien Im Ausstrich Kugelzellen, Osmotische Resistenz ↑, MCV ↓, MCHC ↑, Splenomegalie. Weitere angeborene Anomalien: Elliptozytose, Stomatozytose Erythrozytenenzyme: Glukose- 6- Phosphatdehydrogenase, angeb. hämolyt. Anämie, Pyruvatkinase etc. vermindert, positive Medikamentenanamnese, Favismus Sichelzelltest positiv, Hb- Elektrophorese pathologisch 125 4. Paroxysmale nächtliche Hämosiderin und Hb im Urin positiv, Ham- Test positiv, Eisenreserven ↓, Hämoglobinurie Leukozytenzahl ↓ 5. Akanthozytose Im Ausstrich Akanthozyten, a- β- Lipoproteinämie II b Coombs- Test- positive Anämien A) Hämolyse durch Isoantikörper 1.Transfusionszwischenfall bei ABO- Inkompatibilität, Erythroblastosis fetalis B) Autoimmunhämolytische Anämien 1. Hämolyse vom Wärmetyp 2. Paroxysmale Kältehämoglobinurie C) Kälteagglutininkrankheit Positiver Coombstest, Intravasale Hämolyse, extravasale Hämolyse, , Bilirubin ↑ Positiver Coombs- Test(IgG- ; selten IgM- und Komplementanlagerung), extravasale Hämolyse Positiver Coombs- Test(Komplement, seltener IgG- oder IgMAnlagerung), bithermischer Antikörper Donath- Landsteiner Positiver Coombstest (IgG- und Komplementanlagerung), kältepositiver indirekter Coombs- Test D) Medikamenteninduzierte, hämolytische Anämie Positiver Coombstest, Medikamentenanamnese BLUTBILD: ERYTHROZYTEN Beurteilung der Erythrozyten, durch die Berechnung der Erythrozytenkonstanten: MCV= mittleres Zellvolumen in fl MCH= mittlerer zellulärer Hämoglobingehalt in pg MCHC= mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration in g/dl zur Differenzierung von Anämien. BLUTBILD: EVB Berechnungsparameter: EVB (Erythrozytenverteilungsbreite): ein Maß für erythrozytäre Anisocytose, Referenzbereich 11.5-14.5 % BLUTBILD: MCH Berechnungsparameter: MCH = HbE = Mittlerer corpuskulärer Haemoglobingehalt des Einzelerythrozyten Hb (g/dl) x 10 MCH = ------------------- [pg] Erys (Mill/µl) BLUTBILD: MCHC Berechnungsparameter: MCHC = mittlere korpuskuläe Hämoglobinkonzentration Hb (g/dl) x 100 MCHC = ---------------------------------- [g Hb/dl Erythrozyten] Haematokrit (Vol %) 126 BLUTBILD: MCV Berechnungsparameter: MCV = mittleres corpuskuläres Volumen des Einzelerythrozyten HK (Haematokrit) x 10 MCV = ----------------------------- [fl] Erys (Mill/µl) BLUTBILD: NEUTROPHILE GRANULOZYTEN > 500/µl Stäbe oder > 10.000 Neutrophile/µl = 80 % Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Infektion > 500/µl Stäbe und < 10.000 Neutrophile/µl = Infektion mit gramnegativen Keimen wahrscheinlich < 500/µl Stäbe und > 10.000 Neutrophile/µl = Infektion mit grampositiven Keimen wahrscheinlich Neutrophilenwerte < 1500 / µl sind pathologisch, wobei bei Werten < 500 /µl die Gefahr für gravierende Infektionen stark ansteigt. BLUTGRUPPE Material : Referenz : 7,5 ml EDTA- Blut s. Befund Blutgruppenbestimmungen erfolgen nur, wenn das Röhrchen mit Namen, Vornamen und Geburtsdatum beschriftet ist. Bitte gesonderte Röhrchen! Analytik am Standort Eutin! Methode: direkter Agglutinationstest Indikation: Bestimmung von Blutgruppe ABO, Rh-Faktor und weiterer Rh-Merkmalen (Rh-Formel), Kell, irreguläre Antikörper/ erythrozytäre Antikörper sowie deren Differenzierung, Antigenbestimmung BLUTKÖRPERCHENSENKUNGSGESCHWINDIGKEIT [BSG] Material : Referenz : 3,5 ml Citratblut (1:5) im Spezialröhrchen Achtung: Füllhöhe beachten! Angaben in mm für die erste Stunde Frauen: < 50 Jahre < 20 50 – 64 Jahre < 30 > 64 Jahre Alter/3 + 10 Inhalt des Röhrchens nach Entnahme durch Schwenken gut durchmischen Etikett nur im unteren Bereich des Röhrchens aufkleben! Methode: Senkung nach Westergren Männer: < 50 Jahre < 15 50 – 64 Jahre < 20 > 64 Jahre Alter/3 Kinder: < 10 Indikation: Unspezifischer Suchtest bei Verdacht auf entzündliche Reaktion und zu deren Verlaufsbeurteilung. Eine normale BSG-Reaktion schließt pathologische Prozesse jedoch nicht aus. 127 BLUTKULTUR s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial BLUTUNGSZEIT * [nach Marx] Material : Referenz : Nach Setzen einer Stichverletzung in die Fingerbeere wird diese in ein mit Wasser von 37°C gefülltes Wasserglas getaucht und die Zeit gemessen, bis der im Wasser niedersinkende Blutungsfaden abreißt. Besser geeignet ist die Blutungszeit nach Ivy. Da die Methode nicht standardisiert ist und die Sensitivität der Methode nur etwa 50 % beträgt, empfiehlt sich bei einer entsprechenden Anamnese die Bestimmung des von- Willebrand Faktors sowie die Untersuchung der Thrombozytenfunktion. Subaquale Blutungszeit: bis 6 Min Indikation: Überprüfung der Thrombozytenfunktion und - zahl, von- Willebrand- Jürgens- Syndrom, angeborene Thrombozytendefekte Ursächlich für eine Verlängerung der Blutungszeit kann eine Thrombozytopenie oder Thrombozytopathie (z.B. M. Glanzmann, Bernhard- Soulier Syndrom, Storage pool disease) oder eine Verminderung des vonWillebrand- Faktors sein. Häufigste Ursache ist die Einnahme acetylsalicylsäurehaltiger Medikamente. BLUTUNGSZEIT * [nach Ivy] Material : Referenz : Unterarm desinfizieren, Blutdruckmanschette anlegen und bis zu einem Druck von exakt 40 mm Hg aufpumpen, mit einem Schnappmesser mit 2 0.5 cm langen Klingen 2 ca. 1 mm tiefe Schnitte setzen, austretende Blutstropfen genau alle 30 sec mit Filterpapier aufsaugen ohne die Wunde zu berühren. Zeit bis zum Sistieren der Blutung messen. Bei fehlender Übung und Erfahrung empfiehlt sich die Überweisung des Patienten in ein Gerinnungslabor zur in vitro- Blutungszeit mit dem Platelet – Function- Analyzer PFA 100. 4.5-8 Minuten Indikation: Überprüfung der Thrombozytenfunktion und - zahl, von- Willebrand- Jürgens- Syndrom, angeborene Thrombozytendefekte Ursächlich für eine Verlängerung der Blutungszeit kann eine Thrombozytopenie oder Thrombozytopathie (z.B. M. Glanzmann, Bernhard- Soulier Syndrom, Storage pool disease) oder eine Verminderung des vonWillebrand- Faktors sein. Häufigste Ursache ist die Einnahme acetylsalicylsäurehaltiger Medikamente. BNP [BRAIN NATRIURETISCHES PEPTID] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Plasma < 100 pg/ml Stabilität: 24 Std bei 2 – 8°C 128 BNP [BRAIN NATRIURETISCHES PEPTID] tiefgefroren 9 Monate Methode: Indikation: Primärdiagnose der Herzinsuffizienz, Früherkennung der asymptomatischen linksventrikulären Dysfunktion, Prognose und Risikostratifizierung bei Herzinsuffizienz und Herzinfarkt. BNP, NT-pro s. NT-pro-BNP BORDETELLA- PARAPERTUSSIS- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum IgG: < 1:32 IgM: < 1:32 Indikation: Tracheobronchitis, pertussiformer Husten BORDETELLA PARAPERTUSSIS- PCR * Material : Referenz : Tiefer Nasopharyngealabstrich, Rachenabstrich (trocken). Abstriche in Gel sind ungeeignet Trachealsekret Methode: PCR negativ Indikation :Pertussiformer Husten, Tracheobronchitis. Früher Erregernachweis (Umgebungsuntersuchung) in der Inkubationszeit und nach antibiotischer Anbehandlung möglich. Die PCR ist empfindlicher als die Kultur BORDETELLA PERTUSSIS u. PARAPERTUSSIS-Kultur Material : Referenz : Rachenabstrich Nasopharyngealabstrich Präanalytik beachten. negativ Methode: Kultur Indikation: Bordetella pertussis ist sehr transportempfindlich. Zum Nachweis von Pertussis- Erregern ist ein Nasopharyngealabstrich (s. Respirationstrakt) wesentlich besser geeignet als ein Rachenabstrich oder die früher gebräuchliche Hustenplatte. Die höchste Nachweisempfindlichkeit für B. pertussis besteht innerhalb der ersten Krankheitswoche. Den vom Labor zur Verfügung gestellten biegsamen Spezialtupfer (orange Kappe) verwenden und mit Kohlemedium rasch ohne Abkühlung zum Labor senden. Kulturergebnis nicht vor 5 Tagen. BORDETELLA- PERTUSSIS- AK * Material : 1 ml Serum Referenz : in U/ml 129 BORDETELLA- PERTUSSIS- AK * Graubereich positiv IgA: < 30 negativ 30 - 45 > 45 IgA: < 20 20 – 30 > 30 IgM: < 9 9 – 14 > 14 Fimbrienhämagglutinin- IgA: < 5 U/ml Indikation: Verdacht auf Pertussis Es werden AK gegen Pertussis- Toxin und filamentöses Hämagglutinin nachgewiesen. AK treten frühestens 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn auf. IgM- AK persistieren 6-12 Wochen, während IgA- AK bis zu 2 Jahren persistieren können und erst nach dem 3. Lebensmonat produziert werden können Für eine Infektion spricht neben der typischen Klinik: Erregernachweis aus Abstrichen oder Sekreten des Nasenrachenraumes Nukleinsäurenachweis(PCR aus Abstrichen oder Sekreten des Nasenrachenraumes) IgA- AK- Nachweis IgG-/IgA- AK- Nachweis( 4facher Titeranstieg in 2 Proben) Pertussiforme Symptome können auch durch Adenoviren, RSV, Parainfluenza-und Influenza B- Viren, Mykoplasma pneumoniae und Rhinoviren hervorgerufen werden. Doppelinfektionen mit RSV und B. pertussis kommen häufig bei Säuglingen vor. IgG- anti- PT > 100 U/ml spricht für kürzlichen Kontakt IgG- anti- PT < 40 U/ml spricht gegen kürzlichen Kontakt IgG- anti- PT > 40 U/ml aber < 100 U/ml Reaktionsmuster und ihre mögliche Interpretation(zu berücksichtigen sind ferner Alter, Krankheitsstadium, Impfungen und Anamnese)1: IgA IgM IgG Keine Impfung, Pertussis + + + Keine Impfung, Pertussis (< 6 Monate) + + Zustand nach kürzlicher Impfung, gesund + + Zustand nach früherer Impfung, gesund + Zustand nach kürzlicher Impfung, Pertussis + + ++ Zustand nach früherer Impfung, Pertussis + -/+ ++ 1 Kreuzreaktionen zwischen B. pertussis, B. parapertussis und H. influenzae sind möglich BORDETELLA PERTUSSIS –PCR * Material : Referenz : Tiefer Nasopharyngealabstrich, Rachenabstrich (trocken). Abstriche in Bouillon oder Gel sind ungeeignet Trachealsekret Methode: PCR negativ Indikation : Verdacht auf Pertussis. Früher Erregernachweis (Umgebungsuntersuchung) in der Inkubationszeit und nach antibiotischer Anbehandlung sowie bei geimpften Personen möglich. Die PCR ist empfindlicher als die Kultur. 4 Wochen nach Krankheitsbeginn PCR nicht mehr sinnvoll. BORNA- VIRUS- AK * Material : Referenz : 5 ml frisches Serum Antikörper- Titer Proben vor Versand bei 4° C lagern. Die Untersuchung sollte während einer akuten 130 < 1: 10 BORNA- VIRUS- AK * depressiven Erkrankungsphase erfolgen. Indikation: Patienten mit einer phasenhaft verlaufenden endogenen Depression(unipolar oder bipolar). Die Mehrzahl der Menschen, die Kontakt mit dem Borna- Disease- Virus (BDV) hatten, erkrankt offenbar nicht klinisch. Andere Studien weisen aber darauf hin, dass lymphozytäre Meningoenzephalitiden und psychiatrische Erkrankungen, besonders endogene Psychosen möglicherweise durch Bornaviridae verursacht werden können. Die im Blut messbaren Antikörper- und Antigenspiegel sind niedrig und schwankend. Sie können infolge der Bildung von BDV- spezifischen zirkulierenden Immunkomplexen (CIC) unterhalb der Nachweisgrenze liegen. Jeder negative Befund sollte daher nach 1-4 Wochen (evtl. unter Einbeziehung von BDVspezifischen CIC) kontrolliert werden. Therapeutische Ansätze mit l- Adamantanaminsulfat scheinen viel versprechend zu sein. Unter Therapie werden Blutkontrollen nach 2, 6 und 12 Wochen empfohlen. Eine Beendigung der Therapie sollte erst bei negativem Blutbefund erfolgen. Hauptreservoir für das Bornavirus sind Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Kaninchen, Katzen, Ratten und Esel. Etwa 12 % der Pferde zeigen AK gegen das Bornavirus. Der Übertragungsweg ist noch weitgehend ungeklärt. BORRELIA- ANTIKÖRPER Material : Referenz : 2 ml Serum Serum: 2 ml Liquor Methode: CLIA, WB IgG < 5 U/ml IgM negativ Bei positivem Ausfall Bestätigung durch Immunblot. Bei Verdacht auf Neuroborreliose bitte Liquor und Serum zur Bestimmung des Liquor- Serum- Index einsenden. Liquor: IgG negativ IgM negativ ASI < 1.5 Indikation: Verd. auf Borreliose, Zeckenstich, Erythema migrans, Arthralgien, Facialisparese, Meningitis, Akrodermatitis chronica atrophicans, Radikulitis Die Borreliose wird durch Zecken übertragen. Erreger ist die Spirochäte Borrelia burgdorferi sensu lato, von der in Europa mindestens 4 Subspezies existieren: Borrelia burgdorferi sensu stricto (vorwiegend Lyme- Arthritis), Borrelia afzelii (vorwiegend Hautmanifestationen), Borrelia spielmanii (vorwiegend Hautmanifestationen) und Borrelia garinii (vorwiegend Neuroborreliose). Die Borreliose verläuft in 3 Stadien: Stadium 1 Lokalinfektion (Erythema migrans) Tage bis Wochen nach Zeckenstich, Stadium 2 Generalisation (Mono/Oligoarthritis, Meningopolyneuritis, Myo/Perikarditis) Wochen bis Monate nach Stich und Stadium 3 Organmanifestation (Chronisch- erosive Arthritis, Neuropathie, Enzephalopathie, Acrodermatitis chronica atrophicans). Das postinfektiöse Syndrom ist durch chronische Schmerzen, Arthralgie, Myalgie, Neuralgie, chronische Erschöpfung und depressive Verstimmung gekennzeichnet. Inkubationszeit 1-3(6) Wochen. Seren von Patienten mit endemischem Rückfallfieber sowie Mononukleose können falsch positive Resultate ergeben. Die Abgrenzung gegenüber der Mononukleose lässt sich mit dem Epstein- Barr- VirusAK- Nachweis erreichen. Ein negativer Befund schließt eine Infektion im Inkubationsstadium nicht aus. Die Sensitivität des Testes wird für das Stadium I mit 67 %, das Stadium II mit 88 % und das Stadium III mit 100 % angegeben Eine Kontrolluntersuchung nach 4-6 Wochen ist zu empfehlen. Die Durchseuchung der Zecken mit Borrelien ist regional unterschiedlich, liegt aber etwa bei 11 %. 27 % der von durchseuchten Zecken gestochenen Patienten entwickelten in einer Studie spezifische AK und/oder spezifische Krankheitszeichen. Durch frühe Antibiotikagaben kann eine Antikörperantwort unterdrückt werden. Innerhalb von 72 Std. nach Entdeckung einer offensichtlich vergrößerten Zecke oder einer Zecke, die sich nicht länger als 72 Std. am Körper eines Erwachsenen befand, sollten in einem Gebiet, wo Borreliose endemisch ist, 200 mg Doxycyclin als Einzeldosis verabfolgt werden. Wenn sich die Zecke weniger als 12-24 Std. am Körper befunden hat, ist keine Therapie erforderlich (EJM348, 24, 2427, 2003). 131 Therapie der Frühmanifestation (Erythema migrans) lokalisiert und disseminiert: 1. Doxycyclin 2 x 100 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen 2. Amoxicillin 4 x 500 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen 3. Cefuroximaxetil 2 x 500 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen 4. (Azithromycin 2 x 250 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen) Schwangere: Amoxicillin 4 x 500 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen Therapie der Spätmanifestation ohne neurologische Symptome 1. Doxycyclin 2 x 100 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen 2. Cefuroxim 2 x 500 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen 3. Azithromycin 2 x 250 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen Schwangere: Amoxicillin 4 x 500 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen Therapie der neurologischen Früh- oder Spätmanifestation: 1. Ceftriaxon (Rocephin) 1 x 2 g i.v. täglich für 2 - 3 Wochen 2. Cefotaxim (Claforan) 3 x 2 g i.v. täglich für 2-3 Wochen 3. Penicillin G 5 Mio E alle 4 Std./d für 2-3 Wochen Reserve (z.B. bei Allergie) Doxycyclin. 3x 100 mg p.o. über 30 Tage Therapie der Frühmanifestation (Erythema migrans) im Kindesalter: 1. Doxycyclin 2-4 mg/kg/d p.o. für 2-3 Wochen, wenn Patient älter als 9 Jahre 2. Amoxicillin 50 mg/kg/d [maximal 2 g/d] p.o. in 3 Einzeldosen für 2-3 Wochen 3. Azithromycin 5-10 mg/kg/d für 5-10 Tage 4. (Erythromycin 30-50 mg/kg/d für 2-3 Wochen) 5. Cefuroximaxetil 20-30 mg/kg/d p.o. für 12-21 Tage Therapie des 2. und 3. Krankheitsstadiums (Meningopolyneuritis) im Kindesalter: 1. Ceftriaxon (50 mg/kg/d [maximal 2 g/d].) in einer i.v. –Einzeldosis für 2 Wochen 2. Cefotaxim (200 mg/kg/d [maximal 6 g/d].) in 2-3 Einzeldosen i.v. täglich für 2 Wochen 3. Penicillin G (500.000 IE/kg/d [maximal 12 Mega/d] in 4-6 Einzeldosen. i.v. täglich für 2 Wochen Wenn bei Patienten auch nach mehrfacher antibiotischer Behandlung keine klinische Verbesserung auftritt, empfiehlt sich die Bestimmung der HLA- DR4- Allele, weil bei diesen Patienten wahrscheinlich ein immunologisch autonomer Prozess abläuft, der eine immunsuppressive Behandlung statt der antibiotischen Behandlung erforderlich macht. BORRELIEN- IgM- und IgG- BLOT Material : Referenz : 2 ml Serum oder 1,5ml Liquor negativ Indikation: Zusatzuntersuchung bei positivem Borrelien- Ak- Nachweis im EIA IgM- Blot: Bandennomenklatur und Bewertung: Banden Antigen Bemerkung VlsE AK gegen VlsE (Variable major protein like sequence Expressed) sind spezifisch. IgG- AK werden schon im Frühstadium gebildet und bleiben bis zum Spätstadium erhalten. Spezifisch VlsE Protein P41 Bedingt spezifisch Flagellin 132 Beschrieben sind Kreuzreaktionen mit anderen Spirochäten und anderen geißeltragenden Bakterien. Diese AK treten sehr früh nach Infektion auf und verlieren sich im Laufe der Infektion. Banden Antigen Bemerkung P39 Diese AK treten bei vielen Patienten schon im Frühstadium auf. Hochspezifisch BmpA OspC Hochspezifisch OspC Osp17 Spezifisch DbpA IgM- und IgA- AK sind bei vielen Patienten als erste Borrelienspezifische AK nachweisbar und treten zeitlich vor dem Auftreten on AK gegen das p41 Antigen auf. AK gegen DbpA (Decorin binding Protein A)sollen spezifisch sein. Sie sind noch wenig untersucht. Auftreten bei Arthritis und Neuroborreliose im IgG. Speziesspezifisch. IgM wird als positiv angesehen, wenn mindestens 1 der folgenden Banden vorhanden ist: P39, OspC, Osp 17, VlsE oder p41 (stärker als der Cut off) IgM- AK treten meistens etwa 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn auf und können Wochen, bis Monate mitunter bis Jahre persistieren. Das Bandenmuster unterscheidet sich von Patient zu Patient. Eine frühzeitige Antibiotikagabe kann eine AK- Antwort unterdrücken. Eine akute EBV- Infektion kann zu polyklonaler Stimulierung von Borrelien- AK führen. Neben den schon beschriebenen Kreuzreaktionen sind auch solche mit Autoimmunerkrankungen, MS ALS, Influenza und Lues beschrieben. IgG- Blot: Banden Antigen Bemerkung VlsE AK gegen VlsE (Variable major protein like sequence Expressed) sind spezifisch. IgG- AK werden schon im Frühstadium gebildet und bleiben bis zum Spätstadium erhalten. Spezifisch VlsE Protein P83 Hochspezifisch Auftreten 6-12 Wochen nach Erkrankungsbeginn. Typisch für Stadium III, werden aber auch im Stadium I und II beobachtet. P58 Spezifisch Häufig im Stadium III P43 Spezifisch Noch nicht charakterisiert. Vorwiegend im Stadium III P41 Bedingt spezifisch Flagellin Beschrieben sind Kreuzreaktionen mit anderen Spirochäten und anderen geißeltragenden Bakterien. Diese AK treten sehr früh nach Infektion auf und verlieren sich im Laufe der Infektion. Hochspezifisch Diese AK treten bei vielen Patienten schon im Frühstadium auf. P39 BmpA P30 Sehr spezifisch Noch wenig untersucht. OspC Hochspezifisch OspC IgM- und IgA- AK sind bei vielen Patienten als erste Borrelienspezifische AK nachweisbar und treten zeitlich vor dem Auftreten on AK gegen das p41 Antigen auf. P21 Spezifisch Noch nicht charakterisiert. Osp17 Spezifisch DbpA AK gegen DbpA (Decorin binding Protein A)sollen spezifisch sein. Sie sind noch wenig untersucht. Auftreten bei Arthritis und Neuroborreliose im IgG. Speziesspezifisch. Spezifisch Spezifisch bei Borrelia afzelii P14 IgG wird als positiv angesehen, wenn mindestens 2 der folgenden Banden vorhanden sind: 133 VlsE, p83, p58, p43, p39, p30, OspC, p21, Osp17, p14 Eine persistierende Infektion kann durch die langfristige Kontrolle von IgG- Ak erfolgen. Eine Abnahme des Bandenmusters im IgG- Blot oder des AK- Titers im IgG- EIA sprechen für eine abgelaufene Infektion. Dieser Rückgang tritt aber selten vor einem halben Jahr nach abgelaufener Infektion ein. IgG- AK finden sich zu 100 % bei der Spätmanifestation (Neuroborreliose, Lyme- Arthritis und Akrodermatitis atrophicans) der Borreliose, wobei sich im IgG- Blot zahlreiche Banden finden. Das Problem ist, dass sich bei Risikogruppen in Endemiegebieten IgG- Durchseuchungstiter bei etwa 30 % finden, die ohne klinische Relevanz sind. Hierbei ist aber das Bandenmuster im Blot meist nicht so ausgeprägt. Befundinterpretation: Borrelien- Serologie IgM IgG negativ oder negativ oder grenzwertig grenzwertig Interpretation Kein sicherer Nachweis spezifischer Borrelien- Antikörper. Bei entsprechender Anamnese und fortbestehendem klinischen Verdacht Kontrolle in 1-2 Wochen. Nachweis spezifischer Borrelien- IgM- Antikörper. Dieser Befund spricht bei entsprechender Klinik für ein frühes Infektionsstadium. Eine chronische Borreliose ist eher unwahrscheinlich. Es kann sich aber auch um einen Residualbefund mit persistierendem IgM nach frühzeitiger, erfolgreicher Therapie handeln. Nachweis spezifischer Borrelien- IgG- Antikörper. Ein frühes Infektionsstadium ist möglich. Zum Ausschluss einer Serumnarbe serologische und klinische Verlaufskontrolle. positiv negativ oder grenzwertig negativ oder grenzwertig positiv (2 spezifische Banden im Blot) (1 spez. Bande im Blot = „auffällig“) Positiv Nachweis spezifischer Borrelien- IgG- Antikörper. Verdacht auf eine (> 2 spezifische chronische Borreliose (klinische Spätmanifestation). Banden im Blot) Frühes Stadium eher unwahrscheinlich. Differenzierung zwischen florider Borreliose und Residualbefund nicht möglich. Ggf. serologische Verlaufskontrolle. Positiv Nachweis spezifischer Borrelien- IgM- und IgG- Antikörper. Dieser positiv Befund spricht bei entsprechender Klinik für ein frühes (2 spezifische Infektionsstadium. Auch ein Spätstadium ist serologisch nicht mit Banden im Blot) letzter Sicherheit auszuschließen, aber eher untypisch (Serumnarbe (1 spez. Bande im mit persistierendem IgM nach Therapie). Klinische und serologische Blot = „auffällig“) Verlaufskontrolle (in längeren Zeitabständen). Positiv Nachweis spezifischer Borrelien- IgM- und IgG- Antikörper. (> 2 spezifische Verdacht auf eine chronische Borreliose (klinische Banden im Blot) Spätmanifestation). Frühes Infektionsstadium ist im Falle einer Sekundär-infektion möglich. Serumnarbe mit persistierendem IgM nach ausgeheilter Borreliose nicht auszuschließen. negativ oder grenzwertig positiv Positiv BORRELIEN- PCR * Material : Referenz : 2 ml Liquor oder Punktat negativ 5-10 ml Urin Hautbiopsien bitte nativ in wenig physiolog. NaCl in sterilem Transportgefäß versenden Indikation: Verdacht auf akute oder chronische Borreliose. 134 BRCA1 und BRCA2 * [MAMMA-/OVARIAL- KARZINOM] Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Sequenzierung und Multiplex Ligationdependent Probe Amplification) der Gene BRCA1 und BRCA2. Stufendiagnostik Indikation: Verdacht auf erbliches Mama- und/oder Ovarial - Karzinom BR2CA * [Metabolit von Deltametrin] Material : Referenz : 20 ml Morgenurin s. Befund s. auch Pyrethroidmetaboliten BRAIN NATRIURETISCHES PEPTID s. NT-pro-BNP BRENZTRAUBENSÄURE * s. Pyruvat BROMAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 80 – 150 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). BROMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bmerkung: Kumulation cei chronischer Einnahme mit Symptomen des Bromismus 135 BROMPERIDOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BRONCHIALLAVAGE s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial BROTIZOLAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). BRUCELLA- MISCHANTIGEN * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ BUDIPIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 136 BULLÖSES PEMPHIGOID-AUTOANTIKÖRPER * [BPAG1-AK, BPAG2-AK, BP230-AK, BP180-AK] * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: Nachweis des bullösen Pemphigoids und Abgrenzung zu anderen bullösen Autoimmundermatosen wie Pemphigus vulgaris, Epidermolysis bullosa acquisita und Dermatitis herpetiformis Duhring. BUPIVACAIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus BUPRANOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund gemessen als Carboxybupranolol Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Sorgfältige BZ-Überwachung bei Diabetikern, da es zur Verschlechterung der BZ-Einstellung und Maskierung der Symptome einer akuten Hypoglykämie kommen kann. BUPRENORPHIN Material : Referenz : 20 ml Urin 2 ml Serum * Methode: EIA Urin: Negativ Cut-off: 5 µg/L Grenzwertig: 5-10 µg/L Positiv: > 10 µg/L Bestätigung: GC/MS * Nachweiszeit im Urin: bis 14 Tage Serum *: s. Befund Indikation: Drogenscreening, Überwachung der Buprenorphinsubstitution Sehr hohe Opiat- und Benzodiazepinkonzentrationen können zu Kreuzreaktionen führen. 137 BUPROPION * Material : Referenz : 2ml Serum oder Plasma, gefroren s. Befund Methode: LC/MS Indikation: Antidepressivum BUSPIRON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Buspiron kann die Serumspiegel von Haloperidol und evtl. Warfarin erhöhen. Die Serumspiegel von Buspiron werden durch Erythromycin, Itraconazol, Diltiazem, Verapamil und Grapefruitsaft erhöht. Rifampicin senkt den Buspironspiegel auf ein Zehntel. 138 C β- CAROTIN * Material : Referenz : 1 ml Serum, lichtgeschützt 150 – 1250 µg/L Stabilität bei Raumtemperatur 2-3 Tage , bei 4°C etwa 1 Woche µg/L x 0.00186 = µmol/L Indikation: Indirekter Parameter zur Erfassung einer Steatorrhoe bei Malassimilation von Fett mit einer Stuhlfettausscheidung > 7 g/Tag. Werte < 1 mg/L sollten als verdächtig auf eine Steatorrhoe betrachtet werden und evtl. eine Stuhlfettanalyse veranlassen. Werte < 0,47 beweisen eine Steatorrhoe und machen eine 72 h Stuhlfettanalyse entbehrlich. Ein verminderter β - Carotinwert kann differentialdiagnostisch durch einen Xylose- Test (einheimische Sprue, M. Whipple, intestinale Lymphangiektasie) oder durch die pankreatische Elastase oder den Pancreolauryl- Test weiter abgeklärt werden. ↓ einheimische Sprue, M. Whipple, Kurzdarmsyndrom, entero- kolische Fistel, exokrine Pankreasinsuffizienz, Gallensäuremangel, ↑ Hypothyreose, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie C1-ESTERASE- INHIBITOR, AKTIVITÄT * Material : Referenz : 1 ml Citratplasma 70 - 130 % der Norm = positiv Indikation: Angeborenes und erworbenes Angioödem. Erworbene Formen sind häufig mit lymphoproliferativen Erkrankungen assoziiert ↓ Quincke- Ödem, Erkrankung lymphoproliferative C1-ESTERASE- INHIBITOR * Material : Referenz : 1 ml Citratplasma, Serum 0.15 - 0.35 g/L Indikation: Angeborenes und erworbenes Angioödem Meistens finden sich beim angeborenen C1-INH- Mangel Typ I Serumkonzentrationen zwischen 0 und 50 % und eine C1-INH- Aktivität von weniger als 25 % der Norm. 85 % der Patienten mit HAE Typ I zeigen eine verminderte Synthese von C1-INH und eine Erniedrigung von C2, C4 und CH 100. Beim erworbenen durch AK bedingten Angioödem (AAE Typ II) findet sich zusätzlich zur verminderten Funktion von C1-INH eine Erniedrigung von C1, C3 und C4. ↓ Quincke- Ödem ↑ akute Entzündungen 139 C1Q- BINDUNGSTEST * Material : Referenz : 3 ml Serum s. Immunkomplexe, zirkulierende C1Q- KOMPLEMENT * Material : Referenz : 1 ml Serum 0.05 – 0.25 g/L Indikation: DD von Komplementdefekten , Verdacht auf C1- Defekt. C1 wird aus C1q, C1r und C1s gebildet. Angeborene und erworbene C1q- Defekte sind häufig assoziiert mit Immunkomplexerkrankungen, SLE, Urticaria- Vaskulitis, Abwehrschwäche, X- chromosomaler Hypogammaglobulinämie, Immundefizienz C2-KOMPLEMENT * Material : Referenz : 1 ml Serum 0.10 – 0.30 g/L Indikation: Verdacht auf C2- Defekt. DD von Komplementdefekten, Immunkomplexerkrankungen, hereditärem angioneurotischen Ödem, Autoimmunerkrankungen, Abwehrschwäche Der C2- Mangel ist der häufigste angeborene Komplementdefekt. Betroffene Patienten fallen durch häufig rezidivierende Infekte auf. Es besteht eine deutliche Assoziation mit Autoimmunerkrankungen C3-KOMPLEMENT [GLOBULIN BETA- 1 C/BETA- 1 A] Material : 1 ml Serum, 1 ml Gelenkpunktat Referenz : Erwachsene: 0,9 – 1,8 g/L Kinder: in g/L Methode: Tubidimetrie bis 5. Tag Probenstabilität: 3 d 6. Tag bis 1 Jahr 0,59 – 1,22 0,60 – 1,77 1-3 Jahre 0,68 – 1,98 4 - 6 Jahre 0,72 – 2,0 7 - 9 Jahre 0,60 – 1,98 10 - 18 Jahre weiblich 0,54 – 2,18 10 - 18 Jahre männlich 0,78 – 2,17 Indikation: Aktiver SLE, erniedrigte Werte bei: membranoproliferative Glomerulonephritis und DD von angeborenen und erworbenen Komplementdefekten, Verdacht auf C3- Defekt, Immunkomplexerkrankungen, akute Glomerulonephritis, Abwehrschwäche, Poststreptokokken- Glomerulonephritis, SLE mit Nierenmanifestation, Bei SLE gibt die Serumkonzentration der Komplementfaktoren die Krankheitsaktivität wieder. Betroffene Patienten fallen durch häufig rezidivierende Infekte auf. Es besteht eine deutliche Assoziation mit Autoimmunerkrankungen. Da C3 ein relativ unempfindlicher Parameter zur Erkennung einer Komplementaktivierung ist und bei vielen Zuständen mit Komplementaktivierung eine Akute- PhaseReaktion vorliegt, empfiehlt sich ergänzend die C4- und CH 100 – Bestimmung. Mit der Bestimmung von 140 CH 100 wird sowohl die Bildung von C3-Konvertase auf dem klassischen Weg als auch die Bildung des terminalen lytischen Komplexes, also C1- C8, überprüft. ↑ entzündlichen Erkrankungen (akute-Phase-Protein) C3-NEPHRITISFAKTOR * [C3NEF] s. AK gegen C3-Konvertase C3-PROAKTIVATOR [PROPERDIN- FAKTOR B] * Material : Referenz : 1 ml Serum 0.10-0.40 g/L Indikation: Verdacht auf hereditären Mangel und Differenzierung des Aktivierungsweges der C3Konvertase C4- KOMPLEMENT Material : Referenz : 1 ml Serum, 1 ml Gelenkpunktat S. Komplement- Komponenten S. Rheuma- Serologie Methode: Tubidimetrie Erwachsene: Probenstabilität: 3d 0,1 – 0,4 g/L Kinder: in g/L bis 5. Tag 0,11 – 0,28 6. Tag bis 1 Jahr 0,10 – 0,32 1-3 Jahre 0,10 – 0,42 4 - 6 Jahre 0,10 – 0,40 7 - 9 Jahre 0,12 – 0,38 10 - 18 Jahre weiblich 0,09 – 0,46 10 - 18 Jahre männlich 0,12 – 0,45 Indikation: Verdacht auf C4- Defekt, bei SLE, Formen der membranproliferativen Glomerulonephritis, Immunkomplexkrankheit, DD von Komplementdefekten, Immunkomplexerkrankungen, Abwehrschwäche, Kollagenosen, Alpha- 1- Antitrypsinmangel, Autoimmunerkrankung, autoimmunhämolytische Anämie, hereditäres angioneurotisches Ödem Bei SLE gibt die Serumkonzentration der Komplementfaktoren die Krankheitsaktivität wieder. Da C4 ein relativ unempfindlicher Parameter zur Erkennung einer Komplementaktivierung ist, empfiehlt sich ergänzend die C3- und CH 100 – Bestimmung. Mit der Bestimmung von CH 100 wird sowohl die Bildung von C3-Konvertase auf dem klassischen Weg als auch die Bildung des terminalen lytischen Komplexes, also C1- C8, überprüft. ↑ entzündlichen Erkrankungen (akute-Phase-Protein) C5- KOMPLEMENT * Material : Referenz : 1 ml Serum 0.02 – 0.2 g/L 141 Indikation: Angeborene C5- Komplementdefekte sind vor allem mit dem SLE und rezidivierenden Neisseria- Infektionen assoziiert. CA 125 TUMORMARKER [CARBOHYDRATE ANTIGEN 125] Material : Referenz : 2 ml Serum bis 35 U/ml Methode: CLIA (Fa. Siemens) Stabilität: 5 d biologische HWZ: 5 Tage s. CASA Indikation: Verdacht auf Ovarial- Ca (Tumormarker 1. Wahl), Zweitmarker beim Pankreas-Ca nach Ca 199, Therapie- und Verlaufskontrolle. Das CA 125 ist der wichtigste Tumormarker beim Ovarialkarzinom. Die Korrelation zum Krankheitsverlauf liegt bei 90 %. Die Vorwarnzeit liegt bei 1-8 Monaten. Nach vollständiger Tumorentfernung normalisiert sich der CA 125-Wert nach 1-3 Monaten (HWZ 5 Tage). In Remission sind nur 1-4 % positiv, bei Tumorprogression ca. 80 %. Kleine Resttumoren können bei normalen CA 125-Werten noch bestehen. Resttumoren, die größer als 2 cm sind, gehen in aller Regel mit CA 125-Werten über 65 U/ml einher. Darüber hinaus ist das CA 125 als Zweitmarker beim Pankreaskarzinom geeignet, aber auch bei einigen anderen Karzinomen, so z.B. beim Mamma- und Bronchial- Karzinom erhöht. Bei Verlaufskontrollen therapierter Karzinompatienten kann ein erhöhter Wert für ein Tumorrezidiv sprechen. Transitorisch erhöhte oder konstant niedrig- pathologische CA 125-Werte (bis 500 U/ml) finden sich auch bei anderen benignen gastroenteralen und gynäkologischen Erkrankungen (Adnexitis, Endometriose, Pankreatitis, Cholecystitis, Hepatitis, chron. Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz und bei benignen Adnextumoren. ↑ Ovarialkarzinom, Pankreaskarzinom, Adnexitis, Endometriose, Pankreatitis, Cholecystitis, Hepatitis, chron. Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz , benigne Adnextumoren, Mamma- Ca, BronchialKarzinom, Leberzell- Ca, Uterus- Ca CA 15-3 TUMORMARKER [CARBOHYDRATE ANTIGEN 15-3] Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: CLIA (Fa. Siemens) bis 32,4 U/ml Stabilität: 8 Std bei RT, 7 d bei 2-8°C biologische HWZ: 5-7 Tage Indikation: Therapie- und Verlaufskontrolle beim Mammakarzinom Die Bestimmung erfolgt mit zwei monoklonalen Antikörpern, die gegen die Milchfettglobin- Membran bzw. das Mammakarzinom- Antigen gerichtet sind. Mammakarzinom- Patienten ohne Metastasen zeigen je nach Untersucher in 10-32 % erhöhte Werte. Bei Rezidiven und Fernmetastasen finden sich beim Mammakarzinom in 50-90 %, beim Ovarialkarzinom in 70 % und bei gastrointestinalen Karzinomen in 60 % erhöhte Werte. In der Remission finden sich in weniger als 10 % erhöhte Spiegel. Mäßige CA 15-3 Erhöhungen, die in der Regel 100 kU/L nicht überschreiten, finden sich u.a. bei benignen Mastopathien (25 %), dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (20 %), Lungenerkrankungen (15 %) und vereinzelt anderen Erkrankungen. Diese Erhöhungen sind z.T. transitorisch und normalisieren sich nach Heilung. Bei malignen Erkrankungen ohne Behandlung steigen die Werte stetig oder exponentiell mit Korrelation zu Tumormasse, - Stadium und z.T. Metastasenlokalisation (höhere Werte bei Knochen- und Lebermetastasen sowie multipler Metastasierung). Im Rahmen der Verlaufs- bzw. Therapiekontrolle zeigt sich eine gute Korrelation zwischen Markerverlauf und Tumorverhalten. So werden ca. 85 % der Rezidive 142 durch einen CA 15-3-Anstieg - teilweise bis zu 13 Monaten vor Auftreten klinischer Zeichen - angezeigt. Erhöhte CA 15-3-Werte finden sich neben dem Mamma- CA auch bei Ovarial-, Endometrium-, Korpus-, Lungen - und gastrointestinalen Karzinomen. ↑ Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, Karzinom gastrointestinales, Leberzirrhose, Mastopathie, Schwangerschaft CA 19-9 TUMORMARKER [CARBOHYDRATE ANTIGEN 19-9] Material : Referenz : 2 ml Serum bis 27 U/ml Methode: CLIA (Fa. Siemens) biologische HWZ: 4-8 Tage Indikation: Wichtigster Marker für das exkretorische Pankreas- Karzinom (diagnostische Sensitivität 70-90 %), das hepatobiliäre Karzinom und Magenkarzinom. Nach Tumorentfernung normalisieren sich die Werte innerhalb von 1-4 Wochen. Ein Rezidiv wird oft 1-6 Monate vor anderen Manifestationen durch einen Wiederanstieg des CA 19-9 evident. Benigne Erkrankungen des Leber- Gallen- Pankreas- Systems können mit transitorischen Erhöhungen (100 bis maximal 500 U/ml) oder konstant niedrig- pathologischen Werten einhergehen, während es bei Malignomen oft zu einem exponentiellen Anstieg (> 100.000 U/ml) kommt. Ca 19-9 stellt die sialinisierte Form des Lewis- Blutgruppenantigens dar, daher können Menschen mit der Blutgruppe Le (a- b) negativ (etwa 5-7 %) Ca 19-9 nicht synthetisieren. Hier empfiehlt sich die Bestimmung von CA 50. ↑ Pankreaskarzinom, Magenkarzinom, Karzinom hepatobiliäres, Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, Hepatopathie, Pankreaserkrankungen, Gallenerkrankungen CA 50 TUMORMARKER * [CARBOHYDRATE ANTIGEN 50] Material : Referenz : 2 ml Serum bis 25 U/ml Indikation: Therapiekontrolle und Rezidivdiagnostik bei Pankreas- , Kolon- und Endometrium- Karzinomen. Gelegentlich finden sich auch erhöhte Werte bei Karzinomen der Gallenblase, Prostata, Lungen, Ovarien, Mamma, Melanomen und malignen Lymphomen. Benigne entzündliche Erkrankungen können transitorisch erhöhte oder konstant niedrige Werte aufweisen. Da Ca 50 AK nicht nur mit sialinisierten Lewis- Blutgruppenantigenen, sondern auch mit Lactotetraose- Strukturen reagieren, kann Ca 50 auch bei Le (a- b-) negativen Personen eingesetzt werden. ↑ Magenkarzinom, Pankreaskarzinom, Kolonkarzinom, Rectumkarzinom, Leberkarzinom, Mammakarzinom, Leberzirrhose, Colitis ulcerosa, Pankreatitis CA 72-4 TUMORMARKER [CARBOHYDRATE ANTIGEN 72-4] * Material : Referenz : 2 ml Serum < 3,8 U/ml Stabilität: bis zu 1 Woche bei 4° C biologische HWZ: 3-7 Tage 143 Indikation: Magenkarzinom und mucinöses Ovarialkarzinom. Erhöhte Werte werden auch bei anderen gastrointestinalen und gynäkologischen Karzinomen beobachtet. Auch benigne Erkrankungen (z.B. Pankreatitis, Leberzirrhose, Bindegewebs-, Lungen- Erkrankungen und gynäkologische Leiden) können zu transitorisch oder konstant mäßig erhöhten Werten führen, während es bei Malignomen oft zu einem kontinuierlichen Anstieg kommt. Es besteht beim Magenkarzinom eine Abhängigkeit vom Stadium mit folgenden Positivitätsraten (Entscheidungswert 6 U/ml) im Vergleich zum Ca 19-9 (Entscheidungswert 37 U/ml) und CEA (Entscheidungswert 5 µg/L) 11/33/0 % (Stadium IA), 20/20/13 (IB), 13/6/19 % (II), 46/42/25 % (IIIA), 41/28/21 % (IIIB), 58/42/37 % (IV) und von 56/32/11 % im Rezidiv. ↑ Magen- Ca, mucinöses Ovarialkarzinom, Gallengangs- Ca, Pankreas- Ca, gastroenterale Ca, MammaCa, Endometrium- Ca, akute Pankreatitis, Leberzirrhose, Bindegewebs-, Lungen- und gynäkologische Erkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen CADMIUM * Material : Referenz : 1 ml EDTA- oder Heparin- Blut 10 ml Urin EDTA- Blut: Nichtraucher: < 1 µg/L Urin: Nichtraucher: < 1 µg/L µg/L x 8.897 = nmol/L Indikation: Akute inhalative und chronische Cadmiumvergiftung. Die Hauptaufnahmequelle für beruflich nicht exponierte, nicht rauchende Personen ist die Nahrung. Technische Verbesserungen haben zu einer drastischen Verminderung der Cd- Belastung am Arbeitsplatz geführt. Auch bei Rauchern können erhöhte Werte gefunden werden. Das im Körper aufgenommene Cd wird überwiegend in der Niere und in der Leber gespeichert. Klinik bei akuter inhalativer Intoxikation: Kurzatmigkeit, Schwächegefühl, Fieber, Lungenödem, fibrosierende Bronchiolitis, Gastroenteritis, Leberschädigung Klinik bei chronischer inhalativer Intoxikation: Cd- Schnupfen, Hyposmie, Nierenfunktionsstörungen (tubuläre Proteinurie) Klinik bei chronischer oraler Intoxikation: Infolge hoher Bodenbelastung bisher nur in Japan als Itai- itaiErkrankung (Nieren- und Knochenerkrankung) beschrieben. CAESIUM * Material : Referenz : 2 ml Serum 2 ml Urin s. Befund CALCITONIN Material : Referenz : 1 ml Serum Männer: Frauen: Versand tiefgefroren. Spezialversandbehälter im Labor anfordern. 144 <1 – 11,8 pg/ml <1 – 4,8 pg/ml CALCITONIN Methode: CLIA pg/ml x 0.28 = pmol/L Indikation: Diagnostik des manifesten medullären Schilddrüsenkarzinoms (Werte häufig > 500 pg/ml), Familienscreening beim hereditären medullären Schilddrüsenkarzinom (MEN 2), Verlaufskontrolle unter Therapie. Stimulationstest mit Pentagastrin bei Angehörigen von Patienten mit C- Zell- Karzinom (heutzutage besser molekulargenetisches Screening) und zur postoperativen Verlaufskontrolle beim medullären Schilddrüsenkarzinom (1x/Jahr). Diagnostik bei sonographisch auffälligen Schilddrüsenknoten (fakultativ). Pentagastrin- Test: Testdurchführung: Braunüle legen, 5 ml Blut entnehmen. 0,5 µg Pentagastrin/kg KG als Bolus i.v. injizieren und nach 2 und 5 Minuten weitere 5 ml Blut abnehmen. Bewertung: beim medullären Schilddrüsen- Karzinom oder einer C- Zell- Hyperplasie kommt es nach Pentagastringabe zu einem deutlich höheren Kalzitonin- Anstieg als bei Normalpersonen. ↑ Schilddrüsenkarzinom medulläres, Hyperkalzämie paraneoplastische, kleinzelliges Bronchial- Ca, Mamma- Ca, Prostata- Ca, neuroendokrine Tumoren, chronische Niereninsuffizienz, therapierefraktäre Durchfälle, perniziöse Anämie mit hohen Gastrinwerten CALCIUM IM SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum oder heparinisiertes Plasma Serum, Heparin-Plasma: (Blut nüchtern ohne Venenstauung abnehmen. Der Patient sollte vor Entnahme mindestens 5 Minuten ruhig sitzen oder liegen) <24 Monate 2,25 – 2,75 mmol/L Erwachsene 2.2 – 2.65 mmol/L Methode: Photometrie mg/dl x 0.25 = mmol/L Indikation: Osteoporose, pathologische Frakturen, Knochenschmerzen, Nierensteine, chronische Nierenerkrankungen, Weichteilverkalkungen, Neoplasien, rezidivierende Ulkusleiden, rezidivierende Pankreatitis, Tetanie, Vitamin- D- Therapie, Sarkoidose, nach Schilddrüsen- OP, NNR- Insuffizienz Die Gesamtcalciumkonzentration im Serum beträgt etwa 10 mg/dl. Davon sind etwa 3.5 mg/dl an Protein gebunden und 6.5 mg/dl ultrafiltrierbar. Von diesem Anteil sind 5.3 mg/dl in ionisierter Form vorhanden, 1.2 mg/dl als Komplex an Phosphat, Bikarbonat und Citrat gebunden. Die ultrafiltrierbare Fraktion entspricht grob der ionisierten Fraktion. Ionisiertes Calcium wird wie folgt berechnet: 6.5 x totales Plasma- Calcium (mg/dl) + 0.7 ───────────────────────── totales Plasma- Protein (g/dl) + 6.6 - 0.65 Das ionisierte Ca wird durch pH- Wert- Änderungen beeinflusst. Eine Azidose oder ph- Wert- Abfall führt zum Anstieg des ionisierten Ca, eine Alkalose oder pH- Wert- Anstieg zum Abfall des ionisierten Ca. Bei Dysproteinämien empfiehlt sich die Berechnung des korrigierten Calziums. Da die Calciumwerte am besten mit Albumin korrelieren, wurde folgende Formel zur Korrektur des Gesamt- Ca auf Albumin 4 g/dl vorgeschlagen: Korr. Ca (mmol/L) = gemessenes Ca (mmol/L) – 0,025 x Albumin (g/dl) + 1.0 Eine weitere Hilfe zur Interpretation der Calciumwerte kann das Calcium x Phosphor Produkt sein: Serum- Ca (mg/dl) x Serum- Phosphor (mg/dl) = 24 bis 60 145 Der Knochen benötigt ein Calcium x Phosphor Produkt über 24. Oberhalb eines Calcium X Phosphor Produktes von 60 besteht die Gefahr, dass sich Calciumphosphat außerhalb der Knochen ablagert. Erniedrigte Werte finden sich bei Osteomalazie und Mangel an Vitamin D. ↑ Hyperkalzämie- Syndrome, Hypervitaminose D, Urämie, M. Cushing, Colitis ulcerosa, Dermatomyositis, Knochenmetastase, Neoplasie, Hyperparathyreoidismus, Milch- Alkali- Syndrom, Hyperthyreose, M. Boeck, Akromegalie, Myelom, Hypophosphatämie, Jaffe- Lichtenstein- Syndrom, Albright- Syndrom, Marmorknochenkrankheit, M. Gaucher ↓ Malabsorption, Hypoproteinämie, Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus, Metastase osteoblastisch, Rachitis, Schilddrüsenkarzinom medulläres, Pankreatitis, Hyperparathyreoidismus sekundärer, Osteodystrophie renale, Osteomalacie, Avitaminose D, Peritonitis, Niereninsuffizienz, Nephrose, (Salzverlust- )Nephritis, Sprue, Tetanie, Zystinose, Krampfanfall CALCIUM IM URIN Material : Referenz : 10 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben. Für Calcium im Urin liegen in der Literatur nur Referenzwerte für 24h-Urin vor. im 24-h- Urin: Frauen < 6,2 mmol/d Männer < 7,5 mmol/d Methode: Photometrie Indikation: s. Calcium im Serum ↑ Hyperparathyreoidismus, Knochenmetastase, M. Cushing, Myelom, Osteoporose, Hypervitaminose D, Thyreotoxikose, M. Boeck, Azidose renale, Hyperkalziurie idiopathische, M. Paget, Fanconi- Syndrom, M. Wilson, Albright- Hadorn- Syndrom ↓ Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus, D- Hypovitaminose, Steatorrhoe, Nephrose, Phosphatretention renale, Pankreatitis, Milch- Alkali- Syndrom, Niereninsuffizienz CALCIUMKANAL-AUTOANTIKÖRPER * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: Lambert- Eaton myasthenes Syndrom. Patienten mit diesem Syndrom entwickeln häufig AK gegen den P/Q- Typ. AK vom N- Typ finden sich gehäuft bei paraneoplastischen Erkrankungen in Verbindung mit neurologischer Symptomatik (Mamma- Ca, Ovarial- Ca, Bronchial- Ca), Encephalomyeloneuroradiculopathien und Polyneuropathien. ↑ Lambert- Eaton myasthenes Syndrom, paraneoplastischen Erkrankungen in Verbindung mit neurologischer Symptomatik, Encephalomyeloneuroradiculopathien, Polyneuropathien Calici- Viren * s. Noro-Viren CALPROTECTIN * Material : 146 Referenz : CALPROTECTIN * 1 g Stuhl < 50 mg/kg Stuhl Haltbarkeit : Bleibt auch im ungekühlten Stuhl mehrere Tage stabil Indikation: Marker für die Entzündung der Darmschleimhaut. Therapiemonitoring. Erhöht bei Kolon- CA, Divertikeln und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Abgrenzung von Reizdarm und entzündlichen Darmerkrankungen sicher möglich. Bei negativem Hb- Nachweis und negativem Calprotectin Kolonkarzinom bzw. CED unwahrscheinlich. Therapiekontrolle bei CED. Nach einer Studie finden sich bei Gesunden und Patienten mit funktionellen Darmproblemen Werte < 50 mg/kg, mäßig erhöhte Werte (Median 350 mg/kg) sind bei Tumoren sowie Infektionen und stark erhöhte Werte (Median 1700 mg/kg) bei Morbus Crohn und Collitis ulcerosa nachweisbar. CAMPYLOBACTER INTESTINALIS- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum < 1: 10 Indikation: Enteritis, reaktive Arthritis, Guillain- Barré- Syndrom Titer ab 1:10 gelten als verdächtig. Antikörper- Titer überschreiten auch bei akuter Infektion nur selten Titerhöhen von 1:40 und persistieren über lange Zeit. Ein sicherer Hinweis auf eine akute Infektion ist daher nur die Serokonversion. Nach Möglichkeit sollte der direkte Erregernachweis im Stuhl angestrebt werden. Bei etwa 2 % der Campylobacter- Enteritis- Erkrankten stellt sich als Spätkomplikation eine reaktive Arthritis ein. 70 % dieser Patienten sind HLA B27 positiv. CAMPYLOBACTER JEJUNI- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum < 1: 10 Indikation: Enteritis, reaktive Arthritis, Guillain- Barré- Syndrom Titer ab 1:10 gelten als verdächtig. Verlaufskontrollen sollten nach 10 und 20 Tagen erfolgen. CAMPYLOBACTER- KULTUR und Campylobacter AG-Nachweis Material : Stuhlprobe Gemeinsame Eigenschaften dieser ursprünglich zur Gattung Vibrio gezählten Bakterien: gramnegativ, mikroaerophil, korkenzieherartige Bewegung, polare Geißel. Wichtigste Species: Campylobacter fetus, Campylobacter jejuni, Campylobacter coli. Campylobacter fetus (selten): Beim Menschen als Erreger einer systemischen Campylobacteriose mit Septikämie, Endocarditis, Meningitis. 147 Campylobacter jejuni/coli: Erreger von Enteritiden. Inkubationszeit 2-10 Tage. Periumbilikale Bauchkrämpfe, wässrige Diarrhoe, Fieber zwischen 39°C und 40°C, Erbrechen, Blutbeimengung zum Stuhl, Kopfschmerz, Muskelschmerz, Leukozyten über 10000/mm3, Arthritis als Folgeerkrankung. Symptome verschwinden nach 5-10 Tagen. Bakterien- Nachweis im Stuhl bis zu 3 Wochen. Erregerreservoir: Hausgeflügel, Wildenten, Wildgänse, Möwen, Seeschwalben, Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Rinder, Schweine, Schafe, Streichelzootiere. Enten und Puten beherbergen durchweg große C. jejuni- Mengen. Übertragung: Genuss von kontaminiertem und schlecht durchgebratenem Fleisch, Infektion während der Zubereitung kontaminierter Speisen, direkter Kontakt des Menschen mit dem Tierkot. Untersuchungsmaterial: Stuhlproben. Wässrige und schleimige Stuhlproben ergeben besonders hohe Isolierungsraten. CANDIDA- ALBICANS- ANTIGEN * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Indikation: Verdacht auf invasive Candida- Mykose Antigen- Titer 1: ≥ 8 dürften spezifisch für eine invasive Candida- Mykose sein. Titerwerte dieser Höhe werden allerdings nur bei 19-71 % der Patienten mit einer Endomykose gefunden. Antigen- Titer von 1: 4 können auf eine Endomykose hinweisen, werden aber auch bei oberflächlichen Mykosen gefunden. Bisher steht kein zuverlässiger Test zum Nachweis einer Candida- Endomykose zur Verfügung. CANDIDA- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 1 ml Serum HA 1 IgG- EIA IgA- EIA IgM- EIA < 160 < 9.0 VE/L negativ negativ Indikation: Soorbefall, Ösophagitis, Vaginitis, Vulvitis, Pneumonie HA- Titer von 1: ≥ 160 sind auch bei negativen IgM- und IgA- Werten verdächtig auf eine CandidaInfektion. Candida- AK- Bestimmungen sollten mehrfach im Abstand von einer Woche erfolgen. Verdächtig auf eine Candida- Infektion ist bei Patienten mit intakter AK- Bildung ein signifikanter Anstieg der AK. Eine Differenzierung zwischen Oberflächen- und Endomykose ist nur sehr bedingt möglich. Die IgM- AK sinken in der Regel bei selbstlimitierenden, latenten Infektionen innerhalb von 4-6 Wochen ab, während sie bei manifesten Erkrankungen erhöht bleiben. Bei Patienten mit gestörter AK- Bildung kann ein Titer- Anstieg ausbleiben. CANDIDA- albicans- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ Abstrich (trocken) Methode: PCR 148 Indikation: Verdacht auf invasive Candida- Mykose CANNABINOIDE s. THC CANRENON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CAPTOPRIL- TEST * Indikation: Verdacht auf primären Hyperaldosteronismus, Verdacht auf renovaskuläre Hypertonie: Captopril hemmt beim Gesunden das ACE und somit die Angiotensin- vermittelte Aldosteronproduktion. Bezugsparameter: Aldosteron und Renin im Plasma Probenmaterial: 2 ml EDTA- Plasma Durchführung: Nach basaler Blutabnahme (vorher mindestens 90 Min. Ruhephase im Liegen) 25 mg Captopril per os. Zweite Blutentnahme nach 2 Stunden Ruhephase im Liegen. Referenzbereich: Abfall des Aldosterons auf eine Konzentration < 150 ng/L Beim Aldosteron- produzierenden Adenom wird kein oder nur ein subnormaler Abfall des Aldosterons beobachtet. Die diagnostische Sensitivität des Tests wird mit 70-100 %, die diagnostische Spezifität mit 90-100 % angegeben. Beim sekundären Hyperaldosteronismus kommt es im Gegensatz zum primären zu einem deutlichen Abfall des Aldosterons. Bei Patienten mit Nierenarterienstenose wird die Reninkonzentration beurteilt. Das Renin steigt nach Captopril um mehr als 200-300 % an, während es bei essentieller Hypertonie zu keinem deutlichen Anstieg der Reninkonzentration (< 150 %) kommt. Es besteht allerdings ein breiter Überlappungsbereich beider Patientengruppen. CARBAMAZEPIN Material : Referenz : 1ml Serum Therapeutischer Bereich: 4.0 – 10.0 mg/L toxisch ab: > 12 mg/L Methode: CEDIA Metabolit: Carbamazepin-Epoxid (siehe dort) Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 149 Bemerkung: T½el :Neugeb. 21-36 h, Säuglinge 2-15 h , Kinder 13-19 h, Einmalgabe 21-32 h, Dauertherapie 11.4-13.3 h. Unter enzyminduzierender Komedikation: 6 –10 h Max. 4-8 Std. nach der letzten Dosis, bei Retardpräparaten länger. Min. unmittelbar vor der nächsten Dosis. Steady state nach 5-7 Tagen. Wegen der individuellen Unterschiede in der HWZ und Resorption empfiehlt sich die Blutentnahme unmittelbar vor der nächsten Medikamentengabe im steady state Weitere Verlaufskontrollen: Blutbild und Leberenzyme Phenytoin und Phenobarbital erniedrigen die Carbamazepinkonzentration, Valproinsäure erhöht die Konzentration des Metaboliten Carbamazepin-Epoxid. Carbamazepin selbst erniedrigt die Konzentration von Valproinsäure, Lamotrigin, Felbamat, Topiramat und Tiagabin. Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. CARBAMAZEPIN, FREIES * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 1.0 – 2.5 mg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CARBAMAZEPIN-EPOXID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CARBAMAZEPIN-EPOXID, FREIES * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 0.2 – 1.5 mg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 150 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CARBIDOPA * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CARBIMAZOL * s. Thiamazol CARBOPLATIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CARBROMAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund toxisch: > 25 mg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CARCINO- EMBRYONALES ANTIGEN [CEA] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: CLIA (Fa. Siemens) Gesunde: Nichtraucher < 5 ng/ml Raucher < 10 ng/ml Benigne Erkrankungen < 10 ng/ml Maligne Erkrankungen häufig > 10 ng/ml Stabilität: 7 Tage biologische HWZ: 2-8 Tage 151 Prozentuale Häufigkeitsverteilung der CEA- Werte bei gesunden Nichtrauchern und Rauchern: Kategorie Nichtraucher, männlich Nichtraucher, weiblich Raucher, männlich Raucher, weiblich Anzahl 240 177 234 163 0-3 ng/ml 92.5 % 96.0 % 75.7 % 85.3 % 3-5 ng/ml 6.3 % 4.0 % 16.2 % 8.6 % 5-10 ng/ml 1.2 % 0.0 % 8.1 % 6.1 % CEA- Konzentrationen bis zum etwa 4fachen Wert der Obergrenze des Referenzbereiches finden sich sowohl bei entzündlichen Erkrankungen der Leber, des Pankreas, des Gastrointestinaltraktes und der Lunge als auch bei Malignomen. Werte oberhalb des 4fachen der Obergrenze machen eine maligne Erkrankung wahrscheinlich. CEA- Konzentrationen, die das 8-10fache der Obergrenze des Referenzbereiches überschreiten, können im Allgemeinen als Hinweis auf Fernmetastasierung gewertet werden Erhöhte Werte finden sich beim Kolon- Rektum- Karzinom bei Dukes A in 0-20 %, Dukes B in 4060 %, Dukes C in 60-80 %, Dukes D in 80-85 %. Der 4fache Wert der Obergrenze des Referenzbereiches wird bei Dukes A sehr selten, bei Dukes B in 15-20 % und bei Dukes D in ca. 50 % gesehen. Postoperative Verlaufskontrollen sollten in den ersten beiden Jahren alle 3 Monate erfolgen, bei Konzentrationsanstieg engmaschiger. Der positive prädiktive Wert für Tumorprogredienz liegt bei CEAAnstieg bei ca. 70 %, der negativ prädiktive bei ca. 90 %. Beim Mammakarzinom finden sich erhöhte CEAWerte bei 10 % der Patientinnen mit lokalisiertem und 60 % mit metastasiertem Karzinom. Werte über dem 5fachen der Obergrenze sprechen für Metastasierung. Steigende Werte nach Therapie sprechen in 85 % der Fälle für Tumorprogression. Beim Magen-, Pankreas-, Bronchial-, Ovarial- und Cervixkarzinom finden sich CEA- Erhöhungen meist nur in fortgeschrittenen Stadien. ↑ kolorektale Karzinome, medulläres Schilddrüsenkarzinom, Mammakarzinom, Magenkarzinom, Pankreaskarzinom, Cervixkarzinom, Ovarialkarzinom, entzündliche Lebererkrankungen, Leberzirrhose, Pankreatitis, entzündliche gastrointestinale Erkrankungen, entzündliche Lungenerkrankungen CARCINO- EMBRYONALES ANTIGEN im Liquor [CEA] Material : Referenz : 1 ml Liquor und 1 ml Serum s. Befund Methode: CLIA (Fa. Siemens) Indikation: Nachweis einer intrathekalen CEA- Synthese Ein positiver CEA- Nachweis erfolgt bei etwa 90 % aller Meningealkarzinosen, aber nur ca. 45 % der Metastasen im Hirnparenchym. Je entfernter die CEA- produzierende Metastase vom Ventrikelsystem entfernt liegt, umso unwahrscheinlicher wird der Nachweis. Die Quotienten- Darstellung erfolgt im IgAQuotientendiagramm CARDIOLIPIN-AK * [AK gegen CARDIOLIPIN] Material : Referenz : 1 ml Serum IgA, IgG, IgM Methode: EIA Negativ: < 10 U/ml Graubereich: 10 – 15 U/ml Positiv : > 15 U/ml Indikation: Verd. auf Antiphospholipid- Syndrom, habituelle Aborte, Thromboseneigung Cardiolipin- AK gehören zusammen mit Phosphatidylserin- Ak (GAM) und Lupus- Antikoagulanz in eine Gruppe von Auto- Antikörpern, die gegen Phospholipide gerichtet sind. Sie sind bei der ergänzenden Diagnostik des SLE und der Aktivitätsbeurteilung der Lues von Bedeutung. Beim sogenannten primären 152 Antiphospholipid- Syndrom werden Symptome wie beim LE bzw. M. Raynaud oder anderen schlecht einzuordnenden Kollagenosen beschrieben. Außerdem kommt es gehäuft zu Thrombosen der großen Arterien und Venen mit Hirn-, Lungen- oder Herzinfarkten sowie habituellen Aborten. Bei etwa 13 % der Patientinnen mit habituellen Aborten ließen sich ACLA nachweisen. Auch für das Auftreten von ACLA und zahlreichen neurologischen Symptomen wie Migräne, Chorea, Multi- Infarkt- Demenz oder Livedo reticularis, Libman- Sacks- Endokarditis oder pulmonaler Hypertonie werden kausale Zusammenhänge diskutiert. Außerdem ließen sich ACLA bei HIV- Infektion, idiopathischer thrombozytopenischer Purpura, primär biliärer Zirrhose, weiteren Autoimmunerkrankungen und falsch VDRL- positiven Patienten finden. ↑ SLE, Thrombosen, Aborte, HIV, PBC, rheumatoide Arthritis, idiopathische thrombozytopenische Purpura; falsch Lues- positive Patienten, HELLP- Syndrom, Borreliose, Hepatitis CARDIOLIPIN- MIKROFLOCKUNGS- TEST [CMT, VDRL] Material : Referenz : 1 ml Serum < 1:1 s. Lues- Serologie s. VDRL Indikation: Lues- Diagnostik CARNITIN * Material : Referenz : 2 ml Serum oder EDTA- Plasma s. Befund 10 ml Urin v. 24-h- Urin (über 5-10 ml Eisessig gesammelt). Bitte Gesamtmenge angeben. 1 ml Sperma Indikation: Verdacht auf Carnitinmangel (Muskelschwäche, Myalgie, Kardiomyopathie, Gedeihstörung bei Säuglingen und Kleinkindern, hypoketotische Hypoglykämie), Kwashiorkor, Carnitin- freie Ernährung, Organoazidurien, Lipidspeichermyopathien ↓ Carnitin- Mangel- Myopathie, Hämodialyse, Leberfunktionsstörung, Valproinsäuretherapie CARNOSIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum 10 ml Urin (mit 0,1ml Eisessig stabilisiert) Serum (µmol/L): Neugeborene bis 10 Säuglinge bis 10 Kleinkinder bis 10 Schulkinder bis 10 Erwachsene bis 10 s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): 153 CARNOSIN * Neugeborene Säuglinge Kleinkinder Schulkinder bis 1000 bis 800 bis 600 bis 400 Erwachsene 10-150 mg/d x 4.42 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Carnosinämie Klinik: progrediente psychomotorische Retardierung mit Myoklonien, Taubheit, Blindheit und spastischer Zerebralparese. ↑ Carnosinämie, geflügelreiche Ernährung CASA- TUMORMARKER * [Cancer associated serum antigen] Material : Referenz : 1 ml Serum < 4 U/ml (bei einer Spezifität von 90 %) Indikation: Verdacht auf Ovarial- Ca CASA ist ein epitheliales Muzin, das auf der Oberfläche von Ovarial- und anderen Epithelialtumorzellen (Mamma- und Lungen- Ca) exprimiert wird. Im Gegensatz zu Ca 125 ist CASA bei Patientinnen mit benignen Adnextumoren und Ovarialtumoren mit niedrigem malignen Potential sowie bei Endometriose nicht signifikant erhöht. CAST * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Bitte vor Test- Anforderung telephonischen Kontakt aufnehmen Die Abkürzung CAST steht für zellulärer Antigen- Stimulations- Test. Bei diesem Verfahren wird die Ausschüttung von Sulfidoleukotrienen vorwiegend aus basophilen Leukozyten unter Allergenstimulation bestimmt. Es ist bekannt, dass in vivo die Synthese und Freisetzung dieser Mediatoren im Rahmen allergischer Reaktionen sowohl IgE- vermittelt als auch bei „pseudoallergischen“ Reaktionen (nicht- IgEvermittelt) abläuft. Folgende Einsatzfelder bieten sich besonders für diesen Test an: Insektengiftallergien: Eine Studie an Patienten mit klinisch gesicherter Bienen- bzw. Wespengiftallergie zeigte für den CAST im Vergleich mit dem IgE- Antikörpernachweis und der Hauttestung die beste Sensitivität und Spezifität. Pseudoallergische Reaktionen gegen Medikamente: Der CAST versetzt uns in die Lage, in vitro die in vivo vorliegenden Bedingungen in nahezu idealer Weise nachzuahmen. Allergien gegen Nahrungsmittelzusatzstoffe: Nahrungsmittelzusatzstoffe sind - oft methodisch bedingt auf IgE- Antikörper nicht testbar; deshalb bietet sich auch hier der CAST als methodische Hilfe an. 154 CCP-AK [cyclische Citrullin- Peptid- AK ] Material : Referenz : 1 ml Serum Negativ: < 4,0 U/ml Positiv: > 4,0 U/ml Methode: CLIA Indikation: Verdacht auf rheumatoide Arthritis (RA) Bei 40-60 % der RA- Patienten findet man im Serum Antikörper gegen epidermales Fillagrin. Fillagrin ist ein epidermales Protein, das Keratinfilamente miteinander verbindet. Dabei ist wohl das entscheidende antigene Epitop die seltene Aminosäure Citrullin. AK gegen CCP gehören überwiegend der Klasse IgG an und besitzen eine Spezifität von ca. 97 % für die RA. Sie treten früh im Krankheitsverlauf auf. CCP- AK positive Patienten entwickeln häufiger radiologisch nachweisbare Gelenkschäden als Anti- CCP- negative. Bei etwa gleicher Sensitivität von Rheumafaktor(RF) und CCP- AK besitzt Anti- CCP eine deutlich höhere Spezifität (97 % gegenüber 62 %) CDT [CARBOHYDRATE- DEFICIENT TRANSFERRIN] * Material : Referenz : 1 ml Serum <2% s. auch Alkoholismus- Überwachung Indikation: Erkennung und Therapieüberwachung von chronischem Alkoholismus Täglicher Alkoholkonsum von mehr als 60 g während mindestens einer Woche führt bei 93 % männlicher und 81 % weiblicher Alkoholiker zu erhöhten CDT- Werten. Bei Nichtalkoholikern (tägliche Alkoholaufnahme unter 15 g) liegen die CDT- Werte bei 98 % unterhalb der angegebenen geschlechtsspezifischen Referenzwerte. Diagnostische Sensitivität und Spezifität der CDT- Bestimmung sind umstritten. Bei Alkoholabstinenz fallen die CDT- Werte (Disialoform) mit einer mittleren Halbwertzeit von 9.5 ± 1 Tagen wieder ab. Selten können auch genetische Transferrinvarianten, ausgeprägte Leberinsuffizienz, Leberzirrhose und angeborene Störungen des Glykoproteinmetabolismus zu erhöhten CDT- Werten führen. Eine Flasche Schnaps enthält ca. 240 g, eine Flasche Wein 60 g und eine Flasche Bier 18 g Alkohol. ↑ chronischer Alkoholismus, genetische Transferrinvarianten, CDG- Syndrom (Congenital disorder of glycolisation), chronisch aktive Hepatitis, Eisenmangel, Antiepileptika bei Frauen, kataboler Stoffwechsel ↓ Hämochromatose, Eisenüberladung CDT [Clostridium difficile Toxin] s. Clostridium difficile Toxin CEA s. Carcino- embryonales Antigen CERVIX- ABSTRICHFehler! Textmarke nicht definiert. Harnröhren- Abstrich s. Genital- und CH- 50-AKTIVITÄT * Material : Referenz : 155 CH- 50-AKTIVITÄT * s. CH 100 Komplement- Aktivität (alternativer Weg) Indikation: Verdacht auf Zustände mit hypokomplementärer Aktivität (z.B. Immunkomplex- vermittelte Erkrankungen) CH 100 KOMPLEMENT- AKTIVITÄT * [Gesamt- hämolytische Komplement- Aktivität des klassischen Weges] Material : Referenz : 1 ml Serum. Versand tiefgefroren. Versandbehälter bitte im Labor anfordern. 488 - 1150 U Indikation: Verdacht auf verringerte hämolytische Komplementaktivität des klassischen Weges. Sie kann durch den Mangel jeder einzelnen Komplementkomponente bedingt sein. Dieser Mangel kann erblich oder erworben sein, so z.B. bei SLE, Glomerulonephritis, paroxysmaler Hämoglobinurie, Leberzirrhose und erblichem Angioödem. CH 100 KOMPLEMENT- AKTIVITÄT * [Hämolytische Komplementaktivität für den alternativen Weg] Material : Referenz : 1 ml Serum. Versand tiefgefroren. Versandbehälter bitte im Labor anfordern 66 - 129 % s. auch CH 100 Komplement Aktivität Indikation: Verdacht auf verringerte hämolytische Komplementaktivität des alternativen Weges. Sie kann durch den Mangel jeder einzelnen Komplementkomponente bedingt sein. Dieser Mangel kann erblich oder erworben sein, so z.B. bei SLE, Nephritis, Vaskulitis, Infektionen mit pyogenen Bakterien, paroxysmaler Hämoglobinurie und Leberzirrhose. CHINIDIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 2,5 - 5 mg/L toxisch ab: > 5 mg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Cimetidin und Verapamil erhöhen die Plasmaspiegel von Chinidin. Bei Coadministration kann es zur Akkumulation von Codein und Propafenon kommen. Bei Gabe von enzyminduzierenden Substanzen (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) muss die Chinidin-Dosis evtl. deutlich erhöht werden. CHININ * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund 156 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CHITOTRIOSIDASE * Material : Referenz : 2-3 ml Serum oder Plasma s. Befund Indikation: Verlaufsbeobachtung und Therapiekontrolle beim M. Gaucher. Die Höhe der Chitotriosidase spiegelt die Gesamtmenge der im Körper gespeicherten Glucocerebroside gut wider. Dem M. Gaucher liegt ein autosomal vererbter Defekt der Glukocerebrosidase zugrunde, der je nach verbleibender Restaktivität in unterschiedlicher Ausprägung zu einem verminderten Abbau der Sphingolipide führt. Gesichert wird die Diagnose durch Messung der ß- Glukocerebrosidase in Fibroblasten oder Leukozyten sowie den molekularbiologischen Nachweis der jeweiligen Mutation. Es steht eine wirksame Therapie durch lebenslange intravenöse Enzymsubstitution zur Verfügung. ↑ M. Gaucher CHLAMYDIA- ANTIGEN Material : Referenz : 5-10 ml frischer Morgenurin negativ 1 ml Ejakulat, Urethal-, Cervix- oder Bindehautabstrich Spezielles Abstrichbesteck anfordern. Methode: PCR Indikation: als Schwangerschaftsvorsorge, Zervizitis, Urethritis, Salpingitis, Prostatitis, Konjunktivitis Materialgewinnung: 1. Urethralabstrich Ziel: Gewinnung einer ausreichenden Zahl von intakten Epithelzellen (Eiter oder Ausfluss sind unbrauchbar). Der Patient darf mindestens 1 Stunde vor der Probenentnahme nicht uriniert haben. Urethraltupfer 2-4 cm tief einführen und mit leichtem Druck vorsichtig drehen. Tupfer herausziehen und sofort in Transportgefäß überführen. 2. Zervixabstrich Ziel: Gewinnung einer ausreichenden Zahl von Epithelzellen (squamöse Zellen sind unbrauchbar). Ektozervix von Schleim oder Ausfluss befreien. Tupfer verwerfen. Abstrichtupfer in den Zervikalkanal einführen bis der Tupfer fast verschwunden ist. Der Tupfer muss die ganze Oberfläche des Zervikalkanals berühren. Tupfer 5-10 Sekunden unter leichtem Druck drehen. Tupfer herausziehen, ohne die Vaginalwand zu berühren und sofort in spezielles Transportgefäß überführen. 3. Bindehautabstrich Auge mit Lokalanästhetikum träufeln, dann mit dem kleinen Abstrichtupfer die innere Oberfläche des unteren, dann des oberen Augenlides gründlich abwischen. Falls beide Augen betroffen sind, mit dem weniger befallenen Auge beginnen. CHLAMYDIA- PNEUMONIAE- AK Material : Referenz : 157 CHLAMYDIA- PNEUMONIAE- AK 1 ml Serum IgG (Index): Methode: EIA negativ < 1,4 grenzwertig 1,4 – 1,5 positiv > 1,5 IgA (Index) negativ < 1,4 grenzwertig 1,4 – 1,5 positiv > 1,5 IgM (Index) negativ < 1,4 grenzwertig 1,4 – 1,5 positiv > 1,5 Indikation: Verdacht auf Pneumonie, Bronchitis, Sinusitis , Pharyngitis, Otitis media CHLAMYDIA- PNEUMONIAE - PCR * Material : Referenz : Rachenabstrich (trocken) negativ 1-2 ml Sputum, Bronchialsekret oder Trachealsekret Methode: PCR Indikation: Verdacht auf Chlamydien- Infektion, atypische Pneumonie CHLAMYDIA- PSITTACI- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum IgA < 1 : 32 IgG < 1 : 64 IgM < 1 : 40 Indikation: Verdacht auf Psittacose bzw. Ornithose, atypische Pneumonie. CHLAMYDIA- TRACHOMATIS- AK Material : Referenz : 1 ml Serum Chl. Trach. IgA- und IgG: IgA - AK können auch in Zervikalsekret, Seminalplasma, Gelenk- und Douglaspunktaten bestimmt werden. Methode: EIA negativ Index < 1,0 grenzwertig Index 1,0 – 1,3 positiv Index > 1,3 Indikation: Verdacht auf Adnexitis, Cervicitis, Urethritis, Konjunktivitis, Sterilität, Pneumonie 158 Chlamydia trachomatis umfasst 15 Serotypen, von denen die Typen A - C das endemische Trachom, die Stämme D- K die sexuell übertragbaren Chlamydieninfektionen (Urethritis, Endometritis, Cervicitis, Salpingitis, Epididymitis, M. Reiter, Konjunktivitis und Pneumonie) und die Stämme L1- L3 das Lymphogranuloma inguinale verursachen. Hohe IgG- AK- Titer werden bei chronischen oder systemischen Infektionen (Durchbruch der Epithelbarriere) gefunden. Bei Neugeborenen kann Chlamydia trachomatis auch Pneumonien verursachen. Darüber hinaus finden sich periinfektiös reaktive Arthritiden Orientierungswerte: IgG- AK persistieren in der Regel über Jahre, IgA- AK sind in der Regel zwischen dem 10. und 20. Tag nachweisbar und fallen etwa 2 Monate nach Therapie ab, können aber auch gelegentlich persistieren. Wenn zwei der folgenden Faktoren vorliegen, sollte an eine Chlamydien- Infektion gedacht werden: a) Patientin jünger als 25 Jahre b) neuer Sexualpartner c) Fluor cervicalis d) cervicale Blutung beim Abstrich. CHLAMYDIA- TRACHOMATIS - PCR * Material : Referenz : Rachenabstrich (trocken) negativ 1-2 ml Sputum, Bronchialsekret oder Trachealsekret Methode: PCR Indikation: Verdacht auf Adnexitis, Cervicitis, Urethritis, Konjunktivitis, Sterilität, Pneumonie CHLORDIAZEPOXID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). CHLORID IM LIQUOR * Material : Referenz : 1 ml Liquor Kinder Erwachsene 111 - 130 mmol/L 120 - 130 mmol/L ↓ Meningitis bakterielle, Meningitis tuberculosa 159 CHLORID IM SCHWEISS * Material : Referenz : Anweisungen im Labor erfragen. s. Befund Molekulargenetische Untersuchung s. Mukoviszidose Indikation: Verdacht auf Mukoviszidose ↑ Mukoviszidose CHLORID IM SERUM Material : Referenz : 2 ml Serum oder Heparinplasma Erwachsene 101 - 109 mmol/L Methode: ISE Indikation: Metabolische Azidose, Störungen des Elektrolyt - und Säure- Basen- Haushaltes ↑ Dehydratation, Azidose hyperchlorämische, Alkalose respiratorische, Hyperparathyreoidismus primärer, Hypothalamusaffektion, Azidose renale tubuläre, Diabetes insipidus, Albright- Hadorn- Syndrom, chronische Hyperventilation ↓ Erbrechen, Pylorusstenose, Alkalose metabolische, Tetanie, Ketose diabetische, Chloridverlust renaler, M. Addison, Peritonitis, Bartter- Syndrom, Wasserintoxikation, Salzverlustnephritis, Aszitespunktion wiederholte, Hyperaldosteronismus, Cushing- Syndrom, ACTH- bildende Tumoren, Milch- Alkali- Syndrom CHLORID IM URIN Material : Referenz : 50 ml vom 24-h- Urin. Volumen des 24-h- Urins angeben. Für Chlorid im Urin liegen in der Literatur nur Referenzwerte für 24h-Urin vor. 110 – 250 mmol/d Methode: ISE Indikation: Störungen der Wasserbilanz, des Elektrolyt- und Säure- Basenhaushaltes. Differenzierung renaler und nicht renaler Ursachen einer hyperchlorämischen metabolischen Azidose oder einer Hypooder Hyperkaliämie ↑ Nierenschaden tubulärer, M. Addison, Kaliummangel, Salzverlustnephritis ↓ Erbrechen, salzarme Diät, Hunger, Schwitzen, Hyperaldosteronismus CHLORKOHLENWASSERSTOFFE, FLÜCHTIG * Material : s. Trichloressigsäure, Tetrachlorethylen, Tetrachlorkohlenstoff, Trichlorethan, Trichlorethylen und Chloroform CHLORMEZANON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund 160 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CHLOROFORM * Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut Rollrandröhrchen anfordern s. Befund Indikation: Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung CHLOROQUIN* Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CHLORPROMAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin u.a.). CHLORPROTHIXEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 161 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CHLORTALIDON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Regelmäßige Elektrolytkontrolle und Triglyceride bei Hyperlipidämie. 8-CHLORTHEOPHYLLIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CHOLECALCIFEROL * s. Vitamin D CHOLESTERIN Material : 1 ml Serum oder Plasma Referenz : M/W 0-99 J < 200 mg/dl (Empfehlung) Stabilität: bei 2-8°C 5-7 Tage Ikterische Proben vermeiden mg/dl x 0.0259 = mmol/L Methode: Photometrie Empfohlene Cholesterin- Werte in Hinblick auf das KHK- Risiko (AHA): Erwachsene: < 200 mg/dl Kinder: < 170 mg/dl Risikoabschätzung bei Erwachsenen: mäßiges Risiko: hohes Risiko: 200-239 mg/dl ≥ 240 mg/dl Indikation: Früherkennung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender Therapie. 162 Für das Screening reicht die Gesamt- Cholesterinbestimmung. Bei Werten über dem Idealwert von < 200 mg/dl empfiehlt sich die Mitbestimmung des HDL- Cholesterins, weil hohe HDL- Cholesterinwerte einen Schutz vor koronaren Herzerkrankungen bedeuten. Bei den primären, nicht polygenen mit einem hohen Atherosklerose- Risiko einhergehenden Hypercholesterinämien vom Typ IIa n. Fredrickson muss insbesondere an die familiäre Hypercholesterinämie (Mutationen im LDL- Rezeptor- Gen, Häufigkeit heterozygot 1:500, Cholesterinwerte zwischen 250-600 mg/dl, homozygot Häufigkeit 1:1000000, sehr hohe Cholesterinwerte) und den familiären Apo- B- 100-Defekt (Häufigkeit 1:100 bis 1:300) gedacht werden. Der Nachweis ist durch LDL- Rezeptor- und Apo B- Gen- Mutationsanalyse möglich. Hierfür werden 3 ml EDTA- Blut benötigt. ↑ Hepatopathie, Nephropathie, Pankreaserkrankung, Hypothyreose, Xanthomatose, Hypercholesterinämie idiopathisch, Hyper- α- Lipoproteinämie, Hand- Schüller- Christian- Syndrom, Cholestase, Fettleber, Nephrose, Diabetes mellitus, Rheumatisches Fieber akutes, Von Gierke- Syndrom ↓ Hepatopathie, Urämie, Hunger, Hyperthyreose, Sepsis, Steatorrhoe, Anämie, A- αLipoproteinämie, A- β- Lipoproteinämie, Leberdystrophie akute, Leberzerfallskoma, Sprue, A- LezithinCholesterin- Azyl- Transferase familiäre CHOLINESTERASE [PSEUDOCHOLINESTERASE, CHE] Material : Referenz : 1 ml Serum oder Heparinplasma weiblich 3930 – 10800 U/L Hämolyse vermeiden, da Erythrozyten hohe CHE- Konzentrationen enthalten. Stabilität: Bei Raumtemperatur bis zu 1 Jahr männlich 4620 – 11500 U/L Methode: Photometrie IFCC- Methode s. auch Dibucain- Zahl s. auch Fluorid- Zahl Indikation: Eingeschränkte Leberfunktion, Intoxikation mit Organophosphaten, Kontrolle Pestizidexponierter Arbeiter, bei verlängerter Apnoe, vor Gabe von Muskelrelaxantien bei vorbestehendem Leberschaden bzw. Verdacht auf Vorliegen einer Cholinesterasevariante mit verminderter Fähigkeit Succinyldicholin zu spalten. Die Charakterisierung der Cholinesterasen ist nur bei Patienten mit verlängertem neuromuskulären Block nach Succinyldicholin erforderlich (s. auch Dibucain- und Fluoridzahl). ↑ Nephrose, Alkoholismus, Adipositas, Diabetes mellitus, Koronare Herzkrankheit, Hyperlipoproteinämie Typ IV, Fettleber, Hyperthyreose, exsudative Enteropathie, Icterus iuvenilis intermittens, CynthianaVariante ↓ akute und chronische Hepatitiden, Hepatopathie, Leberzirrhose, Lebertumoren und - metastasen, Lebertransplantation, septischer Schock, Herzinfarkt, perniziöse Anämie, Dermatomyositis, Kachexie, Suxamethonium- Überempfindlichkeit familiäre, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, progressive Muskeldystrophie, CHOLINESTERASE, atypische * [PSEUDOCHOLINESTERASE, CHE] Material : Referenz : 163 CHOLINESTERASE, atypische * [PSEUDOCHOLINESTERASE, CHE] 3 ml EDTA- Blut s. Befund s. auch Dibucain- Zahl s. auch Fluorid- Zahl Methode: PCR und Sequenzierung aller 4 Exons Indikation: Erniedrigte CHE-Aktivität, verminderte Dibucain- bzw. Fluoridzahl. Verlängerter Apnoe, vor Gabe von Muskelrelaxantien bei vorbestehendem Leberschaden bzw. Verdacht auf Vorliegen einer Cholinesterasevariante mit verminderter Fähigkeit Succinyldicholin, Vecuronium oder Pancuronium zu spalten. Die Charakterisierung der Cholinesterasen ist nur bei Patienten mit verlängertem neuromuskulären Block nach Succinyldicholin erforderlich (s. auch Dibucain- und Fluoridzahl). CHOLINESTERASE- HEMMER * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 2 ml Serum Reduktion der Aktivität bis auf 70 % des Bezugswertes. Als Substrat wird Butyrylcholin verwendet. Indikation: Intoxikation mit organischen Phosphorsäureestern. Organische Phosphorsäureester, die als Insektizide verwandt werden, führen zu einer irreversiblen Hemmung des esteratischen Bereiches der CHE. Leichte Verlaufsformen gehen mit einer Reduzierung der CHE- Aktivität auf 60-40 % der Norm, schwere Verlaufsformen auf unter 20 % einher. Etwa 4 Wochen nach vollständiger Hemmung werden wieder normale CHE- Werte erreicht. Überwachung exponierter Personen (Landarbeiter): zweimalige Bestimmung der CHE im Abstand von 3 aber nicht mehr als 14 Tagen, wenn Pestizide an mehr als 6 Tagen im Monat versprüht werden. Danach 3 Bestimmungen in 4-wöchentlichen Abständen. Ein relatives Risiko besteht, wenn die CHE auf 60-80 % des individuellen Basalwertes abfällt. Bei Werten < 60 % darf die Tätigkeit nicht mehr ausgeführt werden. CHOREA HUNTINGTON * Material : Referenz : 5 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Triplett-Expansion im HD-Gen bei V.a. Chorea Huntington Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Methode: Amplifizierung des CAG- TriplettBereiches im HD- Gen, Längenbestimmung des PCR-Produktes u. Bestimmung der CAGRepeats mittels Elektrophorese Indikation: Verdacht auf Chorea Huntington, Untersuchung von Risikopersonen. Bei der Pränataldiagnostik (nachgewiesene Überträgerschaft eines Elternteils) ist eine humangenetische Beratung zwingend erforderlich. 164 CHORION- GONADOTROPIN s. ß - HCG CHROM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut, 10 ml Urin EDTA- Blut: < 2,0 µg/L Urin: < 0.60 µg/L bzw. < 0.50 µg/g Creatinin µg/L x 4,893 = nmol/L Indikation: Verdacht auf Chromintoxikation oder Chrommangel z.B. bei schlechter Einstellbarkeit eines insulinpflichtigen Diabetes mellitus Chrommangel wird gelegentlich bei älteren Menschen und bei langer parenteraler Ernährung beobachtet. Er geht mit einer verminderten Glukosetoleranz und kardiovaskulären Erkrankungen einher. Das unlösliche Chrom und die dreiwertigen Chromverbindungen sind weitgehend ungiftig. Nach oraler Aufnahme und Absorption durch die Haut von Kaliumdichromat sind Vergiftungen beschrieben worden (Diarrhoen, Magen- Darmblutungen, Krampfanfälle, Pneumokoniose sowie schwere Leber- und Nierenschäden). Arbeiter, die längere Zeit Chromatstäuben ausgesetzt waren, zeigten Nasenscheidewand- Perforationen. Besonders giftig sind die sechswertigen Chromverbindungen, die bei Kontakt mit der Haut zu nur langsam heilenden Ulcerationen führen können. Ansonsten ist Chrom ein potentes Allergen und steht im Verdacht ein Karzinogen zu sein. Chrom inhibiert die Superoxiddismutase, wodurch die Bindung freier Radikale vermindert wird. ↑ terminale Niereninsuffizienz und Peritonealdialyse ↓ parenterale Ernährung, Stress, Gravidität, akute Infekte CHROMOGRANIN A * Material : Referenz : 2 ml Nüchternserum Bei Raumtemperatur 2 Tage haltbar < 100 µg/L Indikation: Verdacht auf Phäochromozytom, Neuroblastom, Ganglioneurinom, neuroendokrine Tumoren mit oder ohne Hormonproduktion Chromogranin A ist häufig auch bei endokrin inaktiven Tumoren, die ihr Leithormon nicht mehr sezernieren, erhöht nachzuweisen. Bei unbehandelten Fällen sind die Werte in der Regel auf 100-800 µg/L erhöht. ↑ Phäochromozytom, Neuroblastom, Ganglioneurinom, neuroendokrine Tumoren mit oder ohne Hormonproduktion , C- Zell- Ca, Hypophysenadenom, Karzinoid, Inselzell- Ca, NNR- Tumor, kleinzelliges Bronchial- Ca CIMETIDIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: 165 Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Cimetidin kann aufgrund seiner Bindung an Cytochrom P450 den Metabolismus von Medikamenten, die ebenfalls über diese Enzyme verstoffwechselt werden, beeinflussen. Phenobarbital senkt den Cimetidinspiegel. Cimetidin steigert den Procainamidspiegel und verlängert die Halbwertzeiten von Carbamazepin, Diazepam, Labetolol, Lidocain, Metoprolol, Phenytoin, Propranolol, Theophyllin und Warfarin. CITALOPRAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CITRAT * Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt. Bitte Gesamtmenge angeben. 2 ml Ejakulat 2 ml Serum, EDTA- oder Heparinplasma Urin : s. Befund Ejakulat: s. Befund Serum, Plasma: s. Befund Indikation: Risikoindikator und Überwachungsparameter bei Oxalatsteinträgern (Urin), Beurteilung der männlichen Fertilität (Prostatafunktion) Eine erhöhte Oxalatausscheidung geht mit einer erniedrigten Citratausscheidung einher ↓ Oxalatsteinträger CITRULLIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum, EDTA-Plasma Serum: Neugeborene 1-3 Monate 2-6 Monate 6-18 Jahre Erwachsene 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 166 0.16-0.51 mg/dl 0.18-0.56 mg/dl 0.54-0.88 mg/dl 0.33-0.91 mg/dl 0.21-0.96 mg/dl Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 250 Säuglinge bis 250 Kleinkinder bis 200 Schulkinder bis 100 CITRULLIN * Erwachsene bis 50 mg/dl x 57.1 = µmol/L mg/d x 5.71 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Citrullinämie( Argininosuccinat- Synthetase- Mangel ) Klinik: Die akute neonatale Form ist rasch progredient mit Tod im hyperammonämischen Koma. Bei der subakuten Form treten die Zeichen der Hyperammonämie( periodisches Erbrechen, Krampfanfälle, mentale Retardierung) erst später auf. ↑ Citrullinämie CL2CA [3-(2,2-Dichlorvinyl)- 2,2-dimethylcyclopropan- carbonsäure] * [Metabolit von Permethrin, Cypermethrin und Cyfluthrin] Material : Referenz : s. Pyrethroidmetaboliten CLOBAZAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 0,1 – 0,4 µg/ml Metabolit: Desmethylclobazam Metabolit Desmethylclobazam: 2 – 4 µg/ml Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Wechselwirkung mit antikonvulsiver Basismedikation (z.B. Anstieg der Serumspiegel von Phenytoin und Valproinsäure). Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). CLOMETHIAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 167 CLOMIPHEN- TEST * Indikation: Subklassifizierung von Amenorrhoen bei positivem Gestagentest Testdurchführung: Vom 5.- 9. Tag nach einer Gestagen- induzierten Blutung Einnahme von täglich 100 mg Clomiphen. Anschließend Östradiol- Bestimmung und Ultraschalluntersuchung des Follikelwachstums. Beurteilung: Östradiolanstieg und Follikelwachstum sprechen für eine nur leichte Störung im Bereich der hypothalamisch- hypophysären Achse. CLOMIPRAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 20 - 140 µg/L Metabolit: Norclomipramin Metabolit Norclomipramin: 150 – 300 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. I CLONAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 15 – 60 µg/L toxisch ab: > 100 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Phenytoin- Konzentrationen können bei Coadministration mit Clonazepam erhöht oder erniedrigt sein. Phenobarbital und Carbamazepin können Clonazepam- Spiegel erniedrigen. CLONIDIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 1,0 – 2,0 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 168 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CLONIDIN- HEMMTEST * Indikation: Verdacht auf Phäochromozytom. Eine Plasma- Noradrenalinkonzentration > 2000 ng/L ist für ein Phäochromozytom beweisend. Ein Clonidin- Suppressionstest ist nur dann sinnvoll, wenn die PlasmaNoradrenalinkonzentration > 750 ng/L beträgt. Ein Glukagon- Stimulationstest empfiehlt sich bei PlasmaNoradrenalinkonzentrationen im Referenzbereich bzw. < 1200 ng/L Prinzip: Clonidin ist ein Alpha- adrenerger Agonist, der zentral angreift und die Freisetzung von Katecholaminen unterdrückt. Messparameter: Adrenalin, Noradrenalin Testdurchführung: Nach basaler Blutentnahme (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) für die Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin am liegenden Patienten Gabe von 300 µg Clonidin (bei Kindern 75 µg/qm) als einmalige orale Dosis. Weitere Blutentnahmen (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) nach 60, 120 und 180 Minuten unter Ruhebedingungen. Antihypertensive Therapie (auch ß- Blocker) 2 Tage vorher absetzen, evtl. Ca- Antagonisten einsetzen. Beurteilung: Fehlende Suppression von erhöhten Serumkatecholaminwerten nach Gabe von Clonidin unter 500 ng Noradrenalin/L spricht für ein Phäochromozytom. Bei Gesunden fallen die Katecholaminkonzentrationen um 30-40 % des Ausgangswertes. Achtung: hypertone Krise während des Testes möglich CLOPENTHIXOL * Material : Referenz : 2ml EDTA-Plasma Therapeutischer Bereich: 5 – 60 µg/L toxisch ab: > 300 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin u.a.) CLOSTRIDIUM DIFFICILE TOXIN [TOXIN A- und B- NACHWEIS] Material : Referenz : frische Stuhlprobe Methode: Elisa, OIA (Schnelltest) negativ Spezifität: 100% Sensitivität: 96,8% 169 Indikation: Verdacht auf Antibiotika- assoziierte Colitis (AAC) Die pseudomembranöse Enterocolitis tritt relativ häufig nach Therapie mit Clindamycin, Tetracyclinen, Gyrasehemmern und Ampicillin auf, jedoch kann sie auch nach Gabe von anderen Penicillinen, Cephalosporinen, Aztreonam, Imipenem, Meropenem, Co- Trimoxazol, Makroliden u. a. , aber auch nach Zytostatika auftreten. Therapie sollte auf Verdacht hin erfolgen. Mittel der Wahl ist Metronidazol (zusätzlich Aufbau der Darmflora). Bei Metronidazolresistenz Vancomycin. In den USA wird eine erhebliche Zunahme der Schwere und Häufigkeit epidemisch auftretender Clostridium difficileErkrankungen durch einen bisher nicht bekannten Stamm beschrieben. CLOTIAZEPAM * Material : 2ml Serum Referenz : s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CLOZAPIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 100 – 700 µg/L toxisch ab: > 1000 µg/L Metabolit: Norclozapin (Desmethylclozapin) Metabolit Desmethylclozapin: 100 – 700 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild (anfänglich wöchentlich, danach alle 4 Wochen), Leberwerte und Blutzucker in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.), Fluvoxamin (Spiegelerhöhungen bis zum 10 fachen). CO- HÄMOGLOBIN * Material : Referenz : 2 ml EDTA- oder Heparin- Blut Probengefäß mit Alufolie vor Licht schützen. Nichtraucher: < 2.2 % Raucher: < 10,5 % BAT- Wert: 5 % Indikation: Kohlenmonoxidvergiftung. Klinische Symptome beginnen bei Werten über 10 %. COHB- Konzentration und klinische Symptomatik (DFG): 170 COHb % 0-10 10-15 15-25 25-35 35-45 45-55 55-65 > 65 Klinische Symptomatik Keine wesentlichen Beschwerden (Raucher) Keine wesentlichen Beschwerden, evtl. Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung (starke Raucher) In Ruhe meist keine Wirkung, Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung, evtl. Schwindel und Kopfschmerz; Erweiterung der Hautkapillaren Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Pulsbeschleunigung, Reizbarkeit, Störung der Urteilsfähigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Sehstörungen Wie bei 25-35 %, jedoch verstärkt, dazu Verwirrtheitszustände, Lähmungserscheinungen, Ohnmacht schon bei leichter Anstrengung Starke Bewusstseinseinschränkung bis Bewusstlosigkeit, Anstieg von Atem- und Pulsfrequenz, Kollaps, Todesgefahr bei längerer Einwirkung Zusätzlich Krämpfe, Atemlähmung Unmittelbare Todesgefahr ↑ Kohlenmonoxydvergiftung COBALT * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 2 ml Serum 5 ml Urin s. Befund µg/L x 16.97 = nmol/L Indikation: Berufliche Exposition, Porzellanherstellung, perniziöse Anämie bei unauffälligem Intrinsic Faktor Toxikologie: Verätzungen im Respirations- und Magen- Darmtrakt. Bei Resorption Nephropathie mit Proteinurie und Hämaturie. Cobaltchlorid führt zur Hyperplasie der Erythropoese. Chronische Vergiftung führt zu Hypothyreose. COCAIN im Serum * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Drogenmissbrauch COCAIN im Urin Material : Referenz : 10 ml Urin s. auch Drogenscreening im Urin negativ Methode: CEDIA Nachweiszeit des Metaboliten Benzoylecgonin: 2 – 4 Tage cutoff: 150 µg/L Indikation: Drogenmissbrauch. Untersucht wird auf den Metaboliten Benzoylecgonin. Cocain wird schnell metabolisiert, wobei weniger als 5 % unverändert im Urin ausgeschieden werden. Die wichtigsten Metaboliten sind Benzoylecgonin und Ecgoninmethylester. 171 COCCIDIOIDES- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Direktnachweis aus tiefem Sputum Indikation: Persistierende und chronisch progressive Pneumonie, disseminierte Coccidioides- Mykose Ein negativer serologischer Test schließt eine Infektion nicht aus. Der Direktnachweis aus tiefem Sputum ist anzustreben. CODEIN im Urin Material : Referenz : 20 ml Urin negativ cutoff: 300 µg/L s. auch Drogenscreening im Urin/ Opiate Methode: CEDIA Indikation: Drogenmissbrauch. Der Nachweis im Drogenscreening erfolgt über die Bestimmung der Opiate. Etwa 10 % des Codeins werden in der Leber zu Morphin metabolisiert. COENZYM Q-10 * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 120 – 300 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus COERULOPLASMIN * Material : Referenz : 1 ml Serum Säuglinge (0-5 Tage) 0.05 - 0.40 g/L Kinder 0.20 - 0.60 g/L Erwachsene 0.20 - 0.60 g/L Indikation: Verdacht auf M. Wilson oder Menkes Syndrom. Unklare neurologische oder psychiatrische Symptomatik Zur Abklärung des M. Wilson zusätzlich Kupfer im Serum und Urin bestimmen. Molekularbiologische Abklärung möglich ( 5 ml EDTA- Blut) ↑ Infektionen, Nekrosen, Malignome, Lebererkrankungen, Gravidität, Osteosarkom 172 ↓ M. Wilson, Menke’s kinky hair syndrome, Proteinverlustsyndrome, schwere Leberparenchymerkrankungen, nutritiver Kupfermangel, hereditärer Coeruloplasminmangel COFFIN- LOWRY- SYNDROM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationssuche RPS6KA3Gen bei Veracht auf Coffin-Lowry-Syndrom Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Methode : Amplifizierung aller 22 Exons des RPS6KA3- Gens mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verdacht auf Coffin-Lowry-Syndrom, Überträgerinnenstatus , Pränataldiagnostik COOMBS- TEST, DIREKT Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut Probenstabilität: 48Std. bei 2-8°C negativ Analytik am Standort Eutin! Methode: direkter Agglutinationstest Der direkte Coombstest weist Antikörper nach, die bereits an Zellen fixiert sind. Vorkommen positiver direkter Coombs Reaktionen: Bei Vorhandensein von : 1) Auto- oder Isoantikörpern an Erythrozyten - mit oder ohne hämolytische Anämie (hierher gehört auch der Morbus haemolyticus neonatorum). 2) Komplement- Komponenten an Erythrozyten infolge Bindung von Autoantikörpern (z.B. komplementbindende Kälte- AK). 3) Antikörpern, die nicht gegen Erythrozyten selbst, sondern a) gegen Substanzen gerichtet sind, die an die Erythrozyten- Oberfläche adsorbiert werden (z.B. Penicillin) oder b) als Antigen- Antikörperkomplex adsorbiert werden 4) nicht- immunologischer Eiweißbindung unter Medikamentenwirkung (z.B. Cephalosporine) Selten wird ein positiver direkter Coombs- Test auch bei Gesunden beobachtet. Siehe auch Tabelle. Tabelle: Positive direkte Coombs- Reaktionen unter ca. 200000 Probanden Patienten mit verschiedenen Gesamt- n stark spurenhaft Krankheiten positiv n positiv n Anämie 220 116 104 Leukämie 95 51 44 Panmyelophthise 20 6 14 Lymphogranulom 5 4 1 Lupus erythematodes 13 3 10 173 Patienten mit verschiedenen Krankheiten Makroglobulinämie Multiples Myelom Erkrankungen der Leber, Niere, Gallenblase, Herz, Polyarthritis, Tumoren, Purpura usw. Summe Gesamt- n 13 12 162 stark positiv n 1 540 48 spurenhaft positiv n 12 12 114 229 311 COOMBS- TEST, INDIREKT [IRREGULÄRE ANTIKÖRPER] Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut negativ Probenstabilität: 48Std. bei 2-8°C Analytik am Standort Eutin! Methode: direkter Agglutinationstest Indikation: Blutgruppenserologie, Schwangerschaftsvorsorge, OP- Vorbereitung, Transfusionsvorbereitung Nachweis von irregulären Blutgruppen- Antikörpern, von inkompletten Allo- bzw. Autoantikörpern gegen Erythrozyten. CORTISOL Material : Referenz : 1 ml Serum Serum: Methode: CLIA Erwachsene: 8 Uhr 16 Uhr 20 Uhr 50 - 230 µg/L 30 – 160 µg/L < 50 % des 8 Uhr- Wertes Nabelschnurblut: 50 - 170 µg/L Neugeborenes 5. Tag: 60 - 200 µg/L Frühgeburten: 24.SSW 40 – 270 µg/L 25.SSW 36 - 240 µg/L 26.SSW 33 - 220 µg/L C7.SSW 29 - 200 µg/L 28.SSW 26 - 190 µg/L 29.SSW 24 - 160 µg/L Säuglinge: 24-230 µg/L Kinder 2-15 Jahre: 25 - 230 µg/L Kinder 16-18 Jahre: 24 - 290 µg/L Umrechnungsfaktor: µg/L x 2.76 = nmol/L Indikation: Diagnose des Hyper- und Hypokortisolismus, s. auch entsprechende Funktionsteste Im Beginn einer Cushingschen Erkrankung kann der Morgenwert normal ausfallen. Die Tagesrhythmik ist dann aber meist schon gestört: kein Abfall der Cortisolwerte im Verlauf des Tages. Test soll unter Ruhebedingungen stattfinden, da Stress die Cortisolwerte anhebt. 174 ↑ M. Cushing, Stress, NNR- Hyperplasie, NNR- Adenom, NNR- Karzinom, ektope ACTH- Produktion, Glucocorticoid- Resistenz- Syndrom, Alkoholismus, Depression, Anorexia nervosa, Adipositas, schwere akute und chronische Allgemeinerkrankungen, erhöhte Östrogenspiegeln ↓ M. Addison, NNR- Insuffizienz sekundäre, Hypophysentumor, Sheehan- Syndrom, Adrenogenitales Syndrom, Anorexie, langdauernde Cortisontherapie CORTISOL, FREIES * Material : Referenz : 10 ml v. 24h- Urin Bitte Gesamtmenge des Urins angeben Urin: Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern) Kinder 1-10 Jahre: 2-27 µg/d 11-20 Jahre: 5-55 µg/d Erwachsene: 20-90 µg/d Speichel: s. Befund Umrechnungsfaktor: µg/d x 2.76 = nmol/d Indikation: Verdacht auf Hyperkortisolismus. Das freie Cortisol ist bei allen Cushingformen erhöht, nicht aber bei Patienten mit veränderter Transcortin- Konzentration (Adipositas, Patienten mit erhöhten Östrogen- Konzentrationen, Hypothyreose, nephrotischem Syndrom, Anorexia nervosa, multiplem Myelom oder Hungerzuständen) CORTISOL- TAGESPROFIL Indikation: Verdacht auf Cushing- Syndrom Die wiederholte Bestimmung des Plasmakortisols innerhalb von 24 Stunden zeigt das Vorhandensein oder Fehlen der normalen zirkardianen Rhythmik. Blutentnahmen für die Cortisolbestimmung z.B. um 8.°°, 12.°°, 18.°° (und 24.°°) Uhr. Beurteilung: Eine aufgehobene zirkardiane Rhythmik (normal sind abfallende Werte im Tagesverlauf) ist typisch für das Cushing- Syndrom jedweder Genese. Der gleiche Befund kann aber auch bei Psychosen und schweren Allgemeinerkrankungen erhoben werden. COTININ * [Metabolit vom Nikotin] Material : Referenz : 10 ml Urin s. Befund Indikation: Überprüfung des Rauchverhaltens COXSACKIE- ECHO- POOL- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: < 1: 10 s. Enterovirus- PCR 175 COXSACKIE- ECHO- POOL- AK * s. ECHO- Pool AK Indikation: Coxsackie- Infektion, Bornholmsche Erkrankung, Myalgie, Meningitis, Myokarditis, Sommerdiarrhoe, Sommergrippe, Tonsillitis, Facialisparese. Der Pool enthält Coxsackie A 9, B1-6, Echo 4,6,9,14,24,30. Austitriert werden kann gegen die Gruppen A9 und B1 bis B6. Die Coxsackieviren gehören zum Genus Enteroviren und zur Familie der Picornaviridae. Der größte Teil der Infektionen verläuft klinisch stumm. Es kommen jedoch auch schwerere Erkrankungen mit Pharyngitis, Laryngitis, Bronchitis, Kopf- und Muskelschmerzen, Lymphadenopathie und gastroenteralen Symptomen vor. So verursachen vor allem Viren der Gruppe B Myo- und Pericarditiden, während Coxsackie A9 häufig eine aseptische Meningitis hervorruft. Darüber hinaus gehen CoxsackieInfektionen oft mit Exanthemen einher. Oft wird zuerst auf ein Picornavirus- Poolantigen untersucht und bei hohen Titern eine Untersuchung auf Coxsackie A und B angeschlossen. Erste Probe bei Krankheitsbeginn, zweite Probe etwa 3 Wochen später abnehmen. Ist bei Kleinkindern das Testergebnis der 2. Blutprobe negativ, soll eine dritte Probe, frühestens 5-6 Wochen nach Krankheitsbeginn entnommen werden. Ein negativer Befund schließt bei Erwachsenen eine Infektion mit fast allen bedeutsamen Enteroviren (außer Polio) aus. Bei Kleinkindern, die noch keine kreuzreagierenden Antikörper bilden, können durch einen negativen Befund nur die im Antigengemisch enthaltenen Virustypen als Krankheitsursache ausgeschlossen werden. Achtung! Virale Meningitiden werden häufig durch Viren aus der Coxsackie- ECHO- Enterovirus- Gruppe hervorgerufen. ↑ Coxsackie- Infektion, Bornholmsche Erkrankung, Myalgie, Meningitis, Myokarditis, Sommerdiarrhoe, Sommergrippe, Tonsillitis, Enzephalitis COXSACKIE- A16- Neutralisationstest * Material : Referenz : 3 ml Serum s. Befund Indikation: Verdacht auf Hand- Fuß- Munderkrankung ↑ Hand- Fuß- Munderkrankung COXSACKIE- A 9-B1-5-AK –NEUTRALISATIONSTEST * Material : Referenz : 3 ml Serum < 1:16 Neutralisierende Antikörper sind schon in der akuten Phase der Erkrankung mit einem hohen Titer nachweisbar. ↑ Coxsackie- Infektion, Bornholmsche Erkrankung, Myalgie, Meningitis, Myokarditis, Sommerdiarrhoe, Sommergrippe, Tonsillitis, Enzephalitis COXSACKIE- VIRUS- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum, Plasma oder Liquor Serum: IgA: Negativ : < 30 U/ml 176 COXSACKIE- VIRUS- AK * Grenzwertig: 30-50 U/ml Positiv: > 50 U/ml IgG: Negativ: < 80 U/ml Grenzwertig: 80-100 U/ml Positiv: > 100 U/ml Liquor: IgA: < 0.6 U/ml IgG < 0.16 U/ml Indikation: Verdacht auf Coxsackie- Infektion C- PEPTID * Material : Referenz : 1 ml Serum. Versand gefroren Methode: LIA s. Befund Indikation: Beurteilung der B- Zellfunktion, Verdacht auf Insulinom, Verdacht auf Insulin- induzierte Hypoglykaemia factitia Die Messung des C- Peptids ermöglicht eine Beurteilung der Betazell- Restfunktion und somit der Insulinbedürftigkeit bei einem Diabetiker. Von der alleinigen Bestimmung des C- Peptid- Nüchternspiegels ist keine Therapiehilfe zu erwarten. Entscheidend ist vielmehr die Kenntnis über das Ausmaß der erhaltenen Stimulierbarkeit der Restsekretion. Patienten mit Niereninsuffizienz zeigen erhöhte Konzentrationen des C- Peptids in Serum oder Plasma. C- Peptid sollte daher bei erhöhten Creatininkonzentrationen im Serum nicht mehr als Indikator der Betazell- Sekretion verwendet werden. Insulinpflichtige Diabetiker (Typ I) weisen sehr niedrige Nüchtern- C- Peptid- Spiegel auf. Der Mittelwert eines Typ I- Kollektivs (n=183) lag bei 0.5 ng/ml, der Median sogar unter 0.2 ng/ml und damit im Bereich der unteren Nachweisgrenze. Damit unterscheiden sich die C- Peptid- Basal- Spiegel insulinpflichtiger Diabetiker im Mittel deutlich von denen der Normalpersonen (1.8 ng/ml) und der Patienten, die mit oralen Antidiabetika einstellbar sind (2.8 ng/ml). Bei grenzwertigem C- Peptid- Basal- Spiegel kann die C- Peptid- Messung nach einem GlukagonStimulationstest hilfreich sein: Testdurchführung: 1 mg Glukagon in 10 ml physiologischer NaCl werden dem nüchternen Patienten i.v. als Bolus langsam injiziert. Blutentnahme: 3 ml Blut werden für die C- Peptid Bestimmung vor Testbeginn und 6 Minuten nach Glukagongabe entnommen. Bewertung: C- Peptid Basalwerte (mg/L) 6 Min. nach Glukagon Bewertung 1.8 > 2.9 nicht insulinbedürftig < 0,7 < 1.0 insulinbedürftig 0.7-1.8 kein Anstieg keine Aussage möglich Bei einem Insulinom ist der C- Peptid- Spiegel durch den Insulinhypoglykämietest nicht supprimierbar. Bei der durch Spritzen herbeigeführten Hypoglykämia factitia sind die C- Peptid- Werte supprimiert. Die Insulinwerte sind oft > 100 mIU/L. ↑ Insulinom, Niereninsuffizienz, Leberzirrhose 177 ↓ Alpha- Sympathikomimetika, M. Addison, Hunger, Hypoglycaemia factitia C- PEPTID- SUPPRESSIONSTEST * s. Hypoglykämie- Syndrome CREATIN * Material : Referenz : 1 ml Serum Serum: s. Befund 5 ml v. 24-h- Urin Methode: Photometrie Urin: s. Befund Indikation: Verdacht auf Muskelschädigung. Diagnostische Bedeutung gering CREATININ IM SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat) Neugeborene: 0,31 – 0,98 mg/dl Kleinkinder: 0,16 – 0,39 mg/dl Kinder: 0,26 – 0,77 mg/dl Frauen: 0,51 – 0,95 mg/dl Männer: 0,67 – 1,17 mg/dl stark lipämische Proben vermeiden Methode: Photometrie (Kinetischer Farbtest nach Jaffé) Änderung zum 8.4.2010 Umrechnungsfaktor: mg/dl x 88.4 = µmol/L Indikation: Verdacht auf eingeschränkte glomeruläre Filtrationsrate Dieses Testverfahren (Ausnahme enzymatischer Test und Fullererde- Methode) bestimmt das Creatinin durch Proteininterferenz im Bereich von 0.2 – 1.0 mg/dl um ca. 20 % zu hoch. Mit ansteigenden CreatininWerten nimmt der prozentuale Anteil auf 5 % ab. Um den wahren Creatininwert zu erhalten, müssten also etwa 0.2 mg/dl abgezogen werden. ↑ Niereninsuffizienz, Urämie, Herzinsuffizienz, Gicht, Hyperthyreose, Peritonitis, Hunger, Glomerulonephritis, Akromegalie, Anurie, Harnwegs- Obstruktion, Verbrennung, akuter Muskelzerfall CREATININ IM URIN Material : Referenz : 2 ml vom 24-h- Urin. Volumen des 24-h- Urins und Gewicht des Patienten angeben. Urin ohne Stabilisierungszusätze verwenden. 36 – 130 mg/dl (Angaben bezogen auf eine durchschnittliche Harnmenge von 1350ml/d Umrechnungsfaktor: mg/kg/d x 8.84 = µmol/kg/d Methode: Photometrie Die Bestimmung der Urin- Creatinin- Ausscheidung ist nur im Rahmen der CREATININ- CLEARANCE (CRcl) wertvoll: Harnkonzentration in mg/dl x 24-h- Harn in ml 178 CR(cl) = ────────────────────────────────── Serumkonzentration in mg/dl x 1440 ml/min Die Vollständigkeit einer 24 h –Urinsammlung kann überschlagsmäßig nach der ausgeschiedenen Creatininmenge geschätzt werden (Erwachsenenwerte s. o.) Für Kinder gilt folgende Gleichung: mg/kg/24 h = 15,4 + (0,46 x Lebensalter in Jahren) ↑ Akromegalie, Diabetes mellitus, Infektion, Hypothyreose ↓ Hyperthyreose, Anämie, Muskeldystrophie, Dermatomyositis, Nierenkrankheiten präterminale CREATININ- CLEARANCE Material : Referenz : 1 ml Serum Mittlere Creatinin- Clearance bis 7 Tage: 38 - 62 bis 2 Monate: 54 - 76 bis 12 Monate: 64 – 108 2 ml Urin vom 24-h- Urin, Menge angeben. Urin während des Sammelns kühl stellen. Bitte unbedingt Größe und Gewicht des Patienten (zur Berechnung notwendig) angeben! s. auch Cystatin C (ml/min/1.73m2) < 13 Jahre: 120 – 145 < 29 Jahre Männer: 89 - 131 Frauen: 75 - 105 < 39 Jahre Männer: 61 - 133 Frauen: 77 – 129 < 49 Jahre Männer: 68 - 108 Frauen: 53 – 109 < 59 Jahre Männer: 62 - 100 Frauen: 50 – 98 < 69 Jahre Männer: 51 - 93 Frauen: 38 – 88 < 79 Jahre Männer: 49 - 79 Frauen: 41 – 67 < 89 Jahre Männer: 32 - 62 Frauen: 31 – 61 < 99 Jahre Männer: 26 - 44 Frauen: 30 – 48 Für jede weitere Dekade vermindern sich die Werte um 6.5 ml/min/1.73 qm oder GFR = 157 – (1.16 x Alter in Jahren) Umrechnungsfaktor: ml/min/1.73 qm x 0.00963 = ml/s/qm Indikation: Abklärung von Nierenfunktionseinschränkungen bei grenzwertigen oder mäßig erhöhten Serum-Creatininwerten oder normalen Serum-Creatininwerten bei Hypertonie, Gicht, Diabetes mellitus, Nierensteinen oder Nephropathie, Überwachung der GFR bei potentiell nephrotoxischen Medikamenten Zum Ausschluss einer GFR- Einschränkung wurden Algorithmen zur Abschätzung der CreatininClearance aus dem Serum-Creatinin konzipiert. Diese Algorithmen sind jedoch sehr unpräzise und bisher nur für Nierenkranke im Alter von 18-70 Jahren validiert. So kann die GFR bei Gesunden bei gleichem Creatininwert um bis zu 50 % höher sein. Hinzu kommen die Störanfälligkeiten der Creatininbestimmung 179 (methoden- abhängiger Einfluss durch Nicht- Creatinin- Chromogene, Muskelmasse, Diät, Nahrungsaufnahme, Rasse, Medikamente etc.). Eine Schätzung der Creatinin- Clearance (MDRD= Modification of Diet in Renal Disease Study Group) aus dem Serum- Creatininwert ist bei Nierenkranken mit stabilem Serum- Creatinin nach folgenden Formeln für den Bereich 20-60 ml/min/1,73 m2 gut möglich. Bei höheren GFR- Werten ist die Schätzung so ungenau, dass empfohlen wird nur > 60 ml/min/1,73 m2 anzugeben. 4-Variablen- MDRD: Frauen Männer C(ml/min/1.73 m2) = 186 x (SerumCreatinin in mg/dl) - 1,154 x (Alter in Jahren) –0,203 x 0,742 C(ml/min/1.73 m2) = 186 x (SerumCreatinin in mg/dl) - 1,154 x (Alter in Jahren) –0,203 Afroafrikaner: C(ml/min/1.73 m2) = 186 x (SerumCreatinin in mg/dl) - 1,154 x (Alter in Jahren) –0,203 x 1,21 Schwartz: Kinder ab 1. Lebensjahr 0.55 x Körperlänge (cm) C(ml/min/1.73 m2) = ---------------------------------SerumCreatinin (mg/dl) Counahan- Barret: Reife Neugeborene u. Säuglinge 0.43 x Körperlänge (cm) C(ml/min/1.73 m2) = --------------------------------SerumCreatinin (mg/dl) Beurteilung für Patienten von 20-70 Jahren bei stabilem SerumCreatinin: Stadium 1: > 90 ml/min/1.73 m 2 Stadium 2: 60 - 89 ml/min/1.73 m 2 2 Stadium 3: 30 - 59 ml/min/1.73 m Stadium 4: 15 - 29 ml/min/1.73 m 2 Stadium 5: < 15 ml/min/1.73 m 2 CREATIN- KINASE (CK) [CK- AKTIVIERT] Material : Referenz : 1 ml Serum weiblich männlich oder hämolysefreies Heparin-Plasma 0 – 90 Tage 29 – 303 43 - 474 (Plasmaproben können gelegentlich unerwartete Reaktionen ergeben und zu falsch niedrigen Ergebnisse führen.) 3 – 12 Monate 25 – 172 27 – 242 Methode: Photometrie < 2 Jahre 28 – 162 25 – 177 2 – 10 Jahre 31 – 152 25 – 177 11 – 14 Jahre 31 – 152 31 – 172 15 – 18 Jahre 34 – 147 28 – 142 Erwachsene < 190 < 170 in U/L IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C Standardmethode) : 0,392 Indikation: Diagnostik bei Verdacht auf Herz- und Skelettmuskelerkrankungen Makro- Creatin- Kinasen sind CK- Varianten mit höherem Molekulargewicht. Die Makro- CK Typ 1 ist ein Komplex aus CK- BB/IgG und besitzt keinen Krankheitswert, die Makro- CK Typ 2 ist oligomerisierte mitochondriale CK und wird bei schweren Erkrankungen (Tumoren, Leberzirrhose etc.) gefunden. 6 %- Regel (CK- MB): 180 Ein Anteil > 6 % an der Gesamt – CK wird als Indiz für einen Herzinfarkt angesehen, ein Anteil < 6 % spricht eher für einen Skelettmuskelschaden. Eine wiederholt erhöht gemessene CK sollte nach Ausschluß der üblicherweise zur Erhöhung führenden Ursachen Anlaß zur Bestimmung der Isoenzyme, Makro-CK, TSH, GOT, GPT, Aldolase, BB (McLeodSyndrom) sowie evtl. weiterer endokriner Parameter sein. Darüber hinaus ist eine sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchng (evtl. unter Einschluß von EMG und Muskelbiopsie) bezüglich maligner Hyperthermie sowie diskreter neuromuskulärer und muskulärer Erkrankungen durchzuführen. Erst nach Ausschluß aller diagnostischen Möglichkeiten ist von einer idiopathischen CK-Erhöhung auszugehen. ↑ Herzinfarkt, Muskeldystrophie, Crush- Syndrom, Dermatomyositis, Ischämie zerebrale, Tetanus, Hypothyreose, Hyperpyrexie maligne, Myoglobinurie, Alkoholismus, CO- Vergiftung, M. Weil, Apoplexie, Bienenstich, Wespenstich, Bronchopneumonie, Lungenödem, Lungenembolie, Lungenkrankheiten chronisch- obstruktive, Injektion intramuskuläre, Jogging CREATIN- KINASE- BB- ISOENZYM * [CK- BB] Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma < 2 U/L Methode: Photometrie ↑ Lungenkarzinom, Magenkarzinom, Schädel- Hirn- Trauma CREATIN- KINASE- MB- ISOENZYM [CK- MB] Material : Referenz : 1ml Serum < 24 U/L oder hämolysefreies Heparin-Plasma Bestimmung zum Ausschluss eines Herzinfarktes, wenn Gesamt- CK über 240 U/L. (Plasmaproben können gelegentlich unerwartete Reaktionen ergeben und zu falsch niedrigen Ergebnisse führen.) Methode: Photometrie Indikation: Infarktausschluss , Beurteilung der Lysetherapie CK- MB- Aktivität steigt 3 –12 Std. nach Infarktereignis an, erreicht nach 12-24 Std. ihren Gipfel und fällt im Laufe der nächsten 2-3 Tage wieder ab. Bei CK-Werten oberhalb der Referenzgrenzen wird automatisch eine CKMB-Bestimmung durchgeführt. Zur Beurteilung der CKMB-Ergebnisse wird der prozentuale CKMB-Anteil an der Gesamt-CK errechnet und dieser entsprechend kommentiert: Ergebnis ist: < 6% Text: „Bei erhöhter Gesamt-CK spricht ein CKMB-Anteil von 6% für eine Freisetzung aus der Skelettmuskulatur.“ 6-25% „Bei erhöhter Gesamt-CK spricht ein CKMB-Anteil zwischen 6 und 25% für eine Freisetzung aus dem Myocard.“ >25% „Bei erhöhter Gesamt-CK gibt ein CKMB-Anteil von über 25% einen Hinweis auf Vorliegen einer Makro-CK.“ 181 (Quelle: Labor und Diagnose, L. Thomas) ↑ Herzinfarkt CRH- TEST [ACTH- STIMULATION] Indikation: Hypophyseninsuffizienz, DD des Cushing- Syndroms Blutentnahme für ACTH- und Kortisol- Basalwerte. 50 bzw. 100 µg CRH i.v.. Weitere Blutentnahmen nach 15, 30, 60 und 90 Minuten. Beurteilung: Normalerweise und bei einer hypothalamisch bedingten, sog. tertiären NNR- Insuffizienz findet sich ein deutlicher Anstieg der ACTH- und Kortisol- Basalwerte. Sehr hohe Anstiege werden beim hypothalamen- hypophysären M. Cushing beobachtet. Beim Cushing- Syndrom auf der Grundlage eines autonomen NNR- Tumors wird dagegen bei niedrigen ACTH- Basalwerten in der Regel kein Anstieg des ACTH und Kortisols im Plasma gefunden. Ein fehlender ACTH- Anstieg bei hohen ACTH- Basalwerten spricht für ein ektopes ACTH- Syndrom, kann jedoch auch beim hypophysären Cushing- Syndrom mit Makroadenom auftreten. CRIGLER-NAJJAR- SYNDROM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund s. auch Morbus Meulengracht Anforderung: Mutationssuche UGT1A1- Gen bei V.a. Crigler-Najjar-Syndrom Methode : Amplifizierung aller 5 Exons des UGT1A1- Gens inklusive der Spleißstellen und der Promotor-Region mit anschließender Sequenzanalyse. Indikation: Verdacht auf Crigler-Najjar-Syndrom, DD Hyperbilirubin- Syndrome Das Crigler- Najjar- Syndrom ist eine sehr seltene autosomal rezessiv vererbte Erkrankung des Bilirubinmetabolismus. Es werden Typ I und II unterschieden, je nachdem ob ein Mangel oder Fehlen des Enzyms Urin- diphosphat-Glykosyltransferase vorliegt. Beim Typ I können schon zum Zeitpunkt der Geburt sehr hohe Bilirubinwerte (indirektes Bilirubin bis zu 50 mg/dl) auftreten. Unbehandelt sterben die Kinder im Alter von 2-3 Jahren. Beim Typ II finden sich Bilirubinwerte bis zu 20 mg/dl, wobei der Anteil des indirekten Bilirubins > 90 % beträgt. CROUZON –SYNDROM * [CRANIOFAZIALE DYSOSTOSE TYP 1] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationssuche FGFR2- Gen bei Verd. auf Kraniosynostose Methode : Amplifizierung aller kodierenden Abschnitte des FGFR2- Gens einschließlich der Exon/Intron- Spleißstellen mit anschließender 182 CROUZON –SYNDROM * [CRANIOFAZIALE DYSOSTOSE TYP 1] Sequenzanalyse Indikation: Verd. auf und DD Kraniosynostosen. Klinik: Schädelanomalie, progrediente Augenanomalien, Hypoplasie des Oberkiefers, Innenohrschwerhörigkeit(nicht obligat), Schwachsinn (nicht obligat), Kombination mit Apert-Syndrom möglich, gelegentlich weitere Fehlbildungen. Familiäres und sporadisches Auftreten etwa 50% : 50%. C- REAKTIVES PROTEIN [CRP] Material : Referenz : 1 ml Serum, heparinisiertes Plasma Neugeborene: siehe Bemerkung Methode: Immunturbidimetrie (Latex-Test) Erwachsene: 0,0 – 5,0 mg/L Probenstabilität: bei 2-8°C 2 Monate Indikation: Das CRP ist ein normales Plasmaprotein. Als ‘akute- Phase- Protein’ tritt es vermehrt bei akutentzündlichen Prozessen und in der aktiven Phase chronisch- entzündlicher Geschehen auf. Anstieg und Abfall des Serum- CRP- Spiegels folgen sehr eng dem Krankheitsverlauf (Anstieg 6-10 Std. nach Beginn der Infektion, Abfall innerhalb von 3 Tagen nach erfolgreicher Therapie), so dass Therapieantwort und eventueller Rückfall sofort entdeckt werden. Die BSG ist sowohl im Anstieg als auch bei der Normalisierung deutlich träger. Für die Überwachung der Aktivität der rheumatoiden Arthritis ist die quantitative CRP- Bestimmung der verlässlichste Parameter. Bemerkung – Referenzwerte bei Neugeborenen CRP ist ein fraglicher Marker bei neonataler Sepsis. Zusätzlich haben sich bei Neugeborenen Interleukin 6 und Procalcitonin als gute Marker zur Differenzierung der infektiösen von der nicht-infektiösen Ursache einer Inflammation bewährt. CRP Latex-Test: ermöglicht Ergebnisermittlung ab 1 mg/L (neu ab 7.10.13) ↑ Entzündung, Nekrose, Arthritis rheumatoide, Myokarditis, Sepsis, Herzinfarkt, Neoplasie, Rheumatisches Fieber akutes C- REAKTIVES PROTEIN hochsensitiv [hsCRP] * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode: Nephelometrie Indikation: Kardiovaskuläre Risikoabschätzung. Nach Ausschluss einer CRP- Erhöhung aufgrund entzündlicher Prozesse, maligner Erkrankungen und medikamentöser Therapien( Östrogene, Aspirin, Pravastatin, Corticosteroide etc) sprechen Werte > 3 mg/L für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. β - CROSSLAPS * [β- CTx] Material : Referenz : 1 ml Serum oder EDTA- Plasma s. Befund nach 12 h Nahrungskarenz. Blutentnahme nüchtern zwischen 8 und 9 Uhr. 183 β - CROSSLAPS * [β- CTx] Stabilität (Serum) Raumtemperatur: 8 h 2-8°C: 8 h Stabilität (EDTA- Plasma) Raumtemperatur: 24 h 2-8°C: 8 Tage Indikation: Verlaufskontrolle bei antiresorptiven Therapien (z.B. Biphosphonat, Hormon- ReplacementTherapy) bei Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen. Diagnostik des gesteigerten Knochenabbaues. CRYPTOCOCCUS- NEOFORMANS- AK * Material : Referenz : 2 ml Serum s. Befund Indikation: Verdacht auf Kryptokokkose(meist pulmonal, bei Patienten mit Immundefekten disseminiert mit Befall von Haut, ZNS, Niere, Skelettsystem und Lymphknoten). Sicherung der Diagnose sollte durch gleichzeitigen Antigen- Nachweis versucht werden. CRYPTOCOCCUS- NEOFORMANS- ANTIGEN * Material : Referenz : 5 ml Serum 5 ml Liquor negativ s. Cryptococcus neoformans- AK CRYPTOSPORIDIEN [Antigen- Nachweis] Material : Referenz : Stuhlprobe negativ Methode: EIA, Mikroskopie Indikation: Kurzdauernde oder langanhaltende (Patienten mit Immundefekten) wässrige Diarrhoen CYCLOBARBITAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: 184 Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CYCLOPHOSPHAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Interaktion mit Antidiabetika (verstärkte Blutzuckersenkung), Allopurinol (verstärkte Knochenmarkdepression), Suxamethonium (Wirkungsverstärkung). CYCLOSPORIN A Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut, bitte gesondertes Röhrchen Therapeutischer Bereich: s. Text Angabe in µg/L Methode: CEDIA t ½: 8-24h Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Therapeutischer Bereich: Es gibt keinen festen therapeutischen Bereich für Cyclosporin in Vollblut. Der optimale Cyclosporinspiegel im Blut wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Cyclosporinkonzentration ist vom Alter des Patienten, Lebererkrankungen, Magen-Darm-Störungen, Lipoproteinprofil, HK und weiteren Medikamentengaben abhängig. Einzelne Cyclosporinwerte können nicht als einziger Indikator für Änderungen des Behandlungsschemas dienen. Bemerkung: Blutentnahme- Empfehlung: Für die optimale Einstellung des Medikamentenspiegels wird nach neueren Erkenntnissen in einigen Fällen nicht nur der Talspiegel (niedrigste Konzentration vor der nächsten Medikamentengabe) sondern auch der sogenannte C2-Wert gemessen, der die höchste Konzentration des Medikaments 2 Stunden nach der Medikamentengabe erfassen soll. Die Cyclosporin- Verteilung ist in Serum, Plasma und Vollblut nicht konstant. Daher wird allgemein die Bestimmung im EDTA- Vollblut empfohlen. Bei Verlaufskontrollen sind Spiegelbestimmungen im Serum oder Plasma nicht mit solchen aus Vollblut vergleichbar. 185 CYFLUTHRIN * Material : Referenz : 10 ml EDTA- Plasma s. Befund 20 ml Morgenurin Untersuchung im Blut nur bei akuter Intoxikation sinnvoll Kommentar [sm1]: Seite: 97 Indikation: arbeits- und umweltmedizinische Fragestellung, Belastung mit Pyrethroiden CYFRA 21-1 * Material : Referenz : 1 ml Serum < 3,3 µg/L Stabilität: 1 Woche bei RT biologische HWZ: 1 Tag Indikation: Tumormarker für das nicht kleinzellige Bronchial- Karzinom, das großzellige Karzinom und das Adenokarzinom der Lunge, Harnblasen- Ca. DD: unklarer Lungenrundherde. Therapiekontrolle nicht kleinzelliger Bronchialkarzinome und des Harnblasen- Ca. Werte bis 10 ng/ml sind auch bei ausgedehnten gutartigen Erkrankungen möglich. Der Marker für das kleinzellige Bronchialkarzinom ist das NSE. ↑ Plattenepithel- Ca, Adeno- Ca und großzelliges Ca der Lunge, Harnblasen- , Ovarial- , Cervix- , Mamma- Pankreas- Ca , Niereninsuffizienz, gutartige Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen CYPERMETHRIN * Material : Referenz : 10 ml EDTA- Plasma s. Befund 20 ml Morgenurin Untersuchung im Blut nur bei akuter Intoxikation sinnvoll Indikation: arbeits- und umweltmedizinische Fragestellung, Belastung mit Pyrethroiden CYPROHEPTADIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 50 – 150 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 186 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus CYSTATHIONIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (µmol/L): Neugeborene bis 10 Säuglinge bis 10 Kleinkinder bis 10 Schulkinder bis 10 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Erwachsene bis 10 Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 50 Säuglinge bis 50 Kleinkinder bis 50 Schulkinder bis 50 Erwachsene bis 50 Indikation: Verdacht auf Cystathioninurie CYSTATIN C Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (Heparin- oder EDTA) Erwachsene: bis 50 Jahre > 50 Jahre 0,53 – 0,95 mg/L 0,58 – 1,05 mg/L Kinder: bis 1 Jahr bis 18 Jahre 0,59 – 1,97 mg/L 0,50 – 1,27 mg/L Stabilität im Blut: nur 1 Tag! Methode: Immunturbidimetrie Indikation: Beurteilung der glomerulären Filtrationsrate Berechnung der Cystatin C-GFR: 84,69 GFR(ml/min/1,73 m2) = Cystatin C (mg/L)1,68 Bei Kindern < 1 Jahre ist der Faktor noch mit 1,384 zu multiplizieren. Einteilung der Nierenfunktionsleistung gemäß Empfehlung der National Kidney Foundation: Stadium der Niereinsuffizienz I Nierenschädigung bei normaler GFR II Milder Funktionsverlust III Mittelgradige Niereninsuffizienz IV Hochgradige Niereninsuffizienz V Terminales Nierenversagen GFR (ml/min/1,73 m2) > 90 60-89 30-59 15-29 < 15 Cystatin C (mg/L) 0,96 1,23-0,97 1,85-1,24 2,80-1,89 > 2,80 187 5-S- CYSTEINYL- DOPA [5- SCD] * Material : Referenz : 3 ml EGTA- Plasma. Sofort zentrifugieren und tiefgefroren und lichtgeschützt versenden. EGTA- Plasma: 10 ml vom 24 h Urin. Urin lichtgeschützt und kühl über 10 ml 6m HCl sammeln. Versand tiefgefroren. Normal: < 2 µg/L Grenzwertig: 2.0-3.2 µg/L Verdacht auf ein Melanom oder Metastasierung: > 3.2 µg/L Urin: Normal: < 150 µg/d Grenzwertig: 150-400 µg/d Verdacht auf Melanom oder Metastasierung: > 400 µg/d Indikation: Verd. auf malignes Melanom, Melanomrezidiverkennung 5-S- Cysteinyl- DOPA wird sowohl von normalen Melanozyten als auch von Melanomzellen gebildet. Es ist eine Vorstufe des Melanin- Pigments Phäomelanin. Ein erhöhter Plasmaspiegel von 5- SCD spricht für ein Melanom, eine Progression des Melanoms bzw. ein Melanomrezidiv. Die Bestimmung von 5- SCD im Plasma ist empfindlicher als die Bestimmung im Urin. Nach Literaturangaben fanden sich bei ca. 50 % der Patienten im Stadium I und II, bei 60-70 % im Stadium III und ca. 80 % im Stadium IV erhöhte oder grenzwertige 5-SCD- Spiegel. CYSTICERKEN- ANTIKÖRPER * Material : 1 ml Serum s. Taenia solium- AK Indikation: Verdacht auf Schweinebandwurm - Befall CYSTIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (mg/dl): 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Frühgeborenes0.78 ± 0.12 Neugeborenes 0.43 - 1.01 Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 1-3 Monate 0.65 ± 0.25 2-6 Monate 0.64 - 0.97 3-10 Jahre 0.54 - 0.92 6-18 Jahre 0.43 - 0.70 Erwachsene 0.40 - 1.40 Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 800 Säuglinge bis 600 Kleinkinder bis 400 188 CYSTIN * Schulkinder Erwachsene bis 300 bis 230 mg/dl x 83.3 = µmol/L mg/d x 8.32 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Cystinurie Typ I und II. Neben Cystin finden sich auch erhöhte Lysin-, Ornithinund Arginin- Spiegel. Cystische Fibrose * [Mukoviszidose] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Stufendiagnostik Stufe I (Ausschlußwahrscheinlichkeit ca. 75 %): CFTR-F508del Stufe II (Ausschlußwahrscheinlichkeit ca. 85 %): 34 häufigsten CFTR-Mutationen inkl. CFTRdele2,3 (21kb) Stufe III (Ausschlußwahrscheinlichkeit >95 %): Mutationssuche im CFTR-Gen Methode: Stufe I: Amplifizierung eines Abschnittes des CFTR-Gens. Nachweis der CFTR-F508delMutation mittels Restriktionsanalyse. Stufe II: Amplifizierung betroffenen Genabschnitte, Nachweis durch Hybridisierung mit spezifischen fluoreszenz-markierten Nukleotidsonden Stufe III Amplifizierung aller 24 kodierenden Exons sowie der angrenzenden Exon/IntronBereiche mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verd. auf Cystische Fibrose (erhöhtes immunreaktives Trypsin, auffälliger Schweißtest, Pankreasinsuffizienz, Erniedrigung der pankreatischen Elastase im Stuhl und chronisch rezidivierende Bronchitis oder Pneumonie, männliche Infertilität bei Samenleiteraplasie). Familienuntersuchung CYTOCHROM P 450- ENZYME * [CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR, Genotypisierung Indikation: Verdacht auf genetischen Polymorphismus. Diskrepanz zwischen Serumspiegel und Medikamentendosierung, fehlende Medikamentenwirkung, unerwartete Nebenwirkungen. 189 CYTOMEGALIE- ANTIKÖRPER [CMV-AK]* Material : Referenz : 1 ml Serum CMV- IgG- AK Graubereich Positiv 1 : < 230 1 : 230 – 1 : 500 1: > 550 CMV- IgM- AK: negativ Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion(Erstinfektion häufig asymptomatisch oder mononukleoseähnliches Bild, Hepatitis, Lymphozytose, Splenomegalie, Pneumonie). Auffälliger US in der Schwangerschaft. Verdacht auf kongenitale CMV- Infektion. CMV gehört in die Gruppe der Herpesviren (HHV Typ 5). Bei Primärinfektion in der Schwangerschaft kann es transplazentar in 2-3 % zur intrauterinen Infektion des Feten kommen. Es wird von einer fetalen Infektionsrate von ca. 40 % und einer Schädigungsrate von 10-15 % bei Geburt und mit Spätmanifestationen in ca. 15 % ausgegangen. Bei Nierentransplantierten ist der Anstieg von β- 2Mikroglobulin im Urin häufig ein früher Hinweis auf eine CMV- Infektion. Reinfektionen und Reaktivierungen kommen vor. CYTOMEGALIE- IgG- AK- Avidität * Material : Referenz : 1 ml Serum Index: Methode: Aviditätstest Niedrig: < 0.2 Grenzwertig: 0.2-0.3 Hoch: > 0.3 Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion. Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes. Ein Aviditätsindex größer oder gleich 0.3 spricht für eine mehr als 4 Monate zurückliegende Infektion. Ein Index unter 0.3 lässt eine Unterscheidung zwischen einer frischen oder früheren Infektion nicht zu. CYTOMEGALIE- AK- NT * Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: Neutralisationstest < 1:4 64 Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion. Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes. CYTOMEGALIE- IgG- AK- Blot * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: Blot Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion. Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes. 190 CYTOMEGALIE- IgG- AK- Index * Material : Referenz : 1 ml Serum Index 0.7-1.3 1 ml Liquor Gleichzeitige Einsendung von Liquor und Serum erforderlich Indikation: Verdacht auf ZNS- Beteiligung bei CMV- Infektion. CYTOMEGALIE- pp65- Antigen- Nachweis * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ Indikation: Verdacht auf CMV- Reaktivierung bei Immunsuppression. CYTOMEGALIE- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 2-5 ml Fruchtwasser 5-10 ml Urin 1 ml Liquor Methode: PCR Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion in der Gravidität und beim Neugeborenen sowie bei Immunsuppression 191 D DANTROLEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Medikamentenspiegelbestimmung D- DIMERE (FIBRINSPALTPRODUKTE) Material : Referenz : 1 ml Citratplasma, bitte gesondertes Röhrchen Citratplasma < 500 μg/L Methode: Turbidimetrie Indikation: Ausschluß thromboembolischer Ereignisse wie tiefe Beinvenenthrombose oder Lungenembolie, Verdacht auf intravasale Gerinnungsaktivierung und sekundäre Fibrinolyse, Verbrauchskoagulopathie Erhöhte D- Dimer- Konzentrationen finden sich bei Prozessen, die zu Thrombosen oder DIC mit Mikrothrombosierung und Verbrauchskoagulopathie führen. Es führen aber auch viele physiologische oder klinische Situationen wie Alter, Gravidität, Hämatome, Infektionen, Krebs u.a. zu erhöhten Werten. Chronische Erhöhungen der D- Dimer- Konzentration finden sich häufig bei Gefäßaneurysmen, portokavalem Shunt malignen Erkrankungen und Gefäßmissbildungen. Primäre Hyperfibrinolysen finden sich bei Gewebeschädigungen von Organen, die reich an Plasminogenaktivatoren sind(Uterus, Pankreas, Lunge, Prostata) sowie bei Medikation vasoaktiver Substanzen und von Furosemid. Reaktive Hyperfibrinolysen mit deutlich erhöhten D- Dimer- Konzentrationen finden sich bei Erkrankungen, bei denen es zur disseminierten intravasalen Gerinnung kommt (tiefe Venenthrombose, Schock, Traumen, Lungenembolien, Tumore u.a.). Im Rahmen einer Fibrinolysetherapie zeigen Patienten mit erfolgreicher Lyse einen mindestens 2-3fachen D- Dimer- Anstieg gegenüber dem Ausgangswert in den ersten Tagen nach Therapiebeginn. Bei einem Schwellenwert von 500 μg/L ist der Prozentsatz der richtig negativen Ergebnisse nahezu 100 %, wohingegen bei einem positiven Ergebnis nur in etwa 38 % eine Thrombose bzw. Embolie vorliegt. ↑ Hyperfibrinolyse primäre, Gerinnung disseminierte Intravasal DDE * [p,p- DDE] Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (wird mit Blut befüllt) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung DDT * [p,p- DDT] Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (wird mit Blut befüllt) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung 192 DEHYDROEPIANDROSTERON * [DHEA] Material : Referenz : 2 ml Serum, Plasma 20 ml Urin (Sammeln über 1 ml Eisessig, 24h- Menge angeben.) siehe Befund µg/L x 3.467 = µmol/L Die Blutentnahme sollte wegen der ausgeprägten zirkadianen Rhythmik am frühen Vormittag erfolgen. Besser ist die Bestimmung von DHEAS, da DHEA- S kaum vom Zyklustag und der Tagesrhythmik abhängig ist. Indikation: Primärdiagnostik von Androgenisierungserscheinungen sowie die Überprüfung der adrenalen Aktivität bei Ovarfunktionsstörungen. DD des Hirsutismus und Virilismus, NNR- Tumore, AGS DHEA stammt zu etwa 10 % aus dem Ovar und etwa 90 % aus der Nebennierenrinde und ist somit der wichtigste Marker der adrenalen Androgenproduktion. Es zeigt eine ausgesprochene Tagesrhythmik mit Höchstwerten in den frühen Morgenstunden und niedrigen Werten in den Abendstunden. Es besteht keine Zyklusabhängigkeit. ↑ ↓ NNR- Tumor, M. Cushing, 11-Beta- Hydroxylasemangel, 21- Hydroxylasemangel, Adrenogenitales Syndrom, Hirsutismus, Virilisierung, androgenproduzierende Tumoren NNR- Insuffizienz, M. Addison, Postmenopause DEHYDROEPIANDROSTERON, freies im Speichel * [DHEA] Material : Referenz : Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern) s. Befund Methode: EIA DEHYDROEPIANDROSTERON- SULFAT [DHEA- S] Material : Referenz : 2 ml Serum Kinder Methode: CLIA < 5 Tage 1,08 – 6,07 < 1 Monat 0,32 – 4,31 < 1 Jahr 0,03 – 1,24 < 4 Jahre 0,01 – 0,19 < 10 Jahre 0,03 – 0,85 Erwachsene männlich weiblich < 15 Jahre 0,24 – 2,47 0,34 – 2,80 < 20 Jahre 0,70 – 4,92 0,65 – 3,68 < 25 Jahre 2,11 – 4,92 1,48 – 4,07 < 35 Jahre 1,60 – 4,49 0,99 – 3,40 193 DEHYDROEPIANDROSTERON- SULFAT [DHEA- S] < 45 Jahre 0,89 – 4,27 0,61 – 3,37 < 55 Jahre 0,44 – 3,31 0,35 – 2,56 < 65 Jahre 0,52 – 2,95 0,19 – 2,05 < 75 Jahre 0,34 – 2,49 0,09 – 2,46 > 75 Jahre 0,16 – 1,23 0,12 – 1,54 Umrechnungsfaktor: µg/dl x 0,027= µmol/L Indikation: Virilisierung, vermehrte Behaarung bei Frauen, Akne, Verdacht auf androgenetisch bedingte Ovarialinsuffizienz, Verdacht auf Androgen- produzierenden NNR- Tumor (Werte meist >700 µg/dl), Verdacht auf AGS (meist gleichzeitige Erhöhung von Testosteron). Bei Virilisierung/Hirsutismus empfiehlt sich die zusätzliche Bestimmung von Testosteron und Androstendion. ↑ NNR- Tumor, 11-Beta- Hydroxylasemangel, 21-Hydroxylasemangel, Adrenogenitales Syndrom DELPECH- LICHTBLAU- QUOTIENT s. Reiberschema Material : Referenz : 1 ml Serum 5 ml Liquor IgG- Quotient/Albumin- Quotient < 0.7 Indikation: Verdacht auf intrathekale IgG- Synthese Der Delpech- Quotient darf nur angewendet werden, wenn die Serumkonzentration von Albumin im Referenzbereich und die Immunglobulinkonzentration nicht unterhalb des Referenzbereiches liegt. ↑ intrathekale IgG- Synthese DELTA- AMINOLÄVULINSÄURE * Material : Referenz : 10 ml vom 24- h- Urin, gekühlt und lichtgeschützt. Gesamt- Volumen angeben. Erwachsene: bis 6 mg/d Umrechnungsfaktor: s. auch Uroporphyrinogen- I- Synthase mg/L x 7.626 = µmol/L Indikation: akute und chronische hepatische Porphyrien, akute intermittierende Porphyrie, Porphyria variegata, angeborene Koproporphyrie, kongenitale erythropoetische Porphyrie, akute und chronische Bleivergiftung, Schwermetallintoxikationen, alkohol- induzierte Leberzirrhose, Eisenstoffwechselstörungen, Anämien, Hungerzustand. Werte > 39 mg/24 h sprechen für eine akute intermittierende Porphyrie bzw. für eine Blei- Intoxikation. ↑ Porphyrie akute intermittierende, Porphyria variegata, Bleiintoxikation, Anämie hämolytische, Hunger, Schwangerschaft 194 DENGUE- VIRUS- AK * [Flavi- Virus] Material : Referenz : 1 ml Serum IgG- und IgM- AK: s. Befund Indikation: Dengue- Fieber. Untersuchung nur sinnvoll nach Tropenaufenthalt. Beginn häufig mit unspezifischen grippalen Symptomen. Übertragung durch Moskitos. DESFERAL- TEST [DEFEROAMIN- TEST] Indikation: Verdacht auf Eisenresorptionsstörung Bezugsparameter: Eisen Probenmaterial: 10 ml Urin, bitte Gesamtmenge angeben. 500 mg Desferal i.m. Urin 6 Std. lang sammeln, 10 ml Urin einsenden. Eine Ausscheidung unter 2 mg ist physiologisch, Werte über 10 mg sprechen für eine primäre Hämosiderose. DESIPRAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 75 – 250 µg/L toxisch ab: > 500 µg/L Metabolit des Imipramins Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Anmerkung: Desmethyl-….. = Metabolit der Substanz, wird auch als Nor…. bezeichnet, z.B. Norclozapin DESMETHYLCLOBAZAM * s. Clobazam DESMETHYLCLOMIPRAMIN * s. Clomipramin DESMETHYLCLOZAPIN * s. Clozapin DESMETHYLDIAZEPAM * s. Diazepam DESMETHYLDOXEPIN * s. Doxepin DESMETHYLMAPROTILIN * s. Maprotilin DESMETHYLMESUXIMID * s. Mesuximid 195 DESMETHYLMIANSERIN * s. Mianserin DESMETHYLTRIMIPRAMIN * s. Trimipramin DESMETHYLVENLAFAXIN * s. Venlafaxin DESOXYCORTICOSTERON, (DOC) * Material : Referenz : 2 ml Serum 2 - 15 ng/dl s. auch Metopiron- Test Indikation: arterielle Hypertonie bei Mineralokortikoidexzess- Syndrom, M. Cushing, NNR- Karzinom, 17Hydroxylase- und 11- Hydroxylase- Mangel (s. Anhang AGS- Syndrom) ↑ AGS- Syndrome aufgrund von 17-und 11- Hydroxylase- Defekt 11- DESOXYCORTISOL * Material : Referenz : 1 ml Serum < 8 µg/L nach Stimulierung mit Metopiron: 70-250 µg/L Beurteilung: Eine 11-Desoxycortisol- Plasmakonzentration > 70 µg/L (180 nmol/L) nach Metopiron spricht für eine intakte Funktion des Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Systems ↑ NNR- Hyperplasie aufgrund eines 11-ß- Hydroxylase- Defektes, NNR- Ca DEXAMETHASON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DEXAMETHASON- Suppressionstest [3 Tage] * Indikation: Differentialdiagnostik des primären Hyperaldosteronismus, Nachweis des Glukokortikoidsupprimierbaren Hyperaldosteronismus Testdurchführung: Parameter: Aldosteron 196 Erste Blutentnahme zur Aldosteronbestimmung nach Bettruhe. Danach 0,5 mg Dexamethason 6 stündlich über 3 Tage. Danach erneute Blutentnahme zur Aldosteronbestimmung nach Bettruhe des Patienten. INTERPRETATION: Abfall der erhöhten Aldosteronkonzentration auf < 50 % des Ausgangswertes wird beim Glukokortikoid- supprimierbaren Hyperaldosteronismus beobachtet, während beim Aldosteronproduzierenden Adenom kein Abfall auftritt. DEXAMETHASON- KURZTEST mit 2 mg Dexamethason * Dexamethason hemmt die ACTH- Freisetzung und damit die Cortisolproduktion ohne die Cortisolbestimmung zu stören. Bei einem Cushing- Syndrom jedweder Ursache ist die ACTH- Freisetzung durch die abendliche Gabe von 2 (1) mg Dexamethason nicht supprimierbar: erhöhte Cortisolwerte am folgenden Morgen (vergleiche Dexamethason- 8 mg- Hemmtest zur Differentialdiagnose des CushingSyndroms). Indikation : Ausschluss Cushing- Syndrom. Dexamethason: z.B. 4 Tabl. Fortecortin à 0.5 mg Parameter: Cortisol 1. Tag: 8.°° Uhr Blutabnahme für Cortisol- Basalwert. 23.°° Uhr 2 mg Dexamethason per os mit Nahrung 2. Tag: 8.°° Uhr Blutentnahme für Cortisol- Bestimmung nach Dexamethason- Hemmung Beurteilung: Ein supprimierter Cortisolspiegel (< 30 µg/L) schließt ein Cushing- Syndrom aus. Weniger als 2 % der Patienten mit Cushing- Syndrom zeigen eine normale Supprimierbarkeit des Plasma- Cortisols und betreffen die seltenen Fälle von periodischem Cushing- Syndrom und Tumoren mit supprimierbarer ektoper ACTH- Produktion. Bei fehlender bzw. nicht ausreichender Suppression ist ein Cushing- Syndrom nicht bewiesen. Besonders bei psychiatrischen Erkrankungen (Depressionen), Adipositas, Anorexia nervosa, Alkoholismus, chronischem Nierenversagen, erhöhten Östrogenwerten und verschiedenen Antikonvulsivagaben findet sich eine verminderte Dexamethason- Hemmbarkeit . DEXAMETHASON- KURZTEST mit 8 mg Dexamethason Beim hypothalamo- hypophysären Cushing- Syndrom kann in den meisten Fällen mit 8 mg Dexamethason eine Hemmung erreicht werden, gelegentlich sind aber höhere Dosen erforderlich. Beim CushingSyndrom auf der Grundlage eines autonomen NNR- Tumors oder einer ektopen ACTH- Produktion fehlt die Supprimierbarkeit. Indikation : Differentialdiagnose eines Cushing- Syndroms. Parameter: Cortisol 1. Tag: 2. Tag: 8.°° Uhr Blutabnahme für Cortisol- Basalwert. 23°° Uhr 8 mg Dexamethason per os. 8.°° Uhr Blutentnahme für Cortisol- Bestimmung nach Dexamethason- Hemmung Beurteilung: Beim autonomen NNR- Tumor oder ektoper ACTH- Produktion ist auch mit hohen Dexamethasongaben keine Suppression zu erzielen, während beim zentralen Cushing- Syndrom eine Supprimierbarkeit des Plasmakortisols auf unter 50 % des Ausgangswertes erreicht wird. Besonders bei psychiatrischen Erkrankungen (Depressionen), Adipositas, Anorexia nervosa, Alkoholismus, chronischem Nierenversagen, erhöhten Östrogenwerten und verschiedenen Antikonvulsivagaben findet sich eine verminderte Dexamethason- Hemmbarkeit. DEXTROMETHORPHAN- TEST * Einzelheiten bitte im Labor erfragen 197 Indikation: Überprüfung der Hydroxylierung. Dieser Test ersetzt den Debrisoquin- Test. DEXTROPROPOXYPHEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DIABETES INSIPIDUS RENALIS * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Anforderung: Mutationsanalyse AVPR2- Gen bei Verd. auf Diabetes insipidus renalis Methode: Amplifizierung aller drei kodierenden Exons sowie des 3’-untranslatierten Bereiches des AVPR2- Gens inklusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verd. auf Diabetes insipidus renalis, Polydipsie, Polyurie, Fieber, hypernatriämische Dehydratation DIABETES RENALIS * [RENALE GLUKOSURIE] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Anforderung: Mutationsanalyse SLC5A2- Gen bei Verd. auf Diabetes renalis Methode : Amplifizierung der entsprechenden SLC5A2- Genabschnitte mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verd. auf Diabetes renalis (erhöhte Glukosekonzentration im Urin bei normaler Glukosetoleranz und normalem Blutzuckerspiegel) 198 DIAMINOOXIDASE [DAO] * Material : Referenz : 1 ml Serum > 9 U/ml Graubereich: 3-9 U/ml Histaminintoleranz: < 3 U/ml Indikation: Verdacht auf Histamin- Intoleranz. Abgrenzung gegenüber Nahrungsmittelallergie. Etwa 3 % der Bevölkerung sind von einer Histamin- Intoleranz betroffen. Das vor allem im Darm aktive Enzym Diaminooxidase baut gegenregulatorisch Histamin ab. Bei unzureichender Synthese von DAO (z.B. entzündliche Darmerkrankungen, Vitamin B6- Mangel etc.), Hemmung der DAO durch Medikamente und stark histaminhaltige Ernährung (z. B. Rotwein, gereifte Käsesorten, Schokolade, Sauerkraut, Thunfisch, Tomaten, Hefe, getrocknete und geräucherte Wurstwaren, Erdbeeren, Spinat, Bananen, Walnüsse etc.) reichert sich das Histamin an und kann zu allergieähnlichen Symptomen (Nasenschleimhautschwellungen und vermehrte Nasensekretion, Hautreaktionen, Magen- Darm- Probleme, Migräne, Asthma, anaphylaktischer Schock, Herzrhythmusstörungen, Dysmenorrhoe u. a.) führen. Therapeutisch bietet sich bei Histamin- Intoleranz die Vermeidung stark histaminhaltiger Nahrungsmittel und die evtl. Gabe von Antihistaminika an. DIAPHORASE * (Methämoglobin-Reduktase) [ERYTHROZYTENENZYME] Material : Referenz : nicht akkreditiertes Verfahren 5 ml EDTA- Blut 3.5-6.1 U/g Hb Indikation: Verdacht auf Erythrozytenenzymdefekt DIAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: antikonvulsiv: Metabolit: Desmethyldiazepam Methode: HPLC 200 – 500 ng/ml bei Eklampsie: 1000 – 1500 ng/ml toxisch ab: > 3000 ng/ml anxiolytisch: 120 – 150 ng/ml Desmethyldiazepam: 200 – 800 ng/ml toxisch ab: > 2000 ng/ml Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). 199 DIBENZEPIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren DIBUCAIN- ZAHL * Material : Referenz : 1 ml Serum Hemmung > 70 %: homozygot in beiden Genen für normale CHE Methode: Photometrie Hemmung 40-70 %: heterozygot, ein Gen für normale CHE, eines für atypische CHE Hemmung < 30 %: homozygot in beiden Genen für atypische CHE Indikation: Bei Narkosen können unter Succinyldicholin bei Patienten mit atypischen Cholinesterasen verlängerte Apnoen infolge eines neuromuskulären Blockes auftreten. Tests zur Untersuchung auf atypische CHE beruhen auf dem Unterschied in der Hemmbarkeit der CHE- Aktivität durch Dibucain oder Fluorid CHE gehemmt Dibucain- Zahl = (1- CHE ungehemmt) x 100 ↓ atypische CHE, Apnoe unter Succinyldicholin DICHLORMETHAN * Material : Referenz : möglichst zum Zeitpunkt des Expositions- bzw. Schichtendes, Untersuchung im Blut Unbedingt Spezialgefäß im Labor anfordern. s. Befund Methode: GC/MS Indikation: Arbeitsmedizinische Fragestellung DICHLORPHENOLE * [2.4-,2.5- und 2.6- Dichlorphenol] Material : Referenz : 20 ml Morgenurin s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung 200 DICKER TROPFEN und AUSSTRICH [Malaria- Nachweis] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ Methode: Mikroskopie Indikation: Verdacht auf Malaria Zum Protozoen- Nachweis bei der Malaria 2 ml EDTA- Blut einsenden und evtl. einen Ausstrich mit „dickem Tropfen: Ca. 10-20 µl EDTA- auf einen sauberen Objektträger geben und mit der Ecke eines zweiten Objektträgers bis auf die Fläche eines 2 Centstückes kreisend verreiben. Der Ausstrich sollte so dick sein, dass ein schwarzer Text auf weißem Grund noch lesbar durch den Dicken Tropfen zu erkennen ist. Trocknen lassen. DICLOFENAC * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Lithium-, Digoxin- und Methotrexatspiegel werden erhöht. Alle 8-12 Wochen Blutbild-, Leber- und Nierenfunktionskontrolle. Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9-Gens sind bis zu 10% der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. DIDANOSIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DIFFERENTIALBLUTBILD Material : 3 ml EDTA- Blut, möglichst frische Blutprobe (nicht älter als 4 Stunden). s. Blutbild DIGITOXIN Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 10 – 30 ng/ml 201 DIGITOXIN Methode: CLIA t ½: 4,2-9,6d PB: 90-95% Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DIGOXIN Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: Methode: CLIA Säuglinge: 1,3 – 3,3 ng/ml Kinder < 6 Jahre 1,1 – 2,5 ng/ml Jugendliche > 6 Jahre und Erwachsene: 0,8 – 2,0 ng/ml t ½: 36h PB: 23% Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DIHYDROCODEIN im Serum * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 30 – 250 ng/ml toxisch ab: > 1000 ng/ml (Nachweisgrenze < 3 ng/ml) Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DIHYDROCODEIN im Urin Material : Referenz : 20 ml Urin s. Opiate Indikation: Drogenscreening DIHYDROPYRIMIDIN- DEHYROGENASE * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut Kein Mutationsnachweis 202 DIHYDROPYRIMIDIN- DEHYROGENASE * Methode: PCR und Schmelzpunktanalyse des IVS 14ds+1g-a Status Indikation: Verdacht auf Intoxikation (Neutropenie) bei Chemotherapie mit 5-FU. Etwa 80 % des 5- FU wird relativ rasch durch die Dihydropyrimidin- Dehydrogenase abgebaut. Ca. 50 % der Patienten mit 5- FU- Intoxikation zeigen eine Exon- 14 skipping mutation, wodurch lebensbedrohlich hohe 5- FU- Spiegel aufgebaut werden. DIHYDROTESTOSTERON * [DHT] Material : 3 ml Serum Referenz : in ng/L männlich weiblich Nabelschnurblut Frühgeborenes Neugeborenes 20 - 80 100 - 530 50 - 600 20 - 80 20 - 130 < 20 - 150 Kinder 1-10 J Tanner Stad. 1 Stad. 2 Stad. 3 Stad. 4 Stad. 5 < 30 < 30 30 - 170 80 - 330 220 - 520 240 - 650 < 30 < 30 50 - 120 70 - 190 40 - 130 30 - 180 < 50 Jahre 94 - 476 < 178 > 50 Jahre 36 - 573 < 57 Erwachsene: Umrechnungsfaktor: ng/L x 0.00344 = nmol/L Indikation: Verdacht auf 5-α- Reduktase- Mangel und Hypogonadismus ↑ Prostatahyperplasie, Hirsutismus, Stein- Leventhal- Syndrom, NNR-, Hoden-, Ovarialtumoren, Pubertas präcox, angeborene NNR- Hyperplasie, ↓ 5-α- Reduktase- Mangel, Hypogonadismus, Klinefelter- Syndrom, Pseudohermaphroditismus masculinus, Leberzirrhose, Östrogentherapie, Impotenz 1,25-DIHYDROXYCHOLECALCIFEROL * s. Vitamin D DILTIAZEM * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund 203 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DIPHENHYDRAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DIPHENYLHYDANTOIN s. Phenytoin DIPHENYLHYDANTOIN, FREIES * s. Phenytoin, freies DIPHTHERIE- Antitoxin- Nachweis * Material : Referenz : 1 ml Serum Diphtherie- Antikörper (IE/ml): < 0.1 Grundimmunisierung sofort 0.1-1.0 Auffrischung sofort 1.0-1.4 Auffrischung nach 5 Jahren 1.5-2.0 Auffrischung nach 7 Jahren > 2.0 Auffrischung nach 10 Jahren Methode : EIA Indikation: Überprüfung eines ausreichenden Impfschutzes. Bei Verdacht auf Infektion kultureller Nachweis oder Toxinnachweis. DIPROPYLACETAT s. Valproinsäure DISACCHARID- ABSORPTIONS- TEST Material : Referenz : Glukosebestimmung vor und 30, 60, 90 und 120 Minuten nach oraler Gabe (50 g/qm KO oder 1 g/kg KG) des entsprechenden Disaccharides. Methode: Photometrie Änderung des Glukosewertes gegenüber Nüchternwert: > 30 mg/dl normal 20-30 mg/dl Graubereich < 20 mg/dl pathologisch mg/dl x 0.055 = mmol/L Indikation: Verdacht auf Malabsorptionssyndrom bei spezifischem oder generalisiertem DisaccharidaseMangel Ein positives Ergebnis sollte bioptisch bestätigt werden. 204 DISK- ELEKTROPHORESE * [SDS- GEL- ELEKTROPHORESE] Material : Referenz : Urin (24h): 15 ml, ohne Zusätze sammeln oder 15 ml vom 2. Morgenurin. s. SDS- Gelelektrophorese Indikation: Die Disk- Elektrophorese ermöglicht die Differenzierung einer Proteinurie. Zusätzlich werden im Urin folgende Parameter gemessen: IgG, Albumin, Alpha- 1- Mikroglobulin, Alpha2- Makroglobulin, Beta- 2- Mikroglobulin und NAG. DISOPYRAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Enzyminduzierende Substanzen können die Serum-Konzentration reduzieren. DIXYRAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DNA- AK [DOPPELSTRANG- DNA-AK, ds- DNA- AK] * Material : Referenz : 1 ml Serum IFT- Titer: < 1: 10 EIA : < 100 IE/ml Grenzwert: 70 - 200 IE/ml Methode: CL- IFT, EIA Die Spezifität der Methode Crithidia luciliae- IFT ist höher als die des sensibleren EIA. Indikation: SLE, Verd. auf systemische Autoimmunerkrankung, Differentialdiagnose der Kollagenosen ↑ Lupus erythematodes disseminatus, Sjögren- Syndrom, Sklerodermie progressive, Lupus erythematodes medikamenteninduziert, Pseudo- LE, Dermatomyositis, Myositis, Sharp- Syndrom, Arthritis, Panarteriitis nodosa, Hepatitis chronisch- aggressive, Arteriitis temporalis, Myasthenia gravis, Kollagenose DOPAMIN * s. Katecholamine 205 DOSULEPIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DOXEPIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: Doxepin Metabolit: Nordoxepin Methode: HPLC 50 – 150 µg/L toxisch ab: > 500 µg/L Nordoxepin: 100 – 250 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. DOXYCYCLIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus DOXYLAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: GC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 206 DRAVET- SYNDROM * [FRÜHKINDLICHE GRAND-MAL- EPILEPSIE] Material : Referenz : Stufe I :2 ml EDTA- Blut Stufe II: 2 ml Na-Heparin-Blut s. Befund Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Anforderung: Stufe I : Mutationsanalyse im SCN1A- Gen bei Verd. auf Dravet- Syndrom Stufe II: Deletionsdiagnostik im SCN1A- Gen bei Verd. auf Dravet- Syndrom Methode: Stufe I: Amplifizierung aller 26 Exons des SCN1A -Gens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse. Stufe II: Multiplex Ligation Dependent Probe Amplifikation zum Nachweis von Mikrodeletionen Indikation: Verdacht auf Dravet- Syndrom DD frühkindliches Anfallsleiden DROGENSCREENING im Serum oder Haar* Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund 250mg Haar – bitte gesonderten Anforderungsschein im Labor anfordern! DROGENSCREENING im Urin Material : Referenz : 20 ml Urin Referenzwert: negativ Bei der Anforderung „Drogenscreening im Urin“ werden bei uns - sofern keine Sonderabsprachen bestehen - folgende Untersuchungen mittels semiquantitativen Enzymimmunoassays durchgeführt: Amphetamin/Ecstasy- Assay Cutoffs: Amphetamine/ Ecstasy 500 µg/L Barbiturate 200 µg/L Benzodiazepine 200 µg/L Buprenorphin 5 µg/L Benzodiazepin- Assay Cannabinoide (THC) THC- Assay Cocain (Benzoylecgonin)- Assay Cocain (Benzoylecgonin) 150 µg/L EDDP 100 µg/L Opiat- Assay Opiate 300 µg/L 25 µg/L Methadonmetabolit EDDP- Assay Zusätzlich bestimmen wir auf Anforderung 207 DROGENSCREENING im Urin folgende Drogen: Barbiturate Buprenorphin Darüber hinaus wird jeder Urin auf Manipulationen mittels des Creatiningehaltes und eines sogenannten „Sample Check- Testes“ geprüft. Bestätigungsteste bzw. ein genauer Nachweis einzelner Drogensubstanzen (z.B. bei den Benzodiazepinen) können auf Wunsch in einem Fremdlabor durchgeführt werden. (Weitere Drogenbestimmungen können in einem Fremdlabor durchgeführt werden.) Indikation: Verdacht auf Drogen- und Medikamentenmissbrauch Enzymimmunoassays liefern nur ein vorläufiges Analyseergebnis, das durch eine spezifischere Methode (z.B. GC- MS) abgesichert werden sollte. Alle Drogen- Testergebnisse müssen unter Berücksichtigung der Klinik und mit fachlichem Urteil interpretiert werden (z.B. Kreuzreaktionen, Flüssigkeitsaufnahme etc). Substanzgruppe Substanz Amphetamine Amphetamine/ Methamphetamin, Ecstasy t1/2 elim. [h] 4 – 12 Barbiturate z.B. Secobarbital z.B. Phenobarbital 34 – 42 50 – 150 Benzodiazepine z.B. Flunitrazepam z.B. Diazepam 10 – 70 20 – 100 Cannabinoide THC Hauptmetabolit: THC-COOH Kokain Metabolit: Benzoylecgonin Opiate Morphin Heroin 208 ungefähre Nachweisbarkeitsdauer im Urin (Ausnahmen werden beobachtet) 1-3 Tage, stark vom pH-Wert des Urins abhängig [Dring et al (1970),Gorodetsky (1977), Rutter (1972)] 200 Sehr unterschiedliche Nachweisbarkeit, Beispiele Kurz wirksam: 24 h [Parker et al 1970] Lang wirksam: 14 – 21 Tage [Clark (1986)] 200 Sehr unterschiedliche Nachweisbarkeit, Beispiele Kurz wirksam: 1-2 Tage Lang wirksam: 3 Tage nach ther. Dosis, 4 – 6 Wochen bei Langzeiteinnahme [Schütz (1982,1983)] 25 2 – 24 8 Tage 0,7 – 1,5 1,9 – 4,7 24 – 36 h bei einmaligem Rauchen [Dackies et al (1982)] bis zu 3 Monate bei dauerhaftem Konsum [Daldrup (1996)] 150 2 – 4 Tage [Goenechea et al (1992)] 300 2–3 3 min Methadon Als EDDP-Metabolit Buprenorphin Cut-off [µg/L] 500 2 – 5 Tage [Schmoldt et al] 100 3-5 5 ca. 3 Tage (als Metabolit EDDP) [Gorodetsky (1977)] 14 Tage DYSPEPSIE- COLI [EPEC] Material : Referenz : Stuhlprobe negativ s. E. coli- Toxinnachweis Indikation: Enteritis bei Säuglingen Die Untersuchung auf enteropathogene Coli (EPEC) wird routinemäßig bei mikrobiologischen Stuhluntersuchungen auf „pathogene Keime“ von Kindern unter 7 Jahren durchgeführt 209 E ECHINOKOKKEN- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 1 ml Serum s. unten Echinococcus granulosus (Hundebandwurm) Echinococcus multilocularis (Fuchsbandwurm) HA- Test alveoläre Kreuzreaktionen: zystische Echinokokkose oder Hydatidose alveoläre Echinokokkose Andere Parasitosen. Test erfasst Hydatidose und andere Echinokokkosen. E. granulosus 85 - 95 % E. multilocularis bis 100 % Falsch positive Ergebnisse finden sich auch bei Patienten mit Kollagenosen und Leberzirrhose. Bei Lungenbefall, dickwandigen oder abgestorbenen Zysten sind negative Befunde möglich. Positive HA- Ergebnisse werden durch den IFT bestätigt. Sensitivität: E. COLI- O 157-AK- Nachweis * Material : Referenz : 2 ml Serum HAT: < 1 : 320 E. coli- IB IgM- O:157: negativ E. coli- IB IgG- O:157: negativ Indikation: Verdacht auf hämolytisch- urämisches Syndrom (HUS). Die Untersuchung auf enterohämorrhagische Coli (EHEC) wird routinemäßig bei mikrobiologischen Stuhluntersuchungen auf „pathogene Keime“ von Kindern unter 10 Jahren durchgeführt E. COLI TOXIN- NACHWEIS [Verotoxin 1 und 2 , Shiga-like Toxin] Material : Referenz : Stuhlprobe negativ Methode: EIA s. Dyspepsie- Coli Indikation: Wässerige oder blutig wässerige Diarrhoen, Reisediarrhoe, Verdacht auf hämolytisch urämisches Syndrom (HUS), thrombotisch thrombozytopenische Purpura Die Untersuchung auf Verotoxin 1 und 2 von enterohämorrhagischen E. coli (EHEC) wird routinemäßig bei mikrobiologischen Stuhluntersuchungen auf „pathogene Keime“ von Kindern unter 10 Jahren durchgeführt EDDP (Metabolit des Methadons) im Urin Material : Referenz : 10ml Urin negativ s.auch Drogenscreening im Urin cutoff: 100 µg/L Methode: CEDIA Nachweiszeit: ca. 3 Tage Indikation: Drogenmissbrauch. 210 2-Ethylidin-1,5-dimethyl-3,3-diphenylpyrrolidin (EDDP) ist der wichtigste Methadonmetabolit, der durch NDemethylierung und Zyklisierung des Methadons entsteht und mit dem unveränderten Methadon und einem weiteren Metaboliten (EMDP) über den Harn und die Galle ausgeschieden wird. Mit der Bestimmung von EDDP anstelle von Methadon zur Überprüfung der Compliance können Personen gefunden werden, die Methadon auf den illegalen Drogenmarkt umleiten (verkaufen) und dann ihren Urin mit einer geringen Methadonmenge versetzen, um dies zu verschleiern. Ihr Urin wäre Methadon-positiv, würde aber nicht EDDP-positiv sein, da die Droge nicht aufgenommen und dementsprechend nicht metabolisiert wurde. E. GRANULOSUS- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 1 ml Serum Titer < 1 : 32 Methode: IHAT Indikation: Verd. auf Hundebandwurm, unklare Herde in Leber oder Hirn EHEC s. E.coli-Toxin-Nachweis EHLERS-DANLOS- SYNDROM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Anforderung: Typ I und II: Mutationsanalyse COl5A1/COl5A2- Gen bei Verd. auf EhlersDanlos- Syndrom (ca. 90 % aller Fälle) Typ III: Mutationsanalyse TNXB- Gen bei Verd. auf Ehlers-Danlos- Syndrom Typ IV: Mutationsanalyse COL3A1- Gen bei Verd. auf Ehlers-Danlos- Syndrom Typ VIIA und VII: Mutationsanalyse Exon 6 COL1A1/ COL1A2-Gen bei Verd. auf EhlersDanlos- Syndrom Methode: Amplifizierung aller Exons des jeweils betroffenen Gens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse. Indikation: Verd. auf und DD Ehlers-Danlos- Syndrom EHRLICHIOSE * Material : Referenz : 211 EHRLICHIOSE * 2 ml Serum. Humane granulozytäre Ehrlichiose: Methode: IFT IgG- AK: < 1:64 IgM- AK: < 1:20 Humane monozytäre Ehrlichiose: IgG- AK: < 1:128 Indikation: Zeckenstich ohne Erythema migrans, Kopfschmerzen, neurologische Symptome, Muskelschmerzen, Arthritis, Leukopenie, Thrombozytopenie, Transaminasenerhöhungen, Diarrhoen, Übelkeitsgefühl, Fieber Die Literaturangaben zur Prävalenz von Ehrlichien in Zecken in Europa gehen von 2-20 %. EISEN Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (kein EDTA- Plasma). Neugeborene: Kleinkinder: Kinder: Methode: Photometrie Stabilität: bei 2-8°C 3 Wochen Hämolytische Proben können mit dem Reagenz falsch niedrige Werte ergeben. Lipämische Proben vermeiden. Frauen: Männer: 17,90 – 44,8 µmol/L 7,2 – 17,9 µmol/L 9,0 – 21,5 µmol/L 10,7 – 32,2 µmol/L 12,5 – 32,2 µmol/L Umrechnungsfaktor: µg/dl x 0.179 = µmol/L Indikation: Verdacht auf Eisenmangel bzw. Eisenintoxikation, Eisenverwertungs- und Eisenverteilungsstörungen, Hypo- und Atransferrinämie. Vor der Bestimmung sollten eine akute oder chronische Infektion und ein Malignom ausgeschlossen werden. Die Konzentration des Eisens im Serum ist stark tageszeitabhängig und unterliegt großen Schwankungen von Tag zu Tag, sie ist von der Nahrungsaufnahme abhängig und ist bei akuten Infektionen und chronischen Erkrankungen sowie malignen Tumoren unabhängig vom Körpereisenstatus erniedrigt. Eine deutliche Eisenüberladung findet sich vor allem bei der Hämochromatose, für die 2 Genmutationen verantwortlich sind. Bei über 90 % der homozygoten Patienten findet sich die Mutation Cys 282/Tyr; C282Y, während die Mutation His 63/Asp; H63D entsprechend seltener gefunden wird und auch mit einer geringeren Eisenüberladung einhergeht. Patienten, die für beide Mutationen heterozygot sind, können in 20 % eine Hämochromatose entwickeln. Wegen der hohen Zahl von Merkmalsträgern sollten alle Patienten mit erhöhtem Ferritin, einer Transferrin- Sättigung > 45 % und erhöhten Aminotransferasen genetisch untersucht werden. Hinweise auf eine Eisenintoxikation sind: Durchfall, Erbrechen, Hyperglykämie und Leukozytose Typische Veränderungen bei Eisenstoffwechsel- Störungen Störung 1. Funktionseisenmangel 2. Speichereisen- Mangel 3. Kombination von 1 und 2 4. akute Hämolyse 5. Ineffektive Erythropoese 6. Anemia of chronic disorders 7. Kombination von 1 und 6 8. Hämochromatose 212 Ferritin n, ↑ ↓ ↓ ↑ ↑ ↑,n ↑,n ↑ Trans- Fe TfS sTfR Fer- Reti ferrin Index n n,↑ n- ↓ n- ↓ ↑ ↑ n n n n n n- ↓ n n,↑ n- ↓ ↓ ↑ ↑ n- ↓ n- ↑ n- ↑ ↑ ↑ ↑ n n n- ↓ n- ↑ n- ↑ n,↑ n ↓ ↓ ↓ ↓ ↓ ↑,n ↑,n ↓ ↓ ↓ ↓ n n ↓,n ↑ ↑ ↓ % RETHypo He ↑ ↓ n n ↑ ↓ n n n n n n ↑ ↓ n n FE = Eisen, TfS = Transferrinsättigung, sTfR = löslicher Transferrinrezeptor, Fer- Index = sTfR/log Ferritin, Reti = Retikulozyten, % Hypo = prozentualer Anteil hypochromer Erythrozyten, Ret- He = RetikulozytenHämoglobin- Äquivalent ↑ Bluttransfusion (bei > 20 Transfusionen wird eine Desferaltherapie empfohlen), Anämie hämolytische, schwere nekrotische Leberschädigung, Anämie refraktäre, Leukämie, Nephritis, Rheumatisches Fieber akutes, Hyperthyreose, Osteomyelosklerose, Hämochromatose, Bleiintoxikation, Anämie sideroblastische ↓ Blutung, Hämoglobinsynthese gesteigerte, Infektion, Anorexie, Neoplasie, Nephrose, Malabsorption, Leberzerfallskoma, Eisenmangel, Colitis ulcerosa, Arthritis rheumatoide EISEN- BINDUNGSKAPAZITÄT [EBK] Material : Referenz : 1 ml Serum, Hämolyse vermeiden. s. Transferrin EISEN- RESORPTIONSTEST Material : 1 ml Serum s. Befund Methode: Photometrie Indikation: Eisenmangelanämie, Verdacht auf Malabsorption 1.) Blutentnahme nüchtern 2.) Orale Gabe von 200 mg zweiwertigen Eisens (z.B. 2 Kapseln ferro sanol duodenal) 3.) zwei weitere Blutentnahmen nach 2 und 4 Stunden Die intestinale Eisenresorption ist intakt, wenn ausgehend von niedrigen Eisenwerten Spiegel > 36 µmol/L erreicht werden. EITER und ENTZÜNDLICHE EXSUDATE Probennahme s. allgemeine Anmerkung zur EIWEISS GESAMT IM LIQUOR Material : Referenz : 1 ml Liquor Methode: Photometrie 200 - 400 mg/L Zuverlässiger ist die Bestimmung des Liquor/SerumAlbumin- Quotienten: Referenzbereich des Quotienten Befund altersabhängig s. Indikation: Erkrankungen, die mit einer Störung der Blut- Hirn- Schranke einhergehen ↑ Meningitis, Meningitis tuberculosa, Paralyse progressive, Multiple Sklerose, Neoplasie intrakranielle, Enzephalitis, Subarachnoidalblutung, Abszess intrakranieller, Liquorzirkulation blockierte, Polyneuritis, Myxödem, Bleienzephalitis, Myelose funikuläre 213 EIWEISS GESAMT IM SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum < 1 Monat Methode: Photometrie W M Erwachsene 42 – 62 g/L 41 – 63 g/L 66 - 83 g/L ↑ Multiples Myelom, M. Waldenström, Erbrechen, Zystinose, Leberzirrhose, chronische Infektionen ↓ Nephrose, Glomerulonephritis, schwerer Leberschaden, Eiweißverlust enteral, M. Crohn, Anorexie, Peritonitis, Zöliakie, Nahrungsmittelallergie, Disaccharidasemangel, Mukoviscidose, Amöbiasis, Colitis ulcerosa, Neoplasie, Tuberkulose, Hunger, Verbrennung, bullöse Dermatosen, Kwashiorkor, Analbuminämie, Antikörpermangelsyndrom , Aszites, Pleuraexsudat, chronische Hämodialyse EIWEISS GESAMT IM URIN Material : Referenz : 10 ml vom 24- h- Urin, Volumen des 24- h- Urins angeben. Methode: Photometrie 24Std. Urin: < 170 mg/L Spontanurin: < 150 mg/L Indikation: Verdacht auf und Verlaufskontrolle der Proteinurie/Harnproteindiagnostik: ↑ Glomerulonephritis, Nephrose, Amyloidose, Cadmiumvergiftung, Glomerulosklerose diabetische, Gestose, Stauungsniere, Galaktosämie, Fruktoseintoleranz, Hyperaldosteronismus, Fanconi- Syndrom, Zystinose, M. Wilson, Pyelonephritis, Nephropathie diabetische, Myelom, Belastung körperliche EIWEISSELEKTROPHORESE AUS SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum Eiweiß gesamt: 214 65 - 85 g/L EIWEISSELEKTROPHORESE AUS SERUM Methode: Kapillar-Elektrophorese Albumin α1 Globulin α2 Globulin β1 Globulin β2 Globulin γ Globulin 55.8 – 66,1 % 2,9 – 4,9 % 7,1 – 11,8 % 4,7 – 7,2 % 3,2 – 6,5 % 11,1 – 18,8 % Indikation: Die Elektrophorese erlaubt keine direkte Diagnosestellung, aus dem Vorliegen einer Dysproteinanämie und dem Muster des Elektropherogramms sind jedoch folgende Feststellungen möglich: - erkennung des Aktivitätsstadiums einer Erkrankung - Verlaufsbeurteilung des Krankheitszustands sowie Diagnose und Verlaufsbeurteilungen von: - akuten und chronischen Entzündungsreaktionen - Eiweiß-Verlustsyndromen - monoklonale Gammopathien und zur Abklärung von: - erhöhter BSG - Proteinurie - Erhöhung oder Erniedrigung des Gesamteiweiß im Serum Reaktionsmuster der Elektrophorese (n. Thomas): Diagnose Akute Entzündung Subakut- chronische entzündliche u. prolifera tive Prozesse Akute virale Hepatitis Leberzirrhose Verschlussikterus Nephrotisches Syndrom Maligner Tumor γ- Globulin- Plasmozytom Albumin α-1- Globulin - + n --- n n + n + n α-1Globulin + + n n + ++ + n ß- Globulin γ- Globulin n (+) n + n n + ++ + n + ++ + + + ++ n= normal, - = vermindert, + = erhöht EIWEISSELEKTROPHORESE AUS URIN * Material : Referenz : 15 ml v. 2. Morgenurin Methode: Elektrophorese s. Befund s. SDS- Gelelektrophorese EJAKULAT, MIKROBIOLOGISCH s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial 215 ELASTASE PANKREATISCHE (E1) Material : Referenz : 1 ml Serum * 1 g Stuhl Serum *: < 3.5 ng/ml Stuhl: 200 - > 500 µg/g Stuhl s. Pankreolauryltest geringgradige Insuffizienz: 100-200 µg/g Stuhl Sekretin –Pankreozymin- Test Schwere Insuffizienz: < 100 µg/g Stuhl NBT- PABA- Test Lundh- Test Testbedingungen können im Labor abgerufen werden. Methode: EIA Indikation: Der E 1-Nachweis im Serum ist für die Diagnostik einer akuten Pankreatitis oder eines akuten Schubes einer chronischen Pankreatitis geeignet, während der Nachweis im Stuhl mehr dem Ausschluss einer Pankreasinsuffizienz im Rahmen einer chronischen Pankreatitis oder Mukoviszidose dient. Die Bestimmung der pankreatischen Elastase im Stuhl zur Überprüfung der exkretorischen Pankreasfunktion bietet gegenüber den bisherigen Methoden folgende Vorteile: E 1 ist pankreasspezifisch (diagnostische Sensitivität für schwere exokrine pankreatische Insuffizienz 93 %, diagnostische Spezifität 93 %). Das Ergebnis wird nicht durch Substitutionstherapie, Durchfall, Maldigestion, Darmflora beeinflusst. Wässeriger Stuhl kann zu falsch pathologischen Ergebnissen führen. Das E 1 im Serum ist bei einem akuten Krankheitsschub einer Pankreatitis in der Regel auch noch nach 3-4 Tagen nachweisbar. E. MULTILOCULARIS- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 1 ml Serum IFT- Titer < 1:10 Methode: IFT, EIA EIA- Titer: < 1:200 Indikation: Verd. auf Fuchsbandwurm, Zysten in Leber oder Hirn ENA * [AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene] [RNP/SM , SM , SS- A, SS- B, Zentromer, U1-nRNP, JO1] Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode : EIA, Blot Indikation: SLE, Sjögren- Syndrom, sekundäres Sicca- Syndrom, Mischkollagenose, Polymyositis, Dermatomyositis, progressive Sklerodermie, CREST- Syndrom Die ENA sind nukleäre Antigene, die sich durch Salzextraktion aus den Kernen auswaschen lassen. Das Auftreten von Autoantikörpern gegen einzelne extrahierbare nukleäre und zytoplasmatische Antigene bei verschiedenen Krankheitsbildern ist in Tabellen unter ANA (nukleäre AK) dargestellt. ENDOMYSIUM- AK [Transglutaminase, AK gegen ENDOMYSIUM ] * Material : 216 Referenz : ENDOMYSIUM- AK [Transglutaminase, AK gegen ENDOMYSIUM ] * 1 ml Serum Methode: IFT, Blot < 1 : 10 (IFT) negativ (Western Blot) Indikation: Dermatitis herpetiformis, Zoeliakie, glutensensitive Enteropathie, IgA- Nephropathie Zusätzlich empfiehlt sich bei selektivem IgA- Mangel und Kindern < 2 Jahren die Bestimmung der GliadinAK. ↑ Dermatitis herpetiformis (80 %) , Zoeliakie, glutensensitive Enteropathie (100 %), IgA- Nephropathie ENTAMOEBA HISTOLYTICA Material : Referenz : 1 ml Serum Stuhlprobe s. Amoeben ENTEROVIRUS- PCR * Material : Referenz : 1 ml Liquor erbsgroße Stuhlprobe negativ Biopsat in physiologischer NaCl Methode: PCR s. Coxsackie- Echo- Pool- Ak Indikation: seröse Meningitis, Kardiomyopathie, Myo- und Perikarditis EOSINOPHILES KATIONISCHES PROTEIN * [ECP] Material : Referenz : 1 ml Serum. Blut 20 Min. bei Raumtemperatur stehen lassen, dann zentrifugieren und Serum einsenden. < 16 µg/L Indikation: Verlaufs- und Therapiekontrolle bei atopischer Dermatitis und Asthma bronchiale. Eine Assoziation zwischen atopischer Dermatitis und der Vermehrung von Eosinophilen im peripheren Blut ist seit langem bekannt, die diagnostische Wertigkeit dieses Befundes ist jedoch nicht eindeutig. In den befallenen Hautarealen der Patienten wurden deutliche Ablagerungen der Granulaproteine gefunden, was auf die Degranulation der Eosinophilen am Entzündungsort hinweist und für die aktive Beteiligung der Eosinophilen bei der atopischen Dermatitis spricht. Im Serum der Patienten finden sich signifikant erhöhte Konzentrationen von ECP, einem Bestandteil der Granulamatrix der Eosinophilen. Die ECPSerumspiegel korrelieren signifikant mit der Krankheitsaktivität; die klinische Besserung ist mit einem Abfall der ECP- Werte assoziiert. Serum- ECP ist also ein Parameter zur Objektivierung der Krankheitsaktivität sowie der Therapieverlaufskontrolle bei der atopischen Dermatitis. Ebenso ist ein Monitoring von Asthmapatienten mit der Bestimmung des ECP im Serum möglich. Hohe ECP- Spiegel zeigen die Inflammation an. Durch Messung der ECP- Spiegel während der antiinflammatorischen Behandlung lässt sich deren Effizienz beurteilen. Bei der Therapieverlaufskontrolle ist die Bestimmung des Serum- ECP der Bestimmung der Bluteosinophilenzahl deutlich überlegen. 217 Erhöhte ECP- Werte zeigen auch bei normaler Eosinophilenzahl eine Unterdosierung oder andauernde Inflammation an. EPEC s. Dyspepsie-Coli EPIDERMALE BASALMEMBRAN-AUTOANTIKÖRPER [EPIDERMIS ] * Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: IFT, EIA negativ Indikation: Differentialdiagnose blasenbildender Dermatosen (bullöses Pemphigoid, Herpes gestationis, Schleimhautpemphigoid, lineare IgA- Dermatose, vernarbendes Pemphigoid) Gezielte Untersuchungen gegen BPAg1(BP230) und BPAg2 (BP180)/ 2 Antigene sind mittels EIA möglich. EPIGLOTTISABSTRICH s. Respirationstrakt EPSTEIN- BARR- VIRUS- ANTIKÖRPER [MONONUKLEOSE- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum s. auch Mononukleose- Schnelltest Methode: CLIA, Blot*, PCR* EBNA 1 - IgG: < 3 U/ml VCA- IgM: < 10 U/ml VCA- IgG: < 10 U/ml EA- IgM*, -IgG*, -IgA*: s. Befund VCA- IgA*: s. Befund EBV- PCR*, EBV- IgG- Avidität*: s. Befund IgG- und IgM- Blot*: s. Befund Indikation: Verdacht auf primäre oder reaktivierte EBV- Infektion, chronic fatigue- Syndrom, BurkittLymphom, Nasopharynx- Karzinom Das Epstein- Barr- Virus ist ein B- lymphotropes Herpesvirus, welches die Infektiöse Mononukleose (Studentenkusskrankheit, Pfeiffersches Drüsenfieber) verursacht. Neben der typischen Klinik und der Transaminasenerhöhung finden sich im Blutbild die charakteristischen lymphatischen Reizformen. Das Virus persistiert nach durchgemachter Infektion lebenslang unter Kontrolle der T- Lymphozyten in ruhenden immortalisierten B- Zellen. Aus einem solchen B- Zellklon kann bei Immunstörungen ein Lymphom entstehen. So wird die Bedeutung des EBV neben den Lymphomen auch beim M. Hodgkin, dem Nasopharynx- Ca und der Leukoplakie der Zunge bei Aids- Patienten diskutiert. EPSTEIN- BARR- VIRUS- EBNA 1- AK [MONONUKLEOSE- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum EBNA 1 – IgG Negativ: < 5 E/ml Grenzwertig: 5 – 20 E/ml 218 Indikation: Ausschluss einer akuten oder kürzlich durchgemachten Infektion. EBNA- 1- AK treten erst etwa 4 Monate nach einer Infektion auf. EPSTEIN- BARR- VIRUS- VCA- AK [MONONUKLEOSE- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum VCA- IgM: Methode : EIA negativ: < 20 E/ml grenzwertig: 20 – 40 E/ml VCA- IgG: < 20 E/ml Indikation: Verdacht auf primäre oder reaktivierte EBV- Infektion, chronic fatigue- Syndrom Das VCA ist stark immunogen. Bei den meisten Patienten treten VCA- Ak unmittelbar zu Krankheitsbeginn auf. VCA- IgM- AK persistieren meist nicht länger als 10 Wochen. Bei Kleinkindern kann der VCA- IgM- AK- Nachweis in 10-20 % negativ sein. EPSTEIN- BARR- VIRUS- EA- D- IgA- AK * [MONONUKLEOSE- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: IFT < 1:16 Indikation: Verdacht auf Nasopharynx- Karzinom EPSTEIN- BARR- VIRUS- EA- AK [EA- D, EA- R] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: IFT < 1:16 Indikation: Verdacht auf Nasopharynx- Karzinom, Verdacht auf EBV- assoziiertes lymphoproliferatives Syndrom, Burkitt- Lymphom, reaktivierte EBV- Infektion EPSTEIN- BARR- VIRUS- IgG- Aviditäts- Blot * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode: Immunoblot Indikation: Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes EPSTEIN- BARR- VIRUS- PCR * Material : Referenz : 1 ml EDTA- Blut negativ 1-2 ml Rachensekret 219 EPSTEIN- BARR- VIRUS- PCR * 2 ml Liquor Biopsat in physiolog. NaCl Methode: PCR Indikation: Verdacht auf Reaktivierung bei Immunsuppression ERBKRANKHEITEN * [Molekularbiologischer Nachweis] Material : Referenz : 5-10 ml EDTA- Blut Bei zahlreichen Erbkrankheiten kann mit molekularbiologischen Methoden die verantwortliche Genregion untersucht werden: Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. s. auch Anhang: Genetische Erkrankungen - Für molekulargenetische Untersuchungen müssen zusätzlich zum Material und dem Überweisungsschein auch Einverständniserklärungen der Patienten und, soweit nötig, weitere klinische Angaben mitgeschickt werden. Einverständniserklärungen müssen vom einsendenden Arzt ausgefüllt und vom Patienten unterschrieben werden. Sollten die Formulare in den Praxen nicht vorliegen, werden diese vom Labor an den Einsender gefaxt und anschließend an das Fremdlabor weitergeleitet. Zu beachten ist das Gendiagnostikgesetz. ERYTHROPOETIN * Material : Referenz : 1 ml Serum 5,2 – 19,6 U/L Indikation: DD von Anämien und Erythrozytosen, Verlaufskontrolle zur Einstellung bei Therapie mit rekombinantem Erythropoetin ↑ Anämien nicht renaler Ursache, paraneoplastische Syndrome ↓ renale Anämien, AIDS, Zytostatika- Therapie, Anämien bei Tumoren ERYTHROZYTENENZYME * Material : Referenz : s. Diaphorase: s. Befund Galaktokinase Galaktose-1- Uridyltransferase Glukose- 6-P- Dehydrogenase Glutathion- Reduktase Hexokinase Phosphogluconat- Dehydrogenase: Pyruvatkinase Transketolase Indikation: Verdacht auf enzymopenische Anämien, chronische unklare hämolytische Anämien 220 ESCITALOPRAM* Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LC/MS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ETHAMBUTOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: GC-MS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ETHANOL s. ALKOHOL ETHANOLAMIN * Material : Referenz : 2 ml Serum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS Serum (µmol/L): Neugeborene < 100 Säuglinge < 100 Kleinkinder < 50 Schulkinder < 50 Erwachsene < 150 mg/dl x 163,7 = µmol/L s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene < 5000 Säuglinge < 2500 Kleinkinder < 2000 Schulkinder < 500 Erwachsene < 500 ETHOSUXIMID * Material : Referenz : 1ml Serum Therapeutischer Bereich: 40 – 100 mg/L 221 ETHOSUXIMID * Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Steady State: Erwachsene 8- 10 Tage, Kinder 2-4 Tage Phenytoin, Phenobarbital und Carbamazepin können die Ethosuximid- Konzentration erniedrigen. Ethosuximid erniedrigt die Valproinsäure- Spiegel. ETHYLBENZOL * s. Mandelsäure und Phenylglyoxylsäure im Urin ETHYLGLUCURONID * Material : Referenz : 2ml Serum oder 5ml Urin < 0,5 µg/ml Methode: LC/MS s.a. Alkoholismusüberwachung Indikation: Alkoholismusüberwachung Die Messung von Ethylglucuronid (ETG) schließt die diagnostische Lücke zwischen kurz- und langfristigen Nachweiszeiten eines Alkoholkonsums und bietet darüber hinaus den Vorteil des problemlosen Probentransports. Ethylglucuronid ist ein Stoffwechselprodukt des Ethanols. Ca. 0,5% des Ethanols werden enzymatische mit der Glucuronsäure konjugiert und über den Urin ausgeschieden. Die Ausscheidungsdauer ist zwar dosisabhängig und individuell unterschiedlich, geht aber weit über die des Ethanols hinaus. Ethylglucuronid ist ab einer Einzeldosis von 10g Ethanol nachweisbar. Ein Rückfall bzw. Vollrausch ist ca. 3-4 Tage, in einigen Fällen bis 6 Tage lang nachweisbar. ETOMIDAT * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus EVB [Erythrozytenverteilungsbreite, Parameter des kl. BB] Material : Referenz : 2,7 ml EDTA- Blut s. Blutbild Die EVB, in der angelsächsischen Literatur als red cell distribution width (RDW) bezeichnet, entspricht dem Variationskoeffizienten einer Erythrozytenpopulation. Eine normale EVB entspricht einer homogenen Erythrozytenpopulation, eine erhöhte EVB für eine Zunahme der Größenvariabilität der Zellen. Die EVB ist somit ein quantitatives Maß für die Anisozytose der Erythrozyten. 222 223 F F 1 und 2 PROTHROMBINFRAGMENTE * s. Prothrombinfragmente 1 und 2 FAKTOREN, GERINNUNG * Material : Referenz : 5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand gefroren, Spezialversandgefäß im Labor anfordern. s. Einzelfaktoren FAKTOR II- AKTIVITÄT [Prothrombin] * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-120 % s. auch Prothrombin- Mutation s. auch Prothrombin- Komplex Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Lebersyntheseparameter Ein angeborener Mangel kommt sehr selten vor. Heterozygote und erworbene Formen (Lebersynthesestörungen, Vitamin K- Mangel) können mit einer leicht pathologischen PTT oder einem leicht pathologischen Quickwert einhergehen. Erhöhte Werte korrelieren mit einem erhöhten Thromboserisiko. Ursache ist die Prothrombinmutation G20210A. ↓ Vitamin K- Mangel FAKTOR V- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 60-140 % Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Lebersynthesestörungen Homozygote Formen einer Faktor V- Verminderung sind extrem selten, heterozygote Formen können evtl. mit einer APC- Resistenz verbunden sein. Meistens handelt es sich um eine erworbene Verminderung bei eingeschränkter Lebersynthese. Gegen den Faktor V gerichtete Antikörper werden sehr selten beobachtet, wurden aber u.a. bei lokaler Anwendung von Rinderthrombin zur Blutstillung beobachtet. Folge sind lebensbedrohliche Blutungen. FAKTOR V- GENDEFEKT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut s. APC- Resistenz und Faktor V- Mutation + 3 ml EDTA- Blut Faktor V Leiden- Mutation 224 FAKTOR V- GENDEFEKT * Faktor V Cambridge- Mutation Faktor V H1299R- Mutation Methode: PCR FAKTOR VII- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-120 % Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Lebersynthesestörung, Vitamin KMangel, Abklärung eines subnormalen Quickwertes ↓ Vitamin K- Mangel FAKTOR VII- ANTIGEN * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-120 % Indikation: Abklärung zwischen qualitativem und quantitativem Defekt FAKTOR VIII- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-150 % Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Verdacht auf Hämophilie A und v. Willebrand- Syndrom Bei angeborenem Mangel (Hämophilie A) oder erworbenem Mangel (FVIII- Inhibitor) findet sich meist eine PTT- Verlängerung. Eine normale PTT schließt eine Subhämophilie aber nicht aus. Erhöhte FVIII- Werte gehen mit erhöhtem Thromboserisiko und KHK einher. ↓ Hämophilie A, nicht obligat Konduktorinnen für Hämophilie A, Antiphospholipid- Syndrom, v. Willebrand- Syndrom, Verbrauchskoagulopathie, Hemmkörper gegen F VIII FAKTOR VIII- ANTIGEN * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-150 % Indikation: Abgrenzung eines Faktor VIII- Hemmkörpers von einem scheinbaren Faktor VIIIMangel(Lupus- Antikoagulanz) FAKTOR VIII- ASSOZ. PROTEIN [V.Willebrand- Faktor- Antigen] * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 50-160 % Bei Blutgruppe 0 können Werte bis 35 % normal sein Methode: EIA s. Blutungszeit s. Faktor VIII s. Faktor VIII- Aktivität s. Faktor VIII- Ristocetin- Cofaktor 225 FAKTOR VIII- ASSOZ. PROTEIN [V.Willebrand- Faktor- Antigen] * s. Faktor VIII- Bindungskapazität s. PTT s. Ristocetin- induzierte Plättchenaggregation s. v. Willebrand- Faktor- Multimere s. Kollagen- Bindungsaktivität s. Thrombozyten Indikation: Verdacht auf v. Willebrand- Syndrom, Abklärung einer Blutungsneigung, Die häufigste hereditäre Ursache einer Blutungsneigung ist das überwiegend autosomal dominant vererbte v. Willebrand- Syndrom. Die Prävalenz liegt bei 1: 5000 - 10.000, grenzwertige Verminderungen werden in der Gesamtbevölkerung bei ca. 1: 100 beobachtet. Das v. Willebrand- Syndrom kann erhebliche diagnostische Schwierigkeiten machen, da es in 6 verschiedenen Varianten vorkommt. Durch Messung von Faktor VIII assoz. Antigen, der Kollagen- Bindungsaktivität, der Multimeranalyse und der FVIII- Aktivität sowie der Thrombozytenzahl und Thrombozytenaggregation können die einzelnen Varianten gegeneinander abgegrenzt werden. Die Klassifikation ist aus therapeutischen Gründen zu empfehlen. ↑ Malignome, Gravidität, orale Kontrazeptiva, Akute- Phase- Reaktion, höheres Alter ↓ v. Willebrand- Syndrom , Blutgruppe 0 , Endokarditis, Aortenklappenstenosen, Hypothyreose, Valproinsäure- Therapie FAKTOR VIII- BINDUNGSKAPAZITÄT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut > 60 % s. Blutungszeit s. Faktor VIII s. Faktor VIII- Aktivität s. Faktor VIII assoz. Protein s. Faktor VIII- Ristocetin- Cofaktor s. PTT s. Ristocetin- induzierte Plättchenaggregation s. Ristocetin- Cofaktor s. v. Willebrand- Faktor- Multimere s. Kollagen- Bindungsaktivität s. Thrombozyten Indikation: Zur Differenzierung zwischen Hämophilie A und v. Willebrand- Syndrom Typ 2N Beim v. Willebrand- Syndrom Typ 2N ist die Faktor VIII- Stabilisierung durch Punktmutationen am v. Willebrand- Gen vermindert, wobei der v.Willebrand- Faktor quantitativ unauffällig sein kann. Es sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen. Die F VIII- Verminderung kann dabei sehr unterschiedlich sein. FAKTOR VIII- Inhibitor * Material : Referenz : 3 ml Citratblut. < 0.6 BE/ml Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Verdacht auf Hemmkörperhämophilie 226 Die Inhibitoren täuschen einen Faktormangel vor. Sie treten bei Hämophilie A infolge Substitutionstherapie, Autoimmunerkrankungen, myeloproliferativen Erkrankungen und medikamentös bedingt auf. FAKTOR VIII- RISTOC.- COFAKTOR * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 50 - 150 % Methode: Agglutination s. Blutungszeit s. Faktor VIII s. Faktor VIII- Aktivität s. Faktor VIII assoz. Protein s. Faktor VIII- Bindungskapazität s. PTT s. Ristocetin- induzierte Plättchenaggregation s. v. Willebrand- Faktor- Multimere s. Kollagen- Bindungsaktivität s. Thrombozyten ndikation: Verdacht auf v. Willebrand- Jürgens- Syndrom. Orientierender Test zur Notfalldiagnostik bei Blutungsneigung. FAKTOR IX- AKTIVITÄT [Christmasfaktor] * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-150 % Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese ,Verdacht auf Hämophilie B, Wundheilungsstörungen Ein F IX- Mangel ist meistens angeboren. Der F IX- Mangel kann aber auch infolge Auftretens eines Inhibitors erworben sein, so z.B. bei Frauen (z.B. postpartal), hieran sollte immer bei einer neu aufgetretenen Blutungsneigung gedacht werden. Auch einige Antibiotika können durch Beeinflussung des Vitamin K- Metabolismus die Faktor IX- Aktivität beeinflussen. Valproinsäure führt ebenfalls gelegentlich zu einem F IX- Mangel Eine Verminderung fällt durch die Verlängerung der PTT auf, der Quick- Test bleibt normal. ↓ Hämophilie B, Konduktorin für Hämophilie B (nicht obligat), Vitamin K- Mangel, Inhibitor gegen F IX, Antiphospholipid- Antikörper (z. B. Lupusantikoagulanz) FAKTOR IX- INHIBITOR * Material : Referenz : 3 ml Citratblut < 0.6 BE/ml Indikation: Erworbene F IX- Verminderung bei Patienten mit Hämophilie B Kommt es trotz entsprechender Therapie zu Blutungen oder unzureichender Blutungsstillung, muss an die Entwicklung eines Inhibitors (meist IgG- Antikörper) gedacht werden. Die Inhibitorentwicklung kann bei Faktor IX- Substitution mit allergischen bzw. anaphylaktoiden Reaktionen einhergehen. 227 FAKTOR X- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-120 % Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Lebersynthesestörung, Vitamin KMangel, Amyloidose, selten hereditär (Gefahr der peripartalen Hirnblutung beim Neugeborenen) ↓ Vitamin K- Mangel FAKTOR XI- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 60-120 % Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Blutungsneigung (Hämophilie C) Verminderung von Faktor XI- Aktivität geht mit einer PTT- Verlängerung einher. FAKTOR XII- Aktivität [Hagemann- Faktor] * Material : 3 ml Citratblut Referenz : 70-150 % Methode: Koagulometrie Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Thromboseneigung Faktor XII- Mangelzustände gehen mit ausgeprägter PTT- Verlängerung einher, bei schweren Formen PTT > 180 sec. FAKTOR XII- ANTIGEN * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 37-57 mg/L Indikation: Differenzierung eines schweren Faktor XII- Mangels FAKTOR XIII- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70-130 % Methode: Photometrie klinisch relevante Mangelzustände meist bei Werten < 30 % Indikation: hereditäre und erworbene Blutungsneigung, Abklärung von Wundheilungsstörungen Mangelzustände werden wegen ungestörter Fibrinbildung nicht durch Quick, PTT und TZ erfasst ↓ hereditär, Lebersynthesestörung, Verbrauchskoagulopathie, Colitis ulcerosa, M. Crohn, Verbrennungen, F XIII- Inhibitoren, Frühgeborene, Purpura Schönlein- Henoch, fibrinolytische Therapie, Leukämie, Asparaginasetherapie, postoperative Phase, Malignome 228 FAMILIÄRE ADENOMATÖSE POLYPOSIS COLI [FAP] * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Mutationsanalyse des APC- Gens Indikation: Verdacht auf familiäre adenomatöse Polyposis coli, Familienuntersuchung bei familiärer Häufung. FAMILIÄRES MITTELMEERFIEBER * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Mutationsanalyse Indikation: Verdacht auf familiäres Mittelmeerfieber, rezidivierende Fieberschübe FASCIOLA- AK * Material : Referenz : 2 ml Serum negativ Methode: EIA, IFT Indikation: Verdacht auf F. hepatica- Infektion, Cholangitis, Ikterus, Cholestase nach Aufenthalt in (sub)tropischen Ländern FASCIOLA HEPATICA [STUHLDIAGNOSTIK] (Großer Leberegel) Material : Referenz : Stuhlprobe Negativ Methode: Mikroskopie s. Fasciola- AK Indikation: Verdacht auf F. hepatica- Infektion, Cholangitis, Ikterus, Cholestase nach Aufenthalt in (sub)tropischen Ländern Bei Verdacht auf F. hepatica- Infektion empfiehlt sich der serologische Nachweis, da frühestens 3 Monate nach Infektion der Wurmeier- Nachweis möglich ist. FELBAMAT * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 10 – 100 mg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: 229 Valproinsäure erhöht und Phenytoin und Carbamazepin senken den Felbamat- Spiegel. Felbamat erhöht die Phenytoin- und Valproinsäure- Spiegel und senkt die Carbamazepin- Konzentration, wobei die Carbamazepin- Epoxid- Konzentration ansteigt. FENTANYL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus FERRITIN Material : Referenz : 1 ml Serum Männer: 22-322 µg/L Frauen: 10-291 µg/L Methode: CLIA Stabilität: 7 Tage bei 2-8°C Nabelschnurblut: > 70 µg/L Neugeborene ( < 16 Tage): 90-628 µg/L Säuglinge: < 2 Monate 144-399 µg/L < 3 Monate 87-430 µg/L < 5 Monate 37-223 µg/L < 7 Monate 19-142 µg/L < 10 Monate 14-103 µg/L Kinder: < 13 Monate 1-99 µg/L < 16 Jahre 9-59 µg/L < 18 Jahre ♂ 12-78 µg/L < 18 Jahre ♀ 10-63 µg/L Bei der Hämochromatose sind Werte zwischen 25-75 µg/L anzustreben. 1 µg/L = 2.2 pmol/L Indikation: Beurteilung der Speichereisen- Reserve. DD des Eisenmangels und von Anämien sowie Verlaufsbeurteilung der Hämochromatose und oraler Eisentherapie, Verdacht auf Eisenüberladung Bei gesunden Säuglingen und Kindern gibt es im Verlaufe der Entwicklung Schwankungen im Eisenspeicher und damit auch der Ferritinwerte. Kinder mit Eisenmangelanämie haben jedoch in der Regel Ferritinwerte unter 9 µg/L mit nur geringem Überlappen in den darüber liegenden Normbereich für gesunde Kinder. Bei Erwachsenen zeigen Ferritinkonzentrationen < 15 µg/L immer einen Eisenmangel an. 230 Die Serumferritin- Bestimmung eignet sich zur Unterscheidung zwischen prälatentem, latentem und manifestem Eisenmangel: Serumferritin µg/L Serumeisen TEBK Hb EISENMANGEL M 36-255 F 42-262 n n n nein 20-80 10-50 <12 >400 n n n prälatent n-↓ n-↑ n latent ↓ ↑ ↓ manifest ↓ oder ↑ n-↓ ↓ scheinbar Zeichen: M = Mann, F = Frau, n = normal, < = erniedrigt, > = erhöht, TEBK = Gesamt Hämochromatose EisenmangelAnämie Sideroblast. Anämie Thalassämie Porphyria cutanea tarda Anämie bei chronischen Erkrg. Serum- Ferritin eisen ↑ ↑ ↓ ↓ Tfs sTfR Eisenbindungskapazität Transferrin ↑ ↓ n- ↓ ↑ ↓ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ n- ↑ ↑ n ↓ ↓ ↓ ↓ ↑ ↓ n ↓ Tfs= Transferrinsättigung, sTfR= löslicher Transferrin Rezeptor ↑ Hämochromatose, Anämie hämolytische, Anämie aplastische, Anämie perniziöse, Anämie sideroachrestische, Thalassämie, kongenitale dyserythropoetische Anämien, Acoeruloplasminämie, transfusionsbedingte Eisenüberladung, Infektion, Neoplasie, Lebererkrankung, Leukämie akute, Lymphom malignes, Plasmozytom, Blastenkrise myeloische, Hämosiderose, M. Gaucher ↓ Eisenmangel FERROCHELATASE * [ERYTHROPOETISCHE PROTOPORPHYRIE] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Mutationsanalyse im FECH- Gen mit anschließender Sequenzierung Indikation: Verdacht auf erythropoetische Protoporphyrie α1- FETOPROTEIN [AFP] Material : Referenz : 1 ml Serum, 1 ml Fruchtwasser S. auch HCG Serum: biologische HWZ: ~ 5 Tage Methode: CLIA und nicht schwangere Frauen Stabilität bei 4°C Mütterliches Serum (U/ml): SSW Serum 15. 26.0 16. 30.1 17. 34.9 18. 40.4 19. 46.9 1 Woche Kinder, Männer < 6.7 U/ml 231 α1- FETOPROTEIN [AFP] 20. 54.3 1 IU = 1,21 ng (WHO- Standardpräparation 72/225) Erhöhtes AFP und β- HCG bei Tumoren Tumorart AFP Leberzell- Ca 72 % Hodentumor 75 % β - hCG 17 % 51 % Pankreas- Ca 23 % 33 % Magen- Ca 18 % 22 % Colin- Ca 5% 12 % Mamma- Ca 0% - Hepatopathie 3% Kommentar [sm2]: Seite: 16 Indikation: Hepatozelluläres Karzinom, Keimzelltumoren, Tumornachsorge, pränatale Erkennung von Neuralrohrdefekten (Spina bifida, Anenzephalie, Bauchwanddefekte), Früherkennung anderer konnataler Komplikationen, Parameter beim Triple- Test, Kontrolle von Leberzirrhose- Patienten und HBs- AgTrägern sowie Patienten mit Maldescensus testis. Hepatozelluläres Karzinom: Es besteht keine Relation zwischen AFP- Konzentration und anderen biochemischen Parametern oder Krankheitszeichen, Tumorgröße, Stadium, Malignitätsgrad und Tumorwachstum, aber zum AFP- Gehalt des Tumors und dem Grad der Entdifferenzierung. Keimzelltumoren: Reine Seminome, Dysgerminome und differenzierte Teratome sind immer AFP- negativ. Reine Dottersacktumoren sind immer AFP- positiv. Embryonale Karzinome und Kombinationstumoren können je nach Menge endodermaler Anteile positiv oder negativ sein. Leberzirrhose- Patienten und HBs- Ag- Träger, die AFP- positiv sind, erkranken häufiger an einem Leberzellkarzinom. Die Bestimmung der HWZ von AFP und hCG ist für prognostische Aussagen sinnvoll. Gravidität: Niedrige Werte nach der 10. SSW sprechen für eine irreversibel gestörte Schwangerschaft. Der verhaltene Abort zeigt hohe AFP- Werte bei sehr niedriger hCG- Konzentration. Kein Anstieg des AFP bei normalen oder erhöhten hCG- Werten tritt bei Blasenmole auf. Eine Erhöhung des AFP- Wertes über den 2,5 fachen Median in der 15.- 20. SSW geht gehäuft mit Neuralrohrdefekten einher (etwa 10 % der Schwangerschaften bei zweimalig erhöhtem AFP- Wert). Weitere Abklärung über AFP- Bestimmung und 0Acetylcholinesterase- Bestimmung im Fruchtwasser sowie Ultraschalluntersuchungen. Achtung: Gendiagnostika-Gesetz beachten! ↑ Leberzellkarzinom primäres, Tumor gemischt teratogen, Chorionepitheliom, Chorionkarzinom, Karzinom gastrointestinales, Pankreas- Ca, Bronchial- Ca, Hepatitis, Leberzirrhose, Tyrosinose, Ataxia teleangiectatica, Nephrose kongenitale, Neuralrohrdefekt, Anenzephalie, Omphalozele, Mehrlingsschwangerschaft, intrauteriner Fruchttod, Parvovirus B 19-Infektionen, ↓ Trisomie 13, 18 und 21 FETT IM STUHL * Material : Referenz : quantitativ: 10 g Stuhl, Tagesmenge angeben. Methode: Photometrie Säuglinge, gestillt Kinder 1-6 Jahre Erwachsene bei fettfreier Diät 232 < 1 g/d < 2 g/d < 7 g/d < 4 g/d Indikation: Verdacht auf Maldigestion und Malabsorption Eine Steatorrhoe bei normalem Xylose- Test spricht für eine pankreatogene Maldigestion (Pankreasfunktionsteste, pankreatische Elastase), bei eingeschränktem Xylose- Test für eine Malabsorption bei Darmerkrankungen (z.B. Sprue, M. Crohn) ↑ Pankreasinsuffizienz exokrine, Magenresektion, Dünndarmresektion, Cholestase, M. Crohn, M. Whipple, Sprue, Lambliasis, Zollinger- Ellison- Syndrom, A- ß- Lipoproteinämie, Karzinoid- Syndrom FETTSÄUREN, FREI * Material : Referenz : 1 ml Serum Kinder und adipöse Erw.: < 31 mg/dl Erwachsene: 8-25 mg/dl Methode: Photometrie mg/dl x 0.0354 = mmol/L Indikation: diagnostische Information zweifelhaft FETTSÄUREN, LANGKETTIGE * Material : Referenz : 5 ml Serum s. Befund C- 16 Palmitinsäure C- 18 Stearinsäure C- 18 Ölsäure C- 18 Linolsäure C- 18 Linolensäure C- 20 Phytansäure C- 22 Docosansäure C- 24 Tetracosansäure C- 26 Hexacosansäure Methode: GC/MS FIBRINOGEN (funktionell) Material : Referenz : 3 ml Citratplasma Erwachsene: 1,8 – 3,5 g/L Methode: Photometrie, modifizierte Methode nach Clauss Indikation: Abklärung einer gestörten Hämostase, Verdacht auf Verbrauchsreaktionen (z.B. Verbrauchskoagulopathie, Fibrinolysetherapie, Hyperfibrinolyse, Chemotherapie), erworbener Fibrinogenmangel (Leberfunktionsstörungen) Fibrinogenverlust (Aszites, Verbrennung etc.), angeborene A- oder Hypofibrinogenämie, Aufdeckung erhöhter Fibrinogenkonzentrationen ( arterielle Verschlusskrankheiten, Akute- Phase- Reaktion bis zu dreifachem oberen Referenzwert) Die angeborene Afibrinogenämie bzw. Hypofibrinogenämie ist selten und geht mit einer schweren Blutungsneigung einher. Häufiger sind die Dysfibrinogenämien, bei denen bei normaler Konzentration eine verminderte Aktivität besteht. Sie können mit einer Blutungsneigung, aber auch mit gehäuften Aborten und Thrombosen vergesellschaftet sein. Neben der funktionellen Fibrinogenbestimmung ist zur Abklärung die Bestimmung von immunologischem Fibrinogen, Thrombinzeit und Reptilasezeit zu empfehlen. 233 ↑ Infektion, Kollagenose, Nephrose, Hepatitis, Neoplasie, Röntgenbestrahlung, Verbrennung, Myelom, Trauma, Herzinfarkt, Crush- Syndrom, Rheumatisches Fieber akutes, Gravidität ↓ Leberzirrhose, Kachexie, Fibrinolyse, Hypofibrinogenämie, Verbrauchskoagulopathie FIBRINOGEN (immunologisch) * Material : Referenz : 3 ml Citratplasma Erwachsene: 2.0-4.5 g/L Methode: Immunnephelometrie Indikation Bestätigung eines funktionell verminderten Fibrinogens FIBROBLAST GROWTH FACTOR 23, C- terminal [FGF 23] * Material : Referenz : 1 ml EDTA- Plasma. EDTA- Blut sofort nach der Abnahme zentrifugieren, Plasma in ein separates Röhrchen pipettieren und einfrieren. Versand tiefgefroren. 5-210 KrU/L Methode: ELISA Indikation: Niereninsuffizienz, x- chromosomale Hypophosphatämie, autosomal- dominante hypophosphatämische Rachitis, tumorinduzierte Osteomalazie FGF 23 scheint eine bedeutende Funktion in der Regulation des Phosphat- und Vitamin D- Stoffwechsels zu haben. Es hemmt die Phosphatrückresorption im proximalen Tubulus und die Calcitriolsynthese und fördert den Calcitriolabbau. Erhöhte FGF 23- Spiegel führen zu einer Hypophosphatämie und sind daher für die Pathogenese verschiedener genetischer Knochenerkrankungen und in der Frühphase der chronischen Niereninsuffizienz von Bedeutung, wobei der FGF 23-Spiegel wohl auch einen prognostischen Faktor für die Entwicklung eines sekundären HPT darstellt. ↑ Hypophosphatämie bei Niereninsuffizienz, x- chromosomale Hypophosphatämie, autosomal- dominante hypophosphatämische Rachitis, tumorinduzierte Osteomalazie FIBRONECTIN * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Aszites 1 ml EDTA- Plasma s. Befund Indikation: DD Aszites benigner oder maligner Genese. Bestimmung im Plasma von zweifelhafter diagnostischer Bedeutung. ↑ Hepatitis, Karzinome, Hyperthyreose ↓ Sepsis, Schock, Leberversagen, disseminierte intravasale Gerinnung, Malnutrition FILARIEN- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 2 ml Serum negativ 234 FILARIEN- ANTIKÖRPER * s. Parasitosen Indikation: Verdacht auf Filariasis In Europa (Südspanien) kommt nur die Art Wuchereria bancrofti vor. Der direkte Parasitennachweis erfolgt im Blutausstrich. Die serologischen Teste können Kreuzreaktionen mit anderen Nematodenarten zeigen. Je nach Species ist der Abnahmezeitpunkt zu beachten! Fish-eye disease *[Hypoalphalipoproteinämie] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse LCAT-Gen bei Verdacht auf Fish-Eye Disease Methode: Amplifizierung aller 6 Exons des LCAT – Gens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse. Indikation: HDL- Erniedrigung (< 10 mg/dl) bei erniedrigtem Serumcholesterin, Hornhauttrübung FISH-UROVYSION- TEST * Material : Referenz : Etwa 100 ml Mittelstrahlurin (kein Morgenurin), der auf zwei 50 ml Probengefäße aufgeteilt wird, denen jeweils 12.5 ml Äthanol abs. zugesetzt werden. negativ Vor der Probennahme Pat. reichlich trinken und zur Erhöhung der Zellzahl bewegen lassen. Probe möglichst rasch in das Labor senden. Lagerung bei 2-8 °C. Indikation: Primärdiagnostik und Rezidivkontrolle des Blasenkarzinoms. Dieser zytogenetische Test, der chromosomale Aberrationen mittels fluoreszenzmarkierter DNA- Sonden nachweist, soll eine hohe Spezifität und Sensitivität besitzen. FLECAINID * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 0,2 – 1,0 mg/L toxisch ab: 2 mg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 235 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Wechselwirkungen mit Cimetidin, Amiodaron Gleichzeitige Gabe von Digoxin erhöht den Digoxinspiegel um 20-25 %. Gleichzeitige Gabe von Propranolol kann beide Spiegel erhöhen. FLECKFIEBER (R. PROWAZEKII) * [RICKETTSIEN- ANTIKÖRPER] Material : Referenz : 2 ml Serum negativ Indikation: DD Fleckfieber, fieberhafte Tropenkrankheiten, atypische Pneumonien. Beginn des Antikörperanstieges zwischen dem 5. Tag und der 3. Krankheitswoche. Kreuzreaktionen: R. mooseri, R. rickettsii, R. conori, ikterische Seren, Infektionen durch TPE- Erreger. FLUNARIZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus FLUNITRAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 5 – 15 µg/L toxisch ab: > 50 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). 236 4-FLUOR- 3-PHENOXYBENZOESÄURE [FPBA] * [Metabolit von Cyfluthrin] Material : 20 ml Morgenurin Referenz : s. Befund Indikation: Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung FLUORESZENZ- TREPONEMA- ANTIKÖRPER * [FTA/ABS- TEST] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: IFT negativ s. Lues- Serologie Indikation: Verdacht auf Treponemeninfektion Der Test dient der Bestätigung reaktiver serologischer Lues- Tests (TPPA, VDRL). Die Sensitivität ist bei der primären Syphilis mit 98 %, bei der sekundären Syphilis mit 100 %, bei der späten Syphilis mit 96 % und der latenten Syphilis mit 100 % angegeben. Der Test wird für das Screenen auf Lues und für Liquoruntersuchungen nicht empfohlen. Falsch positive Ergebnisse wurden bei einigen Kollagenosen und falsch positive bzw. falsch negative Ergebnisse beim IgM- FTA- ABS- Test im Serum Neugeborener syphilitischer Mütter beschrieben. Die Reaktion wird innerhalb von 10 bis 21 Tagen nach Infektion positiv und bleibt wie TPPA lebenslang positiv. Kreuzreaktionen: Lupus erythematodes, Frambösie, Pinta FLUORID * Material : Referenz : 3 ml Serum 20 ml Urin Serum: < 30 µg/L therap. Bereich: 100 - 300 µg/L Urin: < 1 mg/L Methode: ISE BAT- Wert: 7 mg/g Krea (Schichtende) 4 mg/g Krea (vor nächster Schicht) µg/L x 0,0526 = µmol/L Indikation: arbeitsmedizinische Untersuchung (z.B. Aluminiumherstellung) FLUORID- ZAHL * Material : Referenz : 1 ml Serum Hemmung > 70 %: homozygot in beiden Genen für normale CHE Methode: Photometrie Hemmung 40-70 %: heterozygot, ein Gen für normale CHE, eines für atypische CHE Hemmung < 30 %: homozygot in beiden Genen für atypische CHE s. auch Dibucain- Zahl Indikation: Bei Narkosen können unter Succinyldicholin bei Patienten mit atypischen Cholinesterasen verlängerte Apnoen infolge eines neuromuskulären Blockes auftreten. Tests zur Untersuchung auf 237 atypische CHE beruhen auf dem Unterschied in der Hemmbarkeit der CHE- Aktivität durch Dibucain oder Fluorid ↓ atypische CHE, Apnoe unter Succinyldicholin FLUOROURACIL * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Infolge von genetischem Polymorphismus des Dihydropyrimidin- Dehydrogenase- Genes kann es bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung bis zum Multiorganversagen führen. FLUOXETIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 40 – 500 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Fluoxetingabe kann bei Coadministration zu erhöhten Spiegeln von Phenytoin, Carbamazepin, Desipramin, Nortriptylin, Haloperidol und Diazepam führen. Coadministration mit MAOHemmern oder L- Tryptophan kann ein evtl. fatales serotonergisches Syndrom hervorrufen. FLUPENTIXOL * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: GCMS Therapeutischer Bereich: 1 – 15 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el oral 22-36 h, Depot (Einmalapplikation) 8 d, Depot (Mehrfachapplikation) 17 d Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.) 238 FLUPHENAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: GCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el oral 20 h, Decanoat i.m.(Einmalapplikation) 7 d, (Mehrfachapplikation) ~14 d Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.). FLUPIRTIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus FLURAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: Desalkyl-Flurazepam Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus FLUSPIRILEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 239 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus FLUVOXAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 50 – 200 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leber- und Nierenparameter in regelmäßigen Abständen kontrollieren. FOLLIKEL- STIMULIERENDES HORMON [FSH, GONADOTROPINE] Material : Referenz : 1 ml Serum Frauen: Follikelphase Zyklusmitte Lutealphase Schwangerschaft Postmenopause Ovarialinsuffizienz 2.5 – 10.2 IU/L 3.4 – 33.4 IU/L 1.5 - 9.1 IU/L < 0.3 IU/L 23.0-116.3 IU/L 11.5 - 91.1 IU/L Männer 13-70 Jahre > 70 Jahre 1.4 – 18.1 IU/L 1.3 - 16.9 IU/L Säuglinge Kinder 1-2 Jahre 2-5 Jahre 6-10 Jahre männlich weiblich <11.3 IU/L < 1.8 <6.6 IU/L < 1.4 <3.8 IU/L 0,3-4,6 0,7-6,7 IU/L Methode: CLIA s. Amenorrhoe Stabilität: 7 Tage bei RT, 14 Tage bei 4°C Pubertät (IU/L) Tanner Stad. 1-2 Stad. 3-4 Stad. 5 männlich 0.3 - 4.6 1.2-15.4 1.5-6.8 weiblich 0.7-6.7 1.0-7.4 1.0-9.2 Indikation: Männer: Hypogonadismus, Störung der Spermatogenese. S. auch Männlicher Hypogonadismus/Infertilität im Anhang Frauen: primäre und sekundäre Ovarialinsuffizienz Die FSH- Spiegel während der Follikulärphase sind höher als in der Lutealphase mit einem Gipfel in der Mitte des Zyklus, dessen Werte manchmal die hohen Spiegel am Anfang der Follikulärphase nicht übersteigen. Eine primäre Ovarialinsuffizienz liegt vor, wenn FSH und LH dauerhaft erhöht sind. Erniedrigte oder im unteren Referenzbereich liegende FSH- und LH- Werte bei Amenorrhoe sprechen für eine sekundäre Ovarialinsuffizienz. Bei den meisten primären oder sekundären normo- oder hypogonadotropen Amenorrhoen liegt eine gestörte GnRH- Sekretion vor, bei denen sich auch immer niedrige E2- Werte finden. Normale FSH- Werte und leicht erhöhte oder im oberen Referenzbereich 240 liegende LH- Spiegel in Verbindung mit Oligomenorrhoe bzw. Amenorrhoe Zyklusstörungen sprechen für eine hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz. oder sonstigen ↑ Stein- Leventhal- Syndrom, Amenorrhoe hypergonadotrope, Ovarialinsuffizienz, Klimakterium, Pubertas praecox, Klinefelter- Syndrom, Turner- Syndrom, Swyer- Syndrom, Ovarialtumor, Insuffizienz testikuläre, Chorionepitheliom, Zustand nach Zytostatika oder Radiatio. ↓ Amenorrhoe hypogonadotrope, Adrenogenitales Syndrom, Hypophyseninsuffizienz, SheehanSyndrom, Oligomenorrhoe, Blutung dysfunktionelle, Anorexie, Hyperprolaktinämie, Kallmann- Syndrom FOLSÄURE Material : Referenz : 1 ml Nüchtern- Serum Erwachsene: 4,6 – 18,7 µg/L nur am Abnahmetag stabil Hämolyse führt zu erhöhten Werten Methode: CLIA µg/L x 2.265 = nmol/L Indikation: Verdacht auf megaloblastäre Anämie, Hyperhomocysteinämie, arteriosklerotische Gefäßveränderungen, Malabsorption, Unterernährung, Alkoholismus, chronische Lebererkrankungen, Frauen, die eine Schwangerschaft planen, insbesondere nach Geburt eines Kindes mit Neuralrohrdefekt in der Familie, nach bestimmten Medikamenten Etwa 30 % der Bevölkerung mit erhöhtem Bedarf (Gravide, Jugendliche, Ältere) haben zu niedrige Folsäurewerte. ↓ Anämie megaloblastäre, Dünndarmerkrankungen, Alkoholismus, Myelofibrose, Senium, Ovulationshemmer, Schwangerschaft, Neuralrohrdefekte FORMALDEHYD IM URIN * s. Ameisensäure F- PBA [Fluor- Phenoxybenzoesäure] * Material : Referenz : 20 ml Morgenurin s. Befund Kommentar [sm3]: Seite: 97 s. Pyrethroid- Metaboliten FRAGILES X- SYNDROM * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Gensymbole: FMR1 und FMR2 Methode: Southern Blot, Bestimmung der CGGund CCG- Repeat- Länge Indikation: Geistige Retardierung (überwiegend Jungen) 241 FRANCISELLA TULARENSIS * Material : Referenz : 2 ml Serum < 1:40 Methode: Widal Indikation: Verdacht auf Tularämie Die Hasenpest ist eine in Deutschland sehr selten beobachtete Infektion, die meist durch Zubereitung von Wild, gelegentlich auch durch Inhalation von infiziertem Material erworben wird. Antikörpernachweis ab 2. Krankheitswoche positiv. Kreuzreaktionen mit Brucellen und Yersinia enterocolitica möglich. FRUCTOSAMIN * Material : Referenz : 1 ml Serum Erwachsene: < 285 µmol/L Methode: Photometrie Indikation: Erkennung und mittelfristige (1-3 Wochen) Kontrolle einer diabetischen Stoffwechsellage. Ausweichparameter bei Hämoglobinopathien und verkürzter Erythrozytenüberlebenszeit Bei verminderter Albuminkonzentration werden niedrigere Fructosaminwerte gefunden. FRUKTOSE * Material : Referenz : 4 ml NaF- Blut 50 ml 24-h- Urin Methode: Photometrie s. Befund Indikation: Gedeihstörungen bei Säuglingen, Neugeborenenhypoglykämie ↑ angeborene Fruktoseintoleranz, essentielle Fruktosurie FRUKTOSE IM EJAKULAT * Material : Referenz : Ejakulat im Na- Fluorid- Röhrchen kräftig mischen. Es sollte das gesamte Ejakulat zur Untersuchungsstelle gelangen. s. Befund Ejakulat nach mindestens 48 h Karenzzeit gewinnen Methode: Photometrie Indikation: Fertilitätsstörungen. Fructose stammt aus der Samenblase ↓ Samenblasenentzündung, Obstruktion des Ductus ejaculatorius, Dysfunktion der Samenbläschen FRUKTOSEBELASTUNG, ORAL * Material : 242 Referenz : FRUKTOSEBELASTUNG, ORAL * 4 ml NaF- Blut Methode: Photometrie Dieser Test sollte nur unter strengster klinischer Überwachung ausgeführt werden. Normal: Fruktoseanstieg um 6 - 15 mg/dl, Maximum nach 30-60 Minuten. Bei Fruktoseintoleranz oder Fruktosurie > 40 mg/dl. Bei der genetisch bedingten Fruktoseintoleranz kommt es nach der Gabe von Fruktose typischerweise zu einem Blutzucker-Abfall. Testdurchführung: - erste Blutentnahme nüchtern - orale Gabe von 1-1.5 g Fruktose/kg KG als 10 % ige Lösung (Wasser oder Tee) - vier weitere Blutentnahmen (Fruktose u Glukose) nach 30,60,90 und 120 Minuten. FRUCTOSE-1,6-BISPHOSPHATASE- MANGEL * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse FBP1-Gen bei Verdacht auf Fructose-1,6-BisphosphataseMangel Methode: Amplifizierung entsprechender FBP1Genabschnitte mit anschließender Sequenzanalyse. Indikation: Hypoglykämie nach Aufnahme fruktosehaltiger Nahrungsmittel, Übelkeit Erbrechen, Bauchschmerzen, unklare Transaminasenerhöhungen, unklare Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Laktatazidosen FRUKTOSE- INTOLERANZ, HEREDITÄRE * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Stufe 1: Nachweis der Punktmutationen ALDO B- A149P, A174D, N334K und Y203X. Stufe 2: Komplettsequenzierung Aldolase-B-Gen Methode: Amplifizierung entsprechender ALDO B- Genabschnitte mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Hypoglykämie , Gastrointestinale Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen, Zittern, Blässe, Schwitzen, Lethargie, gelegentlich Krampfanfälle nach fruktosehaltiger Nahrungsaufnahme. Unklare Transaminasenerhöhungen, unklare Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Quickerniedrigungen OMIM- NUMMER: 229600, Gensymbol: ALDOB, Lokalisation: 9q22.3 243 FSME- ANTIKÖRPER * [FRÜHSOMMER- MENINGOENZEPHALITIS] Material : Referenz : 2 ml Serum Serum: 2 ml Liquor IgG: < 9 U/ml IgM: negativ Methode: EIA Immunität nach Impfung ist ab IgG- Werten > 25 U/ml anzunehmen Liquor: IgG- AK: negativ Indikation: Verdacht auf FSME nach Zeckenbiss, Kontrolle nach FSME- Impfung, Nachweis einer Immunität Das FSME- Virus gehört zu den Flaviviren und wird durch Zecken übertragen. Endemiegebiete sind in Deutschland der Bayrische Wald, Schwarzwald, der Odenwald, die östliche Lüneburger Heide, in Europa Schweden, Polen und Österreich. Ein hoher Anteil der Infektionen verläuft subklinisch und ist nur über die Serokonversion erfassbar. IgM- AK sind in der Regel im Stadium neurologischer Manifestationen nachweisbar, werden z.T. aber auch nach Impfungen beobachtet und können über einen längeren Zeitraum persistieren. IgG- AK dienen dem Nachweis des Impferfolges. Auffrischimpfungen werden alle 35 Jahre empfohlen. Nach Zeckenbiss empfiehlt es sich, gleichzeitig eine Borrelienserologie durchzuführen. FSME- Virus- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 2 ml Liquor Methode: PCR Indikation: Verdacht auf FSME FT3 (freies Trijodthyronin) Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma Erwachsene: 2,04 – 4,40 ng/L Methode: CLIA Kinder: ng/L 6 Tage 1,73 – 6,30 3 Monate 1,95 – 6,04 1 Jahr 2,15 – 5,83 6 Jahre 2,41 – 5,50 11 Jahre 2,53 – 5,22 20 Jahre 2,56 – 5,01 ng/L x 1,54 = pmol/L Für FT3 gelten ähnliche Beurteilungskriterien wie für FT4. Aufgrund der schwächeren Proteinbindung wird der Gesamt- T3- Spiegel allerdings wesentlich weniger durch TBG- Veränderungen beeinflusst. Das FT3 zeigt latente Funktionszustände zuverlässiger an: Werte eher im grenznahen Bereich. ↑ Hyperthyreose, T3- Hyperthyreose ↓ Hypothyreose, Allgemeinkrankheiten schwere FT4 (freies Thyroxin) Material : 244 Referenz : FT4 (freies Thyroxin) 1 ml Serum oder Plasma Erwachsene: 9,3 – 17,1 ng/L Methode: CLIA Kinder: 6 Tage 3 Monate 1 Jahr 6 Jahre 11 Jahre 20 Jahre ng/L 8,6 – 24,9 8,9 – 22,0 9,2 – 19,0 9,6 – 17,7 9,7 – 16,7 9,8 – 16,3 ng/dl x 1,287 = pmol/L Indikation: Beurteilung der Über - bzw. Unterfunktion der Schilddrüse bei pathologischen TSH- Werten, Verlaufskontrolle unter thyreosuppressiver oder thyreostatischer Therapie , Verdacht auf sekundären Hyperthyreoidismus, Verdacht auf gestörte TSH- Sekretion Gegenüber den indirekten Verfahren zur FT4- Erfassung (T4/TBG- Quotient, T- Uptake- Test, FT4- Index) bietet die direkte Bestimmung den Vorteil einer tatsächlichen Konzentrationsangabe. Aus Kostengründen und wegen der seltenen Indikation sollten das TBG bzw. der T- Uptake- Test nur noch bei der familiären Dysproteinämie bestimmt werden. Für die Interpretation der FT4-Werte gelten zunächst dieselben Kriterien wie bei der Gesamt- T4- Bestimmung. Der entscheidende Vorteil liegt in der weitgehenden Unabhängigkeit der FT4- Spiegel vom TBG. So liegen beispielsweise bei erhöhtem TBG und leicht erhöhtem Gesamt- T4 die Werte des FT4 im Normbereich. Ist aber der FT4- Spiegel erhöht, so ist von einer hyperthyreoten Stoffwechsellage auszugehen. Bei erniedrigtem FT4 liegt eine Hypothyreose vor. Dagegen ist die Aussagekraft bei latenten Hypo- bzw. Hyperthyreosen nicht wesentlich besser als beim Gesamt- T4. Die differenzierte Diagnostik bleibt hier dem TRH- Test vorbehalten. FTA- 19S- IgM- TEST * Material : Referenz : 4 ml Serum negativ s. Luesserologie Indikation: Verdacht auf behandlungsbedürftige Syphilis FTA- ABS- TEST * s. Fluoreszenz- Treponema- AK Material : Referenz : 1 ml Serum 1 ml Liquor negativ s. Luesserologie s. Fluoreszenz- Treponema- AK Indikation: Luesdiagnostik FUROSEMID * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: s. Befund Methode: HPLC 245 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el 0.9-1.5 h, Frühgeborene 12-40 h, reife Neugeborene 2-5 h Elektrolytkontrollen. 246 G GABAPENTIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 2 – 10 mg/L Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus GAD –AK * [GLUTAMAT- DECARBOXYLASE- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum < 0.9 U/ml Indikation: GAD - Autoantikörper eignen sich zur prognostischen Beurteilung des Verlaufs beim Diabetes mellitus, zur Identifizierung von IDDM- Risikopatienten innerhalb von NIDDM- Kollektiven, zur Prognose für Angehörige aus NIDDM- Familien (Hochrisikogruppe für IDDM) und für Verwandte von IDDMPatienten. So werden etwa 65 % GAD- AK- positiver Patienten, die anfangs orale Antidiabetika erhielten, insulinpflichtig, dagegen nur etwa 8 % anfangs GAD - AK- negativer. GAD- AK sind in 3-4 % von Verwandten 1. Grades von Typ I- Diabetikern nachzuweisen, von denen 60-70 % innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Diabetes entwickeln. Die Eignung der Autoantikörper GAD, ICA und IAA scheinen vom Manifestationsalter abzuhängen: Autoantikörperhäufigkeit in der Altersgruppe: 0-9 Jahre Autoantikörper IAA 78 % ICA 86 % GAD II 64 % 10-19 Jahre 20-39 Jahre 43 % 84 % 80 % 29 % 60 % 78 % GALAKTOKINASE * [ERYTHROZYTENENZYME] Material : Referenz : 1 ml EDTA- Blut Methode: Photometrie s. Befund s. Erythrozytenenzyme Indikation: Verdacht auf Galaktosämie GALAKTORRHOE Stufe 1: Prolaktin, Östradiol, Progesteron, LH, FSH, TSH Stufe 2: Metoclopramid- Test, TRH- Test 247 GALAKTOSÄMIE * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung aller Exons einschließlich Introns Indikation: Früherkennung der klassischen Galaktosämie. Gedeihstörungen, Durchfälle, Ikterus, Oedeme, Ascites, erhöhte Galaktosewerte im Blut und Urin nach Milchfütterung. GALAKTOSE * Material : Referenz : 2 ml NaF- Plasma (gelbes Blutzuckerröhrchen) s. Befund 10 ml aus 24 h- Urin Methode: Photometrie mg/dl x 0.0555 = mmol/L Indikation: Bei Patienten mit Galaktosämie ist die Galaktosekonzentration erhöht. Bei solchen Patienten ist die Durchführung einer Belastungsprobe gefährlich und sollte nicht mehr durchgeführt werden, da es zusammen mit dem Anstieg der Galaktose zu einer schweren Hypoglykämie kommen kann. Der Test kann aber noch zur Evaluierung der Leberfunktion eingesetzt werden. Belastungstest: Nach 24 h Nahrungskarenz 1 g Galaktose/kg KG (Säuglinge 2 g pro kg KG) als 20 % ige wässerige Lösung oral verabreichen. Blut nüchtern und in halbstündigen Intervallen während zwei Stunden entnehmen. Messparameter: Galaktose ↑ Hepatitis, Leberzirrhose, Hyperthyreose, Hyperpituitarismus, Galaktosämie GALAKTOSE- 1-PHOSPHAT- URIDYL- TRANSFERASE * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund s. Erythrozytenenzyme Methode: Fluorometrie Indikation: Früherkennung des Galaktose- 1-Phosphat- Uridyl- Transferase- Mangels (klassische Galaktosämie), der UDP- Galaktose- 4-Epimerase- Mangel- Galaktosämie und der GalaktokinasemangelGalaktosämie. GALAKTOSIDASE * Material : Referenz : 2 ml Serum. Versand tiefgefroren. Bitte speziellen Kühlbehälter im Labor anfordern Methode: Fluorometrie s. Befund Indikation: Verdacht auf Sphingolipidspeicherkrankheit (Morbus Fabry) Das Fabry- Syndrom ist durch Schmerzen in den unteren Extremitäten, rötlich- fleckige Hauterscheinungen, Hirninfarkte bei jüngeren Menschen und Nierenversagen, die generalisierte Gangliosidose durch geistige Retardierung, Skelettveränderungen, Lebervergrößerung und oft den roten Fleck auf der Retina gekennzeichnet. 248 ↓ Fabry- Syndrom(α- Galaktosidase), generalisierte Gangliosidose(β- Galaktosidase) GALLENSÄUREN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum 1 ml Duodenalsaft 1 ml Punktat ca. 2 g Stuhl Methode: Fluorometrie Serum: Kinder < 1 Jahr < 25.0 µmol/L < 2 Jahre < 9.0 µmol/L Erwachsene: < 8.0 µmol/L Stuhl: s. Befund Indikation: DD hepatobiliärer Dysfunktionen ↑ Virushepatitis, Leberzirrhose, Cholestase, primäres Leberkarzinom, Hepatopathie, Mukoviszidose GALLENSTEINANALYSE * Material : Referenz : Gallenstein s. Befund Methode: IR- Spectrometrie GALLOPAMIL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Bei Langzeittherapie Blutbild und Leber- und Nierenparameter in regelmäßigen Abständen kontrollieren. GAMMA- GLUTAMYL- TRANSPEPTIDASE s. γ-GT GANCICLOVIR * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LCMS 249 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus GARDNERELLA VAGINALIS Material : Referenz : Cervix- und Vaginalabstrich in Transportmedium, Urethralabstrich, Prostatasekret, Sperma s. Genital- und Harnröhren- Abstrich GASTRIN * Material : Referenz : 2 ml Nüchternserum, Versand tiefgefroren < 90 ng/L < 300 ng/L nach proteinreicher Mahlzeit Antacida, H2- Blocker 24 h vorher absetzen. s. auch Sekretintest Indikation: schweres peptisches Ulkusleiden, insbesondere mit Diarrhoen. Rezidivulcera nach Magenteilresektion, schwere Refluxösophagitis, insbesondere mit Diarrhoen, chronische Diarrhoe, Verdacht auf multiple endokrine Neoplasie (MEN I), Zollinger- Ellison- Syndrom Mäßig erhöhte Werte (- ca. 1000 pg/ml) sollten einen Sekretin- Test und evtl. eine Säuresekretionsanalyse veranlassen (Hypochlorhydrie, chronisch atrophische Gastritis. Ein BAO > 15 mmol/h spricht für ein Gastrinom). Massiv erhöhte Gastrinwerte > 1000 pg/ml sind für ein Gastrinom nahezu beweisend. ↑ Zollinger – Ellison - Syndrom, Billroth- II- Operation, Gastrinom, antrale G- Zell Überfunktion, chronisch atrophische Gastritis, Vagotomie, Helicobacter pylori- Gastritis, Protonenpumpenblocker GASTRIN NACH SEKRETINBELASTUNG * : 1 ml Serum für jede Blutentnahme Indikation: Diagnostik des Zollinger Ellison- Syndroms, DD erhöhter basaler Gastrinspiegel Sekretin- Test: Messparameter: Gastrin Testdurchführung: Nach 2 im Abstand von 15 Minuten am nüchternen Patienten durchgeführten Blutentnahmen werden 1 oder 2 KE Sekretin/kg KG i.v. (Secrelux® als Bolus innerhalb von 30 Sekunden injiziert. Weitere Blutentnahmen nach 2, 5, 10, 15 und 30 Minuten Bewertung: normal: kein Gastrinanstieg Beweisend für das Vorliegen eines Zollinger- Ellison- Syndroms ist ein Gastrinanstieg um mehr als 200 ng/L bzw. um mehr als 100 % vom Ausgangswert. Bei ca. 10 % der Patienten mit Zollinger- EllisonSyndrom ist der Test negativ. Bei anderen Erkrankungen mit erhöhten basalen Gastrinspiegeln kommt es nur zu einem geringen Anstieg oder sogar zum Abfall der Gastrinkonzentration. 250 GEHÖRGANGSABSTRICH Untersuchungsmaterial s. Probengewinnung von mikrobiologischem GELBFIEBER- AK * Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: HHT < 1 : 10 Indikation: Verdacht auf Gelbfieber (Hämorrhagisches Fieber) nach Tropenaufenthalt GEN-DIAGNOSTIK * Hinweise zur Humangenetischen Labordiagnostik A-Z - siehe www.LADR.de/fachgebiete/humangenetik Untersuchungsproben zur genetischen Diagnostik dürfen gem. GenDG erst dann entsnommen werden, wenn der Patient nachweislich über Wesen und Tragweite der geplanten Untersuchung aufgeklärt wurde und nach einer angemessenen Bedenkzeit schriftlich eingewilligt hat. Mit der Untersuchung kann erst begonnen werden, wenn diese Einwilligung dem untersuchenden Labor vorliegt! Siehe auch - www.ladr.de/beratung/humangenetik GELENKFLÜSSIGKEIT [SYNOVIALFLÜSSIGKEIT] Material : Referenz : s.oben Befunde in der Synovialflüssigkeit bei verschiedenen Gelenkerkrankungen: Krankheit Typ Menge Farbe Schrift Arthrose Reizerguss chron.Poly entzündarthritis lich > 3.5 ml klar Arthritis psoriatica M. Bechterew M. Reiter > 3.5 ml bernsteinfarben gelbgrünlich zitronengelb, grün gelb entzündlich entzündlich entzündlich Kollageentzündnosen lich Arthritis entzündurica lich Chondro- entzündkalzinose lich Infektentzündarthritiden lich Trauma Reizerguss bis 80 ml > 3.5 ml > 3.5 ml > 3.5 ml > 3.5 ml > 3.5 ml > 3.5 ml Viskosität Verklumpung hoch gut klar,trüb stark erniedrigt mäßig, schlecht trüb niedrig mäßig klar niedrig mäßig niedrig mäßig normal niedrig gut mäßig mäßig niedrig mäßig niedrig schlecht hoch gut gelb,puru- trüb lent gelb klar, trüb gelb milchig, trüb gelb milchig, trüb grau, trüb graugelb gelb, klar, blutig trüb Leukozyten/ µl <2000 75 % Ly bis 60000 pH 7.547.25 7.416.85 - 40000 PMN>60 % - 10000 PMN>60 % - 50000 - 10000 Ly- 50 % >5000 PMN>75 % >6000 PMN>50 % - 400000 PMN>90 % 251 Krankheit Typ Menge Hämorrha Reizgischer erguss Erguß Hämarthros Farbe Schrift blutig klar, trüb blutig Lipohämarthros Krankheit GesamtProtein Arthrose < 3 g/dl chron.Poly arthritis Arthritis psoriatica M. Bechterew M. Reiter 3-6 g/dl Kollagenosen Arthritis urica Chondrokalzinose < 4 g/dl erhöht erhöht erhöht < 3g/dl Lipohämarthros selten ↓ ↓ 3-4 g/dl Infekt> 4g/dl arthritiden Trauma Hämorrh. Erguss Hämarthros Immunglo- Komplebuline ment CH50 normal ca ½ Serum wert erhöht ↓ IgE ↑↑ selten ↓ selten ↓ normal ↓ ↓ > 6 g/dl normal oder IgM ↓ selten ↓ normal Viskosität Verklumpung hoch gut Leukozyten/ pH µl trüb, hoch gut Erythrozyten trüb hoch gut Kristalle Glukose mg/dl Laktat mg/dl Harnsäure LDH mg/dl U/L nein 60-90 16 3-7 < 200 nein 30-60 ↑ normal bis 400 > 300 nein ↓ ↑ normal nein ↓ ↑ normal nein normal ↓ ↓ nein ↑ normal Na- Urat >7 Ca- Pyrophosphat nein normal normal normal ↑ bis 20 bis 2500 nein normal normal nein normal normal nein normal normal nein normal Verklumpung mit Essigsäure: Man gibt Ergussflüssigkeit in 1 %ige Essigsäurelösung und beurteilt die Qualität des Niederschlages. Normalerweise bildet sich ein kompakter Klumpen, bei Entzündungen entsteht ein flockiges Präzipitat. Prüfung der Viskosität: Bei normaler Viskosität lässt sich ein Tropfen Synovialflüssigkeit bis zu etwa 3 cm in die Länge ziehen. Bei entzündlichen Exsudaten reißt der Faden früher ab oder kommt überhaupt nicht zustande. 252 GENITALABSTRICH s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial GELENKPUNKTAT Material : Referenz : 1. Portion, EDTA-Röhrchen: Zellzahl, Zytogramm, Kristalle s. Befund Gesamtleukozyten : 0-200 /µl 2. Portion, nativ für Farbe, pH, Viskosität etc. 3. Portion, 2 ml Punktat (ggf. + 50 µl Hyaluronidase) für klin.- chem. und immunologische Untersuchung 4. Portion, steriles Röhrchen für mikrobiologische Untersuchung s. a. Arthritis mit Fieber s. a. Punktate unter „Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme“ Stufendiagnostik bei reaktiver Arthritis: I Anamnese und klinische Befunde: Rezid. Diarrhoen post vaccinationem Enteritis ± Fieber Kreuzschmerzen Colitis Fersenschmerz Urethritis Septikämie Exanthem, Erythem aplast. Krise(Parvo) Desferaltherapie Hepatitis leere Anamnese (10-25 % der reakt. Arthritiden) II Rheumaserologie: Rheumafaktoren, ANA, AK gegen cyclisches citrulliniertes Peptid (CCP), ds- DNS, ENA III HLA- B27- Bestimmung IV Serologische Marker und mikrobiologische oder gentechnologische Erregernachweise: a) Erreger mit B 27-Assoziation: Yersinien Campylobacter jejuni Brucellen Chlamydien Salmonellen Clostridium difficile Shigellen Gonokokken b) Erreger ohne B 27-Assoziation: Mykoplasma hominis, U. urealyticum, Borrelien, Meningokokken Viren: Hepatitis, Röteln, Parvo, HIV, Mumps Einzelbeobachtungen: Coxsackie A9, Adeno Typ 7, Varicella- Zoster, EBV, Echo Typ 6, HPV nach Auslandaufenthalt: Chikunguya, O’nyong- nyong, Sindbis, Ross- River, Mayaro, Dengue Typ 1-4 Parasiten: Schistosomen, Taenien, Filarien V Bei steriler Gelenkflüssigkeit evtl. Versuch gentechnologisch bei devitalen Erregern Erregergenom nachzuweisen. GENTAMICIN Material : Referenz : 253 GENTAMICIN 2ml Serum Therapeutischer Bereich: Min: 0,5 –2,0 mg/L Max: 6 - 10 mg/L Methode: FPIA Toxisch ab: > 10 mg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Zusätzlich zur Serumspiegelbestimmung Kontrolle der Nierenfunktion. GERINNUNGSFAKTOREN * Material : Referenz : 5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand gefroren, Spezialversandgefäß im Labor anfordern s. Faktoren Indikation: Verdacht auf angeborenen oder erworbenen Faktormangel, Abklärung eines pathologischen Suchtestes ( TPZ, PTT, PTZ) , Blutungsneigung, Thrombophilie GERINNUNGSSTATUS s. Fibrinogen s. Partielle Thromboplastinzeit s. Thrombinzeit s. Thromboplastinzeit (Quick) s. Thrombozyten Befundkombinationen, Ursachen und weiterführende Diagnostik: (nach Barthels und Poliwoda) 254 Befund Quick PTT I II Pathologisch Pathologisch III IV V VI VII VIII IX X Pathologisch Pathologisch Pathologisch Normal Normal Normal Normal Pathologisch Pathologisch Pathologischnormal Pathologisch Pathologisch Normal Pathologisch Pathologisch Pathologisch Normal Normal XI Normal Normal XII Normal Normal Thrombinzeit Pathologisch Normal Thrombozyten Pathologisch pathologisch Pathologisch Normal Normal Normal Normal Pathologisch Pathologisch Pathologisch Normal Normal Normal Normal Normal Normal Normal Normal NormalPathologisch Pathologisch Normal Normal Blutungszeit Pathologisch Pathologischnormal Normal Normal Normal Normal Pathologisch Normal Normal NormalPathologisch PathologischNormal Pathologisch Befund Quick PTT XIII Normal Pathologisch XIV Normal Normal Thrombinzeit NormalPathologisch Normal Thrombozyten Pathologisch vermindert Normal Blutungszeit Normal Pathologisch Normal Befundkombination I: Mögliche Ursachen: gleichzeitige schwere Störung der Fibrinbildung und Thrombozytenfunktion. - schwere Verbrauchskoagulopathie mit reaktiver Fibrinolyse - Heparintherapie der Verbrauchskoagulopathie mit u. ohne reaktive Fibrinolyse - Kombination von Gerinnungsstörungen unterschiedlicher Genese. Weiterführende Diagnostik: - Fibrinogenbestimmung - Teste mit thrombinähnlichen Enzymen (Reptilase, Batroxobin, Thrombinkoagulase) - D- Dimere - Einzelfaktorenbestimmung (Faktor V, X, AT III) - Bestimmung von spez. Reaktionsprodukten (Prothrombinfragmente 1+2, ThrombinAntithrombin- III- Komplex, Fibrinmonomere, Fibrinopeptid A, D- Dimere, Plasminα2- Antiplasmin- Komplex, Fibrinogen- Spaltprodukte). Befundkombination II: Mögliche Ursachen: - Verbrauchskoagulopathie (leichtere Formen als Befundkombination I) - Verbrauchskoagulopathie mit geringer reaktiver Fibrinolyse - Komplexe erworbene Gerinnungsstörungen (Lebererkrankungen, Aszites, Blutverluste, Massivtransfusionen) - Heparineffekt Weiterführende Diagnostik: - Fibrinogen - Einzelfaktorenbestimmung (Faktor II, V, VII, X) - weitere Teste evtl. wie unter Befundkombination I Befundkombination III: Mögliche Ursachen: Störung der Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin - Heparinspiegel von > 1 E/ml Plasma - Gleichzeitige Heparin und Cumarintherapie - Hyperfibrinolyse - Protaminchloridüberdosierung - Mangel an gerinnbarem Fibrinogen, Hypofibrinogenämien, Afibrinogenämie - Physiologischer Befund bei Neugeborenen - Serum statt Plasma - Pathologische Inhibitoren, z.B. bei Myelomen Weiterführende Diagnostik: - Fibrinogenbestimmung - Teste mit thrombinähnlichen Enzymen (z.B. Reptilase etc.) - Kryofibrinogennachweis - evtl. Einzelfaktorenbestimmung (Faktor II, VII oder X) - Fibrinogen- bzw. Fibrinspaltprodukte 255 Befundkombination IV: Mögliche Ursachen: - Erworbene Synthesestörung des Prothrombinkomplexes (Vitamin K- Mangel, Cumarintherapie, Leberfunktionsstörung) - Komplexe Gerinnungsstörungen unterschiedlicher Genese (kombinierte Therapie mit Cumarinen und Heparin, abklingende fibrinolytische Therapie und Cumarintherapie) - Angeborene oder erworbene Verminderung eines der Faktoren II, V oder X - Faktor V- Inhibitoren - Lupus- Antikoagulanz - Physiologisch beim Neugeborenen Weiterführende Diagnostik: - Einzelfaktorenbestimmung II, V, VII, IX und X - Fibrinogenbestimmung - Bestimmung der Fibrinogenspaltprodukte - Inhibitorteste Befundkombination V: Mögliche Ursachen: - Erworbene Synthesestörung des Prothrombinkomplexes - Angeborener oder erworbener Faktor VII- Mangel - Erworbene Synthesestörung des Prothrombinkomplexes bei gleichzeitiger Hyperkoagulabilität - Physiologisch bei Neugeborenen Weiterführende Diagnostik: Anamnese, evtl. Einzelfaktorenbestimmung II, V, VII, X Befundkombination VI: Mögliche Ursachen: - Angeborener Faktorenmangel des Intrinsic- Systems (Faktoren IX, VIII, X, XI, XII sowie Faktoren des Kallikrein- Kinin- Systems) - Inhibitoren des Gerinnungssystems - Heparineffekt bei niedriger Dosierung - Aprotinintherapie - Hoher Hämatokrit - Unterfüllung der Blutprobe bei vorgegebener Citratmenge Weiterführende Diagnostik: - Einzelfaktorbestimmungen - Inhibitornachweis - Heparineffekt - Willebrand- Faktor - Ristocetin- Cofaktor Befundkombination VII: Mögliche Ursachen: Kombinierte Störung des Intrinsic- Systems und der Thrombozytenfunktion. - Willebrand- Syndrom - Komplexe Störungen unterschiedlicher Genese - Faktor XI- Mangel 256 Weiterführende Diagnostik: - Bestimmung der Faktor VIII- Aktivität - Willebrand- Faktor - Ristocetin- Cofaktor - Thrombozytenaggregation Befundkombination VIII: Mögliche Ursachen: - Heparineffekt - Fibrinpolymerisationsstörungen Weiterführende Diagnostik: - Teste mit thrombinähnlichen Enzymen (s.o.) - Fibrinspaltprodukte - Fibrinogenbestimmung - Einzelfaktorenbestimmung Befundkombination IX: Mögliche Ursachen: - Heparineffekt - Fibrinpolymerisationsstörungen - Thrombininhibitor Weiterführende Diagnostik: s. Befundkombination VIII Befundkombination X: Mögliche Ursachen: - Verbrauchskoagulopathie mit reaktiver Fibrinolyse - Verbrauchskoagulopathie mit gleichzeitiger Heparintherapie - Fibrinpolymerisationsstörungen - Komplexe Gerinnungsstörungen verschiedener Genese - Pathologischer Quicktest mit verlängerter Thrombinzeit bei verschiedenen Krankheitsbildern (z.B. Riesenzellarteriitis und Polymyalgie, hypernephroides Karzinom, Amyloidose) Weiterführende Diagnostik: s. Befundkombination VIII Befundkombination XI: Mögliche Ursachen: - Thrombozytopenie unterschiedlicher Genese - Thrombozytopenie mit gleichzeitiger Thrombopathie - Verbrauchskoagulopathien - Willebrand- Syndrom Typ IIb Weiterführende Diagnostik: - Diagnostik der Thrombozytopenie - Plättchenfunktionstest - Diagnostik der Verbrauchskoagulopathie (s. Befundkombination I und II) - Faktor XIII- Bestimmung (insbesondere bei Leukämien) 257 Befundkombination XII: Mögliche Ursachen: - Thrombasthenie Glanzmann und andere Thrombozytenfunktionsstörungen - Atypisches Willebrand- Syndrom - Erworbene Thrombozytenfunktionsstörungen Weiterführende Diagnostik: - Thrombozytenfunktionsteste - Thrombelastogramm - Bestimmung der Faktor VIII- Aktivität, des Willebrand- Faktors und des Ristocetin- Cofaktors - Prothrombinverbrauchstest Befundkombination XIII: Mögliche Ursachen: heparinbedingte Thrombozytopenien Befundkombination XIV: Mögliche Ursachen: - Normale Gerinnungsanalyse, lokale Blutungsursache - Angeborener oder erworbener Faktor XIII- Mangel - Angeborener oder erworbener α2- Antiplasminmangel - Latente Verbrauchskoagulopathie - Latente Fibrinolyse - Milde angeborene Koagulopathien - Milde Plättchenfunktionsstörungen Weiterführende Diagnostik: - Anamnese - Fahndung nach lokaler Blutungsquelle - Bestimmung von Faktor XIII und α2- Antiplasmin - Bestimmung von Einzelfaktoren und Fibrinogen - Prothrombinverbrauchstest und Plättchenfunktionsteste GESTAGENE s. Progesteron s. 17α- Hydroxyprogesteron s. Pregnandiol s. Pregnantriol s. Pregnantriolon GESTAGEN- TEST Indikation: Erster Schritt zur Abklärung einer Amenorrhoe nach Ausschluss einer Gravidität bzw. anatomischer Ursachen einer Amenorrhoe. Testdurchführung: Einnahme von Gestagenen. Es gibt zahlreiche Präparate, welche einmalig oder über mehrere Tage eingenommen werden müssen. Beurteilung: 258 Kommt es innerhalb weniger Tage nach Beendigung der Medikation zu einer Blutung, ist der Test positiv, da ein durch ausreichende basale Östrogenproduktion stimuliertes Endometrium durch das Gestagen sekretorisch umgewandelt wurde. γ- GT [Gamma-Glutamyl-Transpeptidase, GGT] Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA) Hämolyse vermeiden Methode: Photometrie Frauen: < 38 U/L Männer: < 55 U/L IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C Standardmethode) : 0,467 Kinder: 1 – 7 Tage 8 – 30 Tage 1 – 3 Monate 4 – 6 Monate 7 – 12 Monate 1 - 3 Jahre 4 – 6 Jahre 7 – 9 Jahre 10 – 11 Jahre 12 – 13 Jahre 14 – 19 Jahre weiblich 18 – 148 16 – 140 16 – 140 13 – 123 8 – 59 2 – 15 5 – 17 9 – 20 12 – 23 10 – 20 6 – 23 männlich in U/L 25 – 168 23 – 174 16 – 147 5 – 93 8 – 38 2 – 15 5 – 17 9 – 20 12 – 25 12 – 39 6 – 30 Indikation: Verdacht auf Erkrankungen der Leber und Gallenwege und Differentialdiagnose von Lebererkrankungen., In Kombination mit anderen Parametern Kontrolle des chronischen Alkoholismus. Die Erhöhung der γ- GT ist einerseits einer der sensibelsten Hinweise auf eine Leber- Gallen- Erkrankung, findet sich andrerseits als isolierte Erhöhung auch relativ häufig ohne Vorliegen einer klinisch evidenten Leber- oder Gallenwegserkrankung. Isolierte Erhöhungen können durch medikamentenbedingte Induktion der γ- GT- Synthese, Alkohol, raumfordernde Leberprozesse, subklinische Behinderung des Gallenflusses, Fettleber und chronische Leberstauung bei Herzerkrankungen bedingt sein. Eine Differenzierung des Cholestase- Syndroms kann nach Ausschluss eines extrahepatischen Gallengangsverschlusses aufgrund der Höhe des Quotienten γ- GT/SGPT erfolgen: Erkrankung Akute Virushepatitis Chronische Hepatitis intrahep. Cholestase Zirrhose ohne primär biliäre Zirrhose Fettleber Primär biliäre Zirrhose Extrahep.Verschlussikterus Metastasenleber <1 > 98 % ~ 75 % ~ 35 % ~ 10 % 0% 0% 0% 0% γ- GT/SGPT 1-6 <1% ~ 25 % ~ 45 % ~ 65 % ~ 90 % ~ 60 % ~ 40 % ~ 20 % >6 <1% <1% ~ 20 % ~ 25 % ~ 10 % ~ 40 % ~ 60 % ~ 80 % Eine isolierte Medikamentenbedingte Induktion der γ- GT- Synthese übersteigt nicht das 3fache des oberen Referenzbereiches. ↑ Hepatitis, Alkoholismus, Cholangitis, Cholestase, Leberkarzinom, Lebermetastase, Verschlussikterus, Leberzerfallskoma, Fettleber, M. Crohn, Herzinsuffizienz, Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Nephrose, Nierenkarzinom, Hämochromatose 259 GHB * s. γ-Hydroxy-Buttersäure („liquid ecstasy“) GHRH- TEST * [Wachstumshormon- Releasing- Hormon- Test] 1 ml Serum je Blutentnahme Indikation: Differentialdiagnose des Wachstumshormonmangels. Der Test ermöglicht eine Unterscheidung zwischen einer Sekretionsstörung im Hypothalamus und einem Ausfall der Hypophyse. Messparameter: STH Testdurchführung: Intravenöse Gabe von 100 µg GHRH; bei Kindern 1-2 µg/kg Körpergewicht GHRH oder 1 µg/kg Körpergewicht s.c. für 5 Tage (nach längerem Ausbleiben der Stimulation der Hypophyse durch GHRH) Blutentnahme: vor Injektion sowie 30 und 60 Minuten nach Injektion. Beurteilung: Ein STH- Anstieg über 10 ng/ml gilt als normal. Werden höhere Werte erreicht, liegt entweder kein GH- Mangel vor, was bei Werten > 40 µg/L unwahrscheinlich ist, oder die Ursache des GH- Mangels ist hypothalamischer Natur. 50 % aller Patienten mit idiopathischem hGH- Mangel zeigen einen schwachen Anstieg der GH- Spiegel nach GRH, was darauf hinweist, dass in diesen Fällen nicht ein Mangel an hGH- produzierenden somatotropen Zellen vorliegt, sondern eine fehlende Anlage der GRF sezernierenden Neurone im Hypothalamus die Ursache eines Minderwuchses ist. Mögliche Nebenwirkungen: Gesichtsröte, metallischer Geschmack auf der Zunge GILBERT- SYNDROM [M. MEULENGRACHT] * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR u. Schmelzpunktanalyse der TArepeats im UGT1A1- Promoter Indikation: DD der Hyperbilirubin- Syndrome GLATTE MUSKULATUR- AK * [AK gegen glatte Muskulatur, SMA, GMA] Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Indikation: Die Bestimmung von Antikörpern gegen glatte Muskulatur (SMA, anti- smooth- muscleantibody) ist hilfreich bei der Differentialdiagnose von Lebererkrankungen. In rund 70 % der Fälle von chronisch- aktiver Hepatitis lässt sich ASMA nachweisen. Der Antikörper erscheint auch bei etwa 10 % der Patienten mit primär biliärer Zirrhose und kann transient bei Virusinfektionen (z.B. infektiöser Mononukleose) auftreten. Im Zusammenhang mit einzelnen Tumoren (Melanom, Ovarialkarzinom) wurden ebenfalls Titeranstiege berichtet. Der SMA fällt bei Lupus erythematodes im Allgemeinen negativ aus. (s. auch Hepatitis- Autoantikörper) ↑ Autoimmune Hepatitis Typ I, Virushepatitis, Postmyokardinfarkt- Syndrom, Postcardiotomie- Syndrom 260 GLIADIN-AK (IgA, IgG) * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Zoeliakie- Ausschlussdiagnostik IgG: negativ IgA: negativ Methode: EIA Indikation: Verdacht auf Gluten- sensitive Enteropathie Klinisch relevant sind hochtitrige IgG- Antikörper sowie der Nachweis von IgA- AK. IgA- AK gegen Gliadin finden sich fast ausschließlich bei Zöliakie. Ein positiver IgA- AK- Nachweis sollte bioptisch bestätigt werden. Darüber hinaus eignet sich der IgA- AK- Nachweis zur Verlaufskontrolle der diätetischen Maßnahmen. Gliadin- IgA- AK normalisieren sich 3-6 Monate nach glutenfreier Ernährung und lassen sich etwa 3 Monate nach Gluten- Zufuhr wieder nachweisen. Die Zoeliakie zeigt eine hohe Assoziation mit HLA- DQw2, DR3, DR5 oder DR7 und HLA- B8. Bei dringendem Verdacht auf Zoeliakie und negativem Gliadin- IgA- AK- und Gewebs- Transglutaminase- AK- Nachweis IgA im Serum bestimmen, da bei der Zoeliakie ein selektiver IgA- Mangel vorliegen kann. ↑ Zöliakie (75-90 %), Enteropathie glutenempfindliche (Kindesalter 90-100 %), Colitis ulcerosa (10-20 %), M. Crohn (40-50 %), Dermatitis herpetiformis Duhring (40-50 %), Schleimhautpemphigoid (10-20 %) GLIBENCLAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Verstärkte Wirkung: Anabolika, Allopurinol, Beta-Blocker, Biguanide, Chloramphenicol, Clofibrat, Cumarine, Guanethidin, MAO- Hemmer , Phenylbutazon, Probenecid, Salicylate, Sulfonamide, Tetracycline, Alkohol Verminderte Wirkung: Azetazolamid, Indomethacin, Diazoxid, Glukagon, Kontrazeptiva, Saluretika, Kortikoide, Phenothiazine, Schilddrüsenhormone, Sympathikomimetika. Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. GLIBORNURID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 261 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Verstärkte Wirkung: Beta-Blocker, Chloramphenicol, Clofibrat, Coumarine, Cyclophosphamid, MAOHemmer , Phenylbutazon, Salicylate, Sulfonamide, Tetracycline, Tuberkulostatika Verminderte Wirkung: Kontrazeptiva, Diuretika, Chlorpromazin, Kortikoide, Schilddrüsenhormone, Rifampicin, Sympathikomimetika GLOBALER HYPOPHYSENSTIMULATIONS- TEST MIT RELEASING- HORMONEN Indikation: Verdacht auf komplette oder partielle Hypophysenvorderlappeninsuffizienz Nach 2 stündiger Ruhepause erfolgt die Untersuchung am liegenden Patienten. Um 8 Uhr nach einem leichten Frühstück Legen eines Venenkatheters. Um 10 Uhr i.v. Injektion folgender Releasing- Hormone (innerhalb von 30 Sekunden nacheinander): CRH human 100 µg, GHRH 1-44 100 µg, TRH 200 µg, LHRH 100 µg Blutentnahme: ACTH, Kortisol, LH, FSH, Prolaktin, TSH und STH 2 und 1 Stunde vor Injektion sowie 15, 30, 45 und 60 Minuten nach Injektion. Beurteilung: siehe Befund. Die beobachteten Reaktionen der Hormone sind nicht identisch mit denen bei Einzelstimulation mit dem jeweiligen Releasinghormon. Zur endgültigen Beurteilung müssen die peripheren Hormonwerte mit herangezogen werden. Nebenwirkungen: Gelegentlich Hitzegefühl, Schwindel, Harndrang und Flush. GLOMERULÄRE BASALMEMBRAN- AK [AK gegen glomeruläre Basalmembran, GBM] Material : 1 ml Serum Methode: EIA Referenz : < 20 RE/ml Indikation: Goodpasture- Syndrom, pulmonal- renales Syndrom, Glomerulonephritis. GBM ist pathognomonisch für Anti- GBM- Glomerulonephritiden, die bis zu 2 % aller Glomerulonephritiden ausmachen. In Fällen ohne Lungenbeteiligung finden sich die Ak zu ca. 60 %, beim GoodpastureSyndrom mit Lungenbeteiligung zu 90 %. Einige Ak gegen GBM reagieren auch mit tubulärer Basalmembran. AK gegen tubuläre Basalmembran, die nicht mit GBM reagieren, treten bei interstitiellen Nephritiden auf. ↑ Goodpasture- Syndrom, Glomerulonephritis rapid progressive, Lungenbluten GLUKAGON * Material : Referenz : 1 ml EDTA- Plasma Versand gefroren. 12 Std. Nahrungskarenz vor Blutentnahme s. Befund Indikation: Verdacht auf Glukagonom Das Glukagonom tritt in 3 unterschiedlichen Formen auf. Bei der ersten finden sich klinisch ein milder Diabetes, Gewichtsverlust, ein migratorisches nekrolytisches Erythem sowie eine Anämie und venöse 262 Thrombosen. Der Glukagonspiegel ist meistens > 1000 pg/ml. Die zweite Form zeigt einen ausgeprägten Diabetes, die dritte eine multiple endokrine Neoplasie. Bei diesen beiden letzten Formen ist der Glukagonspiegel oft niedriger als beim Typ I. ↑ Glukagonom, Akromegalie, Diabetes mellitus, Leberzirrhose, akute Pankreatitis, chronisches Nierenversagen Glukagon- Stimulationstest Indikation: Verdacht auf Phäochromozytom. Eine Plasma- Noradrenalinkonzentration > 2000 ng/L ist für ein Phäochromozytom beweisend. Ein Clonidin- Suppressionstest ist nur dann sinnvoll, wenn die PlasmaNoradrenalinkonzentration > 750 ng/L beträgt. Ein Glukagon- Stimulationstest empfiehlt sich bei PlasmaNoradrenalinkonzentrationen im Referenzbereich bzw. < 1200 ng/L. Prinzip: Glukagon führt zur Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin aus dem Phäochromozytom Messparameter: Adrenalin, Noradrenalin Testdurchführung: Nach basaler Blutdruckmessung und Blutentnahme (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) für die Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin am liegenden Patienten Gabe von 1 mg Glukagon i.v.. Weitere Blutdruckmessung und Blutentnahmen (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) nach 2-3 Minuten unter Ruhebedingungen. Antihypertensive Therapie bis auf α- Antagonisten 2 Tage vorher absetzen. Bei RR- Anstieg auf < 200 mm Hg 5 mg Phentolamin i.v. verabreichen. Beurteilung: Der Test ist positiv, wenn die Noradrenalinkonzentration über das Dreifache des Referenzwertes ansteigt. GLUKOSE IM LIQUOR Material : Referenz : 1 ml Liquor im Na- Fluorid- Röhrchen 40 - 70 mg/dl (≈ 60 % des Blutzuckerwertes, daher empfiehlt sich die gleichzeitige Blutzuckerbestimmung) Methode: Photometrie mg/dl x 0.0555 = mmol/L ↑ Hyperglykämie diabetische, Enzephalitis, Lues ↓ Meningitis, Meningitis tuberculosa, Meningiosis, Hypoglykämie GLUKOSE IM PLASMA [BLUTZUCKER] Material : Referenz : 2 ml Blut im Na- Fluorid- Röhrchen. Gut mischen. Plasma/ Serum nüchtern Erwachsene: 74 – 106 mg/dl Kinder: 60 – 100 mg/dl Nüchternblutzucker: 8-10 Std. nach letzter Nahrungsaufnahme Methode: Photometrie Hämolysat Erwachsene: 60 – 100 mg/dl mg/dl x 0.0555 = mmol/L Indikation: Diabetes mellitus, Diagnostik und Verlaufskontrolle, Beurteilung des Kohlenhydratstoffwechsels, Hypoglykämie- Verdacht 263 ↑ Diabetes mellitus, Adrenalin, Phäochromozytom, Akromegalie, Tyrosinose, Pankreatitis, Vitamin B1Mangel, Hyperthyreose, Wernicke- Enzephalopathie, M. Cushing, Hämochromatose, Hyperaldosteronismus, Dehydratation, Urämie, Verbrennung ↓ Inselzelltumor, Dumping- Syndrom, Hypothalamusaffektion, Hypopituitarismus, M. Addison, Hepatopathie, Anorexie, Hunger, Erbrechen, Diarrhoe, Zöliakie, Hypothyreose, Cholangitis, Hypophyseninsuffizienz, NNR- Insuffizienz, Reye- Syndrom, Fieber, Hypoglykämie idiopathische infantile, Hypoglykämie ketotische, Neugeborenenhypoglykämie, Hypoglykämie leucinempfindliche, Galaktosämie, Alkoholismus, Glykogenose, Fruktoseintoleranz, Glukose- 6-P- Mangel, Glukosurie renale, Tumor abdominell, Von Gierke- Syndrom, Hyperinsulinismus, Fetopathia diabetica, α - ZellMangelsyndrom, Inselzelladenom, ß- Zell- Hyperplasie, Fettleber, Paraneoplasie- Syndrom, Prozess zerebraler, Mangelgeborenes, Krampfanfall GLUKOSE IM URIN Material : Referenz : 5 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben. Vorlage von 1,0 g Natriumazid Methode: Photometrie < 15 mg/dl Indikation: Erkennung einer diabetischen Stoffwechsellage, Therapiekontrolle des Diabetes mellitus GLUKOSE- 6-PHOSPHAT- DEHYDROGENASE- DEFIZIENZ * [FAVISMUS] (G- 6-PDH) Material : Referenz : 5 ml frisches EDTA- Blut s. Befund Methode: Photometrie Molekulargenetik: s. Befund Molekulargenetik: Methodik: Stufe 1: Mutationsanalyse Exon 6 des G6PDH- Gens. Nachweis der S188F- Mutation mit anschließender Sequenzierung. Stufe 2: Komplettsequenzierung des Gens G6PDH- Indikation: Hämolytische Anämie nach Einnahme von Nalidixinsäure, Nitrofurantoin, Phenacetin, hohen Dosen von Vitamin C, Sulfonamiden und einigen Antimalariamitteln, nach Fava- Bohnen, bei diabetischer Azidose und nach Infektionen ↓ Anämie hämolytische GLUKOSE POSTPRANDIAL Indikation: Verdacht auf latenten Diabetes mellitus. Diese Bestimmung empfiehlt sich, wenn der Nüchternblutzucker > 140 mg/dl ist. Werte über 200 mg/dl sprechen für einen manifesten Diabetes mellitus. 264 GLUKOSETOLERANZ- TEST (2 STUNDEN- TEST) [oGTT] Material : Referenz : 2ml Natriumfluoridplasma oder Serum Indikation: Verdacht auf gestörte Glukosetoleranz, postprandiale Blutglukosekonzentrationen außerhalb des oberen Referenzbereiches, Nüchternglukosekonzentrationen im Grenzbereich, Verdacht auf renalen Diabetes, familiäre Disposition, Glukosurie mit normalen nüchtern- und postprandialen Glukosewerten, Schwangere mit Glukosurie, isolierte Polydipsie. Kontraindikation: Manifester Diabetes mellitus (Nüchternblutzucker > 140 mg/dl), Zustand nach Billroth- II- OP, Malabsorptionssyndrome, schwere Herz- Kreislauf- Erkrankungen. Testdurchführung: Mindestens 3 Tage vor dem Test übliche Eßgewohnheiten (mindestens 150-200 g Kohlenhydrate/d). Falls möglich, 3 Tage vor dem Test störende Medikamente absetzen: Thiazide, Kortikosteroide, hormonelle Kontrazeptiva, Laxantien, Nikotinsäure, Nitrazepam, Phenothiazine, Schilddrüsenhormone, nichtsteroidale Antirheumatika. Fortsetzung der normalen körperlichen Tätigkeit. Während des Testes kein Stress, nicht rauchen. Am Untersuchungstag Abnahme eines Nüchternblutzuckers. Anschließend erhält der Patient 75 g Glukose (WHO- Empfehlung) in 400 ml Wasser oder Tee. Dosierung bei Kindern: 1.75 g Glukose/kg KG, jedoch nicht mehr als 75 g, die in 5 Minuten getrunken werden sollten. Weitere Blutentnahme nach 2 Stunden, evtl. auch nach 30, 60 und 90 Minuten. Am Testende frisch gelassenen Urin auf Glukose untersuchen. Während des Testes soll der Patient nicht liegen und keine körperliche Arbeit verrichten. Bewertung: Glukosespiegel im venösen Plasma und kapillären Vollbluthämolysat (mg/dl) Nüchtern1 2h- OGTT Normale Glukosetoleranz (NGT) < 100 < 140 Abnorme Nüchternglukose (IFG) 100-125 Gestörte Glukosetoleranz (IGT) < 126 140-199 Diabetes mellitus (DM) ≥ 126 ≥ 200 1 nach mindestens 8 stündiger Fastenperiode Blutglukosegrenzwerte der Epidemiologischen Studiengruppe der Europäischen Diabetes- Gesellschaft für den oralen Glukosetoleranztest nach Belastung mit 100 g Glukose oder 100 g Oligosacchariden. Bei Kindern sollte der 120-Minuten- Wert < 140 mg/dl sein. Zwischenwerte (nach 30, 60 und 90 Minuten) sind unauffällig, wenn sie unter 200 mg/dl liegen. Entscheidend ist der 2-Stundenwert. Er ist unauffällig, wenn er im Vollblut unter 180 mg/dl und im Plasma unter 200 mg/dl liegt Diagnostische Kriterien des Diabetes mellitus (Dtsch Ärztebl. 1998; 95 (49), A-3144) 1 Symptome des Diabetes und Plasmaglukose > 200 mg/dl/11,1 mmol/L (Glukose im kapillären Vollblut > 200 mg/dl/11,1 mmol/L) zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages (ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der letzten Mahlzeiteneinnahme). Die klassischen Symptome des Diabetes sind: Polyurie, Polydipsie und 265 sonst nicht zu erklärender Gewichtsverlust oder 1 Nüchtern- Plasmaglukose > 126 mg/dl/7,0 mmol/L (Glukose im kapillären Vollblut > 110 mg/dl/6,1 mmol/L). Nüchtern bedeutet: Keine Kalorienzufuhr für wenigstens acht Stunden oder 12h - Plasmaglukose > 200 mg/dl/11,1 mmol/L (Glukose im kapillären Vollblut > 200 mg/dl/11,1 mmol/L) während eines OGTT. Testdurchführung nach WHO-Richtlinien mit 75 g Glukose (oder äquivalenter Menge hydrolysierter Stärke), aufgelöst in Wasser. Ohne die eindeutigen Zeichen der Hyperglykämie mit metabolischer Dekompensation müssen die Ergebnisse der Glukosebestimmung durch Wiederholungsmessungen zu einem späteren Zeitpunkt bestätigt werden. Die Anwendung des oralen Glukosetoleranztests (OGTT) wird für die klinische Routine nicht empfohlen. Die der Diagnose eines Diabetes zugrunde liegende Glukosemessung muss mit einer qualitätskontrollierten Labormethode erfolgen. Geräte, die zur Selbstmessung durch den Patienten konzipiert sind, eignen sich hierfür nicht Gestationsdiabetes Empfehlung der Deutschen Diabetesgesellschaft : In der 24.-28. SSW Screening auf Gestationsdiabetes mit 50 g OGTT. Bei Risikopatientinnen zusätzlich im ersten Trimenon. Bei Überschreiten folgender 60- Minutenwerte besteht der Verdacht auf eine gestörte Glukosetoleranz: Kapilläres Vollblut Venöses Vollblut Venöses Plasma Kapilläres Plasma Glukose 60 ´- Wert 140 mg/dl 120 mg/dl 140 mg/dl 160 mg/dl Als Bestätigungstest wird ein OGTT mit 75 g Glukose durchgeführt. Ein Gestationsdiabetes liegt vor, wenn mindestens 2 der in der Tabelle aufgeführten Werte überschritten werden: Blutentnahme Nüchternwert 60- Min.- Wert 120 Min.- Wert Venöses Vollbluthämolysat > 85 mg/dl > 165 mg/dl > 140 mg/dl Kapilläres Vollbluthämolysat > 90 mg/dl > 180 mg/dl > 155 mg/dl Venöses Plasma Kapilläres Plasma < 95 mg/dl > 180 mg/dl > 155 mg/dl < 95 mg/dl > 200 mg/dl > 170 mg/dl Beim Risikokollektiv besteht ein Risiko für die Manifestation eines Typ 2 –Diabetes postpartal mit 15 % bzw. nach 10 Jahren mit 50 % GLUKOSE- TOLERANZTEST intravenös s. Insulin GLUKOSETOLERANZ- TEST (3 STUNDEN- TEST) [AKROMEGALIE- DIAGNOSTIK] Indikation: Akromegalie- Diagnostik Der Patient sollte 3 Tage vor Durchführung des Testes > 150 g Kohlenhydrate/d zu sich genommen haben. Aus den Proben 0, 30, 60, 120 und 180 Minuten Bestimmung von STH, Insulin und Blutzucker. Ein deutlicher Abfall der STH- Werte bei nicht überschießendem Anstieg der Blutzuckerwerte spricht gegen das Vorliegen einer Akromegalie. Bei Akromegalie findet sich ein Anstieg der Insulinwerte und meist ein fehlender Abfall bzw. ein paradoxer Anstieg der STH- Werte und häufig auch ein überschießender Blutzuckeranstieg. Referenzwerte für Insulin nach oraler Glukosebelastung: 0 Minuten 30 Minuten 60 Minuten 120 Minuten 266 5 - 25 µIU/ml 20 - 112 µIU/ml 29 - 88 µIU/ml 22 - 79 µIU/ml 180 Minuten 4 - 62 µIU/ml GLUKOSETOLERANZ- TEST (5 STUNDEN- TEST) [oGTT] Indikation: Zur Differentialdiagnose vermuteter oder gesicherter Hypoglykämien. Kontraindikationen wie beim oralen Glukosetoleranz- Test. Vorbereitung des Patienten und Testdurchführung wie beim oralen Glukosetoleranz- Test. Blutentnahmen jedoch wie folgt: Basalwert, dann weitere Blutentnahmen nach 30, 60, 120, 180, 240 und 300 Minuten. Bestimmt werden Blutzucker (gelbes Röhrchen) und Insulin (Serum umgehend ins Labor zum Einfrieren bis zur Bestimmung). Beurteilung: Vegetative Hypoglykämie: 2 - 4 Stunden (bei Gastrektomie 1 - 2 Std.) nach Glukosebelastung klinisch Hypoglykämie- Zeichen. Blutzuckerwerte jedoch selten unter 60 mg/dl. Diabetische reaktive Hypoglykämie: Besonders langsamer Anstieg der Glukose- Werte, die jedoch länger als normal erhöht bleiben und mit verzögerter und verlängerter Insulin- Ausschüttung einhergehen. Nach 3 - 6 Stunden leichte Hypoglykämie. α - GLUKOSIDASE * Material : Referenz : 1 ml Sperma, tiefgefroren Methode: Photometrie s. Befund Indikation: Infertilität α- Glukosidase normal + Oligo- /Azoospermie = testikuläre Schädigung α- Glukosidase erniedrigt + Oligozoospermie = Inkompletter Verschluss der ableitenden Samenwege auf Höhe des NH- Kopfes α- Glukosidase erniedrigt + Azoospermie = Kompletter Verschluss der ableitenden Samenwege auf Höhe des NH- Kopfes α- Glukosidase nicht messbar + Azoospermie = Verschluss der ableitenden Samenwege distal des NHKopfes GLUTAMAT- DEHYDROGENASE [GLDH] Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat, Oxalat) Stabilität: ??? Frauen: < 5.0 U/L Männer: < 7.0 U/L Methode: Photometrie IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C Kinder 1 – 30 Tage 1 – 6 Monate in U/L < 10 < 7,0 267 GLUTAMAT- DEHYDROGENASE [GLDH] Standardmethode) : 0,930 7 – 12 Monate 1 - 2 Jahre 2 – 3 Jahre 4 – 16 Jahre < 6,0 < 5,0 < 4,0 < 5,0 Indikation: Verdacht auf Leberparenchymschädigung und Beurteilung des Ausmaßes einer Leberparenchymschädigung, DD von Lebererkrankungen Die GLDH wird bei entzündlichen Lebererkrankungen kaum freigesetzt, sie ist ein Maß für die Nekrose von Hepatozyten. ↑ Leberdystrophie akute, Leberzerfallskoma, Peritonitis, Leberzirrhose, Verschlussikterus, Leberkarzinom, Lebermetastase, Hepatitis, Rechtsherzversagen, protrahiert verlaufendes toxisches Kreislaufversagen, Cor pulmonale nach Lungenembolie GLUTAMAT- OXALACETAT- TRANSAMINASE GLUTAMAT- PYRUVAT- TRANSAMINASE s. GOT s. GPT GLUTAMIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum: 3 Monate - 6 Jahre: 6.9-10.9 mg/dl 6-18 Jahre: 5.2-10.8 mg/dl Erwachsene: 5.7-10.4 mg/dl 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) 2 ml Liquor Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS mg/dl x 68,5 = µmol/L s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primär renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 2000 Säuglinge: bis 2000 Kleinkinder: bis 1500 Schulkinder: bis 1000 Erwachsene: 160-500 mg/d x 6.85 = µmol/d Liquor: Neugeborene: 3 Monate - 2 Jahre: 2-10 Jahre: Erwachsene: 10.34 ± 3.6 mg/dl 7.27 ± 1.3 mg/dl 6.76 ± 1.2 mg/dl 8.61 ± 0.5 mg/dl Indikation: Serum: hepatische Enzephalopathie (Werte korrelieren besser mit dem klinischen Verlauf als die BlutAmmoniak- Werte), Hyperammonämie Typ I und II, Reye- Syndrom 268 Urin: Hartnup- Syndrom, generalisierte Aminoazidurie Liquor: hepatische Enzephalopathie GLUTAMINSÄURE * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum: Frühgeborene: Neugeborene: 6 Monate - 3 Jahre: 3-10 Jahre: 6-18 Jahre: Erwachsene: 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 0.96 ± 0.51 mg/dl 0.29 - 1.57 mg/dl 0.28 - 1.47 mg/dl 0.34 - 3.68 mg/dl 0.10 - 0.96 mg/dl 0.21 - 2.82 mg/dl mg/dl x 68.0 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 1000 Säuglinge: bis 1000 Kleinkinder: bis 800 Schulkinder: bis 300 Erwachsene: 10 - 33 mg/d x 6.8 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Dicarboxyaminoazidurie GLUTATHION- REDUKTASE * [ERYTHROZYTENENZYME] Material : Referenz : 1 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Photometrie s. Erythrozytenenzyme Indikation: Riboflavinmangel GLUTATHION- S- TRANSFERASE * Material: 10 ml Heparinblut Methode: GC, PCR Referenz : s. Befund Indikation: Bei den Glutathiontransferasen handelt es sich um eine Enzymfamilie, die eine wichtige Rolle bei der Entgiftung und Elimination bestimmter endogener und exogener Metabolite spielt, indem das körpereigene Glutathion auf zahlreiche Substanzen übertragen wird, die dadurch in der Regel inaktiviert werden und im weiteren Verlauf größtenteils renal als Mercaptursäuren ausgeschieden werden. Personen mit einem Enzymdefekt (bis zu 25 % der Bevölkerung) zeigen daher eine größere Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Fremdstoffen. GLUTEN- AK * [GLIADIN- AK] Material : Referenz : 269 GLUTEN- AK * [GLIADIN- AK] 1 ml Serum s. AK gegen Retikulin s. AK gegen Endomysium s. Zoeliakie- Ausschlussdiagnostik GLUTETHIMID * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el: Bei akuter Überdosierung > 40 h GLYCIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum: Frühgeborene: Neugeborene: 1-3 Monate: 2-6 Monate: 9 Monate - 2 Jahre: 3-10 Jahre: 6-18 Jahre: Erwachsene: 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 3.45 ± 2.06 mg/dl 1.68 - 3.86 mg/dl 1.32 ± 0.22 mg/dl 1.31 - 2.22 mg/dl 0.42 - 2.31 mg/dl 0.88 - 1.67 mg/dl 1.18 - 2.27 mg/dl 0.90 - 4.16 mg/dl mg/dl x 133.3 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 7500 Säuglinge: bis 5000 Kleinkinder: bis 4000 Schulkinder: bis 3000 Erwachsene: 730-4200 Indikation: Verdacht auf Hyperglycinämie Typ I und II, Iminoglycinurie Typ I und II, Glycinurie , Methylmalonazidämie, Carbamoylphosphat- Synthetasemangel α1- GLYKOPROTEIN, saures * [OROSOMUKOID] Material : 270 Referenz : α1- GLYKOPROTEIN, saures * [OROSOMUKOID] 1 ml Serum Methode: Nephelometrie 0.50 - 1.20 g/L g/L x 0.02439 = µmol/L Indikation: Verlaufsbeurteilung beim M. Crohn ↑ akute Entzündung, Virushepatitis, Hepatopathie, Leberzirrhose, chronische Polyarthritis, Polymyalgia rheumatica, LE, Karzinom, M. Crohn, Colitis ulcerosa, Herzinfarkt, Erschöpfung, chronische Niereninsuffizienz, Harnwegsinfekt ↓ Nephrotisches Syndrom, Leberzirrhose, Malnutrition, gastrointestinaler Eiweißverlust, Schwangerschaft GLYKOSAMINOGLYKANE * Material : Referenz : 10 ml Urin s. Mukopolysaccharide Aufgrund von Enzymdefekten kommt es bei den Mukopolysaccharidosen zur Speicherung von Glykosaminoglykanen und Proteoglykanen besonders im mesenchymalen Gewebe, im Nervensystem und in inneren Organen. Die Identifizierung des Enzymdefektes erfolgt durch Bestimmung der entsprechenden Enzyme in Hautfibroblasten, die nach Hautbiopsie in der Gewebekultur gezüchtet werden. Die qualitative (Berry- Test) oder quantitative Bestimmung der Glykosaminoglykane im Urin gibt in der Regel nur einen Hinweis auf das Vorliegen einer Mukopolysaccharidose, erlaubt jedoch nicht die Differenzierung. GNRH- TEST [LRH- TEST] Indikation: Differenzierung zwischen hypothalamisch und hypophysär bedingtem Hypogonadismus sowie zwischen konstitutioneller Entwicklungsverzögerung und hypogonadotropem Hypogonadismus Dem liegenden Patienten werden innerhalb 15 sec 100 µg GnRH (LRH) i.v. injiziert. Blutabnahmen: Blut für LH und FSH wird nach 0, 30 und 60 Minuten entnommen. Keine Nebeneffekte und Kontraindikationen. Interpretation: Die Antwort hängt von Geschlecht und Zyklusphase ab. Der Anstieg von LH beträgt beim Mann 20-30 mU/ml, bei der Frau in der Follikelphase 14-20 mU/ml, in der Lutealphase 50 mU/ml und zur Zeit des LHGipfels 120-200 mU/ml. Die FSH- Anstiege bewegen sich bei beiden Geschlechtern um 3 mU/ml, zum Zeitpunkt der Ovulation um 8 mU/ml. Bei negativem Ergebnis (kein LH- /FSH- Anstieg) ist der Test nach einwöchiger pulsatiler GnRH- Gabe(5µg GnRH alle 2 Stunden mittels tragbarer Pumpe) zu wiederholen, um zwischen hypothalamisch(LH- /FSH Anstieg dann nachweisbar) und hypophysär (kein LH- /FSHAnstieg) bedingtem Hypogonadismus zu unterscheiden. Bei Fehlen klinischer Pubertätszeichen gibt ein vorhandener LH- /FSH- Anstieg den Hinweis auf eine konstitutionelle Pubertas tarda. GOLD * Material : Referenz : 2 ml Serum s. Befund 10 ml Urin Indikation: Therapieüberwachung 271 Gold ist als Umweltgift bisher nicht in Erscheinung getreten. Überdosierung führt zu Hautausschlägen, gastrointestinalen Blutungen, Übelkeit, Erbrechen, Knochenmarksschädigung, Oligurie. Hautreaktionen bei Goldschmuckträgern werden fast ausschließlich bei Patienten unter Goldtherapie beobachtet. GONADOTROPINE Material : Referenz : 1 ml Serum 10 ml 24-h- Urin, gesammelt über Eisessig s. Follikelstimulierendes Hormon s. Luteinisierendes Hormon GONOKOKKEN KULTURELL Material : Referenz : Abstrich im Transportmedium möglichst innerhalb 24 Stunden ins Labor senden. Bei 36ºC lagern und warm transportieren. Evtl. gleichzeitig Chlamydienabstrich (spezielles Besteck) mitschicken. Bei längeren Transportzeiten evtl. PCR (kann aus dem Chlamydienabstrichset mitgemacht werden)veranlassen. s. Genital- und Harnröhren- Abstrich Methode: Kultur Gonokokken- PCR * Material : Referenz : Genitalabstrich (trocken) negativ 2 ml EDTA- Blut 2 ml Gelenkpunktatflüssigkeit Methode: PCR Indikation: Urethritis, Zervizitis, Adnexitis, Lymphadenitis inguinale Der Nachweis von Gonokokken DNA (PCR) empfiehlt sich insbesondere bei Patienten unter AntibiotikaTherapie oder in Fällen negativer Kultur bei bestehendem klinischen Verdacht. Bei Verdacht auf Gonokokken- assoziierte Arthritis ist die PCR Analyse eines Kniegelenkpunktats sinnvoll. GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat, Oxalat) Methode: Photometrie Männer: < 35 U/L Frauen: < 31 U/L 272 Kinder in U/L 1 – 7 Tage < 100 8 – 30 Tage < 90 1 – 3 Monate < 80 4 – 6 Monate < 80 7 – 12 Monate < 80 1 – 3 Jahre < 50 4 – 6 Jahre < 45 7 – 12 Jahre < 50 GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) 13 – 15 Jahre < 30 16 – 19 Jahre weiblich: < 30 männlich: < 35 Indikation: Erkrankung der Leber- und Gallenwege, Skelettmuskelschäden, Herzinfarkt ↑ Hepatitis, Lebermetastase, Leberzirrhose, Cholangitis, Leberdystrophie akute, Leberzerfallskoma, Leberausfallskoma, Hämochromatose, Neoplasie, Mononukleose infektiöse, M. Weil, Alkoholismus, Niereninfarkt, Lungenembolie, Hirninfarkt, , Pankreatitis, Peritonitis, Infarkt im Magen- Darm- Bereich, CoVergiftung, Strahlenschäden, Hitzschlag, Muskeldystrophie, Dermatomyositis, Myoglobinurie, Injektion intramuskuläre, Crush- Syndrom, Bauch- OP, Wespenstich, Gicht, Speicherkrankheit, Status asthmaticus, Reye- Syndrom, Thalassämia maior, HELLP- Syndrom, Typhus, Brucellose, Poliomyelitis, Herpes zoster, Masern, Gelbfieber, Zytomegalie, Psittacose, Leptospirose, Trichinose, Leber- , Oesophagus- , Pankreas- Ca, Multiples Myelom, Myelose, Mac Ardle- Syndrom, hereditäre Fruktoseintoleranz, Galaktosämie, Amyloidose, familiäre progressive spinale Muskelatrophie, Myotonia atrophica, Myokarditis, Karditis, Kardiomyopathie, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Pneumonie, Kolonerkrankung, akutes Nierenversagen, rheumatoide Arthritis ↓ Vitamin B6- Mangel GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat, Oxalat) Männer: bis 50 U/L Frauen: bis 35 U/L Methode: Photometrie Kinder in U/L IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C Standardmethode) : 0,506 1 – 7 Tage < 55 8 – 30 Tage < 60 1 – 3 Monate < 65 4 – 6 Monate < 65 7 – 12 Monate < 55 1 – 3 Jahre < 40 4 – 6 Jahre < 40 7 – 12 Jahre < 40 13 – 15 Jahre < 30 16 – 19 Jahre weiblich: < 30 männlich: < 40 Indikation: Diagnostik und Verlaufsbeurteilung von Erkrankungen der Leber und Gallenwege, Herzinfarkt und Skelettmuskelschäden ↑ Hepatitis, Leberzirrhose, Leberausfallskoma, Leberzerfallskoma, Verschlussikterus, Leberdystrophie akute, Hepatopathie, Peritonitis, Mononukleose infektiöse, M. Bang, M. Weil, M. Boeck, Herzinfarkt, Lebermetastase, Pankreatitis, Porphyrie, Reye- Syndrom, HELLP- Syndrom, Tetanus, Masern, Gelbfieber, Cytomegalie, Psittacose mit Leberbeteiligung, Malaria, hereditäre Fruktoseintoleranz, progressive Muskeldystrophie, Cholangitis, viele weitere Erkrankungen, die mit Leberbeteiligung einhergehen ↓ Vitamin B6- Mangel 273 GRÄSER- UND GETREIDEPOLLEN s. RAST GRANULOZYTENFUNKTIONSTEST * Material : Referenz : 5 ml Heparin- Blut s. Befund Methode: Durchflusszytometrie Indikation: Rezidivierende bakterielle und mykotische Infektionen, Verdacht auf Leukozytenadhäsionsdefekte oder septische Granulomatose, Verlaufskontrolle bei Immunstimulation GRANULOZYTEN- ZYTOPLASMA- AK s. ANCA GYNÄKOMASTIE Diagnostisches Vorgehen bei Gynäkomastie: Physiologisch beim Neugeborenen und in der Pubertät. Bestimmung der Serumspiegel von hCG, LH, Testosteron (T) und Östradiol (E2) Interpretation der Ergebnisse und weiteres Vorgehen: 1. Normalbefunde: idiopathische Gynäkomastie 2. LH erhöht, Testosteron erniedrigt: Primärer Hypogonadismus 3. Normales oder erniedrigtes LH und erniedrigtes Testosteron: Bestimmung von Prolaktin: Prolaktin erhöht: Wahrscheinlich Prolaktin- sezernierender Hypophysentumor Prolaktin normal: Sekundärer Hypogonadismus 4. LH und Testosteron erhöht: Bestimmung von T4 und TSH: T4 erhöht, TSH erniedrigt: Hyperthyreoidismus T4 und TSH normal: Androgen- Resistenz 5. Östradiol erhöht, LH normal oder erniedrigt: Sonographie der Testes: Pathologischer Befund: Normalbefund: CT der Nebennieren: Pathologischer Befund: Normalbefund: Leydig- oder Sertolizell- Tumor Nebennieren- Neoplasma Erhöhte extraglanduläre Aromatase- Aktivität 6. Erhöhtes hCG: Sonographie der Testes: Pathologischer Befund: Testikulärer Keimzell- Tumor Normalbefund: Extragonadaler Keimzell- Tumor oder hCG- sezernierendes nichttrophoblastisches Neoplasma 274 H HAARANALYSE * auf Schwermetalle [AS, PB, CD, CU, HG, TI, ZN] Material : Referenz : 500 mg Nackenhaare = 3 Röhrchen s. Befund Indikation: Die International Atomic Energy Agency(IAEA) hat einen interlaboritären Ringversuch mit 66 Laboratorien in 28 Ländern durchgeführt. Das Ergebnis mit über 2500 verschiedenen Messwerten war niederschmetternd. Das National Bureau of Standards der USA initiierte Untersuchungen mit dem gleichen Ziel, beendete diese aber, bevor Ergebnisse veröffentlicht wurden. Auch die American Society of Elemental Testing Laboratories deckte bei einer externen Qualitätskontrolle erhebliche Missstände auf. Aus diesen Gründen gelten Serum, Plasma bzw. Vollblut nach wie vor als zuverlässigstes Untersuchungsgut zur Entdeckung von Stoffwechselstörungen. HAARANALYSE * auf Drogen Material : Referenz : Bitte gesondertes Anforderungsformular im Labor bestellen. s. Befund Indikation: Drogenmissbrauch HÄMATOKRIT s. Blutbild Material : Referenz : 2,7 ml EDTA- Blut HAEMATURIE mikroskopisch Ursprung Glomerulär Nichtglomerulär Oberer Harntrakt < 50 Jahre IgA- Nephropathie Thin basement Membrane disease (benigne familiäre Hämaturie) Hereditäre Nephritis(Alport´s Syndrom) milde fokale Glomerulonephritis anderer Ursache Nephrolithiasis Pyelonephritis Polycystische Nierenerkrankungen Medullary sponge kidney Hyperkalziurie, Hyperuricosurie ohne Steinnachweis Nierentrauma Papillennekrose Ureterstriktur u. Hydronephrose Sichelzell- Anämie Niereninfarkt oder arteriovenöse Fehlbildung Nieren- Tb > 50 Jahre IgA- Nephropathie Hereditäre Nephritis(Alport´s Syndrom) milde fokale Glomerulonephritis anderer Ursache Nephrolithiasis Nierenzell- Ca Polycystische Nierenerkrankungen Pyelonephritis Nierenbecken- oder Ureter- Ca Papillennekrose Niereninfarkt Ureterstriktur und Hydronephrose Nieren- Tb 275 Ursprung Unterer Harntrakt < 50 Jahre Cystitis, Prostatitis und Urethritis Benigne Blasen- u. Ureteren- Polypen und Tumoren Blasen- Ca Prostata- Ca Ureter- Strikturen Schistosoma hämatobium (Nordafrika) > 50 Jahre Cystitis, Prostatitis und Urethritis Blasen- Ca Prostata- Ca Benigne Blasen und Ureteren- Polypen und Tumoren Unklar Exercise- Hämaturie Benigne Mikrohämaturie Exercise- Hämaturie Überdosierung bei Antikoagulantien HAEMOCHROMATOSE, HEREDITÄRE * Material : Referenz : 3 ml Citrat- oder EDTA- Blut Nachweis der Punktmutationen C282Y, H63D und HFE S65C Methode: PCR Indikation: Verdacht auf Hämochromatose HÄMOGLOBIN s. Blutbild Material : Referenz : 2,7 ml EDTA- Blut HÄMOGLOBIN A1C s. HBA1c [HBA1c] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut (rote Monovette) HÄMOGLOBIN- ELEKTROPHORESE * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut Bluttransfusionen können eine Hämoglobinopathie noch nach 3-4 Monaten verschleiern. Methode: Elektrophorese HbF (in %) Kinder: 1. Monat: 2. Monate: 4. Monate: 6. Monate: 12 Monate: Erwachsene: < 80.0 < 60.0 < 39.0 < 7.0 < 2.6 < 2.0 HbA und weitere: s. Befund Indikation: Verdacht auf Hämoglobinopathien 276 Als Hämoglobinopathien im engeren Sinne werden Erkrankungen bezeichnet, bei denen aufgrund eines Gendefektes eine bestimmte Aminosäure einer Polypeptidkette des Hämoglobins durch eine andere Aminosäure ersetzt ist. Die Aminosäuresubstitution kann, besonders bei Betakettendefekten, eine schwere hämolytische Anämie bewirken. Andere anomale Hämoglobine - meist Defekte der Alphaketten verkürzen die Lebensdauer der Erythrozyten nicht und sind wie auch die Gammakettenanomalien klinisch bedeutungslos. Bei den symptomlosen Hämoglobinopathien (z.B. G, I, J, K, L, N, O, P und Q) finden sich als einziges morphologisches Kennzeichen gelegentlich Targetzellen. Die Thalassämie- Syndrome beruhen auf einer genetisch bedingten Verminderung der Synthese der Betaoder Alphaketten. Überschießend gebildete Peptidketten können anomale Hämoglobine bilden. Typische Verteilungsmuster: Hämoglobinopathie HB- Variante in % Sichelzellenkrankheit HbF 0-25 HbS 75-100 Kein HbA, normale HbA2Konzentration ß- Thalassämie HbA 0-60 maior HbF 40-100 HbA2 4- 6 ß- Thalassämie minor HbA 90-100 HbF 0-10 HbA2 0-4 Anmerkung Hämoglobinopathie HBVariante in % Normochrom α- Thalassämie Hb- Barts Sicheltest HbA Spuren positiv kein HbF HbH hypochrom HbH- Krankheit Targetzellen HbC- Anlage Anmerkung hypochrom, Targetzellen, HbHInnenkörper HbH und HbA HbA2 0-2 HbA 60-75 HbF Spuren HbC 25-40 Eine Erhöhung des HbF findet sich außerdem bei aplastischen Anämien (Fanconi- Anämie) und dem juvenilen Typ der chronisch myeloischen Leukämie. HÄMOGLOBIN, frei * Material : Referenz : 1 ml EDTA - Plasma. 1 ml Serum 5 ml Urin Methode: Photometrie, Nephelometrie s. Befund Indikation: intravaskuläre Hämolyse Freies Hämoglobin wird im Blut durch Haptoglobin und Hämopexin gebunden. Sie sind daher neben der Eisen- und Bilirubinbestimmung geeignete Parameter zum Nachweis einer Hämolyse. ↑ hämolytische Anämie, Transfusionsreaktion, Kälteagglutinine, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, Donath- Landsteiner AK HAEMOLYSE s. Retikulozyten s. Haptoglobin s. Hämopexin s. Hämoglobin 277 HAEMOLYSE s. Hämosiderin s. Bilirubin s. LDH s. direkte und indirekter Coombstest s. osmotische Resistenz s. Hb- Elektrophorese s. Erythrozytenenzyme s. Blutbild Differenzierung Hämolyse, Akut- Phase- Reaktion und Proteinverlust bzw. – Synthesestörung: Haptoglobin Hämopexin CRP Leichte Hämolyse ↓ n n Schwere Hämolyse ↓↓ ↓ n Hämolyse und n- ↑ n- ↓ ↑↑ Akut- Phase- Reaktion ↑- ↑ n ↑↑ Nephrotisches Syndrom ↑- ↑↑ ↓ n- ↓ Gastrointestinaler Proteinverlust bzw.- Synthesestörung ↓ ↓ n- ↓ Akut- Phase- Reaktion HAEMOPEXIN * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Indikation: intravasale Hämolyse Hämopexin ist als Hämolyseparameter nicht so empfindlich wie Haptoglobin, zeigt aber keine Erhöhungen bei Entzündungen. HAEMOPHILUS INFLUENZAE- ANTIGEN * Material : Referenz : 1 ml Blut negativ 1 ml Liquor Können Liquorproben nicht sofort untersucht werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C aufbewahrt werden. Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Haemophilus influenzae Typ b hervorgerufenen Meningitis bzw. Sepsis. ↑ Hämophilus meningitis, Hämophilussepsis 278 HAEMOPHILUS- INFLUENZAE- B- AK * [IGG- NACHWEIS NACH IMPFUNG] Material : Referenz : 1 ml Serum IgG: < 0.15 µg/ml unzureichender Schutz IgG: 0.15 - 1.0 µg/ml fraglicher Schutz IgG: > 1.0 µg/ml ausreichender Schutz Indikation: Überprüfung des Impferfolges . Bei Symptomen ist ein kultureller Nachweis anzustreben. In den ersten beiden Lebensjahren verursacht Haemophilus influenzae Kapseltyp b häufig eine Meningitis, im 3. und 4. Lebensjahr die Epiglottitis acutissima. HÄMOSIDERIN * Material : Referenz : 10 ml Urin negativ Methode: Mikroskopie Indikation: Suchreaktion auf das Vorliegen einer chronisch- hämolytischen Anämie oder auf einen wenige Tage zurückliegenden hämolytischen Schub HALOPERIDOL * Material : Referenz : 2ml Serum Bei Gabe eines Depotpräparates: Methode: LCMS nach 7 Tagen 2,0 – 8,0 ng/ml nach 3 Wochen 0,7 – 2,5 ng/ml toxischer Bereich Kinder ca. > 10 ng/ml Erwachsene ca. 100 ng/ml Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el oral 24 h, i.m. 21 h, Dekanoat i.m. 21-25 d Tmax oral 2-6 h, i.m. 20 Minuten, Haloperidol Dekanoat 6 Tage Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.). Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder Unterdosierung führen. HANTA- VIRUS- Gruppe * [IgG UND IgM] Material : Referenz : 2 ml Serum Hantaan- Virus: 279 HANTA- VIRUS- Gruppe * [IgG UND IgM] Methode: EIA, Blot IgG: < 1.0 Index IgM: < 1.0 Index Puumala- Virus: IgG: < 1.0 Index IgM: < 1.0 Index Hanta- Virus- AK- Blot: IgG- Blot: negativ IgM- Blot: negativ Im Blot werden Ak gegen Hantaan, Seoul, Dobrava und Puumala nachgewiesen Indikation: Verdacht auf Nephropathia epidemica oder hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom, Pneumonie. In Deutschland hauptsächlich durch Puumalaviren, in Südeuropa und Südostasien durch Hantaanviren, in Ostdeutschland und Balkangebiet durch Dobravaviren und Ostasien durch Seoulviren verursacht. Zwischen den einzelnen Typen besteht eine hohe Kreuzreaktivität. Erregerreservoir sind hauptsächlich Mäuse und Ratten. Es werden AK gegen Hantaanvirus (koreanisches hämorrhagisches Fieber) und gegen Puumalavirus (Nephropathia epidemica) erfasst. IgM- AK treten 4-7 Tage, IgG- AK 1-2 Wochen nach Infektion auf. HAPTOGLOBIN * Material : Referenz : 1 ml Serum Erwachsene: 0.3 - 2.0 g/L s. Hämopexin s. auch Haptoglobin, Phänotypen Indikation: Diagnostik und Verlaufsbeurteilung hämolytischer Erkrankungen Bei akuten entzündlichen Erkrankungen kann das Haptoglobin als Akute- Phase- Protein vermehrt gebildet werden und ein falsch normales Ergebnis vortäuschen (CRP- Bestimmung). In diesen Fällen empfiehlt sich die Bestimmung von Hämopexin. Bei massiver Hämolyse ist das Haptoglobin nicht mehr nachweisbar. ↑ Neoplasie, Infektion, Cholestase, Androgengabe ↓ Anämie hämolytische, Leberinsuffizienz, Hämolyse, künstliche Herzklappen, paroxysmale Hämoglobinurie, perniziöse Anämie, Mononucleosis infectiosa, Urämie, dekompensierte Herzinsuffizienz, Ahaptoglobinämie, Malabsorptionssyndrom HAPTOGLOBIN, Phänotypen * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode: Polyacrylamidgel- Elektrophorese oder Elektrofokussierung Indikation: Die Haptoglobinwerte im Serum sind abhängig vom Haptoglobintyp .Es wird daher empfohlen bei Haptoglobinwerten im Bereich von 0.3-0.74 g/L eine Phänotypisierung durchzuführen, um eine Hämolyse sicher auszuschließen. 280 HARNRÖHREN- ABSTRICH s. Genital- und Harnröhren- Abstrich s. Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme HARNSÄURE IM SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (kein EDTA, Citrat, Oxalat) Einheit: mg/dl weiblich männlich 1,0 – 4,6 1,1 – 5,4 1,8 – 5,0 2,0 – 5,1 1,8 – 5,5 2,5 – 5,9 2,2 – 6,4 2,4 – 6,6 2,3 - 6,1 1,2 – 3,9 1,2 – 5,6 2,1 – 5,6 1,8 – 5,5 1,8 – 5,4 2,2 – 5,8 3,1 – 7,0 2,1 – 7,6 3,6 - 8,2 Methode: Photometrie < 1 Monat < 1 Jahr < 3 Jahre < 6 Jahre < 9 Jahre < 12 Jahre < 15 Jahre < 18 Jahre Erwachsene mg/dl x 59.48 = µmol/L Indikation: Verdacht auf Gicht, Verlaufskontrolle der Gicht, Nierensteine, Hämoblastosen, zytostatische Therapie und Röntgentherapie von Malignomen, Fastenkuren. Jede Harnsäurekonzentration > 6.4 mg/dl wird als Hyperurikämie angesehen. Häufigkeit der Arthritis urica in Abhängigkeit von der Harnsäurekonzentration im Serum (nach Thomas) Konzentration (mg/dl) Häufigkeit (%) <6 0.6 6-6.9 1.9 7-7.9 16.7 8-8.9 25.0 ≥ 9.0 90.0 ↑ Gicht, Zellzerfall, Pneumonie, Leukämie, Malignome, Anämie hämolytische, Polyzythaemia vera, Polyglobulie, Anämie perniziöse, Niereninsuffizienz, Hyperoxalurie primäre, Lesch- Nyhan- Syndrom, von Gierke- Syndrom, Hyperlipoproteinämie Typ III, A- α- Lipoproteinämie, Hunger, Bleiintoxikation, Alkoholismus, Fruktoseintoleranz, Chemo- und Strahlentherapie, Glykogenspeicherkrankheit, Hyperthyreose, Akromegalie, Hyperparathyreoidismus, Thiazidtherapie ↓ M. Wilson, Fanconi- Syndrom, Xanthinurie, Zystinose, Schwermetallintoxikation HARNSÄURE IM URIN Material : Referenz : 5 ml von 24-h- Urin, Volumen angeben. Für Harnsäure im Urin liegen in der Literatur nur Referenzwerte für 24h-Urin vor. Erwachsene: 250 – 750 g/d Methode: Photometrie Indikation: Verdacht auf vermehrte endogene Harnsäurebildung (Gicht , Nierensteinerkrankung mit 281 Bildung harnsäure- oder calciumhaltiger Nierensteine bei etwa normalem Harnsäurespiegel im Serum), Erkrankungen, die mit Hypourikämie einhergehen ↑ Zellzerfall, Leukämie, Polyzythaemia vera, Anämie perniziöse, M. Wilson, Lesch- Nyhan- Syndrom ↓ Xanthinurie, Fanconi- Syndrom, von Gierke- Syndrom HARNSÄUREKRISTALLE Material : Referenz : Gelenkpunktat im Natrium-Heparin- oder EDTARöhrchen (Lithium-Heparin-Röhrchen ist nicht geeignet) negativ Methode: Phasenkontrast Indikation: DD der Gichtarthritis HARNSTATUS Material : Referenz : Frischer Urin Nitrit, pH, Eiweiß, Glukose, Ketonkörper, Urobilinogen, Bilirubin, spez. Gewicht, Sediment Methode: Streifentest, Mikroskopie HARNSTEINANALYSE * Häufigkeit von Harnsteinen (%): Calciumoxalat 60-75 “rein“, Mono- und 35 Dihydrat “gemischt“ mit 40 Hydroxylapatit und Harnsäure Hydroxylapatit 2 Calciumphosphat 1 Magnesium10-20 ammoniumphosphat Cystin 2-3 Harnsäure 5-10 Selten: Xanthin, Oxypurinol, Dihydroxyadenin, Calciumcarbonat, Siliciumdioxyd Wichtige Messgrößen bei Steinleiden: Serum: Urin: Calcium Calcium Gesamteiweiß Phosphor, anorganisch Phosphor, Magnesium anorganisch AP Ammoniak Harnsäure pH- Wert Magnesium Cystin Bicarbonat Oxalsäure pH- Wert Citronensäure 282 Wichtige Messgrößen bei Steinleiden: Serum: Urin: Chlorid Harnsäure Parathormon Natrium pH Volumen Risikofaktoren für Nierensteine (Urin): Parameter Calcium Harnsäure Oxalat Citrat Cystin Natrium Magnesium Urinvolumen Einheit mmol/24 h mg/24 h mg/24 h mg/24 h mg/24 h mmol/24 h mmol/24 h Liter Männer > 7.5 > 750 > 38 < 320 > 25 > 250 < 2.3 <1 Frauen > 6.2 > 720 > 32 < 320 > 25 > 250 < 2.3 <1 Blut- und Urinuntersuchungen bei kalziumhaltigen Nierensteinen (n. Thomas) Untersuchung Fragestellung Mögl. Krankheit/ Ursache/ Folge Blut: Calcium Hyperkalzämie Prim. Hyperparathyreoi- dismus, Hyperthyreose, Sarkoidose, Malignom, Myelom Myelom falsch niedrig. Calcium Prim. Hyperparathyreoi- dismus vermehrter Knochenumbau Hyperurikosurie Alkoholismus, Diuretika renale tubuläre Azidose renale tubuläre Azidose renale tubuläre Azidose Gesamteiweiß Anorgan.Phosphor AP Harnsäure Magnesium Bicarbonat pH (Blut) Chlorid Hyperproteinämie Hypoproteinämie Hypophosphatämie erhöht Hyperurikämie Hypomagnesiämie < 24 mmol/L < 7.34 erhöht Urin: Calcium erhöht normal Oxalat erhöht Phosphat erhöht tief Magnesium Citrat Harnsäure tief Urate pH NH4 erhöht >6 tief Hyperkalziurie mit Hyperkalzämie - Hyperkalziurie ohne Hyperkalzämie- renale tubul. Azidose intestinal absorptiv - ossär resorptiv- renal idiopathische Calciumoxalatlithiasis Kongenit. prim. HyperOxalurie, sek. Hyperoxalurie z.B.prim. Hyperparathy- reoidismus Index für tiefe Pyrophosphatausscheidung (=Kristallisationshemmer) KristallisationshemmerMangel Heterotope Nukleation von Calciumoxalat Störung von Kristallisationshemmern Distal tubuläre Azidose Gicht, Ursache für Uratsteine 283 HARNSTOFF Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (kein Ammoniumheparinat) 24-h- Urin Serum: Methode: Photometrie 1 - 3 Jahre 11 – 36 mg/dl 4 – 13 Jahre 15 – 36 mg/dl 14 – 19 Jahre 18 – 45 mg/dl Erwachsene: 17 – 43 mg/dl Urin: 15 - 34 g /24 h Für Harnstoff im Urin liegen in der Literatur nur Referenzwerte für 24h-Urin vor. mg/dl x 0.167 = mmol/L Harnstoff- N= Harnstoff x 0.46 Indikation: Diagnostik und Verlaufsbeurteilung der Niereninsuffizienz ↑ Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz, Nahrung proteinreiche, Niereninfarkt, Urämie, Katabolismus, Harnwegs- Obstruktion, Leberausfallskoma, M. Weil, Gicht, Verbrennung, Dehydratation, Glomerulonephritis, Anurie ↓ Schwangerschaft, Akromegalie, Hunger, Anorexie HASCHISCH s. THC [CANNABINOLE; MARIHUANA ; THC] HAUSSTÄUBE * s. RAST HBA1c [HÄMOGLOBIN A1c] Material : 2 ml EDTA- Blut (rote Monovette), gut mischen. Methode: HPLC Referenz : Gesunde Erwachsene: < 6.2 % (95 % Konfidenzintervall) Als Therapieziel sind HBA1c- Werte < 7 % anzustreben. Umrechnung IFCC Standard: 28 – 44 mmol/mol Hb Indikation: Langzeitkontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei Diabetes mellitus. Bei einer durchschnittlichen Überlebenszeit der Erythrozyten von etwa 120 Tagen können vorangegangene Erhöhungen der Serumglukose durch die Messung des HbA1c mehrere Wochen lang nachgewiesen werden, auch wenn der Blutzuckerspiegel bereits wieder im Normbereich liegt. Alle Erkrankungen, die mit einer verkürzten Erythrozytenüberlebenszeit einhergehen, führen methodenunabhängig zu falsch niedrigen Glykohämoglobinwerten. Anteile an Schiffscher Base (Aldiminform) bis zu 2 % sowie carbamyliertes Hb bis zu einer Konzentration von 2,9 %, Hypertriglyceridämien < 6000 mg/dl und Bilirubinkonzentrationen bis zu 20 mg% beeinflussen die HBA1cBestimmung nicht. Hämoglobinopathien beeinflussen die Messung je nach Elutionsverhalten in unterschiedlichem Maße. 284 HbS und HbC zeigen bei Heterozygoten nur einen geringen Einfluss. Bei stabilen Stoffwechselverhältnissen besteht eine lineare Beziehung zwischen HBA1c und mittlerer Glukose. Eine HBA1c- Änderung um 1 % entspricht einer Änderung der mittleren Blutglukose um 25-35 mg/dl. mittlere Blutglukose= 31.7 x HBA1c – 66.1 ↑ Diabetes mellitus HBF * [FETALES HÄMOGLOBIN] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Hämoglobin- Elektrophorese Methode: Elektrophorese Indikation: Verdacht auf hereditäre Persistenz von fetalem Hämoglobin ↑ hereditäre Persistenz von fetalem Hämoglobin, hereditäre Sphärozytose, Leukämie, Perniziosa, hypoplastische Anämien HBF- ZELLEN * Material : Referenz : 4 ml EDTA- Blut, Fruchtwasser, Nabelschnurblut s. Befund Methode: Mikroskopie, Durchflusszytometrie Indikation: Verdacht auf fetomaternale Makrotransfusion, vaginale Blutungen in der Gravidität, Ursachenklärung bei blutigem Fruchtwasser bei Amniozentese, Bestätigung bei Nabelschnurpunktionen. Statt des mikroskopischen Nachweises von fetalen Erythrozyten bietet sich als zuverlässigere Methode die Durchflusszytometrie an. β - HCG [HCG/ Humanes CHORION- GONADOTROPIN] Material : Referenz : 1 ml Serum Gesamt hCG: < 2,4 IU/L Indikation: Diagnose und Verlaufsbeurteilung der Frühschwangerschaft, Diagnose und Verlaufskontrolle von Trophoblasttumoren, Parameter beim Tripletest HCG wird während der Schwangerschaft von der Plazenta produziert. In der Schwangerschaftsdiagnostik sprechen Werte > 10 IU/L für eine Schwangerschaft. Innerhalb von 10 Tagen nach Konzeption sind im mütterlichen Serum niedrige hCG- Spiegel vorhanden, die bis zu einem Maximum 8-10 Wochen nach der letzten Menstruation stetig ansteigen. Die Verdoppelungszeit der Serumkonzentration beträgt anfänglich 1.5-2 Tage und nimmt dann allmählich ab. Nach Schwangerschaftsabbruch liegt die Halbwertszeit des hCG zunächst bei einem Tag und nimmt dann zu. Bei Störungen in der Frühschwangerschaft wie ektopischer Schwangerschaft oder drohendem Spontanabort ist die hCG- Konzentration für das entsprechende Gestationsalter bzw. der Konzentrationsanstieg außergewöhnlich niedrig. Bei hohen hCGWerten (500 000 – 1 Mill. IU/L) und fehlendem sonographischen Nachweis eines Embryos spricht der Befund für eine Blasenmole, insbesondere dann, wenn der AFP- Wert nach der 10. SSW ebenfalls für das Gestationsalter zu niedrig ist. Bei Trophoblasttumoren ist mit einer Normalisierung des hCG- Wertes in 6-8 Wochen nach Tumorentfernung zu rechnen. 285 Anstiegshäufigkeit AFP und/oder HCG bei Patienten mit Keimzelltumoren: Positive Befunde Seminome Teratome Embryonalkarzinome Teratokarzinome Choriokarzinome Dottersacktumoren (Endodermale Sinustumoren) n 130 6 102 36 5 4 AFP [%] 0 37 70 64 0 75 hCG [%] 8 25 60 57 100 25 AFP+hCG [%] 8 44 88 86 100 75 hCG- Werte während der Schwangerschaft(IU/L): Woche 5 %- Perzentile 95 %- Perzentile 3 4 5 6 7 8 10 12 14 5 50 100 500 1000 10000 15000 50 500 5000 10000 50000 100000 200000 keine Angabe 10000 100000 ↑ Blasenmole, Chorionepitheliom, Dysgerminom gemischtes HCG- TEST (BEI MÄNNERN) Humanes Choriongonadotropin (HCG) mit seiner LH- ähnlichen Wirkung führt - i.m. injiziert - zu einer starken Stimulation der Testosteron- Produktion der Leydigschen Zwischenzellen. Für eine ausreichende Stimulation reicht beim Erwachsenen im Allgemeinen die 1-malige Gabe von 5.000 IE oder bei Kindern 5000 IE/qm KO. Indikation: Prüfung funktionsfähiger Leydigzellen, Differentialdiagnose von primärem und sekundärem Hypogonadismus, Anorchie und bilateraler Retentio testis, Nachweis endokrinen Testisgewebes bei Intersexualität. Testdurchführung: 1. Tag: 3. Tag: 4. Tag: Blutentnahme 8.00 und 16.00 für basalen Testosteronwert. Anschließend Injektion von 5.000 IE HCG i.m (Primogonyl, Pregnesin, Predalon, Choragon) oder Blutentnahme für Testosteron (Stimulationswert). Beurteilung: Ein Anstieg des Testosteron- Mittelwertes um rund 100 % (Faktor 2.0 ± 0.5) spricht für eine normale 286 Funktionsreserve des Hodens. Ist in erster Linie nur die exkretorische Funktion betroffen (Oligo- bzw. Azoospermie), sieht man überwiegend einen normalen Ausfall des Testes. Ein fehlender oder zu geringer Anstieg spricht für einen primären Hypogonadismus (vegetative = interstitielle Form), d.h. eine globale (inkretorische und exkretorische) Hodeninsuffizienz. Der basale Testosteronspiegel ist erniedrigt. Der Stimulationskoeffizient (Division des Testosteron- Wertes am 4. Tag durch den Wert vom 1. Tag) ist deutlich < 2. Beim sekundären Hypogonadismus (Leydigzell- Insuffizienz) ist der Stimulationskoeffizient deutlich > 2. Bei nicht tastbaren Testes ermöglicht der HCG- Test eine Differenzierung zwischen Anorchie und Kryptorchismus, da beim Kryptorchismus zumindest ein schwacher Anstieg von Testosteron im Serum registriert wird. Der Anstieg bei Patienten mit hypothalamischer oder hypophysärer Störung ist gewöhnlich eher überschießend. Ein ähnliches Verhalten weisen auch Patienten mit Pubertas tarda als temporären hypogonadotropen Hypogonadismus auf. Somit kann eine Abgrenzung der verzögerten Pubertät gegenüber einer primären Insuffizienz der Leydigzellen erfolgen. HDL- CHOLESTERIN Material : Referenz : 2 ml Serum oder Heparinplasma > 40 mg/dl Methode: Photometrie, Elektrophorese Quotienten: HDL- Cholesterin als relativer Anteil v. GesamtCholesterin und LDL- Cholesterin (in mg/dl) Männer Frauen Vegetarier Marathonläufer ohne KHK Männer Frauen mit KHK Männer Frauen KHK- Risiko normales Risiko Männer Frauen 2faches Risiko Männer Frauen 3faches Risiko Männer Frauen T- Chol/ HDL- Chol. 2.94-8.02 2.57-7.25 2.9 3.5 LDL- Chol/ HDL- Chol 1.53-5.48 1.33-5.05 1.7 2.0 5.1 4.4 3.3 2.9 5.8 5.3 3.8 3.5 5.0 4.4 9.6 7.1 23.4 11.0 Indikation: Risikoabschätzung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender Therapie. Hohe HDL- Cholesterin- Werte bedeuten ein vermindertes Risiko für koronare Herzkrankheiten. ↑ Sport, Alkoholismus, Östrogene, Pestizide, Hyper- Alpha- Lipoproteinämie ↓ Lebererkrankung, Pankreatitis, Hyperlipoproteinämie Typ I, Hyperlipoproteinämie Typ V, A- αLipoproteinämie, A- β- Lipoproteinämie, Nikotin 287 HELICOBACTER- PYLORI- ANTIGEN Material : Referenz : 1 g Stuhl negativ Lagerung bei 2-8°C für 72 Std. möglich. Bei längerer Lagerung Probe einfrieren. Methode: EIA Indikation: Diagnose und Therapiekontrolle( ca. 6-8 Wochen nach Therapieende) von H. pyloriInfektionen. Die Sensitivität und Spezifität des Testes liegt bei etwa 98 %. HELICOBACTER- PYLORI- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 2 ml Serum IgG- EIA: < 10 U/ml Methode: EIA, Blot IgA- EIA: < 10 U/ml IgG- und IgA- Blot: negativ Indikation: Verdacht auf chronische Gastritis B, Ulcus ventriculi et duodeni Helicobacter pylori kann in 60-95 % der Gastritis B, in 70-90 % beim Ulcus duodeni und in 35-70 % beim Ulcus ventriculi nachgewiesen werden. Zur Abklärung einer Typ A- Gastritis empfiehlt sich der Nachweis von AK gegen Parietalzellen und evtl. Intrinsic Faktor. H. pylori- Stämme sind genetisch heterogen und unterscheiden sich in ihrer Pathogenität. Bei Typ I Bakterien lassen sich ein vakuolisierendes Cytotoxin (VacA) und ein cytotoxinassoziiertes Protein (CagA) nachweisen, während diese Antigene bei Typ II - Bakterien fehlen. Fast 100 % der Patienten mit einem Duodenalulcus, aber nur etwa 50 % der Patienten mit chronischer aber nur oberflächlich entzündeter Magenschleimhaut sind mit einem CagA synthetisierenden Stamm infiziert. VacA - synthetisierende Stämme werden bei Ulkuspatienten etwa 30-40 mal häufiger gefunden als bei Gastritispatienten. Die Unterscheidung von Typ I - und Typ II - Stämmen erlaubt somit eine Abschätzung der wahrscheinlichen Pathogenität. Der Nachweis erfolgt über den Blot. Therapie : Schema 1: Modifizierte Triple- Therapie (präprandial über 1 Woche): Omeprazol 2 mal 20 mg Clarithromycin 2 mal 500 mg/d Amoxicillin 2 mal 1g/d Schema 2: Alternativ modifizierte Triple- Therapie (präprandial über 1 Woche): Omeprazol 2 mal 20 mg Clarithromycin 2 mal 250 - 500 mg/d Metronidazol 2 mal 400 mg/d Schema 3: Reserveschema Omeprazol Amoxicillin Metronidazol 1 mal 40 mg 2 mal 1 g/d 2 mal 400 mg/d Schema 4 : Reserveschema (mindestens einwöchige Vierfach- Therapie) Omeprazol 1 mal 40 mg Metronidazol 2 mal 400 mg/d Tetracyclin 4 mal 500 mg/d Wismutsubcitrat 4 mal 120 mg/d HELICOBACTER- PYLORI- KULTUR Material: Referenz : Magenschleimhaut- PE in Transportmedium. Die Probe muss sofort ins Labor geschickt werden. Indikation: Therapieresistente H. pylori- Infektion, Resistenzprüfung 288 HELICOBACTER- PYLORI- PCR * (inclusive Clarithromycin- Resistenz) Material : Referenz : Biopsate (trocken) Methode: PCR negativ Indikation: Verdacht auf H. pylori- Infektion bei Clarithromycinresistenz (insbesondere bei Kindern) HEPARIN- INDUZIERTE AK * [HIT Typ II] Material : Referenz : 5 ml Vollblut negativ Methode: ELISA Indikation: Heparin- induzierte Thrombozytopenie Um eine Heparin- induzierte Thrombopenie nicht zu übersehen, sollte die Thrombozytenzahl vor Exposition und alle 2 - 3 Tage ab dem 4. Expositionstag (bei erneuter Therapie evtl. früher) überprüft werden. Von der 3. Behandlungswoche an nimmt das Risiko ab. Zum Nachweis der HeparinPlättchenfaktor- 4-Antikörper werden ein ELISA- Test und zwei funktionelle Teste eingesetzt (HIPA- Test n. Greinacher und Thrombozytenaggregation). Bei AK- Nachweis sollte eine intensivere Behandlung mit Hirudin oder Orgaran® erfolgen, da sonst häufig mit weiteren Thrombosen zu rechnen ist. HEPATITIS- A- ANTIGEN * Material: Referenz : 2 g Stuhl Methode: PCR Negativ s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik Indikation: Diagnostik der Hepatitis A, Früherkennung von infizierten Kontaktpersonen, Prüfung der Infektiosität (Virusausscheidung) von Patienten HEPATITIS- A- VIRUS- AK [ANTI- HAV gesamt und IgM] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: CLIA IgM : negativ HAV gesamt- AK : negativ < 20 IU/L Immunschutz : > 40 IU/L Indikation: Diagnose einer akuten Hepatitis A, Überprüfung der Immunitätslage Beim Nachweis von HAV- gesamt- AK ist bei Verdacht auf eine akute Hepatitis A eine Untersuchung auf HAV- IgM- Ak zu empfehlen. Der Nachweis von HAV- IgM- AK weist auf eine Hepatitis A- Infektion hin, die nicht länger als 3 Monate zurückliegt. Der Nachweis von Anti- HAV- gesamt bei nicht nachgewiesenen HAV- IgM- AK zeigt eine früher durchgemachte Hepatitis A an. Von der Mutter transplazentar übertragenes Anti- HAV- IgG kann länger als 1 Jahr nachweisbar bleiben. Wahrscheinlich bedeuten AntiHAV- Werte > 20 IU/L Schutz vor Krankheit. Wegen möglicher falsch positiver Ergebnisse im Grenzbereich gilt erst ein Wert > 40 IU/L als sicherer Immunschutz. HEPATITIS- AUTOANTIKÖRPER Material : Referenz : 2 ml Serum s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik 289 HEPATITIS- AUTOANTIKÖRPER Indikation: Verdacht auf autoimmune Lebererkrankung nach Ausschluss einer Virushepatitis, Alkoholabusus, Hämochromatose, M. Wilson, α1- Antitrypsinmangel und Medikamenteneinfluss Definition: Die autoimmune Hepatitis ist eine nicht erklärbare, vorwiegend periportale Hepatitis, gewöhnlich mit Hypergammaglobulinämie und Autoantikörpern, die in den meisten Fällen auf eine immunsuppressive Therapie reagiert. Den autoimmunen Lebererkrankungen werden die autoimmune Hepatitis, die biliäre Zirrhose und die primär sklerosierende Cholangitis zugerechnet. Die autoimmune Hepatitis wird teilweise in 3 Typen unterteilt: Typ I: Es sind in etwa 70 % Frauen betroffen, von denen 50 % jünger als 30 Jahre sind. Beginn oft wie bei akuter Virushepatitis. Leit- AK sind ANA und/oder SMA Typ 2: Betroffen sind überwiegend Kinder im Alter von 2-14 Jahren. Leit- AK ist LKM- 1. Häufig sind weitere organspezifische AK positiv. Typ 3: Betroffen sind junge Frauen (ca. 90 %). Leit- AK sind SLA, SMA und AMA Prävalenz (%) von AK bei chronischen Lebererkrankungen (n. Thomas): Diagnose ANA SMA SLA LKM Autoimmune 50 70 10 5 Hepatitis Prim. biliäre < 10 10 Zirrhose Primär 5 < 10 sklerosierende Cholangitis Toxische < 10 < 10 Hepatitis Medik.- induzierte 5 < 10 <5 Hepatitis Hepatitis B 5 10 Hepatitis C 5 5 <5 Hämochromatose <5 M. Wilson Weitere Informationen - siehe bei entsprechendem Antikörper ASGPR 75 ANCA 70 AMA < 5 < 10 < 10 95 80 < 10 < 10 < 5 < 10 < 10 < 10 < 10 HEPATITIS- Bc- AK (gesamt) [ANTI- HBc] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: CLIA Negativ s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik Indikation: Diagnose der akuten und chronischen Hepatitis B, Untersuchung von Blutspendern, Voruntersuchung vor Impfung Ein negatives Anti- HBc spricht gegen eine akute, durchgemachte oder chronisch persistierende Hepatitis B. Ein positives Anti- HBc wird bei akuter, chronischer und früher durchgemachter Hepatitis B gefunden. Eine genauere Zuordnung ist erst nach Bestimmung weiterer Parameter (z.B. Anti- HBc- IgM, HBs- Ag, AntiHBs usw.) möglich. Bei geplanter Impfung sollte ergänzend das Anti- HBs überprüft werden. 290 HEPATITIS- Bc- IgM- AK * [ANTI- HBC- IGM- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: CLIA Indikation: Diagnose der akuten Hepatitis B, Verlaufsbeobachtung der chronischen Hepatitis B Anti- HBc- IgM ist in den ersten beiden Monaten einer Hepatitis B- Infektion nachweisbar. Der Titergipfel wird nach 2-3 Wochen erreicht. Die Bestimmung bietet sich an bei HBs- Ag- negativen HepatitisInfektionen (5 %) und chronischen HBs- Ag- positiven Infektionen. HEPATITIS- Be- ANTIGEN * [HBe- AG] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: EIA Indikation: Verlaufsbeobachtung der akuten und chronischen Hepatitis B, Prüfung der Hepatitis BInfektiosität, Therapiekontrolle Das Vorhandensein von HBe- Ag ist mit starker Virusreplikation und hoher Infektiosität verbunden. Eine Persistenz des HBe- Ag über 12 Wochen hinaus ist ein Hinweis auf Chronifizierung der HBV- Infektion. Das Verschwinden des HBe- Ag ist meistens mit einem Abfall der Transaminasen und dem Beginn der Ausheilung verbunden. HBe- Ag- positive schwangere HBs- Ag- Trägerinnen infizieren ihr Neugeborenes in etwa 90 %, während bei HBe- Ag- negativem bzw. Anti- HBe- positivem Befund eine Infektionsübertragung nur in 10 % erfolgt. Neugeborene HBe- Antigen- positiver Mütter werden in der Regel auch selbst zu persistierend- infektiösen Antigenträgern und müssen daher in den ersten 24 Lebensstunden eine Hepatitis B- Hyperimmunglobulinprophylaxe (1 ml) erhalten und aktiv geimpft werden. Eine Nachimmunisierung sollte nach 3 und 6 Monaten erfolgen. Gleiches gilt auch für Neugeborene HBs- Antigen- positiver Mütter mit positivem Anti- HBe- Nachweis. Nach Immunisierung in den ersten 24 Lebensstunden besteht kein Grund, das Stillen und enge Mutter- Kind- Kontakte zu untersagen. Gelegentlich sind vorübergehend Anti- HBe und HBe- Ag positiv. Verlaufsbeobachtung der chronischen Hepatitis B: Bei erwachsenen chronischen Hepatitis B- Patienten tritt jährlich bei 10-15 % eine Serokonversion von HBe- Ag zu Anti- HBe auf. Deshalb sind jährliche HBeAg und Anti- HBe- Untersuchungen angezeigt. Auch 1-2 % HBs- Ag- positiver Patienten werden jährlich HBs- Ag- negativ und sind dann als geheilt anzusehen. HEPATITIS- Be- Ak * [ANTI- HBe] Material : Referenz : 1 ml Serum s. auch Hepatitis- Be- Ag Methode: EIA negativ Indikation: Verlaufsbeurteilung der akuten und chronischen Hepatitis B, Überprüfung der Infektiosität. Die Infektiosität von HBs- Ag- positiven Seren, die auch Anti- HBe- positiv sind, ist in der Regel gering oder fehlt völlig. Teilweise besteht aber trotz Anti- HBe- Positivität eine hohe Infektiosität (>106 HBVGenomäquivalente/ml), so dass die Abklärung der Infektiosität besser über die quantitative PCR erfolgt. 291 Im Rahmen einer akuten Hepatitis B oder auch einer Interferontherapie ist das Auftreten von Anti- HBe ein prognostisch günstiges Zeichen. In sehr seltenen Fällen ist eine Mutante beschrieben, die die Translation des HBe- Ag unterbricht, so dass trotz negativen HBe- Ag- und Anti- HBe- Nachweises eine chronische Hepatitis B mit hoher Entzündungsaktivität vorliegt. Ein in diesen Fällen positives Anti- HBe bei chronischer Infektion spricht für Neuentstehung oder Selektion. Gelegentlich sind vorübergehend AntiHBe und HBe- Ag positiv. HBs- Ag- Träger mit sehr niedrigen Konzentrationen des HBs- Ag können auch mal HBe- Ag- und Anti- HBe- negativ sein. HEPATITIS- Bs- ANTIGEN [HBs- ANTIGEN] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: CLIA Indikation: Diagnose der akuten und chronischen Hepatitis B, Untersuchung von Blutspendern, Schwangerenvorsorge (36. SSW). Ein negatives HBs- Ag schließt eine akute Hepatitis B weitgehend aus. Allerdings ist das HBs- Ag in etwa 5 % der akuten und in einem sehr geringen Anteil der chronischen Hepatitis- B- Infektionen nicht nachweisbar. Die Diagnose ist dann nur durch ergänzende Untersuchungen, z.B. Anti- HBc- IgM, HBVDNS möglich. Falsch negative Teste sind fast immer durch Escape- Varianten bedingt. Bei chronischen low level- Virusträgern wie auch in der Inkubationszeit einer Hepatitis B kann die HBsAg- Konzentration unterhalb der Nachweisgrenze liegen Ein positives HBs- Ag spricht für eine akute oder chronisch- persistierende Hepatitis B. Das HBs- Ag kann schon Wochen vor Erkrankungsbeginn im Serum vorhanden sein. Persistiert das Antigen länger als 6 Monate nach Erkrankungsbeginn (etwa 10 % der Fälle), wird eine baldige Elimination zunehmend unwahrscheinlich und ist mit einem chronischen HBs- Ag- Trägerstatus zu rechnen. In der akuten Phase ist mit hohen Anti- HBc- IgM- Titern zu rechnen. Bei chronisch- persistierenden Erkrankungen kann der Grad der Infektiosität über den HBe- Ag- Nachweis bzw. die Bestimmung der Viruslast mittels quantitativer PCR abgeklärt werden. HBe- Ag- positive Seren sind immer hoch infektiös. HBe- Ag- positive schwangere HBs- Ag- Trägerinnen infizieren ihr Neugeborenes in etwa 90 %, während bei HBe- Ag- negativem bzw. Anti- HBe- positivem Befund eine Infektionsübertragung nur in 10 % erfolgt. Falsch positive Ergebnisse treten in < 1 % auf und sind meistens durch Einsendung heparinisierten Blutes (z.B. Dialysepatienten) oder durch ungenügende Ausgerinnung des Blutes vor Zentrifugation infolge Nachgerinnung bedingt. HEPATITIS- Bs- Ak [ANTI- HBs] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ: < 10 IE/L Methode: CLIA positiv: ≥ 10 IE/L Indikation: Prüfung der Immunität gegen Hepatitis B, Abklärung des Infektionsstatus bei akuter und durchgemachter Hepatitis B, Untersuchung der Hepatitis B- Gefährdung von Personengruppen Nach Hepatitis B: 4-6 Monate nach Hepatitis- B- Erkrankung ist bei 80-90 % der Patienten Anti- HBs nachweisbar und beweist eine abgelaufene Hepatitis B. In seltenen Fällen kann gleichzeitig HBs- Ag gefunden werden. Dies kommt in der späten Infektionsphase vor oder bei einer Reinfektion mit verschiedenen Subtypen. Abhängig von der verwandten Testmethode treten in 1-2 % falsch positive Ergebnisse auf. Nach Impfung: Ein Anti- HBs- Wert > 100 E/ml 4-8 Wochen nach der 3. Impfung spricht nach Meinung der European Consensus Group on Hepatitis B Immunity und der Schweizerischen Kommission für Impffragen wohl für lebenslange Immunität, nach Auffassung der STIKO für einen mindestens 10 jährigen Impfschutz auch wenn das Anti- HBs im Laufe der Zeit unter die Nachweisgrenze sinkt. Ein Anti- HBs292 Wert zwischen 10-100 E/ml 4-8 Wochen nach der 3. Impfung findet sich bei sogenannten Hyporespondern. Diese Personengruppe sollte weitere Impfungen erhalten, weil dadurch ein großer Teil der Non- oder Hyporesponder in Responder umgewandelt werden kann. Außerdem empfiehlt sich die Bestimmung von Anti- HBc und HBs- AG, um eine asymptomatische chronische Infektion auszuschließen Post- expositionelle Prophylaxe (BAG, SKIF, SEVHEP, Schweiz): Keine bzw. unvollständige Grundimmunisierung: Impfung und 1x HBIG Responder: liegt die letzte Anti- HBs- Bestimmung länger als 5 Jahre zurück: 1 Auffrisch- Impfung, keine weiteren Maßnahmen Non (< 10 E/ml)- /Hyporesponder (Anti- HBs < 100 E/ml nach Grundimmunisierung): Auffrisch- Impfung und 2 x HBIG im Abstand von 4 Wochen Immunantwort nicht bekannt: Anti- HBs- Bestimmung: Anti- HBs > 10 E/ml: keine weiteren Maßnahmen. Anti- HBs < 10 E/ml: sofortige Auffrischimpfung und 1x HBIG HEPATITIS- B- Virus- PCR * [qualitativ und quantitativ] Material : Referenz : 5 ml Vollblut. Für HBV- DNS separate Monovette (möglichst geschlossenes System) einsenden. Methode: PCR Negativ Indikation: Nachweis von HBV- Replikation, Prüfung des Serums auf Infektiosität bei HBs- Ag positiven und HBe- Ag- negativen Patienten, Therapiemonitoring Bei etwa einem Drittel der HBs- Ag- positiven aber HBe- Ag- negativen Seren, mit oder ohne Anti- HBe lässt sich HBV- DNS durch Hybridisierung als Ausdruck der Infektiosität nachweisen. Die Nachweisgrenze liegt etwa bei 1 pg DNS(etwa 106 HBV- Genomäquivalente). Ein negatives Ergebnis schließt also eine geringe Infektionsgefährdung, die von HBs- Ag- positiven und HBV- DNS- negativen Personen ausgeht, nicht aus. Noch empfindlicher und aufwendiger, aber auch störanfälliger ist die PCR. Mittels der PCR (Polymerase- chain- reaction) lassen sich kleinste Mengen von viralen oder bakteriellen Erregern nachweisen, da die DNS- oder RNS- Genregionen mit Hilfe des Enzyms Polymerase vervielfältigt werden. Diese hohe Empfindlichkeit setzt eine sorgfältige Probennahme voraus, um keine Verunreinigungen zu vervielfältigen. Mit der PCR lässt sich bei HBs- AG- Trägern oder Patienten mit nicht eindeutigem serologischem Profil eine evtl. virale Replikation als Ausdruck der Infektiosität (Virämie) nachweisen. Eine Viruskonzentration > 100.000 Genomkopien/ml spricht für Infektiosität. Bei Genomkopien < 1000/ml ist das Übertragungsrisiko sehr klein und schränkt die Patienten in ihren sozialen Kontakten und beruflichen Tätigkeiten nicht ein. Auch bei Genomkopien zwischen 1000 und 100.000 /ml ist das Übertragungsrisiko gering, kann aber bei bestimmten beruflichen Tätigkeiten zu Einschränkungen führen. Darüber hinaus ist sie für die Indikationsstellung und Kontrolle einer antiviralen Therapie unverzichtbar. Die Kontrolle einer erfolgreichen Therapie erfolgt durch den Nachweis einer verminderten Viruslast (nach ca. 6 Monaten < 100 Genomkopien/ml), Normalisierung der Transaminasen und HBe- Serokonversion bei HBe- Ag positiven Patienten. Die PCR ist insbesondere auch zum Nachweis serologisch untypischer HBV- Infektionen geeignet. HEPATITIS B- GENOTYPISIERUNG * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund 3 ml Serum 293 HEPATITIS B- GENOTYPISIERUNG * Für die Genotypisierung ist der vorherige Nachweis von HBV-DNS mittels PCR erforderlich. Methode: Real- Time- PCR Indikation: Nachweis von HBV- Varianten, Bestimmung des Genotyps des HBV, Nachweis oder Ausschluss von Infektionsquellen oder – übertragungen. Die bisher bekannten 8 Subtypen (A-H) zeigen eine deutliche regionale Prädominanz, wobei in Deutschland die Genotypen A und D dominieren. Von zunehmender Bedeutung ist die Genotypisierung deshalb, weil die einzelnen Genotypen unterschiedliche Ansprechraten auf die Therapie mit Interferon/PEG-Interferon zeigen. Hepatitis B- Marker und ihre Bewertung (modifiziert nach Caspari und Gerlich, Clin. Lab. 5+6, 2007) HBs- AG + + + Anti- HBc Anti- HBc- Anti- HBs Hbe- Ag IGM + + + + + + Anti- HBe Bewertung 1 2 3 4 5 6 7 Bewertung 1 Kein serologischer Hinweis auf akute oder chronische Infektion in der Vergangenheit. Hepatitis B- Impfung in Erwägung ziehen. Anmerkungen: Ein negativer Antikörper- Nachweis setzt voraus, dass der Patient die Fähigkeit zur Antikörperbildung besitzt. Der HBs- Ag- Nachweis kann in Abhängigkeit von der Inokulationsdosis bis zu einem halben Jahr nach Infektionsereignis dauern. Daher sind evtl. Kontrollen erforderlich. Ein negatives HBs- Ag schließt eine HBV- Infektiosität nicht restlos aus. Das Risiko ist dann aber meistens sehr gering. Bei früheren positiven Befunden muss eine Probenverwechslung zum jetzigen oder früheren Zeitpunkt oder ein falsch positives Testresultat in Erwägung gezogen werden. Bewertung 2 Bei negativem oder fehlendem HBs- Ag- Test: Früher durchgemachte Hepatitis- B- Infektion. Es besteht permanente Immunität. Anmerkungen: Bei Patienten unter Immunglobulinbehandlung können die Antikörper aus dem Immunglobulin stammen. HBV- Infektionen, die praenatal, perinatal oder im Säuglingsalter erworben wurden, führen meistens zu einer chronischen Infektion mit positivem HBs- Ag- Nachweis. Daher ist ein positiver Anti- HBc- Nachweis bei Säuglingen mit großer Wahrscheinlichkeit auf passive Übertragung der Antikörper von der Mutter, die früher eine Hepatitis B- Infektion durchgemacht hat, zurückzuführen. Die sehr seltenen Escape- Varianten werden manchmal erst nach Immunisierung bereits infizierter Personen oder nach Reaktivierung bei anti- HBs- positiven, immunsupprimierten Patienten entdeckt. Ein Hinweis kann die gleichzeitige Anwesenheit von HBs- Ag und Anti- HBs sein. Auch diskrepante HBs- Ag- Ergebnisse bei Testkits unterschiedlicher Hersteller sind verdächtig. Die Bestätigung ist durch die PCR und Sequenzanalyse möglich. 294 Diese Befundkonstellation bei negativen Vorbefunden kann durch eine zwischenzeitlich durchgemachte HBV-Infektion, Probenverwechslung oder Immunglobulingabe verursacht sein. Falls HBs- Ag ebenfalls positiv ist, sollten eine sofortige HBV- DNS- Bestimmung und Kontrolluntersuchungen von Anti- HBc, AntiHBs und HBs- Ag erfolgen. Bewertung 3 Akute oder chronische HBV- Infektion. Differenzierung durch Klinik, Anamnese, Anti- HBc- IgM- Bestimmung und durch Kontroll-untersuchungen. Wenn das HBs- Ag länger als 6 Monate persistiert, wird von einer chronischen Infektion ausgegangen. Bewertung 4 Akute oder kürzlich durchgemachte HBV-Infektion. Niedrige Titer können allerdings auch bei einer chronischen Infektion beobachtet werden. Bewertung 5 Meist Zufallsbefund zu einem sehr frühen, klinisch noch unauffälligem Zeitpunkt einer HBV- Infektion. Anmerkungen: Verschleppungsfehler durch eine hochpositive HBs- Ag- Probe im Rahmen der Analytik müssen ausgeschlossen werden. Evtl. ist die Einsendung einer neuen Serumprobe erforderlich. Sorgfältige Anamneseerhebung bezüglich möglicher Exposition. Kontrolluntersuchungen von Anti- HBc und Anti- HBs zu einem späteren Zeitpunkt; Sehr selten kann Anti- HBc negativ bleiben. Ein isoliertes HBs- Ag kann sich auch bis zu 7 Tagen nach einer Hepatitis- Impfung finden. Bei Impfung in diesem Zeitraum Wildvirus-Infektion durch spätere Anti-HBc- Bestimmung ausschließen. Bewertung 6 a) Ein isoliertes positives Anti- HBc kann während eines kurzen Zeitraumes nach Verschwinden des HBsAg und vor dem Auftreten von Anti- HBs beobachtet werden. Der Nachweis des meist zu diesem Zeitpunkt schon vorhandenen Anti- HBe bestätigt den Befund. b) Sehr lange Zeit nach einer HBV-Infektion (10 Jahre oder länger) kann der Anti- HBs- Titer unter die Nachweisgrenze fallen. Falls keine HBV- Infektion bekannt ist, muss auch an ein falsch positives AntiHBc- Ergebnis gedacht werden. Ein positives Anti- HBs- Ergebnis eine Woche nach einmaliger HBVVakzination spricht für Rest-Immunität, ein negatives Ergebnis nach dreimaliger Vakzination für ein AntiHBs- negativen Carrierstatus und es sollte eine HBV- DNS- Bestimmung angeschlossen werden. Ein normales Anti- HBs- Verhalten nach dreimaliger Vakzination spricht für ein falsch positives Anti- HBc. c) Ein falsch positives Anti- HBc sollte mit einem Testkit eines anderen Herstellers überprüft werden. Zusätzlich empfiehlt sich eine HBV- DNS- Bestimmung zum Ausschluss einer akuten oder chronischen Infektion. d) Das HBs- Ag kann negativ bleiben, wenn der Test keine HBs- Ag- Mutanten erfasst. e) Das HBs- Ag kann negativ bleiben, wenn das HBs- Ag unterhalb der Nachweisgrenze des Tests liegt. Eine Koinfektion mit Hepatitis C zeigt oft das Bild einer chronischen HBs- Ag- negativen Hepatitis. Bewertung 7 a) Späte Phase einer akuten Infektion b) Der Patient hat eine chronische oder seltener akute HBV- Infektion und bildet ein Anti- HBs, welches das HBs- Ag nicht neutralisieren kann. c) Wenn es trotz vorhandenen Anti- HBs zu einer HBV- Infektion kommt, entstehen oft Escape- Mutanten. Selektion von Escape- Mutanten können auch nach passiver Immunisation oder bei Reaktivierung einer HBV- Infektion unter Immunsuppression entstehen. d) Unspezifischer Befund. Ein positiver HBs- Ag- Befund ist unwahrscheinlich, wenn das HBV- DNSErgebnis negativ ist. 295 HEPATITIS C- ANTIKÖRPER Material : Referenz : 1 ml Serum Negativ Methode: CLIA s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik Indikation: Diagnose der Hepatitis C Ein großer Teil der Posttransfusionshepatitiden und 15 - 70 % der sporadischen Hepatitiden sind nach Ausschluss einer Hepatitis A oder B bzw. anderer Virushepatitiden durch eine Non- A- Non- B- Hepatitis bedingt. Ein großer Teil dieser Hepatitiden wird durch das Hepatitis C- Virus (ein RNA- Virus aus der Flavi- Virus- Gruppe) bedingt. Anti- HCV läst sich in der Regel 2-3 Monate nach Infektion mit Erkrankungsbeginn nachweisen. Bei Immundefizienten tritt Anti- HCV verzögert auf oder kann auch ganz fehlen. Eine verzögerte Immunantwort findet sich auch bei perinatal infizierten Neugeborenen. Bei diesen Patienten empfiehlt sich die Abklärung über eine PCR auf HCV- RNS. Andererseits kommen immer wieder unspezifisch positive Testergebnisse vor, so dass ein positives Ergebnis im Immunoblot auf seine Spezifität überprüft werden muss. Der Anti- HCV- Nachweis lässt keine Aussage darüber zu, ob es sich um eine akute, abgelaufene oder chronische Erkrankung handelt. Anti- HCV- IgM findet sich sowohl bei der akuten als auch bei etwa 80 % der chronischen HCV- Infektionen. Für eine chronische Infektion spricht es, wenn klinische oder serologische Infektionsmarker länger als 1 Jahr nachweisbar bleiben. Nach den inzwischen vorliegenden Ergebnissen umfangreicher Studien des Europäischen Pädiatrischen HCV- Netzwerkes und des deutschen Hep- Net Teilprojektes „Vertikale Übertragung der Hepatitis C“ scheint es keinen Grund zu geben, einer chronisch HCV- infizierten Mutter vom Stillen abzuraten. Bei Kinderwunsch sollte eine quantitative PCR veranlasst werden. Bei einer Virusload von >105 Genomäquivalenten ist wegen der großen Gefahr einer kindlichen Infektion von einer Schwangerschaft abzuraten. HEPATITIS- C- BESTÄTIGUNGSTEST Material : Referenz : 2 ml Serum negativ 2 ml EDTA- Blut Methode: Blot; PCR* Indikation: Überprüfung der Spezifität eines positiven Anti- HCV- Ergebnisses Beim Hepatitis C- Bestätigungstest sind verschiedene rekombinante HCV- Antigene als einzelne Banden auf Nitrozellulosestreifen fixiert. Während der Inkubation der Streifen mit der Serumprobe binden evtl. vorhandene Antikörper gegen HCV an die entsprechenden Antigenbanden. Die Reaktivität der Proben wird durch visuellen Vergleich der einzelnen Banden gegenüber einer hoch- bzw. niedrigtitrigen Kontrollbande beurteilt. Nur ein Blot ohne Bande ist als negativ anzusehen. In Grenzfällen ist daher eine Abklärung über die PCR auf HCV- RNS anzustreben. Bei der chronischen HCV- Infektion ist meist das ganze Bandenmuster nachzuweisen. Nach Ausheilung verschwinden meist die virusspezifischen AK im Laufe von einigen Jahren. HEPATITIS- C- VIRUS- RNS und SUBTYPISIERUNG * [HCV- RNS, PCR] Material : Referenz : 5 ml Serum negativ Entnahme bitte mit separater (möglichst geschlossenes System). Methode: PCR 296 Monovette Indikation: Diagnose einer Hepatitis C vor Auftreten von Antikörpern, Nachweis einer akuten oder chronischen und Ausschluss einer ausgeheilten Infektion, Therapiekontrolle der Hepatitis C nach Interferontherapie Die PCR bietet sich zum Nachweis einer Virämie (Infektiosität) bei Hepatitis- C- Ak- positiven Patienten oder bei Verdacht auf akute Infektion bei noch Hepatitis- C- Ak- negativen Patienten an, da die AK oft erst nach Monaten gebildet werden. Eine weitere Indikation ist nach Subtypisierung die Einleitung und Überwachung einer antiviralen Therapie. Der Genotyp lässt Aussagen über den Erfolg einer Therapie zu. Ungünstig sind das Vorliegen des Subtyps 1b (etwa 10 % dauerhafte Viruselimination), hohe Viruslast, längere Krankheitsdauer sowie Koinfektion mit Hepatitis B oder/und HIV. Bei Genotyp 2 und 3a kommt es bei der Hälfte der Patienten zur Viruselimination. Weitere günstige Therapiebedingungen sind: geringe Viruslast, geringes Lebensalter, weibliches Geschlecht, frische Infektion und geringe Leberveränderungen. Der Therapieerfolg wird über die Transaminasen und den Abfall der Viruslast kontrolliert. Bei Müttern mit > 107 HCV- Genomäquivalenten wird das Stillen nicht empfohlen. HEPATITIS- DELTA- ANTIGEN * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: Diagnose der akuten Hepatitis D und Verlaufsbeobachtung der chronischen Hepatitis D Weltweit sind etwa 5 % aller HBs- Ag- Träger mit HDV infiziert. Die Übertragung erfolgt ganz überwiegend parenteral durch infektiöses Blut. Sexuelle und perinatale Infektionswege sind wesentlich seltener. Dieses replikationsdefekte Virus benötigt den Zellrezeptor des HBV für die Infektion der Zelle. Eine Immunität gegen Hepatitis B nach natürlicher Infektion oder Impfung schützt vor HDV- Infektion. Die HDV- Infektion heilt nach Ausheilung der HBV- Infektion ebenfalls ab. Sie ist daher meist von geringem klinischem Interesse. Eine Diagnostik empfiehlt sich aber bei fulminanter Hepatitis, Patienten mit serologisch atypischem Profil der chronischen Hepatitis B und evtl. Drogenabhängigen. HEPATITIS- DELTA- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: EIA negativ Indikation: Diagnose und Verlaufsbeobachtung der akuten und chronischen Hepatitis D Die Delta- Hepatitis kommt nur bei HBs- Ag- Ausscheidern als Super- oder Koinfektion vor. HEPATITIS- D- VIRUS- PCR * Material Referenz : 2 ml EDTA- Blut Methode: PCR negativ Indikation: Verdacht auf Superinfektion bei chronischer Hepatitis B HEPATITIS E- AG * Material : Referenz : Stuhl 5 ml Vollblut. Möglichst geschlossenes System. Methode: PCR negativ Indikation: Diagnose einer Non A, Non B, Non C- Hepatitis 297 Der Test ist von Erkrankungsbeginn bis zu 3 Wochen danach positiv. HEPATITIS E- AK [IgG, IgM] * Material : Referenz : 2 ml Serum negativ Methode: EIA Indikation: Diagnose einer Non A, Non B, Non C- Hepatitis Die Hepatitis E ist eine akute Hepatitis mit einer Inkubationszeit von 10-60 Tagen, die überwiegend nach Reisen im asiatischen und ostafrikanischen Raum auftritt und in Europa nur selten beobachtet wird. Die Letalität liegt bei 3 %, bei Schwangeren bei 10-20 %. Chronische Hepatitis E- Infektionen wurden bisher nicht beobachtet. Die Durchseuchung liegt in den westlichen Industrienationen bei 1-3 %. Die Sicherung einer frischen Infektion erfolgt über den Nachweis von Anti- HEV- IgM oder die PCR. Anti- HEV ist allerdings nur in 80-90 % der Infektionen positiv. Das IgG wird häufig erst in der 2.- 4 Woche positiv und ist nur für einige Jahre nachweisbar. HEPATITIS G- AG * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut negativ Methode: PCR Indikation: Nach Ausschluss anderer Hepatitisformen. Klinische Bedeutung noch nicht sicher geklärt HEPATITIS G- AK * Material : Referenz : 2 ml Serum negativ Methode: EIA Indikation: Nach Ausschluss anderer Hepatitisformen. Klinische Bedeutung noch nicht sicher geklärt. Das Hepatitis G- Virus gehört zur Gruppe der Flaviviren. Die Übertragung erfolgt überwiegend hämatogen, aber auch sexuelle und Mutter- Kind- Übertragungen wurden beschrieben. Die Hepatitis G- Infektion scheint in einem hohen Prozentsatz zu persistieren, es wurden aber auch noch Spontanheilungen nach längerer Persistenz beobachtet. Co- Infektionen mit HBV und HCV kommen vor. HEPATITIS (NICHT A- E) Ausschluss folgender Ursachen (nach Thomas): Endemische virale Infektionen 298 Hepatitis A, B, C, D, E Epstein- Barr- Virus Cytomegalie- Virus Herpes- simplex- Virus Varicella- zoster- Virus Coxsackie- Virus Adenovirus 5 Hanta- Virus Virale Infektionen nach Reiseexposition Gelbfieber West- Nil- Fieber Dengue- Fieber Rift- Valley- Fieber Krim- Kongo- Fieber Seoul- Virus Bakterielle Infektionen Toxische Hepatitis Andere Stoffwechselstörungen Leptospirose Pilzinfektionen Syphilis Q- Fieber Tularämie Melioidose Rückfallfieber Fleckfieber Alkohol Protozoeninfektionen Medikamente(z.B. Zytostatika) Narkose(Halothan, Chloroform) Pilzvergiftung Gewerbliche Gifte Umweltgifte Primär biliäre Zirrhose Parasiteninfektion Autoimmunhepatitis Lebermetastasen Pankreaskopfkarzinom Cholezystitis Pankreatitis Ischämische Hepatitis akutes Budd- ChiariSyndrom Speicherkrankheiten(M. Wilson) M. Meulengracht Fettleber Hämochromatose Angeborene Enzymdefekte(Galaktosämie, Tyrosinose, Fruktoseintoleranz) Histoplasmose Aspergillose Malaria Schistosomiasis Leishmaniose Leberechinococcus HEPTABARBITAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus HEPTACARBOXYPORPHYRIN * Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin, lichtgeschützt sammeln s. Porphyrin- Auftrennung 299 HEREDITÄRE PANKREATITIS * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzanalyse Stufendiagnostik. 1. PRSS1- Gen für kationisches Trypsinogen: 5 Exons und Promoter 2. SPINK1- Gen des Trypsin- Inhibitors: 4 Exons und Promoter Indikation: Chronische Pankreatitis vor dem 30. Lebensjahr. Erhöhte Amylase- und Lipasewerte bei Kindern. HEROIN Material : Referenz : 20 ml Urin negativ Methode: EIA Bestätigungsmethode: GC/MS * Indikation: Drogenscreening Beim Screening mittels EIA wird die Opiatgruppe (u.a. Morphin) nachgewiesen. Bei positiven Befunden sollte wegen möglicher Kreuzreaktionen und zur näheren Eingrenzung evtl. die GC/MS angeschlossen werden. Heroin ist Diacetylmorphin, welches schnell zu Monoacetylmorphin und weiter zu Morphin metabolisiert wird. HERPES SIMPLEX- Typ 1,2 –ANTIKÖRPER * [HSV- ANTIKÖRPER] Material : Referenz : 1 ml Serum 1 ml Liquor Methode: EIA IgG- EIA: < 9 VE/L Graubereich: 9-11 VE/L Positiv: > 11 VE/L IgM- EIA: negativ Indikation: Verdacht auf Herpes simplex- Infektion, Herpes- Enzephalitis Typ 1 und 2. IgG- und IgM- Bestimmung Typ 1 Erstmanifestation meist als Stomatitis aphthosa, später meist als Herpes labialis oder Haut betreffend. Typ 2 findet sich meist im Genitalbereich. Signifikante Werte für IgM werden in der akuten Phase (1. bis 2. Woche) der Erst- Infektion nachweisbar und fallen nach ca. 8-12 Wochen ab. Während dieser Zeit baut sich langsam der IgG- Antikörperspiegel auf, der über Jahre oder lebenslang als Seronarbe persistiert. Zwischen der akuten Phase (IgM reaktiv, IgG nicht reaktiv/niedrig reaktiv) und der Seronarbe (IgM nicht reaktiv / IgG reaktiv) dokumentiert sich der Krankheitsverlauf. Reinfektionen äußern sich meist nur in einem IgG- Anstieg. HERPES SIMPLEX- Typ 1,2 –DIREKTNACHWEIS * Material : Referenz : Abstrichbesteck für PCR im Labor anfordern. negativ Virustransportmedium schnell und kühl in das Labor schicken. 300 HERPES SIMPLEX- Typ 1,2 –DIREKTNACHWEIS * 2 ml Liquor Bei Verdacht auf Enzephalitis Liquor und Serum gleichzeitig einschicken. Indikation: Direkter Virusnachweis : z.B. Nachweis einer Genitalinfektion am Ende einer Schwangerschaft. Verdacht auf Herpes- Enzephalitis. HERPES ZOSTER- VARICELLEN- AK * [EIA] Material : Referenz : 1 ml Serum IgG- EIA: Methode: EIA < 50 U/L negativ 50-100 U/L Graubereich > 100 U/L positiv IgM- EIA: negativ IgA- EIA: negativ Immunschutz ab 150 U/L anzunehmen Indikation: Verdacht auf Primärinfektion mit Varicella- Zoster (Windpocken) oder Reaktivierung einer latenten VZV- Infektion (Gürtelrose) , Feststellung eines ausreichenden Immunschutzes, Enzephalitis Inkubationszeit 2-3 Wochen. Infektiosität 3-4 Tage vor Ausbruch des Exanthems bis zum Ende des Bläschenstadiums. IgG und IgM- Anstieg 5-7 Tage nach Exanthemausbruch. Bei Reaktivierung häufig nur IgG- Anstieg. Immunantwort kann bei Reaktivierung und Immunsuppression verzögert sein. Bei Neugeborenen und Immunsupprimierten sind letale Verläufe möglich. Bei Kontakt mit VZV in der Schwangerschaft ist eine sofortige Überprüfung der Immunitätslage notwendig, da die Gabe von VarizellaZoster- Hyperimmunglobulin nur in den ersten 72 Stunden nach Kontakt sinnvoll ist. Eine Windpockeninfektion in der Frühschwangerschaft kann zu Missbildungen führen (Kongenitales Varizellen- Syndrom). Unspezifische Reaktionen können nach früher durchgemachter Varizellen- Zoster- Infektion bei Herpessimplex- Primärinfektion auftreten. Bei H. zoster bleibt der IgM- Test häufig negativ, hier ist die Bestimmung von IgA sensitiver. Ein Titer > 1280 ist beweisend. Eine akute Zoster- Infektion lässt sich aber auch über einen IgG- Anstieg feststellen. HERPES ZOSTER- VARICELLEN- IgG- AK- Avidität * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode: Aviditätstest Indikation: Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes HERPES ZOSTER- VARICELLEN- IgG- AK im Liquor * Material : Referenz : 1 ml Liquor negativ Ak- Index: s. Befund 1 ml Serum Bei Verdacht auf Enzephalitis Liquor und Serum gleichzeitig einsenden Methode: EIA Indikation: ZNS- Beteiligung 301 HERPES ZOSTER- VARIZELLA- VIRUS- PCR * Material : Referenz : 2 ml Liquor negativ Abstrich im Spezialmedium 2-5 ml Fruchtwasser Indikation: Verdacht auf Varizellen oder Herpes Zoster, Enzephalitis, Hauterkrankungen, Schleimhauterkrankungen Sinnvoll bei Patienten ohne ausreichende AK- Antwort: Neugeborene und Säuglinge, immunsupprimierte Patienten und Patienten mit Immundefekt, da sich häufig nur ein verspäteter oder kein serologischer Hinweis auf eine VZV- Infektion findet. HERPES ZOSTER- VARICELLEN- spezifische Memoryzellen * Material : Referenz : 5 ml Heparinblut s. Befund Methode: FACS vorherige tel. Anmeldung erbeten. Abnahme Montag- Mittwoch Indikation: Überprüfung des Immunstatus. Nachweis einer zellulären Immunität gegen VZV bei fehlender AK- Bildung nach Impfung. HEXACARBOXYPORPHYRIN * Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin, lichtgeschützt sammeln s. Porphyrin- Auftrennung HEXACHLORBENZOL * (HCB) Material : Referenz : Spezialgefäß im Labor anfordern (Untersuchung im Blut) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung HEXACHLORCYCLOHEXAN (α-) * [α- HCH] Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung HEXACHLORCYCLOHEXAN (-β) * [β - HCH] Material : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) 302 Referenz : s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung HEXACHLORCYCLOHEXAN (γ-), LINDAN [γ- HCH] * Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung HEXOBARBITAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus HEXOKINASE * [ERYTHROZYTENENZYM] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Photometrie Indikation: Verdacht auf kongenitale nicht sphaerozytäre hämolytische Anämie HGH * s. somatotropes Hormon [HUMAN GROWTH HORMON, GH, STH] 5-HIES * s. 5- Hydroxyindolessigsäure HIPPURSÄURE * [METABOLIT DES TOLUOL] Material : Referenz : 20 ml v. 24-h- Urin. Urin über 5 ml Eisessig sammeln. s. Befund Indikation: Arbeitsmedizinische Fragestellung HISTAMIN * Material : Referenz : 5 ml Heparin- Blut oder 5 ml Blut + 5 ml 1N- Perchlorsäure. Luftabschluss. s. Befund 303 HISTAMIN * 5 ml Urin aus 24-Std.- Menge, gesammelt über 5 - 10 ml Eisessig. Urinversand gefroren. Einige Tage vor der Untersuchung Käse, Sauerkraut und Rotwein meiden. Indikation: Karzinoid, Mastozytom, generalisierte Mastozytose ↑ Karzinoid, Mastozytom, generalisierte Mastozytose, Polycythaemia vera, CML HISTIDIN * Material : Referenz : 1 ml EDTA-Plasma Plasma: Frühgeborene: Neugeborene: Säuglinge: Kinder: Erwachsene: 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 0.78 ± 0.31 0.76 - 1.77 0.37 - 2.12 0.37 - 1.64 0.50 - 1.66 mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl x 64.5 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 3500 Säuglinge: bis 3500 Kleinkinder: bis 2800 Schulkinder: bis 1800 Erwachsene: 80-2300 mg/d x 6.45 = µmol/d Indikation: Histidinämie, Hartnup- Syndrom, generalisierte Aminoazidurie HISTON- AK * [AK gegen HISTONE] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: EIA Indikation: Medikamenten- induzierter LE, SLE, ANA- positive, seropositive rheumatoide Arthritis, ANApositive progressive systemische Sklerodermie, juvenile chronische Arthritis, Felty- Syndrom Patienten, die mit Procainamid, Hydralazin, Isoniazid, D- Penicillamin, α- Methyldopa und Chlorpromazin behandelt werden, können bei Dauertherapie häufig ANA und z.T. auch Antikörper gegen Histone entwickeln. Ein Teil der ANA- positiven Patienten entwickelt einen medikamenten- induzierten Lupus erythematodes. ↑ Lupus erythematodes medikamenteninduziert HIV- 1-RNS- PCR qualitativ und quantitativ * Material : Referenz : 2 ml Serum oder EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR 304 Indikation: Beurteilung der Virusreplikation bei HIV- Infektion, Verlaufskontrolle bei antiretroviraler Therapie, Ausschluss einer HIV 1-Infektion bei Neugeborenen HIV- positiver Mütter. Die Bestimmung der Virus load ist neben der CD4- Helferzellzahl als Marker für die Progredienz einer AIDS- Erkrankung die zuverlässigste Erfolgskontrolle einer antiviralen Therapie. Als Maßeinheit gelten RNA- Kopien pro ml. Bei weniger als 10000 Kopien/ml ist nach augenblicklicher Auffassung eine Therapie nicht erforderlich. Von einem Ansprechen der Therapie wird bei Verringerung der Kopien um den Faktor 3, besser um eine Logstufe ausgegangen. Schon nach etwa 2 Wochen ist ein Ansprechen bzw. Nichtansprechen auf eine antivirale Therapie zu erkennen. Bei Nichtansprechen ist eine Beendigung der Therapie bzw. ein Wechsel des Medikamentes oder eine Kombination mit einer anderen Substanz notwendig. Langzeitüberlebende haben in der Regel < 10.000 Virusäquivalente /ml. HIV- p24- ANTIGEN- NACHWEIS * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: Abklärung eines reaktiven HIV- Suchtestes HIV- 1, - 0, - 2-ANTIKÖRPER [AIDS- TEST] Material : Referenz : 2 ml Serum negativ Methode: CLIA, Blot Indikation: Verdacht auf bzw. Ausschluss einer HIV- Infektion. Sichere Aussage des Tests frühestens 3 Monate nach evtl. Infektion möglich Bei positivem EIA- Ergebnis erfolgt Bestätigung durch Western- Blot. Bei Neugeborenen und Kindern kann bis zum 15.- 18. Lebensmonat eine HIV- Infektion nicht durch diesen Suchtest und die üblichen Bestätigungsteste (Westernblot, IFT) nachgewiesen werden, da eine Unterscheidung zwischen mütterlichen und vom Kind selbst gebildeten Antikörpern nicht möglich ist. Der Nachweis muss in diesen Fällen über Viruskultur, PCR, p- 24 Antigen- Bestimmung oder Persistenz der HIV- AK über den 15.- 18. Lebensmonat hinaus erfolgen. HIV- 1-Resistenzbestimmung genotypische Analyse * Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR, Sequenzierung Indikation: Versagen der antiretroviralen HIV- 1-Therapie, Resistenzbestimmung vor antiretroviraler Therapie. Durch entsprechende Gensequenzierung erfolgt eine Analyse des Gens der Reversen Transkriptase und der Protease auf Mutationen, die mit der Resistenz gegen die entsprechenden Inhibitoren assoziiert sind. HLA- ANTIGENE * [A- ,B- ,C- GRUPPE] Material : Referenz : 10 ml Citratblut + 5 ml EDTA- Blut HLA- Klasse I- Antigene : HLA- A- , HLA- B- und HLA- C- Antigene HLA- Klasse II- Antigene: HLA- DRB1, DQB1, DPB1 Die molekularbiologische Typisierung ist der serologischen aufgrund der höheren Spezifität vorzuziehen. 305 Indikation: Knochenmark- und Organtransplantation, Unklares Ergebnis der HLA B27- Bestimmung, , Abklärung der Krankheitsassoziation mit bestimmten HLA- Determinanten (Endokrine Störungen, Infektionskrankheiten, rheumatoide, neurologische, ophthalmologische, systemische Erkrankungen, Leber- Nierenerkrankungen, gastrointestinale Erkrankungen, Malignome, HautSchleimhauterkrankungen, Allergien) HLAAntigen relatives Krankheitsrisiko B41 B8 DR3 11.2 9.0 13.9 B27 B27 B27 B27 B27 B27 DR4, Dw 4 DR4, Dw14 DR2 DR4 DR2+DR4 87.4 37.0 20.7 17.6 17.6 13.9 11.0-16.0 11.0-14.0 12.0 13.0 22.0 Subakute Thyreoiditis DR3 DR4 Bw47 B51 B35 5.8 4.1 9.9 3.6 13.7 Neurologie: Schizophrenie Narkolepsie Myasthenia gravis, juvenile Form Erkrankung bei Frauen < 35 Jahre A9, B27 DR15, DQ6 Bw59 B8 11.9 130-150 12.3 12.7 Augen-Erkrankungen: Akute Uveitis anterior Diabet. Retinopathie B27 B8 10.4 4.0 B8 DR3 DR7 DR3+DR7 DR3 A1 B8 A1, B8, DR3 DR2 11.0 10.8 11.9 52.1 12.0 9.0 14.0 28.9 15.9 B13 B17 4.7 4.7 Erkrankung Infektionen: gesunde HBS- AG- Träger chron.aktive Hepatitis unabh. v. HBS- Status Rheumat.Formenkreis: M. Bechterew M. Reiter Shigellen- Arthritis Salmonellen- Arthritis Yersinia- Arthritis Gonokokken- Arthritis Rheumatoide Arthritis Lyme- Arthritis kurzfristige Form Endokrinologie: Typ I- Diabetes 21-Hydroxylase- Defizienz Magen- Darm- Nieren- Krankheiten: Zoeliakie idiopath. Membranöse GN Gold- Nephropathie Haut- Schleimhaut- Krankheiten: Psoriasis vulgaris 306 Phemphigus vulgaris B37 Cw6 B8 DR3 DR4, Dw10 6.4 13.3 8.7 15.4 14.4 Allergien: chron. Exogen-allerg. Alveolitis DR6 16.5 Dermatitis herpetiformis HLA- B 27 * Material : Referenz : 3 ml EDTA- oder Citratblut negativ Methode: PCR/sequenz specific priming Indikation: Verdacht auf Morbus Bechterew HLA- B 27 tritt bei ca. 95 % der Patienten mit Spondylitis ankylosans, dagegen nur bei 3-14 % der Normalbevölkerung auf. Auch beim M. Reiter (ca. 85 %), der Uveitis (74 %) und der Psoriasisarthritis mit Wirbelsäulenbeteiligung (ca. 60 %) ist das HLA- B 27 signifikant häufiger als in Kontrollgruppen. Bei Erwachsenen kann die Bestimmung des HLA- B 27 zur Abgrenzung der chronischen Polyarthritis (HLA- B 27-Assoziation ca. 9 %) von der Spondylitis ankylosans (Rheumafaktor- Nachweis meist negativ) wertvolle Hinweise liefern. ↑ M. Bechterew, M. Reiter, Psoriasis- Arthritis, Uveitis HLA- B 27- SUBTYPISIERUNG * Material : Referenz : 3 ml EDTA- oder Citratblut negativ Methode: PCR/sequenz specific priming Indikation: Verdacht auf Morbus Bechterew Die molekulargenetische Subtypisierung erlaubt festzustellen, dass drei HLA B27- Subtypen bei ca. 95 % der Patienten mit einem M. Bechterew gefunden werden. Dies sind die Subtypen HLA B2702, HLA B2704 und HLA B2705. Bei HLA B27- Trägern mit den Subtypen HLA B2706, HLA B2707, HLA B2709 und HLA B2711 entspricht das Erkrankungsrisiko dem von HLA B27- negativen Personen. HLA- B*5701 Genuntersuchung vor Therapie mit Abacavir * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung Indikation: Aufgrund schwerer genetisch bedingter Unverträglichkeitsreaktionen bei HLA- B*5701 positiven Merkmalsträgern ist vor Therapie mit Abacavir eine Untersuchung auf das Vorhandensein des Genmarkers HLA-B*5701 zwingend vorgeschrieben. 307 HOLOTRANSCOBALAMIN [HOLO TC, AKTIVES VITAMIN B 12] * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund s. auch Vitamin B 12 Methode: MEIA Indikation: Verdacht auf Vitamin B 12- Mangel. Holo TC ist ein Marker für das metabolisch verfügbare, aktive Vitamin B 12. HOMOCITRULLIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (µmol/L): Neugeborene bis 10 Säuglinge bis 10 Kleinkinder bis 10 Schulkinder bis 10 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Erwachsene bis 10 Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 10000 Säuglinge bis 5000 Kleinkinder bis 1000 Schulkinder bis 100 Erwachsene bis 50 HOMOCYSTEIN Material : Referenz : 2 ml Nüchternserum oder -Plasma Spezialgefäß erforderlich! EDTA- Blut (Plasma): < 13,9 µmol/L Serum: < 15.3 μmol/L Sofort zentrifugieren. (Homocystein wird aus Erythrozyten freigesetzt). Überstand taggleich einsenden! Methode: CLIA Indikation: Homocystinurie, Atherosklerose (koronare Herzkrankheit, Schlaganfall), Folat- oder Vitamin B12, B6-, (B2)- Mangel, Hyperhomocysteinämie präkonzeptionell, da diese ein fördernder Faktor in der Pathogenese des Neuralrohrdefektes sein soll. Homocystein ist ein unabhängiger Risikofaktor für Atherosklerose. Ein um 10-15 % erhöhter Serumspiegel steigert das Risiko für koronare Herzkrankheit und Schlaganfall um das 3-4fache. In letzter Zeit wurde auch mehrfach ein Zusammenhang zwischen erhöhten Homocysteinwerten und Osteoporose und osteoporotischen Knochenbrüchen - wohl aufgrund einer Beeinträchtigung der Kollagen- Quervernetzung – beschrieben. Neben genetischen Defekten - Nachweis über die Methylentetrahydrofolatreduktase (MTHFR)- 677T- und MTHFR- A1298C- Mutation - führen Malabsorption und Mangel an den Vitaminen B6, B12 und Folsäure zur Erhöhung der Homocysteinwerte. Durch Gabe dieser Vitamine lässt sich der Homocysteinwert innerhalb von 4 Wochen in den Normalbereich absenken. Moderate Hyperhomocysteinämie: ca. 13-30 μmol/L (Vitamin B- Mangel, MTHFR- Mutation, renale Dysfunktion 308 Intermediäre Hyperhomocysteinämie : > 30-100 μmol/L (heterozygote Mutationen von Enzymen, schwere Vitaminmangelzustände, renale Dysfunktion) Schwere Hyperhomocysteinämie : > 100 μmol/LL (homozygote Mutationen von Enzymen) Vitamin B6,- B12- und Folsäure- Quellen Vitamin B6 Vitamin B12 Folsäure Getreide Hülsenfrüchte Obst Gemüse Fisch (Sardinen, Lachs) Fleisch (Schwein, Huhn) Muscheln Leber Muskelfleisch Käse Eier Blattsalat Hülsenfrüchte Gemüse Getreide Leber Obst (Orangen, Erdbeeren) Erdnüsse ↑ Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Folsäuremangel, Vitamin B 12-Mangel, hohes Alter, Postmenopause, Arteriosklerose, Schlaganfall, neurodegenerative Erkrankungen, chronische Niereninsuffizienz, Aborte, Kaffee, Rauchen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Psoriasis, ALL, essentielle Hypertonie, Gendefekte ( Cystathionin Beta- Synthase, Methylentetrahydrofolatreduktase, Cobalamin Reduktase, Methionin- Synthase- Reduktase, Methionin- Synthase, Intrinsic Faktor- Cobalaminrezeptor, Intrinsic Faktor, Transcobalamin II), Osteoporose, Neuralrohrdefekte, kognitive Dysfunktionen, vaskuläre Demenz, Alzheimer- Demenz, Depressionen, Hypertonie, Tumore HOMOCYSTIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (µmol/L): Neugeborene: bis 10 Säuglinge: bis 10 Kleinkinder: bis 10 Schulkinder: bis 10 Erwachsene: < 12-15 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 30 Säuglinge: bis 30 Kleinkinder: bis 30 Schulkinder: bis 30 Erwachsene: bis 30 Indikation: Verdacht auf Homocystinurie ↑ Homocystinurie (Cystathionin- β- Synthetase- Mangel, Methylentetrahydrofolat- Reduktase- Mangel, Methylentetrahydrofolat- Homocystein- methyltransferase- Mangel) HOMOGENTISINSÄURE * Material : Referenz : 5 ml Urin. Ansäuern pH 2-3. Evtl. Zusatz von 20 s. Befund 309 HOMOGENTISINSÄURE * mg Ascorbinsäure. HOMOVANILLINSÄURE * Material : Referenz : 24-h- Urin über 10 ml 25 %- iger Salzsäure sammeln; gut mischen; Gesamt- Volumen angeben. 20 ml Urin einsenden. Säuglinge Kleinkinder Schulkinder 6-10 Jahre 10-19 Jahre Erwachsene < 3.4 mg/d oder < 32.6 mg/g Creatinin < 4.8 mg/d oder < 22.0 mg/g Creatinin < 6.9 mg/d oder < 15.1 mg/g Creatinin < 8.7 mg/d oder < 12,8 mg/g Creatinin < 10 mg/d oder < 7.6 mg/g Creatinin mg/d x 5.49 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Neuroblastom und Phäochromozytom, arterielle Hypertonie Nur 80 % der Neuroblastompatienten zeigen eine erhöhte Katecholaminausscheidung ↑ Phäochromozytom, Hypertonie arterielle, Neuroblastom, Ganglioneurom HPV- DNA * [HUMAN- PAPILLOM- VIRUS- DNA] Material : Referenz : Zervikal- Urethral- Abstrich in 1 ml NaCl negativ Biopsat in NaCl Indikation: Nachweis einer genitalen HPV- Infektion, prognostische Beurteilung einer zervikalen Dysplasie durch Virustypisierung, Kontrolluntersuchung nach Konisation oder Lasertherapie, Peniskarzinom Hochrisikogruppen für die Induktion maligner Tumoren sind die HPV- Typen 16,18,31,33,35,39,45,51,52,56,58,59,66 und 68. Es steht ein Impfstoff zur Verfügung. Junge Mädchen sollten vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft werden. HU- AK [AK gegen Hu] Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: IFT, Blot negativ < 1:10 Indikation: Hu- Antikörper sind Marker der paraneoplastischen Enzephalomyelitis, sensorischen Neuronopathie und autonomen Dysfunktion. Bei 80 % der Patienten mit Anti- Hu- assoziierten Syndromen ist der zugrunde liegende Tumor ein kleinzelliges Bronchialkarzinom(SCLC). Andere gelegentlich gefundene Tumoren sind: Prostata- Ca, Mamma- Ca, Sarkome, das Neuroblastom und kleinzellige Karzinome unbekannter Herkunft. Niedrige Anti- Hu- Titer werden auch bei ca. 16 % der Patienten mit SCLC ohne paraneoplastische neurologische Erkrankung (NPD) gefunden. Wenn ein Anti- Hu ohne neurologische Symptome nachgewiesen wird, ist die Wahrscheinlichkeit neurologische Symptome zu 310 entwickeln gering. Auch sprechen diese Patienten besser auf eine Chemotherapie an als Patienten mit Anti- Hu HUMANES HERPES- VIRUS 6-AK * [HHV6- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum Serum: 1 ml Liquor IgG: < 1:16 Methode: IFT IgM: < 1:16 Liquor: < 1:4 Bei Verdacht auf ZNS- Beteiligung Serum und Liquor gleichzeitig einschicken. Indikation: Exanthema subitum bei Kleinkindern, chronisches Müdigkeitssyndrom, Hepatitis, Otitis, Meningoenzephalitis, mononukleoseähnliche Symptomatik HUMANES HERPES- VIRUS 6-PCR * Material : Referenz : 1 ml Liquor negativ 1ml EDTA-Blut Biopsat nativ in NaCl Methode: PCR Indikation: Ergänzungstest bei Verdacht auf HHV- 6-Infektion, z. B. bei Immunsupprimierten HUMANES HERPES- VIRUS 7-AK * [HHV7- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum IgG < 1:16 IgM < 1:16 Methode: IFT Indikation: Exanthema subitum ähnliche Symptomatik im frühen Jugendalter HUMANES HERPES- VIRUS 7-PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ Methode: PCR Indikation: Ergänzungstest bei Verdacht auf HHV- 7-Infektion, z. B. bei Immunsupprimierten HUMANES HERPES- VIRUS 8-IgG- AK * [HHV8- IgG- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum IgG < 1:100 311 HUMANES HERPES- VIRUS 8-IgG- AK * [HHV8- IgG- AK] Methode: IFT Indikation: Kaposi- Sarkom, Angiosarkom, Castleman- Erkrankung, body cavity based Lymphoma, multiples Myelom HUMANES HERPES- VIRUS 8-PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut Biopsat nativ in NaCl negativ Methode: PCR Indikation: Kaposi- Sarkom, Angiosarkom, Castleman- Erkrankung γ- HYDROXYBUTTERSÄURE * [GHB, „liquid ecstasy“] Material : Referenz : 20 ml Urin nur innerhalb von 24Std. nachweisbar! Methode: GC/MS negativ Indikation: Verdacht auf Drogenmissbrauch. Bei “liquid ecstasy“ handelt es sich um γ- Hydroxybuttersäure (GHB), eine Substanz, die eine ähnliche Wirkung aufweist wie Amphetamine und Methamphetamine (Haupt-Inhaltsstoffe des Ecstasy) , aber nur mittels GC/MS nachzuweisen ist. Bei Missbrauch sind die Konzentrationen meist > 1000 ng/ml. β- HYDROXYBUTYRAT * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Ketonkörper s. Aceton s. Befund mmol/L = mg/dl x 0,096 s. Anionenlücke Indikation: Metabolische Azidosen mit erweiterter Anionenlücke, diabetische und alkoholische Ketoazidose, Laktatazidose, Fasten, Kohlenhydrat- Restriktion, Urämie, Isopropanol- Vergiftung (Aceton ist auch ein Metabolit von 2-Propanol), Intoxikation mit Methanol, Glykol Anionenlücke (normal: 8-16 mmol/L)= [Na+] – ([Cl- ] + [HCO3-]) Jede Ketonurie im Neugeborenenalter ist ein Hinweis auf eine Stoffwechselerkrankung. Sie findet sich bei: Organoazidopathien, Glukoneogenesedefekten, Laktazidosen, Fructosämie, Ahornsirupkrankheit sowie teilweise bei Galaktosämie und Tyrosinämie I. 312 α- HYDROXYBUTYRAT- DEHYDROGENASE [LDH1] nicht akkreditierbares Verfahren [ALPHA- HBDH] Material : Referenz : : 1 ml Serum 90 – 180 U/L s. Laktat- Dehydrogenase Hämolyse vermeiden. Plasma hochtourig zentrifugieren, da sonst noch vorhandene Thrombozyten zu falschen Werten führen. HWZ 3-7 Tage Methode: Photometrie Indikation: Verdacht auf mehrere Tage zurückliegenden Herzinfarkt (lange HWZ von LDH1), Verlaufsbeurteilung des Herzinfarktes, Verdacht auf Lungenembolie, Verdacht auf hämolytische Anämie, Differenzierung des Ikterus. LDH wird aus 4 Polypeptidketten der Untereinheiten H (Herz) und M (Muskel) zusammengesetzt. Es werden fünf zytoplasmatisch vorkommende Isoenzyme unterschieden. LDH1 (H4) und LDH2 (H3M) überwiegend in Herzmuskel, Erythrozyten und Niere, LDH3 (H2M2) in Milz, Lunge, Lymphknoten, Thrombozyten und endokrinen Drüsen, LDH4 (H3M) und LDH5 (M4) in Leber und Skelettmuskel. ↑ Herzinfarkt, Hepatitis, Muskeldystrophie, Folsäure- Mangel, Vitamin B12- Mangel, Hypothermie HYDROCHLOROTHIAZID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung:Regelmäßige Elektrolyt- und Lipidkontrolle (bei Hyperlipidämie) 10- HYDROXY-CARBAZEPIN s. Oxcarbazepin, Metabolit HYDROXYCHLOROQUIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Lichtgeschützt einsenden (mit Alufolie umwickeln) Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 313 5-HYDROXYINDOLESSIGSÄURE * [5-HIES ] Material : Referenz : 20 ml v. 24-h- Urin, gesammelt über Eisessig, < 9.1 mg/d lichtgeschützt mg/d x 5.23 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Karzinoid CAVE: 3 Tage vor der Sammelperiode serotoninhaltige Nahrungsmittel absetzen: Bananen, Tomaten, Johannisbeeren, Pflaumen, Mirabellen, Stachelbeeren, Melonen, Nüsse, Kiwis, Avocados, Ananas und Auberginen. Kaffee und Tee sind in geringen Mengen erlaubt. Bei einzelnen Patienten mit idiopathischer Steatorrhoe wurde eine abnorm hohe 5-HIES- Ausscheidung beobachtet. 5-HIES- Ausscheidungen > 25 mg/d sind für ein Karzinoid- Syndrom bei Einhaltung der Standardbedingungen fast beweisend. Metastasierende Karzinoide zeigen oft Werte >350 mg/d. Die 5-HIES- Ausscheidung kann intermittierend erfolgen, so dass wiederholte Bestimmungen notwendig sein können. Bei fortbestehendem Verdacht und wiederholten grenzwertigen Ergebnissen empfiehlt sich die Serotonin- und/oder 5-Hydroxytryptophanbestimmung im Serum. Es stehen inzwischen aber auch sehr empfindliche radiologische Methoden zur Verfügung. ↑ Karzinoid, Magen- Darm- Karzinom, Bronchial- Karzinom, Sprue, Rauchen, Schlafentzug ↓ Mastozytose, PKU, Depression, Hartnup- Syndrom, Darm- Resektion 17- HYDROXY- KORTIKOSTEROIDE * [17- OHCS] Material : Referenz : 20 ml v. 24-h- Urin (gesammelt über Eisessig). bis 2 Jahre: 0.5-4.0 mg/d 2-6 Jahre: 3.0-6.0 mg/d 6-10 Jahre: 4.0-8.0 mg/d 10-14 Jahre: 4.0-10.0 mg/d Frauen: 5.0-14.0 mg/d Männer: 6.0-19.0 mg/d Bitte Sammelvolumen angeben. Methode: Photometrie mg/d x 2.76 = µmol/d Indikation: Die Bestimmung der 17- OHCS hat allenfalls eine Bedeutung als Suchtest oder Test zur Ergänzung im Rahmen der endokrinologischen Funktionsdiagnostik. Es werden alle Hormone und Metaboliten mit einer Dihydroxyaceton- Seitenkette erfasst. Als sensitivere und spezifischere Untersuchung einer NNR- Überfunktion bietet sich die Bestimmung des Kortisols im Serum oder des freien Kortisols im 24-h- Urin an ↑ M. Cushing, Stress, Akromegalie, Schwangerschaft, Thyreotoxikose, Hydrocortison- Behandlung ↓ M. Addison, AGS, Hypothyreose, Hypophyseninsuffizienz 21-HYDROXYLASE- MUTATION * Material : Referenz : 2-5 ml EDTA- Blut , Fruchtwasser s. Befund Methode: Nachweis von Gendeletionen und Genkonversion (Southern- Blot), Sequenzanalyse des CYP 21B- Genes 314 Indikation: Verdacht auf congenitale adrenale Hyperplasie, AGS, Virilisierung, Hirsutismus, Pseudopubertas praecox, Das Gen für die 21- Hydroxylase liegt auf dem Chromosom 6. Mutationen kommen häufiger vor und werden durch Genkonversion oder –Deletionen verursacht. Die molekularbiologische Analyse umfasst alle beschriebenen Mutationen. HYDROXYLYSIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (µmol/L): Neugeborene: bis 200 Säuglinge: bis 200 Kleinkinder: bis 100 Schulkinder: bis 100 10 ml Urin (mit 0,1ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Erwachsene: bis 50 Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 200 Säuglinge: bis 200 Kleinkinder: bis 100 Schulkinder: bis 100 Erwachsene: bis 90 Indikation: HYDROXYPREGNENOLON * Material : Referenz : 1 ml Serum Kinder bis 1 Jahr: < 800 ng/dl bis 15 Jahre: 30-760 ng/dl Erwachsene: 20-235 ng/dl Indikation: Diagnose eines 3ß- Hydroxysteroid- Dehydrogenase- Mangels bei kongenitaler adrenaler Hyperplasie und Hirsutismus. Durch den 3ß- HSD- Mangel ist die Synthese von Kortisol und Aldosteron blockiert. Stattdessen werden vermehrt NNR- Androgene gebildet. Patienten mit voll ausgebildetem 3ß- HSD- Mangel sterben in der Regel früh. Bei milden Verlaufsformen können klinische Bilder wie beim polyzystischen Ovar- Syndrom entstehen. Für die Diagnostik hat sich die Bildung des 17- Hydroxypregnenolon/17- HydroxyprogesteronQuotienten nach ACTH- Stimulation bewährt. Testdurchführung: Am Abend vor dem Test 1 mg Dexamethason oral bei Patienten bis 50 kg KG(1,5 mg bei 50-70 kg KG und 2 mg > 70 kg KG) . Am nächsten Morgen Blutentnahme für die Basalwerte von 17Hydroxypregnenolon und 17- Hydroxyprogesteron. Anschließend 0,25 mg ACTH i.v. injizieren und nach 60 Minuten erneute Blutentnahme für 17- Hydroxypregnenolon und 17- Hydroxyprogesteron. Bewertung: Bei Gesunden ist der Quotient vor und nach ACTH- Gabe nahezu unverändert, während der Quotient beim 3ß- HSD- Mangel > 1.9 ist. 315 HYDROXYPROGESTERON (17-α- OHP) * Material : Referenz : 1 ml Serum Angaben in ng/dl Nabelschnurblut: 900-5000 Frühgeborenes: < 60 Neugeborenes: < 77 Kinder: < 65 Speichel (s. Speichelproben) Blutentnahme möglichst am frühen Vormittag (zirkadiane Rhythmik) und während der Follikelphase (für Beurteilung der adrenalen 17OHP- Produktion). Jungen Mädchen ---------------------Tanner Stad. 1 3- 90 3- 82 Stad. 2 5-115 11- 98 Stad. 3 10-138 11-155 Stad. 4 29-180 18-230 Stad. 5 24-175 20-265 Erwachsene: Männer: 20-300 Frauen: Follikelphase 30-100 Lutealphase 40-420 Schwangerschaft 200-1200 Postmenopause: <70 Speichel : Frauen: 15-75 pg/ml Follikelphase: 15-70 pg/ml Lutealphase: 40-75 pg/ml Männer: 20-80 pg/ml ng/dl x 0.03 = nmol/L Indikation: Diagnose des AGS (21-Hydroxylasemangel) 17- OHP wird sowohl in der NNR als auch in den Ovarien (ganz überwiegend in der Lutealphase) synthetisiert. 17- OHP fällt vermehrt an, wenn die Synthese von Kortisol und Aldosteron durch Enzymdefekte (21- und 11- Hydroxylase) eingeschränkt ist. Beim kongenitalen AGS liegt in 95 % aller Fälle ein 21- Hydroxylasemangel vor. Dieser Enzymdefekt führt zu einer Anhäufung von 17Hydroxyprogesteron. Statt des 17- Hydroxyprogesterons kann auch dessen Metabolit, das Pregnantriol im Urin bestimmt werden. Die Vermehrung von 17- Hydroxyprogesteron führt zu einer verstärkten Bildung von Androgenen. Bei 6-12 % aller hirsuten Frauen soll ein „late onset“ 21- Hydroxylasemangel vorliegen. Die basalen 17-Hydroxyprogesteron- Spiegel sind dabei normal. Es findet sich jedoch ein übermäßiger Anstieg nach Stimulation mit ACTH. Zur Beurteilung der Lutealfunktion ist das Progesteron besser geeignet als das 17- OHP. ↑ AGS, 21-Hydroxylasemangel, einige Ovarial- und NN- Neoplasmen, polyzystische Ovarien, ↓ Männlicher Pseudohermaphroditismus, M. Addison HYDROXYPROGESTERON * Material : 316 Referenz : HYDROXYPROGESTERON * Speichel (s. Speichelproben), bitte Spezialgefäß anfordern Speichel: s. Befund Methode: EIA HYDROXYPROLIN * Material : Referenz : 1ml EDTA-Plasma (nicht gefroren) 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Plasma: s. Befund mg/dl x 76.3 = µmol/L Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS Urin (µmol/g Creatinin): s. Pyridinolin s. Befund s. NTx s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Indikation: Angeborene Hydroxyprolin- Stoffwechselstörungen. Zur Beurteilung des Kollagenstoffwechsels ist die Bestimmung von Desoxypyridinolin bzw. Ntx vorzuziehen. Für eine sinnvolle Testdurchführung zur Beurteilung des Kollagenstoffwechsels sind verschiedene Voraussetzungen zu schaffen: 1. Erhöhte Werte können nahrungsbedingt sein und müssen ggf. überprüft werden. Eine kollagenfreie bzw. - arme Diät muss 24 Stunden vor Beginn des Harnsammelns einsetzen. Dies bedeutet, dass der Patient in dieser Zeit weder Fisch, Gelatine oder Speisen, die Gelatine enthalten (Gelatine- Kapseln, Joghurt, Eiscreme, Pudding, manche Süßigkeiten), noch Wurst, Fleisch und Fleischbrühe essen darf. 2. Der 24-Stunden- Urin muss exakt gesammelt werden. 3. Schilddrüsenhormone, Parathormon, Östriol, Östradiol, Kortikosteroide und Zytostatika verändern den Kollagenstoffwechsel. ↑ M. Paget, Osteomalacie, Osteoporose, Knochenfraktur, Knochentumor, Knochentuberkulose, Myelose, Hyperthyreose, Phäochromozytom, Neurinom, Hyperparathyreoidismus, Akromegalie, Marfan- Syndrom, M. Bechterew, Psoriasis, Osteogenesis imperfecta, Knochenmetastase, Hydroxyprolinämie, Imminoglycinurie Typ I und II, Hyperprolinämie Typ I und II, Glycinurie, Hyperthyreoidismus, M. Hodgkin ↓ Calzium- Infusion, Kalzitonin- Therapie, Hypoparathyreoidismus 1-HYDROXYPYREN [Metabolit des Pyrens] Material : Referenz : 10 ml Urin < 1,0 µg/L Bei Rauchern deutlich höhere Werte möglich! Nichtraucher < 0,5 µg/g Creatinin Raucher: < 1,0 µg/ g Creatinin 317 Indikation: Belastung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs), arbeitsmedizinische Fragestellung 5-HYDROXYTRYPTAMIN * s. Serotonin HYDROXYZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus HYPER- IgD- Syndrom * [Mevalonatkinase- Defizienz] Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: : Mutationsanalyse im MVK- Gen bei Verdacht auf Hyper IgD- Syndrom Methode: PCR und Sequenzierung aller kodierenden Exons 2-11 des MVK- Gens Indikation: Verdacht auf Hyper- IgD- Syndrom oder Mevalonazidurie. Rezidivierende Fieberschübe in der frühen Kindheit mit Lymphknotenschwellungen, Exanthem und häufig Arthritiden, erhöhte IgDSpiegel, anfallsartige Bauchschmerzen und Fieber, erhöhte Mevalonsäureausschüttung im Urin. Der Mevalonazidurie liegen gravierende Mutationen des MVK- Gens zugrunde. Es finden sich erhöhte Mevalonspiegel im Urin. Sie geht mit Entwicklungsverzögerung, Ataxien, Myopathien, Katarakten und Hypotonien einher. DD: Autoimmunerkrankungen, familiäres Mittelmeerfieber, Rheumatisches Fieber, abdominelle Erkrankungen HYPOGLYKÄMIE- SYNDROME Funktionsteste: Indikation: Unklare Hypoglykämie- Syndrome, DD tumorbedingte und funktionelle Hypoglykämien, Hungerversuch Messparameter: Glukose, Insulin, C- Peptid, evtl. Proinsulin, ß- Hydroxybutyrat und Sulfonylharnstoff Testdurchführung: Der Patient erhält bis zu 72 h keine Nahrung. Medikamente –soweit möglich - absetzen. Kalorienfreie Getränke sind erlaubt. In den Wachstunden soll sich der Patient bewegen. Blutentnahmen für Glukose, CPeptid und evtl. Proinsulin alle 6 Std. bis der Glukosewert < 60 mg/dl ist. Dann Entnahme alle 1-2 Stunden. Hungerversuch beenden, wenn der Glukosewert <45 mg/dl ist und Hypoglykämiezeichen auftreten. Am Ende des Hungerns Glukose, Insulin, C- Peptid, evtl. Proinsulin, ß- Hydroxybutyrat und Sulfonylharnstoff abnehmen; 1 mg Glukagon injizieren und den Blutzucker nach 10, 20 und 30 Minuten kontrollieren. 318 Bei Kindern ist die Fastendauer altersabhängig. Bei Kindern < 1 Jahr sollte sie maximal 12 Std. und bei älteren Kindern nicht länger als 24 Std. betragen. Bewertung (nach Service)1: Diagnose Normal Insulinom HG factitia Insulin Sulfonylh. IGF bedingte HG Nicht Insulinbedingte HG Nahrungsaufnahme während des Testes Keine HG verursachende Erkrankung Hypoglyk.- Glukose Insulin CProß- Hydro- Glukose- SulfonylSymptome mg/dl mU/L Peptid insulin xybutyrat Änderung Harnstoff nmol/L pmol/L mmol/L mg/dl im Serum > 45 <6 < 0.2 <5 > 2.7 < 25 + < 46 >5.9 > >4.9 < 2,8 > 24,9 0.19 + + < 46 < 46 >5.9 >5.9 <5 > 4.9 < 2,8 < 2,8 > 24,9 > 24,9 + >5.9 <6 < 0.2 > 0.19 < 0.2 < 0.2 + + < 46 < 46 <5 <5 < 2,8 > 2.7 > 24,9 < 25 - - > 45 <6 < 0.2 <5 < 2,8 > 24,9 - + > 45 <6 < 0.2 <5 > 2.7 < 25 - HG= Hypoglykämie, IGF = Insulin growth factor, 1 Messungen zum Zeitpunkt des Abbruches des Fastenversuches C- Peptid- Suppressions- Test Messparameter: Blutzucker und C- Peptid Testdurchführung: Morgens beim nüchternen Patienten (Blutzucker muss > 60 mg/dl sein) nach Legen einer Braunüle langsame Infusion einer isotonen Kochsalzlösung. 3 Nüchternblutproben 30,20 und 0 Minuten vor Testbeginn für die Bestimmung von C- Peptid (5 ml Vollblut) und Blutzucker. Infusion von 0,12 E Insulin/kg Körpergewicht i.v. über 60 Minuten. Weitere Blutentnahmen für C- Peptid und Blutzucker alle 10 Minuten nach Start der Infusion bis 120 Minuten. Bewertung: Die insulininduzierte Hypoglykämie führt in der Regel nur beim funktionellen Hyperinsulinismus, nicht jedoch beim autonom sezernierenden Insulinom zu einer C- Peptid- Suppression um mehr als 50 % des Ausgangswertes. Tolbutamid- Test Messparameter: Glukose, Insulin und C- Peptid Testdurchführung: Glukosewert muss vor Testbeginn > 60 mg/dl sein. Dem Patienten innerhalb von 3 Minuten 1 g Tolbutamid als 5 % ige wässerige Lösung injizieren (Kinder 25 mg/kg KG, aber nicht mehr als 1 g). Vor Testbeginn sowie 5, 10, 20, 30, 40, 60, 90, 120, 150 und 180 Minuten danach Blutentnahme für Glukose, Insulin und C- Peptid. Bewertung: Für ein Insulinom spricht, wenn der mittlere Glukosewert aus den 120, 150 und 180 MinutenWerten bei Adipösen < 56 mg/dl und bei Schlanken < 61 mg/dl ist. Insulin und C- Peptid- Werte steigen gegenüber Gesunden deutlich verzögert an und fallen verzögert ab. 319 Glukagon- Test Messparameter: Glukose, Insulin und C- Peptid, evtl. ß- Hydroxybutyrat Testdurchführung: Über 3 Tage kohlenhydratreiche Ernährung, dann nach 8 stündiger Nahrungskarenz 1 mg Glukagon in 10 ml physiologischer NaCl langsam i.v. injizieren. Blutentnahme für die o.g. Parameter vor sowie 1, 5, 10, 15 und 30 Minuten nach Testbeginn. Bewertung: Gegenregulatorisch ist eine Ausschüttung von Insulin und C- Peptid zu erwarten, die beim Insulinom- Patienten höher ausfällt. Ein Insulingipfelwert > 130 mU/L oder nach nächtlichem Fasten >100 mU/L spricht mit einer Test- Sensitivität von 50-80 % für ein Insulinom. Der maximale C- Peptid- Anstieg beträgt > 2.5 µg/L. Der Proinsulin- Anteil ist > 20 % vom Insulinwert. Interaktion durch Hydrochlorothiazid Neugeborenenhypoglykämie (Glukose < 40 mg/dl) Ursachen: Hyperinsulinismus bei Gestationsdiabetes oder Diabetes mellitus Typ I der Mutter, Kohlenhydratstoffwechseldefekte (z.B. Fruktoseintoleranz, Fruktose 1,6- Biphosphatase- Mangel, Glykogensynthetase- Defekt, Glykogenspeicherkrankheit Typ I, Galaktosämie), ß- Oxidationsdefekte der Fettsäuren, Aminosäurenstoffwechsel- Defekte (z.B. Ahornsirupkrankheit, Propionazidurie, Methylmalonazidurie, Tyrosinose, ß- Hydroxy- ß- Methylglutarazidurie und Hyperammonämie- Syndrome), multiple endokrine Defekte oder Hypopituitarismus HYPOPHYSENHORMONE Referenz : s. ACTH s. ADH s. LH, FSH s. Prolaktin s. Somatomedin C s. Somatotropes Hormon s. TSH 320 I IA-2-AUTOANTIKÖRPER (INSELZELLEN-Antigen 2-AK) * Material : Referenz : 1 ml Serum Negativ Methode: RIA s. Insulin- AK s. Inselzellen- AK Indikation: Evaluation des Risikos für Diabetes mellitus Typ I, Verwandte 1. Grades von Typ I Das Inselzell- spezifische Antigen (IA2) stellt neben der Glutamat- Decarboxylase (GAD) das Hauptantigen beim Typ I Diabetes mellitus dar. Bei Kindern sind IA2 beim frisch manifestierten Diabetes mellitus Typ I in 50-70 % nachweisbar, beim Erwachsenen in < 50 %. Ihr Auftreten spricht für eine rasche Progression zum manifesten Diabetes. Bei Verwandten 1. Grades kommt es nach ihrem Auftreten nach etwa 1,5 Jahren zur Diabetesmanifestation IBUPROFEN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Alle 8-12 Wochen Blutbild-, Leber- und Nierenfunktionskontrolle. IGF-1 s. Somatomedin C IFOSPHAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus IMIPRAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 45 – 150 µg/L toxisch ab: > 1000 µg/L 321 IMIPRAMIN * Metabolit: Desipramin Methode: HPLC Metabolit: 150 – 300 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. IMMUNELEKTROPHORESE * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Bei Verdacht auf Bence- Jones- Proteinurie 50 ml Urin Quantitative Bestimmung von IgA, IgM und IgG ist nicht eingeschlossen. Die diagnostische Domäne der Immunelektrophorese sind die Defektproteinämien IMMUNFIXATIONS- ELEKTROPHORESE Material : Referenz : 1 ml Serum, 50 ml Urin s. Befund Indikation: Verd. auf monoklonale Gammopathie, multiples Myelom, B- Zell- Lymphom, Amyloidose, Kryoglobulinämie, M. Waldenström, Schwerkettenkrankheit, Leichtkettenkrankheit. Es empfiehlt sich die gleichzeitige Immunglobulinbestimmung und evtl. der quantitative Nachweis von freien Leichtketten im Serum und Urin. Bei Verdacht auf Gammopathie wird statt der Immunelektrophorese die empfindlichere ImmunfixationsElektrophorese eingesetzt. Diagnostische Kriterien monoklonaler Gammopathien: Multiples Myelom MGUS Monoklonales Protein Monoklonales Protein im im Serum oder Urin Serum oder Urin niedrig nachweisbar nachweisbar IgG< 3g/dl; IgA<2 g/dl Leichtketten im Urin < 1 g/d Monoklonale Monoklonale PlasmazelPlasmazel- len im KM ≥ len im KM < 10 % 10 % Ca > 2,6 mmol/L Unauffälliges Ca, KreatiCreatinin > 2 mg/dl nin und Hb Hb < 10 g/dl Keine lytischen KnochenLytische läsionen Knochenläsionen 322 Smouldering Myelom Monoklonales Protein im Serum oder Urin nachweisbar Monoklonale Plasmazellen im KM oder der Gewebsbiopsie Leichte Anämie oder Creatininerhöhung möglich Solitäres Plasmozytom des Knochens Bioptischer Nachweis eines monoklonalen Plasmozytoms IgG< 3.5 g/dl; IgA<2 g/dl Leichtketten im Urin < 1 g/d Monoklonale Plasmazellen im KM < 10 % Unauffälliges Ca, Creatinin und Hb IMMUNGLOBULINE [SERUM] Material : Referenz : 3 ml Serum Alter Neugeb. 1 Mon. 2 Mon. 3 Mon. 4 Mon. 5 Mon. 6 Mon. 7 Mon. 8 Mon. 9 Mon. 10 Mon. 11 Mon. 12 Mon. 2J 4J 6J 8J 10 J 12 J 14 J 16 J 18 J Erwachs. IgG 6.6-17.5 3.9-10.5 2.5-6.8 2.0-5.5 2.0-5.4 2.2-6.0 2.6-6.9 2.9-7.7 3.2-8.4 3.3-8.8 3.5-9.1 3.5-9.3 3.6-9.5 4.7-12.3 5.4-13.4 5.9-14.3 6.3-15.0 6.7-15.3 7.0-15.5 7.1-15.6 7.2-15.6 7.3-15.5 7.0-16.0 IgA 0.00-0.6 IgM männlich weiblich 0.00-0.21 0.00-0.21 0.1-0.3 0.17-0.66 0.17-0.66 0.00-0.6 0.26-1.00 0.26-1.00 0.11-0.8 0.33-1.3 0.33-1.3 0.14-0.9 0.21-1.5 0.30-1.9 0.38-2.2 0.46-2.5 0.52-2.7 0.58-2.9 0.63-3.0 0.67-3.1 0.70-3.2 0.70-5.0 0.37-1.4 0.41-1.6 0.43-1.6 0.45-1.7 0.47-1.8 0.48-1.8 0.49-1.8 0.50-1.8 0.50-1.9 0.51-1.9 0.40-2.3 0.40-1.5 0.47-1.8 0.52-1.9 0.56-2.1 0.60-2.2 0.62-2.3 0.65-2.4 0.66-2.5 0.68-2.6 0.68-2.6 0.4-2.8 Alle Werte in g/L Indikation: angeborenes Immunmangelsyndrom, Immunglobulinverlustsyndrome, Neoplasien des lymphatischen Systems, monoklonale Gammopathien, chronische Infektionen IMMUNGLOBULINE: IgA Material : Referenz : 1 ml Serum, EDTA- o. Heparinplasma Erwachsene: 0,7 – 4,0 g/L ↑ Infektion perinatale, Atemwegs- Erkrankung, Leberzirrhose, toxischer Leberschaden, M. Crohn, M. Whipple, Myelom, Wiskott- Aldrich- Syndrom ↓ Antikörpermangel- Syndrom, Neoplasie lymphatische, Nephrose, Ataxia teleangiectatica, Agammaglobulinämie hereditäre, IgA- Mangel selektiver, Dyspepsie chronisch- rezidivierende IMMUNGLOBULINE: IgA, SEKRETORISCH * Material : Referenz : 2 ml Speichel 8.7-47.0 mg/dl Indikation: gehäufte Schleimhautinfektionen Das sekretorische IgA wird unabhängig vom Serum- IgA synthetisiert. Ein Mangel an Serum- IgA bedeutet daher nicht zwangsläufig, dass auch sekretorisches IgA fehlt. Das sekretorische IgA ist das vorwiegende Immunglobulin der Körpersekrete wie Tränen, Speichel, Nasenschleim, Tracheobronchialschleim, gastrointestinaler Sekrete, Kolostrum und der Muttermilch. Beim IgA- Mangel werden gehäuft Infektanfälligkeit, Neoplasien, Atopien und Autoimmunerkrankungen beobachtet. Patienten mit IgAMangel und fehlendem sekretorischen IgA dürfen keine IgA- Substitution (CAVE: Bluttransfusion) erhalten, da es zu anaphylaktischen Reaktionen kommen kann. ↓ Infektanfälligkeit 323 IMMUNGLOBULINE: IgD * Material : Referenz : 1 ml Serum bis 100 KU/L Indikation: Verdacht auf IgD- Gammopathie (Häufigkeit: etwa 0.3 % der monoklonalen Gammopathien) IMMUNGLOBULINE: IgE [IgE] Material : Referenz : 1 ml Serum Für RAST- Test werden weitere 2 ml benötigt (s. auch RAST- Test). Bei Neugeborenen 1 ml Nabelschnurblut Neugeborene: < 2 U/ml Säuglinge: < 40 U/ml Kinder: < 2 Jahre: < 100 U/ml < 3 Jahre: < 150 U/ml < 5 Jahre: < 190 U/ml < 6 Jahre: < 150 U/ml < 16 Jahre: < 120 U/ml Erwachsene (≥ 16 Jahre): < 100.0 U/ml Indikation: Allergien vom Soforttyp, Parasitosen, IgE- Myelom, bronchopulmonale Aspergillose, Immundefekterkrankungen Faustregel - Verdacht einer Atopie: Kleinkinder > 20 kU/L, Kinder von 4-10 Jahren > 50 kU/L, Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren > 100 kU/L. Neugeborene mit einem Gesamt- IgE im Nabelschnurblut von über 1,0 kU/L entwickeln zu 80 % vor dem sechsten Lebensjahr Symptome einer Atopie (Neurodermitis, Asthma bronchiale, Rhinokonjunktivitis allergica, Urtikaria oder gastrointestinale Allergien). Atopische Erkrankung wahrscheinlich: Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren > 200 kU/L. Bei Atopikern werden in klinisch allergiefreien Zeiten, sofern ein Wurmbefall ausgeschlossen wurde, häufig im Referenzbereich liegende Werte gefunden. Die Erhöhung des spezifischen IgE (s. RAST) lässt sich dagegen auch in klinisch stummen Zeiten und bei normalen Gesamt- IgE- Spiegeln nachweisen. Ein sehr starker IgE- Anstieg auf Spiegel von über 2000 kU/I ist typisch für das Hyper- IgE- Syndrom. Dieses ist gekennzeichnet durch rezidivierende Pyodermien (meist Staphylococcus aureus) auf der Grundlage eines chronischen Ekzems, mykotische Infektionen (z. B. schwere destruktive Nagelveränderungen bei Infektionen mit Candida albicans) sowie Infektionen des Respirationstrakts. Das Ekzem steht einer impetiginisierten Neurodermitis nahe, unterscheidet sich von dieser jedoch durch einen meist auf das Gesicht und den behaarten Kopf beschränkten Befall. Labordiagnostisch findet man außer dem erhöhten Gesamt- IgE oft eine Eosinophilie des Blutes. ↑ Allergie, Wurmerkrankung, Bilharziose, Echinokokkose, Hakenwurm, Aspergillose, Urtikaria, IgEMyelom, Pollinosis, Immundefekterkrankungen ↓ Ataxia teleangiectatica, Neoplasie IMMUNGLOBULINE: IgG Material : 1 ml Serum, EDTA- o. Heparinplasma 324 Referenz : Erwachsene: 7 – 16 g/L ↑ Infektion, Hepatopathie, Myelom, Autoimmunerkrankung, Down- Syndrom, Hepatitis chronischaggressive ↓ Antikörpermangel- Syndrom, Neoplasie lymphatische, Agammaglobulinämie hereditäre, Frühgeburt IMMUNGLOBULINE: IgG SUBKLASSEN * Material : 2 ml Serum Referenzbereiche IgG- Subklassen (mg/dl) Alter IgG1 IgG2 IgG3 IgG4 0-1 Jahr 182 - 584 23 - 156 8 - 68 < 4 - 48 1- 2 Jahre 277 - 683 34 - 171 16 - 79 < 4 - 71 2- 3 Jahre 375 - 841 53 - 178 21 - 101 < 4 - 58 3- 5 Jahre 369 - 1097 79 - 211 8 - 102 4 - 169 5- 7 Jahre 382 - 1118 69 - 292 11 - 70 < 4 - 92 7-10 Jahre 496 - 1113 75 - 395 13 - 73 15 - 115 10-13 Jahre 477 - 1055 102 - 414 13 - 92 13 - 248 13-16 Jahre 391 - 950 147 - 464 21 - 101 12 - 252 Erwachsene 515 - 920 150 - 492 16 - 65 8 - 151 Indikation: Verdacht auf humorale Immundefekte bei rezidivierenden bakteriellen Infektionen Ein IgG- Subklassenmangel tritt u.a. gehäuft bei Patienten mit anderen Immundefekten wie IgA- Mangel, Louis- Barr- Syndrom und Infektionen der oberen Luftwege auf. Während im Erwachsenenalter überwiegend IgG3- Mangelzustände auftreten, zeigten Kinder mit rezidivierenden Atemwegsinfekten in 1.5 % einen isolierten IgG2- Mangel, 14.9 % ein nicht nachweisbares IgG4 und 4.9 % einen kombinierten IgG2 + IgG4- Mangel. Patienten mit IgA- und IgG2- Mangel neigen zur Sepsis mit bekapselten Bakterien. ↓ Nephrotisches Syndrom, Minimal Changes Nephritis, Atemwegsinfektionen, Autoimmunerkrankung, Nahrungsmittelallergie, Asthma, SLE, Infektionen, Diabetes mellitus, M. Bechterew, Friedreichsche Ataxie, Ataxia teleangiectatica, Autoimmunzytopenie IMMUNGLOBULINE: IgM Material : Referenz : 1 ml Serum, EDTA- o. Heparinplasma Kinder: 0,2 – 2,0 g/L Erwachsene: 0,4 – 2,3 g/L ↑ Malaria, Bartonellose, Rickettsiose, Trypanosomiasis, Endokarditis, Infektion perinatale, Leberzirrhose, M. Waldenström, Hepatitis, M. Boeck, Mononukleose infektiöse, Autoimmunerkrankung, Antikörpermangel- Syndrom, Neoplasie lymphatische, Sepsis ↓ Agammaglobulinämie hereditäre, Antikörpermangel- Syndrom IMMUNGLOBULINE IM LIQUOR * Material : Referenz : 1 ml Liquor Erwachsene: IgG < 40 mg/L 325 IMMUNGLOBULINE IM LIQUOR * IgA < 6 mg/L IgM < 1 mg/L IMMUNGLOBULINE IM LIQUOR: IgG * Material : Referenz : 2 ml Serum 5 ml Liquor s. Reiberschema (unten) Indikation: Verdacht auf Schrankenstörung oder erhöhte intrathekale Immunglobulinsynthese Die Abgrenzung der aus dem Serum stammenden Ig- Fraktion (Schrankenstörung) von der lokal synthetisierten lässt sich über eine graphische Auswertung mittels eines CSF/SerumQuotientendiagrammes durchführen (hier am Beispiel von IgG) Reiber- Schema für IgG I Normalbefund II Intrathekale IgG- Synthese bei intakter Blut/Liquor- Schranke III leichte Störung der Blut/Liquor- Schranke IV Intrathekale IgG- Synthese bei leichter Blut/Liquor- Schrankenfunktionsstörung V Störung der Blut/Liquor- Schranke (stark) ↑ Multiple Sklerose, Enzephalitis, Neurolues, SSPE, Meningitis, erythematodes disseminatus Liquorzirkulationsstörung, Lupus IMMUNGLOBULINE: IgG i. URIN * Material : Referenz : 10 ml Urin bis 10 mg/g Creatinin 326 IMMUNKOMPLEXE, ZIRKULIERENDE * Material : Referenz : 3 ml Serum Zirk. IgA Immunkomplexe: < 25 mg/L Zirk. IgG Immunkomplexe: < 110 mg/L Zirk. IgM Immunkomplexe: Männer: < 84 mg/L Frauen: < 114 mg/L Zirk C1q: Männer: < 88 mg/L Frauen < 40 Jahre: < 88 mg/L Frauen > 40 Jahre: < 123 mg/L Zirk C3c: < 29 mg/L C1q- Bindungstest: Negativ: < 45 mg/L Graubereich: 45-54 mg/L Positiv: > 54 mg/L Indikation: Immunkomplexe entstehen zunächst als physiologische Antwort auf akute oder chronische Reize. Während sie bei Infektionen nur passager und bei Neoplasien wohl nur als Begleitphänomen auftreten, kommt ihnen bei chronisch- entzündlichen Erkrankungen (rheumatischer Formenkreis, Kollagenosen, AIDS, Immunkomplex- Glomerulonephritis u. a. Immunopathien) wohl eine eigenständige pathogenetische Bedeutung zu. Da geringe Konzentrationen auch bei Gesunden gefunden werden können, ist eine einmalige Bestimmung, insbesondere bei nur leichter Erhöhung, ohne wesentliche Aussagekraft. Persistierende Immunkomplexe deuten auf eine chronische Grunderkrankung hin, wobei über Verlaufs- und Therapiekontrollen der Erfolg einer Therapie überwacht werden kann, da Krankheitsaktivität und Immunkomplex- Werte gut korrelieren. ↑ Arthritis rheumatoide, Lupus erythematodes disseminatus, Sjögren- Syndrom, M. Bechterew, M. Reiter, Felty’s Syndrom, Panarteriitis nodosa, Infektion virale, Infektion bakterielle, Parasitose, Glomerulonephritis, Neoplasie, M. Crohn, Colitis ulcerosa, Mukoviszidose, Hepatopathie chronische, Behcet- Syndrom, chronische Infektionen, Neoplasien IMPFSCHUTZ/ IMMUNSTATUS [KONTROLLE DES IMPFERFOLGES] Kontrollen zum Immunstatus bzw. Impferfolg sind u.a. nach folgenden Erkrankungen bzw. Impfungen möglich: Tetanus, Diphtherie, CMV, EBV, Röteln, FSME, Mumps, Masern, Hepatitis A und B, HSV, Pneumokokken, Tuberkulose (Hauttest), Haemophilus influenzae b, Toxoplasmose, Poliomyelitis, Varizella- Zoster, Parvovirus B 19 und Pertussis. INDINAVIR * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 327 INDOMETHACIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Alle 8-12 Wochen Blutbild-, Leber- und Nierenfunktionskontrolle. Indomethacin kann die Serumspiegel von Digoxin, Lithium und Methotrexat erhöhen. Probenecid erhöht den Indomethacinspiegel. INFEKTIONEN und INDUZIERENDE ERREGER Polyradikulitis/Paresen induzierende Erreger Meningitis induzierende Erreger Influenza Coxsackie Echo Röteln Masern Borrelien Mumps Mycoplasma pneumoniae Brucellen Polio Mumps Coxsackie Hum. Herpes V 6 Zytomegalie FSME Pneumokokken ECHO Varizellen- Zoster Röteln LCM Tuberkulose Zytomegalie Varicellen- Zoster Epstein- Barr- Virus FSME Campylobacter Coxiella burnetii HSV HIV T. pallidum Borrelien Mykoplasmen Herpes simplex EBV Meningokokken Hämophilus influenz. Listerien Streptokokken Adeno HIV Enzephalomyelitis induzierende Erreger Postinfektiöse Enzephalitis induz. Erreger HSV Enteroviren Mumps Varizella- Zoster HIV Leptospiren T. pallidum Hum. Herpes V 6 Masern Mycoplasma pneum. Röteln Toxoplasma gondii FSME Masern Röteln Borrelien Mycoplasma pneum. Listerien Toxoplasma gondii Varizella- Zoster Borrelien HIV Mit Hepatitis einhergehende Infektionskrankheiten Endokarditis/Myokarditis/Myositis ind. Erreger: Hepatitis A, B, C ,D,E Mononukleose Zytomegalie Mumps Adenovirus Typ 5 Hanta West- Nilfieber Rift- Valley- Fieber Coxiella burnetii T. pallidum 328 Herpes simplex Kongenitale Röteln Coxsackie A, B Leptospiren Varizella- Zoster Gelbfieber Dengue- Fieber Brucellose Listeriose Coxsackie Mykoplasmen Echo Influenza Parainfluenza Borrelien Epstein- Barr- Virus Zytomegalie Enteroviren RSV Parvovirus B 19 Trichinen Coxiella burnetii Leptospiren Streptokokken Staphylokokken Enterokokken Legionellen Adeno Mumps Chlamydien C. diphtheriae Tuberkulose Gastroenteritis induzierende Erreger Lymphknotenschwellungen induzierende Erreger Rota- Viren Adeno Enteroviren Hepatitis Zytomegalie Noro/Norwalk Picorna Calici- Viren Clostridium perfr. Astroviren Dyspepsie- Coli EHEC, ETEC, EPEC, EIEC Röteln Zytomegalie Adeno Epstein- Barr- Virus Mumps Parainfluenza Enteroviren Brucellen Bartonellen HSV Typ 2 Gonokokken HTLV Yersinien Shigellen Salmonellen Campylobacter Brucellen Vibrio cholerae Clostridium diff. St. aureus Amöben Kryptosporidien Lamblien Bacillus cereus Toxoplasmose Chlamydien Hum. Herpes V 6 Mykopl. hom. Streptokokken Masern HIV Mykobakterien Yersinien T. pallidum Ureaplasma HHV 7 Exantheme induzierende Erreger Exantheme induzierende Erreger Feinfleckig makulopapulös: Masern Röteln Enteroviren Streptokokken Zytomegalie Staphylokokken Adeno HHV7 Hämorrhagisch: Varizella- Zoster Enterovirus Typ 71 Vesiculär: Pocken Varizellen- Zoster Sepsiserreger EBV HHV6 Mykoplasmen Rickettsien Parvovirus B 19 T. pallidum Herpes simplex Coxsackie A Masern Rickettsien lokalisiert: Borrelien HSV Varizella- Zoster Hepatitis B Coxsackie A (Hand– Fuß- Mund- Krankheit) Quaddeln: generalisierte Urtikaria Petechien: Sepsis, Endokarditis, Rickettsiose, Tularämie, Purpura Schönlein Henoch Keratitis/Konjunktivitis/Retinitis induz. Erreger Embryo- , Fetopathien, Neugeboreneninfektionen Masern Röteln Adeno Herpes simplex Varizellen- Zoster Toxocara canis Pneumokokken Staphylokokken Zytomegalie Röteln LCM Herpes simples Varizellen- Zoster Coxsackie Hepatitis B ECHO Pneumocystis carinii Parvovirus B 19 Chlamydien Toxoplasmose Zytomegalie Enteroviren Pocken- Impf- Virus H. influenzae Streptokokken Gonokokken Toxoplasmose Lues RSV Chlamydien Gonokokken Listerien Borreliose B- Streptokokken Mumps HIV Bronchitis/ Pneumonie/Krupp induz. Erreger Arthritiden induzierende Erreger Chlamydien Rhinoviren Influenza Parainfluenza Adenoviren ECHO Epstein- Barr- Virus RSV Zytomegalie Masern Varizella- Zoster Röteln Mumps Hepatitis Enteroviren Adeno Influenza Chlamydien Parvovirus B 19 Ureaplasma urealyticum Pneumokokken Bordetella pertussis Legionella Mykoplasma pneum. H. influenzae Herpes simplex Staphylokokken Coxiella burnetii Coxsackie Varizella- Zoster Campylobacter Streptokokken Gonokokken Salmonellen Yersinien Shigellen Mykoplasmen Borrelien EBV Brucellen 329 C. diphtheriae Moraxella catarrhalis Aspergillus Tuberkulose Streptokokken Pneumocystis carinii Candida Infektionen d. Genitaltraktes induzierende Erreger Fieber unklarer Genese induzierende Erreger H. simplex Adeno Papilloma- Viren Mykoplasma hom. Gonokokken Coliforme Bakterien HIV 1,2 Anaerobier CMV H. ducreyi Chlamydien T. pallidum Trichomonaden Gardnerella vaginalis Candida albicans St. aureus Streptokokken Ureaplasma ureal. Mollusc.contag.Viren Coxsackie Echoviren Zytomegalie EBV RSV Salmonellen Mykoplasmen Toxoplasmen Yersinien Chlamydien Adeno HHV6 Amoeben Brucellen Candida (Para)-Influenza Plasmodien Streptokokken Pharyngitis/Angina induzierende Erreger Parotitis induzierende Erreger RSV Influenza Chlamydia pneumoniae HSV Typ 1 EBV CMV Moraxella catarrhalis Haemophilus influenzae Mumps Coxsackie Mycoplasma pneumoniae Parainfluenza Adenoviren Parainfluenza Mycoplasma pneumo. Enteroviren Candida albicans T. pallidum Streptokokken Gonokokken Adeno EBV CMV Slow virus Diseases Nierenversagen induzierende Erreger Masern- Virus Röteln HIV Polyoma- Virus Prionenerkrankungen (BSE CJD, Kuru) Hanta- Viren Leptospiren EHEC Malaria Virusinfektion und Schwangerschaft Transmissionszeitraum mit Schädigungsfolge Virus 1. Trimenon 2. Trimenon 3. Trimenon Konnatal Neonatal Röteln +++ + Cytomegalie + + ++ +++ ++ Herpes simplex (+) (+) (+) +++ ++ Konnatal Neonatal Transmissionszeitraum mit Schädigungsfolge Virus 330 1. Trimenon 2. Trimenon 3. Trimenon Transmissionszeitraum mit Schädigungsfolge Virus 1. Trimenon 2. Trimenon 3. Trimenon Konnatal Neonatal Varizellen, nicht H. zoster (+) (+) (+) +++ + Hepatitis B - - + ++ Hepatitis C - - (+) (+) HIV - - + ++ Coxsackie/Echo - - - - +++ Konnatal = perinatal – 14 Tage, neonatal = perinatal + 14 Tage Erreger bei neonatalen Symptomen und Erkrankungen Symptome Erreger Angeborene anatomische Defekte Röteln, CMV, Toxoplasma gondii, Varicella- Zoster, HSV, T. pallidum, LCMV Extremitätenmißbildungen(mit Augen- und ZNSAuffälligkeiten) Hautskarifikation Varicella- Zoster Enteritis Rotaviren, Adenoviren, Noroviren, Cl. difficile Mikrocephalie, intrakranielle Verkalkungen Toxoplasma gondii, CMV, Röteln, HSV, HIV, LCMV Sepsis Coxsackie B, CMV, HSV, Streptokokken, T. pallidum, Enteroviren Meningitis, Enzephalitis Streptokokken Gruppe B, Listerien, E. coli, HSV, Toxoplasma gondii, Enteroviren, CMV Myokarditis Coxsackie B, Enteroviren, Parvovirus B 19, Röteln Dystrophie, Hepatosplenomegalie, Exanthem, petechiale Blutungen Röteln, CMV, T. pallidum, Toxoplasma gondii Hepatitis, Hepatosplenomegalie CMV, HSV, Toxoplasma gondii, Streptokokken Gruppe B, E. coli, Listerien, T. pallidum, Röteln, Enteroviren, HIV Pneumonie, Bronchiolitis Chlamydia trachomatis, CMV, Mycoplasma hominis, Parainfluenza, RSV, Ureaplasma urealyticum, Adenoviren, Enteroviren, T. pallidum Konjunktivitis Chlamydia trachomatis, Streptokokken, Gonokokken, Adenoviren, Haemophilus influenzae INFEKTIONSSCHUTZGESETZ s. www. gesetze-im-internet.de www. rki.de 331 INFLUENZA- A/ B- AK und AVIÄRE Influenza * Material : Referenz : 1 ml Serum Influenza A- IgG- AK: tiefer Nasen- Rachenabstrich (aviäre Influenza, Spezialbesteck anfordern) s. Respiratorische Viren Direktnachweis Methode: EIA negativ: < 10 U/ml grenzwertig: 10-15 U/ml positiv: > 15 U/ml Influenza A- IgA- AK: negativ: < 6 U/ml grenzwertig: 6-9 U/ml positiv: > 9 U/ml Influenza B- IgG- AK: negativ: < 6 U/ml grenzwertig: 6-9 U/ml positiv: > 9 U/ml Influenza B- IgA- AK: negativ: < 4 U/ml grenzwertig: 4-7 U/ml positiv: > 7 U/ml Indikation: Verdacht auf Infektion mit Influenza A oder B- Virus (Fieber, Myalgie, Arthralgie, Otitis media, Husten, Myositis, Pneumonie, Bronchiolitis, Myokarditis), aviäre Influenza (Fieber, akuter Krankheitsbeginn, Husten, Dyspnoe, epidemiologische Exposition) Die Influenzaviren bilden die Gruppe der Orthomyxoviren. Wegen der großen genetischen Variabilität führt eine Infektion nicht zu lebenslanger Immunität. IgG- Antikörper persistieren für Jahre. Zur Beurteilung sind 2 Blutentnahmen im Abstand von 1 - 2 Wochen zur Titerverlaufsbeurteilung sinnvoll. Erstabnahme 7 Tage nach Krankheitsbeginn. Hinweis auf frische oder bestehende Infektion: positiver IgA- AK- Nachweis oder 4facher IgG- Anstieg zwischen Erst- und Zweitabnahme. Nach Influenzavirus- Infektion häufig bakterielle Sekundärinfektionen durch Staph. aureus, H. influenzae, ß- hämolysierende Streptokokken. Inkubationszeit: 2 - 6 Tage. Bei positivem Influenza A – Nachweis und Verdacht auf aviäre Influenza ist eine erneute Probennahme zur Virusisolierung und molekularen Typisierung erforderlich. INFLUENZA A- , B- Virus- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 2 ml Liquor Abstrich (trocken) Methode: PCR 332 Indikation: Verdacht auf Influenza- Infektion INR Material : Referenz : 3 ml Citrat- Blut therapeutischer Bereich (indikationsabhängig) bei stabiler oraler Antikoagulation: 1,5 – 4,5 s. Quickwert s. Hepato- Quick Da die Quickwert- Angaben in Prozent von dem jeweils verwendeten Thromboplastin abhängig sind und damit von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen, wurde weltweit der INR- Wert eingeführt, der über einen Korrekturalgorithmus (ISI- Wert) die laborspezifischen Unterschiede weitgehend ausgleicht. Die KoaguChek- Werte in % entsprechen den Hepato- Quick- Werten in %. INSEKTENGIFTE * Material : Referenz : 2 ml Serum s. RAST Neben toxischen Reaktionen unterschiedlicher Schweregrade stehen die allergischen Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock im Vordergrund. Von klinischer Bedeutung sind vor allem die Hymenopteren mit einigen Gattungen wie z.B. Biene, Wespe und Hornisse. Die immunogenen Eigenschaften der Insektengifte führen überwiegend über die Bildung von spezifischen IgE- AK zu allergischen Reaktionen des Typs I. Es kann aber offensichtlich auch zu Typ III- Reaktionen kommen. Das wichtigste Allergen scheint die Phospholipase A2 zu sein. Außerdem wurden AK gegen Hyaluronidase, saure Phosphatase, Melittin und Allergen C nachgewiesen INSEKTIZIDE * s. OrganochlorverbindungenFehler! Textmarke nicht definiert. INSELZELLEN- AK * [ICA, AK gegen Inselzellen ] Material : Referenz : 1 ml Serum < 1 : 10 Methode: IFT < 2.5 JDF- Units Indikation: Evaluation des Risikos für Diabetes mellitus Typ I, Verwandte 1. Grades von Typ I Diabetikern, diabetische Stoffwechsellage in der Schwangerschaft, Verdacht auf das Vorliegen eines latent insulinpflichtigen Diabetes im Erwachsenenalter. Der Vorteil der ICA- Bestimmung besteht darin, dass im ICA- Test gleichzeitig AK gegen mehrere Antigene (GAD, IA- 2 und andere) erfasst werden. Inselzell- Antikörper treten passager in einem hohen Prozentsatz insulinpflichtiger Diabetiker auf. 10 Jahre nach Manifestation weisen nur noch weniger als 10 % ICA auf. Bei zunächst nicht insulinpflichtig erscheinenden Patienten, die ICA aufweisen, besteht nur noch eine geringe Rest- Sekretion der B- Zellen und droht das rasche Versagen einer Therapie mit oralen Antidiabetika. Auftreten von ICA: Kinder und Jugendliche: Typ I- Diabetes: ca. 80 % Verwandte 1. Grades: 2-6 % gesunde Kontrollen: 0.2-3.5 % Erwachsene: 333 Typ I- Diabetes: 70-80 % Verwandte 1. Grades: 2-6 % + HLA- DR 1,4 bzw. HLA- DR 1,3 oder HLA- DR 3,4 positiv: 17 % INSULIN * Material : Referenz : 2 ml Nüchternserum s. Befund Hämolyse führt durch Freisetzung einer Protease zu erniedrigten Werten s. Proinsulin s. C- Peptid Indikation: Bestimmung meistens im Rahmen von Funktionstests bei Prädiabetes mellitus Typ I, zur Abschätzung der Insulin- Restsekretion und in der Hypoglykämie- Diagnostik Funktionstests bei Prädiabetes mellitus Typ I intravenöser Glukose- Toleranztest: Testdurchführung: 0.5 g Glukose/kg KG (maximal 35 g) werden als Bolus in Form einer 25 % igen Glukoselösung in 3 Minuten i.v. injiziert. Blutentnahme für Glukose, C- Peptid und Insulin direkt nach Injektion (0-Wert) sowie nach 1, 3, 5 und 10 Minuten. Bewertung: Beim Gesunden kommt es innerhalb der ersten 10 Minuten zu maximalen Insulin- und CPeptid- Konzentrationen. Die Insulinantwort aus den addierten Werten von 1 und 3 Minuten ist > 100 mIU/L. Ist der Wert < 50 mIU/L ist dies ein Hinweis auf einen Defekt der frühen Insulinantwort, der in den nächsten Jahren zum manifesten Diabetes mellitus Typ I führt. Glukagon- Stimulationstest s. C- Peptid Bei Patienten mit Prädiabetes (Typ 2), Polycystischen Ovarien, Adipositas (BMI > 28 kg/m2)und kardiovaskulären Erkrankungen empfiehlt sich zur frühzeitigen Prophylaxe und Therapie die Bestimmung der Insulinresistenz (HOMA IR), der Insulinsensitivität (HOMA- IS= Kehrwert des HOMA IR), der βZellfunktion (HOMA- β) und des QUICKI nach folgenden Formeln: HOMA - IR = (Nüchterninsulin mU/L x Glukose mmol/L) / 22.5 HOMA - IS = 1 / HOMA IR HOMA – β = (20 x Nüchterninsulin mU/L) / (Nüchternglukose mmol/L – 3,5) QUICKI = 1 / [log (Nüchterninsulin mU/L) + log (Nüchternglukose mg/dl)] Bei normalgewichtigen gesunden Menschen wird im Mittel ein QUICKI von 0.38, ein Homa IR von 1 und ein Homa- β von 100 % erwartet. Bei Adipösen wurde im Mittel ein HOMA- IR von 2.1 und eine βZellfunktion von 229 % gefunden. In einem Patientenkollektiv mit pathologischer Glukosetoleranz zeigt sich ein HOMA- IR von 4.3 und eine β- Zellfunktion von 240 %. In der Gruppe der Typ 2-Diabetiker lagen die Mittelwerte für HOMA- IR bei 8.3 und für die β- Zellfunktion bei 203 % (nach S. Hahn et al. J.Lab.med. 2003; 27(1/2):53-59) Hypoglykämie- Diagnostik ↑ Insulinom, Hypoglycaemia factitia ↓ Typ I Diabetes 334 INSULIN- AK * [IAA, AK gegen humanes INSULIN ] Material : Referenz : 2 ml Serum s. Befund Bitte angeben, ob gegen Rinder-, Schweine- oder Humaninsulin getestet werden soll. Methode: RIA Indikation: Evaluation des Risikos für den Typ I- Diabetes, Insulin- Autoimmunsyndrom, Insulinresistenz, AK gegen humanes oder tierisches Insulin Bei Diabetikern < 5 Jahre werden IAA in 90-100 % nachgewiesen, während die Prävalenz bei Kindern > 12 Jahre nur noch bei ca. 40 % liegt. IAA werden bei Verwandten 1. Grades von Diabetikern in 2 % nachgewiesen. Beim gleichzeitigen Vorliegen von ICA und hohen IAA- Titern besteht ein hohes Risiko für die Entwicklung eines Typ I- Diabetes. Treten nur IAA auf ist das Diabetesrisiko nur gering erhöht. INSULIN- HYPOGLYKÄMIE- TEST Indikation: Prüfung der Hypophysenvorderlappen- Funktion bzw. Prüfung der Regulation des Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Systems Durch Insulin wird eine Hypoglykämie (unter 40 mg/dl) mit den zugehörigen klinischen Symptomen erzeugt, wobei durch den unspezifischen zentralnervösen Stress STH (hGH) und (über ACTH) Kortisol ansteigen. Testverlauf: 1. Patient unter Grundumsatzbedingungen. Blutabnahmen für Cortisol, hGH, ACTH und Blutzucker (für Basalwerte). 2. Anschließend wird eine Infusion mit Kochsalzlösung angehängt. Durch die Gummimanschette des Schlauches 0.1 E/kg Körpergewicht (bei Kindern 0.05 IE/kg KG) Altinsulin injizieren. Bei gestörter Glukosetoleranz (Adipositas, M. Cushing, Akromegalie) evtl. 0,2 E/kg KG Altinsulin applizieren. 3. Blutentnahmen zur Blutzuckerkontrolle und zur Bestimmung von ACTH, Cortisol und ggf. hGH vor und 15, 30, 45, 60, 90 und 120 Minuten nach Insulingabe. Der Test ist nur verwertbar, wenn eine ausreichende Hypoglykämie von < 40 mg/dl bzw. < 50 % des Blutzucker- Ausgangswertes erreicht wurden. Bei beginnender Bewusstseinstrübung wird der Test mit 50 % iger Glukoselösung unterbrochen. Werden keinerlei Hypoglykämiezeichen beobachtet, kann nach 45 Minuten eine InsulinNachinjektion (BZ- Wert berücksichtigen) indiziert sein. 4. Gemessen werden das Serum- Kortisol als Indikator der ACTH- Freisetzung, ACTH und ggf. hGH. Beurteilung: Eine normale Reaktion (Cortisol- Anstieg um mehr als 80 µg/L und maximaler Cortisolwert > 200 µg/L) schließt eine primäre oder sekundäre NNR- Insuffizienz aus. Ein fehlender Anstieg bei erhöhten oder normalen Ausgangswerten spricht für ein Cushing- Syndrom. Beim Cushing- Syndrom fehlt der hGHAnstieg. Die regelrechte hGH- Sekretion äußert sich in einem Anstieg der hGH- Spiegel auf > 10 ng/ml (maximal 60 - 90 Minuten nach Insulin- Injektion). Eine normale Stressfähigkeit zeigt sich in einem Cortisolanstieg um mindestens 80 ng/ml (Max. 60 Min. nach Insulin- Injektion). Eine weitere Differenzierung zwischen hypothalamischer und hypophysärer Ursache einer HVL- Insuffizienz kann mit den Releasinghormontesten durchgeführt werden. INSULIN- LIKE GROWTH FACTOR BINDING PROTEIN- 3 * [IGFBP- 3] Material : Referenz : 1 ml Serum < 1 Jahre: < 2 Jahre: < 3 Jahre: < 4 Jahre: 1.03 - 3.09 1.10 - 3.62 1.20 - 3.99 1.40 - 4.25 335 INSULIN- LIKE GROWTH FACTOR BINDING PROTEIN- 3 * [IGFBP- 3] < 5 Jahre: 1.63 - 3.15 < 6 Jahre: 2.00 - 4.23 < 7 Jahre: 2.00 - 4.10 < 8 Jahre: < 9 Jahre: < 10 Jahre: < 11 Jahre: < 12 Jahre < 13 Jahre < 14 Jahre < 15 Jahre < 16 Jahre < 18 Jahre < 20 Jahre < 23 Jahre < 25 Jahre < 30 Jahre > 30 Jahre männlich 1.25 - 6.35 2.30 - 5.05 2.19 - 5.19 1.80 – 7.06 2.00 – 5.47 1.82 – 6.99 2.40 – 7.33 1.70 – 6.94 2.10 – 7.17 2.59 – 7.28 2.68 – 7.29 2.93 – 7.38 2.25 – 5.48 2.33 – 6.68 1.73 – 5.59 weiblich 2.06 - 6.53 2.56 - 5.53 2.86 - 7.74 2.69 - 7.20 2.30 - 7.74 1.80 - 8.41 2.00 - 7.11 2.60 - 7.32 2.40 - 5.98 2.00 - 6.47 2.31 - 7.48 2.76 - 7.35 2.92 - 7.00 2.05 - 7.60 2.30 - 7.26 Indikation: Verdacht auf GH- Mangel, hypophysären Großwuchs und Akromegalie IGF1 und IGFBP- 3 sind GH- abhängig und spiegeln die über Tage integrierte GH- Sekretion wieder. Die diagnostische Sensitivität und Spezifität ist daher besser als die von GH in Funktionstesten. Die IGFBP- 3-Konzentration im Serum ist altersabhängig. Niedrige Spiegel werden bei kleinen Kindern gemessen. Mit der Pubertät steigen die Spiegel an. Die Altersabhängigkeit ist aber weniger ausgeprägt als die von IGF- 1. Auch ist die diagnostische Sensitivität der IGFBP- 3-Bestimmung bei einem GH- Mangel höher als die von IGF- 1. Niedrige IGFBP- 3 Spiegel werden bei GH- Mangel, Hypothyreose, Lebererkrankungen und Unterernährung gefunden. Erhöhte Spiegel kommen bei Diabetes mellitus, Nierenversagen und Akromegalie vor. INSULIN- LIKE GROWTH FAKTOR I * [IGF 1, SOMATOMEDIN- C] Material : s. Somatomedin C INSULIN- REZEPTOR- AK * [IRA, AK gegen INSULIN- REZEPTOR] Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode: RIA Patienten mit IRA zeigen eine generalisierte Autoimmunopathie. Neben der Insulinresistenz findet sich eine Akanthosis nigricans der Haut. ↑ Typ B des insulinresistenten Diabetes mellitus INTERLEUKIN- 1 * Material : Referenz : 1 ml Serum bis 5 pg/ml Methode: LIA 336 Interleukin 1 hat vielfältige entzündungsauslösende, - erhaltende und - verstärkende Funktionen. INTERLEUKIN- 2 * Material : Referenz : 2 ml Serum < 1.2 IU/ml Methode: EIA INTERLEUKIN- 2-REZEPTOR LÖSLICHER [sIL2R]* Material : Referenz : 2 ml Serum < 1000 IU/ml Methode: LIA Indikation: Die Konzentration des Interleukin- 2-Rezeptors ist ein Maß für die Aktivierung des T- ZellSystems. Aktivitätsmarker für die Sarkoidose und Marker bei Abstoßungsreaktionen, HIV, rheumatoider Arthritis, Verlaufskontrolle bei der Chemotherapie von Lymphomen ↑ Abstoßung nach Organtransplantation, rheumatoide Arthritis, AIDS, bei gewissen Lymphomen und Leukämien, Virusinfektion, Sarkoidose INTERLEUKIN- 6 * Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: LIA < 10 pg/ml Indikation: Interleukin 6 ist der wichtigste Inflammationsmediator unter den Zytokinen. In den Hepatozyten induziert IL- 6 die Synthese und Sekretion aller Akute- Phase- Proteine. Andere wichtige Funktionen sind die Vermittlung der Fieberreaktion, die B- Zellreifung und die Wachstumsanregung der hämatopoetischen Stammzellen. Es ist ein Prognosemarker bei Sepsis und Herzinsuffizienz ↑ septischer Schock, Castleman- Syndrom, akute myeloische Leukämie, mesangioproliferative Glomerulonephritis, Kaposi- Sarkom, Psoriasis INTERLEUKIN- 8 * Material : Referenz : 2 ml Serum < 70 pg/ml Methode: LIA Indikation: wie bei Interleukin 6. Zusätzlich scheint die Interleukin 8-Bestimmung bei der Frühdiagnose eines ARDS von Bedeutung zu sein. ↑ septischer Schock, Castleman- Syndrom, akute myeloische Leukämie, mesangioproliferative Glomerulonephritis, Kaposi- Sarkom, Psoriasis, ARDS INTRAUTERINSPIRALE S. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial INTRINSIC- FACTOR-AK * [IFA, AK gegen INTRINSIC- FACTOR] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: RIA 337 Indikation: Perniziöse Anämie, chronisch atrophische Typ A- Gastritis, autoimmune Endokrinopathien, DD megaloblastärer Anämien. Von Bedeutung sind nur die blockierenden Antikörper (Typ I), die sich bei 50-75 % der Patienten mit einer perniziösen Anämie finden und mit der Vitamin- B 12-Bindungsstelle des Transportproteins reagieren. Werden sie bei einer chronisch atrophischen Gastritis nachgewiesen, besteht oder entwickelt sich eine perniziöse Anämie. Es empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung von Vit B12, AK gegen MagenParietalzellen und Gastrin ↑ Anämie perniziöse, IDDM, Hyperthyreose ISOLEUCIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum: Frühgeborene: Neugeborene: Säuglinge: Kinder: Erwachsene: 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 0.52 ± 0.26 mg/dl 0.35 - 0.69 mg/dl 0.50 - 1.61 mg/dl 0.34 - 1.24 mg/dl 0.48 - 1.28 mg/dl mg/dl x 76.3 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 250 Säuglinge: bis 250 Kleinkinder: bis 200 Schulkinder: bis 100 Erwachsene: bis 80 mg/d x 7.63 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Hartnup- Syndrom und Ahornsirup- Krankheit ↑ Serum: Ahornsirup- Krankheit, Hyperisoleucinämie Urin: Hartnup- Krankheit, Ahornsirup- Krankheit 338 J JO- 1- AK * [AK gegen Jo- 1, Jo-1] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: EIA Indikation: Autoantikörper Bis zu 48 % der Patienten mit Dermato- /Polymyositis, insbesondere Patienten mit fibrosierender Alveolitis (bis zu 70 %) haben Jo- 1-AK. ↑ Polymyositis JOD * Material : Referenz : 10 ml Urin s. Befund 3ml Serum In allen Teilen der Bundesrepublik besteht ein dringend korrekturbedürftiger Jodmangel Grad 1-2. Dabei gehören die Jodmangelerkrankungen zu den ernährungsabhängigen Erkrankungen, die mit einfachen Maßnahmen zu vermeiden wären. Eine Jodkontamination kann die therapeutische Wirksamkeit einer thyreostatischen Behandlung beeinflussen. ↑ Jodkontamination (iatrogen, z.B. Kontrastmittel, Laxantien etc.) ↓ Fertilitätsstörungen, Kretinismus endemischer, Struma, Hirnreifungsstörungen, Wachstumsstörungen, Retardierung des Skelettsystems, Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Mastopathie, Mammakarzinom 339 K KÄLTEAGGLUTININE [KÄLTE- AUTOANTIKÖRPER] Material : Referenz : 3 ml Citratblut (unaufgewärmt) oder warm zentrifugiertes Citrat-Plasma oder Serum < 1 : 32 Methode: Hämagglutination s. Hämolyse Indikation: Verdacht auf chronische Kälteagglutininkrankheit, paraspezifische Reaktion bei z.B. Mykoplasma pneumoniae- Infektion Das idiopathische Kälteagglutinin- Syndrom macht etwa die Hälfte der Fälle mit Kälteagglutinin- Krankheit aus. Es ist chronisch irreversibel und findet sich bei lymphoproliferativen Erkrankungen (malignes Lymphom, Gammopathien wie z. B. M. Waldenström, multiples Myelom, lymphatischen Leukämien), Magen- Ca, Retikulumzellsarkomen, Kaposi- Sarkom u. a.. Symptomatische Formen sind im Verlauf akutreversibel und treten bei Infektionen (z.B. Mykoplasmen, EBV, Cytomegalie, Listerien) auf. Bei der Mykoplasmenpneumonie finden sich Titer von 1: > 64 bis 1: 8000. Titergipfel Ende der zweiten Krankheitswoche. In diesem Stadium ist der Coombstest positiv. ↑ Mykoplasmen- Pneumonie, Anämie hämolytische, M. Pfeiffer, Zytomegalie, Gammopathie, Malaria, Mumps, lymphatische Leukämie, progressive systemische Sklerose, Virushepatitis, alkoholische Leberzirrhose KALIUM Material : Referenz : 1 ml Serum (innerhalb einer Stunde vom Blutkuchen trennen) oder Plasma (nur Lithium-Heparin) Serum: hämolytische und übermäßig lipämische Proben vermeiden Urin: Urin (24 Std.-Urin) Erwachsene 3,5 – 5,1 mmol/L Für Kalium im Urin liegen in der Literatur nur Referenzwerte für 24h-Urin vor. Erwachsene 25 – 125 mmol/d Methode: ISE Indikation: Störungen des Säure- Basen- Status, Diuretika- , Laxantien- , Carbenoxolon-, Lakritz- Abusus, Herzarrhythmien, Hypertonus, Niereninsuffizienz, Überwachung von Intensiv- Patienten ↑ Pseudohyperkaliämie (durch Hämolyse), Schock, Azidose metabolische, Koma diabetisches, Urämie, Hämolyse, Anurie, Crush- Syndrom, Status epilepticus, Hyperpyrexie maligne, Niereninsuffizienz, Verbrennung, M. Addison, Ketose diabetische, Triamteren, Gamstorp- Syndrom, Schmidt- Syndrom, Spironolacton, Adrenogenitales Syndrom, Conn- Syndrom, hyporeninämischer Hypoaldosteronismus, hyperkaliämische periodische Paralyse ↓ Erbrechen, Fistel, Steatorrhoe, Diarrhoe, Ketose diabetische, ACTH- Gabe, ACTH- bildende Tumoren, DOCA- Gabe, M. Cushing, Fanconi- Syndrom, Hyperaldosteronismus, M. Liddle, Azidose renale tubuläre, Bartter- Syndrom, Hyperreninismus primärer, Anorexie, Sprue, Insulintherapie bei Coma diabeticum, Zystinose, Colitis ulcerosa, Albright- Hadorn- Syndrom, Pylorus- Stenose, Alkoholismus, Stress- Hypokaliämie, Gitelman- Syndrom, Hypomagnesiämie, hypokaliämische periodische Paralyse 340 KALIUMCANCREONAT * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund bestimmt als CANCRENON Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus KARDIALE DIAGNOSTIK Material : s. Cholesterin, Triglyceride, HDL, LDL s. CK und CK- MB s. Apolipoprotein A1 und B s. Hochsensitives CRP s. Homocystein s. Folsäure und Vitamin B12 s. BNP/ NT-pro-BNP s. D- Dimer s. Troponin I/ Troponin T s. Myoglobin s. Albumin im Urin bei Diabetikern KATECHOLAMINE IM PLASMA * [DOPAMIN, ADRENALIN, NORADRENALIN] Material : Referenz : Bitte Spezialgefäß anfordern (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma) Adrenalin Präanalytik: liegender Patient (30 Minuten), Plasma abzentrifugieren. Versand gefroren. ng/L x 0.0055 = nmol/L Weitere einzuhaltende Bedingungen s. Katecholamine im Urin Noradrenalin: Bestimmt werden: Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. < 85 ng/L < 275 ng/L ng/L x 0.0059 = nmol/L Dopamin: < 85 ng/L Methode: HPLC ng/L x 0.0065 = nmol/L Indikation: Stufendiagnostik (Katheter) zur Tumorlokalisation, Patienten mit Nierenfunktionsstörungen 341 KATECHOLAMINE IM URIN * [DOPAMIN, ADRENALIN, NORADRENALIN] Material : Referenz : 20 ml des über Eisessig (!) gesammelten 24-hUrins. Volumen angeben. obere Entscheidungsgrenzen für Erwachsene: Präanalytik: Bitte Begleitschreiben Urinsammlung beachten. zur Nach der ersten Blasenentleerung in den Behälter sofort mitgelieferte Essigsäure in das 24h- Urin- Sammelgefäß geben (gut mischen), weiteren Urin sammeln. (in µg/d) Adrenalin Noradren. Dopamin 27 500 97 Adrenalin: µg/d x 5.46 = nmol/d Noradrenalin: µg/d x 5.91 = nmol/d Dopamin: µg/d x 6.53 = nmol/d Bei Hypertonie- Patienten mit episodischem Hochdruck während der Krise sammeln. Methode: HPLC s. Metanephrine s. Vanillinmandelsäure s. Clonidintest s. Glukagontest Indikation: Verdacht auf Neuroblastom, Phäochromozytom, Ganglioneurom, arterielle Hypertonie, Melanoblastom Patientenvorbereitung: Zu vermeiden sind körperliche Anstrengungen, Rauchen, Alkohol, Stress, Kaffee, Tee, Bananen mindestens 4 Std. vor Beginn der Sammelperiode. Medikamente sollten nach Möglichkeit 8 Tage vorher abgesetzt werden. Zur Erhöhung der Katecholaminsekretion führen insbesondere: Nitroglyzerin, Natriumnitroprussid, Epinephrin, akute Gabe von Calciumantagonisten, Isoproterenol, Levodopa, Bronchodilatoren, Nasentropfen, Theophyllin, Appetitzügler, Amphetamine, Alpha- und beta- Rezeptorenblocker, Labetalol, Sotalol und Benzodiazepine. MAO- Inhibitoren und Alpha- Methyldopa führen zur Erhöhung der Katecholamine und Metanephrine und Verminderung der VMS. Eine Verminderung der Katecholaminsekretion wird durch Sympathomimetika, ACE- Inhibitoren und chronische Gabe von Calciumantagonisten bewirkt. Tricyclische Antidepressiva, Phenothiazine und L- Dopa beeinflussen die Analyse in unterschiedlicher Weise. Es besteht bei der Katecholaminausscheidung eine deutliche Tageszeitabhängigkeit. Daher sollten 24-h- Urine zur Analyse eingesetzt werden. Ist das nicht möglich (Säuglinge), muss das Ergebnis auf Creatinin bezogen werden. Die Messung im Urin ist der Bestimmung im Plasma vorzuziehen. Bemerkung: Neuroblastom: Erhöhte Ausscheidung von Dopa, Dopamin, Homovanillin- und Vanillinmandelsäure, aber auch von Noradrenalin und Normetanephrin. Die diagnostische Sensitivität der einzelnen Messgrößen ist in etwa gleich groß, bei gleichzeitiger Messung von Homovanillin- und Vanillinmandelsäure über 90 %. Ein negativer Befund schließt ein Neuroblastom nicht aus, da die diagnostische Sensitivität vom Tumorstadium abhängig ist. Phäochromozytom: 342 Als initialer Screeningtest wird von vielen Autoren die Bestimmung der Metanephrine empfohlen (diagnostische Sensitivität 100 %). Die Bestimmung von VMS und Katecholaminen ergibt weniger falsch positive, aber mehr falsch negative Ergebnisse. Normalerweise ist die Ausscheidung von Noradrenalin höher als die von Adrenalin. Eine Plasma- Noradrenalinkonzentration > 2000 ng/L ist für ein Phäochromozytom beweisend. Ein Clonidin- Suppressionstest ist nur dann sinnvoll, wenn die PlasmaNoradrenalinkonzentration > 750 ng/L beträgt. Ein Glukagon- Stimulationstest empfiehlt sich bei PlasmaNoradrenalinkonzentrationen im Referenzbereich bzw. < 1200 ng/L. Höhere Adrenalin- Werte werden bei Phäochromozytomen gefunden, die vom Nebennierenmark ausgehen. ↑ Hypertonie, Phäochromozytom, Hypoglykämie insulininduziert, Neuroblastom, Herzinfarkt, Belastung körperliche, Ganglioneuroblastom, Melanoblastom, MEN Typ II ↓ Lesh- Nyhan- Syndrom, Shy- Drager- Syndrom, Riley- Day- Syndrom Katheterspitzen s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial KATHETER- URIN Indiziert, wenn Gewinnung eines sauberen Mittelstrahlurines oder Blasenpunktion nicht möglich sind. Nur Einmalkatheter verwenden. Bei Dauerkatheterträgern proximalen Teil des Katheters desinfizieren und punktieren. Keinen Beutelurin einsenden. Lagerung des Urins bis zum Eintreffen im Labor bei 4°C. KAUGUMMI- TEST * Material : Speichel Referenz : Ein Austausch von Amalgam- Füllungen wird empfohlen, wenn die Differenz der QuecksilberKonzentrationen in den beiden Speichelproben (Nachwert minus Vorwert) größer als 5 µg/L ist, bzw. wenn in der ersten Speichelprobe (Vorwert) mehr als 2.7 µg/L Quecksilber gefunden wird. Bei diesem Test wird zur Erkennung eines Quecksilber- Abriebs aus Amalgam- Füllungen die Quecksilber- Konzentration in Speichelproben vor und nach einer mechanischen Belastung durch Kauen von Kaugummi ermittelt. Testdurchführung: • 2 Std. vor Durchführung des Testes nichts essen • Speichelprobe sammeln und in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit Namen, Datum und Aufschrift „Vorwert“ beschriften. • 10 Minuten zuckerfreien Kaugummi auf den Amalgamfüllungen intensiv kauen lassen und zweite Speichelprobe sammeln. Röhrchen mit Namen, Datum und Aufschrift „Nachwert“ beschriften. • beide Proben umgehend in das Labor senden. KEHLKOPF- und EPIGLOTTISABSTRICH s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial KETAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund 343 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus KETONKÖRPER * Material : Referenz : 10 ml Urin negativ s. Aceton s. ß- Hydroxybutyrat s. Anionenlücke Indikation: Stoffwechseldekompensation bei Diabetes mellitus, Hungerzustände, Fastenkuren, Hyperemesis gravidarum, Glykogenose Typ I, Fruktose- 1,6-diphosphatase- Mangel, Succinyl- CoA- 3Ketoacid- CoA- Transferase- Defekt, Methylmalonazidurie, Propionazidurie, Isovalerianacidämie, βMethylkrotonglyzinurie, intermittierende Form der Ahornsirup- Krankheit, Isopropanol-, Methanol- und Glykol- Intoxikation Streifentests beruhen meist auf dem Prinzip der Probe nach Legal. Sie sind empfindlicher für Acetessigsäure als für Aceton. β- Hydroxybuttersäure wird nicht erfasst. Die Nachweisempfindlichkeit beträgt für Acetessigsäure 50 mg/L und für Aceton 500 mg/L. Captopril, Levodopa, Mesna und andere Sulfhydrylgruppen enthaltende Substanzen können zu falsch positiven Ergebnissen führen. KETOPROFEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Ketoprofen kann die Serumspiegel von Digoxin, Lithium und Methotrexat erhöhen. 17-KETOSTEROIDE * [17-KS] Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin, gesammelt über 5ml Eisessig Angaben in mg/d männlich: < 1 Jahr 0 – 1,0 3 – 11 Jahre 0,5 – 3,5 17 - 36 Jahre 7 – 24 < 50 Jahre 6 – 17 < 76 Jahre 4 – 10 Der Nachweis von Dehydroepiandrosteron- Sulfat (DHEA- S) im Serum als Marker für die adrenale Androgenproduktion hat die Bestimmung der 17KS im 24 Std. Urin ersetzt, so dass auf die 17Ketosteroid- Bestimmung verzichtet werden kann. 344 17-KETOSTEROIDE * [17-KS] weiblich: 3 – 12 Jahre 0,5 – 4 15 – 36 Jahre 3 – 14 < 61 Jahre 2,5 – 12 < 76 Jahre 1,5 - 8 mg/d x 3.47 = µmol/L Indikation: AGS, NNR- Tumore, Virilismus, adrenaler Hirsutismus ↑ M. Cushing, NNR- Karzinom, NNR- Hyperplasie, Stein- Leventhal- Syndrom, AGS, Ovarialtumor, Hodentumor, Nephrose, Hodenagenesie, Hermaphroditismus echter, Klinefelter- Syndrom, Chorionepitheliom ↓ M. Addison, Panhypopituitarismus, Hypothyreose KEUCHHUSTEN * s. Bordetella pertussis KILLERZELLEN * [NK- ZELLEN] Material : Referenz : 5 ml EDTA- Blut s. Befund KÖRPERFLÜSSIGKEITEN Material : 10-20 ml natives Material für klin.- chem. Untersuchung 1 EDTA- Röhrchen für Zellzählung und differenzierung Mindestmenge 2-5ml Blutkultur bei Verd. auf bakt. Infektion Mindestmenge 2-5ml bei Verd. auf Tbc Differenzierung extravasaler Körperflüssigkeiten (nach Thomas): Körperflüssigkeit Untersuchungen Aszites Nur durch Punktionsort identifizierbar, keine charakteristischen Laboruntersuchungen Duodenalsaft α- Amylase, Lipase, Trypsin, Chymotrypsin; hohe Aktivitäten im Vergleich zum Serum Fruchtwasser Alpha- Fetoprotein > 10 IU/ml Galle Chenodesoxycholsäure Harn Creatinin 30-120 mg/dl Liquor cerebrospinalis β2- Transferrin, elektrophoretische Bestimmung Nasensekret Glukose < 10 mg/dl bei Gesunden oder allergischer Rhinitis, kein β2- Transferrin Magensaft pH- Wert 1.0-1.5, Ammoniak > 170 µg/dl Pankreassaft α- Amylase, Lipase, Trypsin, Chymotrypsin; hohe Aktivitäten im Vergleich zum Serum Perikarderguss Nur durch Punktionsort identifizierbar, keine charakteristischen Laboruntersuchungen 345 Körperflüssigkeit Peritonealflüssigkeit Pleuraerguss Schweiß Speichel Spermaflüssigkeit Cervixschleim Zystenflüssigkeit Untersuchungen AP höher als im Serum bei Dünndarmverletzung. Ammoniak > 300 µg/dl bei Perforationen. hCG höher als im Serum bei Extrauteringravidität Nur durch Punktionsort identifizierbar, keine charakteristischen Laboruntersuchungen Natrium < 40 mmol/L, Chlorid etwa 30 mmol/L, Kalium etwa 7.5 mmol/L Kalium etwa 20 mmol/L, Natrium etwa 30 mmol/L, S- Amylase- Nachweis Mikroskopischer Spermiennachweis, saure Phosphatase, > 20fach der Serumaktivität Farnkrautphänomen - Brustzysten: FSH und LH niedriger als im Serum - Ovarialzysten: Östradiol hoch - Nierenzysten: Creatinin wie im Harn - Pankreaszysten: Alpha- Amylase , Lipase - eingeschmolzene Metastasen: Tumormarker, z.B. CEA KOMPLEMENT- KOMPONENTEN (*) Material : Referenz : 2 ml Serum s. C1- Esterase- Inhibitor * s. C1- Esterase- Inhibitor- Aktivität * s. C1q – Komplement * s. C2- Komplement * s. C3- Komplement s. AK gegen C3-Konvertase * s. C3- Proaktivator * s. C4- Komplement s. C5- Komplement * s. CH 100 Komplement- Aktivität * s. CH- 50- Aktivität * 2 Indikation: Verdacht auf Immunkomplex- Krankheit und Verlaufsbeurteilung (SLE, Glomerulonephritis, generalisierte Vaskulitis, Kryoglobulinämie), Verdacht auf hereditären Komplementdefekt (rezidivierende Infektionen, Autoimmunerkrankungen), Verdacht auf hereditäres angioneurotisches Ödem. Basis- Untersuchung: CH- 100 (erfasst die Bildung von C3-Konvertase sowie die Bildung des terminalen lytischen Komplexes, insgesamt also C1-C8), C3, C4 und bei Verdacht auf hereditäres angioneurotisches Ödem C1- Esterase- Inhibitor und C1- Esterase- Inhibitor- Aktivität Erhöhungen von C- Werten sollen häufiger vorkommen als Verminderungen. Veränderungen dieser Art werden als unspezifische Entzündungsreaktionen im Sinne von ‘akute- Phase’- Veränderungen gedeutet. Sie dürften auf eine gesteigerte Synthese von C- Protein zurückzuführen sein. Es gibt klinisch ungünstig verlaufende Krankheitsfälle, bei denen C- Erhöhungen eines der Hauptsymptome darstellen. Erniedrigte C- Werte können durch gesteigerten Katabolismus bei C- Aktivierung über den ‘klassischen’ oder ‘alternativen’ Weg, durch eine verminderte Syntheserate oder auch durch einen Verlust von CProtein verursacht sein. ↑ Verschlussikterus, Thyreoiditis, Rheumatisches Fieber akutes, Arthritis rheumatoide, Periarteriitis nodosa, Herzinfarkt, Colitis ulcerosa, M. Boeck, Diabetes mellitus, Dermatomyositis, Gicht, M. Reiter, Nephrose ↓ Erkrankungen mit C- Verminderung durch Aktivierung des ‘klassischen’ Weges: Endokarditis, Glomerulonephritis, Arthritis, Vaskulitis, Hepatitis, Kryoglobulinämie, Lupus erythematodes disseminatus, Arthritis rheumatoide, Anämie immunhämolytische, Serumkrankheit, Transplantatabstoßung ↓ Erkrankungen mit C- Verminderung durch Aktivierung des ‘alternativen’ Weges: Glomerulonephritis, Taubenzüchterkrankheit, Hepatitis chronisch- aggressive, Lupus erythematodes 346 disseminatus ↓ Verlust von C- Proteinen: Proteinurie ↓ Unklare Ursache: Myelom, Leukämie lymphatische, Retikulosarkom, M. Hodgkin Konjunktivalabstrich s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial KOPROPORPHYRINE * s. Porphyrin-Auftrennung KOPROPORPHYRINOGENOXIDASE * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung von 7 Exons des CPO- Gens Indikation: Verdacht auf hereditäre Koproporphyrie, Verdacht auf Harderoporphyrie KORTISOL s. unter Cortisol KORTISOL, FREIES * KREATIN * s. unter Cortisol s. unter Creatin KREATININ IM SERUM KREATININ IM URIN s. unter Creatinin im Serum s. unter Creatinin im Urin KREATININ- CLEARANCE s. unter Creatinin-Clearance KREATIN- KINASE (CK) s. unter Creatin-Kinase KREATIN- KINASE- BB- ISOENZYM * s. unter Creatin-Kinase-BB-Isoenzym KREATIN- KINASE- MB- ISOENZYM s. unter Creatin-Kinase-MB-Isoenzym 347 KREUTZFELDT-JAKOB- ERKRANKUNG, FAMILIÄRE FORM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationssuche PRNP-Gen bei V.a. CJD Methode: Amplifizierung der vollständigen kodierenden Sequenz des PRNP-Gens einschließlich der Intron/Exon-Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse. Indikation: Verdacht auf und DD Creutzfeldt-Jacob Erkrankung KRYOGLOBULINE Material : Referenz : 5 ml Nüchternserum, Nicht nachweisbar Präanalytik: Blutprobe nicht abkühlen lassen. Blut bei 37º C gerinnen lassen und zentrifugieren. Serum abtrennen und ins Labor senden, mit Vermerk „warm zentrifugiert“. Methode: Präzipitation im Nisselröhrchen, Differenzierung über Immunfixation Indikation: Raynaud- Phänomen, Zyanose, Gliederstarre, renale Störungen, Sicca- Syndrom, Hautblutungen, Gangrän, Nekrosen, Hepatitis C Kryoglobulintyp Typ I (monoklonales Immunglobulin, Spezifität: keine Anteil 5-10 % Konzentration > 1 g/L Typ II (monoklonales Ig bindet an das Fc- Stück von IgG- AK ) Ig- Klasse/Typ IgM- Kappa IgG; (IgG3, IgG2) (IgA), (Bence- Jones) Assoziierte Erkrankungen Plasmozytom, M. Waldenström, Chronisch- lymphatische Leukämie IgM- Kappa IgG, (IgG3) IgA Hauptsächlich Hepatitis C, Autoimmunerkrankungen, Lymphoproliferative Erkrankungen IgM idiopathisch (30 %) SLE, Sjögren- Syndrom, lymphoproliferative Erkrankungen Spezifität: Anti- IgG Anteil 50-65 % Konzentration zu 40 % < o.5 g/L Zu 60 % > 0,5 g/L Typ III (2 polyklonale Immunglobuline= gemischter Typ Spezifität: Anti- IgG Anteil ca. 30 % Konzentration < 0.1 g/L ↑ Myelom, Kollagenose, Lupus erythematodes disseminatus, Leberzirrhose, Sjögren- Syndrom, Leukämie chronisch lymphatische. KUPFER IM SERUM * Material : 348 Referenz : KUPFER IM SERUM * 1 ml Serum Kinder: < 6 Jahre in µmol/L 12,5 – 23,6 < 10 Jahre 13,2 – 21,4 < 14 Jahre 12,6 – 19,0 < 20 Jahre 10,1 – 18,4 Männer: 11,0 – 22,0 Frauen: ohne Hormoneinnahme 10,7 – 26,6 mit Hormoneinnahme 15,7 – 31,5 Indikation: Verdacht auf M. Wilson, Menkes- Syndrom, neonataler Kupfermangel, parenterale Ernährung, frühkindliche Leberzirrhose, eisenrefraktäre Anämie mit Neutropenie. ↑ Infektion, Anämie aplastische, Anämie perniziöse, Anämie ferriprive, Thalassämie, Sichelzellanämie, Hämochromatose, Hyperthyreose, Kollagenose, Rheumatisches Fieber akutes, Psychose, einige Tumoren (z.B. Mamma-, Prostata-, Bronchial- Ca), Hepatopathien ↓ M. Wilson, Menkes- Syndrom, Kwashiorkor, Zöliakie, Lipoproteinämie idiopathische, Nephrose, Verbrennung, Hypoproteinämie, familiäre Hypokuprämie KUPFER IM URIN * Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin < 35 µg/L bzw. < 50 µg/d Indikation: Diagnostik und Verlaufskontrolle des M. Wilson (Urinkupferausscheidung < 100 µg/die) ↑ M. Wilson, chronisch aktive Hepatitis, primär biliäre Zirrhose, rheumatoide Arthritis, nephrotisches Syndrom KYNURENIN * Material : Referenz : 2 ml Serum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) s. Befund s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS Kynureninerhöhungen finden sich bei Leberzirrhosen mit hepatischer Enzephalopathie 349 L L- DOPA/CARBIDOPA- PROPRANOLOL- TEST * Indikation: Verdacht auf Hypopituitarismus, Minderwuchs Testdurchführung: 1 mg Propranolol/kg KG bis maximal 40 mg, dazu Carbidopa werden 2 Std. vor Versuchsbeginn oral gegeben. 250 mg L- Dopa und 25 mg Blutentnahmen: Blut für Bestimmung des somatotropen Hormons (HGH, STH) nach 0, 45 und 90 Minuten. Nebeneffekte: Übelkeit und Erbrechen 45 - 60 Minuten nach Einnahme. Interpretation: Eine normale Antwort besteht in einem maximalen HGH- Anstieg. LA- ANTIKÖRPER * [SS- B] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ s. Autoantikörper s. AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene s. AK gegen SS- B s. AK gegen Zellkerne Indikation: SLE, primäres und sekundäres Sjögren- Syndrom, isolierte Keratokonjunktivitis sicca, Überlappungssyndrom, rheumatoide Arthritis LAKTAT Material : 2 ml Blut im Na- Fluorid- Röhrchen auffangen, Präanalytik: durch Kippen mischen, sofort (!) zentrifugieren u. abgetrenntes Plasma gekühlt zum Labor geben. Keine Muskeltätigkeit, keine Stauung. Ruhe! wenn keine Zentrifuge vorhanden: Na-FluoridVollblut umgehend gekühlt ins Labor schicken (Achtung: nicht einfrieren!) Referenz : im Plasma 4,5 – 19,8 mg/dl im Liquor Neugeborene 3-10 Tage > 10 Tage Erwachsene 10 - 60 mg/dl 10 – 40 mg/dl 10 – 25 mg/dl 10 – 22 mg/dl 1 ml Liquor Methode: Photometrie Indikation (Plasma): Erkennung von Gewebshypoxien, Klärung unklarer metabolischer Azidosen, Diagnose der McArdle- Krankheit und akuter intestinaler Gefäßverschlüsse, Erkennung von fetalen Notfallsituationen unter der Geburt. Indikation (Liquor): Verdacht auf tuberkulöse bzw. bakterielle Meningitis. 350 ↑ Glykogenose Typ I, körperliche Belastung, Schock, Hypoxie, Anämie, Leukämie, Alkoholismus, Verbrennung, Hirntrauma, kardiopulmonaler Bypass, Leberzerfallskoma, metabolische Azidose, Herzinsuffizienz, Pyelonephritis, Diabetes, Endocarditis, tuberkulöse bzw. bakterielle Meningitis LAKTAT- DEHYDROGENASE [LDH] Material : Referenz : 2 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat, Oxalat) Serum innerhalb von 2 Std. vom Blutkuchen trennen. Plasma hochtourig zentrifugieren. Hämolytische Proben dürfen nicht gemessen werden, weil Erythrozyten mehr als das 150fache der Serum-LDH-Aktivität aufweisen. Frauen: s. Alpha- Hydroxybutyrat- Dehydrogenase Methode: Photometrie IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C Standardmethode) : 0,964 < 247 U/L Männer: < 248 U/L Kinder: weiblich männlich in U/L 1 – 30 Tage 178 – 629 187 – 600 1 – 3 Monate 158 – 373 152 – 353 4 – 6 Monate 135 – 376 158 – 353 7 – 12 Monate 129 – 367 152 – 327 1 – 3 Jahre 164 – 286 164 – 286 4 – 6 Jahre 155 – 280 155 – 280 7 – 9 Jahre 141 – 237 141 – 237 10 – 11 Jahre 141 – 231 129 – 222 12 – 13 Jahre 141 – 231 129 – 205 16 – 19 Jahre 117 – 217 117 – 213 Indikation: Verdacht auf Lungenembolie, zurückliegenden Herzinfarkt, hämolytische Anämie, Differenzierung des Ikterus, Diagnostik von Organschäden durch Bestimmung der Isoenzyme. Da die LDH in unterschiedlicher Konzentration im Zytoplasma fast aller Körperzellen vorkommt, finden sich LDH- Erhöhungen bei vielen pathologischen Zuständen. Die diagnostische Aussagekraft ist daher relativ gering. Jedoch erlaubt die quantitative Differenzierung der Isoenzyme eine weitgehend organbezogene Diagnostik. LDH wird aus 4 Polypeptidketten der Untereinheiten H (Herz) und M (Muskel) zusammengesetzt. Es werden fünf zytoplasmatisch vorkommende Isoenzyme unterschieden. LDH1 (H4) und LDH2 (H3M) überwiegend in Herzmuskel, Erythrozyten und Niere, LDH3 (H2M2) in Milz, Lunge, Lymphknoten, Thrombozyten und endokrinen Drüsen, LDH4 (H3M) und LDH5 (M4) in Leber und Skelettmuskel. Isoenzyme (elektrophoretische Auftrennung) LDH – 1 LDH – 2 LDH – 3 LDH – 4 LDH – 5 CAF % 18-33 28-40 18-30 6-16 2-13 Agarose (%) 15-23 30-39 20-25 8-15 9-14 Differenzierung des Ikterus: Bilirubin < 6 mg/dl und LDH/GOT < 5 und LDH – 1 herrscht nicht vor Verdacht auf LeberGallenwegserkrankung, LDH/GOT > 5 und Vorherrschen von LDH - 1 Verdacht auf hämolytische Erkrankung. ↑ Herzinfarkt, Hepatitis, Lungenembolie, infektiöse Mononukleose, Lebermetastasen, portale Hypertension, EBV, Leukämie, Neoplasie, hämolytische Anämie, Sichelzellanämie, megaloblastäre Anämien, Nephropathien, Schock, Hypoxie, Muskeldystrophie, Polymyositis, Dermatomyositis, 351 Niereninfarkt, Pneumonie, Insektenstich, Peritonitis, Pankreatitis, essentielle Thrombozythämie, Neuroblastom, multiples Myelom, NHL, idiopathische pulmonale Fibrose, Makro- LDH LAKTOSE IM URIN * Material : Referenz : 50 ml vom 24-h- Urin. s. Befund s. auch Laktose- Toleranztest Bitte Gesamtmenge angeben Methode: Photometrie Indikation: Laktosurie, Verdacht auf Laktoseintoleranz oder Laktosemalabsorption( Meteorismus, Flatulenz nach Aufnahme von Milch oder Milchprodukten, Diarrhoe) LAKTOSE- TOLERANZTEST (*) Material : Referenz : Na- Fluorid- Röhrchen. s. Text Methode: Photometrie Molekulargenetische Untersuchung bei hereditärer Laktoseintoleranz: 3 ml EDTA- oder Citratblut oder kräftiger Wangenschleimhautabstich(Zellen müssen gewonnen werden) in sterilem Röhrchen. Ohne Zusatz versenden. Indikation: Verdacht auf Laktosemalabsorption, Verdacht auf primären oder sekundären Laktasemangel, Meteorismus, Flatulenz, Durchfall nach Ernährung mit Milch oder Milchprodukten. Messparameter: Glukose und Galaktose Testdurchführung: Nach 6 Stunden Nahrungskarenz werden 50 g Laktose in 400 ml Wasser oral verabfolgt. Säuglinge erhalten 4 g Laktose/kg KG als 25 % ige Lösung, Kinder > 2 Jahre erhalten 2 g Laktose pro kg Körpergewicht (maximal 50 g) oral in Wasser (10 %) verabreicht. Blutentnahme: vor sowie 30, 60, 90 und 120 Minuten nach Testbeginn Normalbefunde: Blutglukose- Anstieg über 20 mg/dl im Vollblut und Galaktose > 5 mg/dl nach 20-40 Minuten. Keine gastrointestinale Symptomatik während des Testablaufes und in den nächsten 8 Stunden. 5-25 % der Bevölkerung in Deutschland, 25 % in den USA und 75 % weltweit haben eine Laktosemalabsorption. Bei etwa 25 % der Testpersonen kommt es trotz normaler Laktaseaktivität zu einem abgeflachten Glukoseprofil. Hier sollte der Test mit oraler Gabe von 25 g Glukose und 25 g Galaktose in 400 ml Wasser am nächsten Tag wiederholt werden. Bei der Laktoseintoleranz findet sich ein Quotient des Glukoseanstiegs nach 50g Laktose/ (25 g Glukose + 25g Galaktose) von < 0,4. Eine gute Alternative zum Laktosetoleranz- Test ist der H2 Atemtest nach Laktose. ↓ Laktoseintoleranz kongenital, Alaktasie hereditäre, Glukose- Galaktose- Intoleranz kongenital, Milchintoleranz, Sprue, Gastroenteritis, Gastrektomie, Mukoviszidose 352 LAMBLIEN [MIKROSKOPISCH ] Material : Referenz : Duodenalsaft negativ vegetative Formen: körperwarmer Stuhl. Zysten: 3 erbsengroße Stuhlproben Methode: Mikroskopie Indikation: Verlauf der Giardia- Infektion häufig symptomlos, kann aber auch mit ausgeprägten Abdominalerscheinungen in Form von rezidivierenden Durchfällen (Lamblienruhr), epigastrischen Schmerzen oder Verstopfung einhergehen. Verbreitung ist weltweit. Giardia lamblia gehört zu den häufigsten Darmparasiten unter den Protozoen. Die Infektion erfolgt oral über die Zysten über fäkal verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser. LAMBLIEN- ANTIGEN Material : Referenz : bohnengroße Stuhlprobe negativ s. Lamblien Der Nachweis des Lamblien- spezifischen Antigens lässt sich auch dann durchführen, wenn mikroskopisch im Stuhl keine Zysten oder Trophozoiten gefunden wurden. LAMIVUDIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Infolge von genetischem Polymorphismus des Bilirubin-UDP-Glukuronosyl- TransferaseGenes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. LAMOTRIGIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 0,5 - 10 mg/L toxisch ab: > 15 mg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 353 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el 22.8—37.4 h bei Monotherapie; 13.5-15 h bei Komedikation mit enzyminduzierenden Antikonvulsiva; 48.3-59 h in Gegenwart von Valproinsäure Steady State: 3-15 Tage Erhöhung: Valproinsäure (3-4 fach) Erniedrigung: Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Mesuximid erniedrigen die LamotriginKonzentration um die Hälfte. Infolge von genetischem Polymorphismus des Bilirubin-UDP-Glukuronosyl- Transferase- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. LDL- CHOLESTERIN Referenz : 1 ml Serum, Heparin-Plasma Methode: Photometrie bei direkter Messung oder Berechnung nach Friedewald-Formel LDL direkt: < 2 Risikofaktoren <160mg/dl ≥ 2 Risikofaktoren <130mg/dl Gefäßerkrankung oder Diab.mell. <100mg/dl Gefäßerkrankung und Diab.mell. <70mg/dl Indikation: Früherkennung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender Therapie. Erhöhte LDL- Werte bedeuten erhöhtes Koronarrisiko ↑ Hyperlipoproteinämie Typ II LDL- REZEPTOR- DEFEKT [Hypercholesterinämie, familiäre] * Material: Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund s. auch APO B100- Mutation Methode: PCR und Sequenzierung aller 18 Exons Indikation: Familiäre Hypercholesterinämie. Die familiäre Hypercholesterinämie kann auch durch Mutation im APO B100- Gen ausgelöst werden. LEBERMEMBRAN-AK [LMA, AK gegen Lebermembran] Material Referenz : 1ml Serum IgG < 1:100 Indikation: Diagnostik von Autoimmunerkrankungen der Leber Zu diesen zählen: die Autoimmunhepatitis (AIH) die primär-biliäre Leberzirrhose (PBC) die primär-sklerosierende Cholangiitis (PSC) 354 Antikörper gegen Lebermembran treten bei der autoimmunen Hepatitis auf. Die klinische Symptomatik unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen chronischen Hepatitiden und betrifft Frauen weitaus häufiger als Männer, hier insbesondere die Altersgruppe zwischen 16 und 40 Jahren. LEGIONELLA- ANTIKÖRPER * und ANTIGEN- NACHWEIS [IFT] Material : Referenz : Antikörper: 2 ml Serum Serum: Antigen (Legionella pneumophila, Serogruppe 1): 5 ml Urin Pool III: Methode: IFT L. bozemanii, dumoffii, germanii, longbeachae, micdadei, jordanis < 1:64 L. pneumophila Typ 1-14: < 1: 64 Urin: negativ Indikation: Erkrankung des Respirationstraktes, Verdacht auf Legionellenpneumonie, Thoraxschmerzen, Leber/Nierenbeteiligung Übertragung durch erregerhaltige Aerosole (Klimaanlagen, Duschen). Beginn mit grippeähnlicher Symptomatik und Pneumonie. Antikörper lassen sich erst 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn nachweisen. Der Antigennachweis im Urin ist oft schon 3 Tage nach Erkrankungsbeginn möglich. Etwa 80 –90 % der Legionelleninfektionen sind durch Legionella pneumophila bedingt, wobei über 70 % durch den Serotyp 1 hervorgerufen werden. LEGIONELLA- pneumophila- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 2 ml Sputum 5 ml BAL 5-10 ml Urin Methode: PCR Indikation: Erkrankung des Respirationstraktes, Verdacht auf Legionellenpneumonie, Krankenhaushygiene LEICHTKETTEN * s. Bence-Jones- Protein LEISHMANIEN- ANTIKÖRPER * [L. DONOVANI, KALA- AZAR] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: IFT, IHAT IFT < 1:40 IHAT < 1:64 s. Parasitosen Indikation: Verdacht auf viscerale Leishmaniose (Kala- Azar), mukocutane Leishmaniose (Espundia), 355 kutane Leishmaniose ( Orientbeule). Diarrhoe, Splenomegalie, Ulcerationen, Orientbeule, Haut - und Schleimhautbefall bei Reisenden aus den Tropen und Subtropen Serologische Untersuchung nur sinnvoll bei visceraler Leishmaniasis. LEPTOSPIREN- AK* Material : Referenz : 2 ml Serum IgG-AK Methode: ELISA Negativ: < 5 U/ml Grenzwertig: 5-9 U/ml Positiv: > 9 U/ml IgM-AK Negativ: < 15 U/ml Grenzwertig: 15-20 U/ml Positiv: > 20 U/ml Indikation: Verdacht auf Leptospiren- Infektion (Vaskulitis, Funktionsstörungen von Leber und Niere, Myalgien, zweiphasiger Fieberverlauf). Antikörper treten in der 2. Woche auf. Sie erreichen oft sehr hohe Titer und persistieren Monate bis Jahre. Erregerreservoir: Mäuse, Ratten, Schweine, Rinder, Hunde. LEPTOSPIREN- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 5 ml Urin Methode: PCR Indikation: Nachweis von Leptospiren bei hohem Fieber und entsprechender Exposition (Kanal- , Abwasserarbeiter, Angler, Feldarbeiter) vor der AK- Bildung LEUCIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum: Frühgeborene: Neugeborene: 1-3 Monate: 9 Mo-2 Jahre: 3-10 Jahre: 6-18 Jahre: Erwachsene: 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. mg/dl x 76.3 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 300 Säuglinge: bis 300 Kleinkinder: bis 200 Schulkinder: bis 150 Erwachsene: 356 0.92 ± 0.33 mg/dl 0.62 - 1.43 mg/dl 1.3 ± 0.39 mg/dl 0.59 - 2.03 mg/dl 0.73 - 2.33 mg/dl 1.03 - 2.28 mg/dl 0.98 - 2.29 mg/dl bis 150 Indikation: Verdacht auf Hartnup- Syndrom und Ahornsirup- Krankheit ↑ Serum: Ahornsirup- Krankheit, Hyperisoleucinämie Urin: Hartnup- Krankheit, Ahornsirup- Krankheit LEUKÄMIE-DIAGNOSTIK [IMMUNPHÄNOTYPISIERUNG] * Material : Referenz : 5 ml EDTA- Blut s. Befund 5 ml Heparinblut heparinisiertes Knochenmark Methode: Durchflusszytometrie Indikation: Abklärung von Lymphozytosen, DD von B-NHL, Nachweis myeloischer Blasten, Prognose bei B- CLL LEUKOZYTEN s. Blutbild LEVETIRACETAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: Min: 3,0 – 35 mg/L Methode: HPLC Max: 20 – 45 mg/L im steady state Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus LEVODOPA * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus LEVOMEPROMAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund 357 LEVOMEPROMAZIN * Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.) LEVOMETHADON * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus LH- RH- TEST Indikation: Differenzierung zwischen niedrig normalen und pathologischen LH- und FSH- Werten sowie konstitutioneller Pubertas tarda und hypogonadotropem Hypogonadismus. Differentialdiagnose zwischen hypothalamischem und hypophysärem Hypogonadismus und Ovarial- /Hodeninsuffizienz. Durch intravenöse Applikation von LH- RH lässt sich eine akute Freisetzung von FSH und LH erwirken. An dieser Reaktion der Hypophyse kann man dann genauere Aussagen über Ort und Art der Störung machen. Bei gesunden geschlechtsreifen Frauen ist der LH- Spiegel im Serum höher als der FSH- Spiegel. Die Reaktion auf Gabe von LH- RH ist auch beim LH höher als beim FSH. Normalerweise beträgt die Steigerung der Hormonausschüttung etwa das 3- bis 5fache (LH), bzw. 1.5 bis 2fache (FSH) des Ausgangswertes nach LH- RH- Injektion. Die Dosis des Releasing- Hormons, die die beste diagnostische Aussage erlaubt, ist bei Frauen 25 µg (bzw. bei Männern 100 µg) LHRH i.v. Für die Beurteilung der Hypophysenreaktion genügen die Ausgangswerte und die Stimulationswerte von LH und FSH nach 30 Minuten. Nur bei besonderen Fragestellungen werden Proben auch nach 45 und 120 Minuten entnommen. Vor dem Test Indikation absichern: Körperliche Ursachen (z.B. Aplasie) müssen abgeklärt sein. Letzte Hormoneinnahme sollte mehr als 3 Monate zurückliegen. Differenzierung zwischen primärer und sekundärer Amenorrhoe sollte erfolgt sein. Schwangerschaft ausschließen. Falls keine Amenorrhoe vorliegt, sollte eine genaue Zyklusanamnese von mindestens 2 Zyklen vorliegen. Befundbeurteilung: A Normalbefund: Bei der geschlechtsreifen Frau Ausgangswerte von LH und FSH im Normbereich. 25 Minuten nach Gabe von LH- RH wird das Maximum erreicht (LH > FSH). Nach 2 Std. Ausgangswerte fast wieder erreicht. (Dieser Befund bei Frauen mit einer Amenorrhoe könnte eine Indikation für eine Therapie mit Clomiphencitrat darstellen). 358 B Pathologische Befunde: Ausgangswert deutlich unter der Norm. Keine Reaktion nach Gabe von Releasing- Hormon. Solche Befunde findet man entweder bei einer Insuffizienz der Hypophyse oder des Hypothalamus oder als Reaktion auf exogen zugeführte Hormone (Suppression). Ist eine Suppression ausgeschlossen, kann eine Ovulation durch Gabe von Gonadotropinen ausgelöst werden (eine eigene Gonadotropinproduktion findet ja nicht statt). Ausgangswerte und die Stimulationswerte von FSH normal. LH- Werte vor Stimulation im oberen Normbereich oder gering darüber. Sie steigen überschießend an und fallen langsamer als normal ab. Hier handelt es sich um eine Ovarialinsuffizienz, die dadurch bedingt ist, dass die Östrogenproduktion des Ovars nicht ausreicht, das vermehrte Angebot von LH zu bremsen. Solche Befunde findet man auch bei einer geringen Hyperprolaktinämie. (Therapie entweder mit Clomiphencitrat oder bei Hyperprolaktinämie mit Bromergokryptin). Erhöhte Ausgangswerte von LH und FSH. Basalwerte von FSH höher als von LH. Überschießender Stimulationseffekt. Langsames Absinken der Werte. Frauen in der Menopause oder mit vorzeitiger Menopause. (Ovulation auslösende Therapie nicht möglich) LH erhöht. FSH extrem erhöht. Fast kein Absinken nach der Stimulation. Kein Keimmaterial vorhanden, daher keine Kontrolle des FSH durch das Inhibin. Östradiol im Serum kaum nachweisbar. Hypophyse versucht ständig zu stimulieren. Kerngeschlecht bestimmen. Häufig Fälle mit XY- Konstellation bei äußerlich weiblichem Habitus. Gefahr der malignen Entartung der Streifengonaden relativ groß. Bei XXKonstellation keine weitere Therapie (es sei denn, man will hormonell substituieren). Schwangerschaft ausgeschlossen. LIDOCAIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus LINDAN * s. γ- Hexachlorcyclohexan LINOLENSÄURE * s. Fettsäuren LINOLSÄURE * s. Fettsäuren LIPASE Material : Referenz : 1 ml Serum, Heparin- oder EDTA-Plasma Erwachsene: Methode: Photometrie Kinder: < 67 U/L < 1 Jahr 0 – 8 U/L < 9 Jahre 5 – 31 U/L < 18 Jahre 7 – 39 U/L 359 Indikation: Verdacht auf Pankreatitis. Lipaseerhöhungen finden sich oft bei Patienten mit Creatininwerten > 3 mg/dl. Leichte Lipaseerhöhungen (2-3 fach) werden bei diabetischer Ketoazidose, Virushepatitis, Parotitis, Typhus und Sarkoidose beschrieben. ↑ Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Gallenwegserkrankung, Niereninsuffizienz, Ulcusperforation, Mesenterialinfarkt, Typhus abdominalis, Ileus, Sarkoidose, Colitis ulcerosa, M. Crohn, nach ERCP, Virushepatitis LIPID- ELEKTROPHORESE * Material : Referenz : 2 ml Serum, 12 Stunden nach der letzten Mahlzeit entnehmen. Sofort einsenden. s. Befund Untersuchung schließt die Bestimmung von Triglyceriden, Gesamt- Cholesterin und HDLCholesterin ein. Indikation: Auftrennung der Lipoproteine und Klassifikation der Hyperlipoproteinämien nach Fredrickson. LIPOPROTEIN (a), Lp (a) Material : Referenz : 1 ml Serum < 30 mg/dl Indikation: Abschätzung eines Atheroskleroserisikos, insbesondere bei LDL- Cholesterinerhöhung Lp(a) besteht aus einem LDL- Molekül, das über eine Disulfidbrücke an Apo (a) gebunden ist. Lipoprotein (a) ist ein von allen anderen Lipidparametern unabhängiger Risikofaktor für die zerebrale Atherosklerose und koronare Herzkrankheit. Erhöhte Spiegel scheinen aber nur bei Männern negative Auswirkung zu haben. Solange es keine therapeutischen Möglichkeiten gibt Lp(a) – Spiegel zu vermindern, sollte das Augenmerk auf die korrigierbaren Faktoren gerichtet werden. So scheint z. B. bei Patienten mit Hypertriglyceridämie Niacin einen günstigen Einfluss zu haben, indem mehr kleine Lp(a)- Partikel in relativ benigne große Partikel umgewandelt werden (NEJM 349; 22; 2108) ↑ Nephrotisches Syndrom, schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Hypothyreose, ↓ Hyperthyreose, Oestrogene, Niacin, Neomycin LIPOPROTEIN-assozierte Phospholipase A2 * Material : Referenz : 1 ml Serum, s. Befund Indikation: Fettstoffwechseldiagnostik LIQUOR- QUOTIENTEN Material : Referenz : 5 ml Serum 5 ml Liquor s. Albumin im Liquor s. Befundbericht (Reiberschema) s. Immunglobuline im Liquor: IgG Indikation: Verdacht auf Blut- Liquor- Schrankenstörung und lokale IgG- Synthese. 360 LIQUORKULTUR s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial LIQUOR- UNTERSUCHUNG Material : Referenz : 5 ml Liquor. Für die Bestimmung des Albumin- Quotienten, infektionsserologische Untersuchungen bei Enzephalitis und Untersuchung von oligoklonalem IgG ist die gleichzeitige Einsendung von 5 ml Serum und 5-10 ml Liquor erforderlich. Zellzahl (Zellen/µl): < 1 Jahr: 0-30 1-4 Jahre: 0-20 > 4 Jahre: 0-10 Erwachsene: 0-5 in % Lymphozyten Monozyten Neutrophile Ependym- Zellen Eosinophile Erwachsene 60±20 30±15 2± 4 selten selten Neugeborene 20±15 70±20 4± 4 weitere Parameter: Gesamt- Eiweiß 200 - 400 mg/L Glukose 40 – 70 mg/dl bzw. 60% des Plasmawerts Laktat Chlorid IgG IgA IgM 10,8 – 18,9 mg/dl 122 -132 mmol/L bis 40.0 mg/L bis 6.0 mg/L bis 1.0 mg/L Liquor/Serum- Quotienten- Diagramm (Reiberschema): s. Befund Albumin < 350 mg/L QALB( > 5 Jahre): < 15 Jahre ≤ 5,0 < 40 Jahre ≤ 6,5 > 40 Jahre ≤ 8,0 oligoklonales IgG negativ Aktiv. B- Lymphozyten < 0.1 % tau- Protein: Personen < 60 J: < 150 ng/L Personen > 60 J ohne Demenzsyndrom: < 250 ng/L Beta- Amyloid: > 400 pg/ml Nachweis Erreger- spezifischer Nukleinsäuresequenzen mittels PCR: s. Befund Antikörper- Spezifitäts- Index (ASI): s. Befund 361 LIQUOR- UNTERSUCHUNG CEA: s. CEA im Liquor LISTERIEN- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Für Erregernachweis Fruchtwasser, Mekonium, Blut, Liquor, Stuhl, Urin oder Hautabstriche von Neonaten einsenden. Methode: Agglutination Nachgewiesen werden die Typen: 10, 4bH, 1H Indikation: Generalisierte Infektion mit Sepsis und eitriger Meningitis, Listeriose des ZNS (perinatal), konnatale Listeriose mit Granulombildung in Leber, Milz, Lungen und Meningen, glanduläre Listeriose (DD Mononukleosis infectiosa ), lokale Listeriose der Haut und Schleimhäute. LISTERIEN- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 1 ml Liquor Abstrich (trocken) Methode: PCR Indikation: Listerienmeningitis, Sepsis, lokale Listeriose der Haut und Schleimhäute LITHIUM Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 0,6 – 1,2 mmol/L toxisch ab: > 1,5 mmol/L Methode: Photometrie Kommentartext: „Die Angabe des therapeutischen Bereichs bezieht sich auf die Blutentnahme 12h nach der letzten Einnahme“ Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Da Lithium mit einer Vielzahl von Medikamenten interagieren kann, ist bei jeder Kombination Vorsicht geboten. Engmaschige Lithiumkontrollen. Nichtsteroidale antiinflammatorische Medikamente (z.B. Ibuprofen) erhöhen den Lithiumspiegel. LKM * [AK gegen LEBER- NIEREN- MIKROSOMEN, Typ 1 ] Material : 1 ml Serum Methode: IFT 362 Referenz : negativ Indikation: LKM- AK finden sich bei 5 % der autoimmunen Hepatitiden (Typ II), etwa 10 % der deltaHepatitiden und gelegentlich auch bei der medikamenten- induzierten Hepatitis sowie Hepatitis C. LKM- 1 Autoantikörper sind gegen das Cytochrom P450 2D6 gerichtet und finden sich beim Typ II der autoimmunen Hepatitis, der oft bei Kindern, insbesondere bei Mädchen auftritt. Die LKM- 1 positiven Seren sind häufig auch Hepatitis C- Virusantikörper positiv. LÖSUNGSMITTEL, ORGANISCHE * Material : Referenz : Bitte Spezialgefäß anfordern. s. Befund Indikation: Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung LORAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 20 – 250 µg/L toxisch: > 300 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). LORMETAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). LOSARTAN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund 363 LOSARTAN * Methode: LC/MS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus LSD [LYSERGSÄUREDIÄTHYLAMID] * Material : Referenz : 10 ml Urin negativ Methode: GC/MS Indikation: Drogenscreening LSP [AK gegen Leberspezifisches Protein] * Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: IFT < 1: 100 s. AK gegen Asialoglykoprotein- Rezeptor Indikation: Autoimmune chronisch aktive Hepatitis, primär biliäre Zirrhose, Virushepatitis. Es handelt sich beim LSP um einen Komplex membranständiger Lipoproteine der Hepatozyten, dessen entscheidendes Autoantigen der Asialoglykoprotein- Rezeptor ist. LTT-Teste (Lymphozytentransformationstest) * Material : Referenz : 2 x Lithium-Heparin- Blut und 1x Serum s. Befund Einsendung nur Montag – Mittwoch! Indikation: V.a. Metallsensibilisierung, V.a. aktive Borreliose LUES- SEROLOGIE (*) Material : Referenz : 3 ml Serum TPHA (TPPA) FTA- ABS- IgG/ -IgM (IFT)* VDRL FTA- ABS- IgM- AK* Methode: IFT, Agglutination, Blot, PCR 364 < 1 : 80 negativ <1:1 negativ IgG- und IgM- Blot* negativ PCR* negativ Tabelle der häufigsten Befundkonstellationen bei der Lues- Serologie und ihre Interpretation (stark schematisiert): TPPA < 80 < 80 < 80 < 80 < 80 < 80 < 80 < 80 80 > 80 > 80 > 80 > 80 > 80 > 80 > 80 > 80 > 80 > 80 < 80 VDRL <1 <1 <1 ≥1 ≥1 ≥1 <1 <1 <1 <1 <1 <1 <1 >1 >1 >1 ≥1 <1 FTA- ABS FTA- ABS n n n n n n > 80 n p p p n n n p p p p p p p p p Interpretation I I I I I II II II III IV V VI VII V V VIII IX X XI XII XI XI XI Befund I: z.Zt. kein Anhalt für seroreaktive Treponemeninfektion. Sofern eine solche innerhalb der letzten 3 Wochen vor der Serumabnahme erworben sein könnte, wird eine kurzfristige Kontrolle empfohlen. (Bei klinisch verdächtigem Primäraffekt an Ulcus molle und Herpes genitalis denken). Befund II: Vermutlich unspezifische Reaktion. Bei anamnestischen oder klinischen Hinweisen Kontrolle in 2-3 Wochen empfohlen. Eine im Frühstadium ausreichend behandelte Lues ist nicht auszuschließen. Befund III: TPPA - Test zweifelhaft. Frische Infektion nicht auszuschliessen. Bei Verdacht auf frische Treponemeninfektion in 7 Tagen TPPA, Flockung (VDRL), FTA- ABS und FTA - ABS- IgM kontrollieren. Befund IV: TPHA- Test positiv. Frische/floride Infektion oder Serumnarbe möglich. Abklärung über Flockung, FTA- ABS und FTA - ABS- IgM. Befund V: Vermutlich ausreichend behandelte oder spontan ausgeheilte Treponemen - Infektion (Serumnarbe). Frische Infektion jedoch nicht auszuschliessen. Bei fehlender Anamnese wird daher eine Kontrolle in 2-3 Wochen empfohlen. Befund VI: Frühe Primärsyphilis oder sanierend behandelte bzw. spontan ausgeheilte Treponema pallidum- Infektion möglich. Auch ein biologisch unspezifischer Befund ist nicht auszuschliessen. Kurzzeitige Kontrolle evtl. unter Einschluss des FTA- ABS- IgM- Testes zu empfehlen. Befund VII: Vermutlich unspezifischer Befund. Sicherheitshalber Kontrolle in 7 Tagen. Bei klinisch verdächtigem Primäraffekt’ an Ulcus molle und Herpes genitalis denken. Befund VIII: Die Befundkonstellation spricht für eine Treponemen- Infektion im Primärstadium. Wenn noch nicht erfolgt, sollte eine antibiotische Therapie durchgeführt werden. 365 Befund IX: Behandlungsbedürftige Treponema pallidum- Infektion aller Stadien oder ausgeheilte Infektion möglich. Bei fehlender Klinik bzw. Infektions- und Behandlungsanamnese FTAABS- und FTA- ABS- IgM- Test zu empfehlen. Befund X: Verdacht auf floride, therapiebedürftige Treponema pallidum - Infektion oder kürzlich ausbehandelte Infektion. Bei fehlenden anamnestischen Angaben FTA- ABS- IGM bzw. Kontrolle in 2-3 Wochen empfohlen. Befund XI: Floride, therapiebedürftige oder kürzlich behandelte Treponema pallidum- Infektion. Auf die Meldepflicht gemäß Infektionsschutzgesetz wird verwiesen. Befund XII: VDRL- TEST positiv. Frische/floride Infektion, unspezifische Reaktion oder Serumnarbe möglich. Abklärung über TPPA sowie FTA- ABS- und FTA- ABS- IgM- Test zu empfehlen FTA- ABS- Test (Fluoreszenz- Treponemen- Antikörper- Absorptions- Test): Der Test dient der Bestätigung reaktiver serologischer Lues- Tests (TPPA, VDRL). Die Sensitivität ist bei der primären Syphilis mit 98 %, bei der sekundären Syphilis mit 100 %, bei der späten Syphilis mit 96 % und der latenten Syphilis mit 100 % angegeben. Der Test wird für das Screenen auf Lues und für Liquoruntersuchungen nicht empfohlen. Falsch positive Ergebnisse wurden bei einigen Kollagenosen und falsch positive bzw. falsch negative Ergebnisse beim IgM- FTA- ABS- Test im Serum Neugeborener syphilitischer Mütter beschrieben. TPHA (Treponema pallidum- Hämagglutinations- Test): Der TPPA dient als Suchreaktion für die Erkennung oder den Ausschluss einer Treponema- Infektion. Die diagnostische Sensitivität und Spezifität des TPPA ist > 99 %. Bei einem positiven Ergebnis muss die serologische Diagnostik erweitert werden. Flockung (Cardiolipin- Mikroflockungs- Test, VDRL): Die diagnostische Sensitivität dieser Tests ist in der Frühphase einer Treponemen- Infektion gering, liegt aber im Sekundärstadium bei 100 % und nimmt mit zunehmendem Intervall zwischen Infektion und Untersuchung wieder ab. Der Test dient der serologischen Verlaufskontrolle nach Behandlung. Falsch positive Ergebnisse werden bei Kollagenosen, einigen Infektionen (Mononukleosis, Malaria, Lepra) und in der Schwangerschaft beobachtet. Geeignet ist dieser Test zur Überprüfung des Effektes einer antibiotischen Therapie. Ein Titerabfall um 3 oder mehr Verdünnungsstufen spricht für eine erfolgreiche Therapie. Das serologische Vorgehen bei Neugeborenen infizierter Mütter entspricht dem bei Erwachsenen. Sie sollten zusätzlich am Ende des ersten und dritten Monats mit einem treponemenspezifischen IgMAntikörper- Assay untersucht werden. Befundkonstellationen bei der Neurosyphilis: AK im Serum AK im Liquor Albumin L/S TPPA L/SQuotient Quotient Beurteilung TPPA TPPA positiv normal Normal < 3 Neurosyphilis ausgeschlossen oder narbenlos ausgeheilt TPPA positiv normal Erhöht > 3 Ausgebrannte Neurosyphilis mit Produktion spez. IgG- AK im ZNS 1 positiv IgM negativ TPPA positiv IgM negativ 366 AK im Serum AK im Liquor Albumin L/S TPPA L/SQuotient Quotient Beurteilung TPPA positiv TPPA positiv erhöht Normal < 3 IgM negativ Die Erhöhung des Titers in der Suchreaktion kann durch Schrankenstörung bedingt sein TPPA positiv TPPA positiv normal Normal < 3 IgM positiv Behandlungsbedürftige Lues ohne erkennbare ZNS- Beteiligung TPPA positiv TPPA positiv normal Erhöht > 3 IgM positiv Behandlungsbedürftige Neurosyphilis und Produktion spez. IgG- AK im ZNS TPPA positiv TPPA positiv erhöht Erhöht > 3 IgM positiv Behandlungsbedürftige Neurosyphilis mit Schrankenstörung und Produktion spez. IgG- AK im ZNS 1 IgM= FTA- ABS- IgM LUES (TREPONEMA PALLIDUM)- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 0.5 ml fetales EDTA- Blut negativ 2 ml Liquor Abstrich (trocken) 5-10 ml Fruchtwasser Abortmaterial Methode: PCR Indikation: Verd. auf Syphilis, Verd. auf Neurosyphilis, Verd. auf konnatale Infektion, immunsupprimierte Patienten LUPUS- ANTIKOAGULANS * Material : Referenz : 5 ml Citratplasma negativ s. Autoantikörper s. AK gegen Cardiolipin Indikation: Verlängerung der PTT bei Thrombose - und Abortneigung, Verlängerung der Gerinnungszeiten von PTT, seltener von Thromboplastinzeit und Thrombinzeit bei normalem Gehalt von Einzelfaktoren und evtl. Blutungsneigung, Therapieversager bei Substitution mit Faktorenkonzentraten. Die Thrombosehäufigkeit wird bei Patienten mit Lupusantikoagulanz mit ca. 20 % angegeben. Lupusantikoagulanz kommt gehäuft vor bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen, Virusinfektionen, lymphoproliferativen Erkrankungen und Medikamenten- bedingt (Chlorpromazin, Chinidin, Hydralazin, Streptomycin). Patientinnen mit rezidivierenden Aborten haben in etwa 10 % Lupusantikoagulanz. Bei Kindern nach Maserninfektion soll eine leicht verlängerte PTT Hinweis auf das mögliche Vorliegen von Lupusantikoagulanz sein. Bei Patienten mit rezidivierenden Thrombosen ist eine orale Antikoagulantientherapie (INR- Zielwert: 3-3.5) zu empfehlen 367 LUTEINISIERENDES HORMON [LH] [GONADOTROPINE] Material : Referenz : 1 ml Serum. Gravidität ist anzugeben. Männer 20 - 70 Jahre: > 70 Jahre: 1.5 - 9.3 IU/L 3.1 - 34.6 IU/L Frauen: Follikelphase Zyklusmitte Lutealphase Postmenopause Schwangerschaft Kontrazeptiva 1,9 – 12.5 IU/L 8.7 – 76.3 IU/L 0.5 – 16.9 IU/L 15.9 – 54.0 IU/L ≤ 1.5 IU/L 0.7 – 5.6 IU/L s. FSH Methode: CLIA Stabilität: 5 Tage bei 2-8°C Kinder < 1 Monat ≤ 8.0 IU/L Jungen 1-10 J: ≤ 3.6 IU/L Mädchen 1-10 J: ≤ 3.9 IU/L in IU/L Tanner Stad. 1 Stad. 2 Stad. 3 Stad. 4-5 männlich ≤ 3.6 0.2-4.8 0.6-6.3 0.6-7.8 weiblich ≤ 3.0 0.1-4.1 0.2-9.1 0.5-15 Indikation: Frauen: Zyklusstörungen und Fertilitätsdiagnostik. Männer: Diagnose eines primären oder sekundären Hypogonadismus. ↑ Stein- Leventhal- Syndrom, Amenorrhoe hypergonadotrope, Ovarialinsuffizienz, Klimakterium, Pubertas praecox, Klinefelter- Syndrom, Hodentumor, Ovarialtumor, Insuffizienz testikuläre, Chorionepitheliom, Anorchie, primärer Hypogonadismus, Kastration ↓ Amenorrhoe hypogonadotrope, Adrenogenitales Syndrom, Hypophyseninsuffizienz, SheehanSyndrom, Oligomenorrhoe, Blutung dysfunktionelle LYMPHOGRANULOMA- VENERUM * Material : Referenz : 1 ml Serum 2 ml EDTA- Blut Methode: EIA, PCR IgG: negativ IgM: negativ IgA: negativ PCR: negativ Indikation: Verdacht auf L. venerum L. venerum wird durch C. trachomatis Serotyp L1- L3 verursacht. Ein genusspezifischer Nachweis ist möglich. 368 LYMPHOZYTÄRE CHORIOMENINGITIS * [LCM- Virus] Material : Referenz : 1 ml Serum (oder Liquor) IgG < 1:16 Methode: IFT IgM < 1:16 Indikation: Meningitis, Meningoenzephalitis, Nagerkontakt , Fruchtschädigung in der Gravidität. Das LCM- Virus gehört zur Familie der Arenaviren. Erregerreservoir sind Nagetiere (Hamster, Mäuse). Diaplazentare Übertragung führt zu schweren kindlichen Schädigungen (z.B. Mikrozephalus, Hydrozephalus). In der 3. bis 4. Krankheitswoche treten komplementbindende Antikörper auf. Wegen des relativ langsamen Antikörperanstieges kann die Entnahme von mehr als zwei Blutproben zur Feststellung eines signifikanten Titeranstieges erforderlich sein. LYMPHOZYTÄRE CHORIOMENINGITIS - PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 2 ml Liquor 2-5 ml Fruchtwasser Methode: PCR Indikation: Meningitis, Meningoenzephalitis LYMPHOZYTEN- DIFFERENZIERUNG * Material : Referenz : 2 x 5 ml EDTA- Blut s. Befund bestimmt werden: T- Lymphozyten T- Helferzellen T- Suppressorzellen Aktivierte Lymphozyten NK- Zellen B- Lymphozyten sowie weitere Lymphozytenpopulationen je nach klinischer Fragestellung Die wichtigsten Indikationen zur Bestimmung der Lymphozyten- Subpopulationen sind: 1. Gehäufte opportunistische und virale Infektionen im Kindesalter (angeborene Immundefekte) 2. Gehäufte opportunistische und virale Infektionen im Erwachsenenalter bei AIDS / Immunsuppression / Zytostase 3. Verdacht auf Transplantatabstoßung 4. Schwere virale Infektionen 5. Lymphadenopathie- Syndrom 6. Autoimmunerkrankungen 7. Leukämiediagnostik LYSIN * Material : Referenz : 369 LYSIN * 1 ml Nüchternserum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Serum: Frühgeborene: Neugeborene: 1-3 Monate: 9 Mo-2 Jahre: 3-10 Jahre: 6-18 Jahre: Erwachsene: 2.77 ± 0.88 mg/dl 1.66 - 3.93 mg/dl 1.50 ± 0.48 mg/dl 0.66 - 2.10 mg/dl 1.04 - 2.20 mg/dl 1.58 - 3.40 mg/dl 1.21 - 3.47 mg/dl mg/dl x 68.5 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene: bis 1500 Säuglinge: bis 1000 Kleinkinder: bis 800 Schulkinder: bis 600 Erwachsene: bis 630 Indikation: Hyperlysinämie Typ I und II, Saccharopinurie, Lysinurie ↑ Serum: Saccharopinurie, Hyperlysinämie Typ I und II, basische Aminoazidurie Urin: Saccharopinurie, Hyperlysinämie Typ I und II, Lysinurie, Cystinurie LYSIN- VASOPRESSIN- STIMULATIONSTEST * Lysin- Vasopressin wirkt als ein Kortikotropin- Releasing- Faktor. Unter einer Infusion von LysinVasopressin kommt es also normalerweise zur Stimulation der ACTH- Sekretion und dadurch zur Stimulation der Kortisol- Sekretion. Wegen der erheblichen Nebenwirkungen von Lysin- Vasopressin darf dieser Test nur nach strengster Indikationsstellung durchgeführt werden! Kontraindikationen: Alter, Hypertonus, koronare Herzerkrankung. Nebenwirkungen: Abblassen des Patienten durch Gefäßkonstriktion, erhebliche abdominelle Beschwerden mit Stuhldrang. Indikation: Bei gesichertem Cushing- Syndrom zur Differentialdiagnose zwischen zentraler und peripherer Form. Bei gesicherter sekundärer NNR- Insuffizienz zur Differentialdiagnose zwischen hypothalamischer und hypophysärer Form. Testdurchführung: Blutentnahmekanüle legen und mit Kochsalztropf offen halten für Blutentnahmen zum Zeitpunkt - 10, 0, 30, 45, 60 und 90 Minuten für Kortisol sowie ACTH. Am anderen Arm Infusion einer 5 %- igen Glukoselösung mit 5 I.E. wässrigem Lysin- Vasopressin (0.5 ml). Diese Infusion erfolgt gleichmäßig vom Zeitpunkt 0 bis 60 Minuten. Wegen der gastrointestinalen Nebenwirkungen zu Beginn der Lysin- Vasopressin- Infusion eine (evtl. zwei) Ampulle(n) Buscopan i.v. injizieren. Blutdruckkontrollen. Beurteilung: Ein deutlicher Anstieg von ACTH und Kortisol spricht bei gesichertem Cushing- Syndrom eindeutig für ein zentrales Cushing- Syndrom und gegen einen NNR- Tumor bzw. eine paraneoplastische ACTHProduktion. Ein ACTH- Anstieg bei gesicherter sekundärer NNR- Insuffizienz spricht für eine hypothalamisch bedingte Störung der ACTH- Sekretion. 370 LYSOZYM IM SERUM * [MURAMIDASE] Material : Referenz : 1 ml Serum Serum < 9 mg/L Methode: Turbidimetrie Indikation: Monozytenleukämie, Myeloische Leukämie ↑ Monozytenleukämie, Leukämie myelomonozytäre, Leukämie chronische myeloische, M. Gaucher ↓ Neutropenie mit Knochenmarkhypoplasie LYSOZYM IM URIN * [MURAMIDASE] Material : Referenz : 24-h- Urin: 10 ml bis 3.6 mg/d Indikation: Nierenerkrankung mit tubulärer Schädigung, myeloische und monozytäre Leukämien ↑ Nierenschaden tubulärer, Schwermetallintoxikation, Nierentransplantat- Abstoßung, myeloische und monozytäre Leukämien 371 M M2-PK [PYRUVATKINASE Typ Tumor M2] * Material : Referenz : 0.5 ml EDTA Plasma, tiefgefroren < 15 U/ml Methode: ELISA Indikation: Nierenkarzinom (Hypernephrom), Seminom (mit NSE), Pankreaskarzinom (mit CA 19-9), Lungen- Ca, Kolon- Ca Die Pyruvatkinase kommt in gewebsspezifischen Isoformen vor. Im gesunden Gewebe besteht sie aus 4 Untereinheiten. Im Tumorgewebe kommt es zum Verlust der Gewebespezifität und Überexpression des Isoenzyms M2- PK. M2- PK IM STUHL [PYRUVATKINASE Typ Tumor M2 ] * Material : Referenz : 1 g Stuhl < 4.1 U/ml Stuhl Methode: ELISA Indikation: Screening auf colorectales Karzinom Der Test soll bei einer Sensitivität von 85 % eine Spezifität von 83 % besitzen. Tumor M2- PK ist ein tumorspezifisches Enzym ohne Organspezifität. Da der Stuhl eine sehr unterschiedliche Verteilung von Metaboliten aufweist, bleibt die Zuverlässigkeit von M2- PK- Bestimmungen im Stuhl abzuwarten. Ein negatives Ergebnis schließt einerseits ein Karzinom nicht aus, während sich bei einem positiven Ergebnis oft kein Malignom nachweisen lässt. ↑ colorectales Karzinom MAG-AK [AK gegen MAG, myelin- associated glycoprotein] Material : Referenz : 1 ml Serum < 1 : 10 Liquor (#) Methode: IFT Indikation: Monoklonale Gammopathien unbestimmter Signifikanz ( MGUS) vom IgM- Typ und Neuropathie Nur selten werden neurale Antigene gefunden, die mit monoklonalen IgA- bzw. IgG- AK reagieren. Hingegen reagieren etwa 50 % der Patienten mit einer monoklonalen Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) vom IgM- Typ und Neuropathie mit MAG. Die Neuropathie ist chronisch, progressiv symmetrisch, überwiegend distal, gekennzeichnet durch sensorische Symptome, während Paresen anfänglich fehlen. Anti- MAG kann schon nachweisbar sein, obwohl ein M- Gradient im Serum noch nicht gesehen wird. Es konnte auch gezeigt werden, dass MAG- AK bei asymptomatischen Patienten mit monoklonaler IgM- Gammopathie die Entwicklung einer Neuropathie vorhersagen lassen. MAGENSAFT auf MYKOBAKTERIEN s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial MAGNESIUM Material : 372 Referenz : MAGNESIUM 1 ml Serum Hämolyse vermeiden 1 ml EDTA- Blut * (Mg in Ery) Serum: Männer Frauen 0,73 – 1,06 mmol/L 0,77 – 1,03 mmol/L Stabilität bei Raumtemperatur 7 Tage mg/dl x 0.4114 = mmol/L EDTA- Blut: 1.6 -2.65 mmol/L Erys Indikation: Kardiale und gastrointestinale Beschwerden, neuromuskuläre Übererregbarkeit, Magnesiumintoxikation (Hyporeflexie, Hypervolämie, Hypotonie, Atemdepression), Spiegelkontrolle bei Therapie mit Diuretika, nephrotoxischen Medikamenten, Alkoholentzug, Niereninsuffizienz und parenteraler Ernährung. ↑ Niereninsuffizienz, Oxalatintoxikation, Neugeborenenhypoxie, Hyperlipoproteinämie, Hepatopathie, M. Cushing, M. Addison, Präeklampsie ↓ Nephropathie mit Polyurie, Hyperaldosteronismus, Alkoholismus, Mangelgeborenes, Herzinfarkt, Hunger, Schwangerschaft, Hyperkalzämie, Haarausfall, Nervosität, Tetanie, Wachstumsstörung, Rhagaden, Thromboseneigung, Extrasystolie, Hyperparathyreoidismus, Colitis ulcerosa, Peritonitis, Erbrechen, Sprue, Hyperthyreose, diabetische Ketoazidose MAGNESIUM IM URIN * Material : Referenz : 5 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben. 3,0 – 5,0 mmol/ d Indikation: Verdacht auf alimentären Magnesiummangel ↓ Nierenstein, alimentärer Magnesiummangel MAKROAMYLASE * Material : 2 ml Serum Indikation: Hyperamylasämie ohne klinische Zeichen Die Erhöhung (maximal bis zum 4fachen) ist durch Bildung von Immunkomplexen von IgA- und IgG- AK mit der Amylase und der dadurch bedingten erschwerten Elimination bedingt. Klinisch meist ohne Bedeutung. Makro- Enzyme Typ 1: Sie treten auf, wenn Antikörper gegen das Enzym gebildet werden und es zur Bildung von großmolekularen Enzym- Immunglobulin- Komplexen kommt meist ohne klinische Bedeutung. Makro- Enzyme Typ 2: Sie entstehen durch Oligomerisierung und Anlagerung an Membranbestandteile oder andere Serumbestandteile. Sie treten oft im Rahmen von Krankheiten oder therapeutischen Maßnahmen auf und verschwinden bei Besserung oder Ausheilung. Ausgeschlossen werden sollte bei Auftreten einer Makroamylasämie eine Paraproteinämie bei Myelomen, Lymphomen und Aids. MAKRO- AP * Material : 2 ml Serum s. auch Makroamylase Makro- AP Typ 1: meist isoenzymspezifisch 373 Makro- AP Typ 2: kann bei hepatobiliären Erkrankungen auftreten. MAKRO- CK * Material : 2 ml Serum s. auch Makroamylase Indikation: Abklärung persistierender erhöhter CK- Konzentrationen ohne entsprechendes klinisches Korrelat. Makro- CK Typ 1: ohne klinische Bedeutung Makro- CK- Typ 2: nachweisbar im Verlaufe schwerer Erkrankungen (Tumoren, Leberzirrhose, LyellSyndrom) Bei erhöhter Gesamt- CK ist ein CK- MB- Anteil > 25 % verdächtig auf Makro- CK α2- MAKROGLOBULIN * Material : Referenz : 1 ml Serum Kinderwerte nach Literaturangabe: Methode: Nephelometrie Säuglinge: 2.08-6.31 g/L 1-2 Jahre: 2.96-6.40 g/L 2-7 Jahre: 2.81-6.25 g/L 7-15 Jahre: 2.59-6.00 g/L Erwachsene: 1.30-3.00 g/L Indikation : Diagnostische Bedeutung noch offen. ↑ Nephrotisches Syndrom, Diabetes mellitus, Gravidität, orale Kontrazeptiva α2- MAKROGLOBULIN * Material : Referenz : 10 ml des 2. Morgenurins oder eines 24-h- Urins ohne Zusätze. Bitte Sammelvolumen angeben. Methode: Nephelometrie bis 7 mg/g Creatinin Indikation: Erkennung und teilweise Differenzierung von Proteinurien (z.B. postrenale Proteinurie) Die Alpha-2- Makroglobulin/Albumin- Ratio erfolgt zur Erkennung postrenaler Proteinurien. Die Differenzierung einer Mikrohämaturie in postrenal und renal (glomerulär und tubulointerstitiell) kann durch die Bestimmung von α2- Makroglobulin und IgG sowie die Berechnung der α2- Makroglobulin/Albumin und der IgG/Albumin- Ratio erfolgen. Voraussetzung ist, dass die Albumin- Ausscheidung über 100 mg/L beträgt. Hämaturie postrenal glomerulär tubulo- interstitiell 1 α2- Makroglobulin/Albumin1 2 -31 x 10-2 0.01 -2 x 10-2 Die Albumin- Ausscheidung muss > 100 mg/L sein ↑ Proteinurie postrenale 374 IgG/Albumin1 20 -180 x 10-2 2 - 20 x 10-2 > 20 x 10-2 + erhöhtes α1- Mikroglobulin MAKRO- LDH * Material : 2 ml Serum s. auch Makroamylase Immunkomplexbildung zwischen LDH- Isoenzymen und Immunglobulinen der Klassen IgA, IgG und IgM der Typen Kappa und Lambda. Sie kommen sowohl bei Gesunden als auch bei Patienten mit verschiedensten Krankheiten vor. MALARIA- AK und - AUSSTRICH Material : Referenz : 2 ml Serum. 5 ml EDTA- Blut. Blutentnahme für Ausstrich bitte möglichst mehrfach im Abstand von 8-12 Stunden. IFT- IgG- AK < 1:20 IFT- IgM- Ak < 1:16 Ausstrich: negativ s. Parasitosen Methode: Mikroskopie, IFT Indikation: Verdacht auf Malaria Bei negativem IFT- Testergebnis ist eine Antikörperaktivität gegen übrige Plasmodien unwahrscheinlich. Bei positivem Testergebnis ist eine Kreuzreaktivität auch gegen andere Plasmodien anzunehmen. Der AK- Nachweis ersetzt nicht den Ausstrich bzw. dicken Tropfen. Der Antikörper- Nachweis ist frühestens 1 Woche nach Beginn der Parasitämie möglich. MALONDIALDEHYD * Material : 1 ml gefrorenes EDTA- oder Heparin-Plasma < 1,0 µmol/L 5ml Urin Methode: HPLC Indikation: Indikator für oxidativen Stress, Radikalbildung Biochemisches Effektmonitoring bei Belastung mit Umweltschadstoffen MANDELSÄURE * [METABOLIT DES STYROL] Material : Referenz : 20 ml 24-h- Urin, sammeln über 5 ml Eisessig s. Befund Indikation: umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung MANGAN * Material : Referenz : 1 ml Serum, EDTA- Blut, 10 ml Urin s. Befund Methode: AAS Indikation: Verdacht auf Ernährung. Manganintoxikation, chronische Cholestase, langdauernde parenterale 375 Chronische Einnahme von manganhaltigem Trinkwasser führt zur Leberschädigung sowie zentralnervösen Symptomen. Bei Inhalation von Manganstaub und Mangandämpfen kommt es zur Manganpneumonie, Psychosen und schweren Nervenschädigungen. Nach längerer parenteraler Ernährung wurde ein Manganmangel mit Dermatitis, Pigmentänderungen der Haare und verzögertem Haarwachstum beschrieben. ↑ Intoxikation, akute und chronisch- aggressive Hepatitis, posthepatitische Zirrhose, Dialysepatienten, Infarkt , chronische Cholestase ↓ parenterale Ernährung, Epilepsie MAPROTILIN * Material : Referenz : 2ml Serum Metabolit: Desmethylmaprotilin Therapeutischer Bereich: 50 – 250 µg/L toxisch ab: > 1000 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. MARFAN- SYNDROM * Material : Referenz : 2 ml EDTA-Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse im FBN1- Gen bei Ver. auf Marfan- Syndrom Methode: Stufe 1: Amplifizierung aller 65 Exons des FBN1Gens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse. Stufe 2: Deletionsdiagnostik Multiple Ligation Dependent Probe Amplifikation. Indikation: Verdacht auf. und DD Marfan-Syndrom MARIHUANA s. THC MASERN- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum IgG: Methode: CLIA negativ < 150 U/L grenzwertig 150-350 U/L positiv > 350 U/L IgM: negativ 376 Indikation: Verdacht auf Masern, Immunstatus vor und nach Impfung, Verdacht auf SSPE. IgM- AK treten etwa 2-5 Tage nach Exanthemausbruch auf und verschwinden in der Regel nach etwa 5 Wochen. IgG- Ak treten in der Regel nach 6-12 Tagen auf und bleiben langfristig nachweisbar. IgG- AK erreichen bei SSPE extrem hohe Werte. Bei Verdacht auf Reinfektion empfiehlt sich eine IgG- AKBestimmung im Abstand von 10-14 Tagen. MASERN- AK im Liquor und AK- Index * Material : Referenz : 1 ml Serum 1 ml Liquor Methode: EIA IgG: negativ IgM: negativ AK- Index: < 1,5 Indikation: Verdacht auf Masernenzephalitis, SSPE (sehr hohe Masern- IgG- AK im Serum und Liquor, negative IgM- AK , kein Masern- RNA- Nachweis im Liquor) IgM- AK treten etwa 2-5 Tage nach Exanthemausbruch auf und verschwinden in der Regel nach etwa 5 Wochen. IgG- Ak treten in der Regel nach 6-12 Tagen auf und bleiben langfristig nachweisbar. IgG- AK erreichen bei SSPE extrem hohe Werte. Bei Verdacht auf Reinfektion empfiehlt sich eine IgG- AKBestimmung im Abstand von 10-14 Tagen. MASERN- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 2 ml Liquor Abstrich (trocken) Methode: PCR Indikation: Verdacht auf Masern, Abklärung bei immunsupprimierten oder- defizienten Patienten, Abklärung einer frischen Infektion in der Gravidität bei nicht nachweisbarer Immunität MEBENDAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MEDAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: 377 Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Medikamente Indikation zur Spiegelbestimmung: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effektes, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Probenmenge (Serum, sofern nicht anders angegeben): 1-2 ml Metabolisierung: Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder Unterdosierung führen. BEGRIFFE BEI DER MEDIKAMENTEN-SPIEGELBESTIMMUNG: Tmax = ZEIT BIS ZUM ERREICHEN DER MAXIMALEN PLASMAKONZENTRATION Die Zeitspanne bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration ist ein Maß für die Geschwindigkeit der Resorption. Meistens ist die klinische Wirkung nachweisbar, wenn Spitzenspiegel erreicht sind. Dies muss aber nicht der Fall sein, insbesondere dann nicht, wenn die Wirkung von der Verteilung in mehrere Kompartimente abhängt. TALSPIEGEL: Bei regelmäßiger Medikamentengabe erreichen die Serumspiegel vor der nächsten Gabe ihren tiefsten Wert. Dieser ist dann von großer Wichtigkeit, wenn die Serumkonzentration in einem bestimmten Bereich gehalten werden muss (z.B. Antikonvulsiva). Hier sollte die Blutentnahme also kurz vor der erneuten Medikamentengabe erfolgen. T½el = HALBWERTZEIT ELIMINATION: Die Eliminationshalbwertzeit entspricht der Zeit, in der eine gegebene Medikamentenkonzentration im Serum auf die Hälfte abgenommen hat. Diese ist relativ einfach zu berechen, wenn das Arzneimittel sich nur in einem Kompartiment verteilt und einer Kinetik erster Ordnung folgt. Oft folgt die Kinetik jedoch einer multiexponentiellen Kurve, so dass sich verschiedene Halbwertzeiten ergeben. Elimination beinhaltet alle Mechanismen, die zur Entfernung aller aktiven Formen eines Medikamentes führen und umfasst alle Eliminationsformen (renale Exkretion, hepatische Metabolisierung etc.). VD(L/KG) = VERTEILUNGSVOLUMEN Das Verteilungsvolumen ist eine virtuelle Größe. Sie bringt den Serumspiegel mit der im Körper vorhandenen Gesamtmenge des Medikamentes in Verbindung Gesamtmenge des Medikamentes im Körper VD = Serumkonzentration Beispiel: Bei einem Serumspiegel von 5 mg/L und einer Gesamtmenge des Medikamentes im Körper von 1500 mg würde sich ein Verteilungsvolumen von 300 L ergeben und bezogen auf das Körpergewicht von z.B. 70 kg 300L /70 kg = 4.28 L/kg. Substanzen, die stark im Gewebe und geringer an Plasmaeiweiße gebunden sind, führen zu einem großen Verteilungsvolumen. Dazu gehören lipidlösliche Medikamente wie Amiodoron und die tricyclischen Antidepressiva. Medikamente die stark an Plasmaeiweiße gebunden sind haben ein kleines Verteilungsvolumen. 378 Das Verteilungsvolumen wird zur Berechnung der Sättigungsdosis benötigt. Dies kann von Bedeutung sein, wenn bei Medikamenten mit langer Halbwertzeit viel Zeit bis zum Erreichen des Steady States vergeht. Errechnete Sättigungsdosen müssen aber mit aller gebotenen Vorsicht angewandt werden Sättigungsdosis = Verteilungsvolumen x angestrebter Serumspiegel Beispiel: Bei einem Verteilungsvolumen von 10 L und einem angestrebten Serumspiegel von 5 mg/L ergibt sich eine Sättigungsdosis von 50 mg. PB % = PROTEINBINDUNG: Der nicht an Plasmaproteine gebundene Anteil eines Medikamentes steht zur Bindung an Rezeptoren zur Verfügung und entspricht der eigentlich aktiven Medikamentenkonzentration. Freie Fraktion und die an Plasmaeiweiße gebundene Fraktion stehen in einem Gleichgewicht. Saure Moleküle werden überwiegend an Albumine, basische Verbindungen vorwiegend an saure α1 – Glykoproteine oder Lipoproteine gebunden. Bei Kompetition von Medikamenten an Proteinbindungsstellen vertreibt das Medikament, das stärker gebunden wird, das schwächer gebundene aus der Bindung. Daraus ergeben sich komplexe Interaktionen, die aber nicht notwendigerweise zur verstärkten Wirkung führen, da eine vorübergehende Zunahme der freien Fraktion meistens zur vermehrten Elimination führt. SS = STEADY STATE (Fließgleichgewicht): Die regelmäßige Gabe eines Medikamentes führt nach einer gewissen Zeit zu einem Gleichgewicht, in dem sich Elimination und Zufuhr die Waage halten und in dem ein konstanter durchschnittlicher Serumspiegel erreicht wird. Zwischen den Medikamentengaben steigen und fallen die Spiegel, bleiben aber innerhalb eines bestimmten Bereiches. Dieser Zustand (Steady State) ist bei linearer Kinetik nach 45 Plasmahalbwertzeiten erreicht. BIOVERFÜGBARKET UND AUC (area under curve = Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve): Die Bioverfügbarkeit bezieht sich auf den Anteil eines extravaskulär zugeführten Pharmakons, der unverändert ins systemische Blut, d.h. in den großen Kreislauf gelangt. Bei intravenöser Applikation ist die Bioverfügbarkeit 100 %, bei extravasaler Applikation oft unter 100 %. Verglichen wird dabei die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC). Auf einer Graphik, in der auf der Abszisse die Zeit und auf der Ordinate die Plasmakonzentration aufgetragen wird, wird die Fläche ausgemessen, die dem Integral der Funktion entspricht. Zur Berechnung folgt man in der Praxis meistens der Trapezoid-Regel: Die gemessenen Werte der Plasmakonzentration werden durch Geraden untereinander verbunden. Verbindet man die einzelnen Werte senkrecht mit der Abszisse, so entstehen Dreiecke und Trapezoide. Die Summe der so gebildeten Dreiecke und Trapezoide entspricht der «Fläche unter der Kurve». Diese ist proportional der Menge eines Arzneimittels, die den systemischen Kreislauf erreicht (siehe Bioverfügbarkeit). Die dafür notwendigen Blutuntersuchungen erstrecken sich meistens auf den Zeitraum von 5 Minuten bis 24 Stunden bei einmaliger bzw. bis 12 Std. bei zweimaliger Gabe nach der Verabreichung. Diese Art der Bestimmung bietet sich aufgrund des sehr engen therapeutischen Fensters und der sehr großen Inter- und Intrapatient- Variabilität insbesondere für die Bestimmung von Cyclosporin A an, da der optimale therapeutische Effekt wird erreicht, wenn sich die Cyclosporin A-Gesamtexposition über die Zeit (AUC) im therapeutischen Fenster befindet. Zur Bestimmung der AUC ist eine 7-Punktmessung z. B bei zweimaliger Tagesdosis zu Zeitpunkten 0, 2, 3, 4, 6, 8, 10, 12=0 Std. sinnvoll. Aber auch eine 2-Punkt- Einzelwertmessung (C(0) und C(2)) scheint gut mit dem klinischen Bild des Patienten zu korrelieren. Dagegen spiegelt die üblicherweise meist durchgeführte Einstellung der Patienten auf den Cyclosporin A- Talspiegel nur bei höchstens der Hälfte der Patienten den tatsächlichen Zustand der Immunsuppression wider. METABOLISMUS Viele Medikamente haben Einfluss auf den Metabolismus anderer Medikamente (z.B. durch Enzyminduktion) und führen zu erhöhten oder erniedrigten Serumkonzentrationen dieser Medikamente. So erfordert z.B. die Gabe des Enzyminduktors Phenobarbital eine Erhöhung der Antikoagulantientherapie. Wird diese nach Absetzen des Phenobarbitals nicht der veränderten Situation angepasst, sind schwere Blutungen möglich. 379 MEDIKAMENTENSCREENING * Material : Referenz : 20 ml Urin Es werden mittels HPLC etwa 700 Substanzen und Metabolite erfasst Indikation: Verd. auf Medikamenten- und Drogenmissbrauch MEDROXYPROGESTERON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MELANOGEN * Material : Referenz : 20 ml Urin negativ Indikation: Screening bei metastasierendem Melanom ↑ Melanom metastasierend MELDEPFLICHT s. Infektionsschutzgesetz MELPERON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. MELPHALAN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 380 MEN 1 [multiple endokrine Neoplasie Typ 1] * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung der kodierenden Exons des MEN 1- Gens Indikation: Verdacht auf MEN 1. Primärer Hyperparathyreoidismus, neuroendokrine Tumore des Pankreas, Insulinome, Zollinger- Ellison- Syndrom, Hypophysentumore, Karzinoid. MEN 2 [multiple endokrine Neoplasie Typ 2] * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung der kodierenden Exons 8-16 des RET- Gens. Bei MEN 2b nur Exon 16 anfordern Indikation: Verdacht auf MEN2 ( primärer Hyperparathyreoidismus, medulläres Schilddrüsen-karzinom, Phäochromozytom). MEN 2b zusätzlich intestinale Ganglioneuromatose, Schleimhaut Neurome marfanoider habitus. MENINGOKOKKEN- A, C, Y, W135- ANTIGEN Material : Referenz : 1 ml Liquor negativ Können Liquorproben nicht sofort untersucht werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C aufbewahrt werden. Indikation: bakterielle Meningitis bzw. Sepsis Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Meningokokken (A, C, Y, W 135) hervorgerufenen Meningitis bzw. Sepsis MENINGOKOKKEN- B/E.COLI K1- ANTIGEN Material : Referenz : 1 ml Liquor negativ Können Liquorproben nicht sofort untersucht werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C aufbewahrt werden. Blutkulturen können bei Bakterienwachstum getestet werden Indikation: bakterielle Meningitis bzw. Sepsis Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Meningokokken der Gruppe B oder durch E. coli hervorgerufenen Meningitis bzw. Sepsis, wobei ein positives Testergebnis bei einem Neugeborenen eher auf eine Coli- Infektion, bei einem älteren Patienten eher auf eine Meningokokken- Infektion hinweist. MENINGOKOKKEN- IgG- Ak * Material : Referenz : 381 MENINGOKOKKEN- IgG- Ak * 1 ml Serum Methode EIA negativ < 1: 64 Indikation: Immunstatus vor und nach Impfung Menkes- Syndrom * [Kinky- hair- syndrome] Material : Referenz : 2 ml EDTA-Blut s. Befund 1 ml Serum (Coeruloplasmin) Anforderung: Mutationsanalyse im ATP7A- Gen bei Ver. auf Menkes- Syndrom Methode: Mutationsanalyse im ATP7A- Gen durch PCR und anschließende Sequenzierung Indikation: Verdacht auf Menkes- Syndrom(Haarauffälligkeiten, neurologische Auffälligkeiten, Krampfanfälle, Spastik, Hypotonie, Trinkschwäche, Knochen- und Gelenkveränderungen, überdehnbare Bänder, Cutis laxa, Coeruloplasmin im Serum (<20 mg/dl), Kupfer im Serum (<70 g/dl) MEPROBAMAT * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 6- MERCAPTOPURIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MESALAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 382 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MESUXIMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: Desmethylmesuximid Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METAMIZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: 4-Aminoantipyrin Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METANEPHRINE UND NORMETANEPHRINE * Material : 24-h- Urin über Eisessig (100% Essigsäure) sammeln; gut mischen; Gesamt- Volumen angeben. 20 ml Urin einsenden. 2 ml EDTA- Plasma Das EDTA- Blut sofort zentrifugieren. Plasma abpipettieren und einfrieren. Versand tiefgefroren. Kühlboxen können im Labor angefordert werden. Patientenvorbereitung s. Katecholamine s. Katecholamine s. Vanillinmandelsäure Referenz : Urin: 0-3 Monate 47-156 4-6 Monate 31-111 7-9 Monate 42-109 10-12 Monate 23-103 1-2 Jahre 32-118 2-6 Jahre 50-111 6-10 Jahre 47-176 10-16 Jahre 53-290 Erwachsene 105-440 Methode: HPLC Metanephrine 5.9-37 6.1-42 12.0-41 8.5-101 6.7-52 11.0-99 54.0-138 39.0-243 74.0-340 Normetanephrine: µg/d x 5.46 = nmol/d Metanephrine: µg/d x 5.07 = nmol/d in µg/g Crea. Normetanephrine s. Clonidintest s. Glukagontest in µg/d Normetanephrine 0-3 Monate 4-6 Monate 7-9 Monate 10-12 Monate 1535-3355 737-2194 592-1046 271-1117 Metanephrine 207-708 156-572 150-526 148-651 383 METANEPHRINE UND NORMETANEPHRINE * 1-2 Jahre 2-6 Jahre 6-10 Jahre 10-16 Jahre 350-1275 104-609 103-452 96-411 40-526 74-504 121-319 46-307 Plasma: Metanephrine (freies): < 90 ng/L Normetanephrine (freies): < 200 ng/L Indikation: Phäochromozytom, Neuroblastom, arterielle Hypertonie ↑ Phäochromozytom, Neuroblastom, Hypertonie METFORMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METHADON * (Methadon-Metabolit EDDP s. unter EDDP) Material : Referenz : 20 ml Urin Methode: EIA Methadon: 2 ml Serum Serum: 50-1000 µg/L toxisch ab ca. 1000 µg/L Nachweiszeit: 1-3 Tage Bestätigung: GC/MS Urin: negativ (< 300 µg/L) Indikation: Drogenscreening, Überwachung der Polamidonsubstitution Routinemäßig wird beim Drogenscreening im Urin statt des Methadons der Methadon-Metabolit EDDP (2Ethylidin- 1,5-dimethyl- 3,3- diphenylpyrrolidin) gemessen, um manipulative Methadonbeimischungen zum Urin auszuschließen. Soll Methadon gemessen werden, muss dies gesondert gekennzeichnet sein. METHAQUALON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: 384 Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METHÄMOGLOBIN Material : Referenz : EDTA- Röhrchen, bitte gesondertes Röhrchen bis 1 % des Gesamthämoglobins Methode: Photometrie Indikation: Hereditäre Methämoglobinämie ( Cytochrom b5- Reduktase- Mangel), toxisch- hämolytische Anämien ( z.B. Anilinderivate, Nitrosegase, Behandlung mit Medikamenten, die Methämoglobinämien verursachen können wie Phenacetin, Sulfonamide, Chinin, Mesalazin, Amylnitrit, Nitroglycerin, Lidocain, Procain, Primaquine, Pyridium) Methämoglobin <5% 15 – 20 % 20 - 45 % 45 – 70 % > 70 % Symptome Meist keine Symptome Zyanose ( besonders der Lippen), Kopfschmerzen, Benommenheit Deutliche Zyanose, Übelkeit, ab etwa 30 % Braunverfärbung des Blutes Schwere Zyanose, Erbrechen, Verwirrtheit, Kollaps Tod ↑ Hereditäre Methämoglobinämie, toxisch- hämolytische Anämien METHANOL * Material : Referenz : 20 ml Urin, möglichst nach Expositions- bzw. Schichtende < 2,0 mg/L BAT- Wert: 30 mg/L Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung METHIMAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METHIONIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (mg/dl): Frühgeborene Neugeborene 1-3 Monate 2-6 Monate 9 Mo- 2 Jahre 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS 0.52 ± 0.07 0.13 - 0.61 0.31 ± 0.13 0.24 - 0.73 0.04 - 0.43 385 METHIONIN * s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 3-10 Jahre 6-18 Jahre Erwachsene 0.16 - 0.24 0.24 - 0.55 0.09 - 0.60 mg/dl x 67.1 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 200 Säuglinge bis 200 Kleinkinder bis 200 Schulkinder bis 100 Erwachsene bis 200 Indikation: Verdacht auf Homozystinurie (Cystathionin- β- Synthetase- Mangel), Hypermethioninämie ↑ Serum: Hypermethioninämie, Homozystinurie (Cystathionin- β- Synthetase- Mangel), Tyrosinämie, Methionin- Adenosyl- Transferase- Mangel, Karzinoid, schwere Hepatopathie Urin: Cystinurie, Homocystinurie, Tyrosinose, Methionin- Adenosyl- Transferase- Mangel METHOTREXAT * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: s. unten s. Bemerkung Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutentnahme- Empfehlung: 24, 48, 72 Std. nach Beginn der Methotrexat- Infusion. Bei verzögerter Elimination sind weitere Bestimmungen notwendig, bis die Methotrexatkonzentration < 0.05-0.10 µmol/L beträgt. Material sofort nach Blutentnahme zentrifugieren und zellfreies Serum einsenden. Therapeutischer Bereich: Bei hochdosierter Therapie: nach 24 h: < 10 µmol/L nach 48 h: < 1 µmol/L nach 72 h: < 0.1 µmol/L 1-2 Wochen nach niedrigdosierter Therapie: < 0.02 µmol/L s.auch Befund Interaktion mit Acetylsalicylsäure, Salicylaten, Phenytoin, Tetracyclin, Barbituraten, Chloramphenicol, Sulfonamiden, Aminobenzoesäure, Probenecid, Metamizol u.a. METHYLDOPA * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: 386 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METHYLENTETRAHYDROFOLAT-REDUKTASE - MUTATION [MTHFR]* Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse MTHFR- Gen bei Verdacht auf Hyperhomocystieinämie Methode: Nachweis der Mutation C677T im MTHFR- Gen mit anschließendem Restriktionsverdau. Indikation: Verdacht auf genetisch bedingte Hyperhomocysteinämie METHYLHIPPURSÄUREN im Urin (Summe der Metaboliten der XYLOLE) * Material : Referenz : 20 ml v. 24-h- Urin sammeln über 5 ml Eisessig s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung METHYLHISTAMIN * Material : Referenz : 20 ml vom 24 Std. - Urin (Ansäuerung mit Eisessig oder HCl) oder nicht angesäuerter Spontanurin (Bezug auf Creatinin) Methode: LC/MS; 40-238 µg/d 34-177 µg/g Creatinin Indikation: Abklärung von Nahrungsmittelallergien Funktionstest: 2 Tage Vollkost, 2 Tage Kartoffel- Reis- Diät 1- METHYLHISTIDIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Serum: 2-16 Jahre Erwachsene Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS mg/dl x 59.2 = µmol/L s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene 100-500 Säuglinge 100-1300 Kleinkinder 170-1700 Schulkinder 170-1700 Erwachsene < 0.67 mg/dl < 0.67 mg/dl 170-1700 387 1- METHYLHISTIDIN * mg/d x 5.92 = µmol/L 3- METHYLHISTIDIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Serum: 2-16 Jahre Erwachsene Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS mg/dl x 59.2 = µmol/L s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene 190-700 Säuglinge 150-400 Kleinkinder 180-350 Schulkinder 180-350 Erwachsene < 0.03 mg/dl < 0.10 mg/dl 110-520 mg/d x 5.92 = µmol/L ↑ Serum: chronisches Nierenversagen Urin: schwere Verbrennungen METHYLMALONSÄURE * Material : Referenz : 10 ml Urin Urin: 2 ml Serum < 11.2 µg/d < 2 mg/g Creatinin Methode: GC/MS Serum: 9-32 µg/L (73-271 nmol/L) Indikation: Verdacht auf kongenitale Methylmalonazidurie, indirekter Test für Vitamin B12 ↑ Methylmalonazidurie, Vitamin B12- Mangel METHYLPHENIDAT * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: Ritalinsäure Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METHYLPREDNISOLON * Material : 388 Referenz : METHYLPREDNISOLON * 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METOCLOPRAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus METOCLOPRAMID- KURZTEST UND PROLAKTINVERHALTEN NACH TRH Normales Prolaktinverhalten nach TRH 200 µg i.v. oder Metoclopramid 10 mg i.v. nach: Anstieg Anstieg nach: mindestens maximal Basalwert Männer: 3-17 ng/ml TRH 20 Min auf das doppelte 53 ng/ml 30 Min Metoclopramid 20 Min auf das vierfache 182 ng/ml 40 Min Basalwert Frauen: 3-23 ng/ml TRH 20 Min auf das doppelte 97 ng/ml 30 Min Metoclopramid 20 Min auf das fünffache 430 ng/ml 40 Min Gruppe A B C Erläuterung Patienten, bei denen der ProlaktinInhibiting- Faktor fehlt oder unwirksam ist (Tumor, Trauma oder Entzündung im Bereich von Hypophysenstiel oder Hypothalamus ) Prolaktinom Funktionelle Hyperprolaktinämie Anstieg maximal 52 ng/ml 175 ng/ml 87 ng/ml 384 ng/ml Basalwert erhöht Wert nach TRH / Paspertin kein normaler Anstieg erhöht erhöht/ normal kein normaler Anstieg Anstieg normal oder überschießend Indikation: Verdacht auf Prolaktinom, Verdacht auf Hypophysentumor, Galaktorrhoe, Amenorrhoemessparameter: Prolaktin METOPIRON- TEST Metopiron hemmt die 11-Beta- Hydroxylase der NNR und verhindert so die Synthese von Kortisol, Kortikosteron (u. Aldosteron). Durch Wegfall des Feedback- Effektes kommt es zur maximalen ACTH389 Sekretion, welche zu einer Steigerung der Syntheseleistung der NNR führt. Da Kortisol nicht gebildet werden kann, entstehen vor allem 11- Desoxycortisol und 11- Desoxycorticosteron. Indikation: Sicherung einer sekundären (hypothalamisch- hypophysären) NNR- Insuffizienz. Bei manifester primärer NNR- Insuffizienz ist der Test sinnlos und kann eine akute NNR- Krise auslösen. Bei niedrigen basalen Kortisolspiegeln kann der Test eine akute NNR- Insuffizienz auslösen und sollte nur unter stationären Bedingungen durchgeführt werden. Testdurchführung: 30 mg Metopiron/kg KG per os um 23:00 Uhr zusammen mit einer kleinen Mahlzeit. Am nächsten Morgen um 8:00 Uhr Blutentnahme zur Messung von 11- Desoxycortisol und Cortisol Beurteilung: Eine 11-Desoxycortisol- Plasmakonzentration > 70 µg/L (180 nmol/L) nach Metopiron spricht für eine intakte Funktion des Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Systems. Eine subnormale Reaktion nach Metopiron findet sich bei der primären oder sekundären NNRInsuffizienz. Beim hypothalamisch- hypophysären Cushing- Syndrom wird eine normale oder überschießende Reaktion gesehen, beim autonomen NNR- Tumor und den meisten ektopischen ACTH- Syndromen keine Reaktion. Ein morgendlicher Kortisolwert < 100 µg/L gilt als ausreichende Suppression + METOPROLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen, Barbiturate und andere enzyminduzierende Substanzen zur Erniedrigung. METRONIDAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Interaktion mit oralen Antikoagulantien (Wirkungsverstärkung möglich) MEVALONAZIDURIE * s. Hyper-IgD-Syndrom MEXILETIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: 390 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Phenytoin und Rifampicin können Mexiletinspiegel erniedrigen. Mexiletin kann den DigoxinSpiegel erhöhen. MIA (MELANOMA INHIBITORY ACTIVITY) * Material : Referenz : 2 ml Serum bis 10 ng/ml Methode: EIA s. S 100 Beta- Protein Indikation: Tumormarker für das Melanom (bisher nicht für humane Untersuchungen freigegeben) Ca. 90 % der Patienten mit metastasierten malignen Melanomen im Stadium III und IV zeigten positive MIA- Werte. Im Stadium I fanden sich bei 8 % und im Stadium II bei 25 % positive Werte. Unter erfolgreicher Therapie kommt es schon innerhalb weniger Tage zum Abfall der MIA- Werte MIANSERIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Regelmäßige Blutbildkontrollen. MICONAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MIDAZOLAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: 391 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus α1- MIKROGLOBULIN * Material : Referenz : 10 ml des 2. Morgenurins oder eines 24-h- Urins ohne Zusätze. Bitte Sammelvolumen angeben. s. SDS- Gelelektrophorese s. Befund Methode: Nephelometrie Indikation: Erkennung und teilweise Differenzierung renaler Proteinurien. Die Ausscheidung von niedermolekularen Proteinen (z.B. α1- Mikroglobulin und β2- Mikroglobulin) sowie die erhöhte Aktivität von ß- NAG, einem lysosomalen Enzym der proximalen Tubuluszellen, spricht für eine Tubulopathie. Die Eiweißausscheidung liegt meist unter 1.5 g/24 h. ↑ Tubulusschaden, Nephritis interstitielle, Pyelonephritis, Nierenversagen, Posttransplantationsphase, Fanconi- Syndrom, Nephropathie hypokaliämische, Azidose renal tubuläre β -2- MIKROGLOBULIN im SERUM * Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: EIA 1.2 -2.5 mg/L Indikation: Verlaufskontrolle von Hodgkin- und Non- Hodgkin- Lymphomen und lymphoiden Neoplasien (Voraussetzung ist eine normale Nierenfunktion) ↑ Lymphome, M. Hodgkin, Myelom multiples, AIDS, Nierenschaden tubulärer, Nieren- TP- Abstoßung, Glomerulumfiltrat erniedrigtes β -2- MIKROGLOBULIN im URIN * Material : Referenz : 10 ml Urin bis 0.30 mg/L bis 0.20 mg/g Creatinin Beta- 2- Mikroglobulin denaturiert bei pH- Werten < 6, mit NaOH neutralisieren Methode: EIA s. auch SDS- Gelelektrophorese Eine vermehrte ß2-Mikroglobulin- Ausscheidung findet sich bei der Tubulopathie und der glomerulärtubulären Mischproteinurie. Durch Zytomegalie- Virusinfektionen verursachte Abstoßungsreaktionen gehen schon 12-40 Tage bevor serologische Tests die Infektion anzeigen mit einer erhöhten ß2Mikroglobulin- Ausscheidung einher. MIKROSOMALE SCHILDDRÜSEN- AK Material : Referenz : 1 ml Serum s. TPO-AK 392 MIRTAZAPIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 10 – 100µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren MITOCHONDRIEN- AK * [AMA, Mitochondriale Antikörper, AK gegen Mitochondrien] Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Bitte angeben, wenn Subtypen M1 bis M10 gewünscht werden. Methode: IFT Indikation: Verdacht auf PBC, chronisch aktive Hepatitis, medikamenteninduzierter LE AMA treten bei etwa 95 % der Patienten mit PBC auf. AMA- Titer sind sehr träge und verändern sich nicht im Verlaufe einer Therapie, sind also auch nicht für die Therapieüberwachung geeignet. AMA werden selten auch bei Patienten mit chronisch aktiver Hepatitis und kryptogener Zirrhose gefunden. Selten (< 2 %) treten AMA bei einem Verschluss des extrahepatischen Gallengangsystems, medikamentös bedingter Hepatitis, akuter Hepatitis, anderen Zirrhoseformen und bei Kollagenosen auf. Besonders wertvoll ist die Bestimmung von AMA für die Unterscheidung der PBC von extrahepatischen Gallenwegsverschlüssen und medikamentös induzierter cholestatischer Hepatitis. Bei letzteren kommen praktisch keine AMA vor, es sei denn, es liegt zusätzlich eine Zirrhose vor oder es handelt sich um einen jener 0.5 % gesunder Patienten, bei denen AMA nachgewiesen werden können. Der Titer bei der PBC schwankt zwischen 1:20 und 1:6000. Bei etwa 50 % der Patienten liegt er zwischen 1:200 und 1:6000. Aufgrund des Fluoreszenzmusters werden etwa 10 Subtypen unterschieden, bei denen folgende Krankheitsassoziationen bestehen: Mitochondriale AK Subtypen: Typ Krankheitsassoziation AMA-M1 Lues II AMA- M2 PBC AMA- M3 Medikamenten- induz. LE AMA- M4 Übergangsformen CAH/PBC AMA- M5 SLE, autoimmunhämol. Anämie AMA- M6 Medikamenten- induz. Hepatitis MITOCHONDRIEN-AK: AMA – M2 * Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: s. Befund Antikörper gegen M- 2 gelten als spezifische Marker der primär biliären Zirrhose. Sie werden bei etwa 85 % der Patienten mit biliärer Zirrhose beobachtet. Hauptantigen von M2 ist der PyruvatdehydrogenaseKomplex. 393 MITOMYCIN C * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MITOTANE * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MITTELMEERFIEBER, familiäres * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und direkte Sequenzierung aller 10 Exons Indikation: Rezidivierende Fieberschübe mit Schmerzen in Gelenken, Abdomen, Brust, Peritonitis, Amyloidose MODY [MATURITY ONSET DIABETES OF THE YOUNG] * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung Indikation: Verdacht auf Typ 2- Diabetes. Auftreten gewöhnlich vor dem 30. Lebensjahr. Autosomal dominanter Erbgang. Auftreten meist in mehreren Generationen. Oft milde Hyperglykämie, die häufig durch Diät und Sport allein oder Gabe von oralen Antidiabetika zu beherrschen ist Kein Auto-AKNachweis, keine Ketoazidose, fehlende Symptome des metabolischen Syndromes, oft keine Steigerung des Insulinbedarfs nach der „Honeymoon-Periode“. Patienten mit MODY produzieren nicht genug Insulin, während beim Typ 2- Diabetes viel Insulin produziert wird, die Patienten aber nicht darauf ansprechen. Die Typen 1-6 machen etwa 85-90 % des MODY aus. MODY 1 394 Häufigkeit ca. 3 % Klinik Progressiver Verlauf. Angiopathie. Fehlen von Autoimmunphänomenen. Erniedrigte Serumspiegel von Häufigkeit MODY 2 ca. 15 % MODY 3 ca. 70 % MODY 4 MODY 5 sehr selten ca. 3 % MODY 6 sehr selten Klinik Apolipoprotein A II, C II und Triglyceriden Milder Krankheitsverlauf, selten diabetische Spätkomplikationen, gehäuft bei Gestationsdiabetes. Schwerer, progressiver Krankheitsverlauf mit Angiopathie, Neuropathie, Nephropathie und renaler Glukosurie. Gutes Ansprechen auf Sulfonylharnstoffe oder geringe Insulindosen. Variabler klinischer Verlauf. Gehäuft Nierenerkrankungen(Zystennieren) und Fehlbildungen des Genitales. MOLYBDÄN * Material : Referenz : 2 ml Serum 2 ml EDTA- Blut 5 ml Urin Methode: AAS s. Befund Indikation: Der Stoffwechsel von Molybdän und seine Regulation sind weitgehend unbekannt. Mo ist Bestandteil der Xanthinoxidase, Aldehydoxidase und Sulfitoxidase. Krankheitserscheinungen bei Molybdän- Mangel (Malabsorption, Zustand nach Darmresektion) sind nicht bekannt ↑ Virushepatitis, Leberzirrhose, hepatobiliäre Erkrankungen MONOACETYLMORPHIN Material : Referenz : 2 ml Serum * Negativ s. Drogenscreening 20 ml Urin Methode: EIA Bestätigungstest : GC/MS * Indikation: Drogenmissbrauch. Metabolit des Heroins. Der Nachweis im Drogenscreening erfolgt über die Bestimmung der Opiate. MONONUKLEOSE- SCHNELLTEST Material : nicht akkreditierbares Verfahren Referenz : 2 ml Serum Methode: Hämagglutinationstest negativ s. Epstein- Barr- Virus- AK Indikation: Verdacht auf infektiöse Mononukleose Zeigt an ab einem Titer von 1:32. Die AK erscheinen mit Krankheitsbeginn und verschwinden nach Abheilung. Beim Mononukleose- Schnelltest werden heterophile AK nachgewiesen. Ca. 10 % der Erwachsenen, viele Kinder und die meisten Kleinkinder bilden keine heterophilen Ak, so dass sich dann der direkte Nachweis von Epstein- Barr- Virus- AK anbietet. MORBUS Fabry * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund 395 MORBUS Fabry * s. Galaktosidase Methode: PCR und Sequenzierung der kodierenden Exons Ursache: Alpha- Galaktosidase A- Mangel Das Fabry- Syndrom ist durch Schmerzen in den unteren Extremitäten, rötlich- fleckige Hauterscheinungen, Hirninfarkte bei jüngeren Menschen und Nierenversagen, die generalisierte Gangliosidose durch geistige Retardierung, Skelettveränderungen, Lebervergrößerung und oft den roten Fleck auf der Retina gekennzeichnet. MORBUS Gaucher * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung aller Exons Indikation: Autosomal rezessiv vererbter Betaglukosidase- Mangel. Hepatosplenomegalie, Knochen- und Gelenkschmerzen, progrediente neurodegenerative Veränderungen, geistige Retardierung, Krampfanfälle, Augenhintergrundsveränderungen, Wachstumsstörungen. Erhöhte Werte von ACE, Ferritin, Chitotriosidase, Lysozym und saurer Phosphatase. MORBUS Meulengracht * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. auch Crigler- Najjar- Syndrom Methode: Mutationsanalyse des UGT 1A1- Gens mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Differentialdiagnose der Hyperbilirubin- Syndrome Manifestationsalter nach der Pubertät. Permanenter oder intermittierender Ikterus. Klinische Hinweise sind Ikterus, Mattigkeit, Unlustgefühl, Dyspepsie, Alkoholintoleranz. Bilirubinwerte < 8 mg /dl, davon > 70 % indirektes Bilirubin, normale Leberwerte. MORPHIN im Serum * Material : Referenz : 2 ml Serum * Negativ Bestätigungstest: GC/MS * Indikation: Drogenscreening MORPHIN im Urin Material : Referenz : 20 ml Urin Methode: EIA Negativ 396 Cutoff: 300 µg/L MORPHIN im Urin Bestätigungstest: GC/MS * Nachweiszeit im Urin: 2 – 5 Tage s. Drogenscreening Indikation: Drogenscreening Der Nachweis im Drogenscreening erfolgt über die Bestimmung der Opiate. MPO-AK [AK gegen MYELOPEROXIDASE] ] * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode: EIA Indikation: Mikroskopische Arteriitis, Wegenersche Granulomatose, Churg- Strauß- Syndrom, Polyarteriitis nodosa, rheumatoide Arthritis, LE, Nachweis bei Vaskulitiden bis zu 20 % ↑ Mikroskopische Arteriitis, Wegenersche Granulomatose, Churg- Strauß- Syndrom, Polyarteriitis nodosa, rheumatoide Arthritis, LE MRSA [Methic./Oxacillin- resistenter St. aureus] Material : Abstrich (trocken) für PCR sonst mit Transportmedium Methode: Kultur, PCR (#) Merkblatt kann im Labor angefordert werden. Indikation: Verdacht auf nosokomiale Infektion , Umgebungsuntersuchung MUCONSÄURE (t,t) * [METABOLIT DES BENZOLS] Material : Referenz : 20 ml Urin < 0.5 mg/L (bei Rauchern bis 5fach höhere Werte möglich) s. auch Benzol Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung Nachweisbarer Metabolit des Benzols im Urin. MUCOPOLYSACCHARIDE * Material : Referenz : 397 MUCOPOLYSACCHARIDE * 10 ml Urin s. Befund Methode: Photometrie Indikation: Verdacht auf Mukopolysaccharidose. MUMPS - AK * Material : Referenz : 2 ml Serum Serum: 2 ml Liquor IgG: Methode: EIA negativ < 1: 230 grenzwertig 1:230 - 1:350 positiv > 1:350 IgM: negativ Liquor: IgG: negativ Mumps- AK- Index: < 1,5 Indikation: Verdacht auf Mumps, DD Parotitis, Pankreatitis, Meningitis, Epididymioorchitis, Oophoritis Antikörpergipfel in der 2. - 5. Woche. Serum sofort, nach 10 und 20 Tagen untersuchen. IgM- AK- Anstieg meist innerhalb von 2-5 Tagen, gelegentlich erst nach 2-3 Wochen. Bei Verdacht auf Reinfektion IgG- AK im Abstand von 1-2 Wochen kontrollieren. Eine Parotitis kann auch durch Coxsackie-, Adeno-, Influenza-, Parainfluenza- und Zytomegalie- Viren hervorgerufen werden. MUMPS - PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 2 ml Liquor Abstrich (trocken) Methode: PCR Indikation: Verdacht auf Mumps, Abklärung bei immunsupprimierten oder - defizienten Patienten, Abklärung einer frischen Infektion in der Gravidität bei nicht nachweisbarer Immunität MUNDSCHLEIMHAUTABSTRICH s. Respirationstrakt, oberer MUTTERSCHAFTSVORSORGE vorgeschriebene Untersuchungen gemäß Mutterschaftsrichtlinien – siehe www.g-ba.de/informationen/richtlinien 398 MYCOPHENOLSÄURE * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus MYELIN-AK [AK gegen Myelin, AK gegen weiße Substanz] Material : Referenz 1 ml Serum negativ Liquor (#) Methode: IFT Indikation: Autoantikörper bei Multipler Sklerose und anderen neurologischen Erkrankungen MYKOBAKTERIEN Material : Erregernachweis aus Sputum, Bronchialsekret, Magensaft, Morgenurin, Stuhl, Liquor, Biopsaten, Punktaten etc. s. Tuberkulose MYKOPLASMA- HOMINIS - ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 2 ml Serum < 1:16 Methode: Neutralisationstest Indikation: Urogenitale Infektionen, postinfektiöse reaktive Arthritiden, postpartales Fieber bei Neugeborenen MYKOPLASMA- HOMINIS- KULTUR Material : Abstrich im Transportmedium. Ergebnis in 2-4 Tagen Referenz: Kulturelles negativ Indikation: Differentialdiagnose urogenitaler Infektionen Häufig asymptomatische Besiedlung. Übertragung meist durch sexuellen Kontakt und perinatal. Gelegentlich Neugeboreneninfektion (Fieber, selten Meningitis). 399 MYKOPLASMA- HOMINIS- PCR * Material : Referenz : 5 ml Urin negativ 1 ml Ejakulat Abstrich (trocken) Methode: PCR Indikation: Urogenitale Infektionen, postpartales Fieber bei Neugeborenen MYKOPLASMA- PNEUMONIAE- ANTIKÖRPER * [EIA] Material : Referenz : 2 ml Serum IgG: Methode: EIA negativ < 20 U/ml grenzwertig 20-30 U/ml positiv > 30 U/ml IgM: negativ Indikation: Verdacht auf atypische Pneumonie(10-20 % aller Pneumonien, im Sommer bis zu 50 %), Meningoenzephalitis, Otitis media, Exantheme MYKOPLASMA- PNEUMONIAE - PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 2 ml Liquor negativ Abstrich (trocken) Trachealsekret Methode: PCR Indikation: Verdacht auf atypische Pneumonie, Meningoenzephalitis, Otitis media, Exantheme MYKOSEN s. Pilze MYOGLOBIN Material : Referenz : 1 ml Serum 10 ml Urin * Serum Methode: CLIA quantitativ: < 70 ng/ml Graubereich 70-110 ng/ml positiv > 110 ng/ml Urin: s. Befund s. auch Troponin I/ Troponin T s. auch CK und CK- MB 400 Indikation: Verdacht auf Myokardinfarkt Bei Herz- und Skelettmuskelnekrosen wird Myoglobin wegen seines niedrigen Molekulargewichtes schnell in die Blutbahn freigesetzt und erreicht früher als die Enzyme CK, CK- MB, GOT und LDH pathologische Werte. Bei Verdacht auf Myokardinfarkt ist bei positivem Testergebnis der (positive) prädiktive Wert 75 %, während bei negativem Ergebnis der prädiktive Wert nahe bei 100 % liegt, insbesondere wenn bei einer weiteren Testung nach 1-2 Stunden wiederum ein negatives Ergebnis erzielt wird. Myoglobin- Aktivität steigt 0,5-2 h Std. nach Infarktereignis an, erreicht nach 5-12 Std. ihren Gipfel und fällt im Laufe der nächsten 18-30 h wieder ab. ↑ Herzinfarkt, Skelettmuskelschaden, akutes und chronisches Nierenversagen MYOSIN * Material : Referenz : 1 ml Serum bis 100 µU/L Indikation: retrospektiver Nachweis eines myocardialen Zellschadens, da Myosin etwa 2-10 Tage nach Infarktereignis nachweisbar wird. 401 N N-ACETHYLTRANSFERASE * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR, direkte Sequenzierung Indikation: Verdacht auf Medikamenten- Intoxikation (z.B. bei Isoniazid, Dapson, Dihydralazin, Hydralazin), Coffein, Procainamid, Sulfamethoxazol). Abklärung des Acetylierungsstatus (schnelle oder langsame Metabolisierer) NADOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Phenothiazine können zur Erhöhung des Serumspiegels führen NAFTIDROFURYL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus NAG * [N- ACETYL- ß- D- GLUKOSAMIDASE] Material : Referenz : 10 ml Urin (2. Morgenurin oder 24-h- Urin) < 5 U/g Creatinin Methode: Photometrie < 6.3 U/L Indikation: Die N- Acetyl- ß- D- Glukosamidase stellt einen Marker für die zelluläre Integrität der proximalen Tubuluszelle dar. ↑ Nierenschaden tubulärer 402 NAPROXEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Alle 8-12 Wochen Leber- und Nierenfunktionskontrolle, Blutbildkontrollen alle 4-8 Wochen. Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. NASENABSTRICH s. Respirationstrakt, oberer NASOPHARYNGEALABSTRICH s. Respirationstrakt, oberer NATEGLINID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LC/MS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus NATRIUM IM SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (Lithium- und Ammoniumheparinat) hämolysierte und stark lipämische Proben vermeiden. Erwachsene: 136 - 146 mmol/L mmol/L x 2,299 = mg/dl Indikation: Störungen des Säure- Basenhaushaltes, der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz, Mineralocorticoid- Mangel- und Exzess- Syndrome, Polyurisch- polydiptische Syndrome, Niereninsuffizienz ↑ Dehydratation, Steroidtherapie, Hypothalamusaffektion, Herzinsuffizienz, M. Cushing, Erbrechen, Hyperaldosteronismus, Diabetes insipidus familiär nephrogener, Leberinsuffizienz, Hypoproteinämie, Albright- Hadorn- Syndrom, Bartter- Syndrom, idiopathisches Hypernatriämiesynddrom, primärer Hyperaldosteronismus ↓ Erbrechen, Diarrhoe, Schwitzen, Ketose diabetische, Nephropathie, Salzverlustnephritis, Nephrose, M. Addison, Hypophyseninsuffizienz, NNR- Insuffizienz, Wasserintoxikation, Schwartz- Bartter- Syndrom, Porphyrie akute intermittierende, Porphyria variegata, Mineralocorticoid- Mangel, Glucocorticoid- Mangel, renal tubuläre Azidose, Pankreatitis, Peritonitis, Ileus, Verbrennungen, schwerer hypothyreose, kardiale Stauungsinsuffizienz, Leberzirrhose, 403 NATRIUM IM URIN Material : Referenz : 5 ml vom 24-h- Urin ohne Zusätze, Volumen angeben. Für Natrium im Urin liegen in der Literatur nur Referenzwerte für 24h-Urin vor. Erwachsene: 40-220 mmol/d Indikation: primäre und sekundäre NNR- Insuffizienz, Salzverlustnephritis, renale tubuläre Azidose Beurteilung nur in Verbindung mit Serumelektrolyten und Säure- Basenstatus sinnvoll ↑ NNR- Insuffizienz, M. Addison, Hypopituitarismus, Salzverlustnephritis, Azidose renale tubuläre, Hypothalamusaffektion, Alkalose, ADH- Überproduktion, Wasserintoxikation ↓ M. Cushing, Steroidtherapie, Herzinsuffizienz, Hyperaldosteronismus NEBENNIERENRINDE-AK [AK gegen NEBENNIERENRINDE, NNR-AK] Material : Referenz : 1 ml Serum < 1:10 Methode: IFT Indikation: Primärer M. Addison, Polyendokrinopathie Bis zu 80 % der Patienten mit M. Addison - oft in Verbindung mit autoimmunen Polyendokrinopathien der Schilddrüse, Nebenschilddrüse, des Magens und Pankreas - zeigen NNR- AK, die schon frühzeitig im Krankheitsverlauf auftreten und pathognomonisch sind. Sie werden bei nicht autoimmunen Erkrankungen der NNR nicht beobachtet. Bei Gesunden werden sie in weniger als 2 % nachgewiesen. ↑ M. Addison, Polyendokrinopathie- Syndrom Typ I und II, Ovarialinsuffizienz, Diabetes mellitus, Hashimoto- Thyreoiditis NECATOR AMERICANUS Material : Referenz : Nachweis von Wurmeiern in Stuhlproben. negativ 3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen Methode: Mikroskopie s. Nematoden- AK Indikation: Verdacht auf Hakenwurmbefall NEMATODEN- AK * Material : Referenz : 2 ml Serum EIA < 1:200 Methode: EIA, IFT IFT < 1:10 Indikation: Eosinophilie, Bauchschmerzen, Übelkeit NEOPTERIN * Material : Referenz : 1 ml Serum bis 2.5 ng/ml (Serum) bis 350 µmol/mol Creatinin (Urin) 5 ml Urin 404 Neopterin ist ein Parameter der Makrophagen - und T- Lymphozytenaktivität nach Stimulation durch von aktivierten T- Lymphozyten gebildetes γ- Interferon. ↑ Erkrankungen bakterielle, Virusinfektionen, Colitis ulcerosa, Arthritis rheumatoide, Transplantatabstoßung, AIDS, Neoplasie verschiedene NETILMYCIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: FPIA Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus NEUROTROPE VIREN * s. Infektionen und induzierende Erreger NICKEL * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut EDTA- Blut: < 3.3 µg/L 2 ml Serum 10 ml Urin Spezialröhrchen im Labor anfordern Serum: Urin: < 2.0 µg/L < 3.0 µg/L* Methode: AAS µg/L x 17 = nmol/L *Raucher können höhere Werte haben. Indikation: Arbeitsmedizinische Untersuchung bei Personen, die mit der Herstellung von Keramik, Glas, Farben, Aluminium und rostfreiem Stahl beschäftigt sind. Folgen der chronischen Exposition sind Dermatitiden und Tumoren des Bronchialtraktes und der Nasennebenhöhlen. Bei der Nickelallergie besteht häufig auch eine Allergie gegen Kobalt. ↑ Nickelexposition, Nickelcarbonylintoxikation NICOTINAMID * [NIACIN, VITAMIN PP] Material : Referenz : 2 ml Serum s. Befund Indikation: Verdacht auf Pellagra ↓ Pellagra, Alkoholismus, Carcinoid- Syndrom, Hartnup- Erkrankung NIFEDIPIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC 405 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild, Nieren- und Leberwerte, Elektrolyte und BZ (Diabetiker) in regelmäßigen Abständen kontrollieren. NIMODIPIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus NITRAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus NITRENDIPIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: LCMS s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus NITROFURANTOIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 406 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Bei Patienten mit einem Glukose- Phosphat- Mangel muss bei üblicher Dosis mit Toxizitätserscheinungen gerechnet werden. NK- ZELLEN * [NATURAL KILLER - ZELLEN] Material : Referenz : 4 ml EDTA- Blut s. Lymphozyten- Differenzierung NMP22 [NUCLEAR MATRIX PROTEIN] * Material : Referenz : 10 ml Urin > 10 U/ml Bitte Spezialröhrchen anfordern Indikation: Tumormarker für das Urothel- Karzinom NNH- ABSTRICH s. Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme NORADRENALIN * s. Katecholamine NORMETANEPHRIN * s. Metanephrine NOROVIRUS Ag- NACHWEIS und PCR * [CALICI- VIREN] Material : Referenz : erbsgroße Stuhlprobe negativ Methode: EIA, PCR* Indikation: Enteritis Das Noro- Virus (Norwalk- like- Virus) gehört zur Gruppe der Calici- Viren, die nach einer Inkubationszeit von 1-3 Tagen häufig fieberhafte, hartnäckige Durchfallserkrankungen hervorrufen. NORTRIPTYLIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei 407 üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder Unterdosierung führen. NSE * [NEURONSPEZIFISCHE ENOLASE] Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Hämolyse führt zu erhöhten Werten und ist daher unbedingt zu vermeiden. biologische HWZ: 1 Tag Stabilität: bei 4°C mindestens 72 h stabil, abzentrifugiert und gekühlt ans Labor versenden Methode: Indikation: Therapie- und Verlaufskontrolle beim kleinzelligen Bronchialkarzinom, Neuroblastom, neuroendokrinen Tumoren und medullärem Schilddrüsen- Ca. Das Enzym NSE kommt in Neuronen und neuroendokrinen Zellen des Nervensystems vor. Als Tumormarker hat es Bedeutung bei der Erkennung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms (Sensitivität ca. 85 %) erlangt. Erhöhte Werte können u.a. aber auch beim Neuroblastom, Phäochromozytom, Karzinoid, C- Zell- Ca der Schilddrüse und benignen Lungenerkrankungen gefunden werden. ↑ Bronchialkarzinom kleinzelliges, Neuroblastom, Seminom, Mamma- Ca, Nieren- Ca, Phäochromozytom, Karzinoid, C- Zell- Ca, benigne Lungen- und ZNS- Erkrankungen, Niereninsuffizienz NT- PRO- BNP Material : Referenz : 2 ml Serum in ng/L < 18 Jahre < 45 Jahre < 55 Jahre < 65 Jahre < 75 Jahre ≥ 75 Jahre Stabilität bei Raumtemperatur 3 Tage, tiefgefroren 12 Monate Methode: CLIA Frauen: 125 116 169 247 285 738 Männer: 125 63 84 161 241 486 ng/L x 0,118 = pmol/L Indikation: Primärdiagnose der Herzinsuffizienz, Früherkennung der asymptomatischen linksventrikulären Dysfunktion, Prognose und Risikostratifizierung bei Herzinsuffizienz und Herzinfarkt Erhöhte Werte in der subakuten Phase des akuten Herzinfarktes sind ein Hinweis auf eine schlechtere Langzeitprognose. Stadium der Herzinsuffizienz und NT- Pro- BNP- Bereiche (ng/L) (Studie Roche) NYHA - Klassifikation Mittelwert Median 5. Perzentil 95. Perzentil NYHA I (asymptomatisch unter körperlicher Belastung) 1016 342 33 3410 NYHA II (eingeschränkte Belastbarkeit) 1666 951 103 6567 NYHA III (Beschwerden bei leichter körperlicher 3029 1571 126 10449 408 Belastung) NYHA IV (Beschwerden in Ruhe) 3465 1707 148 12188 ↑ akute und chronische systolische und diastolische Herzinsuffizienz, linksventrikuläre Hypertrophie, Myokarditis, Hypertonie (insbesondere bei linksventrikulärer Hypertrophie), akute und chronische pulmonale Hypertonie, akute und chronische Niereninsuffizienz, Leberzirrhose mit Aszitesbildung NTx * [AMINOTERMINALES TELOPEPTID] Material : Referenz : 10 ml vom 2. Morgenurin Männer: 10-72 nmol/mmol Creatinin Frauen: 5-65 nmol/mmol Creatinin Postmenopause: 40-130 nmol/mmol Creatinin Methode: LIA Indikation: Diagnostik und Verlaufs- und Therapiekontrolle der Osteoporose Das Kollagen Typ 1 macht etwa 90 % der organischen Knochenmatrix aus. Dessen Quervernetzung(Pyridinium- Crosslinks) bezieht eine spezifische Molekülregion, das Telopeptid, mit ein. Man unterscheidet zwischen endständigen Amino- (N) und carboxyterminalen- © Telopeptiden, wobei das aminoterminale Telopeptid (Ntx) durch proteolytischen Abbau während der Knochenresorption entsteht. Es wird nicht weiter metabolisiert und kann im Urin direkt als knochenabbauspezifischer Parameter bestimmt werden. Das Ntx scheint nach Literaturangaben der empfindlichste Parameter des Knochenabbaues zu sein. Erhöhungen über den Median von 35 nmol/mmol Creatinin lassen sich bei Frauen schon in der Perimenopause feststellen. Das Ntx scheint sich auch zur Verlaufskontrolle einer Osteoporosetherapie zu eignen und ein empfindlicher Parameter einer Knochenmetastasierung zu sein. Nuclear dots-AK Autoantikörper [SP- 100- AK] * [] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: EIA, Blot negativ Indikation: Verd. auf primär biliäre Zirrhose (ca. 30 %) Sie können unter Umständen auch bei negativen AK gegen Mitochondrien positiv sein. SP 100 ist das Hauptantigen der nuclear dots. 5-NUCLEOTIDASE * Material : Referenz : 1 ml Serum < 14.0 U/L Methode: Photometrie Indikation: Hepatobiliäre Obstruktion Die 5- Nucleotidase- Werte laufen parallel zu denen der Alkalischen Phosphatase, ohne durch Knochener- krankungen beeinflusst zu werden. ↑ hepatobiliäre Obstruktion 409 O ÖLSÄURE * s. Fettsäuren ÖSTRADIOL [E2, Estradiol] Material : Referenz : 2 ml Serum Nabelschnurblut 3000-29000 ng/L Methode: CLIA 2 Tage stabil Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern) * Methode: EIA in ng/L Säugl.30. - 60.Tag Kinder 1-10Jahre Tanner Stad. 1 Stad. 2 Stad. 3 Stad. 4 Stad. 5 männlich 10-32 < 15 ≤ 15 ≤ 15 ≤ 15 ≤ 40 15-45 Frauen: Follikelphase Ovulationsphase Lutealphase Postmenopause 30-300 ng/L 100-600 ng/L 80-300 ng/L < 10 ng/L Männer < 50 ng/L weiblich ≤ 50 < 15 ≤ 10 ≤ 115 ≤ 180 25-345 24-410 Speichel: s. Befund ng/L x 3.67 = pmol/L Indikation: Beurteilung der Ovarialfunktion, Kontrolle der medikamentösen Ovulationsauslösung, Tumordiagnostik ↑ Ovarialtumor, Hepatopathie, Hodentumor, Turner- Syndrom, Gynäkomastie (Männer) ↓ Ovarialinsuffizienz, anovulatorische Zyklen, Corpus luteum- Insuffizienz ÖSTRADIOL [E2], freies im Speichel * Material : Referenz : Speichel (s. Speichelproben) Methode: EIA s. Befund ng/L x 3.67 = pmol/L ÖSTRIOL, FREIES (unkonjugiert) * Material : Referenz : 1 ml Serum Im Schwangerschaftsverlauf ansteigend. 410 ÖSTRIOL, FREIES (unkonjugiert) * Methode: LIA SSW Bereich Median 14 15 0.64 - 1.97 0.47 0.77 16 0.73 - 2.26 1.09 17 0.83 - 2.57 1.39 18 1.06 - 3.26 1.69 19 1.22 - 3.78 2.04 20 1.46 - 4.50 2.30 21 2.62 22 2.95 25 1.90 – 7.10 26 2.30 - 7.30 27 2.90 – 7.30 28 3.20 – 9.50 29 3.10 – 9.50 30 3.20 –10.30 31 2.60 –10.60 32 3.50 –11.50 33 3.60 - 12.70 34 4.10 - 13.20 35 4.70 –15.30 36 5.10 - 17.80 37 5.10 –23.40 38 6.10 –24.80 39 7.20 - 24.30 40 6.90 –22.60 41 10.00 –35.50 (in ng/ml) ng/ml X 3.47 = nmol/L Indikation: Beurteilung der Integrität der fetoplacentaren Einheit, Ermittlung des Down- Syndrom- Risikos (s. Triple- Test) Östriol wird als fetogenes Steroid bezeichnet, weil die entscheidende Vorstufe, das 16-αDehydroepiandrosteron, praktisch ausschließlich von fetalen Organen gebildet wird. Die Plazenta wandelt diese Vorstufe in Östriol um und gibt sie in das mütterliche Blut ab. Die Menge Östriol, die pro Zeiteinheit in den mütterlichen Kreislauf gelangt, ist im Wesentlichen von der Menge an biosynthetischer Vorstufe abhängig, die vom Fetus gebildet und in den plazentaren mütterlichen Kreislauf abgegeben wird. Wenn auch die biologische Bedeutung der hohen Östriolkonzentrationen in der Schwangerschaft nicht geklärt ist, ist es für die Klinik von besonderem Interesse, dass verminderte Konzentrationen des unkonjugierten Östriols im Serum meistens mit Risikosituationen in der Schwangerschaft und unter der Geburt einhergehen. Erniedrigte Werte zwischen der 15. und 21. Woche finden sich beim DownSyndrom. Ein plötzlicher Abfall des Östriols (um 50 % länger als 2 Tage) in der Spätschwangerschaft, insbesondere bei EPH- Gestose, Pfropfgestose und Diabetes mellitus der Mutter, weist auf eine rasch auftretende hochgradige Gefährdung des Feten hin. Niedrige Werte bei generellem Aufwärtstrend sprechen für ein reduziertes fetales Körpergewicht. 411 Ist der Geburtstermin Östriolkonzentrationen. um etwa eine Woche überschritten, finden sich häufig abfallende Die Östriolkonzentrationen liegen gegen Abend ca. 25 % höher als in der Zeit von 8-12 Uhr vormittags. Noch andere Faktoren müssen bei der Interpretation der Ergebnisse Beachtung finden: Nierenfunktionsstörungen, Bettruhe- Bewegung, Pharmaka (Kortikoide, ß- Sympathomimetika, Antibiotika: Neomycin, Cephalosporine, Ampicillin), Sulfatasemangel der Plazenta, fetale Missbildungen (Anenzephalus, Hypoplasie der NNR, Down- Syndrom etc.). ↑ NNR- Hyperplasie kongenitale, Mehrlingsschwangerschaft ↓ Fruchttod intrauteriner, Mangelgeburt, Präeklampsie, Erythroblastose, Steroidtherapie, Abort, DownSyndrom ÖSTROGENE, GES. (Östradiol + Östron) * Material : Referenz : 20 ml Urin v. 24-h- Urin, gesammelt über 5 ml Eisessig. Methode: Fluorometrie Kinder Männer Frauen: Follikelphase Zyklusmitte 2-14 µg/d 6-25 µg/d Lutealphase Menopause 20-70 µg/d 3-11 µg/d 7-25 µg/d 25-95 µg/d Indikation: Verdacht auf gonadale Hypofunktion, Verdacht auf hormonell aktive Tumoren, Erkennung der Ovulation im Rahmen der in vitro Fertilisation ↑ Östrogen- produzierende Ovarialtumoren, Granulosa- und Thekazell- Tumoren, NNR- Tumoren oder NNR- Hyperplasie, Chorionepitheliom ↓ Agenesie der Ovarien, Hypopituitarismus, NNR- Insuffizienz, Menopause ÖSTROGEN- GESTAGEN- TEST Indikation: Er sollte nach negativem Gestagen- Test durchgeführt werden. Testdurchführung: Einnahme eines Östrogen- Gestagen- Kombinationspräparates über ca. 20 Tage. Beurteilung: Kommt es nach Absetzen des Präparates zu keiner Blutung, fehlen entweder ein reaktionsfähiges Endometrium oder der ganze Uterus. Anatomische Abflusshindernisse sollten ausgeschlossen sein. Nach negativem Gestagentest weist ein positiver Östrogen- Gestagen- Test auf eine primäre oder sekundäre Ovarialinsuffizienz hin, die über eine FSH- Bestimmung abgeklärt werden sollte. ÖSTRON [E1] * Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: RIA Nabelschnurblut: 3800-31000 pg/ml Kinder 1-10 Jahre: < 15 pg/ml in pg/ml Tanner Stad. 1 Stad. 2 Stad. 3 412 männlich 5-17 10-25 15-25 weiblich 4- 29 10-33 15-43 ÖSTRON [E1] * Stad. 4 Stad. 5 15-45 20-45 Follikelphase: Zyklusmitte: Lutealphase: Postmenopause: 40-140 60-230 60-120 15-100 Männer: 15-80 16- 77 30-150 pg/ml x 3.7 = pmol/L Indikation: Ausschluss eines Östrogenmangels in der Menopause, Verd. auf gestörten AndrogenÖstrogenstoffwechsel bei Zyklusstörungen, vermehrte periphere Konversion im Fettgewebe bei Adipositas ↑ Sepsis, Endometrium- Ca, Polyzystische Ovarien, chronische Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Adipositas ↓ Präeklampsie, Postmenopause OHRABSTRICH Die Besiedlung von äußerem Ohr und Gehörgang entspricht weitgehend der der übrigen Haut. Mittel- und Innenohr sowie Tuba auditiva sind beim Gesunden keimfrei. Über den Gehörgang gewonnene Proben bei Trommelfelldefekten sind oft durch Keime des Gehörgangs kontaminiert. Die Otitis externa wird vor allem durch S. aureus, ß- haemolysierende Streptokokken und P. aeruginosa, bei trockenen und chronischen Entzündungen durch Pilze, insbesondere Aspergillus, verursacht. Die Perichondritis der Ohrmuschel geht überwiegend auf Streptokokken, S. aureus, P. aeruginosa und Enterobakteriazeen zurück. Die Otitis media mit und ohne Mastoiditis wird vor allem durch S. pneumoniae, H. influenzae und S. pyogenes hervorgerufen, seltener durch andere Streptokokken und S. aureus. Bei Neugeborenen und Kleinkindern finden sich auch B. catarrhalis, P. aeruginosa und Enterobakteriazeen. Seltener finden sich Anaerobier, Mykobakterien und Pilze. Probengewinnung: Tupferabstrich von sekretbedeckten Bereichen unter otoskopischer Sicht. Bei trockenen Läsionen Tupfer anfeuchten oder abgeschabte Hautschuppen im Transportmedium einschicken. Exsudat aus Trommelfelldefekten oder - incisionen nach vorheriger Reinigung des Gehörganges mittels Tupfer ohne Berührung des Gehörganges aufnehmen. OLANZAPIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 20 - 40 µg/L Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: CK, Blutbild, Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.). Prolaktinspiegelerhöhungen (Gynäkomastie). Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei 413 üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder Unterdosierung führen. OLIGOKLONALES IgG, IM LIQUOR * Material : Referenz : 5 ml Liquor und 5 ml Serum einsenden negativ Methode: isoelektrische Fokussierung Indikation: Verdacht auf intrathekale Entzündungsprozesse, Multiple Sklerose, Virusenzephalitiden, chronisch eitrige Meningitiden OMEPRAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus OPIATE Material : Referenz : 20 ml Urin negativ cutoff: 300 µg/L Methode: EIA Bestätigungstest: GC/MS * Nachweiszeit: z.B. 2 – 5 Tage für Morphin Indikation: Drogenscreening Bemerkung: Der Enzymimmunoassay erfasst die Opiatgruppe: Morphin und Glucuronide des Morphins, Diacetylmorphin (Heroin), 6-Monoacetylmorphin (als Metabolit des Heroins), Codein, Dihydrocodein, Hydrocodone, Hydromorphone und weitere. Eine Aufschlüsselung ist über eine Bestätigungsanalyse mit GC/MS möglich. OPIPRAMOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 414 OPPORTUNISTISCHE INFEKTIONEN Material : Bronchiallavage, induziertes Sputum 3 Stuhlproben an aufeinander folgenden Tagen 3 ml Liquor 3 ml Serum Im Gegensatz zu immunkompetenten Patienten steht bei immungeschwächten Patienten nicht der serologische Antikörpernachweis, sondern - sofern möglich - der Erregernachweis an erster Stelle der diagnostischen Maßnahmen. Fehlende IgA/IgM- Nachweise oder Titeranstiege sprechen bei immungeschwächten Patienten nicht gegen eine Infektion. Folgende Erreger stehen bei den wichtigsten Organsystemen (Lunge, Gastrointestinaltrakt, ZNS), die durch opportunistische Infektionen betroffen sind, im Vordergrund: Lunge (Pneumonie): Pneumocystis carinii, Candida spp, Herpes simplex, Toxoplasma gondii, atypische Mykobakterien, Cryptococcus neoformans, CMV Gastrointestinaltrakt (Diarrhoe): Cryptosporidien, Mikrosporien, Strongyloides stercoralis, Isospora belli, Candida sp., Giardia lamblia, CMV ZNS (Meningitis/Enzephalitis): Toxoplasma gondii, CMV, Cryptococcus neoformans ORGANISCHE SÄUREN * Material : Referenz : 10 ml Urin s. Befund Methode : GC/MS s. Anhang: Vorgehen bei Kindern mit Verdacht auf organische Azidämie Indikation: Verdacht auf organische Azidämien (s. auch unter Aminosäure- Analyse) ORGANOCHLORVERBINDUNGEN * s. Hexachlorbenzol, Hexachlorcyclohexan, p,pDDE, p, p- DDT, polychlorierte Biphenyle Indikation: Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung ORNITHIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum: Frühgeborene 1.19±0.6 mg/dl Neugeborene 0.65-1.99 mg/dl Kinder und Erwachsene < 1.8 mg/dl 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS mg/dl x 75.8 = µmol/L s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 250 Säuglinge bis 250 415 ORNITHIN * Kleinkinder Schulkinder bis 200 bis 150 Erwachsene bis 100 Indikation: Hyperornithinämie (Typ I und II) Klinik: Gyrale Chorioidea- und Retinaatrophie, mentale Retardierung ↑ Serum: Hyperornithinämie Typ I und II Urin: Hyperornithinämie Typ I und II, Cystinurie, basische Aminoazidurie ORNITHOSE- AK * [Chlamydia psittaci- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum IgA < 1 :32 Methode: IFT IgG < 1 :64 IgM < 1 :40 Indikation: Verdacht auf Psittacose (atypische Pneumonie) Antikörperanstieg oft erst in der 3. - 4. Woche. Abfall nach Wochen bis Monaten. Über 1 Jahr bestehende hohe Titer sprechen für eine latente Infektion. Chemotherapie kann Antikörperbildung verzögern oder verhindern. Kreuzreaktionen: Verschiedene Erreger der Psittakose- Trachom- Lymphogranuloma inguinale- Gruppe und andere Chlamydien- Spezies OROSOMUCOID * s. α- 1- Glykoprotein OROTSÄURE * Material : Referenz : 5 ml Urin s. Befund Indikation: hereditäre Orotazidurie OSMOLALITÄT * Material : Referenz : 1 ml Serum oder Heparinplasma 1 ml Urin Methode: Osmometrie Serum: Neugeborene: 275-300 mOsmol/kg Erwachsene: 280-300 mOsmol/kg Urin: 50-1200 mOsmol/kg s. Anhang: Diabetes insipidus Indikation: Differenzierung metabolischer Azidosen mit erhöhter Anionenlücke, Differenzierung polyurischpolydiptischer Syndrome 416 Die Osmolalität im Serum oder Plasma kann auch nach folgender empirisch ermittelter Formel berechnet werden: mosmol/kg H2O = 1.86 x Natrium (mmol/L) + 0.056 x Glukose (mg/dl) + 0.17 x Harnstoff(mg/dl) + 9 OSMOTISCHE RESISTENZ # Material : Referenz : 5 ml EDTA- Blut. Probe soll nicht älter als 2 Stunden sein. s. Sphärozytose, hereditäre Beginn der Hämolyse: 0.46 - 0.42 % NaCl Komplette Hämolyse: 0.34 - 0.30 % NaCl Indikation: Verdacht auf Kugelzellanämie ↑ Splenektomie, Anämie perniziöse, Anämie sideroblastische, Thalassämie, Sichelzellanämie, Blutung, Ikterus mechanischer, Hepatopathie ↓ Kugelzellanämie, enzymopenische hämolytische Anämie, Eisenmangelanämie, Hepatitis, Benzolvergiftung OSTASE [BAP, ALKALISCHE KNOCHENPHOSPHATASE] Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: CLIA Männer: 6 – 30 µg/L Frauen (vor der Menopause) 3 – 19 µg/L Frauen (nach der Menopause) 6 – 26 µg/L Indikation: Abklärung der Osteoporose, Verdacht auf Skelettmetastasen Biochemische Marker für den Knochen- Anbau und somit für die Osteoblastenaktivität sind AP, KnochenAP (Ostase), Osteocalcin und Prokollagen I. Die knochenspezifische AP (Ostase), ein AP- Isoenzym, zeigt eine höhere Sensitivität und Spezifität als die AP. Im Rahmen der Osteoporosediagnostik empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung von Osteocalcin und Pyridinolinen bzw. Ntx. Bei hoher Leber- AP können falsch erhöhte Werte der Knochen- AP auftreten. Bei Verdacht auf Skelettmetastasen empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung der Tumormarker für die Primärtumoren. ↑ primärer und sekundärer Hyperparathyreoidismus, Skelettmetastasen, Osteoporose, M. Paget, renale Osteodystrophie OSTEOCALCIN * Material : Referenz : 2 ml Nüchternserum oder EDTA- oder Lithiumheparin- Plasma. Versand tiefgefroren. Blutentnahme morgens wegen zirkadianen Rhythmus Methode: LIA Kinder: < 80 µg/L Frauen: 7.5-28.8 µg/L Männer: 10.3-29.5 µg/L Indikation: Verdacht auf Osteoporose, Verdacht auf Knochenmetastasen, primärer Hyperparathyreoidismus, renale Osteopathie Osteocalcin ist wie auch Ostase und Prokollagen I- Propeptide ein Marker für die Osteoblastenfunktion. Es wird durch Vitamin D3 reguliert. Osteocalcin ist im Gegensatz zur alkalischen Phosphatase knochenspezifisch. ↑ Hyperparathyreoidismus, M. Paget, renale Osteodystrophie, Hyperthyreose, Skelett- Metastasen, chronische Niereninsuffizienz, Osteoporose ↓ primär biliäre Zirrhose, Schwangerschaft, STH- Mangel, rheumatoide Arthritis 417 OSTEOGENESIS IMPERFECTA * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut, Fruchtwasser oder fetales Gewebe bei Abort s. Befund Anforderung: Mutationssuche im COL1A1 evtl. COL1A2- Gen bei Verdacht auf Osteogenesis imperfecta Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Methode: Amplifizierung aller 52 Exons des COL1A1- Gens (evtl. COL1A2- Gens) einschließlich der Intron/Exon-Spleißstellen mit anschließender Sequenzierung Indikation: Verdacht auf Osteogenesis imperfecta, Pränataldiagnostik Häufigkeit TYp I, II und IV machen ca. 90-95 % der Fälle aus, Typ III ca. 5 %. Typ V-VIII sind selten. OSTEOPOROSE Material : Ursache Referenz : Diagnostik Primäre Osteoporose (90 %) postmenopausal , Typ I Östrogene, Androgene, LH, FSH (Validität gering) (schneller Knochenverlust) NTx, Desoxypyridinolin Senil, Typ II 1,25(OH)2D3, Calzium (langsamer Knochenverlust) Hypogonadismus- assoziiert Östradiol, Testosteron, SHBG, (FSH, LH) (Männer, junge Frauen) Sekundäre Osteoporose (10 %) Glukokortikoidüberschuss Cortisol, Serum- Calcium ↓, Urin- Calcium↑, PTH ↑ , Osteocalcin ↓ Hyperthyreose TSH, FT4, FT3 Hyperparathyreoidismus PTH, Serum- und Urin- Calcium und –Phosphat Gastroenterolog. Osteopathie 25(OH)D3, pankreatische Elastase im Stuhl, Malnutrition,- digestion, - absorption Xylose- Belastung, Serumcalcium Renale Osteopathie PTH, 1,25(OH)2D3 , Urineiweiß, Creatinin- Clearance Immobilisation Urin- Calcium ↑ , Serum- Calcium ↑ / n 418 Ursache Diagnostik Neoplasien, Myelom Immunfixation, Bence- Jones- Proteine, Tumormarker, PTHrP OXALSÄURE IM URIN * Material : Referenz : 24-h- Urin, 10 ml über 5 ml Salzsäure sammeln. Männer: 7 - 44 mg/d Frauen: 4 - 31 mg/d Kinder: 13 - 38 mg/d Indikation: Verdacht auf Nephrolithiasis ↑ primäre und sekundäre Hyperoxalurie, Pyridoxinmangel, Sprue OXAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 1000 – 2000 µg/L toxisch ab: > 3000 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). OXCARBAZEPIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: < 3 mg/L aktiver Metabolit: 10-OH-Carbazepin * Metabolit 10-OH-Carbazepin: 5 – 30 mg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 419 OXYPURINOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus OXYUREN Material : Referenz : Bei Verdacht auf Oxyuriasis Tesafilmstreifen- negativ Abklatsch vom Analring auf Objektträger kleben und einsenden. Methode: Mikroskopie Indikation: Verdacht auf Madenwurmbefall (Enterobius vermicularis) Madenwurmeier sind nicht im Stuhl zu erwarten. Der Nachweis gelingt relativ einfach durch ein Abklatschpräparat mittels Klebestreifenmethode. 420 P PALLADIUM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut EDTA- Blut: < 0.4 µg/L 2 ml Serum 5 ml Urin Serum: < 0.2 µg/L Urin: < 0.1 µg/L Indikation: Verdacht auf Intoxikation (Hemmung zahlreicher Enzymsysteme) und Unverträglichkeitsreaktionen. Toxizität der Palladiumlegierungen für Zahnersatz ist z.Zt. nicht sicher zu beurteilen. Möglicherweise beruhen die toxischen Erscheinungen auf dem Kupferanteil der Legierungen PALMITINSÄURE * Material : Referenz : 5 ml Serum s. Fettsäuren PANCREOLAURYL- TEST * Material : 10-h- Sammel- Urin s. Befund Methode: Photometrie Indikation: Funktionstest zur Beurteilung des exokrinen Pankreas. Pankreasenzyme müssen 3 Tage vor Testbeginn abgesetzt werden. Testdurchführung: Urin sammeln 6 Uhr 500 ml Tee (schwarz, verdünnt, ungesüßt, ohne Sahne) trinken lassen 7 Uhr 20 g Butter auf einem Brötchen essen lassen, die zwei blauen Kapseln unzerkaut zusammen mit einem Brötchen in der Mitte des Frühstücks schlucken lassen. Eine Tasse Tee als Getränk. bis 10 Uhr kein Essen, kein Trinken 10 Uhr 1 Liter Tee innerhalb von 2 Stunden trinken lassen. 12 Uhr Wie gewohnt essen und trinken lassen. Keine Vitamine, keine verdauungsunterstützenden Pharmaka. 17 Uhr Blase in Sammelgefäß entleeren lassen. Die gesammelte Urinmenge muss mindestens 600 ml betragen. Nach mindestens einem Tag Pause wird der Versuch unter sonst völlig gleichen Bedingungen mit der roten Kontrollkapsel durchgeführt. Beurteilung: Farbstoffausscheidung nach Testkapsel Der Quotient ───────────────────────────────────── muss bei normaler exokriner Pankreasfunktion Farbstoffausscheidung nach Kontrollkapsel > 30 sein 421 Bei Pankreasinsuffizienz ist der Quotient < 20. Werte zwischen 20 und 30 sollten kontrolliert werden. Werte < 10 gehen meistens mit einer Steatorrhoe einher. Ein Wert > 30 schließt eine exokrine Pankreas insuffizienz aus. Der Test zeigt in 6 % falsch pathologische und in 1 % falsch normale Ergebnisse an. Falsch pathologische Ergebnisse sind nach Magenresektion, bei biliären Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen beschrieben worden. Testkapseln sind über die Apotheke zu beziehen. ↓ Pankreasinsuffizienz PANKREAT. POLYPEPTID [PP], PEPTID YY [PYY], NEUROPEPTID Y [NPY] * Material : Referenz : 4 ml EDTA- Plasma (Nüchternplasma). Versand tiefgefroren. PP < 630 pg/ml (150 pmol/L) Parasympathikomimetika und Sympathikolytika vorher absetzen. NPY < 20-50 pmol/L PYY < 100 pmol/L Indikation (PP, PYY): Verdacht auf endokrinen Tumor im Gastrointestinaltrakt, sekretorische Diarrhoe Indikation (NPY): Phäochromozytom, Neuroblastom PP wird häufig von endokrinen Tumoren kosezerniert, isoliert findet es sich erhöht in den PPomen. Auch bei Gesunden findet man erhöhte PP- Werte, die aber 30 bzw. 60 Minuten nach i.v.- Gabe von 1 mg Atropin um mehr als 50 % abfallen. ↑ PPom, VIPom(Verner- Morrison- Syndrom), Zollinger- Ellison- Syndrom PAP [PROSTATASPEZIF. SAURE PHOSPHATASE] * Material : Referenz : 1 ml Serum bis 3.5 µg/L Die Blutentnahme muss vor Manipulation der Prostata erfolgen. Methode: RIA Indikation: Verdacht auf Prostatakarzinom Negative PAP- Werte schließen ein Prostata- Ca nicht aus. Die PSA- Bestimmung ist der PAPUntersuchung aufgrund der höheren Sensitivität vorzuziehen. PAPP- A [Pregnancy assoz. Plasma- Protein A] * Material : Referenz : 2 ml Serum s. Befund Blut in einer Serum- Monovette 30 Min. ausgerinnen lassen, dann zentrifugieren (3000 U/Min. für 5 Min.) und Serum gekühlt verschicken. Wenn keine Zentrifuge vorhanden ist, das Blut 2 Std. im Kühlschrank stehen lassen, dann 2 ml Serum in ein neues Röhrchen abgießen und verschicken. Lagerung und Transport des Serums gekühlt oder eingefroren Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach 422 PAPP- A [Pregnancy assoz. Plasma- Protein A] * Gendiagnostikgesetz erforderlich. Indikation: Pränatale Diagnostik zur Risikoabschätzung der chromosomalen Trisomien 21, 18 und 13 Für die computergestützte Risikoberechnung sind folgende Parameter erforderlich: sonographische Messung der Scheitelsteißlänge (SSL) und Nackentransparenz (NT) in der 11+0 bis 13+6 SSW Messung von PAPP- A und f-beta- HCG in der 10+0 bis 13+6 SSW Gewicht der Schwangeren ethnische Herkunft der Schwangeren anamnestische Angaben zu Besonderheiten früherer Schwangerschaften. PARACETAMOL * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 10 – 20mg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Bei langfristiger Therapie zusätzlich Blutbild, Leberwerte und Creatinin kontrollieren. Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. Infolge von genetischem Polymorphismus des Bilirubin-UDP-GlukuronosylTransferase- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen. PARACETAMOL- TEST * Material : Referenz : s. unten s. Befund Paracetamol dient als Modellsubstanz für die Fähigkeit des Organismus, Fremdstoffe und deren Metabolite durch Kopplung an Schwefelsäure bzw. Glucuronsäure zu wasserlöslichen Konjugaten, die leichter über Niere und Galle ausgeschieden werden können, zu entgiften. Patientenvorbereitung: • Mindestens 8 Std. vor und während der Dauer des Paracetamol- Testes dürfen keine coffeinhaltigen Getränke (z.B. Kaffee, Tee, Coca- Cola o.ä.) oder Nahrungsmittel (z.B. Schokolade) aufgenommen werden. • Mindestens 8 Std. vor bis 2 Std. nach der Tabletteneinnahme ist jegliche Nahrungsaufnahme einzustellen. Nur Aufnahme von Trinkwasser ist erlaubt, danach beliebige Nahrung und Getränke (außer coffeinhaltigen) bis zum Abschluss des Tests. Testdurchführung: • 2 Urin- Sammelgefäße vorbereiten (Beschriftung: „Vorwert“ und „8-h- Sammelurin“). • Vor Einnahme der Paracetamol- Tablette Blase entleeren; Urin auffangen im Behälter mit der Aufschrift „Vorwert“, Urin gut mischen, eine Probe von ca. 20 ml in ein Röhrchen abfüllen. 423 Röhrchen mit Namen, Datum und der Aufschrift „Vorwert“ beschriften und bis zum Versand kühl aufbewahren. • Tabletteneinnahme (500 mg Paracetamol p.o., z.B. „ben- u- ron“- Tablette o.ä. ) • Urinsammlung während der nächsten 8 Stunden nach Tabletteneinnahme in den Sammelbehälter mit der Aufschrift „8-h- Sammelurin“, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Letzte Blasenentleerung am Ende der achten Stunde. Sammelurin gründlich mischen. Gesamtvolumen messen und eine Probe von 20 ml in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit Namen, Datum, der Aufschrift „8-h- Sammelurin“ und dem Gesamtvolumen beschriften und bis zum Versand kühl lagern. Auf dem Begleitbogen unbedingt Körpergewicht und Paracetamol- Dosis angeben. PARAINFLUENZA- VIRUS * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund s. Respiratorische Viren Direktnachweis Methode: EIA Indikation: Akute Infektion des Respirationstraktes, bei Kindern häufig Ursache des Pseudokrupps Meist ist Typ 3 für die Erstinfektion verantwortlich. Vielfach verlaufen Infektionen ohne signifikanten Titeranstieg bzw. es werden bei späteren Infektionen mit anderen Typen Antikörperanstiege gegen den Typ gefunden, der die Erstinfektion bewirkt hat, also häufig gegen Typ 3. Kreuzreaktionen mit Mumps und anderen Paramyxoviren. Bei vierfachem Titeranstieg ist - wenn Mumpsinfektion auszuschließen ist - der Schluss auf eine Parainfluenzainfektion gerechtfertigt, jedoch keine Aussage bezüglich des infizierenden Virustyps möglich. PAROXETIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 30 – 500 µg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PAROXYSMALE NÄCHTLICHE HÄMOGLOBINURIE * Material : Referenz : 5 ml EDTA-Blut > 97 % Expression der GPI- verankerten Moleküle auf der Oberfläche der jeweiligen Zelltypen Probe vorher im Labor ankündigen. Probe muss innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden. Methode: Durchflusszytometrie Indikation: Verdacht auf paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie. Bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie wird aufgrund einer defekten Stammzelle der GlykosylPhospatidyl-Inositol-Anker (GPI), der für die Verankerung einer Reihe von Proteinen in der Membran von 424 Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten erforderlich ist, nicht produziert. Dies führt zu einer verminderten Resistenz gegenüber Komplement-vermittelter Lyse. PARAPROTEIN s. Immunfixations-Elektrophorese PARASITENNACHWEIS IM STUHL Material : Referenz : 3-5 g Stuhl, möglichst rasch nach Auftreten der Symptome ohne Harnbeimengungen an möglichst 3 aufeinander folgenden Tagen einsenden. Lagerung bei Raumtemperatur. negativ Methode: Mikroskopie nach SAF- Anreicherung, EIA s. Amöben- Nachweis im Stuhl s. Lamblien- Antigen Indikation: Verdacht auf Infektion mit Balantidium coli, Blastocystis hominis, Entamoeba histolytica, Giardia lamblia, Isospora belli, Kryptosporidium, Nematoden, Cestoden, Trematoden, Oxyuren (Analabklatschpräparat) PARATHORMON, INTAKT Material : Referenz : 2 ml Serum oder EDTA- Plasma intaktes PTH 15-65 ng/L Das EDTA- Plasma sollte bald abzentrifugiert und bis zum Eintreffen des Boten im Kühlschrank gelagert werden. Die Patienten müssen nüchtern sein, da schon geringe Nahrungsaufnahme den PTH- Spiegel absinken lässt. Blutentnahme morgens, da die Werte im Laufe des Tages ansteigen. Bei Dialysepatienten Entnahme vor der Dialyse. Methode: ECLIA Indikation: Differenzierung von Hypo- und Hyperkalzämien, Verdacht auf Hyperparathyreoidismus, Malabsorptionssyndrom, Niereninsuffizienz, Nephrolithiasis, Nephrokalzinose Tabelle modifiziert nach Thomas et al. PTH Erkrankung Ca PO4 PTH Bemerkungen primärer Hyperparathyreoidismus + - + sekundärer Hyperparathyreoidismus (Niereninsuffizienz) + ++ sekundärer Hyperparathyreoidismus (Malabsorption) - /n + Pseudohypoparathyreoidismus + + erhöht - Ca korrigiert auf Serumprotein (S. Calcium) in mehr als 98 % über 2.55 mmol/L PO4 meistens < 1.13 mmol/L regelmäßig, wenn Creatininclearance < 50 2 ml/min/1.73 m 25(OH)D- Werte bei Störungen der Fettabsorption erniedrigt 425 PTH erniedrigt Erkrankung Vitamin D- Überdosierung AT10- Überdosierung Milch- Alkali- Syndrom M. Boeck Hyperthyreose Thiazid- Einnahme Tumore (oft) Ca PO4 PTH Bemerkungen + + + +/n +/n +/n + +/n +/n +/n +/n +/n +/n +/n (selten) + - Hyperkalziurie, absorptive Hypoparathyreoidismus n - - /n + - /n - /n - /n - /n - /n - /n /n/+ /n/+ - /n - /n Gruppe der nicht- parathyreogenen Hyperkalzämien 25(OH)D- Werte erhöht 25(OH)D- Werte normal Anamnese Anamnese Normocalzämie Hypocalzämie ↑ Hyperparathyreoidismus primärer, Hyperparathyreoidismus sekundärer, Pseudohypoparathyreoidismus ↓ Vitamin D- Überdosierung, AT10- Überdosierung, M. Boeck, Milch- Alkali- Syndrom, Hyperthyreose, Neoplasie, Hypoparathyreoidismus PARATHORMONE related PEPTIDE [ PTH- rP] * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Plasma. Das EDTA- Plasma rasch abzentrifugieren und tiefgefroren versenden. Bitte Kühlboxen im Labor anfordern. PTH- rP < 1.3 pmol/L Methode: RIA Indikation: Differenzierung von Hyperkalzämien bei Tumorleiden, Verlaufskontrolle bei Tumorhyperkalzämien, Prognosefaktor für die Entwicklung von Knochenmetastasen Bei der Tumorhyperkalzämie finden sich bei ca. 80 % der Patienten erhöhte PTH- rP- Werte bei normalem PTH. Hervorgerufen wird dieses paraneoplastische Syndrom durch die Produktion von PTH- rP in Tumorzellen. PTH- rP zeigt eine Sequenzhomologie mit PTH im biologisch aktiven aminoterminalen Ende. Neben der Hyperkalzämie und PTH- rP- Erhöhung werden Hypophosphatämie oder normale Phosphatwerte und eine erhöhte cAMP- Ausscheidung im Urin beobachtet PARIETALZELLEN-AK (Magen) * [AK gegen PARIETALZELLEN, PCA] [Belegzell- AK, H+K+- ATPase- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: EIA negativ Indikation: Verd. auf chronisch atrophische Gastritis Typ A, perniziöse Anämie, chronische idiopathische Pankreatitis, autoimmune Schilddrüsenerkrankungen Es empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung von Vit. B12, AK gegen Intrinsic Faktor und Gastrin. Wegen einer Kreuzreaktivität mit TPO muss eine Hashimoto- Thyreoiditis ausgeschlossen werden. 426 PARTIELLE THROMBOPLASTINZEIT [PTT] Material : Referenz : 3 ml frisches Citratblut. 23-33 Sekunden Nicht mehrmals stechen. Möglichst geringe Stauung. Exaktes Aufziehen. Vorsichtig, aber sorgfältig mischen. Bei nicht exaktem Mischungsverhältnis oder Gerinnselbildung wird die Probe verworfen. Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Suchtest bei Lupus Antikoagulanz, Monitoring der Heparintherapie Die PTT ist ein so genannter Globaltest. Sie ist verlängert bei Verminderung der Faktoren I, II, V, VIII, IX, X, XI und XII. Bei Verlängerung der Thromboplastinzeit muss durch Bestimmung der Einzelfaktoren geklärt werden, welche Störung vorliegt. Der Quicktest klärt, ob eine Verminderung der Faktoren I, II, V, VII und X vorliegt. Die PTZ (Thrombinzeit) erfasst den Faktor I. Eine normale PTT schließt eine Subhämophilie nicht aus. Kommt es unter Heparintherapie nicht zur adäquaten PTT- Verlängerung empfiehlt sich die Bestimmung von Anti- Faktor Xa (s. dort). ↑ Faktorenmangel (II, VIII, IX, X,XI, XII) bzw Inhibitoren, Antikoagulantientherapie mit Heparin, orale Antikoagulantientherapie, Lupusantikoagulanz, DIC, Fibrinogenmangel, Dysfibrinogenämie, Neugeborene ↓ Hyperkoagulabilität, Neoplasie, Blutung PARVOVIRUS- B19- ANTIKÖRPER * [RINGELRÖTELN- ANTIKÖRPER] Material : Referenz : 1 ml Serum IgG: negativ IgM: negativ Methode: EIA und Immunoblot Indikation: Verdacht auf Ringelröteln (Erythema infectiosum), Hydrops fetalis, akut aplastische Krisen bei Patienten mit chronisch hämolytischen Anämien, akut und chronisch verlaufende Arthritiden Meist mild verlaufende Exanthemerkrankung im Kindesalter. Eine mütterliche Infektion mit Ringelröteln führt in einem hohen Prozentsatz zu fetaler Infektion, die häufig mit Hydrops fetalis und Fruchttod einhergeht. Nach Empfehlung der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten sollte daher bei Kontakt einer Graviden mit Ringelröteln eine serologische Untersuchung (IgG und IgM) durchgeführt werden. Bei Seronegativität ist eine Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten erforderlich. Bei positivem IgM- Befund sind in den ersten 4 Wochen Ultraschalluntersuchungen auf Hydrops fetalis durchzuführen. Danach 2 wöchentliche Ultraschalluntersuchungen bis zur 12. postinfektiösen Woche. Weiterhin kommt es zur Erhöhung des α- 1- Fetoproteins. Bei fetalen Komplikationen muss eventuell ein intrauteriner Blutaustausch in Erwägung gezogen werden. PARVOVIRUS B 19-PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 0.5-1 ml fetales EDTA- Blut 2-5 ml Fruchtwasser Biopsat in NaCl Methode: PCR Indikation: Hydrops fetalis, Abklärung einer akuten Infektion bei fraglicher Immunität, aplastische Krise bei hämolytischer Anämie, IgM- Persistenz bei chronischer Polyarthritis 427 3- PBA [Pyrethroidmetabolit] * Material : Referenz : 20 ml Urin s. Befund s. 3- Phenoxybenzoesäure s. auch Pyrethroidmetabolite Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellungen PCB * s. unter Polychlorierte Biphenyle PCP * s. unter Pentachlorphenol PENBUTOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PENICILLIUM * Material : Referenz : 1 ml Serum s. RAST: IgG- Panel Typ III- Allergie PENTACARBOXYPORPHYRIN * s. unter Porphyrinauftrennung PENTACHLORPHENOL * [PCP] Material : Referenz : 2 ml Serum 10 ml Morgenurin s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung PENTAZOCIN * Material : Referenz : 20 ml Urin 2 ml Serum s. Befund Methode: GC/MS Indikation: Drogen- und Medikamentenscreening 428 PENTOBARBITAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PENTOXYFYLLIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PERAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.). Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder Unterdosierung führen. PERMETHRIN * Material : Referenz : 10 ml EDTA- Plasma Plasma: s. Befund Urin: s. Cl2CA und 3- Phenoxybenzoesäure 20 ml Morgenurin Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung PERPHENAZIN * Material : Referenz : 429 PERPHENAZIN * 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.). Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder Unterdosierung führen. PERTUSSIS- ANTIKÖRPER* Material : Referenz : 1 ml Serum IgG: < 9 VE/L IgA: negativ IgM: negativ s. Bordetella pertussis- AK PETHIDIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PHENAZON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PHENCYCLIDIN im Serum * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund 430 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PHENCYCLIDIN im Urin * Material : Referenz : 10 ml Urin negativ Nachweiszeit: 1-2 Tage Indikation: Drogenscreening PHENOBARBITAL * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 10 – 30 mg/L toxisch ab: > 50 mg/L Methode: HPLC (auch als Metabolit des Primidons) Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el 48-120 h, Neugeborene bis 400 h, Kinder 40-80 h, Erwachsene 60-100 h Steady State: 10 Tage bis 3 Wochen Bei Vergleichsmessungen Probenentnahme zur gleichen Uhrzeit. Coadministration mit Acetylsalicylsäure, Valproinsäure, Mesuximid, Phenytoin und Felbamat können den Phenobarbitalspiegel erhöhen. Phenobarbital kann den Metabolismus anderer Medikamente durch Enzyminduktion erheblich beeinflussen (Erniedrigung von Carbamazepin, Valproinsäure, Lamotrigin und Tiagabin). PHENOBARBITAL, FREIES * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PHENOL * Material : Referenz : 20 ml v. 24-h- Urin, sammeln über 5 ml Eisessig s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung 431 3-PHENOXYBENZOESÄURE [3- PBA] * [Metabolit von Permethrin, Cypermethrin, Fenvalerate, Deltamethrin, lambdaCyhalothrin und Phenothrin] Material : Referenz : 20 ml Morgenurin s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung PHENYLALANIN * Material : Referenz : 1 ml EDTA- Plasma 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Serum: Säuglinge bis 2.0 mg/dl bei PKU- Therapie bis 10 mg/dl Erwachsene bis 4.0 mg/dl Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. mg/dl x 60.5 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 400 Säuglinge bis 400 Kleinkinder bis 300 Schulkinder bis 200 Erwachsene bis 250 Indikation: PKU, Verdacht auf permanente Phenylalanin- Stoffwechselstörungen ↑ Phenylketonurie, benigne persistierende Hyperphenylalaninämie, Phenylalanin- Hydroxylasemangel, Tyrosinämie, Niereninsuffizienz, Dihydropteridinreduktase- Mangel PHENYLBUTAZON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Interaktion mit zahlreichen Medikamenten wie: orale Antikoagulantien, Lithium, oralen Antidiabetika, Phenytoin, Sulfonamiden, Kortison, Methotrexat, Rifampicin, Digoxin, Digitoxin etc. PHENYLGLYOXYLSÄURE U. MANDELSÄURE * [Summe der Metaboliten v. Styrol und Ethylbenzol] Material : Referenz : 20 ml v. 24-h- Urin, sammeln über 5 ml Eisessig s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung 432 PHENYLKETONURIE * [PHENYLALANINHYDROXYLASE- MANGEL] Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung aller 13 Exons Indikation: Verdacht auf Phenylketonurie, Hyperphenylalaninämien PHENYTOIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 10 – 20 mg/L toxisch ab: > 25 mg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el konzentrationsabhängig, bei Intoxikation bis zu 500 h Steady State : 4-15 Tage Nicht- lineare Kinetik des Phenytoins kann dazu führen, dass kleine Dosissteigerungen zu erheblichem Konzentrationsanstiegen führen. Bei Vergleichsmessungen Probenentnahme zur gleichen Uhrzeit. Phenobarbital kann die Phenytoin- Konzentration erhöhen oder erniedrigen. Mesuximid, Felbamat, Sultiam erhöhen die Phenytoin-Spiegel, Vigabatrin erniedrigt sie. Valproinsäure erhöht die freie Phenytoin- Konzentration. Phenytoin erniedrigt die Spiegel von Valproinsäure, Carbamazepin, Primidon, Felbamat, Lamotrigin, Topiramat und Tiagabin. PHENYTOIN, FREIES * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PHLEGMONE s. Eiter und entzündliche Exsudate PHOSPHAT ANORGANISCH, IM SERUM Material : Referenz : 1 ml Serum oder Heparinplasma. Erwachsene: 0,81 – 1,45 mmol/L 433 PHOSPHAT ANORGANISCH, IM SERUM Serum innerhalb 1 Stunde abzentrifugieren. Hämolyse und Hyperlipidämie führen zu erhöhten Werten Methode: Photometrie Kinder: 1,29 – 2,26 mmol/L Indikation: Knochenerkrankungen, Nierensteine, chronische Nierenerkrankungen, Erkrankung oder Entfernung der Nebenschilddrüsen, Vitamin D- Mangel, parenterale Ernährung ↑ Hypervitaminose D, Niereninsuffizienz, Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus Typ I und Typ II, Akromegalie, Knochentumor, Hyperpyrexie maligne, Ketose diabetische, Osteodystrophie renale, Milch- Alkali- Syndrom, Hyperparathyreoidismus sekundärer, Nephritis, renale Hyperphosphatämie, vermehrte Phosphatzufuhr, akutes Tumorlyse- Syndrom, akute metabolische Azidose ↓ Hyperinsulinismus, Hyperparathyreoidismus, Osteomalacie, Rachitis, Phosphatdiabetes, Azidose renale tubuläre, De- Toni- Debre- Fanconi- Syndrom, Steatorrhoe, intestinale Malabsorption, Sepsis, Alkoholismus, Avitaminose D, Zystinose, Knochentumor, M. Cushing, Myelom, M. Boeck, AlbrightHadorn- Syndrom, diabetische Ketoazidose, Alkoholismus, schwere Verbrennung, Bodybuilding, respiratorische Alkalose Hypophosphatämie Erkrankung Primärer HPT Parathyreoidektomie Intestinale Malabsorption Alkoholismus, parenterale Ernährung, (sek. HPT) Vit. D- Mangel- Rachitis Phosphopenische Osteomalazie, Familiäre Hypophosphatämie (Phosphatdiabetes) renale tubuläre Azidose Ketoazidose behandelt Renale Insuff. (sek. PHT) Hypoparathyreoidismus Pseudohypoparathyreoid. Vitamin- D- Intoxikation Akromegalie Tumorlyse- Syndrom, Leukämie – Therapie, Rhabdomyolyse Serum P ↓/n Ca ↑ ↓ ↓ Urinausscheidung AP ↑ PTH P n Ca ↑/n ↑ ↓ ↓ ↓ ↓ ↓ ↓ ↓↓ ↑ ↓ ↓↓ ↓/n n/↓ ↓ /n ↑ ↓ n n/↑ n ↓ ↓↓ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑↑ n n/ ↑ ↓ ↓ ↓ ↑ ↑/ n ↓ ↑/↓ ↑/ ↓ ↓ ↓/ n ↓ n/ ↑ ↓ ↑ n ↓ ↓ ↓ n/↑ ↑ /n n ↓ /n ↑↑ ↓ ↑ ↓/n ↑ (↑) PHOSPHAT ANORGANISCH, IM URIN Material : Referenz : 5 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben. Methode: Photometrie Für anorganisches Phosphat im Urin liegen in der Literatur nur Refrenzwerte für 24h-Urin vor. bei nicht eingeschränkter Ernährung. Erwachsene 434 12,9 – 42 mmol/d Indikation: Hyperparathyreoidismus, Hypoparathyreoidismus, Phosphatdiabetes, renale tubuläre Azidose, Pseudohypoparathyreoidismus. Die Ausscheidung zeigt breite Streuungen, vor allem abhängig von der Ernährung. Selbst bei sorgfältigen Bilanzuntersuchungen kann der Phosphatstoffwechsel schwierig zu interpretieren sein. Deshalb werden folgende Clearance- Methoden zur Beurteilung der Phosphatelimination herangezogen: PhosphatClearance, prozentuale tubuläre Phosphatrückresorption, Phosphatexkretionsindex, Suppressionstest nach Kyle und Parathormon- Test nach Ellsworth und Howard. ↑ Hyperparathyreoidismus, phosphopenische Osteomalazie, Phosphatdiabetes, Rachitis Vitamin Dresistent, Hypervitaminose D, renale tubuläre Azidose, Ketoazidose, Fanconi- Syndrom, Immobilisierung, Tumorlyse- Syndrom ↓ Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus, Avitaminose D, Parathyreoidektomie, Niereninsuffizienz, Akromegalie, intestinale Malabsorption, renale tubuläre Azidose, Ketoazidose PHOSPHAT- CLEARANCE Material : Referenz : 1 ml Serum, 2 x 10 ml Sammelurin 5.4 - 16.2 ml/min Die Phosphat- Clearance wird in 2 einstündigen Sammelperioden wie folgt durchgeführt: Testdurchführung: 7°° Patient trinkt 500 ml Tee. 8°° Entleeren der Blase, Urin verwerfen, nochmals 250 ml Tee. 9°° Entleeren der Blase in Sammelflasche I. Blutentnahme für Phosphatbestimmung. 10°° Entleeren der Blase in Sammelflasche II. Cp (ml/min) ═ Urin- Phosphat (mg/dl) ──────────────── x Urinausscheidung (ml/min) Serum- Phosphat (mg/dl) Das Cp beider Sammelperioden wird bestimmt (mitteln). ↑ Hyperparathyreoidismus primärer, Malabsorption, Vitamin D- Mangel, Phosphatdiabetes, Azidose renale tubuläre ↓ Niereninsuffizienz, Hypoparathyreoidismus, Akromegalie, Gravidität, Laktation, Wachstumsschub PHOSPHATASE, SAURE (GESAMT- UND PROSTATAPHOSPHATASE) Material : Referenz : 2 ml Serum Geschlecht Gesamt- SP Prostata- SP ───────────────────────────────── Männer - 6.6 U/L - 2.6 U/L Frauen - 6.5 U/L Sehr labil! Material muss sofort ins Labor. Bei längerem Transport speziell präpariertes Probenröhrchen im Labor anfordern. Lipämische, ikterische oder hämolytische Proben vermeiden. Bis 2 Tage nach Prostata- Palpation erhöhte Werte! Methode: Photometrie Indikation: Verdacht auf Knochenmetastasen bzw. - tumoren, M. Gaucher Metastasen bei Mammakarzinom und Hypernephrom führen nur zur Erhöhung der Gesamt- SP, die Prostata- SP bleibt normal. Bei Malignomen spricht eine erhöhte saure Phosphatase in Verbindung mit einer erhöhten AP für eine Skelettbeteiligung. ↑ Prostatakarzinom, Prostatainfarkt, Knochentumor, Knochenmetastase , Hyperparathyreoidismus, M. Paget, Osteogenesis imperfecta, Osteopetrosis, M. Albright, Osteopathie renale, Myelom, M. 435 Gaucher, Lungenembolie, Herzinfarkt, Thrombose, Myelose, Polyzythaemia vera, Anämie megaloblastäre, Sichelzell- Anämie, Diabetes mellitus, familiäre Hyperphosphatasämie PHOSPHOETHANOLAMIN * Material : Referenz : 2 ml EDTA-Plasma 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS Serum (µmol/L): Neugeborene bis 10 Säuglinge bis 10 Kleinkinder bis 10 Schulkinder bis 10 Erwachsene bis 40 s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 300 Säuglinge bis 300 Kleinkinder bis 200 Schulkinder bis 100 Erwachsene bis 100 PHOSPHOGLUKONAT- DEHYDROGENASE * [ERYTHROZYTENENZYME] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Photometrie s. Erythrozytenenzyme Indikation: Ein Phospoglukonat- Dehydrogenase- Mangel scheint ohne klinische Relevanz zu sein PHOSPHOHEXOSE- ISOMERASE IM LIQUOR * [PHI] Material : Referenz : 1 ml Liquor Kinder < 10 U/L Erwachsene < 20 U/L Methode: Photometrie Indikation: Diagnostik bakterieller Meningitiden Die PHI- Werte im Liquor liegen bei der Virusmeningitis zwischen 10 und 50 U/L, bei der bakteriellen Meningitis deutlich über 50 U/L, im Mittel bei 500 U/L. ↑ Meningitis, Bronchial- Ca, Lebermetastasen, Mamma- Ca, Prostata- Ca PHOSPHOHEXOSE- ISOMERASE IM SERUM * [PHI] Material : Referenz : 1 ml Serum. Hämolyse vermeiden. 15 - 75 U/L 436 PHOSPHOHEXOSE- ISOMERASE IM SERUM * [PHI] Methode: Photometrie Indikation: Verlaufskontrolle von Malignomen mit PHI- Erhöhung (gastrointestinale Karzinome, ProstataCa, Leberzell- Ca, Mamma- Ca, Bronchial- Ca) ↑ gastrointestinale Karzinome, Prostata- Ca, Leberzell- Ca, Mamma- Ca, Bronchial- Ca, Anämie hämolytische, Anämie megaloblastäre, Hepatopathie, Herzinfarkt, Muskeldystrophie, Dermatomyositis PHOSPHORSÄUREESTER * s. Acetylcholinesterase- Hemmer PHOSPHOSERIN * Material : Referenz : 2 ml Serum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Serum (µmol/L): Neugeborene bis 10 Säuglinge bis 10 Kleinkinder bis 10 Schulkinder bis 10 Erwachsene bis 10 s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 10 Säuglinge bis 10 Kleinkinder bis 10 Schulkinder bis 10 Erwachsene bis 10 PHOSPHO-TAU * Material : Referenz : 0.3 ml Liquor s. Befund Wiederholtes Auftauen und Einfrieren der Proben vermeiden, unlösliche Bestandteile durch Zentrifugation (10 min) entfernen. Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden! s.a. Tau-Protein s.a. β -Amyloid s.a. β 42/ β 40 –Amyloid und s. ABETA-Quotient 437 PHOSPHO-TAU * Methode: ELISA Indikation: Eine vermehrte Phosphorilierung der tau-Proteine ist ein Hinweis auf eine verstärkte Bildung der sogenannten Alzheimer- Fibrillen verbunden mit Zelluntergang. Erhöhte phospho- tau-Protein- Werte wurden bisher nur bei der Alzheimer- Demenz, nicht aber bei anderen Demenzformen gefunden ↑ Alzheimer- Demenz PHTHALATE * Material : Referenz : 20 ml Urin s. Befund Methode: GC/MS Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung PHYTANSÄURE * Material : Referenz : 3 ml Serum < 5 mg/L ↑ Refsum- Syndrom PILZE s. Antimykotika PIMOZID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. PINDOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Sorgfältige BZ-Überwachung bei Diabetikern, da es zur Verschlechterung der BZ-Einstellung und Maskierung der Symptome einer akuten Hypoglykämie kommen kann. 438 Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen. PIPAMPERON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. PIRACETAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PIROXICAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbildkontrollen alle 4-6 Wochen, alle 8-12 Wochen Kontrolle der Leber- und Nierenfunktion. Erhöhter Lithium-, Methotrexat- und Digoxinspiegel möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von Cumarinderivaten ist evtl. eine Dosisreduktion der Antikoagulantien erforderlich. Gabe von Aspirin kann den Piroxicam- Spiegel erniedrigen. PLASMA- THROMBINZEIT s. Thrombinzeit 439 PLASMINOGEN- AKTIVATOR * [t- PA] Material : Referenz : 2 ml Citratplasma 1.3-10.4 ng/ml Indikation: Verdacht auf und Neigung zu thromboembolischen Komplikationen Plasminogen- Aktivatoren (Serinproteasen: u.a. Urokinase, t- PA) wandeln Plasminogen in Plasmin um und aktivieren dadurch die Fibrinolyse. Die Aktivität der Plasmin- Aktivatoren wird durch Inhibitoren (PAI) geregelt. Aktivatoren und Inhibitoren bilden irreversible Komplexe, wodurch die Fibrinolysewirkung der Aktivatoren aufgehoben wird. Thrombosen können durch einen Mangel an Aktivatoren (insbesondere tPA) oder Vermehrung von Inhibitoren (PAI) verursacht werden. PLASMINOGEN- AKTIVATOR- INHIBITOR * [PAI] Material : Referenz : 3 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand gefroren. Spezialversandgefäße im Labor anfordern. 4-43 µg/L Zirkadiane Rhythmik mit niedrigsten Werten am späten Nachmittag. Methode: EIA Indikation: erhöhtes Thrombose- Risiko Bei einem Überschuss an PAI kommt es zur Störung der Fibrinolyse und somit zu einem erhöhten Thrombose- Risiko. ↑ Thromboembolie rezidivierende, Herzkrankheit koronare, Schock septischer, Gravidität, Karzinom ↓ Hepatopathie PLASMINOGEN- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand gefroren. Spezialversandgefäße im Labor anfordern. 75 - 150 % Indikation: s. Plasminogen- Antigen PLASMINOGEN - ANTIGEN * Material : Referenz : 3 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand gefroren. Spezialversandgefäße im Labor anfordern. Plasminogen 0.07-0.14 g/L 3 ml Aszites Indikation: Verdacht auf Hyperfibrinolyse, angeborenen oder erworbenen Plasminogenmangel (z.B. Leberfunktionsstörung) oder Dysplasminogenämie, Kontrolle der fibrinolytischen Therapie, hereditäre Thrombophilie Plasminogen ist das entscheidende Enzym der Fibrinolyse. Plasminogenaktivatoren (z.B. t- PA) wandeln Plasminogen zu Plasmin um, welches dann polymerisierte Fibrinfäden spaltet, wobei D- Dimere gebildet 440 werden und freies Plasmin durch den Inhibitor α2- Antiplasmin abgefangen wird. Ein meistens erworbener Plasminogenmangel führt zu verminderter Effektivität einer fibrinolytischen Therapie und auch zu einem erhöhten Thromboserisiko. ↑ postpartal, Oestrogene, Entzündungen ↓ Frühgeburt, Therapie thrombolytische, Hepatopathie, Gerinnung intravasale, Sepsis PLASMODIEN s. Malaria-Antikörper und -Ausstrich PLATIN * Material : Referenz : 2 ml Serum s. Befund 10 ml Urin Indikation: Biomonitoring, Therapieüberwachung PNEUMOCYSTIS JIROVECII - AK * und - ANTIGEN [DIREKTNACHWEIS, AK] Material : Referenz : 2 ml Serum (AK) 2 ml Bronchiallavage (AG) 2 ml prov. Sputum (AG) negativ Methode: IFT Indikation: Pneumonie bei Patienten mit angeborenen und erworbenen Immundefekten, bei Zytostase, nach Organ- oder Knochenmarktransplantation. Wegen der hohen Durchseuchung ist der serologische AK- Nachweis zur Diagnose nicht geeignet. Es sollte der Direktnachweis aus provoziertem Sputum oder der Bronchiallavage angestrebt werden. Bei CD4- Zellzahlen < 0,25 c/nl sollte eine prophylaktische Therapie erwogen werden. PNEUMOCYSTIS JIROVECII - PCR * Material : Referenz : 2 ml Bronchiallavage, Sputum negativ Methode: PCR Indikation: Dyspnoe, trockener Husten, interstitielle Pneumonie insbesondere bei Immunsupprimierten PNEUMOKOKKEN- ANTIGEN * [S. PNEUMONIAE- ANTIGEN] Material : Referenz : 1 ml Blut 1 ml Liquor 2 ml Urin negativ Können Liquorproben nicht sofort untersucht werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C 441 PNEUMOKOKKEN- ANTIGEN * [S. PNEUMONIAE- ANTIGEN] aufbewahrt werden. Blutkulturen können bei Bakterienwachstum getestet werden. Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Pneumokokken hervorgerufenen Meningitis bzw. Sepsis. ↑ Pneumokokkenmeningitis, Pneumokokkensepsis PNEUMOKOKKEN- IgG- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum Bei Werten > 80 mg/L ist von Immunität auszugehen Bei gesunden Erwachsenen wurden AK- Spiegel in 95 % > 15 mg/L in 50 % > 55 mg/L gefunden. Indikation: Überprüfung des Impfschutzes POLIO- VIRUS- ANTIKÖRPER * [TYP 1-3, Neutralisationstest] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: Neutralisationstest s. Befund Indikation: Verdacht auf Poliomyelitis, Kontrolle des Impferfolges. Ein mindestens 4 facher Titeranstieg gegen einen Stamm spricht für eine Infektion. Bei Infektionsverdacht Titerkontrolle im Abstand von 2-3 Wochen. POLYCHLORIERTE BIPHENYLE * [PCB] Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) Congenere: Alter Congenere (µg/L) (Jahre) 138 153 180 gesamt 9-11 < 0.3 < 0.4 < 0.3 < 0.9 18-19 < 0.4 < 0.6 < 0.3 < 1.1 20-29 < 0.6 < 0.9 < 0.6 < 2.0 30-39 < 0.9 < 1.6 < 1.0 < 3.2 40-49 < 1.4 < 2.2 < 1.6 < 5.1 50-59 < 1.7 < 2.8 < 2.1 < 6.4 60-69 < 2.2 < 3.3 < 2.4 < 7.8 Congenere: 28 52 101 442 < 0,1 µg/L < 0.1 µg/L < 0.2 µg/L Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung POLYCYCLISCHE AROMATISCHE KOHLENWASSERSTOFFE [PAKs] s . 1-Hydroxypyren im Urin POLYCYTHAEMIA VERA, ESSENT. THROMBOCYTHÄMIE, OSTEOMYELOSKLEROSE * Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: JAK2-V617F- Mutations- Analyse bei Philadelphia- Chromosom negativen chronisch-myeloproliferativen Erkrankungen Methode: Allelspezifische PCR des entsprechenden Abschnitt es des JAK2- Gens, Amplifizierung. Nachweis der Mutation mittels Gelelektrophorese der PCR-Produkte. Indikation: Philadelphia-Chromosom negative chronisch-myeloproliferative Erkrankungen POLYNEUROPATHIE- DIAGNOSTIK Ätiologisches Verteilungsmuster des Ursachenspektrums für Polyneuropathien an Hand des Manifestationstyps: Distal betont symmetrisch Sensibel sensomotorisch sensibel und autonom nephrogen, Guillain- Barré- Syndrom Amyloid, diabetisch, Porphyrie, hereditär hereditär Cytostatika diabetisch Toxisch, Alkohol Systemische Entzündungen, Neoplasmen, endokrinol.- metabolische Fehlfunktionen können jeden Verteilungstyp der PNP induzieren Proximal betont sensibel und motorisch asymmetrisch vaskulitisch, diabetisch, lokale Amyotrophie, hereditär, toxisch mit Meningoradikulopathie (Zoster, Borrelien, Lues, Meningeosis) Umfang der Ursachensuche bei Polyneuropathien : Labor: 443 BSG, CRP, BB, E´lyte, GOT, GPT, γ- GT, Creatinin, E´phorese, Immunfixation, TSH, Schilddrüsen- AK, BZ, HBA1c, VIT B1,6,12, Lues, HIV, Borrelien, ANA, ANCA, Bence- Jones- Protein, deltaAminolaevulinsäure, ACE, Anti- GM1, Anti- GM2, Anti- MAG, Anti- HU, Anti- RI Liquor: Entzündung GBS, Borrelien, Lues, Meningeosis, M. Refsum, Paraneoplasie, Paraproteinämie Zusatzdiagnostik: Langzeit- EKG, Rö- Thorax, Abdomen- Sonographie, Gastroskopie, Hämoccult (Coloskopie mit Rectumschleimhautbiopsie), Gynäkologie, Urologie, Schirmer- Test Muskel- Nerv- Biopsie: Vaskulitis, Sarkoidose, Lepra, Amyloid, Tu- Infiltration, Speicherkrankheit, Entzündung [chronic inflammatory demyelinating polyneuropathy (CIDP) oder atypische chronic idiopathic axonal polyneuropathy (CIAP)] POLYOMA- VIRUS- ANTIKÖRPER * [BKV, JCV] Material : Referenz : 1 ml Serum < 1:10 Methode: Indikation: Zystitis bei Immunsupprimierten und Kindern, Atemwegserkrankungen, progressive multifokale Leukenzephalopathie Hohe Durchseuchung schon im Kindesalter. Bei Immunsupprimierten kann das BK- Virus zu einer hämorrhagischen Zystitis führen. Das JC- Virus verursacht die progressive multifokale Leukenzephalopathie. Die Polyomaviren gehören zur Familie der Papovaviridae. POLYOMA (JC- Virus)- PCR * Material : Referenz : 2 ml Liquor negativ Biopsat in physiolog. NaCl Methode: PCR Indikation: Progressive multifokale Leukenzephalopathie, Slow Virus Disease POLYOMA (BK- Virus)- PCR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut negativ 5-10 ml Urin Methode: PCR Indikation: Hämorrhagische Zystitis POLYPOSIS COLI, FAMILIÄR * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse im APC- Gen bei Verdacht auf familiäre Polyposis coli Methode: Amplifizierung aller 15 Exons des APCGens einschließlich der Intron/Exon-Spleißstellen mit anschließender Sequenzierung der 444 POLYPOSIS COLI, FAMILIÄR * Amplifikationsprodukte Indikation: Diagnosebestätigung bei verdächtigem endoskopischen Befund, vor evtl. Kolektomie, Familienuntersuchung POLYPOSIS COLI, JUVENILE * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse im SMAD4 – Gen (Stufe 1) und BMPR1A- Gen (Stufe 2) bei Verdacht auf iuvenile Polyposis coli Methode: Amplifizierung aller 11 Exons des SMAD4 –Gens und des BMPR1A -Gens mit anschließender Sequenzierung der Amplifikationsprodukte Indikation: Diagnosebestätigung bei verdächtigem Befund .DD: Peutz-Jeghers-Syndrom, CowdenSyndrom PORPHOBILINOGEN * Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin, gekühlt und lichtgeschützt sammeln. Bitte Gesamtmenge angeben. Methode: Chromatographie bis 1.9 mg/d mg x 4.42 = µmol/L Indikation: akute intermittierende Porphyrie, Porphyria variegata, hereditäre Koproporphyrie, PBGSynthase- Defekt- Porphyrie, Porphyria cutanea tarda, Bleiintoxikation Bei Verdacht auf eine Porphyrie (insbesondere bei akuter Porphyrie) empfiehlt sich außerdem die Bestimmung von Delta- Aminolävulinsäure und der Gesamt- Porphyrine im Urin. ↑ akute hepatische Porphyrien, akute Bleivergiftung, Alkoholismus PORPHOBILINOGEN- DESAMINASE [Uroporphyrinogen- I- Synthase] * Material : Referenz : 1 ml Heparinblut s. Befund s. Uroporphyrinogen- I- Synthase PORPHOBILINOGEN- SYNTHASE [Delta- Aminolaevulinsäure- Dehydratase] * s. Delta- Aminolaevulinsäure- Dehydratase 445 PORPHYRINE im STUHL * Material : Referenz : 3 Gramm einer gut durchmischten Stuhlprobe, Probenröhrchen mit Stanniolpapier umwickeln. Stuhl: < 34 µg/g Indikation: Abgrenzung der Porphyria variegata oder der hereditären Porphyrie von der akuten intermittierenden Porphyrie, Diagnostik der erythropoetischen Protoporphyrie und der chronischen hepatischen Porphyrien. ↑ Protoporphyrie, hereditäre erythropoetische Porphyrie, hereditäre Koproporphyrie, Porphyria variegata PORPHYRINE , gesamt im Serum/Plasma * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut oder Serum, gekühlt und lichtgeschützt(Alufolie) Serum/Plasma: < 2 µg/dl Hämolyse vermeiden Indikation: Kongenitale erythropoetische Porphyrie ( M. Günther), erythropoetische Protoporphyrie, hämolytische Anämien, Blei- Intoxikation Wegen der niedrigen Serum/Plasma- Konzentration ist die Bestimmung nur bei eingeschränkter Nierenfunktion und Therapiekontrolle zu empfehlen PORPHYRINE, gesamt im Urin * Material : Referenz : 10 ml vom 24-h- Urin,. Kühl und lichtgeschützt aufbewahren, nicht ansäuern. Volumen angeben. Urin : < 0,15 mg/d Indikation: hereditäre hepatische Porphyrien des akuten Formenkreises, chronische und hepatische Porphyrien, toxisch induzierte hepatische Porphyrien, akute und chronische Bleiintoxikation, sekundäre Koproporphyrien, erythropoetische Porphyrien Ein negativer Befund schließt eine Porphyrie bzw. Porphyrinurie nicht sicher aus und sollte bei entsprechendem klinischem Verdacht durch die Auftrennung der Porphyrine und die Porphyrinvorläufer im Urin abgeklärt werden. Beurteilung der Porphyrinausscheidung im Urin (n. Thomas) Erkrankung Beurteilung Akute u. chron. Hepatische Porphyrien sowie akute Werte > 2 mg/24 Std., wobei der Grad der Erhöhung und chronische Bleivergiftung vom Phasenverlauf abhängt Kongenitale erythropoetische Porphyrie Werte stark erhöht > 5 mg/24 Std Erythropoetische Protoporphyrie Normal bis mäßig erhöht > 0,5 mg/24 Std. Verschiedene Erkrankungen und Ursachen Werte 0,2-0,7 mg/24 Std. bei Leber- , Blut- und Stoffwechselerkrankungen, Intoxikation durch Alkohol, Arzneimittel und Chemikalien Urinporphyrine bei hepatischen Porphyrien, Bleiintoxikationen und sekundären Porphyrinurien (n. Thomas) Erkrankung Typ Akute intermittierende Porphyrie Typ I Typ II Porphyria variegata Typ I Typ II Hereditäre Koproporphyrie Typ I Typ II 446 Konstellation der Urinporphyrine U > K > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2 K > U > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2 U > K > 7 > 5 > 3(6) > 6(3) > 2 K > U > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2 K > U > 7 > 5 > 3(6) > 6(3) > 2 K > U > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2 Erkrankung Chronische hepatische Porphyrie Porphyria cutanea tarda Akute Bleiintoxikation Typ Typ Typ Typ Typ Typ A1 A2 B C D Typ I Typ II Typ III Sekundäre Koproporphyrien Konstellation der Urinporphyrine K>U>5>7>6>3 K>U>7>5>6>3 U>K>7>5>6>3 U >7 > K > 5 > 6 > 3 U >7 > K(5,6) > 5(K,6) > 6(K,5) > 3 K > 5 > 3 > U > 2(6,7) > 6(7,2) > 7(2,6) K>3>5>U>2>6 K>5>U>6>3>7 K > U > 5 > 7(3) > 3(7) > 6 U und K = Uro- und Koproporphyrine 7, 6, 5, 3 und 2 = Hepta- , Hexa- , Penta- , Tri- und Dicarboxyporphyrine Ausscheidung von Porphyrinen und Vorläufern im Urin Erkrankung Phase Akute intermittierende Porphyrie akut latent akut latent akut latent akut latent Porphyria variegata Hereditäre Koproporphyrie Chronische hepatische Porphyrie Porphyria cutanea tarda Sekundäre Koproporphyrinurien Akute Blei- Intoxikation akut latent Porphyrine und Vorläufer im Urin ALS PBG U K ++ ++ ++ ++ n n n n + + + ++ n n n n ++ + + ++ n n n n +n ++ + n n + + n n ++ + +n ++ ++ +n ++ + n n + U und K = Uro- und Koproporphyrine, ALS = Delta- Aminolaevulinsäure, PBG = Porphobilinogen PORPHYRINE, freie Erythrozytenporphyrine * Material : Referenz : 4 ml EDTA- Blut Erythrozyten: < 66 µg/dl Kühl und lichtgeschützt aufbewahren. Indikation: kongenitale erythropoetische Porphyrie ( M. Günther), erythropoetische Protoporphyrie Die Bestimmung der freien Erythrozytenporphyrine erfolgt zur Abgrenzung der erythropoetischen Porphyrie und der erythrohepatischen Protoporphyrie von den hepatischen Porphyrien. Bei Eisenmangel und Blei- Intoxikationen liegen die Porphyrine in den Erythrozyten überwiegend als Zink- Protoporphyrin vor, bei der erythropoetischen Protoporphyrie als freies Protoporphyrin. ↑ Porphyrie, Porphyrinurie sekundäre, kongenitale erythropoetische Porphyrie(M. Günther), erythropoetische Protoporphyrie PORPHYRIN- AUFTRENNUNG * Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin, lichtgeschützt und gekühlt sammeln. Koproporphyrin Pentacarboxyporphyrin Hexacarboxyporphyrin Heptacarboxyporphyrin < 120 µg/d < 5 µg/d < 7 µg/d < 10 µg/d 447 PORPHYRIN- AUFTRENNUNG * s. auch Porphyrine gesamt im Urin Uroporphyrin < 33 µg/d Neben der Bestimmung der Gesamtporphyrine im Urin ist auch eine fraktionierte Bestimmung der Kopro-, Pentacarboxy-, Hexacarboxy-, Heptacarboxy- und Uroporphyrine möglich und in Verbindung mit der Bestimmung von Porphobilinogen (PBG) und Delta- Aminolävulinsäure (ALS) im Urin sinnvoll ↑ akute hepatische Porphyrie, akute und chronische Bleiintoxikation, akute intermittierende Porphyrie, Porphyria variegata, angeborene Koproporphyrie, chronische hepatische Porphyrie, Alkohol- induzierte Leberzirrhose PR3-AK [PROTEINASE 3- AK] * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: Verdacht auf Wegenersche Granulomatose ↑ Wegenersche Granulomatose, mikroskopische Arteriitis, Polyarteriitis nodosa PRÄKALLIKREIN Material : Referenz : 1 ml Citratplasma (1:10) Versand tiefgefroren s. Befund Indikation: aPTT- Verlängerung, Differentialdiagnostik PRÄZIPITIERENDE ANTIKÖRPER * s. RAST: IgG- Panel Typ III- Allergie PRAJMALIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PREDNISOLON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 448 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PREDNISON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PREGNANDIOL * Material : Referenz : 10 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt. Bitte Gesamtmenge angeben. s. Befund Methode: GC Indikation: Die Bestimmung wurde früher als Maß für die Progesteronsekretion benutzt ↑ Pubertas praecox, Chorionepitheliom, angeborene NNR- Hyperplasie bei 17-α- Hydroxylase - und 11-βHydroxylasemangel, Thecazelltumor des Ovars, Arrhenoblastom des Ovars, Ovarialzysten ↓ Plazentainsuffizienz, Tod des Feten, Amenorrhoe, Ovarialinsuffizienz PREGNANTRIOL * Material : Referenz : 20 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt. Bitte Gesamtmenge angeben. s. Befund Methode: GC Indikation: Diagnostik und Verlaufskontrolle beim AGS ( 21-Hydroxylase- Mangel, 11-β- HydroxylaseMangel). Diente früher als Maß für die 17-α- Hydroxyprogesteron- Sekretion. ↑ 21-Hydroxylase- Mangel, 11-β- Hydroxylase- Mangel, polyzystische Ovarien, Ovarial- und NNR- Tumor ↓ 17-α- Hydroxylase- Mangel PRICE- JONES- KURVE Material : Referenz: EDTA- Monovette für Hämatologie mittlerer Durchmesser: 6.6-7.7 µm Indikation: Erkennung mikrozytärer und megaloblastärer Anämien ↑ Anämie megaloblastäre ↓ Kugelzellanämie, Eisenmangel- Anämie 449 PRILOCAIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PRIMIDON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: Phenobarbital * (siehe dort) Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bei gleichzeitiger Anforderung von Primidon und Felbamat ist eine Bestimmung von Primidon mit unserer Analysenmethode nicht möglich, die Analytik wird in diesem Fall in einem Fremdlabor durchgeführt. Bemerkung: T½el 10-15 h bei Monotherapie, 6.5-8.3 unter enzyminduzierender Komedikation, Metabolit PEMA 29-56 h, Metabolit Phenobarbital 48-120 h (s. dort) Steady State: 4 Tage Da Primidon zu etwa 25 % zu Phenobarbital metabolisiert wird und aufgrund seiner langen HWZ akkumuliert, wird Phenobarbital immer mitbestimmt. Der Primidon- Spiegel wird durch Phenytoin und Carbamazepin erniedrigt, gleichzeitig der Metabolit Phenobarbital erhöht. Der Metabolit Phenobarbital wiederum erniedrigt die Carbamazepin-, Lamotriginund Valproinsäure- Konzentrationen. PRIMIDON, FREIES * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 450 PROCALCITONIN * Material : Referenz : 1 ml Serum Erwachsene (in µg/L): Gesunde Probanden > 3 Tage: Haltbarkeit bei 2-8°C nur 24 Stunden HWZ: ca. 24 Std. < 0.05 Chron. entzündliche Prozesse und Autoimmunerkrankungen: < 0.5 Virusinfektionen: < 0.5 Leichte bis mäßige lokalisierte bakterielle Infektionen: < 0.5 SIRS, multiple Traumata, Verbrennungen: 0.5-2 Schwere bakterielle Infektionen, Sepsis, Multiorganversagen: >2 (häufig 10-100) Indikation: Frühe Diagnose systemischer bakterieller und mykotischer Infektionen , differentialdiagnostische Abgrenzung schwerer bakterieller Infektionen von abakteriellen Entzündungen, Beurteilung von Schwere und Prognose bei systemischen Infektionen, Sepsis und Multiorganversagen, Monitoring von Risikopatienten, Therapiekontrolle Anhaltend hohe oder ansteigende PCT- Werte sprechen für eine Zunahme der inflammatorischen Symptomatik oder fehlenden Therapieerfolg. Eine ca. 50 % ige Reduktion der PCT- Werte spiegelt den therapeutischen Erfolg wider. Unter physiologischen Bedingungen wird das in den C- Zellen der Schilddrüse gebildete PCT proteolytisch zu Calcitonin degradiert. Das im Rahmen systemischer Infektionen nachweisbare PCT wird überwiegend extrathyreoidal gebildet. Bei schweren Schockzuständen und Multiorganversagen kommt es auch ohne bakterielle Infektion zu erhöhten Werten, die jedoch meist unterhalb der Werte vergleichbarer Patienten mit bakteriellen Ursachen liegen. PROGESTERON Material : Referenz : 2 ml Serum Nabelschnurblut Frühgeborene Kinder 1-10 Jahre 80.0-560.0 ng/ml 0.84-13.6 ng/ml ≤ 0.52 ng/ml in ng/ml Tanner Stad. 1 Tanner Stad. 2 Tanner Stad. 3 Tanner Stad. 4 Tanner Stad. 5 Jungen < 0.33 < 0.33 < 0.48 <1.00 <1.00 Speichel (s. Speichelproben) * Bis zum 6. Tag nach dem ovulatorischen LHGipfel zeigt das Progesteron keine Konzentrationsschwankungen während der LHPulse, danach sind starke Schwankungen möglich. Methode: CLIA Stabilität: RT 24 h, bei 4-8°C eine Woche Frauen: Follikelphase Lutealphase Postmenopause Schwangerschaft: 1. Trimester 2. Trimester 3. Trimester Männer Mädchen < 0.33 < 0.50 < 0.50 < 10.0 < 20.0 ≤ 0,91 ng/ml 2,65 – 21,1 ng/ml < 0,39 ng/ml 4,08 – 33,9 ng/ml 24,0 – 76,0 ng/ml 52,0 – 302 ng/ml ≤ 1,29 ng/ml 451 PROGESTERON Speichel: s. Befund ng/dl x 0.0318 = nmol/L Indikation: Die Progesteronbestimmung eignet sich zum Nachweis ovulatorischer Zyklen. Hierfür erfolgt die Bestimmung am 8. und 21. Tag nach der vermeintlichen Regelblutung. Am 8. Tag sind die Progesteronwerte in der Regel unter 1 ng/ml. Ein Anstieg auf Werte über 5 ng/ml am 21. Tag weist auf eine Ovulation hin. Zur Untersuchung der Corpus luteum- Funktion werden Messungen am 3., 5. und 7. Tag nach erfolgter Ovulation empfohlen. Wenn die Progesteronkonzentration 5 ng/ml übersteigt, kann von einer ausreichenden Funktion ausgegangen werden. Der Progesteronspiegel ist ab der 12. Schwangerschaftswoche ein Parameter für den Funktionszustand der Plazenta. Gefährdete Schwangerschaften des ersten Trimenons ( Lutealinsuffizienz ) können durch die Bestimmung von Progesteron und HCG erfasst werden. Erhöhte Werte finden sich bei diabetischen Schwangeren und Blasenmole. ↑ angeborene und erworbene Formen des AGS, Blasenmole, Chorionepitheliom sowie Theka- und Lipoidzelltumoren des Ovars ↓ anovulatorischer Zyklus, Corpus luteum- Insuffizienz, Oligo- und Amenorrhoe PROGESTERON, freies im Speichel * Material : Speichel (s. Speichelproben) Referenz : s. Befund Methode: EIA PROGRAF * s. Tacrolimus PRO- GRP [Pro- Gastrin releasing peptide] * Material : Referenz : 1 ml Serum < 46 pg/ml Methode: EIA Indikation: Tumormarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom Pro- GRP ist ein sensitiverer und spezifischerer Tumormarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom als das NSE, wobei das NSE als Prognosefaktor dem Pro- GRP überlegen zu sein scheint. Pro- GRP und NSE sind brauchbare, sich ergänzende Tumormarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom. Krankheiten, die mit einer Nierenfunktionsstörung einhergehen, zeigten ebenfalls erhöhte Pro- GRPSpiegel. PROINSULIN, intaktes * Material : Referenz : 1 ml Serum, tiefgefroren < 5 pmol/L s. Hypoglykämie- Syndrome Maximalwerte unter Glukose oder Glukagonstimulation: 8.5-11.3 pmol/L s. Insulin 452 PROINSULIN, intaktes * ng/L x 0.11 = pmol/L Indikation: Differentialdiagnostik der Hypoglykämie- Syndrome PROKOLLAGEN- TYP I N- TERMINALES Propeptid [PINP] * Material : Referenz : 1 ml Serum Männer: 21-78 µg/L Frauen: 19-102 µg/L Methode: RIA Indikation: PINP ist ein Marker für die Aktivität der Osteoblasten (Knochenaufbau) und für die Überwachung einer Antiresorptionstherapie geeignet. PROKOLLAGEN- III- PEPTID * Material : Referenz : 1 ml Serum 0.3-0.8 U/ml Indikation: Prokollagen- III- Peptid ist ein Marker der fibrotischen Aktivität und daher für die Beurteilung des bindegewebigen Umbaues im Rahmen zirrhotischer Prozesse geeignet. ↑ Leberfibrose, Leberzirrhose, Hepatitis, Lungenfibrose, M. Paget, Kollagenose, Akromegalie PROLAKTIN Material : Referenz : 1 ml Serum. Blutentnahme 3-4 Std. nach dem Aufwachen. Methode: CLIA Nabelschnurblut 45-539 µg/L Neugeborene 30-495 µg/L Stabilität: bei 20°C und 4°C 1 Tag, längerfristige Aufbewahrung einfrieren. in µg/L Säuglinge für männlich weiblich 5.3 - 63 Kinder 2-3 J 4.4 - 30 4-11 J Tanner Stad. 1 Tanner Stad. 2-3 Tanner Stad. 4-5 < 10 < 6.1 2.8 - 11 2.6 - 21 Frauen 3. Trimester Männer 3.0 - 29 95 - 473 2.0 - 17 3.6 - 12 2.6 - 18 3.2 - 20 µg/L x 27.6 = mU/L Indikation: Klinisch relevant sind erhöhte Prolaktinspiegel, die als Indikator endokrinologischer Regulationsstörungen anzusehen sind. Therapiekontrolle beim Abstillen. Eine Hyperprolaktinämie kann bei beiden Geschlechtern vorkommen und geht mit folgenden Symptomen einher: Frauen: primäre und sekundäre Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Menorrhagie, Infertilität bei regelmäßigem Zyklus, Galaktorrhoe, Mastodynie, Mastopathie, Corpus luteum- Insuffizienz, Virilisierungserscheinungen Männer: Impotenz (häufigstes Symptom), Hypogonadismus, Gynäkomastie, Galaktorrhoe Die Ursache der Hyperprolaktinämie ist meist unbekannt („spontane Hyperprolaktinämie“), es kommen aber auch hypophysäre (z.B. Prolaktinom) und supraselläre Tumoren (z.B. Kraniopharyngeom, 453 chromophobes Adenom) in Frage. Prolaktinwerte über 200 ng/ml (4000 mU/L) sind verdächtig auf einen Hypophysentumor. Prolaktinome: Klinik Prolactin- Spiegel Geschlechtsverteilung Wachstum Neurologische Sympt. Chiasma- Syndrom Chirurg. Therapie Mikroadenome mäßig erhöht meist Frauen langsam fehlen fehlt bis 90 % erfolgreich Dopaminagonisten- Therap. u. Anti- Tumor- Effekt Fast immer erfolgreich fraglich Makroadenome deutlich erhöht Männer und Frauen schnell, progredient gelegentlich vorhanden häufig keine Normalisierung der Prolaktin- Spiegel überwiegend erfolgreich in 60-90 % Medikamentenbedingte Hyperprolaktinämie: Psychopharmaka (z.B. Phenothiazine, Sulpirid, Haloperidol), Antihypertensiva (Alpha- Methyldopa, Rauwolfia- Alkaloide), Metoclopramid, Cimetidin, Pimozid, Östrogene, orale Kontrazeptiva. Physiologische Prolaktin- Erhöhungen: Schwangerschaft (kontinuierlich bis auf ca. 450 ng/ml ansteigend, Normalisierung 8-12 Wochen nach Geburt) Stillperiode: leicht bis mäßig erhöhte Werte (während des Stillvorgangs 10-20 facher Anstieg) Stresssituationen. Die Prolaktinwerte unterliegen einem zirkardianen Rhythmus, nachts sind die Werte höher. Kinder haben niedrige Werte. Die Werte der Lutealphase sind höher als die der Follikelphase. Die Steuerung der Prolaktinsekretion ist noch nicht vollständig geklärt. Die Hypothalamuseinwirkung ist vorwiegend inhibierend. Diese hemmende Wirkung wird u.a. durch Dopamin vermittelt. Bei nicht endokrin aktiven, suprasellär extendierenden Tumoren erreicht die hypothalamische Hemmwirkung nicht mehr die laktotropen Zellen des Hypothalamus, und es kommt zur vermehrten Prolaktinausschüttung. Die Prolaktinsekretion kann durch Metoclopramid oder TRH stimuliert werden. Erlauben basale Prolaktinwerte keine diagnostische Aussage (Werte im Grenzbereich), so kann ergänzend die Prolaktinbestimmung nach Stimulation durchgeführt werden: Siehe Metoclopramid- Kurztest und Prolaktinverhalten nach TRH. ↑ Menorrhagie, Sterilität, Amenorrhoe, Schwangerschaft, Stillperiode, Stress, Hypophysentumor, Hypothalamustumor, Impotenz, Hypogonadismus, Gynäkomastie, Galaktorrhoe, Oligomenorrhoe, Niereninsuffizienz, Enzephalitis, Meningitis PROLIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum: Frühgeborene Neugeborene 1-3 Monate 9 Mo- 2 Jahre 3-10 Jahre 6-18 Jahre 2.64 ± 0.86 mg/dl 1.23 - 3.18 mg/dl 2.31 ± 0.71 mg/dl 0.59 - 2.13 mg/dl 0.78 - 1.70 mg/dl 0.67 - 3.72 mg/dl Erwachsene 1.17 - 3.86 mg/dl 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 454 mg/dl x 86.9 = µmol/L PROLIN * Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 2500 Säuglinge bis 2000 Kleinkinder bis 600 Schulkinder bis 250 Erwachsene bis 100 Indikation: Verdacht auf Hyperprolinämie Klinik: Hyperprolinämie Typ I und Hyperprolinämie Typ II gelegentlich Retardierung , Krampfleiden und eine Vielzahl weiterer Störungen. PROMAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PROMETHAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbildkontrollen PROPAFENON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 455 PROPALLYLONAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PROPOFOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund lichtgeschützt (Röhrchen mit Alufolie umwickeln) Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PROPRANOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen, Barbiturate und andere enzyminduzierende Substanzen zur Erniedrigung. PROPYPHENAZON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 456 PROSTATA- PHOSPHATASE, RIA * [PAP] Material : Referenz : 1 ml Serum s. PAP PROSTATASEKRET s. Genital- und Harnröhrenabstrich PROSTATA- SPEZIFISCHES ANTIGEN, PSA- RATIO [PSA] Material : Referenz : 1 ml Serum Männer: ≤ 4.0 µg/L Methode: CLIA Blutentnahme unbedingt vor körperlicher Untersuchung vornehmen. Abstand zur Prostatamassage oder Ultraschalluntersuchung mindestens 24 h, nach digitaler rektaler Untersuchung 2 h und nach Nadelbiopsie mindestens 2 Wochen. cPSA(komplexiertes PSA Früherkennung Prostata- Ca < 3.4 µg/L < 2.3 µg/L Indikation: Prostata- Ca, Prostatitis PSA - Werte unterhalb des altersabhängigen oberen Referenzbereiches machen eine Prostataerkrankung eher unwahrscheinlich, schließen aber ein Prostata- Ca (Stadium A) nicht sicher aus. PSA- Werte zwischen oberem Referenzbereich und 10 ng/ml stellen einen Graubereich dar. Werte dieser Größenordnung werden bei der benignen Prostatahyperplasie, beim Prostata- Ca, der Prostatitis, Prostatainfarkt, nach Prostatamanipulationen, aber auch in selteneren Fällen bei gastrointestinalen, bronchialen und hepatozellulären Tumoren sowie bei Leukämien beobachtet. Für eine bessere Differenzierung zwischen Prostata- Ca und benigner Prostatahyperplasie wird die Messung des freien PSA und die Quotientenbildung zum Gesamt- PSA empfohlen. PSA liegt zu 60-90 % gebunden und nur zu 10-40 % als freies PSA vor. Beim Prostata- Ca ist der Anteil des komplexierten PSA höher als bei der benignen Hyperplasie Ein Quotient oberhalb des Cut off- Wertes (PSA- Ratio) > 0.2 spricht eher für eine benigne Prostataerkrankung, während ein Quotient unterhalb des Cut- off- Wertes < 0.2 eher Hinweis auf ein Prostata- Ca ist. PSA- Werte > 10 ng/ml werden bei benignen Prostata- Erkrankungen seltener gefunden und sollten zum Ausschluss eines Prostata- Ca führen. 83 % der Patienten mit PSA- Werten >10 ng/ml sollen ein Karzinom des Stadiums C oder D haben. Nach totaler Prostatektomie fallen die PSAWerte innerhalb von 3-6 Monaten auf Werte an der Nachweisbarkeitsgrenze (<0.1 ng/ml) ab. Bei Patienten, die nicht in diesen Bereich abfallen, beträgt die Rezidivrate 100 %. Bei Vorliegen von Lymphknotenmetastasen wurden Werte nahe der Nachweisbarkeitsgrenze ohne zusätzliche Hormonoder Strahlentherapie nicht erreicht. Die Blutentnahme sollte grundsätzlich vor der körperlichen Untersuchung erfolgen, da Prostatamanipulation zu erheblichem PSA- Anstieg führt. ↑ Prostatakarzinom, Prostatahyperplasie, Prostatitis, Prostatainfarkt PROTEIN C- AKTIVITÄT * Material : Referenz : 5 ml Citratblut. 70-140 % Indikation: Abklärung rezidivierender tiefer Venenthrombosen und Embolien, insbesondere bei jüngeren Patienten, hereditäre Thrombophilie, Purpura fulminans, Markumar- Nekrosen, hereditärer (homozygoter Mangel: < 1 %, heterozygoter Mangel < 60 %) und erworbener Protein C- Mangel 457 Protein C ist ein Inhibitor der plasmatischen Gerinnung und Stimulator der Fibrinolyse. Protein C- Mangel führt zu einem erhöhten Thromboserisiko. Ein Protein C- Mangel findet sich bei etwa 5 % aller Thrombosepatienten, wobei das Thromboserisiko etwa 10 fach erhöht ist. Während beim Typ I des hereditären Protein C- Mangels sowohl Konzentration als auch Aktivität vermindert sind, findet sich beim Typ II eine normale Konzentration bei verminderter Aktivität. ↓ Thromboembolie rezidivierende, Protein C- Mangel familiärer, Vitamin K- Mangel, Leberinsuffizienz, Cumarintherapie PROTEIN C- ANTIGEN * Material : Referenz : 5 ml Citratblut nach Entnahme sofort zentrifugieren und das Plasma einfrieren. Versand gefroren. Spezialversandgefäß im Labor anfordern. 1.62-3.14 µg/ml Indikation: Differenzierung des hereditären Protein C- Mangels in Typ I (Synthesestörung mit Verminderung der Proteinkonzentration und der Aktivität) und Typ II (nur Verminderung der Aktivität durch dysfunktionelles Protein). PROTEIN- C- MUTATIONEN * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung aller 9 Exons des Protein C- Gens Indikation: Verdacht auf angeborenen Protein C- Mangel (Rezidivierende Thromboembolien und tiefe Venenthrombosen unklarer Genese). PROTEIN S, frei * Material : Referenz : 3 ml Citratblut. 55-130 % Indikation: Abklärung rezidivierender tiefer Venenthrombosen und Embolien, insbesondere bei jüngeren Patienten, hereditäre Thrombophilie, Purpura fulminans, Markumar- Nekrosen, hereditärer (homozygoter Mangel: < 1 %, heterozygoter Mangel < 50 %) und erworbener Protein S- Mangel Protein S beschleunigt die inhibitorische Wirkung von Protein C auf die plasmatische Gerinnung. Es liegt zu 40 % in freier Form vor. Protein S ist nur in der freien Form als Kofaktor für Protein C antikoagulatorisch wirksam. Ein Protein C- Mangel findet sich bei etwa 5 % aller Thrombosepatienten, wobei das Thromboserisiko etwa 10 fach erhöht ist. Während beim Typ I des hereditären Protein SMangels sowohl Konzentration als auch Aktivität vermindert sind, findet sich beim Typ II infolge einer Dysproteinämie eine Verminderung des freien Protein S und beim Typ III eine Verminderung der Aktivität von freiem Protein S ↓ hereditärer Protein S- Mangel, erworbener Protein S- Mangel, Thromboembolie, orale Antikoagulation, Vitamin K- Mangel, disseminierte intravasale Gerinnung, Meningokokken- und Pneumokokken- Sepsis, Leberfunktionsstörung, Gravidität PROTEIN S- MUTATIONEN * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund 458 PROTEIN S- MUTATIONEN * Methode: PCR und Sequenzierung aller 15 Exons des PROS1- Gens, Indikation: Verdacht auf angeborenen Protein S- Mangel (Rezidivierende Thromboembolien und tiefe Venenthrombosen unklarer Genese). PROTEIN Z * Material : Referenz : 3 ml Citratblut nach Entnahme sofort zentrifugieren und das Plasma einfrieren. Versand gefroren. Spezialversandgefäß im Labor anfordern. 1600-3300 µg/L Indikation: Abklärung einer Blutungsneigung Da ein bedeutsamer Protein Z- Mangel sehr selten ist, sollte diese Untersuchung erst nach Ausschluss anderer Ursachen in Erwägung gezogen werden. PROTEINURIE- DIAGNOSTIK * s. SDS-Gelelektrophorese PROTHIPENDYL * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbildkontrollen PROTHROMBINFRAGMENT 1 + 2 [F 1 und 2 PROTHROMBINFRAGMENTE] * Material : Referenz : 2 ml Citratplasma. Versand gefroren. < 1.2 nmol/L Indikation: Erfassung intravasaler Thrombenbildung, Überwachung von Antikoagulantientherapien und Inhibitormangelzuständen ↑ AT III- Mangel, Protein C- Mangel, Verbrauchskoagulopathie, Gerinnungsaktivierung durch Tumornekrosefaktor, Cumarintherapie PROTHROMBIN- KOMPLEX * Material : Referenz : 3 ml Citratblut s. Einzelfaktoren Faktor II, VII, IX, X Indikation: Lebersynthesestörung, Vitamin- K- Mangel 459 Die Faktoren II, VII und X werden mit dem Quick- Test, die Faktoren IX, aber auch II und X mit der PTT erfasst PROTHROMBIN- MUTATION * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Nachweis der Mutation 20210>A im Prothrombin- Gen Indikation: Familiäre Häufung von Thrombosen, Auftreten von Thrombosen in frühem Lebensalter, Familienuntersuchungen Die Prothrombinmutation findet sich in der Gesamtbevölkerung mit einer Prävalenz von ca. 2 %, bei Thrombosepatienten bis zu 20 %. PROTOPORPHYRINOGENOXIDASE * [ PORPHYRIA VARIEGATA] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung von 13 Exons des PPOX- Gens Indikation: Verdacht auf Porphyria variegata PTT [PARTIELLE THROMBOPLASTINZEIT] Material : Referenz : 3 ml Citratblut 23-33 Sekunden Indikation: Verdacht auf hämorrhagische Diathesen (Hämophilie A und B), v. Willebrand- Syndrom, Überwachung einer Heparintherapie. Eine normale PTT schließt eine milde Hämophilie A oder B bzw. ein mildes v. Willebrand- Syndrom nicht aus. ↑ Hämophilie A ( ↓ Faktor VIII:C), Hämophilie B ( ↓ Faktor IX), v. Willebrand- Syndrom ( ↓ Faktor VIII), Heparintherapie, Phospholipid- AK, Cumarintherapie, Inhibitoren gegen einzelne Gerinnungsfaktoren PTZ [THROMBINZEIT, PLASMA-THROMBINZEIT] Material : Referenz : 3 ml Citratblut s. Thrombinzeit PUBERTAS PRAECOX Bestimmung von: LH, FSH, TSH, STH sowie Östradiol beim Mädchen und Testosteron beim Jungen. Evtl. GnRH- Test 460 s. Einzelanalysen PUBERTAS TARDA Material : Referenz : Bestimmung von: s. Einzelanalysen LH, FSH, TSH, STH, Prolaktin, Kortisol sowie Östradiol beim Mädchen und Testosteron beim Jungen. Evtl. GnRH- Test und GHRH- Test PUUMALA- VIRUS- AK * s. Hanta- Virus- Gruppe PYRIMETHAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus PYRETHROIDE und PYRETHROID- METABOLITEN * Material : Referenz : 20 ml Morgenurin s. Bioallethrin s. Cyfluthrin als CL2CA und FPBA s. Cyhalothrin als 3- PBA s. Cypermethrin als CL2CA und 3- PBA s. Deltamethrin als BR2CA und 3- PBA s. Fenvalerate als 3- PBA s. Permethrin als CL2CA und 3- PBA Phenothrin als 3- PBA Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung PYRIDINOLIN/DESOXYPYRIDINOLIN- CROSSLINKS * Material : Ab Mittag des Vortages kollagenfreie Diät einhalten (keine gelatinehaltigen Nahrungsmittel). Ersten Morgenurin verwerfen, vom 2. Morgenurin 10 ml einsenden. Referenz : Pyridinolin (nmol/mmol Creatinin): normal < 80 Graubereich 80 – 100 pathologisch > 100 Desoxypyridinolin (nmol/mmol Creatinin) normal < 18 Graubereich 18 – 21 pathologisch > 21 461 Indikation: Pyridinolin- Crosslinks sind Komponenten der Kollagen- Quervernetzung. Pyridinolin stammt zu ca. 90 % aus der Leber, während Desoxypyridinolin beim proteolytischen Knochenabbau freigesetzt wird. Bei einer Vielzahl von primären und sekundären Osteoporosen sind die Werte deutlich erhöht; in der frühen Menopause wurden bis zu dreifach erhöhte Werte gefunden, die sich im weiteren Verlauf wieder prämenopausalen Werten annähern. Die Bestimmung der Crosslinks ist daher zur Verlaufs- und Therapiekontrolle der postmenopausalen Osteoporose besonders geeignet. Bei einigen Erkrankungen finden sich je nach Stadium sekundäre Osteoporosen, die auch mit erhöhten Ausscheidungen von Pyridinolin- Crosslinks einhergehen können (z.B. M. Cushing, Plasmozytom, Hyperparathyreoidismus, M. Paget, Hyperthyreose.). ↑ Knochenabbau, unbehandelte postmenopausale Osteoporose, unbehandelter primärer Hyperparathyreoidismus, M. Paget, osteoblastische Metastasen, Cortisontherapie, Hyperthyreose, Therapiekontrolle, Erkennung von sekundärer Osteoporose und HPT, multiples Myelom, verstärkter Knorpelabbau PYRIDOXAL- 5-PHOSPHAT * s. Vitamin B6 PYRUVAT [BRENZTRAUBENSÄURE] * Material : Referenz : 5 ml NaF- Blut (Nüchternblut) s. Befund Methode: Photometrie Indikation: Alkoholpolyneuritis (Vitamin B1- Mangel), Hepatopathien, Urämie, Schwermetallintoxikation ↑ Alkoholpolyneuritis (Vitamin B1- Mangel), Hepatopathien, Urämie, Schwermetallintoxikation PYRUVATKINASE [ERYTHROZYTENENZYME] * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Photometrie s. Erythrozytenenzyme Indikation: Hereditäre chronische nicht sphärozytäre und Coombs- negative hämolytische Anämie, 21Hydroxylase- Mangel, 11-β- Hydroxylase- Mangel (zweithäufigster Enzymdefekt. Häufig mit Gallensteinen und Splenomegalie vergesellschaftet). 462 Q QUECKSILBER [AMALGAM]* Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut 2 ml Speichel 10 ml Urin EDTA- Blut: < 2 µg/L Speichel: Urin : < 3 µg/L < 4 µg/L Methode: AAS BAT- Werte und HBM-I- und HBM-II-Werte: s. Befund Indikation: Verdacht auf akute und chronische Quecksilbervergiftung Quecksilbervergiftungen können durch organische und anorganische Hg- Verbindungen sowie metallisches Quecksilber auftreten. Hauptaufnahmequelle für die Normalbevölkerung ist die Nahrung und hier insbesondere der Fischverzehr. Klinik bei akuter Intoxikation: Übelkeitsgefühl, Bauchschmerzen , Erbrechen, Stomatitis, Colitis , Metallgeschmack, Anurie, Urämie Klinik bei chronischer Intoxikation: Emotionale und psychische Störungen, Kopfschmerzen, Tremor, kolikartige Schmerzen, Haarausfall, cerebellare, sensorische, Seh- , Hör- und Sprachstörungen, Nephropathie. QUETIAPIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC Therapeutischer Bereich: 40 – 400 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin, u.a.) Q- FIEBER- AK * [C. BURNETII] Material : Referenz : 2 ml Serum Indikation: Verdacht auf Q- Fieber, atypische Pneumonie nach Kontakt mit infizierten Tieren Die Gattung Coxiella gehört zur Familie der Rickettsien Die Übertragung erfolgt durch infizierte Tiere (Rinder, Schafe, Ziegen). C. burnetii kommt in zwei diagnostisch wichtigen Antigenphasen vor: Phase 1 – AK geben einen Hinweis auf eine länger zurückliegende Infektion, während Phase 2-AK eher bei akuten Infektionen gefunden werden. Wegen der z.T. jahrelangen Persistenz der Q- Fieber- Antikörper ist eine Kontrolle nach 10-14 Tagen für den Beweis einer frischen Infektion erforderlich. 463 Q- FIEBER- IgG Phase I- AK * [C. BURNETII] Material : Referenz : 2 ml Serum < 1 : 16 Methode: IFT Indikation: Verdacht auf länger zurückliegende Infektion nach Kontakt mit infizierten Tieren. Q- FIEBER- IgG- Phase II- AK * [C. BURNETII] Material : Referenz : 2 ml Serum < 1 : 16 Met hode: IFT Indikation: Verdacht auf akutes Q- Fieber, atypische Pneumonie nach Kontakt mit infizierten Tieren Q- FIEBER- IgM- Phase- I- AK * [C. BURNETII] Material : Referenz : 2 ml Serum < 1 : 16 Methode: IFT Indikation: Verdacht auf länger zurückliegendes Q- Fieber, atypische Pneumonie nach Kontakt mit infizierten Tieren QUICK [INR] [TPZ] Material : Referenz : 3 ml Citratblut 70 - 130 % letzte Marcumargabe abends, Blutentnahme am nächsten Morgen Blutentnahmen unter Therapie: Induktionsphase (10-14 Tage): 3., 7., 14. Tag Stabile Phase: monatlich Abbruchphase: wöchentlich Stabilität: 4 h bis 1 Tag Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Überwachung einer Behandlung mit Vitamin K- Antagonisten. Verdacht auf Vorliegen eines Mangels der Faktoren I, II, V, VII, X sowie Dysfibrinogenämien, Leberschaden, Verbrauchskoagulopathie, präoperatives Screening Da die Quickwert- Angaben in Prozent von dem jeweils verwendeten Thromboplastin abhängig sind und damit von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen, wurde weltweit der INR- Wert eingeführt, der über einen Korrekturalgorithmus (ISI- Wert) die laborspezifischen Unterschiede weitgehend ausgleicht. Die KoaguChek- Werte in % entsprechen den Hepato- Quick- Werten in %. ↓ Antikoagulantientherapie, Leberzirrhose, Hepatopathie, Verbrauchskoagulopathie, Faktorenmangel des Prothrombinkomplexes, Faktor V- Mangel, Faktor V- Inhibitor, Vitamin K- Mangel, Afibrinogenämie, Hypofibrinogenämie, Hemmkörper, Peritonitis, Sprue, Myelom, Neoplasie, Leukämie, Gewebsläsion, 464 Pankreatitis, Infektion, Leberzerfallskoma, Leberausfallskoma, Leberdystrophie akute, Hyperpyrexie maligne, Colitis ulcerosa, Diarrhoe, Lupus Antikoagulanz, Neugeborene 465 R RACHENABSTRICH s. Respirationstrakt, oberer RANITIDIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus RAPAMYCIN (Sirolimus) * Material : Referenz : 2ml EDTA Therapeutischer Bereich: Methode: LCMS für die Dreifachkombination Rapamycin + Cyclosporin + Steroide 4 – 12 µg/L für die Zweifachkombination Rapamycin + Steroide 12 – 20 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus RAST [ALLERGENNACHWEIS] * Material : 2 ml Serum Obwohl IgE bei Raumtemperatur eine Woche lang stabil bleibt, sollten die Proben nach dem Zentrifugieren immer zugestöpselt und bei 2-8 °C aufbewahrt werden. Bei längerer Lagerung wird empfohlen, die Proben bei - 20 °C einzufrieren. s. Methylhistamin Indikation: Mit in vitro- Verfahren zum Nachweis von Allergien können Befunde, die unmittelbar am Patienten erhoben wurden (in vivo- Diagnostik), überprüft und anamnestische Angaben gesichert werden. Die in vitro- Diagnostik ersetzt keineswegs eine sorgfältige Anamnese oder eine Austestung an der Haut oder am Erfolgsorgan. In der Laboratoriumsdiagnostik spielt der Nachweis von Immunreaktionen vom Typ I und Typ III eine große Rolle. 466 Reaktionen des Typs I (Soforttyp) können in vitro mit Hilfe des RAST oder des CAST- ELISA nachgewiesen werden. Für die klinischen Symptome der Soforttypreaktion ist das an die Oberfläche von basophilen Granulozyten und Mastzellen gebundene IgE verantwortlich. Die Bestimmung des GesamtIgE eignet sich zum Screening auf eine atopische Konstitution, wenn entsprechende klinische Symptome vorliegen. Die RAST-Resultate teilt man in sechs Klassen ein. Die Klassen entsprechen steigenden Konzentrationen des alllergenspezifischen Immunglobulin E im Serum. Interpretation der RAST- Klassen: Klasse KU/L Wertigkeit bei best. Allergien 0 < 0,35 negativ I 0,35 - 0,69 fraglich II 0,70 - 3,49 positiv III 3,50 - 17,49 stark positiv IV 17,50 - 52,49 stark positiv V 52,50 - 99,99 stark positiv VI > 100 stark positiv Eine Variante des RAST ist der Phadiatop- Test, der einen qualitativen Suchtest auf die wichtigsten Inhalations- Allergene darstellt. Ein hoher Anteil von Sensibilisierungen kann durch sorgfältige Anamneseerhebung und folgendem serologischen Screening erfasst werden: Gesamt- IgE SX1- (Phadiatop®) Screening auf Inhalationsallergene. Bei positivem Befund Differenzierung der Einzelallergene: g6 Lieschgras, g12 Roggen, t3 Birke, w6 Beifuß, m2 Cladosporium herbarum, d1 Hausstaubmilbe, e1 Katzenschuppen, e5 Hundeschuppen. Fx5- Screening auf Nahrungsmittelallergene. Bei positivem Befund Differenzierung der Einzelallergene: f1 Hühnereiweiß, f2 Milcheiweiß, f3 Fisch (Dorsch), f4 Weizenmehl, f13 Erdnuss, f14 Sojabohne. Antikörper der Klassen IgA und IgG gegen Gliadin (Gluten) spielen eine wichtige Rolle bei der Zöliakie und der Dermatitis herpetiformis (DH). Die Diagnostik von Typ III- Reaktionen erfolgt mittels Immunpräzipitation oder mit einem dem RAST ähnlichen enzymimmunologischen Verfahren (IgG- Immunoassay). Allergenspezifische IgGAntikörper spielen als „blockierende“ Antikörper eine Rolle. Sie werden mit dem IgG- RAST nachgewiesen, ebenso wie auch die IgG4- Antikörper. Mit allergenspezifischen Westernblots lassen sich epitopspezifische IgE- und IgG- Antikörper bestimmen. Diese Antikörper spielen insbesondere bei der Hyposensibilisierungsbehandlung eine Rolle. Mit dem ECP (eosinophiles cationisches Protein) steht ein Marker zur Aktivitätsbeurteilung der atopischen Dermatitis und des Asthma bronchiale zur Verfügung: 467 Inhalationspaneel 2 ml Serum Methode: EIA auf Trägermembran Referenz: negativ Nahrungsmittelpaneel 2 ml Serum Methode: EIA auf Trägermembran Referenz: negativ Pädiatriepaneel 2 ml Serum Methode: EIA auf Trägermembran Referenz: negativ RAST-Bogen: (Rubriken) Allergieabklärung bei Kindern: Kinder-Profil Allergiediagnostik mit Symptom-Profilen: Ekzem; Asthma/Rhinitis, Gastro Kinder, Gastro Erwachsene Zöliakieabklärung Entzündungsmarker Anaphylaxie/ Mastozytose Allergiescreening: Spezifisches IgE: Inhalationsscreen, Nahrungsmittelscreen, Gesamt-IgE Mischungen Nahrungsmittel Cerealien Nüsse Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst Gewürze Fleischsorten Fische, Muscheln, Schalentiere Gräser- und Getreidepollen Kräuterpollen Baumpollen Pollen Tierallergene Mikroorganismen Innenraumallergene Berufsallergene Milch und Milchprodukte Hühnerei Sonstige Nahrungsmittel Weitere Aufschlüsselungen entnehmen Sie bitte den RAST-Anforderungsbögen. Häufige Kreuzreaktionen: Leitallergen Birke: Grüner Apfel, Birne, Haselnuss, Kirsche, Pflaume Leitallergen Beifuß: Gurke, Kamille, Kartoffel, Löwenzahn, Melone, Paprika, grüner und schwarzer Pfeffer, Tomaten, Wermut Leitallergen Sellerie: Anis, Basilikum, Dill, Fenchel, Karotte, Majoran, Oregano, Thymian Leitallergen Erbse: Erdnuss, Fenchel, Guar, Johannisbrot, Kichererbse, Linse, Sojabohne, Tragant, weiße Bohne Leitallergen Apfel: Birkenpollen, Karotte, Kartoffel 468 Leitallergen Dorsch: Aal, Forelle, Lachs, Makrele, Thunfisch Leitallergen Ei: Eigelb, Hühnereiweiß, Lysozym, Ovalbumin, Ovomucoid Leitallergen Garnele: Hummer, Krabbe, Tintenfisch, Krebs Leitallergen Getreide: Roggenmehl, Weizenmehl Leitallergen Karotte: Ananas, Anis, grüner Apfel, Avocado, Birkenpollen, Kartoffel, Roggenmehl, Sellerie, Weizenmehl Leitallergen Knoblauch: Spargel, Zwiebel Leitallergen Milcheiweiß: Stutenmilch, Ziegenmilch Leitallergen Pekanuss: Walnuss Leitallergen Pfirsich: Aprikose, Banane, Guave, Pflaume Leitallergen Reis: Gerstenmehl, Hafermehl, Maismehl, Roggenmehl, Weizenmehl, Roggenpollen REBOXETIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren REKTALABSTRICH s. Stuhl, bakteriologisch REMOXIPRID * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus RENIN, ALS ANGIOTENSIN I * [AKTIVITÄTSBESTIMMUNG] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Plasma. Altersgruppe Angiotensin I /ml/h 469 RENIN, ALS ANGIOTENSIN I * [AKTIVITÄTSBESTIMMUNG] bis 3 Monate bis 8 Jahre Erwachsene liegend Erwachsene aufrecht Medikamentenpause: Antihypertonika: 1 Woche Östrogene: 2 Wochen Diuretika: 3 Wochen bis ca. 20 ng bis ca. 10 ng 0,2 - 1,5 ng 1,5 - 4,0 ng Probe innerhalb von 30 Minuten nach Entnahme abzentrifugieren und EDTA- Plasma gekühlt ins Labor geben. Bei Postversand EDTA- Plasma einfrieren und im Spezialbehälter verschicken. Indikation: Differentialdiagnose der Hochdruckerkrankungen (zusammen mit Aldosteron- Bestimmungen und Stimulierungstesten). Folgende Medikamente sollten 14 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden: Thiazide, Beta- Rezeptorenblocker, Clonidin, Dihydralazin, Alpha- Methyldopa, Guanethidin, Laxantien, Kortikoide, Lithium, Kalium, Östrogene. Spironolacton sollten 4 Wochen vor der Untersuchung abgesetzt werden. Renin katalysiert die Umwandlung von Angiotensinogen in Angiotensin I. Bei der Bestimmung der Reninaktivität wird die Abspaltung von Angiotensin I gemessen. ↑ Hypertonie renovaskuläre, Niereninsuffizienz, Hypertonie maligne, Tumoren reninsezernierende, (Pseudo-) Bartter- Syndrom ↓ Conn- Syndrom, Hyperaldosteronismus, Hyperkortisolismus, Aldosteronismus Dexamethasonempfindlicher, Cushing- Syndrom, 17- Hydroxylase- Mangel, 11-ß- Hydroxylase- Mangel RENIN, DIREKTBESTIMMUNG * Material : Referenz : 1 ml EDTA- Plasma Versand gefroren Erwachsene liegend Erwachsene aufrecht 1.5-18 ng/L 2.1-26 ng/L Indikation: s.u. Renin, als Angiotensin I Gemessen wird die Proteinkonzentration des aktiven Renins RENIN-ALDOSTERON-Quotient * s. Aldosteron-Renin-Quotient RENIN- STIMULATIONSTEST * Indikation: DD zwischen primärem und sekundärem Aldosteronismus Prinzip: Die Volumenverschiebung beim Aufrichten des Körpers aus der horizontalen Lage (Orthostase) stellt einen starken Stimulus für die Reninaktivität dar. Dieser Effekt kann verstärkt werden durch die gleichzeitige Gabe von Furosemid, das zu einer Verminderung von Plasmavolumen und Natriumbestand führt. Testdurchführung: 470 Nach strenger Bettruhe über Nacht (Cave: morgendlicher Gang zur Toilette), Abnahme eines Basalwertes; dann 40 mg Furosemid oral und/oder aktive Orthostase (=Umhergehen), zweite Entnahme (stimulierter Wert) nach 2 Stunden. Beurteilung: Nach Stimulation durch Furosemid oder Orthostase ergibt sich bei Normalpersonen ein 2-4 facher Anstieg. Erniedrigte Reninwerte finden sich beim primären Hyperaldosteronismus und anderen Erkrankungen mit gesteigerter Mineralocorticoidproduktion. Bei renaler Hypertonie, reninproduzierenden Tumoren und der malignen Hypertonie sind dagegen häufig die Reninaktivitäten im Serum erhöht. Niedriger Basalwert und fehlende Stimulierbarkeit der Plasma- Reninaktivität finden sich bei 25 % der Patienten mit essentieller Hypertonie. Als alleiniger Test für die Diagnose des primären Aldosteronismus ist der Reninstimulationstest ungeeignet. REPTILASE- ZEIT * Material : Referenz : 3 ml Citrat- Blut < 23 sec. Indikation: Verbrauchskoagulopathie, Fibrinpolymerisationsstörung, Dys- und Hypofibrinogenämie Diese Untersuchung erfasst die Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin. Im Gegensatz zur Thrombinzeit wird dieser Test durch Heparin nicht beeinflusst. RESPIRATIONSTRAKT, oberer s. Allgemeine Anmerkung zur Probennahme RESPIRATORISCHE VIREN [Direktnachweis] Material : Referenz : Rachenabstrich/ Bronchialsekret Bitte spezielles Abstrichbesteck anfordern. Negativ Taggleiche Analytik erforderlich, Probe umgehend ins Labor schicken. Methode: IFT Indikation: Verdacht auf Virusinfekt der oberen Luftwege Der Screeningtest dient dem Nachweis von Adenoviren, Influenza A, Influenza B, Parainfluenza 1,2,3 und RSV. Eine Differenzierung ist mit diesem Test nicht möglich. Zum spezifischen Nachweis dieser Viren sind weitere Tests erforderlich. Ein negatives Ergebnis schließt das Vorliegen einer Virusinfektion nicht aus und sollte bei weiter bestehendem Verdacht evtl. eine Testwiederholung veranlassen. RESPIRATORY- SYNCYTIAL- VIRUS * [RSV] Material : Referenz : 1 ml Serum Kinder < 4 Jahre: Abstrich IgA und IgG: s. Respiratorische Viren Direktnachweis negativ: < 5 U/L Graubereich: 5-7 U/L Methode: Elisa Positiv : > 7 U/L 471 RESPIRATORY- SYNCYTIAL- VIRUS * [RSV] Erwachsene: IgA: negativ: < 8 U/L Graubereich: 8-12 U/L Positiv : > 12 U/L IgG: negativ: < 7 U/L Graubereich: 7-11U/L Positiv : > 11 U/L Abstrich: negativ Indikation: Saisonbedingte (Wintermonate) respiratorische Erkrankungen von Säuglingen (Pneumonien) und Kleinkindern, Otitis media, Krupp. Keine bleibende Immunität. Oft Reinfektionen, die als common cold verlaufen. Antikörpernachweis: Bei Kindern im ersten Lebensjahr nur ca. 20 % positive Ergebnisse. AK- Gipfel etwa am 20. Krankheitstag, in Einzelfällen auch erst nach der vierten bis siebten Woche. Nachweis eines mindestens vierfachen Titeranstieges gilt als beweisend. Bestimmung von IgG- und IgA- Antikörpern mittels IFT möglich. RESPIRATORY- SYNCYTIAL- VIRUS - PCR * Material : Referenz : 1 ml Bronchiallavage, Trachealsekret negativ Abstrich (trocken) Methode: PCR Indikation: Verdacht auf RSV- Infektion RETIKULOZYTEN Material : Referenz : 1 ml EDTA- Blut s. Blutbild Indikation: Überprüfung der Neubildungsrate der Erythrozyten, Unterscheidung zwischen hypo- und hyperregenerativen Anämien, Überwachung der Anämie bei Chemotherapie, Überwachung der pränatalen Phase und Epo- Therapie bei Frühgeborenen ↑ Anämie hämolytische, Hypoxie, Blutbildung gesteigerte, Erythroleukämie, Hämoglobinsynthese gesteigerte, Hämoglobinurie paroxysmale nächtliche ↓ Anämie aplastische, Erythroblastophthise, Vitamin B12- Mangel, Folsäure- Mangel, Proteinmangel RETIKULOZYTEN- HÄMOGLOBIN [RET- Hb] Material : Referenz : 1 ml EDTA- Blut. s. Blutbild 472 Indikation: Verd. auf Funktionseisenmangel, Therapiekontrolle der Eisenmangelanämie, Beurteilung des Eisenstatus unter rHuEPO- Behandlung. Ein RET- He- Wert unter 28 pg oder ein RET- He- Wert kleiner als der MCH- Wert der Erythrozyten spricht für einen funktionellen Eisenmangel. Das RET- He zeigt einen funktionellen Eisenmangel nach 4872 Stunden an, während alle anderen Marker des Eisenstoffwechsels erst nach Wochen reagieren. RETINOL * s. Vitamin A RETINOLBINDENDES PROTEIN * Material : Referenz : 2 ml Serum Serum: 30-60 mg/L Indikation: Empfindlicher Parameter zur Überprüfung der Syntheseleistung der Leber Das retinolbindende Protein ist im Plasma an das Thyroxinbindende Präalbumin gebunden. Dieser Komplex dient dem Vitamin A- Transport und verhindert die Exkretion von RBP in den Urin. ↓ Proteinurie, Leberinsuffizienz, Proteinmangelernährung RET- PROTOONKOGEN- ANALYSE * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: Mutationsanalyse Indikation: Familiäres medulläres C- Zell Schildrüsenkarzinom, MEN Typ 2A und 2B, Familienuntersuchung RETT- SYNDROM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse/Deletionsdiagnostik im MECP2- Gen bei Verd. auf Rett- Syndrom Methode: Amplifizierung der kodierenden Abschnitte des MECP2- Gens mit anschließender DANN- Sequenzanalyse der Amplifikationsprodukte bzw. Deletionsdiagnostik Indikation: Mädchen mit Verdacht auf Rett-Syndrom, männliche Säuglinge mit unklarer, schwerer Enzephalopathie, Mütter von betroffenen Kindern mit nachgewiesener Mutation RHESUS- ANTIKÖRPER Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut oder Vollblut Irreguläre Antikörper nicht nachweisbar 473 RHESUS- ANTIKÖRPER Methode: direkter Agglutinationstest s. auch Mutterschaftsvorsorge Indikation: Blutgruppenserologie, Schwangerschaftsvorsorge RHEUMAFAKTOR [LATEX- RF- TEST] Material : Referenz : 2 ml Serum, Li/ Na- Heparin- oder EDTA-Plasma ≤ 14 IU/ml s. auch Latex- RF- Test s. auch Waaler- Rose- Test s. AK gegen CCP Indikation: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Heterophile Gruppe von Autoantikörpern, die eine Bindungsfähigkeit an bestimmte Regionen des FcFragments im Immunglobulin G aufweisen. In den Labortests wird diese Eigenschaft sowohl im WaalerRose- Test (Erythrozytentest) als auch im Latex- Test ausgenutzt. Dem Test auf Basis beladener Erythrozyten wird eine höhere Spezifität, dem Latextest eine höhere Empfindlichkeit zugeschrieben. Wichtig ist zunächst im Screening- Test die routinemäßige Paralleltestung, um die größtmögliche Sicherheit zum Nachweis oder Ausschluss von Rheumafaktoren zu erhalten. Die Diagnose einer seronegativen rheumatoiden Arthritis kann erst gestellt werden, wenn nach längerer Beobachtungszeit beide Teste negative Resultate liefern. Die Rheumafaktoren besitzen keine Spezifität für die rheumatoide Arthritis. Die biologische Signifikanz und der prognostische Wert sind jedoch unbestritten. Seropositive Rheumatiker haben in der Regel eine weniger günstige Prognose. Ein erhöhter Titer zeigt oft einen schwereren Verlauf und ein generalisierteres Krankheitsbild unter Beteiligung verschiedener Organe an. Hohe Rheumafaktorentiter finden sich außerdem häufiger im Falle einer rheumatoiden Arthritis als bei anderen Gelenkerkrankungen. Die Seltenheit von Nierenschäden bei seropositiven Rheumatikern, im Gegensatz zu den seronegativen, spricht für einen protektiven Effekt der Rheumafaktoren. Ist eine seronegative Form diagnostiziert, so sind hier wiederholte Bestimmungen von Komplementfaktoren (C3, C4, C3-Proaktivator) vorzusehen, um frühzeitig eine Nierenschädigung zu entdecken. Die meisten Antirheumatika beeinflussen den Rheumafaktorentiter nicht. Demgegenüber bewirken sowohl Goldpräparate als auch Penicillamin und Azathioprin einen langsamen Titerabfall, so dass die Patienten nach längerer Behandlung seronegativ werden können. Durch Mitführen eines Rheumafaktoren- Referenzserums der WHO lassen sich die Ergebnisse in internationalen Einheiten (IU/ml) an Stelle von Titerstufen ausdrücken. Klinisch- diagnostische Beurteilung der Testung auf Rheumafaktoren: Erste Möglichkeit: Rheumatoide Arthritis und nachgewiesene Rheumafaktoren = seropositive rheumatoide Arthritis Zweite Möglichkeit: Klinisch gesicherte rheumatoide Arthritis, jedoch (noch) keine Rheumafaktoren nachweisbar. a) permanent seronegative RA in beiden Testsystemen (ca. 15-30 %) b) Rheumafaktoren noch nicht oder nicht mehr (Therapie?) nachweisbar c) Immundefizienz? (IgM quantitativ bestimmen) Dritte Möglichkeit: 474 Rheumafaktoren nachweisbar (in beiden Testsystemen?), jedoch kein Anhalt für RA a) genetische Prädisposition b) Vorliegen einer anderen Erkrankung mit gelegentlich nachweisbarem RF wie entzündliche Lebererkrankungen, Syphilis, bakterielle Karditis u.a. Infektionskrankheiten. c) ‚Falsch’ positiver Befund bei ca. 5-10 % Gesunder (Rate steigt mit dem Alter) RHEUMAFAKTOR, IgA- TYP * Material : Referenz : 2 ml Serum < 25 U/ml s. Rheumafaktor s. Rheumaserologie Indikation: Rheumatoide Arthritis IgA- RF werden insbesondere bei der rheumatoiden Arthritis gefunden und sollen besser mit der Progressivität der RA als IgM- oder IgG- RF korrelieren. RHEUMAFAKTOR, IgG- TYP * Material : 2 ml Serum Referenz : < 25 U/ml s. Rheumafaktor s. Rheumaserologie Indikation: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, rheumatoide Arthritis IgG- Rheumafaktoren werden oft bei der „seronegativen rheumatoiden Arthritis“ und extraartikulären Manifestationen beobachtet. RHEUMAFAKTOR, IgM- TYP * Material : 2 ml Serum Referenz : < 25 U/ml s. Rheumafaktor s. Rheumaserologie Indikation: Rheumatoide Arthritis, chronisch entzündliche Gelenkerkrankungen IgM- Rheumafaktoren werden oft bei chronischen Infektionen und reaktiven Gelenkaffektionen gefunden. RHEUMASEROLOGIE s. Waaler- Rose- Test s. C- reaktives Protein s. AK gegen CCP s. Antistreptolysin s. Anti- DNase B s. Antistaphylolysin s. HLA- B 27 s. Komplement- Komponenten s. C3, C4, C3-Proaktivator u.a. s. Gelenkpunktat 475 RHEUMASEROLOGIE s. ANA s. ENA Rheumatologische Laborparameter und Krankheitsgruppen nach pathogenetischen Faktoren: Hinweis auf Parameter Krankheitsdisponierende Faktoren Histokompatibilitäts- Antigene HLA B- 27 HLA- B- 13 HLA- B- 17 Krankheitsauslösende Faktoren Antikörper gegen bakterielle Erreger Streptokokken - Staphylokokken – Yersinia Krankheitsunterhaltende Faktoren Autoantikörper gegen (RF, ANA) Komplement Art der Erkrankung Ankylosierende Spondylitis M. Reiter Juvenile rheumatische Arthritis Arthritis psoriatica Rheumatisches Fieber para- und postinfektiöse Arthritiden, mikrobiell bedingte Arthritiden/Spondylitiden Rheumatisches Fieber, SLE, Sklerodermie, Sharp- Syndrom Serodiagnostische Parameter der akut entzündlichen Phase: Anstieg des C- reaktiven Proteins, Anstieg von saurem α- 1- Glykoprotein (Orosomucoid), Beschleunigung der Blutsenkungsreaktion, Absinken des Serumeisens, Verminderung des Transferrins, Anstieg des Serumkupfers, Zunahme des Coeruloplasmins Zeitliche Folge des Auftretens bzw. Anstiegs der Proteine: Parameter saures α- 1- Glykoprotein, CRP Haptoglobin, α- 1- Antitrypsin C3, C4, IgM IgG, IgA Beginn 6-8 Std 12-24 Std 2-3 Tage 3 Tage Maximum 48-72 Std. 72-96 Std. RHINOVIREN- AK * s. Enteroviren- AK Indikation: Rhinoviren sind die Hauptursache von meist milde verlaufenden Erkältungen. Mehr als 115 Serotypen bekannt. Die Gattung der Rhinoviren gehört wie die Gattung der Enteroviren zur Familie der Picornaviridae. Der Rhinoviren- AK- Nachweis wird in der Routinediagnostik kaum eingesetzt. RI-AK [AK gegen Ri] Material : Referenz : 2 ml Serum negativ Methode: IFT Indikation: Diese Antikörper sind mit paraneoplastischen cerebellaren und Hirnstamm- Enzephalopathien assoziiert, die durch Opsoclonus und andere Augenmotilitätsstörungen charakterisiert sind. Die häufigsten Tumoren, bei denen Anti- Ri beobachtet werden, sind das Mamma- Ca, das kleinzellige Lungen- Ca und das Blasen- Ca. 476 RIBOFLAVIN * s. Vitamin B2 RIBOSOMALES P- PROTEIN-AK * [AK gegen RIB] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Indikation: Verdacht auf neuropsychiatrischen Lupus erythematodes RICKETTSIEN- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 2 ml Serum negativ s. Fleckfieber s. Q- Fieber RIFABUTIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus RINGELRÖTELN * s. Parvovirus B19 RISPERIDON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Metabolit: 9-Hydroxyrisperidon Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.) Ristocetin- induzierte PLÄTTCHENAGGREGATION * Material : Referenz : 10 ml Citrat- Blut > 0,6 mg/L 477 Indikation: Unklare Thrombozytopenie. Dieser Test erfasst Patienten mit v. Willebrand- Syndrom Typ 2B und platelet type vWS, bei denen es schon bei Konzentrationen von hinzugefügtem Ristocetin von unter 0.5 mg/L zur Thrombozytenaggregation kommt. Ristocetin- COFAKTOR * Material : Referenz : 3 ml Citrat- Blut 50-150 % s. Faktor VIII- Ristoc. - Cofaktor RITONAVIR * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus ROCHALIMAEA HENSELAE- AK * [Bartonella henselae] Material : Referenz : 1 ml Serum Biopsie- oder Abszessmaterial s. Befund Methode: IFT, PCR Indikation: Verdacht auf Katzenkratzkrankheit RÖTELN- HAH * Material : Referenz : 1 ml Serum < 1: 8 Immunschutz ab Werten von ≥1: 32 anzunehmen. Methode: HAH Bei akuten Röteln wird ein vierfacher Titeranstieg innerhalb der ersten zwei Krankheitswochen erwartet. Im Zweifelsfalle (in der Schwangerschaft!) erfolgt die Abklärung über die Röteln- IgM- Bestimmung. Immunität wird angenommen bei einem HAH- Titer von > 1: 16. Da bei der Bestimmung mit einem Fehler von ± einer Titerstufe gerechnet werden muss, werden Titer von < 1:8, 1:8 oder 1:16 mit einer anderen Methode kontrolliert, um zu prüfen, ob eine Immunität vorliegt. RÖTELN- IgG- AK- AVIDITÄT Material : 478 Referenz : RÖTELN- IgG- AK- AVIDITÄT 1 ml Serum, EDTA- Blut, Vollblut s. Befund Methode: Aviditätstest Indikation: Test zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes RÖTELN- IgG- UND IgM- ANTIKÖRPER Material : Referenz : 1 ml Serum IgG IgM Immunität IU/ml ────────────────────────────────── <4 negativ nein 4 -15 negativ zweifelhaft >15 negativ ja Methode: CLIA bei sehr hohen IgG- Werten muss über Kontrolluntersuchungen eine Reinfektion ausgeschlossen werden. Indikation: Verdacht auf akute Röteln- Infektion, Nachweis einer Immunität Röteln- IgG- Ak treten fast gleichzeitig mit IgM- AK etwa 3-5 Tage nach Beginn des Exanthems auf. Röteln- IgG- AK treten etwa 4-8 Wochen nach Impfung auf. RÖTELN- VIRUS- PCR * Material : Referenz : 1 ml Liquor, 2-5 ml Fruchtwasser, 0,5 ml fetales EDTA- Blut, 5-10 ml Urin, Abstrich in 1 ml NaCl s. Befund Indikation: Verd. auf Rötelninfekton in der Gravidität und bei Verd. auf konnatale Infektion. ROTA- VIRUS- ANTIGEN Material : Referenz : bohnengroßes Stück Stuhl Methode: EIA negativ Indikation: Akute Gastroenteritis im Säuglings- und Kleinkindesalter 479 S S- 100 - Protein * Material : Referenz : 2 ml Serum, Liquor Serum: s. MIA Liquor: < 0,2 µg/L Männer 3,3 µg/L Frauen 2,5 µg/L Indikation: Verlaufs- und Prognosemarker beim malignen Melanom Das S- 100 - Protein zeigt eine gute Korrelation bezüglich Metastasierung und Therapieverlaufs bei fortgeschrittenen malignen Melanomen. SÄURERESISTENZ- TEST DER ERYTHROZYTEN * [HAM- TEST] Material : Referenz : 10 ml EDTA- Blut HAM- TEST s. Befund 10 ml Heparin- Blut FACS- Analyse (Durchflusszytometrie) Methode: Photometrie, FACS- Analyse Indikation: Verdacht auf paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, DD hämolytischer Anämien und bei aplastischer Anämie, Coombs- Test- negative intravaskulär hämolytische Anämie, Kombination von Panzytopenie und Hämolyse, wiederholte Thrombosen oder Kopf-, Abdominal- und Kreuzschmerzen in Verbindung mit Hämolyse, aplastische Anämien. Die PNH ist durch einen erworbenen Membrandefekt gekennzeichnet, der auch auf Leukozyten und Thrombozyten vorhanden ist und durchflusszytometrisch zuverlässiger als mit dem Ham Test erfasst werden kann. SALICYLAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SALICYLATE * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: 480 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SALMONELLEN- KULTUR [TYPHUS, PARATYPHUS, ENTERITIS- SALMONELLEN] Material : Blutkultur, Urin zur Kultur, Stuhlprobe auf Salmonellen. Bei Gastroenteritis ist nur die Stuhluntersuchung von Bedeutung. s. Stuhl, bakteriologisch SALMONELLEN- WIDAL * [TYPHUS] Material : Referenz : 3 ml Serum < 1: 100 Indikation: Verd. auf Salmonellose, Arthritis, Sepsis, Enteritis Schema der Befundmitteilung für das O- Antigen: Signifikante Agglutinationstiter, d.h. Titer über 1:100, zeigen in der Regel eine frische Infektion an. Niedrigere Titer werden auch oft bei gesunden Personen gefunden. Bei der Interpretation der Befunde hilft ein einziges positives Ergebnis weniger als der Nachweis ansteigender oder abfallender Agglutinationstiter. T.A.B.- geimpfte Personen können hohe Antikörpertiter aufweisen, die später u.U. durch unspezifische Fieberzustände wie durch eine echte Salmonellose (anamnestische Reaktionen) stimuliert werden. Bei chronisch aktiven Lebererkrankungen wurden ebenfalls hohe Agglutinintiter beobachtet. H- Antigene können nach der klinischen Ausheilung monate- bis jahrelang persistieren, während O- Agglutinine meist nach wenigen Wochen wieder abfallen. Der O- Agglutinintiter ist deshalb zur Diagnostik der akuten Salmonellen- Infektion aussagekräftiger als der H- Agglutinintiter. Salmonelle (1) Antigen Titer S. paratyphi A Widal O/H- Ag <1:100 S. paratyphi B Widal O/H- Ag <1:100 S. paratyphi C Widal O/H- Ag <1:100 S. typhi Widal O/H- Ag <1:100 S. typhimurium Widal O/H- Ag <1:100 S. enteritidis Widal O/H- Ag <1:100 (1) Die angeführten Salmonellen stehen hier nur stellvertretend mit ihren Antigenen für alle Salmonellen, die über die gleichen Antigene verfügen. SANDFLIEGENFIEBER- AK [Pappataci- Fieber) * Material : Referenz : 2 ml Serum IgG: negativ 481 SANDFLIEGENFIEBER- AK [Pappataci- Fieber) * IgM: negativ Indikation: Hohes Fieber, Arthralgien, Kopfschmerzen, aseptische Meningitis, Konjunktivitis Die Übertragung erfolgt durch Stiche von Sandfliegen. Erregerreservoir sind Nutztiere und Mäuse. Das Virus kommt vom Mittelmeer bis Südostasien und im tropischen Amerika vor. Wir unterscheiden 6 Viren des Genus Phleboviren (u.a. den Serotyp Toscana, wobei Serotyp Sizilian und Naples miterfasst werden). SANDFLIEGENFIEBER- Viren- Mosaik 1 * Material : Referenz : 2 ml Serum IgG: negativ IgM: negativ Methode: IFT Indikation: Hohes Fieber, Arthralgien, Kopfschmerzen, aseptische Meningitis, Konjunktivitis Die Übertragung erfolgt durch Stiche von Sandfliegen. Erregerreservoir sind Nutztiere und Mäuse. Das Virus kommt vom Mittelmeer bis Südostasien und im tropischen Amerika vor. Der Biochip erfasst den Serotyp Toscana, Serotyp Sizilian, Serotyp Naples und Serotyp Cyprus. SAQUINAVIR * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SARCOSIN * Material : Referenz : 2 ml Serum Serum: 10 ml v. 24-h- Urin (über Eisessig gesammelt.) Bitte Gesamtmenge angeben. bis 0.2 mg/dl mg/dl x 112 = µmol/L Urin: bis 4 Jahre über 4 Jahre Erwachsene bis 15 mg/0.1 g Creatinin bis 30 mg/d bis 12 mg/d mg/d x 11.2 = µmol/d Indikation: Verdacht auf Sarcosinämie Klinik: wahrscheinlich ohne klinische Symptome ↑ Sarcosinämie, Folsäuremangel schwerer 482 SCCA- TUMORMARKER [PLATTENEPITHEL- KARZINOM- ASSOZIIERTES ANTIGEN] * Material : Referenz : 2 ml Serum bis 1.5 ng/ml Kontaminationen mit Speichel oder Hautspuren führen zu falsch positiven Ergebnissen. Methode: RIA biologische HWZ: 1 Tag Stabilität: bis zu 1 Woche bei 4°C Indikation: Therapie- und Verlaufskontrolle bei Plattenepithelkarzinomen von Cervix, Oesophagus, Lunge und im HNO- und Analbereich. ↑ Plattenepithelkarzinom der Cervix uteri, Plattenepithelkarzinom der Lunge und des HNO- Bereiches, Oesophagus- Ca, Analkarzinom, Vulva- Ca, Vaginal- Ca, Mamma- Ca, Niereninsuffizienz, hepatobiliäre Erkrankungen, Psoriasis, Ekzeme SCHILDDRÜSEN- ANTIKÖRPER Material : Referenz : 1 ml Serum s. Übersicht Antikörper und bei den Antikörpern selbst SCHIMMELPILZE s. Pilze s. RAST: Allergenspezifisches IgG SCHISTOSOMA (ADULT)- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum EIA: < 1:200 s. Bilharziose IFT: < 1:10 Methode: EIA, IFT Indikation: Verd. auf Bilharziose (hämorrhagische Zystitis, blutige Stühle, Hepatosplenomegalie) nach Aufenthalt in Afrika, Zypern, Asien SCHISTOSOMA (Cerkarien)- AK * Material : Referenz : 1 ml Serum EIA: < 1:200 s. Bilharziose IFT: < 1:10 Methode: EIA, IFT Indikation: Verd. auf Bilharziose (hämorrhagische Zystitis, blutige Stühle, Hepatosplenomegalie) nach Aufenthalt in Afrika, Zypern, Asien 483 SCHWANGERSCHAFTSTEST Material : Referenz : 1 ml Morgenurin < 25 IU/L In der Regel ist HCG ab dem 7.Tag nach Konzeption im Urin nachweisbar. Der Test zeigt eine Sensitivität von 99 % bei einer Spezifität von 100 %. Die Untersuchung von 260 Urinproben ergab folgendes Ergebnis: hCG (IU) positiv negativ <5 0 150 5 - <25 0 5 ≥ 25 104 1 ↑ Schwangerschaft, Blasenmole, Chorionepitheliom SCL- 70-AK * [AK gegen SCL 70, DNA- TOPOISOMERASE I] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: EIA negativ ähnlich: AK gegen extradierbare nukleäre Antigene AK gegen Zellkerne Indikation: Progressive systemische Sklerose, CREST- Syndrom, idiopathisches Raynaud- Phänomen Gleichzeitig sollten bei Patienten mit Progressiver systemischer Sklerose oder CREST- Syndrom auch AK gegen Zentromere bestimmt werden, da diese Patienten entweder AK gegen Scl- 70 oder Zentromere aufweisen können. SDS- GELELEKTROPHORESE [URINEIWEISSELEKTROPHORESE, PROTEINURIEDIAGNOSTIK] * Material : Referenz : 20 ml vom 2. Morgenurin s. Befund s. Albumin i. Urin s. β2- Mikroglobulin i. Urin s. α1- Mikroglobulin i. Urin s. α2- Makroglobulin i. Urin s. IgG i. Urin s. Gesamteiweiß i. Urin s. NAG im Urin Indikation: Differenzierung von Proteinurien Proteinurieform Eiweiß- Ausscheidung (g/24 h) Markerproteine Selektive glomerul. Proteinurie 0,03 – 0,3 Albumin, Transferrin 484 Proteinurieform Eiweiß- Ausscheidung (g/24 h) Markerproteine Nicht selektive glom. Proteinurie 1,5 - 20 Albumin, IgG Tubuläre Proteinurie 0,15 – 1,5 α1- Mikroglobulin, β2Mikroglobulin, Cystatin C, β- NAG Mischproteinurie 0,15 - 20 Albumin, α1- Mikroglobulin, GP Praerenale Proteinurie 0,1 - 20 GP erhöht bei normalem Albumin Postrenale Proteinurie Variabel Α2- Makroglobulin, Apolipoprotein AI SECOBARBITAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SEKRETORISCHES IgA * s. Immunglobuline IgA, sekretorisch SELEN * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut EDTA- Blut: 2 ml Serum 10 ml v. 24-h- Urin Serum: Methode: AAS s. Befund < 1 Jahr 16 – 48 µg/L < 6 Jahre 23 – 114 µg/L < 14 Jahre 36 – 112 µg/L < 18 Jahre 44 – 98 µg/L > 18 Jahre 50 – 120 µg/L Urin: s. Befund I Indikation: Verdacht auf Selenmangel (Muskelschwäche, Kardiomyopathie), chronische Niereninsuffizienz, parenterale Ernährung und Selenintoxikation. Bei chronischer Intoxikation werden Reizungen der Luftwege, gastrointestinale Beschwerden, Knoblauchgeruch des Atems und Schweißes und zentralnervöse Symptome gefunden. Beim Selenmangel treten klinische Symptome (Muskelschwäche der Beine, Kardiomyopathie) bei Serumkonzentrationen < 10 µg/L auf 485 ↑ nutritive Überversorgung, gewerbliche Intoxikationen ↓ Muskeldystrophie, Erkrankung kardiovaskuläre, Leberzirrhose, Mukoviszidose, Keshan- Krankheit, Kashin- Beck- Krankheit, nutritiver Selenmangel, chronische Niereninsuffizienz SEOUL- VIRUS- AK * s. Hanta- Virus- Gruppe SEPSISDIAGNOSTIK [MOLEKULARGENETISCH] * Material : Referenz : 2 x 3 ml EDTA-Blut für die molekulargenetische Untersuchung. Darüber hinaus Blutentnahme für Blutkultur (s. dort). Wichtig: sorgfältige Hautdesinfektion vor Blutentnahme. Probe im Labor telefonisch ankündigen. Möglichst schneller Transport ins Labor. Lagerung bei 28°C s. Befund Entnahme vor Heparingabe, weil Heparin die PCR hemmt. Methode: PCR Indikation: Detektion und Identifikation nosokomialer Infektionen. Mit diesem Test lassen sich 25 Erregerspezies (~ 90 % aller Sepsisfälle) unabhängig von eingeleiteter Antibiotikatherapie schnell und sicher erfassen. Die Detektionsrate ist mindestens doppelt so hoch wie in der Blutkultur: Gramnegative Keime Escherichia coli Klebsiella (pneumoniae/oxytoca) Serratia marcescens Enterobacter (cloacae/aerogenes) Proteus mirabilis Pseudomonas aeruginosa Acinetobacter baumannii Stenotrophomonas maltophilia 1 S. epidermidis, S. haemolyticus Grampositive Keime Staphylococcus aureus CoNS (koagulasenegative Staphylococci)1 Streptococcus pneumoniae Streptococcus spp.2 Enterococcus faecium Enterococcus faecalis 2 S. pyogenes, S. agalactiae, S. mitis SEPTIN9-Bluttest * Material : Referenz : 2x CPDA- Röhrchen je Patient (Spezialgefäß) s. Befund Probeneinsendung muss mind. 1 Tag vorher im Labor angekündigt werden. Einsendung nur taggleich und nur von Montag – Mittwoch möglich! Bitte in roter/ CITO-Tüte schicken! SERIN * Material : 486 Referenz : Pilze Candida alicans Candida tropicalis Candida parapsilosis Candida krusei Candida glabrata Aspergillus fumigatus SERIN * 1 ml Nüchternserum 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Serum (mg/dl): Neugeborene 1-3 Monate 9 Mo- 2 Jahre 3-10 Jahre 6-18 Jahre Erwachsene 0.99-2.55 1.20±0.20 0.35-1.34 0.83-1.18 0.75-1.90 0.68-2.03 mg/dl x 95.2 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 2500 Säuglinge bis 2000 Kleinkinder bis 1500 Schulkinder bis 1000 Erwachsene bis 800 ↑ Serum: glycinurische Protein- Intoleranz Urin: Hartnup- Erkrankung SEROTONIN * Material : Referenz : 2 ml Serum Serum: Urin: 10 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt. Bitte Gesamtmenge angeben. 40 – 200 µg/L < 200 µg/d µg x 5,68 = nmol/L Methode: HPLC s. 5-Hydroxyindolessigsäure Indikation: Verdacht auf Karzinoid Basisuntersuchung ist die 5-HIES- Bestimmung im Urin. Bei fortbestehendem Verdacht und niedrigen 5HIES- Werten sollte die Serotonin- Bestimmung im Serum angeschlossen werden. 3 Tage vor der Sammelperiode serotoninhaltige Nahrungsmittel absetzen: Bananen, Tomaten, Johannisbeeren, Pflaumen, Mirabellen, Stachelbeeren, Melonen, Nüsse, Kiwis, Avocados, Ananas und Auberginen. Kaffee und Tee sind in geringen Mengen erlaubt. Bei einzelnen Patienten mit idiopathischer Steatorrhoe wurde eine abnorm hohe 5-HIES- Ausscheidung beobachtet. 5-HIES- Ausscheidungen > 25 mg/d sind für ein Karzinoid- Syndrom bei Einhaltung der Standardbedingungen fast beweisend. Metastasierende Karzinoide zeigen oft Werte >350 mg/d. Die 5HIES- Ausscheidung kann intermittierend erfolgen, so dass wiederholte Bestimmungen notwendig sein können. Bei fortbestehendem Verdacht und wiederholten grenzwertigen Ergebnissen empfiehlt sich die Serotonin- und/oder 5- Hydroxytryptophanbestimmung im Serum. Es stehen inzwischen aber auch sehr empfindliche radiologische Methoden zur Verfügung. ↑ Karzinoid, Magen- Darm- Karzinom, Bronchial- Karzinom, Sprue, Rauchen, Schlafentzug ↓ Mastozytose, PKU, Depression, Hartnup- Syndrom, Darm- Resektion 487 SEROTONIN- METABOLIT * s. 5- Hydroxyindolessigsäure SERTRALIN * Material : Referenz : 2ml Serum 20 – 250 µg/L Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SEXUALHORMONBINDENDES GLOBULIN * [SHBG] Material : Referenz : 2 ml Serum Kinder: Methode: CLIA Erwachsene: 40 – 90 nmol/L Frauen 18 – 114 nmol/L Männer 13 – 71 nmol/L Indikation: Verdacht auf Störung des Gleichgewichtes von freiem und proteingebundenem (biologisch unwirksamen) Testosteron und Östradiol . Da die Messung des freien Testosterons eine hohe Fehlerbreite aufweist, empfiehlt sich die Messung des SHBG und die Berechnung des freien Testosterons nach der Formel: % freies Testosteron = 6 – 2,38 log10 [SHBG] ↑ Hyperthyreose, Östrogene, Anorexia nervosa, Gravidität, Leberzirrhose, Antikonvulsiva ↓ Syndrom der polyzystischen Ovarien, Hypothyreose, Testosteron- Exzess, Hirsutismus, Fettsucht, Akromegalie SHIGELLENKULTUR Material : Frische Stuhlproben (5 ml) an drei verschiedenen Tagen. Keine Harnbeimengungen. Transport innerhalb von 4 Stunden ins Labor. s. Stuhl, bakteriologisch SIALINSÄURE * Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund Methode: HPLC s. Cysteinyldopa s. S 100- Protein Indikation: Melanom 488 SICHELZELLANÄMIE * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR , Nachweis der HbS- Mutation Indikation: chronisch hämolytische Anämie, abdominelle Koliken, Knochen- und Gelenkschmerzen, Niereninfarkte, Fibrosierung und Verkalkung der Milz, Ulcus cruris, Neurologische Störungen. Im BB Anisocytose, Targetzellen, Nachweis von Sichelzellen, Polychromasie, Normoblasten bei erniedrigten Erythrozytenwerten. Charakteristische Hb Elektrophorese (HbS > 90 %) SILBER * Material : Referenz : 2 ml Serum 10 ml Urin Methode: ICP/MS s. Befund SILICIUM * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund 5 ml Urin Methode: AAS SIROLIMUS * s. Rapamycin SKELETTMUSKULATUR-AK * [SKMA, SKELETTMUSKULATUR - AK] Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: IFT < 1:40 s. Autoantikörper Indikation: Myasthenia gravis, Thymom, Polymyositis, muskuläre Dystrophien Diese AK zeigen unterschiedliche Fluoreszenzmuster, bei der Myasthenia gravis häufig vom sarkolemmalen Typ. Bei der Myasthenia gravis mit Thymom sind sie häufig schon vor den AcetylcholinRezeptor- Ak nachweisbar. Bei der Polymyositis werden Anti- Myosin- Ak zu etwa 90 % beobachtet. ↑ Thymom, Myasthenia gravis, Polymyositis SLA (AK gegen LÖSLICHES LEBER- ANTIGEN) Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: EIA < 20 RE/ml Hepatitis- Antikörper SLA (= soluble liver antigen) Indikation: Autoimmune Hepatitis (Typ 3) 489 Da der prädiktive Wert für die Autoimmunhepatitis fast 100 % beträgt, ist ein positiver Befund bei Vorliegen der entsprechenden klinischen Symptome für eine Autoimmunhepatitis bzw. primär- biliäre Zirrhose mit sekundärer Autoimmunhepatitis (Overlap- Syndrom) beweisend. Da ihre Prävalenz bei der Autoimmunhepatitis nur etwa 10 % beträgt, schließt ein negativer Befund eine Autoimmunhepatitis oder primär- biliäre Leberzirrhose nicht aus. SM-AK * [AK gegen SM] Material : Referenz : 1 ml Serum negativ ähnlich: Methode: EIA, BLOT AK gegen extradierbare nukleäre Antigene AK gegen Zellkerne Indikation: SLE, Überlappungssyndrom Sm- Ak sind hochspezifische Marker für einen SLE. Sie haben aber nur eine diagnostische Sensitivität von 15-35 %. SOMATOMEDIN C* [IGF- I] Material : Referenz : 2 ml Serum Serum oder Plasma kann für 24 Std. bei 2-8°C gelagert werden. Längeres Lagern erfordert Einfrieren. Stark hämolytische oder lipämische Proben sollten nicht verwendet werden Methode: CLIA Frauen Männer 2 Mon – 5 J 33,5 - 171,8 27,4 - 113,5 6-8J 79,8 - 244 54,9 - 206,4 9 – 11 J 87,4 - 399,3 85,2 - 248,8 12 – 15 J 188,4 - 509,9 115,4 - 498,2 16 – 20 J 267,5 - 470,8 247,3 - 481,7 21 – 24 J 149,1 - 332,3 187,9 - 400 25 – 39 J 170,8 - 246,7 96,4 - 227,8 40 – 54 J 92,7 - 244,6 88,3 - 209,9 > 55 J 54 - 204,4 54,6 - 185,7 Indikation: Verdacht auf hypophysären Großwuchs, Akromegalie und Abklärung des Minderwuchses Veränderungen der Somatomedin C- Spiegel sind für die Diagnostik des hypophysären Minderwuchses (niedrige Somatomedin C- Spiegel) und bei der Akromegaliediagnostik (erhöhte Somatomedin C- Spiegel) von Bedeutung, wenngleich einige Kinder mit GH- Mangel normale IGF- 1-Spiegel zeigen können und auch bei normal kleinwüchsigen Kindern erniedrigte IGF- 1-Spiegel vorkommen. Die Somatomedin CBestimmung erweist sich als wertvolle Ergänzung der Wachstumshormondiagnostik, weil die tagesrhythmischen Schwankungen fehlen. ↑ Akromegalie, hypophysärer Großwuchs bei Kindern (Gigantismus) ↓ Minderwuchs hypophysär, Hypothyreose, GH- Rezeptormangel (Laron- S.), Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz, Malabsorption, Diabetes mellitus SOMATOTROPES HORMON [STH; hGH; GH, WACHSTUMSHORMON] * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum. Männer 490 0,8 ng/ml SOMATOTROPES HORMON [STH; hGH; GH, WACHSTUMSHORMON] * Patient muss vor Blutentnahme mindestens 30 Minuten vollständige Ruhe eingehalten haben. s. GHRH- Test Frauen 8,0 ng/ml Methode: Indikation: Hypothalamisch- hypophysärer Minderwuchs, hypothalamisch- hypophysärer Großwuchs, Akromegalie Bei Verdacht auf Unterfunktion von Hypothalamus/Hypophyse ist die einmalige Bestimmung von Wachstumshormon unter basalen Bedingungen nicht aussagekräftig. Deshalb wird eine Prüfung in Funktionstests unter physiologischer oder pharmakologischer Stimulation durchgeführt. Bei Verdacht auf Überfunktion kann bei hospitalisierten Patienten aus Basalwerten (morgendliche Blutentnahme nach Bettruhe und vor dem Frühstück) eine diagnostische Information gewonnen werden. Ein ambulant durchführbarer Funktionstest ist die körperliche Belastung (Verfahrensweise der Insulin- und Argininbelastung können im Labor erfragt werden): Körperliche Belastung zur Stimulation von Wachstumshormon Prinzip: Zur Energiebereitstellung wird bei körperlicher Anstrengung Wachstumshormon ausgeschüttet. Testdurchführung: Blutentnahme für Basalwert am nüchternen Patienten, Arbeitsleistung am Fahrrad- Ergometer, durch Treppensteigen oder andere kräftige Anstrengung für 10 Minuten, 20 Minuten Ruhe, dann erneut Blutentnahme zur STH- Bestimmung. Besonderheiten: Bei Kindern mit konstitutioneller Entwicklungsverzögerung findet man oft ungenügende Wachstumshormon- Anstiege. In unklaren Fällen muss ein definitiver Test (Insulin, Arginin) angeschlossen werden. Eine diagnostische Aussage ist in 70-90 % der Fälle möglich. ↑ Akromegalie, Gigantismus, Hypoglykämie ↓ Hypophyseninsuffizienz, Hypophysektomie SOTALOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SPEICHELAMYLASE * s. Amylase, Isoenzyme SPHÄROZYTOSE, HEREDITÄRE [EMA- Test ] * Material : Referenz : Probenmenge EMA-Test: 0,5 ml EDTA-Blut EMA-Test: größer 400 MFI 491 SPHÄROZYTOSE, HEREDITÄRE [EMA- Test ] * s. a. osmotische Resistenz Methode: Durchflusszytometrie (EMA) Indikation: Verdacht auf hereditäre Sphärozytose. Bei der angeborenen Kugelzellanämie kommt es infolge verschiedener Defekte der für die Erythrozytenmembranproteine kodierenden Gene (Ankyrin, Bande 3 und Spektrin) zur Destabilisierung der Membranstruktur und Ausbildung von Kugelzellen. Labordiagnostisch finden sich die typischen Hämolysezeichen (hämolytische Anämie mit Retikulozytose, Hyperbilirubinämie, erhöhte LDH und vermindertes Haptoglobin), im Blutbild vermindertes MCV bei erhöhtem MCHC, hyperchrome Mikrosphärozyten, weiterhin eine verminderte osmotische Erythrozytenresistenz. Beim durchflusszytometrischen EMA- Test wird die Bindung des Fluoreszenzfarbstoffes Eosin-5Maleimid (EMA) an das Protein-3 bzw. Bande-3-Protein der Erythrozytenmembran gemessen, wobei sich eine um ca. 25-30 % verminderte Fluoreszenzintensität im Vergleich zu normalen Erythrozyten handelt.. SPIRONOLACTON * Material : Referenz : 2 ml Serum 50 - 200 µg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effektes, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SPORENPÄCKCHEN s. Sterilitätsprüfung SPUTUM s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial SS- A-AK * [RO, AK gegen SS- A] Material : 1 ml Serum Methode: EIA, BLOT Referenz : negativ ähnlich: AK gegen Zellkerne AK gegen extradierbare nukleäre Antigene Indikation: Sjögren- Syndrom(bis 95 %), SLE(bis 40 %), isolierte Keratokonjunktivitis sicca, isolierte Xerostomie, subakut cutaner LE, Überlappungssyndrom (bis 60 %), rheumatoide Arthritis. Wichtiger Parameter für die Schwangerschaftsüberwachung von SLE- Patientinnen. SS- A bindet sich an neonatale Herzzellen und kann zum kongenitalen AV- Block führen. SS- A ist in etwa 60 % der Fälle mit kutanem LE/Sjögren- Überlappungssyndrom positiv. Es besteht eine Assoziation mit HLA- DR3 oder DRW6. Das SS- A- Antigen besteht aus zwei Proteinen mit den Molekulargewichten von 52 kDa und 60 kDa. Die AK- Spezifität gegen die einzelnen Proteine kann nur im Blot untersucht werden, wobei etwa 10 % der im ENA SS- A- 60 kDa- positiven Seren im Blot nicht reagieren. 492 SS- B-AK * [LA, AK gegen SS- B] Material : 1 ml Serum Methode: EIA Referenz : negativ ähnlich: AK gegen Zellkerne AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene Indikation: Anti- SS- B tritt beim Sjögren- Syndrom (60-70 %), SLE (50 %) und monoklonalen Gammopathien (15 %) auf. STAVUDIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus STEARINSÄURE * Material : Referenz : 5 ml Serum s. Fettsäuren STEINANALYSE * [HARNSTEIN, GALLENSTEIN] Material : Referenz : Harnstein Gallenstein s. Harnsteinanalyse s. Befund STERILITÄTSPRÜFUNG Material : Referenz : Bitte Sporenpäckchen im Labor anfordern und nach Sterilisation zurückschicken. Sterilitätsprüfung für: Heißluft- Sterilisatoren, Dampfautoklaven, Gas- Sterilisatoren steril STH * s. Somatotropes Hormon STREPTOCOCCUS B- ANTIGEN Material : Referenz : 1 ml Liquor negativ Können Liquorproben nicht sofort untersucht werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C aufbewahrt werden. Blutkulturen können bei Bakterienwachstum getestet werden. 493 Indikation: bakterielle Meningitis, Sepsis Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Streptokokken der Gruppe B hervorgerufenen Meningitis bzw. Sepsis STRONGYLOIDES STERCORALIS (Zwergfadenwurm) Material : Referenz : Nachweis von Wurmeiern bzw. Larven in Stuhlproben. 3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen negativ Der Nachweis von Eiern gelingt selten, besser ist der Nachweis von Larven im Stuhl. Methode: Mikroskopie s. Nematoden- AK Indikation: Verdacht auf Zwergfadenwurmbefall STRYCHNIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus STUHL AUF WURMEIER Material: Referenz : Stuhl: 5 g 3 Proben in 1-3 tägigem Abstand s. einzelne Parasiten STUHLDIAGNOSTIK Material : Referenz : Stuhl siehe unten und weitere * s. Hämoglobin und Hämoglobin/Haptoglobin- Komplex s. Calprotectin (Marker für die Entzündung der Darmschleimhaut. Erhöht bei Kolon- Ca, Divertikeln und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Abgrenzung von Reizdarm zu M. Crohn möglich. Bei negativem Hb- Nachweis und negativem Calprotectin Kolonkarzinom bzw. CED unwahrscheinlich). s. Alpha- 1- Antitrypsin (dient dem Nachweis enteraler Eiweißverluste). s. sekretorisches IgA 494 STUHLDIAGNOSTIK s. hsCRP (erhöht bei bakteriellen Darmerkrankungen) s. Anti- Transglutaminase, antiGliadin- sIgA Diagnostik seltenerer Erreger gastrointestinaler Infektionen: Erreger Mittl. Nachweisfrequenz Campylobacter 4-9 %, eher spezies zunehmend Yersinia enterocolitica 1-3 % Clostridium difficile 2-4 % Verotoxin2-9 % bildende E.coli (VTEC, EHEC, SLTEC) atypische Mycobakterien (MAI- Komplex) Rotaviren 10 % Adenoviren CMV, HSV Giardia lamblia seltener 1-4 % Entamoeba 1-4 % histolytica Cryptosporidien 1-3 % species Microsporidien Cyclospora sp Anamnest. Hinweise Risikofakt. Frischgeflügel Rohmilch ländl.Bereich Reiseanamnese Guillain- Barré- S. „Appendizitis“ Erythema nodosum Arthritis Rohmilch, Wasser, Kontakt m.Erkr. PMC/AAC Antibiotika Operation Zytostatika Hospitalisierung HUS, TTP Hackfleisch Rohmilch Bevorzugtes Alter Nachweis bei Risikogr. Klinische Symptome 5-15 bis 25 % Fieber blutigwässrige Diarrhoe bis 10 % rezidivierende abdominelle Beschwerden „Appendizitis“ > 50 20-40 % meist wässrigblutige Diarrhoe Kleinkinder bis 90 % häufig wässrigblutige Diarrhoe, fieberarm HIV- Infektion Immunsuppression bis 25 % Diarrhoe hospitalisiert 0-4 Kontakt mit Erkrankten hospitalisiert Kontakt mit Erkrankten Immunsuppression HIV- Infektion Reiseanamnese Homosexuelle bis 50 % Erbrechen wässrige Diarrhoe Reiseanamnese Homosexuelle Rohmilch Tierkontakt Wasser Reiseanamnese 10-30 % HIV- Infektion, IgAMangel- S. HIV- Infektion Reiseanamnese Wasser? Kleinkinder Erbrechen wässrige Diarrhoe 10-40 % Colitis Proktitis bis 12 % wässrige,rezidiv. Diarrhoe (>3 Wochen) rezidiv.Diarrhoe Colitis Immunkompetente: selbstlimitierende wässrige Diarrhoe bis 3 % 5-30 % 5-18 % Immundefiziente: Diarrhoe (3-9l/d) wässrige Diarrhoe wässrige Diarrhoe > 10 Tage 495 Erreger Blastocystis hominis Mittl. Nachweisfrequenz 5-10 % Strongyloides stercoralis Anamnest. Hinweise Risikofakt. Reiseanamnese HIV- Infektion, aber auch Gesunde Reiseanamnese Lateinamerika HIV- Infektion Bevorzugtes Alter Nachweis bei Risikogr. Klinische Symptome 10-40 % wässrige Diarrhoe Flatulenz 0-5 % wässrig- blutige Diarrhoe HUS = hämolytisch- urämisches Syndrom, PMC = Pseudomembranöse Colitis AAS = Antibiotika- assoziierte Colitis Bei akuter Diarrhoe und Fieber auch immer an Malaria denken! Ausnutzung: Indikation: Maldigestion (unzureichende Verdauung der Nahrung; z. B. bei Pankreatitis) oder Malabsorption (Störung der Nahrungsresorption z. B. bei Enteritiden, parasitärem Befall, Morbus Crohn) Eine Störung der Ausnutzung der mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe bezeichnet man als Malassimilation. Zu den Symptomen zählen u.a. Gewichtsabnahme, voluminöse Stühle, Fettstühle, Gärungsstühle und Blähungen, Mineralstoff-, Eiweiß- und Vitaminmangelsymptome. Den ersten Hinweis auf die Ursache einer möglichen Malassimilation kann die mikroskopische Untersuchung auf Ausnutzung (#) liefern. STYROL * s. Mandelsäure und Phenylglyoxylsäure im Urin SULFADIAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SULFAT * Material : Referenz : 5 ml v. 24-h- Urin ohne Zusätze s. Befund SULFORIDAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC 496 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus SULPIRID * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Erhöhung des Prolaktinspiegels SULTIAM * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 1,0 – 10,0 mg/L toxisch ab: > 12 mg/L Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Sultiam erhöht den Phenytoin-Spiegel. SUPEROXID- DISMUTASE * Material : Referenz : 4 ml EDTA- Blut 800-1000 U/g Hb Methode: Photometrie Indikation: Verdacht auf oxidativen Stress SUPPRESSORZELLEN * s. Lymphozyten- Differenzierung SYNOVIALFLÜSSIGKEIT s. Gelenkflüssigkeit 497 T T- LYMPHOZYTENFehler! Textmarke nicht definiert. * s. LymphozytenDifferenzierung T- UPTAKE- TEST [TBI] und FREIER THYROXIN- INDEX Material : Referenz : 1 ml Serum TBI: normal: 0.78-1.36 < 0.78 Hyperthyreose oder erniedrigte TBG- Konzentration > 1.36 Hypothyreose oder erhöhte TBG- Konzentration FT4I : 4.2 - 12.9 µg/dl Indikation: Abschätzung des freien Thyroxingehaltes Berechnung des FT4 - Index: = T4 : TBI (normal: 4.2-12.9 µg/dl). Erhöhte Werte werden bei Hyperthyreose und erniedrigte bei Hypothyreose gefunden. TBI: ↑ Hypothyreose, erhöhte TBG- Konzentration, Östrogensubstitution, Schwangerschaft ↓ Hyperthyreose, TBG- Mangel FT4I: ↑ Hyperthyreose ↓ Hypothyreose T3 – GESAMT [TRIJODTHYRONIN *] * Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma s. Befund Blutentnahme unter Levothyroxintherapie 24 Std. nach letzter Tabletteneinnahme. Methode: CLIA s. Anhang: Schilddrüse Indikation: Verdacht auf Hyperthyreose, Diagnostik eines Hyperthyreose- Rezidivs, T3 - Hyperthyreose und - Thyreotoxicose, Low T3- Syndrom, Hyperthyreosis factitia, Therapiekontrolle der Hypothyreose (wenn bei der Hypothyreose unter Steigerung der Levothyroxin- Dosis der TSH- Wert an die Nachweisgrenze abfällt, sollte der T3- Wert im Referenzbereich bleiben), Prognose bei Therapie des M. Basedow, da ein prätherapeutisch hoher T3- Wert mit hoher Rückfallrate verbunden ist und die T3Erhöhung oft ein Frühhinweis auf ein Rezidiv ist. Eine häufige Ursache einer T3- gesamt (TT3)- Erhöhung ist die Einnahme von oralen Kontrazeptiva. Bei der Behandlung einer Hypothyreose mit Thyroxin sollte der T3- Wert im Referenzbereich bleiben, auch wenn der TSH- Wert bei Dosissteigerung an die Nachweisgrenze abfällt. ↑ Hyperthyreose, T3- Hyperthyreose, Jodmangel, Ovulationshemmer, Schwangerschaft (3. Trimenon) ↓ Hypothyreose, Hypalbuminämie, Anorexie, schwere Allgemeinerkrankungen 498 T4- GESAMT [THYROXIN] * Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma s. Befund Blutentnahme unter Levothyroxintherapie 24 Std. nach letzter Tabletteneinnahme. Stabilität: 24-48 h bei Raumtemperatur Methode: CLIA s. Anhang: Schilddrüse Indikation: Beurteilung der Über - bzw. Unterfunktion der Schilddrüse bei pathologischen TSH- Werten, Verlaufskontrolle unter thyreosuppressiver oder thyreostatischer Therapie , Verdacht auf sekundären Hyperthyreoidismus, Verdacht auf gestörte TSH- Sekretion Unter thyreostatischer Therapie einer Hyperthyreose sprechen T4- Werte im oberen Referenzbereich für eine ausreichende Erhaltungsdosis. Thyroxin- Substitution einer Hypothyreose führt bei Normalisierung der TSH- Werte auch zu T4- Spiegeln im Referenzbereich. Eine häufige Ursache einer T4- gesamt (TT4)- Erhöhung ist die Einnahme von oralen Kontrazeptiva. ↑ Hyperthyreose, Schwangerschaft, TBG- Erhöhung, Hepatitis, Porphyrie akute intermittierende, JodGabe, ↓ Hypothyreose, Hypoproteinämie, TBG- Mangel, Nephrose, extremer Jodmangel TACROLIMUS * [Prograf ®, Advagraf ®, FK 506] Material : Referenz : 2 ml EDTA-Blut s. Befund Methode: HPLC Indikation: Immunsuppressivum TAENIA SAGINATA [Rinderbandwurm] Material : Referenz : 2 ml Serum * Taenien AK- EIA 3 Stuhlproben im Abstand von 2-3 Tagen. Artbestimmung der Proglottiden und Einachweis Methode: Mikroskopie, IFT, EIA Taenien AK- IFT <1:10 Proglottidennachweis negativ negativ Indikation: Vorkommen weltweit. Man rechnet mit mehr als 40 Millionen T. saginata- Trägern. Die bei der Fleischbeschau festgestellte Befallsrate bei Schlachttieren liegt in der BRD bei 1-1.5 %. Der direkte Nachweis der Eier im Stuhl ist selten möglich. Meistens werden gelbliche, bandnudelartige 10-20x4-8 mm große eihaltige Proglottiden mit den Fäzes ausgeschieden. Sie treten im Gegensatz zu T. solium fast immer einzeln auf. Gelegentlich werden sie auch in der Wäsche gefunden, da die Proglottiden aufgrund ihrer Eigenbeweglichkeit unbemerkt aus dem Anus des Patienten auswandern können. Im Quetschpräparat der Proglottide kann die Uterusstruktur der reifen Proglottide mit 10-30 von einem Medianstamm abgehenden Seitenästen erkannt werden. 499 TAENIA SOLIUM [Schweinebandwurm] Material : Referenz : 2 ml Serum * Taenien AK- EIA 3 Stuhlproben im Abstand von 2-3 Tagen Taenien AK- IFT <1:10 Proglottidennachweis negativ Methode: Mikroskopie, IFT, EIA negativ Indikation: Vorkommen weltweit. In West- und Zentraleuropa wurde die Infektion durch Fleischbeschau, Hygienemaßnahmen und Tierhaltung weitgehend eliminiert. In der BRD wurden bei der Fleischbeschau nur noch bei 0.0002-0.0015 % der geschlachteten Tiere Finnen gefunden. Der Befall des Darmes mit dem adulten Wurm ist eine folgenlose Erkrankung. Wichtiger ist die Zysticerkose, bei der der Mensch mit Metacestoden von T. solium befallen ist. Die Zysticerkose ist eine chronische, oft tödlich verlaufende Erkrankung. Zu ihr kommt es durch orale Aufnahme von Bandwurmeiern, wobei Autoinfektionen möglich sind. Auch Retroinfektionen sind möglich, wenn Proglottiden retroperistaltisch in den Magen gelangen. Die Taeniasis wird durch den Nachweis der oft mit dem Stuhl zu mehreren Gliedern zusammenhängend abgehenden 7x20 mm großen Proglottiden erbracht. Die Glieder haben einen kurzen Uterusstamm mit 812 Seitenästen. Serologische Methoden sind zur Diagnose eines Befalls mit Cysticercus cellulosae von Bedeutung. Auch ein Hydatidenantigen von Echinococcus granulosus kann bei Vorliegen von C. cellulosae- AK zu einem positiven Ergebnis führen. TANGIER ERKRANKUNG * [HYPOALPHALIPOPROTEINÄMIE] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Anforderung: Mutationsanalyse ABCA1- Gen bei Verdacht auf Tangier Erkrankung Methode: Amplifizierung aller 49 Exons des ABCA1- Gens inclusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender Sequenzanalyse Indikation: Verd .auf und DD Tangier Erkrankung, (Hypoalphalipoproteinämie, Lipidablagerung in Organen, hyperplastische, orangefarbene Tonsillen, Splenomegalie, Neuropathien) TAUBENZÜCHTERLUNGE * s. RAST TAU-PROTEIN * Material : Referenz : 1ml Liquor s. Befund Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden! s.a. Phospho-Tau s.a. ß-Amyloid s.a. ß42/ ß40 –Amyloid und s. ABETA-Quotient Methode: ELISA Indikation: neurodegenerative Erkrankung mit Demenzsyndrom, M. Alzheimer, Creutzfeldt-JakobSyndrom 500 Bewertung: 300-500 ng/L: neurodegenerative Erkrankung mit Demenzsyndrom inclusive Zuständen nach cerebralen Insulten 450-700 ng/L: milde Verlaufsformen der Alzheimer Erkrankung auch ohne Demenz > 700 ng/L: progrediente Verlaufsformen der Alzheimer Erkrankung mit frühen Demenzstadien 750 bis > 1000 ng/L: schwere Verlaufsformen der Alzheimer Erkrankung und Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Syndrom ↑ neurodegenerative Erkrankung mit Demenzsyndrom, M. Alzheimer, Creutzfeldt-Jakob-Syndrom TAURIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (mg/dl): Frühgeborene 2.55±0.94 Neugeborene 0.93-2.70 1-3 Monate 0.31±0.18 2-6 Monate 0.58-1.08 9 Mo- 2 Jahre 0.24-1.14 3-10 Jahre 0.71-1.44 2-17 Jahre 0.08-2.01 Erwachsene 0.34-2.10 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. mg/dl x 80 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 3500 Säuglinge bis 2000 Kleinkinder bis 1500 Schulkinder bis 1000 Erwachsene bis 1300 mg/d x 8 = µmol/d ↑Serum: Sulfitoxidase- Mangel, Sepsis ↓Serum: manisch depressive Gemütskrankheit ↑Urin: Sulfitoxidase- Mangel, perniziöse Anämie, Folsäuremangel, Hyper- β- Alaninämie TB s. TUBERKULOSE TBC- ELISPOT * Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (enthält Lithium- Heparin) negativ Das Material sollte nach Abnahme bis zum Eintreffen im Labor nicht länger als 24 h unterwegs sein. Der Probentransport erfolgt bei Raumtemperatur. Bitte das Blut nur Montag bis Mittwoch abnehmen, da diese Spezialuntersuchung nicht täglich durchgeführt werden kann. 501 TBC- ELISPOT * Methode: enzyme- linked immunospot technique Indikation: Umgebungsuntersuchung bei nachgewiesenen Fällen mit offener TB, Nachweis einer latenten TB- Infektion vor einer immunsuppressiven Therapie, Screening von Risikogruppen, wie z.B. immunsupprimierte Personen, HIV Patienten, Personen aus Risikogebieten, Screening von Mitarbeitern im Gesundheitswesen auf latente TB- Infektion Patienten mit klinischem Verdacht auf eine TBCErkrankung, die ein negatives Ergebnis im Tuberkulin- Test haben, Screening von Mitarbeitern im Gesundheitswesen auf latente TB- Infektion. Ausschluss einer Tuberkulose Falsch negative Ergebnisse können auftreten, wenn die Probe keine lebenden oder stimulierbaren TLymphozyten enthält (z. B. Lagerung im Kühlschrank, unsachgemäßen Transports, schwere Lymphopenie und Immunsuppression. Bei einem nicht interpretierbaren Test sollte zunächst eine Testwiederholung erfolgen. Ist das Testergebnis erneut nicht interpretierbar, ist ein Immundefekt in Betracht zu ziehen, so dass das Vorliegen einer MTB-Infektion auf diese Weise nicht beurteilt werden kann. ELISPOT misst die Reaktion von T-Zellen, die nach einem wiederholten Kontakt mit Mykobakterien Interferon- gamma freisetzen. Der Test reagiert spezifisch auf zwei Antigene (ESAT-6 und CFP-10), die von M. tuberculosis, nicht aber vom Bacillus Calmette Guerin (BCG) und „nicht tuberkulösen" Mykobakterien (NTM) freigesetzt werden. Bei Erwachsenen mit kulturbestätigten aktiven Tuberkulosen zeigte der ELISPOT eine Sensitivität von 96100 % bei einer Spezifität von 92 %. TELOPEPTIDE * s. NTx TEMAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund aktiver Metabolit: Oxazepam Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.) TESTOSTERON Material : 1 ml Serum. Diurnaler Rhythmus, Blutentnahme daher am Morgen. Mischserum aus drei Entnahmen in 20-minütigem Abstand. Bei Frauen Entnahme am 3.- 7. Zyklustag. 502 Referenz : in µg/L Nabelschnurbl. Frühgeborene Neugeborene 1-5 Monate männlich weiblich 0.13-0.55 0.37-1.98 0.75-4.00 0.01-1.77 0.05-0.45 0.05-0.22 0.20-0.64 0.01-0.05 TESTOSTERON Methode: CLIA 6-11 Monate 1-5 Jahre 6-9 Jahre Tanner Stad. 1 Tanner Stad. 2 Tanner Stad. 3 Tanner Stad. 4 Tanner Stad. 5 Männer Frauen Gravidität Postmenopause 0.02-0.07 0.02-0.25 0.03-0.30 0.02-0.23 0.05-0.70 0.15-2.80 1.50-5.45 2.65-8.0 2.41-8.27 < 0.76 bis 2.80 0.08-0.35 0.02-0.05 0.02-0.10 0.02-0.20 0.02-0.10 0.05-0.30 0.10-0.30 0.15-0.40 0.10-0.40 µg/L x 3.47 = nmol/L Frauen: Bei Erkrankungen, die zur Virilisierung führen, werden Werte > 1.5 µg/L gefunden. Leichte Erhöhungen werden beim idiopathischen Hirsutismus und Polycystischen Ovar- Syndrom gesehen. Indikation: Verdacht auf inkretorische Hodenfunktionsstörung (evtl. Testosteron/Östradiol- Quotienten bestimmen, normal 0.2-0.3, und HCG - Stimulation der Testes). Differenzierung zwischen primärem und sekundärem Hypogonadismus (gleichzeitig LH und FSH mitbestimmen). Virilisierung der Frau (gleichzeitig DHEA- S und Androstendion mitbestimmen, Testosteronwerte > 1.50 µg/L (Frauen) Testosteronproduzierenden Tumor ausschließen). ↑ NNR-, Hoden-, Ovarialtumoren, Pubertas praecox, Hirsutismus, Stein- Leventhal- Syndrom, AGS ↓ Hypogonadismus, Klinefelter- Syndrom, Leberzirrhose, Pseudohermaphroditismus masculinus, TESTOSTERON, FREIES * Material : Referenz : 1 ml Serum Blutentnahme zwischen 7 und 10 Uhr morgens Serum: in ng/L Männer: 14 - 15 Jahre: < 18 Jahre: < 22 Jahre: < 39 Jahre: < 59 Jahre: > 59 Jahre: Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern) Frauen: 20 - 39 Jahre: < 60 Jahre: < 80 Jahre: 4.2 - 19.0 4.8 - 26.0 5.9 - 29.0 8.8 - 27.0 7.2 - 23.0 5.6 - 19.0 < 2.6 < 2.0 < 1.6 Speichel: s. Befund Indikation: Wie bei Gesamt- Testosteron, wenn Hinweise auf pathologischen SHBG- Spiegel vorliegen. Erhöhtes SHBG: Hyperthyreose, Leberzirrhose, Antikonvulsiva, orale Kontrazeptiva. Erniedrigtes SHBG: Hypothyreose, Akromegalie, Hirsutismus, Adipositas , Hyperinsulinämie 503 TESTOSTERON/SHBG- QUOTIENT s. Androgen-Index, freier TETANUS- Antitoxin- Nachweis * Material : Referenz : 1 ml Serum <0.2 IU/ml Grundimmunisierung 0.2-0.5 IU/ml Auffrischimpfung 0.6-1.0 IU/ml Kontrolle in 3 Jahren 1.1-5.0 IU/ml Kontrolle in 5-10 Jahren >5.0 IU/ml Kontrolle in 10 Jahren Methode : EIA Indikation: Überprüfung des Impfschutzes gegen Tetanus . Nicht geeignet zum Nachweis einer Infektion. Bei Symptomen kultureller Nachweis TETRACHLORETHYLEN * („PER“) Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung TETRACHLORKOHLENSTOFF * [Tetrachlormethan] Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung 2,3,4,6-TETRACHLORPHENOL * Material : Referenz : 20 ml Morgenurin s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung TETRACOSANSÄURE * s. Fettsäuren TETRAHYDROCANNABINOL s. THC TETRAZEPAM * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 504 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TG-AK [THYREOGLOBULIN-AK, AK gegen Thyreoglobulin] Material : Referenz : 1 ml Serum Erwachsene: < 60 IU/ml Methode: CLIA Indikation: Verdacht auf autoimmune SD- Erkrankung bei negativen TPO- AK und zur Feststellung einer gestörten Wiederfindung bei der Thyreoglobulin- Bestimmung. TG- AK finden sich bei etwa 60-70 % der Patienten mit Hashimoto- Thyreoiditis und 20-40 % der Patienten mit M. Basedow. THALASSÄMIE * Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut s. Befund Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Methode: Deletionsanalyse mit PCR und Sequenzanalyse des α1- und α2- Gens (αThalassämie) bzw. HBB- Gens (β- Thalassämie) Indikation: hypochrome, mikrozytäre Anämie. In der Hämoglobinelektrophorese erhöhte HbA2- und HbFWerte. THALLIUM * Material : Referenz : 4 ml EDTA- Blut 20 ml Urin s. Befund Blutentnahmegefäße dürfen keine polystyrolhaltigen Kügelchen enthalten. Indikation: Verdacht auf akute oder chronische Thalliumvergiftung Zu Thalliumvergiftungen kommt es überwiegend durch orale Aufnahme von Fraßgiften für Ratten und Tauben. Im gewerblichen Bereich spielt Thallium eine untergeordnete Rolle (Verhüttungs- und Zementindustrie, Schwefelsäure- und Glasherstellung, Kosmetika). Akute Intoxikationen mit mehr als 1015 mg/kg Körpergewicht sind tödlich. Kritisches Organ ist das ZNS. In den ersten drei Tagen stehen Übelkeitsgefühl, Erbrechen, Obstipation, vom 4. Tag an Neuralgien(untere Extremität), Verwirrtheit, Schläfrigkeit, hysterisches Verhalten und Sehstörungen im Vordergrund. Am Ende der 2. Woche kommt es zu degenerativen Veränderungen des Rückenmarkes bis hin zu Paralysen und Haarverlust (an den Augenbrauen nur der laterale Anteil). THC (Tetrahydrocannabinol) Material : Referenz : 20 ml Urin negativ 505 THC (Tetrahydrocannabinol) cutoff: 25 µg/L Methode: CEDIA Bestätigungsmethode: GC/MS * Nachweiszeit: 24 – 36h bei einmaligem Rauchen bis zu 3 Monate bei dauerhaftem Konsum (Passivrauchen in der Regel nicht nachweisbar) Indikation: Drogenscreening Die aus der Hanfpflanze gewonnenen Drogen Haschisch und Marihuana enthalten über 60 Cannabinoide, von denen Δ9 –Tetrahydrocannabinol (THC) die psychoaktivste Verbindung ist. THC wird relativ schnell durch Leberenzyme in mehr als 24 Metaboliten umgewandelt, von denen innerhalb von ca. 72 Stunden etwa 70 % im Stuhl und Urin ausgeschieden werden. Der wichtigste Metabolit ist 11-nor- Δ9 –Tetrahydro cannabinol- 9- Carbonsäure (THC-COOH), gegen das auch die Antikörper des Testes gerichtet sind. Die Konzentration der THC- Metaboliten im Urin ist von der Häufigkeit und dem Zeitpunkt der letzten Einnahme, der Freigabegeschwindigkeit aus dem Fettgewebe und der Urinverdünnung abhängig. THEOBROMIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus THEOPHYLLIN Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 10-20 mg/L Frühgeborene: 6-11 mg/L toxisch ab: > 20 mg/L Methode: CEDIA komatös-letal: > 50 mg/L Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el Früh- und Neugeborene 20-40 h, Kinder 2.3-4.5 h , Erwachsene 4.3-10 h Theophyllin- Serumspiegel können durch Allopurinol, Metoprolol, Propranolol, und orale Kontrazeptiva erhöht und durch Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Isoniacid, Furosemid, Nortriptylin und Rifampicin erniedrigt werden THERMOACTINOMYCES VULGARIS * s. RAST 506 THERMOPHILE ACTINOMYCETEN * s. RAST THERMOPOLYSPORA POLYSPORA * s. RAST THIAMAZOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbildkontrollen Kontrolle der Leberwerte und Bestimmung der Schilddrüsenparameter. THIAMIN * s. Vitamin B1 THIOPENTAL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus THIOPURIN- S- METHYL- TRANSFERASE- DEFIZIENZ [TPMT] * Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Befund Methode: PCR und Sequenzierung der Exons 310 Indikation: Gabe von 6-Mercaptopurin oder 6- Thioguanin führt bei Patienten mit TPMT- Defizienz zu schwerer hämatopoetischer Toxizität. THIORIDAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 507 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.). THREONIN * Material : Referenz : 1 ml Nüchternserum Serum (mg/dl): Frühgeborene Neugeborene 1-3 Monate 2-6 Monate 3-10 Jahre 6-18 Jahre Erwachsene 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. 2.56±0.71 1.36-3.99 1.71±0.48 2.27-4.33 0.50-1.13 0.88-2.40 0.94-2.30 mg/dl x 84 = µmol/L Urin (µmol/g Creatinin): Neugeborene bis 1500 Säuglinge bis 1200 Kleinkinder bis 1000 Schulkinder bis 700 Erwachsene bis 570 ↑ Hartnup- Krankheit THROMBIN- ANTITHROMBIN III- KOMPLEX * Material : Referenz : 3 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand gefroren. Spezialversandgefäße im Labor anfordern. s. Prothrombinfragment 1 + 2 1.0 - 4.1 µg/L Das Auftreten dieser Komplexe spricht für eine Hyperkoagulopathie. Durch diese Veränderung des hämostatischen Gleichgewichtes kann eine überschießende Fibrinbildung oder Plättchenaggregation ausgelöst werden, wodurch das Risiko für thromboembolische Komplikationen erhöht wird. ↑ Lungenembolie, tiefe Venenthrombose, Malignome, Gravidität, HELLP- Syndrom, thrombophile Diathese infolge Protein C/S- Mangels, Faktor V- Leiden Defekt, Lupus Antikoagulans oder AT- Mangels THROMBINZEIT [PTZ] Material : Referenz : 3 ml Citratblut bis 21 sec s. Gerinnungsstatus Indikation: Überwachung einer fibrinolytischen Therapie, einer Heparintherapie, Erkennung von Hypo- und Dysfibrinogenämien (s. Fibrinogen- Aktivität), Suchtest bei Fibrinpolymerisationsstörungen und Thrombininhibitoren ↑ Verbrauchskoagulopathie, Hyperfibrinolyse, Hypofibrinogenämie, Afibrinogenämie, Hyperpyrexie maligne, Heparintherapie, fibrinolytische Therapie, Antikörper gegen Thrombin 508 THROMBOPLASTINZEIT s. Quick THROMBOSE- MARKER s. PTT, PTZ, Fibrinogen s. APC- Resistenz s. Antithrombin III s. Faktor XII s. Cardiolipin- AK s. Phospatidylserin- AK s. Protein C s. Protein S s. PAI s. Plasminogen s. α- 2- Antiplasmin s. Thrombozyten s. Anhang: Häufige Ursachen einer thrombophilen Diathese THROMBOZYTEN Material : Referenz : 3 ml EDTA- Blut, Citrat-Blut s. Blutbild Bei Verdacht auf Pseudothrombozytopenie zur korrekten Thrombozytenbestimmung bitte die SMonovette ThromboExact anfordern (oder aus Citrat). EDTA kann gelegentlich durch Thrombozyten- Aggregation zu falsch niedrigen Werten führen. Es empfiehlt sich dann eine Kontrolle im ThromboExact- oder Citrat-Röhrchen. Indikation: Unklare Blutungen, Ausschluss einer Blutungsneigung, Kontrolle bei Bestrahlungen und unter zytostatischer Therapie, Verdacht auf Knochenmarkserkrankungen (Myelophthise, Myeloproliferation) ↑ Splenektomie, Polycythämia vera, Myelose megakaryozytäre, Leukämie chronisch myeloische, Rheumatoide Arthritis, Rheumatisches Fieber akutes, Wegenersche Granulomatose, M. Crohn, Leberzirrhose, M. Boeck, Osteomyelitis, Hämorrhagie, Anämie hämolytische, Karzinom, Colitis ulcerosa, M. Hodgkin, Osteomyelosklerose, Hyperostose infantile, Belastung körperliche ↓ Leukämie, Myelofibrose, Reye- Syndrom, Osteomyelosklerose, Thrombozytopenie amegakaryozytäre m. Radiusaplasie, Thrombozytopenie geschlechtsgebundene, Thrombozytopenie autosomal- dominante, Thrombozytopenie autosomal- rezessive, Thrombozytopenie familiäre bei Thrombopoetinmangel, Wiskott- Aldrich- Syndrom, Fanconi- Anämie, May- Hegglin- Anomalie, Infektion, Medikamente, M. Gaucher, Vitamin B12- Mangel, Folsäure- Mangel, Hämoglobinurie paroxysmale nächtliche, Thrombozytopenie zyklische, Thrombozytopenie akute idiopathische, Thrombozytopenie chronisch idiopathische (M. Werlhof), Immunthrombozytopenie, Hypersplenismus, Hypothermie, Verbrauchskoagulopathie, Sepsis, Blutung, Kasabach- Merrit- Syndrom, Thrombozytopenie heparininduzierte 509 THROMBOZYTENAGGREGATION Material : Referenz : 10 ml Citrat- Blut. Das Blut muss am Abnahmetag verarbeitet werden und sollte nicht gekühlt transportiert werden. Normal Indikation: angeborene Thrombozytopathie (M. Glanzmann, Bernhard- Soulier- Syndrom), Blutungsneigung, Überprüfung der ASS- Wirksamkeit, Beurteilung der primären Hämostase bei Thrombozytopenie (> 50/nl) oder Thrombozytose (> 500/nl), vermehrte Aggregationsbereitschaft der Thrombozyten (arterieller Gefäßverschluss), erworbene Thrombozytopathie durch Medikamente oder Antikörper gegen Thrombozytenmembranrezeptoren, Differenzierung von- Willebrand- Syndrom Typ 2A oder 2B THROMBOZYTEN-AK * [AK gegen THROMBOZYTEN] Material : Referenz : 2 ml Serum zum Nachweis freier AK , 15 ml EDTA- Blut zum Nachweis Thrombozytengebundener AK. Bei Thrombozytenwerten unter 50.000 /µl ist der Nachweis gebundener Thrombozyten- AK nicht sicher möglich negativ Indikation: Abklärung Autoimmunthrombozytopenie, akute und chron. Thrombozytopenie, Thrombozytenfunktionsstörung durch Thrombozytenantikörper, posttransfusionelle Purpura, fehlender oder nur kurzfristiger Thrombozytenanstieg nach Thrombozytenkonzentratgabe Patienten mit ITP oder Evans- Syndrom weisen zu 90 % Thrombozyten- Antikörper auf. Bei der akuten idiopathischen thrombozytopenischen Purpura im Kindesalter wurden bisher nur ausnahmsweise AK beobachtet. Wegen ihrer Plazentagängigkeit können Neugeborene von Müttern mit ITP eine passagere Thrombozytopenie bieten. THROMBOZYTENFUNKTION Material : Referenz : Die Untersuchung der Thrombozytenfunktion ist Speziallaboratorien vorbehalten. Patienten bitte in einer Gerinnungsambulanz vorstellen. Indikation: Thrombozytopathie, von Willebrand Syndrom THYMIDINKINASE * Material : Referenz : 1 ml Serum < 7,5 U/L Indikation: Verlaufs- und Therapiekontrolle bei Neoplasien mit hoher Proliferationsrate, insbesondere hämatologischen Neoplasien ↑ Neoplasien, Leukämie, M. Hodgkin, CMV- , EBV- Infektion THYREOGLOBULIN [TG] * Material : Referenz : 1 ml Serum < 70 µg/L 510 Indikation: Die Thyreoglobulinbestimmung dient der Diagnose und Verlaufskontrolle bei differenzierten Schilddrüsen- Karzinomen nach totaler Strumektomie. Destruierende Thyreoiditis, Thyreotoxicosis factitia (erhöhte T3 und T4- Werte bei niedrigem oder nicht messbarem TG) Bei Metastasen- bzw. rezidivfreien Patienten nach vollständiger Ablation der Schilddrüse durch Operation oder Radiojod liegen die TG- Spiegel, wenn das TSH vollständig supprimiert ist, unterhalb von 2 ng TG/ml, meistens sogar unterhalb von 1 ng TG/ml. Patienten mit Fernmetastasen bzw. Rezidiven zeigen hingegen in über 90 % TG- Spiegel oberhalb dieser Grenzen. Der Bereich zwischen 1 und 2 ng/ml stellt eine Grauzone dar. Da jede TG- Bestimmung durch TG- Autoantikörper oder unspezifische Störfaktoren verfälscht werden kann, wird jedes Patientenserum in einem parallelen Wiederfindungsversuch auf solche Einflüsse hin untersucht. ↑ Schilddrüsen- Karzinom, Knotenstruma, destruktive Thyreoiditis de Quervain, M. Basedow, Hyperthyreose ↓ Thyreoidektomie, Autoantikörper, Athyreose, Hyperthyreosis factitia THYREOGLOBULIN-AK THYREOTROPIN s.TG- AK s.TSH, THYROXIN, FREIES s. fT4 THYROXINBINDENDES GLOBULIN * [TBG] Material : Referenz : 1 ml Serum s. Befund s. Anhang: Schilddrüse Indikation: familiäre Dysproteinämie, Abklärung von T3- und T4- Werten, die nicht zur TSH- Konzentration passen, Diskrepanzen zwischen T4 und FT4. Ansonsten sollte das FT4 bestimmt werden. Näheres: s. unter FT4 Gesamt- T4/TBG - Quotient 4.3 ± 1.2 Euthyreose 1.1 ± 0.9 Hypothyreose 11.2 ± 3.6 Hyperthyreose TIAGABIN * Material : Referenz : 2ml Serum Methode: HPLC s. Befund Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el 5-8 h , 2-4h bei Komedikation mit enzyminduzierenden Antikonvulsiva Enzyminduzierende Antikonvulsiva wie Phenobarbital, Carbamazepin und Phenytoin erniedrigen die Tiagabin- Konzentration 511 TIAPRID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TIAPROFENSÄURE * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TICLOPIDIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TILIDIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: GC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus 512 TIMOLOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen. TIOTIXEN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TNF- α [TUMOR NECROSIS FACTOR] * Material : Referenz : 2 ml Serum < 20 ng/L Proben innerhalb von 30 Minuten nach Abnahme zentrifugieren und gekühlt ins Labor transportieren. Indikation: Transplantatabstoßung, Schock, Virusinfektionen TOCAINID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TOCOPHEROL * s. Vitamin E 513 TOLBUTAMID * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Die folgenden Medikamente können das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen: Sulfonamide, Propranolol, Salicylate, Clofibrat, Phenylbutazon, Probenecid, Dicumarol, Chloramphenicol, MAOHemmer und Alkohol. TOLLWUT- AK * [Rhabdoviridae] Material : Referenz : 2 ml Serum Methode: Neutralisationstest < 1:50 NT Schutzgrenzwert: s. Befund Indikation: Überprüfung des Impfschutzes. AK sind im Serum und Liquor ab 8. - 10. Krankheitstag nachweisbar Übertragung durch das im Speichel enthaltene Virus bei Bissverletzung, aerogene Infektion bei Aufenthalt in Fledermaushöhlen möglich. Virusnachweis nach Tötung tollwutverdächtiger Tiere im Veterinäruntersuchungsamt erforderlich. Aktive- passive Immunisierung innerhalb von 4 Tagen nach Infektion. Inkubationszeit: Wochen bis mehrere Monate in Abhängigkeit von Infektionsdosis und Lage der Bissstelle. (Bei Infektionsverdacht Kontaktaufnahme mit dem Konsiliarlaboratorium für Tollwut ,Universitätsklinikum Essen, Tel. 02017233561 oder 3550) TOLPERISON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TOLUOL IM BLUT * Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) < 5 µg/L Metabolit im Urin: s. Hippursäure BAT-Wert: 1000 µg/L Indikation: arbeitsmedizinische Fragestellung ↑ Toluolexposition, Lösungsmittelexposition 514 TOPIRAMAT * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: LCMS Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: T½el 20-30 h , 10-15h bei Komedikation mit enzyminduzierenden Antikonvulsiva, Topiramat kann den Phenytoin- Spiegel deutlich anheben, während Phenytoin und Carbamazepin den TopiramatSpiegel absenken. TOXOCARA CANIS- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 1 ml Serum negativ Methode : EIA Indikation: Eosinophilie, Chorioretinitis, Augeninfektionen, Bauchschmerzen, Asthma, Hepatopathie, Anorexie, Hautveränderungen (creeping eruption). Toxocariasis kommt weltweit vor. Häufig sind Hunde und Katzen mit dem Spulwurm infiziert. Bei Aufnahme embryonierter Eier des Spulwurmes durch den Menschen kommt es zur Wanderung der ausgeschlüpften Larven durch verschiedene Organe, ohne dass die Würmer geschlechtsreif werden. Um die Parasiten selbst entstehen eosinophile Granulome. Betroffen sind überwiegend Kinder. Der direkte Parasiten- Nachweis ist selten möglich, daher sind serologische Methoden vorzuziehen. TOXOPLASMA- ANTIKÖRPER Material : Referenz : 2 ml Serum 0.5 ml fetales EDTA- Blut * IgA: negativ (Zusatztest bei Verd. auf akute, reaktivierte oder pränatale Toxoplasmose) 2 ml Liquor * IgM: negativ 2-5 ml Fruchtwasser * IgG: < 3 IU/ml Avidität: Index: Methode: CLIA, ELFA, PCR Niedrig < 0.2 Grenzwertig 0.2-0.3 Hoch > 0.3 PCR: negativ Indikation: Toxoplasmose, Screening in der Schwangerschaft, Verd. auf pränatale oder angeborene Toxoplasmose, Verdacht auf ZNS- Beteiligung Befundinterpretation: IgG negativ IgM negativ IgG- Avidität Beurteilung Keine Immunität 515 IgG positiv niedrig hoch hoch niedrig IgM negativ niedrig niedrig hoch hoch IgG- Avidität hoch niedrig niedrig Beurteilung Immunität Abklingende Infektion Abklingende Infektion Aktive Infektion Akute Infektion Therapie: bis zum Ende der 15. SSW: Spiramycin Rovamycine 500: 3 x 2 Filmtabl. täglich oder Selectomycin : 4 x 3 Kapseln täglich ab der 16. SSW: Pyrimethamin + Sulfonamid + Folinsäure 1. Tag: 50 mg Pyrimethamin ( 2 Tabl. Daraprim) 2-4 g Sulfadiazin auf 4 Dosen verteilt 10 mg Folinsäure 2-21. Tag: 25 mg Pyrimethamin täglich + 2-4 g Sulfadiazin auf 4 Dosen verteilt + 10 mg Folinsäure Antikörper- negative Schwangere sollten alle 8-12 Wochen kontrolliert werden. Ein IgM- Nachweis lässt nicht unbedingt auf eine frische Infektion rückschließen, da das IgM über Jahre persistieren kann. In diesen Fällen ist eine weitere zeitliche Abgrenzung über die Bestimmung der Toxoplasma- IgG- Avidität anzustreben. IgA- Antikörper verschwinden zwischen 14 bis etwa 200 Tagen nach der Infektion, können aber in Einzelfällen noch länger persistieren. Bei Verdacht auf konnatale Toxoplasmose nach der Geburt serologische Untersuchungen bei Mutter und Kind (Nabelschnurblut). Kontrolluntersuchungen beim Säugling in der 6. und 12. Lebenswoche. Nachweis von IgM- AK im kindlichen Blut sprechen für eine konnatale Toxoplasmose. Allerdings laufen etwa 30 % aller pränatalen Infektionen ohne IgM- Erhöhung beim Kind ab. Pränatal gilt die gelungene Anzucht des Parasiten, dessen Nachweis im IFT oder in der PCR als beweisend. Ein negatives Ergebnis schließt eine Toxoplasmose allerdings nicht aus. TPA *[TISSUE- POLYPEPTIDE- ANTIGEN] Material : Referenz : 2 ml Serum bis 95 U/L Methode: CLIA Indikation: Verlaufs- und Therapiekontrolle bereits diagnostizierter Malignome. TPA sollte in Kombination mit anderen - für die einzelnen Tumorarten spezifischeren - Tumormarkern eingesetzt werden. TPA bei Malignompatienten: Karzinom Mamma Lunge Magen Kolon/Rectum Pankreas Blase Cervix (Uterus) Prostata Sarkom 516 Anzahl der Seren gesamt 94 68 31 60 15 24 28 17 23 davon positiv % 67 85 23 49 12 18 22 9 16 71 80 74 82 80 75 79 53 70 Karzinom Melanom Lymphom Leukämie Andere Karzinome Gesamt Anzahl der Seren gesamt 29 26 31 100 513 davon positiv % 19 22 23 70 378 66 85 74 70 74 Normale TPA- Werte sind kein Beweis für die Abwesenheit von Krebserkrankungen. Erhöhte TPA- Werte an sich sind noch kein Beweis von Malignität und insbesondere kein Mittel zur Differenzierung verschiedener Tumortypen. Erhöhungen wurden auch bei Erkrankungen gefunden, die nicht mit Krebserkrankungen in Verbindung stehen. Erhöhte TPA- Werte, die ständig zunehmen, sprechen für die Anwesenheit eines Tumors und gegen die Effektivität der Therapie. ↑ Malignome, akute und chronische Infektionen, Diabetes mellitus TPMT [THIOPURIN-METHYLTRANSFERASE]- MUTATIONSANALYSE * Material : Referenz : 5 ml EDTA- Blut s. Befund Indikation: Vor Beginn einer Therapie mit Thiopurinen empfiehlt sich dringend eine TPMTMutationsanalyse (5 ml EDTA-Blut). Infolge des genetischen Polymorphismuses der Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) unterliegen Patienten mit einer niedrigen TPMT Enzymaktivität (schlechte Metabolisierer) einem hohen Risiko für dosisabhängige Nebenwirkungen, da sie schon bei Standarddosen hohe Thiopurin- Konzentrationen akkumulieren. Etwa 90 % der Bevölkerung haben eine hohe Enzymaktivität, 10 % eine intermediäre und 1 auf 300 eine niedrige. Patienten mit homozygoter Mutation oder Mutationen von zwei unterschiedlichen Haplotypen haben einen niedrigen oder defizienten TPMT- Metabolismus. Patienten mit einer Mutation für einen Haplotypen zeigen eine intermediäre Enzymaktivität TPO- AK [THYREOPEROXIDASE- AK] Material : Referenz : 1 ml Serum Erwachsene: < 60 IU/ml Methode: CLIA Indikation: Struma, TSH- Erhöhung unklarer Genese, DD der Hyperthyreose unklarer Ätiologie, Verdacht auf postpartale und Schwangerschaftsthyreoiditis, polyglanduläre Autoimmunerkrankungen, Risikobeurteilung bei bestimmten Medikamenten (z.B. Amiodaron, Lithium, Interferone) TPO- Ak- Werte zwischen 100 und 1000 IU/ml kann man bei diversen Schilddrüsenerkrankungen beobachten (z.B. Hashimoto- Thyreoiditis, nicht autoimmunogener Hypothyreose, M. Basedow, euthyreoter Struma diffusa und nodosa, Adenom, Schilddrüsen- Karzinom), sogar in 1-5 % gesunder Kontroll- Kollektive, insbesondere bei älteren Patienten(z.T. bis zu 15 %). Auch bei anderen Immunerkrankungen oder Erkrankungen, die das Immunsystem aktivieren, wurden mäßige Erhöhungen gefunden. Stark erhöhte Werte > 2000 IU/ml werden nur bei HLA- DR 3 und– DR5- positiven Personen (Haplotypen, die mit autoimmunen SD- Erkrankungen assoziiert sind) gefunden. Sie sind besonders typisch für die Hashimoto- Thyreoiditis (Prävalenz ca. 90 %) und den M. Basedow (Prävalenz 60-70 %). Auch in der Schwangerschaft können erhöhte Werte auftreten, die offensichtlich mit einem größeren Risiko für eine spätere Autoimmunerkrankung der Schilddrüse einhergehen. Die TPO- AK- Konzentration korreliert mit dem klinischen Bild. TPZ [Quick] s. Quick 517 β - TRACE- PROTEIN * Material : Referenz : 0.5 ml Sekret Negativ: <1.5 mg/L Verdächtig: 1.5-6.0 mg/L Positiv: > 6 mg/L Methode: Nephelometrie Indikation: Nachweis von Liquor cerebrospinalis in Flüssigkeiten TRACHEALSEKRET s. Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial TRAK s. TSH-Rezeptor-AK TRAMADOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TRANSFERRIN Material : Referenz : 1 ml Serum, EDTA- oder Heparin-Plasma Neugeborene (4 Tage) 1,3 – 2,75 g/L Erwachsene 2,0 – 3,6 g/L Indikation: Diagnostik von latentem bzw. manifestem Eisenmangel und von Eisenüberladung ↑ Eisenmangel, Schwangerschaft, Östrogen- Therapie, Thyroxingabe ↓ Infektion, Neoplasie, Hämochromatose, Anämie hämolytische, Enteropathie exsudative, Leberzirrhose, Atransferrinämie, Nephrose TRANSFERRIN- REZEPTOR, löslicher [sTfR] * Material : Referenz : 2 ml Serum Stabilität: bei RT 24h, bei 4°C 3 Tage Methode: EIA 0.83-1.76 mg/dl Indikation: Verdacht auf Funktionseisenmangel bei Patienten mit normaler, erniedrigter oder erhöhter Speichereisen- Reserve. Abklärung einer hypoproliferativen Erythropoese, Kontrolle der Erythropoetintherapie, Abgrenzung eines Funktions- vom Speichereisenmangel. 518 Bei einem Mangel an Funktionseisen oder einer Zunahme des erythropoetischen Gewebes steigt der sTfR im Plasma an. Ein Mangel an Funktionseisen besteht u.a. bei der Anämie chronischer Erkrankungen. Abgrenzung der Anämie chronischer Erkrankungen (ACD) von der Eisenmangelanämie (n. Thomas): Störung Ferritin µg/L TfS % sTfR Eisenmangel < 12 < 16 ↑ ACD > 12-500 16-50 n Eisenmangel+ACD < 100 < 100 ↑ Für den Erfolg einer Erythropoetintherapie spricht ein Anstieg > 20 % des sTfR rund 14 Tage nach Therapiebeginn. Abklärung hypoproliferativer Anämien mit erniedrigter Retikulozytenzahl (n. Thomas): Anämie Ferritin sTfR Retikulozytenzahl Eisenmangel niedrig erhöht erniedrigt ACD normal normal erniedrig Intrins. Hypoprol. normal erniedrigt erniedrigt DNA- Synthesestör. normal erhöht erniedrig Der Ferritin- Index [Quotient sTfR (mg/L) / log Ferritin (µg/L)] steht in umgekehrtem Verhältnis zum Eisenstatus und ist ein Indikator des Eisenangebotes an die Erythropoese. ↑ Speichereisen- Mangel, Funktionseisen- Mangel, Eisenmangel- Anämie, ß- Thalassämie, hämolytische Anämien, Lebererkrankungen TRANSFERRIN- SÄTTIGUNG [TFS] Material : Referenz : 2 ml Serum oder Plasma (kein EDTA- Plasma) Angaben in % Neugeborene 1-5 Jahre 9 Jahre 14 Jahre 19 Jahre Erwachsene 29,4 – 46,0 7,0 – 44,0 17,0 – 42,0 männlich 2,0 – 14,0 weiblich 11,0 – 36,0 6,0 – 33,0 16,0 – 45,0 Indikation: Beurteilung des Plasmaeisen- Turnovers. Verdacht auf Eisenüberladung, Verdacht auf Mangel an Funktionseisen. Vor der Bestimmung sollten eine akute oder chronische Infektion und ein Malignom ausgeschlossen werden. Bei der Diagnostik von Eisenmangel bzw. Eisenüberladung wird der Transferrinsättigung eine größere Aussagekraft als der TEBK beigemessen. Als unterer Grenzwert gilt bei Erwachsenen 16 %, bei Kleinkindern 9 %. Bei alten Menschen spricht ein Grenzwert von 8 % bei Ferritinwerten unter 45 µg/L für einen Eisenmangel. Bei Erythropoetintherapie sollte eine TfS > 20 % angestrebt werden. 519 Serumeisen (µmol/L) Transferrinsättigung (%) = ──────────────── x 398 Transferrin (mg/dl) Zur Diagnostik einer Eisenüberladung hat sich als Grenzwert der Transferrinsättigung 55 % bewährt. Eine Transferrinsättigung > 55 % bei erhöhten Ferritinwerten (> 350 ng/ml) sollte zum Ausschluss einer hereditären Hämochromatose durch Genmutationsanalyse führen. Die Transferrin- Sättigung soll im Gegensatz zum sTfR erst eine Veränderung des Funktionseisens anzeigen, wenn die Eisenspeicher erschöpft sind und der Hb- Wert um 2 g/dl abgefallen ist. ↑ Hämochromatose, iatrogene Eisenüberladung, akute Hämolyse, ineffektive Erythropoese ↓ Funktionseisenmangel, Anämie bei chronischen Erkrankungen, TRANSGLUTAMINASE- sIgA/IgA * Material : Referenz : 1 g Stuhl < 100 U/L Indikation: Glutensensitive Enteropathie, Zoeliakie TRANSKETOLASE * [ERYTHROZYTENENZYME] Material : Referenz : 2 ml EDTA- Blut s. Erythrozytenenzyme 60 - 85 U/L ↑ Thiaminmangel, perniziöse Anämie TRANYLCYPROMIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit tricyclischen Antidepressiva TRAZODON * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende 520 Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TREPONEMA- PALLIDUM- HÄMAGGL.- TEST [TPPA, früher TPHA] Material : Referenz : 1 ml Serum unauffällig zweifelhaft reaktiv ab Methode: Agglutination < 1: 80 1: 80 1: 160 Indikation: Erkennung und Ausschluss einer Treponemen- Infektion, Schwangerschaftsvorsorge (zwischen 4. und 8. SSW) Der TPPA dient als Suchreaktion für die Erkennung oder den Ausschluss einer Treponema- Infektion. Die diagnostische Sensitivität und Spezifität des TPPA ist > 99 %. Bei einem positiven Ergebnis muss die serologische Diagnostik erweitert werden. Kreuzreaktionen: Lupus erythematodes, Frambösie, Pinta TRH- TEST Material : Referenz : 1 ml Serum für Basalwert 1 ml Serum für Stimulationswert TSH (µIU/ml) Euthyreose Hypothyreose latent „ Hyperthyreose latent basal stimuliert delta- TSH <4 <25 >2 >4 >25 >4 20 - 25 <4 >25 <0.05 <0.5 <0.25 <2.0 Indikation: Basale TSH- Werte zwischen 0.4 und 2.5 mU/L schließen eine Schilddrüsenfunktionsstörung aus. In den Übergangsbereichen zwischen 0.25 und 0.4 mU/L bzw. 2.5-4.0 mIU/L ist die Durchführung eines TRH- Testes zum Nachweis oder Ausschluss einer latenten SD- Funktionsstörung möglich. Bewertung s. TSH TRH- TEST- DURCHFÜHRUNG oraler Test: Patient muss nüchtern sein. Morgendliche Blutentnahme. Danach eine Tablette Protirelin 40 mg (z.B. Thyroliberin Merck) unzerkaut mit etwas Wasser geben. Eine weitere Stunde nüchtern bleiben lassen. Das Maximum des TSH- Spiegels wird nach 3-4 Stunden erreicht. Innerhalb dieser Zeit soll die zweite Blutentnahme stattfinden. i.v.- Test: Nach morgendlicher Blutentnahme am nüchternen Patienten Injektion von 0.2 (- 0.4) mg TRH (Relefact Hoechst oder Thyroliberin Merck). Nach 25-30 Minuten 2. Blutentnahme. (TRH- Dosierung bei Kindern 7 µg/kg Körpergewicht). Es genügen jeweils 2 ml Venenblut. Nach der Retraktion des Blutkuchens zentrifugieren und erythrozytenfreies Serum abgießen. Röhrchen mit TSHb und TSHs kennzeichnen. TRIAMTEREN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC 521 Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus TRIAZOLAM * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a. Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital u.a.). TRICHINELLA- ANTIKÖRPER * Material : Referenz : 1 ml Serum Methode: EIA, IFT EIA < 1:200 IFT < 1:10 Indikation: Verdacht auf Trichinellose (Myalgien, Nausea, Erbrechen, Diarrhoe, Leibschmerzen, Fieber, Gesichtsoedeme, insbesondere im Orbitalbereich, Myokarditiden bei Herzmuskelbefall). Hinweis kann auch eine Bluteosinophilie sein, die 1 Woche nach Infektion auftritt und bis zu 3 Monaten anhält. Erkrankungen durch Trichinen sind seit Einführung der Fleischbeschau sehr selten geworden. Der serologische Nachweis gelingt ab der 2. Woche nach Infektion, kann aber später bei Trägern lebender Larven versagen, so dass nur positive serologische Befunde verwertbar sind TRICHLORESSIGSÄURE [METABOLIT FLÜCHTIGER CHLORKOHLENWASSERSTOFFE] * Material : Referenz : 10ml Urin s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung TRICHLORETHAN * Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung 522 TRICHLORETHYLEN * [“TRI“] Material : Referenz : Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut) s. Befund Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung TRICHURIS TRICHIURA [Peitschenwurm] Material : Referenz : 3 bohnengroße Stuhlproben im Abstand von 2-3 Tagen. negativ Da die Würmer fast nie im Stuhl auftreten, erfolgt der Nachweis über den Eiernachweis nach Anreicherung. Indikation: Verdacht auf Peitschenwurmbefall (etwa 5 cm lang, fadenartiges Vorderende) Vorkommen: weltweit. Infektionsweg: oral durch Verzehr von kontaminiertem Gemüse (Kopfdüngung). Symptome: häufig symptomlos, sonst blutig- schleimige Diarrhoen, Anämie; Colitis, Rektumprolaps. TRIFLUPERIDOL * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: HPLC Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren TRIFLUPROMAZIN * Material : Referenz : 2ml Serum s. Befund Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.) TRIGLYCERIDE Material : 1 ml Serum oder Heparin-Plasma. Blutentnahme Referenz : < 150 mg/dl 523 TRIGLYCERIDE am nüchternen Patienten. Stabilität: 5-7 Tage bei 2-8° C. Längeres Stehen des Serums auf dem Blutkuchen führt zu höheren Werten. Methode: Photometrie Indikation: Risikoabschätzung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender Therapie. Hohe LDL- Werte in Verbindung mit erhöhten Triglycerid- Werten bedeuten ein hohes Risiko für koronare Herzkrankheiten. Werte > 1000 mg/dl werden bei Chylomikronämien (Fredrickson Typ I und V) gefunden. Werte von 200-500 mg/dl werden oft beim Typ IV und IIb beobachtet. ↑ Diabetes mellitus, Nephrose, Urämie, Ovulationshemmer, Pankreatitis, Herzinfarkt, Zieve- Syndrom, Glykogenose Typ I, Hyperlipoproteinämie essentielle, Glykogenose Typ VI ↓ A- α- Lipoproteinämie, A- beta- Lipoproteinämie TRIJODTHYRONIN, FREIES s. FT3 TRIMIPRAMIN * Material : Referenz : 2ml Serum Therapeutischer Bereich: 70 – 170 µg/L toxisch: > 500 µg/L Methode: Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen. Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. TRIPLE- TEST [ß- HCG, AFP, FREIES OESTRIOL] Material : Referenz : 2 ml Serum Untersucht wird AFP, ß- HCG und freies Östriol. s. Befund Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung nach Gendiagnostikgesetz erforderlich. Bitte Gewicht, Geburtsdatum, Rassenzugehörigkeit, SSW oder letzte Periode sowie Mehrlingsschwangerschaft angeben, da die AFP- Konzentration im mütterlichen Serum durch sie beeinflusst wird. Frauen ab dem 35. Lebensjahr sollte laut Mutterschaftsrichtlinien eine invasive Pränataldiagnostik angeboten werden. Entsprechend dieser Richtlinien sollte bei größeren Risiken in der Triple- Diagnostik als 1:370 eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Dieser Test wird in der 15.- 21. Schwangerschaftswoche durchgeführt und ergibt Hinweise auf das mögliche Vorliegen von Mittelliniendefekten oder das Vorliegen eines Down- Syndroms. Erhöhte AFP- Werte(>2,0 MoM) können auf einen Neuralrohr- oder Bauchdeckendefekt hinweisen. Erhöhte Werte wurden bei folgenden Krankheitsbildern beobachtet: Anenzephalie, Spina bifida, kongenitaler Nephrose, intrauterinem Fruchttod, Omphalozele, Teratom, fetoamnialer Transfusion, 524 gelegentlich auch beim Turner- Syndrom, Hydrozephalus, Duodenal- , Oesophagusatresie, Pankreas anulare, Herz- und Nierenfehlbildungen. Erniedrigte AFP- Werte wurden gehäuft beim Down- Syndrom beschrieben. Erhöhte hCG- Werte (>3.5 MoM) können ein Hinweis auf ein Down- Syndrom sein. Erniedrigte hCG- Werte (< 0.25 MoM) wurden bei der Trisomie 18 beobachtet. Die Bedeutung des freien Oestriols im Rahmen der Triple- Diagnostik ist umstritten. Erniedrigte Werte wurden beim Down- Syndrom beschrieben. TRIZYKLISCHE ANTIDEPRESSIVA [DROGENANALYTIK im URIN] * Material : Referenz : 10 ml Urin negativ Nachweiszeit: bis zu 1 Woche Methode: EIA oder Bestätigungstest: LC/MS, GC/MS Indikation: Drogenanalytik. Nachgewiesen werden Amitryptilin, Chlorpromazin, Clomipramin, Cyclobenzaprin, Desipramin, Doxepin, Imipramin, Nordoxepin, Nortryptilin, Perphenazin, Promazin, Protriptylin und Trimipramin TROPONIN I (TNI) Material : Referenz : 1 ml Serum oder Plasma (EDTA, Heparin) negativ: < 0,040 ng/ml Positiv: ≥ 0,040 ng/ml Stabilität: 3 Tage bei 2-8° C Methode: CLIA, TNI Ultra gemäß ESC Guidelines s. auch Myoglobin s. CK und CK- MB Indikation: Diagnose und Verlaufskontrolle des Myokardinfarkt, Abschätzung der Infarktgröße (3-4 Tage nach Infarktereignis), Erfolgskontrolle der Thrombolysetherapie, Abstoßungsreaktionen nach Herztransplantationen Bei der Einschätzung der Werte ist das Zeitfenster des Infarktereignisses zu berücksichtigen. Troponin steigt ca. 3 –4 Std. nach Infarktereignis an, erreicht seinen Gipfel nach 12-16 Std. und bleibt noch 5-9 Tage erhöht. ↑ Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris, Herzkontusion nach Trauma, Thrombolyse- Erfolgskontrolle TRYPANOSOMEN * Material : Referenz : AK- Nachweis: 2 ml Serum Erreger- Nachweis: 2 ml EDTA- Blut negativ s. Parasitosen Indikation: Chagas- Krankheit (südamerikanische Trypanosomiasis, Erreger: Trypanosoma cruzi), Schlafkrankheit (afrikanische Trypanosomiasis, Erreger: Trypanosoma brucei gambiense, Trypanosoma brucei rhodesiense) Vorkommen lateinamerikanischer Subkontinent. Nach Angaben der WHO infizieren sich jährlich 7-12 Millionen Menschen neu. Überträger blutsaugende Raubwanzen. Afrikanische Trypanosomiasis ( Schlafkrankheit). Verbreitung südlich der Sahara bis zu 20 Grad südlicher Breite. Zahl der jährlichen Neuerkrankungen mindestes 20.000. Überträger Tsetsefliegen. 525 Diagnose: Klinik, Anamnese. Beweisend ist der direkte Erregernachweis im peripheren Blut (frühestens 12 Wochen nach Infektion). Zunehmende Bedeutung kommt auch den serologischen Methoden zu. TRYPSIN * Material : Referenz : 1 ml Serum oder Kapillarblut auf Filterkarte getropft. 1 g Stuhl Serum: Erwachsene bis 5. Lebenstag 10-57 µg/L unter 70 µg/L s. Elastase pankreatische s. Mukoviszidose Stuhl: > 30 µg/g Feuchtstuhl Mukoviszidose : < 20 µg/g Feuchtstuhl Das Auftropfen mehrerer Tropfen auf eine Filterpapierstelle kann zu erhöhten Werten führen. Die Absicherung eines positiven Befundes sollte durch die Pilocarpin- Iontophorese erfolgen. Falsch negative Ergebnisse kommen bei Mekoniumileus, bis zu drei Tagen nach Bluttransfusion und ungenügender Blutaufbringung auf das Filterpapier vor. ↑ Mukoviszidose, Jejunalatresie, Nierenschaden, akute Pankreatitis TRYPTASE * Material : Referenz : 1 ml Serum < 13,5 µg/L 1 ml Nasensekret Das Serum sollte bevorzugt zwischen 15 Minuten und 3 Stunden nach dem verdächtigen Ereignis, das zur Mastzellaktivierung geführt hat, entnommen werden Indikation: Rhinitis, Asthma, Urtikaria und andere Überempfindlichkeitsreaktionen Tryptase ist ein Mediator, der bei allergischen Reaktionen aus Mastzellen freigesetzt wird. Mastzellen spielen eine Schlüsselrolle bei der allergischen Reaktion. Bei Vorliegen einer Entzündungsreaktion wie Rhinitis, Asthma, Urtikaria und anderen Überempfindlichkeitsreaktionen, kann die Zahl der Mastzellen stark erhöht sein. Im Fall einer Aktivierung setzt die Mastzelle eine Reihe von Mediatoren frei, die zu Symptomen allergischer Reaktionen, wie der systemischen Anaphylaxie, führen. Zu diesen Mediatoren gehören Histamin und Tryptase. Erhöhte Spiegel von Tryptase nach einem anaphylaktischen Ereignis können normalerweise noch 3 bis 6 Stunden nach der Reaktion nachgewiesen werden. Die Spiegel normalisieren sich innerhalb von 12 bis 14 Stunden. Daher ist der Nachweis von Tryptase ein hilfreicher Marker, um ein anaphylaktisches Ereignis während einer Allergenexposition, z. B. bei einem Narkosezwischenfall, zu verifizieren. Darüber hinaus kann Tryptase als Marker der Mastzellaktivierung bei einer nasalen Allergenprovokation eingesetzt werden. Unter Provokation mit steigenden Allergendosen treten verstärkt Symptome auf und es kommt zu erhöhten Tryptasespiegeln in der Nasallavageflüssigkeit. Die Differenzierung zwischen den verschiedenen Formen der Rhinitis, d. h. allergisch, infektiös oder intrinsic ist somit möglich. Eine aktive nasale Allergie geht mit erhöhten Tryptasespiegeln im Nasensekret einher. Patienten mit schwerer entzündlicher Nasenerkrankung ohne allergische Komponente zeigen keine erhöhten nasalen Tryptasewerte. Erhöhte Tryptasewerte im Serum treten bei anaphylaktischen Reaktionen, die durch Medikamente, Insektenstiche oder Nahrungsmittel verursacht sind, und bei Patienten mit Mastozytose auf. TRYPTOPHAN * Material : Referenz : 1 ml Nüchtern- EDTA- Plasma siehe Befund 10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert) 526 TRYPTOPHAN * Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre renale Aminoazidurien) wegen der richtigen Materialwahl. Indikation: Verdacht auf Hypertryptophanämie Klinik: mentale Retardierung und neuropsychiatrische Auffälligkeiten ↑ Serum: Hypertryptophanämie ↑ Urin: Tryptophanurie, Hartnup- Krankheit TSH [THYREOTROPIN, THYREOIDEA STIMULIERENDES HORMON] Material : Referenz : 1 ml Serum, EDTA-, Heparin-Plasma TSH in mIU/L s. Anhang: Schilddrüse 1 Monat 1 Jahr 5 Jahre 10 Jahre 14 Jahre 18 Jahre Erwachsene 0,70 – 18,10 1,12 – 8,21 0,80 – 6,26 0,80 – 5,40 0,70 – 4,61 0,50 – 4,33 0,55 – 4,20 Indikation: Erkennung einer hypo- bzw. hyperthyreoten Stoffwechsellage, Überprüfung einer Substitutionsbzw. Suppressionstherapie, Screening zur Erkennung einer konnatalen Hypothyreose, Abklärung einer Hypercholesterinämie sowie einer Hyperprolaktinämie. Bei der alleinigen Bestimmung von TSH kann eine sekundäre Hypothyreose oder ein TSH sezernierender Hypophysentumor übersehen werden, so dass sich in diesen Fällen die zusätzliche FT4- Bestimmung empfiehlt. Wenn klinische Zeichen einer Schilddrüsenerkrankung fehlen, kann bei einem normalen TSH- Wert auf weitere Untersuchungen verzichtet werden. Werte < 0.05 mU/L sprechen für eine Hyperthyreose, Werte > 4 mU/L für eine Hypothyreose. Werte zwischen 0,05 und 0,35 mU/L bedürfen einer weiteren Abklärung. Bei Patienten > 60 Jahre liegt der TSH- Wert häufiger bei normalen peripheren SD- Hormonen im Bereich von 0,05-0,35 mU/L. Bei der subklinischen Hypothyreose (isolierte TSH- Erhöhung) entwickeln ca. 34 % nach 10 Jahren eine manifeste Hypothyreose, 57 % bleiben subklinisch hypothyreot und 9 % normalisieren sich. Verlaufsuntersuchungen (Whickham Kohorte) haben gezeigt, dass Patienten, die bei der Erstuntersuchung einen TSH- Wert > 2.0 mIU/L zeigen, ein deutlich erhöhtes Risiko haben innerhalb der nächsten 20 Jahre eine Hypothyreose zu entwickeln. Daher gehen die Empfehlungen dahin, den oberen Grenzwert künftig auf 2.5 mIU/L herabzusetzen. Ein leicht erhöhter TSH- Wert sollte nach ca. 3 Wochen bestätigt werden, bevor man eine subklinische Hypothyreose diagnostiziert. Ein hoher TSH- Wert kann durch die peripheren SD- Hormone und eine TPO- Bestimmung abgesichert werden. Unter Levothyroxin- Behandlung (LT- 4) einer Hypothyreose sind FT4- Spiegel im oberen Referenzbereich bei TSH- Spiegeln zwischen 0.5 und 2.5 mIU/L anzustreben. Die therapeutische Dosis für das Erreichen eines euthyreoten Status liegt gewöhnlich beim Erwachsenen bei 1.6 µg/kg KG/Tag( höher in der Schwangerschaft), bei Kindern bei 4,0 µg/kg KG/Tag und bei älteren Patienten bei 1.0 µg/kg KG/Tag. Kontrollen empfehlen sich 6-8 Wochen nach Therapiebeginn oder bei Präparatwechsel. Nach Erreichen eines stabilen Status sind im Allgemeinen jährliche Kontrollen ausreichend. Patienten, die Cholestyramin, Eisensulfat, Antacida auf Aluminiumhydroxyd- Basis, Kalziumkarbonat, Sojaeiweiß, Rifampicin oder Antikonvulsiva erhalten, benötigen evtl. eine höhere Dosis. Erhöhte TSH und FT4-Werte sprechen für eine schlechte Kompliance. 527 Bei der SD- Hormonresistenz sind TSH, T3 und T4 erhöht. Beim zentralen Hyperthyreoidismus (TSHproduzierender Hypophysentumor oder SD- Hormonresistenz des Hypophysenvorderlappens) sind T3 und T4 erhöht. TSH ist normal oder erhöht. Therapeutisches Ziel bei der sekundären Hypothyreose ist ein FT4- Spiegel im oberen Drittel des Referenzbereiches. Die LT- 4- Suppressionstherapie beim differenzierten SD- Karzinom wird meist mit 2,1 µg /kg KG/Tag durchgeführt. Angestrebt werden TSH- Spiegel von 0,05 –0,1 mIU/L für low- risk- Patienten und Spiegel < 0,01 mIU/L für high- risk- Patienten. Bei Strumabehandlung mit Thyroxin und postoperativer Behandlung sollte der TSH- Spiegel im supprimierten Bereich liegen. Allerdings scheint die Levothyroxin- Behandlung der Struma bei ausreichender Jodaufnahme nur selten eine erfolgreiche Therapie zur Schilddrüsenverkleinerung zu sein. Bei thyreostatischer Therapie der Hyperthyreose werden ein im Referenzbereich liegendes TSH und ein normaler TRH- Test angestrebt. Bei Patienten mit schweren nichtthyreoidalen Erkrankungen sind die TSH- Werte vorsichtig zu interpretieren und sollten nach Gesundung kontrolliert werden. Für diese Patienten ist der Referenzbereich evtl. von 0,05-10,0 mIU/L zu erweitern. Neugeborene gelten als Hypothyreose- verdächtig, wenn die TSH- Konzentration im Trockenblut > 50 mU/L beträgt oder der T4- Spiegel < 50 µg/L bei einer TSH- Konzentration zwischen 20-50 mU/L ist. Von diesen zeigen 77,2 % eine normale Kontrolluntersuchung (Serum), 4 % einen transienten Hypothyreoidismus, 4,3 % nur eine transiente TSH- Erhöhung und 14.5 % eine kongenitale Hypothyreose. ↑ Hypothyreose, TSH- produzierender Hypophysentumor, extremer Jodmangel, Jodfehlverwertungsstörung, ↓ primäre und sekundäre Hyperthyreose TSH- REZEPTOR- AK [TRAK] Material : Referenz : 1 ml Serum Negativ Positiv < 1.0 IE/L ≥ 1.0 IE/L Methode: ELISA Indikation: Mit dem neuen humanen TRAK lassen sich nach Castagliola et al. sowie Meller et al. bei 100 % der floriden immunogenen Hyperthyreosen, bei 75 – 90 % der behandelten Basedow- Patienten und bei etwa 50 % der Patienten in Remission pathologisch erhöhte Autoantikörper nachweisen. Man vermutet, dass blockierende TSH- Rezeptor- AK bei 5-10 % der Erkrankten an der Entwicklung einer Hypothyreose beteiligt sind. Pathologische TRAK- Werte fanden sich bei etwa 20 % der hypothyreoten Patienten. Der verbesserte Nachweis von TSH- Rezeptor- AK bei Patienten mit Autoimmunthyreoditis ist unkritisch, solange eine Hypothyreose vorliegt. Schwierig wird es bei der Differenzierung zwischen TRAK- positiver Autoimmunthyreoditis mit Hyperthyreose und einer floriden immunogenen Hyperthyreose. Hier empfiehlt sich die quantitative Schilddrüsenszintigraphie. Unter Behandlung lassen sich bei bis zu 25 % und in Remission bis zu 50 % der Patienten keine TRAK im Blut nachweisen. ↑ M. Basedow TUBERKULOSE [TB] Material : Referenz : Urin, Sputum, Lavagen, Punktate, Sekrete (Bronchialsekret, Trachealsekret, Magensekret), Liquor, Menstruationsblut, Stuhl, Abstriche, Bürsten, Sperma, Biopsiematerial. negativ Bemerkungen zum Probenmaterial: siehe unten 528 TUBERKULOSE [TB] oder Kapitel „Präanalytik“ Methode: Kultur (siehe unten), PCR (#) Indikation: Verdacht auf Tuberkulose oder atypische Mykobakteriose Untersuchungsmaterial: Mindestmengen: Sputum: Bronchialsekret: Magensaft: Magenspülwasser Urin: Bronchiallavage Pleurapunktat: Liquor: Blut: Stuhl: mindestens 2 ml (am besten 2 bis 5 ml) mindestens 1 ml (besser 5 ml) mindestens 2 ml (besser 20 bis 30 ml) Magennüchternsekret oder mindestens 3 mal 30 ml Morgenurin (3 aufeinander folgende Tage 10 bis 30 ml mindestens 5ml 5 bis 10 ml heparinisiertes Vollblut erbsengroßes Stück 24-h- Sammelurin oder Sammelsputum eignen sich nicht als Probenmaterial (Kontaminationsgefahr); um eine Menge von 2-3 ml Sputum zu erhalten, darf dieser 1 h lang gesammelt werden. Gewebeproben und Abstriche müssen vor Austrocknung geschützt werden; daher sollte diesen Materialien 1 ml sterile physiologische Kochsalzlösung zugesetzt werden. Gewinnung und Transport von Magensekret sollte in einem Röhrchen mit gesättigter Trinatriumphosphatpufferlösung erfolgen, um das Überleben der Mykobakterien zu sichern. Vorbereitete Transportröhrchen sind auf Anfrage in unserem Labor erhältlich. Lagerung bis zum Transport bei 2-8° C. Eine höhere Keimausbeute ist bei gleichzeitiger Untersuchung von Magensaft zu erwarten Die Untersuchung von Bronchialsekret ist der von Sputum vorzuziehen. Störfaktoren: Alle Proben sollten in Gefäßen mit keimfreier Innenoberfläche gewonnen/eingesandt werden. Untersuchungsmethode: - Lichtmikroskopische und/oder fluoreszenzmikroskopische Untersuchung nach Kinyoun – bzw. Auramin- Rhodamin- Färbung auf säurefeste Stäbchen. - Anzüchtung nach DIN 58943-3 und MIQ 5 auf 2 Festmedien und in einer Flüssigkultur (BBL MGIT = Mycobacterium Growth Indicator Tube für den fluorometrischen Nachweis). TUMORMARKER Tumoren und ihre Marker Malignom Blasenmole Chorion- Ca Bronchial- Ca Kleinzellig Plattenepithel- Ca Adeno- Ca Cervix- Ca Gallengangs- Ca Gastrinom Glukagonom Harnblasen- Ca Marker 1. Wahl ß- HCG Zusätzliche Marker Alkalische Plazenta- Phosphatase Pro- GRP, NSE, CEA Cyfra 21-1, CEA , SCC Cyfra 21-1, CEA SCC, CEA CA 19-9, CEA Gastrin Glukagon NMP22, TPA, Cyfra 21-1 ACTH, Kalzitonin, TPA TPA CA 125 529 Malignom Hoden- Tumoren Nicht- seminomatös Maligne Teratome Dottersacktumoren Chorionkarzinom Seminom Hypophysen- Tumor Insulinom Karzinoid Knochentumoren Osteosarkom Knochenmetastasen Kolorectal- Ca Leberzell- Ca Magen- Ca Malignome des lymphatischen und myeloischen Systems multiples Myelom Malignome im Kopf/Hals- Bereich Mamma- Ca Melanom NNR- Tumoren Nebenschilddrüsen- Ca Neuroblastom Neuroendokrine Tumoren (Apudome) Nieren- Ca Ösophagus- Ca Ovarial- Ca Pankreas- Ca s. auch Glukagonom und Gastrinom Phäochromozytom Prostata- Ca Schilddrüsen- Ca papilläres und folliculäres Ca Schilddrüsen- Ca medulläres bzw. C- Zell- Ca Tumorsuche allgemein Vagina/Vulva- Ca Marker 1. Wahl Zusätzliche Marker AFP, HCG AFP, HCG AFP HCG PLAP, SCC, HCG, NSE HGH, ACTH, Prolaktin FSH, LH, TSH Insulin, C- Peptid, Proinsulin, MEN 1 Mutationsanalyse Serotonin, 5-HydroxyIndol- Essigsäure Alkalische Knochen- Phosphatase TPA, CEA Pyridinolin, NTx, Osteocalcin CEA, CA 19-9/CA 50 AFP, P53- AK CA 72-4, CEA Paraproteine, BenceJones- Proteine, Thymidinkinase, ß- 2- Mikroglobulin, Lymphozytenphänotypisierung SCC, CEA, p53- AK Ca 15-3, CEA S 100, 5-S- Cysteinyldopa, Sialinsäure Kortisol, Androgene, Östrogene, NSE, Aldosteron Parathormon, NSE VMS, HVS, Dopamin, NSE, Chromogranin A NSE TPA, CA 125 CEA CA 19-9/ CA 50 TPA Melanogene im Urin, TPA Adrenalin, Noradrenalin Chromogranin, HIES M2- PK, TPA, CEA Erythropoetin, Renin SCC, CEA, CA 19-9/CA 50, Cyfra 21-1, Ca 72-4 CA 125, CA 19-9/ CA 50, CA 72-4, Ca 15-3, CEA, TPA CASA, HCG, AFP CA 19-9/ CA 50, CEA TPA Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, NSE VMS, HVS, Metanephrine gesamt PSA, freies PSA, PAP PSA- Ratio, cPSA Thyreoglobulin, MEN 2 TPA, CEA Mutationsanalyse Calcitonin NSE, CEA P53-AK, CEA, TPA, M2- PK SCC Abkürzungen: ACTH= Adrenocorticotropes Hormon, ADH= Antidiuretisches Hormon, AFP= Alpha- Fetoprotein, CA= Cancer Antigen, CEA= Carcinoembryonales Antigen, FSH= Follikelstimulierendes Hormon, HCG= Choriongonadotropin, HGH= Wachstumshormon, HPL= Plazenta- Lactogen, HVS= Homovanillinsäure, 530 LH= Luteinisierendes Hormon, NSE= Neuronspezifische Enolase, PAP= Prostataspezifische saure Phosphatase, PHI= Phosphohexoseisomerase, PSA= Prostataspezifisches Antigen, PTH= Parathormon, SCC= Squamous Cell Carcinoma Antigen, TPA= Tissue Polypeptide Antigen, TSH= Thyreotropin, VMS= Vanillinmandelsäure. Biologische Halbwertzeit von Tumormarkern Tumormarker AFP ß- 2-Mikroglob. CA 125 Ca 19-9 Ca 15-3 Ca 72-4 CEA HCG NSE PSA SCC TPA ungefähre Halbwertzeit 2-8 Tage 1 Stunde 5 Tage 4-8 Tage 5-7 Tage 3-7 Tage 2-8 Tage 1-2 Tage 1 Tag 2-3 Tage 1 Tag 1 Tag Ektope Hormonbildung in Tumoren Hormon ACTH ADH Calcitonin Erythropoetin Gastrin HCG Parathormon Prolaktin Renin Serotonin, 5-HIES Somatomedin Somatotropin Tumor Paraneoplastische ACTH- Bildung wird bei einigen Fällen mit endogenem M. Cushing gefunden. Es handelt sich um kleinzellige Bronchuskarzinome und Karzinoide der Lunge. (Hypokaliämie ) Hodgkin- Lymphom, Korpus- , Lungen- , NNR- , Pankreas- und Prostata- Ca. (Hyponatriämie) Bronchial- , Pankreas- , Kieferhöhlen-, Korpus-, Blasen- Ca und neuroendokrine Karzinome. Hypernephroides- Ca, zerebellares Hämangioblastom, Hepatom, Uterus myomatosus. (Polyglobulie). Inselzelltumoren, medulläres Schilddrüsen- Ca, Parathyreoidea- Ca, mesodermale Tumoren, Magen- Ca. Chorionepitheliom, Blasenmole, Hodentumoren, Ovarialtumoren, Pankreas- Ca, Vipom. Kollum- Ca, Hypernephroides Ca, Bronchial- und Mamma- Ca. (Hyperkalzämie). Hypernephroides Ca, Bronchial- Ca. Hypernephroides Ca, Wilms- Tumor, Bronchial- Ca, Hämangioperizytom. Karzinoide, Inselzelltumoren, Pankreas- und Bronchial- Ca. Hepatom, hepatozelluläres Ca, NNR- Ca, Hypernephroides Ca, Magen- Ca. Adeno- Ca des Magens und Bronchus. Ursache falsch- positiver und falsch- negativer Ergebnisse Falsch- positive Ergebnisse: • Eine Reihe gutartiger Erkrankungen führt zu transitorisch erhöhten oder konstant niedrigpathologischen Tumormarkerwerten. • Ausscheidungsstörungen bei Leberinsuffizienz (CA 15-3, AFP, CEA, SCC, CA 19-9, TPA), Cholestase (z.B. CA 19-9)und Niereninsuffizienz (z.B. CA 15-3, CA 19-9, ß- 2- Mikroglobulin, CEA, PSA, PAP, Calcitonin und SCC). Schwangerschaft (z.B. CA 125, HCG, AFP, HPL), Menstruation (CA 125) und Postmenopause (HCG). Operationen, Radio- , Chemo- und Hormontherapie. 531 • Hämolyse (NSE) • Prostatapalpation (PSA und PAP). • Medikamente (z.B. bei den Katecholaminen, PSA und Calcitonin). • Bei Rauchern finden sich erhöhte CEA- Werte. • Bei Vorliegen von heterophilen Antikörpern oder Anti- Immunglobulin- AK, z.B. nach Frischzellen-Therapie. Falsch- negative Ergebnisse: • Beschleunigte Elimination oder Abbaurate des Tumormarkers. • Tumormarker wird nicht oder nur teilweise sezerniert. • Immunkomplexbildung. • Markerwechsel (durch Mutation, Metastasierung oder therapeutische Maßnahmen kann ein anderer Marker sezerniert werden). • Tumormarkersynthese blockiert (z.B. CA 19-9 bei Lewisantigen- negativen Patienten). • „High- Dose- Hook“- Effekt. • Medikamente (z.B. Hemmung der PSA- Bildung unter Antiandrogentherapie). • Lagerung bei Raumtemperatur (Calcitonin und PAP) Kombination von Tumormarkern: Von vielen Autoren wird die kombinierte Untersuchung von Tumormarkern, insbesondere die zusätzliche Bestimmung von TPA, empfohlen. Die verbesserte diagnostische Sensitivität führt allerdings meist zur Abnahme der diagnostischen Spezifität. Oft ist es sinnvoll, vor Therapiebeginn mehrere Tumormarker zu bestimmen, um aussagefähige Marker für den Verlauf zur Verfügung zu haben. Es kann aber auch im Verlaufe einer Tumorerkrankung infolge von Spontanmutationen, Verlust der ursprünglichen Antigenität oder histologischen Typenwandels zum Markerwechsel kommen, so dass in diesen Fällen bei Bestimmung nur eines Markers ein fortschreitendes Tumorwachstum übersehen werden kann. Bei Markern, die einer verwandten Antigen- Gruppe angehören (z.B. CA 19-9/CA 50) ist in der Regel die Bestimmung eines Markers ausreichend, wobei nochmals darauf hingewie