7,5 MB - Stadt Bergkamen
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Stadt Bergkamen Verwaltungsbericht 2016 Quelle Deckblatt: Foto Stefan Milk Herausgeber: Der Bürgermeister der Stadt Bergkamen Redaktion: Zentrale Dienste Druck: Hausdruckerei 1 2 Stadt Bergkamen Verwaltungsbericht 2014 / 2015 3 4 Vorwort Im Rhythmus von zwei Jahren berichtet die Stadtverwaltung Bergkamen in Form eines Verwaltungsberichtes über die erbrachten Dienstleistungen, die durchgeführten Projekte sowie die besonderen Aktivitäten im zurückliegenden Zeitraum. Auch der vorliegende „Verwaltungsbericht 2014/2015“ präsentiert die wesentlichen Ereignisse und Projekte in Form von Zahlen, Daten und Fakten aus allen Dezernaten bzw. Fachämtern, dem Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB) sowie dem EntsorgungsBetrieb Bergkamen (EBB). Die ausführliche und vielschichtige Darstellung macht deutlich, welche regelmäßig wiederkehrenden, aber auch immer wieder neu hinzu kommenden Aufgaben durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu bewältigen sind. Mein besonderer Dank gilt genau diesen Beschäftigten für ihre tägliche Einsatzbereitschaft zum Wohle der Bergkamener Bürgerinnen und Bürger. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine informative Lektüre. Roland Schäfer Bürgermeister der Stadt Bergkamen 5 6 Vorwort 5 Inhaltsverzeichnis 7 I. Chronik 2014 und 2015 9 II. Dezernat I II.1. III. 33 II.2. Zentrale Dienste (StA 10, 11,12, 13, 16) Bürgermeisterbüro (BMB) II.3. Gleichstellungsstelle (GST) 73 II.4. Rechnungsprüfungsamt (StA 14) 85 Dezernat II III.1. III.2. Bürgerbüro (StA 32, 33, 34, 37, 50) Amt für Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport (StA 40, 43, 52) Jugendamt (StA 51) 93 129 159 IV.2. Amt für Finanzen und Steuern (StA 20,21,22) Rechtsamt (StA 30) IV.3. Kulturreferat (StA 41, 42, 44, 45) 173 Amt für Bauberatung und Bauordnung und Hochbau ( StA 60,63, 65) Amt für Planung, Tiefbau, Umwelt Und Liegenschaften (StA 23, 61, 66) Baubetriebshof (StA 68) 201 III.3. IV. 145 Dezernat III IV.1. V. 53 167 Dezernat IV V.1. V.2. V.3. 211 257 VI. EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) 265 VII. StadtbetriebEntwässerungBergkamen (SEB) 277 7 8 I. Chronik 2014 und 2015 9 10 Chronik 2014 - 2015 Januar 2014 Schon wenige Minuten nach dem Jahreswechsel müssen die Löschgruppen Oberaden und Overberge ausrücken, um die Löschgruppe Rünthe bei der Bekämpfung eines größeren Brandes zu unterstützen. Mit dem Jahreswechsel wird die bisherige Bundesstraße 61 (B 61) auf Initiative der Bundesstraßenverwaltung zur Landesstraße L 654 herabgestuft. Neujahrsempfang der Stadt Bergkamen. Bürgermeister Roland Schäfer begrüßt zu seiner Festansprache mehr als 200 Gäste und ehrt die scheidenden Bürgermeister der Partnerstädte Gennevilliers, Jaques Bourgoin, und Tasucu, Yasar Acikbas, mit der Verleihung der Silbermedaille der Stadt Bergkamen, Mohammed Belloush, zuständiger Dezernent für Städtepartnerschaften in Gennevilliers, der ebenfalls aus dem Dienst scheidet, erhält die Ehrennadel der Stadt Bergkamen. Der Oberadener Bäckerei-Betrieb Braune, der bereits im November des Vorjahres die Produktionsstätte der früheren Bäckereifirma Westermann im Gewerbegebiet „In der Schlenke“ erworben hat, ist inzwischen mit seiner ganzen Produktion zum neuen Standort umgezogen. Das Stammhaus des Betriebes mit dem Geschäft an der Lünener Straße bleibt aber erhalten. Im Bergkamener Stadtpark (früher: „Zechenpark“) an der Erich-Ollenhauer-Straße in BergkamenMitte werden die vorherrschenden, aber überalterten und geschädigten Schwarzpappeln gefällt. Zukünftig sollen hier insbesondere Eichen, Buchen und Hainbuchen gedeihen, die im Raum Bergkamen ohnehin natürlich vorkommen und eine weitaus höhere Lebensdauer, Vitalität und Widerstandsfähigkeit haben als Pappeln. Gegen den geplanten Bau einer Autowaschanlage am früheren Standort der inzwischen abgerissenen Overberger Gaststätte „Zur Mühle“ (Brügmann) wird aus der Nachbarschaft des Standortes Widerstand laut. Ein Anlieger wendet sich mit einer Klage an das zuständige Verwaltungsgericht Gelsenkirchen und wenig später auch an das Oberverwaltungsgericht Münster, um den Bau mit juristischen Mitteln zu verhindern. Brigitta Wysocki, seit 1972 im Schuldienst und seit 1998 Leiterin der Schiller-Grundschule in Bergkamen-Mitte, wird in den Ruhestand verabschiedet. Februar 2014 Der Förderverein der Pestalozzi-Grundschule in Bergkamen-Mitte, die in naher Zukunft bzw. offiziell im Jahre 2015 auslaufen wird, löst sich auf. Die beiden letzten vierten Klassen der Schule werden nach den diesjährigen Sommerferien für den Rest ihrer Schulzeit in Räume der GerhardHauptmann-Grundschule umziehen. Im Zuge der Umgestaltung der Adener Höhe auf der Bergehalde „Großes Holz“ wird auch der Haldenparkplatz an der Erich-Ollenhauer- Straße grundlegend erneuert und erheblich erweitert. Der Rat der Stadt Bergkamen verabschiedet eine Resolution, mit der Klarheit über die möglichen Folgen der zwischen 1989 und 1998 erfolgten Einlagerung und Entsorgung von Rückständen aus Müll- und Klärschlammverbrennungsanlagen u. a. auch im Untertagebereich der früheren Schachtanlage Monopol, später Bergwerk Ost, gefordert wird. 11 Auf der Baustelle Adener Höhe werden durch Brandstiftung an einem Bauwagen wichtige Planunterlagen und ein Steuerungselement für einen Kran vernichtet. Dieser schwere Vandalismusfall führt zu einem vorübergehenden Baustopp durch den RVR. Die Fertigstellung aller Arbeiten wird sich dadurch zeitlich deutlich verzögern. Neuer Leiter der Schiller-Grundschule in Bergkamen-Mitte wird Bruno Kohler aus Dortmund, bisher tätig als Leiter einer Grundschule in Dortmund-Eving. Liselotte Schröder, Inhaberin des Bundesverdienstkreuzes und der Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen, ehemals bis 1986 Rektorin der Heide-Hauptschule in Weddinghofen und lange vielseitig ehrenamtlich engagiert, stirbt im Alter von 89 Jahren in Hanau, wo sie ihre letzten Lebensjahre verbrachte. Das Land Nordrhein-Westfalen, die Ruhrkohle AG und der Regionalverband Ruhr und 17 Ruhrgebietsstädte – darunter auch Bergkamen – unterzeichnen in Herten einen Vertrag über die Nachnutzung von früheren Bergbauflächen. März 2014 Thomas Reichling (39) aus Dortmund wird neuer Leiter des Amtes für Planung, Umwelt und Tiefbau in der Stadtverwaltung Bergkamen. Der 56jährige Guido Dreier aus Bergkamen-Rünthe kümmert sich seit nunmehr bereits 40 Jahren um verletzte oder halb verhungerte Greifvögel aus der Region. Ehrenamtlich betreut er auch die Greifvogelstation auf der Ökologiestation im Stadtteil Heil. Bergkamens Stadtbrandmeister Dietmar Luft erhält für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz und seine Verdienste um das Bergkamener Feuerwehrwesen mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold die höchste Auszeichnung im deutschen Feuerwehrwesen. Durch den demographischen Wandel stehen in Bergkamen zunehmend nicht nur Wohnungen, sondern auch öffentliche Gebäude (Schulen) sowie Kirchen und Gemeindehäuser leer. Abbruch des alten Feuerwehr-Gerätehauses im Stadtteil Rünthe. Pfarrer Walther Hüffmeier, von 1983 bis Anfang 2002 Seelsorger in der damals noch eigenständigen evangelischen Kirchengemeinde Rünthe, stirbt im Alter von 74 Jahren an seinem Ruhestands-Wohnsitz in Münster. In Bergkamens französischer Partnerstadt Gennevilliers wird Patrice Leclerc zum Amtsnachfolger des bisherigen Bürgermeisters Jaques Bourgoin gewählt, der nicht mehr kandidierte. Friedrich Stoltefuß, bekannter Bergkamener Pädagoge und Rektor a. D. und im Kunst- und Kulturgeschehen Bergkamens bis zuletzt rastlos aktiv tätig, stirbt im Alter von 96 Jahren. Noch im Herbst des vergangenen Jahres hatte er besondere Stücke aus seinem umfangreichen Antiquitäten- und Kunstbesitz im Stadtmuseum Bergkamen ausgestellt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Bergkamen wächst zwar seit sechs Jahren in Folge, ist aber noch längst nicht so hoch wie in vergleichbaren Städten. Manfred Rehfeuter (CDU) aus Bergkamen-Oberaden, von 1994 bis 2004 Mitglied des Rates der Stadt Bergkamen, stirbt im Alter von 73 Jahren. 12 Erstmalig benutzt ein Storchenpaar die von der Ökologiestation in Bergkamen-Heil schon im Jahre 2009 bereitgestellten Nisthilfen in den Lippeauen. Bergkamens bisherige türkische Partnerstadt Tasucu verliert im Rahmen einer Kommunalreform ihre kommunale Eigenständigkeit und gehört von nun an zur Nachbarstadt Silifke, wo der Mediziner Dr. Mustafa Turgut zum neuen Bürgermeister gewählt wurde. April 2014 Der Rat beschließt, die Straße im neuen Logistikpark A 2 in Bergkamen-Weddinghofen Ernstvon-Bodelschwingh-Straße zu nennen. Erinnert wird dadurch an Ernst von Bodelschwingh d. Ä. (1794-1854) und Ernst von Bodelschwingh d. J. (1906-1993) auf Haus Velmede im Stadtteil Weddinghofen. Der Rat der Stadt Bergkamen wählt Christine Busch (* 1962) aus Bergkamen-Oberaden, bisher bzw. seit 1998 Leiterin des Bürgerbüros der Stadt Bergkamen, zur neuen Beigeordneten und Leiterin des Dezernates II in der Stadtverwaltung. Sie wird ihr Amt Anfang Mai antreten, mit ihr wird dann erstmalig eine Frau dem Verwaltungsvorstand angehören. Wolfgang Kerak (72), seit 1969 politisch tätig und von 1989 bis 1998 Bürgermeister in Bergkamen, wird vom Rat zum Ehrenbürgermeister ernannt. Der Lippe-Verband lässt das beschmierte und weitgehend zerstörte Kunstwerk „Blauer Kubus“ von Emilia Fernandez entfernen. Die anderen Kunstwerke entlang der Kuhbachtrasse („Kunstpfad Kuhbach“) sollen nach ca. zehn Jahren Standzeit jetzt restauriert werden. Im Stadtteil Weddinghofen wird das ehemalige Gesundheitshaus der früheren Schachtanlage Grimberg III/IV, bis zum Umzug in die Burgschule in Oberaden 2011 Domizil der RegenbogenFörderschule des Kreises Unna, abgerissen. Schwere Sachschäden durch sinnlose Zerstörung verursachen unbekannte Täter, die im Stadtteil Oberaden über die Ostertage unbemerkt in das Jugendheim und in die Römerberghalle eingedrungen sind. Robert Lentes aus Bergkamen-Rünthe, von 1969 bis 1975 in der SPD-Fraktion Mitglied des Rates der Stadt Bergkamen, stirbt im Alter von 76 Jahren. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Rat blieb er noch lange in verschiedenen Funktionen politisch aktiv. Die Abbruch- und Verwertungsgesellschaft Sperling aus Woltersdorf in Schleswig-Holstein, die eigentlich auf den Abbruch oder den Umbau von Bunkeranlagen spezialisiert ist, beginnt mit der Abtragung des 58 Meter hohen „Wohnturmes“ mit 15 Etagen in der früheren City. Horst Mecklenbrauck, seit 1962 im öffentlichen Dienst tätig und seit 1990/1991 ohne Unterbrechung Kämmerer und seit 1994 1. Beigeordneter der Stadt Bergkamen, wird nach insgesamt 52 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet. Neuer 1. Beigeordneter der Stadt wird als Nachfolger Mecklenbraucks der langjährige Technische Beigeordnete Dr.-Ing. HansJoachim-Peters. Das Amt des Kämmerers übernimmt Beigeordneter Holger Lachmann. Gemeinsam mit Mecklenbrauck tritt – ebenfalls nach 52 Dienstjahren – auch Karl-Heinz Heermann, seit 1982 Leiter des Liegenschaftsamtes, in den Ruhestand. Ein heftiges Starkregen-Ereignis zieht am Abend des 30. April auch Teile Bergkamens in Mitleidenschaft. Insbesondere in den Stadtteilen Oberaden und Rünthe stehen vorübergehend zahlreiche Hauskeller unter Wasser. 13 Mai 2014 Bei der traditionellen Maikundgebung der IGBCE in der Römerberg-Sporthalle im Stadtteil Oberaden spricht vor etwa 400 Teilnehmern und Besuchern Garrelt Duin (SPD), Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein Westfalen. Thorsten Lange-Rettich (36) aus Dortmund wird neuer stellvertretender Leiter der Bergkamener Musikschule, an der er bereits seit 2005 nebenamtlich unterrichtete. Die 8. Bergkamener Blumenbörse verzeichnet bei verhältnismäßig kühlem aber sonnigem Wetter einen sehr guten Besuch. Die Hellweg-Werkstätten (evgl. Perthes-Werk) im früheren Kauengebäude des Schachtes Werne III in Bergkamen-Rünthe, die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen bieten, feiern mit einem Festgottesdienst und einem Tag der Offenen Tür ihr 25jähriges Bestehen. Im Kreis Unna gehört Bergkamen mit Bönen und Holzwickede zu den Kommunen, in denen es an Ärzten mangelt. In Bergkamen praktizieren 20 Hausärzte, 23 müssten es gemessen an der Einwohnerzahl eigentlich sein. Der Knappenverein „Bruderkette“ Rünthe besteht seit genau 100 Jahren. Auf ein Jubiläumsfest verzichtet der Verein, er hat heute nur noch 18 Mitglieder. Wahl-„Marathon“ in Nordrhein Westfalen am 25. Mai: Bei der Kommunalwahl in Bergkamen kann die SPD mit 59,4 % der abgegebenen Stimmen ihre absolute Mehrheit im Stadtrat weiter ausbauen. Die Ergebnisse für die anderen Parteien: CDU 24,2 %, Grüne 9,4 %, FDP 2,8 %, BergAUF 4,2 %. Die Wahlbeteiligung liegt bei 46,6 % (2009: 48,7 %). Einen erneuten ganz besonderen persönlichen Erfolg verbucht Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer: Mit 69,08 % aller Stimmen wird er erneut zum Stadtoberhaupt gewählt. Ergebnis der Europa-Wahl 2014 in Bergkamen: SPD 52,5 %, CDU 22,5 %, FDP 1,9 %, Grüne 6,6 %, Die Linke 4,6 %, AfD 5,0 %, Sonstige 6,9; die Wahlbeteiligung liegt bei 47,4 %. Wahlen zum Integrationsrat der Stadt Bergkamen: Unter neun gewählten IntegrationsratMitgliedern sind zum ersten Male auch drei Frauen. Zur Wahl standen vier Listenverbindungen, deren Kandidaten ausschließlich türkischer Nationalität sind. Wahlbeteiligung 13,3 %. Juni 2014 Michael Mosch, seit Anfang Mai dieses Jahres Leiter des Amtes für Bauberatung, Bauordnung und Hochbau in der Stadtverwaltung Bergkamen, stirbt plötzlich und unerwartet im Alter von 43 Jahren. Zahllose Besucher genießen das 16. Bergkamener Hafenfest mit vielen Attraktionen bei herrlichem Frühsommer-Wetter. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Datteln-Hamm-Kanal“ erinnert eine Sonderausstellung an die Inbetriebnahme des Datteln-Hamm-Kanals vor 100 Jahren im Sommer 1914. Das Bergkamener Stadtgebiet kommt während eines schweren landesweiten Sommer-Unwetters mit dem Namen „Ela“, dem heftigsten Unwetter seit dem Orkan „Kyrill“ im Jahr 2007, relativ glimpflich davon. In vielen anderen Städten und Gemeinden des Landes hat der Sturm dagegen 14 zum Teil katastrophale Folgen. In Lünen, Düsseldorf und Essen kommen deshalb auch Feuerwehrleute und Gerät der Bergkamener Feuerwehr zum Einsatz. Konstituierende Sitzung des neuen Rates der Stadt Bergkamen: Als Stellvertreter von Bürgermeister Roland Schäfer werden Kay Schulte (1. Stellv.) und Christian Pollack (2. Stellv., beide SPD) gewählt und vereidigt. Die Ortsvorsteher für die sechs Stadtteile, die alle ihre Ämter behalten haben, werden ebenfalls vereidigt. Eröffnung der Radstation mit 38 Stellplätzen am Busbahnhof/Rathausplatz. Die Regierung in Arnsberg genehmigt abschließend den seit sieben Jahren aufgestellten neuen Flächennutzungsplan der Stadt Bergkamen, der den Vorgängerplan von 1986 wegen grundlegend veränderter Rahmenbedingungen ablöst. In der konstituierenden Sitzung des Kreistages wird Elke Middendorf (CDU) aus Bergkamen zur zweiten Stellvertreterin des Landrats gewählt. Zum vorletzten Mal wird an der Hellweg-Hauptschule im Stadtteil Rünthe ein Schülerjahrgang verabschiedet, die Schule wird 2015 auslaufen. Das Lehrerkollegium wurde bereits – größtenteils durch Versetzung – um zehn Stellen verkleinert. Die letzte Straßenpflasterung im Bereich der Einmündung Präsidentenstr./Ebertstraße – angelegt im Zuge der IBA - wird entfernt und durch Asphalt-Straßenbelag ersetzt, weil auch dort die Pflasterung auf Dauer der Belastung durch den Straßenverkehr nicht standgehalten hat. Die abschnittweise Sanierung der Landwehrstraße mit Erneuerung des Kanalsystems, mit der Mitte 2010 im Westen begonnen wurde, kommt nach vier Jahren mit dem östlichen Abschnitt zur Werner Straße hin, zum Ende. Jubiläum „60 Jahre Auferstehungskirche“ im Stadtteil Weddinghofen, den Festvortrag hält Stadtarchivar Martin Litzinger. Benno Kriegs (65), seit 1965 im öffentlichen Dienst tätig und seit 1987 Leiter des Jugendamtes der Stadt Bergkamen, wird in den Ruhestand verabschiedet. Juli 2014 Die erzeugte Menge aller erneuerbaren Energiearten liegt in Bergkamen nach Angaben der Stadt Bergkamen um ca. 7,5 % höher als der Gesamtenergieverbrauch. Wichtigste Rolle spielen dabei Biomasse-Verstromung (seit 2005, stärkste Erzeugung), Solarstromerzeugung und Stromerzeugung durch Grubengas. Der gesamte kommunale Gebäudebestand sowie die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet werden mit Strom aus Wasserkraft aus einem österreichischen Kraftwerk versorgt. Die RAG muss ihre bisherigen Pläne für die Umstellung der Wasserhaltung im östlichen Ruhrgebiet vorerst stoppen. Die eigentlich für Mitte des Jahres 2014 geplante Verfüllung der Schächte Haus Aden II und Grimberg II (Monopol) wird verschoben. Das Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen will das Ergebnis eines Gutachtens zur früheren MüllUntertageverbringung abwarten. Eine feste Größe im jährlichen Bergkamener Veranstaltungskalender ist inzwischen der Festtermin „Weingenuss am Wasser“ mit Unterhaltungsprogramm im Sportboothafen Marina Rünthe. Trotz großer Hitze finden viele Besucher auch in diesem Jahr wieder den Weg zu den ansprechend dekorierten Ständen auf dem zentralen Hafenplatz. 15 Auf der Erich-Ollenhauer-Straße nahe der Straßeneinmündung Binsenheide verunglücken zwei junge Männer im Alter von 21 und 20 Jahren mit ihrem PKW schwer und versterben noch am Unfallort. Mit einem gut besuchten Reggae-Open-Air-Konzert auf dem Stadtmarkt in Bergkamen-Mitte wird der Veranstaltungsreigen des inzwischen bereits traditionellen Bergkamener Kultursommers eröffnet. Heinz Mathwig (SPD) aus Bergkamen-Oberaden, seit Oktober 1999 Mitglied des Rates der Stadt Bergkamen, stirbt plötzlich und unerwartet im Alter von 58 Jahren. Seine Nachfolge im Rat tritt Uwe Maier (SPD) aus Bergkamen-Oberaden an. Der 22jährige bisher schon sehr erfolgreiche Radsportler Lucas Liß aus Bergkamen erringt bei der Bahnrad-Europameisterschaft im portugiesischen Andia den EM-Titel im Omnium (Mehrkampf). Manfred Turk (68), seit mehr 53 Jahren im öffentlichen Dienst beschäftigt und nach der Verwaltungsausbildung in vielen Funktionen und Bereichen der Stadtverwaltung tätig, schließlich ab 1995 in leitender Stellung als Fachdezernent für Innere Verwaltung bei der Stadt Bergkamen, wird in den Ruhestand verabschiedet. Barbara Strobel, die 1984 zunächst als Museumspädagogin in den Dienst der Stadt Bergkamen trat und dann 1985 hauptamtliche Leiterin des Stadtmuseums wurde, tritt in den Vorruhestand. August 2014 Patricia Höchst übernimmt die Leitung des Bürgerbüros der Stadt Bergkamen, das mit Beginn des Monats August unter Auflösung des bisherigen Sozialamtes um die Bereiche „Soziales, Senioren und Gesundheit“ erweitert worden ist. Der heutige DRK-Ortsverein Bergkamen kann auf sein 90jähriges Bestehen zurückblicken. Das Ausflugsboot MS Hildegard mit Liegeplatz im Sportboothafen Marina Rünthe havariert auf dem Kanal zwischen Jahnstraßenbrücke und Heiler Kirchwegbrücke und wird schwer beschädigt. Menschen kommen aber nicht zu Schaden. Das 4. Bergkamener Radsportfestival rund um den Stadtmarkt in Bergkamen-Mitte nimmt einen wieder einmal sehr guten Verlauf, doch ist das Publikumsinteresse geringer als früher. Unumstrittener Star der Veranstaltung ist der junge und höchst erfolgreiche Lucas Liß aus Bergkamen, der beim RSV Unna, dem Mitveranstalter dieses Bergkamener Sportereignisses, aktiv ist. Der Regionalverband Ruhr gibt den gänzlich neu gestalteten weitläufigen Aussichtspunkt auf der Halde bzw. der Adener Höhe für die Öffentlichkeit frei. Die Haldenspitze liegt nach Abtragung einer früheren zusätzlichen Erhöhung nun nicht mehr bei 148 Metern, sondern bei nur noch etwa 146 Metern über dem Meeresspiegel. Naturschützer üben allerdings deutliche Kritik an der Neugestaltung. Der Lippeverband beabsichtigt, den Oberlauf des Kuhbachs zu entflechten und anfallende Niederschlags- und Oberflächenwasser dauerhaft durch den renaturierten Kuhbachlauf abzuleiten. 16 Dr. Friedrich Mayer, seit Januar 2010 stellvertretender Leiter des Gymnasiums Bergkamen, wechselt als Schulleiter an ein Gymnasium in Castrop-Rauxel. Seifenkisten-Grand Prix auf der Alisostraße im Stadtteil Oberaden. Beim Kreis-Königsschießen der Vereine des Schützenkreises Unna-Kamen in der Schützenheide erringt der derzeitige Bergkamener Schützenkönig Marcus Prill auch die Kreiskönigs-Würde. Bei den Deutschen Meisterschaften für Menschen mit Behinderungen in Karlsruhe, sichert sich Ricardo Hoheisel-Valasquez vom Bogensport-Club Bergkamen im Bogenschießen den Titel des Deutschen Vizemeisters. Erste Ansiedlung im Logistikpark A 2 zwischen Autobahn A 2 und Lünener Straße. Das Gebäudetechnik-Großhandelsunternehmen Herbert Heldt KG, bisher Dortmund, legt dort den Grundstein für seinen neuen Logistikstandort, der im Sommer 2015 bezogen werden soll. 3. Bergkamener Firmenlauf mit rund 700 Teilnehmern. Nach einer Erklärung von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek ist mit einem Bau der L 821 n aus finanziellen Gründen auf absehbare Zeit nicht zu rechnen, Neubauten von Straßen werde es bis 2017 nicht mehr geben. Dies gelte bei weiterem Bestand einer rot-grünen Landesregierung auch für die Zeit über 2017 hinaus. Der Bau der geplanten Ortsumgehung für die Stadtteile Oberaden und Weddinghofen rückt damit in zeitlich weite Ferne. September 2014 Kämmerer Holger Lachmann verfügt eine Haushaltssperre, um unvorhergesehen eingetretene Etatverschlechterungen aufzufangen. Konstituierende Sitzung des neuen Integrationsrates der Stadt Bergkamen. Zum Vorsitzenden (bisher Kemal Öztürk) wird der 44jährige Suvat Kaya aus Bergkamen-Mitte gewählt. Als Stellvertreterinnen fungieren künftig Bedirye Domurcuk und Pinar Elek. Die lange umstrittene Biogasanlage der Familie Willeke im Stadtteil Heil speist erstmals eigenen Strom in den Regelenergiemarkt. Der erforderliche Anfahrbetrieb wird allerdings etwa drei Monate dauern. Vor dem Hintergrund der Krisen-Entwicklungen im Nahen Osten (Syrien, Irak, Türkei) und in Afrika steigen auch in Bergkamen im Vergleich zu den Vorjahren die Zahlen der Asylbewerber deutlich an. Beim 30. Bergkamener Volkslauf, veranstaltet vom TLV Rünthe, gehen 154 Wettbewerbsteilnehmer an den Start. Im Vorjahr war das Teilnehmerfeld mit 219 Läufern allerdings deutlich größer. Beim Saison-Auftakt der Handball-Verbandsliga unterliegt der HC TuRa Bergkamen dem HSC Haltern-Sythen. Jubiläum 50 Jahre katholische Pfarrgemeinde St. Michael (Pastoralverbund Bergkamen) im Stadtteil Weddinghofen. Jubiläum 25 Jahre Kommunales Integrationszentrum (seit Dezember 2012, zuvor RAA) des Kreises Unna, seit November 1990 beheimatet in Bergkamen-Weddinghofen an der Schulstraße. 17 Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besucht in ihrer Eigenschaft als SPD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen den Revag-Geschichtskreis Haus Aden/Grimberg III/IV und den von ihm initiierten und betreuten „Barbara-Stollen“ im Stadtmuseum Bergkamen. Heftige Gewitter und Unwetter entladen sich über dem Gebiet des Kreises Unna (18./19. September). Am stärksten betroffen ist dieses Mal das Bergkamener Stadtgebiet, wo ca. 70 Liter Niederschlag pro qm und Stunde fallen und besonders in den Stadtteilen Overberge, Oberaden, Rünthe und Bergkamen-Mitte die Wassermassen kaum zu bewältigen sind. Jahnstraße und die Industriestraße müssen wegen Überflutung vorübergehend gesperrt werden. Die Bergkamener Feuerwehr und das THW Kamen/Bergkamen verzeichnen rund 100 fast pausenlose Einsätze im Stadtgebiet. Die Schäden durch überschwemmte Keller sind erheblich. Beim Lokal-Derby zwischen den Handball-Verbandsligisten HC TuRa Bergkamen und SuS Oberaden in der Sporthalle am Friedrichsberg erringen die Turaner den Sieg. In der Oberliga spielten beide Mannschaften in der Saison 2007/2008 noch in einer höheren Klasse gegeneinander. Im Rahmen des diesjährigen „Tages der Chemie“, zu dem 1.200 Besucher in das Bergkamener Bayer-Werk strömen, feiert die jetzige Werksfeuerwehr Bayer ihr 75jähriges Bestehen. Jubiläum 90 Jahre Spielmannszug „In Treue fest“ Heil im Grubenwehrheim im Stadtteil Heil. Jubiläum 125 Jahre IGBCE Oberaden in der Realschule im Stadtteil Oberaden. 40. Internationales Schwimmfest der Wasserfreunde TuRa Bergkamen im Hallenbad in Bergkamen-Mitte. Zu Gast sind 20 Vereine, an den Wettbewerben beteiligen sich 276 Aktive. Der Rat der Stadt Bergkamen benennt die neue Straße im Neubaugebiet Zum Oberdorf (früheres Hofgelände Osthaus) in Bergkamen-Oberaden mit dem Namen „In den Hofwiesen“. Zahlreiche religiöse Glaubensgemeinschaften beteiligen sich aktiv am 1. Bergkamener Glaubensfest auf dem Stadtmarkt/Alfred Gleisner-Platz in Bergkamen-Mitte. Der Immobilienkonzern Goodmann Germany GmbH erwirbt den größten Teil des zweiten Abschnitts des Logistikparks A 2 und erhält zugleich eine Option auf den restlichen Teil zur Verfügung stehenden Ansiedlungsbereiches. Das Unternehmen wird bis Mitte Juli 2015 eine Logistik- und eine Lagerhalle sowie ein Bürogebäude errichten. Mieten und nutzen wird die Anlagen dann das Logistikunternehmen DB Schenker, ein Branchenriese, der dort 190 Arbeitsplätze schaffen will. 18 Oktober 2014 Udo Harder wird zum neuen Leiter des Jugendamtes der Stadt Bergkamen berufen, nachdem er bereits seit 2005 als Stellvertreter des inzwischen pensionierten langjährigen Amtsleiters Benno Kriegs tätig war. Mit Anbruch der dunkleren Jahreszeit steigt im Kreis Unna wieder die Zahl der Wohnungseinbrüche. Am stärksten betroffen sind Unna und Bergkamen gefolgt von Schwerte. Durch Brandstiftung wird der Aldi-Markt „Am Roggenkamp“ in Bergkamen-Mitte schwer beschädigt. Drei tatverdächtige Jugendliche im Alter von 15 Jahren werden von der Polizei schnell ermittelt. Unterzeichnung eines städtebaulichen Vertrages und Erteilung der Baugenehmigung an die Frankfurter Investorgesellschaft CharterHaus für den geplanten grundlegenden Umbau des früheren Einkaufszentrums Turm-Arkaden zur BergGalerie. Die bisher in Hamm-Pelkum auf dem früheren Bergwerk Ost Schacht Heinrich-Robert tätigen Mitarbeiter der Zentralen Wasserhaltung der RAG, ziehen dauerhaft um zum Standort des Schachtes Haus Aden II in Bergkamen-Oberaden. Das im August im Datteln-Hamm-Kanal havarierte und schwer beschädigte Ausflugsboot MS Hildegard, mit früherem Liegeplatz im Sportboothafen Marina Rünthe, wird geborgen und verschrottet. Viele Besucherinnen und Besucher informieren sich während eines Tages der Offenen Tür auf dem Hof Willeke im Stadtteil Heil über die dortige Biogasanlage, die inzwischen in Betrieb gegangen ist. Der Mais-Anteil an der verarbeiteten Biomasse beläuft sich nur auf 20 - 25 %. Bürgermeister Roland Schäfer und Bürgermeister Dr. Mustafa Turgut unterzeichnen einen neuen Städtepartnerschaftvertrag zwischen Bergkamen und Silifke, nachdem Tasucu im Rahmen einer Kommunalreform in der Türkei in die Nachbarstadt Silifke eingemeindet worden ist. Offizielle Benennung und Eröffnung des „Bergkamener Platzes“ in Hettstedt. Jubiläum 125 Jahre Knappenverein „Glück-Auf-Germania Bergkamen und Overberge“ mit Festakt und Jubilarehrung im Treffpunkt (VHS-Haus“) an der Lessingstraße in Bergkamen-Mitte. Vize-Bundeskanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel besucht in seiner Eigenschaft als SPD-Parteivorsitzender den REVAG-Geschichtskreis und den Barbarastollen im Bergkamener Stadtmuseum. Der Besuch ist ein Dank für die aktive Teilnahme der Bergleute an der 150-Jahr-Feier der SPD in der Bundeshauptstadt Berlin. Viele Organisationen und Vereine spüren den gesellschaftlichen Wandel. Dem Deutschen Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk und den Bergkamener Spielmannszügen fehlt es zunehmend an Nachwuchs. Gründung des Vereins „Bergkamen für Bergkamener“ in Bergkamen-Overberge; der neue Verein will unverschuldet in Not geratenen Menschen in seiner direkten Umgebung unterstützen. Der 15. Bergkamener Lichtermarkt unter dem Motto „Engelstanz und Feuerglanz“ lockt bei mildem und trockenem Wetter wieder viele Besucherinnen und Besucher an. 19 November 2014 Als Nachfolger von Reiner-Horst Henning wird Mario Unger zum neuen Vorsitzenden des 6000 Mitglieder starken IGBCE-Regionalforums Kamen-Bergkamen gewählt. Ein technisches Gutachten hat für die kommenden Jahre einen sehr hohen Sanierungskostenbedarf für die von den Gemeinschaftsstadtwerken (GSW) betriebenen Freiund Hallenbäder in Kamen und Bergkamen sowie für die Bergkamener Eissporthalle ermittelt. 30. „Barbara-Lauf“ in Bergkamen-Oberaden. Dem veranstaltenden SuS Oberaden liegen über 700 Teilnehmer-Anmeldungen vor. Marianne Knevels aus Bergkamen-Oberaden, von 1979 bis 1994 Mitglied des Rates der Stadt Bergkamen in der CDU-Fraktion und Inhaberin der Ehrenmedaille, stirbt im Alter von 83 Jahren. Beim diesjährigen herbstlichen Pflanzfest im Bergkamener Jubiläumswald wächst der dortige Baumbestand auf nunmehr bereits 461 Bäume. Richtfest der Fa. Heldt KG im Logistikpark A 2 vier Monate nach Beginn der dortigen Bauarbeiten. Die Hellweg-Hauptschule in Bergkamen-Rünthe, bisher noch mit einer Ausnahmegenehmigung im Schulbetrieb, muss wegen anhaltenden Schülermangels im Sommer 2015 ihre Pforten schließen. Die letzten dann noch verbleibenden Schülerinnen und Schüler wechseln danach zur städtischen Hauptschule in Kamen. Dezember 2014 Die französische Partnerstadt Gennevilliers benennt eine Straße nach der Stadt Bergkamen. Die schon seit längerem leerstehende Rünther Traditionsgaststätte Haus Tabellion (früher Hoffmann-Piontek) an der Rünther Straße wird abgerissen. An dem Standort soll ein Neubau mit Wohnungen und einer Arztpraxis entstehen. Der Rat der Stadt Bergkamen beschließt eine Erhöhung der Grund- und Gewerbe-Steuer. Zum Zweck der Haushaltskonsolidierung sollen zukünftig mit Blick auf die längerfristige Finanzplanung Einsparungen bei städtischen Veranstaltungen und im Kulturbereich erfolgen. Die seit inzwischen 15 Jahren anhaltende Phase des kontinuierlichen Rückgangs der Einwohnerzahl der Stadt Bergkamen wird unterbrochen. Zum 31.12.2014 verzeichnet die Stadt 49.637 Einwohnerinnen und Einwohner, das sind 50 mehr als am Ende des Vorjahres. Leichte Einwohner-Rückgänge verbuchten dennoch weiterhin die Stadtteile Oberaden und Overberge. Im Laufe des gesamten Jahres kamen 265 Flüchtlinge und Asylbewerber nach Bergkamen 20 Januar 2015 Der Jahreswechsel selbst verläuft ruhig, doch müssen die Feuerwehrleute der Löschgruppe Oberaden am Nachmittag des Neujahrstages in einem größeren Einsatz einen Brand in einem Getränkemarkt an der Jahnstraße unweit des Gerätehauses bekämpfen. Neujahrsempfang der Stadt Bergkamen. Bürgermeister Roland Schäfer begrüßt zu seiner Festansprache mehr als 200 Gäste aus Politik, Verwaltung, Vereinen, Verbänden und Unternehmen und referiert über „Ausblick und Perspektiven“ für die Stadt Bergkamen. Das Hauptthema des Empfangs lautet aber „125 Jahre Bergbaugeschichte in Bergkamen“. Referent ist Peter Blaszyk, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der RAG Immobilien GmbH in Essen, der von 1990 bis 1998 stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Zeche Monopol in Bergkamen und des Bergwerks Ost gewesen ist. Der RVR richtet den Weg vom Parkplatz an der Erich-Ollenhauer-Straße zum Haldengipfel so her, dass auf dieser Strecke zukünftig dauerhaft eine Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen möglich ist. Das Oberverwaltungsgericht Münster stoppt im Rahmen eines Eilverfahrens den erst jüngst begonnenen Bau einer Auto-Waschanlage an der Werner Straße wegen Zweifel an dem zu dem Projekt vorgelegten Lärmschutzgutachten. Mit der Schließung der bekannten Gaststätte „Zum Stadion“ im Stadtteil Oberaden stellt ein weiteres wichtiges Vereinslokal im Stadtgebiet den Betrieb ein; 15 Clubs und Vereine verlieren ihr Domizil und müssen sich neue Versammlungsstätten suchen. Die Planfeststellung für die geplante L 821n Oberverwaltungsgerichts Münster bestandskräftig. Die zurück, der vor zwei Jahren eingelegt worden war. Mit zwar begonnen werden, doch fehlen dem Land NRW Mittel. bleibt nach einem Beschluss des Richter wiesen damit einen Einspruch dem Bau der Straße könnte damit nun vorläufig dafür die nötigen finanziellen Falk Stankowski wird neuer Leiter des Amtes für Bauberatung, Bauordnung und Hochbau in der Stadtverwaltung Bergkamen. Februar 2015 Die Planungen für die zukünftige Wasserstadt Aden verzögern sich, weil das Genehmigungsverfahren für den dort ebenfalls geplanten künstlichen See mit der unmittelbaren Anbindung an den Kanal unerwartet Probleme bereitet und Bedenken seitens des Wasser- und Schifffahrtsamtes erhoben wurden. Wachwechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtteil Overberge. Bernd Grothaus übergibt nach 19 Jahren sein Amt als Löschgruppenführer an seinen bisherigen Stellvertreter Alexander Fuhrmann. GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexel referiert im Treffpunkt in Bergkamen-Mitte im Rahmen einer Info-Veranstaltung über die Situation und die mögliche Zukunft der Bergkamener Bäder. Der Bergkamener Lucas Liß (23), in den letzten Jahren bereits einer der erfolgreichsten Radsportler in Deutschland, gewinnt in St. Quentin-en-Yvelines nahe Paris den WM-Titel im Scratch. 21 Das bekannte Restaurant „Gate to Asia“, am Hafenplatz im Marina-Sportboothafen im Stadtteil Rünthe, wird wegen einer erforderlichen größeren brandschutztechnischen Sanierung vorläufig bzw. auf unbestimmte Zeit geschlossen. Bergkamen hatte Mitte 2014 nach Lünen, trotz eines leichten Rückgangs seit 2006, die zweithöchste Arbeitslosenquote im Kreis Unna. Es gibt hier nach wie vor einen großen Anteil von Langzeitarbeitslosen, die auch in konjunkturell guten Zeiten nur schwer zu vermitteln sind. Herbert König (CDU), einer der „Gründungsväter“ der Stadt Bergkamen, politisch u. a. seit 1956 im Gemeinderat Bergkamen und von 1966 bis Juli 1993 als Fraktionsvorsitzender der CDUFraktion im Rat der Stadt Bergkamen tätig, stirbt im Alter von 84 Jahren. März 2015 Die Deutschen Meisterschaften im Bogensport des Deutschen Behindertensportverbandes finden in der Sporthalle am Friedrichsberg in Bergkamen-Mitte statt. Auch einige Bergkamener Bogensportler erzielen dabei beachtliche Erfolge. Im Stadtteil Oberaden beginnt die Telekom mit der Verlegung neuer Glasfaserkabel, die ab Oktober 2015 dort (bzw. im Tel.-Vorwahlbereich 02306) ca. 5.200 Haushalten Zugang zu schnellen Internet-Anschlüssen ermöglichen sollen. Das bisher nur im Pharma-Bereich aktive Bayer-Werk in Bergkamen nimmt jetzt auch die Produktion von Pflanzenschutzmitteln auf. Der Regionalverband Ruhr hat der Stadt Bergkamen im Rahmen der Neuaufstellung des Regionalplanes, nach längeren Kontroversen im Voraus, die Ausweisung von dringend benötigten zehn Hektar Gewerbefläche zuerkannt. Kriminalstatistik der Kreispolizeihörde in Unna für das vergangene Jahr 2014: Die Zahl der Straftaten ist in Bergkamen – dem allgemeinen Trend im Kreisgebiet entsprechend -gegenüber dem Jahr 2013 gesunken, gestiegen ist in Bergkamen aber – entgegen dem Trend im sonstigen Kreisgebiet – die Zahl der Wohnungseinbrüche. Johannes Piontek, früherer Gastwirt und allseits bekannter und geschätzter Mitbürger im Stadtteil Rünthe, stirbt im Alter von fast 90 Jahren. Von 1969 bis 1976 betrieb er die erste und letztlich auch einzige Diskothek in Rünthe. Der Freiwilligen Feuerwehr seines Heimatortes gehörte er weit über 50 Jahre an. Der seit 25 Jahren bestehende Fußballverein und einstige Bezirksligist Gurbet Spor Bergkamen steht vor dem Aus. Wegen anhaltend rückständiger Verbandsabgaben wird er aus dem Fußballund Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) ausgeschlossen. Nach 50 Jahren im aktiven Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr wird Wolfgang Lantin aus Bergkamen-Heil in den Ruhestand verabschiedet. In seiner ungewöhnlich langen Dienstzeit war er nicht nur zeitweilig Löschgruppenführer in Heil, sondern von 2001 an auch ohne Unterbrechung stellvertretender Stadtbrandmeister (Stadtbrandinspektor). Bürgermeister Roland Schäfer zeichnet ihn mit der Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen aus, außerdem erhält Lantin, der offiziell noch bis Dezember im Amt bleibt, das Deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber. Zur Planung der weiteren zukünftigen Entwicklung des Nordbergs bzw. der Fußgängerzone, an der Präsidentenstraße, findet in Bergkamen-Mitte eine öffentliche Bürgeranhörung statt. 22 Die 15jährige Saskia Rakete aus Bergkamen-Rünthe erkämpft sich in Berlin den Titel der Deutschen Jugendmeisterin im Ringen. Die Gebäude und Räumlichkeiten der nicht mehr benötigten früheren Pestalozzi-Grundschule in Bergkamen-Mitte, sollen zukünftig unter dem Namen Pestalozzi-Haus verschiedenen örtlichen Einrichtungen mit Jugend- und Familienbezug als neues Domizil dienen. Erster Spatenstich für den Neubau des neuen Hauptgebäudes der Sparkasse Bergkamen-Bönen gegenüber dem Busbahnhof und dem Rathaus. Der seit 68 Jahren bestehende beliebte und bekannte Frauenchor Overberge löst sich wegen Überalterung der Sängerinnen und wegen Nachwuchsmangels auf. Das bedauerliche Vereinssterben setzt sich damit fort. Inzwischen verzeichnen übrigens auch alle Tennisvereine im Stadtgebiet anhaltend sinkende Mitgliederzahlen. April 2015 Der 35jährige Mark Schrader aus Werne, studierter Archäologe mit fachlicher Berufserfahrung, tritt seinen Dienst als neuer Leiter des Stadtmuseums Bergkamen an. Raubüberfall auf die Sparkassen-Hauptstelle in der City. Der bewaffnete Täter erbeutet Bargeld und entkommt trotz sofort eingeleiteter polizeilicher Fahndung. Einen Monat später wird er bei Mönchengladbach gefasst, ihm werden gemeinsam mit zwei Komplizen auch andere Überfälle zur Last gelegt. Beim traditionellen (Frühlings-) Pflanzfest im Bergkamener Jubiläumswald im Stadtteil Weddinghofen wächst der dortige Baumbestand um 21 auf nunmehr bereits 482 Bäume. Das GSW-Kundencenter Bergkamen zieht aus seinen bisherigen Räumen in der früheren City in das Kaufland-Haus an der Töddinghauser Straße um. Vor 50 Jahren begann mit dem ersten Schultag der Schulbetrieb am damals gerade erst neu gegründeten Gymnasium Bergkamen. Das Schuljubiläum soll aber erst im September offiziell gefeiert werden. Eröffnung der Ausstellung „125 Jahre Bergbau – Es war mehr als Kohle“ im Stadtmuseum mit Aufnahmen des Fotojournalisten Ulrich Bonke. Jubiläum „10 Jahre Aktionskreis Wohnen und Leben in Bergkamen“ in der Ökostation in Bergkamen-Heil. Vorsitzender ist nach wie vor Gründungsinitiator Karlheinz Röcher aus Bergkamen-Rünthe. Die Mitglieder beschäftigen sich im weitesten Sinne mit den (Schadens) Auswirkungen und Hinterlassenschaften des Bergbaus im Stadtgebiet Bergkamen und setzen sich für alternative Energieformen ein. 23 Mai 2015 Bei der traditionellen Maikundgebung des IGBCE-Regionalforums in der Römerberg-Sporthalle im Stadtteil Oberaden, spricht vor etwa 500 Teilnehmern und Besuchern Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) über die Gestaltung der Energiewende als Jahrhunderttaufgabe. Weitere Redner sind Bürgermeister Roland Schäfer und RegionalforumsVorsitzender Mario Unger. Der muslimische Ditib-Moscheeverein im Stadtteil Oberaden weiht nach dreijähriger Bauzeit seine Moschee an der Rotherbachstraße ein. 9. Blumenbörse auf dem Bergkamener Stadtmarkt bei sonnigem Wetter und regem Besucherzuspruch. Die Bergkamener Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel wird zukünftig für die Leitung der städtischen Galerie „sohle 1“ zuständig sein. Offizielle Vorstellung und Eröffnung der neu gestalteten „Adener Höhe“ auf der Bergehalde Großes Holz. Regionaldirektorin K. Geiß-Netthöfel erklärt, dass auf den RVR-Halden mit Landmarken – wie in Bergkamen - keine Windenergie-Anlagen betrieben werden sollen. Fertiggestellt ist inzwischen auch ein Parkplatz für 50 Kfz an der Waldstraße am Fuße der Halde im Stadtteil Heil. Jubiläumsfest „175 Jahre Schützenverein Bergkamen“ Der Tennis-Club (TC) Rot-Gelb betreibt aus finanziellen Gründen seine Auflösung. Das Schicksal der Tennishalle am Häupenweg im Stadtteil Weddinghofen ist ungewiss. Juni 2015 17. Bergkamener Hafenfest; das nächste Hafenfest ist erst für 2017 geplant, da sich 2016 die wichtigsten städtischen Veranstaltungsaktivitäten auf das 50jährige Bestehen der Stadt Bergkamen konzentrieren werden. Hannelore Voss (SPD) aus Oberaden, von 1984 bis 1994 Mitglied des Rates der Stadt Bergkamen und ehemals über viele Jahre Vorsitzende der AWO Oberaden, stirbt im Alter von 86 Jahren. Walter Teumert, seit 2001 Leiter der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Bergkamen-Mitte, wird in den Ruhestand verabschiedet. Die Hellweg-Hauptschule im Stadtteil Rünthe wird geschlossen. 24 Juli 2015 Die 17jährige Julia Ritter (SuS Oberaden) erringt bei der U18-Leichtathletik-Weltmeisterschaft im kolumbianischen Cali den WM-Titel im Kugelstoßen. Die Leichtathletik-Abteilung des SuS Oberaden begeht das Jubiläum ihres 50jährigen Bestehens. Heinz Scheer (SPD), von 1989 bis 2004 Mitglied des Rates der Stadt Bergkamen und in dieser Zeit auch Ortsvorsteher des Stadtteils Weddinghofen, stirbt im Alter von 76 Jahren. Jutta Koch wird neue Leiterin der Stadtbibliothek Bergkamen. Die Bahn-Spedition DB Schenker bezieht ihren Standort im Logistik-Park A2. Pfarrerin Sabine Sarpe, seit 13 Jahren als Seelsorgerin schwerpunktmäßig im Stadtteil Rünthe tätig, wird aus der Martin-Luther-Kirchengemeinde Oberaden/Rünthe/Heil verabschiedet, sie wechselt auf eine Pfarrstelle in Borchen im Kirchenkreis Paderborn. Der Bergkamener Landwirt Nils Henter lässt im Osten des Stadtteils Overberge auf einer Fläche am Burgemeisterweg zwischen der Hansastraße und der Autobahn A 1 die dritte Windkraftanlage auf Bergkamener Stadtgebiet errichten. Die Santander-Bank teilt ihren Kunden mit, dass sie zum 30. September ihre Niederlassung in Bergkamen-Mitte am Nordberg schließt. August 2015 Mit Beginn des neuen Schuljahres wird Doris Lipke (bisher kommissarisch) neue Schulleiterin der Prein-Schule im Stadtteil Oberaden. Nach einer Modellrechnung des IT.NRW (früher: Stat. Landesamt) über die künftige Bevölkerungsentwicklung im Lande soll die Einwohnerzahl Bergkamens bis 2020 voraussichtlich auf 47.113 sinken, bis 2030 auf 44.497; 2040 soll die Stadt sogar nur noch 43.443 Einwohner haben. Die seit etwa einem Jahr zunehmende Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber steigt auch in Bergkamen jetzt sehr stark an (z. Zt. ca. 300). Die Turnhalle an der Lessingstraße in BergkamenMitte wird vorübergehend zur Notunterkunft umfunktioniert. Das Land NRW ist auch in Bergkamen auf der Suche nach einer geeigneten Fläche für die Einrichtung einer provisorischen zentralen Landesstelle, zur Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Jubiläums-Fest „50 Jahre Tennis-Abteilung“ beim Sportverein TuRa Bergkamen in BergkamenMitte. Der diesjährige Sommer ist extrem heiß bzw. schwül, das alljährliche traditionelle Seifenkistenrennen im Stadtteil Oberaden aber fällt an einem Wochenende mit starkem Regen aus. Der Rat der Stadt Bergkamen stimmt in einer Sondersitzung der Einrichtung einer „Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber“ (ZUE) zu. Eine provisorische 25 Einrichtung soll zunächst etwa für die Dauer eines Jahres auf dem Parkplatz des Wellenbades im Stadtteil Weddinghofen entstehen. Danach soll eine entsprechende Unterbringungseinrichtung auch für möglicherweise längere Zeit hinter dem TÜV-Nord-Kolleg westlich des Kleiwegs zur Verfügung stehen. 4. Bergkamener Firmenlauf mit über 600 Teilnehmern. Jubiläum „50 Jahre Stadtmuseum Bergkamen“. Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet in seiner neuesten Ausgabe von erheblich erhöhten PCB-Werten in der Lippe durch Einleitung von Grubenwasser vom früheren Zechenstandort Haus Aden. Die Hintergründe und möglichen Ursachen stehen bereits seit einiger Zeit in der Diskussion. Grundsteinlegung im Rohbau der neuen Hauptstelle der Sparkasse Bergkamen-Bönen. Der traditionsreiche Männer-Gesangverein Heil (gegr. 1904) bestreitet seinen letzten öffentlichen Auftritt und wird sich zum Jahresende 2015 wegen Mangels an aktiven Sängern auflösen. September 2015 Ein Gutachten der Unternehmensberatung Altenburg empfiehlt statt der kostenintensiven Sanierung der bestehenden Schwimmbäder in Bergkamen und Kamen, den Bau eines Zentralbades für beide Städte. Das Gutachten stellt auch die Schließung der Eissporthalle und des Wellenbades zur Diskussion. Rund 400 Bürger besuchen die Bürgerversammlung zur Information über die geplante Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge und Asylanten im Stadtteil Weddinghofen. Die Umgehungsstraße L 821n tritt wieder in den Blick des allgemeinen Interesses, nachdem die drei Bezirksregierungen in Nordrhein-Westfalen beantragt haben, den Bau der Straße in das Landesstraßenbauprogramm 2016 des Landes aufzunehmen. Die Bergkamener Kamps-Gruppe trennt sich vom Handel mit den Automarken Volkswagen und Audi; die beiden Autohäuser an der Werner Straße sollen ab Januar 2016 von der Dortmunder Hülpert-Gruppe weiterbetrieben werden. RAG-Betriebsdirektor Dr. Michael Drobniewski referiert vor dem Umweltausschuss der Stadt Bergkamen über die jüngst wieder in die Diskussion geratene Problematik PCB im Grubenwasser. Das Städtische Gymnasium Bergkamen begeht mit einem Schulfest sein 50jähriges Bestehen. Die Windkraftanklage des Bergkamener Landwirts Henter an der Hansastraße im Stadtteil Overberge ist fertiggestellt (Nabenhöhe 108 Meter, Länge d. Rotorblätter 82 Meter, Leistung 2,3 Megawatt (MW). Der Rat der Stadt Bergkamen beschließt einstimmig die Einführung einer WettbürosteuerSatzung. Das Modeunternehmen Steilmann kündigt seinen Gang an die Frankfurter Börse noch für das laufende Jahr an. Die Arbeitslosenquote ist auch in Bergkamen rückläufig und liegt aktuell bei 10,7 %. 26 Für den länger erkrankten Leiter der Polizeiwache Bergkamen, Paul-Josef Overdick, wird PHK Marc Westerhoff zunächst noch kommissarisch, wenig später dann aber auch endgültig neuer Wachleiter. Die seit 1993 in Oberaden ansässige Fachschule für Physiotherapie (GPS) bezieht ihren neuen Standort im TÜV-Nord Kolleg am Kleiweg im Stadtteil Weddinghofen. Oktober 2015 Die Bezirksregierung Arnsberg entlässt das Gelände der ehemaligen Zeche Haus Aden aus der Bergaufsicht. Lediglich die Betriebsbereiche Zentrale Wasserhaltung und Grubengasgewinnung verbleiben unter Bergaufsicht. Das erste Flüchtlingskontingent mit 220 Personen bezieht die Zentrale Unterbringungseinrichtung am Häupenweg im Stadtteil Weddinghofen; erwartet werden in nächster Zukunft noch etwa 380 weitere Menschen. Der Gebäudekomplex der früheren Fröbelschule an der Jahnstraße im Stadtteil Oberaden, zuletzt über viele Jahre Standort einer Fachschule für die Ausbildung von Physiotherapeuten/innen, wird abgerissen. Die P&A Tennisschule übernimmt den Betrieb der bisherigen TC Rot-Gelb-Tennishalle am Häupenweg in Bergkamen-Weddinghofen. Inhaber der Schule sind zwei Mitglieder des benachbarten Tennisclubs Bergkamen-Weddinghofen 1978 (TCBW). Suvat Kaya, seit etwa einem Jahr Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Bergkamen, legt sein Amt nieder. Die vorübergehend zur Notunterkunft für Flüchtlinge umfunktionierte Turnhalle an der Lessingstraße in Bergkamen-Mitte, kann wieder für Sportzwecke genutzt werden. Ein unbekannter Täter schießt nachts mit einer Luftpistole sechs Mal auf die Ditib-Moschee im Stadtteil Oberaden und richtet Sachschaden an. Chefwechsel im Kraftwerk im Stadtteil Heil. Volker Veelmann übernimmt die Werksleitung von Robert Göstenkors, der nach Walsum wechselt. Die Stadt Bergkamen präsentiert ihren neuen Bildband „Bergkamen - Junge Stadt mit alter Geschichte“. 27 November 2015 Auf dem früheren traditionsreichen Bauernhof Keinemann im Stadtteil Rünthe, den die Familie 2014 wegen Aufgabe der Landwirtschaft verkaufte, will der neue Eigentümer zukünftig u. a. ein Zentrum für Oldtimer-Freunde schaffen. Pflanzfest im Bergkamener Jubiläumswald. 28 neue Bäume erhöhen den Baumbestand auf nunmehr bereits 512. Der Umweltschutz- und Wasserexperte Dr. Harald Friedrich vom Bund für Naturschutz und Umwelt (BUND) warnt im Umweltausschuss vor der Gefahr von giftigen Stoffen unter Tage, die durch Grubenwasser an die Erdoberfläche gelangen können. Er empfiehlt eine Befahrung und Untersuchung der problematischen Bereiche vor Ort, da diese z. Zt. noch erreichbar seien. Josef Siepmann (Overberge) und Willi Null (Oberaden) werden für jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in vielen Bereichen mit der Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen ausgezeichnet. Uwe Maier aus Bergkamen-Oberaden, Mitglied der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bergkamen, stirbt im Alter von 57 Jahren. Die SPD-Fraktionen aus Bergkamen und Kamen geben bekannt, dass sie die Schaffung eines gemeinsamen Zentral-Schwimmbades für beide Städte ablehnen. Das Landes-Verkehrsministerium bestätigt, dass es die geplante L 821 n trotz eines positiven Votums des Regionalverbandes Ruhr (RVR) nicht in das Landesstraßen-Ausbauprogramm aufnehmen wird. Dezember 2015 Im Gebäude der früheren Kleinschwimmhalle im Stadtteil Oberaden, das nach Auflösung der früheren Firma „Aktifit“ über viele Jahre leer stand, ist nach einem Eigentümerwechsel und grundlegenden Sanierungs- und Umbauarbeiten inzwischen ein großes Fitness-Zentrum eröffnet worden. Die Fahne des MGV Heil, der sich zum Ende des Monats auflöst, findet dauerhaft einen Ausstellungsplatz im Jugend- und Vereinsheim Heil. Simone Leuthold-Haverkamp aus Bergkamen-Weddinghofen wird neue Stadtverordnete in der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bergkamen. Trotz des überraschenden Todes der Geschäftsführerin und Gründerin der Charterhaus GmbH, Brigitte van der Jagt-Buitink (58), will die Gesellschaft den geplanten, inzwischen aber zeitlich verzögerten Umbau der früheren Turmarkaden zum Einkaufszentrum „Berggalerie“ nun zügig weiterbetreiben. Der Rat der Stadt beschließt nach kontroversen Diskussionen im Vorfeld den Doppelhaus- halt 2016/2017, SPD und Grüne stimmen dafür, CDU und BergAuf dagegen. Im Stadtmuseum beginnen die Arbeiten für eine grundlegende Um- und Neugestaltung. 28 Herwig Kimpel, von 1969 bis 1979 Mitglied des Rates der Stadt Bergkamen in der SPD-Fraktion, stirbt im Alter von 91 Jahren in Waren. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung der Wasserstadt Aden: Der Kreis Unna genehmigt den Sanierungsplan für den Boden am zukünftigen Standort des Projektes. Im abgelaufenen Jahr 2015 hat die Stadt Bergkamen den ihren bis Mitte Oktober (Bereitstellung der ZUE) nach dem so genannten „Königsteiner Schlüssel“, direkt zugewiesenen 623 Flüchtlingen und Asylbewerbern in angemieteten Wohnungen eine erste neue Bleibe geschaffen. Zum 31.12.2015 hat die Stadt Bergkamen 50.035 Einwohnerinnen und Einwohner und damit 398 mehr als am Ende des Vorjahres. 29 30 II. Dezernat I Dezernent Bürgermeister Roland Schäfer Zentrale Dienste StÄ 10/ 11/ 12/ 13/ 16 Amtsleiter Zentrale Dienste Thomas Hartl Bürgermeisterbüro Referentin des Bürgermeisters Monika Lichtenhof Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper Amtsleiterin des StA 14 Rechnungsprüfungsamt Silvia von Depka 31 32 II.1. StÄ 10/ 11/ 12/ 13/ 16 Zentrale Dienste 33 34 Zentrale Dienste, Organisationsangelegenheiten und Statistik Über den Berichtszeitraum 2014 und 2015 ist wie folgt zu berichten: Wahlen Bereits im Jahr 2007 hatte die damalige Landesregierung (CDU und FDP) beschlossen die Bürgermeister- und Landratswahlen von den Kommunal- und Kreistagswahlen abzukoppeln. Dies erfolgte dann bei den Wahlen in 2009. Die Bürgermeister und Landräte wurden für sechs, die Räte der Städte, Gemeinden und Kreise für fünf Jahre gewählt. Nach Rückkehr zur alten Regelung durch Beschluss der neuen Landesregierung (SPD und Grüne) mit der Vorgabe möglichst wieder viele Bürgermeister und Landräte gemeinsam mit dem Rat bzw. Kreistag zur Wahl antreten zu lassen, wurde den Amtsinhabern angeboten ihre Amtszeit um ein Jahr zu verkürzen. So kam es, dass rund fünfzig Prozent der Amtsinhaber in NRW ihre Amtszeit verkürzten und sich zur Wahl stellten. Für die Stadt Bergkamen bedeutete dies, genügend Wahlhelfer für die anstehenden EuropaKommunal- und Integrationswahlen die zusammen am 25.05.2014 stattfanden, zu verpflichten. Aufgrund der hohen Bereitschaft in der Bevölkerung und bei den Verwaltungsmitarbeitern, konnte jeweils eine ordnungsgemäße Durchführung der Wahlen gewährleistet werden. Die Wahlergebnisse der Europa-, Kommunal- und Integrationswahl sind auf der Homepage der Stadt Bergkamen nachzulesen. In 2015 fanden für die Stadt Bergkamen keine Wahlen statt, da der Landrat und der Bürgermeister sich 2014 zur Wahl stellten. Arbeitssicherheit Wie bereits in 2013 angedacht wurde, fand in 2014 ein Gesundheitstag in Kooperation mit dem Katharinen Hospital Unna in Bergkamen im Rathaus sowie im Ratstrakt statt. Das KatharinenHospital war im Rahmen seiner medTrend-Tour mit einem gelben amerikanischen Schulbus vor Ort. Die Besucher hatten die Möglichkeit wie z.B. Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinwerte feststellen zu lassen. Darüber hinaus gab es verschiedene Beratungsangebote. Entwöhnungsangebote für Raucher, wie ernähre ich mich Gesund und vieles mehr. 35 Ratsangelegenheiten In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachämtern ist das Ratsbüro für die Vor- und Nachbereitung der Rats- und Ausschusssitzungen zuständig. Über die Anzahl der Sitzungen sowie der behandelten Tagesordnungspunkte informiert die nachfolgende Übersicht: Anzahl der Sitzungen Behandelte Tagesordnungspunkte 2014 2015 2014 2015 Rat 6 8 174 112 Haupt- und Finanzausschuss 6 8 113 94 Betriebsausschuss 4 4 55 54 Rechnungsprüfungsausschuss 3 2 13 13 Jugendhilfeausschuss 3 6 28 31 Unterausschuss Jugendhilfeplanung 1 0 2 0 Ausschuss für Schule, Sport und Weiterbildung 3 5 22 30 Wahlprüfungsausschuss 1 5 0 0 Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr 4 5 25 26 4 7 63 54 Kulturausschuss 2 3 17 19 Ausschuss für Familie, Soziales und Senioren 2 3 13 18 Wahlausschuss 2 11 0 0 Behindertenbeirat 2 2 10 8 Integrationsrat 3 4 18 16 Informationen über die Zusammensetzung des Rates der Stadt Bergkamen und seiner Ausschüsse, die gewählten Stadtverordneten sowie die Ortsvorsteher finden sie im Ratsinformationssystem. 36 Ehrungen aus Anlass von Alters- und Ehejubiläen Gemeinsam mit den jeweiligen Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern führte Bürgermeister Roland Schäfer folgende Ehrungen durch: Altersjubiläen 2014 2015 80. Geburtstag 390 356 90. Geburtstag 103 92 95. Geburtstag 21 23 100. Geburtstag 4 2 101. Geburtstag 0 1 102. Geburtstag 0 0 2014 2015 Goldene Hochzeit 135 156 Diamantene Hochzeit 54 64 Eiserne Hochzeit 12 11 Gnadenhochzeit 2 0 Ehejubiläen Anregungen und Beschwerden gemäß § 24 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen Gemäß § 24 GO NRW hat jede Person das Recht, einzeln oder gemeinsam mit anderen schriftliche Anregungen oder Beschwerden in Angelegenheiten der Gemeinde an den Rat oder die Bezirksvertretung zu richten. In den Jahren 2012 und 2013 wurde v i e r m a l von diesem Recht Gebrauch gemacht. Antrag vom Grund 04.09.2014 Erhöhung der Verkehrssicherheit der Hansastraße (K 17) im Ortsteil Bergkamen-Overberge 13.11.2014 Schließung des Lindenwegs (westlicher Teil) zwischen Schulstraße und Pfalzstraße in Höhe der Kreuzung zu Pfalzstraße 14.01.2015 Keine Schließung des Lindenwegs (westlicher Teil) zwischen Schulstraße und Pfalzstraße in Höhe der Kreuzung zur Pfalzstraße 08.06.2015 LKW-Verkehr in Weddinghofen – L 821n 37 Statistik Die zentralen, über die Fachstatistiken der Ämter hinausgehenden Statistikaufgaben werden in den Zentralen Diensten/Organisation erledigt. Für nahezu alle statistischen Daten, die dem Land NRW gemeldet werden, sind elektronische Meldewege vorgesehen, um die Auskunftspflichtigen zu entlasten. Dadurch werden die Kommunen bei der Durchführung von Erhebungen z.B. bei agrarstatistischen Erhebungen nicht mehr beteiligt. Durch die Änderung des Bundesstatistikgesetzes sind die landwirtschaftlichen Betriebe verpflichtet, ihre Meldungen zu den amtlichen Agrarstatistiken elektronisch abzugeben. Die Zeiten der amtlichen Erhebungsbeauftragten, die auf den Bauernhöfen das Vieh gezählt haben, sind somit vorbei. Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen IT.NRW hat auf der Basis des Mikrozensus 2011 (Stand 09.05.2011) die amtlichen Daten über den Bevölkerungsstand, die Erwerbsstruktur und die Wohnverhältnisse in einer repräsentativen Volkszählung mit Hilfe der kommunalen Erhebungsstellen erhoben und schreibt auf dieser Grundlage die Daten über die natürliche Bevölkerungsbewegung (u.a. der Standesämter – Eheschließungen, Ehescheidungen, Geburten, Sterbefälle -) und die räumliche Bevölkerungsbewegung (u.a. Infrastrukturdaten, Verkehrsstatistiken) fort. Der kommunale Nutzen der amtlichen Bevölkerungsdaten ist hoch. Einige Beispiele sind zu nennen: die Regelungen des kommunalen Finanzausgleichs, demografische Nachfragepotenziale für Kinderbetreuungs- und Schuleinrichtungen, Krankenhäuser, Ausweisung von Bauland, Verkehrs-, Grünflächen und Agrarstrukturplanung und die Planung weiterer öffentlicher Einrichtungen. Zu den Statistiken der Statistikstelle in eigener Bearbeitung gehören außerdem die Vergabestatistik über die EU-weiten Vergaben und die repräsentativen Wahlstatistiken zu allen Wahlen des Bundes, Landes, Europas und der Gemeinden. Ferner stellt die Statistikstelle interessierten Bürgern, Behörden und Unternehmen Bevölkerungsdaten auf der Grundlage des städtischen Melderegisters zur Verfügung. Weitergehende Daten werden gebührenpflichtig aufgearbeitet. 38 Es ist festzustellen, dass sich die Bevölkerungszahl zum 31.12.2015 erstmals wieder erhöht hat. Einwohnerentwicklung 2000 - 2015 53000 52500 52000 51500 51000 527325271452607 5235352329 5202152020 51755 51467 51158 50605 50274 50035 49957 49637 49587 50500 50000 49500 49000 48500 48000 2000 2001 2002 2003 2004 2.005 2006 2007 2008 2.009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Gesamt 52732527145260752353523295202152020517555146751158506055027449957495874963750035 39 Personalmanagement Beschäftigtenstruktur Die Beschäftigtenstruktur der Stadtverwaltung stellt sich wie folgt dar: Frauenförderung Die Zielvorgaben des Frauenförderplanes prognostizierten für das Jahr 2015 keine große Veränderung des Frauenanteils bei der Stadt Bergkamen. Der Frauenanteil betrug 47,22% am 31.12.2014 und hat sich zum Stichtag 31.12.2015 auf 46,85% leicht verringert. Um diese Situation zu analysieren, wurden die Daten des Berichtes für das Jahr 2015 mit denen des Berichtes für das Jahr 2014 verglichen, um Entwicklungen erkennen zu können. Bei der Berechnung des Frauenanteils muss berücksichtigt werden, dass die Frauen, die Elternzeit oder sonstigen unbezahlten Urlaub in Anspruch nehmen, als sogenannte „Beurlaubte“ getrennt erfasst werden und nicht in die statistische Personalkapazität einfließen. Zur Vertretung der beurlaubten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden befristet Beschäftigte eingestellt. Sie dürfen aufgrund der Regelungen des Landesgleichstellungsgesetzes allerdings nicht in den statistischen Frauenanteil einfließen. 40 Diese Verringerung der „weiblichen“ Personalkapazität führt daher zu einem geringeren Frauenanteil. Um zu verdeutlichen, wie hoch der tatsächliche Anteil der beschäftigten Frauen bei der Stadt Bergkamen ist, wurde erstmalig für den Bericht des Jahres 2004 die Anzahl der befristet Beschäftigten gesondert erfasst und in den folgenden Jahren entsprechend fortgeschrieben. Inklusive dieser Befristungen ergibt sich im Jahr 2015 ein Frauenanteil von 48,92% (2014 = 48,46 %). Der Anstieg des Frauenanteils inklusive Befristungen begründet sich insbesondere dadurch, dass bereits in 2014 mehr Männer als Frauen ohne Nachbesetzung aus dem aktiven Beschäftigungsverhältnis bei der Stadt Bergkamen ausgeschieden sind und in 2015 überwiegend Frauen (u.a. im Bereich der Kindergärten) befristet eingestellt wurden oder befristete Stundenerhöhungen erhalten haben. Ohne Berücksichtigung der Befristungen ergibt sich die leichte Verringerung des Frauenanteils, hauptsächlich aufgrund einer vergleichsweisen höheren Anzahl von Entfristungen bei den Männern vor allem im Bereich der Handwerksberufe (ehemals Arbeiter s.u.). Der Frauenanteil im höheren Dienst bei den Beschäftigten (ehemals Angestellte) sowie den Beamtinnen und Beamten ist von zuvor 42,88% in 2014 auf 41,38% in 2015 gesunken. Ursächlich hierfür sind verschiedene Faktoren. Sowohl eine höhere Anzahl an Teilzeitbeschäftigungen im Bereich der Frauen, als auch eine Neueinstellung und eine Höhergruppierung im Bereich der Männer verändern den prozentualen Frauenanteil. Auch im Bereich der Struktur der Führungsebene wird diese Entwicklung deutlich. Hier sinkt der Frauenanteil durch Neubesetzungen, von in 2014 frei gewordenen Leitungsfunktionen auf der Ebene der Amtsleitung / stellv. Amtsleitung und Sachgebietsleitung, mit mehr Männern als Frauen. Im Ergebnis fällt der Frauenanteil von 48,00% in 2014 auf 43,86% in 2015. Dennoch bleibt festzuhalten, dass im Vergleich zum Jahr 2013 (2013 = 42,86%) eine zwar geringe, aber dennoch konstante Erhöhung bestehen bleibt. Die gravierenden Veränderungen in der Organisationsstruktur der Stadt Bergkamen in 2014 zeigen daher weiterhin ihre Auswirkungen. Betrachtet man die Berufsgruppen ohne die Beschäftigten in den Handwerksberufen (ehemals Arbeiterinnen und Arbeiter s.u.) und wertet nur die Anzahl der Beschäftigten (ehemals Angestellte), Beamtinnen und Beamte aus, wird die Parität zum 31.12.2015 mit einem Frauenanteil von 54,59% erneut übertroffen (2014 = 54,44%). Nachwuchskräfte Um die Leistungsfähigkeit der Verwaltung auf Dauer zu gewährleisten, ist es erforderlich kontinuierlich in die Ausbildung von Nachwuchskräften zu investieren. Die Stadt Bergkamen ist sich dieser Verantwortung bewusst und hat in den letzten Jahren einer Vielzahl von Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt. Die Stadt Bergkamen kommt ihrer Ausbildungsverpflichtung sowohl in den typischen Verwaltungsberufen, als auch im handwerklichen Bereich nach. 41 Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung werden die Nachwuchskräfte in der Regel in ein Beamten- bzw. Beschäftigungsverhältnis übernommen. Eine Übernahmegarantie wird jedoch grundsätzlich nicht gegeben. In Berufen, die den Jugendlichen auch die Möglichkeit eröffnen, einen Arbeitsplatz außerhalb der Stadt Bergkamen zu erhalten, bildet die Stadt derzeit auch über den eigenen Bedarf aus (z.B. Gärtner/-in). Über das gesamte Kalenderjahr verteilt werden in den verschiedensten Fachämtern zudem Praktikantinnen und Praktikanten unterschiedlichster Art betreut (z.B. Schülerpraktika, Orientierungspraktika, Pflichtpraktika im laufenden Studium oder Ausbildung, freiwillige Praktika). Diesen werden so Einblicke in die unterschiedlichsten Tätigkeitsfelder einer Stadtverwaltung gewährt. Das jährliche Ausbildungsangebot der Stadt Bergkamen wird noch durch Plätze für Jahrespraktika in den sozialen und erzieherischen Berufen ergänzt. Hier werden aktuell noch zusätzlich 8 Ausbildungsplätze angeboten (3 Erzieherinnen bzw. Erzieher im Anerkennungsjahr, sowie 5 Vorpraktikantinnen bzw. –praktikanten im erzieherischen Bereich und Fachoberschulpraktikantinnen bzw. –praktikanten). Hinzu kommt ferner das Angebot von Plätzen im Bereich des Bundesfreiwilligendienstes. Die Übersicht seit 2010 gestaltet sich wie folgt: 42 (Quelle: Fotos der einzelnen Partnerstädte) Städtepartnerschaften Die Städtepartnerschaften mit Gennevilliers, Taşucu und Wieliczka bestehen seit Ende 1994 bzw. Anfang 1995. Seit 1990 gibt es die freundschaftliche Beziehung zur Stadt Hettstedt. Wie in den Vorjahren kann für den Berichtszeitraum eine konstante Anzahl von Begegnungen festgehalten werden. Besonders zu erwähnen ist, dass sich im Jahre 2014 der langjährige Bürgermeister der Partnerstadt Gennevilliers, Jacques Bourgoin, sowie sein für Städtepartnerschaften und internationale Beziehungen zuständige Beigeordnete Mohamed Bellouch im März 2014 nicht mehr zur Wahl stellten. Zudem verlor der Bürgermeister der türkischen Partnerstadt Taşucu bedingt durch die dortige Gebietsreform und damit verbundene Eingemeindung der Kleinstadt in die Kreisstadt Silifke zum 31. März 2014 sein Amt als Bürgermeister. Im Frühjahr 2014 haben die folgenden neuen Verantwortlichen in den entsprechenden Partnerstädten ihre Ämter angetreten: Patrice Leclerc Daniel Berder Dr. Mustafa Turgut Halil Riza Ergün Bürgermeister der Stadt Gennevilliers Ratsmitglied zuständig für internationale Beziehungen und Städtepartnerschaften Bürgermeister der Stadt Silifke Kommunaler Rechtsbeistand und Kontaktperson für städtepartnerschaftliche Belange Mit Unterzeichnung des neuen Vertrages am 13. Oktober 2014 ging die bisherige Partnerschaft mit der türkischen Stadt Taşucu auf die Kreisstadt Silifke über. Darüber hinaus wurde im Hinblick auf das bevorstehende 25-jährige Städtefreundschaftsjubiläum zwischen Bergkamen und der sachsen-anhaltinischen Stadt Hettstedt (27.10.2015) dort im Rahmen des alljährlichen Zwiebelmarktes am 18.10.2014 in einem Festakt der „Bergkamener Platz“ eingeweiht. (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) 43 Die Stadt Gennevilliers widmete in einem neuen Viertel neben ihren anderen Partnerstädten Bergkamen eine Straße mit dem Namen „Rue de Bergkamen“. Die Übergabe an die Öffentlichkeit erfolgte am 6. Dezember 2014. (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) Herausragend im Jahre 2015 war der erfolgreich verlaufende Aufbau der Schulpartnerschaft zwischen der Silifke Atatürk Ortaokulu (Mittelschule) und der Bergkamener Willy-BrandtGesamtschule. Der entsprechende Schulpartnerschaftsvertrag wurde am 01.02.2016 in einem feierlichen Festakt unterzeichnet. Im Allgemeinen standen und stehen die Schulpartnerschaften im Fokus der städtepartnerschaftlichen Arbeit. Im Berichtszeitraum wurden erste Kontakt für eine weitere Partnerschaft zwischen dem Gymnasium in Kozmice Wielkie sowie der Willy-BrandtGesamtschule (neben der seit Jahren aktiv verlaufenden Beziehung zwischen der Zespół Szkół Zawodowych (Fachhochschule) in Wieliczka und dem Städtischen Gymnasium Bergkamen) aufgebaut. Gespräche mit einer neuen Lehrkraft des Lycée Galilée in Gennevilliers geben Grund zur Hoffnung, dass die seit längerem ruhenden Schülerbegegnungen mit dem Bergkamener Gymnasium wiederbelebt werden können. Ein im August 2015 bei der Europäischen Union gestellter Antrag für das Projekt „Europa/Bergkamen – Dekaden der Freundschaft“ im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten 2016 wurde von der Exekutiv-agentur für Bildung, Audiovisuelles und Kultur im Zuge des Programms „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ für förderwürdig erachtet und mit einer Zuwendung von 16.500,00 € dotiert. Grund zur Sorge waren die im Jahre 2015 islamisch motivierten Attentate (Januar: Redaktion „Charlie Hebdo, Paris; November in Paris und dem Vorort Saint-Denis), die das französische Partnerland beutelten und Veranstaltungen, wie den Neujahrsempfang und den Weinmarkt in Gennevilliers überschatteten. Schließlich wurde die verwaltungsmäßige Abwicklung der Austauschmaßnahme des „Deutsch-Englischen Freundeskreises Spen Valley“ sowohl im Jahre 2014 wie auch 2015 übernommen. 44 Begegnungsstatistik: Jahr / Stadt Gennevilliers Anzahl der Begegnungen 2014 2015 Gesamt 7 4 11 Anzahl der Teilnehmer 47 22 69 Hettstedt Anzahl der Begegnungen Taşucu Anzahl der Teilnehmer 10 8 18 130 87 217 Anzahl der Begegnungen 4 4 8 Wieliczka Anzahl der Teilnehmer 18 21 39 Anzahl der Begegnungen 6 4 10 Anzahl der Teilnehmer 151 61 212 In der Statistik nicht aufgeführt sind die Begegnungen Spen Valley - Bergkamen mit insgesamt 44 Personen in den Jahren 2014/2015. 45 Stadtmarketing In den Jahren 2014/2015 konnte der Bereich Stadtmarketing unter anderem auf abermals erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen zurückblicken. Darüber hinaus konnte im Herbst 2014 ein neuer Neubürgerfilm präsentiert werden und der Platz der Partnerstädte verfügt seit Ende 2015 über einen kostenlosen WLAN-Hotspot. Gesundheitstag (19. März 2014) Mit verändertem Konzept fand der 16. Gesundheitstag im Ratstrakt statt. In Zusammenarbeit mit dem Katharinen-Hospital Unna wurden Beratungen, Schnelltests und Entspannungsübungen angeboten. Auch verschiedene Bergkamener Vereine, Gruppen und Verbände stellten sich in diesem Rahmen vor. Blickfang war der mit viel Informationsmaterial ausgestattete umgebaute gelbe Schulbus des Katharinen-Hospitals. Mangels Besucherzahlen fand der Gesundheitstag im Jahr 2015 keine weitere Berücksichtigung im städtischen Veranstaltungskalender. Auch in den Folgejahren ist eine Gesundheitsmesse zunächst nicht mehr vorgesehen. Bergkamener BlumenBörse (4. Mai 2014 / 3. Mai 2015) Mit der bunten und farbenfrohen Veranstaltung wurde die Veranstaltungszeit eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von ca. 6.500 qm präsentierten knapp 50 Aussteller, darunter Gewerbetreibende, Vereine und Organisationen aus Bergkamen und der näheren Umgebung, ihren Betrieb, stellten Pflanzen aus, verkauften und gaben umfassende Informationen zu den Themen Blumen, Pflanzen und Garten. Ein umfangreiches gastronomisches Angebot, ein Spargelmarkt, ein buntes Rahmen- und Bühnenprogramm sowie mehrere Kinderaktionen rundeten die Veranstaltung mit gut 5.000 Besucher/innen ab. (Quelle: Fotos Stadt Bergkamen) Hafenfest (6. – 8. Juni 2014 / 6. – 7. Juni 2015) Kontinuierlich weiterentwickelt hat sich Bergkamens größte Open-Air-Veranstaltung – das Hafenfest im Westfälischen Sportbootzentrum - Marina Rünthe. In den Jahren 2014/2015 konnten sich die Besucher/innen auf viele Neuerungen freuen. Im Jahr 2014 eröffneten Fallschirmspringer, die im Hafenbecken landeten, die Veranstaltung. 2015 fand das Hafenfest aufgrund der finanziellen Situation zwar nur an 2 Tagen statt, allerdings konnte die 46 Touristikbörse auf dem Innenhof von Neumann´s Nauticus neu erstrahlen. Der Parkplatz von Beta wurde von Piraten mit großem Piratenlager, Piratenbar und Chilloutzone in Beschlag genommen. Eine Schatzsuche schickte die Kids über das komplette Hafengelände um den Schatz der Marina zu finden und die Riesenrutsche im Kinderparadies sorgte bereits am Hafeneingang für einen Hingucker. Bei bestem Wetter lockte dieser Event am ersten Juni-Wochenende erneut einige zehntausend Besucher/innen in den Rünther Hafen. (Fotos: Drei Finken Fotodesign; A. Schröder) Radsportfestival Bergkamen (10. August 2014) Kurz nach der Tour de France und am Ende der Ferien in NRW, rollten in Bergkamen zum letzten Mal die Räder beim Radsportfestival, bevor es im Jahr 2015 den Sparzwängen zum Opfer fiel. An den Start gingen internationale Spitzen-Radsportler/innen, die in 9 verschiedenen Radsport-Disziplinen die Sieger ausfuhren. Der Veranstalter, die Stadt Bergkamen, und der Ausrichter, der Rad-Sport-Verein Unna, hatten sich für das Rahmenprogramm des internationalen Hauptrennens wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Mix-Biathlon, mit Sponsoren/Ehrengästen auf der einen Seite als Schützen, und internationale Radsport Amazonen auf der anderen Seite als Tempofahrerinnen, begeisterten das Publikum. Auch der Radsport-Nachwuchs kam nicht zu kurz und konnte im so genannten „Kids-Cup“ wieder erste Erfahrungen im Radsport sammeln. „Sommer in Bergkamen“ – eine neue Veranstaltungsreihe Im Jahr 2015 feierte die neue Veranstaltungsreihe „Sommer in Bergkamen“ Premiere. Die Veranstaltungen des ehemaligen Kultursommers flossen größtenteils mit ein - die Organisation und Durchführung wurde an den Bereich Stadtmarketing übergeben. 2015 bildeten die Veranstaltungen „Bergkamen karibisch“, „Theater-Open-Air“, „Weingenuss am Wasser“ und „Kino-Open-Air“ die Bestandteile der Sommer-Kultur-Reihe, welche nachfolgend im Einzelnen näher beschrieben werden: „Sommer in Bergkamen“ – Bergkamen karibisch (25. – 28. Juni 2015) Mit einem Hauch von Karibik wurde in die Sommerferien gestartet - gleichzeitig feierte die neue Veranstaltungsreihe „Sommer in Bergkamen“ Premiere. Der Fremdveranstalter „Young4mation“ weckte mit der Veranstaltung „Bergkamen karibisch“ bei allen daheim Gebliebenen Urlaubsgefühle und sorgte folglich für Erholung, Entspannung und viel Spaß. Palmen, feinster Karibiksand, karibische Klänge und Cocktails, ein Beachvolleyballturnier und vieles mehr wurden direkt auf dem oberen Teil des Marktplatzes geboten. „Sommer in Bergkamen“ - Theater-Open-Air (11. Juli 2015) Als jahrelanger Bestandteil des Kultursommers begeisterte Mitte Juli das Theater-Open-Air im Rahmen des „Sommers in Bergkamen“ alle Theaterfreunde. Die Uraufführung des Theaterstücks METROPOLIS war zwar ein spezielles Thema, davon allerdings ließen sich die Besucher/innen nicht abschrecken und applaudierten tosend am Ende des Stückes. 47 „Sommer in Bergkamen“ - Weingenuss am Wasser (18 – 20. Juli 2014 / 17. – 17. Juli 2015) Mit stetig wachsender Begeisterung schaffte das Weinfest bei bestem Wetter Urlaubsatmosphäre zum Träumen. Musikalisch wurde das kleine aber feine Fest durch mobile Bands begleitet. Darüber hinaus konnten sich die zahlreichen Weingenießer 2014 durch den Karikaturisten „Mirror-Man“ kostenlos zeichnen lassen, während sie 2015 ein Römerlager mit spektakulären Vorführungen der Gladiatorengruppe AMOR MORTIS erwartete. Das Weinfest als fester Bestandteil in den städtischen Veranstaltungskalender mit aufzunehmen hat sich somit als absoluter Erfolg herausgestellt. (Quelle: Fotos Stadt Bergkamen) „Sommer in Bergkamen” - Kino-Open-Air (1. August 2015) Zum Abschluss des „Sommers in Bergkamen” wurde der Hafenplatz beim Kino-Open-Air in einen Kinosaal verwandelt. Der rote Teppich mit dem Oscar schaffte nicht nur die Atmosphäre einer echten Filmpremiere, sondern sorgte auch für viele „Selfies“. Die Wahl des deutschen Kinohits „Frau Ella“ lockte Jung und Alt in den Hafen – der städtische Hafenplatz war sogar so gut besucht, dass sich die Veranstalter kurz vor Filmbeginn um weitere Sitzplatzgelegenheiten bemühen mussten. (Fotos: Stadt Bergkamen) Lichtermarkt (31. Oktober 2014) Die goldene Jahreszeit wurde auch im Jahr 2014 durch das Herbst-Highlight der Region, den Bergkamener Lichtermarkt, versüßt. Der Stadtmarkt wurde in ein Farbenspiel aus bunten Lichtern verwandelt und lockte wieder eine beeindruckende Masse an Besuchern/innen auf den Marktplatz. (Quelle: Foto Drei Finken Fotodesign; A. Schröder) 48 Unter dem Motto „Engelsglanz und Feuertanz“ wurden den Gästen mehrere Highlights geboten. Die Kirchen-Licht-Akrobatik „Engelsbilder“ mit Live-Begleitung an Orgel und Saxophon entführte die Zuschauer in eine träumerische Welt mit Stelzentanzakrobatik, rollenden Seifenblasen und Sprüngen auf dem schmalsten Pfad der Welt. Einen besonderen Glanz gab es auch auf den Dächern und Mauern des Marktes, als der Engel an verschiedenen Orten die Besucher/innen faszinierte. Ein weiteres Highlight waren die vier Shows des Theaters Feuervogel unter dem Markttor. Die Kombination von pyrotechnischen Inszenierungen mit den (Quelle: Foto Drei Finken Fotodesign; A. Schröder) rhythmischen Klängen auf Trommeln animierte zum Tanz und zog das Publikum in ihren Bann. Darüber hinaus brachte der größte Eventroboter, „NOX the Robot“, nicht nur Kinderaugen zum Strahlen und sorgte immer wieder für eine Menschentraube. Nach stetig wachsenden Erfolgen war es umso trauriger, dass der Lichtermarkt im Jahr 2015 nach 15 Jahren zum ersten Mal aufgrund von Budgeteinsparungen nicht stattfinden konnte. Jubiläumswald (5. April und 8. November 2014 / 11. April und 7. November 2015) Das Projekt „Jubiläumswald“ wurde im Jahr 2006 in Kooperation mit dem Hellweger Anzeiger realisiert. Auf der Fläche zwischen Hauptfriedhof und Kuhbachtrasse können Bäume für ein ganz besonderes Ereignis (z.B. Hochzeit, Geburt oder runde Geburtstage) gepflanzt werden. Auf Grund der hohen Nachfrage wurde Anfang des Jahres 2013 eine weitere, benachbarte Pflanzfläche zur Verfügung gestellt. Die Bestellungen bewegen sich mittlerweile kontinuierlich zwischen 20 und 30 Bäumen pro Pflanzfest. Inzwischen ist der Baumbestand auf insgesamt 512 Bäume angewachsen. 49 Baumbestellungen in 2014/15 und Vergleich Vorjahre: 05.04.2014 08.11.2014 11.04.2015 07.11.2015 = = = = 16 26 21 28 Gesamt 2006/2007 Gesamt 2008/2009 Gesamt 2010/2011 Gesamt 2012/2013 Gesamt 2014/2015 = 99 = 84 = 126 = 112 = 91 (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) „Mein/Dein Sonntagserlebnis“ Ab Juli 2015 wurde dem Publikum an jedem 2. Sonntag eines Monats mit dem „Mein/Dein Sonntagserlebnis“ ein neues Veranstaltungsformat in der Marina Rünthe geboten. Verschiedene künstlerische und musikalische Darbietungen wurden hier im geschmackvoll eingerichteten Skipper-Treff gezeigt. Diverse musikalische Gesangsgrößen, regionale Kabarettisten, und sonstige Programmgenüsse sollen auch in Zukunft für eine Belebung der Marina Rünthe sorgen. Neubürgerfilm Im Oktober 2014 wurde die städtische Filmpräsenz um einen gut siebenminütigen Film für Neubürger/innen erweitert. Der Film zeigt u.a. die Themenbereiche Wohnen, Einkaufen, Gesundheit, Kindergärten und Schulen und ist sowohl im städtischen Internetangebot als auch auf „youtube“ zu finden. Social media (facebook) Die Facebook-Seite konnte in den letzten 2 Jahren immer mehr Nutzer für sich gewinnen. Während Ende 2013 gut 350 sogenannte „Likes“ gezählt werden konnten, waren es im Jahr 2014 knapp 600 und 2015 schon 900 „Likes“. Das Konzept der Nutzung des neuen Kommunikationskanals zur Erreichung eines breiteren und vor allem jüngeren Publikums geht somit immer weiter auf. Für 2016 erwarten wir die 1000er Marke anzusteuern. Nach wie vor werden die Seiten durch das StA 13 mit Veranstaltungshinweisen und sonstigen Themen versorgt. 50 Internetangebot Die neue Internetpräsenz der städtischen Homepage „www.bergkamen.de“ erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Während sie im Jahr 2014 bereits 196.617 Mal aufgerufen wurde, konnte die Zahl 2015 mit insgesamt 211.187 Aufrufen noch deutlich übertroffen werden. Zugriffe auf bergkamen.de WLAN_Hotspot – Platz der Partnerstädte Gute Nachrichten gab es Mitte Dezember 2015 für alle WLAN-Nutzer: auf dem Platz der Partnerstädte wurde in Zusammenarbeit mit der Firma HeLi NET ein freier WLAN-Hotspot eingerichtet. 51 52 II.2. Bürgermeisterbüro 53 54 Wirtschaftsförderung Auch für die Jahre 2014 und 2015 konzentrierten sich die Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung auf die Bereiche: • Bestandspflege • Flächenanfragen • Begleitung von Flächenvermarktungen • Entwicklung gewerblicher Standorte • Fördermittel- und Existenzgründungsberatungen • Beobachtung und Bewertung ausgewählter wirtschaftlicher Kennziffern Bestandspflege: Das wichtigste Aufgabengebiet war auch in den beiden letzten Jahren wieder der Bereich der Bestandspflege. Innerhalb dieses Aufgabenbereiches versteht sich die Wirtschaftsförderung der Kommune als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen, die sich mit der Entwicklung und der Sicherung von Bestandsunternehmen befassen. Hierbei werden die Unternehmen begleitet bei Fragen • der Betriebserweiterung • Schlichtung von Nachbarschaftsstreitigkeiten • Nutzungsänderungen • Betriebsnachfolgen • Fördermittelberatungen Ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen der Bestandspflege stellt die Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen für die heimischen Unternehmen dar. Seit nunmehr 10 Jahren wird unter Führung der Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der IHK Dortmund der Unternehmerstammtisch durchgeführt. Im Rahmen dieses Veranstaltungsformats werden rund 400 Unternehmen eingeladen, um sich in lockerere Atmosphäre über aktuelle Themen informieren zu lassen. Die Veranstaltung erfreute sich auch in den Jahren 2014 und 2015 außerordentlicher Beliebtheit und war mit jeweils ca. 40 Unternehmen und jeweils rund 80 Teilnehmern wieder sehr gut besucht. In den letzten beiden Jahren waren die Themen Mitarbeiterqualifikation (2014) und Ressourceneffizienz (2015) im Fokus der Betrachtungen. Unternehmerstammtisch 2014 (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) 55 Daneben hat sich in den letzten Jahren eine Veranstaltung einen festen Platz im Angebot gesichert, die die Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Jobcenter Kreis Unna und dem Multikulturellen Forum in den Räumlichkeiten des Ratstraktes anbietet. Die Messe für Arbeit und Ausbildung bietet jungen Erwachsenen aber auch Schülerinnen und Schülern ab der Jahrgangsstufe 9 die Möglichkeit, in konzentrierter Form Ausbildungsund Beschäftigungsmöglichkeiten heimischer Unternehmen kennenzulernen. Auch dieses Angebot wird alljährlich von hunderten junger Menschen interessiert angenommen. Messe Arbeit und Ausbildung (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) Die Kontaktsuche zu den ortsansässigen Unternehmen wurde gerade auch in den beiden abgelaufenen Jahren weiter intensiv betrieben. So hat der Bürgermeister im Berichtszeitraum die kommunale Wirtschaftsförderung bei insgesamt 10 Betriebsbesuchen begleitet. Diese Besuche bieten allen Beteiligten die Möglichkeit eines intensiven Gedankenaustausches. Daneben hat die Wirtschaftsförderung im Rahmen der beschriebenen Tätigkeitsfelder (Standortkonflikte, Nutzungsänderungen, Betriebserweiterungen etc.) regelmäßig Kontakt zu den Firmen vor Ort. Allein durch diese Aktivitäten ergeben sich 20 bis 25 weitere Firmenbesuche pro Jahr. 56 Betriebsbesichtigung Bäcker Braune (Quelle: FotoStadt Bergkamen) Flächenanfragen und Begleitung von Flächenvermarktungen Die beiden abgelaufenen Jahre waren aus Vermarktungs- und Ansiedlungssicht ausgesprochen erfolgreiche Jahre. Nachdem bereits in 2013 mit der Ansiedlung der Herbert Heldt KG ein erster wichtiger Ansiedlungserfolg im Logistikpark A 2 vermeldet werden konnte, konnte im Jahr 2014 mit der Ansiedlung der DB Schenker ein weiterer namhafter Logistiker für diesen Standort gewonnen werden. Beide Unternehmen wurden im Zuge der Planungs- und Bauphase in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna intensiv und erfolgreich begleitet. Im Spätsommer letzten Jahres haben beide Unternehmen ihren Betrieb aufgenommen und bieten heute schon um die 350 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für die Region an. 57 Herbert Heldt KG im Logistikpark A 2 (Quelle: Foto Herbert Heldt KG) Neben diesen beiden herausragenden Ansiedlungen wurden in 2014 und 2015 jeweils 5 weitere Unternehmen neu angesiedelt bzw. haben sich durch Flächenzukäufe erweitert. In 2014 wurden insgesamt 125.000 qm und in 2015 ca. 10.000 qm Gewerbeflächen veräußert. Auch bei den kleineren Flächenverkäufen stellt die kommunale Wirtschaftsförderung die Verbindung zwischen den einzelnen Akteuren der Fachabteilungen her und betreut die Unternehmen im Sinne einer One-Stop-Agency. Entwicklung gewerblicher Standorte Dieser Aufgabenbereich hat in den letzten beiden Jahren drei Tätigkeitsschwerpunkte entwickelt. Zum einen bemüht sich die Wirtschaftsförderung mit den anderen Akteuren in diesem Bereich intensiv darum, zukünftig weitere gewerbliche Bauflächen ausweisen zu können. In diesem Zusammenhang spielen insbesondere sogenannte Kooperationsstandorte eine zentrale Rolle. Es handelt sich hierbei um interkommunal bedeutsame Gewerbestandorte, die nicht nur mit den übergeordneten Planungsbehörden sondern auch mit den Nachbarkommunen abzustimmen sind. Hier ist es gelungen, einen möglichen Kooperationsstandort erfolgversprechend zu positionieren. Da die Vorlaufzeiten solcher Kooperationsprojekte relativ lang sind und gleichzeitig ein kurzfristiger Bedarf nach gewerblichen Bauflächen besteht, sind in den letzten beiden Jahren intensive Gespräche mit Grundstückeigentümern geführt worden, die über planungsrechtlich gesicherte Gewerbe- bzw. Industrieflächen verfügen. So konnte in 2015, nach erfolgreichen Verhandlungen, in Zusammenarbeit mit der WFG des Kreises Unna eine rund 25.000 qm große Industriegebietsfläche erworben werden, die nun für Vermarktungszwecke zur Verfügung steht. Daneben wurden Gespräche mit weiteren privaten Grundstückseigentümern geführt, die eine Verkaufsbereitschaft erkennen lassen. 58 Die Bergkamener Industrie- und Gewerbegebiete sind im Wesentlichen in den 70iger und 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden. Die heutigen Anforderungen an eine zeitgemäße Infrastruktur wurden bzw. werden in Teilen dieser Gewerbeflächen nicht oder nur unzureichend erfüllt. Die Stadt hat hierzu bereits in den Jahren 2011 und 2012 die Initiative ergriffen und so den Ausbau der Industrie- und Gewerbegebiete in BergkamenRünthe mit leistungsfähigen Glasfasernetzen ermöglicht. Glasfaserausbau im Stadtgebiet (Quelle: Foto GSW) Die Anforderungen an sichere und leistungsfähige Telekommunikationsinfrastrukturen sind in den letzten Jahren weiter gestiegen. Immer wieder beklagen Bestandsunternehmen die unzureichenden Versorgungsmöglichkeiten. In den Jahren 2014 und 2015 hat daher die kommunale Wirtschaftsförderung mit den Akteuren intensive Gespräche geführt, mit der Zielrichtung langfristig zukunftssichere Breitbandinfrastrukturen sicherzustellen. Fördermittel- und Existenzgründungsberatungen Die Inanspruchnahme öffentlicher Fördermittel und die dazugehörige Beratung von Unternehmen haben in den letzten beiden Jahren eher abgenommen. Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass auf Grund der derzeitigen Kapitalmarktbedingungen öffentlich subventionierte Förderprogramme nicht mehr die Kostenvorteile bietet, wie in Zeiten höherer Kapitalmarktkosten. Oftmals sind Produkte der jeweiligen Hausbanken für die Unternehmen, auch mit Blick auf mitunter komplizierte Antragsverfahren für öffentliche Fördermittel, dann das geeignete Mittel der Wahl. Gleichwohl sind Finanzierungsberatungen unter Berücksichtigung öffentlicher Fördermittel immer auch ein Angebot der Wirtschaftsförderung. Die Existenzgründungsberatung wird in Bergkamen seit Jahren über die WFG des Kreises Unna sichergestellt. Dabei wurde durch eine personelle Neuaufstellung dieses Aufgabenbereiches, bei der WFG seit Mitte 2015, ein Neustart dieser Beratungsleistung in Bergkamen vorgenommen. Seit Mitte letzten Jahres wird regelmäßig einmal im Monat Vor59 Ort-Beratung im Rathaus angeboten. Die ersten Ergebnisse sind ausgesprochen positiv zu beurteilen. Das Angebot wurde bislang sehr gut angenommen. Ergeben sich aus diesen Erstberatungen weitere Gesprächsbedarfe, hinsichtlich geeigneter Flächen oder Räumlichkeiten, wird regelmäßig die kommunale Wirtschaftsförderung zu den Gesprächen hinzugezogen. Beobachtung ausgewählter wirtschaftlicher Kennziffern Bergkamen durchläuft seit über zwei Jahrzehnten einen durchgreifenden Strukturwandel. Der Rückzug des Steinkohlenbergbaus hat gerade Bergkamen – als einstmals größte Bergbaustadt Europas – vor besondere Herausforderungen gestellt. Anfang der 90ger Jahre waren in Bergkamen noch über 17.700 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte registriert. Im Jahre 2007 lag diese Zahl nur noch bei knapp 7.800. Von den fast 10.000 Arbeitsplätzen im Bergbau ist heute in Bergkamen kein einziger mehr vorhanden. Lediglich noch 200 Bergkamener sind im Bergbau auf einer anderen Schachtanlage beschäftigt. Bis 2015 hat sich die Beschäftigtensituation wieder deutlich entspannt. Mitte 2015 zählte Bergkamen rund 9.400 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Damit konnten seit dem Tiefststand in 2007 insgesamt gut 1.600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies entspricht einem Zuwachs von gut 20 %. Zählt man die durch die Ansiedlungen im Logistikpark geschaffenen Beschäftigungsverhältnisse hinzu, liegt man bereits bei knapp unter 10.000 Arbeitsplätzen. Auch die Entwicklung der Frauenquote macht die Dynamik des Strukturwandels deutlich. Lag die Frauenquote noch Anfang der 90ger Jahre bei ca. 17 % ist sie bis Mitte letzten Jahres schon auf 41% gestiegen. Dass es bei der Schaffung weiterer Beschäftigung auch zukünftig noch erheblichen Handlungsbedarf gibt, zeigt auch ein Blick auf die Pendlerstatistik. Knapp 6.000 Einpendlern stehen über 13.000 Auspendlern gegenüber. 60 Frau und Beruf Berufliche Beratung für Frauen und Mädchen Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bergkamen wirkt aktiv bei der Vorbereitung Durchführung frauenspezifischer Veranstaltungen mit, engagiert sich in Netzwerken bietet Erstberatungen für Bergkamener Frauen und Mädchen an. Ziele sind Verbesserung der Ausbildungs- und Berufschancen für Frauen und Mädchen, Erschließung zukunftsorientierter Bereiche für Frauen auf dem Arbeitsmarkt sowie berufliche Gleichstellung von Mann und Frau. und und die die die Frauen- und mädchenspezifische Netzwerke und Veranstaltungen Das Bürgermeisterbüro – Frau und Beruf beteiligte sich auch 2014/2015 in frauenspezifischen Netzwerken, wie dem Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk. Der Internationale Frauentag wurde am 08.03.2015 durch Informationsstände der Mitglieder des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm mit frauenspezifischem Thema begleitet. Die Teilnahme zahlreicher Frauen und politischer Akteure zeigte einmal mehr die hohe Bedeutung der Veranstaltung, auch nach 30jähriger Durchführung. Das Mädchen- und Frauennetzwerk organisierte 2014 und 2015 u. a. auch „Mädchenaktionstage“, Aktionen zum „Equal Pay Day“ und Kinoabende mit frauenspezifischen Themen. Die Stadt Bergkamen engagiert sich in weiteren Netzwerken, wie dem „Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna“ und dem Netzwerk zum „Wiedereinstieg in den Beruf“. Beruflicher Wiedereinstieg und Qualifizierung In Kooperation mit der Volkshochschule der Stadt Bergkamen und der Agentur für Arbeit Hamm wurden 2014 und 2015 wieder jeweils zwei Informationsveranstaltungen (im März und September) für Rückkehrerinnen in den Beruf mit der Wirtschaftsförderung als Ansprechpartnerin durchgeführt. 2014 nahmen insgesamt 12 Frauen an den Veranstaltungen teil, 2015 besuchten 14 Frauen aus Bergkamen die Seminare. Mit der „Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna mbH arbeitete die kommunale Wirtschaftsförderung eng zusammen. 2014 fand ein Beratungstag in Bergkamen statt, insgesamt wurden 10 Frauen mit dem Wohnort Bergkamen beraten, zum Teil auch in Einzelberatungsgesprächen in Unna. 2015 wurden im Bergkamener Stadtgebiet zwei Beratungstage durch die Koordinierungsstelle der WFG durchgeführt, an der 7 Frauen teilnahmen. Insgesamt wurden 14 Frauen (und 2 Männer) mit dem Wohnort Bergkamen beraten, zum Teil auch in Einzelberatungsgesprächen in Unna. Schwerpunktthemen waren der „berufliche Wiedereinstieg“ sowie die „Beratungen zur Beruflichen Entwicklung“ (gefördertes Beratungsprogramm der Landesregierung/ MAIS). Die WFG Kreis Unna führt zudem regelmäßig Beratungen für Gründungsinteressierte durch, seit 2015 auch im Rahmen einer Vor-Ort-Beratung im Bergkamener Rathaus. 61 Berufswahlorientierung Der Girls´Day und der Boys´Day als bundesweite Aktionstage zur Berufsfindung, wurden 2014 und 2015 auf kommunaler Ebene unterstützt. Ziel des Girls´Day ist es, Mädchen auch für vermeintlich „männertypische Berufe“ (Handwerk, Ingenieurwesen) zu interessieren, während Jungen beim „Boys´Day“ Perspektiven z. B. in sozialen Berufen aufgezeigt werden (Kindergarten, Pflege, etc). Im Bergkamener Stadtgebiet stellten für den 27.03.2014 neun Betriebe insgesamt 108 Plätze für Mädchen und 16 Betriebe 46 Plätze für Jungen zur Verfügung. Aufgrund von Streiks wurde der Girls´Day und der Boys´ Day 2014 vielerorts abgesagt, Bergkamen verzichtete auf die kurzfristige Absage und führte den Tag mit allen Beteiligten erfolgreich durch. Am Girls´Day im März 2015 nahmen 112 Schülerinnen in 6 Bergkamener Betrieben teil. Am gleichtägigen Boys´Day beteiligten sich 6 Betriebe und schufen somit Praktikumsplätze für 26 Jungen (Beteiligung 2014: 108 Mädchen in 9 Betrieben, 46 Jungen in 16 Betrieben). Vom 20.- 22.05.2014 fand zum vierten Mal die bundesweite Aktion „Komm auf Tour - Meine Stärken, meine Zukunft“, eine Kooperationsveranstaltung der Bundesagentur für Arbeit, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) und dem Ministerium für Schule und Weiterbildung, beim TÜV Nord statt. Zielgruppe von „Komm auf Tour“ sind alle Siebtklässler. An vier Stationen lernen die Schülerinnen und Schüler Ihre Stärken kennen. Im Rahmen eines Elternabends wurde das Konzept von „Komm auf Tour“ u. a. von verschiedenen Anlaufstellen zur Berufswahlorientierung vorgestellt. Die Stadt Bergkamen beteiligte sich an der Aktion 2014 mit Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen, u. a. der Gleichstellungsbeauftragten und der zuständigen Mitarbeiterin für den Bereich „Frau und Beruf“. Förderung von Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bergkamen ist für Existenzgründerinnen mit Beratungsbedarf mitunter die erste Anlaufstelle. Hier werden Informationsmaterialien ausgehändigt und grundsätzliche Fragen erörtert. Für den Besuch von Existenzgründerseminaren und Vor-Ort-Beratungen in Bergkamen wendeten sich Interessierte 2014/2015 an die Wirtschaftsförderung des Kreises Unna (WfG Kreis Unna) und erhielten dort eine kompetente Beratung. 62 Tourismus In den Jahren 2014/2015 wurden Bergkamener Bürgerinnen und Bürger durch zahlreiche Aktionen wieder für Freizeitaktivitäten im Stadtgebiet sensibilisiert (z. B. „Werde Entdecker 2015“) und auswärtige Gäste durch entsprechende Werbe- und Kooperationsmaßnahmen (u. a. mit der Ruhr Tourismus GmbH) auf Bergkamen, als Radfahrparadies, mit erlebnisreichen Sehenswürdigkeiten aufmerksam gemacht. Zudem erfuhren auch die örtlichen Gastgeber und weitere Leistungsträger Unterstützung bei MarketingVertriebsfragen und bei der Angebotsentwicklung (Touristisches Seminar „Auf zu neuen Ufern“ im Bistro Achterdeck, „Kleiner Arbeitskreis Tourismus“). Römerpark Bergkamen Das Bürgermeisterbüro – Tourismus unterstützt das Kulturreferat/das Stadtmuseum in den Bereichen Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb. 2014 wurde ein Marketingkonzept (ift GmbH) in Auftrag gegeben und ein neues Logo erstellt. Anfang 2015 erfolgte die abschließende Realisierung der Internetpräsenz und der Web-App zum Römerpark. Logo_Römerpark Bergkamen (Quelle Stadtmuseum Bergkamen_Entwicklung Kaes Peterse) Bergehalde Großes Holz Am 12. Mai 2015 wurde die „Adener Höhe“ als neugestaltete Aussichtsplattform von hochrangigen Vertretern des Regionalverband Ruhr (RVR) und der Stadt Bergkamen offiziell eingeweiht. In Kooperation mit dem RVR und dem Planungsamt konzipierte das BMBTourismus hierzu 2014 vorab eine neue Beschilderung, welche auf die umliegenden Sehenswürdigkeiten in den vier Himmelsrichtungen hinweist. Die Bergehalde Großes Holz ist ein bedeutender Panoramapunkt auf der „Route der Industriekultur“. Derzeit besteht eine lose Kooperation zwischen dem RVR und dem BMB-Tourismus zu diesem Thema. 2015 nahm die Bergkamener Tourismusförderung erneut die Gelegenheit wahr, sich auf dem „Fahrradsommer der Industriekultur“ in Bochum zu präsentieren. Römer-Lippe-Route Die Römer-Lippe-Route führt als flussbegleitende Themenradroute von Detmold bis nach Xanten. Zu den bedeutenden Haltepunkten im Bergkamener Stadtgebiet zählen die Marina Rünthe, der Römerpark, die Ökologiestation des Kreises Unna und das Naturfreibad Heil. Wenngleich die überregionale Themenradroute, die durch 25 Partnerstädte führt, erst 2013 63 eröffnet wurde, bestätigte eine Radverkehrszählung 2014 die große Resonanz (115.000 (Tages- und Übernachtungsradler). Die Stadt Bergkamen erarbeitete im Arbeitskreis Römer-Lippe-Route 2014/2015 neue Vertriebs- und Marketingmaßnahmen. Hierzu gehörten Orientierungstafeln mit Routenführung und Partnerbetrieben (entlang der Gesamtstrecke) sowie Bänke und Fahrradabstellplätze im Römerpark. Neu erstellte Flyer und Handbücher zur Römer-LippeRoute wurden 2014 und 2015 mit den Kooperationspartnern erstellt und die „Römer-LippeRouten-Feste“ in Hamm und Wesel veranstaltet. Römer-Lippe-Route Welcome-Flyer 2016 (Quelle: Ruhr Tourismus GmbH) Zu den wichtigsten Maßnahmen zählte 2015 die Gewinnung neuer Partner. Gegenüber 2014 bewegte sich 2015 die Anzahl der Bergkamener Anbieter, in etwa auf gleich hohem Niveau. 9 Bergkamener Betriebe waren im Handbuch, im Flyer und auf den Internetseiten der Römer-Lippe-Route gelistet. 2015 kam das Gästehaus an der Ökologiestation neu hinzu. Radfahren mit Handicap ist ein wichtiges Thema entlang der Römer-Lippe-Route geworden. Eine Befahrung aus der Sicht zweier Rollstuhlfahrerinnen lieferte 2014 wichtige neue Erkenntnisse. Die Ruhr Tourismus GmbH bewarb sich 2015 um EFRE.NRW-Fördermittel zum Thema „Barrierefreiheit an der Römer-Lippe-Route“ mit dem Ziel, ausgewählte Streckenabschnitte infrastrukturell aufzuwerten und als barrierefreie Angebote zu vermarkten. Das BMB-Tourismus beteiligte sich an einer Kleingruppe zur Ausarbeitung des Förderantrages, wodurch sich Chancen zur weiteren Aufwertung der barrierefreien Freizeitziele Marina Rünthe und Römerpark ergeben. 64 Weitere Kooperationen, nicht nur im Radtourismus, unterhält die Tourismusförderung Bergkamen u. a. mit dem Sparkassen-Tourismusbarometer, dem GeoPark Ruhrgebiet, dem RVR (Route der Industriekultur), der LandesGartenSchau-Route, dem Arbeitskreis Tourismus Kreis Unna und dem Kleinen Arbeitskreis Tourismus (Bergkamener Gastgeberinnen und Gastgeber). Radweg A8: „Service-Points“ und „Bergkamener Geschichte(n)“ 2015 entwickelte die Tourismusförderung rund um den neuen Radweg „A8“ (Rundtour durch Bergkamen, Teil des Radwegenetzes des Kreises Unna) und das „Radfahren in Bergkamen“ einen Faltplan und eine Broschüre im handlichen Taschenformat (Fördermittel). Konzept und Texte wurden 2015 durch die Tourismusförderung erstellt, aussagekräftige emotionale Fotos durch einen Fotografen angefertigt. Radweg A8 (Quelle: Foto Klemens Kordt Arnsberg) Die Broschüre weist unter anderem auf fahrradfreundliche Betriebe und die sogenannten „Service-Points“ hin, d. h. Anlaufstellen im Stadtgebiet, die Werkzeug für kleinere Reparaturen kostenfrei bereitstellen. Die ersten „Service-Points“ wurden 2015 in Absprache mit den Gastgebern festgelegt. Die Betriebe werden auch auf der Internetpräsenz der Stadt Bergkamen dargestellt. Zukünftig wird der Radweg „A8“ um persönliche Geschichten der Bürgerinnen und Bürger ergänzt und dadurch erlebnisreicher gestaltet. 65 Fahrradstation Die Fahrradstation am Bergkamener Rathaus wurde im Juni 2014 in Betrieb genommen und erfreut sich bei den Radlern zunehmender Beliebtheit. Elektronische Zugangschips ermöglichen den Radfahrern eine autonome 24-Stunden-Nutzung. Außer einer Kaution von 20 Euro, sind keine weiteren Gebühren fällig. Großflächige Werbetafeln rund um die Fahrradstation wurden 2014 angebracht. Die Marketingmaßnahmen für die Fahrradstation verliefen bislang erfolgreich. Im März 2015 wurde eine Eröffnungsveranstaltung zum „Saisonstart Radfahren“ (1. „Werde Entdecker“Veranstaltung 2015) durchgeführt. Auch die neue Ladebox für E-Bikes in der Fahrradstation (Sponsoring GSW) wurde Anfang 2015 pressewirksam eingeweiht. Aufgrund der guten Nachfrage wurde die Bestellung weiterer Chips notwendig. Ursprünglich wurde mit 38 Chips geplant. Mittlerweile sind jetzt 62 Chips vorhanden, davon wurden 58 Chips vergeben. Einweihung Ladebox GSW (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) Veranstaltung Radkult(o)ur (18.09.2016) Bergkamen beteiligte sich 2014 gemeinsam mit den Städten Unna, Bönen, Kamen und Lünen sowie dem Kreis Unna erstmalig an der Fahrradveranstaltung „Radkult(o)ur“. Bei der „Radkult(o)ur“ handelt es sich um eine speziell für den Veranstaltungstag entwickelte Radroute, die weitgehend autofrei durch die beteiligten Städte verläuft. Die Teilnehmenden konnten in beide Richtungen fahren und an verschiedenen Event-Orten Halt machen. In Bergkamen diente das Museumsfest in Oberaden am 14.09.2014 als Veranstaltungsort. Für die Veranstaltung Radkult(o)ur zog die Stadt Bergkamen insgesamt ein positives Fazit (über 10.000 radelnden Gästen entlang der Strecke). 66 Radkultur 2014 (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) Die nächste Veranstaltung „Radkult(o)ur“ findet am 18.09.2016 statt und führt wieder durch Unna, Bönen, Kamen, Lünen und Bergkamen. Die Vorbereitungen begannen 2015. Organisatoren der Radkult(o)ur 2016 sind der Lippeverband und der Kreis Unna. Veranstaltungsort in Bergkamen wird wieder das Stadtmuseum (Römerfest) sein. Qualitätsmanagement: Seminarreihe „Auf zu neuen Ufern“ „Auf zu neuen Ufern“ – so lautete 2015 der Titel der 1. touristischen Seminarreihe im Bergkamener Stadtgebiet. Die Seminarreihe, die an insgesamt 4 Terminen durchgeführt wurde, informierte Gastgeberinnen und Gastgeber rund um die Themen Angebotsprofilierung und Marketingmaßnahmen (auch mithilfe neuer Medien). Dabei wurden die Teilnehmenden u. a. auch für Ihre möglichen Zielgruppen sensibilisiert. Kleiner Arbeitskreis Tourismus und „Werde Entdecker“ Der „Kleine Arbeitskreis Tourismus“, ein Zusammenschluss engagierter touristischer Akteure aus Bergkamen, traf sich 2014/2015 regelmäßig, um gemeinsam Aktionen zu planen und umzusetzen. Durch den Arbeitskreis wird den Gastgebern zusätzliche Unterstützung in Marketing- und Vertriebsfragen zuteil. Zudem bietet sich die Möglichkeit, gemeinsam engagiert den weiteren Ausbau des touristischen Angebotes in Bergkamen voranzutreiben. Werde Entdecker 2015 (Quelle: Foto Ökologiestation) 67 2015 wurde die Aktion „Werde Entdecker – Erlebe ein spannendes Jahr in Bergkamen“ zum 2. Mal erfolgreich durchgeführt. In Kooperation mit dem Bergkamener Arbeitskreis Tourismus und beteiligten Betrieben zeigte die „Werde Entdecker“-Reihe 2015 an insgesamt 9 Veranstaltungstagen die Bergkamener Freizeitmöglichkeiten auf (z. B. Kartoffelbauer, Bogenschießen, Naturfreibad Heil, …). Dabei wurde erstmalig auch über die Stadtgrenzen geschaut, es beteiligte sich ein Lüner Hofcafé. Die Veranstaltungsreihe bot bereits 2013 touristischen Betrieben und Vereinen die Chance, auch untereinander verstärkt zu kooperieren. Die nächste „Werde Entdecker“-Reihe findet voraussichtlich 2017 wieder statt. Entwicklung der Gästeführungen Seit 2010 bietet der „Gästeführerring Bergkamen“ Führungen unter der Leitung des städtischen Archivars an. Themenschwerpunkte sind u. a. das Römerlager Oberaden, der Strukturwandel in Bergkamen, das Westfälische Sportbootzentrum Marina Rünthe und die Bergehalde Großes Holz. Quelle: Eigene Darstellung. Daten: Gästeführerring Bergkamen, 2010-2015. Die Gästeführungen haben sich von 23 Führungen in 2010, auf 38 Führungen in 2015 gesteigert. Seit 2010 ist auch ein kontinuierlicher Anstieg an Teilnehmern zu verzeichnen (s. Grafik). Die Zahlen unterstreichen einmal mehr das thematisch abwechslungsreiche Angebot und die kompetenten Gästeführer. Ergänzend fanden 2015 durch den Gästeführerring 3 organisierte Sonderveranstaltungen (u. a. zum Hafenfest) sowie 13 Vorträge statt. Das in 2015 durchgeführte Seminar für neue Gästeführer fand guten Anklang. 68 Entwicklung der Übernachtungszahlen in Bergkamen Von 2006 bis 2012 kam es zu einer Verdoppelung der Übernachtungen in Bergkamen (s. Tabelle). Seit 2012 werden nur noch Betriebe in der Statistik von IT.NRW berücksichtigt, die über mindestens 10 Betten verfügen. Somit kann eine deutlich höhere Übernachtungszahl angenommen werden, als es die vorgelegten Zahlen vermuten lassen. 2015 wurden im Zeitraum Januar bis November insgesamt 16.131 Übernachtungen verzeichnet (JanuarNovember 2014: 16.410). Jahr 2006 Anzahl Übernachtungen 6.313 2007 5.540 2008 6.912 2009 6.240 2010 11.195 2011 14.369 2012 13.787 2013 14.082 2014 17.439 2015* 16.131* Beherbergungsstatistik Bergkamen, Quelle: IT.NRW (2006-2015), *Stand: November 2015. Beruflich bedingte Reisen stellen derzeit noch den größten Anteil dar, dennoch ist eine Erhöhung der privat bedingten Übernachtungen festzustellen. Einen entscheidenden Einfluss auf die Anzahl an Tages- und Übernachtungstouristen wird in den kommenden Jahren die weitere Etablierung des überregionalen Themenradweges „Römer-Lippe-Route“ haben. Das Gästehaus Marina Nord stellt bereits eine zunehmende Nachfrage an Radtouristen fest. 69 RUHR.TOPCARD Die RUHR.TOPCARD – eine Freizeitkarte, die zum einmalig freien bzw. vergünstigten Besuch von über 90 Freizeitattraktionen im Ruhrgebiet und nahen Sauerland berechtigt, wurde 399mal im Jahr 2014 und 402mal im Jahr 2015 im Bürgerbüro der Stadt Bergkamen verkauft. Treuekunden wurden 2015 mit speziellen Rabatten beim Kauf der Karte belohnt. Beim Blick auf die Verkaufszahlen ist insbesondere die Vorweihnachtszeit von besonderer Bedeutung. Im November und Dezember wurden im Bürgerbüro 167 Karten (Erwachsene und Kinder, rabattiert und regulär), d. h. rd. 42 % der Karten, verkauft. RUHR.TOPCARD 2015 (Quelle: Foto Ruhr Tourismus GmbH) Der Römerpark/das Stadtmuseum fungiert seit 2012 als Akzeptanzstelle, d. h. bei Vorlage der Karte war der Eintritt für Besucher rabattiert. Die Lippetouristik GmbH, die geführte Kanutouren auf der Lippe (auch im Bergkamener Stadtgebiet) anbietet, ist bei der RUHR.TOPCARD ebenfalls vertreten. Die Verkaufszahlen der RUHR.TOPCARD gingen bereits 2013 über die 100.000er Marke. Werbung auf Messen und Veranstaltungen Der Kommunikation kommt im Tourismus eine entscheidende Rolle zu. Neben der Presseund Öffentlichkeitsarbeit, der Schaltung von Werbeanzeigen und der Aktualisierung von Informationsmaterialien (print und online), stand die Tourismusförderung auswärtigen Gästen als erster Ansprechpartner zur Verfügung. 2014 und 2015 nutzte das BMB-Tourismus wieder die verschiedenen Möglichkeiten zur Innen- und Außenwerbung und war auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen vertreten. Außerhalb Bergkamens war das Bürgermeisterbüro - Tourismus an Präsentationsständen und durch Prospektauslagen (u. a. Drahteselmarkt Lünen, Mülheimer Fahrradfrühling, Fahrradsommer der Industriekultur Bochum, Sattelfest Soest/Hamm, BOOT Düsseldorf durch Prospektauslage, „Dortmund City bewegt sich“, Reise- und Campingmesse in Essen) vertreten. 70 Innerhalb Bergkamens wurden auf der Blumenbörse, auf dem Lichtermarkt und in der Touristikbörse auf dem Hafenfest (Touristikbörse, gemeinsam mit weiteren touristischen Akteuren, wie der „Route der Industriekultur) die touristischen Highlights präsentiert. Touristikbörse Hafenfest (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) 71 72 II.3. Gleichstellungsstelle 73 74 Die Arbeit der Gleichstellungsstelle gliedert sich in drei Kernbereiche, die hier im Folgenden dargestellt werden. I. Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik Die Gleichstellungsstelle hat innerhalb der Verwaltung eine Querschnittsfunktion. Sie arbeitet mit allen Stadtämtern auf das langfristige Ziel der persönlichen und beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern hin. Dies geschieht durch kontinuierlichen Informationsaustausch sowie Zusammenarbeit bei speziellen Anfragen, Aufgabenstellungen und Projekten. durch die Beispielhafte Kooperationen: • Mitarbeit bei personellen, organisatorischen und sozialen Maßnahmen, insbesondere mit den Zentralen Diensten und dem Personalrat vor dem Hintergrund des LGG NRW von 1999. • Unter Federführung der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna fand am 05.11.2014 ein Workshop zum Thema „Vereinbarung von Beruf und Pflege – Fokus Kommune als Arbeitgeber“ statt. Hierzu eingeladen waren die Personalämter sowie Personalräte der teilnehmenden Kommunen. • Teilnahme • Beratendes Mitglied in der Betrieblichen Kommission zur leistungsorientierten Bezahlung im öffentlichen Dienst (LOB). • Mitarbeit im Arbeitsschutzausschuss (ASA) der Stadt Bergkamen. • Akteurin bei der Gestaltung und Ausrichtung des zweiten Gesundheitstages für die Beschäftigten der Stadt Bergkamen am 19.03.2014. • Akteurin in der Kommission zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) Seit dem 01.07.2010 wird das BEM bei der Stadt Bergkamen durchgeführt. Seit Einführung ist ein stetiger Anstieg an Beratungsgesprächen im Rahmen des BEM zu verzeichnen. Im Jahr 2014 haben 13 Beschäftigte das freiwillige Angebot wahrgenommen. Insgesamt wurden 27 Gespräche geführt, wobei die Anzahl der Gespräche pro Person zwischen 1 bis 4 variierten. • Akteurin in der Arbeitsgruppe „Schulung von Führungskräften“. • Mit Frauen an die Spitze – Mentoring für Frauen. Die Städte Bergkamen, Fröndenberg, Kamen, Lünen, Werne und die Kreisverwaltung Unna starteten im März 2014 zum dritten Mal das Cross-Mentoring-Projekt als Maßnahme der Frauenförderung. Das Mentoring-Projekt wird seit März 2014 durch die Gleichstellungsbeauftragten der beteiligten Verwaltungen begleitet. Das Projekt findet in Kooperation mit dem Studieninstitut Ruhr für kommunale Verwaltung statt, Abschlussworkshop ist der 5. März 2015. an Vorstellungsgesprächen/Praxisprüfungen 75 der Auszubildenden etc. Zusammenarbeit mit der Politik: Die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten auf der politischen Ebene wird seit September 1999 durch den Haupt- und Finanzausschuss flankiert. Im Jahr 2014 hat eine Schwerpunktsitzung stattgefunden. Fragen rund um das Thema “Gleichstellung von Frau und Mann“ wurden diskutiert. Die inhaltliche und organisatorische Zuarbeit obliegt der Gleichstellungsstelle. 2014 wurden folgende Themenstellungen im Rahmen der Sitzung beraten: • Die Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des Frauenförderplans der Stadt Bergkamen. • Die Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht zur Umsetzung des Frauenförderplanes im Jahr 2013 vorgelegt. • Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsstelle für das Jahr 2013 • Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag 2014 2015 wurden folgende Themenstellungen im Rahmen der Sitzung beraten: • Die Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des Frauenförderplans der Stadt Bergkamen. • Die Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht zur Umsetzung des Frauenförderplanes im Jahr 2014 vorgelegt. • Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsstelle für das Jahr 2014 • Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag 2015 II. „Hilfe zur Selbsthilfe“ – Beratungsangebot Information, Vermittlungs- und Beratungstätigkeit ist ein notwendiger und wichtiger Bestandteil in der Arbeit der Gleichstellungsstelle. Frauen und in seltenen Fällen auch Männer suchen Kontakt zur Gleichstellungsstelle, um konkrete Auskünfte und Rat zu den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu erhalten. Ausgehend davon, dass eine Gleichstellungsstelle keine Beratungsstelle im eigentlichen Sinn ist (eine Rechtsberatung ist ohnehin ausgeschlossen), gibt die Beratungsarbeit dennoch einen guten Einblick in die Lebensbedingungen und Problemsituationen, mit denen insbesondere Frauen konfrontiert werden. Aus den Beratungsinhalten können sich Arbeitsschwerpunkte herauskristallisieren, um langfristig Maßnahmen zur Veränderung von Strukturen zu entwickeln, die dann einem größeren Personenkreis zugutekommen. Die Beratung stellt sowohl ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen, als auch für die Kolleginnen und Kollegen im Hause, dar. In der Regel erfolgen die Beratungsgespräche nach telefonischer Vereinbarung. Die Zahl der internen und externen Beratungen ist durch die Gleichstellungsstelle grundsätzlich nicht zu beeinflussen. Zu den Aufgaben der Gleichstellungsstelle gehört intern 76 die Beratung der Beschäftigten zu den im Berichtszeitraum nachgefragten Themen, wie Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf, Teilzeitarbeit, Unterstützung bei Konflikten in den Arbeitsbereichen, Unterstützung bei der Übernahme von anderen und/oder höherwertigen Tätigkeiten etc.. Extern wurden folgende Beratungsthemen nachgefragt: Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Kinderbetreuung, berufliche Orientierung von Frauen - Wiedereinstieg, Trennung und Scheidung, allein erziehen, Gewalt gegen Frauen, Vermittlung zu entsprechenden Stellen (Therapie, psychologische Beratungsstelle, Schuldnerberatung, Ämter etc.) sowie die Unterstützung von örtlichen Initiativen. Die Beratungsarbeit wird phasenspezifisch sehr unterschiedlich frequentiert. Insbesondere nach intensiver Öffentlichkeitsarbeit zu bestimmten Themen, melden sich vorwiegend Frauen. Die Länge der Beratungsdauer differierte erheblich. Einmalige Gespräche zwischen 5 und 60 Minuten wechselten sich mit längerfristigen Unterstützungsgesprächen ab. Die Gleichstellungsstelle ist verwaltungsintern, wie auch in der Bevölkerung im Rahmen einer beratenden Funktion anerkannt. In der Regel diente die Gleichstellungsbeauftragte mit zeitlichen Unterbrechungen als kontinuierliche Ansprechpartnerin. Die häufig komplexen Problemlagen wurden in den Beratungsgesprächen gemeinsam erörtert und Lösungsansätze entwickelt. Schriftliche Informationen sowie eine angemessene Weiterentwicklung und -vermittlung ergänzten das Angebot. Innerhalb der Beratungstätigkeit wurde immer wieder deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die speziellen Einrichtungen für Frauen im Kreisgebiet sind. III. Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen die Information, Kontaktpflege und Kooperation von und mit politischen, gewerkschaftlichen, kirchlichen und autonomen Gruppen im Stadt- bzw. im Kreisgebiet, regionalen und überregionalen Arbeitsgemeinschaften sowie eine intensive und kontinuierliche Pressearbeit. Folgende Veranstaltungen und Projekte wurden von der Gleichstellungsstelle im Jahr 2014 initiiert bzw. durchgeführt oder begleitet: ► Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk Das im September 1998 gegründete Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk setzt sich aus Einrichtungen, Vereinen und aktiven Frauen zusammen. In ihm sind Vertreterinnen von über 19 Beratungseinrichtungen vertreten, von der Agentur für Arbeit über die AWO und das Frauenforum bis hin zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst. Das Netzwerk bündelt und verstärkt Aktivitäten für Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und sorgen für die Vertretung von Frauenbelange in ihren einzelnen Einrichtungen und auch darüber hinaus durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt. Ansprechpartnerinnen sind die gewählte Sprecherin Martina Ricks–Osei vom Frauenforum im Kreis Unna e. V. sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt 77 Bergkamen. Das Netzwerk arbeitet kontinuierlich an diversen Themen und führt Veranstaltungen durch. 20.03.2014 „Equal Pay Day“ – „Flashmob“ auf dem Markt in Bergkamen 21.03.2014 Kreisweite Aktion „Red Dinner“, Infos zum Thema Minijob und Teilzeit 16.10.2014 8. Mädchenaktionstag in der Anlaufstelle „Streetwork“ ► Frauensalon Die Reihe „Frauensalon“ wurde im Herbst 2001 in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des Ev. Kirchenkreises Unna, der Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der Ev. Sozialseminare von Westfalen e. V. in Iserlohn. Vier Veranstaltungen wurden 2014 durchgeführt: 05.02.2014 „Wenn die Seele brennt“ Referentin: Diplom-Psychologin Ina Wohlgemuth 23.05.2014 „Nix für Feiglinge“ Kirchenaustritte? Reformstau? Sinnkrise? Kirchenkabarett mit Sabine Henke 04.10.2014 Militärseelsorge - als Pfarrerin allein unter Soldaten Referentin: Pfarrerin Susanne Schart 05.12.2014 Frauen brauchen Schokolade! Referentin: Manuela Fischer, Schokoladenliebhaberin ► Internationaler Frauentag 2014 - Jubiläumsempfang Das Motto 2014 lautete: 30 Jahre Bergkamener Frauentag – „Bewegung hinterlässt Spuren“ 16.03.2014: Matinee im „Treffpunkt“ in Kooperation mit rund 25 Frauengruppen/ -verbänden und –initiativen Der Erlös des Internationalen Frauentages 2014 betrug 1.014,88 Euro und wurde jeweils zur Hälfte dem Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk sowie dem Frauenforum im Kreis Unna e. V. zur Verfügung gestellt. 78 ► „Interreligiöses Frauennetzwerk“ Bergkamen/Kamen Dieses vernetzte Angebot der Begegnung richtet sich an einheimische und zugewanderte Frauen und Kinder aus verschiedenen Kulturkreisen und hat das Ziel, zum Abbau von Schwellenängsten beizutragen und den Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung und Akzeptanz zu unterstützen. 6. Veranstaltung: Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen Frauen aus Judentum, Christentum und Islam im Gespräch 10.03.2014 Wenn Frauen pilgern 23.05.2014 Gemeinsam unterwegs – Frauenpilgerweg von Bergkamen nach Kamen Kooperationsveranstaltungen der Städte und Kirchengemeinden Bergkamen und Kamen, des Kreises Unna und der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e. V. im Rahmen des Weltgebetstages der Frauen und des Internationalen Frauentages 2014 ► Internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“ 15.11.2014 In Kooperation der Gleichstellungsstelle mit dem Fachbereich Streetwork der Stadt Bergkamen sowie dem Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna fand im Rahmen der Aktionen zum Internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 15.11.2014 ein Selbstbehauptungstraining für Mädchen statt. Terre des Femmes Fahnenaktion 2014 Fahnen hissen vor dem Rathaus 25.11.2014 Frauennetzwerk lädt zum Frauenkino in die Galerie sohle 1 ein mit Referentinnen zum Thema „Gewalt hat viele Gesichter“ Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna Das Netzwerk „Wegen der Ehre“ im Kreis Unna, das seit November 2007 besteht, hat das Ziel, für die Themen Zwangsheirat und Ehrenmord zu sensibilisieren. Dem Netzwerk gehören mittlerweile die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Kamen, Fröndenberg, Unna und Werne sowie Vertreterinnen bzw. Vertreter der Gesamtschule Schwerte, des Frauenforums im Kreis Unna e. V., das VSI-Schwerte für Kids, das Multikulturelle Forum e. V. sowie „IN VIA“ – Kath. Jugendsozialarbeit Bezirk Unna e. V. an. Außerdem kooperiert das Netzwerk mit dem Mädchenhaus Bielefeld, das u. a. eine kostenlose Onlineberatung zum Schutz vor Zwangsheirat anbietet. Die Mitglieder des Netzwerkes „Wegen der Ehre“ haben zwei neue Projekte. In allen Städten 79 und Gemeinden wird mit dem Dokumentarfilm „Töchter des Aufbruchs“ sowie mit einem Projekt zur Gleichberechtigung von Jungen „Heroes“ für Themen sensibilisiert, die den interkulturellen Dialog fördern sollen. In Bergkamen wurde der Film in den Klassen 12 und 13 der Willy-Brandt-Gesamtschule am 19.11.2014 gezeigt. Veranstaltung im Rahmen von Präventions- und Jugendschutzmaßnahmen 20.05.2014 bis 22.05.2014 „komm auf Tour - meine Stärken, meine Zukunft“ in Bergkamen am Berufskolleg Ost und Bildungszentrum Bergkamen der RAG BILDUNG GmbH Das Projekt „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ unterstützt Schülerinnen und Schüler der 7./8. Haupt-, Gesamt- und Förderschulklassen frühzeitig bei dem Entdecken ihrer Stärken. Dabei werden in der persönlichen Auseinandersetzung Ausbildungs- und Lebensweg geschlechtersensibel verbunden. Das Projekt führen in NRW die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Agenturen für Arbeit mit regionalen Partnern gemeinsam durch. 21.05.2014 Elternabend Multiplikatorinnen des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes vor Ort. Veranstaltungen/Kooperationen 20.02.2014 „Märchen von starken Frauen“ Referentin: Jessica Burri Kooperation Gleichstellung/Förderkreis Stadtbibliothek, Stadtbibliothek Stadt Bergkamen ► Regionale und überregionale Zusammenarbeit Die Gleichstellungsstelle nahm regelmäßig an den monatlichen Treffen der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna teil. Daneben war die Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des Weiteren nahm sie an Fachtagungen und Fortbildungen auf Landes- und Bundesebene teil. Die Gleichstellungsstelle ist als Akteurin in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten. Vom 26. bis 28. Januar 2014 nahm die Gleichstellungsbeauftragte an der 22. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Potsdam, unter dem Titel „Wirklichkeit und Visionen – Strategien für eine erfolgreiche Gleichstellungsarbeit“, teil. 80 ► „Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna“ Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren im Fachgebiet Berufsrückkehr Im Oktober 2008 wurde die „Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH eingerichtet. Ziel der Koordinierungsstelle Frau und Beruf ist die Förderung der Beschäftigungspotenziale von Frauen im Kreis Unna. Netzwerkpartnerinnen sind u. a. die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen und des Kreises Unna sowie die Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. - Mehr Frauen in Führungspositionen - Regionale Bündnisse für Chancengleichheit bundesweite Initiative für bessere berufliche Aufstiegschancen für Frauen. - Fachveranstaltung Beruf und Pflege Kreis Unna. - Beratung zum Wiedereinstieg. ► Teilnahme an politischen Gremien im Rahmen frauenrelevanter Themen 19.03.2014 Austauschgespräch auf Einladung der AsF Bergkamen-Weddinghofen und Heil 11.11.2014 Austauschgespräch auf Einladung das AsF-Vorstandes im Kreis Unna • Frauenforum im Kreis Unna e. V. – Beirat Im zweiten Halbjahr 2012 wurde die Gleichstellungsbeauftragte in den Beirat des Frauenforums im Kreis Unna gewählt. Der Beirat ist ein offizielles Organ des Frauenforums, er tagt mindestens zweimal im Jahr und hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Durchführung seiner Arbeit zu unterstützen ► Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk 19.03.2015 „Equal Pay Day“ – „Flashmobaktion“ auf dem Markt in Bergkamen Spiel mit offenen Karten – Was verdienen Frauen und Männer? 20.03.2015 Kreisweite Aktion des Arbeitskreises „Frau und Beruf“ Protestaktion mit Ausstellung „Fahne hissen“ 27.04.2015 3. Klausurtagung des Mädchen- und Frauennetzwerkes Bergkamen Referentin: Ina Wohlgemuth CONSTEPS Coaching & Managementberatung 01.10.2015 9. Mädchenaktionstag in der Bodelschwinghschule in Bergkamen-Heil 81 ► Frauensalon Die Reihe „Frauensalon“ wurde im Herbst 2001 in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des Ev. Kirchenkreises Unna, der Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der Ev. Sozialseminare von Westfalen e. V. in Iserlohn. Vier Veranstaltungen wurden 2015 durchgeführt: 14.01.2015 Entspannt ins neue Jahr Ein Abend mit einer Entspannungstrainerin Referentin: Stephanie Fiebig-Badije 17.06.2015 „Und sie bewegt sich doch“ Kirchenkabarett mit Ulrike Böhmer 16.09.2015 70 Jahre nach Kriegsende Die Generation der Kriegskinder erinnert sich Referentin: Birgit Albrechgt 16.12.2015 It’s teatime – Zeit zum Genießen Referentin: Christin Simons ► Internationaler Frauentag 2015 Das Motto 2015 lautete: 31 Jahre Bergkamener Frauentag – „Frauen machen Zukunft“ 08.03.2015: Matinee im „Treffpunkt“ in Kooperation mit rund 25 Frauengruppen/ -verbänden und –initiativen 11.04.2015 Bergkamener FrauenWunschBaum Die Aktion zum Frauentag – Pflanzaktion im Jubiläumswald 07.05.2015 Nachtreffen und Scheckübergabe Frauentag 2015 Der Erlös des Internationalen Frauentages 2015 betrug 1.071,20 Euro und wurde jeweils zur Hälfte der AWO-Beratungsstelle für Schwangerschaftsprobleme und Familienplanung Bergkamen sowie dem Frauenforum im Kreis Unna e. V. zur Verfügung gestellt. ► „Interreligiöses Frauennetzwerk“ Bergkamen/Kamen 7. Veranstaltung: Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen Frauen aus Judentum, Christentum und Islam im Gespräch 09.03.2015 Fasten – Nur Verzicht?! 82 ► Internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“ 28.11.2015 In Kooperation der Gleichstellungsstelle mit dem Fachbereich Streetwork der Stadt Bergkamen sowie dem Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna fand im Rahmen der Aktionen zum Internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 28.11.2015 ein Selbstbehauptungstraining für Mädchen statt. Terre des Femmes Fahnenaktion 2015 Fahnen hissen vor dem Rathaus 25.11.2015 Frauennetzwerk lädt zum Filmabend „Shortcut to Justice“ in die Galerie sohle 1 ein Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna 08.12.2015 Netzwerkinterne Fortbildung Thema: Rassismuskritische Ansätze in der Mädchen- und Frauenarbeit . Veranstaltungen/Kooperationen 21.05.2015 Lebensverhältnisse der Bergarbeiterfrauen und Zwangsarbeiterinnen auf der Zeche Vortrag von Heidelore Fertig-Möller Kooperation Kulturreferat/Gleichstellungsstelle mit dem Stadtmuseum Werne ► Regionale und überregionale Zusammenarbeit Die Gleichstellungsstelle nahm regelmäßig an den monatlichen Treffen der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna teil. Daneben war die Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des Weiteren nahm sie an Fachtagungen und Fortbildungen auf Landes- als auch Bundesebene teil. Die Gleichstellungsstelle ist als Akteurin in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten: Vom 6. Bis 8. September 2015 nahm die Gleichstellungsbeauftragte an der 23. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Warnemünde unter dem Titel „Gleichstellungspolitik 3.0“ teil. 83 ► „Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna“ Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren im Fachgebiet Berufsrückkehr • Start des Projektes: Mehr Frauen in Führungspositionen - Regionale Bündnisse für Chancengleichheit - Bundesweite Initiative für bessere berufliche Aufstiegschancen für Frauen im Juli 2012 • 27.08.2015 Abschlussveranstaltung in der Ökologiestation Bergkamen Beratung zum Wiedereinstieg • 19.08.2015 Projektabschluss des Kompetenzzentrums „Frau und Beruf“ – Westfälisches Ruhrgebiet ► Teilnahme an politischen Gremien und Fachtagungen im Rahmen frauenrelevanter Themen 20.10.2015 Fachtag zum Thema: Wege aus der Gewalt – Möglichkeiten der Unterstützung von geflüchteten Frauen und Mädchen 18.11.2015 Runder Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Unna Thema: Herausforderungen im Umgang mit Partnergewalt ► Frauenforum im Kreis Unna e. V. – Beirat 04.11.2015 Klausurtagung mit dem Fachreferenten vom ParieDienst – Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Dienste mbH 84 II.4. StA 14 Rechnungsprüfungsamt 85 86 Das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Bergkamen überprüft nach Maßgabe der Gemeindeordnung NRW das Verwaltungshandeln auf Rechtmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Im Rahmen dieser Tätigkeit ist das Rechnungsprüfungsamt dem Rat unmittelbar verantwortlich und ihm unterstellt. Von daher wird jährlich über die Tätigkeit des Rechnungsprüfungsamtes im Rechnungsprüfungsausschuss berichtet. Die Prüfberichte liegen anschließend dem Haupt- und Finanzausschuss und dem Rat zur Beratung vor. Neben der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen, der durch Ratsbeschluss übertragenen Prüfungen, der Fach- und Programmprüfungen sowie der Sonderprüfungen nimmt die Beratung der Fachabteilungen der Verwaltung einen immer größeren Raum ein. Die Anzahl der vorgenommenen Prüfungen, der Prüftage sowie die Entwicklung im Bereich der Beratungsgespräche können der u.a. Übersicht entnommen werden. Durch das Gesetz zur Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements (NKF) für Gemeinden in NRW und die Änderung der Gemeindeordnung NRW (GO NRW) wurde das Finanzwesen der Städte und Gemeinden von der Kameralistik auf das kaufmännische Buchführungssystem umgestellt. Die Stadt Bergkamen hat dieses Wahlrecht dahingehend ausgeübt, das neue Finanzwesen seinerzeit zum 01.01.2007 einzuführen. Zu diesem Datum wurde eine Eröffnungsbilanz erstellt. Zum 01.01.2010 wurde der erste Gesamtabschluss für den „Konzern Stadt“, maßgeblich basierend auf den jeweiligen Jahresabschlüssen der Stadt sowie von EBB und SEB, aufgestellt. Zum 31.12. jeden Jahresabschlüsse. Jahres folgen nunmehr die entsprechenden Gesamt- und Die Zuständigkeit für die Prüfung der Jahres- und Gesamtabschlüsse obliegt dem Rechnungsprüfungsausschuss. Dieser bedient sich gem. § 101 Abs. 8 GO NRW zur Durchführung der Prüfung der örtlichen Rechnungsprüfung. Neben der geprüften Eröffnungsbilanz liegen zwischenzeitlich auch die testierten Jahresabschlüsse für die Haushaltsjahre bis 2013 vor. Die Jahresabschlüsse 2011 bis 2013 wurden im Berichtszeitraum vom städtischen Rechnungsprüfungsamt geprüft und testiert. Für die Jahresabschlüsse 2011 und 2012 wurde ein uneingeschränktes Testat erteilt. Für den Jahresabschluss 2013 wurde ein eingeschränktes Testat erteilt. Diese Prüfungen stellen einen maßgeblichen Aufgabenschwerpunkt der örtlichen Rechnungsprüfung dar. Über jede dieser Prüfung wird ein eigener Prüfbericht erstellt. Die Prüfberichte sowie das jeweilige Prüfergebnis des Rechnungsprüfungsamtes hat sich der Rechnungsprüfungsausschuss jeweils zu Eigen gemacht. Anschließend hat - nach Vorberatung durch den Haupt- und Finanzausschuss - der Rat der Stadt Bergkamen die jeweiligen Jahresabschlüsse festgestellt. Damit ist jeweils die Basis für das folgende Haushaltsjahr geschaffen worden. Die Prüfung des Jahresabschlusses 2014 befand sich zum Jahresende 2015 in Vorbereitung, so dass nach Vorlage des Entwurfes durch die Kämmerei zeitnah in die Prüfung eingestiegen werden kann. Die Gesamtabschlüsse 2010 und 2011 wurden im Berichtszeitraum im Auftrag des Rechnungsprüfungsausschuss von der Wikom AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, geprüft. In beiden Fällen wurde ein uneingeschränktes Testat erteilt. Auch hier wurde über jede Prüfung ein eigener Prüfbericht erstellt. 87 Auch diese Prüfberichte einschließlich der jeweiligen Ergebnisse hat sich der Rechnungsprüfungsausschuss zu Eigen gemacht. Anschließend hat - nach Vorberatung durch den Haupt- und Finanzausschuss - der Rat der Stadt Bergkamen die jeweiligen Gesamtabschlüsse bestätigt. Die weitere Planung sieht vor, dass die örtliche Rechnungsprüfung zukünftig neben den Jahresabschlüssen auch die Gesamtabschlüsse eigenverantwortlich prüft, sobald diese Prüfungen in den dafür vorgesehenen Zeitkorridoren durchgeführt werden können. Das Gesetz zur Beschleunigung der Aufstellung kommunaler Gesamtabschlüsse vom 25.06.2015 bietet für die Haushaltsjahre 2011 bis 2014 aktuell die Möglichkeit, diese der Anzeige des Gesamtabschlusses 2015 bei der Aufsichtsbehörde beizufügen. Eine explizite Prüfung der v. g. Gesamtabschlüsse ist insofern entbehrlich. Lediglich eine Anzeige an den Rat ist in diesen Fällen erforderlich. Da für die Stadt Bergkamen beschlossen worden ist, von dieser gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch zu machen, ist davon auszugehen, dass künftig zeitnah nicht nur festgestellte Jahresabschlüsse sondern auch die entsprechenden, bestätigten Gesamtabschlüsse vorliegen werden. Das Rechnungsprüfungsamt hat seine Prüftätigkeit der Jahres- und Gesamtabschlüsse vor Ort i.V. m. der übrigen laufenden Prüftätigkeit so strukturiert, dass sie als risikoorientiert zu bewerten ist. Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, dass im Zuge der übrigen Prüftätigkeit im laufenden Jahr gewonnene Erkenntnisse in die Prüfung einzelner Prüffelder der jeweiligen Jahresabschlüsse einfließen können. Hierdurch kann die Prüfintensität den zuvor erlangten Erkenntnissen angepasst und mitunter Prüfaufwand verringert sowie doppelte Prüftätigkeiten vermieden werden. Im Berichtszeitraum wurde eine aufwendige Prüfung der „Internen Kontrollsysteme“ (IKSPrüfung) mit Schwerpunkt EDV sowie das im Einsatz befindliche FinanzbuchhaltungsVerfahren „mps“ durchgeführt. Als weiterer Schwerpunkt im Berichtszeitraum ist die Umsetzung der RVO zum Tariftreueund Vergabegesetz NRW (TVgG) zu nennen. Das Rechnungsprüfungsamt hat die betroffenen Fachämter bei der Einführung der komplexen Regelungsinhalte beraten und die rechtskonforme Umsetzung maßgeblich begleitet. Zum Ende des Berichtszeitraumes wurden erste Schritte zur Einführung des e-VergabeVerfahrens von der Rechnungsprüfung beratend begleitet. Im Bereich der technischen Prüfung ist als Aufgabenschwerpunkt neben der Prüfung von Teilbereichen der Jahresabschlüsse und den üblichen, laufenden Baumaßnahmen zur Erhaltung der städtischen Gebäude und Anlagen der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Bergkamen-Rünthe, Prüftätigkeiten in Bezug auf die die Wasserstadt Aden sowie die ersten Schritte zur Umsetzung des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes zu nennen. 88 Statistik 2014 /2015 Prüfungstage durchgeführte Prüfungen: Gesamtabschluss des „Konzern Stadt“ Jahresabschluss der Stadt Bergkamen Kassenprüfungen/ Bestandsaufnahmen (Haupt- und Nebenkassen) Fachprüfungen Vorprüfungen für den Landesrechnungshof Vergabeprüfungen im allgemeinen Verwaltungsbereich (incl. EBB) technische Vergabeprüfungen (incl. SEB) Vergabeprüfungen für Maßnahmen des Kommunalinvestitionsförderungsgesetz Verwendungsnachweise Beratungsgespräche 89 2014 Anzahl 2015 Anzahl 795 770 0 2 2 1 16 8 17 6 2 4 51 48 61 63 0 2 348 0 1 316 90 III. Dezernat II Dezernentin Beigeordnete Christine Busch Amtsleiterin des StA 32/ 33/ 32/ 37/ 50 Bürgerbüro Patricia Höchst Amtsleiter des StA 40/ 43/ 52 Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport Andreas Kray Amtsleiter des StA 51 Jugendamt Udo Harder 91 92 III.1. StÄ 32/ 33/ 34/ 37/ 50 Bürgerbüro 93 94 Sachgebiet Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr Das Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr hat grundsätzlich zur Aufgabe, Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwehren (Gefahrenabwehr). Diese Aufgaben teilen sich in zwei große Tätigkeitsfelder auf, wobei es sich auf der einen Seite um die klassischen Aufgaben des Ordnungsamtes und auf der anderen Seite um die Aufgaben des Feuerschutzes handelt. Die Aufgaben des Teilbereichs Ordnungsangelegenheiten beinhalten neben den großen Aufgabengebieten Gewerbe, Überwachung des ruhenden Straßenverkehrs und Überwachung nach dem Landeshundegesetz u. a. auch die Teilbereiche Marktwesen (Wochen- und Trödelmarkt), Fundsachen, Unterbringung von psychisch Kranken, die allgemeine Ortshygiene und die Kampfmittelbeseitigung in Zusammenarbeit mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg. Mit Wirkung vom 01.09.2014 wurden zudem Aufgaben aus dem Umweltbereich des Amtes für Planung, Tiefbau, Umwelt, Liegenschaften auf das Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr übertragen. Seitdem werden im Sachgebiet auch die Genehmigungen für Traditionsfeuer und die Ausnahmegenehmigungen nach dem LandesImmissionsschutzgesetz (u.a. für Tonwiedergabegeräte) bearbeitet. Darüber hinaus bestreift der Ordnungsdienst das Stadtgebiet. Er fördert damit durch Präsenz das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger, steht als Ansprechpartner zur Verfügung und sorgt für die Einhaltung der Vorgaben der Ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Bergkamen. Die anfallenden Aufgaben werden im Dienstbetrieb zu den Öffnungszeiten des Sachgebietes abgewickelt, für die Zeiten außerhalb der Dienstzeiten wird ständig eine Rufbereitschaft zur Verfügung gehalten, die im Anforderungsfall für nahezu alle Ämter konkrete Erstmaßnahmen trifft. Die Vielzahl der verschiedenen ordnungsbehördlichen Aufgaben des Sachgebietes, welche hier nicht abschließend aufgezählt werden können, resultieren aus den allgemeinen Befugnissen, die der Ordnungsbehörde durch das Ordnungsbehördengesetz (OBG) zugewiesen sind und zu einem erheblichen Teil aus Spezialgesetzen, die hier beispielhaft genannt werden sollen: Gewerbeordnung (GewO), Gaststättengesetz (GastG), Ladenöffnungsgesetz (LÖG), Landes-Immissionsschutzgesetz (LImschG), Spielverordnung (SpielV), Feiertagsgesetz (FeiertG), Landeshundegesetz (LHundG), Nichtraucherschutzgesetz (NiSchG), Infektionsschutzgesetz (IfSG), Straßenverkehrsordnung (StVO), Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG). Die Zuständigkeiten und Aufgaben, die in den Bereich Feuerschutz fallen, ergeben sich im Wesentlichen aus dem Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung (FSHG), das zum 01.01.2016 durch das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) abgelöst wird. Gewerbe Nach den Vorgaben der Gewerbeordnung werden Bestand und Veränderungen hinsichtlich der im Stadtgebiet bestehenden Gewerbebetriebe durch das elektronisch geführte örtliche 95 Gewerberegister erfasst. Diese Eintragungen beruhen grundsätzlich auf Angaben der Gewerbetreibenden und umfassen die gesetzlich vorgeschriebenen Daten (u. a. persönliche Angaben des Gewerbetreibenden, Firmenname, Rechtsform, Angaben zu Geschäftsführern, Betriebsanschrift, Tätigkeitsmerkmale, Beginn und Ende der Betriebstätigkeit). Eine Überprüfung der Meldepflichten erfolgt anlassbezogen. Im Berichtszeitraum sind 740 (2014) und 648 (2015) An- und Abmeldungen von Gewerben vorgenommen worden. Dies gliedert sich im Jahr 2014 mit 360 Anmeldungen und 380 Abmeldungen und im Jahr 2015 mit 336 Anmeldungen und 311 Abmeldungen. Die Entwicklungen und der Bestand in den Jahren 2014 und 2015 sowie der letzten 10 Jahre (Stichtag jeweils 31.12. des Jahres) können den nachfolgenden Darstellungen entnommen werden: 96 Gewerbeauskünfte Die im örtlichen Gewerberegister gesammelten Informationen dienen sowohl der Unterrichtung der zu beteiligenden Stellen, wie z. B. Landesbetrieb Information und Technik NRW, Finanzamt, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Gesetzliche Unfallversicherung, als auch der Erteilung von Auskünften an auskunftsberechtigte Dritte. Auskunftsberechtigte Dritte können gleichermaßen öffentliche Stellen (u. a. Berufsgenossenschaften, Agentur für Arbeit, Krankenkassen) und nicht-öffentliche Stellen (z. B. Rechtsanwälte, andere Unternehmen oder Privatpersonen) sein, die die Angaben beispielsweise zur Verfolgung von Ansprüchen benötigen. Im Durchschnitt hat das Sachgebiet in den Jahren 2006 – 2015 jährlich ca. 507 schriftliche Auskünfte erteilt, davon sind durchschnittlich ca. 51 Auskünfte negativ ausgefallen, weil der angefragte Betrieb auch nach außendienstlichen Ermittlungen in Bergkamen nicht bekannt war. 97 Gewerbeerlaubnisse Grundsätzlich besteht in Deutschland Gewerbefreiheit, d. h. es kann jedes Gewerbe frei betrieben werden (z. B. Einzelhandel mit Textilien oder mit Nahrungsmitteln). Für die Ausübung einiger Gewerbe ist jedoch neben der vorzunehmenden Gewerbeanzeige eine besondere gewerberechtliche Erlaubnis erforderlich (erlaubnispflichtiges Gewerbe), die von der Ordnungsbehörde nach entsprechender Prüfung erteilt wird. Hierzu gehören z. B. die Erlaubnis zum Betrieb einer Gaststätte mit Alkoholausschank, einer Spielhalle, eines Reisegewerbes oder eines Bewachungsgewerbes. Wer eine Gaststätte betreiben möchte, in der alkoholische Getränke zum Verzehr an Ort und Stelle ausgeschenkt oder verabreicht werden und die jedermann oder bestimmten Personenkreisen zugänglich ist, benötigt eine Erlaubnis. Diese Gaststättenerlaubnis wird von der Ordnungsbehörde nach eingehender Prüfung der Zuverlässigkeit des Antragstellers ausgestellt. Gaststätten Auch wer gewerbsmäßig eine Spielhalle oder ein ähnliches Unternehmen betreiben will, das ausschließlich oder überwiegend der Aufstellung von Spielgeräten oder der Veranstaltung anderer Spiele dient, benötigt eine Erlaubnis. Die Ordnungsbehörde prüft hier ebenfalls eingehend die Voraussetzungen zur Erteilung einer Spielhallenerlaubnis. Spielhallen Von der Ordnungsbehörde werden nach entsprechender Prüfung auch Reisegewerbekarten ausgestellt. Ein Reisegewerbe betreibt, wer gewerbsmäßig, ohne vorhergehende Bestellung, außerhalb seiner gewerblichen Niederlassung oder ohne eine solche zu haben, Waren feilbietet oder Bestellungen aufsucht oder ankauft, Leistungen anbietet oder Bestellungen auf Leistungen aufsucht oder unterhaltende Tätigkeiten als Schausteller oder nach Schaustellerart ausübt (z. B. Markthändler). Reisegewerbe neu erteilte Gaststättenerlaubnisse Bestand Gaststätten (31.12.) neu erteilte Spielhallenerlaubnisse Bestand Spielhallen (31.12.) neu erteilte Reisegewerbekarten Bestand Reisegewerbe (31.12.) Quelle: StA 33 2014 2015 12 11 69 72 Quelle: StA 33 2014 2015 6 1 19 19 Quelle: StA 33 2014 2015 5 10 221 228 Auffällig war in den Jahren 2014 und 2015 die deutliche Zunahme von Anfragen und Anträgen bezüglich einer Bewachungserlaubnis sowie insbesondere der Zuverlässigkeitsüberprüfungen von einzustellendem Wachpersonal. Diese Tendenz ist 98 vermutlich der aktuellen politischen Entwicklung und dem Bedarf an Bewachungspersonal im Bereich der Flüchtlingsunterbringung geschuldet. Glücksspielwesen Zum 01.12.2012 sind in Nordrhein-Westfalen der geänderte Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) sowie das Gesetz zur Ausführung des Glücksspielstaatsvertrags (AG GlüStV NRW) in Kraft getreten. Für neue Spielhallen haben diese Gesetze zum Teil sehr weitreichende Neuerungen gebracht. Nach dem Regelwerk bedürfen die Errichtung und der Betrieb von Spielhallen neben einer gewerberechtlichen Erlaubnis neuerdings auch einer glücksspielrechtlichen Erlaubnis. Die Glücksspielerlaubnis soll dazu beitragen, die Spielsucht zu verhindern und zu bekämpfen, den Jugend- und Spielerschutz zu gewährleisten und die ordnungsgemäße Durchführung von Glücksspielen sicherzustellen. Zukünftig dürfen Spielhallen, die in einem baulichen Verbund mit weiteren Spielhallen stehen, insbesondere in einem gemeinsamen Gebäude oder Gebäudekomplex untergebracht sind, nicht mehr errichtet und betrieben werden (Verbot der Mehrfachkonzession). Zudem soll ein Mindestabstand von 350 Metern zu einer anderen Spielhalle und zu öffentlichen Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe eingehalten werden. Weitere Einschränkungen für Spielhallen ergeben sich u. a. bei der äußeren Gestaltung und Bezeichnung, bei den Öffnungszeiten und dem weiteren Glücksspielangebot (Wetten). Diese Glücksspielregulierung hat dazu geführt, dass die Anfragen und Interessenbekundungen zur Errichtung von Spielhallen sowie das Aufkommen von Erlaubnisanträgen zum Betrieb von Spielhallen beim Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr deutlich zurückgegangen sind. Es ist davon auszugehen, dass dieses geringe Antragsniveau auch in den nächsten Jahren zu beobachten sein wird. Die Restriktionen gelten aber vorerst nicht für bereits bestehende Spielhallen, da diese in den Genuss der ein- bzw. fünfjährigen Übergangsregelung kommen. So brauchen Spielhallen, die bereits vor dem 28.10.2011 gewerberechtlich genehmigt wurden, für einen Zeitraum von fünf Jahren ab Inkrafttreten des GlüStV einem Teil des neuen Regelungswerks nicht entsprechen; insbesondere benötigen sie keine glücksspielrechtliche Erlaubnis und müssen auch nicht das Mindestabstandsgebot sowie das Verbot der Mehrfachkonzession einhalten. Für Spielhallen, die eine gewerberechtliche Erlaubnis nach dem 28.10.2011, jedoch vor dem 01.12.2012 erhalten haben, gilt diese Ausnahmeregelung für einen Zeitraum von einem Jahr ab Inkrafttreten des GlüStV. In Bergkamen sind derzeit 9 Standorte mit insgesamt 18 Spielhallen von der fünfjährigen Übergangsfrist betroffen (bis 30.11.2017). Ein Standort mit einer Spielhalle konnte lediglich von der einjährigen Übergangsfrist Gebrauch machen, sodass nach Ablauf dieser Zeit dieser Spielhallenbetrieb den neuen Regeln und Voraussetzungen angepasst werden musste. Neue Spielhallenstandorte sind in den Jahren 2014 und 2015 nicht hinzugekommen. Es haben sich lediglich bei den bestehenden Hallen Betreiberwechsel ergeben, die in der Folge 99 zu Spielhallengenehmigungen geführt haben. Nach Ablauf der fünfjährigen Übergangsfrist in 2017 ist mit einem deutlichen Rückgang des Spielhallenbestandes zu rechnen. Erwartet werden dann noch 7 Spielhallen an 7 Standorten. Marktwesen Neben dem stehenden Gewerbe und dem Reisegewerbe ist der Bereich der Märkte bzw. die Teilnahme an solchen Veranstaltungen eine weitere Form der Gewerbeausübung. Derzeit werden in Bergkamen gemäß der geltenden Marktsatzung zwei Wochenmärkte abgehalten. Hierbei handelt es sich um den Donnerstag-Markt auf dem Stadtmarkt in Bergkamen-Mitte und den Samstag-Markt in der Fußgängerzone auf dem Nordberg (Präsidentenstraße). Den Markt am Donnerstag beschickten im Jahr 2014 durchschnittlich 92 und im Jahr 2015 88 Händler. Der Markt am Samstag wurde in 2014 durchschnittlich von 9 Händlern und im Jahr 2015 von 7 Händlern angesteuert. Das Kontingent der Händler mit einem festen Standplatz (Festhändler) wird durch sogenannte „Fliegende Händler“ ergänzt. Diese nehmen wechselnde Plätze ein, wenn sich durch Urlaub, Krankheit oder sonstige Gründe in den Reihen der per Option fest vergebenen Standplätze Lücken aufzeigen. Dadurch wird versucht, dem Besucher ein geschlossenes Bild auf dem Markt zu präsentieren. Gebührenaufkommen Quelle: StA 33 Das Standgeld im Jahr 2014 betrug 2,90 2014 2015 EUR für den laufenden Meter Verkaufsfront, Wochenmärkte 122.991 € 114.192 € wobei donnerstags ca. 1.010 laufende Meter und samstags ca. 85 laufende Meter Standlänge vergeben werden. Im Jahr 2015 konnte die Gebühr auf 2,80 EUR je laufender Meter Verkaufsfront abgesenkt werden, da die Kosten für die Marktveranstaltungen durch verschiedene Maßnahmen in den Vorjahren verringert wurden. Fundbüro Im Fundbüro des Sachgebiets für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr laufen sämtliche gemeldeten Fundangelegenheiten auf. Hier werden die Fundsachen (u. a. Fahrräder, Handys, Schmuck, Uhren, Brillen, Geldbörsen, Schlüssel usw.) angenommen, registriert, verwahrt und nach Möglichkeit der gesetzliche Eigentümer ermittelt. Hierbei machen die aufgefundenen Fahrräder den größten Anteil aus. Diese können trotz praktizierter Diebstahlkonzepte (Registrierung) nur selten an die Eigentümer zurückgegeben werden. Wenn sich weder der Eigentümer meldet und sein Eigentum abholt, noch der Finder nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist den ihm zustehenden Fund in Besitz nimmt, werden die Fahrräder überprüft und zur Versteigerung gegeben, sofern die Weitergabe an Dritte zumutbar erscheint. Das gleiche gilt, wenn es sich bei der Sache um einen öffentlichen Fund handelt, d. h. wenn das Fahrrad von einem Mitarbeiter der Stadt Bergkamen oder von der Polizei gefunden worden ist oder wenn der Finder schon bei Abgabe der Fundsache auf den Eigentumserwerb verzichtet hat. Fahrräder, die nach einer öffentlichen Versteigerung übrig bleiben, werden der AWO-Recyclingstation zur Verfügung gestellt, damit die Räder, sofern 100 sie reparaturbedürftig sind, überarbeitet und danach einem guten Zweck zugeführt werden können. Andere Funde, die weder an den Eigentümer noch an den Finder zurückgegeben werden konnten, werden ebenfalls im Rahmen der öffentlichen Versteigerung angeboten. Fundschlüssel werden nach Ablauf einer bestimmten Aufbewahrungsfrist, in der Regel 3 Monate, aus Sicherheitsgründen vernichtet. Die Versteigerungserlöse betrugen im Jahr 2014 bei zwei durchgeführten Versteigerungen und 94 versteigerten Fundsachen (1 Spielzeugpuppe, 4 Armbanduhren, 1 elektr. Rasentrimmer, 2 Ringe, 1 Spielkonsole, 1 Motorroller, 1 Trolley, 1 DVD-Paket, 1 Damenhandtasche, 1 Fotoapparat, 1 Akku-Bohrmaschine, 1 Damenkleid, 1 Kick-Board und 79 Fahrräder) 2.210,00 EUR und im Jahr 2015 bei einer Versteigerung und 42 Fundsachen (38 Fahrräder, 2 Ringe, 1 Werkzeugkoffer, 1 Werkzeugwagen) 937,00 EUR, die in den städtischen Haushalt eingeflossen sind. Rufbereitschaft Das Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr hält eine Rufbereitschaft vor, welche innerhalb der Woche in der Zeit nach Dienst bis zum anderen Morgen zum Dienst und ab Freitag nach Dienst bis Montagmorgen zum Dienst bereit ist, bei Problemen, die nicht nur im Bereich des Sachgebietes liegen, als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Die Probleme werden per Telefon gelöst oder vor Ort in Augenschein genommen, um geeignete Maßnahmen im Rahmen des Ersteinsatzes zur Gefahrenabwehr zu treffen und um danach die zuständigen Fachämter über den Vorfall zu unterrichten und den Fall zu übergeben. Rufbereitschaftseinsätze gesamt (Quelle: StA 33) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 216 188 184 167 133 163 199 167 150 131 Auf die Unterbringung (Einweisung) nach dem Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) entfällt ein großer Anteil der Rufbereitschaftseinsätze. Bei 22 von 150 Einsätzen im Jahr 2014 und bei 23 von 131 Einsätzen im Jahr 2015 waren Maßnahmen nach dem PsychKG erforderlich. Die restlichen 128 Einsätze im Jahr 2014 und 108 Einsätze im Jahr 2015 verteilen sich auf Gaststätten-, Spielhallen- und Marktüberprüfungen sowie ämterübergreifende Einsätze. Bei allen größeren Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr wurde die Rufbereitschaft ebenfalls zur Unterstützung angefordert, um z. B. Personen nach einem Wohnungsbrand vorübergehend unterzubringen. 101 102 Hundehaltung Um die durch Hunde und den unsachgemäßen Umgang des Menschen mit Hunden entstehenden Gefahren abzuwehren und möglichen Gefahren vorsorgend entgegenzuwirken, wurde das Landeshundegesetz erlassen. Darin werden für die Haltung von Hunden besondere Pflichten und für den Umgang mit ihnen bestimmte Verhaltensanforderungen festgelegt, wie z. B. die Anzeige- und Erlaubnispflicht, die durch das Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr überprüft und eingefordert wird. Das Landeshundegesetz unterscheidet nachfolgenden Hundegruppen: • • • und trifft Regelungen bezüglich der drei gefährliche Hunde (§ 3 Abs. 2 LHundG NRW - erlaubnispflichtig) Hunde bestimmter Rassen (§ 10 Abs. 1 LHundG NRW - erlaubnispflichtig) große Hunde (§ 11 Abs. 1 LHundG NRW - anzeigepflichtig) Zu den gefährlichen Hunden zählen per Gesetz Hunde der Rassen Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander sowie deren Kreuzungen mit anderen Hunden. Darüber hinaus kann im Einzelfall die Gefährlichkeit von weiteren Hunden festgestellt werden. Wer einen solchen Hund halten möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen und Nachweise erbringen, damit vom Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr eine entsprechende Hundehaltererlaubnis ausgestellt werden kann. Hunde bestimmter Rasse sind laut Landeshundegesetz der Alano, der American Bulldog, der Bullmastiff, der Mastiff, der Mastino Espanol, der Mastino Napoletano, der Fila Brasileiro, der Dogo Argentino, der Rottweiler und der Tosa Inu sowie deren Kreuzungen untereinander sowie mit anderen Hunden. Für die Haltung von Hunden dieser Rassen gelten die 103 Vorschriften für das Halten von gefährlichen Hunden mit einigen wenigen Ausnahmen entsprechend. Auch hier erfolgt durch das Sachgebiet eine Überprüfung der Haltungsvoraussetzung und die abschließende Erlaubniserteilung. Große Hunde im Sinne des Landeshundegesetzes sind Hunde, die ausgewachsen eine Widerristhöhe von mindestens 40 cm oder ein Gewicht von mindestens 20 kg erreichen. Eine Erlaubnispflicht besteht nicht, jedoch dürfen diese Hunde nur gehalten werden, wenn die Halterin oder der Halter die erforderliche Sachkunde und Zuverlässigkeit besitzt, den Hund fälschungssicher mit einem Mikrochip gekennzeichnet und für den Hund eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat. Auch diese Voraussetzungen sind dem Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr nachzuweisen. Anzahl der Hundehaltungen gefährliche Hunde § 3 bestimmte Rassen § 10 große Hunde § 11 gesamt Bestand (31.12.) 2014 2015 13 15 25 25 2.015 2.063 2.053 2.103 Quelle: StA 33 neu erteilte Erlaubnisse 2014 2015 3 4 4 4 7 104 8 Erteilte Verlängerungen 2014 2015 0 1 3 0 3 1 Immissionsschutz Zum Schutz der Nachtruhe zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr sind allgemein Betätigungen, die die Nachtruhe stören können, durch das Landes-Immissionsschutzgesetz untersagt. Insbesondere bei einem vorliegenden öffentlichen Interesse an einzelnen Veranstaltungen, dem der Schutz der Nachtruhe zumindest für einen begrenzten Zeitraum untergeordnet werden kann, bietet das Gesetz die Möglichkeit der Ausnahmegenehmigung. Derartige Veranstaltungen sind z. B. traditionelle, kulturelle, regional oder überregional bedeutsame Feste (u.a. Hafenfest, Lichtermarkt, Schützenfest). Unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben wie der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) und des RdErl. „Freizeitlärm“ des NRW-Umweltministeriums, können durch das Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr für diese Veranstaltungen zeitlich befristete Ausnahmen vom Schutz der Nachtruhe mit entsprechenden Auflagen erteilt werden. Darüber hinaus ist auch die Benutzung von Geräten, die der Erzeugung oder Wiedergabe von Schall oder Schallzeichen dienen (Tongeräte), insbesondere Lautsprecher, Tonwiedergabegeräte, Musikinstrumente, Knallgeräte und ähnliches, nur erlaubt, wenn die Lautstärke unbeteiligte Personen nicht erheblich belästigt. Auch hier besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit zur Ausnahmegenehmigung durch das Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr. Insgesamt wurden in den letzten Jahren folgende Ausnahmegenehmigungen erteilt: 105 Traditionsfeuer Im Rahmen der Brauchtumspflege waren die sogenannten Osterfeuer lange Zeit durch die gesetzlichen Vorgaben der Pflanzenabfallverordnung, bei Verwendung pflanzlicher Rückstände als Brennmaterial, allgemein erlaubt. Mit Einführung ökologischer Sammel- und Verwertungseinrichtungen für organische Abfälle wurde die Pflanzenabfallverordnung aufgehoben und der Rat der Stadt Bergkamen hat Ende 2007 eine ordnungsbehördliche Verordnung zur Durchführung von Traditionsfeuern erlassen. Danach sind Traditionsfeuer nur noch bei entsprechender Erteilung einer Ausnahmegenehmigung gestattet und nur dann als öffentliche Veranstaltung zulässig, wenn sie von Gruppen, Vereinen und Gemeinschaften durchgeführt werden. Dadurch hat sich die Zahl der Traditionsfeuer in Bergkamen seit 2008 erheblich verringert: Abschleppen von Altautos / Autowracks Bei einem abgestellten Auto ohne gültiges amtliches Kennzeichen handelt es sich um Abfall im Sinne des § 3 Abs. 1 und 2 des Gesetzes zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG), weil das Fahrzeug für seinen ursprünglichen Verwendungszweck nicht mehr tauglich und zugelassen ist. Soweit Abfall im Bereich von Straßen innerhalb bebauter Ortsteile kreisangehöriger Gemeinden verbotswidrig abgelagert wird, sind die Kommunen selbst für die Überwachung der Entsorgung zuständig und zwar auch dann, wenn der Verursacher ermittelt werden kann. In diesem Fall sind sie auch für die Verfolgung und Ahndung der Ordnungswidrigkeit zuständig. Gemäß KrWG gelten diese Fahrzeuge als Abfall und werden auf Kosten des Halters / 106 Eigentümers beseitigt, wenn diese Fahrzeuge nicht innerhalb einer Frist von einem Monat entfernt werden. Die Stadt Bergkamen erfüllt nach den gesetzlichen Vorgaben und der Abfallentsorgungssatzung der Stadt die Pflichtaufgabe des Einsammelns und Transportierens von Abfällen. Grundsätzlich zuständig ist das Sachgebiet Umwelt im Amt für Planung, Tiefbau, Umwelt, Liegenschaften. Mit dem Sachgebiet Umwelt wurde vereinbart, dass das Sachgebiet Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr mit seinem Außen- und Ordnungsdienst sowohl selbstständig als auch auf Grund von Hinweisen aus der Bevölkerung abgemeldete Fahrzeuge aufsucht und mit einem Hinweisaufkleber versieht. (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) Dieser in leuchtend gelber Farbe gehaltene Aufkleber wird auf die Frontscheibe des Fahrzeuges aufgeklebt. Mit diesem Aufkleber wird der Halter bzw. Eigentümer des Fahrzeuges aufgefordert, bis zu einem bestimmten Datum (i.d.R. Monatsfrist) das Fahrzeug zu beseitigen, d. h. einer geregelten Entsorgung zuzuführen. Gleichzeitig wird ein Hinweis auf ein Bußgeldverfahren gegeben, dass mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann. Sofern das Fahrzeug nicht entfernt wird, wird nach Fristablauf ein Abschleppunternehmen beauftragt, das Fahrzeug abzuschleppen, sicherzustellen und der Entsorgung zuzuführen. Weiterhin wird das Unternehmen gebeten, eine Fahrgestellnummer zu ermitteln, über die dann der letzte Halter des Fahrzeuges bei der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Unna ermittelt werden kann. Wenn der letzte Fahrzeughalter ermittelt werden kann, wird ein Anhörungsverfahren eingeleitet und mitgeteilt, mit welchen Kosten er zu rechnen hat bzw. welche bisher durch das Abschleppen und die Sicherstellung angefallen sind. 107 Kampfmittelbeseitigung Im Aufgabenbereich der Kampfmittelbeseitigung hat die Stadt Bergkamen immer noch, d. h. auch mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, mit den Nachwirkungen dieser Zeit zu leben. Bedingt durch die damaligen Chemischen Werke Bergkamen, die auf einer Teilfläche der heutigen Bayer Pharma AG aus dem Rohstoff Kohle Benzin herstellten, welches als Nachschubgut eine große Rolle spielte, wurde Bergkamen von den Alliierten als Zielgebiet definiert. Durch den Einsatz größerer Bomberverbände wurde Bergkamen regelmäßig bombardiert, wobei nicht alle Bomben detoniert sind und bis heute als gefährliche Bombenblindgänger überdauert haben. Blindgänger gefundene und entschärfte Blindgänger Quelle: StA 33 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 5 9 4 1 0 0 0 2 1 0 Die Überprüfung der Blindgängereinschlagstellen vor Ort erfolgt durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg und seit ca. 1960 systematisch auf Grund der Luftbildaufnahmen der Streitkräfte, die die Bombardierung im Krieg vorgenommen haben. 108 Ordnungsdienst Der Ordnungsdienst der Stadt Bergkamen soll die Überwachung und Durchsetzung der „Ordnungsbehördlichen Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf den Verkehrsflächen und in den Anlagen auf dem Gebiet der Stadt Bergkamen“ und weiterer Spezialgesetze gewährleisten. Die häufigsten Einsätze in 2014 und 2015 erfolgten aufgrund von Verkehrsordnungswidrigkeiten, gefolgt von Mülldelikten und Rauchen unter 18 Jahren. Ein weiterer regelmäßiger Eingriffsgrund waren Verstöße im Zusammenhang mit einer Hundehaltung, da Hunde im Innenstadtbereich nicht angeleint waren, Verunreinigungen durch Hundekot nicht beseitigt oder Hunde auf Kinderspielplätzen ausgeführt wurden. Der Ordnungsdienst der Stadt Bergkamen ist grundsätzlich mit zwei Stellen ausgestattet. Verstärkung erfuhren die zwei unbefristet Beschäftigten in der Vergangenheit durch zwei Personen, die über das SGB II – geförderte Projekt „Bürgerarbeit“ eingesetzt werden konnten. In 2012 standen derartige Projekte nicht zur Verfügung, sodass hierdurch bedingt nur wenige Kontrollen im Stadtgebiet durchgeführt werden konnten. Durch den Einsatz der Bürgerarbeiter war es sogar möglich, den Ordnungsdienst im Zwei-Schicht-Modell zu besetzen. Diese Projektbefristungen sind jedoch im August/Oktober 2014 ausgelaufen. Dadurch bedingt konnte das bislang bewährte und praktizierte Zwei-Schicht-System mit je einem Streifenführer und einem Ordnungshelfer in 2015 nicht weiter umgesetzt werden und es ist auf einen bedarfsabhängigen Wechsel von Frühdienst (7 – 14 Uhr) und Spätdienst (14 – 22 Uhr) umgestellt worden, wobei überwiegend Frühdienst verrichtet wurde. Für ihre Kontrolltätigkeit sind die beiden Dienstkräfte mit erkennbarer und einheitlicher Dienstkleidung und einem Dienstfahrzeug ausgestattet. Sie sind Ansprechpartner für die 109 Bürgerinnen und Bürger oder Besucherinnen und Besucher der Stadt, erteilen kleinere Auskünfte und Informationen und geben Beobachtungen, Feststellungen oder Hinweise aus der Bevölkerung über Gefahrensituationen, Verunreinigungen u. ä. an die zuständigen Dienststellen weiter. Die Kontrolle des Stadtgebiets und der Ortsteile erfolgt nach einem Bestreifungsplan, der die amtsbekannten Brennpunkte enthält (z. B. Wasserpark, Zentrumsplatz, Präsidentenstraße mit anliegenden Plätzen, Friedhof-Mitte). Der Plan ist allerdings keine starre Vorgabe, sondern eine Abfolge, die an Vorkommnisse und Beschwerden angepasst wird. Aus den Ortsteilen werden beispielsweise regelmäßig Problembereiche benannt, die dann bei der Bestreifung berücksichtigt werden. Hinzu kommen sogenannte Sonderkontrollen, die aufgrund besonderer Umstände im Einzelfall angeordnet werden und eine engmaschige Kontrolle, teilweise mehrmals täglich, gewährleisten sollen. In den Jahren 2014 und 2015 wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: Maßnahmen des Ordnungsdienstes Quelle: StA 33 Bürgergespräche (Erwachsene) Bürgergespräche (Jugendliche) Einleitung OWi-Verfahren Erteilung Platzverweis Verwarnung ohne Verwarnungsgeld Verwarnung mit Verwarnungsgeld Ahndung Verkehrsordnungswidrigkeit Mündliche Verkehrserziehung Bericht an zuständiges Fachamt Sonstiges gesamt 2014 5.092 678 2 64 117 94 2.121 2.372 112 11 10.663 2015 5.391 583 3 18 111 114 3.847 2.616 43 2 12.728 Ordnungspartnerschaft Am 11.11.2014 haben Bürgermeister Roland Schäfer und Landrat Michael Makiolla als Leiter der Kreispolizeibehörde eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Damit wollen die Stadt Bergkamen und die Kreispolizeibehörde für mehr Sicherheit in Bergkamen sorgen und die bereits erfolgreich laufende Zusammenarbeit zwischen Polizei, Ordnungs- und Jugendamt weiter festigen. Die Kreispolizeibehörde Unna und die Stadtverwaltung Bergkamen arbeiten unter Berücksichtigung der verschiedenen Aufgabenstellungen und Zuständigkeiten bereits seit vielen Jahren partnerschaftlich und gleichberechtigt zusammen. Auf der Grundlage des Erlasses „Ordnungspartnerschaften in Nordrhein-Westfalen – Mehr Sicherheit in Städten und Gemeinden“ erfolgte nun auch die schriftliche Fixierung der seit Jahren in Bergkamen erfolgreich praktizierten Ordnungspartnerschaft. „Die beteiligten Verantwortungsträger sollen sich anlassbezogen zusammenfinden, um die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen durch Kommunikation, Koordination und Kooperation zielgerichtet und effektiv einzusetzen“, heißt es unter anderem in der Vereinbarung. Landrat Michael Makiolla lobte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadtverwaltung in Bergkamen. Diese soll nun kontinuierlich weiter entwickelt werden. So soll unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsbehörde 110 insbesondere bei größeren Veranstaltungen/Einsätzen sowie die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität intensiviert werden. Die Kooperationsvereinbarung gilt bis zum 31. Dezember 2016 und wird im Rahmen der regelmäßigen Besprechungen daraufhin geprüft, ob sie wirksam ist, optimiert werden muss und ob sie gegebenenfalls verlängert werden kann. Das Projekt der Ordnungspartnerschaften geht auf eine Initiative des Innenministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen zurück, wonach das Ziel darin bestehen sollte, ergänzend zu den staatlichen Möglichkeiten einen wirkungsvollen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheitslage und zum Abbau der Kriminalitätsfurcht der Bürgerinnen und Bürger zu leisten. (Quelle: Foto Kreispolizeibehörde Unna) Von links nach rechts: Leitender Polizeidirektor Hans-Dieter Volkmann (Abteilungsleiter Polizei der KPB Unna), Bürgermeister Roland Schäfer, Christine Busch (Beigeordnete der Stadt Bergkamen für das Dezernat II (Bürgerservice, Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Jugend, Soziales, Bildung)), Landrat Michael Makiolla und Polizeihauptkommissar Marc Westerhoff (stellv. Regionalbeauftragter der Polizeiwache Bergkamen). 111 Feuerschutz Für die ausschließlich ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr wird im Sachgebiet für Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr die verwaltungstechnische Abwicklung übernommen. Dazu gehören die Bereiche Personal, Einsatznachbereitung, Anschaffung von persönlichen und sächlichen Ausrüstungsgegenständen sowie Fahrzeugen, Ehrungen und Auszeichnungen, Lehrgänge und Vor- und Nachbereitung von Dienstbesprechungen. Personalstärke der Feuerwehr Quelle: StA 33 Wehrführer stv. Wehrführer 2014 1 2 2015 1 1 Löschgruppe Heil Löschgruppe Mitte Löschgruppe Oberaden Löschgruppe Overberge Löschgruppe Rünthe Löschgruppe Weddinghofen Gesamt Jugendfeuerwehr Spielmannszug Ehrenabteilung 21 57 36 31 35 40 220 35 29 84 19 53 37 28 35 40 212 34 35 85 Einsätze der Feuerwehr Quelle: StA 33 2014 56 35 8 2 48 1 31 46 11 0 1 21 75 44 0 43 13 435 Kleinbrände a Kleinbrände b Mittelbrände Großbrände Blinder Alarm Böswilliger Alarm Falschalarme in Brandmeldeanlagen Menschen in Notlagen Tiere in Notlagen Betriebsunfälle Einstürzen baulicher Anlagen Verkehrsunfälle und -störungen Wasser- und Sturmschäden ABC-Einsätze Einsätze bei Gefahr durch Tiere Sonstige Überörtliche Einsätze Gesamt 112 2015 34 25 8 1 58 3 21 62 4 0 1 22 50 47 0 39 7 382 Für 35 Jahre ehrenamtliche Verdienste in der Freiwilligen Feuerwehr wurden im Jahr 2014 sechs Mitglieder und im Jahr 2015 zwei Mitglieder mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Für 25 Jahre ehrenamtliche Verdienste erhielten im Jahr 2014 sechs Kameraden das Feuerwehrabzeichen in Silber und im Jahr 2015 zwei. Lehrgänge der Feuerwehr Quelle: StA 33 2014 1 5 6 13 10 5 25 8 2 Hauptbrandmeisterlehrgang / F IV Gruppenführer-Lehrgang / F III Atemschutzgeräteträger-Lehrgang Maschinisten-Lehrgang Leistungsnachweis (teilnehmende Gruppen) ABC-I (Ausbildungsabschnitt 1+2) Grundlehrgang Truppführer-Lehrgang / F II Truppführer-Fortbildungs-Lehrgang / F IIF 2015 3 6 20 9 8 7 23 8 2 Bereits zum Jahresende 2013 haben die ersten Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rünthe begonnen. Die Löschgruppe Rünthe hat hierzu das alte Gerätehaus geräumt und ist vorübergehend in eine große Lagerhalle am Schacht III umgezogen, die als Übergangsgerätehaus genutzt wurde. Anschließend konnte der Abriss des alten Gebäudes beginnen. Der Neubau am alten Standort startete dann Anfang 2014 und wurde - ausgenommen der Außenanlagen und einigen Abschlussarbeiten - Ende 2015 fertiggestellt. Das neue Gebäude dient zukünftig nicht nur der Löschgruppe Rünthe, sondern auch der gesamten Feuerwehr Bergkamen. In einem speziell ausgestatteten Raum wird die zentrale städtische Einsatzleitung bei Unwetterlagen oder Großeinsätzen zusammenkommen. Ferner wurde eine Atemschutzwerkstatt mit einer Füllanlage für Atemluftflaschen installiert, die allen Bergkamener Löschgruppen zur Verfügung steht. In dem neuen Schulungsraum können neben den Dienstabenden der Löschgruppe Rünthe zukünftig auch Lehrgänge und Dienstbesprechungen der übrigen Löschgruppen abgehalten werden. Darüber hinaus wird in dem neuen Gebäude auch der Spielmannzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen unterkommen. Neben einem Lagerraum für Instrumente und Inventar, bietet das neue Haus auch Platz für die musikalische Ausbildung. (Quelle: Foto Feuerwehr Stadt Bergkamen) 113 Sachgebiet Bürgerbüro/Standesamt Melde- und Passangelegenheiten, Bürgerservice Das Bürgerbüro im Erdgeschoss des Rathauses ist bereits seit dem 05.02.1996 erste Anlaufstelle der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Bergkamen, denn dort erfolgen die Wohnungsanmeldungen, die Pass- und Personalausweis-Antragsstellungen und noch viele weitere Dienstleistungen, die den Gang zu den weiteren zuständigen Stellen im Rathaus oder aber auch zum Kreis Unna als Straßenverkehrsbehörde ersparen. Die Öffnungszeiten unterscheiden sich von den Allgemeinen Öffnungszeiten. Allerdings gelten diese besonderen Öffnungszeiten nicht für die Rentenversicherungsstelle und das Standesamt. Bereits ab 07:30 Uhr steht das Team des Bürgerbüros für die unterschiedlichsten Anliegen durchgehend bis 16:30 Uhr zur Verfügung. Nur mittwochs und freitags endet der Service um 12.30 Uhr. Zusätzlich steht das Team am Samstag von 10:00 bis 12.00 Uhr zur Verfügung. Das Dienstleistungsangebot ist sehr vielfältig und umfangreich und stellt sich für die Jahre 2014 und 2015 exemplarisch wie folgt dar: 114 Weitere Dienstleistungsangebote sind z.B.: • • • • • Beratungen im Bereich Müllentsorgung und Beantragung von Sperrmüllabfuhr Antragsweiterleitung von Rundfunkbefreiungsanträgen Hundesteuermarken Parkausweise für Schwerbehinderte Kartenvorverkauf für kulturelle Veranstaltungen Das Jahr 2015 war für das Bürgerbüro ein Jahr der Veränderungen. Im August 2015 wurde ein neues Einwohnerfachverfahren installiert. Diese notwendige Maßnahme machte viele Vor- und auch Nacharbeiten notwendig, damit die rund 120.000 Datensätze korrekt im Fachverfahren gespeichert sind. Das Team des Bürgerbüros musste sich mit den neuen Bearbeitungsschritten im neuen Fachverfahren vertraut machen. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Bergkamen waren von dieser Systemumstellung nur geringfügig betroffen. Die Umstellung auf das neue Fachverfahren und die Einarbeitung erfolgte zusätzlich während des regulären Dienstbetriebes, so dass eine komplette Schließung auf lediglich drei Tage begrenzt war. Mit neuen gesetzlichen Grundlagen musste sich das Team des Bürgerbüros ebenfalls auseinandersetzen. Zum 01.11.2015 ist das Bundesmeldegesetz (BMG) in Kraft getreten. Das BMG ersetzt die bis dahin geltende Rahmenregelung des Melderechtsrahmengesetzes sowie die einzelnen Meldegesetze der Länder. Wichtige Neuerung für die Einwohnerinnen und Einwohner ist die Wiedereinführung der Vorlage einer Wohnungsgeberbestätigung sowie eine bundeseinheitliche Anmeldefrist von zwei Wochen. Gravierende Neuerung in der tagtäglichen Arbeit ist die Protokollierungspflicht bei Melderegisterauskünften und Behördenanfragen. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber den sog. „bedingten Sperrvermerk“ für Personen, die z.B. in einer Senioreneinrichtung leben, eingeführt. Dieser „bedingte Sperrmerk“ verpflichtet die Meldebehörde, vor Erteilung einer Melderegisterauskunft die betroffene Person anzuhören. Rentenversicherungsangelegenheiten Die Rentenversicherungsstelle hilft den Einwohnerinnen und Einwohnern bei allen Angelegenheiten der gesetzlichen Rentenversicherung. Dort kann man sich beraten lassen und auch die erforderlichen Anträge stellen, seien es Rentenanträge, Anträge zur Kontenklärung, Anträge zur Anerkennung der Kindererziehungszeiten oder auch Kuranträge. Im Rahmen des RV-Leistungsverbesserungsgesetzes wurden ab dem 01.07.2014 einige Verbesserungen für Rentenbezieher eingeführt. Diese Verbesserungen sorgten bereits ab Jahresbeginn 2014 für einen erhöhten Beratungsbedarf bei der Bevölkerung. Die Verbesserungen bestanden hauptsächlich aus folgenden Komponenten: • • • abschlagsfreie Altersrente ab 63 Jahren erweiterte Anrechnung von Kindererziehungszeiten für vor dem 01.01.1992 geborene Kinder (sog. „Mütterrente“) Verbesserung bei der Berechnung von Erwerbsminderungsrenten 115 Die Antragszahlen stellen sich wie folgt dar: Personenstandsrecht Einwohnerinnen und Einwohner assoziieren mit dem Standesamt fast ausschließlich die Eheschließung. Doch die Grafik zeigt, dass die Eheschließungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Tätigkeiten des Standesamtes nur einen relativ geringen Anteil einnehmen: 116 Bis zum 31.12.2013 wurde die elektronische Registerführung in allen Standesämtern der Bundesrepublik Deutschland eingeführt, so dass der Bürgerservice weiter verbessert und der Datenaustausch zwischen den Behörden vereinfacht und beschleunigt werden konnte. Anlassbezogen werden daher auch weiterhin die bis 31.12.2008 in Papierform angelegten Altregistereinträge der Heirats- und Geburtsregister elektronisch nacherfasst. Im Rahmen dessen sind bislang rd. 2.800 der insgesamt rd. 36.000 Registereinträge in die elektronische Form überführt worden. Trauzimmer Hafen Das Angebot der Ambientetrauungen im Trauzimmer im Westfälischen Sportbootzentrum Marina Rünthe wird weiterhin sehr gut von Brautleuten angenommen. In den letzten vier Berichtsjahren fällt die im Vergleich zu den Gesamtzahlen stetig steigende Beliebtheit (von 37% auf 43% aller stattfindenden Trauungen eines Jahres) des Trauzimmers Marina Rünthe auf. Einbürgerung und Staatsangehörigkeitswesen Seit der am 28.08.2007 in Kraft getretenen Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes (StAG) haben Einbürgerungsbewerber den Nachweis ausreichender Sprach- sowie staatsbürgerlicher Kenntnisse zu erbringen. Der Beratungsaufwand, wie auch der Beratungsbedarf bei den Einbürgerungsbewerbern, zeigt sich auch in den vergangenen Jahren auf weiterhin hohem Niveau. Der Gesetzgeber sieht vor, dass auf kommunaler Ebene die Einbürgerung aktiv unterstützt wird. Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Entscheidung einer Person, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen möchte oder nicht. Neben den rechtlich-formalen Voraussetzungen spielen der Grad der Identifikation und pragmatische Überlegungen, 117 welchen Nutzen die deutsche Staatsbürgerschaft bringen kann, eine große Rolle. Aber auch die Kenntnis der Rahmenbedingungen, wie die Voraussetzungen der Einbürgerung, der Ablauf des Verfahrens und die Höhe der Kosten wirken sich auf die Einbürgerungsentscheidung aus. Solche Fragestellungen können nur in individuell gestalteten Vor- und Begleitgesprächen in der notwendigen Gründlichkeit beantwortet werden. Darüber hinaus sind auch die notwendigerweise vorzulegenden Unterlagen, oder die persönlichen Voraussetzungen, welche der Bewerber oder seine Familienangehörigen mitbringen, zu ermitteln. Ziel der Beratungs- und Informationsgespräche vor Ort bleibt nach wie vor, den Einbürgerungsbewerbern zu helfen sich besser im Antragsverfahren zurechtzufinden und sie darin zu unterstützen, ihre Einbürgerung in Deutschland aktiv und selbstverantwortlich zu gestalten. Die zu diesem Thema geführten Beratungskontakte sind in den Jahren 2014 und 2015 signifikant gestiegen. Wesentlicher Grund hierfür ist zu einem gewissen Teil auch die mitunter verzerrte mediale Berichterstattung über die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft (Abschaffung des sog. Optionsverfahrens). Die verkürzte Wiedergabe eines komplexen Sachverhaltes sorgte für viel Verunsicherung und Ungewissheit gerade innerhalb der türkischen Bevölkerungsgruppe. Türkische Jugendliche und junge Erwachsene stellen die größte Einbürgerungsgruppe. Innerhalb dieser Gruppe sind männliche und weibliche Einbürgerungsbewerber in etwa gleich stark vertreten. Nahezu sämtliche gestellte Anträge auf Einbürgerung erfolgen auf der Grundlage des § 10 Staatsangehörigkeitsgesetzes (StAG) und stellen somit Anspruchseinbürgerungen dar. 118 Sachgebiet Soziales, Senioren, Gesundheit Aufnahme ausländischer Flüchtlinge in Bergkamen Gemäß dem Gesetz über die Aufnahme und - des Flüchtlingsaufnahmegesetzes (FlüAG), haben die Städte und Gemeinden die ihnen zugewiesenen ausländischen Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen. Die Zuweisung erfolgt im Kreis Unna durch die Bezirksregierung Arnsberg. Dort werden monatlich unter Berücksichtigung der bereits aufgenommenen, anrechnungsfähigen Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge, Kontingentflüchtlinge und Aussiedler die aktuellen Zuweisungsquoten für alle Städte und Gemeinden ermittelt. Die Stadt Bergkamen hatte gemäß des o. g. Gesetzes 0,26 % der gesamten in NordrheinWestfalen aufgenommenen Flüchtlinge unterzubringen. Stagnierte bis ca. Mitte des Jahres 2012 die Anzahl der unterzubringenden Personen bundesweit weitgehend, erfolgte ab diesem Zeitpunkt an ein Anstieg der Zahl der Asylbegehrenden bundesweit. Dieser Anstieg wirkte sich insbesondere seit Beginn des Jahres 2014 deutlich auf die Anzahl der Zuweisungen nach Bergkamen aus. Seit Mitte des Jahres 2015 erfolgte aufgrund der bundesweiten Entwicklung eine extrem hohe Zuweisungszahl. Daneben erfolgte auch weiterhin in vergleichsweise geringem Umfang die erneute Aufnahme von Asylfolgeantragstellern, die bereits in der Vergangenheit der Stadt Bergkamen zugewiesen wurden und nach zwischenzeitlichem Aufenthalt im Heimatland erneut in die BRD eingereist sind. Entsprechend der tatsächlichen Aufnahmesituation wurde in der Vergangenheit der Wohnraumbedarf regelmäßig überprüft und ggf. angepasst. Hierbei konnte durchgehend eine sozialverträgliche Trennung zwischen Familien und Einzelpersonen gewährleistet werden. Nach Möglichkeit wurde ebenfalls nach Herkunft und ethnischer Zugehörigkeit unterschieden. Die Unterbringung der aufgenommenen Flüchtlinge erfolgte auch weiterhin primär in den beiden Schwerpunktunterkünften Erich-Ollenhauer-Str. 37/39 und Fritz-Husemann-Str. 20a24. In diesen Objekten wurden überwiegend männliche Alleinreisende untergebracht. Während noch zum Ende des Jahres 2013 ca. 110 Personen in den städtischen Unterkünften untergebracht waren, stieg diese Zahl im Laufe des Jahre 2014 und 2015 auf zeitweilig über 190 Personen. Dies konnte durch eine deutlich höhere Belegung als zuvor erreicht werden, die im Rahmen der regelmäßigen Fluktuation und der Neubelegung von Wohneinheiten umgesetzt wurde. Für alleinreisende Frauen wurden in angemieteten Wohnungen geschützte Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen. Daneben wurden in 2014/2015 für die Unterbringung von Familien sukzessive 61 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet angemietet. Mit einem sprunghaften Anstieg der Flüchtlingszahlen und den daraus resultierenden - in der Höhe und zeitlich nicht prognostizierbaren - Zuweisungen seit Anfang August 2015 ergab sich zusätzlich die Notwendigkeit, die Turnhalle „Am Stadion“, Lessingstr. 7 vorübergehend als Notunterkunft für die Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge zu nutzen. Zeitweilig musste daneben auch auf Unterbringungsplätze in Pensionen bzw. Ferienwohnungen zurückgegriffen werden, um alle zugewiesenen Personen mit Wohnraum versorgen zu können. 119 Mit Inbetriebnahme einer Notunterkunft des Landes auf dem Parkplatz des Wellenbades (Häupenweg 19) mit 600 Plätzen, erfolgte eine Anrechnung der dortigen Aufnahmekapazität auf die Zuweisungsquote der Stadt Bergkamen. In der Folge wurden seit dem 12.10.2015 nur noch in Einzelfällen Flüchtlinge zur Familienzusammenführung nach Bergkamen zugewiesen. Daraus ergab sich, dass die Turnhalle Lessingstr. bereits Ende des Monats Oktober 2015 wieder der ursprünglichen Nutzung zugeführt werden konnte. Die tatsächliche Zuweisung von Flüchtlingen zur Stadt Bergkamen seit 2010 stellt sich wie folgt dar: Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) Für den Personenkreis der Flüchtlinge werden grundsätzlich Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) erbracht. Die Stadt Bergkamen ist als örtlicher Träger für die Durchführung des AsylbLG zuständig. An den Kosten zur Durchführung des AsylbLG beteiligt sich das Land NRW im Rahmen des FlüAG. Die Leistungserbringung war ebenfalls durch den massiven Anstieg der Anzahl ausländischer Flüchtlinge und einer daraus resultierenden hohen Fluktuation geprägt. Die nachfolgende Übersicht stellt die Entwicklung der Leistungserbringung seit 2009 dar: 120 Wohngeld (Miet- / Lastenzuschuss) Wohngeld wird als Zuschuss zu den monatlichen Belastungen für Unterkunftskosten als Mietzuschuss für angemieteten Wohnraum bzw. Lastenzuschuss für finanzierte selbstgenutzte Wohnungen bzw. Häuser bewilligt. Die Stadt Bergkamen übernimmt diese Aufgabe in eigener Zuständigkeit, wobei die zu leistenden Zahlungen aus Mitteln des Landes erbracht werden. Die reine Bearbeitung von Anträgen nimmt zunehmend einen geringeren Anteil ein, während Zusatzaufgaben wie z.B. die nachträgliche Überprüfung von bereits bewilligten Fällen, Neuberechnungen sowie die daraus folgende Rückabwicklung für vergangene Zeiträume, einen steigenden Anteil an der Sachbearbeitung einnehmen. Zum 01.01.2009 erfolgte die letzte grundlegende Überarbeitung des Wohngeldrechts. Die hier eingeführte Komponente für Heizkosten wurde bereits zum 01.01.2010 ersatzlos gestrichen. In den Folgejahren sank die Anzahl der Berechnungen kontinuierlich. Dies liegt u. a. darin begründet, dass insbesondere bei Familien mit niedrigem Einkommen Leistungen nach dem SGB II / SGB XII auf Grund der regelmäßigen Anpassungen der Regelbedarfsstufen höher ausfallen. Das „Gesetz zur Reform des Wohngeldrechts und zur Änderung des Wohnraumförderungsgesetzes (WoGRefG)“ vom 2. Oktober 2015 ist am 08.10.2015 im Bundesgesetzblatt Nr. 38 veröffentlicht worden und tritt im Wesentlichen am 1. Januar 2016 in Kraft. Nach Berechnungen der Bundesregierung werden bundesweit rund 866.000 Haushalte von dieser Wohngeldreform profitieren. Dies entspricht einer Steigerungsrate von rund 60 % gegenüber den bisher berechtigten Haushalten. 121 Nachfolgend ist die Anzahl der durchgeführten Wohngeldberechnungen aufgeführt: Seit dem 01.01.2011 können Empfänger von Wohngeld Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket für ihre Kinder erhalten. Hier erfolgt durch die entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort eine Erstberatung, die Antragsausgabe sowie die Weiterleitung der Anträge an den für die Bearbeitung zuständigen Kreis Unna. Ebenso wird seit 2013 das Sozialticket im Kreis Unna auch für Wohngeldempfänger, für die entsprechende Bescheinigungen ausgestellt werden, zur Verfügung gestellt. Hilfen zum Lebensunterhalt sowie Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit nach dem SGB XII Die Leistungen für nicht erwerbsfähige Personen werden seit dem 01.01.2005 durch das SGB XII geregelt. Hier erfolgt eine Aufteilung in Sozialhilfe für vorübergehend nicht erwerbsfähige Personen (3. Kapitel SGB XII) und Grundsicherung für dauerhaft nicht Erwerbsfähige sowie Personen, die das Renteneintrittsalter überschritten haben (4. Kapitel SGB XII). Durch die Umsetzung des sogenannten „Hartz IV“-Gesetzes, der Zusammenlegung der Arbeitslosenhilfe mit der Sozialhilfe für erwerbsfähige Personen, erhält der Großteil der ehemaligen Sozialhilfeempfänger seit dem 01.01.2005 Leistungen nach dem SGB II, das die Leistungen der Grundsicherung an erwerbsfähige Personen und deren Familienangehörigen regelt. Die Leistungen nach dem SGB II werden durch das Jobcenter Kreis Unna erbracht. Die Anzahl der Leistungsempfänger ist in allen Bereichen des SGB XII kontinuierlich steigend. Eine Änderung dieses Trends ist derzeit nicht absehbar; es wird vielmehr mit einer weiteren Steigerung gerechnet. Dies resultiert primär aus einem Zufluss aus dem Leistungskomplex des SGB II (Jobcenter). Bezüglich des durch Satzung übertragenen Sozialhilfeaufwandes wurde – wie bis zum 31.12.2004 bei der Leistungserbringung nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG) – zwischen dem Kreis Unna und den kreisangehörigen Kommunen eine 50%ige Beteiligung an den Nettoaufwendungen der Leistungen nach dem 3. Kapitel SGB XII (Hilfe zum Lebensunterhalt) ab dem 01.01.2005 vereinbart. Ausgenommen von der Kostenbeteiligung sind die „Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter Erwerbsminderung“ sowie die „Hilfe zur Gesundheit „ (4. und 5. Kapitel SGB XII). 122 Die Vereinbarung zwischen dem Kreis Unna als örtlicher Träger der Sozialhilfe und den kreisangehörigen Städten und Gemeinden über die Beteiligung der Kommunen an dem durch Satzung delegierten Sozialaufwendung wurde aufgrund des Ratsbeschlusses vom 25.09.2014 seitens der Stadt Bergkamen aufgekündigt, da sich hieraus eine Kostenverteilung zu Lasten der Stadt Bergkamen ergab, auf die von hier faktisch kein Einfluss möglich war. Die bislang im städtischen Haushalt abgewickelten Aufwendungen fließen nunmehr in die allgemeine Kreisumlage ein, so dass eine detaillierte Aufschlüsselung ab 2015 nicht möglich ist. In der nachfolgenden Übersicht ist die Entwicklung der Leistungsgewährung nach dem SGB XII im hiesigen Zuständigkeitsbereich für die letzten fünf Jahre dargestellt: Leistungen 3. Kapitel SGB XII (Hilfe zum Lebensunterhalt): Leistungsempfänger Aufwendungen Erträge Finanzierungsbeteiligung 2010 2011 2012 2013 2014 55 66 76 95 108 209.499 € 284.699 € 326.454 € 483.260 € 568,700 € 49.953 € 25.290 € 13.197 € 27.995 € 17.653 € 117.612 € 129.704 € 156.628 € 227.932 € 275.523 € Leistungen 4. Kapitel SGB XII (Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit): Leistungsempfänger Aufwendungen Erträge 2010 2011 2012 2013 2014 473 495 501 548 582 2.404.946 € 2.489.599 € 2.627.950 € 2.820.940 € 2.884.078 € 56.858 € 50.034 € 33.743 € 63.718 € 10.424 € Leistungen 9. Kapitel SGB XII (Hilfen in anderen Lebenslagen): Aufwendungen Erträge Finanzierungsbeteiligung 2010 2011 2012 2013 2014 27.989 € 26.949 € 20.187 € 40.668 € 53.185 € 0€ 0€ 0€ 0€ 0€ 13.994 € 13.474 € 10.093 € 20.334 € 26.592 € 123 Sozialer Dienst des Sozialamtes / Obdachlosenwesen Der Kreis Unna ist örtlicher Träger der Sozialhilfe nach dem SGB XII. Die Durchführung der Aufgaben der Sozialhilfe hat der Kreis Unna mittels Satzung an die kreisangehörigen Städte und Gemeinden delegiert. Zentrale Aufgabe der Sozialhilfe, die durch die Stadt Bergkamen erbracht wird, ist die Beratung und Unterstützung gemäß § 11 SGB XII. Um sowohl den gesetzlichen als auch den örtlichen Anforderungen gerecht zu werden, wurde in der Verwaltung bereits im Jahr 2007, neben den bestehenden Stellen in der Sachbearbeitung, eine sozialarbeiterische Stelle eingerichtet. Diese Stelle umfasst insbesondere folgende Aufgabengebiete: • Sozialarbeiterische Betreuung des Personenkreises des SGB XII: - Nicht erwerbsfähige Personen Personen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben Neben der allgemeinen Beratung bei leistungsrechtlichen Fragen findet Beratung und Hilfestellung statt bei - finanziellen Schwierigkeiten, der Überprüfung der Notwendigkeit des Zuschusses "Essen auf Rädern", der Überprüfung der Notwendigkeit hauswirtschaftlicher Hilfe, dem Ausfüllen notwendiger Unterlagen u. Anträge, der Wohnungssuche und nach Erkenntnis der Notwendigkeit, persönliche Vermittlung an andere spezialisierte Beratungsstellen (z.B. psychosozialer Dienst des Gesundheitsamtes, Suchtberatung, Schuldnerberatung o.ä.). • Anregung von Betreuungen Es findet eine Beratung über die Notwendigkeit, Inhalte und Umfang einer rechtlichen Betreuung statt. Bei Bedarf wird die Betreuung angeregt bzw. werden Angehörige auf Alternativen hingewiesen. Im Vorfeld kommt es zum Austausch mit Angehörigen, Pflegediensten, der Betreuungsstelle des Kreises Unna, bei bestehenden Betreuungen mit den gesetzlich bestellten Betreuern. • Allgemeine Wohnungsangelegenheiten, Wohnraumversorgung und Vermeidung von Obdachlosigkeit Das zuständige Amtsgericht Kamen teilt der Stadt Bergkamen im Rahmen von § 36 Abs. 2 SGB XII mit, wenn Klagen auf Räumung von Wohnraum eingegangen sind. In diesem Fall werden Hilfestellungen zwecks Vermeidung von Räumungen und dadurch drohender Obdachlosigkeit angeboten. Diese Dienstleistung besteht für alle betroffenen Einwohner Bergkamens. Folgende Hilfsangebote werden unterbreitet: - Ursachenermittlung der Mietrückstände Bestandsaufnahme der finanziellen Situation 124 - Überlegungen zur Tilgung der Mietrückstände Verhandlungen mit dem Vermieter über Ratenzahlungsvereinbarungen ggf. Kontaktaufnahme zum Jobcenter Kreis Unna wegen Miet- und Ratenzahlungen Hilfe bei Darlehensbeschaffung beim Jobcenter Kreis Unna oder im Sachgebiet Soziales, Senioren, Gesundheit Hilfestellung bei Wohnungssuche/Ausgabe Vermieterliste Angebot der Budgetplanung/Haushaltsbuchführung Vermittlung zur Schuldnerberatung Wohnungslose, die in städtischen Unterkünften untergebracht sind, werden sozialarbeiterisch betreut. Grundsätzlich wird eine Rückführung in reguläre Wohnverhältnisse im freien Wohnungsmarkt angestrebt. Hier ist anzumerken, dass bei bestehender Schuldenproblematik und in der Person begründete Vermittlungshemmnisse, es mitunter sehr schwierig ist für diesen Personenkreis Wohnungen zu finden. Nachfolgend wird dargestellt, wie die angebotenen sozialen Dienstleistungen in den vergangenen fünf Jahren in Anspruch genommen wurden: 2011 2012 2013 2014 2015 allgemeine Beratungsfälle 121 132 Überprüfung "Essen auf Rädern" 4 3 Überprüfung hauswirtschaftliche Versorgung 6 1 Anregung / Beratung Betreuung 7 5 Beratung bei Energierückständen 30 32 Räumungsklagen 143 149 Wohnungsangelegenheiten nicht erfasst 11 85 6 5 1 15 153 9 75 1 4 0 6 148 22 35 1 5 1 0 136 44 Fälle insg.: 274 256 222 311 333 Der Bereich der Räumungsklagen nimmt seit Jahren einen großen Teil der täglichen Arbeit ein und wird deswegen gesondert dargestellt: Räumungsklagen Beratungsfälle Vermiedene Räumungen Durchgeführte Räumungen Unterbringungen in städt. Unterkünften 2011 2012 2013 2014 2015 143 65 36 32 1 149 60 43 54 4 153 81 51 45 4 148 72 41 47 1 136 58 22 48 2 Aus Sicht der Verwaltung ist die Vorhaltung dieser Dienstleistungen nicht nur die Erfüllung einer rechtlichen Vorgabe, sondern sowohl aus sozialer wie auch wirtschaftlicher Sicht ein wichtiger Baustein der Sozialhilfe. In der täglichen Arbeit zeigt sich die Notwendigkeit der Hilfestellung dieses Personenkreises, da oftmals komplexe soziale Problemlagen eine individuelle sozialarbeiterische Beratung erfordern, die von einer einmaligen Beratung bis zu einer langfristigen Begleitung reicht. 125 Aus den erfolgten Unterbringungen ergab sich folgende durchschnittliche Belegung der städtischen Unterkünfte zur Unterbringung von Personen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind: Personen: 2011 2012 2013 2014 2015 8 5 6 6 5 Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass fast alle Personen bei denen eine Räumung anstand regulären Wohnraum beziehen konnten, ohne dass eine Unterbringung zur Vermeidung von Obdachlosigkeit erfolgen musste. Dies resultierte sowohl aus eigenen Bemühungen sowie durch Unterstützung der Verwaltung. Ein geringer Anteil der untergebrachten Personen ist jedoch mit so erheblichen Vermittlungshemmnissen belastet, dass eine Unterbringung langfristig erforderlich ist. Die Vorhaltung dieser Dienstleistungen ist nicht nur die Erfüllung einer rechtlichen Vorgabe, sondern sowohl aus sozialer wie auch wirtschaftlicher Sicht ein wichtiger Baustein der Sozialhilfe. In der täglichen Arbeit zeigt sich die Notwendigkeit der Hilfestellung für diesen Personenkreis, da oftmals komplexe soziale Problemlagen eine individuelle sozialarbeiterische Beratung erfordern, die von einer einmaligen Beratung bis zu einer langfristigen Begleitung reicht. Seniorenbüro In der Funktion als Koordinierungs- und Anlaufstelle ist das Seniorenbüro eine wohnortnahe Beratungsstelle für ältere Menschen, ihre Angehörigen, für Fachkräfte und für Interessierte. Es ist für alle Belange älterer Menschen in Bergkamen im Sinne von Planung, Gestaltung, Förderung, Innovation und Vernetzung verantwortlich. Zu den Aufgabenschwerpunkten zählen insbesondere: • • • • • • • die Entwicklung und Unterstützung von Konzepten und Maßnahmen zu einem differenziertem System von Hilfe, Beratung, Förderung und Integration von Seniorinnen und Senioren, die individuelle Beratung und Einzelfallhilfe, die Leitung des Mobilen Sozialen Hilfsdienstes, um individuelle Hilfestellungen zu geben, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, bestehenden Angebote der Seniorenarbeit zu vernetzen, sie inhaltlich zu unterstützen, sowie neue Angebote zu entwickeln, die Geschäftsführung des Bergkamener Netzwerk Demenz sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu den vorgenannten Punkten. Wie in allen Kommunen des Kreises verfolgt das Seniorenbüro das Ziel, alte Menschen darin zu unterstützen, solange wie möglich selbständig in ihrer Wohnung leben zu können. Dies beinhaltet sowohl die individuelle Beratung, als auch die fallbezogene Zusammenarbeit mit 126 anderen Fachstellen. Besonders die Neutralität des Seniorenbüros wird von den aufsuchenden Bürgern sehr geschätzt. Beratung und Einzelfallhilfe: In der Einzelfallhilfe wird vom Seniorenbüro eine umfassende Beratung über die möglichen wohnortnahen Hilfsangebote durchgeführt. Gegenüber pflegenden Angehörigen ist oft eine Lotsenfunktion ausreichend, um die Hilfen tatsächlich im Haushalt zu installieren. Jedoch steigt der Anteil der Senioren ohne unterstützende Angehörige, sodass das Seniorenbüro die Kontaktaufnahme zur Fachstelle selbst durchführt, damit eine Hilfe schnell organisiert werden kann und tatsächlich umgesetzt wird oder die Unterstützung des Sozialen Dienstes des Sozialamtes erforderlich wird. Voraussetzung hierfür ist eine gut funktionierende Kooperation mit allen Akteuren. Hierzu besteht inzwischen eine systematische Zusammenarbeit von mehr als 60 Einrichtungen, Diensten und Organisationen in Bergkamen und Umgebung. Mobiler Sozialer Hilfsdienst (MSHD): Durch den Mobilen Sozialen Hilfsdienst wurden Hilfe- und Unterstützungsleistungen in der häuslichen Umgebung von hilfsbedürftigen Seniorinnen und Senioren durchgeführt. Ein Teil der Senioren wird regelmäßig wöchentlich über mehrere Jahre betreut. Dieser Anteil hat sich jedoch in den letzten zwei Jahren verringert. Der MSHD kommt immer mehr auch temporär bei Senioren zum Einsatz, die den MSHD kennen aber nur unregelmäßig Hilfe anfordern, oder aber auch bei Senioren, die unerwartet plötzlich Hilfe benötigen und bis zur Bewilligung von Pflegegeld nicht über finanzielle Mittel verfügen, um unmittelbar Dienstleister zu beauftragen. Bürgerschaftliches Engagement: Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung hat sich das Seniorenbüro als ein wichtiges Zentrum der Initiierung und Förderung des freiwilligen Engagements auf kommunaler Ebene etabliert. In den vergangenen zwei Jahren wurden zu den einzelnen Bürgeranfragen nach Engagementmöglichkeiten hauptsächlich die beiden Gruppen „Offener Frühstückstreff“ und „1. Bergkamener Seniorenband“ bei der Durchführung größerer Veranstaltungen unterstützt. Seit Oktober 2015 nimmt das Seniorenbüro am Projekt „Zukunftsfaktor Bürgerengagement – Entwicklungswerkstatt für kommunale Engagementstrategien“ sowie am Netzwerk „engagiert in nrw“ teil. Dieses wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. 5 Jahre Bergkamener Netzwerk Demenz: Das Bergkamener Netzwerk Demenz feierte am 27. August 2014 mit seinen Gästen aus der Bergkamener Lokalpolitik und ehrenamtlich Engagierten sein fünfjähriges Jubiläum. Während eines gemeinsamen Frühstücks im Gemeindesaal der kath. St. Elisabeth Gemeinde wurde auf die Pionierarbeit dieser vergangenen fünf Jahre zurückgeblickt. Auf das bisher Erreichte können die Akteure stolz sein: die jährlichen, kostenlosen Veranstaltungsreihen für Fachbesucher als auch für alle interessierten Bürgerinnen und 127 Bürger, die Ausbildung von Demenzbegleiterinnen und -begleitern und das Angebot von Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige in Bergkamen. Diese Ziele sind keine Endstationen, sondern sollen weiter ausgebaut und fortgesetzt werden. 128 III.2. StA 40/ 43/ 52 Amt für Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport 129 130 Schulverwaltung Der Schulträger ist für die äußeren Schulangelegenheiten (Schulhaushalt, Schulbau, Ausstattung und Unterhaltung der Schulen, Schülerfahrtkosten, Lernmittel) zuständig. Die Stadt Bergkamen ist Schulträger von 7 Grundschulen, 1 Hauptschule, 2 Realschulen, 1 Gymnasium, 1 Gesamtschule und 1 Förderschule. Die verbliebene Schülerschaft der Alisoschule und Pestalozzischule wurde bis zum Ende der 4. Klasse an der Preinschule, bzw. Gerhart-Hauptmann-Schule weiterbeschult. Beide Grundschulen sind aufgrund stark gesunkener Schülerzahlen in Bergkamen zuvor aufgelöst worden. Gleiches ereilte die Hellwegschule als Bergkamens letzte Hauptschule zum 31.07.2015, die aufgrund einer Vorgabe durch die Schulaufsicht geschlossen werden musste. Schülerzahlen an Bergkamener Schulen Schuljahr 2014/15 Stand September 2014 Schule Schülerzahl Grundschulen Schillerschule Pestalozzischule G.-Hauptmann-Schule Jahnschule Preinschule Alisoschule Frh.-v.-Ketteler-Schule Pfalzschule Overberger Schule Grundschulen gesamt Geb. Klassen 263 43 235 249 175 12 232 330 192 1731 12 2 10 11 8 1 11 13 8 76 Hauptschulen Hellwegschule Rünthe 88 4 Realschulen Frh.-v.-Stein-Realschule Realschule Oberaden Realschulen gesamt 465 474 939 18 18 36 Städt. Gymnasium Willy-Brandt-Gesamtschule Albert-Schweitzer-Schule 1061 1222 105 25* 36* 9 Gesamtsumme 5146 *= Klassenbildung bis zum 10. Jahrgang 131 186 Schülerzahlen an Bergkamener Schulen Schuljahr 2015/16 Stand September 2015 Schule Schülerzahl Grundschulen Schillerschule 265 G.-Hauptmann-Schule 272 Jahnschule 247 Preinschule 181 Frh.-v.-Ketteler-Schule 208 Pfalzschule 327 Overberger Schule 193 Grundschulen gesamt 1693 Geb. Klassen 12 12 11 8 10 13 8 74 Realschulen Frh.-v.-Stein-Realschule Realschule Oberaden Realschulen gesamt 468 500 968 18 18 36 Städt. Gymnasium Willy-Brandt-Gesamtschule Albert-Schweitzer-Schule 1028 1155 80 23* 34* 6 Gesamtsumme *= Klassenbildung bis zum 10. Jahrgang 4924 173 Ausstattungen mit Sachmitteln Nach § 79 des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen ist der Schulträger verpflichtet, die für einen ordnungsgemäßen Unterricht erforderlichen Schulanlagen, Gebäude, Einrichtungen und Lehrmittel bereitzustellen und zu unterhalten. Die Ausstattung mit Lernmitteln (Schulbücher und sonstige dem gleichen Zweck dienende Unterrichtsmittel) erfolgt nach dem Lernmittelfreiheitsgesetz NRW. Hiernach werden jeder Schülerin / jedem Schüler nach Maßgabe des Durchschnittbetrages abzüglich eines Eigenanteils Lernmittel zum befristeten Gebrauch überlassen. Daneben erhalten die Schulen einen Etat für sonstige Unterrichtsmittel. Dieser beinhaltet neben den Kosten für die Nutzung von Einrichtungen wie Hallenbad und Eishalle, auch die anfallenden Kosten für die Unterrichtsmittel wie Software, fachspezifische Unterrichtsmittel, Kreide usw.. Die Schulen verfügen eigenverantwortlich über den Etat, die Verwaltung der Mittel sowie die Rechnungsabwicklung erfolgt über den Schulträger. 132 Für Lernmittel und Unterrichtsmittel wurden folgende Beträge geleistet: Lernmittel nach dem LFG Sonstige Unterrichtsmittel 2014 2015 2014 2015 58.200 € 61.300 € 70.600 € 73.500 € Hauptschule 2.000 € 5.100 € 5.400 € 6.600 € Realschulen 41.700 € 40.700 € 20.600 € 20.400 € Gymnasium 47.300 € 44.600 € 34.400 € 40.000 € Gesamtschule 56.300 € 61.200 € 36.000 € 35.700 € 5.200 € 4.500 € 4.200 € 4.100 € 210.700 € 217.400 € 171.200 € 180.300 € Grundschulen Förderschule Summe Fahrkosten für Schülerinnen und Schüler Nach § 7 des Gesetzes über die Finanzierung der öffentlichen Schulen (Schulfinanzgesetz NRW) i. V. m. der Verordnung zu § 7 Schulfinanzgesetz (Schülerfahrkostenverordnung) ist der Schulträger zur Übernahme von Schülerfahrkosten unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet. Die häufigste Anspruchsgrundlage ergibt sich aus § 5 der Schülerfahrkostenverordnung. Demnach entstehen notwendige Fahrkosten, wenn der Schulweg in einfacher Entfernung für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe (Klasse 1 – 4) mehr als 2 Km, der Sekundarstufe I (Klasse 5 – 10, incl. Kl. 10 des Gymnasium) mehr als 3,5 Km und der Sekundarstufe II (Klasse 11 – 13) mehr als 5 Km beträgt. Der größte Teil der anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln befördert. Seit dem 01.02.2004 gibt es für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II, die nach der Schülerfahrkostenverordnung anspruchsberechtigt sind, das „Flash-Ticket plus“, das für Schulfahrten und gleichzeitig für Fahrten im Freizeitbereich genutzt werden kann. Hierfür ist ein Eigenanteil in Höhe von 10,25 € monatlich zu zahlen. Für Geschwisterkinder verringert sich der Eigenanteil infolge verschiedener Rabattregelungen. Die Anspruchsvoraussetzungen werden durch den Schulträger geprüft und bestätigt. Die weitere Abwicklung erfolgt über die VKU. Hierfür zahlt der Schulträger einen jährlichen Pauschalbetrag an das Verkehrsunternehmen, der sich an der Schülerzahl orientiert. Zusätzlich zum täglichen Schulwegtransfer entstehen Kosten für Sonderfahrten der Schulen wie z.B. zu Sportstätten die außerhalb des Schulgeländes liegen. 133 Hierzu entstanden in 2014 und 2015 folgende Kosten: Schülerfahrtkosten 2014 2015 Grundschulen 179.500 € 177.300 € Hauptschule 129.900 € 122.900 € Realschulen 237.200 € 222.100 € Gymnasium 186.700 € 169.800 € Gesamtschule 192.600 € 166.300 € Förderschule 115.300 € 90.600 € 1.041.200 € 949.000 € Summe Ausstattung mit Neuen Medien Das Lernen mit Neuen Medien hat im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung gewonnen. Entsprechend ist die Ausstattung an den Bergkamener Schulen kontinuierlich vorangebracht und verbessert worden. In den Jahren 2014 und 2015 wurden den Schulen jährlich mehr als 100.000 € für die Anschaffung von Hardware, Software, Peripheriegeräte, Vernetzung und Ausstattung von Fachräumen zur Verfügung gestellt. Die Etats der Schule dienen dazu, die IT-Ausstattung kontinuierlich zu vergrößern und eingebundene Geräte zu erneuern und so dem Stand der Technik anzupassen. In den letzten Jahren waren die Ausstattungen der Schulen mit weiteren Beamern, interaktiven Whiteboards und zuletzt an der Realschule Oberaden, die Einrichtung von Tabletklassen als Hauptmaßnahmen zu nennen. Nicht nur die weiterführenden Schulen sondern auch die Grundschulen sind bestrebt, dementsprechend zeitgemäße Unterrichtsmittel und Instrumente vorzuhalten. Die bereitgestellten Beträge variieren je nach Schulform und Jahr. Die Schulen sind angehalten diesbezüglich Umsetzungskonzepte zu entwickeln, welche dann Einfluss auf das zur Umsetzung angedachte Jahresbudget nehmen. 134 Die Schulen verfügten über folgende Etats: Ausstattung mit "Neuen Medien" 2014 Grundschulen Ausstattung mit "Neuen Medien" 2015 42.000 € 42.000 € Hauptschule 2.000 € 0,00 € Realschulen 24.000 € 24.000 € Gymnasium 20.000 € 35.000 € Gesamtschule 13.000 € 35.000 € Förderschule 4.000 € 1.400 € 105.000 € 137.400 € Summe Betreuungsmaßnahmen an den Bergkamener Schulen 1. Offene Ganztagsgrundschulen An sechs Bergkamener Grundschulen und der Förderschule ist eine Ganztagsbetreuung nach der regulären Unterrichtszeit bis 16.00 Uhr täglich möglich. Diese Betreuungsform wird regelmäßig von über 400 Schülern/innen wahrgenommen. Neben der Förderung dieser Betreuung mit festen Beträgen pro Kind, welche stichtagsabhängig der Bezirksregierung zu melden sind, werden einkommensabhängige Elternbeiträge erhoben. Der Höchstbetrag liegt bei 150 € mtl. zuzüglich der Kosten für das Mittagessen. Der geringste Elternbeitrag beläuft sich auf 50 € mtl.. Dies sind lediglich die Aufwendungen für das Mittagessen. Hiervon können 32 € aus dem Bildungs- u. Teilhabepaket gefördert werden, sofern Ansprüche bestehen. Ca. 50 % der Eltern können lediglich zur Zahlung des Essenbeitrages veranlagt werden. Die Beiträge werden für 11 Monate erhoben. Die Durchführung der Betreuung obliegt per Durchführungsvertrag der Arbeiterwohlfahrt mit ihrer Bildung u. Lernen gGmbH und im Falle der Freiherr-von-Ketteler -Schule und der Pfalzschule dem Ev. Kirchenkreis Unna. Während der Schulferien wird dieses Angebot auch als Ganztagsbetreuung vorgehalten, wobei sich benachbarte Schulen gegenseitig, je zur Hälfte der Ferien vertreten. 135 Schülerzahlen OGGS Schule Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf Stichtag 20.10.2014 Kinder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf Summe Pestalozzischule G.-Hauptmann-Schule Jahnschule Preinschule/Alisoschule Ketteler-Schule Pfalzschule Overberger Schule A.-Schweitzer-Schule 2 2 3 7 2 7 4 14 8 39 76 49 58 94 57 10 41 79 56 60 101 61 14 Summe 41 381 422 77.490,00 € 356.235,00 € 433.725,00 € Stichtag 13.04.2015 Förderung Schülerzahlen OGGS Schule Kinder mit festgestelltem Kinder ohne sonderpäd. o. erhöhtem Förderbedarf sonderpäd. Förderbedarf Summe Pestalozzischule G.-Hauptmann-Schule Jahnschule Preinschule Ketteler-Schule Pfalzschule Overberger Schule A.-Schweitzer-Schule 2 4 3 8 2 8 5 14 8 39 76 49 58 94 57 0 10 43 79 57 60 102 62 14 Summe 46 381 427 88.228,00 € 361.950,00 € 450.178,00 € Förderung 136 2. Verlässliche Grundschule An allen Bergkamener Grundschulen haben die Eltern neben der Offenen Ganztagsschule die Möglichkeit, ihr Kind verlässlich von der ersten bis nach der sechsten Stunde betreuen zu lassen. Neben den Elternbeiträgen in Höhe von monatlich 26 € werden diese Maßnahmen ebenfalls durch die Landesförderung finanziert. Hier ist neben dem Verein zur Betreuung von Schulkindern e.V., die Arbeiterwohlfahrt mit ihrer Bildung u. Lernen gGmbH tätig. Das Angebot wird von nahezu ebenso vielen Schüler/innen genutzt wie die Ganztagsbetreuung. In 2014 waren dies 423 und in 2015 414 betreute Schüler/innen. Das Angebot wird durch jährliche Elternbeiträge in Höhe von ca. 100.000 € und Zuwendungen des Landes in Höhe von ca. 67.000 € jährlich finanziert. Mit jährlich jeweils ca. 100 betreuten Schulkindern wird dieses Angebot an der Freiherr-von-Ketteler-Schule und der Schillerschule am stärksten in Anspruch genommen. 3. Betreuung in der Sekundarstufe I Neben den zuvor genannten Betreuungsformen bieten die weiterführenden Schulen, auch die Gesamtschule als Ganztagsschule, eine freiwillige Übermittagsbetreuung an. Diese wird durch die gegebenen Möglichkeiten des Programmes "Geld oder Stelle" geboten. Schulen haben die Möglichkeit sich diesbezüglich zusätzliche Lehrerstellen oder einen finanziellen Ausgleich anbieten zu lassen. Letzteres war in den Jahren 2014/15 die Regel. Über finanzielle Zuwendungen des Landes in Höhe von ca. 130.000 € pro Schuljahr für alle weiterführenden Schulen, wurden Qualitätsangebote im dortigen Nachmittag finanziert. Durchführende dieser Angebote sind die Bildung u. Lernen gGmbH (ausschl. a. d. Realschule. Oberaden) und der Bergkamener "Verein zur Betreuung von Schulkindern e.V.". Integration / Inklusion Das Land NRW hat mit dem 9. Schulrechtsänderungsgesetz den Auftrag der UNBehindertenrechtskonvention umgesetzt und die ersten Schritte auf den Weg zur inklusiven Bildung an allgemeinen Schulen in NRW verankert. Für Schülerinnen und Schüler mit dem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung soll grundsätzlich immer ein Platz an einer allgemeinen Schule angeboten werden. Eltern sollen jedoch für ihr Kind auch weiter die Förderschule wählen können. Zur Unterstützung dieser Bestrebungen im sogenannten gemeinsamen Lernen, hat das Land durch das "Gesetz zur Förderung kommunaler Aufwendungen für die schulische Inklusion" vom 09.07.2014, den Städten und Gemeinden für das Schuljahr 2014/15, erstmals eine finanzielle Unterstützung zur Verfügung gestellt. Für die Berkamener Schulen bedeutete dies, dass 61.000 € für behindertengerechte und sonderpädagogisch notwendige Baumaßnahmen an Schulen bereit standen und für verbesserte Zuwegungen, Gruppenräume u.a. verwendet wurden. Weiterhin konnten 14.800 € für Unterrichtsmittel und Kosten für "nicht lehrendes Personal" zur Unterstützung des gemeinsamen Unterrichts, den Schulen zur Verfügung gestellt werden. 137 Besondere Maßnahmen zur Modernisierung von Schulgebäuden und Schuleinrichtungen Die energetische Sanierung der Gesamtschule ist in der Abteilung 5 - 7, in den Jahren 2014 und 2015 weiter voran gegangen. Hier sind folgende Maßnahmen insbesondere zu nennen: Im Jahr 2014 ist die Heizungsanlage in weiteren Teilen erneuert worden. Ebenso wurden umfangreiche Fassadensanierungen durchgeführt. Der Austausch der Fenster im zweigeschossigen Gebäudeteil, der Einbau neuer Innentüren im gesamten Gebäude und weitere Vorbereitungen zur noch fortzuführenden energetischen Sanierung sind in 2015 erfolgt. Des Weiteren hat an der Gesamtschule in 2015 eine Modernisierung der NW-Räume stattgefunden. Nach der Schließung der Hellwegschule gelang es, einen erheblichen Teil des Schulinventars an andere Schulen, die Volkshochschule, Einrichtungen der Jugendhilfe und örtliche Vereine weiter zu geben. Besondere Ereignisse/Schulangelegenheiten Das Städt. Gymnasium feierte im Sommer 2015 sein 50jähriges Bestehen mit einem Festakt und mehreren besonderen Veranstaltungen. Seit der Novellierung des Schulgesetzes zum 01.08.2006 erfolgt die Wahl der Schulleiterin / des Schulleiters durch die erweiterte Schulkonferenz zu der der Schulträger ein stimmberechtigtes Mitglied und bis zu drei weitere Vertreter die beratend teilnehmen, entsenden kann. Das stimmberechtigte Mitglied und die Vertreter wurden durch Ratsbeschluss benannt. In 2014 und 2015 erfolgten zwei Neubesetzungen von Schulleiterstellen. Folgende Schulleitungen wurden durch die erweiterten Schulkonferenzen gewählt: Herr Bruno Kohler, Schillerschule, Wahl am 28.01.2014 und Ernennung zum 01.03.2014. Frau Doris Lipke, Preinschule, Wahl am 16.06.2015 und Ernennung zum 01.08.2015. 138 Volkshochschule Die Volkshochschule der Stadt Bergkamen ist eine kommunale Einrichtung der Weiterbildung, zertifiziert nach Gütesiegelverbund Weiterbildung und Mitglied des Landesverbandes der Volkshochschulen NRW e.V. Die VHS Bergkamen ist organisatorisch ein Sachgebiet im Amt für Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport. Die hauptberufliche Leitung wird unterstützt durch eine/n weitere/n pädagogische/n Mitarbeiter/in und zwei teilzeitbeschäftigte Verwaltungsmitarbeiterinnen mit zusammen einer Stelle sowie einem Heimleiter. Für die Durchführung der VHSVeranstaltungen stehen zurzeit 90 nebenberufliche Dozenten/innen zur Verfügung. Das Unterrichtsangebot der VHS gliedert sich in sieben Programmbereiche: - Politik, Gesellschaft und Ökologie - Kreatives - Gesundheit - Fremdsprachen - EDV und berufliche Bildung - Grundbildung, Schulabschlüsse und Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache - Sonstiges Einige Kennzahlen der VHS für die Berichtsjahre 2014 und 2015 sehen wie folgt aus: Anzahl der Teilnehmende Unterrichtsstunden Veranstaltungen 2014 2880 9167 257 2015 2535 8497 217 Der Schwerpunkt der VHS Bergkamen lag im Berichtszeitraum in den Bereichen Grundbildung und Schulabschlüsse. Hierunter fallen auch die Integrationskurse (Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache). Durch das Weiterbildungsgesetz NRW und die dazu erlassenen Durchführungsbestimmungen haben die Volkshochschulen das Recht, staatlich anerkannte Lehrgänge und Prüfungen zum Erwerb von Schulabschlüssen durchzuführen. Für den Berichtszeitraum 2014 und 2015 wurden im Abendbereich jeweils zwei Lehrgänge zum nachträglichen Erwerb des „Hauptschulabschluss nach Klasse 9“ (HSA 9) und zwei Lehrgänge zum nachträglichen Erwerb des „Mittleren Schulabschlusses“ (MSA, früher: Fachoberschulreife) durchgeführt. 2014 konnten 22 Schulabschlüsse vergeben werden (11 HSA / 11 MSA). Im Jahr 2015 wurden 21 Schulabschlussprüfungen erfolgreich absolviert (8 HSA / 13 MSA). Zudem fanden jährlich über den Berichtzeitraum bei der VHS Bergkamen ein vollständig aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderter Vormittagskurs zum Nachholen des Hauptschulabschlusses nach Klasse 9 statt. In diesen Lehrgängen werden schulische und berufsvorbereitende Anteile miteinander kombiniert. Im Auftrag des Job Centers Kreis Unna wird in diesen ESF-geförderten Kursen der Bereich der Arbeitsangelegenheiten und der 139 sozialpädagogischen Betreuung durch das Bildungszentrum Bergkamen der TÜV NORD Bildung geleistet. Im Jahr 2014 konnten 12 Teilnehmer/-innen, in 2015 konnten 10 Teilnehmer/-innen den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erwerben. Neben den klassischen Angeboten nach den Vorgaben des Weiterbildungsgesetzes bietet die VHS Bergkamen als akkreditierter Kooperationspartner des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge Integrationskurse an. Als Prüfungszentrum für die europäischen Sprachenzertifikate (hier: Deutsch als Fremdsprache) ist die VHS Bergkamen berechtigt, als Kooperationspartner der Telc GmbH den Deutschtest für Zuwanderer (DTZ-Prüfung) abzunehmen. Darüber hinaus werden bei der VHS Bergkamen auch die Prüfungen für Orientierungskurse und Einbürgerungstests abgenommen. Für die Jahre 2014 und 2015 wurden in den o. g. Bereichen folgende Prüfungen abgenommen (Angabe in Klammern: Anzahl der bestanden DTZ-Prüfungen): Prüfung Deutschtest für Zuwanderer Orientierungskurs Einbürgerungstest 2014 42 (28) 42 (38) 10 2015 20 (16) 20 (19) 4 Neben der Bedeutung als Prüfungsinstitution gehört die VHS Bergkamen zu den lizenzierten Beratungsstellen vor Ort, bei denen interessierte Betriebe und Beschäftigte den Bildungsscheck und seit 01.09.2013 Beschäftigte auch den Prämiengutschein aus dem Programm „Bildungsprämie“ des Bundes erhalten können. Dieses Programm wird seit Januar 2014 als Programm „Bildungsprämie – Dritte Förderphase“ mit modifizierten Förderbedingungen fortgeführt. Mit Blick auf den Fachkräftebedarf wollen sowohl Bundesals auch Landesregierung zum lebenslangen Lernen motivieren und unterstützen die Anstrengungen zur beruflichen Weiterbildung. Der Bildungsscheck und die Bildungsprämie, beide gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, sind dafür bedeutsame Angebote und setzen wichtige Impulse für Innovation, Wachstum und sichere Beschäftigung. Bildungsschecks sind ein Förderinstrumentarium des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen – gefördert aus dem Europäischen Sozialfonds. Nach einer verbindlichen Beratung bekommen Betriebe und Beschäftigte den Bildungsscheck ausgestellt, der beim Bildungsträger vorgelegt werden muss. Gefördert werden Weiterbildungen, die der beruflichen Qualifizierung dienen und fachliche Kompetenzen vermitteln. 2014 vergab die VHS 13 Bildungsschecks im Rahmen der betrieblichen Beratung und 23 Bildungsschecks im individuellen Zugang direkt an Beschäftigte. 2015 konnten 6 Bildungsschecks bei betrieblichen Beratungen und 8 bei individuellen Beratungen vergeben werden. Seit dem 01.09.2013 ist die VHS Bergkamen berechtigt, Beratungen zur Nutzung des Programms „Bildungsprämie“ des Bundes mit den Instrumenten Prämiengutschein und Weiterbildungssparen durchzuführen. Diese Beratung wurde im Jahr 2014 und 2015 weitergeführt im Rahmen des Programms „Bildungsprämie – Dritte Förderphase“ weiter geführt. In 2014 konnten 7 Bildungsprämien und in 2015 konnten 6 Bildungsprämien ausgegeben werden. 140 In 2015 wurde die Rezertifizierung zum Qualitätsmanagement nach Gütesiegelverbund Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen. Das Zertifikat wurde zum 31.12.2015 der VHS übergeben und ist 3 Jahre gültig. 141 Sport Der Breitensport in Bergkamen erfährt durch die Abnahmeorte für das Sportabzeichen in Oberaden, Mitte und Weddinghofen eine besondere Bedeutung. Von April bis Oktober stehen Prüferinnen und Prüfer der Bergkamener Leichtathletikvereine zur Sportabzeichenabnahme bereit und leisten einen großen Anteil bei der Möglichkeit der sportlichen Betätigung und des eigenen Leistungsnachweises für die Bergkamener Bevölkerung. Auch im Schulsport erfolgt die regelmäßige Abnahme des Sportabzeichens, so dass die Stadt Bergkamen mit ihren Schulen in den Wettbewerbskategorien auf Kreisebene regelmäßig in vorderen Positionen zu finden ist. In 2014 wurden in Schulen und Vereinen 1621 Sportabzeichen abgenommen. Sportabzeichen gesamt 10000 8000 6000 Anzahl 4000 2000 0 2010 2011 2012 2013 2014 Jahr Kreis Unna Jahr Kreis Unna Bergkamen 2010 7181 1525 2011 7098 1563 Bergkamen 2012 7139 1380 2013 6893 1043 2014 8010 1621 Mit der Umstellung der Sportabzeichendisziplinen in 2013 konnte die hohe Anzahl an abgenommenen Sportabzeichen aus den vergangenen Jahren nicht gehalten werden. Erst in 2014 haben sich Erwerberinnen und Erwerber auf die veränderten Rahmenbedingungen eingestellt und konnten mit 1621 abgenommenen Sportabzeichen wieder adäquate Sportabzeichenzahlen für die Stadt Bergkamen nachweisen. Bei 1621 abgenommenen Sportabzeichen in 2014 bringt Bergkamen 20,24 % der Sportabzeichen im Kreis Unna in die Statistik des Landessportbundes NRW mit ein. Die Anzahl der abgenommenen Sportabzeichen für 2015 werden erst im Mai 2016 veröffentlicht. Die Grundlage des Sportabzeichens stellt im Kreis Unna das Minisportabzeichen dar, das bereits im Kindergartenalter den Spaß an Sport und Bewegung vermitteln soll. 142 In allen Bergkamener Stadtteilen organisieren die Übungsleiter der Leichtathletikvereine in Zusammenarbeit mit den Kindergartenleitungen dieses Sportangebot und führen es entweder auf dem Kindergartengelände oder auf einer Freiluftsportanlage durch. Dabei werden die zu absolvierenden Disziplinen in spielerischer Form durchgeführt und nicht in Zeiten und Weiten gemessen. 1200 1000 800 600 400 200 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2010 790 2011 1.002 2012 797 2013 816 2014 757 2015 672 In 2014 und 2015 galt das Hauptaugenmerk der Unterhaltung und Pflege der Sportanlagen, wobei insbesondere an den Freiluftsportanlagen umfangreiche Renovationsarbeiten an den Spielfeldern bzw. Reinigungs- und Ausbesserungsarbeiten an den Tartanbahnen erfolgt sind. Der Neubau von Sporthallen und Freiluftsportanlagen ist nicht erfolgt, da der aktuelle Bestand an Sportstätten den Bedarf an Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten, sowohl für den Schul- und Vereinssport abdeckt. Stadt- und Kreismeisterschaften im Vereins- und Schulsport werden jährlich wiederkehrend in den Veranstaltungskalender aufgenommen und werden im Fußball, in der Leichtathletik, im Schwimmen, im Sportlichen Schießen, im Tischtennis und im Handball durchgeführt. Sie haben einen festen Platz in der Reihe der Sportveranstaltungen und stellen eine Ergänzung zu den vereinseigenen Veranstaltungen dar. Bei den vereinseigenen Veranstaltungen präsentieren sich die Bergkamener Vereine seit Jahren als gute Gastgeber mit ihren tlw. überregional bekannten Sportveranstaltungen. Im Rahmen des „Internationalen Schwimmfestes“ der Wasserfreunde Bergkamen, den Bezirksmeisterschaften der DLRG oder dem "Internationalen Volleyballturnier" des SuS Oberaden, können Sportlerinnen und Sportler aus dem Inland und dem europäischen Ausland begrüßt werden. Hierbei erfolgt eine kostenlose Zurverfügungstellung der Sportanlagen sowie eine Unterstützung bei organisatorischen Dingen. 143 Das Highlight stellten aber sicherlich die Deutschen Meisterschaften im Bogenschießen des Deutschen Behindertensportverbandes dar, die im Februar 2015 in der Friedrichsberghalle ausgetragen worden sind und Bergkamener Sportlern verschiedene Meistertitel eingebracht haben. Der Bergkamener Sport wird auf nationaler und internationaler Ebene durch heimische Einzelsportler und Mannschaften vertreten, die bei Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften im Bogenschießsport, in der Leichtathletik, im Radsport oder im Eishockey Siege und Erfolge feiern konnten. In einem würdigen Rahmen ehrt die Stadt Bergkamen alljährlich diese Sportlerinnen und Sportler und überreicht als Anerkennung Sportartikelgutscheine, Sachgeschenke und Geldzuwendungen. Die teilnehmenden Sportler und Mannschaften werden durch den Vorstand der Stadtsportgemeinschaft ausgewählt, wobei auch Sportler eine Berücksichtigung finden, die nicht einem Bergkamener Sportverein angehören. Bergkamens Sportvereine verzeichnen in den letzten Jahren stark sinkende Mitgliederzahlen, die seit 2006 mit einem Bestand von 12054 Mitgliedern, auf 10688 Mitglieder in 2014 und auf 10546 Mitglieder in 2015 gesunken sind. 12000 10000 8000 Mitglieder gesamt 6000 Mitglieder unter 18 J. 4000 2000 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Mitglieder gesamt Mitglieder unter 18 Jahre 2010 11534 4047 2011 11534 4047 2012 2013 2014 2015 11161 11046 10688 10546 3859 3643 3396 3227 Auch bei den Mitgliedern unter 18 Jahren sind von 2006 mit 4215 Mitgliedern bis 2014 mit 3396 Mitgliedern und in 2015 mit 3227 Mitgliedern sich verringernde Zahlen zu vermelden. 144 III.3. StA 51 Jugendamt 145 146 Jugendamt Das Jugendamt besteht aus der Verwaltung des Jugendamtes und dem Jugendhilfeausschuss, der somit Teil des Jugendamtes ist. Der Jugendhilfeausschuss setzt sich wie folgt zusammen: 15 stimmberechtigte Mitglieder SPD 5 CDU 2 Bündnis 90/ Die Grünen 1 Fraktion BergAUF 1 Jugendverbände 3 Freie Träger 3 10 beratende Mitglieder Integrationsrat Kirchen Amtsgericht Arbeitsverwaltung Schulen Polizei Jugendamtselternbeirat Verwaltung 1 2 1 1 1 1 1 2 1. Betreuungsangebote für Kinder Ab 2013 haben auch Kinder ab dem ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in Tageseinrichtungen oder in Tagespflege. Zum Kindergartenjahr 2014/2015 standen in Bergkamen 1.420 Plätze in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung, davon 207 Plätze für Kinder U3: Einrichtung Anschrift Träger FZ Bodelschwinghhaus St. Elisabeth FZ Villa Kunterbunt Wackelzahn Flohzirkus FZ Mikado FZ Büscherstiftung FZ Sprösslinge FZ Montessori Arche Noah Sonnenblume Traumland FZ Mittendrin St. Elisabeth Funkelstein FZ Tausendfüßler Hort Friedenskirche Grüner Weg St. Michael FZ Springmäuse FZ Vorstadtstrolche Ebertstraße 20 Pestalozzistraße 8 August-Bebel-Str. 7 Am Wiehagen 34 Lessingstraße 7 Eichendorffstraße 23 Büscherstraße 26 Kamer Heide 51 Overberger Straße 4 Rünther Straße 42 Rünther Straße 58 Friedrich-Ebert-Platz 2 Am Römerberg 40 Am Römerberg 2 Stormstraße 49 D Im Sundern 7 Schulstraße 156 Grüner Weg 1 Lindenweg 24 Am Südhang 9 Schulstraße 8 Gesamt EK KK AWO AWO AWO Stadt EK Stadt KK EK AWO AWO EK KK AWO Stadt EK EK KK AWO AWO FZ= Familienzentrum 147 25 Std. 8 11 11 16 5 22 15 25 1 8 9 6 20 6 17 22 17 1 24 16 260 35 Std. 25 40 44 39 18 78 28 33 43 21 21 25 39 47 56 67 15 33 32 36 40 780 45 Std. 30 14 10 10 2 24 22 40 22 18 2 11 34 15 12 22 20 12 31 29 380 Gesamt U3 63 65 65 65 25 124 65 98 66 47 32 42 93 68 85 111 15 70 45 91 85 1.420 17 6 12 10 3 9 12 12 12 9 6 8 13 12 12 12 6 6 12 18 207 Kosten der Kindertageseinrichtungen Gesamtbetriebskosten Kindertageseinrichtungen Anteil Jugendamt = Gesetzlicher Anteil + eigener Trägeranteil Übernahme anteiliger Trägerkosten Elternbeitragsquote zu Gesamtbetriebskosten 2015 9.096.000 € 4.883.000 € 284.000 € 14,2 % 2014 8.910.000 € 4.787.000 € 263.000 € 14,0 % 2. Betreuung von Kindern in Tagespflege Die Betreuung von Kindern in Tagespflege wird durch den Bergkamener Verein "Familiäre Kinder - Tagesbetreuung e.V." im Auftrag des Jugendamtes organisiert und durchgeführt. Der Verein überprüft und qualifiziert die Tagesmütter und nimmt die Vermittlung vor. Das Jugendamt übernimmt die finanzielle Abwicklung der Tagespflegeverhältnisse. Gem. § 23 SGB VIII hat das Jugendamt die anfallenden Kosten für die Tagespflege zu ersetzen, wenn die Geeignetheit und Erforderlichkeit der Tagespflege für das Wohl des Kindes und die Eignung der Tagespflegeperson festgestellt wurde. Die Personensorgeberechtigten werden im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit an den Aufwendungen für die Tagespflege beteiligt. Tagespflegeplätze Vermittlungen am 01.01. Zugänge Abgänge Vermittlungen am 31.12. Tagespflegen gesamt davon finanziert durch Jugendamt Kosten der Kindertagespflege Erträge Aufwendungen Ergebnis 2015 145 107 111 141 252 250 2015 179.189 € 1.043.517 € 864.328 € Tagesmütter Zahl der Tagesmütter am 01.01. Zugänge Abgänge Zahl der Tagesmütter am 31.12 Hausbesuche Durchgeführte Beratungen durch den Verein 2015 47 9 5 51 48 694 2014 159 96 110 145 255 252 2014 144.404 € 1.025.454 € 881.050 € 2014 54 3 10 47 52 703 3. Kinder- und Jugendbüro Etablierte Angebote des Kinder- und Jugendbüros in Bergkamen sind die Ferienspaßaktionen, das Ferienhilfswerk, das Kindercamp, die Jugendkulturprogramme (z.B. Theaterspaß am Nachmittag), die Fahr-Mit-Programme, usw. Das Kinder- und Jugendbüro ist zuständig für die Förderung von Jugendgruppen und Verbänden und die Förderung von Jugenderholungsmaßnahmen und arbeitet eng mit den im Stadtjugendring zusammengeschlossenen Gruppen zusammen. Seit 2003 ist das Kinder- und Jugendbüro für den Bereich „Sozialpädagogik“ im Rahmen der Jugendkunstschule Bergkamen zuständig. 148 Jugenderholungsmaßnahmen Fahrten und Lager Ferienhilfswerk Internationale Jugendbegegnung Qualifizierungsmaßnahmen Kindercamp (Besucher) Kindertheater (Besucher) 2015 26 9 1 3 30 1.170 2014 24 10 1 4 30 1.050 Maßnahme, Kosten in Euro Ferienspiele Ferienhilfswerk Stadt Kindercamp Kindertheateraktion Jugenderholungsmaßnahmen Kinder- und Jugendbüro 2015 18.308 € 18.733 € 1.674 € 4.341 € 5.717 € 2.160 € 2014 15.104 € 15.842 € 1.674 € 4.102 € 4.369 € 1.825 € 4. Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz / Streetwork Der Schwerpunkt der Jugendschutzmaßnahmen in Bergkamen liegt seit fast zwanzig Jahren im Bereich der Prävention und Multiplikatorenschulung Zielgruppe von Streetwork sind u.a. sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene, sowie junge Menschen in "auffälligen" Randgruppen. Ziel von Streetwork ist die Persönlichkeitsförderung einzelner Jugendlicher durch die Vermittlung individueller Handlungskompetenzen, die dem Jugendlichen eine eigenverantwortliche Lebensführung ermöglicht. Dies geschieht z.B. durch die persönliche Beratung in Krisen, die Vermittlung zu anderen Beratungsstellen, die Vermittlung in Arbeit, die Eröffnung oder Schaffung von Freizeitmöglichkeiten und die Durchführung von erlebnispädagogischen Projekten. Teilnehmer an Multiplikatorenschulungen Teilnehmer an Gruppenveranstaltungen Durch Streetwork längerfristig betreute Personen Einzelfallberatung durch Streetwork und Jugendschutz 2015 145 1885 88 167 2014 140 1645 63 142 Die Streetworker - Anlaufstelle „Anstoß“ wurde an jedem Öffnungstag von ca. 50 Kindern und Jugendlichen aufgesucht. Die Streetworker hatten 2015 regelmäßige Cliquenkontakte zu 14 (Vorjahr: 14) Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Zur Cliquenarbeit gehören auch regelmäßig Sportangebote, die bei den Jugendlichen auf große Resonanz stießen. Die Angebote, die sowohl gezielt eingesetzt sind oder spontan stattfinden, ermöglichen oft einen besseren Zugang zu einzelnen Cliquen. Aus der aufsuchenden Cliquenarbeit entwickeln sich oft Einzelfallhilfen. Themen der Beratung waren bspw. der Bereich Arbeit, Job und Ausbildung, psychosoziale Probleme (Elternhaus, Beziehung, Suchtmittelmissbrauch…), finanzielle Fragen, Probleme mit Ämtern, Behörden oder Polizei. Durch die Unterbringung von Flüchtlingen in der Lessingturnhalle bestand für die benachbarte Anlaufstelle der Streetwork ab Sommer 2015 die Anforderung, die Arbeit mit jungen 149 Flüchtlingen aufzunehmen. Hierdurch erklärt sich der Anstieg der betreuten Personen und der Einzelfallberatungen. Gleichzeitig sanken hierdurch die Aktivitäten der Streetwork im restlichen Stadtgebiet. 5. Städtische Spielflächen Mit der 2. Fortschreibung des Jugendhilfeplans „Spielflächen in Bergkamen“ hat der Rat der Stadt Bergkamen eine flächige Versorgung des Stadtgebiets mit Schwerpunkt- und Ergänzungsspielflächen - bei gleichzeitiger Umwandlung von 22 Spielflächen - beschlossen. Mittlerweise sind rund 70% dieser Flächen einer anderen Verwendung – meist einer Wohnbebauung - zugeführt worden. Spielflächen über 1.000 m² Spielflächen unter 1.000 m² Ballspielflächen und sonstige Bewegungsflächen Gesamtzahl Anteil der vollständig ausgestatteten Spielplätze Anzahl Spielflächen, die noch umgewandelt werden sollen 2015 22 23 34 79 77 % 2 2014 22 23 35 80 77 % 2 6. Jugendgerichtshilfe Die Jugendgerichtshilfe bringt in einem Verfahren vor dem Jugendrichter erzieherische und soziale Gesichtspunkte zur Geltung, damit das Gericht in jedem Fall eine erzieherisch wirksame Maßnahme treffen kann. Übersicht über die Verfahren Jugendgerichtshilfeverfahren Ermittlung gegen Strafunmündige Insgesamt 2015 447 37 484 2014 396 52 448 Verhältnis Angeklagte - Verfahren (14 - 21 Jahre) Personen mit nur einem Verfahren Person mit mehreren Verfahren Personen insgesamt Anteil Einmaltäter 2015 186 148 334 55,7 % 2014 174 130 304 57,2 % 150 Delikte/Deliktgruppen nach Häufigkeit Anklagen und Diversionen Diebstahl Schwerer Diebstahl Straßenverkehrsdelikte Fahren ohne Führerschein fahrlässige Körperverletzung Trunkenheitsfahrt Unfallflucht Verstoß ggf. Pflichtversicherungsgesetz / gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr Vorsätzliche / gefährliche Körperverletzung Nötigung/Bedrohung Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung 2015 105 22 3 14 1 3 4 2 3 101 5 0 2014 103 43 6 13 3 5 5 5 6 60 10 4 Betrug Urkundenfälschung Unterschlagung Verstoß gegen das BTMG Raub Räuberische Erpressung BTMG - Handel Mord / Mordversuch Sachbeschädigung Sonstige Erschleichen von Leistungen Summe 26 4 7 36 9 0 3 0 25 83 31 484 24 0 2 27 16 5 11 0 23 65 16 448 Das Jugendgerichtsgesetz ermöglicht, Verfahren ohne Gerichtsverhandlung einzustellen, wenn eine erzieherische Maßnahme bereits eingeleitet ist. Wenn die erzieherische Maßnahme Erfolg hat, wird das Verfahren eingestellt, bei Uneinsichtigkeit des Betroffenen wird eine Anklageerhebung angeregt. Diese "Diversionsverfahren" haben immer mehr an Bedeutung gewonnen. 151 Diversionsmaßnahmen Erziehungsgespräch, Ermahnung Freizeitarbeit Verkehrserziehungskurs Täter – Opfer - Ausgleich Anklageerhebung vorgeschlagen Geldspende Einstellung gem. allg. Strafrecht Rückgabe an Staatsanwalt Ermahnung der Staatsanwaltschaft Teilnahme an Präventionskursen Anti-Gewalt-Training Präventionskurs „Ladendiebstahl“ Schadenswiedergutmachung Summe 2015 182 32 2 0 2 7 14 3 0 15 15 7 5 284 2014 133 31 3 1 4 6 17 4 1 19 12 7 0 238 7. Sozial- und Lebensberatung (ASD) Der ASD ist der zentrale Dienst des Jugendamtes und meist erste Anlaufstelle für hilfsbedürftige Bürger gleich welchen Alters. Beim ersten Kontakt versuchen die Sozialarbeiter, eine Entspannung und Klärung der Konfliktsituation zu erreichen. Die Problembewältigung geschieht im Regelfall dadurch, dass durch Beratung und Ermutigung die Eigenkräfte der Familie gestärkt und die familiären Kommunikationsstrukturen verändert werden. In einem Teilbereich der Fälle entwickeln sich daraus Hilfen zur Erziehung. 2015 281 66 23,5 % HzE – Fallzahlen Betreute Familien Davon Neufälle Anteil Neufälle 2014 268 72 27,5% 8. Familienergänzende und familienersetzende Maßnahmen Gemäß § 27 KJHG hat ein Personensorgeberechtigter bei der Erziehung eines Kindes oder eines Jugendlichen Anspruch auf Hilfe, wenn eine dem Wohl des Kindes oder des Jugendlichen entsprechende Erziehung nicht gewährleistet ist. Hilfen zur Erziehung können stationär (in Heimen oder Pflegefamilien) oder ambulant (am Ort / in der Familie) gewährt werden. Durch zusätzliches Personal im Allgemeinen Sozialen Dienst, durch die Ausweitung der ambulanten Hilfen und durch neue Hilfeformen, ist es dem Jugendamt 2011 erstmals gelungen, die Zahl der in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegenen stationären Hilfen wieder deutlich zu senken (auf 70 am 31.12.) 152 Ambulante Hilfen Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Betreute Familien Januar Neue Maßnahmen Beendete Maßnahmen Betreute Familien Dezember Betreute Familien pro Jahr davon alleinerziehend / neuer Partner Betreute Kinder gesamt 2015 133 47 47 136 234 124 354 2014 124 48 43 120 262 195 305 Ambulante Einzelbetreuung Betreute Jugendliche Januar Neue Maßnahmen Beendete Maßnahmen Betreute Jugendliche Dezember Betreute Jugendliche gesamt 2015 72 29 28 53 98 2014 63 27 31 68 102 Stationäre Hilfen Jahr 2015 2014 Fälle Gesamt 68 82 Fälle 01.01. 54 56 Fälle 31.12. 44 52 Zugänge Abgänge 14 33 24 30 Betreuungstage 14.835 19.052 Kosten der erzieherischen Hilfen 2015 2014 Heim- Vollzeit- Ambulante Pflege 2.306.241 € 2.657.000 € Pflege 1.302.000 € 1.374.000 € Maßnahmen 2.211.000 € 2.258.000 € Zuschussbedarf/Üb erschuss 690.759 € 41.000 € 9. Familienbüro / Besuchsdienst Im Jugendamt wurde 2007 das Familienbüro eingerichtet. Hauptaufgabe des Familienbüros ist, als Service- und Anlaufstelle Eltern und alle an Familien- und Erziehungsarbeit Interessierte über bestehende Angebote zu informieren, Verbindungen herzustellen, Bedarfe festzustellen und neue Maßnahmen zu initiieren. Um möglichst viele Eltern zu erreichen wurde zeitgleich mit dem Familienbüro auch ein Besuchsdienst eingerichtet, der ab März 2008 Familien ungefähr 8 Wochen nach Geburt des Kindes aufsucht. Der Besuchsdienst informiert über bestehende Angebote und weist insbesondere auf die vom Jugendamt wohnortnahen angebotenen achtwöchigen Elternkompetenzkurse hin. Der Besuchsdienst überreicht das vom Jugendamt erstellte “Elternhandbuch” sowie diverse Spiel- und Info-Materialien. 153 Vom Besuchsdienst angeschrieben Vom Besuchsdienst besucht Nicht angetroffen / Besuch abgelehnt Durchgeführte Elternkurse Teilnehmer 2015 319 290 29 13 84 2014 382 333 49 9 81 Die Zahlen für 2015 beziehen sich auf den Zeitraum vom 01.01.2015 bis 31.10.2015. Die Besuche der ab dem 01.11.2015 geborenen Kinder finden noch statt. 10. Adoptionsvermittlung / Pflegekinderbetreuung Über die Adoptionsvermittlungsstelle werden Kinder aus ihrer Ursprungsfamilie in der Regel dauerhaft in eine neue Familie vermittelt. Klienten der Adoptionsvermittlungsstelle sind dabei Kinder, die freiwillig zur Adoption abgegeben werden, Kinder, die von erziehungsunfähigen Eltern getrennt wurden, leibliche Eltern oder betreuende Verwandte, die ein Kind zur Adoption freigeben, Adoptivbewerber. Der Pflegekinderdienst sucht, überprüft und qualifiziert Pflegeeltern für Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr, oder nicht in vollem Umfang in ihrer Ursprungsfamilie betreut und versorgt werden können. Adoptionen gesamt Vollzeitpflegen gesamt, davon: - Dauerpflegeverhältnisse - Verwandtenpflegeverhältnisse - Junge Volljährige - Pflegeerlaubnisse - Sonderpflege-, Erziehungsstellen - Bereitschaftspflege / Kurzzeitpflege - Sonstige Fortbildungen und Elternschulungen Überprüfungen Bewerberpaare Beratungen 2015 15 105 46 17 5 5 10 13 9 2014 11 106 53 20 3 4 11 12 3 30 21 64 36 17 54 11. Erziehungsberatung Erziehungsberatung gehört zu den zentralen Beratungsangeboten der Jugendhilfe. Sie soll Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme und der zugrunde liegenden Faktoren, der Lösung von Erziehungsfragen sowie bei Trennung und Scheidung unterstützen. In der Erziehungsberatungsstelle wirken Fachkräfte verschiedener Fachrichtungen zusammen, die mit unterschiedlichen Diagnose-, Beratungs-, sowie Behandlungs- und Therapiemethoden vertraut sind. Grundsätze der Beratungsarbeit sind Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Kostenfreiheit sowie fachliche Unabhängigkeit. Die nachfolgenden Daten sind ein Auszug aus dem Jahresbericht der Erziehungsberatungsstelle. 154 Klientenzahlen in Bergkamen ( ) = Gesamtzahl mit Kamen Anzahl der Familien am 01.01. Neuzugänge Betreute Familien insgesamt Abschlüsse Anzahl der Familien am 31.12. 2015 2014 135 (241) 234 (405) 368 (645) 249 (437) 119 (208) 125 (224) 222 (387) 347 (612) 212 (371) 135 (241) Dauer der Beratung / Therapie 0 bis unter 3 Monate 3 bis unter 6 Monate 6 bis unter 12 Monate 12 bis unter 24 Monate 24 und mehr Monate Summe 2015 2014 49 (85) 39 (76) 101 (183) 70 (123) 65 (113) 87 (135) 29 (44) 12 (29) 5 (12) 4 (8) 249 (437) 212 (371) Fallbezogene Zusammenarbeit Mit dem Jugendamt Mit Schulen / Kindertageseinrichtungen Mit Ärzten / Kliniken Sonstige Summe 2015 169 (259) 80 (169) 5 (13) 36 (59) 290 (500) 2014 142 (283) 73 (130) 8 (18) 29 (55) 252 (486) 12. Amtsvormundschaften, Pflegschaften, Beistandschaften Die gesetzliche Amtsvormundschaft tritt kraft Gesetz bei der Geburt eines nichtehelichen Kindes einer noch minderjährigen Mutter ein. Das Jugendamt wird ferner aufgrund einer Entscheidung des Vormundschaftsgerichts im Anschluss an eine familiengerichtliche Entscheidung zum Vormund eines minderjährigen Kindes bestellt, wenn den Eltern das Recht der elterlichen Sorge entzogen oder keinem Elternteil zuerkannt worden ist. Die Beistandschaft ist ein neues kostenloses Hilfeangebot des Jugendamtes bei der Feststellung der Vaterschaft und/oder Geltendmachung von Kindesunterhalt. Sie schafft für allein sorgeberechtigte Elternteile die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis für Vaterschafts- und Unterhaltsangelegenheiten die Hilfe des Jugendamtes in Anspruch zu nehmen. Das Jugendamt wurde als Amtsvormund, Amtspfleger bzw. Urkundsperson wie folgt tätig: 2015 2014 Vormundschaften / Pflegschaften / Beistandschaften Beistandschaften 462 498 Vormundschaften/Pflegschaften 15 25 Durchgeführte Beratungen 186 198 Durchgeführte Beurkundung 226 203 An Unterhaltsleistungen hat das Jugendamt von 433.253 434.219 Unterhaltsschuldnern eingezogen (in Euro): 155 156 IV. Dezernat III Dezernent Beigeordneter und Kämmerer Holger Lachmann Amtsleiter des StA 20/ 21/ 22 Amt für Finanzen und Steuern Volker Marquardt Amtsleiter des StA 30 Rechtsamt Bernd Roreger Amtsleiterin des StA 41/ 42/ 44/ 45 Kulturreferat Simone Schmidt-Apel 157 158 IV.1. StA 20/ 21/ 22 Amt für Finanzen und Steuern 159 160 Haushaltsjahr 2014 Zum 01.01.2007 erfolgte bei der Stadt Bergkamen die Umstellung von der Kameralistik auf die doppische Buchführung, das sogenannte Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF). Die Jahresabschlüsse 2014 und 2015 werden voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2016 fertig gestellt. Die nachfolgenden Ausführungen beinhalten daher die Planansätze 2014/2015. Veranschlagung im Haushaltsplan Ergebnisplan Erträge Aufwendungen Fehlbedarf Teilfinanzplan (Investitionen) Einzahlungen Auszahlungen - davon Baumaßnahmen 116,8 Mio. € 120,7 Mio. € 3,9 Mio. € 9,3 Mio. € 11,0 Mio. € 8,4 Mio. € Strukturelle Darstellung des Ergebnisplanes 2014 Erträge Ergebnisplan insgesamt davon: 116,8 Mio. € Zuwendungen und Umlagen 43,4 Mio. € = 37 % Steuern und ähnliche Abgaben 38,6 Mio. € = 33 % Leistungsentgelte, Kostenerstattungen 23,8 Mio. € = 20 % Sonstige Erträge 11,0 Mio. € = 10 % Aufwendungen Ergebnisplan insgesamt davon: 120,7 Mio. € Transferaufwendungen 50,1 Mio. € = 41 % Sachaufwendungen/Abschreibungen 39,1 Mio. € = 32 % Personal- und Versorgungsaufwendungen 23,9 Mio. € = 20 % Sonstige Aufwendungen 4,5 Mio. € = 4% Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3,1 Mio. € = 3% 161 162 Haushaltsjahr 2015 Veranschlagung im Haushaltsplan Ergebnisplan Erträge Aufwendungen Fehlbedarf Teilfinanzplan (Investitionen) Einzahlungen Auszahlungen - davon Baumaßnahmen 119,1 Mio. € 121,6 Mio. € 2,5 Mio. € 9,3 Mio. € 9,3 Mio. € 8,3 Mio. € Strukturelle Darstellung des Ergebnisplanes 2015 Erträge Ergebnisplan insgesamt davon: 119,1 Mio. € Zuwendungen und Umlagen 42,8 Mio. € = 36 % Steuern und ähnliche Abgaben 41,7 Mio. € = 35 % Leistungsentgelte, Kostenerstattungen 23,7 Mio. € = 20 % Sonstige Erträge 10,9 Mio. € = Aufwendungen Ergebnisplan insgesamt davon: 9% 121,6 Mio. € Transferaufwendungen 51,1 Mio. € = 42 % Sachaufwendungen/Abschreibungen 39,0 Mio. € = 32 % Personal- und Versorgungsaufwendungen 23,9 Mio. € = 20 % Sonstige Aufwendungen 4,4 Mio. € = 4% Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3,2 Mio. € = 2% 163 164 Entwicklung wesentlicher Erträge und Aufwendungen in Mio. € (Rechnungsergebnisse) 2011 2012 2013 2014 2015 Gewerbesteuer 14,9 19,1 11,4 9,2 13,9 Gemeindeanteil an der Einkommensteuer/Umsatzsteuer 14,9 15,1 15,8 16,6 17,5 Schlüsselzuweisungen des Landes 29,5 29,9 25,8 34,6 35,8 Gesamt 59,3 64,1 53,0 60,4 67,2 Kreisumlage 27,9 29,1 29,7 30,9 32,3 Erträge ./. Aufwendungen (allgemeine Deckungsmittel) 31,4 35,0 23,3 29,5 34,9 Erträge Aufwendungen Realsteueraufkommen 2011 bis 2015 in Mio. € (Ist - Finanzrechnung) Die Realsteuern setzen sich zusammen aus: • • • Grundsteuer A Grundsteuer B Gewerbesteuer Aufkommen: 2011 2012 2013 2014 2015 21,4 25,3 17,1 15,5 22,2 165 Zusammenfassende Darstellung der wichtigsten Einnahmen und Gebühren in T€ (Ist) im Rahmen der Aufgabengruppe 22 2013 2014 2015 Grundsteuer A 46 42 53 Grundsteuer B 6.041 6.043 8.931 Gewerbesteuereinzahlungen 11.037 9.436 13.236 Gesamt 17.124 15.521 22.220 pro Einwohner: 355 € 322 € 465 € Vergnügungssteuer 859 880 909 Hundesteuer 320 384 410 1.179 1.264 1.319 4.161 4.317 4.593 12.611 12.741 14.806 504 481 475 Realsteueraufkommen Aufkommen an indirekten Steuern Gesamt Gebührenaufkommen Abfallbeseitigung Entwässerung Straßenreinigung/Winterdienst 166 IV.2. StA 30 Rechtsamt 167 168 Rechtsamt 1. Prozessführung Dem Rechtsamt obliegt u. a. die Prozessführung für die Stadt Bergkamen. Es ergeben sich für die Jahre 2014 und 2015 folgende Zahlen: Anzahl der neuen Prozesse Anzahl der entschiedenen Prozesse Erfolgsbilanz hinsichtlich der entschiedenen Prozesse in % 2014 2015 14 24 9 18 89 83 Unabhängig von der prozentualen Erfolgsquote konnten die Prozesse in beiden Jahren sehr erfolgreich abgeschlossen werden. 2. Ordnungswidrigkeiten und Bußgelder Eine weitere Aufgabe des Rechtsamtes stellt die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten dar. Hier ist zu unterscheiden zwischen Verkehrsordnungswidrigkeiten (Überwachung des ruhenden Verkehrs) und den allgemeinen Ordnungswidrigkeiten. Die allgemeinen Ordnungswidrigkeiten werden dem Rechtsamt aus den Fachämtern zur Prüfung und Weiterbearbeitung vorgelegt. U. a. werden Verstöße gegen das Landeshundegesetz, das Immissionsschutzgesetz, die Gewerbeordnung, das Jugendschutzgesetz, das Wohngeldgesetz usw. per Bußgeldbescheid geahndet. In den beiden Berichtsjahren verteilen sich die erteilten Bußgeldbescheide wie folgt: Verkehrsordnungswidrigkeiten Allgemeine Ordnungswidrigkeiten Gesamt 169 2014 2015 1.084 1.416 50 61 1.134 1.477 Verteilung Bußgelder 2014 Allgemeine Ordnungswidrigkeiten GastG 1 GewO 2 LHundG 2 §118 OWiG 3 SpielV 1 JuSchG 3 OBV 25 LImSchG 4 NiSchG 1 WoGG 8 Verteilung Bußgelder 2015 Allgemeine Ordnungswidrigkeiten GastG 1 GewO 3 NiSchG 3 §118 OWiG 1 SpielV 1 Vergnügungssteuer 1 JuSchG 4 LImSchG 1 KrWG 1 OBV 32 WoGG 13 170 3. Erzwingungshaftanträge Bei Nichtzahlung der festgesetzten Geldbuße und nach erfolglosen Beitreibungsversuchen der Finanzbuchhaltung besteht die Möglichkeit, beim Amtsgericht Kamen, einen entsprechenden Antrag auf Erzwingungshaft zu stellen. Die Erzwingungshaft befreit jedoch nicht von der Zahlungsverpflichtung, sondern ist ein weiteres Mittel, die Zahlungsbereitschaft des Zahlungspflichtigen zu erhöhen. Je nach festgesetzter Höhe des Bußgeldes schwankt die Dauer der Erzwingungshaft zwischen einem Tag und fünf Tagen. Im Jahr 2014 hat das Rechtsamt 106, im Jahre 2015 119 Anträge solcher sogenannter EHaft-Anträge wegen Zahlungsunwilligkeit gestellt. 4. Schiedspersonen Das Rechtsamt betreut verwaltungsmäßig die acht Bergkamener Schiedspersonen sowie deren Stellvertreter, wobei die Schiedspersonen in Bergkamen Mitte, als einzige Ausnahme, sich gegenseitig vertreten. Die Schiedsamtsbezirke sind angelehnt an die Bergkamener Stadtteile. Innerhalb von Bergkamen-Mitte sowie in Bergkamen-Oberaden bestehen jedoch aufgrund der Ortsteilgröße jeweils zwei getrennte Bezirke. 5. Referendare Im Jahr 2014 wurden der Stadt Bergkamen keine Rechtsreferendare durch die Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen, im Jahr 2015 konnte ein Rechtsreferendar ausgebildet werden. 6. Führerscheine Ein weiterer Service des Rechtsamtes ist die Entgegennahme und Aufbewahrung von Führerscheinen, die aufgrund eines verhängten Fahrverbotes in sogenannte „amtliche Verwahrung“ gegeben werden müssen. Im Jahr 2014 wurden hier 36, im Jahr 2015 27 Führerscheine entgegengenommen. 171 172 IV.3. StA 41/ 42/ 44/ 45 Kulturreferat 173 174 Kulturreferat Zu den Kernaufgaben des Kulturreferats Bergkamen zählen: • • • • • • • Konzeption, Entwicklung und Durchführung des Kunst- und Kulturangebots für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen Planung und Durchführung der Kulturveranstaltungen und Veranstaltungsreihen organisatorische und inhaltliche Begleitung der Jugendkunstschule Bergkamen und des Bereichs „kreative Erwachsenenbildung“ Betrieb des Stadtmuseums Bergkamen und der kommunalen Galerie „sohle 1“ Betrieb der Stadtbibliothek und der Musikschule Bergkamen projektbezogene interkommunale Zusammenarbeit im kulturellen und künstlerischen Bereich im Rahmen der Förderprogramme des Landes NRW Erhalt und Pflege der Kunst / Lichtkunst im öffentlichen Raum. Organisatorisches Das Kulturreferat ist in folgende Bereiche gegliedert: • • • • • Verwaltung/Kulturelle Veranstaltungen Jugendkunstschule/Kreative Erwachsenenbildung Stadtmuseum/städt. Galerie „sohle 1“ Stadtbibliothek Musikschule Auf kommunalpolitischer Ebene wird die Arbeit durch den Kulturausschuss begleitet. Veranstaltungsangebote und -reihen • • • • Kabarett/Cabaret – die Publikumslieblinge Funke, Philipzen & Rüther sorgten auch in den Jahren 2014 und 2015 mit ihrem jährlichen Abrechnungsprogramm „Storno“ für ausverkaufte Veranstaltungstermine im studio theater. Das Kabarettpublikum freute sich außerdem u. a. über die Auftritte von Fatih Cevikkollu, Hagen Rether, Richard Rogler und Simone Solga, die „Im Auftrag Ihrer Kanzlerin“ über die Bühne wirbelte. In der „2. Bergkamener Lachnacht“ gab es einen hochkarätigen Mix aus Kurzprogrammen junger Kabarettisten und Comedians. Klangkosmos Weltmusik – im Fokus dieser erfolgreichen Reihe steht das Erleben unbekannter Klänge sowie die Entdeckung von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt mit ihren Instrumenten. Die außergewöhnlichen und anregenden Konzerte garantierten auch in den Jahren 2014 und 2015 einzigarte Klang- und Musikerlebnisse – örtlich passend in der Marina Rünthe. mittwochsMix – das ist Tempo, Witz, Satire und Charme – eben Kleinkunst und Newcomerpodium auf hohem Niveau. Im Berichtszeitraum war wieder für jeden Geschmack etwas dabei: etablierte Pärchen wie das Duo Faltsch Wagoni, eine Achterbahnfahrt mit der temperamentvollen Cloozy Haber oder Masud Akbarzadeh, der schlagfertige Stand-up-Impro-Comedian, etc. Sparkassen Grand Jam Clubbing – musikalische Leckerbissen, dargeboten von den Musikern Olli Gee und Tommy Schneller und wechselnden Gästen. Die Zuschauer 175 • • • • • • • erlebten regelmäßig nationale und internationale Acts live in Clubatmosphäre – das macht den besonderen Charme dieser Reihe aus! Mord am Hellweg VII, 2014 – der Autor Peter Godazgar aus Halle schrieb den Kurzkrimi Dirty Talk in Bergkamen“ und hielt seine Lesung am 23.09.2014 exklusiv in den Räumlichkeiten des POCO-Einrichtungsmarktes. Die Lesung war einer von vier erfolgreichen Bergkamener „Mord am Hellweg“-Terminen, die mit der US-Autorin Karen Slaughter im studio theater, der erfolgreichsten Krimi-Autorin Deutschlands Petra Hammesfahr in der Ökologiestation und dem „Gentlemen Thrill“ mit Zoran Drvenkar, Jürgen Alberts, Carlo Luarelli, Jürgen Kehrer und Thomas Thiemeyer im Haus Schmülling stattfanden. Celloherbst am Hellweg – im Rahmen des größten Musikfestivals im östlichen Ruhrgebiet, das außerdem auch weltweit das vielseitigste Cellofestival ist, wurde eines der herausragendsten Konzerte am Freitag, 14.11.2014, im studio theater bergkamen mit dem Quartett „Die Rastrellis“ durchgeführt. TAKE5-Jazzfestival der Hellwegregion in Bergkamen 2015 – der Jazz wurde wieder einmal zum Rhythmus der ganzen Region! Zum 6. Mal luden die Städte Lünen, Unna, Hamm, Bergkamen und Soest zum TAKE5-Festval am Hellweg ein. Vom 03.10. – 15.11.2015 fanden über 60 erstklassige Jazzkonzerte an verschiedenen Orten statt. Bergkamen präsentierte sich mit einem besonderen Mix aus Jazz und Blues im Hause Schmülling, dem Ensemble DRAj im Trauzimmer Marina Rünthe und der ABC-Jazzband für Kids im studio theater Dort fand auch das begeisternde Konzert eines der profiliertesten Jazz- und Rockkeyboarder der Gegenwart – Brian Auger statt. Kultursommer Bergkamen – die Open-Air-Veranstaltungen fanden im Sommer 2014 letztmalig in gewohntem Format statt. In 2015 verblieben auch weiterhin die KinderKulturTage und das Musikpicknick in der Organisation des Kulturreferats. Das Projekt „Poco lässt die Puppen tanzen“ – das Puppentheaterangebot fand auch 2014 und 2015 für alle Kindergärten, Kindertagesstätten und Sonderschulen in Bergkamen statt. Diese besonders wertvolle Kooperation sieht ihrem 25. Jubiläum im Jahre 2017 entgegen. Theaterfahrt Dortmund – das Auswahlabo der Städtischen Bühnen Dortmund. Das beliebte Musiktheaterangebot erfreute sich steigender Nachfrage und wurde auch in den Jahren 2014 und 2015 mit dem Service des Bustransfers zahlreich gebucht. Lichtkunst in Bergkamen – die Bergkamener Lichtkunstwerke waren auch 2014 und 2015 fester Bestandteil der zahlreichen Lichtkunstreisen durch die Hellwegregion. Herausragende Veranstaltungen • SPECIAL zum Jahresausklang 2014 Unter dem Titel „Sternstunden“ gab es ein unvergessenes Konzertereignis mit den GERMAN TENORS, der Sopranistin Eva Lind und der Organistin Claudia Hirschfeld Die vier Künstler begeisterten das Publikum mit Melodien aus Klassik, Oper und Operette. • Brian Auger’s Oblivion Express feat. Alex Ligertwood “WISDOM-Tour 2015” Ein sensationelles Projekt: Zwei Ausnahmetalente zusammen auf der Bühne des studio theaters bergkamen! Brian Auger, einer der profiliertesten Jazz- und Rock-Keyboarder der Gegenwart und Alex Ligertwood, die Stimme von Santana, erhielten ausnahmslos fantastische Kritiken und begeisterten Beifall für das besondere Konzert. 176 • Stadtbesetzung In Kooperation mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh konnte im Rahmen des Projekts „Stadtbesetzung“ mit insgesamt 5 Künstlerinnen und Künstlern (Bildende Kunst, Tanz, Performance) eine außerordentliche Aktion zum Thema Kunst im öffentlichen Raum mit Ausstellung „Asphalt-Bibliotheque“ sowie drei Tanzperformances an öffentlichen Plätzen und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kunst und Kultur für alle“ in Bergkamen durchgeführt werden und stieß auf besonderes mediales Interesse. In Zahlen: Veranstaltungen insgesamt: Anzahl der Abonnements „Kabarett/Cabaret“ Besuche insgesamt: 2014 2015 77 69 314 313 19.781 16.101 5.631 5.438 davon - Besucherinnen und Besucher im Abo + Einzelveranstaltungen - Sonderveranstaltungen, Festivals (Stadtbesetzung) 8.310 8.263 Angebote für Kinder: Kooperationsprojekt Poco lässt die Puppen tanzen 1.440 1.500 - Kultursommer 3.000 - - Lichtkunst 1.400 900 144 166 3.000 3.000 - Öffentlichkeitsarbeit: - Presseinformationen / -konferenzen - Auflage der Hefte „Kultur Bergkamen“ - darüber hinaus laufend aktuelle Internetpräsenz www.bergkamen.de / www.kultur–im-ruhrgebiet.de / www.un-weit.de Ausblick 2016 • • • Das Kulturprogramm soll in bewährter qualitativer Form beibehalten werden. In Planung sind Festivals wie Mord am Hellweg und Celloherbst oder eine besondere Aktion zum Thema Lichtkunst. Im Rahmen von Kooperationen werden darüber hinaus attraktive Erweiterungen des Programms angestrebt. 177 Sonstige kulturelle Bildung Im Sachgebiet „Sonstige kulturelle Bildung“ sind Aktivitäten und Angebote der Jugendkunstschule sowie der „Kreativen Erwachsenenbildung“ gebündelt. Die Stadt Bergkamen bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern hier Möglichkeiten, sich in vielfältiger Form kreativ zu entfalten. Zielgruppen im Bereich der Jugendkunstschule Bergkamen sind Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene im Bereich der kreativen Erwachsenenbildung. Die Veranstaltungen finden in der Regel in Form von Kursen, Workshops und Projekten statt und werden in einem Programmheft veröffentlicht. Neben den Regelangeboten werden landesmittelgeförderte Projekte und Kooperationsprojekte mit Bergkamener Schulen und anderen Bildungsträgern sowie Kulturveranstaltungen für junge Menschen durchgeführt. Die Jugendkunstschule Bergkamen ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische Dienste / Jugendkunstschulen NRW e.V. mit Sitz in Unna. (Quelle: Foto Stefan Milk) Höhepunkte in den Jahren 2014/15 Auch in den Jahren 2014 und 2015 konnte die Jugendkunstschule Bergkamener Kindern und Jugendlichen ein abwechslungsreiches kreatives Angebot in sieben Sparten machen. Kreatives Gestalten, Tanz und Theater standen ebenso auf dem Programm wie Kleinkunst, Musik, Literatur und der Bereich der digitalen Medien. Die Teilnahme an mehreren Programmen des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung der kulturellen Bildung ermöglichte es, auf vielfältigen Wegen die Kinder und Jugendlichen zu erreichen. 178 Umzug in das Pestalozzihaus Die umfangreichste Veränderung erfuhren die Jugendkunstschule und die kreative Erwachsenenbildung, durch den Umzug in Räumlichkeiten des Pestalozzihauses, im Laufe des Jahres 2015. Das Geschäftsstellenbüro sowie die Fachräume der Jugendkunstschule im Begegnungszentrum am Stadtmarkt (Bergkamen-Mitte) sind wie die ehemalige Druck- und Keramikwerkstatt aus der Galerie sohle 1 (Bergkamen-Oberaden), zum Ende des Jahres 2015 vollständig in das Pestalozzihaus umgezogen. Durch die Zusammenführung der unterschiedlichen Fachräume ergeben sich neue Angebotsmöglichkeiten für die Zukunft. So können z. B. Kinder nun auch Drucktechniken ausprobieren oder mit Ton arbeiten. In den Sommermonaten kann das Außengelände für Kurse und Workshops genutzt werden. (Quell: Foto Stadt Bergkamen) Kulturrucksack NRW Auf dem Weg zum Kinder- und Jugendkulturland NRW! Unter diesem Motto fördert das Land NRW kulturelle Bildung vor Ort. Das Förderprogramm Kulturrucksack NRW hat insbesondere zum Ziel, 10 bis 14jährige Jugendliche mit Kultur und kreativer Eigentätigkeit in Kontakt zu bringen. Im Städteverbund mit Kamen wurden in 2014 und 2015 eine Reihe von Einzelprojekten erfolgreich durchgeführt, die durch die Landesförderung für die Teilnehmer kostenlos waren. In Kooperation mit weiterführenden Schulen, Kultureinrichtungen und freien Trägern konnten viele Jugendliche erreicht werden. Einige Aktionen des Städteverbundes Bergkamen / Kamen im Überblick: - - - Workshops in weiterführenden Schulen – Kulturpädagogen und Künstler haben viele Bergkamener und Kamener Schulen besucht und mit Jugendlichen vor Ort in den Sparten Tanz, Theater, Musik und Rhetorik gearbeitet. Außerschulische Workshops, Lesungen, Theaterbesuche und Wochenendaktionen konnten von Jugendlichen besucht werden. Teenage History – die Revue. Ein buntes Bühnenprogramm mit und für Jugendliche aus Bergkamen und Kamen. Jugendliche präsentierten in 2014 und 2015 ihre eigene Kultur und Kreativität vor großem Publikum sowohl im studio theater bergkamen als auch in der Konzertaula in Kamen. Es wurde von Jugendlichen für die Städte Bergkamen und Kamen ein Imagefilm produziert, der die kulturellen Möglichkeiten in den jeweiligen Städten vorstellt. 179 - Besuch von weiterführenden Schulen in der Jugendkunstschule mit einem Spartenkarussell und einer Befragung zum Thema Kultur in 2015. In beiden Jahren veranstaltete die Jugendkunstschule in den Herbstferien eine Kulturakademie mit Angeboten in den Bereichen Gestaltung, Tanz und Theater. (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) nachtfrequenz 14 15 Die Nacht der Jugendkultur findet seit dem Kulturhauptstadtjahr jedes Jahr in vielen Städten Nordrhein-Westfalens statt. Verlässlicher und geförderter Partner ist die Jugendkunstschule Bergkamen. Gemeinsam mit dem Jugendzentrum Yellowstone in Bergkamen-Oberaden organisiert sie ein abend- und nachtfüllendes Konzertprogramm für junge Menschen und sorgt somit immer für ein volles Haus. KinderKulturTage Zum festen Bestandteil des Programmangebots im Sommer gehören auch die KinderKulturTage „Wir sind draußen!“ der Jugendkunstschule. Das in der zweiten Sommerferienhälfte stattfindende Projekt erreichte 2014 im Wasserpark und 2015 wegen schlechten Wetters in Räumen der Pfalzschule etwa 130 Kinder, die sich an fünf Tagen von einem vielfältigen und hochwertigen Kreativangebot begeistern ließen. Das Projekt wurde in beiden Jahren durch den Lions Club BergKamen finanziell unterstützt. 180 Präsenz und Mitmachangebote bei Veranstaltungen der Stadt Bergkamen Bei fast allen Großveranstaltungen der Stadt Bergkamen wie dem Lichtermarkt, beim Hafenfest, bei der Blumenbörse und dem Weltkindertag hat die Jugendkunstschule regelmäßig die Gelegenheit, sich mit kulturpädagogischen Mitmachaktionen einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch Auftritte der Tanzgruppen des Dancerooms aus der Jugendkunstschule Bergkamen tragen zum Gelingen der Veranstaltungen bei. Diese Aktionen werden immer stark wahrgenommen und sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Großveranstaltungen. (Quelle: Foto Stefan Milk) Internationales Theaterfestival hellwach und das Helios Theater in der Region Jährlich organisiert das Helios Theater aus Hamm Festivals in der Kulturregion Hellweg. Dabei ist das studio theater bergkamen als Spielort regelmäßig vertreten. Hier werden internationale Produktionen ebenso gezeigt wie auch Eigenproduktionen des Helios Theaters. Bei den Festivals wird seit Jahren ein Schwerpunkt auf Produktionen für Kinder ab 2 Jahren gelegt. In Bergkamen wurden Produktionen für die Allerkleinsten zur Aufführung gebracht. Die Veranstaltungen finden ferner in Kooperation mit Bergkamener Schulen, Kindertageseinrichtungen und Familienzentren statt. Über die reine Rezeption hinaus wurden überdies theaterpädagogische Workshops, bis hin zu Theaterprojekten in Schulen, mit dem Helios Theater und den am Festival beteiligten Compagnien durchgeführt. Zudem wurden Multiplikatorenworkshops für Lehrerinnen und Lehrer durchgeführt 181 (Quelle: Foto Stadt Bergkamen) Kulturstrolche Hier lernen Grundschulkinder im Laufe der Klassen 2 bis 4 alle kulturellen Einrichtungen ihrer Stadt kennen. Die Kinder besuchten sowohl die Einrichtung Jugendkunstschule als auch das studio theater bergkamen und wurden von Künstlern und Kulturpädagogen in die unterschiedlichen künstlerischen Sparten eingeführt. Ein gefördertes Programm des Kultursekretariats NRW Gütersloh. Kultur und Schule Die Jugendkunstschule ist mit mehreren Kulturpädagogen und Künstlern in Bergkamener Schulen mit Kulturprojekten vertreten. Offener Ganztag In mehreren Bergkamener Offenen Ganztagsgrundschulen finden Kooperationen mit der Jugendkunstschule statt. Ausstellungen - Ausstellung von Kursarbeiten der Jugendkunstschule bei der Teenage History / Kulturrucksack NRW Ausstellung von Arbeiten aus den Kreativkursen der Jugendkunstschule im Treppenhaus des Rathauses 182 Ausblick 2016 Neben einem attraktiven Kurs- und Workshopangebot in den Bereichen Jugendkunstschule und „Kreative Erwachsenenbildung“, das in einem Programmheft veröffentlicht wird, sind wieder mehrere Projekte im Bereich der kulturellen Bildung geplant. Ein Schwerpunkt liegt hier auch auf der Kooperation mit Schulen und anderen Bildungsträgern. Ein besonderes Projekt bleibt der Kulturrucksack NRW, der die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen von 10 bis 14 Jahren zum Ziel hat. Die Städte Bergkamen und Kamen sind als Kooperationspartner Pilotkommunen des Landesprojekts. Das Landesprojekt wird bis 2018 fortgeführt. Weitere geplante Projekte: - Tag der offenen Tür im Rahmen des Stadtjubiläums am 4. Juni 2016 Kulturstrolche, Grundschulkinder erstrolchen die Kultureinrichtungen ihrer Stadt KinderKulturTage „Wir sind draußen! 2016“ Weitere kulturpädagogische Angebote in den Ferien wie die LandArt- und Zirkusprojekte in den Osterferien und die Kulturakademie in den Herbstferien Projekte im Rahmen des Landesprogramms Kultur und Schule Weiterentwicklung der Angebote in den neuen Räumlichkeiten im Pestalozzihaus 183 Stadtmuseum Bergkamen / städtische Galerie "sohle 1" Museum - kurz und bündig Das Prinzip „lebendiges Museum“ wurde auch in den Jahren 2014 und 2015 weiter fortgeführt. Mit einem anspruchsvollen Programm (Ausstellungen, Kaffeehausnachmittagen, Familiensonntagen, Führungen, Museumsfest/Römerfest etc.) sowie museumspädagogischen Angeboten für jede Altersgruppe gelang es, alle Vorgaben einzuhalten. Die Abteilungen Römerlager Oberaden, Alltagskultur der Kleinbauern und Bergleute sowie die Industrie- und Stadtgeschichte gehörten zu den Vorzeigepräsentationen im Stadtmuseum. Weitere Spezialsammlungen (Puppensammlung Eva Eckold, historisches Klassenzimmer, Wohnräume von 1900 bis 1950, historische Friseureinrichtung, TanteEmma-Laden, Apotheke und „Barbara-Stollen“) konnten dauerhaft von Besuchern besichtigt werden. Die seit dem 01.04.2015 amtierende neue Museumsleitung erhielt den Auftrag, die Konzeption einer neuen siedlungsgeschichtlichen Dauerausstellung umzusetzen. Aufgrund dieser vorgesehenen Neukonzeption wurden im Laufe des Jahres 2015 alle Sonderausstellungen ausgesetzt, um Freiraum und eine Finanzierungsmöglichkeit für die Neustrukturierung zu schaffen Veranstaltungen im Rückblick Zahlen – Daten – Fakten Der Bergbau gehört zur Stadtgeschichte der ehemals größten Bergarbeiterstadt Europas und wurde 2014 an dem 1. Tag des Bergmanns (Museumsfest) im Stadtmuseum und auf dem Museumshof vorgestellt. Das Römerlager Oberaden wurde 2015 wieder lebendig - im Römerpark Bergkamen wurde das 2. Römerfest (Museumsfest) durchgeführt und das Konzept des experimentellen Archäologie-Parks gestartet. Seit 2012 wird der Römerpark aktiv bespielt und das Programm jedes Jahr erweitert, in einem zweijährigen Turnus wird abwechselnd das Stadtmuseum und der Römerpark mit einem Museumsfest bespielt. Neben den vielfältigen römischen Veranstaltungen sorgten Familiensonntage, Museumsfeste, Kaffeehausnachmittage, Workshops und ein besonderes Jubiläum für Vielfalt und Abwechslung im Museumsalltag: Im August 2015 feierte das Stadtmuseum Bergkamen unter großem Publikumszuspruch sein 50jähriges Bestehen mit einer Geburtstagsfeier „Happy Birthday Stadtmuseum“. Seit der Gründung im Jahr 1965 als Heimatstube entwickelte sich das Stadtmuseum Bergkamen zuletzt mit der authentischen Rekonstruktion der römischen Holz-Erde-Mauer und der Initiierung des Römerparks Bergkamen kontinuierlich zu einem wichtigen touristischen und kulturellen Zentrum im Stadtteil Bergkamen-Oberaden. 184 Weitere besondere Veranstaltungshöhepunkte, Beteiligungen an Kooperationsprojekten, Sonderausstellungen, sowie der Ausbau des Römerparks, trugen in den Jahren 2014/2015 dazu bei, dass die Besucherzahlen im Stadtmuseum Bergkamen und in der städtischen Galerie "sohle 1" auf einem hohen Niveau (2014: 17.450 Besucher Stadtmuseum, davon 737 Besucher im Römerpark; 2015: 17.250 Besucher, davon 5.419 im Römerpark) gehalten werden konnten. Die Besucherzahlen konnten trotz nicht vorhandener Sonderausstellungen mit dem Museumsfest/Römerfest ausgeglichen werden. Die Öffnungszeiten des Römerparks am Wochenende wurden vermehrt genutzt. Gleichzeitig wirkte sich die intensive museumspädagogische Arbeit sowie die Fortführung des Landesprojekts „Kulturstrolche“ (Konzeption und Koordination für die Stadt Bergkamen: Stadtmuseum/Museumspädagogik) positiv auf die Besucherzahlen aus. Ausblick 2016 Die Jahre 2016/2017 stehen unter dem Motto „Umbau und Sanierung“ des Stadtmuseums Bergkamen mit einer neuen Nutzungsstruktur. Von Oktober 2015 bis Mai 2016 wird im Museum geräumt und aufgeräumt. Ziel ist die weitere logistische Verbesserung von Arbeitswegen sowie die optimale Nutzung der Raumstruktur. Die neue siedlungsgeschichtliche Dauerausstellung kann ab Mai 2016 uneingeschränkt bestaunt werden und wird in den nächsten Jahren kontinuierlich ergänzt. Es ist vorgesehen, zum Jahresende 2016 eine Sonderausstellung zu präsentieren, die aus der eigenen „Städtischen Sammlung“ realisiert wird. Aufgrund der Umbaumaßnahmen und dem eingeschränkten Zugang wird ein Besucherrückgang unvermeidbar sein, vor allem wird der Ostermarkt 2016 ausfallen. Der Besucherrückgang kann mit einer Erweiterung der Angebote im Römerpark kompensiert werden. Der Ausbau des Römerparks Bergkamen steht auch 2016/2017 im Fokus. Neben der Verbesserung der Infrastruktur (Wegeführung) sind auch Baumaßnahmen erforderlich, die eine Verbesserung der Begehbarkeit der Fläche zum Ziel haben. Der experimentelle Weiterbau der Holz-Erde-Mauer und die Rekonstruktion des Nord-Tors werden die nächsten Jahre prägen. Mit Workshops im Sommer werden Fachleute und historische Darsteller aus ganz Deutschland, aus den benachbarten Niederlanden sowie aus dem sonnigen Italien erwartet. Die Zusammenarbeit mit Gruppen und Arbeitskreisen stellt einen wichtigen Schwerpunkt innerhalb der Museumsarbeit dar. Hier sind vor allem der Zeitzeugenkreis der Stadt Bergkamen (seit 2004 in Kooperation mit der VHS Bergkamen), die Römergruppe „Classis Augusta Drusiana“, der REVAG-Geschichtskreis, bestehend aus ehemaligen Bergleuten, der Kreis ehrenamtlicher Mitarbeiter und der Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Bergkamen zu nennen, die alle dazu beitragen, dass die Museumsarbeit weiter vorangetrieben und die neuen Konzepte umgesetzt werden. 185 Galerie - kurz und bündig Die städtische Galerie „sohle 1“ wurde 1970 als erste kommunale Galerie in der Bundesrepublik gegründet. Ihr Ziel ist es, zeitgenössische Kunst an ein möglichst breites Publikum zu vermitteln und auch kunstfernere Galeriebesucher an die unterschiedlichen Ausdrucks- und Erscheinungsformen der Gegenwartskunst heranzuführen. Mit diesem Konzept nimmt die „sohle 1“ einen Platz zwischen Museum und kommerzieller Galerie ein. Im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms stehen qualitätvolle Einzelausstellungen sowie Gruppenausstellungen. Ein besonderes Angebot bietet die Artothek der städtischen Galerie sohle 1. Hier können hochwertige Graphiken und Bilder aus dem städtischen Besitz für das eigene Heim entliehen werden. Auf diese Weise wird ein Teil des städtischen Kunstbesitzes öffentlich gemacht. Heute hat sich die Galerie „sohle 1“ zum einen ein Stammpublikum geschaffen, das die nach wie vor hochkarätigen Ausstellungen, Kooperationsprojekte und Künstlerbeteiligungen zu schätzen weiß; andererseits ziehen die thematisch abwechslungsreichen Ausstellungen neue unterschiedliche Besucherinnen und Besucher in das Haus. Zeitgenössische Trends und Motive stehen im Zentrum der Präsentationen und Ausstellungen; dabei werden Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, aus Bergkamens Partnerstädten und darüber hinaus angefragt. Einzel- und Gruppenausstellungen mit besonderen Eröffnungsveranstaltungen gehören zum Konzept. Als Kooperationspartner insbesondere für thematische Gruppen und interkommunale Ausstellungen - kommt dem Kultursekretariat NRW Gütersloh gestiegene Bedeutung zu. Ebenfalls in die Kategorie lebendiger Kunstvermittlung gehört die intensive Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“. Im Jahr 1997 gegründet, zeichnet sich seitdem ihre Arbeit durch unzählige Aktionen, Jahresausstellungen und regelmäßig stattfindende vorweihnachtliche Kulturveranstaltungen unter dem Titel „Kunstnachten“ aus. 186 Zahlen – Daten – Fakten - Ausstellungen Eine breite Ausstellungsvielfalt bestätigte die Galerie sohle 1 im Zeitraum 2014/2015 als Ort der Kunstwahrnehmung und Kunstdiskussion. Die Ausstellungspräsentation unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler wird regelmäßig durch eine Jahresausstellung der lokalen Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ ergänzt. Auf folgende Ausstellungen wird zurückgeblickt: FR. 06.12.2013 – SO. 09.02.2014: Willi Sitte – Zeichnungen und Druckgraphik Willi Sitte, Vertreter des sozialistischen Realismus und einer der prominentesten Künstler der ehemaligen DDR, ist am 8. Juni 2013 mit 92 Jahren verstorben. Die Ausstellung in Bergkamen gab einen Einblick in das umfangreiche zeichnerische und graphische Werk des Künstlers, das von figürlichen Darstellungen geprägt ist. Willi Sitte zählt zu den Mitbegründern der Leipziger Schule. Als Präsident des Verbandes Bildender Künstler (1974 – 1988), Abgeordneter der Volkskammer (1976 – 1989) und Mitglied des Zentralkommitees der SED (1986 – 1989) bestimmte er das DDR-Kunstsystem maßgeblich mit. Für seine Kritiker ist er auch mitverantwortlich für dessen repressive Auswüchse. Seine Anhänger dagegen sehen in ihm einen erfolgreichen Streiter für die Akzeptanz der klassischen Moderne in der DDR. 187 FR. 28.02.2014 – SO. 08.06.2014: „Erinnerungsräume – Von Berlin bis Venedig“ Rolf Escher (Zeichnungen, Grafik) (Quelle: Rolf Escher) Der Blick des Zeichners führte in die Innenräume und ließ dabei das Detail, das Einzelding, sprechen. So etwa in „Clärchens Ballhaus“ in Berlin-Mitte, wo der Künstler Rolf Escher seit einem Jahrzehnt ein zweites Atelier hat. Oder in Venedig im Café Florian, das wie eine Bühne inszeniert wird. Auch seine gezeichneten „Naturalienkabinette“ greifen die Tradition der „Wunderkammern“ auf und behandeln das Motiv nicht ohne Ironie, aber umso mehr mit Respekt vor dem staunenswerten Detail. SO. 22.06. – SO. 31.08. 2014: „Wegmarke Traum“ Jahresausstellung der Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ (Quelle: „Kunstwerkstatt sohle 1“) Die Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ hatte 2014 den „Traum“ in den Mittelpunkt der Jahresausstellung gestellt. Etwa zwanzig Künstlerinnen und Künstler der „Kunstwerkstatt sohle 1“ zeigten von Juni bis Ende August ihre Arbeiten zum Thema „Traum“. 188 SO. 14.09. – SO. 16.11.2014: „Kunst und Fußball - Fußballkunst“ Das Phänomen Fußball in der zeitgenössischen Kunst Ausstellung in Kooperation mit Bayer Health Care Bergkamen Norbert Tadeusz, ohne Titel, Mischtechnik (Quelle: Prof. Dr. Heinz-Georg Rohner) Das Fußball-Fieber ließ im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien auch die städt. Galerie „sohle 1“ nicht kalt. Und so ging die Ausstellung „Kunst und Fußball – Fußballkunst“ der Frage nach, was Fußball und Kunst miteinander verbindet. Wo liegen die Schnittstellen der beiden Bereiche? Die Antwort gaben Künstlerinnen und Künstler wie Markus Lüpertz, Günther Uecker, Rosemarie Trockel, Norbert Tadeusz u.a. auf überraschende, innovative aber auch humorvolle Weise. Eine Ausstellung für kunstinteressierte Fußballfreunde wie auch fußballbegeisterte Kunstliebhaber gleichermaßen. FR. 05.12.2014 – SO. 25.01.2015: „Schnittorgie“ Barbara Ullmann, Graphik und Skulptur Ullmanns Material sind starke Holzbohlen, Bleche und eine Flex, vertrautes Werkzeug jedes Heimwerkers und Handwerkers. Darüber, über den vertrauten Umgang, setzt sich die Münchner Künstlerin hinweg. Sie montiert Holzbohlen und jagt den Winkelschleifer kreuz und quer durch das Holz, bis es raucht, stinkt und qualmt. Das unentwegte, manische Eindringen in den Werkstoff ist getragen von einer atemberaubenden existentiellen Wucht. Unnachgiebig, grob und rabiat schneidet sie Spuren, Furchen, tiefe Rillen und Spalten in den Werkstoff, bis die aufragenden Teile von der dabei entstehenden Hitze braun und schwarz werden. (Quelle: Barbara Ullmann) 189 FR. 06.02. – SO. 12.04 2015: „ohne Titel“; Künstlergruppe REFLEX Kamen (Quelle: Foto Patrick Opierzynki) Die Künstlerinnen und Künstler der Gruppe REFLEX zeigten in dieser Ausstellung eine gebundene, konzentrierte und sehr gezielte Aussage ihrer Arbeiten aus den Bereichen der Malerei, Grafik, Fotografie, Bildhauerei und Objektkunst. FR 24.04. – SO 07.06.2015: Giuliano Ziveri – Digitale Malerei (Eine Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Konsuls der Republik Italien in Dortmund) (Quelle: Giuliano Ziveri) Ziveri malt Bilder von großer eindrücklicher Kraft, um sie danach zu digitalisieren, wobei gleichzeitig das Ursprungsbild zerstört wird. Der Akt der Zerstörung, um daraus wieder etwas völlig Neues zu schaffen, ist gleichzeitig ein Symbol für die Überwindung der klassischen, traditionellen künstlerischen Techniken zugunsten einer völlig neuen Art der Malerei. Diese neue Technik zeigte Ziveri bisher mit großem Erfolg in zahlreichen Ausstellungen in Italien, Frankreich, Griechenland, Deutschland und anderen europäischen Staaten. Giuliano Ziveri 190 wurde 2013 zur 55. Biennale in Venedig eingeladen und nahm Teil mit einer Ausstellung im Palazzo Merati. SO. 30.08.2015: „WEGMARKE DIALOG“ - Jahresausstellung der Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ „Der Dialog ist ein Grundelement des menschlichen Zusammenlebens. Die fünf Sinne Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen verbinden sich im Dialog der Wahrnehmungen. Aus ihnen schöpft letztlich alle Kunst. Die Künstlerinnen und Künstler setzten sich mit allen Themen auseinander, die den Einzelnen und die Gesellschaft „berührt“... SA. 05.09. – SO. 20.09.2015: Timm Ulrichs - Sonderausstellung zum 75. Geburtstag des Künstlers - Sammlung der Stadt Bergkamen Timm Ulrichs, Deutschlands erstes, sogar urheberrechtlich geschütztes „lebendes Gesamtkunstwerk“, so sein eigener Ausruf 1961, hat die erste bundesdeutsche kommunale Galerie „sohle 1“ seit ihren Anfängen 1970 begleitet. Insgesamt sieben (!) Mal vertreten war er beim bbb – dem Bergkamener Bilderbasar (1971 bis 1985). Ulrichs Sprach-Kunst wurde schon mit Schwitters und Valentin verglichen. Die Ausstellung anlässlich seines 75. 191 Geburtstages zeigte die Sammlung der Werke von Timm Ulrichs, die sich in städtischem Besitz befinden. SO. 27.09. – SO. 06.12.2015: Ellen Markgraf – Fotografien - „Gefundene Momente“ (Quelle: Ellen Markgraf) Die Ausstellung gab Einblicke in die verschiedenen Themenbereiche, mit denen sich Dr. Ellen Markgraf in dem Medium der Fotografie beschäftigt. Zum Einen sind die Fotografien Ergebnisse einer Aufnahme mit der digitalen Kamera – ohne Bildbearbeitung. Zum Anderen sind es immer wieder Themen, denen sie sich in der Form einer Serie annähert, um verschiedene Aspekte zu thematisieren. Galerie sohle 1 - Ausblick 2016 Die Ausstellungen Galerie sohle 1 sollen noch stärker an die Kunst im öffentlichen Raum in de Stadt Bergkamen angebunden werden, so beginnt die Ausstellungsreihe in 2016 etwa mit der Lichtkunst-Ausstellung „Ewige Teufe“ von Nikola Dicke. Die Künstlerin zeichnet mit Licht und ihre Präsentation, extra für die Galerie sohle 1 konzipiert, ist eine lichtzeichnerische Hommage an die Bergleute und Bergbauregion Bergkamen. Ziel ist es, durch Aktionen und besondere Ausstellungsprojekte in Kooperation mit anderen Kommune und Ausstellungspartnern die Ausstellungsbreite langfristig zu erweitern und kontinuierlich wechselnde Besuchergruppen anzuziehen. Auch hier werden Kooperationen im Rahmen der Arbeit des Kultursekretariats Gütersloh an Bedeutung gewinnen. 192 Stadtbibliothek Stadtbibliothek 2014 und 2015 in Zahlen allgemeine Daten Entleiher Veranstaltungen Neuanmeldungen Besucherinnen Einführung in die Bibliotheksbenutzung Medienbestand Bücher & Zeitschriften AV-Medien & Sonstige Medien Gesamtbestand Ausleihzahlen Bücher & Zeitschriften AV-Medien & Sonstige Medien Gesamtausleihe 2014 2015 165 561 35.331 91 160 668 37.463 70 39.120 8.249 40.016 7.333 47.369 47.349 53.282 16.224 57.190 10.504 69.506 67.694 Veranstaltungen 2014 Ende Januar diente das Lesecafe in der Stadtbibliothek den schulbesten Siegern des Vorlesewettbewerbs als Veranstaltungsort. Schülerinnen und Schüler aus den sechsten Klassen lasen vor unbekanntem Publikum öffentlich ihre ausgewählten Texte vor. Veranstalter des Vorlesewettbewerbs waren das Amt für Schulverwaltung und das Kulturreferat. Mitte Februar organisierte die Stadtbibliothek gemeinsam mit dem Förderkreis einen musikalischen Märchenabend für Erwachsene. Jessica Burri stellte gesanglich und instrumental Märchen von „Starken Frauen“ aus der ganzen Welt dar. Gemeinsam mit dem Förderkreis veranstaltete die Stadtbibliothek Einführungen zum „Digitalen-Lesen“. Durch die Einführung der „Onleih-Ausleihe“ in 2012 wurden im März Schulungen in der Bibliothek zur Nutzung der E-Book-Reader angeboten. Ende März tagte die Kreisbibliothekskonferenz des Kreises Unna in den Räumen der Stadtbibliothek und wird von dem neuen Dezernenten und der Kulturreferentin eröffnet. Als Gast wurde die neue Dezernentin für das Öffentliche Büchereiwesen der Bezirksregierung Arnsberg begrüßt. Zur Erkundung besuchten mehrere Grundschüler die Stadtbibliothek. Die Grundschüler aus dem Stadtteil Rünthe bekamen im April einen kostenlosen Bibliotheksausweis und konnten gleich Bücher und andere Medien ausleihen. Nachträglich zum „Welttag des Buches“ am 23. April, besuchten die fünften Klassen der Freiherr-vom-Stein-Realschule im Mai die Stadtbibliothek. Das Bibliotheks-Team bereitete für die Schülerinnen und Schüler eine Bibliotheks-Rallye und ein Bücher-Quiz vor. Zur Fußball Weltmeisterschaft in Brasilien im Juni gestaltete die Stadtbibliothek einen vielfältigen Büchertisch für die Leserinnen und Leser. Zahlreiche Bücher rund um die Themen Fußball und Brasilien begeisterte das Publikum. 193 Im August schaffte die Stadtbibliothek die ersten „Erinnerungskoffer“ mit Material für Pflegende und Angehörige von Demenzkranken an. Als Arbeitsmaterial für die Praxis können Familienmitglieder oder Verwandte gemeinsam mit an Demenz erkrankten Angehörigen die Erinnerungen an alte Zeiten auffrischen. Nach den Sommerferien im September boten die Stadtbibliothek und der Verein „InVia“ aus Unna im Selbstlernzentrum der Bibliothek regelmäßige Beratungen rund um die Themen Berufsorientierung und Bewerbung an. Jugendliche erhalten Hilfestellungen bei der Orientierung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsstellenmarkt, bei der Erstellung von Lebensläufen und Anschreiben sowie bei der Findung weiterer schulischer Bildungsgänge. Im Rahmen des Krimifestivals „Mord am Hellweg“ standen auch Veranstaltungen für Kinder auf dem Programm. Im September bot die Stadtbibliothek neben einem spannenden Bilderbuchkino auch die „Detektivwerkstatt“ für die Detektivprüfung in der Bibliothek an. Novitäten von der Frankfurter Buchmesse stellte die Buchhändlerin Michaela Joerss im Oktober im Lesecafe der Stadtbibliothek vor. Der Förderkreis und die Stadtbibliothek organisierten diese Veranstaltung gemeinsam. Drittklässler der Pfalzschule besuchten als Kulturstrolche im Oktober die Stadtbibliothek. Unter dem Motto „Mit der Kultur auf Du und Du“ wurden die Schüler an die Angebote der Stadtbibliothek herangeführt und es wurde ein Bilderbuchkino gezeigt. Im November flossen 10.000 Liter Wasser in die Bücherei. Durch den Wasserschaden blieb die Bibliothek für einige Wochen nur eingeschränkt nutzbar. Zum bundesweiten Vorlesetag im November kamen Politiker in die Stadtbibliothek und lasen ihre Lieblingstexte Kindern und Erwachsenen vor. Zum 01.12.2014 ging der langjährige Leiter der Stadtbibliothek, Dipl.-Bibliothekar Wolfgang Vogelmann, in den Ruhestand. 2015 Im Januar organisierten der Förderkreis und die Stadtbibliothek eine Informationsveranstaltung zum Thema Onleihe und E-Books. Die Fünftklässler des Städtischen Gymnasiums erkundeten die Stadtbibliothek. Jede Schülerin und jeder Schüler erhielt einen Ausweis und erfuhr, wie die Recherche funktioniert Ebenfalls im Januar wurde der Stadtmeister des Lesewettbewerbs ermittelt. Im Lesecafe der Stadtbibliothek lasen die Schüler verschiedene Texte vor. Die vierköpfige Jury legte dabei besonderen Wert auf das Textverständnis, die Lesetechnik und die Gestaltung des Textes. Der Vorlesewettbewerb für die sechsten Jahrgangsstufen wurde zum 13. Mal vom Kulturreferat und dem Schulverwaltungsamt ausgerichtet. Im März wurde eine Veranstaltung des interreligiösen Gesprächskreises der Städte Bergkamen und Kamen in der Stadtbibliothek Bergkamen durchgeführt. Unter dem Motto „Fasten – nur Verzicht?“ jährte sich die Veranstaltung bereits zum siebten Mal. Die Stadtbibliotheken Bergkamen und Kamen stehen im Wechsel als Veranstaltungsorte für diesen Gesprächskreis zur Verfügung. Im Netzwerk sind neben den Bibliotheken auch Frauen aus dem ChristlichIslamischen Freundeskreis Kamen, die Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden Kamen und Bergkamen, die Gleichstellungsstellen der beiden Städte, der Verein-Stern im Kreis Unna, sowie der interkulturelle Frauengesprächskreis Kamen-Bergkamen 194 vertreten. Ziele sind die Bereitschaft zum interreligiösen Dialog, die Festigung der Zusammenarbeit sowie ein Beitrag zur Integration und damit zum friedlichen Zusammenleben. Die Grundschüler der Pestalozzi-Grundschule und der Gerhart-Hauptmann-Schule besuchten zum „Welttag des Buches“ am 21. April die Stadtbibliothek. Die Schüler erkundeten die Bibliothek und die Ausleihmöglichkeiten und bekamen das Buch „Ich schenk Dir eine Geschichte“ geschenkt. Im Juli übernahm die bisherige stellvertretende Leiterin, Jutta Koch, die Leitung der Stadtbibliothek. Einen russischen Länderabend organisierten die Stadtbibliothek, der Verein der schönen Künste und der Förderkreis im November gemeinsam. In traditionellen Gewändern gekleidet präsentierten die Sängerinnen Lieder in russischer und deutscher Sprache. Zwischen den einzelnen Beiträgen wurde Wissenswertes über das Land von Dostojewski und Tolstoi eingestreut. Den Abschluss bildete ein selbstgemachtes, mit süßen und herzhaften russischen Spezialitäten versehenes Büfett. Im November bot die Stadtbibliothek als erste Bücherei im Kreis Unna zwei Medienkisten an, die Schulen bei der Vermittlung der deutschen Sprache Zuwanderern helfen sollen. Mit „Willkommen in Bergkamen“ stehen für die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II jeweils Medienkisten mit unterschiedlichen Inhalten auch dem Flüchtlingshelferkreis zur Verfügung. Bürgermeister Roland Schäfer und das Bibliothekspersonal stellten die Medienkisten in der Presse vor. Vorlesestunden am Samstag für Kinder ab vier Jahren organisierten der Förderkreis und die Stadtbibliothek mit der Hauptschule in Kamen. Die Lehrerin Ebtissam Slimani konnte mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse Deutsch als Zweitsprache einige Bilderbücher in andere Sprachen z.B. Polnisch, Arabisch, Kroatisch, Kurdisch übersetzen und den Kindern wurde dann in zwei Sprachen vorgelesen. Neunzig Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen der Willy-Brandt-Gesamtschule besuchten erstmalig im November das Selbstlernzentrum der Stadtbibliothek. Im Rahmen ihrer Facharbeiten lernten die Schüler, worauf es beim wissenschaftlichen Recherchieren ankommt. Mittels einer Powerpoint-Präsentation wurden die Schülerinnen und Schüler über den fachgerechten Umgang mit verschiedensten Informationsquellen wie Fachdatenbanken, Bibliothekskatalogen oder digitalen Lexika informiert. Im Dezember bekam die Stadtbibliothek einen leistungsstarken WLAN-Router, der den Zugang für alle Bibliotheksnutzer mit gültigem Leseausweis verbesserte. 195 Musikschule Die Musikschule der Stadt Bergkamen erfüllt als öffentliche kulturelle Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Aufgabe, interessierte Menschen an die Musik heranzuführen, Begabungen frühzeitig zu erkennen und individuell zu fördern. Ein besonderes Kennzeichen sind dabei die Orchester- und Ensemblearbeit sowie die Kooperationen mit den allgemeinbildenden Schulen und anderen Projektpartnern. Seit dem Schuljahr 2007/2008 ist die Musikschule der Stadt Bergkamen mit allen Bergkamener Grundschulen sowie einer Förderschule des Kreises Unna am Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) beteiligt. Seit Beginn des Schuljahres 2015/16 läuft das Programm JeKi über einen Zeitraum von drei Jahren aus und wird durch das Nachfolgeprogramm JeKits (Jedem Kind - Instrumente - Tanzen - Singen) ersetzt. Zur besonderen Förderung und Vorbereitung auf ein Studium wurde die im Jahr 2000 eingerichtete Förderklasse/Studienvorbereitende Ausbildung weiterentwickelt und ist mit bis zu 10 Schülerinnen und Schülern gut ausgelastet. Die Musikschule veranstaltete in regelmäßigen Abständen interne und öffentliche Schülervorspiele, Fachbereichsveranstaltungen und eigene Konzerte. Hinzu kommen zahlreiche Beteiligungen und Mitwirkung bei Veranstaltungen allgemeinbildender Schulen, der Stadt Bergkamen (z. B. Musikschultag, Hafenfest, Blumenbörse, Ausstellungseröffnungen etc.) und weiterer Veranstalter. Das Angebot Die Musikschule der Stadt Bergkamen hat in den Jahren 2014 und 2015 nahezu die gesamte Instrumentenpalette, Kurse für Klein- und Vorschulkinder sowie Erwachsene und Senioren angeboten: • • • • • • • • Fachbereich Elementarerziehung: Musikalische Früherziehung (für Kinder ab 3,5 Jahren), Musikmäuse (für Kinder von 1,5 – 3 Jahre) Fachbereich Blasinstrumente: Querflöte, Klarinette, Oboe, Fagott, Saxophon, Trompete, Posaune, Horn, Blockflöte Fachbereich Streichinstrumente: Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass Fachbereich Tasteninstrumente: Klavier, Jazzklavier, Keyboard, Akkordeon Fachbereich Zupfinstrumente: Gitarre, Mandoline/Mandola, E-Gitarre, E-Bass, Baglama Fächer Gesang und Schlagzeug Musikakademie, Abteilung für musikalische Erwachsenenbildung: Workshops, Vorträge und Veranstaltungen Zupforchester, Blasorchester, Kammerorchester, Big Band, verschiedene kleinere Ensembles in allen Fachbereichen Projekte und Kooperationen Es bestehen langjährige Kooperationen mit weiterführenden Schulen. Hier ist die Musikklasse der Realschule Oberaden zu nennen, die seit dem Schuljahr 2013/14 auf Grundlage einer Bildungspartnerschaft durchgeführt wird. Die Zusammenarbeit mit dem Gymnasium im Bereich der Musikklasse ist seit dem Schuljahr 2011/12 durch eine Ergänzungsvereinbarung zur Kooperationsvereinbarung von 2001 geregelt. Die musikalischen Elementarangebote (Früherziehung) fanden zunehmend in den Kindertageseinrichtungen statt, um diese bewährten Angebote verstärkt dort anzubieten, wo die „Zielgruppe“ Kinder anzutreffen ist, denn die Flexibilität, die Kurse der Musikschule in deren Räumen wahrzunehmen, hat deutlich abgenommen. Seit Einrichtung des 196 Pestalozzihauses laufen die Kurse für Kleinkinder (Musikmäuse) in den Räumlichkeiten des Familientreffs/Jugendamt. Seit 2010 sind alle sieben Bergkamener Grundschulen am Programm JeKi / JeKits beteiligt, ebenfalls seit 2010 besteht eine Kooperation mit der Sonnenschule des Kreises Unna im Rahmen eines Pilotprojekts „JeKi an Förderschulen“. Freiwilliges Soziales Jahr Kultur / Bundesfreiwilligendienst Die Musikschule war bis Sommer 2015 Einsatzstelle eines FSJlers, eines Freiwilligen im sozialen Jahr Kultur. Seit September 2015 wird dies in Form einer Stelle im Bundesfreiwilligendienst fortgeführt. Musikschule in Zahlen Die Belegungen im Kernbereich, dem „traditionellen“ Musikschulbereich mit Instrumentalund Vokalunterricht, begleitenden allgemeinmusikalischen Kursen, Ensemble- und Orchesterspiel, ist leicht rückläufig. Die Gründe hierfür liegen in der demographischen Entwicklung, dem Wechsel von G9 zu G8 und der zunehmenden Belastung von Kindern und Jugendlichen in der Regelschule und deren Ganztagsbetrieb; vor allem aber auch daran, dass durch JeKi / JeKits alle Grundschüler vor Ort, in ihren jeweiligen Schulen im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit haben, Instrumentalunterricht zu erhalten und dafür nicht mehr am Nachmittag die Musikschule besuchen müssen. Nach wie vor ist die Musikschule der Stadt Bergkamen in der Lage, jedem Interessierten – vor allem Kindern und Jugendlichen – einen Zugang zur Musik und zu elementaren Erfahrungen im Umgang mit derselben zu ermöglichen, d. h.: vor Ort in der eigenen Schule oder an einem der 16 Unterrichtsstandorte in verschiedenen Unterrichtsformen vom Einzel- bis Großgruppenunterricht im regelmäßigen (wöchentlichen) Unterricht, in Projekten und Kursen wie auch bedarfsgerecht mit dem „Schnupperticket“ und dem „Zehnerticket“ mit verschiedenen Ermäßigungsmöglichkeiten aus sozialen Gründen Das Personal Die statistischen Zahlen sind den Berichtsbögen für den Verband deutsche Musikschulen (VdM e. V.) entnommen. Zum Stichtag 31.12.2015 unterrichteten 36 Lehrkräfte die 1.775 Schülerinnen und Schüler in 468 Jahreswochenstunden. Das entspricht dem Umfang von rund 16 vollen Stellen. 28 Lehrkräfte sind (auch) als Honorarkräfte tätig, der Unterricht im Bereich JeKi / JeKits wird durch Lehrkräfte mit befristeten und unbefristeten Verträgen erteilt, 39 % der Lehrkräfte sind weiblich, 61 % männlich. Neben der Musikschulleitung sind eine Sachbearbeiterin und der Bundesfreiwilligendienstleistende in der Geschäftsstelle tätig. Die Finanzierung Auch in ihrer Finanzierung ist die Musikschule weiterhin durch Spenden, Zuschüsse und Projektförderung breiter aufgestellt als in der Vergangenheit. Der Gesamtetat der Musikschule liegt am Ende des Berichtzeitraums bei 1.011.585,- € (2015). Der absolute Trägeranteil beträgt dabei 487.576, - € und liegt bei rund 48,2 % des Gesamtetats. 197 Ausblick 2016 • Weiterentwicklung der Angebote im Kernbereich der Musikschule und in der neugegründeten „Musikakademie Bergkamen“. • Abwicklung des Programms JeKi und die Umstellung auf das Nachfolgeprogramm JeKits für die Grundschulen. • Suche nach langfristig verfügbaren und geeigneten Räumlichkeiten für Unterricht, Verwaltung und Veranstaltungen. 198 V. Dezernat IV Dezernent Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters Amtsleiter des StA 60/ 63/ 65 Amt für Bauberatung, Bauordnung und Hochbau Falk Stankowski Amtsleiter des StA 23/ 61/ 66 Amt für Planung, Tiefbau, Umwelt, Liegenschaften Thomas Reichling Amtsleiter des StA 68 Baubetriebshof Stephan Polplatz 199 200 V.1. StA 60/ 63/ 65 Amt für Bauberatung, Bauordnung und Hochbau 201 202 Ausschreibungsverfahren (Sachgebiet 60) Durch das StA 60 als Zentrale Vergabestelle werden die Ausschreibungsverfahren für beschränkte und öffentliche Ausschreibungen nach der VOB Teile A und B in Verbindung mit der Vergabeordnung der Stadt Bergkamen für die StÄ 60/65, 61/66, 68 und für den Stadtbetrieb Entwässerung durchgeführt. Die beschränkte Ausschreibung erfolgt bei Vergaben bis 30.000 €. Bei Maßnahmen im Hoch- und Tiefbaubereich beträgt die Wertgrenze 60.000 €. Maßnahmen über diesen Wertgrenzen werden öffentlich ausgeschrieben. Auftragsvergaben bis 30.000 € erfolgen nach den Bestimmungen der Vergabeordnung der Stadt Bergkamen vom 04.04.2011 durch die Verwaltung. Der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr sowie der Betriebsausschuss werden in regelmäßigen Abständen über die Auftragsvergaben bis 30.000 € (Stadtbetrieb Entwässerung bis 90.000 €) per Vorlage informiert. Aufträge über 30.000 € (Stadtbetrieb Entwässerung 90.000 €) werden den parlamentarischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt. In Ausnahmefällen (bei Eilbedürftigkeit) können Aufträge auch per Dringlichkeitsentscheidung vergeben werden. Vor Auftragsvergabe erfolgt die rechnerische, wirtschaftliche und fachtechnische Prüfung aller Angebotsunterlagen (beschränkte und öffentliche Ausschreibung) durch die Vergabestelle, die beteiligten Fachämter (evtl. auch beteiligte Ingenieurbüros) und das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Bergkamen. Zusammenstellung 2014 2015 Anzahl der Ausschreibungen des Baudezernates insgesamt 34 36 davon öffentliche Ausschreibungen 12 13 Anzahl der Aufträge bis 10.000 € 1 5 Anzahl der Aufträge über 10.000 € bis 30.000 € 14 15 Anzahl der Aufträge über 30.000 € bis 90.000 € 11 10 Anzahl der Aufträge 90.000 € bis 250.000 € 7 4 Anzahl der Aufträge über 250.000 € bis 500.000 € 1 1 Anzahl der Aufträge über 500.000 € 0 1 203 noch Zusammenstellung 2014 2015 Anzahl der Ausschreibungen des Stadtbetriebes Entwässerung insgesamt 21 18 davon öffentliche Ausschreibungen 0 4 Anzahl der Aufträge bis 10.000 € 0 0 Anzahl der Aufträge über 10.000 € bis 90.000 € 13 12 Anzahl der Aufträge über 90.000 € bis 250.000 € 6 2 Anzahl der Aufträge über 250.000 € bis 500.000 € 1 3 Anzahl der Aufträge über 500.000 € 1 1 2014 2015 Anzahl der laufenden Erschließungsverträge 6 5 davon im jeweiligen Zeitraum abgeschlossene Verträge 2 0 0 1 0 1 Daten und Kennzahlen zur Zielerreichung, zum Leistungsumfang/Bestand Anzahl der abgerechneten Maßnahmen nach Kommunalabgabengesetz (Straßenbaubeiträge) Anzahl der Widmungen, Einziehungen und Umstufungen von Straßen, Wegen und Plätzen 204 Verwaltungsstreitverfahren 2014 2015 Anzahl neuer Verfahren 8 12 Anzahl entschiedener Verfahren 2 7 zu Lasten Antragsteller 1 2 zu Lasten Stadt Bergkamen 0 4 Vergleich 0 1 Rücknahme durch Antragsteller 1 0 Rücknahme durch Stadt Bergkamen 0 0 Das StA 60 führte im Jahre 2014/2015 folgende Verwaltungsstreitverfahren durch: Dem Amt Bauberatung, Bauordnung und Baulastenverzeichnisses der Stadt Bergkamen. Hochbau obliegt die Führung des Durch bestimmte Eintragungen in das Baulastenverzeichnis, das umgangssprachlich auch als öffentliches Grundbuch bezeichnet wird, werden Hindernisse aus dem Wege geräumt, die der Erteilung einer Baugenehmigung zuwider laufen würden. Durch die Eintragung in das Baulastenverzeichnis werden allerdings nur öffentlich-rechtliche Belange geregelt, d. h., auf Dauer und mit Wirkung für Rechtsnachfolger werden öffentlich-rechtliche Hindernisse einer Bebauung ausgeräumt. Baulastenverzeichnis Baulasten 2014 2015 79 64 Die vom Amt Bauberatung, Bauordnung und Hochbau genehmigten Teilungsanträge beziehen sich auf die tatsächliche Teilung eines bebauten Grundstückes. Im Gegensatz hierzu steht die Abgeschlossenheitsbescheinigung nach Wohnungseigentumsgesetz, die teilweise auch als Teilungsgenehmigung bezeichnet wird. Sie dient der Bildung von Wohnungseigentum und wird vom zuständigen Grundbuchamt erteilt. Teilungsgenehmigungen nach der Landesbauordnung 2014 2015 19 19 205 Wohnungsaufsicht 2014 2015 Bearbeitete Fälle 1 1 Erteilte Abgeschlossenheitsbescheinigungen 14 11 2014 2015 Anträge auf Gewährung von öffentlichen und nichtöffentlichen Mitteln innerhalb der Wohnungsbauförderung 2 1 Vom Kreis Unna als Bewilligungsbehörde bewilligte Anträge 2 1 Bewilligte Wohnungseinheiten 6 1 395.500,- € 84.400,- € Ausgestellte Wohnberechtigungsbescheinigungen 364 320 Abgelehnte Anträge auf Wohnberechtigunsbescheinigungen 32 38 Erteilte Freistellungsbescheide 8 21 133 15 Wohnungsbauförderung Summe der Mittel Anzahl Ortsbesichtigungen 206 Baugenehmigungen (Sachgebiet 63) Baugenehmigungen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Geschäftshäuser Wohngebäude > 2 WE Wohngebäude < 2 WE An-/Umbau u. Nutzungsänd. gewerbl. Gebäude An- und Umbau Wohnhaus Gewerbe-/Industriebetriebe Städtische Baumaßnahmen Garagen Werbeanlagen Abbruchgenehmigungen Sonstige Baumaßnahmen Nachtragsgenehmigungen Summe (lfd. Nr. 1-12) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 0 2 52 45 58 14 3 52 21 6 41 40 0 5 38 45 62 9 5 94 19 7 51 22 0 3 46 30 39 15 6 52 15 0 45 23 0 5 29 32 41 14 6 54 13 3 47 24 0 4 38 49 38 8 9 63 32 8 44 12 0 5 47 42 30 7 7 52 13 5 63 13 0 3 39 21 28 15 7 86 16 4 65 11 0 4 53 26 26 15 3 77 21 4 89 14 4 6 57 39 49 20 4 44 18 21 55 0 9 2 93 37 37 21 10 51 10 9 55 9 334 357 274 268 305 284 295 332 317 343 8 0 4 12 22 2 1 25 14 0 0 14 19 0 0 19 11 1 5 17 3 1 4 8 13 0 5 18 13 0 2 15 5 2 8 15 10 0 2 12 Bauvoranfragen 13. Bescheid positiv 14. Bescheid negativ 15. Zurückgezogen Summe Bemerkung zu lfd. Nr.11 sonstige Bauvorhaben sindz.B. Einfriedungen, Ställe für Kleintierhaltung, Gartenhäuser, Abstellräume und Terrassenüberdachungen Baugenehmigungen im Vergleich 2014-2015 100 93 90 80 70 60 57 55 55 51 49 50 44 39 40 37 37 30 20 21 21 18 20 10 9 10 6 4 10 9 9 4 2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 2014 207 2015 8 9 10 11 12 Baugenehmigungen 2014 Sonstige Baumaßnahmen 12% Nachtragsgenehmigungen 0% Geschäftshäuser 1% Wohngebäude > 2 WE 2% Wohngebäude < 2 WE 18% Abbruchgenehmigungen 3% An-/Umbau u. Nutzungsänd. gewerbl. Gebäude 12% Werbeanlagen 6% Garagen 14% Städtische Baumaßnahmen 1% An- und Umbau Wohnhaus 16% Gewerbe-/Industriebetriebe 6% 208 Baugenehmigungen 2015 Sonstige Baumaßnahmen 14% Nachtragsgenehmigungen 3% Geschäftshäuser 2% Wohngebäude > 2 WE 0% Wohngebäude < 2 WE 27% Abbruchgenehmigungen 1% Werbeanlagen 3% Garagen 15% Städtische Baumaßnahmen 3% An-/Umbau u. Nutzungsänd. gewerbl. Gebäude 11% An- und Umbau Wohnhaus 17% Gewerbe-/Industriebetriebe 6% 209 210 V.2. StA 23/ 61/ 66 Amt für Planung, Tiefbau, Umwelt und Liegenschaften 211 212 Aufgabenbereich Liegenschaften Durchführung von Grundstücksregelungen Zu den Aufgaben des Fachbereiches Liegenschaften gehört unter anderem die Abwicklung von Grundstückskaufverträgen, durch die Flächen für städtische Zwecke erworben bzw. städtische Flächen für private Zwecke veräußert werden. In den Jahren 2014 und 2015 wurden folgende wesentliche Grundstücksregelungen durchgeführt: Vermarktung von Wohnbau- und Entwicklungsflächen Ehemalige Fröbelschule Der Produkthaushalt für die Haushaltsjahre 2010/2011 und das damit verbundene Haushaltssicherungskonzept 2010 bis 2014 sah die Veräußerung des Gebäudes Jahnstraße 19 mit dem dazugehörigen Grundstück im Haushaltsjahr 2014 vor. Die Ganzheitlich orientierte Physiotherapieschule GPS Bergkamen GmbH, bislang Mieterin des Gebäudes, war am Erwerb nicht interessiert und hat im Zuge der Vermarktung beschlossen, ihren Schulbetrieb in Räume der „TÜV Nord Bildung GmbH“ am Kleiweg in BergkamenWeddinghofen zu verlagern. Am 29.04.2014 wurde das ehemalige Schulgebäude mit einem 2.999 m² großen Grundstück an eine Bauherrengemeinschaft veräußert. Ende 2015 erfolgte der Abbruch des aufstehenden Gebäudes. Derzeit wird der Neubau eines Wohnhauses mit 23 Wohneinheiten in barrierefreier Bauweise, ergänzt um Räume für den Betrieb einer Bäckerei, realisiert. (Quelle Foto: Stadt Bergkamen) 213 Grundstück Rathausplatz Die Sparkasse Bergkamen-Bönen hat bereits im Jahr 2013 eine 3.722 m² große Teilfläche des sogenannten Rathausgrundstückes erworben. Derzeit wird dort die neue Hauptstelle errichtet. Die Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS) hat durch Grundstückskaufvertrag vom 19.11.2014 die restliche östlich angrenzende 2.974 m² große Fläche erworben, auf der eine Wohnbebauung, ergänzt um gewerbliche Büronutzungen geplant ist. Vermarktung von Gewerbeflächen Logistikpark A 2 Die Erschließung und Vermarktung des Logistikparkes erfolgt auf der Grundlage eines vom Rat beschlossenen Treuhandvertrages durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna. Nachdem der erste Bauabschnitt (südlicher Teilbereich) des Logistikparks an der A 2 bereits erfolgreich an die Firma Heldt KG vermarktet wurde, konnte auch der zweite Bauabschnitt und somit die gesamte Restfläche des Logistikparks verkauft bzw. als Optionsfläche reserviert werden. In gemeinsamen Verhandlungen haben WFG und Verwaltung die Firma Goodman NavyLogistics (Lux) S.àr.l. als Käufer gewinnen können. Hierbei handelt es sich um einen weltweit agierenden börsennotierten Immobilienkonzern, der industrielle und gewerbliche Liegenschaften entwickelt, besitzt und verwaltet. Sie hat durch Grundstückskaufvertrag vom 26.09.2014 eine 88.028 m² große Fläche erworben und sich an einer 33.445 m² großen Fläche eine Kaufoption gesichert. Auf der erworbenen Fläche wurde mittlerweile eine Lagerhalle errichtet, die von der Firma Schenker Deutschland AG betrieben wird. Schenker betreibt am neuen Standort Bergkamen als Dienstleister die europaweite Verteilung von Waren für einen namhaften Konsumgüterhersteller einschließlich Qualitätssicherung. (Quelle Foto: Stadt Bergkamen) 214 Gewerbeflächen Rünther Straße/Sandbochumer Weg Die Stadt Bergkamen war Eigentümerin einer 1.747 m² großen gewerblichen Baufläche in unmittelbarer Nähe des ALDI-Einzelhandelsstandortes an der Rünther Straße. Durch Grundstückskaufvertrag vom 19.11.2014 wurde das Grundstück an den angrenzenden Eigentümer veräußert. Zwischen dem Sandbochumer Weg und dem südlich gelegenen Lärmschutzwall befand sich ein Grundstück, welches ursprünglich für die Durchführung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen war. Aufgrund der Tatsache, dass sich in unmittelbarer Nähe bereits gewerbliche Nutzungen befinden, wurde die Realisierung der angedachten Maßnahme an diesem Standort aufgegeben. Am 03.03.2015 wurde das 1.078 m² große Grundstück an einen Erwerber veräußert, der dort eine Fahrzeug- und Lagerhalle errichtet hat. (Quelle Foto: Stadt Bergkamen) Gewerbegebiet OV 94 „Gewerbegebiet Erlentiefenstraße“ Die CSP GmbH hat im Jahr 2007 im südlichen Bereich des Bebauungsplangebietes Nr. OV 94 „Gewerbegebiet Erlentiefenstraße“ eine 4.316 m² große gewerbliche Baufläche erworben und dort einen Betrieb für die Pflege, Aufbereitung und Lackierung von Kraftfahrzeugen errichtet. Seit dem 01.12.2011 war die CSP GmbH darüber hinaus Pächterin einer ca. 3.070 m² großen Fläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Stammbetriebes. Sie wird als Zwischenlager für aufzubereitende Fahrzeuge genutzt. Durch Grundstückskaufvertrag vom 12.05.2015 wurde das Grundstück an den Pächter veräußert. Herr Waldemar Mroß, Am Schlagbaum 22, 59192 Bergkamen, hat bereits durch Grundstückskaufvertrag vom 14.09.2011 eine gewerbliche Baufläche in Größe von 3.260 m² im nördlichen Bereich des Bebauungsplangebietes Nr. OV 94 „Gewerbegebiet Erlentiefenstraße“ erworben. Er hat auf dem Grundstück ein Betriebsgebäude errichtet und die ursprünglich an der Erich-Ollenhauer-Straße ansässige Firma Mroß Bauelemente, die sich mit dem Verkauf, der Montage und der Reparatur von Fenstern, Türen und Rollläden beschäftigt, an den neuen Betriebsstandort verlagert. 215 Nördlich des Betriebsstandortes befand sich eine weitere 3.119 m² große gewerbliche Baufläche. Herr Mroß war am Zuerwerb der Fläche interessiert. Der entsprechende Grundstückkaufvertrag wurde am 08.10.2015 geschlossen. Bereitstellung von Flächen für öffentliche Zwecke Die Bereitstellung von Flächen für öffentliche Zwecke umfasst im Wesentlichen den Erwerb öffentlicher Verkehrsflächen (Straßen, Wege, Plätze etc.) sowie Grünflächen und Grundstücke für Ver- und Entsorgungszwecke bzw. Entwässerungsanlagen. Ausgelöst werden die damit verbundenen Grunderwerbsvorgänge durch anstehende Straßenneu- oder Ausbaumaßnahmen sowie bergbaubedingte sog. Vorflutregulierungen, die es erforderlich machen, Flächen von privaten Grundstückseigentümern zu erwerben. Erschließungsanlagen Die Erstellung der Erschließungsanlagen in Neubaugebieten erfolgt in den vergangenen Jahren im Regelfall durch private Erschließungsträger, die nach der endgültigen Herstellung der Erschließungsanlage diese in das Eigentum sowie die Unterhaltung der Stadt übertragen. So wurden die öffentlichen Verkehrs- und Grünflächen im Bebauungsplangebiet BK 101 „Am Himmeldieck“ durch Grundstücksübertragsvertrag vom 02.10.2014 auf die Stadt Bergkamen übereignet. Am 16.12.2014 erfolgte die Übertragung der Erschließungsanlage (Unter den Telgen) im Bereich des Bebauungsplanes WD 103 „Grimberg 3/4“. Standort für eine Moschee Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. mit Sitz in Köln, ist Eigentümerin des Gebäudes „Am Wiehagen 35 a“ sowie des dazugehörigen Grundstückes. Die dort ansässige Türkisch Islamische Gemeinde zu Bergkamen (DiTiB) ist aufgrund der bestehenden eingeschränkten Raum- sowie Stellplatzsituation bereits seit längerer Zeit an der Verlagerung ihres derzeitigen Standortes sowie am Erwerb einer geeigneten Fläche im Zusammenhang mit der geplanten Errichtung einer Moschee interessiert. Die Standortuntersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass die geplante Errichtung einer Moschee südlich der Erich-Ollenhauer-Straße in unmittelbarer Nähe zur Gerontopsychiatrischen Tagesklinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe möglich ist. Daher wurde der Gemeinde eine dort gelegene ca. 4.460 m² große Teilfläche dieses unbebauten Grundstückes zum Erwerb angeboten und durch Grundstückskaufvertrag vom 30.03.2015 veräußert. Vorflutregulierung Kuhbach-Oberlauf Die Vorfluteigenschaften des Kuhbach-Oberlaufes in Bergkamen-Overberge sind durch Einflüsse des Bergbaues empfindlich gestört. Für die Durchführung der Regulierungsmaßnahme werden Grundstücke benötigt, die sich sowohl im Eigentum der Stadt als auch in Privateigentum befinden. Nördlich bzw. südlich der Schenkstraße in Bergkamen-Overberge, östlich des Baugebietes Hof Theiler bzw. westlich der Hansastraße sind insgesamt vier private Eigentümer betroffen. 216 Die Grunderwerbsverhandlungen wurden durch die RAG Montan Immobilien GmbH (RAGMI) geführt. RAG-MI wird für die RAG Aktiengesellschaft in Herne als Verursacher der Vorflutstörung die für die Regulierung erforderlichen Flächen von privaten Eigentümern erwerben, die damit verbundenen Grunderwerbskosten tragen bzw. eigene Tauschflächen bereitstellen und die Regulierungsmaßnahme auf eigene Kosten durchführen. Das Regulierungskonzept sowie die entsprechende Detailplanung wurde mit der Stadt, hier insbesondere mit dem Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB), abgestimmt. Es sieht im Wesentlichen die Anlegung eines Grabensystems in dem oben genannten Bereich vor. Drei der geplanten Grundstückskauf- bzw. Tauschverträge konnten 2015 geschlossen werden. Sonstige Grundstücksregelungen Grundstückskaufvertrag über ein Erbbaurecht Durch Erbbaurechtsvertrag vom 06.06.1973 hatte die Stadt Bergkamen dem heutigen Bauverein und Siedlungsgenossenschaft Hamm eG (Hammer Bauverein), ein Erbbaurecht an Grundstücken im Bereich der Heinrich-Deist-Straße/Fritz-Steinhoff-Straße bestellt. Der Bauverein zu Hamm hat das bestehende Erbbaurecht sowie die aufstehenden Gebäude an die Deutsche Grundbesitz AG mit Sitz in Hannover veräußert. Diese hatte sich mit der Stadt Bergkamen in Verbindung gesetzt und auch Interesse am Erwerb der Erbbaurechtsgrundstücke bekundet. Der entsprechende Grundstückskaufvertrag wurde am 11.03.2014 geschlossen. Flurbereinigung Lippeaue-Bergkamen-Werne Das Dezernat „Ländliche Entwicklung, Bodenordnung“ der Bezirksregierung Arnsberg hat im Jahre 2000 mit den Vorbereitungen zur Durchführung des Flurbereinigungsverfahrens „Lippeaue-Bergkamen-Werne“ begonnen. Im Jahre 2007 wurden die in Bergkamen-Heil gelegenen landwirtschaftlichen Grundstücke in das Verfahren aufgenommen. Ziel des Verfahrens ist im Wesentlichen die Bereitstellung von Grundstücken, die für die Umsetzung des Lippeaueprojektes benötigt werden sowie die Verbesserung der Agrarstruktur. Die in der Folgezeit zwischen der Flurbereinigungsbehörde, der Stadt und den weiteren beteiligten Grundstückseigentümern geführten Gespräche haben im Ergebnis dazu geführt, dass die Stadt 17 Grundstücke in einer Gesamtgröße von 20.379 m² in das Verfahren einbringt und Grundstücke sowie Teilflächen in einer Gesamtgröße von ca. 21.750 m² erhält. Die Umsetzung der Grundstückstauschvorgänge wird auf der Grundlage sogenannter „Planvereinbarungen“ erfolgen und bildet dadurch eine Besonderheit in der Abwicklung von Grundstücksregelungen. Eine Planvereinbarung wurde am 16.10.2014 geschlossen. Das Verfahren befindet sich derzeit in der Abwicklung. 217 Verwaltung der städtischen Liegenschaften Miet-, Pacht- und sonstige Verträge Ein wesentlicher Aufgabenbereich des Fachbereiches Liegenschaften bildet die Anmietung und Anpachtung privater Liegenschaften und die Verwaltung der städt. Grundstücke. Hierzu gehört die Abwicklung bestehender Wohnungs- und Garagenmietverträge sowie die Verwaltung von Gestattungsverträgen, Erbbaurechten und Versicherungen für den kommunalen Grundbesitz. An den jeweiligen Stichtagen (31.12.) eines jeden Jahres wurden folgende Verträge verwaltet: 2014 2015 98 150 Miet-, Pacht- und Nutzungsverträge: 206 209 Gestattungen: 625 635 Erbbaurechte: 18 17 947 1.011 Wohnungs-/Garagenmietverträge: Gesamt: Auffällig ist die starke Zunahme der zu verwaltenden Wohnungs- und Garagenmietverträge, die im Jahr 2013 noch bei 74 Verträgen lag. Zurückzuführen ist dies auf die im Jahr 2014 begonnene verstärkte Anmietung von Wohnungen für die Unterbringung von Asylbewerbern. Aufgabenbereich Umwelt Bergkamener Jubiläumswald Zum 40. Geburtstag der Stadt Bergkamen im Jahr 2006 wurde im Bereich der neu angelegten Ragwegetrasse entlang des ehemaligen Kuhbach in Weddinghofen vom damaligen Amt für Planung, Tiefbau und Umwelt gemeinsam mit dem ehemaligem Fachdezernat Innere Verwaltung/Stadtmarketing eine Fläche für die Anpflanzung eines Jubiläumswaldes eingerichtet. Bei diesem Jubiläumswald haben Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen sowie Vereine und Institutionen die Möglichkeit, anlässlich eines für die Familie oder den Verein wichtigen Gedenktages einen Baum als bleibende Erinnerung zu pflanzen. Dazu können die interessierten Baumpaten einen Laubbaum aus einem Angebot heimischer Laubgehölze, wie sie für den Standort und unsere Gegend typischerweise in Park und Wald anzutreffen sind, auswählen und im Rahmen einer Sammelbestellung günstig 218 erwerben. Jeweils im Frühjahr und Herbst findet dann ein gemeinsamer Pflanztag statt, bei dem die Baumpaten selber Hand anlegen können und ihren Erinnerungsbaum pflanzen. Auf Grund des nach wie vor hohen Interesses am Jubiläumswald wurde mittlerweile die vierte Pflanzfläche im Bereich des ehemaligen Grabelandes an der Bachstraße erschlossen. Seit dem Frühjahr 2014 erfolgen auf dieser Fläche die Baumpflanzungen. Insgesamt wurden bei mittlerweile 20 Pflanzaktionen 512 Bäume im Jubiläumswald gepflanzt, die sich wie folgt auf die zur Auswahl stehenden Baumarten verteilen: Ahorn 90 Buche 80 Eiche 206 Esche 9 Kastanie 43 Linde 83 Gewerbliche Altmetall- und Altkleidersammlung Mit Inkrafttreten des novellierten Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Jahr 2012 hat der Gesetzgeber die Durchführung einer gewerblichen Sammlung von Wertstoffen parallel zur öffentlich-rechtlichen Abfall- und Wertstofferfassung unterstützt. Gleichzeitig wurde die abfallrechtliche Prüfung einer solchen privaten gewerblichen Sammlung im Sinne der Antragsteller vereinfacht und die Widerspruchsmöglichkeit der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger reduziert. Sofern die Antragsteller die ordnungsgemäße Verwertung der 219 gesammelten Wertstoffe darlegen, kann der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger eine Anzeige zur gewerblichen Wertstoffsammlung nahezu nur dann ablehnen, wenn der Fortbestand eines öffentlich-rechtlichen Sammelsystems gefährdet und das Sammelsystem des gewerblichen Sammlers nicht komfortabler und umfassender für die Privathaushalte ist. Von dieser Möglichkeit der vereinfachten Bewilligung einer gewerblichen Wertstoffsammlung wird im Kreis Unna insbesondere für die Sammlung von Altmetallen und Altkleidern Gebrauch gemacht. Innerhalb eines Beteiligungsverfahrens, das beim Kreis Unna als Untere Abfallwirtschaftsbehörde durchgeführt wird, sind in den vergangenen Jahren insgesamt 45 Anzeigen zur gewerblichen Altmetallsammlung und 13 Anzeigen zur gewerblichen Altkleidersammlung von der Stadt Bergkamen zu bearbeiten und zu bewilligen gewesen. Für den Bereich der Sammlung von Altkleider ist zwischenzeitlich in Kooperation zwischen den kreisangehörigen Kommunen und der Kreisabfallgesellschaft GWA sowie der Arbeitsgemeinschaft der caritativen Verbände im Kreis Unna ein gut funktionierendes öffentlich-rechtliches Sammelsystem eingerichtet worden, so dass der gewerblichen Sammlung und dem Wildwuchs der Altkleidercontainer-Standorte seitens der Abfallwirtschaftsbehörde entgegen getreten werden kann. Ausgenommen sind dabei in Anlehnung an die Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes die gemeinnützigen Altkleidersammlungen. Da die im Kreisgebiet ansässigen caritativen Vereine und Verbände weitestgehend in einer Arbeitsgemeinschaft mit der GWA kooperieren und somit an der öffentlich-rechtlichen Altkleidersammlung teilnehmen, sind keine über dieses System hinausgehenden Sammelanzeigen gemeinnütziger Altkleidersammler bei der Stadt eingegangen. Lärmaktionsplanung Mit der EU-Umgebungslärmrichtlinie EG-RL 2002/49/EG hat die Europäische Gemeinschaft eine Rechtsgrundlage geschaffen, nach der in den Mitgliedstaaten sog. Umgebungslärm, hervorgerufen z.B. durch Verkehrs-, Flug- oder Industrielärm, mit rechnerischen Mitteln zu erfassen und zu beurteilen ist. Nach den Vorgaben der Umgebungslärmrichtlinie und der § 47 a – 47 f des Bundesimmissionsschutzgesetzes sind für Bergkamen die Autobahnen, Bundes- und die Landesstraßen mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von über 8.219 Fahrzeugen als Quelle für Umgebungslärm zu untersuchen gewesen. Bei einer Überschreitung dieses Schwellenwertes sind diese Straßenabschnitte zu erfassen. Das Verkehrsaufkommen wurde im Rahmen der Bundesverkehrszählung von 2010 ermittelt. Als zunächst zurück liegende detaillierte Zählung der Verkehrsmenge und der Zusammensetzung des Verkehrs nach Fahrzeugarten dient sie als Grundlage für das Auswahlverfahren der zu untersuchenden Straßen. Die nachfolgende Abbildung zeigt in einer Übersicht die von der Stadt Bergkamen gemäß der Umgebungslärmrichtlinie untersuchten Straßen und Straßenabschnitte. 220 Die nach der Umgebungslärmrichtlinie zu untersuchenden Hauptverkehrsstraßen in Bergkamen sind: Straßenbezeichnung, -name BAB 1 Köln - Bremen BAB 2 Oberhausen - Hannover DTV* (Fahrzeuge) 63.160 51.560 B 233 Werner Straße 11.076 - 16.460** L 654 (ehem. B 61) Lünener Straße L 736 Ostenhellweg L 821 Jahnstraße 9.472 - 16.272** 7.012 - 15.868** 9.024 * = durchschnittl. tägl. Verkehrsstärke ** = Schwankung je nach Teilstück 221 Kreuzung Lünener Str. bis Kreuzung Erich-Ollenhauer-Str. In einem „Lärmaktionsplan“ hat die Stadt Bergkamen die Ergebnisse der Verkehrslärmberechnung entlang dieser Hauptverkehrsstraßen kartographisch dargestellt. Ferner enthält der Lärmaktionsplan mögliche Lärmminderungsmaßnahmen, deren Umsetzung in erster Linie von den für den Straßenbaulastträger gültigen Rechtsvorgaben der „Richtlinie für den Verkehrslärmschutz an Bundesfernstraßen in der Baulast des Bundes (VLärmSchR-97)“ sowie der „Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen, Ausgabe 1990 (RLS-90)“ gebunden ist. Straßenbaulastträger der untersuchten Straßen ist für die Autobahnen und die Bundesstraßen B 233 die BRD und für die Landesstraßen das Land NRW. Die Aufgaben dieser Straßenbaulastträger übernimmt in NRW der Landesbetrieb Straßenbau NRW. Der vollständige Lärmaktionsplan 2014/2015 der Stadt Bergkamen kann auf der Internetseite der Stadt eingesehen werden (http://www.bergkamen.de/laermaktionsplanung.html.). Regionales Klimaschutzkonzept des Regionalverband Ruhrgebiet und kommunales Klimaschutzkonzept Der Regionalverband Ruhrgebiet hat im Jahr 2014 für die Verbandsgemeinden ein Netzwerk eingerichtet, an dem u.a. auch die Stadt Bergkamen beteiligt ist. Ziel dieses Netzwerkes ist die Erstellung eines regionalen Klimaschutzkonzeptes mit den Schwerpunkten „ErneuerbareEnergien-Potenziale“ und „CO 2 -Bilanz für die Verbandsgemeinden“. Das Konzept, dessen Erstellung über die Förderrichtlinie progres.nrw vom NRW-Umweltministerium gefördert wird, hat zum Ziel die regionalen Potenziale der Gewinnung erneuerbarer Energien zu ermitteln, zu bewerten sowie basierend auf den einzelnen kommunalen Einzelbilanzen der 53 Verbandsgemeinden, eine standardisierte und fortschreibbare CO 2 -Bilanz für die Kommunen und das Verbandsgebiet zu erstellen. Eine vom RVR beauftragte Ingenieurgesellschaft bearbeitet derzeit die Konzepterstellung. Dazu werden in regelmäßigen Abständen die jeweiligen Vertreter der Verbandsgemeinden zu Arbeitstreffen in die Hauptverwaltung des RVR eingeladen. Parallel zum regionalen Klimaschutzkonzept hat die Stadt Bergkamen im Jahr 2015 einen Antrag zur Förderung einer „Einstiegsberatung zum kommunalen Klimaschutz“ im Rahmen der Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums gestellt und eine entsprechende Bewilligung der Förderung erhalten. Innerhalb des Bewilligungszeitraumes, bis Ende Juli 2016, wird mit Unterstützung eines beauftragten Ingenieurbüros eine erste Bestandsaufnahme der bisherigen kommunalen Klimaschutzaktivitäten erfolgen. Daran anschließen wird sich eine gemeinsame Erarbeitung und Bewertung weiterer vorhandener Potenziale für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Ziel der Einstiegsberatung ist die Integration des Themas Klimaschutz und Klimaanpassung in die kommunalen, politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen und Handlungen in Bergkamen. Bestandsaufnahme, Potenzialermittlung und Bewertung können dabei als Basis für ein zukünftiges Klimaschutzkonzept der Stadt Bergkamen sein. 222 Geoinformationswesen Im Bereich Geoinformation wurden die aktuellen Bebauungspläne technisch und grafisch im GIS umgesetzt. Eingepflegt wurden dabei auch topografische Grundlagen. Es erfolgte eine Erstellung und Abstimmung von Metadateninhalten zu den Geodaten und Geodatendiensten auf Übereinstimmung mit den Spezifikationen auf Konformität gemäß OGC/INSPIRE. Anschließend wurde eine Transformation der Geobasis- und Geofachdaten in das INSPIRE-Datenmodell vorgenommen. Die Stadtplangrundlage wurde um die neuen Straßenzüge ergänzt, Veränderungen wurden korrigiert. Den Internetdiensten „google-Maps“ und „mapandroute“ wurden Änderungen in digitaler Form zugetragen. Ausgewählte Daten wurden verwaltungsintern im Geodatenportal (BKIMS) zur Ansicht angeboten. Außerdem wurden Geodaten und Auswertungen digital und in Papierform anderen Fachämtern zur Verfügung gestellt. Stadtentwicklung Neuaufstellung des Landesentwicklungsplanes Nordrhein-Westfalen Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat am 25. Juni 2013 beschlossen, einen neuen Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) zu erarbeiten. Die Stadt Bergkamen war wie andere in ihren Belangen berührte öffentliche Stellen sowie die Öffentlichkeit aufgefordert, gemäß § 10 Abs. 1 ROG bis zum Ende Februar 2014 in einer ersten Beteiligungsrunde Stellung zu dem Entwurf des neuen LEP NRW zu nehmen. Der LEP NRW trifft als landesweiter Raumordnungsplan Festlegungen für ganz Nordrhein-Westfalen. Bei diesen Festlegungen handelt es sich zum einen um Ziele, die als strikte Vorgaben bei allen nachrangigen Planverfahren (z. B. beim Flächennutzungsplan und bei Bebauungsplänen) beachtet werden müssen. Zum anderen enthält der LEP NRW Vorgaben, die bei anderen Planungen berücksichtigt werden müssen, gegenüber anderen Zielen dieser Planung aber zurückstehen können. Mit der Neuaufstellung des LEP NRW soll den geänderten Rahmenbedingungen für die Entwicklung Nordrhein-Westfalens Rechnung getragen werden. Diese geänderten Rahmenbedingungen sind u. a. der demographische Wandel, der Klimawandel, die Globalisierung der Wirtschaft sowie die Entwicklungen im Einzelhandel. Aus diesem Grund gibt der LEP NRW Ziele und Grundsätze zur räumlichen Struktur des Landes und der Entwicklung von Siedlungsraum und Freiraum ebenso vor wie zu den Themen Verkehr, Rohstoffe und Energieversorgung. Da sich durch das erste Beteiligungsverfahren Änderungen am Planentwurf ergeben haben, war eine erneute Beteiligung der in ihren Belangen berührten öffentlichen Stellen sowie der Öffentlichkeit erforderlich. Dieses zweite Beteiligungsverfahren fand ab Mitte Oktober 2015 statt. 223 Neuaufstellung des Regionalplanes Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat im Oktober 2009 wieder die Planungshoheit für die Regionalplanung im Gebiet der Metropole Ruhr übernommen. Damit verbunden ergibt sich die Notwendigkeit, für das Gesamtgebiet einen neuen Regionalplan aufzustellen, der die verschiedenen alten Regionalpläne für Teilregionen sowie den regionalen Flächennutzungsplan im mittleren Ruhrgebiet ablösen soll. Diese sehr komplexe Aufgabe erfordert umfangreiche Vorarbeiten hinsichtlich der Vereinheitlichung von Darstellungen, insbesondere aber auch zur Aufstellung gemeinsamer planerischer Zielsetzungen. Zu diesem Zweck hat der RVR dem formalen Aufstellungsverfahren ein informelles Verfahren, den „Regionalen Diskurs“ vorangestellt und verschiedene Veranstaltungen hierzu durchgeführt. Aufbauend auf so genannte Fachveranstaltungen („Fachdialoge“) wurden 2014 und 2015 vor allem die Themen Bedarfsberechnung und Reserveflächen bearbeitet. Begleitet wird das informelle Verfahren durch einen Arbeitskreis, an dem die Stadt Bergkamen im Vertretungsfall für die Städte im Kreis Unna teilnimmt. Die Ergebnisse des informellen Verfahrens fließen in Planerarbeitung im formalen Aufstellungsverfahren ein. Ein erster grober Entwurf für den neuen Regionalplan wird den Kommunen im Vorfeld eines Kommunalgesprächs zugeleitet, für die Stadt Bergkamen wird dies Anfang 2016 stattfinden. Kleinräumige Gliederung Die kleinräumige Gliederung für das Stadtgebiet Bergkamen ist seit 2008 in das geografische Informationssystem ArcGIS eingebunden und wird kontinuierlich fortgeschrieben (Einarbeitung neuer Baugebiete). Damit ist es möglich, eine Zuordnung von Daten auf die Ebenen Stadtteil, statistischer Bezirk, Baublock oder Blockseite vorzunehmen und darüber hinaus diese Daten auszuwerten und die Ergebnisse in Kartenwerken darzustellen. Einwohnerdaten für verschiedene Stichtage können mit dem Programm mps DemografieCockpit abgerufen werden, in das die kleinräumige Gliederung integriert wurde. 2014 und 2015 wurden verschiedene Auswertungen gefahren, etwa im Bereich des Ordnungswesens (Feuerwehreinsatzpläne) oder auch im Bereich der Stadtentwicklung und Stadtplanung. Externe Daten, wie etwa zum Arbeitsmarkt und zum Einzelhandel, konnten entsprechend aufbereitet und eingebunden werden. Es ist geplant, weitere Themen auf Basis der kleinräumigen Gliederung zu erfassen (z. B. Wahlbezirke). Außerdem sollen verschiedene Daten und Auswertungsergebnisse für andere zugänglich gemacht werden. Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes Der Rat der Stadt Bergkamen hat 2007 die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans beschlossen. Mit diesem neuen Plan, der den bisherigen Plan aus dem Jahr 1986 ersetzt, soll zum einen neuen städtebaulichen Anforderungen wie dem demografischen Wandel und dem Strukturwandel begegnet werden, gleichzeitig erfordern auch rechtliche Änderungen im Bau- und Planungsrecht einen neuen Flächennutzungsplan. Der neue Plan legt Ziele und Räume der Stadtentwicklung bis zum Jahr 2025 fest. 224 Im Rahmen der Neuaufstellung sind verschiedene informelle und formelle Beteiligungsschritte durchgeführt worden. Durch geänderte Plandarstellungen, aber auch aus formalen Gründen musste die Offenlegung des Planwerks 2013 wiederholt werden. Der Rat der Stadt Bergkamen hat den neuen Flächennutzungsplan im Februar 2014 beschlossen und die Bezirksregierung Arnsberg hat diesen im Juni 2014 genehmigt. Der Plan ist durch Bekanntmachung am 02. Juni 2014 wirksam geworden. (Quelle: Stadt Bergkamen) Windenergie Zur Umsetzung der Energiewende soll nach einer Zielvorgabe der Landesregierung NRW der Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2020 auf 15 % ausgebaut werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu kann nach einer Potenzialstudie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz der Ausbau der Windenergiegewinnung leisten. Um die Errichtung von Windenergieanlagen und vor allem Windparks in Übereinstimmung mit der Siedlungs- und Freiraumplanung der Kommunen steuern zu können, haben die 225 Städte und Gemeinden die Möglichkeit, Windvorranggebiete auszuweisen. im Flächennutzungsplan sogenannte Die Stadt Bergkamen hat 2013 eine Studie in Auftrag gegeben um potenziell geeignete Flächen im Stadtgebiet für die Ausweisung solcher Windvorranggebiete in ihrem Flächennutzungsplan zu ermitteln. Das Ergebnis wurde, basierend auf dem WindenergieErlass des Landesumweltministeriums, Mitte 2013 vom beauftragten Ingenieurbüro vorgelegt. Nahezu parallel führten aktuelle Rechtsprechungen v. a. des OVG NRW zu einer Veränderung der rechtlichen Grundlagen für die Ermittlung von Vorranggebieten und den mit diesen Gebieten konkurrierenden Nutzungen und Schutzvorgaben. Insbesondere betraf dies die Definition und Umsetzung sog. Tabuzonen bei der Ausweisung von Vorranggebieten. Zur Berücksichtigung der OVG-Rechtsprechung erfolgte durch das Planungsamt 2014/2015 eine daran angepasste Flächenermittlung potenzieller Windvorranggebiete in Bergkamen. Bevor diese zum Abschluss gebracht werden konnte teilte das Landesumweltministerium NRW Ende 2014 mit, dass der bis dahin zur Ermittlung von Vorranggebieten zu Grunde liegende Windenergieerlass im Jahr 2015 novelliert werden sollte. Demnach sollte die Novelle des Windenergieerlasses die Rechtsprechung des OVG NRW übernehmen und neue Grundlagen für die Abwägung konkurrierender Nutzungs- und Schutzausweisungen bei für die Windenergiegewinnung potenziell geeigneten Flächen enthalten. Im November 2015 wurde dann der novellierte Windenergieerlass veröffentlicht, auf dessen Basis die Ermittlung möglicher Vorranggebiete weiter verfolgt werden kann. Bis auf weiteres gilt daher die allgemeine Privilegierung für Windenergieanlagen gemäß dem BauGB NRW und der im Einzelfall zu erbringende Nachweis der Zulässigkeit der Errichtung einer Windenergieanlage. Nachfolgenutzungen städtischer Infrastruktur Im Stadtteil Oberaden sind in der Vergangenheit bereits Grundschulstandorte zusammengelegt worden. Im Ergebnis gibt es heute noch zwei Grundschulen, die Prein- und die Jahnschule, die Alisoschule wurde geschlossen. Durch Änderungen im Bereich der Sonderschulen werden ab dem Schuljahr 2016/17 auch die Schulgebäude der ehemaligen Burgschule sowie der Albert-Schweitzer-Schule nicht mehr benötigt. Es müssen Nachfolgenutzungen für die Gebäude oder zumindest die Schulgrundstücke gefunden werden, ggf. könnten auch bestehende Grundschulen in andere Gebäude umziehen. 2015 wurden gemeinsam mit anderen Fachämtern Informationen zu den einzelnen Schulen, Grundstücken und Gebäuden zusammengetragen, um ab 2016 Strategien für die künftige Grundschullandschaft in Oberaden zu entwickeln. Kanalband Bergkamen Der Stadtbereich am Datteln-Hamm-Kanal zwischen der »Wasserstadt Aden« und dem »Westfälischen Sportbootzentrum Marina Rünthe« soll systematisch als Anlaufpunkt für Erholungssuchende, Freizeitsportler sowie Touristen weiterentwickelt werden. Nach dem Rückzug des Bergbaus ist hier bereits ein außergewöhnlicher Entwicklungsbereich entstanden. Einzelne Bausteine sind bereits existent, andere befinden sich noch in der Umsetzung, in Planung oder erst in der Konzeptionsphase. Unter dem Arbeitstitel „Kanalband Bergkamen“ gibt es bereits erste Ideen für ein integriertes Handlungskonzept; eine Gesamtkonzeption fehlt bis heute. 226 StA 61 und BMB/ Tourismus haben daher das Büro MSP Impuls Projekt mit der Erarbeitung einer Entwicklungsstudie für landschaftsorientierte Freizeit- und Tourismusnutzungen im „Kanalband Bergkamen“ mit regionaler Ausstrahlung beauftragt. Ziele sind: • • die Entwicklung einer nach außen wahrnehmbaren Einheit, die Entwicklung neuer und die Ergänzung der bereits bestehenden Bausteine zu einem abwechslungsreichen Freizeit-Tourismusangebot, • die Entwicklung von Vernetzungsstrukturen für die äußere und innere Erschließung sowie die Anbindung an überregionale Rad-und Wanderrouten und • die Ergänzung touristischer Infrastruktur. Die Erarbeitung erfolgte durch Begleitung einer ämterübergreifenden AG aus BMB/Tourismus, Stadtmarketing, Kulturreferat und StA 61. Im Kanalband bestätigt der Gutachter Potenzial für eine weitere Entwicklung. Erste Überlegungen des RVR zur Durchführung einer Internationalen Gartenbauausstellung 2027 auch auf Flächen in Bergkamen bestätigen die ehrgeizigen Ziele im Kanalband. Der Abschlussbericht liegt Anfang 2016 vor. Konzept Ruhr - Wandel als Chance Die Städte und Kreise in der Metropole Ruhr haben sich gemeinschaftlich auf die neue Förderperiode der Europäischen Regionalfonds EFRE, ESF und ELER für den Zeitraum 2014 bis 2020 sowie Veränderungen bei weiteren Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene – zum Beispiel bei der „Gemeinschaftsaufgabe (GA)“ – vorbereitet und an der inhaltlichen Ausgestaltung der EU-Fonds in NRW mitgewirkt. Zudem zieht die Metropole Ruhr zum Jahresende 2014 eine Bilanz der kommunal gesteuerten Investitionen in der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung. Seit 2007 begleiten die zwei interkommunalen Arbeitsgemeinschaften „Konzept Ruhr“ und „Wandel als Chance“ diesen Prozess. Sie erarbeiten konzeptionelle Ansätze, tauschen Erfahrungen zu lokalen Maßnahmen aus und dokumentieren deren Umsetzung. Analog zur EU-Strategie „Europa 2020“, die auf umfassende Maßnahmen zur Steigerung von Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union durch aktive Regionalentwicklung setzt, haben die Städte und Kreise für den laufenden Diskussionsprozess den Leitbegriff „Perspektive 2020“ gewählt. Im Mittelpunkt der Perspektive 2020 für die Metropole Ruhr stehen die drei Leitthemen „Stadt – Klima – Bildung“. Die Leitthemen sind inhaltlich eng verbunden, ergänzen sich wechselseitig und stehen für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Für alle drei Bereiche gilt: Die Städte und Kreise verfügen eigenständig über erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten, die aus lokaler Verantwortung und regionaler Zusammenarbeit resultieren. Wesentlicher Bestandteil des Konzepts Ruhr ist eine begleitende – und jährlich aktualisierte – Projektliste zu denjenigen Vorhaben, die aus Sicht der kommunalen Gebietskörperschaften von Bedeutung für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung sein sollen. Aus Bergkamen sind 5 Vorhaben benannt: • Logistikpark A 2 • Wasserstadt Aden 227 • Römerpark Bergkamen • Marina Nord und • Bergehalde Großes Holz – Haldenlandschaft am Kanal. Davon kann der Logistikpark A 2 als weitgehend abgeschlossen bewertet werden. Die Wasserstadt Aden und der Römerpark befinden sich in der Umsetzung; Marina Nord und die Weiterführung der Freizeithalde Großes Holz auf die Haldenlandschaft am Kanal sind Ziel der Planung. Die einzelnen Städte stellen sich in so genannten Stadtprofilen für die Zukunft vor. Im Stadtprofil Bergkamens sind die Projekte Wasserstadt Aden, Marina Nord und 2. BA Großes Holz die Schlüsselprojekte in einem integrierten Handlungskonzept entlang des DattelnHamm-Kanals von Rünthe bis Oberaden unter dem Arbeitstitel „Kanalband Bergkamen“. Die Vereinbarung der kreisfreien Städte, Kreise und kreisangehörigen Kommunen der Arbeitsgruppe Wandel als Chance, der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, der RAG AG, RAG Montan Immobilien GmbH und dem Regionalverband Ruhr (RVR) zur „Vorausschauenden Nachnutzung städtebaulich bedeutsamer Bergbauflächen“ wurde im Februar 2014 unterzeichnet. Die Vereinbarung definiert gemeinschaftliche Entwicklungsziele und regelt Zuständigkeiten sowie Abstimmungsverfahren bei der Neunutzung von städtebaulich und regionalplanerisch wichtigen Bergbauflächen. Abschlussbetriebspläne und Bergehalden Auch wenn sich der fördernde Bergbau in Bergkamen seit 2000 verabschiedet hat unterstehen noch zahlreiche Flächen in Bergkamen der Bergaufsicht. Die Bezirksregierung Arnsberg Abtlg. 6 Bergbau und Energie in NRW ist für diese Flächen die zuständige Ordnungsbehörde. Neben dem ehemaligen Bergwerk Haus Aden gehören zu diesen Flächen auch Teile der Bergehalde Großes Holz, die Halden im Kanalband, die für bergbauliche Ausbildungszwecke genutzten Bereiche auf Grimberg 3/4, Flächen am Schacht Werne 3 in Rünthe sowie Grimberg 1/2. Für diese Flächen sind die Verfahren zur Entlassung aus der Bergaufsicht, die Abschlussbetriebspläne (ABP) eingeleitet. Ziel der Abschlussbetriebspläne ist es, die Flächen so herzurichten, dass von ihnen bei einer einfachen Anschlussnutzung keine Gefahren ausgehen. Als einfache Anschlussnutzung wird dabei regelmäßig Grünfläche angenommen. In diesen Verfahren fanden in 2014/15 insbesondere zum ABP Haus Aden und zu den Halden im Kanalband sowie zum Großen Holz Erörterungstermine statt, bei denen die Stadt Bergkamen ihre Belange im Hinblick auf die höherwertige Folgenutzung eingebracht hat. Haus Aden Zur Entlassung aus der Bergaufsicht hat es im Berichtszeitraum umfangreiche Erörterungen gegeben. Um Synergieeffekte zum Sanierungsplan Wasserstadt zu erzielen, soll die Abdeckung der Hotspots mit einer 25-50 cm dicken Bodenschicht durch die RAG AG im Rahmen des ABP nicht durchgeführt werden. Aus rechtlichen Gründen hat die RAG AG verbindlich erklärt diese Maßnahmen des ABP dann umzusetzen, wenn die Wasserstadt nicht realisiert werden sollte. Die Entlassung aus der Bergaufsicht erfolgte am 1.12.2015. Am Standort Haus Aden wird dauerhaft die Grubenwasserhaltung des östlichen Reviers betrieben. Die benötigten Flächen bleiben unter Bergaufsicht. Aufgrund der öffentlichen Berichterstattung zur durch Grubenwasser belasteten Lippe haben ein Vertreter der RAG AG sowie ein Vertreter des BUND im Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr am 15.09.2015 und 10.11.2015 berichtet. 228 Grimberg 1/2 Am 09.01.2015 hat eine Bereisung von Schachtstandorten im Ruhrgebiet durch MWEBWV NRW, Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, LWL Amt für Denkmalpflege in Westfalen, RAG AG, RAG MI und den Unteren Denkmalbehörden der jeweiligen Städte stattgefunden. Im Rahmen dieser Bereisung wurde auch das Industriedenkmal „Grimberg 2“ besichtigt. Die Stiftung kann sich vorstellen, das Schachtgerüst zu übernehmen, wenn es in eine Gesamtnutzung am Standort eingebettet ist. Grimberg 3/4 Der Abriss der Gebäude wurde vorbereitet um eine Entlassung aus der Bergaufsicht zu ermöglichen. Halde Großes Holz Zur Umsetzung der im ABP vorgesehenen Naturarena haben umfangreiche Beratungen stattgefunden. Die Stadt hat dabei das Ziel verfolgt, die Nutzung der Fläche für einzelne Großveranstaltungen bereits durch Herstellung einer entsprechenden Oberfläche durch die RAG AG zu ermöglichen. Die entsprechende Aufbereitung und Herrichtung ist im öffentlichen Interesse. Ein abschließendes Ergebnis konnte im Berichtszeitraum insbesondere wegen der fehlenden Entwässerungsplanung nicht erreicht werden. Zur Haldenlandschaft am Kanal fanden mehrere Begehungen statt. Nach Aufstellung des Lichtkunstwerkes „Impuls“ der Gebrüder Dirk und Maik Löbbert auf der Adener Höhe wurde vom StA 61 die Umgestaltung der Adener Höhe initiiert. Diese wurde durch das Büro Drecker in 2012 vorbereitet und durch den RVR mit Fördermitteln realisiert. Die Eröffnung fand am 12.05.2015 statt. Reststoffverbringung unter Tage Auf den Bergwerken Haus Aden / Monopol in Bergkamen, Hugo / Consolidation und Walsum wurden von 1993 bis 1998 Reststoffe nach dem Prinzip des vollständigen Einschlusses verwertet. Die Verwertung in Bergkamen erfolgte in den Abbaubetrieben des Flözes Grimberg 2/3. Zur Verbringung erfolgte ein Sonderbetriebsplanverfahren. Grundlage war eine Machbarkeitsstudie, die vom damaligen Landesamt für Wasser und Abfall im Jahre 1988 in Auftrag gegeben wurde. Angesichts der aktuellen überregionalen Berichterstattung in öffentlichen Medien und vor dem Hintergrund der geplanten Neuorganisation der Grubenwasserhaltung im östlichen Revier, hat die Verwaltung Kontakt mit der RAG AG und der Bezirksregierung Arnsberg Abteilung 6 Bergbau und Energie in NRW aufgenommen und weitere Informationen eingeholt. Im Ergebnis wurde im Februar 2014 eine Resolution zur lückenlosen Aufklärung, Information und Transparenz sowie zum Monitoring durch den Rat der Stadt beschlossen. 229 Stadterneuerung Wasserstadt Aden Die 56 ha große Brachfläche der ehemaligen Schachtanlage Haus Aden stellt die größte Entwicklungschance für den Stadtteil Oberaden und die Gesamtstadt Bergkamen dar. Daher haben die Stadt Bergkamen und die RAG Montan Immobilien, die Projektgesellschaft Haus Aden mbH (PGHA) gegründet. Die Beteiligung der Stadt Bergkamen wird durch das StA 61 gewährleistet. Die erste Planungsphase wurde Ende 2007 abgeschlossen und hat die technische Machbarkeit und die notwendigen Maßnahmen für eine Realisierung aufgezeigt. Für die Gesamtmaßnahme wurde ein Förderantrag gestellt, der einen Zuschuss von insgesamt ca. 10,5 Mio. € zum Ziel hat. Beantragt werden nur noch Städtebauförderungsmittel. Im November 2012 erging ein Gesamttestat zur Bezuschussung der Maßnahme und die Bewilligung für den ersten Realisierungsabschnitt durch die Bezirksregierung Arnsberg. Nachdem 2013 ein Großteil der Fördersumme bewilligt wurde, steht die Restsumme noch aus. Zur Realisierung der Vorbereitung und Durchführung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme wurde die DSK Deutsche Stadtund Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co.KG beauftragt. Anschließend wurde die Projektgesellschaft Haus Aden liquidiert. Die DSK hat im Mai 2014 ihr Projektbüro im Rathaus eröffnet. Zudem wurde der Internetauftritt der Wasserstadt Aden durch die DSK neu aufgesetzt unter www.wasserstadtaden.de. Seitdem besteht auch die Möglichkeit einen Newsletter zur Wasserstadt zu abonnieren. Zukünftig soll die Internetseite auch als Vermarktungsportal dienen. 2014 und 2015 wurde der Kooperationsvertrag zwischen der Stadt und der RAG MI weiter ausgearbeitet. Bei der Formulierung des Kooperationsvertrages wurden die beiden Vertragsparteien weiterhin durch die Kanzlei Wolter Hoppenberg beraten. Parallel dazu wurde der Entwurf des Kaufvertrags zwischen der RAG MI und der Stadt Bergkamen erarbeitet. Der endgültige Abschluss der Verträge wurde terminiert auf den Zeitpunkt der Erteilung der wasser- und sanierungsrechtlichen Genehmigungen. Der Antrag auf Genehmigung wurde im März 2014 gestellt. Der Zeitpunkt der Genehmigung wurde von den Genehmigungsbehörden mehrfach nach hinten korrigiert. Im 4. Quartal 2015 wurde die Fläche aus der Bergaufsicht entlassen und die sanierungsrechtliche Genehmigung erteilt. Die wasserrechtliche Genehmigung steht unmittelbar bevor. Im Hinblick auf die Vermarktung wurden 2014 und 2015 Gespräche mit verschiedenen Investoren und Einzelinteressenten geführt. Darunter waren neben den klassischen Wohnungsbauträgern auch ein Architekt, welcher schon schwimmende Häuser realisiert hat sowie eine Investorengruppe, welche ein Konzept für die Häuser am See erarbeitet hat. 230 (Quelle: Stadt Bergkamen Hafeneinfahrt) Stadtmitte BergGalerie und Wohnturm Ende 2011 trat die CharterHaus GmbH mit Sitz in Frankfurt/Main als Investorin für die Reaktivierung des zum großen Teil leerstehenden Einkaufszentrums „Turmarkaden“ in der Bergkamener City auf. Die Stadt Bergkamen richtete eine ämterübergreifende Projektsteuerungsgruppe unter Beteiligung der Investorin sowie diverser Fachplaner ein. In diesem Rahmen wurden die Entwürfe diskutiert. Der Bauantrag wurde von CharterHaus im April 2014 eingereicht und im Oktober 2014 positiv beschieden. Zur Sicherung der funktionalen und städtebaulichen Qualität wurde ein städtebaulicher Vertrag durch das StA 61 erarbeitet und zwischen der Stadt und der Investorin Anfang Oktober 2014 geschlossen. Erste Arbeiten erfolgten daraufhin im Innern des Gebäudes. Wegen Umständen, die in der Person der Geschäftsführerin von CharterHaus begründet waren, wurden die Umbaumaßnahmen nicht fortgesetzt. Dies führte schließlich im Herbst 2015 zur Beauftragung der Struktur GmbH durch CharterHaus, die nun für die Vergabe der Gewerke zuständig ist. 231 (Quelle CharterHaus Real Estade GmbH, Frankfurt am Main: Ansicht BergGalerie) Der Rückbau des Wohnturms erfolgte ab April 2014 und ist fast beendet. Der Zuschuss für den Rückbau des Wohnturms wurde aufgrund der geleisteten Arbeiten z.T. bereits verausgabt. Der Restbetrag wird erst nach Abschluss der Arbeiten fällig. Nordberg Die Verkehrsführung im Bereich des Nordbergs, insbesondere der Fußgängerzone wird seit Jahren immer wieder diskutiert und wurde schon mehrfach geändert. Anfang 2015 fand eine Befragung der Geschäftsleute und Eigentümer am Nordberg sowie der Anwohner über eine Bürgerversammlung statt. Ziel war eine Einschätzung zu Aufhebung oder Erhalt der Fußgängerzone, zur Versorgungsfunktion und zu sonstigen Problemen sowie Verbesserungspotenzialen zu erhalten. Als Ergebnis der Befragungen bleibt festzuhalten, dass die Fußgängerzone erhalten bleiben soll und der Nordberg im Wesentlichen Nahversorgungsfunktionen wahrnimmt. Zudem wurde das StA 61 beauftragt, die identifizierten Probleme näher zu untersuchen und Verbesserungsmöglichkeiten vorzuschlagen und umzusetzen. Dies betrifft die Bushaltestellen, die Optimierung der Möblierung, die mangelnde Barrierefreiheit der eingesetzten Straßenbeläge sowie den Einsatz rechtlicher Steuerungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Nutzungsstruktur. MuseumsPark Grimberg Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur hat nach einer Bereisung mehrerer Objekte im Ruhrgebiet Interesse an der Übernahme des Schachtgerüsts Grimberg 2 in das Stiftungsvermögen bekundet, wenn eine Einbindung in eine Gesamtentwicklung am Standort durch die Stadt vorbereitet wird. Da ein konkretes Konzept nicht vorliegt, wurden im Anschluss an eine Begehung in einem gemeinsamen Brainstorming unter Beteiligung des BMB/Tourismus, Stadtmarketing, Kulturreferat, Stadtmuseum und StA 61 Nachnutzungskonzepte diskutiert. Die Ergebnisse werden durch das StA 61 in Text und Plan aufbereitet um eine Entscheidung herbeizuführen. 232 Nachfolgenutzungen städtischer Infrastruktur Zukunft der GSW-Freizeitstandorte in Bergkamen Bei dem Betrieb der GSW-Einrichtungen kommt es zu einem jährlichen Defizit in Höhe von mehreren Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund ist im Auftrag der GSW ein Konzept zur Optimierung der Bäderlandschaft in Kamen, Bergkamen und Bönen durch einen externen Gutachter erarbeitet worden, das Anfang September 2015 in den zuständigen politischen Gremien der beiden Städte vorgestellt wurde. Die vom Gutachter empfohlene Lösung eines Zentralbades für Bergkamen und Kamen wird von maßgeblichen Teilen der Ratsfraktionen der beiden Städte nicht mitgetragen und scheidet nach derzeitigem Diskussionsstand in der Politik aus. Es sind daher Alternativen zur Sicherung eines zeitgemäßen Angebots insbesondere für den Schul- und Vereinssport in Bergkamen zu entwickeln. Zur Vorbereitung und Unterstützung der politischen Entscheidungsfindung hat die Verwaltung eine Studie vorbereitet, die als Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien dienen soll. Die Verwaltung liefert, mit einem Konzept zur denkbaren Nachfolgenutzung der heutigen GSW-Freizeiteinrichtungen einen wesentlichen Baustein für ein u. a. darauf aufzubauendes abschließendes Bäderkonzept. Dabei soll als Ergebnis ein Standort für ein Kombi-Bad in und für Bergkamen präferiert und dementsprechend unter Berücksichtigung der Eissporthalle am Häupenweg, Ideen für mögliche Nachnutzungen des anderen Badstandortes gesammelt werden. Es ist wichtig, dass auch in Zukunft ein zeitgemäßes, attraktives und nachhaltiges Bäderangebot – insbesondere für das Schulschwimmen und den Vereinssport – garantiert wird. Die Entscheidung über die Bäderstandorte soll 2016 fallen. 233 Städtebau Bebauungsplan Nr. RT 96 „Rünthe-Ost“ Im November 2010 wurde der Aufstellungsbeschluss für diesen Bebauungsplan gefasst. Über den Bebauungsplan soll die Entwicklung des Einzelhandels an diesem nicht integrierten Standort gesteuert und die bisher nicht für bauliche Zwecke in Anspruch genommenen Flächen einer gewerblichen Nutzung zugeführt werden. Neben der Entwicklung einer Nutzungskonzeption und erster Festsetzungsvorschläge wurde insbesondere das Thema Erschließung intensiv bearbeitet. Entgegen der früheren Planung einer Querspange zwischen der Straße Am Römerlager und der Industriestraße wurden Varianten für eine Erschließung mittels Stichstraße entwickelt und durch den Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr 2014 beschlossen. 2014 und 2015 haben Gespräche zur Erschließungsplanung mit den von dieser Planung betroffenen Flächeneigentümern und auch mit möglichen Interessenten für die freien gewerblichen Bauflächen stattgefunden. Da die Fa. Kaufland sich entschieden hat, an ihrem Standort im Plangebiet neu zu bauen, wird hier die Erschließungsplanung angepasst. Ein erster Planentwurf auf Basis der Erschließungsplanung und der Festsetzungen für die einzelnen Sondergebiete soll 2016 erarbeitet werden. Bebauungsplan Nr. WD 103/II „Waldsiedlung“ Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfes wurde Mitte des Jahres 2014 durchgeführt. Im Dezember 2014 erfolgte der Satzungsbeschluss durch den Rat der Stadt Bergkamen mit öffentlicher Bekanntmachung am 14.01.2015. Danach wurden mit potentiellen Erschließungsträgern Gespräche geführt. Bebauungsplan Nr. WD 118 „Berliner Straße“ Auf der ca. 5,3 ha großen innerörtlichen Fläche sollen entsprechend Aufstellungsbeschluss Einfamilienhäuser entstehen sowie Seniorenwohnen, unter Erhalt von Grün- und Wegeverbindungen, ermöglicht werden. Ebenso sind ein Schwerpunktspielplatz sowie eine Ballspielfläche vorgesehen. Nach Abstimmungen mit den Eigentümern wurde Ende 2014 der Auftrag zur Erarbeitung eines städtebaulichen Entwurfes sowie eines Bebauungsplanvorentwurfes an ein Dortmunder Planungsbüro vergeben. Der städtebauliche Entwurf lag nach erfolgten Abstimmungen in der zweiten Hälfte 2015 vor und wurde im Dezember 2015 von den Fachausschüssen beschlossen. Bebauungsplan Nr. OA 120 „Wasserstadt Aden“ Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde bereits 2008 durch den Rat der Stadt Bergkamen gefasst. Aus fördertechnischen Gründen wurde das zu Grunde liegende Konzept im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse überprüft und in der Konsequenz wurden u.a. Veränderungen am städtebaulichen Rahmenplan vorgenommen. Im Anschluss war es daher erforderlich, sämtliche Fachplanungen (Seeplanung, Sanierungsplanung, Erschließung, Entwässerung) an die geänderte städtebauliche Rahmenplanung anzupassen. 234 Das Verfahren für den Bebauungsplan OA 120 ist dann mit einem erweiterten ScopingTermin im Juli 2012 fortgeführt worden. Die frühzeitigen Beteiligungen der Bürger gem. § 3 Abs. 1 BauGB und Behörden sowie sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB fanden Ende 2012 bis Anfang 2013 statt. Die Belange des Wasser- und Schifffahrtsamtes, die sich einerseits aus der Behördenbeteiligung zum Bebauungsplan und andererseits aus den fachplanerischen Genehmigungsverfahren ergaben, führten dazu, dass das städtebauliche Konzept im Jahr 2014 überarbeitet und die Fachgutachten entsprechend angepasst werden mussten. Auch die Umwelt- und naturschutzfachlichen Planungsgrundlagen, welche im Bebauungsplan und in den fachplanerischen Genehmigungsverfahren inhaltsgleich verwendet werden, waren aufgrund von Anregungen zu überarbeiten. Nach Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung kann die Überarbeitung des Bebauungsplanes abgeschlossen und die Offenlage des Bebauungsplanes beschlossen werden. (Quelle: pesch partner architekten stadtplaner, Herdecke: Abbildung: OA120) 235 Bebauungsplan Nr. BK 121 „Vorhabenbezogener Nahversorgungsstandort Geschwister-Scholl-Straße“ Bebauungsplan Schon seit einigen Jahren wurde im Zusammenhang mit der Bebauung der Freiflächen zwischen Landwehr-, Büscher-, Lothar-Erdmann- und Geschwister-Scholl-Straße die Verlagerung des Aldi-Marktes Am Roggenkamp diskutiert. Nach Antragstellung der KIGKamps Immobilienverwaltung wurde vom Rat der Stadt Bergkamen beschlossen einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufzustellen. Die Bürgerversammlung fand im Mai 2014 statt, die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange erfolgte parallel zur Offenlage im Mai und Juni 2014. Der Satzungsbeschluss erging im September, Rechtskraft erlangte der Bebauungsplan am 05.11.2014. Der Durchführungsvertrag zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan, welcher u.a. Kostentragungen, Zeitabläufe und städtebauliche Qualitäten regelt, wurde parallel zum Verfahren durch das StA 61 erarbeitet und im September 2014 geschlossen. Die Baugenehmigung wurde im Oktober 2014 erteilt. In der Folge war das StA 61 an der Umsetzung des städtebaulichen Vertrags im Rahmen der Bauarbeiten beteiligt. Die Eröffnung des Aldi-Marktes erfolgte schließlich im August 2015. (Quelle: Planquadrat Dortmund: Abbildung BK121) 236 Bebauungsplan Nr. OA 122 „Jahnstraße/Museumsplatz“ Am 03.04.2014 hat der Rat der Stadt Bergkamen die Aufstellung dieses Bebauungsplans beschlossen. Ziele des Bebauungsplanes sind zum einen die planungsrechtliche Sicherung des Stadtmuseums in Oberaden und seiner weiteren Entwicklung sowie zum anderen entsprechend den Zielen der Stadtentwicklung die Festsetzung und Entwicklung von Wohnbauflächen für das nördlich angrenzende Gelände einer ehemaligen Gärtnerei. Neben der Umsetzung dieser Ziele war eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines Lebensmitteldiscounters Anlass zur Aufstellung des Bebauungsplanes. Diese wurde im Mai 2014 zurückgestellt, da dieses Vorhaben den im Flächennutzungsplan dargestellten Planungszielen widerspricht. Zur Sicherung der Planungsziele hat der Rat für einen Teilbereich des Bebauungsplanes eine Veränderungssperre beschlossen. Diese gilt für das ehemalige Gärtnereigrundstück noch bis Mai 2016. Das Planverfahren zum Bebauungsplan wird auf der Grundlage des § 13a BauGB als Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren durchgeführt. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 Abs.1 BauGB erfolgte in Form einer Bürgerversammlung am 21.01.2015 und durch anschließenden Aushang der Pläne im StA 61 vom 22.01.2015 bis 06.02.2015. Von der Öffentlichkeit wurde eine Bebauung der Fläche der ehemaligen Gärtnerei grundsätzlich begrüßt. Die Ergebnisse der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung sind in den Entwurf zum Bebauungsplan Nr. OA 122 „Jahnstraße / Museumsplatz“ eingeflossen. Von der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 1 BauGB wurde in dem beschleunigten Verfahren abgesehen. Den Träger öffentlicher Belange wurde im Rahmen der Offenlegung nach § 3 Abs. 2 BauGB Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Vom 01.12.2015 bis 08.01.2016 erfolgte die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes einschließlich Begründung sowie der umweltbezogenen Informationen gemäß § 3 Abs. 2 BauGB. Die vorgebrachten Stellungnahmen im Verfahrensschritt der öffentlichen Auslegung führen zu keiner Änderung des Planentwurfes. Es wurden lediglich einzelne redaktionelle Änderungen zur Klarstellung durchgeführt. Der Satzungsbeschluss soll im April 2016 erfolgen. (Quelle: Stadt Bergkamen: Abbildung: B-Plan Nr. OA 122) 237 Städtebaulicher Rahmenplan „Büscherstraße/Landwehrstraße“ Zur Erschließung der Freifläche zwischen Landwehr-, Büscher- und Geschwister-SchollStraße wurde im April 2014 ein städtebaulicher Rahmenplan entwickelt und dieser anschließend im März 2015 aktualisiert. Der Rahmenplan ist Grundlage für die weitere Entwicklung in diesem Bereich. (Quelle: Stadt Bergkamen: Rahmenplan 2015 Büscherstraße/Landwehrstraße) 238 Dieser stellt im südlichen Bereich den zu erhaltenden Bolzplatz dar und eine daran nördlich anschließende Wohnbebauung als Klimaschutzsiedlung. Diese wird durch eine Wohnungsbau- und Projektgesellschaft errichtet. Des Weiteren ist der bestehende Grünzug entlang des Kuhbachs und die bereits vorhandene Wegeverbindung über die Kuhbachtrasse zu erhalten. Die neuen Nutzungen sollen angebunden werden. Auf dem Eckgrundstück Landwehr-/Büscherstraße soll eine von der Büscherstraße erschlossene max. dreigeschossige Seniorenwohnanlage entstehen. Südlich des bereits bestehenden Aldi-Marktes (vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. BK 121) soll eine gemischte Nutzung aus Wohnen, betreutem Wohnen und Ärztehaus entstehen. Die Bebauung kann zweigeschossig, im Bereich der Erschließungsstraße auch dreigeschossig erfolgen. Das Ärztehaus soll durch eine Wohnungsbaugesellschaft geplant und errichtet werden. Die Vorhaben sind aufgrund der Vorprägung nach § 34 BauGB zulässig. Zur Vorbereitung und Durchführung der städtebaulichen Maßnahmen in den einzelnen Abschnitten werden städtebauliche Verträge zwischen Stadt und entsprechendem Vorhabenträger geschlossen. Bauberatung In den Jahren 2014 und 2015 erfolgte eine intensive Beratung von Architekten und Bauherren für gewerbliche Vorhaben. Im Vordergrund standen dabei Vorhaben im Bereich der Bebauungspläne mit den Nrn. WD 116 „Logistikpark A2“, OV 94 „Gewerbegebiet Erlentiefenstraße“ sowie RT 85 „Gewerbepark Rünthe“. Daneben fanden auch zahlreiche Beratungen zu Vorhaben innerhalb bebauter Ortsteile gem. § 34 BauGB statt. Beispiele dafür sind Vorhaben im Bereich des Kfz-Handels / -Pflege an der Achse Erich-OllenhauerStraße, die geplante DiTiB-Moschee, die Veranstaltungshalle an der Industriestraße, die BergGalerie und der Neubau der Sparkasse. In den Baugebieten BK 98 „Heinrichstraße Ost“, OA 100 „An der Dorndelle“ inkl. 1. Änderung, RT 108 „Kanalstraße“ und OA 115 „Zum Oberdorf“ sowie fand in den Jahren 2014 und 2015 eine intensive Beratung von Architekten und Bauherren für Grundstücke außerhalb von Bebauungsplangebieten (§§ 34 und 35 BauGB) statt. Darüber hinaus wurden die Erschließungsverträge städtebaulich begleitet. Denkmalschutz Zur Unterhaltung und Pflege der unter Schutz gestellten Bau- und Bodendenkmäler sowie hinsichtlich erlaubnispflichtiger Maßnahmen wurden Denkmaleigentümer beraten und die Zustimmung zu dem Denkmalschutzgesetz unterliegenden Maßnahmen erteilt. Da für 2014 und 2015 keine Haushaltsmittel bereitgestellt wurden, konnten keine denkmalpflegerischen Maßnahmen privater Bauherren gefördert werden. Baudenkmäler Baudenkmal RT 5 Hofanlage Keinemann (Fürstenhof 1) Im Rahmen der denkmalgerechten Erneuerung des historischen Ensembles wurden 2014/15 verschiedene Abstimmungs- und Beratungsgespräche mit dem neuen Eigentümer und dem Landschaftsverband geführt. Die äußere Restaurierung eines Wirtschaftsgebäudes wurde 2015 erfolgreich abgeschlossen. 239 Baudenkmal WD 4 Fachwerkhaus Schulstraße 97 Es fanden 2014/15 im Zusammenhang mit der Fassadenrestaurierung an dem Baudenkmal mehrere Abstimmungen statt. Die Erlaubnismaßnahme Fassadenrestaurierung des denkmalgeschützten Fachwerkhauses Schulstr. 97 wurde Ende 2015 erfolgreich abgeschlossen. (Quelle: Stadt Bergkamen; Fachwerkhaus Schulstr.) Baudenkmal OV 6 Bauernhaus Landwehrstraße 172 An dem Baudenkmal fanden 2014 und 2015 mehrere Ortstermine zur geplanten Fassaden-, Fenster- und Türenerneuerung einschließlich Abriss eines Anbaus statt. Auf Grundlage der erfolgten Abstimmung wurde der denkmalrechtliche Erlaubnisantrag Ende 2015 gestellt. Industriedenkmäler Fördergerüst Grimberg 2 (Neu Monopol) Für den Bereich um das Fördergerüst Grimberg 2 sind 2014/15 Gespräche mit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur hinsichtlich der Trägerschaft durch die Stiftung geführt worden. Schacht III, Rünthe Zur Ermöglichung einer denkmalgerechten Nachnutzung Investorengespräche geführt. 240 wurden 2014/15 weitere Bodendenkmäler Die Planungen und Ausführungen des archäologischen Parks erfolgen unter Federführung des Dezernates II (StA 41). Durch das StA 61 erfolgte 2015 eine Mitwirkung bei der Umsetzung der „Beschilderung“. Baukultur Die Stadt beteiligt sich mit Bergarbeitersiedlungen im Stadtteil Rünthe an dem regionalen Handlungskonzept „Siedlungskultur im Ruhrgebiet“. Im Rahmen des Projektes wurden zusammen mit den beauftragten Planungsbüros 2014/15 Vorschläge und Inhalte des Handlungskonzeptes für Bergkamen abgestimmt und diskutiert. Die Ergebnisse sollen Mitte 2016 vorliegen. In den Gestaltungssatzungsgebieten der historischen Bergarbeitersiedlungen Rünthe und Schönhausen fand 2014/2015 weiterhin eine intensive baugestalterische Beratung der Eigentümer bei Sanierungs- bzw. Umbaumaßnahmen statt. Mobilitäts- und Verkehrsplanung L 821n Die Straße wurde im November 2008 planfestgestellt. Aufgrund eines anhängigen Klageverfahrens ist mit der Ausbauplanung und dem Bau der Straße jedoch noch nicht begonnen worden. Im Januar 2015 wurde das letzte Klageverfahren vom OVG Münster abschlägig entschieden, weitere Klagen sind nicht zugelassen. Trotz der Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses wurde das Projekt L 821n nicht in das Landesstraßenbauprogramm 2016 aufgenommen. Ein Zeitpunkt für die Umsetzung der Planung ist daher nicht absehbar. Der Rat der Stadt Bergkamen hat daher im September 2015 die Verwaltung beauftragt, alternative Verkehrskonzepte für die L 821n, zur Leitung von Lkw und Entlastung von Straßen mit Wohnbebauung, zu entwickeln. Ergebnisse sollen im ersten Quartal 2016 vorliegen. Beseitigung der niveaugleichen Bahnübergänge Nach Erstellung der Planunterlagen erfolgte die Offenlage der Planfeststellungsunterlagen im Februar und März 2014 im StA 61. Die im Rahmen der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangen Anregungen und Bedenken wurden dann von der Bezirksregierung als verfahrensführende Stelle ausgewertet und in einem Termin Ende Januar 2015 mit den Einwändern erörtert. Der Planfeststellungsbeschluss erlangte im Juli 2015 Rechtskraft. Zwischenzeitlich erfolgte der Grunderwerb durch Straßen.NRW. 241 (Quelle: Landesbetrieb Straßenbau NRW: Beseitigung BahnübergangL821) Die Kreuzungsvereinbarung zwischen Straßen.NRW und der Deutschen Bahn ist nun abzuschließen. Nach Abschluss der Vereinbarung kann mit dem Bau vorbehaltlich der Bereitstellung finanzieller Mittel frühestens im Frühjahr 2018 erfolgen. Die Durchführung der Baumaßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bau der Wasserstadt. Die Beseitigung des niveaugleichen Bahnübergangs an der Rotherbachstraße / K 16 steht ebenfalls im Zusammenhang mit den Planungen der Wasserstadt Aden. Auch hier wurde zwischenzeitlich Grunderwerb getätigt. Es ist mit dem Kreis Unna als zuständigem Straßenbaulastträger vereinbart worden, die Bauzeiten mit dem Bauablauf der Wasserstadt Aden zu koordinieren. Zur Beseitigung des Bahnübergangs an der B 61 / Lünener Straße (künftig L 654) gibt es keine neueren Entwicklungen. Nahverkehrsplan Kreis Unna Der Nahverkehrsplan Kreis Unna, der die Vorgabe für das gesamte Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gibt, wurde erstmals im Jahr 2000 verabschiedet und zwischenzeitlich mehrfach fortgeschrieben. Die letzte Fortschreibung hat der Rat der Stadt Bergkamen im September 2013 beschlossen. Mit der Fortschreibung war unter anderem eine Verbesserung der ÖPNV-Anbindung für den Stadtteil Overberge vorgesehen. Diese wurden 2015 umgesetzt, sodass hier nunmehr auch ein regelmäßig verkehrendes Linienangebot besteht. Im Rahmen der Fortschreibung sind die Themen „Anbindung des Logistikparks A 2“ und „Verbesserung des ÖPNV-Angebots für den Stadtteil Oberaden“ sowie perspektivisch eine ÖPNV-Anbindung für die Wasserstadt Aden nicht abschließend behandelt worden. Hier haben 2014 und 2015 Gespräche zwischen dem Kreis Unna als Aufgabenträger des Nahverkehrs und der Stadt Bergkamen stattgefunden. Mögliche Maßnahmen zur Angebotsverbesserung werden im Rahmen einer Busnetzoptimierung gutachterlich geprüft, Ergebnisse werden für 2016 erwartet. 242 Straßen- und Wegebau Im Berichtszeitraum 2014/15 wurde eine hohe Anzahl an kleineren Straßenbauarbeiten zur Erhaltung des städtischen Straßennetzes durchgeführt. Da die zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichend sind, vor allem die Winterschäden der vergangenen Jahre zu beheben, verbleibt für die kommenden Jahre ein hoher Bedarf an zusätzlicher Straßenunterhaltung. Neben diesen zahlreichen Einzel- bzw. Kleinmaßnahmen sind im Rahmen der nicht investiven Straßenunterhaltung und Erneuerung von Stadtstraßen, nachfolgend aufgeführte Projekte realisiert worden: 2014 • Gehwege „Südliche Obere Erlentiefenstraße“ • Instandsetzung Töddinghauser Straße, von Landwehrstraße bis Hoeterstraße; Umgestaltung Gehweg, Verlegung Radfahrer auf Fahrbahn, Erneuerung der Fahrbahn • Hochstraße Zur Verbesserung der verkehrstechnischen Nutzbarkeit wurde in einem Teilbereich die vorhandene Verkehrsinsel zum Teil zurückgebaut, die Entwässerungseinrichtung der Straße erneuert und anschließend die Fahrbahn erneuert Kosten: 38.500,00 € • Präsidentenstraße Fahrbahnerneuerung im Bereich Präsidentenstraße/ Ebertstraße Baukosten: 50.000,00 € Gerhart-Hauptmann-Straße Erneuerung des noch fehlenden Straßenabschnittes Baukosten: 38.000,00 € Grüner Weg / Birkenweg Erneuerung der Wegeverbindung; Kooperationsmaßnahme mit dem Baubetriebshof der Stadt Bergkamen 30.000,00 € • • 243 95.000,00 € 2015 • Beginn Fahrbahnsanierung Rünther Straße • Endausbau Baugebiet „Sanddornweg“ • Endausbau Baugebiet „Buchweizenkamp“, 1. BA • Endausbau Baugebiet „Anemonenweg“, 1. BA • Endausbau Stadt Bergkamen, Baugebiet „Buchweizenkamp“ • Ausschreibung und Ausführung künstlicher Beleuchtung der Holz-Erde-Mauer im Römerpark Oberaden Baukosten ca.: 15.000,00 € Erschließung „Zeltstadt“ für Flüchtlinge auf dem Parkplatz Häupenweg, Bergkamen-Weddinghofen Bauvolumen ca.: 120.000,00 € • Maßnahmen unter Beteiligung des SEB • Landwehrstraße (Heinrichstraße bis Werner Straße, Beteiligung an den Gehwegen, ÖPNV-Maßnahme, Seitenstreifen) • Büscherstraße (Beteiligung an den Gehwegen) • Leipziger Straße (Beteiligung an den Gehwegen) Arbeiten der Versorgungsträger Um Rohrleitungen und Kabel verlegen zu können, werden von verschiedenen Versorgungsträgern Straßenaufbrüche durchgeführt. Der für jeden Aufbruch erforderliche Tätigkeitsablauf innerhalb des Sachgebietes 66 umfasst die Erteilung der Straßensperrgenehmigung, die Baukontrolle und die abschließende Abnahme der Wiederherstellung der öffentlichen Verkehrsfläche. In den Jahren 2014 und 2015 sind insgesamt 929 Straßenaufbrüche vorgenommen worden, d. h. ca. 1,5 Straßenaufbrüche pro Werktag. 244 2014 / 2015 • Neuer Straßenbeleuchtungsvertrag Ergebnis: Verbesserte Leistungen, 5 % Einsparung zum Altvertrag • Begleitung Glasfaser-Ausbau Deutsche Telekom; Vectoring-Ausbau in Bergkamen-Oberaden und BergkamenRünthe Aufbrüche in den Jahren 2014 und 2015 2014 2015 128 134 Deutsche Telekom 75 89 Gelsenwasser AG 165 176 GSW Kamen-Bönen-Bergkamen 70 56 Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen 20 16 458 471 Unitymedia/ish Gesamt: 245 2014: 20 70 128 Unitymedia/ish Telekom Gelsenwasser GSW (Gas/Strom) 75 165 SEB 2015: 16 56 134 Unitymedia/ish Telekom Gelsenwasser GSW (Gas/Strom) 176 89 SEB Maßnahmen im öffentlichen Verkehrsraum (Sondernutzungen etc.) Sperrgenehmigungen Ausnahmegenehmigungen Sondernutzungen, Plakatierungen, 246 2014 2015 102 81 4 3 Umzüge etc. Genehmigungen (Großraumtransporte/ Sonntagsfahrverbot) 38 41 100 148 12 6 Friedhofswesen Die in Zusammenhang mit Bestattungen durchgeführten Maßnahmen werden in den nachfolgenden Grafiken dargestellt. Hierbei ist eine deutliche Tendenz zur Urnenbeisetzung festzustellen: Parkfriedhof 2014 2015 253 278 BESTATTUNGEN 280 275 270 265 2015 260 2015 255 250 245 240 Hfr. 2014 2015 Särge Särge Urnen Urnen Aschestreufeld Aschestreufeld 247 Einebnungen Berechtigungskarten Gewerbetreibende Fahrerlaubnis Grabmalgenehmigungen Umbettungen/Ausbettung 2014 240 2015 259 14 65 131 0 13 62 150 1 Friedhofsanlagen Für die Unterhaltung der städt. Friedhofsanlagen wurden Jahresbeauftragung an das StA 68 folgende Beträge verausgabt: 2014: ca. 268.714,00 € 2015: ca. 275.223,00 € im Rahmen der Hier handelt es sich nur um Pflege- und Bestattungskosten in Form von Personal- und Maschinenstunden. Der übersteigende Betrag dient als Deckungsbeitrag für Pflanzen, Abfallbeseitigung, Abschreibung und Zinsen etc. Aus Erstattungen und Gebühren wurden im Friedhofsbereich folgende Gesamteinnahmen erzielt: 2014: ca. 346.558,00 € 2015: ca. 397.141,00 € Ausbau des Parkfriedhofes Im Nordteil des Parkfriedhofes, angrenzend an das Rosenquartier, wurde das Quartier 30 aktiviert. Dort erfolgen Bestattungen in Wahlgräbern sowie Erdbestattungen als pflegefreie Rasengräber. Im Quartier 21 wurde eine Rasenfläche mit großen einzeln stehenden Eichen als neues Urnenbaumgrabfeld hergerichtet. Hier sind nun nicht nur Beisetzungen in Urnenreihengräbern, sondern auch Beisetzungen in Urnenwahlgräbern möglich. 248 Kleingartenanlagen Zurzeit gibt es sieben Kleingärten mit insgesamt 242 Einzelgärten. Der Zuschuss der Stadt Bergkamen für zwei Haushaltsjahre beträgt insgesamt 13.000,00 € und ist gemäß nachfolgender Grafik nach der Anzahl der Gärten aufgeteilt: nachfolgender Grafik nach der Anzahl der Gärten aufgeteilt: 1.933,88 € 698,34 € Bergkamen Im Krähenwinkel 1.665,29 € 2.685,96 € 3.545,46 € Goldäckern Immergrün 1.450,41 € Grüne Insel Am Heidegraben 1.020,66 € 249 Haus Aden Grünanlagen und Wälder Die Stadt Bergkamen ist Eigentümerin umfangreicher Waldflächen. Die Bewirtschaftung dieser Waldflächen erfolgt im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben des Bundeswaldgesetzes sowie des Landesforstgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen. Es gilt nach Landesforstgesetz § 33 „Betriebsplan und Betriebsgutachten“: „Gemeindewaldbesitz mit einer Größe über 100 ha ist nach einem Betriebsplan, Gemeindewaldbesitz unter 100 ha nach einem Betriebsgutachten zu bewirtschaften. Bei wesentlichen Veränderungen des Waldzustandes oder aus anderen wichtigen Gründen sind der Betriebsplan oder das Betriebsgutachten zu ändern“. Der Landesbetrieb Wald und Holz veranlasst deshalb in einem 10-jährigen Rhythmus die Neuaufstellung der Betriebspläne für alle Waldflächen im Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebes. Ein Betriebsplan beinhaltet in der Hauptsache ein Flächenbuch mit Darstellung der einzelnen Waldflächen, Forstbetriebskarten, Altersklassenübersicht und gibt die zukünftige Nutzungsplanung vor. Im 1. Halbjahr 2014 trat das Betriebswerk für den Forstbetrieb Stadt Bergkamen in der Forstbetriebsgemeinschaft Lippe, gültig für die Zeit vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2022, in Kraft. Die Stadt Bergkamen besitzt damit eine festgestellte forstliche Betriebsfläche von 186,4799 ha, wobei der Holzbodenanteil bei 158,947 ha liegt. Die Hauptbaumart im Stadtwald ist die Eiche mit rd. 32 % Flächenanteil, gefolgt von der Buche mit 12 % und der Pappel mit 7 %. Weitere Laubgehölze zusammengefasst haben einen Flächenanteil von rd. 48 %. Der Laubholzanteil in den städt. Wäldern beträgt somit 99 %, der Nadelholzanteil liegt damit lediglich bei ca. 1,0 % der bestockten Fläche. Rad- und Wanderwege Die Stadt Bergkamen ist seit Mai 2010 Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e. V. (AGFS). Generelles Ziel der AGFS ist es, zukunftsfähige belebte und wohnliche Städte zu gestalten, in denen ihre Bewohner gerne leben und wo individuelle Bewegung im Alltag und Freizeit Spaß macht. Dies erfolgt unter besonderer Förderung der Nahmobilität, d. h. der nicht motorisierten individuellen Mobilität im räumlichen Nahbereich. Dabei ist das Fahrrad der wichtigste Aktivposten. Dementsprechend beinhaltet auch das Leitbild für die Stadt Bergkamen, niedergeschrieben im Radverkehrskonzept, die Aussage: „Durch Ergänzung und Optimierung der vorhandenen Infrastruktur wird ein großzügig dimensioniertes flächendeckendes, barrierefreies, sicheres und komfortables Wegenetz mit optimalen Bedingungen für die Nahmobilität von Jung und Alt geschaffen“. 250 Als Arbeitsschwerpunkte der Jahre 2014 / 2015 sind zu nennen: Bürgerradweg Jahnstraße Zwischen den Ortslagen Bergkamen-Oberaden und Bergkamen-Heil fehlte auf einer Länge von ca. 550 m ein straßenbegleitender Rad- und Gehweg; ebenso wie eine sichere Querung des Westenhellweges. Die Zuständigkeit für die Planung und den Bau von begleitenden Radwegen an Landesstraßen liegt beim zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW. Das Land Nordrhein-Westfalen hat ein Modellprojekt „Bürgerradwege“ ins Leben gerufen und ermöglicht damit, Radwege an Landesstraßen auch dann zu realisieren, wenn im normalen Bauprogramm des Landes dafür kurzfristig keine Mittel zur Verfügung stehen. Notwendig hierfür ist jedoch das bürgerschaftliche Engagement vor Ort. Um die Chancen dieses Sonderbauprogrammes zu nutzen, hat die Stadt Bergkamen als bürgerschaftliches Engagement die vollständigen Planungskosten für die Baumaßnahme übernommen und die erforderlichen Grundstücke für den Bau zur Verfügung gestellt. Der Baubeginn erfolgte im Oktober 2014. Der Bauherr war der Landesbetrieb Straßenbau NRW – Niederlassung Ruhr – in Bochum. Im Rahmen dieser Maßnahme wurde im Bereich der Jahnstraße ein ca. 550 m langes asphaltiertes Radwegestück erstellt mit Umbau der vorhandenen Straßenbeleuchtung, Neuverlegung der Kabel von Versorgungsträgern, Verrohrung des Mittelbaches, Ausschilderung nach den Vorgaben des Radverkehrs sowie Bepflanzung einer Allee als Ausgleichsmaßnahme. Im Bereich des Westenhellweges wurde ein Teil des Mehrzweckstreifens zur Radverkehrsanlage umgebaut; eine Querungshilfe über den Westenhellweg installiert und ein Grundstück der Evangelischen Kirchengemeinde für die Wegeanbindung genutzt. Die Fertigstellung erfolgte im Juni 2015. Dieser Weg übernimmt nun die Funktion als sichere Anbindung der Ortslage Heil an das Rad- und Wanderwegenetz der Stadt Bergkamen. 251 (Quelle: Stadt Bergkamen Bürgerradweg) (Quelle: Stadt Bergkamen Bürgerradweg) 252 Ausbau Landwehrstraße Seit dem Jahre 2012 wurde die Landwehrstraße im gesamten Verlauf zwischen dem Kreisverkehr mit der Töddinghauser Straße und der Kreuzung mit der Hansastraße im Ortsteil Overberge kontinuierlich abschnittsweise umgebaut und unter Beachtung der geltenden Vorschriften mit Schutzstreifen für Radfahrer versehen. Dort, wo kein Schutzstreifen möglich war, wurden sichere Ein- und Auffahrtsmöglichkeiten auf die kombinierten Rad- und Gehwege gebaut sowie die entsprechende Beschilderung angeordnet. Im letzten Bauabschnitt erfolgten in den Jahren 2014/2015 die Markierungsarbeiten für den Abschnitt zwischen der Einmündung der Straße Hof Theiler und der Kreuzung mit der Hansastraße. Auch hier wurden in Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger Radverkehrsanlagen auf der Fahrbahn angeordnet. (Quelle: Stadt Bergkamen Landwehrstr.) Radverkehrsnetz NRW Als die Basisausschilderung des Radverkehrsnetzes NRW im Jahre 2003 in Bergkamen realisiert wurde, besaß die Stadt Bergkamen rd. 16 km nordrhein-westfälisch ausgeschilderte Radwege. Diese Beschilderung ist Bestandteil der Straßenverkehrsordnung und muss deshalb von den zuständigen Straßenverkehrsbehörden angeordnet werden. Seit dieser Zeit wird in der Stadt Bergkamen diese Beschilderung kontinuierlich ergänzt und ausgebaut. In den Jahren 2014/2015 ist hauptsächlich die Ausschilderung des Kuhbachweges gemeinsam mit dem Lippeverband - zu erwähnen. 253 Es erfolgte weiterhin die Ausschilderung des Bürgerradweges an der Jahnstraße, die Anbindung des Industriegebietes A 2 an das städtische Radnetz sowie Ergänzungen im Bereich des Parkfriedhofes. Die Routenführung des Bergkamener Radrundweges „A 8“ wurde überarbeitet und gemeinsam mit dem Kreis Unna vollständig neu und in beide Richtungen ausgeschildert. (Quelle: Stadt Bergkamen NRW Radbeschilderung) Radschnellweg Ruhr Im Rahmen der Planung für den Radschnellweg 1 (RS 1) wurde die Machbarkeitsstudie im September 2014 veröffentlicht. Die Inhalte und Ziele dieser Studie wurden auf Einladung des RVR bei „Interkommunale Treffen RS 1 Dialog“ den Verwaltungen und der Politik vorgestellt. Die Stadt Bergkamen ist – wie auch die anderen betroffenen Städte, Kreise und Gemeinden – intensiv in die weitere Planung und Umsetzung eingebunden. Hierzu finden regelmäßige Arbeitstermine unter Federführung des RVR in Essen statt. 254 Fahrradstation Bergkamen Am Busbahnhof in Bergkamen wurde im Jahr 2012 ein Testbetrieb für eine bewachte Fahrradabstellanlage mit Service, die sog. mobile Radstation, durchgeführt. Hierbei wurden Daten und Erfahrungen rund um die Nutzung von Fahrrädern im Alltagsbetrieb gesammelt und die Nutzer nach Wünschen und Anforderungen befragt. Es hat sich dabei sehr schnell heraus gestellt, dass zu einer guten Abstellanlage neben der Sicherheit für die Räder auch eine Überdachung zwingend notwendig ist. Deshalb hat die Stadt Bergkamen im Jahr 2013 einen Förderantrag für die Errichtung einer Überdachung und einer sicheren Zugangskontrolle gestellt. Der Förderantrag wurde genehmigt, so konnte im Jahr 2014 die Anlage überdacht und mit einer elektronischen Zugangskontrolle versehen werden. Zusätzlich wurde eine Ladestation für Elektrofahrräder in Zusammenarbeit mit den GSW errichtet. Mit Flyern und Bannern wird dieses Objekt seitdem beworben, seit Ende 2015 wird diese Anlage auch im Zusammenhang mit allen kreisweiten Radabstellanlagen betrieben und beworben. (Quelle: Stadt Bergkamen Radstation) Unterhaltungsarbeiten an Radwegen Neben den ständigen punktuellen Unterhaltungsarbeiten an den Wegedecken, der Entwässerungseinrichtungen, der Vegetation sowie der Beschilderung und Ausstattung, die fortlaufend durchgeführt werden müssen, sind als größere zusammenhängende Maßnahmen die Gehölzschnittarbeiten im Bereich der Radtrasse zur Stadtgrenze nach Kamen, im Bereich zwischen Gartensiedlung und Datteln-Hamm-Kanal sowie im Waldgebiet „Lüttke Holz“ zu nennen. Größere Deckensanierungen bzw. vollständige Wegeüberholungen erfolgten in weiten Bereichen der Radtrasse auf der ehemaligen Zechenbahn sowie auf dem Rad- und Gehweg, parallel zur Friedhofstraße in Bergkamen-Overberge. 255 256 V.3. StA 68 Baubetriebshof 257 258 StA 68 – Baubetriebshof Der Baubetriebshof der Stadt Bergkamen wird seit dem 01. Januar 1996 als „optimierter Regiebetrieb“ innerhalb des Baudezernates als Stadtamt 68 geführt. Die größten auftraggebenden Fachämter im Berichtszeitraum waren das Amt für Planung, Tiefbau und Umwelt sowie das Amt für Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport. Weitere große Auftraggeber waren das Jugendamt und der Bereich Zentrale Dienste. 259 Ausgaben Für die Beschaffung von Material, Verbrauchsstoffe und Dienstleistungen, die im Rahmen der Auftragserledigung benötigt werden, stehen für den Baubetriebshof Sachhaushaltsmittel bereit. Im Rahmen der Budgetierung und in Absprache mit den beauftragenden Fachämtern standen folgende Summen zu Verfügung: Bereich Buchungsstelle Gesamtsoll 2014 Gesamtsoll 2015 Inanspruchnahme Eigenbetriebe 01.11.18.523510 28.157 € 58.330 € Kauf von Kleinmaterial f. d. baul. Unterhaltung 01.11.18.524108 19.719 € 35.526 € Unterhaltung Grünflächen 01.11.18.524115 35.396 € 45.891 € Materialkauf f. d. Unterhaltung städt. Verkehrsflächen 01.11.18.542200 92.190 € 112.186 € Ausgaben bezogen auf das Gesamtvolumen: Einnahmen 260 Im Berichtszeitraum konnten folgende Einnahmen erzielt werden: Bereich Buchungsstelle Gesamtsoll 2014 Gesamtsoll 2015 Miet- und Pachteinnahmen 01.11.18.441100 11.143 € 11.143 € Sonstige privatrechtliche Leistungsentgelte 01.11.18.446100 7.177 € 22.103 € Kostenerstattungen Eigenbetriebe 01.11.18.448510 125.266 € 132.428 € Entschädigungsleistungen 01.11.18.448700 1.601 € 20.257 € Kostenentschädigungen, - umlagen von übrigen Bereichen 01.11.18.448800 21.405 € 41.432 € Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 01.11.18.481101 3.244.101 € 3.368.644 € Einnahmen bezogen auf das Gesamtvolumen mit internen Leistungsbeziehungen: Einnahmen bezogen auf das Gesamtvolumen ohne internen Leistungsbeziehungen: 261 Maßnahmen im Berichtszeitraum Neben den allgemeinen Pflegeaufträgen wurden auch größere Projekte durch den Baubetriebshof im Auftrag der jeweiligen Fachämter abgewickelt. Besonders zu erwähnen sind: Wegeüberarbeitung im Bereich der Fuß-/Radwegverbindung Grüner Weg/Birkenweg in Kombination mit einer Fachfirma (April 2014) Wegeüberarbeitung im Bereich der Parkanlage am Kanal in Rünthe (April/Mai 2014) Gehwegüberarbeitung in wassergebundener Bauweise an der Werner Straße innerhalb der Ortsdurchfahrt (Oktober 2014) Überarbeitung Verbindungsweg Bachstraße 5/7 zur Kuhbachtrasse (November 2014) Großflächige Überarbeitung der Wegeflächen im Bereich der Parkanlage Mergelkuhle (März 2015 und Juli 2015) Wegeüberarbeitung des Verbindungsweges Gladiolenweg zur Zweifachsporthalle Overberge (April 2015) Einbau von Hinweisschildern mit Fundamentarbeiten und anschließender Wegeüberarbeitung im Bereich des Römerparkes Bergkamen(Mai 2015) 262 Überarbeitung der Wegeverbindung Westenhellweg/Wirlingstraße (Juli 2015) Überarbeitung der Wegeverbindung Spielplatz Oberadener Heide/Erich- OllenhauerStraße (Mai 2015) Großflächiges Auswechseln von Schadensbereichen im Plattenbelag Gehweg Ebert Straße (Gaststätte John). Eingebaut wurde Betonsteinpflaster (Juli 2015) Erstellung mehrere Bordsteinabsenkungen im Gehwegbereich Gedächtnisstraße zur Erleichterung der Reinigungsarbeiten mit der KKM (September 2015) Zentrale Hilfsleistungen/ Transporte für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Sporthalle „Am Stadion“ in der Lessingstraße Zentrale Hilfsleistungen zur Errichtung der Notunterkunft Weddinghofen Wegeüberarbeitung im Bereich Espenweg /Radwegtrasse und Grünanlage Gartensiedlung/Fritz Husemann Straße (November/Dezember 2015) Bepflanzung Kindergarten Schulstraße Realschule Oberaden – Pflasterung des Innenhofes Überarbeitung und Umgestaltung verschiedener Spielplätze wie z. B. Spielplatz AlfredDöblin-Straße, Spielplatz Am Römerberg, Spielplatz Wilhelm-Busch-Straße Gestaltung eines Kräutergartens an der Gesamtschule Umgestaltung des Innenhofes der Gesamtschule Tennisanlage TuRa Bergkamen – Neugestaltung des Tribünenbereiches Einbau von Stahlmattenzäunen an der Gesamtschule und der Feuerwehr Oberaden Erstellung einer wassergebundenen Wegedecke im Bereich Overberger Grundschule mit Spritschutzeinbau und Bepflanzung Einbau von Natursteinen im neuen Urnengrabfeld am Parkfriedhof Erneuerung der Fußballtore an neun Bolzplätzen im Stadtgebiet Gestaltung eines Blumenhügels an der Grünanlage „Am Kanal“ (Jugendheim/Bootshaus in Rünthe) inklusive Wegeüberarbeitung Einpflanzung von Blumenzwiebeln an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Neben den oben genannten Arbeiten wurden Transport- und Veranstaltungsdienstleistungen für diverse Veranstaltungen (Blumenbörse, Hafenfest, Lichtermarkt, Weihnachtsmärkte) ausgeführt. Des Weiteren wurden Handwerker des Baubetriebshofes in Aufträgen an öffentlichen Gebäuden/Einrichtungen tätig. 263 264 VI. EntsorgungsBetriebBergkamen EBB Betriebsleiter Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters Stellv. Betriebsleiter Stephan Polplatz 265 266 EntsorgungsBetriebBergkamen Entsprechend der Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes sowie des Abfallgesetzes des Landes NRW führt die Stadt Bergkamen die kommunale Abfallentsorgung als öffentlichrechtliche Pflichtaufgabe für den Bereich des Sammelns und Transportierens von Siedlungsabfällen durch. Die Entsorgung der erfassten Abfälle erfolgt gemäß der Gesetzesgrundlagen durch den Kreis Unna in von diesem dafür vorgegebenen Verwertungsund Entsorgungsanlagen. Gründung Der EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) wurde am 01. Januar 2006 als Eigenbetrieb (gemäß Eigenbetriebsverordnung) der Stadt Bergkamen gegründet. Nach einer halbjährigen Vorbereitungszeit hat der EBB am 01. Juli 2006 die Abfuhr in der Stadt Bergkamen von der Firma Remondis übernommen und so die Aufgabe des Sammelns und Transportierens der in Bergkamen anfallenden Siedlungsabfall (re)kommunalisiert. Aufgaben Zur Trennung der verwertbaren von den zu entsorgenden Siedlungsabfällen umfasst die Abfallentsorgung in Bergkamen neben der normalen Hausmülltonne die Bioabfall- und Altpapiersammlung über separate Mülltonnen, die Altglassammlung mittels Depotcontainer sowie die Sammlung gebrauchter Verkaufsverpackungen, seit dem 01.07.2012 über eine gelbe Wertstofftonne (vorher gelber Sack). Die Abfuhr von Restmüll, Bioabfall und Altpapier, die in regelmäßigen Abständen von den Bürgern zur Abfuhr bereit gestellt werden sowie auch die Sperrmüll- und Grünschnittabfuhr, die Weihnachtsbaumabfuhr und das Behältermanagement gehören zu den Aufgaben des EBB. Seit Einführung der Wertstofftonne im Kreis Unna am 01.07.2012 ist der EBB ebenso für die Leerung der Wertstoffbehälter im Stadtgebiet Bergkamen zuständig. Hierfür wurde ein weiteres Seitenladerfahrzeug beschafft und ein weiterer Mitarbeiter eingestellt. Darüber hinaus steht den Bergkamener Haushalten der Wertstoffhof zur getrennten Abfallentsorgung zur Verfügung. Daneben ist der EBB auch für die Straßenreinigung und den Winterdienst verantwortlich. Seit April 2010 führt der EBB mit einem Smart, insbesondere an Fuß- und Radwegen sowie an sämtlichen Trassen im Stadtgebiet, welche aufgrund ihrer Größe nicht von normalen Pritschen-Lastkraftwagen befahren werden können, einen Sonderreinigungsdienst durch. Diese Tätigkeit trägt zur weiteren Erhöhung der Sauberkeit im Stadtgebiet bei. Sonderreinigungs-Smart 267 Ziele Primäre Ziele der Abfuhr in Eigenregie waren zum Einen eine Verringerung der Kosten für die Müllabfuhr, um eine Gebührenentlastung der Bürger zu erreichen. Zum Anderen sollte der Service für die Bürger verbessert werden. Personal Der Stellenplan des EBB weist 13 operative Mitarbeiterstellen aus. Davon arbeiten zwei im Bereich Straßenreinigung (Kehrmaschinenfahrer). Die verbleibenden 11 Mitarbeiter sind als Müllwerker und in weiteren Bereichen wie der Sonderreinigung tätig. Unterstützt werden sie durch zwei in Vollzeit und zwei in Teilzeit beschäftigte Verwaltungsmitarbeiter. Fahrzeuge Der EBB wurde mit sechs neuen Müllfahrzeugen ausgestattet. Die Anzahl der Müllfahrzeuge konnte mittlerweile im Rahmen von Touroptimierungen auf fünf verringert werden, zur Abfuhr der Wertstofftonne kam ein Fahrzeug hinzu. Für die Abfuhr der kleinen Müllbehälter (Restmüll, Bioabfall, Altpapier und Wertstoff) werden i. d. R. Seitenlader eingesetzt, die im „Ein-Mann-Betrieb“ gefahren werden. Für die großen Container (Müllgroßbehälter mit 1.100 l Volumen) und die Sperrmüllabfuhr kommt ein Hecklader zum Einsatz. Außerdem stehen zwei Kraftfahrzeuge mit Ladebühne zur Verfügung, mit dem Elektroschrott abgefahren bzw. das Behältermanagement durchgeführt wird und ein Smart für den Sonderreinigungsdienst. Seit 2015 ist ein kleines Abfallsammelfahrzeug im Rahmen der kommunalen Abfallsammlung in Straßen unterwegs, in denen die Großfahrzeuge nicht wenden können. Zusätzlich führt dieses Fahrzeug die Abfuhrlogistik auf den städtischen Friedhöfen durch und leert die Papierkörbe im öffentlichen Raum. Seitenlader im Einsatz 268 Ergebnis Nach zwei Gebührensenkungen im Jahr 2006 und 2007 (trotz Mehrwertsteuererhöhung und gestiegener Kreisumlage für Verbrennung und Kompostierung) mussten im Jahr 2008 aufgrund erneut gestiegener Umlage-Gebührensätze des Kreises Unna sowie Mehrkosten im Bereich des Sammelns und Transportierens die Abfallgebühren angepasst werden. Wesentliche Einflussfaktoren waren hier die extrem gestiegenen Dieselpreise sowie eine Preisanpassung bei den Vollservice-Wartungsverträgen. Die Gebühr für die Beseitigung von Biomüll stieg um 1,68 %, für die Beseitigung von Restmüll um 3,85 %. Im Jahr 2009 konnte trotz wiederum gestiegener Kreisumlagekosten sowie erhöhter Kosten des Sammelns und Transportierens (tarifliche Mehrkosten, Ende der Gewährleistung für die Fahrzeuge) die Biomüllgebühr stabil gehalten werden, sowie die Restmüllgebühr um 1,45 % gesenkt werden. Im Jahr 2010 musste die Restmüllgebühr um 5,6 % erhöht werden, jedoch konnte die Biomüllgebühr um 13,7 % gesenkt werden. Im Jahr 2011 konnte trotz gestiegener Kreisumlage für die Verbrennung die Restmüllgebühr stabil gehalten werden, die Biomüllgebühr musste jedoch um 1,9 % erhöht werden, da die Kreisumlage für die Kompostierung um 6,5 % erhöht wurde. Im Jahr 2012 konnte trotz gestiegener Kreisumlagekosten die Biomüllgebühr sowie die Restmüllgebühr erneut stabil gehalten werden. Im Jahr 2013 musste aufgrund der erneut gestiegenen Kreisumlagekosten und sonstiger Mehrkosten die Restmüllgebühr um 4,45% und die Biomüllgebühr um 7,50% erhöht werden. Bei erneut gestiegenen Kreisumlagekosten in 2014 musste die Restmüllgebühr um 3,98% und die Biomüllgebühr um 1,16% erhöht werden. Für 2015 fiel die Erhöhung der Kreisumlagekosten im Restmüllbereich mit lediglich 0,37% und im Biomüllbereich mit 1,88% sehr gering aus. Allerdings gab es aufgrund einer Neuausschreibung des Kreises Unna für die Papierverwertung deutlich geringere Erlöse für die Stadt Bergkamen, so dass die Restmüllgebühr um 7,65% und die Biomüllgebühr um 2,87% anstieg. Im kreisweiten Vergleich war die Müllabfuhr in der Stadt Bergkamen im Jahr 2015 am dritt günstigsten. Zusätzliche Angebote Mit Beginn der kommunalen Müllabfuhr wurde das Angebot im Bereich der Sperrmüllabfuhr um einen Schnell- und einen Vollservice erweitert. Etwa 15 % aller Sperrmüllaufträge werden seitdem als Schnellservice innerhalb von drei Werktagen ausgeführt. Immerhin wird 1 % der Sperrmüllaufträge als Vollservice bestellt und ausgeführt. Seit Januar 2007 wird in Bergkamen auch eine „Windeltonne“ angeboten. Hiermit haben Eltern von Kindern, die das dritte Lebensjahr noch nicht erreicht haben, die Möglichkeit, zusätzliches Restmüllvolumen für anfallende Windeln vergünstigt zu beziehen. Im Januar 2016 nutzten bereits über 900 Eltern/Familien dieses Angebot der Stadt Bergkamen. Zu Beginn des Jahres 2013 wurde zwecks höherer Gebührengerechtigkeit eine 80-LiterRestmülltonne eingeführt. Bisher war ein 4-Personenhaushalt aufgrund des satzungsmäßigen Mindestvolumens (10 Liter/Person/Woche) verpflichtet, das 120-LiterGefäß zu nutzen obwohl die Satzung nur 80 Liter Mindestvolumen vorschreibt. Um den höheren Kosten für ein 120-Liter-Gefäß zu entgehen, wurde häufig nur das 60-Liter-Gefäß bestellt, mit der Folge, dass der Abfall in dem Gefäß stark verdichtet oder oftmals überfüllt ist. 269 Im Folgenden werden die Mengenentwicklungen der hauptsächlichen Abfallfraktionen in der Stadt Bergkamen der letzten Jahre dargestellt. Hausmüll, Sperrmüll, Bioabfall Abfallentsorgung Stadt Bergkamen (EBB) Mengenübersicht (in t) Jahr 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Hausmüll 9.065 8.949 8.851 8.797 8.722 8.439 8.585 8.464 8.581 8.787 8.857 9.210 8.342 8.378 8.314 8.197 8.140 8.389* 8.123 8.009 Sperrmüll 2.942 752 759 1.061 1.782 1.810 1.838 1.931 2.069 1.839 1.850 1.599 2.177 2.883 3.177 3.306 3.372 3.243 3.557 3.488 Biomüll 2.622 2.759 2.896 2.889 2.928 2.775 2.740 2.678 2.879 2.815 2.733 2.708 2.599 2.617 2.566 2.574 2.582 2.244 2.379 2.205 *213,63 t Bioanlieferungen wurden aufgrund Fehlbefüllung umdeklariert zu Restabfall 270 Auffallend ist die Mengenentwicklung beim Sperrmüll, dessen Tonnage im Jahr 1997 durch die Einführung der Sperrmüllgebühr erheblich gesunken ist. In den folgenden Jahren hat sich offenbar die Akzeptanz der Sperrmüllgebühr ebenso wie die Notwendigkeit der Abfuhr bei den angeschlossenen Haushalten durchgesetzt. In den Jahren 2006 und 2007 hat sich die Sperrmüllmenge etwas verringert. Dies ist zum Einen auf die getrennte Erfassung von Elektroschrott seit dem März 2006 (ElektroG) und zum Anderen darauf zurück zu führen, dass bei der Sperrmüllabfuhr keine Restabfälle mehr mitgenommen werden. Dementsprechend stieg auch die erfasste Restabfallmenge, die jedoch von 2008 bis 2012 stetig sank. Im Jahr 2013 stieg die Restabfallmenge an, da über 200 t Bioabfall aufgrund von zu starken Störstoffen (wie z.B. Kunststoffabfall) zu Restabfall umdeklariert wurde. Bei der Bioabfallsammlung war die Menge im Jahr 2013 entsprechend geringer. Damit die Bioanlieferungen zukünftig nicht mehr umdeklariert werden, findet in Kombination mit der GWA über die örtliche Presse Aufklärungsarbeit statt und es werden Behälterkontrollen durchgeführt. Bei Fehlbefüllungen bleiben diese ungeleert mit dem Hinweis stehen, dass diese nachsortiert werden müssen. Im Jahr 2014 wurde lediglich noch eine angelieferte Biomenge von 9,55 zu Restabfall umdeklariert, im Jahr 2015 wurde keine Bioanlieferung mehr beanstandet. 271 Wertstoffsammlung Die Erfassung von sog. Wertstoffen oder auch „Abfällen zur Verwertung“, so der gesetzlich festgelegte Begriff, erfolgt in Bergkamen durch Hol- und Bringsysteme, bei denen entweder den Haushalten separate Gefäße zur Sammlung zur Verfügung stehen oder an zentralen Stellen im Stadtgebiet Abgabestellen eingerichtet sind. Das Holsystem umfasst die Altpapierund Biotonne sowie die Wertstofftonne. Im Bringsystem verfügt die Stadt Bergkamen über 33 Standorte zur farblich getrennten Altglassammlung, den Wertstoffhof Justus-von-LiebigStraße und die regelmäßige Schadstoffsammlung durch ein Sonderabfall-Mobil. Voraussetzung für eine erfolgreiche Wertstoffsammlung ist die möglichst sortenreine Erfassung der unterschiedlichen Abfälle zur Verwertung. Im Rahmen der Abfall- und Entsorgungsberatung durch die Kreisgesellschaft GWA und die Stadtverwaltung liegt ein Beratungsschwerpunkt auf dieser sortenreinen Erfassung. Wertstoffsammlung Stadt Bergkamen Altglas - Altpapier Sammlung 1996 - 2015 (in t) Jahr 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Altglas 1.463 1.307 1.435 1.345 1.362 1.193 1.295 1.124 1.298 1.165 1.095 1.099 1.117 1.107 1.126 1.021 Altpapier 2.454 2.956 2.986 3.269 3.391 3.344 3.332 3.331 3.148 3.110 3.361 3.794 3.613 3.464 3.594 3.639 3.636 3.547 3.516 3.439 272 Die erfasste Altpapiermenge hat nach der Einführung der Papiertonne für Privathaushalte und den an die städtische Müllabfuhr angeschlossenen Gewerbebetrieben ab 1997 zunächst erheblich zugenommen. Durch die Erleichterung der Papiersammlung sind Altpapiermengen, für die oftmals der Weg zu den bisherigen Sammelcontainern nicht in Kauf genommen wurde, ebenfalls der Papierverwertung zugeführt worden. Gleichzeitig hat sich das Erscheinungsbild der Containerstandorte durch den Wegfall der Papiercontainer erheblich verbessert. Während die Altglaserfassung über Depotcontainer in den letzten Jahren konstant geblieben ist, stieg die erfasste Altpapiermenge vom Jahr 2005 bis zum Jahr 2007 stark an. Dies ist u. U. mit einer steigenden Anzahl von Werbezeitschriften etc. verbunden, die durch die privaten Haushalte über die blaue Tonne entsorgt werden. Die sehr hohe Altpapiermenge in 2007 konnte in den Folgejahren nicht mehr eingesammelt werden, hat sich jedoch auf einer relativ hohen Durchschnittsmenge eingependelt. 273 Wertstoffhof Bergkamen Siehe Bericht des Amtes für Planung, Tiefbau und Umwelt Wertstoffhof Bergkamen in Zahlen Annahmemengen 1997 - 2015 (in t) Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Grünschnitt 1.501 864 804 906 943 1.062 986 1.148 1.303 1.366 1.620 1.593 1.738 1.946 1.940 1.970 1.920 2.471 2.299 Altholz 393 396 321 266 242 228 269 293 372 483 536 555 664 884 1.011 988 972 1.095 1.134 274 Bauschutt 820 664 721 687 719 802 825 972 953 1.159 1.228 1.175 1.462 1.913 2.181 2.104 2.093 2.358 2.420 E-Schrott 72 43 45 52 53 55 51 60 68 396 420 155 194 462 381 365 381 337 Die Einführung der Annahmegebühren zu Beginn des dargestellten Zeitraums spiegelt sich insbesondere in dem erheblichen Mengenrückgang bei den Fraktionen Grünschnitt und Bauschutt wieder. Beide Abfallarten haben aber in den folgenden Jahren einen konstanten Anstieg der Annahmemengen zu verzeichnen. Bei allen Abfallfraktionen liegt die Jahrestonnage mittlerweile über der Eingangsmenge vor der Gebühreneinführung. Mit der Umsetzung des Elektroaltgerätegesetzes, welches die Verantwortung der Gerätehersteller auch auf die Entsorgung ausweitet (ab dem 24. März 2006) stiegen die erfassten ESchrottmengen am Wertstoffhof stark an. Hierfür sind hauptsächlich zwei Gründe zu nennen: Die Annahme von Altgeräten durch die Städte hat jetzt kostenfrei zu erfolgen. Elektroaltgeräte müssen getrennt von anderen Abfallfraktionen der Sperrmüllsammlung erfasst werden. Elektroaltgeräte werden bei der kommunalen Sperrmüllsammlung getrennt erfasst und dem Wertstoffhof übergeben. Dementsprechend fehlen diese Altgeräte bei der Sperrmüllmenge und werden erst über die Wertstoffhofmengen ausgewiesen. In Summe wurden seit 2006 mehr sperrige Abfälle (inkl. Elektroschrott) als in den Jahren davor erfasst. 275 276 VII. Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB) Betriebsleitung Erster Beigeordneter Dr.-Ing Hans-Joachim Peters Technische Betriebsleitung Thomas Staschat 277 278 Einleitung: In den Jahren 2014 und 2015 wurde die ordnungsgemäße Entwässerung im Stadtgebiet der Stadt Bergkamen durch den Stadtbetrieb Entwässerung (SEB) erfolgreich fortgeführt und sichergestellt. Im Rahmen des Abwasserbeseitigungskonzeptes (ABK) hat der SEB die Unterhaltung, Sanierung, Renovierung und Erneuerung des Kanalnetzes gesetzeskonform durchgeführt. Das ABK und der Generalentwässerungsplan (GEP) bilden die Grundlage für den jährlichen Wirtschaftsplan, welcher in dem jeweiligen Jahr abgearbeitet wird; hinzukommen Unabwägbarkeiten durch bergbaulichen Einfluss oder Schäden Dritter. Genaue Angaben sind den jeweiligen Jahresabschlüssen des SEB zu entnehmen. Kanalsanierung 2014 Folgende Maßnahmen wurden im Jahr 2014 neu dem Anlagevermögen zugeführt: MaßnahmenBezeichnung Nr. 1001-112 Potsdamer Straße Länge in m 30,50 1001-114 1001-117 1001-124 1075a Königsberger Straße Am Friedrichsberg Zum Schacht III Hermannstraße/Am Römerberg 1075b Hermannstraße/Am Römerberg 1100 Landwehrstraße III.BA 1113 San.Gebiet Rünthe 302 I.BA 1124 Karl-Arnold-Straße 1124a 1127 1001-121 1001-122 1001-123 1001-127 Karl-Arnold-Straße Celler Straße Buchweizenkamp/An der Dorndelle Anemonenweg I. BA Anemonenweg II. BA Anemonenweg III.BA 279 € Art 109.521,20 Erneuerung 38,57 18,57 0 105,54 79.146,23 49.604,12 30.537,64 264.221,90 Erneuerung Erneuerung Schachtneubau Erneuerung 112,79 106.718,38 Renovierung 1.223,39 2.241,14 185,78 2.127.434,05 Erneuerung 1.697.742,82 Renovierung 503.703,19 Erneuerung 121,90 44,69 634,61 65.238,15 Sanierung 68.358,61 Erneuerung 242.437,60 Netzerweiterung 267,20 158,52 125,24 117.025,30 Netzerweiterung 57.834,00 Netzerweiterung 50.694,00 Netzerweiterung Hermannstraße Von der „Bruktererstraße“ ausgehend in die „Hermannstraße“ hinein, wurde der vorhandene Mischwasserkanal DN 250 in offener Bauweise auf der gesamten Länge von ca. 110 m durch einen neuen Mischwasserkanal DN 300 ersetzt. Ebenso erfolgte die Erneuerung des gesamten Straßenaufbaus sowie der bituminösen Fahrbahn im Bereich der erneuerten Kanaltrasse. Die Ausführung der Baumaßnahme erfolgte im Zeitraum von Anfang April 2014 bis Ende Juni 2014. Rünthe 3.02 Hier wurde am 16.06.2013 ein Auftrag in Höhe von 1,5 Millionen Euro nach erfolgter Ausschreibung vergeben. Im ersten Bauabschnitt, 3 bis 4. Quartal 2013, erfolgte die Kanalrenovierung von der „Schachtstraße“ bis „Zur Seige“. Im zweiten Abschnitt, erstes Quartal 2014, erfolgte die Kanalrenovierung der Abwasseranlagen im Bereich der „Rünther Heide“ bis zur „Südlichen Salzstraße“. (Quelle: Foto Stefan Milk: Sanierung Rünthe) 280 Landwehrstraße III. BA Der Bauabschnitt II/2 erstreckte sich von der Kleingartenanlage „Grüne Insel“ bis zur „Werner Straße“. In diesem Bereich wurde der Mischwasserkanal auf der gesamten Länge erneuert, wobei ca. 340 m DN 400, ca. 90 m DN 900 und ca. 162 m DN 1000 verlegt wurden. Ebenso erfolgte die Erneuerung des gesamten Straßenaufbaues sowie der bituminösen Fahrbahn incl. der Parkstreifen, der Bushaltestellen und der Grünstreifen. (Quelle: Foto Stefan Milk: Landwehrstraße) Kanalsanierung 2015 Die Vermögensbewertung zum 31.12.2015 ist noch nicht abgeschlossen, die endgültigen Kanallängen sowie die exakten Änderungen im Anlagevermögen werden zurzeit ermittelt. Es ist geplant, folgende Maßnahmen im Jahr 2015 neu dem Kanalvermögen zuzuführen: MaßnahmenNr. 1001-126 1001-131 1001-132 1100 1112 1125 Bezeichnung Betrag in € Leipziger Straße Tagesbruch KGV Goldäckern San. Wiesenstraße Landwehrstraße III.BA Ginsterweg Kantstraße/Stormstraße 353.844,86 35.636,44 14.127,57 559.086,22 428.999,48 400.340,58 281 1126 1129a 2028a Kanalsan.Büscherstraße 636.994,25 San.Gebiet Rünthe 302 153.780,76 (2014) Industriestraße 103-109 591.078,14 Landwehrstraße (Hof Theiler) In der „Landwehrstraße“ wurde der städtische Kanal bereits im Bereich zwischen „Heinrichstraße“ und „Werner Straße“ saniert. Im Weiteren wurde der Kanal zwischen „Hof Theiler“ und „Hansastraße“ ausgewechselt. Bergsenkungen haben hier zu Schäden an den vorhandenen Kanälen geführt und machten darüber hinaus in Teilbereichen eine Umkehr der Fließrichtung erforderlich. Neben einer Auswechslung im offenen Graben erfolgte die Erneuerung teilweise im unterirdischen Rohrvortrieb. (Quelle: Foto Stefan Milk: Hof Theiler) 282 Ginsterweg Im Bereich „Ginsterweg“ wurde durch die RAG, unter Kostenbeteiligung des SEB i.H.v. 26 %, der vorhandene Mischwasserkanal in offener Bauweise auf einer Länge von ca. 110 m durch einen neuen Mischwasserkanal DN 300 ersetzt. Büscherstraße In der „Büscherstraße“ erfolgte eine Neuverlegung des Mischwasserkanals in den Rohrdimensionen DN 300 bis DN 500. Der neue Mischwasserkanal wurde im Abschnitt zwischen „Landwehrstraße“ bis „Kuhbach“ in offener Bauweise in der Fahrbahn auf einer Gesamtlänge von ca. 175 m verlegt. Der im Gehweg vorhandene Mischwasserkanal wurde verdämmt und stillgelegt. Im Zuge der Kanalbaumaßnahme wurde die vorhandene Straße in diesem Abschnitt erneuert und verbreitert. (Quelle: Foto Stefan Milk: Büscherstraße) 283 284 Industriestraße Von der „Industriestraße“ ausgehend wurde der Regenwasser- und der Schmutzwasserkanal im Bereich der Privatstraße von Hausnr. 102 – 106 neu erstellt. Es wurden rd. 130 m Schmutzwasserkanal DN 300, 650 m Regenwasserkanal DN 400 und 190 m Druckrohrleitung PE-HD AD 90 verlegt. Zusätzlich wurde ein pneumatisches Abwasserpumpwerk zur Abführung des Schmutzwassers erstellt. Ebenso erfolgte die Erneuerung des gesamten Straßenaufbaues sowie der bituminösen Fahrbahn im Bereich der erneuerten Kanaltrasse. (Quelle: Foto Stefan Milk: Industriestraße) 285 Kanalvermögen 2014 Am 31.12.2014 betrug das Anlagevermögen des Stadtbetriebes Entwässerung 134.132 T€ und ist im Vergleich zum 31.12.2013 um 3.188 T€ gestiegen (+ 2,44 %). Die Veränderung der Vermögenslage ist im Wesentlichen geprägt durch den Anstieg des Infrastrukturvermögens (Abwasseranlagen + 3.145 T€) Weiterhin hat sich das Umlaufvermögen um rd. 1.435 T€ erhöht. Dies ist zurückzuführen auf die Erhöhung der sonstigen Vermögensgegenstände (+ 1.634 T€) und einer Verringerung der Forderungen um rund 199 T€. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen beliefen sich auf 3.794 T€; das Anlagevermögen erhöhte sich um 3.188 T€ oder bzw. 2,44 %. Gleichzeitig erhöhte sich der Bestand auf dem Konto „Anlagen im Bau“ um rund 221 T€. Zum 31.12.2014 betrug das bilanzielle Anlagevermögen – Wiederbeschaffungszeitwert- des SEB 220.988.501,31 €. Die Werte für das Jahr 2015 liegen zurzeit noch nicht vor. Kanalvermögen zum 31.12.2014 Entwicklung des Anlagevermögens nach Wiederbeschaffungswerten Jahr Anlagevermögen Veränderung zum Vorjahr % 31.12.2005 169.833.632,50 31.12.2006 175.438.130,54 3,30 31.12.2007 178.447.834,73 1,72 31.12.2008 181.191.468,57 1,54 31.12.2009 190.808.135,04 5,31 31.12.2010 192.431.905,89 0,85 31.12.2011 204.164.860,98 6,10 31.12.2012 204.723.519,79 0,28 31.12.2013 215.207.347,38 5,12 31.12.2014 220.988.501,31 2,69 286 Kanalnetz zum 31.12.2014 Das abwassertechnische Gesamtsystem setzt sich zum 31.12.2014 wie folgt zusammen: Knotenart Auslauf Bauwerk (größere Schächte) Bauwerk Betriebsgebäude Einlauf Einlauf Haltungspunkt Haltungspunkt Kleinkläranlage Pumpwerk Pumpwerk Regenklärbecken Regenrückhalteraum Regenrückhalteraum Regenüberlauf Regenüberlaufbecken Schacht Schacht Schacht System Regenwasser Mischwasser Regenwasser o. A. Mischwasser Regenwasser Mischwasser Regenwasser Schmutzwasser Mischwasser Schmutzwasser Regenwasser Mischwasser Regenwasser Mischwasser Mischwasser Mischwasser Regenwasser Schmutzwasser Anzahl 50 106 28 1 24 48 32 4 1 8 8 3 1 3 3 3 5.183 405 237 Anlagennetz Bedingt durch die in 2014 durchgeführten Kanalsanierungen und Netzerweiterungen hat sich das Anlagenetz zwangsläufig verändert. Zum 31.12.2014 ergeben sich folgende Kanallängen: Kanalart Druckrohrleitung Druckrohrleitung Druckrohrleitung Freispiegelleitung Freispiegelleitung Freispiegelleitung Graben verrohrter Graben Schutzrohr System Mischwasser Regenwasser Schmutzwasser Mischwasser Regenwasser Schmutzwasser Regenwasser Regenwasser Mischwasser 287 Länge 2.378,03 m 696,65 m 4.672,97 m 182.265,84 m 17.312,10 m 8.806,93 m 382,02 m 426,81 m 20,05 m Da bei verschiedenen Maßnahmen zum Zeitpunkt dieser Berichterstellung noch Bestandsunterlagen fehlten, wurden die Aufwendungen zwar in das Anlagevermögen übernommen, jedoch ohne Zuordnung zu den Anlagegütern. Daher wird die tatsächliche Netzlänge höher sein als die vorgenannten Werte. Zum 31.12.2014 hatte das Kanalnetz eine Länge von insgesamt 216.961,40 m, hiervon entfielen auf Mischwasserkanäle 184.663,92 m oder 85,12 %. Der Anteil der Schmutzwasserkanäle betrug 13.479,90 m oder 6,21 %. Insgesamt 18.817,58 m entfielen auf die Regenwasserkanäle, dies entspricht einem Anteil von 8,67 %. Instandhaltung der Abwasseranlagen 2014/2015 Insgesamt wurden in den Jahren 2014/2015 rund 20,81 km der städtischen Abwasserkanäle sowie 655 Schächte mittels TV-Untersuchung hinsichtlich ihrer - Betriebssicherheit - Standsicherheit - und Dichtigkeit überprüft. Die Kanalinstandhaltung umfasst die Reparatur von Schächten und Schachtabdeckungen. Der Aufwand für die laufenden Unterhaltungs- und Reparaturmaßnahmen belief sich im Jahr 2014 auf 118.985,36 €. Im Jahr 2015 wurden für Unterhaltungs- und Reparaturmaßnahmen insgesamt 104.773,90 € ausgegeben. Mit dem Wegfall des § 61 a Landeswassergesetz wurde Selbstüberwachungsverordnung Kanal (SüwV Kan NRW 1995) neu geregelt. auch die In die §§ 1 bis 6 der Vorordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen (Süw VO Abw NRW) ist die Selbstüberwachungsverordnung Kanal ( Angaben zur Funktionsprüfung bei öffentlichen Abwasserkanälen) aus dem Jahr 1995 (SüwV Kan NRW 1995) integriert worden. Beratende Tätigkeit 2014/2015 In den Jahren 2014/2015 gehörte zu den regelmäßigen Aufgaben des Stadtbetriebes Entwässerung die Beratung der Bürger der Stadt Bergkamen, hinsichtlich der Regenwasserbewirtschaftung. Hier sind einerseits die verschiedenen Versickerungsverfahren wie Muldenversickerung, Teichversickerung oder Rigolenversickerung zu nennen, aber auch hinsichtlich durchlässiger Befestigungen und Regenwassernutzungsanlagen erhalten die Bürger Beratung. 288 Ein weiteres Beratungsgebiet ist die Erstellung der Hausanschlüsse an die städtische Kanalisation. Fremdwassersanierungskonzept Die Kanalisation der Stadt Bergkamen weist Fremdwasserprobleme auf. Das gesamte Stadtgebiet wird durch den Steinkohlebergbau beeinflusst, was Schäden an den Kanälen und Grundwasserprobleme zur Folge hat. Für die Bereiche „Gut Velmede“ und Rünthe-Ost wurde bereits in den Vorjahren ein Fremdwassersanierungskonzept erstellt. Da sich die Stadt Bergkamen bzw. der Stadtbetrieb Entwässerung der Fremdwasserproblematik bewusst ist, wurde für das restliche (gesamte) Stadtgebiet ein Fremdwassersanierungskonzept erarbeitet. Das in die Kanäle eingeleitete Fremdwasser stammt überwiegend aus folgenden Quellen: - Niederschlags- und Grundwasser bzw. Dränagewasser Gewässereinleitungen Überschwemmungsgebiete Brunnen- und Bergwasser. Langfristiges Ziel ist die Reduzierung des Fremdwasserzuflusses in die Kanalisation, um zukünftig Überlastungen des Kanalnetzes zu vermeiden und die Reinigungsleistung der Kläranlagen zu verbessern. Gleichzeitig sollen negative Folgen, die durch Abdichtung des öffentlichen Kanalnetzes aber auch der privaten Grundstücksentwässerungen entstehen, wie z. B. Gebäudevernässungen, vermieden werden. Das Fremdwassersanierungskonzept für die Stadt Bergkamen liegt inzwischen vor und soll bei der Entwässerungsplanung ab 2017 berücksichtigt werden. ZAP – Zentraler Abwasserplan Um den Aufsichtsbehörden gegenüber die Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes nachzuweisen, ist eine durchgehende Vermessung notwendig geworden. Das spiegelt sich in der Aufstellung eines neuen Zentralabwasserplanes wider. ABK – Abwasserbeseitigungskonzept Eine detaillierte Aufstellung über die Maßnahmen und Investitionen des Stadtbetriebes spiegeln sich im Abwasserbeseitigungskonzept wider. Das AKB umfasst einen Planungszeitraum von mindestens 6 Jahren, dabei werden konkrete Maßnahmen aufgeführt, die zur Aufrechterhaltung und Sanierung des städtischen Kanalnetzes notwendig sind. Das ABK bildet die Grundlage für den jährlichen Wirtschaftsplan des SEB. Das zurzeit gültige Abwasserbeseitigungskonzept 2013 bis 2018 wurde im September 2012 vom Rat der Stadt Bergkamen beschlossen. 289 Verbandsaufgaben 2014/2015 Entsprechend der Abwasserbeseitigungssatzung der Stadt Bergkamen umfasst die Abwasserbeseitigungspflicht das Sammeln, Behandeln, Einleiten, Versickern, Verregnen und Verrieseln des im Stadtgebiet anfallenden Abwassers sowie die Übergabe des Abwassers an den zuständigen Wasserverband. Das klärpflichtige Abwasser der Einwohner wird mittels des SEB-eigenen Anlagennetzes zu den Verbandskläranlagen Werne, Lünen und Kamen transportiert. Dort wird es regelkonform behandelt und anschließend in die Lippe eingeleitet. Differenziert man die Abwasserströme, so floss im Jahr 2014 das Abwasser von 7.318 Personen zur Kläranlage in Werne. Ein anderer Abwasserstrom von insgesamt 41.974 Personen, also die deutlich größere Abwassermenge, wird der Kläranlage in Lünen zugeleitet. Das Abwasser von 11 Personen wird zur Kläranlage Kamen verbracht. Für diese Leistungen des Lippeverbandes wurde der SEB im Jahr 2014 mit einer Abwasserabgabe von 143 T € sowie einer Verbandsumlage vom 5.047 T € belastet. Im Jahr 2015 betrug die Abwasserabgabe 142 T €, der Verbandsbeitrag lag bei 4.920 T €. Klärschlammentsorgung 2014/2015 Im Landeswassergesetz ist geregelt, dass die Gemeinden die Pflicht haben, das auf ihrem Gebiet anfallende Abwasser zu beseitigen. Die Verpflichtung der Gemeinden zur Abwasserbeseitigung umfasst insbesondere auch das Einsammeln und Abfahren des in Kleinkläranlagen anfallenden Schlamms und dessen Aufbereitung für eine ordnungsgemäße Verwertung oder Beseitigung. Im Jahr 2014 lag der Gebührensatz für die Abfuhr bei 105,25 €/m³ und es wurden insgesamt 196,50 m³ Klärschlamm abgefahren. Im Jahr 2015 betrug die Benutzungsgebühr für die Entleerung der Grundstücksentwässerungsanlagen 124,92 €/m³ bei einer Abfuhrmenge von 182,50 m³. Gewässerunterhaltung Die Pflicht zur Gewässerunterhaltung obliegt gemäß § 91 LWG NRW bei Gewässern II. Ordnung und bei sonstigen Gewässern der Stadt Bergkamen. Der SEB hat im Auftrage der Stadt Bergkamen in 2014 wesentliche Gewässerstrecken in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde gemäß Gewässerunterhaltungsplan baulich unterhalten, gepflegt und damit für eine ordnungsgemäße Vorflut gesorgt. Einige Gewässerstrecken nutzt der SEB als Bestandteil der öffentlichen Abwasseranlage, z. B. um aus Entlastungsbauwerken abgeschlagenes Wasser geordnet abzuleiten. In der Folge von örtlichen Verlandungen, angesammeltem Treibgut sowie wilden Abfallablagerungen, waren in 2014 wie in den Jahren zuvor, häufig auch punktuell Maßnahmen durchzuführen, damit das Bachwasser sicher abgeführt werden konnte. Insbesondere vor prognostizierten Starkregenereignissen wurden vom SEB vorsorglich Sichtkontrollen an den Gewässerstrecken durchgeführt. Im Jahr 2014 wurden 42.650 m² Böschungsmahd an den Grabenböschungen durchgeführt; 1.850 m Grabensohle wurden gesäubert, 600 m Grabensohle wurden ausgelandet und 290 1.400 m Heckenschnitt durchgeführt. 62 Einzelbäume wurden im Jahr 2014 entnommen und 2000 m² im Gehölzbestand gemulcht. Insgesamt wurden im Jahr 2014 für die Unterhaltung der Gewässer II. Ordnung 93.709,26 € aufgewendet. Die RAG beteiligt sich finanziell an der Gewässerunterhaltung. Im Jahr 2015 wurden 29.071 m² Böschungsmahd an den Grabenböschungen durchgeführt; 1.752 m Grabensohle wurden gesäubert, 1.413 m Grabensohle wurden ausgelandet und 1.526 m Heckenschnitt durchgeführt. 47 Einzelbäume wurden im Jahr 2015 entnommen und 4.000 m² im Gehölzbestand gemulcht. Insgesamt wurden im Jahr 2015 für die Unterhaltung der Gewässer II. Ordnung 48.990,41 € aufgewendet. 291