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Einbau
Einbau
Daimler Benz 300B
audiophile
Definitives High End in
Adenauers Staatskarosse
ELEGANZ
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Individualität heißt, sich von der Masse abzusetzen. Wie könnte das stilvoller von statten
gehen, als einen Benz 300 B Bj. ‘54 zu fahren? Einen Benz 300 B Bj. ‘54 inklusive einer
absoluten Car-High-End-Anlage zu fahren!
D
Das war ein „Arbeits-“Tag, der mir im
Gedächtnis bleiben wird. Ein großer,
wirklich großer schwarzer Benz, der
Deutschlands WirtschaftswunderKanzler hätte chauffieren können,
rollt mit sehr ungewohntem, antiquiertem Motorgeräusch auf den
Hof unseres Verlagsgebäudes. Klar
kannte ich den Wagen, hatte ihn
am Autosound-Stand auf der
CAR+SOUND in Sinsheim begutachtet, wusste, dass hier brandneue Highlights von Signat und
Polk verbaut sind. Aber auf der
Messe schaut man nunmal sehr
viel, sieht eigentlich wenig und
hört spätestens ab dem 100.
Auto gar nichts mehr.
Hin und weg
Diesmal ist das anders,
frisch erholt, nur etwas vom
üblichen Redaktionsstress geplagt, lass ich mich in den bequemen Ledersessel sinken,
der hier den Fahrersitz darstellt. Der Blick
schweift über die schier endlos wirkende
schwarze Motorhaube, ergötzt sich am edlen
Interieur aus Leder, Holz und Chrom und
bleibt plötzlich unterhalb des Armaturenbretts hängen. Dort lockt das silbrige Bedienteil des Becker Traffic Pro. Nach einem
kurzen Blick auf die Kickpanels im Fußraum,
durch deren metallisch wirkende Gitter die
Momos durchscheinen, kann ich nicht mehr
widerstehen.
Eine Einheit
Ich muss das Becker anschalten, die Lautstärke lass ich noch vorsichtig unten. Im Player
liegt die perfekt produzierte „Sheffield Drive“.
Aus den Kickpanels springen die ersten leisen
Töne in den Innenraum. Genaugenommen
scheinen sie nicht von dort zu kommen, denn
das komplette Musikgeschehen spielt sich
tatsächlich oberhalb des Armaturenbretts ab.
4/00
Aha, da zieht doch ein Rearfill die Bühne hoch
und sorgt für Weiträumigkeit. Der Blick ins
Heck verrät noch ein Pärchen Momos in der
Hutablage und entblößt gleichzeitig die beiden 25er Subwoofer hinter der Mittelarmlehne. Dank feinfühliger Abstimmung der
Phasen, Trennfrequenzen und Pegel reihen
sich Rearfill und Subwoofer perfekt vorne ins
Bühnenbild ein.
Dynamik pur
So langsam werde ich in der Nobellimousine
heimisch. Wollen wir doch mal schauen, was die
Anlage wirklich drauf hat. Ich wähle Stück 5, „After Midnight“ im hellsten Sonnenschein, und
gebe Gas, d.h. Pegel. Was jetzt abgeht, ist unglaublich, mits(ch)wingen im Ledersessel unvermeidlich. Die Anlage legt derartig dynamisch,
schnell und schwungvoll los, wie ich es noch selten gehört habe. Auch die wildesten Schlagzeugsoli wirken wie live gespielt. Egal wie heftig
der Drummer zuschlägt, der Sound ist in Femtosekunden von Null auf 100.
Damit nicht genug fühlt die Anlage sich auch
bei jedweder anderer Musik wohl. Große KodoTrommeln werden abgrundtief und mit reichlich
Volumen wiedergegeben, weibliche und männliche Stimmen sind gleichermaßen ergreifend,
klassische und Popmusik ebenfalls kein Problem.
Traumkombi
Nach dem ausnahmsweise mehrstündigen
Klangtest – man gönnt sich ja sonst nichts –
bleibt bei mir ein tiefer Eindruck und ein
Wunsch, um nicht zu sagen eine Gier. Denn
diese Anlage macht süchtig. Die Kombination
der brandneuen, audiophilen Signat-Endstufen mit den in diesem Auto erstmals verbauten Polk Momo High End Speakern ist absolut
traumhaft. Ich möchte nur noch den Motor
starten und bis in den nächsten Morgen hinein mit 70er Jahre Jazz und diesem Auto von
einem Auto durch die Landschaft cruisen.
Dafür lass ich jeden Ferrari stehen.
Guido Randerath
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Einbau
Einbau
Daimler Benz 300B
Das seinerzeit high-endige Original-Röhrenradio
dient heute nur noch der Optik. Darunter sitzt das herausklappbare Bedienteil des Becker Traffic Pro in Silberausführung. Die Drehregler sind original schwarz und
wurden von Canorum farblich angepasst. Die Front des
Navigationsradios wurde vom eigentlichen Gerät getrennt und ist per Kabel mit dem Laufwerk unter dem
Beifahrersitz verbunden. Das Wechseln der CD ist so
etwas lästig, da am Laufwerk noch ein Mikroschalter zu
betätigen ist. Im Normalfall befindet sich hier auch permanent die Navigationssoftware und der CD-Wechsler
im Kofferraum dient als Quelle der Musiksignale.
Unglaublich aber wahr: Die Karosse
besaß schon 1954 Kickpaneele, welche
die modernen Momos mit ihren großen
Magneten aber nicht aufnehmen können. Dieses High End System von Polk
wurde in Zusammenarbeit mit Italiens
Vorzeige-Tuner Momo entwickelt. Der
Diamant-polierte Aluminiumkorb ist
schon optisch ein Traum. Für die 13er
wurden aus PET-Rohren (Spende der
Stadtwerke Hamm) Kickpanels gefertigt. Die ehemaligen Gasrohre wurden
zugeschnitten, angerauht und mit Pattex bestrichen. Das Leder wird gleichfalls mit Pattex bestrichen und nach leichtem Antrocknen aufgebracht.
Dämmung ist Pflicht. Über dem 13er sitzt die Seidenkalotte mit Nedoymmagneten beweglich in ihrer Halterung.
Das gleiche System wurde in der Hutablage verbaut. Da die originalen
Löcher etwas zu klein waren und das ehrwürdige Blech nicht angetastet werden durfte, wurden die Chassis mit MDF-Adaptern höhergelegt und passten so. Lediglich der Bezugsteppich, der aber sowieso nicht mehr original war, musste
ein Stück Stoff lassen.
Darunter im Kofferraum befinden sich zwei 25er
Momo-Woofer im geschlossenen Gehäuse. Auf der
Ecke mußte eine Aussparung Platz für die Magnete der 13er machen.
60
60
Hinter dem Subwoofergehäuse sitzen die
neuen Lab-Endstufen
von Signat. Der Zweikanäler kümmert sich
mit insgesamt 370 Watt
um die beiden Subs, der
Vierkanäler beschickt
Front und Rear. Die Ausstattung mit steilflankigen Frequenzweichen, deren Regelbereiche auch für Aktivanlagen taugen,
Subsonic-Filter und Phasenschieber erlaubt die feinfühlige Klangjustage. Hier wird dafür gesorgt, dass die Musik komplett vorne
spielt und sich Subwoofer und Rearfill perfekt in die Bühnenabbildung einreihen.
STECKBRIEF
Für die Stromversorgung sorgt eine Zusatzbatterie im Kofferraumboden sowie ein1-FaradCap. Bei der Verkabelung wurde in die Vollen
gegriffen . Als Signalleiter kommen hier ausschließlich speziell fürs
Auto entwickelte Strippen der High-EndSchmiede NO Limits
zum Einsatz.
Headunit
Becker Traffic Pro mod.
3.000 DM
Wechsler
Becker Silverstone 2660
700 DM
13er Frontsystem Polk Momo MM455
1.300 DM
13er Rearfill
Polk Momo MM455
1.300 DM
25er Subwoofer 2 x Polk Momo MM 100 1.600 DM
Endstufe
Signat Lab 2
2.000 DM
Endstufe
Signat Lab 4
2.500 DM
Cap
Signat ECC 1 F
400 DM
LS-Kabel No Limits Car 1 50 DM/m x 32 m 1.600 DM
Cinch
No Limits Car 1 200 DM/m x 5,5 m 1.100 DM
Stromkabel etc.
Power Dynamic, Dietz ca. 400 DM
Hochstrombatterie Power Dynamic 1100 A
600 DM
Einbaumaterial
ca. 350 DM
Anlagenpreis
Einbau
ca. 16.850 DM
auf Anfrage
KLANGPROFIL
Test Magazin
Den Einbau führte das
Team von Canorum professionell aus. Besondere
Schwierigkeit für die
Mannen um Michael
Odrowski war, dass zum
einen der absolute HighEnd-Sound geschaffen
werden sollte, zum anderen für den Besitzer des
Wagens verständlicherweise die optische Integration absolute Priorität hatte. Eine solche
Herausforderung kann
nur in einem guten
Team bewältigt werden,
in dem jeder, egal
ob
Schreiner,
Sattler oder Elektronikspezialist,
sein Bestes gibt.
4/00
Tiefbass
Bass
Mitten
Höhen
Räumlichkeit
Homogenität
Dynamik
90
90
100
90
90
100
100
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schnell, dynamisch
Klangergebnis
Klangcharakter
PRAXISEIGNUNG
Bedienbarkeit
Ausstattung
Verkehrssicherheit
Lademöglichkeit
Verarbeitung
Diebstahlsicherung
80
90
100
80
90
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sehr gut
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Display und Radio getrennt
Praxisergebnis
Das fiel uns auf:
DAIMLER BENZ 300B
Einbau
Anlagenpreis
Qualitätsstufe
Punktzahl
4/2000 Preis/Leistung
Canorum, Hamm
16.850 DM
Referenzklasse
91 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
gut