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Transcription

w e h rw irtsch a ft 1 8 /2 0 1 4
18/2014 – 1. September 2014
wwi mail-service
vierzehntäglich
18. Jahrgang
Rüstungsexportpolitik bewegt sich
In den Koalitionsstreit um Rüstungsexporte ist Bewegung gekommen. Anlass ist der Völkermord der TerrorMilizen Islamischer Staat (IS) an den Christen und Jesiden im Irak. Die Bundesregierung will neben humanitären Gütern die irakischen Kurden auch mit Waffen und Munition unterstützen. Waffenlieferungen in Kriegsgebiete waren bislang tabu.
wehrwirtschaft 18/2014
Die jüngsten Konflikte zeigen aber, dass militärische Fähigkeiten auch im 21. Jahrhundert erforderlich sind, um das
Völkerrecht zu wahren, Menschenrechte zu schützen und
einen kriegerischen Flächenbrand zu verhindern. Terror-Milizen lassen sich nicht mit Gebetskreisen, Konfliktbewältigungsseminaren oder Spruchbändern stoppen, betonte
jüngst Ex-Außenminister Joschka Fischer.
Die deutschen Rüstungsexportbestimmungen zählen
formal zu den strengsten in Europa. Dennoch will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Richtlinien noch restriktiver auszulegen. Für Gabriel bedeutet Rüstungspolitik
nicht Wirtschafts- sondern Außen- und Sicherheitspolitik.
Betriebsräte von Wehrtechnik-Unternehmen sehen durch
den neuen Kurs in der Rüstungsexportpolitik den Verlust
von Arbeitsplätzen und einen technologischen Ausverkauf
nationaler Kernfähigkeiten sowie eine Abhängigkeit von Rüstungsgütern aus dem Ausland. Schließlich liege eine innovative, leistungs- und wettbewerbsfähige nationale Sicherheits- und Verteidigungsindustrie im nationalen Interesse.
Nach einem Beschluss vom 31. August 2014 will die Bundesregierung die Peschmerga-Milizen im Irak im Kampf gegen die völkermordenden IS-Terroristen mit Waffen unterstützen. Aus Beständen der Bundeswehr sollen als Länderabgabe in den nächsten Tagen Waffen einschließlich Munition und Fahrzeuge in drei Tranchen in den Irak transportiert werden. Abgegeben wird einsatzbereites Material im
Militärische Ausrüstung zur Unterstützung
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30 Panzerabwehrraketensysteme Milan
16.000 Sturmgewehre G3 und G36
8.000 Pistolen
240 leichte und schwere Panzerfäuste
40 Maschinengewehre
10.000 Handgranaten
Geländewagen, Unimogs und fünf Patrouillenfahrzeuge Dingo 1
• Munition
Wert von ca. 70 Millionen Euro, das zurzeit für Einsätze der
Bundeswehr nicht benötigt wird. Das überlassene Material
muss auf Dauer wiederbeschafft werden. Den rechtlichen
Rahmen bilden die ausfuhrkontroll- und haushaltsrechtliche
Zustimmung der zuständigen Ressorts (BMWI und BMF)
und die Endverbleibserklärung.
Etwa notwendige Ausbildung durch Soldaten der Bundeswehr soll vorrangig in Deutschland stattfinden. Alternativ kann die Ausbildung auf sicherem Gebiet z.B. im
Raum Erbil (Nordirak) durchgeführt werden. Ein Vorauskommando zur Koordinierung der deutschen Hilfeleistungen ist in Erbil eingerichtet.
Die ersten Lieferungen sind noch nicht terminiert
Dieter Stockfisch / Gerhard Heiming
Aus der Industrie
Inhalt
Stabile Beschäftigungslage für Wehrtechnikunternehmen in SH
Nach einer Blitzumfrage des Arbeitskreises Wehrtechnik Schleswig-Holstein gehen die WehrtechnikUnternehmen des Landes für 2014
von einer stabilen Beschäftigungslage aus. Größere Veränderungen im
Personalbereich seien nicht geplant,
stellte der Vorsitzende des Arbeitskreises, Dieter Hanel, fest. Sorge bereiten die Bundeswehrreform und insbesondere die Verunsicherungen im
Auslandsgeschäft. Bei den Umsätzen seien die Erwartungen für das
Geschäftsjahr 2014 von Zurückhaltung geprägt, was sich auch bei den
Investitionsplanungen widerspiegele.
An der Blitzumfrage beteiligten sich
19 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt ca.20.000 Mitarbeitern von denen etwa 5.100 direkt in der Wehrtechnik beschäftigt sind. Lothar Schulz
www.DefTec-SH.de
• Rüstungsexportpolitik
• Aus der Industrie
• Bundeswehr/NATO
• International
• Tagungen
• Personen
(Foto: )ESA
Galileo Aufbauphase begann mit Fehler
(g) Eine russische SojusRakete hat am 22. August
2014 die beiden ersten Satelliten für den Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo in eine
Umlaufbahn rund 6.000 km
unter der geplanten Höhe
von 23.500 km Höhe gebracht. Ob die beiden Satelliten für Galileo genutzt werden können, ist noch nicht
geklärt. Die Ursache für den
Fehler ist noch nicht gefunden. Sicher scheint, dass
die letzte Raketenstufe nicht
planmäßig funktioniert hat.
Für die Programmierung ist
der Raketenlieferant Russland zuständig.
Nach den vier Satelliten, mit denen das Sys­
tem im Orbit validiert wurde, sollten die „Milena“
und „Doresa“ benannten
Satelliten die Nummern
fünf und sechs des Galileo-Systems werden.
Die Europäische Kommission ist Auftraggeber für das Navigationsprogramm, die europäische
Weltraumagentur
ESA verhandelt in ihrem
Auftrag die Industrieverträge. Deutschland ist am
Bau der Satelliten beteiligt
–
Generalunternehmer
ist die OHB System AG
in Bremen – und betreibt
beim DLR in Oberpfaffenhofen eines der beiden
Galileo-Kontrollzentren.
Für die nun begonnene Aufbauphase (FOC,
Full Operational Capability) hat die Europäischen
Kommission insgesamt 22
Satelliten bei OHB in Bremen bestellt. Ende 2014
sollen die siebten und achten Satelliten ins All folgen. Die Inbetriebnahme
des Systems mit ersten
Diensten ist für 2015 geplant. Vollständig einsatzfähig soll es 2020 sein.
Die Gesamtkosten für
die Entwicklung und den
Aufbau von Galileo liegen
bei zirka sechs Milliarden
Euro. Der deutsche Anteil
liegt bei 20 Prozent. Zusätzlich sind für Betrieb
und
Weiterentwicklung
des Systems und des europäischen GPS-Ergänzungssystems
EGNOS
(European Geostationary Navigation Overlay System) weitere rund sieben
Milliarden Euro für den
Zeitraum 2014 bis 2020
im Haushalt der Europäischen Union eingestellt.
Die jetzt gestarteten ersten FOC-Satelliten kosten jeweils rund 40 Millionen Euro. Neben der OHB
System AG als Hauptauftragnehmer der ESA sind
acht weitere deutsche Firmen beteiligt.
www.DLR.de
www.ESA.int
den bis Anfang nächsten
kennung eingesetzt, vor
Jahres an Indonesien
allem zum Schutz der eiübergeben.
genen Kräfte.
Mit Datenabfragen im
Das international mit
Mode S-Standard errund 400 Systemen weit
gänzt das MSSR 2000
verbreitete Radar wird in
die Daten der PrimärDeutschland für das Lageradare und trägt so zu
bild auf allen Schiffen der
einem
übersichtlichen
Marine und für die Luftlaund vollständigen Luftge und die Steuerung des
bild bei. Im militärischen
militärischen Flugverkehrs
Bereich wird MSSR 2000
über dem Bundesgebiet
für
Freund-Feind-Ereingesetzt.
www.AirbusDefenceandSpace.com
Das MSSR 2000 zur
Luftraumüberwachung
in Deutschland
RUAG erhält Baugruppen von Tata
(g) RUAG Aviation ist mit
der indischen Tata Advanced Systems eine Partnerschaft zur Produktion von
Rumpf und Tragflächen für
die Dornier 228-212 NG
eingegangen. Tata liefert
an RUAG die in Hyderabad
fertig montierten Rümpfe
und Tragflächenstrukturen.
Zum Auftrag gehört das
gesamte Produktionsspek­
trum einschließlich der dafür erforderlichen Sonder-
werkzeuge und Montagevorrichtungen.
Die Dornier 228-212
NG, die auf der Farnborough International Airshow zu sehen war,
wird als Zubringer- oder
Mehrzweckflugzeug vermarktet. Die sehr robuste
und vielseitige Plattform
kann für Lasten- oder
Personentransport oder
für spezielle Missionen
konfiguriert werden.
(Foto: RUAG)
wehrwirtschaft 18/2014
(g) Airbus Defence
and Space rüstet die indonesische Luftwaffe mit
MSSR 2000 Radar zur
Identifizierung von Flugzeugen und zur Luftüberwachung aus. Damit werden die Lenkung des Luftverkehrs und die Voraussetzungen zur Luftverteidigung für das Land auf
mehr 15.000 Inseln verbessert. Zwei Sekundärradare MSSR 2000 wer-
(Foto: Airbus Defence and Space)
MSSR 2000 Radar für Indonesien
www.RUAG.com www.Do228NG.com
www.TataAdvancedSystems.com
Die
Albert Ziegler
GmbH aus Giengen an der
Brenz stellt auf der GPEC
in Leipzig ihre neuste Entwicklung im Bereich Public Safety Vehicle (PSV)
vor. Der Wasserwerfer setzt
neue Maßstäbe im Bereich
Schutz der Insassen und ist
für komplexe und kritische
Einsatzszenarien entwickelt
worden. Das Fahrzeug ist
so konzipiert, dass es mit
insgesamt fünf Personen
besetzt werden kann.
Wichtigstes
Merkmal
des PSV ist die spezielle
Konzeption der gekapselten
Stahlkabine: Auf Wunsch
werden Beblechung und
Scheiben schusshemmend
geliefert. Weder ein Hochklettern noch ein Einhaken
am Aufbau des Fahrzeugs
ist möglich.
Der Kofferaufbau des
PSV basiert auf einer Ganzstahl-Konstruktion aus gezogenen
Vierkantstahlrohren und Kantprofilen,
die
verwindungsunempfindlich gelagert ist. In den
Aufbau ist ein 9.000-LiterGFK-Wassertank mit Niveauregulierung integriert.
Die fest eingebaute Ziegler
Feuerlöschkreiselpumpe
FPN 15-2000-2A mit einer
Leistung von bis zu 3.000 l /
min (bei 15 bar) ist tausendfach bewährt. Zwei fernbedienbare Werfer, die links
und rechts auf dem Fahrerhausdach montiert sind,
leisten jeweils ca. 1.100 l/
min und haben eine Wurfweite von bis zu 65 Meter.
(Foto: Ziegler)
Public Safety Vehicle 9000
Mit
Zusatzausstattungen wie Selbstschutzanlage,
Standheizung,
Überdruckbelüftungsanlage, Beobachtungskameras, Videosystem mit Aufzeichnung, heb- und senkbarem Räumschild vorn
sowie weiteren Scheinwerfern und Strahlrohren
lässt sich das Ziegler PSV
so konfigurieren, dass es
individuelle Einsatzprofile
exakt erfüllt.
Der Wasserwerfer ist
auf einem Mercedes Benz
Actros 3341 AK 36 montiert. Das Fahrzeug ist
9,00 m lang, 2,55 m breit,
3,70 m hoch und 29 t
schwer. Es verfügt über eine Leistung von 290 kW.
Florian Büdenbender
www.Ziegler.de
(s) Tunesiens Küstenwache und Marine erhalten ab 2015 insgesamt
zwölf Patrouillenboote,
die zur Rettung von
Flüchtlingen im Mittelmeer eingesetzt werden
sollen. Alle Boote werden
mit MTU-Motoren ausgerüstet. Jeweils sechs
Patrouillenboote der 35Meter-Klasse erhalten jeweils zwei 16V-4000-Motoren (je 3.120 kW), die
ihnen eine Geschwindig-
zehn Motoren der BaureiM93-Motoren folgen bis
he 4000. Zwei 16 V 4000
Oktober 2014.
www.RRPowerSystems.com
Schutzhelm-Maske-Kombination zertifiziert
(Foto: Avon Protection)
wehrwirtschaft 18/2014
keit von 38 Knoten verleihen.
Die sechs Patrouillenboote der 27-Meter-Klasse bekommen jeweils drei
12V 2000 M84-Motoren
(je 1.220 kW). Auch diese
Boote erreichen eine Geschwindigkeit von 38 Knoten. Bislang hat MTU Italia 28 Motoren an die italienische Bau-Werft Cantiere Navale Vittoria geliefert. Es sind 18 Motoren
der Baureihe 2000 und
(Foto: RRPowerSystems)
MTU-Motoren für Patrouillenboote
(g) Die DEKRA hat die
Kombination HMK150
aus ABC-Schutzmaske HM50 von Avon und
Schutzhelm P100N
von Schuberth für
den Gebrauch zertifiziert.
Die bereits
in den europäischen
Markt
eingeführte
HMK150
bietet neben dem
ABC-Schutz
auch einen mechanischen
Schutz für den Kopf, wie
er beim Lenken von Menschensammlungen
(Riot Control) erforderlich
ist. Die bei Bedarf zu tragende Maske kann ohne
Veränderungen am Helm
binnen Sekunden aufgesetzt werden und erfüllt
so die strengen Anforderungen der deutschen Polizei.
Besondere
Kennzeichen der Maske sind großflächige Sichtfenster, exakt
gelenkter Fluss der Atemluft, geringes Gewicht sowie schmales Profil, die
ein langes, ermüdungsarmes Tragen der Maske ermöglichen. Der Filter kann links oder rechts
angeschraubt werden, je
nach Art der Ausrüstung,
die benutzt werden soll.
www.Avon-Protection.com www.Schuberth.com
(g) Für Leitstände und
Leitstellen aller Art ist eine schnelle und zuverlässige Kommunikation unerlässlich. Die CONET UC
Radio Suite sorgt als Kommunikationsdrehschei be mit ihren leistungsstarken Konnektoren und
Gateways für die benötig­
te, nahtlose Kommunika­
tionsintegration – zwischen
den eigenen analogen und
digitalen Kommunikationswegen und TETRA-Netzen ebenso wie zwischen
TETRA- und LTE-Netzen
führender Hersteller. Insbesondere Infrastruktur-
betriebe mit hohen Sicherheitsanforderungen
wie
Öl- und Gasförderer, Flughäfen und Eisenbahnbetreiber, profitieren neben
Polizei, Feuerwehr und
Rettungskräften von der
mit der CONET UC Radio
Suite gesteigerten Zuverlässigkeit und Reaktionsfähigkeit.
Auf der Critical Communications Middle East
– Mitte September in Dubai – präsentiert CONET
die
Leistungsschwerpunkte der bereits europaweit u.a. bei der Deutschen Bahn, der Bundeswehr und der NATO ein-
(Grafik: Conet)
Brücke zwischen Leitstellen, TETRA- und LTE-Netzen
gesetzten CONET UC
ten an IP-Sprachnetze, InRadio Suite. Hierzu gehötegration von Geoinformaren vor allem die herstelletionsdaten, Echtzeit-Karrunabhängige Integration
tenanzeige sowie Integrader genutzten Kommunika­
tion von Internet-basierten Telefonanlagen (IPBX/
tionskanäle, Gateways zur
NetPBX).
Anbindung von Funkgeräwww.Conet.de www.Conet-UC-Radio.de
hen. Die Standardver­sion
der A400M enthält bereits
die notwendige Ausstattung, um den Transporter mit dem Air-to-Air Refuelling (AAR) Kit relativ
schnell in die Tankversion
umzuwandeln.
Die erste A400M soll
noch in diesem Jahr an
Deutschland geliefert werden. Allerdings gehen
die Flugzeuge dann vorerst zur Zulassung an das
BAAINBw. In der Luftwaffe wird das erste Trans-
portflugzeug also voraustaktischen Einsatzflugbesichtlich ab 2016 in den
trieb gehen.
www.MilitaryAircraft-AirbusDS.com
IT-Verschlüsselung von Rohde & Schwarz SIT
(g) Wer seine Daten
vor solchen
Angriffen schützen möchte, braucht eine entsprechend sichere Verschlüsselung der Inhalte. Wie
dies zu erreichen ist, zeigt
Rohde & Schwarz SIT mit
seinen Kryptographie-Lösungen auf der IT-Sicher-
heits-Messe „it-sa“ vom 7.
bis 9. Oktober in Nürnberg.
Das SITLine ETH40G
ist der weltweit erste Ethernet-Verschlüsseler mit 40
Gbit/s Datendurchsatz pro
Rack-Höheneinheit. Erstmals werden so die Performance-kritischen Faktoren
Bandbreite, Latenz, Quality-of-Service, Port-Dich-
Die
Netzwerk-Verte und Energieverbrauch in
schlüsseler von Rohde
einem einzigen Gerät op& Schwarz SIT sind vom
timiert. Vor allem für BeBundesamt für Sicherheit
treiber und Nutzer von Rein der Informationstechchenzentren, für den Einnik (BSI) für die Verarbeisatz in Backbone-Netzen
tung von Daten der Verund der Standortvernettraulichkeitsgrade VS-NfD
zung innerhalb von Unterund NATO Restricted zunehmen ist diese neue Gegelassen.
räteklasse ideal.
www.SIT.Rohde-Schwarz.com
(Foto: Rohde & Schwarz)
wehrwirtschaft 18/2014
(d) Die A400M hat erfolgreich erste Tests zur
Luftbetankung mit einer F/
A-18 Hornet absolviert. Innerhalb dieser Kampagne
fanden fünf Flüge mit 33
Trockenkontakten sowie
der Übergabe von insgesamt 18,6 Tonnen Treibstoff in 35 Betankungsvorgängen statt.
Die A400M besitzt eine
Kapazität von 50,8 Tonnen
Treibstoffladung.
Diese
Menge lässt sich durch
Zusatztanks noch erhö-
(Foto: Airbus Defence and Space)
Luftbetankung mit der A400M
Aus Bundeswehr, NATO und BOS
(g) Unter Führung des
Europäischen Lufttransportkommandos (European Airtransport Command, EATC)
hat eine A400M der französischen Luftwaffe erstmals
eine deutsche Beiladung
über den Atlantik geflogen.
Von Orleans, wo die drei
beim EATC assignierten
französischen A400M stationiert sind, startete die Maschine mit der Kennung FRBAB – beladen mit Material aus Frankreich – für diesen internationalen Transportauftrag und landete zu-
nächst in Köln/Wahn, um
die Ladung aus Deutschland aufzunehmen. Der
Flug führte weiter über
Shannon nach Washington, dem Zwischenziel der
deutschen Ladung. Anschließend wurde in Calgary Ladung in belgischem
und französischem Auftrag
aufgenommen und nach
Melsbroek (Belgien) geflogen. Bei Ankunft im Heimatflughafen Orleans hatte
die MSN008 in einem zweitägigen Einsatzflug fast
20.000 km zurück gelegt.
(Foto: Pieter Dewin / EATC)
A400M in internationalem Einsatz
Für das EATC ein normaler Auftrag, der aber
zeigt, dass das Kommando auf den Umgang mit
dem neuen Transportflugzeug eingestellt ist.
Bis zu hundert A400M
sollen am Ende beim
EATC assigniert werden,
darunter die 40 deutschen Maschinen, die im
Zeitraum 2014 bis 2019
zulaufen sollen.
www.EATC-mil.com
fahrzeuge an der Wehrtechnischen
Dienststelle für Kraftfahrzeuge und
Panzer (WTD 41) in Trier
erprobt. Dabei geht es unter anderem um das La-
den der Elektrofahrzeuge
an Solar-Tankstellen oder
Reichweitensteigerungen
mit Hilfe von Brennstoffzellen. Florian Büdenbender
www.BAAIN.de
und Systemtests des Eurofighter eingesetzt werden, für die bisher ein re-
ales Flugzeug – mit all seinen Einschränkungen –
benötigt wurde.
jekt können ausgewählte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neuen Elektrofahrzeuge testen.
Mit den Elektrofahrzeugen liege die Bundeswehr
„voll im Trend“ und unterstütze aktiv das Energiekonzept der Bundesregierung, sagte der Präsident
des Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Harald Stein. Er
freue sich über den Schritt
zur Elektromobilität und gehe mit seinem Bundesamt
sogar noch weiter – bereits
jetzt werden zwei Elektro-
Eurofighter-RIG Link 16 fähig
(d) Der Eurofighter
ist nun auch Link 16 fähig. Die Erprobung fand
durch das Systemzentrum 14 der Luftwaffe in
Manching statt. Hier wurde der digitale Datenaustausch zwischen der Test­
anlage Eurofighter-RIG
(Reference in Ground)
und mehreren NATOPartnern über Link 16 erfolgreich geprobt.
Zu Beginn der Testkampagne fand die Da-
tenübertragung noch mit
simulierten Sende- und
Empfangsgeräten anderer Nationen statt. Im weiteren Verlauf sei dann
der erfolgreiche Datenaustausch mit realen fliegenden Systemen, wie
zum Beispiel dem Luftraumüber wachungssystem AWACS, realisiert
worden, so die Mitteilung
der Luftwaffe.
Das
Eurofighter-RIG
kann jetzt für Software-
(Foto:Luftwaffe )
wehrwirtschaft 18/2014
Ende Juli 2014 erhielt
das Bundesamt für Ausrüs­
tung, Informationstechnik
und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz von der Volkswagen
AG über die BwFuhrparkService GmbH (BwFPS)
insgesamt zehn Elektrofahrzeuge vom Typ „Volkswagen e-up“. Die Volkswagen AG ist ein wichtiger Partner des BwFPS
und stellt ein Großteil der
Fahrzeuge, die in der Bundeswehr verwendet werden. Im Rahmen der Probephase zum neuen „Corporate Carsharing“-Pro-
(Foto: BAAINBw)
Elektromobilität der Bundeswehr
Der Seitenstapler MQ
30 H leistet ab sofort seine logistische Unterstützung im Munitionsdepot in
Köppern. Das hybrid angetriebene Fahrzeug ist
ein Kooperationsprodukt
vom BwFuhrparkService
und der Hubtex GmbH &
Co. KG. Die seit 2010 laufende Entwicklung ist somit abgeschlossen und
das Fahrzeug wurde Anfang Juli feierlich übergeben.
Für das Fahrzeug wurde ein neuer Antrieb entwickelt. Der Seitenstapler erleichtert den Arbeits­
alltag im Munitionslager.
Wo heute noch zwei Stapler gebraucht werden,
kann der MQ 30 H ab sofort deren Aufgaben übernehmen.
Aus munitions- und sicherheitstechnischen
Gründen dürfen innerhalb
der Lagerhallen nur elektrobetriebene Fahrzeuge
verwendet werden. Da das
Areal des Depots, mit seinen 254 Hektar und 40 Kilometern Straßennetz, zu
den größten Europas zählt,
kann der Stapler auf dem
Außengelände im Dieselbetrieb fahren und gleich-
(Foto: >Hubtex)
Hybrid-Seitenstapler für Munitionsdepots
zeitig die Akkumulatoren
für den Hallenbetrieb aufladen. Mit der Inbetriebnahme des Staplers kommt
die Bundeswehr auch den
Klimazielen der Bundesregierung nach. Brigadege-
neral Wolfgang Gäbelein
betonte, dass mit der Beschaffung ein Meilenstein
in der Elektro-Mobilität gesetzt wurde.
Florian Büdenbender
www.Hubtex.com
Materialunabhängige, schnelle Treffererkennung auf der Schießbahn
Der etwa zigarettenschachtelgroße Signalkonverter wird der SPA-Anlage
vorgeschaltet. Eine für den
Treffer auf der Scheibe charakteristische Impulsfolge
wird binnen 15 ms als Treffer gewertet und die Scheibe wird – als optische Reaktion für den Schützen –
abgeklappt. Nach ca. 40 ms
kann das nächste Signal
verarbeitet werden, dies
entspricht einer Rate von 25
Schuss pro Sekunde.
Durch die Verstärkung
des Signals der Willy- Kunststoffscheibe wird ein Signalverlauf ähnlich der Blechscheibe abgebildet. Mit der
kontrollierten Impulshöhe
kann das Einsatzspektrum
des Signalkonverters auch
(Foto: IFT)
wehrwirtschaft 18/2014
(g) Um die Bandbreite der Materialien für die
Schießscheiben auf Gefechtsschießbahnen
zu
erhöhen und eine sichere
Erkennung der Treffer zu
gewährleisten,
werden
moderne impulsgesteuerte Sensoren eingesetzt.
Das Ingenieurbüro für
Technologietransfer (IFT)
in Mülheim hat in Zusammenarbeit mit Pinnecke
und Engelhardt einen neuen Signalkonverter für die
seit 1994 bei der Bundeswehr eingeführte Willy-Kunststoffscheibe entwickelt, mit der das Anwendungsspektrum
der
Schießplatzanlagen
(SPA-2 und SPA-3) erheblich erweitert wird.
BWI bloggt zu Herkules
In zwei Jahren endet
das größte öffentlich-privat wirtschaftliche ITProjekt und die HerkulesAufgabe wird von der
Bundeswehr fortgeführt.
2016 ist das IT-Netz der
Bundeswehr fertigt aufgebaut und der Auftrag
der BWI endet. Die BWI
hat jetzt auf ihrer Internetseite einen Blog gestartet, in dem BWI-Au-
toren hinter die Kulissen
von Europas größter öffentlich-privater Partnerschaft blicken lassen und
über Erfahrungen berichten sowie Geschichten
von Mitarbeitern erzählen
– rund um das Projekt ITBundeswehr. Zu finden
ist der Blog seit 18.August 2014 unter www.
H e r kul e s - Fa k t e n .d e
(Florian Büdenbender)
Menge an Treffern (mehr
auf Scheibenmaterial wie
als 1.500 Treffer je Scheiz.B. Hartfaserplatten, Holz
be) auch den ressourcenoder beliebiges Material erschonenden Einsatz von
weitert werden.
Schießzeit, Personal und
Der Einsatz der WillyMaterial, da eine KunstKunststoffscheibe mit Sistoffscheibe
zehnmal
gnalkonverter auf den Gemehr Treffer aufnehmen
fechtsbahnen von Trupkann als beispielsweise eipenübungsplätzen bietet
ne Blechscheibe und dembesonders in der Tiefe der
entsprechend seltener geSchießbahnen neben der
wechselt werden muss.
Aufnahme einer großen
www.PuE-Schiessscheiben.de
(ww) Das Sturmgewehr
HK416A5 aus dem Hause
Heckler & Koch läuft nun
auch unter der deutschen
beschaf fungsbehördlichen Bezeichnung G38.
Die Bundeswehr-Katalogisierer nahmen jüngst die
Version mit 11“-Rohr (279
mm) unter dem Kurznamen G38C in ihre Übersichten auf.
Hintergrund: Eine Bundesbehörde hat diese Version
der Waffe bereits beschafft.
Das G38 gehört zu jener Anfang dieses Jahrtausends entwickelten Oberndorfer 416/417-Waffenfamilie, die das international
weit verbreitete AR-Design
mit dem äußerst zuverlässigen Kurzhub-Gaskolbensystem des G36 verknüpft.
(Foto: Heckler & Koch)
HK416 heißt nun G38
Weitere geplante Varianten seitens HK sind ein
G38K mit 14,5“-Rohr (386
mm) sowie ein G38 mit
16.5“-Rohr (420 mm). Das
G38 ist in schwarz und in
RAL8000 lieferbar.
www.Heckler-Koch.com
ellem Federteller sowie
die Zwei-Kilo-Feder.
Markantestes
Unterscheidungskriterium zur
Glock Generation 3, die
bereits als „P9M“ (M =
maritim) katalogisiert ist,
sind die austauschbaren
Griffrücken.
www.Glock.at
lung von Laserwaffen darin, dass die Waffen eine
große Menge elektrischer
Energie brauchen. Bisher
scheiterte die Entwicklung
für kleine Radfahrzeuge
in der JLTV-Klasse daran,
dass nicht genügend Platz
und Tragfähigkeit für die
Stromversorgung vorhanden war. Ein weiteres Projekt der U.S. Army stützt
sich auf einen 10-kW-Laser, der auf einem 10-tLkw montiert ist und nur
aus dem Stand einsetzbar
ist. Florian Büdenbender
www.Raytheon.com
(ww) Für das Kommando Spezialkräfte der Marine beschafft das Bundesamt für Ausrüstung,
Informationstechnik und
Nutzung der Bundeswehr
(BAAINBw) derzeit eine
besondere Variante der
Neun-Para-Pistole Glock
17 Generation 4. Die Pis­
tole mit dem Schlagbolzenschloss ist in der Bundeswehr als P9A1 katalogisiert.
Wesentlichen Hintergrund der Beschaffung
bilden die Vorteile des
Schlagbolzenschlosses
im maritimen Einsatzumfeld. So lässt sich die
P9A1 unter Wasser zur
Selbstverteidigung
im
Nächstbereich
einsetzen.
Die P9A1 wird jedoch
die speziell für den Unterwasserkampf konstruierte
Pfeilbündel-Pistole P11 von Heckler&Koch
nicht ersetzen. Die P9A1
verfügt über die maritime
Ausstattung mit spezi-
(Foto: Weisswange)
Marine beschafft Glock 17 Gen 4 als P9A1
International
Raytheon hat im Auftrag des Office of Naval
Research damit begonnen, eine Laserwaffe zu
entwickeln, die auf einem
Fahrzeug in der Größe
des zukünftigen amerikanischen Joint Light Tatical Vehicle (JLTV) montiert werden kann. Dem
Unternehmen stehen hierzu Mittel in Höhe von rund
acht Millionen Euro zur
Verfügung. Die Laserwaffe soll für kurze Distanzen genutzt werden können, um im Rahmen der
bodengebundenen Luftverteidigung (Ground Based Air Defense, GBAD)
aus der Bewegung (zum
Beispiel feindliche unbemannte Flugobjekte bekämpfen zu können. Im
Gegensatz zu bisher entwickelten Laserwaffen soll
das Fahrzeug aus der Bewegung schießen können.
Der Laser soll eine Leistung von mindestens 25
kW besitzen.
Raytheon nutzt dafür
die eigene PWG (Planar
WaveGuide)-Technologie.
Mit einem PWG-Modul in
der Größe eines 30-cmLineals kann genügend
Leis­tung für die Bekämpfung eines kleinen Fluggeräts bereitgestellt werden.
Momentan liegt das größte
Problem bei der Entwick-
(Foto: Lockheed Martin)
wehrwirtschaft 18/2014
Laserwaffe auf bewegtem Träger
(d) Die IRIS-T besitzt mehrere
neuartige Fähigkeiten. Unter anderem, dass sich abgeschossene Lenkflugkörper direkt nach dem Start um
180 Grad drehen können. Zudem ist
sie äußerst resistent gegen gegnerische Abwehrmaßnahmen. Hinzu
kommt, dass ein Pilot nur noch auf
das Ziel blicken muss, um den Lenkflugkörper einzuweisen. Allerdings
konnten diese Fähigkeiten bisher
durch den Eurofighter nicht genutzt
werden, weil der Jäger noch nicht in
der Lage war, den Lenkflugkörper
digital anzusteuern. Die spanische
Luftwaffe erprobte erstmals den digitalen Start einer IRIS-T von einem
Eurofighter. Mit Erfolg.
Der Lenkflugkörper kurzer Reichweite verfügt mit dem passiven bildverarbeitenden Infrarotsucher sowie
dem aktiven Radar-Annäherungssensor über zwei äußerst effiziente
Zielerfassungssysteme.
Hierdurch
ist er unempfindlich gegen die in den
verschiedensten Luftwaffen eingeführten Selbstschutzsysteme, die etwa durch Flares, IRCM oder DIRCM
versuchen, einen anfliegenden Lenkflugkörper zu bekämpfen.
Tests gegen Ziele von nur 25 cm
Größe verliefen erfolgreich. Ebenso konnte die Wirksamkeit gegen
hovernde Gegner nachgewiesen
werden. Mit dieser Treffgenauigkeit
eignet sich die IRIS-T als Selbstverteidigungswaffe sowohl gegen gegnerische Luftfahrzeuge – bemannt
und unbemannt – als auch gegen
Lenkflugkörper oder bodengestützte
Luftverteidigungsmaßnahmen.
Die Zieleinweisung kann dabei mittels Helmvisier, Missile-Warnsystem
oder auch über einen Datenlink erfolgen. Nach der Einweisung agiert die
IRIS-T selbstständig bis zur erfolgreichen Zerstörung des Zieles.
www.Diehl-Defence.de
(Foto: Luftwaffe)
Einweisung mittels Helmsivier
Fünf-Jahres-Rahmenvertrag für Carl-Gustav
(Foto: Saab)
Abruf im Wert von 11 Millionen Euro.
Saab entwickelt die seit
fast 70 Jahren eingeführte
Panzerfaust ständig weiter.
Ziel der nächsten Entwicklungsstufe ist neben der Leistungssteigerung die Reduzierung des Gewichts. Saab hatte erst kürzlich eine
neue panzerbrechende Munition (High explosive antitank, HEAT) vorgestellt, die
aus geschlossenen Räumen (Confined Space, CS)
verschossen werden kann.
www.SaabGroup.com
Doppelrumpf-Antonov
(d)
Die
russische
Fracht f luggesellschaf t
Volga-Dnepr Airlines präsentierte auf dem International Air Transport Forum
(IATF) in Moskau die Siegerdesigns ihres Future
Airlifter Contest.
Das Siegerteam, bestehend aus Sergey Borovykh, Nikolay Turbin und
Ilya Ageev, hatte am Ende des zwölf Monate dauernden Wettbewerbs auf
200 Seiten sein Projekt für
ein neues schweres Transportflugzeug vorgestellt.
Bei dem Design handelt
es sich um ein Doppelrumpf-Frachtflugzeug auf
Basis der Antonov-225.
Der Stauraum zwischen
den beiden Rümpfen soll
dem Transport von extrem
großen Gütern dienen.
Der zweite Platz ging
an ein Team aus Deutschland.
Dieter
Manfred
(Foto: Volga Dnepr)
wehrwirtschaft 18/2014
(g) Das Kommando
für die U.S. Spezialkräfte (U.S. Special Operations Command, USSOCOM) hat mit Saab erneut einen Rahmenvertrag für die Beschaffung
von Panzerfäusten CarlGustav und Zubehör mit
einer Laufzeit von fünf
Jahren abgeschlossen.
Damit kann das Kommando Bestellungen in
einem Wert von insgesamt 142 Millionen Euro
tätigen. Dem Vertragsschluss folgte ein ers­ter
Schmidt, Manuel Schmidt
und Gunter Faust aus
Stuttgart konnten die Jury
mit ihrem Konzept ebenfalls überzeugen.
www.Volga-Dnepr.com/en/
(g) In Djibouti haben die
französischen Heeresflieger
die Jagdhubschrauberversion des Tiger (Hélicoptère
d’Appui et Destruction,
HAD) taktischen Versuchen
unterzogen. Ziel ist, die Zertifizierung einer Anfangsbefähigung (Initial Operational
Capability, IOC) bis Ende
2014 zu erreichen.
In technisch-operativen
Versuchen
(TechnicalOperational EXperimentation, EXTO) wurde zunächst
das Verhalten des Hubschraubers und das Handling bei hohen Außentemperaturen sowie mit dem
dabei üblichen Sand und
Staub – die Operationen im
Wüstenumfeld erschweren
– überprüft.
Anschließende
taktischen Versuche (TActical EXperimentation, EXTA) dienten der Erprobung
von Verfahren zur Handhabung des Hubschraubers, die in Verfahrensvorschriften schriftlich niedergelegt werden.
Den anfänglich rein
technischen
Versuchen
folgten
Waffeneinsätze
mit Kanone und Flugkörpern sowie schließlich die
Einbindung in taktische
Szenarien.
Die beiden Tiger HAD
absolvierten 26 Flugstunden
und feuerten dabei – neben
300 Schuss mit der Bordkanone – 276 Raketen ab.
Die Version HAD unterscheidet sich von HAP
(Foto: Armée de Terre)
Taktische Versuche mit Tiger HAD
vor allem durch das stärkere MTR-390 E Triebwerk mit 1.094 kW und
verbesserten
ballis­
tischen Schutz. Vom
deutschen UH Tiger unterscheidet ihn neben
dem Triebwerk das Visier.
Deutschland hat sich für
das Mastvisier Osiris entschieden, Frankreich für
das am Dach montierte
STRIX-Visier.
Frankreich will 40 Tiger
HAD beschaffen und Spanien als einziger weiterer
Abnehmer dieser Version
24 Stück.
www.Defense.gouv.fr/Terre
wehrwirtschaft 18/2014
(g) Russland will eine größere Anzahl Transportfahrzeuge mit Knicklenkung des Typs GAZ3344 beschaffen. Ähnlich
wie der BVS10 von Hägg­
lunds ist der GAZ-3344
leicht (8,7 t) und hat einen
niedrigen Bodendruck von
nur 0,2 bar. Daher kann
das Fahrzeug auf wenig
tragfähigem Boden wie
Sumpf oder auftauendem
Boden operieren. Die drei
Tonnen Nutzlast werden
auf die beiden Fahrzeugteile verteilt. Beispielsweise können im vorderen Abteil fünf und im hinteren Teil
zwölf ausgerüstete Soldaten transportiert werden.
Vor allem der hintere Fahrzeugteil kann nach Benutzeranforderungen mit Missionsausstattungen modifiziert werden.
Für den Antrieb ist im
vorderen Teil ein JAMZoder Perkins-Dieselmotor
mit 136 kW installiert, der
über ein Allison-Automatikgetriebe das schwimmfähige Fahrzeug auf bis
zu 60 km/h an Land und
bis sechs km/h im Wasser beschleunigen kann.
Mit der Stahlbolzenkette können Steigungen bis
35 Grad überwunden werden. Standheizungen von
Webasto dienen zur Heizung beider Fahrzeugteile
Defence Technology
Reports
aus dem
Mittler Report Verlag
zu bestellen:
www.Mittler-Report.de
(Foto: ZZGT)
Transportfahrzeug mit Knicklenkung für Russland
und zur Vorwärmung des
Motors.
Der GAZ-3344 ist für
den Einsatz vor allem im
hohen Norden, in Sibirien
und in Fernost bei Temperaturen zwischen -40 und
+50 Grad vorgesehen.
Die Zavolzhsky Caterpillar Tractor Manufacturing Plant (ZZGT) 300
km nordöstlich Moskau
rechnet mit einer Jahresproduktion von circa 600
Fahrzeugen.
http://Nevskii-Bastion.ru
(g) Die australischen
Streitkräfte erhalten in den
nächsten Jahren für ihre Spezialkräfte das Kommandofahrzeug HMT Extenda von Supacat. Nach
intensiver Erprobung wurden rund 80 Millionen Euro
für die Beschaffung von 89
Fahrzeugen bereitgestellt.
Der leichte (7,6 t) und
schnelle (120 km/h) 4x4
High Mobility Transporter
(HMT) kann je nach Bedarf
im Einsatz mit einer dritten angetriebenen Achse
ausgestattet werden. Dabei wird der „Gepäckträger“
ausgewechselt. Dadurch
wächst das Gesamtgewicht
um 2,9 t auf 10,5 t und die
Länge nimmt um 1,11 m auf
7,04 m zu. Der Nutzlastgewinn beträgt 1,8 t.
Minenschutzausrüstung
am Boden, Minenschutzsitze und ballistischer Schutz
rund um den Mannschaftsbereich bilden den Kern der
Überlebensausstattung des
nach oben offenen Fahrzeugs. Der Käfig aus Überrollbügeln wird zur Montage von Waffen, Optiken und
weiteren Teilen der Missionsausstattung genutzt.
(Foto: Supacat)
Supacat Extenda für Spezialkräfte
Für den Antrieb ist ein
133 kW-Cummins-Dieselmotor eingesetzt, der mit
700 Nm über ein Fünf-
Gang-Automatgetriebe
das Fahrzeug beschleunigt.
www.Supacat.com
Mit einem Anhänger kann
eine weitere Tonne Nutz-
last mitgeführt werden.
www.Polaris.COM/HIPPO
10
(g) Polaris rüstet seine 4x4 Geländefahrzeuge
Ranger in der Quad-Klasse als Unterstützungsfahrzeuge mit einem Multi-Power System (MPS) aus.
Das HIPPO MPS von
der Hydraulic Equipment
Company wird vom 17kW-Fahrzeugdieselmotor angetrieben und kann
hydraulische, elektrische
oder pneumatische Energie abgeben. Damit können Werkzeuge (z.B.
Schweißgeräte oder hydraulische Scheren) mit
entsprechendem Energiebedarf unabhängig von
fester Infrastruktur betrieben werden.
Für den Anschluss
bringt das HIPPO MPS
eine
Hydraulikkupplung,
zwei
pneumatische Schnellanschlüsse, zwei elektrische 120
V/20A-Buchsen und eine
Schweißkonsole mit.
Die Ranger selbst ermöglichen den Zugang in
schwieriges Gelände mit
drei Personen Besatzung
und 250 kg Ausrüstung.
(Foto: Polaris)
Polaris Ranger treibt externe Geräte an
(s) Die U.S. Navy hat
zusammen mit dem Office of Naval Research
den Prototypen einer Laser-Waffe (directed energy weapon) auf dem Amphibischen
Landungsschiff USS PONCE der
AUSTIN-Klasse (17,500
t) im Persischen Golf erfolgreich getestet. Nach
jahrelangen Tests hat der
Prototyp des Laser Weapon System (LaWS) nunmehr seine Einsatzreife
erreicht und wird auf der
PONCE fest installiert.
Das LaWS ist eine LaserPräzisionswaffe
gegen
asymmetrische
Bedrohungen (Drohnen, Kampfflugzeuge, Hubschrauber,
Speed-Boote etc.).
Das Waffensystem gilt
in der U.S. Navy als Ergänzung zum konven­
tionellen CIWS (Close-In
Weapon System) Nahbereichs-Abwehrsystem und
könnte künftig das CIWS
ablösen.
Laser-Waffen
bekämpfen ihre Ziele mit
einmaliger Präzision. Sie
sind weitaus kostengünstiger als konventionelle
Waffensysteme mit Muni­
tion wie Flugkörper. Ein
Laserschuss kostet nur
(Foto: ONR)
wehrwirtschaft 18/2014
Landungsschiff mit einsatzreifem Laser-Waffen-System
wenige Dollar. Ein Munitionsmagazin ist nicht erforderlich, denn Laserstrahlen können kontinuierlich generiert werden,
solange das Energiesystem des Schiffes die erforderliche elektrische Energie liefert.
www.ONR.mil
(g) Lockheed Martin hat dem National Center for Manufacturing Sciences (NCMS) zwei Fortis Exoskeletons geliefert, mit denen die U.S. Navy Gebrauchstests durchführen will.
Fortis ist eine leichtgewichtige Körperverstärkung ohne Antrieb, die
von außen Körperkraft und Durchhaltefähigkeit des Trägers erhöht, in
dem die Kräfte direkt auf den Boden
abgeleitet werden.
Das Ziel der Versuche ist es, die
technische Reife des Systems zu
verbessern und die ExoskeletonTechnologie in die Verteidigungsindustrie zu übertragen und die Kom-
patibilität mit Handwerkzeugen in
Werften der U.S. Navy zu erproben.
Die Steigerung von Kräften und
Ausdauer ist besonders in der anstrengenden Umgebung im Schiffbau gefordert. Dank des ergonomischen Designs bewegen sich die
Fortis-Elemente in natürlicher Weise
mit dem Körper des Trägers und erhalten seine Flexibilität. Der Nutzer
wird in keiner Weise durch das Exoskeleton behindert. Er kann länger
und effektiver arbeiten ohne Ermüdung durch Überlastung.
www.LockheedMartin.com
(Foto: Lockheed Martin)
U.S. Navy testet Fortis Exoskeleton
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(s) Die VSTEP B.V. hat
einen NAUTIS DNV Class
A FMB Simulator (Full Mission Bridge Simulator) ent­
wickelt, der eine realitätsnahe Ausbildung im militärischen und zivilen Marinebereich ermöglicht. Der Simulator besitzt ein 240°Sichtfenster (Schiffsbrücke)
und ermöglicht mit seiner
umfassenden und vielfältigen Software, alle möglichen Szenarien/Schiffsmanöver (u.a. Ein- und Aus-
laufmanöver, Search and
Rescue, Piraterieabwehr,
Verbandsfahren, Einsatzverfahren und Taktiken etc.
) zu simulieren. Dabei wird
sogar das menschliche Reaktionsverhalten entsprechend berücksichtigt.
Ein Vorteil des Simulators ist die Wiederholbarkeit von Szenarien, um
Fehler bei einem zweiten
Anlauf korrigieren zu können. Mexikos Marine hat
bereits einen VSTEP-Si-
(Foto: VSTEP)
Neuer Navigationssimulator
mulator erworben, einen
Containerschiffen hat die
weiterer Simulator für die
griechische Shipping Co.
Navigationsausbildung auf
Ltd. in Piräus beschafft.
www.VSTEPSimulation.com.
Tagungen
wehrwirtschaft 18/2014
Rüstungsexportpolitik zwischen Politik, Militär und Wirtschaft
(g) Das „Sicherheitspolitische
Forum NRW“ der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn,
Godesberger Allee 149,
am 1. September 2014 befasste sich mit der „Rüs­
tungsexportpolitik
zwischen politischen Werten, militärischen Notwendigkeiten und wirtschaftlichen Interessen“.
Deutschland ist der
weltweit drittgrößte Exporteur von Rüstungsgütern. Die nationalen politischen Grundsätze für
den Export von Kriegswaf-
fen und Rüstungsgütern
weisen der „Menschenrechtssituation im Empfängerland eine wichtige
Rolle“ bei der Entscheidungsfindung zu und untersagen Lieferungen unter anderem wenn „bestehende Spannungen und
Konflikte durch den Export ausgelöst, aufrechterhalten oder verschärft
würden“. Trotz dieser restriktiven Vorgaben wurden Rüstungsexportgenehmigungen wiederholt
in der Öffentlichkeit, von
Medien und politischer
Opposition kritisiert.
Der politische Diskurs
erfolgte zwischen den
Polen unterschiedlicher
Interessen. Beim Sicherheitspolitischen Forum NRW wurde ausgehend von der Aktualität
die deutsche Rüstungsindustrie und -exportpolitik eingehender diskutiert. Folgende Themen
wurden gestreift: Regeln
für den Rüstungsexport,
transparente Exportentscheidungen, deutsche
Rüstungsindustrie
für
die Versorgung der Bundeswehr, wirtschaftliche
Bedeutung der Rüstung,
Europäisierung des Rüstungssektors.
Die Podiumsdiskus­sion
unter der Moderation von
Hans-Joachim Schaprian
war hochkarätig besetzt:
MdB Wolfgang Hellmich
(SPD), Mitglied im Verteidigungsausschuss des
Deutschen Bundestages;
Dr. Hilmar Linnenkamp,
Stiftung
Wissenschaft
und Politik (SWP); Ministerialrat Werner Frank,
BMVg; Jan Grebe, Bonn
International Center for
Conversion (BICC).
www.FES.de
9. Sicherheitsforschungskonferenz „Future Security“
(g) Der Fraunhofer-Verbund
Verteidigungs- und Sicherheitsforschung
VVS veranstaltet am 16. bis 18. September 2014 in der Landesvertretung
Nordrhein-Westfalen in Berlin die 9.
Sicherheitsforschungskonferenz „Future Security“. In diesem Jahr hat das
Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI die
fachliche Leitung übernommen.
Unter der Schirmherrschaft des
Bundesministeriums für Bildung und
Forschung und des Bundesministeriums für Verteidigung geht es in
einem breiten, interdisziplinären sys­
temorientierten Ansatz um die vielfältige Verwundbarkeit hochkomple-
xer und miteinander vernetzter Sys­
teme. In dem sich etablierenden
Konzept der Resilienz werden ingenieur-, natur- und gesellschafts-wissenschaftliche Forschung verbunden und zu einem wichtigen Bestandteil nachhaltiger Entwicklung.
Die „Future Security“ Konferenz
bietet umfangreiche Einblicke in aktuelle Projekte der Sicherheitsforschung und stellt eine unverzichtbare, internationale Austauschplattform für Wissenschaftler sowie Experten aus Industrie und Behörden
dar. Durch die thematische Ausrichtung nimmt die Konferenz „Future Security“ direkten Bezug sowohl
auf die Inhalte des aktuellen Forschungsprogramms „Zivile Sicher-
heit“ der Bundesregierung als auch
auf „Horizon 2020“, das neue Forschungsrahmenprogramm der EU.
Stichworte aus den geplanten
Vorträgen, Statements und Panels:
Resilienz als umfassender und nachhaltiger Sicherheitsansatz, urbane
Sicherheit, kritische Infrastrukturen,
Luftverkehr, maritime Sicherheit,
Krisen und Katastrophen, Krisenmanagement, Cyber- und Informationssicherheit, Privatsphäre und bürgerliche Freiheit, Konzepte und Analysemethoden, Modellbildung und Simulation.
Die Registrierung zur Teilnahme kann über www.Future-Security2014.de erfolgen.
www.VVS.Fraunhofer.de
Forum Europäische Sicherheit 2014
desakademie für Sicherheitspolitik
(BAKS) ausrichtet.
„Strategie und Sicherheit für Europa: Weiterentwicklung statt Stillstand!“ ist das Leitthema des Forums
Europäische Sicherheit 2014, das
die im Mittler Report Verlag erscheinende Monatszeitschrift „Europäische Sicherheit & Technik“ am 25.
September 2014 in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin in Zusammenarbeit mit der Bun-
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Gunnar Güthenke ist Chef
der G-Klasse
(Foto: Daimler)
wehrwirtschaft 18/2014
Personen
(g) Dr. Gunnar
Güthenke wurde
zum 1. August
Geschäftsführer
der MercedesBenz G GmbH
und leitet den
Produktbereich
Mercedes-Benz
G-Klasse. Das Tochterunternehmen
der Daimler AG steuert Entwicklung
und Serienfertigung der G-Klasse.
Er folgt Axel Harries, der die Leitung des Qualitätsmanagements bei
Mercedes-Benz Cars übernommen hat.
www.Mercedes-Benz.com
Unter der Leitung von Generalleutnant a.D. Kersten Lahl werden
sich renommierte Experten in Vorträgen und Panels folgenden Schwerpunktthemen widmen:
• Sicherheit Europas – aktuelle Herausforderungen und internationale Kooperation
• Nationale Interessen und strategischer Schulterschluss Europas
– Wunsch oder Wirklichkeit?
• Europa und Russland – Sicherheit miteinander oder gegeneinander?
• Globale wirtschaftliche Verflechtung und die Sicherheit Europas –
Abhängigkeit als Chance oder Risiko?
Eine persönliche Einladung zu
dieser (kostenfreien) Veranstaltung
kann unter folgender Adresse angefordert werden:
[email protected].
Florian Büdenbender
Impressum
Chefredakteur: Oberst a.D. Dipl.-Ing. Michael Horst (m)
Chef vom Dienst: Oberstleutnant a.D. Dipl.-Ing. Gerhard W. Heiming (g)
Redaktion: Dorothee Frank (d), Dr. Jan-Phillipp Weisswange (ww),
Jürgen Hensel (j), Oberstleunant a.D. Wilhelm Bocklet (w),
Kapitän zur See a.D. Dieter Stockfisch (s),
Oberst a.D. Ulrich Rapreger (u), Beke Kratzmann (b)
Verlag: Mittler Report Verlag GmbH
Geschäftsführer: Dr. Peter Boßdorf, Thomas Bantle, Peter Tamm
Anschrift der Redaktion:
Baunscheidtstraße 11, 53113 Bonn
Telefon: (0228) 35 00 878, Fax: (0228) 35 00 871
E-Mail: [email protected]
MITTLER
REPORT
Ein Unternehmen der
Tamm Media Gruppe
Bezugspreise und Abonnements:
Testabonnement 4 Monate: 120,00 Euro zzgl. 19% MWSt
Das Testabonnement verlängert sich automatisch in ein Jahresabonnement, wenn es nicht zum Ablauf des vierten Monats
gekündigt wird.
Einzel-Jahresabonnement: 439,70 Euro, zzgl. 19 % MwSt. Kündigungsfrist: Acht Wochen vor Ablauf des Jahresabonnements.
Mehrfachabonnements: Für Mehrfachnutzung und Weitergabe in internen Netzen bieten wir günstige Sonderkonditionen an.
Bestellungen: [email protected], Tel: 0228 35 00 870
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