PDF - Correctiv
Transcription
PDF - Correctiv
Beteiligungsbericht der Stadt Bergkamen - Geschäftsjahr 2013 - Impressum Herausgeber: Stadt Bergkamen Der Bürgermeister Rathausplatz 1 59192 Bergkamen Redaktion: Kämmerei/Beteiligungsverwaltung Sachgebietsleiterin: Monika Mölle Tel. 02307/965-299 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergkamen.de Druck: Druckerei der Stadt Bergkamen Oktober 2014 2 Inhaltsverzeichnis Seite: 1. Vorwort 5 2. Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung 9 3. Übersicht über die Beteiligungen der Stadt 15 3.1 Unmittelbare Beteiligungen 17 3.2 Mittelbare Beteiligungen 21 4. 5. 6. 7. Darstellung der einzelnen Unternehmen 25 4.1 GSW Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen GmbH 27 4.2 Unnaer Kreis Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS) 43 4.3 Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH (VKU) 57 4.4 Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) 69 4.5 TECHNOPARK KAMEN GmbH 83 4.6 Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG 93 4.7 Bauverein und Siedlungsgenossenschaft Hamm eG 105 Darstellung der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen 117 5.1 Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB) 119 5.2 EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) 125 Darstellung der Kreditinstitute und Verbände 131 6.1 Sparkasse Bergkamen-Bönen 133 6.2 Lippeverband 145 Sonstiges 151 7.1 153 Projektgesellschaft Haus Aden mbH Bergkamen 3 4 1. Vorwort 5 6 Vorwort Die Verpflichtung der Stadt Bergkamen zur Aufstellung eines Beteiligungsberichtes ergibt sich aus den Vorschriften des § 117 der Gemeindeordnung für das Land NordrheinWestfalen (GO NRW) i. V. m. § 52 der Gemeindehaushaltsverordnung (GemHVO). Mit dem vorliegenden Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2013 werden die wesentlichen Aussagen und Daten aus dem Berichts- und Rechnungswesen der Gesellschaften zusammengetragen, an denen die Stadt Bergkamen unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist. Er basiert auf den geprüften Jahresabschlüssen und Lageberichten der Unternehmen für das abgeschlossene Geschäfts- bzw. Wirtschaftsjahr 2013. Zur Darstellung der Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurden die Zahlen der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnung in Tabellen zusammengefasst und in einem Dreijahresvergleich gegenüber gestellt. Im Beteiligungsbericht nach § 117 GO NRW sind gemäß § 52 Gemeindehaushaltsverordnung (GemHVO NRW) gesondert anzugeben und zu erläutern: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. die Ziele der Beteiligung, die Erfüllung des öffentlichen Zwecks, die Beteiligungsverhältnisse, die Entwicklung der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen der letzten drei Abschlussstichtage, die Leistungen der Beteiligungen, bei wesentlichen Beteiligungen mit Hilfe von Kennzahlen, die wesentlichen Finanz- und Leistungsbeziehungen der Beteiligungen untereinander und mit der Gemeinde, die Zusammensetzung der Organe der Beteiligungen, der Personalbestand jeder Beteiligung. Neben der gesetzlichen Verpflichtung dient dieser Bericht den politisch verantwortlichen Mandatsträgern und den interessierten Bürgerinnen und Bürgern dazu, sich einen Überblick über die Beteiligungsverhältnisse und wirtschaftlichen Aktivitäten der Stadt Bergkamen sowie über die Aufgabenerfüllung und finanzielle Situation in den Beteiligungsunternehmen zu verschaffen. Aus diesem Grunde wird der Beteiligungsbericht für jeden Interessierten zur Einsichtnahme in der Kämmerei bereitgehalten und zusätzlich im Internet unter www.bergkamen.de veröffentlicht. Bergkamen, im Oktober 2014 Roland Schäfer Bürgermeister Holger Lachmann Beigeordneter und Stadtkämmerer 7 8 2. Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung 9 10 Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung I. Rechtsgrundlagen Die Selbstverwaltungsgarantie ist festgelegt in Art. 28 des Grundgesetzes und Art. 78 der Landesverfassung NRW. Hiermit ist gemeint, dass die Kommunen grundsätzlich berechtigt sind, ihre eigenen Angelegenheiten selbst zu regeln. Den rechtlichen Rahmen für die Voraussetzungen und die Form der wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Betätigung der Kommungen bilden die §§ 107 ff GO NRW. Dazu zählt auch das Recht der Kommunen auf wirtschaftliche Betätigung zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben. (1) Die Gemeinde darf sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben wirtschaftlich betätigen, wenn 1. ein öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert, 2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistungsfähigkeit der Stadt Bergkamen steht und 3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung, des öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungsnetzen einschließlich der Telefondienstleistungen der dringende öffentliche Zweck durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt werden kann. Das Betreiben eines Telekommunikationsnetzes umfasst nicht den Vertrieb und/oder die Installation von Endgeräten von Telekommunikationsanlagen. Als wirtschaftliche Betätigung ist der Betrieb von Unternehmen zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter oder Verteiler von Gütern oder Dienstleistungen am Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art nach auch von einem Privaten mit der Absicht der Gewinnerzielung erbracht werden könnte. Mit dem Gesetz zur Revitalisierung des Gemeindewirtschaftsrechts vom 21.12.2010 sind die Bestimmungen des Gemeindewirtschaftsrechts mit dem Ziel neu gefasst worden, die Wettbewerbsfähigkeit der Kommunalwirtschaft in Zeiten von deregulierten Märkten zu erhalten und wieder zu verbessern. Die überregionale Wettbewerbsmöglichkeit der kommunalen Energieversorger sollte gesichert werden und den Kommunen sollten Gestaltungsspielräume eröffnet werden, die eine effiziente Aufgabenerledigung und eine bessere interkommunale Zusammenarbeit erleichtern. 11 (2) Als wirtschaftliche Betätigung im Sinne dieses Abschnitts gilt nicht der Betrieb von 1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist, 2. öffentlichen Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner erforderlich sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten • Erziehung, Bildung oder Kultur (Schulen, Volkshochschulen, Tageseinrichtungen für Kinder und sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe, Bibliotheken, Museen, Ausstellungen, Opern, Theater, Kinos, Bühnen, Orchester, Stadthallen, Begegnungsstätten), • Sport oder Erholung (Sportanlagen, zoologische und botanische Gärten, Wald-, Park- und Gartenanlagen, Herbergen, Erholungsheime, Bäder, Einrichtungen zur Veranstaltung von Volksfesten), • Gesundheits- oder Sozialwesen (Krankenhäuser, Bestattungseinrichtungen, Sanatorien, Kurparks, Senioren- und Behindertenheime, Frauenhäuser, soziale und medizinische Beratungsstellen), 3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung, der Fremdenverkehrsförderung oder der Wohnraumversorgung dienen, 4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder Abwasserbeseitigung sowie des Messe- und Ausstellungswesens, 5. Einrichtungen, die ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von Gemeinden und Gemeindeverbänden dienen. Auch diese Einrichtungen sind, soweit es mit ihrem öffentlichen Zweck vereinbar ist, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwalten und können entsprechend den Vorschriften über die Eigenbetriebe geführt werden. Das Innenministerium kann durch Rechtsverordnung bestimmen, dass Einrichtungen, die nach Art und Umfang eine selbständige Betriebsführung erfordern, ganz oder teilweise nach den für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften zu führen sind; hierbei können auch Regelungen getroffen werden, die von einzelnen der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften abweichen. (3) Die wirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Bei der Versorgung mit Strom und Gas gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen. Die Aufnahme einer wirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf der Genehmigung. Für den Bereich der energiewirtschaftlichen Betätigung besagt der eingeführte § 107 a GO NRW u. a., dass die wirtschaftliche Betätigung in den Bereichen Strom, Gas und Wasserversorgung einem öffentlichen Zweck dient und zulässig ist, wenn sie nach Art 12 und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Kommunen steht. (4) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare oder mittelbare Beteiligung an Unternehmen im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat auf der Grundlage einer Marktanalyse über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen Engagements und über die Auswirkungen auf das Handwerk und die mittelständische Wirtschaft zu unterrichten. Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk, Industrie und Handel und der für die Beschäftigten der jeweiligen Branche handelnden Gewerkschaften ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Marktanalysen zu geben. (5) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht errichten, übernehmen oder betreiben. (6) Für das öffentliche Sparkassenwesen gelten die dafür erlassenen besonderen Vorschriften. Darüber hinaus gelten gemäß § 108 GO NRW spezielle Voraussetzungen für Unternehmen und Einrichtungen des privaten Rechts. 13 14 3. Übersicht über die Beteiligungen der Stadt 15 16 3.1 Unmittelbare Beteiligungen 17 18 Übersicht über die unmittelbaren Beteiligungen der Stadt Bergkamen im Geschäftsjahr 2013 Stadt Bergkamen 42,00 % 6.300.000,00 € GSW Gemeinschaftsstadtwerke Kamen - Bönen - Bergkamen GmbH 7,68 % 296.030,00 € Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH 2,47 % 6.181,33 € Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG 6,00 % 6.300,00 € TECHNOPARK KAMEN GmbH 7,37 % 223.600,00 € Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH 14,00 % 364.000,00 € Unnaer Kreis Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH 51,00 % 12.750,00 € Projektgesellschaft Haus Aden mbH Bergkamen 18 Anteile zu je 260,00 € Bauverein und Siedlungsgenossenschaft Hamm eG 19 20 3.2 Mittelbare Beteiligungen 21 22 Übersicht über die mittelbaren Beteiligungen der Stadt Bergkamen GSW Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen Stammkapital: 15.000.000 € Anteil Stadt Bergkamen: 42,00 % = 6.300.000 € GSWcom-Vertriebsgesellschaft mbH (100,00 % = 250 T€) HeliNET Verwaltung GmbH (24 % = 6 T€) Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH Stammkapital: 3.856.100 € Anteil Stadt Bergkamen: 7,68 % = 296.030 € Stammkapital: 3.032.500 € Anteil Stadt Bergkamen: 7,37 % = 223.600 € Technopark und Wirtschaftsförderung Schwerte GmbH (12,75 % = 204 T€) VKU Verkehrsdienst GmbH (100,00 % = 25,6 T€) TECHNOPARK KAMEN GmbH (24,00 % = 25,2 T€) Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH (14,29 % = 317 T€) HeliNET Telekommunikation GmbH & Co. KG (24 % = 16,8 T€) Energiehandelsgesellschaft West mbH Münster (9,59 % = 383,5 T€) Technopark Kamen GmbH (8,00 % = 8,4 T€) Stadtwerke Energieverbund (15,00 % = 48 T€) LÜNTEC-Technologiezentrum Lünen GmbH (24,00 % = 122,7 T€) Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH (16,00 % = 8,3 T€) newPark Planungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (10,00 % = 10 T€) Stadtwerkeverbund Hellweg Lippe Netz GmbH & Co. KG Stadtwerkeverbund Hellweg Lippe Netz Verwaltungs GmbH (28 % = 77 T€) Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG (2,20 % = 931,5 T€) Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG (2,00 % = 280,0 T€) Trianel GmbH (0,83 % = 166,4 T€) ehw-Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH (16,67 % = 4,2 T€) ehw.-Kraftwerksbeteiligungsgesellschaft mbh & Co. KG Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG (2,50 % = 281,8 T€) GSW Wasser-plus GmbH (50,00 % = 250 T€) 23 Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG Stammkapital: 250.000,00 € Anteil Stadt Bergkamen: 2,47 % = 6.181 € Antenne Unna Verwaltungsgesellschaft mbH (100,00 % = 26 T€) 24 4. Darstellung der einzelnen Unternehmen 25 26 4.1 GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen 27 28 GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen Poststr. 4 59174 Kamen Telefon: 02307/978-0 Telefax : 02307/978-333 E-Mail: [email protected] Internet: www.gsw-kamen.de Mit Datum vom 01.01.1995 führt die Firma den Namen „GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen“ (vormals Stadtwerke Kamen GmbH). Die Gesellschaft wurde am 11.04.1995 im Handelsregister beim Amtsgericht Hamm, Abteilung B, Nr. 4623, eingetragen. Der Gesellschaftsvertrag (GV) ist gültig in der Fassung vom 07.03.2001. Gesellschaftszweck Gegenstand des Unternehmens ist nach § 2 Abs. 1 GV die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Wärme sowie der Betrieb von Freizeiteinrichtungen. Der Gesellschaft können weitere Aufgaben übertragen werden. Nach Abs. 2 ist die Gesellschaft zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie Hilfs- und Nebenbetriebe erwerben, errichten oder pachten. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt Bergkamen ist gemäß § 107 Abs. 1 Nr. 3 der Gemeindeordnung NRW - Energie- und Wasserversorgung - zulässig. Beteiligungsverhältnisse Das gezeichnete Kapital von 15,0 Mio. € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt: Anteil am Stammkapital in € % 6.300.000,00 42 6.300.000,00 42 2.400.000,00 16 Stadt Kamen Stadt Bergkamen Gemeinde Bönen 29 Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft Geschäftsführung Jochen Baudrexl Robert Stams Aufsichtsrat Vorsitzender Hermann Hupe, Bürgermeister Stadt Kamen Roland Schäfer, Bürgermeister Stadt Bergkamen Für die Stadt Bergkamen sind im Aufsichtsrat vertreten: Gerhard Kampmeyer, Stadtverordneter (Vertreter: Christian Pollack, Stadtverordneter) Horst Mecklenbrauck, Erster Beigeordneter (Vertreter: Rüdiger Weiß, Stadtverordneter) Bernd Schäfer, Stadtverordneter (Vertreter: Wolfgang Kerak, Stadtverordneter) Volker Weirich, Stadtverordneter (Vertreter: Thomas Semmelmann, Stadtverordneter) Marco Morten Pufke, Stadtverordneter (Vertreterin: Elke Middendorf, Stadtverordnete) Harald Sparringa, Stadtverordneter (Vertreter: Hans-Joachim Wehmann, Stadtverordneter) Roland Schäfer, Bürgermeister (Vertreter: Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters, Techn. Beigeordneter) Gesellschafterversammlung Für die Stadt Bergkamen sind in die Gesellschafterversammmlung entsandt: Kay Schulte, Stadtverordneter Manuela Veit, Stadtverordnete Thomas Heinzel, Stadtverordneter Hans-Joachim Wehmann, Stadtverordneter Manfred Turk, Fachdezernent Innere Verwaltung Personalbestand Anzahl der Mitarbeiter: 192 (+ 15 Auszubildende) 30 Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Lagebericht Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresdurchschnitt 2013 insgesamt als stabil erwiesen: Nachdem sie zu Jahresbeginn noch stagniert hatte, setzte sie mit Beginn der zweiten Jahreshälfte ihren moderaten Wachstumskurs fort. Für das gesamte Jahr 2013 konstatierten die Statistiker einen Anstieg von 0,4 Prozent (kalenderbereinigt: 0,5 Prozent). Im Vergleich zu den beiden Vorjahren war das moderat: Stieg das BIP in 2012 noch um 0,7 Prozent, erhöhte es sich 2011 sogar um 3,3 Prozent. Belastungsfaktoren waren in 2013 offenbar die anhaltende Rezession in einigen europäischen Ländern sowie die gebremste weltwirtschaftliche Entwicklung. Die starke Binnennachfrage konnte dies nur bedingt kompensieren. Blickt man auf die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts, stellt sich der Konsum als wichtigster Wachstumsmotor heraus: Preisbereinigt stiegen die privaten Konsumausgaben um 0,9 Prozent, die des Staates um 1,1 Prozent. Ein Rückgang war hingegen bei den Investitionen zu verzeichnen: Unternehmen und Staat investierten im Inland 2,2 Prozent weniger in Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge als ein Jahr zuvor. Die preisbereinigten Bauinvestitionen sanken um 0,3 Prozent. Die Zahlen für die gesamte Bundesrepublik bestätigten sich auch im Westfälischen Ruhrgebiet, das sich aus den Städten Dortmund und Hamm sowie dem Kreis Unna zusammensetzt. In einer Befragung, die die IHK Dortmund Ende des Jahres 2013 durchgeführt hat, beurteilten 92 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Situation als befriedigend oder sogar gut. Weit mehr als ein Drittel (36 Prozent) wähnten sich in einer guten Verfassung. Die Hälfte der Unternehmen berichtete der IHK von gestiegenen Umsätzen, ein Drittel von gestiegenen Erträgen. Dass sich die Wirtschaft in der Region auf einem guten Weg befindet, zeigte auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes. So sank die Arbeitslosenquote im Laufe des Jahres 2013 von 11,8 auf 11,5 Prozent, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg um mehr als ein Prozent. Von steigenden Beschäftigtenzahlen ging Ende 2013 in Dortmund, Hamm und im Kreis Unna jedes fünfte Unternehmen aus; im Industrie- und Dienstleistungsbereich jedes vierte. Ein anderer Trend zeigte sich im Handel: Hier ging fast jedes fünfte Unternehmen von sinkenden Beschäftigtenzahlen aus. Die allgemeine konjunkturelle Entwicklung wirkte sich nicht tiefgreifend auf die Geschäftsentwicklung der GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen - Bönen - Bergkamen (GSW) aus. Wie jedoch bereits in den vergangenen Jahren deutlich wurde, hat sich durch die Liberalisierung und Öffnung der Märkte ein ganz anderer Effekt ergeben: Zwischen den Erwartungen der Kunden auf der einen und dem Wettbewerb auf der anderen Seite hat sich ein komplexes Feld an Wünschen, Anforderungen und Aufgaben ergeben, an denen sich die Energieversorger immer wieder messen müssen. Beide Seiten dieses Spannungsfeldes wirkten sich wie bereits in den Jahren zuvor unmittelbar auf die Geschäftsentwicklung aus. Insbesondere im gewerblichen Bereich ist der Wettbewerb gestiegen; schon seit längerem wählen viele Unternehmen ihren Energielieferanten per Ausschreibung aus. Die GSW sehen diese Entwicklung als Chance. Die aktive Beteiligung an Ausschreibungen versetzte die GSW in die Lage, im gewerblichen Bereich eine hohe Präsenz zu zeigen und durch neue Abschlüsse auch Umsätze außerhalb des Versorgungsgebietes zu generieren. 31 Den Gemeinschaftsstadtwerken ist es trotz der Rahmenbedingungen, die sich durch die häufigen regulatorischen Eingriffe des Gesetzgebers weiter erschwert haben, gelungen, sich erfolgreich am Markt zu behaupten. So konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Energiepolitische Rahmenbedingungen Das Jahr 2013 war für die GSW und die weiteren Energieversorgungsunternehmen in Deutschland ein Jahr des Wartens: Vor dem Hintergrund der Bundestagswahlen im Herbst des Jahres war nicht damit zu rechnen, dass sich vor dem Termin Änderungen bei den energiepolitischen Rahmenbedingungen ergeben – was dann auch tatsächlich so eingetreten ist. Voraussetzung zur Bewältigung der umfassenden Herausforderungen sind jedoch wettbewerblich ausgerichtete Rahmenbedingungen, die die Weiterentwicklung von nachhaltigen Marktmechanismen ermöglichen. Das Jahr brachte bekannte Muster zu Tage: Trotz der angekündigten Strompreisbremse durch den Bundesumweltminister hat sich an den unsicheren Rahmenbedingungen und den Inkonsistenzen im System im Laufe des Jahres nur wenig verändert. Die anfänglichen Pläne des Bundesumweltministeriums, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu reformieren, verpufften ebenso wie die Chance, eine umfangreiche Reform des Marktdesigns anzustoßen. Auf breites Unverständnis stieß in der Branche die Forderung eines Förderstopps für Erneuerbare Energien. Dabei stand die Branche erheblich unter Druck: Der Boom bei den Erneuerbaren Energien nahm nahezu täglich zu, die Regulierungswut und die sich ständig ändernden Regelungen erzeugten vor allem eines: einen planwirtschaftlichen Flickenteppich von Regeln und eine große Verunsicherung – mit der Folge, dass Investitionen in großem Stil vorerst auf Eis gelegt wurden. Stabile politische Rahmenbedingungen, die Investitionssicherheit schaffen und die Erneuerbaren Energien in die Systemverantwortung nehmen, wurden von der Branche ebenso dringend gefordert wie die Rückkehr der Bundesregierung zu marktwirtschaftlichen Kriterien im Energiemarkt. Die Stadtwerke-Kooperation Trianel kritisierte bereits zu Jahresbeginn, dass der Strommarkt aus den Fugen geraten sei. Investitionsanreize für moderne, hocheffiziente Kraftwerke, die für die Versorgungssicherheit benötigt werden, seien nicht mehr vorhanden. Um die Energiewende nicht zu gefährden, müssten das Erneuerbare-Energien-Gesetz weiterentwickelt und die Erneuerbaren Energien sinnvoll integriert werden. Trianel sprach sich bereits für Investitionssicherheit in einem Marktmodell aus, das Investoren in der Energiewende die Chance gibt, die Kapitalkosten von neuen Kraftwerken zu finanzieren. So sind bzw. waren in 2013 selbst hocheffiziente und flexible Neuanlagen nicht oder kaum noch in der Lage, ihre Grenzkosten zu verdienen. Projektplanungen für neue Erzeugungsanlagen (z. B. Pumpspeicherkraftwerke) sind nahezu zum Erliegen gekommen. Das aktuelle Marktdesign führte auch im Jahr 2013 dazu, dass ausgerechnet Braunkohlekraftwerke mit dem höchsten CO2-Ausstoß den größten Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland haben. Versuche, über den Handel mit CO2-Zertifikaten den Einsatz zu drosseln, sind gescheitert – die Preise noch immer zu niedrig, als dass sie beispielsweise die Stromerzeugung durch moderne GUD-Kraftwerke profitabler machen würden. Vor diesem Hintergrund wurde auch in 2013 vermehrt über die Notwendigkeit diskutiert, das bestehende Energiemarktdesign anzupassen, um die zur Versorgungssicherheit benötigten Erzeugungskapazitäten wirtschaftlich betreiben zu können. Diese werden bis spätestens Anfang der 2020er Jahre nach Abschaltung der letzten Kraftwerke benötigt. Mit ihnen soll auch langfristig eine ausreichende Versorgungssicherheit gewährleistet werden. 32 Ein weiterer wunder Punkt der Energiewende ist der Ausbau der Übertragungsnetze. Zum Hintergrund: Die tiefgreifenden Veränderungen im Erzeugungsbereich wirken sich unmittelbar auf die Stromnetze aus – schließlich muss der hauptsächlich im Norden Deutschlands aus den Erneuerbaren Energien gewonnene Strom in die Verbrauchszentren im Süden und Südwesten der Republik transportiert werden. Hierfür müssen vor allem die Übertragungsnetze entsprechend ausgebaut werden, denn bereits jetzt gelangen diese an ihre Grenzen. Hier gab und gibt es Widerstände unter anderem aus der Politik, die den Ausbau der Infrastruktur verzögern. Auch dies führt bei den Investoren zu einer spürbaren Verunsicherung. Somit besteht seit längerem ein erheblicher Investitionsbedarf nicht nur in Übertragungsnetze. Das Problem: Aufgrund des systematischen Zeitverzugs zur Refinanzierung von Netzinvestitionen – insbesondere im Verteilnetz – herrschen im Regulierungsdesign immer noch unzureichende Investitionsbedingungen. Fehlende Anreize zur Implementierung von intelligenten Netzen stellen ein weiteres Problem im Netzbereich dar, das nachhaltige Investitionen in die Netze behindert. Von ganz grundsätzlicher Art ist die Frage, wie der Anstieg bei den Endkundenpreisen wieder rückgängig gemacht werden kann. Für die Preisentwicklung war vor allem die Erhöhung der EEG-Umlage maßgeblich, die auch von 2013 auf 2014 wieder gestiegen ist. Den Energieversorgern sind hier weitgehend die Hände gebunden: Die staatlich veranlassten Preisbestandteile haben einen hohen Anteil am Endkundenpreis. Dem Wettbewerb selbst verbleibt nur ein kleiner Teil, den er selbst gestalten kann – woran sich durch die Beschlüsse der Großen Koalition Anfang 2014 letztlich nichts ändern wird. Den Großteil der Kosten der Energiewende zahlen weiter die Endverbraucher. Regulierung und Netze Im Rahmen der Vorbereitung für die zweite Regulierungsperiode hat die Landesregulierungsbehörde NRW eine Kostenprüfung für das Stromnetz durchgeführt, die das Ausgangsniveau der Erlösobergrenzen für den Zeitraum 2014 bis 2018 festlegt. Der sich anschließende Effizienzvergleich hat für die GSW einen Effizienzwert von 92,7 Prozent ergeben. Mit einer endgültigen Festlegung der Erlösobergrenze für die Stromnetzentgelte wird erst im Herbst 2014 gerechnet. Das Ergebnis zum Anhörungsverfahren zur Festlegung der Erlösobergrenzen für das Gasnetz ist bereits eingegangen. Der Effizienzwert für die zweite Regulierungsperiode des Gasnetzes beträgt 88,3 Prozent. Beteiligungen und Konzessionen Zusammen mit 33 Stadtwerken sind die GSW an der Trianel Windkraftwerk GmbH & Co. KG (TWB) beteiligt. In der ersten Ausbaustufe umfasst das Projekt die Errichtung von 40 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt. Verzögerungen beim Netzanschluss durch den Übertragungsnetzbetreiber, Produktionsengpässe bei einigen Zulieferern und die verzögerte Fertigstellung der Umspannplattform haben dazu geführt, dass der Errichtungszeitpunkt für den Windpark neu ausgerichtet werden musste. Zwischenzeitlich eingetretene Liquiditätsengpässe wurden durch die Gesellschafter mit Darlehen an die TWB ausgeglichen. Die endgültige Fertigstellung des Windparks wird im Herbst 2014 erwartet. 33 Positiv war die Entwicklung bei der HeLi NET Telekommunikation GmbH & Co. KG. Der Telekommunikationsdienstleister, zu dessen Gesellschaftern die GSW gehört, wies für das Geschäftsjahr 2013 wieder ein positives Ergebnis von 1,3 Mio. Euro aus. Das gute Ergebnis beruht im Wesentlichen auf der Auflösung einer Rückstellung in Höhe von 1,0 Mio. Euro wegen eines erfolgreich abgeschlossenen gerichtlichen Vergleichs gegenüber einem Leasinggeber. Die Investitionsplanung für die kommenden Jahre ist auf den Investitionsstau der vergangenen Jahre zurückzuführen. Die Investitionen sollen in neue Technologien erfolgen, um die Störanfälligkeit der vorhandenen Systeme deutlich zu verringern und die Einführung von innovativen Produkten zu ermöglichen. Mit Gründung der GSW wurden im Dezember 1994 mit den Gesellschafterkommunen Kamen, Bönen und Bergkamen Stromkonzessionsverträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren geschlossen. Nach § 46 Abs. 3 Satz 1 EnWG sind die Städte Kamen und Bergkamen sowie die Gemeinde Bönen verpflichtet, spätestens zwei Jahre vor Ablauf der Konzessionsverträge das Vertragsende zu veröffentlichen. Die Bekanntmachung des Vertragsendes der Stromkonzessionen erfolgte im Dezember 2012. Die GSW haben sich erfolgreich um die Neuvergabe der Stromkonzession in den Gesellschafterkommunen beworben. Im Juli 2013 wurde zeitgleich in allen drei Gesellschafterkommunen per Ratsbeschluss die Vergabe eines neuen Konzessionsvertrages ab dem 01.01.2015 über eine Laufzeit von 20 Jahren beschlossen. Geschäftsentwicklung Strom- und Erdgaspreise Der durchschnittliche Spotmarktpreis für Strom im Jahr 2013 lag auf ähnlichem Niveau wie die Terminpreise für Base-Produkte für das Jahr 2014. Die Preise für die Lieferjahre 2015 und 2016 lagen sogar noch geringfügig darunter. Dass die Terminmarktpreise Ende 2013 unter dem Spotmarktpreis lagen, signalisiert, dass die Markteilnehmer für die Jahre 2015 und 2016 von weiter sinkenden Strompreisen am Großhandelsmarkt ausgehen. Für die künftige Preisentwicklung auf der Angebotsseite sind vor allem die Brennstoff- und CO2-Zertifikatpreise, die künftige Verfügbarkeit von Kraftwerkskapazitäten und der Ausbau der Erneuerbaren Energien von wesentlicher Bedeutung. Das EEG führt zu einer wachsenden Einspeisung der Erneuerbaren Energien. Diese Entwicklung kann künftig zu einer weiteren Erhöhung der Preisvolatilität an den Energiemärkten führen. Die Volatilität zeichnet sich dann durch sehr niedrige Preise für einzelne Stunden am Spotmarkt aus. Extreme Witterungsverhältnisse, Kraftwerksausfälle oder -engpässe können zudem heftige Preisausschläge bewirken. Nachfrageseitig beeinflussen vor allem die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Nachfrage der Industrie den Strompreis. Darüber hinaus führt die EEG-Umlage zu einer wesentlichen Kostenerhöhung auf der Endkundenseite. Die Terminmarktpreise für Gas bewegten sich im Jahr 2013 in einem relativ engen Korridor. In Deutschland waren die Füllstände der Gasspeicher im Frühjahr 2013 nach dem lange anhaltenden Winter auf einem sehr niedrigen Niveau. Über den Sommer 2013 hinweg wurden die Gasspeicher jedoch wieder aufgefüllt. Durch eine optimierte Erdgasbeschaffung konnten die Endkundenpreise ein weiteres Jahr stabil gehalten werden. 34 Wärmebeschaffung Der Wärmebedarf für die Fernwärmeinsel Bergkamen-Innenstadt wird durch das Kohlekraftwerk Bergkamen-Heil und das GSW-eigene Stützheizwerk sichergestellt. Der Wärmebezug aus dem Kohlekraftwerk Bergkamen-Heil ist im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Prozent gestiegen, der Erdgaseinsatz im Stützheizwerk hingegen um 5,8 Prozent gesunken. Mitarbeiter Die GSW nehmen nicht nur als Energieversorger, sondern auch als Arbeitgeber eine bedeutende Rolle ein. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist mit 192 leicht angestiegen. In der Zahl enthalten sind 9 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich in der Passivphase der Altersteilzeit befinden. Um den ständig wachsenden Anforderungen der Energiewirtschaft Rechnung zu tragen, wurden viele Fort- und Weiterbildungen sowie diverse Workshops und Schulungen durchgeführt. Hierzu zählen auch die vorgeschriebenen Unterweisungen zur Arbeitssicherheit. Darüber hinaus hat bei den GSW die betriebliche Ausbildung einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2013 wurden drei Auszubildende eingestellt. Inklusive der neuen Auszubildenden lernten bei den GSW somit 15 junge Menschen die Berufe Industriekauffrau/-mann, Anlagenmechaniker/in, Elektroniker/in für Betriebstechnik, Fachangestellte/r für Bäderbetriebe und Informatikkauffrau/-mann. Die GSW ermöglichten ihren Auszubildenden weiterhin eine befristete Übernahme nach der Ausbildung. Ertragslage Umsatzerlöse Der Wettbewerb auf dem Energiemarkt wächst ständig. So haben Verbraucher heute die Möglichkeit, ihren Energielieferanten unter vielen Anbietern zu wählen. Den GSW ist es aber gelungen, ihre Marktposition erfolgreich zu behaupten. Die Umsatzerlöse (ohne Energiesteuern) sind im Vergleich zum Vorjahr um 6,71 Prozent gestiegen und lagen bei 150,3 Mio. Euro. Der Anstieg der Umsatzerlöse in der Strom-, Erdgas- und Wärmeversorgung ist im Wesentlichen durch die Erhöhung der gesetzlichen Abgaben in 2013 zu begründen. Nach Abzug des Materialaufwands, der übrigen Geschäfts- und Finanzaufwendungen sowie der Steuern verblieb ein Jahresüberschuss von 1,90 Mio. Euro (im Vorjahr 1,9 Mio. Euro). 1,52 Mio. Euro sind für eine Ausschüttung an die Gesellschafter vorgesehen; 0,38 Mio. Euro sollten in die Gewinnrücklage eingestellt werden. 35 Der wesentliche Teil der Unternehmenstätigkeit entfiel auf den Energiebereich. In der Stromversorgung war ein Absatzrückgang in Höhe von 3,6 Prozent zu verzeichnen. Die Umsatzerlöse stiegen hingegen um 10,1 Prozent. Dies liegt im Wesentlichen an den höheren Netznutzungsentgelten und der Erhöhung der Strompreise. In der Erdgasversorgung stieg die Abgabemenge geringfügig um 1,94 Prozent. Die Gradtagszahlen erhöhten sich in 2013 um 7,88 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg der Umsatzerlöse mit 1,61 Prozent erfolgte anlog zur Abgabemenge. Die an Endkunden abgegebene Trinkwassermenge ist in 2013 um 4,58 Prozent gestiegen. Entsprechend steigerte sich der Umsatz um 2,54 Prozent. Der Wasserpreis blieb auch in 2013 unverändert. Im Bereich der Wärmeversorgung stieg die Absatzmenge um 10,95 Prozent, dementsprechend stiegen die Umsatzerlöse in 2013 um 9,52 Prozent. Auch auf die Besucherzahl in den Einrichtungen der GSW hatte die Witterung – insbesondere durch den schlechten Sommer – ihren Einfluss: Die Besucherzahl ist gegenüber dem Vorjahr nochmals um rund 6.000 Besucher auf rund 385.500 Besucher gesunken. Die Erlöse deckten lediglich 29 Prozent des Betriebsaufwands; der Betriebsverlust belastete das Unternehmensergebnis. Vermögenslage In einer weiteren Ausbaustufe am Standort Bergtheim haben die GSW ihren Windpark erweitert. Im Oktober 2013 wurden mit einem Investitionsvolumen von rund 8,2 Mio. Euro zwei weitere Windenergieanlagen des Typs Enercon E 82 mit einer Leistung von je 2,3 Megawatt in Betrieb genommen. Das Gesamtinvestitionsvolumen am Standort Süddeutschland mit sieben Windenergieanlagen beträgt nunmehr 27,2 Mio. Euro. Die Gesamtinvestitionen in 2013 beinhalten im Wesentlichen den Ausbau bzw. die Erweiterung des Windparks in Bergtheim sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchten und die Verdichtung und Erneuerung der Versorgungsnetze. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Bilanzsumme auf 167,8 Mio. Euro (im Vorjahr 157,8 Mio. Euro) erhöht. Den Abschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen von 9,5 Mio. Euro standen Investitionen von insgesamt 12 Mio. Euro gegenüber. Die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 26,2 Prozent (im Vorjahr 27,2 Prozent) der Bilanzsumme und deckte das Anlagevermögen zu 34,9 Prozent. Das Anlagevermögen war in voller Höhe durch Eigenkapital und langfristiges Kapital finanziert. 36 Finanzlage Der im Geschäftsjahr 2013 erzielte Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 17,5 Mio. Euro. Er lag 13 Mio. Euro über dem Vorjahreswert in Höhe von 4,5 Mio. Euro. Die Veränderung resultierte aus dem Rückgang der Forderungen sowie der Zunahme von Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von 7,5 Mio. Euro verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Mio. Euro. Der Rückgang der Investitionen ist im Wesentlichen mit den einmalig hohen Investitionen in Erneuerbare Energien (Windenergieanlagen) des Vorjahres von rund 15 Mio. Euro zu begründen. Dem Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 3,5 Mio. Euro stand ein Mittelzufluss in Höhe von 10,3 Mio. Euro aus dem Vorjahr gegenüber. Die deutliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr beruht auf eine Darlehensaufnahme für die beiden Windparkprojekte. Insgesamt lag der Mittelzufluss mit 6,5 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 2,2 Mio. Euro (Mittelabfluss). Die GSW waren im Berichtsjahr jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres bis zur Bilanzerstellung, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ausüben, haben sich nicht ereignet. Chancen- und Risikobericht Aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsfelder und Beteiligungen der GSW gehören die Risiken wie Vertriebs-, Beschaffungs-, Finanz-, Betriebs-, Regulierungs- und Vertragsrisiken zum Tagesgeschäft. Mit Zunahme der Wettbewerbsintensität ergeben sich potenzielle Absatzrisiken im Stromund Gasgeschäft. Ein weiteres Risiko stellt der Beschaffungsmarkt mit seinen Preisschwankungen dar. Bedingt durch den stärkeren Wettbewerb sind die Marktrisiken und die strategischen Risiken nicht unbedeutend. Durch das Risikomanagementsystem und ein gezieltes Berichtswesen gewährleisteten die GSW ein frühzeitiges Erkennen, Analysieren und Gegensteuern von Risikopositionen. Durch den Ausbau des Produktportfolios im Vertriebsbereich wurde das Risiko von Kundenverlusten an Wettbewerber minimiert. Darüber hinaus hat das Unternehmen zur Begrenzung des Beschaffungsrisikos Energietranchen bis 2015 fest vereinbart. Mit der Beteiligung an dem Windpark Borkum und der Erweiterung des Windparks in Süddeutsch- 37 land um zwei auf sieben Windenergieanlagen wurden zusätzliche Ausgleichspotenziale zur künftigen Energiebeschaffung gewonnen. Zweifellos hat sich das Risiko einer geringeren Energienachfrage der Kunden verstärkt. Der Grund liegt in der schwankenden Wirtschaftsentwicklung, dem Wettbewerb, der Energieeffizienz und einem steigendem Kosten- und Umweltbewusstsein der Verbraucher. Die Entwicklung unterliegt ständiger Marktbeobachtung. Die Zahlungsfähigkeit der GSW wurde durch das Finanzmanagement sichergestellt. Tägliche Liquiditätsanalysen mit gleichzeitiger Finanzplanung grenzten die Finanzrisiken ein und dokumentierten diese. Das monatliche Berichtswesen beinhaltete neben den Ergebnissen der Finanzwirtschaft das Forderungsmanagement sowie den Investitionsbericht. Im Berichtsjahr bestanden keine Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährdet hätten. Aus heutiger Sicht sind auch in absehbarer Zukunft Risiken dieser Art nicht erkennbar. Prognosebericht Die GSW haben sich weiterhin zum Ziel gesetzt, die Energiewende auch vor Ort zu realisieren. Aufgrund planungsrechtlicher Hemmnisse konnte die Projektierung von Bürgerwindenergieanlagen bisher nicht erfolgreich umgesetzt werden. Bei steigender Erzeugungslast aus erneuerbaren Energien leisten die Verteilnetze einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität und zur effizienten Energieverwendung. Um Erzeugung und Verbrauch optimal aufeinander abstimmen zu können, investieren die GSW erhebliche Mittel in den Ausbau ihrer Netze und der Infrastruktur. Die Strategie der zukünftigen Netzinvestitionen wird in Übereinstimmung mit dem EnWG verfolgt, damit die Ziele einer möglichst sicheren und effizienten Verteilung erreicht werden. Im Hinblick auf die Refinanzierung der langfristigen Investitionen besteht eine große Abhängigkeit von den Entscheidungen des Regulierers. Die sich stärker an ökologischen Kriterien ausrichtende Geschäftstätigkeit wird sich auch in neuen Produkten widerspiegeln. Das Produktdesign wird den Bedürfnissen der Kunden nach einer fairen Preisgestaltung ebenso Rechnung tragen wie dem Unternehmensauftrag, bei der Erzeugung von Energie Aspekte wie Nachhaltigkeit und Verantwortung zu berücksichtigen. So verfolgen die GSW weiterhin konsequent den Ausbau der regenerativen Energie. Das Unternehmen wird weiterhin verstärkt den Kunden als Ansprechpartner für die Themen Energiesparen, Energieeffizienz oder Energiemanagement zur Verfügung stehen. Beratungsangebote verankern das Unternehmen weiter vor Ort und dokumentieren den Ansatz, Werte wie Kundennähe und Verantwortung zu leben. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Der eingeschlagene Weg, sich auf allen Stufen der Wertschöpfungskette zu positionieren, wird trotz der derzeitigen schwierigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Augenmaß weiterverfolgt. Trotz der veränderten Rahmenbedingungen und des milden Witterungsverlaufs im 1. Quartal 2014 gehen wir mit der Einführung eines Risikohandbuches Energiebeschaffung, 38 Vertrieb, Kraftwerks- und Gasspeichervermarktung sowie eines intelligenten Controlling davon aus, dass das Ergebnis des Wirtschaftsplanes 2014 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von rund 832.000 Euro erreicht wird. Durch die oben genannten Rahmenbedingungen und der eingeleiteten Maßnahmen erwarten die GSW auch in den beiden nächsten Jahren positive Geschäftsergebnisse. Beteiligungen Als kommunales Unternehmen mit einem umfassenden Versorgungsauftrag sind die GSW an verschiedenen Unternehmen beteiligt. Zweck dieser Beteiligungen ist die nachhaltige Sicherung der strategischen Ziele. Gesellschaften Energie- und Wasserversorgung GSW Wasser-plus GmbH Stadtwerkeverbund Hellweg-Lippe Netz GmbH & Co.KG Stadtwerkeverbund Hellweg-Lippe Netz Verwaltungs-GmbH ehwBeteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH Stadtwerke Energie Verbund SEV GmbH Erzeugung Telekommunikation Sonstiges Anteile % 50 28 28 16,67 15 Energiehandelsgesellschaft West mbH 9,59 Trianel GmbH GSW Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH 0,83 Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co.KG Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG 100 2,5 2,2 2 GSWcom Vertriebsgesellschaft mbH 100 HeLi Net Verwaltung GmbH 24 HeLi Net Telekommunikation GmbH & Co. KG 24 Technopark Kamen GmbH 8 39 Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) Aktivseite 2013 A) I. II. III Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen B) I. II. III. IV. Umlaufvermögen Vorräte Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände Wertpapiere Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C) Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktivseite 2012 2011 1.056 101.330 23.639 1.184 98.756 23.279 1.291 88.442 24.586 1.960 23.220 0 16.101 1.051 23.760 0 9.595 1.139 20.850 0 11.814 459 199 240 167.765 157.824 148.362 Passivseite 2013 2012 2011 A) I. II. III. IV. 15.000 19.032 8.400 1.520 15.000 18.421 8.023 1.520 15.000 17.812 7.632 1.471 0 0 0 C) Baukosten- und Ertragszuschüsse 12.668 13.525 14.873 D) Rückstellungen 20.268 15.597 15.289 E) Verbindlichkeiten 90.877 85.738 76.285 0 0 0 Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Bilanzgewinn B) Sonderposten mit Rücklageanteil F) Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passivseite 167.765 157.824 148.362 40 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) 2013 2012 2011 188.954 140.891 129.285 383 413 410 2.418 1.996 3.783 146.282 104.701 95.346 11.418 11.077 10.513 0 0 0 9.504 8.905 8.771 16.864 12.301 12.822 8. Erträge aus Beteiligungen 269 489 368 9. Sonstige Zinsen u. ä. Erträge 889 697 824 10. Zinsen u. ä. Aufwendungen 4.102 4.438 4.107 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.743 3.064 3.111 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.333 786 1.035 512 368 182 1.898 1.910 1.894 378 390 423 1.520 1.520 1.471 1. Umsatzerlöse 2. Andere Aktivierte Eigenleistungen 3. Sonstige betriebliche Erträge 4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung - davon Aufwendungen für Altersvorsorge 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 13. Sonstige Steuern 14. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 15. Einstellungen in die Gewinnrücklagen 16. Bilanzgewinn 41 Kennzahlen 1. Ertragslage - Eigenkapitalrentabilität 2013 4,3 2012 4,4 2011 4,5 2. Vermögensaufbau - Anlagenintensität 74,5 78,1 77,0 3. Anlagenfinanzierung - Anlagendeckung 43,4 34,8 36,4 4. Kapitalausstattung - Eigenkapitalquote 26,2 27,2 28.3 (Jahresergebnis x 100 : Eigenkapital) (Anlagevermögen x 100 : Bilanzsumme) (Eigenkapital x 100 : Anlagevermögen) (Eigenkapital x 100 : Gesamtkapital) Auswirkungen der Gesellschaftsbeteiligung auf den städtischen Haushalt Konzessionsabgaben Für das Wirtschaftsjahr 2013 wurden folgende Konzessionsabgaben geleistet: Strom Erdgas Wasser 2013 1.493 T€ 377 T€ 614 T€ 2012 1.544 T€ 425 T€ 618 T€ Gewinnausschüttung Für die Stadt Bergkamen wird aus dem Jahresüberschuss 2013 ein Betrag in Höhe von 638 T€ brutto (= 537 T€ netto) ausgeschüttet. Bürgschaftsprovision Zwischen der Stadt Bergkamen und der GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen ist am 12.06.2006 eine Vereinbarung über eine Provisionsvergütung für die kommunalverbürgten Darlehen geschlossen worden. Die Vereinbarung war bis zum 31.12.2009 gültig. Für die Zeit ab 01.01.2010 wurde ein Folgevertrag beschlossen. Er endet mit Ablauf der verbürgten Darlehen. Basis der jährlichen Vergütung von 0,15 % ist der Bestand der kommunalverbürgten Darlehen am 31.12.2009. Der Provisionsbetrag ist jeweils bis zum 31.03. des Folgejahres fällig. Der Auszahlungsbetrag für das Wirtschaftsjahr 2013 in Höhe von 14.588,10 € (2012 = 16.087,10 €) wurde überwiesen. 42 4.2 Unnaer Kreis Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS) 43 44 Unnaer Kreis Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS) Friedrich-Ebert-Str. 32 59425 Unna Telefon: 02303/2827-0, Telefax : 02303/2827-99 E-Mail: [email protected] Internet: www.ukbs.de Die Gesellschaft wurde am 19. August 1939 gegründet und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Hamm, Abteilung B, Nr. 3046, eingetragen. Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 20.06.2006. Gesellschaftszweck Die Gesellschaft errichtet und bewirtschaftet Wohnungen in allen Rechts- und Nutzungsformen, darunter Eigenheime und Eigentumswohnungen. Sie kann zur Ergänzung der wohnlichen Versorgung ihrer Mieter Gemeinschaftsanlagen und Folgeeinrichtungen, Läden und Räume für Gewerbetreibende, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen bereitstellen. Daneben kann sie die Errichtung von Wohnungsbauten betreuen und fremde Wohnungen bewirtschaften. Außerdem kann die Gesellschaft alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaues und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen. Die UKBS erfüllt einen der ganz zentralen kommunalen Versorgungsaufträge - die Sicherung des Grundbedürfnisses „Wohnen“ - und somit einen öffentlichen Zweck. Beteiligungsverhältnisse Das gezeichnete Kapital von 2.600.000,00 € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt: Kreis Unna Stadt Unna Stadt Bergkamen Stadt Kamen Stadt Hamm Stadt Fröndenberg Gemeinde Bönen Stadt Selm Gemeinde Holzwickede 1.061.850 € 381.150 € 364.000 € 286.000 € 171.600 € 127.400 € 78.000 € 78.000 € 52.000 € 45 = 40,8 % = 14,7 % = 14,0 % = 11,0 % = 6,6 % = 4,9 % = 3,0 % = 3,0 % = 2,0 % Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft Geschäftsführung Matthias Fischer Karl-Friedrich Meister Geschäftsführer Prokurist Aufsichtsrat Theodor Rieke Michael Hoffmann Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Für die Stadt Bergkamen sind im Aufsichtsrat vertreten: Horst Mecklenbrauck, Erster Beigeordneter (Vertreter: Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters, Techn. Beigeordneter) Radtke, Uwe, Stadtverordneter (Vertreter: Michael Jürgens, Stadtverordneter) Gesellschafterversammlung Für die Stadt Bergkamen ist in der Gesellschafterversammlung vertreten: Kay Schulte, Stadtverordneter (Vertreter: Günter Jung, Stadtverordneter) Personalbestand Anzahl der Mitarbeiter: 34 (plus 3 Auszubildende) Die Wohnungsverwaltung umfasst sowohl die kaufmännische wie auch die technische Betreuung des Wohnungsbestandes. Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Allgemein Im zweiten Quartal 2013 nahm die reale Wirtschaftsleistung im Euroraum erstmals seit anderthalb Jahren wieder zu. Die Verbesserung der Konjunktur ist zu einem guten Teil auf die Außenwirtschaft zurückzuführen. Auch die Binnennachfrage legte leicht zu. Der private Konsum und die Bruttoinvestitionen wurden geringfügig ausgeweitet. 46 Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresdurchschnitt 2013 insgesamt als stabil erwiesen. Das Bruttoinlandsprodukt war zwar um 0,4% höher als im Vorjahr, jedoch war der Anstieg deutlich gebremster als in den vorangegangenen Jahren. Die Investitionen im Inland gingen zurück; ebenso die Bauinvestitionen. Der Außenhandel büßte in 2013 an Dynamik ein. Deutschland exportierte zwar insgesamt um 0,5% mehr an Waren und Dienstleistungen, gleichzeitig stiegen jedoch die Importe um 1,3%. Die führenden Wirtschaftsinstitute gehen in ihrem Herbstgutachten 2013 davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft am Beginn eines Aufschwunges befindet. Dies wird damit begründet, dass die Weltwirtschaft wieder etwas stärker expandiert und die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Krise im Euroraum deutlich abgenommen hat. Wohnungsverwaltung Die Vermietungssituation bei der UKBS hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die UKBS bewirtschaftete den eigenen Hausbesitz, der zum 31.12.2013 2.827 35 1 486 Wohnungen und Büro- und sonstige Einheiten in insgesamt 379 Häusern Parkhaus mit 82 Stellplätzen Garagen mit einer Gesamtwohn/-nutzfläche von 198.561,06 m² umfasst. Für die Mieter bestand auch 2013 ein günstiges Preis-/Leistungsverhältnis. Die Mieten lagen auch in 2013, überwiegend, größtenteils sogar deutlich, unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmieten. Im Berichtsjahr waren 256 Mieterwechsel (2012: 279 Mieterwechsel) zu verzeichnen Dies entspricht einer Fluktuationsrate von 9,6 % (2012: 10,0 %). Am Bilanzstichtag lag der Leerstand bei 79 Wohnungen (2012: 73 Wohnungen) mit einer Leerstandsquote in Höhe von 2,8 % (2012: 2,6 %). Der modernisierungsbedingte Leerstand davon betrug 12 Wohnungen (2012: 19 Wohnungen). Die durch vorübergehenden Leerstand entstandenen Kosten betragen 414,7 T€ (2012: 392,8 T€). Von den Kosten entfallen 22,5 T€ (2012: 78,6 T€) auf modernisierungsbedingten Leerstand; die restlichen Kosten sind bedingt durch Mieterwechsel. In den Leerstandskosten sind 119,0 T€ (2012: 124,9 T€) Betriebskosten enthalten. Gegenüber Beihilfeempfängern wurden im Jahr 2013 88,0 T€ (2012: 88,2 T€) Mietverzichte gewährt. Die Erlösausfälle, ohne WFB-Verzichte, betrugen in 2013 unter Berücksichtigung von Eingängen auf abgeschriebene Mietforderungen 2,9 % (= 471,4 T€), gegenüber 2012 47 3,1 % (= 491,3 T€) des Miet- und Umlagensolls. In den Erlösausfällen sind Forderungsausfälle in Höhe von 68,6 T€ (2012: 107,5 T€) enthalten. Diese hohen Kosten für Abschreibungen und Wertberichtigungen resultieren im Wesentlichen daraus, dass viele Haushalte oft überschuldet sind, von Arbeitslosigkeit betroffen oder finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter erhalten. Die Rückzahlung ist oft nur in kleinen Raten und über einen längeren Zeitraum möglich. Die Verbesserung des Wohnungsbestandes in Qualität und Attraktivität wurde in erheblichem Maße fortgesetzt. Für die Modernisierungs-, Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen wurden 3.792,9 T€ (2012: 3.544,6 T€) ausgegeben. Für Modernisierung, geplante und ungeplante Instandhaltungsmaßnahmen wurden in 2013 in Relation zur Sollmiete rd. 34,6 40,58% (Vorjahr: 33,5 %) verausgabt. Dies sind 19,32 € pro durchschnittliche m2 Wohn- und Nutzfläche (Vorjahr: 18,32 € pro durchschnittliche m²). Neubautätigkeit Bergkamen Mit der Bebauung auf dem im September 2011 erworbenen Grundstück in Bergkamen wird im 3. Quartal 2014 begonnen. Es ist eine Bebauung mit Bungalows vorgesehen. . Bönen Der im 4. Quartal 2011 begonnene Neubau von 41 WE in Bönen als „Betreutes Wohnen“ wurde im Februar 2013 fertiggestellt und an die Mieter übergeben. Fröndenberg Im März 2013 wurde ein insgesamt 5.704 m2 großes Grundstück in Fröndenberg-Ardey erworben. Der mit einem Gemeinde- und Jugendzentrum bebaute Grundstücksanteil beträgt 2.437,53 m2 für die unbebaute Fläche von 3.266,47 m2 ist ein Neubau als „Betreutes Wohnen“ vorgesehen. Der Baubeginn ist geplant für das 4.Quartal 2014. Unna Die im 2. Quartal 2012 begonnene Neubaumaßnahme in Unna-Königsborn zur Erstellung einer Kindertagesstätte wurde im Februar 2013 fertiggestellt und an den Nutzer übergeben. Der im 4. Quartal 2013 begonnene Anbau an eine vorhandene Kindertagesstätte in Unna, Erlenweg, wird im 3. Quartal 2014 fertiggestellt. 48 Im November 2012 wurde ein 2.199 m² großes Grundstück in Unna, Weberstraße, erworben. Vorgesehen ist ein Neubau von 2 Wohngebäuden für das Mehrgenerationenwohnen. Der Baubeginn ist geplant für das 2. Quartal 2015. Für die fertiggestellten, begonnenen und geplanten Neubaumaßnahmen werden Fremdkosten in Höhe von rd. 5.763 T€ entstehen. Die Finanzierung erfolgt durch 4.200 T€ öffentliche Mittel und Hypothekendarlehen sowie rd. 1.563 T€ Eigenmittel der Gesellschaft. Ertragslage Im Geschäftsjahr wird ein Jahresüberschuss von 909,2 T€ (2012: 915,3 T€) ausgewiesen. Dieser wurde im Wesentlichen durch das Ergebnis der Hausbewirtschaftung erzielt. Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme beträgt am 31.12.2013 103,8 Mio. € (2012: 104,7 Mio. €). Den Vermögenswerten des Anlagevermögens in Höhe von 97,5 Mio. € (2012: 97,6 Mio. €) standen langfristige Deckungsmittel aus Eigen- und Fremdkapital in Höhe von 97,0 Mio. € (2012 : 97,8 Mio. €) gegenüber. Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen beträgt 93,9 % (2012: 93,2 %). Die Eigenkapitalquote beträgt 22,6 % gegenüber 22,1 % im Vorjahr. Bei der zz. vorhandenen Liquidität ist die ordentliche Bewirtschaftung und Durchführung geplanter Bauvorhaben gesichert. Die Gesellschaft war jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen termingerecht nachzukommen. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem 31.12.2013 nicht eingetreten. Zweckerreichung Mit der umfangreichen Neubau- und Investitionstätigkeit im Wohnungsbestand hat die UKBS der im Gesellschaftsvertrag festgelegten Zielsetzung, die „Errichtung und Bewirtschaftung von Wohnungen in allen Rechts- und Nutzungsformen“, auch im Jahr 2013 voll entsprochen. 49 Risikobericht Risikomanagement Wesentliche Elemente des von der Geschäftsführung entwickelten Risikomanagementsystems sind: • • • • Risikohandbuch Risikokennzahlen mit Festlegung kritischer Werte Mehrjährige Finanz- und Ertragsplanung Regelmäßige Berichterstattung an den Aufsichtsrat Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass durch das bestehende System Risiken frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Risiken der künftigen Entwicklung Die Prognosen für den Kreis Unna und die Stadt Hamm gehen seit Jahren von einer rückläufigen Entwicklung der Bevölkerungszahl aus. Hinzu kommt: Die Zahl der Arbeitslosen, die Zahl der Menschen, die unterstützende Leistungen erhalten, sowie die Kaufkraft pro Bewohner stellen sich im Vergleich zum NRW-Durchschnitt ungünstiger dar. Das stellt die Unternehmen der Region vor neue Herausforderungen. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt in der Region, in der die Gesellschaft tätig ist, wird – speziell bei Mietwohnungen – auch künftig durch einen Angebotsüberhang gekennzeichnet sein. Ein Zeichen dafür ist die moderate Entwicklung der Mietpreise unserer Regionen seit 2010. Damit sind Erhöhungsspielräume für energetische Sanierungen und Modernisierungen begrenzt. Darüber hinaus wird prognostiziert, dass die Alterspyramide weiter zunimmt, aber gerade die Bevölkerungsgruppe der Senioren zukünftig über geringere (Renten-) Einkommen verfügen wird. Chancen der künftigen Entwicklung Die Marktfähigkeit des Wohnungsbestandes bleibt auch zukünftig von hoher Bedeutung. Auch im Jahr 2013 wurde durch die regelmäßigen Modernisierungen des Hausbestandes gewährleistet, dass das Wohnungsangebot am Markt weiterhin gute Chancen haben wird. Dennoch sollten Überlegungen angestellt werden, Objekte mit Ausstattungsstandards, die vom Markt nicht mehr akzeptiert werden, rückzubauen oder durch Neubauten zu ersetzen, damit langfristig die Wirtschaftlichkeit erhalten werden kann. Grundsätzlich aber soll die Attraktivität des Wohnungsbestandes erhalten und verbessert werden. Nachdem in den letzten Jahren der Schwerpunkt bei energetischen Sanierungen lag, sollen zukünftig die Schwerpunkte auf barrierefrei und –arme Maßnahmen liegen. Dazu gehört weiterhin die Schaffung eines ansprechenden Wohnumfeldes. 50 Ergänzt werden diese zeitgemäßen Optimierungen durch Service-Angebote rund um das Wohnen und die verschiedensten Projekte für alle Mietergruppen. Das Ziel der Gesellschaft wird es sein, den älteren Mietern durch verschiedenste Maßnahmen zu ermöglichen, so lange wie möglich in den eigenen 4-Wänden zu verbleiben. Neben den bereits entstandenen neuen, innovativen Wohnformen für Seniorinnen und Senioren ist im 1. Quartal 2013 das Neubauprojekt „Betreutes Wohnen“ in Bönen“ bezogen. Im Sommer bzw. Spätherbst 2014 wird mit den Wohnprojekten für Senioren in Bergkamen und Fröndenberg begonnen. Des Weiteren übernimmt die UKBS eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe und sorgen als kommunales Wohnungsunternehmen durch eine moderate Mietzinspolitik dafür, dass qualitativer Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung auch künftig bezahlbar bleibt. Finanzierungsmaßnahmen Das Modernisierungs- und Instandhaltungsprogramm konnte mit eigenen Mitteln durchgeführt werden. Zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2011 wurden unter Ausnutzung des günstigen Kapitalmarktniveaus Forward-Darlehen in Höhe vom 1.133 T€ zur Anschlussfinanzierung von Darlehen aufgenommen. Derivate werden über diese Forward-Darlehen hinaus ansonsten nicht in Anspruch genommen. Ein Ausfallrisiko besteht nur bei einem Teil von Mietforderungen. Diesem Risiko wird durch ausreichend bemessene Wertberichtung Rechnung getragen. Fällig gewordene Darlehn wurden zu marktüblichen Konditionen und einem Zinsfestschreibungszeitraum von 10 Jahren prolongiert. Prognosebericht Auch im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2014 stellt sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens weiterhin positiv dar. Für das Geschäftsjahr 2014 wird ein Jahresergebnis in ähnlicher Höhe erwartet. Die Modernisierung und Wohnwertverbesserung des eigenen Mietwohnungsbestandes bleibt auch in den nächsten Jahren, gerade bei einem Mietermarkt von großer Bedeutung. Bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen werden die Ergebnisse des Portfoliomanagements und die Auswirkungen des demografischen Wandels einfließen. Ein Bedarf an neuen Wohnformen (z. B. Mehrgenerationenwohnen, Betreutes Wohnen, Senioren-Wohngemeinschaften) ist weiterhin vorhanden. Bei der Planung von Neubauobjekten orientiert sich die Gesellschaft an den Bedürfnissen des Marktes sowie an den Interessen ihrer Gesellschafter. Die Gesellschaft wird ihre erfolgreichen Anstrengungen fortsetzen, um sich auf die Veränderungen des Wohnungsmarktes unter besonderer Berücksichtigung der lokalen 51 wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung einzustellen und um die Herausforderungen des Marktes zukunftsorientiert zu bewältigen. 52 Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) Aktivseite 2013 A) Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III Finanzanlagen Summe A) 2012 2011 3 97.449 4 97.456 37 97.542 4 97.583 73 93.438 4 93.515 5.647 99 567 5.220 74 1.790 5.282 105 1.639 6.313 7.084 7.026 0 0 0 Summe Aktivseite 103.769 104.667 100.541 Passivseite 2013 2012 2011 B) I. II. III. Umlaufvermögen Grundstücke Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks Summe B) C) Rechnungsabgrenzungsposten A) Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Gewinnrücklagen III. Bilanzgewinn Summe A) B) Rückstellungen C) Verbindlichkeiten Summe Passivseite 53 2.600 19.890 909 23.399 2.600 19.599 915 23.114 2.600 19.205 1.018 22.823 187 820 635 80.183 80.733 77.083 103.769 104.667 100.541 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) 2013 15.954 2012 15.450 2011 14.540 2. Veränderungen des Bestandes an unfertigen Leistungen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 429 92 56 100 221 201 4. Sonstige betriebliche Erträge 616 610 314 5. Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 8.350 7.895 7.670 6. Rohergebnis 8.749 8.294 7.441 7. Personalaufwand 1.595 1.535 1.366 8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.356 3.126 2.880 781 706 690 10. Erträge aus sonstigen Ausleihungen 0 0 0 11. Sonstige Zinsen u. ä. Erträge 3 8 4 12. Zinsen u. ä. Aufwendungen 1.583 1.527 1.100 13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 14. Steuern vom Einkommen und Ertrag 1.437 1.416 1.409 45 72 16 573 421 399 0 0 0 909 915 967 1. Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung 15. Sonstige Steuern 16. Entnahmen aus Gewinnrücklage 17. Jahresüberschuss (Bilanzgewinn) 54 Kennzahlen 2013 1. Ertragslage - Eigenkapitalrentabilität 2012 2011 3,9 4,0 4,4 93,9 93,2 93,0 3. Anlagenfinanzierung - Anlagendeckung 24,0 23,7 24,4 4. Kapitalausstattung - Eigenkapitalquote 22,6 22,1 22,7 (Jahresergebnis x 100 : Eigenkapital) 2. Vermögensaufbau - Anlagenintensität (Anlagevermögen x 100 : Gesamtvermögen) (Eigenkapital x 100 : Anlagevermögen) (Eigenkapital x 100 : Gesamtkapital) Finanz- und Leistungsbeziehungen Die Gesellschafterversammlung hat in ihrer Sitzung am 21.05.2014 eine Gewinnausschüttung für das Geschäftsjahr 2013 in Höhe von 24 % beschlossen. Bezogen auf die Stammeinlage ergibt sich eine Bruttodividende in Höhe von 87.360,00 €. Abzüglich Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag verbleibt eine Nettodividende für die Stadt Bergkamen in Höhe von 73.535,28 €. Erträge des städt. Haushaltes: Nettodividende Haushaltsjahr: 2013 2012 2011 73.535,28 € 73.535,28 € 73.535,28 € 55 56 4.3 Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH (VKU) 57 58 Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH (VKU) Lünener Str. 13 59174 Kamen Telefon: 02307/209-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.vku-online.de Die Gesellschaft wurde am 27. Juli 1908 gegründet und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Kamen, Abteilung B, Nr. 0004, eingetragen. Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 17.12.2010. Gesellschaftszweck Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Kreis Unna sowie in angrenzenden Verkehrsgebieten, insbesondere durch Einrichtung und Betrieb von Linien- und Freistellungsverkehren, die Durchführung von Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen, ferner die Beteiligung an Unternehmungen, die diese Zwecke fördern. Der öffentliche Zweck ist somit gegeben. Die wirtschaftliche Betätigung ist gemäß § 107 Abs. 1 Nr. 3 der Gemeindeordnung NRW - Förderung des öffentlichen Verkehrs - zulässig. Beteiligungs- und Kapitalverhältnisse Das Stammkapital der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) beträgt 3.856.100,00 € und gliedert sich wie folgt auf: Anteil am Stammkapital in € % 1.935.170 50,18 632.050 16,39 353.910 9,18 311.320 8,07 296.030 7,68 197.970 5,13 53.220 1,38 42.280 1,10 34.150 0,89 Kreis Unna Stadt Lünen Kreisstadt Unna Stadt Kamen Stadt Bergkamen Stadt Werne Gemeinde Bönen Gemeinde Holzwickede Stadt Selm 59 Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft Geschäftsführung Geschäfts- und Betriebsführungsaufgaben für die Gesellschaft werden von der Westfälischen Verkehrsgesellschaft wahrgenommen. Geschäftsführer der VKU sind: Dipl. Wirtschaftsing. Andrè Pieperjohanns Dipl. Geograph Werner Linnenbrink, Stellvertreter Aufsichtsrat Vorsitzender Michael Makiolla Landrat Kreis Unna 1. stellv. Vorsitzender BM Werner Kolter Kreisstadt Unna 2. stellv. Vorsitzender Rainer Schmeltzer Gewerkschaftssekretär Für die Stadt Bergkamen ist im Aufsichtsrat vertreten: Franz Herdring, Stadtverordneter Gesellschafterversammlung Für die Stadt Bergkamen in die Gesellschafterversammlung entsandt: Günter Jung, Stadtverordneter (Vertreter: Uwe Radtke, Stadtverordneter) Personalbestand Anzahl der Mitarbeiter (Vollzeitstellen): 172 60 Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Im Berichtsjahr haben sich auch in Deutschland die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise gezeigt. Zwar ist das reale Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % gestiegen, jedoch auf einem niedrigeren Niveau als in 2012, mit einem Wachstum von 0,7 %. Im Vergleich zur gesamten Eurozone, mit einem rückläufigen BIP von – 0,4 % in 2013, hat sich die deutsche Wirtschaft jedoch positiv entwickelt. Die Fahrgastzahlen der rund 450 ÖPNV Unternehmen im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), dazu gehört auch die VKU, steigen seit zehn Jahren um durchschnittlich 1 Prozent jährlich. Die Erträge aus Fahrgeldeinnahmen steigen jährlich etwa um 3 Prozent. Die VKU konnte im Berichtjahr ihre Fahrgastzahlen um d. 2,2 % steigern und liegt damit über dem Mittelwert der VDV-Mitgliedsunternehmen. Auch bei den Erträgen erzielte das Unternehmen in 2013 eine überdurchschnittliche Steigerung von rd. 4 %. Neben der überdurchschnittlichen Tariferhöhung von rd. 6,3 % hat sich die Einnahmensituation der VKU gegenüber der Verkehrsgemeinschaft Rhein-Ruhr (VRR) verbessert. Darüber hinaus hat die Erweiterung des Großkunden-Abo auf weitere Nutzerkreise Schüler sowie Wohngeldempfänger ab August 2013 zur Ertragssteigerungs beigetragen. Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung stellt zwar einen Einflussfaktor für die Gesellschaft dar, weitaus bedeutender sind jedoch für die Entwicklung der VKU die branchenspezifischen Rahmenbedingungen im wettbewerblichen und rechtlichen Umfeld. Seit 2011 gilt für den Kreis Unna die Direktvergabe von Linienverkehren gem. Art. 5 Abs 2 VO (EG) Nr. 1370/2007 an die VKU als internen Betreiber. Mit der Direktvergabe wurde der notwendige finanzielle Ausgleich für die vergebenen Linienverkehre bis 2020 sichergestellt. Geschäftsverlauf Der Kostendeckungsgrad der VDV-Mitgliedsunternehmen im ÖPNV liegt bei durchschnittlich 77 Prozent. Durch die Umsetzung zahlreicher Konzepte zur Restrukturierung und Optimierung wurde der Kostendeckungsgrad in den vergangenen zehn Jahren deutlich um 9,4 Prozent verbessert. In operativen Geschäft des Berichtsjahres erzielte die VKU im Personenverkehr einen Kostendeckungsgrad von 72,5 %. Im Vorjahr betrug dieser rd. 71,1 %. Durch weiterhin anhaltende Kostensteigerungen insbesondere für Energie und Personal sowie durch den demografischen Wandelt hat sich das wirtschaftliche Umfeld weiter erschwert. Ausgleichsleistungen durch die neue Ausbildungsverkehr-Pauschale nach § 11 a ÖPNVG auf Vorjahresniveau, steigende bis stabile Fahrgastzahlen sowie rückläufige 61 Treibstoffpreise waren im Berichtsjahr wesentliche Einflussfaktoren im Personenverkehr. Die wirtschaftliche Entwicklung wird durch den unterjährig durchgeführten Plan-IstVergleich überwacht. Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die planerischen Erwartungen übertroffen. Die operative Ergebnisprognose wurde um rd. 300 T€ über erfüllt. Wesentliche Ursachen hierfür waren höhere Erlöse im Linienverkehr sowie rückläufige Treibstoffpreise. Die VKU beschäftigte zum Jahresende 172 Mitarbeiter. Davon waren durchschnittlich rd. 16 Mitarbeiter in Teilzeit und drei Mitarbeiter als geringfügig beschäftigt. Das Unternehmen hat mit einem aufgestockten Schulungsbudget im Berichtsjahr die Weiterbildung der Mitarbeiter weiterhin zielgerecht gefördert. Als Mobilitätsdienstleister transportierte die VKU im Berichtsjahr rd. 15,3 Mio. Fahrgäste und leistet damit einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Das Nachtbusprojekt erfreut sich seit Jahren einer großen Beliebtheit. Weitere Projekte wie NimmBus im Rahmen des Kreisentwicklungsprogramms oder die Einführung von Fahrradbuslinien im Freizeitverkehr sind lediglich einige Beispiele dafür, wie sehr sich die VKU an den Kunden, deren Mobilität und Umweltschutz orientiert. Die VKU hat im Berichtsjahr unter der Federführung ihres angeschlossenen Serviceunternehmens WVG mit der Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur begonnen. In den Folgejahren wird die Harmonisierung der IT-Landschaft durch die Einführung eines ERPSystems angestrebt. Dadurch erhofft sich die VKU, die Prozesse effizienter gestalten zu können. Ertragslage Die Erträge im Linienverkehr steigen um rd. 4,9 %. Während sie im Jedermannverkehr um rd. 4 % stiegen, verzeichnete der Ausbildungsverkehr einen Anstieg von rund 5 %. Die Ausgleichsleistungen für den Schülerlinienverkehr gem. § 11 a ÖPMVG blieben auf dem Niveau des Vorjahres. Begünstigt wurde das Ergebnis des Berichtsjahres durch nachträgliche Einnahmezuscheidungen für Vorjahre und Ertragszuschüsse aus der Förderung gemäß 11 (2) ÖPNVG. Die operativen Gesamterträge im Personenverkehr lagen um rd. 0,6 Mio. € über denen des Vorjahres. Die Betriebsleistung betrug im Berichtsjahr 8 Mio. km und ist um rd. 1 % gestiegen. Bei den Kosten der Fahrleistungen wirkte sich der im Jahresvergleich mit durchschnittlich rd. 3,6 % gesunkene Treibstoffpreis positiv aus. Weiterhin gab es Tariferhöhungen für Mitarbeiterentgelte sowie Vergütungsanhebungen für eingekaufte Fahrleistungen. Die VKU unternahm auch in diesem Berichtsjahr wirksame Gegensteuerungsmaßnahmen, um die Gesamtkosten den wirtschaftlichen Erfordernissen anzupassen. 62 Im Berichtsjahr wird insgesamt ein bilanzieller Fehlbetrag von rd. 6,7 Mio. € vor Ausgleichsleistungen ausgewiesen. Finanzlage Durch das zentrale Liquiditätsmanagement ist die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft mit ausreichender Liquiditätsversorgung aufgrund der Rahmenvereinbarung mit der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH gesichert. Das Zinsergebnis im operativen Geschäft hat sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 38 T€ verbessert. Das Unternehmen investierte 2013 rd. 1,5 Mio. € in Omnibusse sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die bereit stehenden Mittel des Berichtsjahres sowie die Aufnahme von Darlehen aus den Vorjahren reichten aus, um diese Investitionen zu finanzieren. Vermögenslage Die Bilanzsumme der VKU erhöhte sich im Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 1.511 T€ auf 19.226 T€. Das Anlagevermögen verringerte sich um 154 T€ auf 9.251 T€. Die Erhöhung des Umlaufvermögens um 1.665 T€ auf 9.974 T€ resultiert hauptsächlich aus gestiegenen Forderungen gegen das verbundene Unternehmen die VKU Verkehrsdienst GmbH, da im Gegensatz zu den Vorjahren die Kassenhilfen nicht mehr mit den Verbindlichkeiten saldiert ausgewiesen wurden. Analog erhöhten sich auch auf der Passivseite die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Das Eigenkapital blieb mit einem Betrag von 4.496 T€ unverändert. Die Rückstellungen stiegen um 593 T€ auf 2.304 T€, was überwiegend auf die Berücksichtigung von Risiken aus der Einnahmenzuscheidung innerhalb der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe für das Jahr 2013 zurückzuführen ist. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken durch Tilgungen um 806 T€ auf 4.974 T€. In den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis sind unter anderem 1.350 T€, im Rahmen des zentralen Liquiditätsmanagements gewährte Kassenhilfemittel der WVG enthalten. Das Anlagevermögen von 9.252 T€ ist durch Eigenkapital (48,6 %) und durch kurzsowie langfristige Fremdmittel (51,4 %) finanziert. Nachtragsbericht Einzelvorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht eingetreten. Berichtsrelevante Sachverhalte lagen bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts nicht vor. 63 Prognosebericht Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen durch die weiterhin begrenzten Ertragssteigerungspotenziale, den demografisch bedingten Schülerrückgang, noch nicht planbare Effekte aus dem Einnahmeausgleich sowie Kostensteigerungstendenzen in den Bereichen Energie und Personal wird im Personenverkehr für Folgejahre mit einem schlechteren Ergebnis als 2013 gerechnet. Bei rd. 20 Mio. € Umsatzerlösen für 2014 rechnet das Unternehmen mit einem operativen Defizit von rd. 7. Mio. € vor Ausgleichsleistungen. Für 2015 werden mit ebenfalls rd 20 Mio. € stagnierende Umsatzerlöse erwartet. Wesentliche Ursache hierfür ist demografisch bedingter Schülerrückgang. So wird in der Landesstatistik NRW für 2014 mit einem Schülerrückgang von 5 % gerechnet. Allerdings ist diese Entwicklung nicht voll auf die VKU anzuwenden. Das operative Defizit für 2015 vor Ausgleichsleistungen dürfte trotz Gegensteuerungsmaßnahmen über 7 Mio. €. liegen. Chancen und Risiken Durch die abgeschlossene Umsetzung der 2010 beschlossenen Direktvergaben für die VKU und die zwei anderen ÖPNV-Unternehmen der WVG-Gruppe ist die Grundlage für den Hauptzweck der VKU und damit der Erhalt der Gruppenstruktur mit der synergetischen Erledigung von Managementaufgaben für die Gesellschafterunternehmen bis 2020 gesichert. Das Personenbeförderungsgesetz PBefG wurde mit Wirkung zum 01. Januar 2013 an die Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 angepasst. Die Zulässigkeit von Direktvergaben an einen internen Betreiber und der Vergabe von ausschließlichen Rechten ist damit rechtssicher verankert. Dagegen sorgt in Nordrhein-Westfalen das seit Mai 2012 geltende Tariftreue- und Vergabegesetz TVgG NRW für neue Unsicherheiten. Die Geschäftsführung der VKU geht allerdings davon aus, dass aufgrund der bestehenden Direktvergabe sich für die Gesellschaft keine negativen Auswirkungen daraus ergeben. Als strukturelles Problem aller ÖPNV-Unternehmen der Gruppe zeichnet sich die demografische Entwicklung im Bedienungsgebiet ab, die zu bedeutenden Verringerungen und Veränderungen der heutigen Schülerströme führen wird, mit möglicherweise deutlichen Auswirkungen auf das wichtige Geschäftsfeld „Ausbildungsverkehr“. Der Schülerrückgang aus der Landesstatistik NRW von rd. 5,0 % für 2013 lässt sich allerdings nicht ohne Weiteres auf die Schullandschaft der VKU übertragen. Die konkreten Effekte daraus auf die Ertrags,- Vermögens- und Finanzlage sind nicht ermittelbar. Der sich abzeichnende Fachkräftemangel in vielen Geschäftsbereichen der WVG und der angeschlossenen ÖPNV- und Eisenbahnunternehmen sowie die in den nächsten Jahren erfolgende Pensionierung zahlreicher Fach- und Führungskräfte stellen eine große Herausforderung an die Aufrechterhaltung des ordentlichen Geschäftsbetriebs dar. Dieser Hausausforderung liegt insbesondere in der rechtzeitigen, angemessenen und wirtschaftlichen Neubesetzung sowie Einarbeitung von neuen Mitarbeitern und Schaffung adäquater Vertretungsstrukturen. Ein möglicher Ausfall vorhandener IT-Systeme könnte ein hohes Risiko darstellen, insbesondere im Bereich der Disposition und Steuerung der Verkehre sowie der Abrech- 64 nung des Fahrpersonals. Das Dispositionssystem (ProFahr) muss im Betriebszeitfenster immer zur Verfügung stehen. Der gesamte fahrplangesteuerte Busverkehr wird über ProFahr gesteuert und abgerechnet. Es kann dann bei einem Ausfall nicht mehr sichergestellt werden, dass alle Fahrten durchgeführt und abgerechnet werden. Eine Quantifizierung derartiger Effekte auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ist nicht möglich und korrespondiert stark mit der Ausfalldauer. Durch die Modernisierung der IT-Infrastruktur und die Verschlankung von Prozessen erwartet die Gesellschaft eine Reduzierung des Ausfallrisikos sowie möglicher Schäden. Für die Fahrzeugförderung nach § 11 Abs. 2 ÖPNVG gelten konkrete Fördervoraussetzungen. Danach müssen 50% der Fahrplankilometer (ohne Schülerverkehre) von Fahrzeugen erbracht werden, die nicht älter als 78 Monate sind. Wenn die Gesellschaft Investitionen nicht durchführen würde, wäre künftig diese Fördervoraussetzung nicht erfüllbar. Hier wird die VKU durch Anpassung des eigenen Investitionsprogramms und Verpflichtung der Anmietunternehmer, richtlinienkonforme Fahrzeuge einzusetzen, gegensteuern. Weitere wirtschaftliche Risiken aus der Planung, insbesondere für die Fahrgeldeinnahmen, bestehen darin, dass für die VKU auf Basis der Vorjahre und bekannter Entwicklungen Annahmen getroffen werden. Aufgrund unerwarteter Veränderungen bei den Fahrgastzahlen sind Abweichungen bei den künftigen Fahrgeldeinnahmen gegenüber den Erwartungen möglich. Insbesondere im Wirtschaftsplan getroffene Annahmen beruhen z. T. auf vorläufigen Ergebnissen der Fremdnutzerzählungen aus 2010 und der Auswertung der Relationslisten für das Firmenabo 2011/2012 und den Schulträgerkarten 2012/2013, welche Unschärfen beinhalten könnten. Auf dem Beschaffungsmarkt birgt die Dieselpreisentwicklung ein Kostenrisiko. Ebenso würde eine möglicherweise hohe Krankenquote insbesondere im Bereich des Fahrpersonals zu schwierigen Dispositionsaufgaben sowie kostenintensiven außerplanmäßigen Leistungsvergaben führen. Weitere wesentliche Risiken für die beiden Folgejahre werden von der Geschäftsführung derzeit nicht gesehen. Es liegen auch keine Beschlüsse der Unternehmensorgane vor, die gegen eine solche Annahme sprechen. Das vorhandene zentrale Risiko- und Chancenmanagement der WVGUnternehmensgruppe ermöglicht, Risiken der betrieblichen Tätigkeit systematisch zu identifizieren und erforderliche Gegensteuerungsmaßnahmen einzuleiten. Es ist ein wesentliches Steuerungsinstrument und integraler Bestandteil des internen Kontrollsystems, um im Umgang mit identifizierten Risiken innerhalb der Gruppe auch die Chancen zu erkennen und umzusetzen. Die Risiken werden systematisch dokumentiert. Soweit erforderlich, wird für die aus den unterschiedlichen Bereichen stammenden Risiken durch Rückstellungen Vorsorge getragen. Für potenzielle Schadensfälle und Haftungsrisiken bestehen adäquate Versicherungsverträge, welche die finanziellen Auswirkungen von eintretenden Schäden in Grenzen halten oder ausschließen. Der Umfang dieser Versicherungen wird für die gesamt WVG-Gruppe laufend optimiert. 65 Die Risiko- und Chancenberichterstattung erfolgt jährlich an die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat. Sie wird stets gemäß den aktuellen Anforderungen weiterentwickelt. Die Effizienz und Wirksamkeit des Systems werden regelmäßig durch die interne Revision überwacht. Der Anteil der Stadt Bergkamen für das Geschäftsjahr 2013 beträgt 520.136,31 € Aufwendungen des städt. Haushaltes Haushaltsjahr: 2013 2012 2011 520.136,31 554.211,54 642.289,00 € 66 Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) Aktivseite 2013 A) Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen Summe A B) Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Summe B Passivseite 2011 75 8.796 381 9.252 97 8.921 387 9.405 92 8.246 396 8.734 234 9.543 156 7.280 196 9.714 196 9.973 872 8.308 116 10.026 1 1 1 19.226 17.714 18.761 C) Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme 2012 2013 2012 2011 A) Eigenkapital 4.496 4.496 4.496 B) Rückstellungen 2.304 1.711 2.581 12.088 11.140 11.283 338 367 401 19.226 17.714 18.761 C) Verbindlichkeiten D) Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme 67 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) 2013 19.161 2012 18.644 2011 17.577 7.891 8.041 8.250 27.052 26.685 25.827 3. Materialaufwand 14.518 14.035 13.399 4. Personalaufwand 8.341 8.394 8.446 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.582 1.593 1.518 2.390 2.388 2.219 7. Erträge und Beteiligungen 0 0 0 8. Sonstige Zinsen u. ä. Erträge 1 8 5 9. Zinsen u. ä. Aufwendungen 207 261 235 10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 11. Sonstige Steuern 15 22 14 15 22 14 12. Erträge aus Verlustübernahme 0 0 0 13. Jahresüberschuss 0 0 0 1. Umsatzerlöse 2. Sonstige betriebliche Erträge Erträge Kennzahlen 1. Vermögensaufbau - Anlagenintensität 2013 48,1 2012 53,1 2011 46,5 2. Anlagenfinanzierung - Anlagendeckung 48,5 47,8 51,4 23,3 25,4 29,4 (Anlagevermögen x 100 : Gesamtvermögen) (Eigenkapital x 100 : Anlagevermögen) 3. Kapitalausstattung - Eigenkapitalquote (Eigenkapital x 100 : Gesamtkapital) 68 4.4 Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) 69 70 Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) Friedrich-Ebert-Str. 19 59425 Unna Telefon: 02303/27-1690 Telefax : 02303/27-1490 E-Mail: [email protected] Internet: www.wfg-kreis-unna.de Die WFG wurde am 21.07.1961 gegründet. Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Unna, Abteilung B, Nr. 0049, eingetragen. Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 19.07.2004. Gesellschaftszweck Gegenstand des Unternehmens ist die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Struktur des Kreises Unna durch Förderung der Wirtschaft, insbesondere durch Industrieansiedlung, Schaffung neuer Arbeitsplätze und Sanierung von Altlasten. Zur Erreichung dieses Zwecks werden grundsätzlich folgende Tätigkeiten schwerpunktmäßig verfolgt: • Planen, Erschließen und Vermarkten von Gewerbe- und Industriegebieten • Standortmarketing für den Kreis Unna • Informationsbeschaffung und Verteilung an die kreisangehörigen Gemeinden und Unternehmen • Förderung von Unternehmensgründungen und -entwicklungen • Wissens- und Technologietransfer im Bereich der Kompetenzfelder im Kreis Unna • Förderung der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung Die wirtschaftliche Betätigung ist gemäß § 107 Abs. 2 Nr. 3 der Gemeindeordnung NRW - Wirtschaftsförderung - zulässig. 71 Beteiligungs- und Kapitalverhältnisse Das gezeichnete Kapital von 3.032.500,00 € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt: Anteil am Stammkapital in € % 1.213.000,00 40,00 223.600,00 7,37 92.500,00 3,05 100.300,00 3,31 115.100,00 3,80 168.500,00 5,56 418.000,00 13,78 219.300,00 7,23 110.800,00 3,65 245.800,00 8,11 125.600,00 4,14 3.032.500,00 100,00 Kreis Unna Stadt Bergkamen Gemeinde Bönen Stadt Fröndenberg Gemeinde Holzwickede Stadt Kamen Stadt Lünen Stadt Schwerte Stadt Selm Stadt Unna Stadt Werne Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft Geschäftsführung Dr. Michael Dannebom Dipl.-Ing. Christoph Gutzeit Geschäftsführer Prokurist Aufsichtsrat Vorsitzender Michael Makiolla Landrat, Kreis Unna 1. stellv. Vorsitzender Roland Schäfer Bürgermeister, Stadt Bergkamen 2. stellv. Vorsitzender Wilhelm Jasperneite Kreis Unna 72 Gesellschafterversammlung Für die Stadt Bergkamen ist in die Gesellschafterversammlung entsandt: Manfred Turk, Fachdezernent Innere Verwaltung (Vertreter: Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters, Techn. Beigeordneter) Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Lagebericht Die WFG hat gemäß Gesellschaftsvertrag den Auftrag, die soziale und wirtschaftliche Struktur des Kreises Unna insbesondere durch Industrieansiedlungen, Schaffung neuer Arbeitsplätze und Sanierung von Altlasten zu verbessern. Daraus entstand die folgende Vision, die die Arbeit der WFG bis heute prägt: „Durch unsere Arbeit verbessern wir die Chancen und Perspektiven aller Menschen und Unternehmen im Kreis Unna und entwickeln diesen zu einem attraktiven und innovativen Wirtschaftsstandort.“ Im Rahmen dieser Vision verfolgt die WFG vornehmlich die Aufgaben: • Planen, Erschließen und Vermarkten von Gewerbe- und Industriegebieten • Standortmarketing für den Kreis Unna • Beschaffen und Verteilen von wirtschaftsrelevanten Informationen an die kreisangehörigen Kommunen und die Unternehmen • Fördern von Existensgründungen- und Entwicklungen des Unternehmensbestands • Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Betrieben • Fördern der beruflichen Bildung, Weiterbildung und Qualifizierung im Kreis Unna Das Geschäftsjahr stand im Zeichen einer bundesweit stabilen Konjunktur. Das Wachstum von 0,4 % war jedoch eher schwach ausgeprägt, sorgte aber dennoch für stetiges Wachstum der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Der Kreis Unna konnte davon leider nicht profitieren. Die kreisweite Arbeitslosenquote nahm leicht zu und lag bei 9,6 Prozent (Vorjahr 9,3 Prozent). Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) am Arbeitsort sank von 111.846 im Juni 2012 um 700 (-0,6 %) auf 111.146. Dennoch lag die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten deutlich über der der vergangenen 20 Jahre. Damit konnten die Unternehmen im Kreis Unna fast 28 % der Einwohner einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz bieten. Das nächste Ziel besteht darin, diese Quote in Richtung des Landesdurchschnitts 73 (33%) anzuheben. Das entspräche mit 132.000 auch genau der Zahl der SVB am Wohnort Kreis Unna, wovon derzeit rein rechnerisch ca. 20.000 auspendeln müssen. Das operative Geschäft der WFG konzentrierte sich im Geschäftsjahr 2013 auf folgende Schwerpunktaktivitäten: Immobilienmanagement Die WFG betreibt das Immobilienmanagement nicht nur im Rahmen von Treuhandprojekten, sondern zunehmend auch im eigenen Risiko als WFG-eigene Projekte. So konnte sie im abgeschlossenen Geschäftsjahr mit der Tankstelle in Bönen ein weiteres neues Projekt akquirieren. Sowohl der Grunderwerb als auch der Weiterverkauf an einen Investor wurden erfolgreich realisiert. Damit beträgt das Volumen an Eigenprojekten ca. 7.000 T€ (Vorjahr 7.200T€). Es wurde zudem eine Fläche im „Büddenberg“ und an die Kreisstadt Unna „An der Hansastraße“ verkauft. Die Treuhandprojekte der WFG sind bis auf wenige Abschlussarbeiten weitestgehend erschlossen. Die gewerblich nutzbaren Flächenressourcen im Kreis Unna lassen keine Entwicklungsperspektiven mehr zu, wie sie z. B. mit dem Industriestandort in Bönen Anfang der 90er Jahre noch möglich waren. Daher untersuchte die WFG im Rahmen des nachhaltigen Gewerbemanagements kreisweit die gewerblich nutzbaren Standorte auf Planungsrecht, Altlastensituation, Eigentumsverhältnisse und Erschließungssituation. Sie arbeitete heraus, welche Restriktionen eine Vermarktung einschränken und welche Flächen kurz-, mittel- und langfristig verfügbar zu machen sind. Nachdem die Vermarktungserfolge im letzten Jahr weit hinter den Erwartungen zurückblieben, konnten 10 Verkäufe und eine notarielle Option getätigt werden (Vorjahr: 8 und 1 Option). Die Erfolgsstatistik wurde zudem geschmälert, weil der Verkauf einer zunächst notariell beurkundeten Grundstücksoption nicht realisiert wurde. Der fest eingeplante Umsatzerlös fiel somit aus. Der Trend zu einem geringer werdenden Ansiedlungspotential mit weniger Nachfrage nach Flächen hin zu einem größeren Interesse an Bestandsimmobilien hat auch im vergangenen Jahr angehalten. In diesem Bereich baute die WFG mit der Immobilenbörse weitere Potentiale für künftige Ansiedlungen aus. Unternehmerservice Neben der Ansiedlungspolitik sind die Bestandsentwicklung und der Unternehmensservice wichtige Bestandteile des WFG-Aufgabenspektrums. Die WFG unterscheidet dabei zwischen branchenorientierten Service und lokaler Bestandsentwicklung in den Kommunen. Die WFG-Mitarbeiter nahmen im vergangenen Jahr zu über 600 Unternehmen direkten Kontakt auf, um sie in diversen Belangen zu unterstützen. Diese reichen von der klassischen Fördermittelberatung bis zu dem Behördenlotsen, der spezifische Probleme der Unternehmen vor Ort löst. 74 Die WFG ist unter dem Dach des StarterCenters NRW eine wichtige Anlaufstelle für Unternehmensgründungen im Kreis Unna. Durch Partnercenter in den Technologieund Gründerzentren, Lünen, Kamen, Bönen und Schwerte wird eine hohe Beratungsdichte im Kreis Unna gewährleistet. Wiederkehrende Zertifizierungsverfahren garantieren einen hohen Beratungsstandard in der Existenzgründungsberatung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr suchten rund 400 Gründungsinteressierte den Kontakt zum StarterCenter bei der WFG Kreis Unna. Fachkräftesicherung Die WFG realisiert bzw. fördert insbesondere durch die Stiftung Weiterbildung, die Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet und die Koordinierungsstelle Frau und Beruf (Competentia) Maßnahmen zur langfristigen Sicherung des Fachkräftebestandes im Kreis Unna. Sie befördern unter anderem einen nahtlosen Übergang von der Schule in den Beruf oder begeistern junge Menschen für technikorientierte Branchen. Damit wird die Berufsorientierung an den Schulen z. B. auch durch Qualifizierung der Lehrkräfte verbessert. Regelmäßig werden dazu beim „Praxistag Perspektive Technik“ im ZweiJahres-Rhythmus Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Jugendliche zusammengeführt und durch Technikworkshops geschult. Weitere Schwerpunkte waren Projekte zur Chancenverbesserung für Frauen auf dem Arbeitsmarkt, etwa durch familienfreundliche Personalpolitik oder die Bereitstellung einer Großtagespflegeeinrichtung für Mitarbeiterkinder in Gewerbebetrieben. Zudem konnten Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) durch die Regionalagentur akquiriert werden, um benachteiligte Zielgruppen durch eine verbesserte Beschäftigungsfähigkeit an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Personalausstattung Ende des Jahres 2013 waren bei der WFG inklusive Stiftung Weiterbildung 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 27). Zwei Mitarbeiterinnen davon befanden sich in Mutterschutz und Elternzeit. Einen Mitarbeiter der Regionalagentur hatte die WFG aus fördertechnischen Gründen an die Wirtschaftsförderung Dortmund weitergeleitet. In der Personalentwicklung setzt die WFG weiterhin auf einen ausgewogenen Mix zwischen jungen und erfahrenen Mitarbeitern mit einem Altersdurchschnitt von nahezu 42 Jahren. Ertragslage Die WFG erzielte im Geschäftsjahr ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von - 787 T€ (Vorjahr: - 477 T€). Die wesentlichen Säulen, auf die sich die Ertragslage der WFG gründete, bestand aus den Umsatzerlösen = 1.016 T€ (Vorjahr 2.089 T€), den sonstigen betrieblichen Erträgen = 579 T€ (Vorjahr: 486 T€), und den Zinserträgen = 131 T€ (Vorjahr: 128 T€). Somit betrugen die Gesamteinkünfte (ohne Bestandsveränderungen) 1.726 T€ (Vorjahr 2.703 T€). Die Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen in Höhe von 124 T€ (Vorjahr: 1.050 T€) stellen Investitionen in Grundstücke und Erschließungsanlagen in langfristige WFG-eigene Projekte dar. Das mit dem Wirtschaftsplan gesetzte Ziel mit einem Jahresverlust von 683 T€ abzu- 75 schließen wurde um 104 T€ überschritten. Dies lag vor allem an der nicht realisierten Verkaufsoption des bereits erwähnten Gewerbegrundstückes. Im Gesellschaftsvertrag ist geregelt, dass der Gesellschafter Kreis Unna den Verlustausgleich leistet. Es ist erklärter Wille und geübte Praxis der Vergangenheit, die Tätigkeiten der WFG, die allen Kommunen gleichermaßen zuteilwerden, über die Kreisumlage allen Kommunen entsprechend ihres Umlageteils anzulasten. Dies ist ein sehr guter Weg, die Solidargemeinschaft und die interkommunale Zusammenarbeit im Kreis Unna zu stärken. Der Verkauf von WFG-eigenen Grundstücken ging deutlich zurück. Durch den Abgang der Grundstücke und der wenigen Ankäufe von Grundstücken aus Eigenprojekten sind die Bestandsveränderungen negativ (-201 T€, Vorjahr: -162 T€). Die Aufwendungen für Material und Fremdleistungen haben um ca. 90 % abgenommen, da 2013 kaum Erschließungsaufwand anfiel. Die Erhöhung beim Personalaufwand resultiert hauptsächlich aus der Zunahme der Vollkräfte im Bereich der Projektarbeit. Wirtschaftsförderung ist nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet, sondern auf die politisch motivierte Stärkung der heimischen Wirtschaft und damit auf die Sicherung der Entwicklungsperspektiven der Region Kreis Unna. Im Hinblick auf die Ziele der WFG muss festgestellt werden, dass sich der Erfolg der struktur- und wirtschaftspolitischen Aktivitäten, insbesondere in der Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der lokalen Wirtschaft niederschlägt und nur bedingt im Jahresabschluss der WFG. Finanzlage Der Liquiditätsspielraum der WFG entspricht dem Eigenkapital und besteht aus dem gezeichneten Kapital, der Gewinnrücklage und der Kapitalrücklage. Das Eigenkapital der WFG beträgt 12.448 T€. Es steht in erster Linie für Investitionen in die Treuhandprojekte sowie für Investitionen in die WFG-eigenen Projekte zur Verfügung und fließt in weitere Grunderwerbs- und Erschließungsaktivitäten ein. Ein Betrag von 403 T€ ist durch Finanzbeteiligungen gebunden. Die Eigenkapitalquote der WFG ist leicht auf 24 % (Vorjahr: 22 %) gestiegen. Dagegen ist die Fremdkapitalquote auf 76 % (Vorjahr: 78 %) gefallen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit von 644 T€ (Vorjahr: - 5.306 T€) erwirtschaftet. Des Weiteren betrug der Cash-Flow aus Investitionstätigkeiten – 5 T€ (Vorjahr: - 6 T€) und aus Finanzierungstätigkeiten – 2.372 T€ (Vorjahr: - 5.022 T€). Die Zahlungsfähigkeit der WFG war im Geschäftsjahr jederzeit gegeben. 76 Vermögenslage Die Aktivseite der Bilanz ist maßgeblich von den Positionen „Grundstücke im Umlaufvermögen“ sowie „Forderungen aus Ansiedlungskosten“ bestimmt. Hier finden in der Regel die großen Bewegungen statt. Der Bestand an WFG-Grundstücken umfasste im Geschäftsjahr 5.407 T€ (Vorjahr: 5.607 T€) und die darauf aktivierten Erschließungskosten 1.604 T€ (Vorjahr: 1.606 T€). Die kommunalen Grundstücke in Treuhänderschaft der WFG wurden mit 16.501 T€ (Vorjahr: 16.296 T€) bewertet und die Forderungen aus Ansiedlungen mit 25.752 T€ (Vorjahr: 26.344 T€). Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus dem An- und Verkauf von Treuhandgrundstücken. Die leichte Zunahme entstand durch Investitionen in Tauschland für Gewerbeflächen. Diese beiden Bilanzpositionen sind maßgeblich für die Höhe der Bilanzsumme verantwortlich. Langfristig wird sich ein Trend ergeben, wonach sich die Struktur des Umlaufvermögens sukzessive von den Treuhandprojekten zu den WFG-eigenen Projekten verschieben wird. Damit wird der Zeitpunkt näherkommen, dass die WFG für diese Projekte auch auf Fremddarlehen zurückgreifen muss und die Projekte auch faktische Zinsaufwendungen mitverdienen müssen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um 904 T€ auf 1.611 T€ gesunken. Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich in der Stichtagsbetrachtung des Jahresabschlusses. Der Kassenbestand belief sich auf 787 T€ (Vorjahr: 2.520 T€). Die Bilanzsumme ist um 3.598 T€ gesunken und beträgt 52.519 T€. Die Passivseite besteht im Wesentlichen aus Eigenkapital von 12.448 T€ (Vorjahr: 12.448 T€), aus Ausgleichsposten von 16.861 T€ (Vorjahr: 16.657 T€) sowie aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 21.401 T€ (Vorjahr: 25.061 T€). Durch Verkaufserlöse aus einem Treuhandprojekt konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gemindert werden. Fazit zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Zusammenfassend hat sich die Geschäftssituation der WFG im Vergleich zum Wirtschaftsplan verschlechtert. Es ist nur folgerichtig, dass die Ausrichtung auf die Realisierung von Eigenprojekten zwangsläufig zu stark schwankenden Ergebnissen führten, die sich auch nicht in einem noch so präzise geplanten Wirtschaftsplan prognostizieren lassen. Der hohe Jahresfehlbetrag ist als nicht zufriedenstellend zu bewerten. Jedoch stehen diesem Investitionen in Projekte und Initiativen gegenüber, deren Wirkungen sich im Sinne des Gesellschaftszwecks auf die Wirtschafts- und Sozialstruktur im Kreis Unna richten und sich in der Zukunft nachhaltig auszahlen werden. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten. 77 Prognosebericht Die WFG ist für die Herausforderungen der nächsten Jahre gut aufgestellt. Die noch im Kreis Unna vorhandenen Gewerbeflächenpotenziale müssen durch entsprechende Grunderwerbsverhandlungen und Erschließungsmaßnahmen weiterhin marktfähig gemacht werden. Allerdings wird die Landesplanung die Neuausweisung von Gewerbegebieten und die Umsetzung von Bebauungsplänen für Gewerbestandorte aus den Flächennutzungsplänen zukünftig sehr restriktiv genehmigen. Somit wird bei Neuansiedlungen darauf zu achten sein, mit der endlichen Ressource Grund und Boden so umzugehen, dass möglichst viele Arbeitsplätze und eine hohe Wertschöpfung erzielt werden. Aus den wirtschaftlichen Rahmendaten , wie z. B. dem Prognos Zukunftatlas, ergeben sich neben den klassischen Wirtschaftsförderungsmaßnahmen vor allem die Schwerpunkte Förderung von Existenzgründungen, Bildung und Innovationen im Unternehmensbestand. Diese Aktivitäten wird die WFG zukünftig noch offensiver ausbauen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen im Kreis Unna zu verbessern. Parallel dazu hat die Geschäftsführung ein umfassendes Ziel- und Indikatorensystem erarbeitet, das sie Anfang 2014 dem Aufsichtsrat zur Diskussion und Beschlussfassung vorlegen wird. Wenn jedoch diese Offensiven zielführend und wahrnehmbar sein sollen, müssen die Maßnahmen insbesondere durch zusätzliche Personal- und Sachmittel ergänzt werden. Umsatzsteigerungen hieraus sind jedoch nicht zu erwarten. Für das Wirtschaftsjahr 2014 wird laut Wirtschaftsplan ein Jahresfehlbetrag von 696 T€ und für das Folgejahr wird in etwa dasselbe Ergebnis erwartet. Chancen- und Risikobericht Durch die gesellschaftsrechtliche Regelung der Finanzierung ist sichergestellt, dass die Gesellschaft den beschriebenen Aufgabenbereich langfristig wahrnehmen kann. Darüber hinaus verfügt sie über ein Liquiditäts-, Finanzierungs- und Finanzplanungssystem, das gewährleistet, dass mit den zur Verfügung stehenden Mitteln optimal und sparsam gewirtschaftet wird. Notwendige Anpassungs- und Verbesserungsvorschläge werden laufend in das System integriert. Ein Frühwarnsystem in Form des Risikomanagements ermöglicht der Geschäftsführung auf verschiedene Risiken zu reagieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Risiken, die sich im Rahmen des Risikomanagements als besonders bedeutsam herausgestellt haben, stehen vor allem in engem Zusammenhang mit den WFG-eigenen Projekten, Zinsänderungsrisiken, abnehmenden Liquiditätsreserven durch langfristige Kapitalbindung oder Risiken aus der Grundstücksbevorratung. Die WFG ist im Bereich der Risikoanalyse gut aufgestellt und sorgt somit dafür, dass unliebsame Überraschungen weitgehend vermieden werden können oder sehr früh erkannt werden. Durch die Vorfinanzierung der Grundstücke und Erschließungsanlagen und die damit verbundene Kapitalbindung besteht die Gefahr, dass ein Zahlungsengpass entstehen könnte, wenn keine Grundstücke verkauft werden. Jedoch mindern regelmäßige Liquiditätskontrollen im Rahmen der Liquiditätsplanung dieses Risiko deutlich. Das Ergebnis einer Umsatzsteuersonderprüfung für die Geschäftsjahre 2005 bis 2011 78 wurde 2013 vorgelegt. Demnach sind sowohl die Umsätze für die Bestandspflegeverträge als auch die Zinsen für die darlehensweise Vorfinanzierung der Treuhandprojekte als Leistungsaustausch anzusehen und somit umsatzsteuerpflichtig. Die WFG legte gegen diesen Bescheid Einspruch ein, der jedoch bislang noch nicht beschieden wurde. Nach intensiven Gesprächen mit den Kommunen übernahmen sie die Zahllast für die Umsatzsteuer aus Bestandspflege und Treuhand, so dass sich dieser Sachverhalt nicht negativ in der Bilanz niederschlug. Es gilt abzuwarten, ob die Kommunen diese neue Entwicklung zum Anlass nehmen, nur noch geringere WFG-Mittel in Anspruch zu nehmen. Es bestand die latente Gefahr, dass die jährliche Defizitabdeckung durch den Kreis Unna seitens der EU als Subvention angesehen werden könnte. Mit der Betrauungsregelung der WFG für die Wirtschaftsförderungsaufgaben im Kreis Unna wurde diese ausgeschlossen. Es bestehen zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes keine wirtschaftlichen oder rechtlichen Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten. 79 Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) Aktivseite 2013 A) Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital B) I. II. III. Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen C) Umlaufvermögen I. Grundstücke II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Wertpapiere/Vorräte IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 0 0 2 17 410 6 22 403 12 30 406 7.010 16.510 23.508 29.650 25.310 35.215 27.800 770 0 2.528 0 2.241 0 0 0 52.519 56.117 63.214 2013 Passivseite A) Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital B) Ausgleichsposten zu Grundstücken, Beteiligungen und Forderungen C) Rückstellungen D) Verbindlichkeiten E) Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme 80 2011 0 D) Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme 2012 2012 2011 12.448 12.448 12.449 16.861 16.657 18.260 1.054 1.412 568 22.152 25.592 31.937 4 8 0 52.519 56.117 63.214 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) 2013 1. Erlöse 2012 2011 1.016 2.088 1.147 2. Veränderung des Bestandes 201 162 1.055 3. Sonstige betriebliche Erträge 579 487 396 4. Zinsen und Erträge 131 128 143 1.525 2.541 2.741 124 1.050 1.365 1.599 1.439 1.316 15 19 28 552 497 605 22 13 21 2.312 3.018 3.335 5. Erträge 6. Aufwendungen f. bezogene Lieferungen/Leistungen 7. Personalaufwand 8. Abschreibungen 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 10. Zinsen und Aufwendungen 11. Aufwendungen 12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit - 787 787 13. Erträge aus Verlustübernahme Kennzahlen Kapitalausstattung - Eigenkapitalquote - 477 477 - 594 594 2013 2012 2011 24,0 22,0 20,0 0,7 0,7 0,7 (Eigenkapital x 100 : Gesamtkapital) Anlagenintensität (Anlagevermögen x 100 : Gesamtvermögen) 81 82 4.5 TECHNOPARK KAMEN GmbH 83 84 TECHNOPARK KAMEN GmbH Lünener Str. 211 59174 Kamen Telefon: 02307/91206-0 Telefax : 02307/91206-66 Internet: www.technopark-kamen.de Die Gesellschaft wurde am 04.03.1994 gegründet und am 01.12.1994 im Handelsregister beim Amtsgericht Kamen, Abt. B, Nr. 0758, eingetragen. Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 07.07.2004. Gesellschaftszweck Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb des Gründer- und Technologiezentrums sowie die Errichtung und Betreuung der angeschlossenen Technologieparks. Die wirtschaftliche Betätigung ist gemäß § 107 Abs. 2 Nr. 3 der Gemeindeordnung NRW – Wirtschaftsförderung – zulässig. Beteiligungs- und Kapitalverhältnisse Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 105.000,00 €. Auf dieses Stammkapital haben die Gesellschafter folgende Stammeinlagen geleistet: Anteil am Stammkapital in € % 53.550,00 51 % 25.200,00 24 % Stadt Kamen Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH Städt. Sparkasse Kamen Gemeinschaftsstadtwerke GSW Stadt Bergkamen Gemeinde Bönen 8.400,00 8.400,00 6.300,00 3.150,00 85 8% 8% 6% 3% Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft Geschäftsführung Dipl.-Betriebswirt Hubertus Ebbers Aufsichtsrat Vorsitzender Hermann Hupe Bürgermeister Stadt Kamen 1. stellv. Vorsitzender Manfred Turk Fachdezernent Innere Verwaltung, Stadt Bergkamen 2. stellv. Vorsitzender Dr. Michael Dannebom Geschäftsführer WFG, Unna Gesellschafterversammlung Für die Stadt Bergkamen ist in die Gesellschafterversammlung entsandt: Radtke, Uwe, Stadtverordneter (Vertreter: Volker Weirich, Stadtverordneter) Personalbestand Im Jahresdurchschnitt waren 6 Mitarbeiter beschäftigt, davon 4 Teilzeitbeschäftigte. Lagebericht Die TECHNOPARK KAMEN GmbH ist seit 1994 als Betreibergesellschaft des Technologiezentrums und des Gründerzentrums im Technologiepark Kamen ein wesentliches Instrument der Struktur- und Technologieförderung. Insbesondere durch die Akquisition und Förderung von innovativen Existenzgründern und technologieorientierten Kleinund Mittelständischen Unternehmen (KMU) gehen positive wirtschaftsstrukturelle und arbeitsmarktrelevante Impulse am Wirtschaftsstandort Kamen, Bergkamen und Bönen aus. Nach erfolgreicher Auditierung durch den ADT-Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e. V. im April 2007 wurde der TECHNOPARK KAMEN GmbH das Prädikat „Anerkanntes Innovationszentrum“ verliehen. 86 Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme ist um 141 T€ auf 2.105 T€ gesunken. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beträgt lediglich 5 %. Unter Einbeziehung des Sonderpostens wegen Investitionszuschüssen haben die Eigenmittel einen Anteil von 68 % an der Bilanzsumme. Das langfristig gebundene Vermögen ist am Bilanzstichtag zu 97 % durch zeitgleiche Mittel finanziert. Die Liquidität der Gesellschaft war in 2013 durch vorhandene Finanzmittel und eine Abschlagszahlung der Stadt Kamen in Höhe von 312 T€ auf die Verlustübernahme gesichert. Ertragslage Im Geschäftsjahr 2013 wurden Betriebserträge in Höhe von 723 T€ erzielt, die um 28 T€ unter dem Vorjahreswert liegen. Die Gesamtaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 41 T€ auf 967 T€. Insgesamt wurden 581 T€ Umsatzerlöse erzielt; diese liegen um 22 T€ über dem Vorjahresbetrag. Von den Umsatzerlösen entfallen 542 T€ auf die Vermietung von Büroräumen und Werkstätten einschließlich Service- und Betriebskostenumlagen, 13 T€ auf die Vermietung von Seminarräumen, medientechnischer Ausstattung u. a., 16 T€ auf Bewirtungsleistungen sowie 10 T€ auf Grundstücksvermarktung und Projektentwicklung. Die sonstigen betrieblichen Erträge (142 T€) resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung des Sonderpostens wegen Investitionszuschüssen zum Anlagevermögen (105 T€) und von Rückstellungen (23 T€) sowie aus Kostenerstattungen (13 T€), aus Abstandszahlungen aufgrund vorzeitiger Auflösung von Mietverhältnissen (6 T€) und aus Versicherungsentschädigungen (1 T€). Das Jahresergebnis vor Verlustübernahme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 69 T€ auf - 244 T€ erhöht. Nach Einzahlungen der Stadt Kamen wird ein ausgeglichenes Ergebnis ausgewiesen. Geschäftsverlauf Aus Sicht der TECHNOPARK KAMEN GmbH war das Geschäftsjahr 2013 geprägt durch eine – im Vergleich zu den Vorjahren – normale Fluktuation der Unternehmen im Gründer- und im Technologiezentrum sowie durch einen hohen Rückgang der Existenzgründungen. Wie viele Menschen den Sprung in die Selbständigkeit wagen, hängt in Deutschland nach wie vor maßgeblich von der Beschäftigungssituation ab. 8 Auszüge und 2 Verkleinerungen mit einer Fläche von 397 qm konnten durch 12 Neueinzüge und 6 Erweiterungen mit einer Fläche von 462 qm nahezu kompensiert werden. Bei einer Gesamtjahresbetrachtung der Entwicklung des Technologie- und des Gründerzentrums für das Jahr 2013 sind in der Summe zum Stichtag 31.12.2013 60 Unternehmen inkl. assoziierter Mieter mit 353 Arbeitsplätzen, davon 78 Teilzeit-Arbeitsplätzen, angesiedelt. Die Quote der Existenzgründer beträgt hierbei ca. 55 %. 87 Zum Bilanzstichtag betrug die Vermarktungsquote des Technologiezentrums 96 %, die des Gründerzentrums 73 %. Die Ansiedlung neuer Unternehmen bestätigt das diversifizierte Spektrum technologieorientierter Entwickler und Dienstleister im Technologie- und Gründerzentrum. Schwerpunktmäßig lassen sich die Unternehmen in die Branchensegmente Software und I+K-Technologien, Maschinenbau / Logistik / Anlagentechnik, E-Technik / Messtechnik und Sensorik, Umwelttechnik, Beratung und Bildung, Kreativwirtschaft sowie andere produktions- und technologieorientierte Dienstleister differenzieren. Für den Seminarbetrieb in den beiden Zentren wurden Fachveranstaltungen von und für KMU an 340 gebuchten Seminartagen akquiriert. Anlässlich dieser Veranstaltungen wurden rd. 2.500 Teilnehmer im Technologie- und im Gründerzentrum registriert. Chancen- und Risikobericht / Ausblick Auch im 21. Jahr des Bestehens der TECHNOPARK KAMEN GmbH existiert im Hauptgeschäftsfeld „Vermietung“ grundsätzlich die Gefahr eines Umsatzrückganges, da die Hauptzielgruppe der (technologieorientierten) Existenzgründer hinsichtlich des realisierbaren Erfolgs ihrer Geschäftsentwicklung schwer einzuschätzen ist. Mit einer vorliegenden Kündigung für eine Fläche im Technologiezentrum in der Größe von rd. 260 qm, die im laufenden Jahr 2014 wirksam wird, sowie 20 auslaufenden Mietverträgen in 2014, können kurzfristig auch größere Leerstände nicht ausgeschlossen werden. Zudem ist die Nachfrage potenzieller, geeigneter Existenzgründer u. a. konjunkturbedingt weiterhin äußerst verhalten. Das Risikomanagementsystem der TECHNOPARK KAMEN GmbH wurde auch im Jahr 2013 den Anforderungen entsprechend überprüft. Der Einsatz dieses Systems bietet qualifizierte Hilfestellung, insbesondere bei der Formulierung kurz- und mittelfristiger Problemlösungen. Weiterhin unterstützt dieses System eine langfristig auf Risikominimierung hin ausgerichtete Sicht- und Entscheidungsweise. Eine Überprüfung der gegenwärtigen Lage der Gesellschaft hat ergeben, dass keine den Fortbestand gefährdenden Risiken vorliegen. Die Geschäftsführung geht aufgrund der anhaltend positiven Konjunktur davon aus, dass der Vermarktungsstand des Technologiezentrums zum Ende des 4. Quartals 2013 auch im Jahr 2014 auf hohem Niveau fortgeführt werden kann. Die Kehrseite der Medaille ist, dass auch im Jahr 2014 die anhaltende konjunkturelle Dynamik zusammen mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit, steigender Arbeitsplatzsicherheit und einem zunehmenden Fachkräftemangel für eine Abnahme der Gründungsaktivität sorgen. Aufgrund der vorliegenden Kündigungen und auslaufender, nicht verlängerbarer Mietverträge für das Gründerzentrum wird das Hauptaugenmerk der Aktivitäten auch im Jahr 2014 auf die Akquisition, Beratung und Ansiedlung betrieblicher Existenzgründer und kleiner- und mittlerer Unternehmen für das Gründerzentrum gelegt. Es wird daher im Jahr 2014 mit einer Vermarktung des Gründerzentrums von ca. 77 % kalkuliert. Neben der Vermarktung des Flächenangebots im Technologie- und Gründerzentrum wird die Vermarktung der bebaubaren Gewerbeflächen im Technologiepark Ka- 88 men forciert. Die TECHNOPARK KAMEN GmbH wird in enger Kooperation mit dem Verein Der Innovationsstandort e. V. weiterhin für kleine und mittlere Unternehmen in der Region Kamen/Bergkamen/Bönen Beratungsdienstleistungen zum Wissens- und Technologietransfer anbieten. Zusätzlich wird die TECHNOPARK KAMEN GmbH zusammen mit den anderen regional ansässigen Technologiezentren („TECH5plus“) auch im Jahr 2014 das Angebot „Pre-Incubator-Center“ im Gründerzentrum Kamen für Ausgründungen aus Hochschulen einsetzen. Die Gesellschaft erwartet für das Geschäftsjahr 2014 einen Verlust, der von der Stadt Kamen auszugleichen ist. 89 Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) Aktivseite A) Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände, Konzessionen u. ä. Rechte II. Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung, grundstücksgleiche Rechte und Bauten auf fremden Grundstücken III. Beteiligungen B) Umlaufvermögen I. Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C) 2013 1 1 1.899 2.046 2.190 0 0 0 12 182 22 161 43 230 10 16 18 2.105 2.246 2.482 2013 Passivseite A) Eigenkapital Gezeichnetes Kapital 2011 2 Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktivseite 2012 2012 2011 105 105 105 1.335 1.440 1.544 0 0 0 D) Rückstellungen 145 165 218 E) Verbindlichkeiten 516 532 611 4 4 4 2.105 2.246 2.482 B) Sonderposten wegen Investitionszuschüssen zum Anlagevermögen C) Sonderposten mit Rücklageanteil F) Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passivseite 90 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) 2013 580 2012 559 2011 553 141 192 154 3. Materialaufwand - 281 - 275 - 271 4. Personalaufwand - 330 - 327 - 304 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 6. Abschreibungen auf Finanzanlagen - 155 - 155 - 173 0 0 0 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 172 - 141 - 144 1 2 4 - 16 - 21 - 23 - 232 - 166 - 204 - 11 -8 -8 243* 174* 212 0 0 0 1. Umsatzerlöse 2. Sonstige betriebliche Erträge 8. Sonstige Zinsen u. ä. Erträge 9. Zinsen u. ä. Aufwendungen 10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 11. Sonstige Steuern 12. Erträge aus Verlustübernahme 13. Jahresergebnis * Der Jahresfehlbetrag wird durch die Stadt Kamen ausgeglichen. Kennzahlen 1. Vermögensaufbau - Anlagenintensität 2013 90,2 2012 91,1 2011 88,2 5,5 5,1 4,7 4,9 4,7 4,2 (Anlagevermögen x 100 : Gesamtvermögen) 2. Anlagenfinanzierung - Anlagendeckung (Eigenkapital x 100 : Anlagevermögen) 3. Kapitalausstattung - Eigenkapitalquote (Eigenkapital x 100 : Gesamtkapital) 91 92 4.6 Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG 93 94 Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG Westenhellweg 86 - 88 44137 Dortmund Telefon: 0231/9059-1170 Telefax: 0231/9059-8140 E-Mail: [email protected] Betriebsstätte: Antenne Unna Radio und Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG Ostring 17 a 59423 Unna Die Gesellschaft ist mit Gesellschaftsvertrag vom 17.01.1991 unter der Firma Radio U Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG gegründet und am 15.01.1991 im Handelsregister beim Amtsgericht Dortmund, Abteilung A, Nr. 12756, eingetragen worden. Die Gesellschaft hat die Rechtsform einer Kommanditgesellschaft in der Sonderform der GmbH & Co. KG. Der Gesellschaftsvertrag ist gültig in der Fassung vom 17.01.1991. Die rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen der Gesellschaft haben sich seit dem 01.01.2007 wie folgt geändert: Die Gesellschafterversammlung vom 23.04.2007 hat einstimmig die Änderung der Firma von „Radio U Betriebsgesellschaft mbH“ in „Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG“ beschlossen; die Änderung der Firma wurde am 23.10.2007 ins Handelsregister eingetragen. Gesellschaftszweck Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung folgender Aufgaben, die sich aus dem Landesrundfunkgesetz für den Betrieb lokalen Rundfunks ergeben: • die zur Produktion und zur Verbreitung des lokalen Rundfunks erforderlichen technischen Einrichtungen zu beschaffen und der Veranstaltergemeinschaft zur Verfügung zu stellen, • der Veranstaltergemeinschaft die zur Wahrnehmung ihrer gesetzlichen und durch Vereinbarung bestimmten Aufgaben erforderlichen Mittel in vertraglich bestimmtem Umfang zur Verfügung zu stellen, • für die Veranstaltergemeinschaft den in § 74 des Landesmediengesetzes genannten Gruppen Produktionshilfen zur Verfügung zu stellen, • Hörfunkwerbung zu verbreiten. 95 Darüber hinaus sind Gegenstand des Unternehmens alle mit der Wahrnehmung dieser Aufgaben unmittelbar oder mittelbar zusammenhängenden Geschäfte. Zu diesem Zweck kann sich die Gesellschaft an anderen Unternehmen mit gleichem oder ähnlichem Gesellschaftszweck beteiligen, derartige Unternehmen erwerben, Tochtergesellschaften gründen, Zweigniederlassungen errichten sowie alle sonstigen den Gesellschaftszweck fördernden Geschäfte vornehmen. Durch die Förderung des Betriebs lokalen Rundfunks erfüllt das Unternehmen den öffentlichen Zweck. Die wirtschaftliche Betätigung ist gemäß § 107 Abs. 2 Nr. 2 GO NRW - Kulturförderung - zulässig. Beteiligungs- und Kapitalverhältnisse Das gezeichnete Kapital von 250.000,00 € entfällt auf die Gesellschafter wie folgt: Anteil am Stammkapital in € % A) Kommanditisten Ruhr-Nachrichten Verlag & Co. KG FUNKE MEDIEN NRW GmbH Graphische Betriebe F. W. Rubens GmbH & Co. KG Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Kreis Unna Gemeinde Holzwickede Gemeinde Bönen Stadt Schwerte Stadt Bergkamen Stadt Lünen Stadt Kamen Stadt Fröndenberg Wirtschaftsbetriebe der Stadt Unna GmbH B) Komplementärin Radio U Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH 96 85.500,00 48.600,00 44.825,00 32,20 19,44 17,93 13.575,00 5,43 12.362,63 3.434,06 3.434,06 6.181,33 6.181,33 8.928,57 6.181,33 3.434,06 12.362,63 4,95 1,37 1,37 2,47 2,47 3,58 2,47 1,37 4,95 ohne Einlage Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft Geschäftsführung Die Geschäfte der Gesellschaft werden durch die Komplementärin, die Antenne Unna Verwaltungsgesellschaft mbH, wahrgenommen. Alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer der Komplementärin ist Marco Morocutti. Gesellschafterversammlung Für die Stadt Bergkamen ist in der Gesellschafterversammlung vertreten: Volker Marquardt, Kämmereileiter (Vertreter: Monika Mölle, stellv. Kämmereileiterin) Personalbestand 1 angestellter Verkäufer 2 freie Handelsvertreter Finanzielle Auswirkungen auf den Haushaltsplan der Stadt Bergkamen Die Privatkonten der Gesellschafter wurden im Haben mit 5 % p. a. verzinst. Der Privatkontenstand der Stadt Bergkamen zum 31.12.2013 beträgt 11.448,33 €. Im Jahr 2013 sind Zinsen in Höhe von 355,16 € angefallen. Gemäß § 8 Abs. 2 und § 9 Abs. 5 des Gesellschaftsvertrages werden Verluste auf einem für jeden Gesellschafter geführten Verlustvortragskonto gebucht und dort mit Gewinnen der folgenden Jahre verrechnet, soweit sie nicht nach den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages auf anderen Konten gebucht werden müssen. Die Verlustvortragskonten wurden zum 31.12.2010 durch Zuführungen von Gewinnen vollständig ausgeglichen worden, sodass seitdem keine Verlustvortragskonten bilanziert werden. Die von den Guthaben gezahlte Zinsabschlagsteuer wird entsprechend ihrer Beteiligungsquote auf die Gesellschafter verteilt. Als inländische juristische Person des öffentlichen Rechts ist die Stadt Bergkamen gemäß § 44 a Abs. 4 EStG vom Steuerabzug befreit. Die Zinsabschlagsteuer sowie der Solidaritätszuschlag der Stadt Bergkamen für 2013 belaufen sich auf 6,13 €. 97 Der Jahresabschluss der Antenne Unna Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG ist von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Treuhand GmbH, Dortmund, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Gesellschafterversammlung wird am 06.11.2014 den Jahresabschluss zum 31.12.2013 feststellen und der Geschäftsführung Entlastung erteilen. Die Gesellschaft wird für das Geschäftsjahr 2013 einen Jahresüberschuss in Höhe von 401 T€ ausweisen. Da die Gesellschaft derzeit über ausreichende liquide Mittel verfügt und die aktuelle Geschäftsentwicklung dies ebenfalls zulässt, wurde von der Gesellschafterversammlung beschlossen, den Jahresüberschuss in Höhe von 401 T€ aus den Kapitalrücklagen bzw. den Rangrücktrittsdarlehen entsprechend den Beteiligungsquoten an die Kommanditisten auszuschütten. Die Gewinnausschüttung für die Stadt Bergkamen beträgt 6.181,25 €. Lagebericht Entwicklung der Branche Der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft ZAW erwartet für 2014 ein Plus von 2 % bei den Investitionen in Werbung. Diese sanken 2013 marginal um 0,1 % auf 25,05 Mrd. Euro. Bei den 12 vom ZAW ausgewiesenen Medien gingen die Nettoeinnahmen um 1,7 % auf 15,25 Mrd. Euro zurück. Damit erwies sich der Werbemarkt 2013 insgesamt als stabil, bilanziert der Dachverband anlässlich seiner Veröffentlichung des Jahresergebnisses der Branche. Der Aufschwung 2014 müsse jedoch von geeigneten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen begleitet werden. Nach der aktuellen Erhebung der Nielsen Media Research GmbH verteilten sich die gesamten Bruttowerbeaufwendungen, die im Gegensatz zu den Nettoerlösen annähernd stabil geblieben sind, in den Above-the-line-Medien im Jahr 2013 wie folgt auf die einzelnen Mediengattungen: Die Fernsehwerbung verbuchte 12,1 Mrd. €. Dies entspricht einem Wachstum von 6,9 % gegenüber dem Vorjahr. Das Werbevolumen der Tageszeitungen sank in diesem Zeitraum hingegen um 6,0 % auf 4,7 Mrd. €, wobei Rubrikenanzeigen in der Nielsen-Statistik nicht mit einbezogen werden. Publikumszeitschriften verzeichneten bei einem Werbeumsatz von 3,6 Mrd. € ein Minus von 0,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Werbeeinnahmen mit Plakaten betragen unverändert 9,8 % auf 1,2 Mrd. €. Fachzeitschriften verzeichneten ein Minus von 3,3 % auf 403 Mio. €. Das Medium Kino verbuchte ein Minus seiner Bruttowerbeerlöse in Höhe von 2,1 % auf 101 Mio. €. In 2013 erzielte das Internet Werbeeinnahmen in Höhe von 3,0 Mrd. €. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Wachstum von 4,8 %. Das Medium Radio zeigte sich vor allem im ersten Halbjahr stark und erwirtschaftete Werbeerlöse in Höhe von 1,6 Mrd. €, was ein Plus von 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Radiomarktanteil im Umfeld der übrigen klassischen Mediengattungen ist mit 5,9 % gegenüber dem Vorjahr (5,9 %) stabil. Der ausgewiesene Anstieg der 98 Bruttowerbeumsätze im Hörfunkmarkt liegt hierbei überproportional im privaten Hörfunk, der im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 % zulegt. Die öffentlich-rechtlichen Hörfunksender hingegen weisen ein Minus von 2,7 % aus. Obwohl der Hörfunk-Werbemarkt in NRW gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 1,6 % verzeichnet, konnte radio NRW die Bruttowerbeerlöse im Vergleich zum Vorjahr nach der Statistik von Nielsen Media Research um 1,8 % steigern. Gleichzeitig ist der Marktanteil in Nielsen II von 40,5 auf 41,9 % gestiegen (Quelle: Nielsen Media Research GmbH/S+P). Das Geschäftsjahr 2013 verlief für radio NRW unter den gegebenen Marktverhältnissen zufriedenstellend. Zwar gingen Betriebsergebnis (- 5,4 % auf 3.927 T€) und Jahresüberschuss (- 9,7 % auf 2.573 T€) im Jahr 2013 zurück. Ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten lagen die Ergebnisse jedoch auf dem Niveau des Vorjahres. Umsatz- und Auftragsentwicklung Die im Berichtszeitraum von der Betriebsgesellschaft erzielten Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Erlösarten: 2013 T€ 729 564 671 179 24 9 2.176 Lokale Spoterlöse Erlöse Verbundwerbung Erlöse radio NRW Sponsoringerlöse Erlöse Spotproduktion Interneterlöse 2012 T€ 700 468 626 125 36 15 1.970 Differenz T€ 29 96 45 54 - 12 - 6 206 Die Umsatzerlöse sind insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 206 T€ (10,5 %) gestiegen. Maßgeblich für diese Steigerung waren Verbesserungen in beinahe allen Umsatzkategorien. So verzeichneten die Erlöse aus der Verbundwerbung ein Plus von 96 T€ (20,5 %), die Sponsoringerlöse eine Zunahme von 54 T€ (43,2 %), die Erlöse radio NRW einen Anstieg von 45 T€ (7,2 %) und die lokalen Sporterlöse eine Erhöhung von 29 T€ (4,1 %). Investitionen Die Investitionen des Geschäftsjahres beliefen sich auf 9 T€ für Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Abschreibungen betrugen 113 T€ im Geschäftsjahr. Personal- und Sozialbereich Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2013 einen angestellten Verkäufer und zwei freie Handelsvertreter. Weiteres Personal (Verkauf, Marketing, Disposition/Verwaltung) wurde von der Lokalfunk Dortmund Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG an die Berichtsgesellschaft weiterberechnet. 99 2. Darstellung der Lage Vermögenslage Die Vermögenslage der Gesellschaft ist zufriedenstellend. Barentnahmen von den Privatkonten der Gesellschafter in Höhe von 400 T€ wurden im August 2013 an die Gesellschafter entsprechend ihrer Beteiligungsquoten verteilt. Finanzlage Die Finanzlage des Unternehmens ist zufriedenstellend. Es standen im Geschäftsjahr jederzeit ausreichende Finanzmittel zur Verfügung, Zahlungsbereitschaft und -fähigkeit waren ständig gegeben. Der einfache cash flow (Summe aus Jahresüberschuss und Abschreibungen) ist von 359 T€ in 2012 auf 514 T€ in 2013 gestiegen. Die Liquidität II. Grades (Summe aus liquiden Mitteln und kurzfristigen Forderungen bezogen auf die kurzfristigen Verbindlichkeiten) ist von 85,0% auf 97,1 % im Berichtsjahr erhöht. Ertragslage Der Jahresüberschuss ist von 246 T€ in 2012 auf 401 T€ in 2013 gestiegen. Die Verbesserung des Jahresergebnisses ist hauptsächlich verursacht durch den Anstieg der Umsatzerlöse um 166 T€. Zukünftige Entwicklung Im Geschäftsjahr 2013 lag die Gesamtausschüttung des Rahmenprogrammanbieters radio NRW an die Lokalstationen auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Da die Stundenreichweite von Antenne Unna mit 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr (7,6 %) gestiegen ist, ist der Anteil von Antenne Unna an der Ausschüttung im Vergleich zum Vorjahr höher ausgefallen. Die schwierigen Rahmenbedingungen in der nationalen Radiovermarktung führen dazu, dass die Ergebnisprognose von radio NRW für das Geschäftsjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr derzeit negativ ausfällt. Die Geschäftsführung von radio NRW strebt dennoch eine Stabilisierung der Ergebnisse auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2013 an. Wie sich die langfristige Perspektive in der nationalen Vermarktung insbesondere im Wettbewerb mit den öffentlich-rechtlichen Sendern dargestellt, bleibt auch weiterhin unsicher. Die wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich mittelfristig aus der Vergabe der derzeit durch die Landesanstalt für Medien ausgeschriebenen Frequenzkette in NRW ergeben, lassen sich aus heutiger Sicht noch nicht hinreichend genau abschätzen. Der Anteil von Antenne Unna an der Gesamtausschüttungssumme wird 2014 etwas niedriger sein als im Vorjahr, da laut E.M.A. 2014 I die für die Ausschüttung maßgebliche durchschnittliche Stundenreichweite von Antenne Unna auf 8,3 % gestiegen ist. 100 Nach der über viele Jahre stetig positiven Umsatzentwicklung von Antenne Unna in der lokalen Hörfunkvermarktung zeichnet sich nun für das Geschäftsjahr 2014 erstmals ein leicht rückläufiger Trend ab. Dies ist aber vor allem auf Einzeleffekte insbesondere im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 zurückzuführen und lässt nicht auf eine generelle Trendwende schließen. Nach wie vor ist das Image und die Markenakzeptanz von Antenne Unna bei den lokalen Werbetreibenden als sehr gut zu bezeichnen. Auf der Kostenseite sind 2014 nach derzeitigem Stand keine größeren Belastungen zu erwarten. die Gesellschaft wird das Geschäftsjahr 2014 nach jetzigen Erkenntnissen wie bereits in den Vorjahren wieder mit einem Jahresüberschuss abschließen. Der Wettbewerb des Rahmenprogrammanbieters radio NRW mit dem öffentlichrechtlichen Hörfunk und die Situation in der nationalen Vermarktung, insbesondere in der Zielgruppe 14 – 49 Jahre, stellen derzeit für die Berichtsgesellschaft die größte wirtschaftliche Unsicherheit dar. Restliche Gefährdungspotenziale sind aus heutiger Sicht für 2014 nicht erkennbar. 101 Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) Aktivseite A) I. II. III. 2013 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen B) Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten III. Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme Passivseite 2012 38 268 26 57 350 27 75 399 26 198 224 221 620 9 499 10 488 8 1.159 1.167 1.217 2013 A) Eigenkapital 2011 2012 2011 250 250 250 68 69 50 C) Rückstellungen 156 111 130 D) Verbindlichkeiten 685 737 787 1.159 1.167 1.217 B) Ausgleichsposten für aktivierte eigene Anteile Bilanzsumme 102 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) 2013 2.175 2012 1.969 2011 1.804 81 80 72 610 662 621 4. Personalaufwand 84 71 58 5. Abschreibungen 113 112 96 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 934 882 851 1 3 4 19 29 43 497 296 211 96 50 36 11. Jahresüberschuss 401 246 175 12. Gutschrift auf den Gesellschafterkonten 401 246 175 0 0 0 1. Umsatzerlöse 2. Sonstige betriebliche Erträge 3. Aufwendungen aus Kostenerstattungen 7. Sonstige Zinsen u. ä. Erträge 8. Zinsen u. ä. Aufwendungen 9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 13. Bilanzgewinn Kennzahlen 2013 2012 2011 1. Kapitalausstattung - Eigenkapitalquote 21,5 25,1 24,1 (Eigenkapital x 100 : Gesamtvermögen) 103 104 4.7 Bauverein und Siedlungsgenossenschaft Hamm eG 105 106 Bauverein und Siedlungsgenossenschaft Hamm eG Pelkumer Platz 3 59077 Hamm Telefon: 02381/99130-0 Telefax : 02381/99130-20 Die Bauverein und Siedlungsgenossenschaft Hamm eG wurde im Jahr 1948 gegründet. Gegenstand des Unternehmens Der öffentliche Zweck der Genossenschaft besteht in der Errichtung und Bewirtschaftung von Kleinwohnungen in eigenem Namen. Stammkapital der Gesellschaft Das Stammkapital der Genossenschaft beträgt 271.288,37 €. Beteiligung der Stadt Bergkamen am Gesamtunternehmen: 18 Anteile a 260,00 € = 4.680,00 € Organe der Gesellschaft • • • Aufsichtsrat Vorstand Mitgliederversammlung Vertreter der Stadt Bergkamen in der Mitgliederversammlung: Hartmut Ramin, Stadtverordneter Personalbestand Die Zahl der im Geschäftsjahr beschäftigten Arbeitnehmer betrug 7 Vollbeschäftigte, 30 Teilzeitbeschäftigte, 0 Auszubildende. 107 Wesentliches aus dem Geschäftsbericht I. Gesamtwirtschaftliche Lage und allgemeine Rahmenbedingungen 1. Allgemeine wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresdurchschnitt 2013 insgesamt als stabil erwiesen. Die anhaltende Rezession in einigen europäischen Ländern und die gebremste weltwirtschaftliche Entwicklung konnte die starke Binnennachfrage nur bedingt kompensieren. Konsum war der wichtigste Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, dagegen gingen die Investitionen im Inland zurück. Der sonst so robuste deutsche Außenhandel büßte angesichts eines weiterhin schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds an Dynamik ein und der Außenbeitrag trug mit einem negativen Beitrag zum BIP-Wachstum 2013 bei. Für 2014 wird ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts erwartet, denn die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Aussage führender Wirtschaftsforschungsinstitute am Beginn eines Aufschwungs. Auf dem Arbeitsmarkt war die Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2013 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht erhöht. Für 2014 geht man nicht von einer deutlichen Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt aus und man erwartet eine annähernd konstante Arbeitslosenquote. Die Zinsentwicklung war im Jahr 2013 höheren Schwankungen ausgesetzt. Nach zwischenzeitlich deutlichem Anstieg pendelten sich die Zinssätze wieder annähernd auf das Jahresanfangsniveau ein. 2. Regionaler Wohnungsmarkt Die Angebots- und Nachfragesituation in den Regionen Hamm und Bergkamen, in denen die Genossenschaft tätig ist, war im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin schwierig. Sinkende Bevölkerungszahlen verschärfen die Situation in dem Gebiet. Die Region Bönen dagegen wurde durch die positive Entwicklung des Umfeldes weiterhin stark nachgefragt. Nach einem guten Jahresanfang ging die Nachfrage nach Wohnraum verstärkt zurück. Die Erlösschmälerungen waren gegenüber dem Vorjahr auf einem erhöhten Niveau. Der Einsatz eigener Handwerker hat die Ausgabensituation weiter wesentlich verbessert, aber die zeitnahe Verfügbarkeit des zu vermietenden Wohnraums eingeschränkt, andererseits bedingen notwendige Renovierungsarbeiten ebenfalls einen Leerstand. II. Wohnungswirtschaftliche Tätigkeit 1. Haus- und Wohnungsbestand Im Rahmen der Bestandsbewirtschaftung bildet die nachhaltige und zukunftsgerechte Entwicklung des Wohnungsbestandes weiterhin den Schwerpunkt der Aktivitäten. Am 31. Dezember 2013 bewirtschaftetet der Bauverein unverändert gegenüber dem Vorjahr insgesamt 456 Mietwohnungen, 131 Garagen (davon 9 Garagen eigengenutzt) und 1 Einstellplatz, die eine Wohn-/Nutzfläche von 30.011 qm (VJ: 30.011 qm) umfassen. Im Geschäftsjahr wurde ein Teilgrundstück von 62 qm veräußert. Von den 456 Wohnungen 108 sind 171 Wohnungen (37,5 %)(VJ: 171 W. 37,5 %) frei finanziert und 285 (62,5 %)(VJ: 285 W. 62,5 %) öffentlich gefördert. Der Wohnungsbestand befindet sich in HammHeessen, Hamm-Herringen, Hamm-Pelkum, Bergkamen-Rünthe und Bönen. Zum 31.12.2013 standen 56 (Vorjahr 55) Wohnungen (12,3 %)(VJ: 12,1 %) leer, davon 14 Wohnungen modernisierungsbedingt. Das Objekt in Bergkamen - Innenstadt (VE 9) war mit 29 (VJ: 24) Wohnungen (51,8 %) und der Bereich Heessen-Gartenstadt (VE 15, 17, 18) war mit 11 (VJ: 13) Wohnungen (19,6 %) an den Leerständen beteiligt. Im Jahr 2013 fanden 47 (Vorjahr: 54) Mieterwechsel statt. Das entspricht einer Fluktuationsquote von 10,3% (Vorjahr: 11,8 %). Entwicklung der Sollmieten: 2013 T€ 1.481 2012 T€ 1.478 2011 T€ 1.475 2010 T€ 1.466 2009 T€ 1.453 Dies entspricht einer durchschnittlichen Sollmiete pro qm Wohn- und Nutzfläche von monatlich: 2013 € 4,11 2012 € 4,10 2011 € 4,10 2010 € 4,07 2009 € 4,03 2010 T€ 225 2009 T€ 273 Entwicklung der Erlösschmälerungen: 2013 T€ 259 2012 T€ 231 2011 T€ 209 Bezogen auf die gesamte Wohn- und Nutzfläche entspricht dies einem durchschnittlichen monatlichen Minderbetrag je qm Wohn- und Nutzfläche von: 2013 € 0,72 2012 € 0,64 2011 € 0,58 2010 € 0,62 2009 € 0,76 An Erlösschmälerungen sind entstanden: 2013 T€ 175 84 259 Erlösschmälerungen Sollmieten Erlösschmälerungen Umlagen Gesamt 2012 T€ 168 63 231 Veränderung T€ + 7 + 21 + 28 Der Schwerpunkt der Leerstandsobjekte betrifft den Bereich Bergkamen-Innenstadt. Der Bereich Hamm/Heessen-Gartenstadt hat sich dagegen positiv entwickelt. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Objektes Bergkamen-Innenstadt wäre ein großer finanzieller Aufwand notwendig und aufgrund der weiterhin schwierigen Vermietungssituation hat 109 sich der Vorstand entschieden das Objekt zu veräußern. Der Verkauf wird im Geschäftsjahr 2014 vollzogen. Für 2014 zeigt sich der übrige Leerstand leicht verbessert. 2. Modernisierungstätigkeit Die im Geschäftsjahr 2012 begonnene energetische Sanierung des Objektes Bachstr. 11 in Bönen ist noch nicht abgeschlossen. Die angefallenen Ausgaben im Geschäftsjahr 2013 in Höhe von 867.501,75 € wurden aktiviert. Der geplante Abschluss der Arbeiten erfolgt voraussichtlich Ende des Jahres 2014. 3. Instandhaltung des Hausbestandes Die zur Sicherung der Vermietbarkeit des Gebäudebestandes aufgewandten Fremdkosten für die Instandhaltung des Hausbestandes beliefen sich in 2013 auf T€ 231 (VJ: T€ 350). Die wesentlichen Ausgaben der Instandhaltungen waren die Ausstattung von zahlreichen Wohnungen mit zeitgemäßen Bädern und Fenstern. Bei Anschlussvermietungen erneuerte der Bauverein in den Wohnungen Heizkörper, Elektroinstallationen, Fußböden, Zimmer- und Wohnungseingangstüren. Am Objekt „Moltkestr.“ wurden Fassadenarbeiten ausgeführt und der Kanal saniert. Am Objekt „Diesterwegstraße“ wurden Dachdeckerarbeiten beauftragt und die Liegenschaft „Franz-Schubert-Str. 6“ bekam eine neue Heizung. Auf dem Objekt „Vor dem Tore 26/28“ wurde eine neue SAT-Anlage installiert. In den vergangenen Jahren waren umfassende Instandhaltungen erforderlich, um dem zeitgemäßem Zustand der Häuser Rechnung zu tragen. Auf Grund der derzeitigen Finanz- und Ertragslage ist weiterhin, wie bisher, eine strikte Ausgabenkontrolle unumgänglich, d.h. dass hinsichtlich der Modernisierungstätigkeiten Prioritäten gesetzt werden müssen. Den hohen notwendigen Instandhaltungs- und Modernisierungsaufwendungen stehen nur geringe Mieterhöhungsmöglichkeiten gegenüber. An Fremdkosten wurden für die Instandhaltung verausgabt: 2013 T€ 231 2012 T€ 350 2011 T€ 321 2010 T€ 506 2009 T€ 518 An Instandhaltungsaufwendungen (einschließlich Regiebetrieb und abzüglich Erstattungen sind angefallen: 2013 T€ 516 2012 T€ 628 2011 T€ 594 2010 T€ 696 2009 T€ 691 Dies entspricht einem Aufwand pro qm Wohn- und Nutzfläche p.a. von: 2013 € 17,19 2012 € 20,93 2011 € 19,79 110 2010 € 23,19 2009 € 23,04 III. Wirtschaftliche Lage 31.12.2013 T€ a) % 31.12.2012 T€ Veränderungen % T€ Vermögensstruktur Anlagevermögen Umlaufvermögen Bilanzsumme 7.707 1.042 8.749 88,1 11,9 100,0 7.063 1.310 8.373 84,4 15,6 100,0 + 644 - 268 + 376 Das Anlagevermögen hat sich um T€ 644 erhöht. Den Investitionen in Höhe von T€ 887 stehen im Berichtsjahr Abgänge von T€ 5 und Abschreibungen von T€ 238 gegenüber. Die Verminderung des Umlaufvermögens ist auf eine Abnahme der liquiden Mittel bedingt durch die hohen Investitionen zurückzuführen. 31.12.2013 T€ b) % 31.12.2012 T€ % Veränderungen T € Kapitalstruktur Eigenkapital langfristig Fremdkapital - langfristig - kurzfristig * Bilanzsumme 4.413 50,5 4.301 51,4 3.274 1.062 8.749 37,4 12,1 100,0 2.943 1.129 8.373 35,2 13,4 100,0 + 112 + 331 - 67 + 376 * einschließlich Abflüsse aus dem Eigenkapital in 2014 Das Eigenkapital hat sich aufgrund der Zuführung zu den Rücklagen um T€ 112 erhöht, und hat einen Anteil von 50,5 % der Bilanzsumme. Das langfristige Fremdkapital hat sich durch Valutierung eines neuen Darlehens um T€ 538 erhöht und durch Tilgungen um T€ 207 vermindert. Das kurzfristige Fremdkapital war stichtagsbedingten Veränderungen unterworfen. c) Ertragslage Das Geschäftsjahr 2013 schließt mit einem Jahresüberschuss von € 121.233,55 ab. Das Ergebnis setzt sich wie folgt zusammen: Hausbewirtschaftung Betreuungstätigkeit Sonstiger Geschäftsbetrieb und neutraler Bereich Jahresüberschuss 31.12.2013 T€ 31.12.2012 T€ Veränderungen T€ + 133 0 + 35 0 + 98 0 - 12 + 121 + + 14 49 + 26 72 111 Die Verwaltungskosten der Hausbewirtschaftung betragen € 472,00 je Vermietungseinheit (7 Garagen = 1 Vermietungseinheit). Das wirtschaftliche Ergebnis 2013 hat sich wegen verminderten Instandhaltungsaufwendungen positiv zum Vorjahr entwickelt. d) Finanzlage am 31. Dezember 2013 kurzfristige Aktiva kurzfristige Passiva 31.12.2013 T€ 1.042 1.062 - Unterdeckung/Überdeckung 31.12.2012 T€ 1.310 1.129 20 + 181 Die Zahlungsbereitschaft ist durch Kreditlinien gesichert. Beleihungsspielräume sind vorhanden. Die folgende Kapitalflussrechnung zeigt die Entwicklung des Finanzmittelbestandes in 2013 und 2012: 2013 2012 T€ T€ Jahresergebnis Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens Cashflow Zunahme sonstiger Aktiva Abnahme/Zunahme sonstiger Passiva Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit + 121 + 238 359 7 67 285 + + Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen Abgänge von Gegenständen des Anlagevermögens Cashflow aus Investitionstätigkeit - 887 + 5 - 882 - 48 0 48 Valutierung von Darlehen Planmäßige Tilgungen Zunahme Geschäftsguthaben der verbleibenden MG Dividendenzahlung Cashflow aus Finanzierungstätigkeit + 538 - 207 + 1 10 + 322 + + + 300 222 5 10 73 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes Finanzmittelbestand am 01. Januar 2013/2012 Finanzmittelbestand am 31. Dezember 2013/2012 + + + + + 299 209 508 112 275 508 233 + 49 220 269 1 6 274 Zum Zwecke der frühzeitigen Feststellung liquiditätsbelastender Risiken wertet der Vorstand in regelmäßigen Abständen verschiedene, aus internen Quellen stammende Kennzahlen und Analysen aus. Eine Dokumentation liegt vor. e) Künftige Entwicklung Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Positiv wird gesehen, dass für das in der Sanierung befindliche Objekt Bönen, Bachstr. 11 bereits Vereinbarungen über eine Erhöhung des Mietzinses mit den Mietern getroffen wurde. Ein Risiko besteht, dass unerwartete Kostensteigerungen in der getroffenen Vereinbarung nicht berücksichtigt wurden. Weitere bestehende und zukünftige Risiken für das Unternehmen werden insbesondere in folgenden Bereichen gesehen: - steigende Instandhaltungskosten durch alternden Wohnungsbestand und Instandhaltungsstau - zusätzliche Mietausfälle und Instandhaltungskosten durch hohe Fluktuation - steigende Verwaltungskosten durch neue und immer umfänglichere gesetzliche Vorgaben und organisatorische Notwendigkeiten. Voraussichtliche Entwicklung Ziel der Geschäftsführung ist es weiterhin durch kostenbewusste Modernisierungen, die Wohnqualität an die Bedürfnisse der Mieter anzupassen und hierdurch die Vermietbarkeit des Wohnbestandes zu steigern. Nur durch die Verbesserung der Qualität und Attraktivität unseres Bestandes ist zukünftig eine höhere Vermietungsquote gewährleistet. Der Verkaufserlös für das Objekt Bergkamen-Innenstadt soll für den Zukauf bzw. die Errichtung von adäquatem Wohnraum genutzt werden um den wirtschaftlichen Erfolg der Genossenschaft zu sichern. Prognosebericht Zurzeit wird lt. Wirtschaftsplan 2014 (zuletzt geändert im Juli 2014) von einem negativen Jahresergebnis ausgegangen. IV. Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn in Höhe von € 11.110,19 nach Zahlung der Dividende in Höhe von 4 %, 9.888,20 € den verbleibenden Betrag in Höhe von € 1.221,99 der Bauerneuerungsrücklage zuzuführen. 113 Bilanz zum 31. Dezember 2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) Aktivseite 2013 A) I. II. III. Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen B) I. II. III. Umlaufvermögen Grundstücke Forderungen u. sonstige Vermögensgegenstände Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks Passivseite A) I. II. III. 1 7.061 2 1 7.232 2 766 42 233 777 23 508 734 66 208 1 1 2 8.749 8.373 8.245 2013 Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen Bilanzgewinn 2011 1 7.704 2 C) Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktivseite 2012 2012 2011 258 4.164 11 260 4.051 12 260 4.013 12 24 26 33 C) Verbindlichkeiten 4.292 4.024 3.927 Summe Passivseite 8.749 8.373 8.245 B) Rückstellungen 114 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 (Zusammengefasste Positionen in T€) 2013 2.095 2012 2.061 2011 2.084 8 42 0 106 114 91 Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 1.007 1.133 1.044 Rohergebnis 1.186 1.084 1.131 Personalaufwand 501 491 471 Abschreibungen 239 220 221 Sonstige betriebliche Aufwendungen 158 153 128 1 2 1 Zinsen u. ä. Aufwendungen 102 111 118 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 187 111 187 66 62 62 121 49 124 12 5 12 98 32 100 11 12 12 Umsatzerlöse Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen Sonstige betriebliche Erträge Erträge Sonstige Steuern Jahresüberschuss Einstellung aus dem Jahresüberschuss in die gesetzliche Rücklage Einstellung aus dem Jahresüberschuss in die Bauerneuerungsrücklage Bilanzgewinn Kennzahlen 1. Vermögensaufbau - Anlagenintensität - 2013 % 88,1 2012 % 84,4 2011 % 91,3 57,5 61,2 59,2 50,7 52,4 52,0 (Anlagevermögen x 100 : Gesamtvermögen) 2. Anlagenfinanzierung - Anlagendeckung (Eigenkapital x 100 : Anlagevermögen) 3. Kapitalausstattung - Eigenkapitalquote (Eigenkapital x 100 : Gesamtkapital) 115 116 5. Darstellung der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen 117 118 5.1 Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB) 119 120 Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB) Rathausplatz 1 59192 Bergkamen Telefon: 02307/965-0 Telefax : 02307/69299 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergkamen.de In Ausführung des Ratsbeschlusses der Stadt Bergkamen vom 24.10.1996 wurde zum 01.01.1997 der Stadtbetrieb Entwässerung gegründet. Gegenstand des Unternehmens Zweck des Stadtbetriebes Entwässerung ist die Erfüllung der der Stadt obliegenden Pflicht zur Abwasserbeseitigung mit Hilfe bestehender bzw. noch zu schaffender Einrichtungen. Stammkapital der Gesellschaft Gemäß § 11 der Betriebssatzung vom 03.06.2010 wurde das Stammkapital des Stadtbetriebes Entwässerung auf 6.000.000,00 € festgesetzt. Beteiligung der Stadt Bergkamen am Gesamtunternehmen Mit Wirkung vom 01.01.1997 wurde die Abwasserbeseitigung als Sondervermögen ausgegliedert und wird seitdem als Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB) geführt. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung (§ 107 Abs. 2 GO NRW) wird gemäß § 1 der Betriebssatzung entsprechend den für Eigenbetriebe geltenden gesetzlichen Vorschriften geführt. Organe der Gesellschaft Die Organe des Stadtbetriebes Entwässerung Bergkamen sind: • • • Betriebsleitung (Betriebsleiter: Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Horst Mecklenbrauck) Betriebsausschuss Rat der Stadt Bergkamen 121 Der Rat der Stadt Bergkamen hat Herrn Horst Mecklenbrauck (Erster Beigeordneter und Kämmerer) zum Betriebsleiter bestellt. Die Betriebsleitung handelt grundsätzlich in eigener Verantwortung (§ 114 Abs. 2 GO NRW). Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben hat sich die Betriebsleitung jedoch im Rahmen der Aufgaben der Stadt zu bewegen und ist insoweit von den Entscheidungen der Stadtverwaltung und insbesondere von den Entscheidungen der Stadtvertretung (Organ der Stadtvertretung: Betriebsausschuss) abhängig. Der gemeinsame Betriebsausschuss für den SEB und den EBB besteht aus 19 Mitgliedern, davon 2 tariflich Beschäftigte der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen. Vorsitzender des Betriebsausschusses ist Herr Volker Weirich. Die Zuständigkeiten des Rates der Stadt ergeben sich aus der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen sowie aus der Betriebssatzung des SEB. Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Es ist Aufgabe der Stadt Bergkamen, das auf ihrem Stadtgebiet anfallende Abwasser zu beseitigen und die dazu erforderlichen Abwasseranlagen gesetzeskonform zu betreiben. Sei dem 01. Januar 1997 nimmt der Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen (SEB) als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt Bergkamen die rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Belange zur ordnungsgemäßen Abwasserbeseitigung in Bergkamen wahr. Zur Umsetzung dieser komplexen und äußerst umfangreichen Aufgabe dient in Nordrhein-Westfalen das Instrument der Abwasserbeseitigungskonzepte (ABK). Die Aufstellung dieser Konzepte ist gemäß § 53 bzw. § 54 der LWG NRW eine Pflichtaufgabe der Gemeinden. Das jeweilige ABK ist spätestens nach 6 Jahren fortzuschreiben. Die Stadt Bergkamen hat erstmals im Jahre 1990 ein ABK aufgelegt. Die Gültigkeit des fortzuschreibenden ABK 2007 bis 2012 (3. Fortschreibung) endete mit dem Ablauf des Jahres 2012. Das „neue“ Abwasserbeseitigungskonzept für die Jahre 2013 bis 2018 wurde im September 2012 im Betriebs-/Haupt- und Finanzausschuss und im Rat der Stadt Bergkamen vorgestellt und einstimmig genehmigt. Das Investitionsprogramm und der Wirtschaftsplan des SEB ergeben sich aus den Anforderungen des Abwasserbeseitigungskonzeptes. 122 Kanalvermögen Die Zuführungen zum Kanalvermögen belaufen sich in 2013 auf rd. 12,8 Mio. €. Einige große Baumaßnahmen wurden wie folgt in das Anlagevermögen 2013 des SEB übernommen: - Westenhellweg mit 1,4 Mio. € Auf der Worth/ Nordfeldstraße mit 1,5 Mio. € Landwehrstraße mit 2,7 Mio. € Logistikpark A 2 mit 3 Mio. € Das Kanalvermögen nach Wiederbeschaffungswerten zum 31.12.2013 beträgt rd. 131 Mio. €. Verbandsaufgaben Verbandsleistungen, die der Lippeverband wahrnimmt, werden über den Verbandsbeitrag finanziert. In 2013 waren an Verbandsbeiträgen 5.182.351,00 € zu entrichten. Die Abwasserabgabe betrug 164.316,00 €. Kanalunterhaltung Bedingt durch die Änderung des Landeswassergesetzes wurde die bisher gültige Selbstüberwachungsverordnung Kanal in die neue Landesrechtsverordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen (Selbstüberwachungsverordnung Abwasser –SüwVO Abw NRW 2013) überführt. Die SüwVO Abw NRW 2013 ist am 09.11.2013 in Kraft getreten. Diese SüwVO Abw NRW 2013 gilt für die Selbstüberwachung des baulichen und betrieblichen Zustandes und der Funktionsfähigkeit für die öffentliche Abwasserbeseitigung. Aufgrund der regelmäßigen Berichtspflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden im Rahmen der Selbstüberwachungsverordnung Kanal bzw. SüwVO Abw NRW 2013 werden die Abwasserbeseitigungsanlagen turnusmäßig untersucht. Festgestellte Probleme und Schäden werden entsprechend lokalisiert, dokumentiert und behoben. Die für Unterhaltungs- und Reparaturmaßnahmen aufgelaufenen Kosten betrugen im Jahr 2013 527.935,16 €. 123 Anlagennetz Bedingt durch die in 2013 durchgeführten Kanalsanierungen und Netzerweiterungen hat sich das Anlagenetz zwangsläufig verändert. Zum 31.12.2013 ergeben sich folgende Kanallängen: Kanalart Druckrohrleitung Druckrohrleitung Druckrohrleitung Freispiegelleitung Freispiegelleitung Freispiegelleitung Graben Schutzrohr System Mischwasser Regenwasser Schmutzwasser Mischwasser Regenwasser Schmutzwasser Regenwasser Mischwasser Länge 2.378,03 m 696,65 m 4.688,06 m 182.215,46 m 17.233,82 m 8.799,82 m 455,08 m 20,05 m Jahresüberschuss und Verwendung Die Betriebsleitung des SEB empfiehlt den Jahresüberschuss in Höhe von 1.939.031,82 € an den städtischen Haushalt abzuführen. Eine Einstellung in den Sonderposten für Gebührenausgleich ist für 2013 nicht notwendig, da die Betriebsabrechnung mit einem negativen Ergebnis in Höhe von 149.823,47 € abschließt. Der Rat der Stadt Bergkamen wird in seiner Sitzung am 13.11.2014 über die Ergebnisabführung beschließen. 124 125 126 5.2 EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) 127 128 EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) Bambergstr. 66 59192 Bergkamen Telefon: 02307/28503-0 Telefax : 02307/28503-295 E-Mail: [email protected] Internet: www.bergkamen.de (Amtlich/Bürgerdienste/Ämter A - F) Durch Beschluss des Rates der Stadt Bergkamen wurde der EntsorgungsBetriebBergkamen am 16.11.2005 als eigenbetriebsähnliche Einrichtung gegründet. Gegenstand des Unternehmens Zweck des EBB ist die Durchführung des operativen Fuhrparkgeschäftes, bestehend aus Einsammeln und Transportieren der Fraktionen Hausmüll, Biomüll und Papier. Des Weiteren sind die Bereiche Sperrmüll und Grünschnittabfuhr sowie Abfuhr der Weihnachtsbäume und das dazugehörige Abfallgemäßmanagement Aufgabe des Betriebes. Ebenfalls ist der EBB mit der Durchführung der maschinellen Straßenreinigung und des Winterdienstes betraut. Zu den originären Aufgaben gehören zusätzlich die Reinigung der Containerstandorte und die Abwicklung organisatorischer und verwaltungstechnischer Aufgaben, die mit der vorgenannten Leistungserbringung zusammenhängen (u. a. Abrechnung mit den Systembetreibern „Der Grüne Punkt“.) Stammkapital der Gesellschaft Gemäß § 11 der Betriebssatzung der Stadt Bergkamen für den EntsorgungsBetriebBergkamen vom 16.11.2005 in der Fassung der 1. Änderungssatzung vom 25.09.2006 wird das Stammkapital des EBB auf 25.000,00 € festgesetzt. Beteiligung der Stadt Bergkamen am Gesamtunternehmen Als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt Bergkamen ohne eigene Rechtspersönlichkeit ist der EBB ein Sondervermögen der Stadt Bergkamen, das sich vollständig in dessen Eigentum befindet. 129 Organe der Gesellschaft Die Organe des EBB sind: Rat der Stadt Bergkamen Betriebsausschuss Betriebsleitung In der Ratssitzung vom 29.10.2009 wurde ein gemeinsamer Betriebsausschuss für den EBB und den SEB gebildet. Der gemeinsame Betriebsausschuss besteht aus 19 Mitgliedern, von denen zwei Mitglieder Beschäftigte der Betriebe sind. Den Vorsitz im Betriebsausschuss führt der Stadtverordnete Volker Weirich. Vertreter ist der Stadtverordnete Marco Morton Pufke. Die Zuständigkeiten des Rates der Gemeinde ergeben sich aus der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen sowie aus der Betriebssatzung des EBB. Der vom Rat der Stadt Bergkamen ernannten Betriebsleitung gehören an: Betriebsleiter: Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters, Technischer Beigeordneter Stellv. Betriebsleiter: Stephan Polplatz, Amtsleiter Baubetriebshof Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Zu Beginn des Jahres 2013 waren 48 Winterdiensteinsätze bis Ende März durch den EBB notwendig. Der Einsatz der Feuchtsalztechnik war weiterhin bezüglich Auftauwirkung, Dosierbarkeit und Sicherheit sehr positiv. Die Gebühren für die Abfallentsorgung erhöhten sich im Restmüllbereich im Jahr 2013 um 4,45 %, im Biomüllbereich um 7,50 %. Die Kostensteigerung ist bedingt durch mehrere Faktoren. Diese sind: erhöhte Kosten der Verbrennung Tarifabschluss im öffentlichen Dienst erhöhte Kraftstoffkosten geringere Erlöse aus dem Bereich der kommunalen Papierverwertung 130 Die Gebühren für Straßenreinigung und Winterdienst stiegen bei den Prioritäten 1 und 2 um 53,33% und bei der Priorität um 58,13%. Die Kostensteigerung ist bedingt durch mehrere Faktoren. Diese sind: hoher Verlustvortrag aus 2010 Tarifabschluss im öffentlichen Dienst erhöhte Kraftstoffkosten erhöhte Winterdienstaufwendungen im Fünfjahresmittel Die Logistik sowohl im Abfallbereich als auch bei der Straßenreinigung / Winterdienst stellte sich im Jahr 2013 wiederum weitgehend unproblematisch dar. Die Abfallsammelfahrzeuge sind nunmehr im achten Jahr im Einsatz und diverse Reparaturen bzw. Systemausfälle, insbesondere bei den Abfallsammelaufbauen, sind dem Alter der Fahrzeuge zuzuschreiben. Zum 1. Juli 2012 wurde das Abfallwirtschaftskonzept des Kreises Unna geändert; wesentlicher Punkt war die Einführung einer kreisweiten Wertstofftonne. Dem EBB wurde diese weitere Aufgabe – Sammlung und Transport im Bereich der Wertstofftonne – durch Beschluss des Rates übertragen. Im Auftrag der GWA erfolgt diese Tätigkeit zur Abrundung des gesamten Geschäftsfeldes und als alleiniger Ansprechpartner in Sachen Abfallentsorgung für die Bergkamener Bevölkerung. Es wurde ein Mitarbeiter im gewerblichen Bereich eingestellt (Zeitarbeitsvertrag). Die Sammlung wurde zunächst mit einem Mietfahrzeug begonnen. Zu Beginn des Jahres 2013 wurde zwecks größerer Gebührengerechtigkeit in Bergkamen ein 80-Liter-Restmüllgefäß eingeführt. Mittlerweile stehen ca. 520 Restmüllgefäße mit einem 80-Liter-Volumen im Bergkamener Stadtgebiet. Derzeit sind zwei neue Abfallsammelfahrzeuge vom Typ Seitenlader / Einzelkammaufnahme kurz vor der Auslieferung. Diese Fahrzeuge ersetzen zwei alte Seitenladerfahrzeuge, welche im Rahmen der Ausschreibung der Neufahrzeuge an den Aufbauhersteller veräußert werden. Der Rat der Stadt Bergkamen wird in seiner Sitzung am 13.11.2014 den Jahresabschluss 2013 des EBB feststellen. Die Ergebnisrechnung des EBB weist einen Jahresüberschuss von 376.965,56 € aus. Davon wird ein Betrag in Höhe von 295.000,00 € an den städtischen Haushalt abgeführt und in Höhe von 81.965,56 € der allgemeinen Rücklage zugeführt. 131 132 6. Darstellung der Kreditinstitute und Verbände 133 134 6.1 Sparkasse Bergkamen-Bönen 135 136 Sparkasse Bergkamen-Bönen Hauptstelle: In der City 133 59192 Bergkamen Telefon: 02307/821-0 Telefax : 02307/821-178 Internet: www.spk-bergkamen-boenen.de Die Sparkasse Bergkamen-Bönen mit Sitz in Bergkamen wurde im Jahr 1884 gegründet. Die Sparkasse ist beim Amtsgericht Hamm unter der Nr. A 2765 im Handelsregister eingetragen. Gesellschaftszweck Bei der Beziehung der Stadt Bergkamen zur Sparkasse Bergkamen handelt es sich nicht um ein Beteiligungsverhältnis im Sinne der Gemeindeordnung NRW. Zur weiter gehenden Information werden die Daten des Kreditinstitutes dennoch im Beteiligungsbericht abgebildet. Nach § 2 des Sparkassengesetzes NRW dienen die Sparkassen der kreditwirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung, insbesondere des Geschäftsgebietes und ihres Gewährträgers. Zu ihren Aufgaben gehört es vor allem, den Sparsinn und die Vermögensbildung zu fördern. Die Kreditversorgung dient vornehmlich der Kreditausstattung des Mittelstandes sowie der wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungskreise. Das Sparkassenrecht gehört zum öffentlichen Recht, d. h., es ist in seinen wesentlichen Teilen aus Gründen des allgemeinen öffentlichen Interesses absolut bindend und grundsätzlich einer vom Gesetz abweichenden Regelung oder freien Vereinbarung entzogen. Aufgrund ihrer Rechtsstellung als rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts gehören die Sparkassen in Verbindung mit ihren öffentlichen Aufgaben zur öffentlichen, kommunalen Wirtschaftsverwaltung. Träger Sparkassenzweckverband Bergkamen-Bönen Für die Stadt Bergkamen sind in der Verbandsversammlung vertreten: 137 Roland Schäfer,Bürgermeister (Vertreter: Bernd Wenske, Beigeordneter) Martin Blom, Stadtverordneter (Vertreter: Michael Jürgens, Stadtverordneter)) Martina Eickhoff, Stadtverordnete (Vertreterin: Anita Neumann, Stadtverordnete) ab 14.02.2013 Rolf Elsner Gerhard Kampmeyer, Stadtverordneter (Vertreter: Günter Jung, Stadtverordneter) Uwe Radtke, Stadtverordnete (Vertreter: Julian Deuse, Stadtverordneter) Degenhard, Rosemarie, Stadtverordnete (Vertreter: Thomas Eder, Stadtverordneter) Hans-Joachim Wehmann, Stadtverordneter (Vertreter: Thomas Grziwotz, Stadtverordneter) Organe des Unternehmens Die Organe des Unternehmens sind: - Vorstand - Verwaltungsrat Zusammensetzung der Organe 1. Vorstand Beate Brumberg, Vorsitzende des Vorstandes Martin Weber, weiteres Vorstandsmitglied 2. Verwaltungsrat Vorsitzender: Gerhard Kampmeyer 1. stellv. Vorsitzender: Klaus Herbst 2. stellv. Vorsitzender: Franz Herdring 138 Weiterhin sind für die Stadt Bergkamen im Verwaltungsrat der Sparkasse BergkamenBönen vertreten: Franz Herdring, Stadtverordneter (Vertreter: Thomas Semmelmann, Stadtverordneter) Wolfgang Kerak, Stadtverordneter (Vertreter: Dirk Haverkamp, Stadtverordneter) Heinz Mathwig, Stadtverordneter (Vertreter: Dieter Mittmann, Stadtverordneter) Kay Schulte, Stadtverordneter (Vertreter: Anita Neumann, Stadtverordnete ab 14.02.2013 Rolf Elsner) Elke Middendorf, Stadtverordnete (Vertreter: Thomas Heinzel, Stadtverordneter) Harald Sparringa, Stadtverordneter (Vertreter: Hans-Joachim Wehmann, Stadtverordneter) Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Wirtschaftsentwicklung Die Konjunktur im Euro-Raum hat sich in 2013 stabilisiert. Die 18-monatige Rezession wurde im zweiten Quartal 2013 überwunden. Im Herbst 2013 zeigte sich die Konjunktur in Deutschland moderat aufwärts gerichtet. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Krise im Euro-Raum hat deutlich abgenommen. In diesem Umfeld kommen die binnenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder mehr zum Tragen. Vor allem die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die ausgesprochen günstigen Finanzierungsbedingungen regten die Konjunktur an. Die Wirtschaft im Ruhrgebiet ist gemäß Konjunkturbericht der IHK zum Jahresbeginn 2014 weiter auf Wachstumskurs. Die insgesamt positive Grundstimmung kommt sowohl in der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch in den Erwartungen der Unternehmen an die kommenden Monate deutlich zum Ausdruck. Gaben im vergangenen Herbst insbesondere die Erwartungen Anlass, optimistisch auf das Jahr 2014 zu blicken, so wird jetzt auch die Geschäftslage spürbar besser beurteilt. Ein Drittel der Unternehmen bewertet seine aktuelle Situation als gut. Weitere 53 Prozent sind immerhin zufrieden. Nur ein nahezu stabiler Sockel von 14 Prozent zeigt sich mit der Unternehmenssituation weiter unzufrieden. Die Geschäftslage hat sich sowohl in der Industrie als auch bei Handel und Dienstleistungen verbessert. Während in Industrie und Handel etwa zwei positive Einschätzungen einer negativen gegenüberstehen, liegt dieses Verhältnis bei den Dienstleistern sogar bei drei zu eins. Die hohe Stabilität der Binnennachfrage sowie ein wieder anziehendes Auslandsgeschäft begünstigen diese Entwicklung. Die anhaltend stabile Beschäftigungssituation und steigende Löhne stärken den privaten Konsum. Eine verbesserte Ertragslage wirkt stimulierend auf die Investitionsneigung in den Betrieben. Für die kommenden Monate wird mit einer weiter guten Konjunkturentwicklung im Ruhrgebiet gerechnet. Unter Berücksichtigung der strukturellen Besonderheiten unserer Region ist die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Situation im Geschäftsgebiet der Sparkasse Bergkamen-Bönen insgesamt zufriedenstellend verlaufen. 139 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Die Bilanzsumme erhöhte sich im Jahr 2013 von 585,2 Mio. € um 1,3 Mio. € auf 586,5 Mio. €. Das aus Kundenaktiva, Kundenpassiva, Eventualverbindlichkeiten, unwiderruflichen Kreditzusagen und den Kundenbeständen im Wertpapiergeschäft bestehende Geschäftsvolumen erhöhte sich von 721,0 Mio. € um 44,7 Mio. € auf 765,7 Mio. €. Damit war die Entwicklung des Geschäftsvolumens deutlich positiver als zu Jahresbeginn erwartet. Kreditgeschäft Insgesamt verlief die Entwicklung der Forderungen an Kunden gemessen an bilanziellen Werten mit einem Zugang von 5,5 % oberhalb der Planung von 1,0 %. Die Darlehenszusagen belaufen sich im Jahr 2013 auf 42,7 Mio. €. Die Darlehenszusagen zur Finanzierung des Wohnungsbaus erhöhten sich im Gesamtjahr von 12,9 Mio. € um 4,3 Mio. € auf 17,2 Mio. €. Der Strukturanteil der Kundenforderungen an der Stichtagsbilanzsumme erhöhte sich von 55,1 % um 2,9 %-Punkte auf 58,0 %. Im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme erhöhte sich der Anteil ebenfalls von 55,6 % um 2,3 %Punkte auf 57,9 %. Aus den Anteilswerten geht hervor, dass das Kreditgeschäft weiterhin den größten Bereich der Sparkasse im zinstragenden Geschäft ausmacht. Wertpapiereigenanlagen Zum Bilanzstichtag verminderte sich der Bestand an Wertpapiereigenanlagen gegenüber dem Vorjahr von 122,4 Mio. € um 11,9 Mio. € auf 110,5 Mio. €. Hierbei war insbesondere der Rückgang der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere aufgrund einer Fälligkeit von nominell 5,0 Mio. € und der Verkauf eines Wertpapieres über nominell 10,0 Mio. € maßgeblich. Die hierdurch erhaltenen Mittel wurde nur teilweise für den Kauf eines festverzinslichen Wertpapieres über nominell 5,0 Mio. € verwandt und darüber hinaus zur Stärkung der Liquidität genutzt. Beteiligungen/Anteilsbesitz Der Anteilsbesitz der Sparkasse per 31.12.2013 von 8,0 Mio. € entfiel mit 6,4 Mio. € auf die Beteiligung am SVWL und mit 1,5 Mio. € auf die indirekte Beteiligung an der Landesbank Berlin Holding AG. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Mio. € resultiert aus Abschreibungen auf die Beteiligung an der Landesbank Berlin Holding AG. Geldanlagen von Kunden Die Sparkasse hatte für 2013 einen Rückgang bei den Geldanlagen von 2,4 % erwartet. Diese Erwartung konnte mit einer Erhöhung von 5,3 % übertroffen werden. Innerhalb der Kundeneinlagen haben sich 2013 die Befristeten Einlagen und die Sichteinla- 140 gen stärker als erwartet ausgeweitet. Die langfristigen Einlagen stiegen dagegen weniger stark als geplant. Insgesamt stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von 358,4 Mio. € um 20,1 Mio. € auf 378,5 Mio. €. Die von Kunden gehaltenen Wertpapierbestände stiegen von 30,8 Mio. € um 0,6 Mio. € auf 31,4 Mio. €. Die Spareinlagen erhöhten sich moderat von 169,2 Mio. € um 1,2 Mio. € auf 170,4 Mio. €. Der Gesamtbestand der Sparkassenbriefe erhöhte sich trotz der Fälligkeit einer größeren Einlage von 3,0 Mio. € im Verlauf des Jahres von 61,9 Mio. € um 0,2 Mio. € auf 62,1 Mio. € Die Sichteinlagen und Termingelder sind stark von der Anlagedisposition von gewerblichen Anlegern wie auch der öffentlichen Haushalte bestimmt und unterliegen erfahrungsgemäß starken Schwankungen. Sie erhöhten sich von 127,3 Mio. € um 18,7 Mio. € auf 146,0 Mio. €. Die Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres an die Entwicklung der Volumina im Kundeneinlagengeschäft wurden im Bereich der Spareinlagen sowie der Termin- und Sichteinlagen deutlich übertroffen. Die Entwicklung der Sparkassenbriefe blieb hinter der Erwartung einer höheren Steigerung zurück. Insgesamt wurden die Erwartungen an die Einlagenentwicklung deutlich übertroffen. Interbankengeschäft Die Forderungen an Kreditinstitute erhöhten sich von 110,7 Mio. € um 4,2 Mio. € auf 114,9 Mio. €. Der Bestand setzt sich hauptsächlich aus bei Kreditinstituten unterhaltenen Liquiditätsreserven und Anlagen in Schuldscheindarlehen und Termingeldern zur Verbesserung der Rentabilität zusammen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen von 180,6 Mio. € um 20,3 Mio. € auf 160,3 Mio. € ab. Zu Jahresbeginn 2013 nahm die Sparkasse die Möglichkeit wahr, ein langfristiges Offenmarktgeschäft mit der Bundesbank in Höhe von EUR 50,0 Mio. vorzeitig zu tilgen. Es handelt sich bei den bestehenden Verbindlichkeiten zu einem erheblichen Teil um langfristige Sparkassenbriefe, die zur Refinanzierung von langfristigen Kundenkrediten und Eigenanlagen verkauft wurden. Das Volumen dieser Refinanzierungsgeschäfte hat sich gegenüber dem Vorjahr von 89,4 Mio. € um 11,6 Mio. € auf 101,0 Mio. € erhöht. Darüber hinaus handelt es sich um Tagesgelder und um Weiterleitungsdarlehen. Dienstleistungsgeschäft Die Gesamtumsätze der Kunden im Wertpapierbereich lagen mit 10,7 Mio. € leicht unter dem Vorjahresniveau. Das Volumen der verwalteten Wertpapiere incl. Depots der Kunden bei der DekaBank stieg infolge der Kursentwicklung an den Wertpapiermärkten von 30,8 Mio. € um 0,6 Mio. € auf 31,4 Mio. € per Jahresende. Diese Entwicklung lag oberhalb der Erwartung gleichbleibender Bestände. 141 Im Jahr 2013 wurden insgesamt 478 Bausparverträge mit einem Vertragsvolumen von EUR 8,7 Mio. abgeschlossen. Mit diesem Vertriebsergebnis wurde das Vorjahr deutlich übertroffen. Der Absatz von Sach- und Lebensversicherungen konnte im Jahr 2013 ebenfalls weiter verstärkt werden. Bei der Vermittlung von Immobilien wurde bei leicht verringerter Anzahl der Immobilienvermittlungen das Verkaufswert-Volumen des Vorjahres deutlich übertroffen. Das Dienstleistungsgeschäft entwickelte sich im Rahmen der Erwartungen. Investitionen Im Jahr 2013 wurden Investitionen zur weiteren Verbesserung des Beratungs- und Serviceangebot in den Filialen Bönen, Bergkamen-Nordberg und -Weddinghofen vorgenommen. Die Filiale Bergkamen-Rünthe wurde an verändertem Standort völlig neu gestaltet. Darüber hinaus wurde mit der Planung des Neubaus der Hauptstelle begonnen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2016 geplant. Personalbericht Im Jahr 2013 beschäftigte die Sparkasse im Jahresdurchschnitt einschließlich der Aushilfen 102 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 103), davon 22 Teilzeitkräfte und 5 Auszubildende. Um auch in den kommenden Jahren auf gut qualifizierte Nachwuchskräfte zurückgreifen zu können, hat die Sparkasse die Zahl der neuen Auszubildenden von 2 auf 3 erhöht und nimmt damit ihre Verantwortung als Ausbildungsbetrieb in der Region in besonderem Maße wahr. Auch im Jahr 2013 war es Ziel der Sparkasse, das bestehende hohe Qualifikationsniveau in allen Unternehmensbereichen zu sichern und weiter auszubauen. So wurden 69 T€ (Vorjahr 48 T€) in Aus- und Fortbildungsmaßnahmen investiert. Schwerpunkte bildeten neben hausinternen Nachwuchs- und Fördermaßnahmen zahlreiche Schulungen und Trainings zur weiteren Stärkung der Beratungs- und Betreuungskompetenz sowie einer ziel- und leistungsorientierten Führungsarbeit. Vermögenslage Die zum Jahresende ausgewiesenen Gewinnrücklagen erhöhten sich durch die Zuführung des Bilanzgewinns 2012. Insgesamt weist die Sparkasse ein Eigenkapital von 29,9 Mio. € (Vorjahreswert: 29,6 Mio. €) aus. Neben den Gewinnrücklagen verfügt die Sparkasse über umfangreiche weitere Eigenkapitalbestandteile. So wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB durch eine zusätzliche Vorsorge von 3,5 Mio. € um 1,5 Mio. € auf 5,0 Mio. € erhöht. Die Eigenkapitalanforderungen des KWG wurden jederzeit eingehalten. Das Verhältnis der angerechneten Eigenmittel, bezogen auf die Gesamtsumme aus den Anrech- 142 nungsbeträgen für Adressenausfall-, Marktpreis- und operationellen Risiken, übertrifft am 31.12.2013 mit 24,7 % den vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0 % deutlich. Die Sparkasse weist damit eine solide Kapitalbasis auf. Finanzlage Die Zahlungsbereitschaft der Sparkasse war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer angemessenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die Liquiditätskennziffer der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde stets eingehalten. Die Liquiditätskennziffer (31.12.2013: 1,92) lag im Berichtsjahr durchgängig über dem in der Risikostrategie festgelegten Mindestwert von 1,15. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden Guthaben bei der Deutschen Bundesbank geführt. Die Kredit- und Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank und der Helaba wurden teilweise in Anspruch genommen. Ein Spitzenausgleich erfolgte durch Tagesgeldaufnahmen bei anderen Kreditinstituten. Ertragslage Zur Analyse der Ertragslage wird für interne Zwecke und für den überbetrieblichen Vergleich der bundeseinheitliche Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation eingesetzt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Auf dieser Basis beträgt das Betriebsergebnis vor Bewertung EUR 6,1 Mio. (Vorjahr EUR 6,4 Mio.); es lag damit über dem Planwert von EUR 5,8 Mio.. Im Vergleich mit Sparkassen ähnlicher Größe im SVWL wird ein leicht unterdurchschnittlicher Wert erzielt. Dies gilt auch für die auf Basis der Betriebsvergleichswerte zur Unternehmenssteuerung eingesetzte Zielgröße Cost-Income-Ratio (Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen). Das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen veränderte sich von 60,2 % um 1,5 %-Punkte auf 61,7 %. Das Unternehmensziel für 2013 von max. 64,9 % konnte unterschritten werden. Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Gewinn- und Verlustrechnung laut Jahresabschluss sind in den folgenden Ausführungen beschrieben. Die Erträge und Aufwendungen sind nicht um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt. Der Zinsüberschuss (GuV-Posten Nr. 1 bis 4) verminderte sich entgegen unserer Erwartung geringfügig von 12,3 Mio. € um 0,1 Mio. € auf 12,2 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr erklärt sich durch das anhaltend niedrige Zinsniveau. Ein stärkerer Rückgang konnte durch Anlageentscheidungen im Rahmen des Wertpapiereigenbestandes der Sparkasse verhindert werden. Der Provisionsüberschuss (GuV-Posten Nr. 5 und 6) lag insbesondere aufgrund höherer Erträge aus der Vermittlung von Immobilien und Produkten der Verbundpartner mit 3,8 Mio. € um 0,1 Mio. € über unseren Erwartungen eines gleichbleibenden Vorjahreswertes von 3,7 Mio. €. Die Personalaufwendungen erhöhten sich aufgrund von Tariferhöhungen für 2013 um 1,4 % zum 01.01.2013 und 01.08.2013 von 6,0 Mio. € um 0,2 Mio. € auf 6,2 Mio. €. Die 143 anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich von 3,2 Mio. € um 0,3 Mio. € auf 3,5 Mio. €. Hierin enthalten sind Aufwendungen für die Modernisierung mehrerer Geschäftsstellen. Die Steigerungen blieben hierbei unterhalb unserer Planung zu Jahresbeginn. Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (GuV-Posten Nr. 8 und 20) ist der Anstieg von 0,3 Mio. € um 0,2 Mio. € auf 0,5 Mio. € auf einmalige Auflösungen von Rückstellungen zurückzuführen. Einmalige Zuführungen zu Rückstellungen sind ursächlich für den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (GuV-Posten Nr. 11, 12, 17 und 21) von 0,9 Mio. € um 0,2 Mio. € auf 1,1 Mio. €. Das Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge verminderte sich somit entsprechend der Erwartungen von 6,2 Mio. € um 0,5 Mio. € auf 5,7 Mio. €. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen nach Verrechnung mit Erträgen (Bewertung und Risikovorsorge, GuV-Posten Nr. 13 bis 16) wurden in Höhe von 2,5 Mio. € (Vorjahr 2,4 Mio. €) ausgewiesen und liegen somit innerhalb der Planungswerte zu Jahresbeginn. Das anhaltend hohe Niveau spiegelt die sich fortsetzenden Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise wider. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 1,5 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) zugeführt. Nach Steuern in Höhe von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €) beträgt der Jahresüberschuss (GuV-Posten 25) 0,3 Mio. € und liegt somit auf Vorjahresniveau. Er ermöglicht eine angemessene Aufstockung des Eigenkapitals als Grundlage für die künftige Geschäftsausweitung. Über die Verwendung des Jahresüberschusses entscheidet gemäß § 8 Abs. 2 Buchst. g) SpkG in Verbindung mit § 25 SpkG die Vertretung des Trägers der Sparkasse. Vor dem Hintergrund des intensiven Wettbewerbs und der ertrags- und risikoorientierten Wachstumspolitik ist die Sparkasse mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2013 zufrieden. Unter den gegebenen wirtschaftlichen Bedingungen wird die Geschäftsentwicklung, die oberhalb der zu Jahresbeginn geplanten Werte ausläuft, als zufriedenstellend beurteilt. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahrs sind nicht eingetreten. Prognosebericht Die nachfolgenden Einschätzungen haben Prognosecharakter. Insofern können die tatsächlichen künftigen Ergebnisse gegebenenfalls deutlich von den zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts getroffenen Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. 144 Geschäftsentwicklung Im Jahr 2014 wird das Expansionstempo der deutschen Wirtschaft aller Voraussicht nach zunehmen. Insgesamt ist mit einer Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,6 % zu rechnen. Insbesondere der private Konsum wird sich im kommenden Jahr als Stütze der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erweisen. Die verfügbaren Einkommen der Privathaushalte werden voraussichtlich um 1,3 % zulegen. Die Sparquote dürfte weiter leicht sinken. Für die Sparkasse als Marktführer im Geschäftsgebiet ist in 2014 mit einer vermehrten Kreditnachfrage zu rechnen, in der die Neuausleihungen die Fälligkeiten übertreffen. Sowohl bei den Krediten für die gewerbliche Wirtschaft als auch im Geschäft mit Privatkunden erwartet die Sparkasse für die Jahre daher ein insgesamt leicht ansteigendes Volumen an Kreditinanspruchnahmen um 1,0 %. Aufgrund der anhaltenden Bedeutung der privaten Vorsorge rechnet die Sparkasse für das Jahr 2014 mit einem leichten Wachstum von 3,2 % bei den Spareinlagen und von 5,0 % bei den Sparkassenbriefen. Für den Bereich der Termin- und Sichteinlagen weist die Sparkasse zum Bilanzstichtag durch die Anlagedisposition gewerblicher Anleger und der öffentlichen Hand einen deutlich erhöhten Bestand auf. Für das Jahr 2014 geht die Sparkasse deshalb von Beständen aus, die 24,8 % unter jenen des abgelaufenen Jahres liegen. Die Planung geht bei den Kundenverbindlichkeiten insgesamt von einem Einlagenrückgang für das Jahr 2014 aus, der insbesondere von der Anlagedisposition der Sparkasse Gewerbekunden und der öffentlichen Hand zum kommenden Jahreswechsel abhängt. Dem starken Wettbewerb um Kundeneinlagen begegnet die Sparkasse mit zinsattraktiven Angeboten. Die Einlagenentwicklung wird zeitnah überwacht, um rechtzeitig auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Die Bilanzsumme insgesamt wird nach Erwartung der Sparkasse im Jahr 2014 auf Vorjahresniveau verharren. Im Dienstleistungsgeschäft erwartet die Sparkasse für das Jahr 2014 ein auf Höhe des Vorjahres liegendes Volumen an Wertpapierumsätzen sowie an Vermittlungen von Immobilien und Produkten der Verbundpartner. Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negative Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Die Risiken liegen – neben den in der Risikoberichterstattung dargestellten unternehmerischen und banküblichen Gefahren – hauptschlich im Nachlassen der weltwirtschaftlichen Dynamik. Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass erneute Schocks im Finanzsystem oder politisch induzierte Hemmnisse die realwirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen können. Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. 145 Chancen sieht die Sparkasse vor allem in einer besser als erwartet laufenden Konjunktur aufgrund einer schnellen Erholung von der EU-Staatenfinanzkrise. Dies würde zu einer stärkeren Kreditnachfrage und einem Anstieg des Zinsüberschusses und somit auch zu einem höheren Betriebsergebnis vor Bewertung führen. Aufgrund einer besser als erwarteten Wirtschaftserholung dürfte sich das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft daraufhin leicht verringern, während auf der anderen Seite das Zinsniveau ansteigen und das Bewertungsergebnis Wertpapiere belasten könnte. Weiterhin sieht die Sparkasse Chancen im Zinsbuch bei einer steileren Zinsstrukturkurve und einem anhaltenden relativ geringen Zinsniveau des Geldmarktes. Finanzlage Für das Jahr 2014 ist der Baubeginn für ein neues Hauptstellengebäude geplant. Die Finanzierung des Kreditgeschäfts erfolgt über die Kundeneinlagen. Sollten darüber hinaus weitere Mittel erforderlich sein, so stehen in ausreichendem Umfang eigene Wertpapiere für einen Aktivtausch zur Verfügung. Nach Planungen der Sparkasse wird die Liquiditätskennziffer durchgängig über dem in der Risikostrategie festgelegten Mindestwert von 1,15 % und somit auch über dem aufsichtsrechtlichen geforderten Mindestwert von 1,00 % liegen. Ertragslage Die Entwicklung des Betriebsergebnisses vor Bewertung wird maßgeblich durch den Zinsüberschuss geprägt. Der Zinsüberschuss wird durch die Zinsentwicklung und die Zinsstruktur am Geld- und Kapitalmarkt maßgeblich beeinflusst. Insofern ist die gegenwärtige Zinsstrukturkurve, die sich im Vergleich zu 2013 nach Erwartung der Sparkasse um 0,25 %-Punkte erhöhen wird, mit der damit verbundenen Möglichkeit der Fristentransformation von maßgeblicher Bedeutung. Die Sparkasse rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank im Verlauf des Jahres 2014 möglichen Inflationstendenzen entgegenwirken und erste Zinserhöhungen vornehmen wird. Chancen bestehen insbesondere in einer steileren Zinsstrukturkurve mit den damit verbundenen Möglichkeiten, Erträge aus Fristentransformation zu erzielen. Eine Verflachung der Zinsstrukturkurve hätte dagegen schmälernde Auswirkungen auf den Zinsüberschuss der Sparkasse. Aufgrund sinkender Margen durch die anhaltende Niedrigzinsphase erwartet die Sparkasse derzeit weiter rückläufige Konditionsbeiträge aus dem Kundengeschäft. Hieraus erwartet die Sparkasse für das kommende Jahr einen unter dem Zinsüberschuss 2013 liegenden Zinsüberschuss auf Basis von Betriebsvergleichszahlen. Im Provisionsüberschuss geht die Sparkasse für das nächste Jahr von einem leichten Rückgang der Erträge von EUR 0,1 Mio. aus. Die Verwaltungsaufwendungen auf Basis des Betriebsvergleichs werden nach Planungen der Sparkasse um ca. 3,0 % im Jahr 2014 steigen. Aufgrund der kalkulierten Tarifabschlüsse wird sich eine Steigerung des Personalaufwands auf Basis von Betriebsvergleichszahlen von 5,3 % im Jahr 2014 ergeben. Dank kontinuierlichem Kostenma- 146 nagements im Sachkostenbereich soll eine Ausweitung der Kosten verhindert werden und der Sachaufwand auf dem Niveau des Jahres 2013 gehalten werden. Insgesamt erwartet die Sparkasse für 2014 einen leicht geringeren Sachaufwand. Die Sparkasse plant unter den vorgestellten Annahmen für das Jahr 2014 ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 5,3 Mio. €. Für das Jahr 2014 ist das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft nur mit großen Unsicherheiten zu prognostizieren. Infolge der in 2014 von der Sparkasse zu erwarteneden leichten Erhöhung der Zinsstrukturkurve sowie aufgrund der Laufzeitverkürzung der von in Spezialfonds bzw. direkt gehaltenen festverzinslichen Wertpapiere hat die Sparkasse derzeit ein negatives Bewertungsergebnis im Wertpapierbereich in Höhe von 1,6 Mio. € in der Planung berücksichtigt. Für das Jahr 2014 ist mit einem negativen Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von 0,1 Mio. € zu rechnen. Damit wurde ein über dem Niveau des Jahres 2013 liegender Bewertungsaufwand berücksichtigt. In der Unternehmensplanung berücksichtigt die Sparkasse die erwarteten Verluste aus dem Kreditrisikomodell. Den Risiken steht ein ausreichendes Risikodeckungspotenzial gegenüber. Mittels aktivem Kreditrisikomanagement ist die Sparkasse bestrebt, erkannte Risiken zu mindern und neue Risiken zu vermeiden. Die künftigen Gewinne der Sparkasse werden durch die Ansparleistungen für die indirekte Haftung für die „Erste Abwicklungsanstalt“ in den nächsten Jahren mit durchschnittlich 0,4 Mio. € pro Jahr belastet. Aufgrund der regulatorischen Verschärfungen für die Finanzwirtschaft (Vereinheitlichung der Einlagensicherung, Basel III-Regelungen) können sich Belastungen auf die Ergebnis- und Kapitalentwicklung der Sparkasse ergeben. Die Sparkasse richtet sich an den in der Geschäftsstrategie der Sparkassen des DSGV definierten Zielgrößen (u. a. Cost-Income-Ratio) aus. Für das Jahr 2014 wird bei der CIR ein Verhältnis von 65,9 % erwartet. Bei der prognostizierten Entwicklung der Ertragslage ist eine angemessene Eigenkapitalzuführung gesichert. Das geplante Wachstum kann mit einer weiterhin soliden Eigenkapitalausstattung dargestellt werden. Der intern festgelegte Mindestsolvabilitätskoeffizient in Höhe von 17,0 %, der über dem aktuell vorgeschriebenen Mindestwert nach der SolvV von 8,0 % liegt, wird mit einem Wert von zurzeit 24,7 % deutlich überschritten. Dies bietet eine hinreichende Grundlage für künftiges qualifiziertes Kreditgeschäft. 147 6.2 Lippeverband 148 149 Lippeverband Kronprinzenstr. 24 45128 Essen Telefon: 0201/104-0 Telefax : 0201/2277 E-Mail: [email protected] Internet: www.lippeverband.de Gegenstand des Unternehmens Der Lippeverband ist ein Wasserwirtschaftsverband für das Einzugsgebiet der unteren und mittleren Lippe und ihrer Nebenläufe zwischen Lippetal-Lippborg und der Lippemündung in den Rhein. Der Verband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Grundlage ist das Lippeverbandsgesetz vom 19.01.1926 in der Fassung vom 07.02.1990. Gebiet, Aufgaben und Mitglieder des Lippeverbandes sind im Lippeverbandsgesetz festgelegt. Der Lippeverband hat innerhalb seines Gebietes im Wesentlichen folgende Aufgaben: • Abwasserreinigung und Beseitigung der dabei anfallenden Abfälle • Pflege und Unterhaltung oberirdischer Gewässer • Naturnahe Umgestaltung offener Abwasserkanäle • Bewirtschaftung von Grund- und Regenwasser • Vermeidung, Minderung, Beseitigung und Ausgleich wasserwirtschaftlicher, insbesondere durch den Steinkohlebergbau hervorgerufener oder zu erwartender nachhaltiger Veränderungen Der Lippeverband plant, baut und betreibt die dafür notwendigen Anlagen, insbesondere Gewässer, Kläranlagen, Pumpwerke, Deiche, Abwasserkanäle und Regenbecken. 150 Zusammensetzung der Organe der Gesellschaft Vorstand Für die Geschäftsleitung des Verbandes war der Vorstand in folgender Zusammenstellung verantwortlich: Vorstandsbereich Strategie und kaufmännische Services: Dr. Jochen Stemplewski Vorsitzender Vorstandsbereich Wassermanagement und Technische Services: Dr. Emanuel Grün Vorstandsbereich Personelle und Soziale Services: Raimund Echterhoff Verbandsrat Vorsitzender: Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender Deutsche Steinkohle AG Stellv. Vorsitzender: Dr. Eckhard Ruthemeyer, Bürgermeister, Stadt Soest Verbandsversammlung Für die Stadt Bergkamen sind in die Verbandsversammlung entsandt: Wolfgang Kerner Uwe Radtke Hartmut Ramin Thomas Grziwotz Mecklenbrauck, Horst Wesentliches aus dem Geschäftsbericht Mitarbeiter (Stand 31.12.2012) Beschäftigte Mit Emschergenossenschaft: 714 1.590 151 Mitglieder und Gebiet (Stand 31.12.2012) Mitglieder des LIPPEVERBANDES Einzugsgebietsgröße Einwohner 157 3.280 km2 1,39 Mio. Wasserläufe und Anlagen (ohne Stadtentwässerung Hamm) (Stand 30.06.2013) Wasserläufe davon - Lippe - Reinwasserläufe - Schmutzwassersammler Abwasserkanäle Deiche davon - Lippe - Nebenläufe Entwässerungspumpwerke Anteil der durch Pumpwerke entwässerten Fläche am Verbandsgebiet Hochwasserrückhaltebecken Regenrückhaltebecken Regenwasserbehandlungsanlagen Regenüberläufe Kläranlagen Abwasserpumpwerke Finanzen Jahresabschluss Bilanzsumme Anlagevermögen Umlaufvermögen Eigenkapital Fremdkapital Umsatzerlöse 2012 T€ 1.214.103 1.179.496 34.607 268.190 945.913 145.646 2011 T€ 1.181.595 1.164.400 17.195 264.334 917.261 145.916 400 km 147 km 202 km 51 km 115 km 76,13 km 32,61 km 43,52 km 85 15,7 % 34 27 120 22 51 44 2010 T€ 1.184.655 1.152.342 32.313 262.931 921.724 145.159 Geschäftsbericht 2012 / 2013 Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen des Wassers. Nach dem Jahr der Genossenschaften 2012 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2013 zum Internationalen Jahr der Wasserkooperation ausgerufen. Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen der modernen Wasserwirtschaft wie beispielsweise die steigende Nachfrage oder das grenzüberschreitende Wassermanagement. 152 Auch für den LIPPEVERBAND war 2013 ein besonderes Jahr: Vor hundert Jahren wurde die Sesekegenossenschaft als Vorläufer des LIPPEVERBANDES gegründet. Den Anlass gaben die zunehmende Verschmutzung und Abflussstörungen von Seseke, Körne und Nebenbächen, die eine umfassende Lösung verlangten. Die Sesekegenossenschaft baute die Gewässer aus, um so den Hochwasserschutz für eine ganze Region zu gewährleisten. Die Umbaumaßnahmen an der Seseke sind inzwischen nahezu fertiggestellt. Die ökologische Verbesserung ist so weit fortgeschritten, dass die „Neue Seseke“ den ehemaligen Schmutzwasserlauf abgelöst hat. Auch der „Seseke-Weg“ entlang der renaturierten Seseke von Bönen über Kamen bis Lünen wurde im Mai 2013 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der rund 25 Kilometer lange Rad- und Wanderweg soll die Gewässerumgestaltung für die Bevölkerung erlebbar machen. Eine weitere Radwege-Verbindung wurde in Hamm Ende April 2013 feierlich eröffnet. die rund 295 Kilometer lange Römer-Lippe-Route, die entlang der Lippe von Detmold nach Xanten führt. Die neue Lippefähre Lupia verbindet die südliche Flussaue in Hamm mit dem Nordufer im Kreis Warendorf und stellt damit eine wichtige Anbindung an die Route dar. Die Fähre wurde im Rahmen des von der EU und vom Land NRW geförderten Projektes Life+ im Sinne eines erfolgreichen und nachhaltigen Naturschutzes in der Lippeaue installiert und ist ein Bestandteil des Besucher-Lenkungskonzeptes. 153 Für das Jahr 2013 beträgt die Umlage des Lippeverbandes lt. vorläufigem Beitragsbescheid 153.989.077 € (Vorjahr: 160.245.128 €). Dieser Betrag setzt sich wie folgt zusammen: Beiträge für den Erfolgsplan Beiträge für den Vermögensplan, Abschnitt Wiederherstellungsarbeiten Abwasserabgabe 2012 € 145.350.005 9.395.123 2013 € 145.265.145 3.723.932 5.500.000 5.000.000 Der Anteil der Stadt Bergkamen beläuft sich auf Erfolgsplan Vermögensplan Abwasserabgabe 5.182 T€ 0 T€ 164 T€ (Vorjahr: 5.043 T€) (Vorjahr: 0 T€) (Vorjahr: 164 T€) In der Gebührenkalkulation der Stadt Bergkamen für die Abwasserbeseitigung 2013 stellen die Umlage und die Abwasserabgabe einen Anteil von 35,91 % der Kosten dar. Die gebührenrelevanten Kosten der Abwasserbeseitigung bei der Stadt Bergkamen (ab 01.01.1997 Stadtbetrieb Entwässerung) stellen sich wie folgt dar: Kostenart A) Personalkosten B) Sachkosten - ohne Lippeverbandsumlage - Lippeverbandsumlage einschl. Abwasserabgabe C) Kalkulatorische Kosten 154 T€ 616 % 4,14 1.124 5.340 7.791 14.871 7,56 35,91 52,39 100,0 7. Sonstiges 155 156 7.1 Projektgesellschaft Haus Aden mbH Bergkamen 157 158 Projektgesellschaft Haus Aden mbH Bergkamen Geschäftsführung und Vertretung Christiane Reumke, Stadtplanerin (Stadt Bergkamen) Borris J. Paul, Stadtplaner, RAG Montan Immobilien GmbH (bis 07.03.2013) Herr Dipl.-Ing. Thomas Middelmann, Projektleiter Recklinghausen (ab 07.03.2013) Gesellschaftsversammlung Gerhard Kampmeyer, Vorsitzender (Stadt Bergkamen) Heinz-Jürgen Ruthert, stellv. Vorsitzender (RAG Montan Immobilien GmbH) Mitarbeiter Für die Gesellschaft sind insgesamt vier Beschäftigte tätig (Geschäftsführer und Prokuristen), deren Vergütung jedoch über die Gesellschafter direkt erfolgt. Gegenstand des Unternehmens Die Projektgesellschaft Haus Aden mbH ist mit Vertrag vom 18.05.2006 gegründet worden. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 25.000,00 €. Gesellschafter sind die Stadt Bergkamen mit 51 % und die RAG Montan Immobilien GmbH, mit einem Anteil von 49 %. Die Gesellschaft hat die Aufgabe, die Fläche der ehemaligen Zeche Haus Aden in Bergkamen planerisch zu entwickeln. Gegenstand des Unternehmens ist es, die Flächen der ehemaligen Schachtanlage Haus Aden in Bergkamen-Oberaden für eine höherwertige Folgenutzung, der Wasserstadt Aden, zu überplanen. Zu diesem Zweck führt die Gesellschaft insbesondere folgende Maßnahmen durch: • • • • • • Erstellung der städtebaulichen Rahmenplanung Planung von Erschließungs- und Freianlagen Vergabe von Gutachten und Planungsaufträgen Standortgutachten Öffentlichkeitsarbeit und Akquisition von Investoren, Nutzern und Betreibern Projektmanagement und Projektsteuerung Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen berechtigt, die im Zusammenhang mit dem Gesellschaftszweck stehen. Eine Gewinnerzielung wird nicht verfolgt. Sollten sich dennoch Überschüsse ergeben, so werden diese für den Gesellschaftszweck eingesetzt (Gewinnthesaurierung). 159 Die Gesellschaft wurde von der Stadt Bergkamen und der Montan Grundstücksgesellschaft mbH, seit Juli 2008 RAG Montan-Immobiliengesellschaft, als Public-PrivatPartnership gegründet. Die Gründung der Projektgesellschaft erfolgte aufgrund einer Auflage des Wirtschaftsministeriums für die Inanspruchnahme von Fördermitteln, die zuvor die Stadt Bergkamen und die Montan Grundstücksgesellschaft gemeinschaftlich beantragt hatten. Die Förderung war im April 2005 beim Städtebauministerium und beim Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen beantragt und mit der Zuschusszusage vom 22.06.2005 der NRW Bank sowie der Zuwendungsbescheide der Bezirksregierung Arnsberg Nr. 02/011/05 vom 28.08.2005 und Nr. 02/123/05 vom 21.12.2005 bewilligt worden. Im Durchführungszeitraum werden sämtliche Maßnahmen, die dem Gesellschaftszweck dienen, mit einem Prozentsatz von 80 % der Bruttoaufwendungen durch das Land NRW bzw. die EU gefördert. Davon entfielen ein Anteil von 59 % auf die Förderung im Rahmen des „Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms“, Ziel-2Programm, Phase V, und ein Anteil von 41 % auf Stadterneuerungsmittel. 20 % Eigenanteil werden zu jeweils gleichen Teilen von den beiden Gesellschaftern aufgebracht. Wegen der Erfüllung von Auflagen u. a. zur Gründung der Projektgesellschaft wurde zunächst eine Verlängerung des Durchführungszeitraumes im März 2006 beantragt und mit Bewilligung der NRW-Bank vom 21.06.2006 bis zum 30.09.2007 verlängert. Eine weitere Verlängerung des Durchführungszeitraumes bis zum 31.12.2007 wurde mit Schreiben der NRW-Bank vom 12.09.2007 bewilligt. Die Städtebauförderungsmittel konnten nach Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg vom 15.05.2008 noch für eine Kosten-Nutzen-Analyse im Jahr 2009 verwendet werden. Der Schlussverwendungsnachweis für die Verwendung der Stadterneuerungsmittel wurde 2012 unter Mithilfe der Projektgesellschaft von der Stadt Bergkamen aufgestellt, von der Bezirksregierung geprüft und als ordnungsgemäß bestätigt. Damit ist die Fördermaßnahme für die Projektgesellschaft Haus Aden mbH abgeschlossen. Ziel dieser ersten Planungsphase ist die Erarbeitung und Prüfung von Rahmenbedingungen für eine „Wasserstadt Haus Aden“ und die Schaffung der Voraussetzung zur Einleitung der notwendigen Planungsverfahren. Lagebericht Geschäftsverlauf 2013 Im Jahr 2013 wurde die Beantragung von Fördermitteln durch die Stadt von der Projektgesellschaft begleitet. Ein zweiter Zuwendungsbescheid in Höhe von ca. 7,5 Mio. € ist ergangen, sodass nunmehr 8,9 Mio. € an Zuwendungen bereits bewilligt sind. Darüber hinaus hat die Projektgesellschaft an der Vorbereitung der Realisierungsphase der Wasserstadt Aden und an der Ausarbeitung der Voraussetzungen für die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Gesellschafter bei diesem Projekt mitgewirkt. Im 160 Ergebnis steht fest, dass die Realisierung nicht durch die Projektgesellschaft erfolgen soll. Ansonsten beschränkten sich die Geschäfte der Gesellschaft auf die Öffentlichkeitsarbeit und die Akquisition von Nutzern und Investoren. Eine Gesellschafterversammlung fand am 25.04.2013 statt. Lage der Gesellschaft Der Wirtschaftsplan für das Jahr 2013 wurde am 25.04.2013 von der Gesellschafterversammlung genehmigt. Die Ausgaben konnten im Berichtsjahr verringert werden, sodass der Wirtschaftsplan unterschritten wurde. Die Geschäftsführer können ihre Tätigkeit für die Gesellschaft nebenamtlich ausüben. Nachtragsbericht Mit der Förderzusage und dem Abschluss eines Kooperationsvertrages zur Umsetzung zwischen der Stadt Bergkamen und der RAG Montan Immobilien GmbH ist die Planungsphase in 2014 abgeschlossen und damit die Aufgabe der Projektgesellschaft erfüllt. Die Auflösung der Projektgesellschaft Haus Aden mbH soll daher in 2014 beschlossen werden. Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung Mit Abschluss der ersten Planungsphase i. S. der o. g. Förderanträge hat die Gesellschaft den Gesellschaftszweck i. s. d. § 2 des Gesellschaftsvertrages erfüllt. Risiken für die künftige Entwicklung der Projektgesellschaft Haus Aden sind nicht vorhanden, da die Finanzierung der Aufgaben für die Liquidation durch die Zahlungen der Gesellschafter sichergestellt wird. Voraussichtliche Entwicklung Die Projektgesellschaft wird nicht die Realisierung der Wasserstadt durchführen. Im folgenden Geschäftsjahr soll die Projektgesellschaft Haus Aden mbH aufgelöst werden. Ein entsprechender Beschluss der Gesellschafterversammlung wird für das 2. Quartal 2014 durch die Geschäftsführer vorbereitet. 161