Freizeit in Leipzig 2006
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Freizeit in Leipzig 2006
Freizeit in Leipzig 2006 Ergebnisübersicht LEIPZIGER STATISTIK UND STADTFORSCHUNG Freizeit in Leipzig 2006 [3/07] Herausgeber: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen in Kooperation mit dem Jugendamt Redaktion: Dr. Günter Roski (Amt für Statistik und Wahlen) Thomas Ehlert (Jugendamt) Autoren: Kerstin Drescher, Dr. Günter Roski (Amt für Statistik und Wahlen) Frank Lehmann, Anne Schkölzger (Universität Leipzig) Sophie Löbel (HTWK Leipzig) Foto Titelblatt: Erhard Paul (Leipzig) Grafik/Layout: Johannes Heinemann, Renate Körner (Amt für Statistik und Wahlen) Verlag: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen Druck: Stadt Leipzig, Hauptamt Redaktionsschluss: 16.03.2007 Gebühr: 15,- € (zuzüglich Versandkosten) Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht gestattet, ohne ausdrückliche Genehmigung des Amtes für Statistik und Wahlen diese Veröffentlichung oder Teile daraus für gewerbliche Zwecke zu vervielfältigen oder in elektronische Systeme einzuspeichern. Die Vervielfältigung dieser Veröffentlichung oder von Teilen daraus ist für nicht gewerbliche Zwecke mit Angabe der Quelle gestattet. Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen können wie folgt bezogen werden: Postbezug (zuzüglich Versandkosten): Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen 04092 Leipzig Statistischer Auskunftsdienst: Fon Fax E-Mail Direktbezug: Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen Burgplatz 1, Stadthaus, Raum 228 (0341) 123 2847 (0341) 123 2845 [email protected] Internet www.leipzig.de/statistik www.leipzig.de/wahlen Zeichenerklärung: 0 = Ergebnis gleich Null oder Zahl ist kleiner als die Hälfte der verwendeten Einheiten . = Veröffentlichung ist aus Datenschutzgründen nicht möglich davon = Summe der Einzelpositionen ergibt Gesamtsumme (Aufgliederung) darunter = nur ausgewählte Einzelpositionen (Ausgliederung) Inhaltsverzeichnis Seite Hauptergebnisse......................................................................................................................3 Vorbemerkungen .....................................................................................................................5 1 Freizeitumfang ........................................................................................................................ 11 1.1 Täglicher Freizeitumfang ............................................................................................................ 12 1.2 Ausgangsbegrenzungen............................................................................................................. 13 1.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 14 2 Freizeitinteressen ........................................................................................................17 2.1 Freizeitinteressen unter inhaltlichen Aspekten ........................................................................... 18 2.2 Freizeitinteressen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und -orten .................................... 21 2.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 29 3 Freizeitbetätigungen ....................................................................................................31 3.1 Freizeitbetätigungen unter inhaltlichen Aspekten ....................................................................... 32 3.2 Freizeitbetätigungen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und –orten ............................... 34 3.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 42 4 Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung ............................................................45 4.1 Informiertheit über Freizeitangebote........................................................................................... 46 4.2 Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung............................................................................... 49 4.3 Verfügbarkeit über Taschengeld und Selbstverdientes .............................................................. 52 4.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 55 5 Präferierte Formen der Freizeitgestaltung.................................................................57 5.1 Feste Strukturen oder lose Angebote ......................................................................................... 58 5.2 Anleitung oder Eigenregie .......................................................................................................... 60 5.3 Gestaltungsbereitschaft: Aktivist oder Passivist ......................................................................... 61 5.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 64 6 Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten ......................................................................67 6.1 Mitgliedschaften in Vereinen, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen ............................... 68 6.2 Zugehörigkeit zu Cliquen ............................................................................................................ 70 6.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 73 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 - Ergebnisbericht 1 Seite 7 Besuch von Schul- und Jugendclubs ........................................................................75 7.1 Sicht der Befragten auf die Einrichtungen .................................................................................. 76 7.2 Gründe für den Nicht-Besuch ..................................................................................................... 77 7.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 78 8 Freizeitsport .................................................................................................................81 8.1 Organisationsform ...................................................................................................................... 82 8.2 Bevorzugte Sportarten................................................................................................................ 85 8.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 87 9 Exkurs: Allgemeine Befindlichkeiten .........................................................................89 9.1 Zufriedenheiten........................................................................................................................... 90 9.2 Sorgen und Probleme................................................................................................................. 97 9.3 Schulische und berufliche Zukunftssicht................................................................................... 106 9.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006.......................................................................... 109 10 Exkurs: Politikinteresse, politischer Standort.........................................................111 10.1 Politikinteresse.......................................................................................................................... 112 10.2 Politischer Standort................................................................................................................... 113 10.3 Parteienpräferenz ..................................................................................................................... 114 10.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006.......................................................................... 117 11 Auswertung von zwei offenen Fragen......................................................................119 11.1 Hinweise zur Befragung............................................................................................................ 119 11.2 Das bewegte die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung besonders................................ 122 Anhang Fragebogen „Freizeit in Leipzig 2006“ 2 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 - Ergebnisbericht Hauptergebnisse Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 12 der Leipziger Mittelschulen, Gymnasien und Förderschulen sowie die an den Leipziger Berufs- und Fachoberschulen lernenden Jugendlichen haben ein breit gefächertes freizeitbezogenes Interessenspektrum, das sie auch weitgehend in entsprechenden Freizeitbeschäftigungen umsetzen können. Je nach Alter wünschen sie sich mehr oder weniger Eigenregie bei der Freizeitgestaltung und weisen ein beachtliches Niveau an Gestaltungsbereitschaft auf. Die vorwiegend 12 bis 20 Jahre alten Mädchen und Jungen sind vielfältig in Vereine und Verbände integriert, wobei Sportvereine dominieren. Häufig sind sie auch in Cliquen eingebunden; Freundeskreise sind für sie von hoher Bedeutung, zunehmend auch die Familie. Etwa ein Drittel der jungen Leute besucht die städtischen oder von freien Trägern vorgehaltenen Schulund Jugendclubs. Die Jugendlichen sind in großer Anzahl sportlich aktiv, überwiegend im Sportspielund im Fitnessbereich. Mit dem Verhältnis zu den Eltern und der Wohnsituation besteht hohe Zufriedenheit, weniger mit Schule und Zensuren. Besorgt sind sie vor allem mit Blick auf die hohe Arbeitslosigkeit, fehlende Lehrstellen und zunehmende Armut. Gleichwohl weist die große Mehrheit eine hohe Lebenszufriedenheit und optimistische Zukunftssicht auf. Eine vergleichsweise geringere Lebenszufriedenheit und weniger optimistische Zukunftssicht weisen Jugendliche im Berufsgrundbildungsjahr und im berufsvorbereitenden Jahr auf, die zumindest im ersten Anlauf keinen optimalen Start in das Berufsleben gefunden haben. Das trifft auch auf Mädchen und Jungen zu, deren Eltern nicht berufstätig sind. Sie müssen besonders im Blickfeld der Jugendhilfe stehen. Politisch sind die Jugendlichen eher durchschnittlich interessiert. Für ihre Umwelt haben sie einen wachen und kritischen Blick, was insbesondere im Kapitel 11 belegt ist. Ausgewählte Ergebnisse im einzelnen: ! Etwas mehr als viereinhalb Stunden Freizeit stehen den Schülerinnen und Schülern im Durchschnitt an einem normalen Wochentag zur Verfügung. Etwa ab dem 18. Lebensjahr verringert sich der bis dahin etwa gleich große Freizeitanteil erheblich. Gymnasiasten sowie Berufs- und Fachoberschüler verfügen über weniger Freizeit als Mittelschüler oder Förderschüler. ! Das Gesamtspektrum der Freizeitinteressen der Jugendlichen erweist sich als eine gute Mischung von aktiven und passiven Tätigkeiten. Zu den am häufigsten genannten Interessen zählen das Musikhören, das Fernsehen und Ansehen von Videos als eher passive Tätigkeiten, aber auch das Sporttreiben, das Motorrad-, Moped- und Fahrradfahren und die kreative Arbeit am PC sowie das Surfen im Internet als vornehmlich aktive Betätigungen. Eingebettet sind diese Freizeitinhalte in ein starkes Bestreben, die Freizeit gemeinsam mit Freunden zu gestalten oder auch in der Familie etwas zu unternehmen. ! Im Vergleich zu 2000 ist ein deutlicher Interessenanstieg hinsichtlich multimedialer Tätigkeiten am PC zu verzeichnen. Ein leichter positiver Trend zeichnet sich auch hinsichtlich der aktiven und rezeptiven künstlerisch-musischen Interessen ab (eigenständiges Musizieren und Theaterspiel, Konzertbesuch). Zugenommen hat das Bestreben, etwas gemeinsam mit der Familie zu unternehmen, insbesondere auch bei älteren Jugendlichen. Hingegen hat das Interesse am Besuch von Schul- und Jugendclubs insbesondere bei den ab 16-Jährigen weiter abgenommen. ! Freizeitinteressen und -aktivitäten stehen miteinander weitgehend im Einklang. Das betrifft z.B. das Musikhören, das Fernsehen, das Sporttreiben, aber auch die multimedialen Tätigkeiten. Hier bestehen ganz offensichtlich günstige Realisierungsmöglichkeiten. Stark zugenommen hat das Surfen im Internet, das kreative Arbeiten am PC. Zugenommen haben auch künstlerisch-musische Tätigkeiten sowie gemeinsame Unternehmungen mit Freunden und mit der Familie. ! In Einzelfällen gibt es jedoch nach wie vor Barrieren bei der Interessenumsetzung. Das betrifft im besonderen künstlerisch-musische Interessen wie das Theaterspiel, den Besuch von Konzerten, Oper und Theater. Gründe dafür dürften zum einen mangelnde Angebote, zum anderen aber wohl auch finanzielle Engpässe sein. Die im Jahr 2000 noch häufigeren Umsetzungsprobleme von multimedialen Interessen sind hingegen deutlich zurückgegangen. ! Wie bereits im Jahr 2000 fühlt sich nur jeder sechste Jugendliche gut informiert über Freizeitangebote. Wichtigste Informationsquelle ist der Austausch mit Freunden. Sprunghaft angestiegen ist die Nutzung des Internet. Danach folgen Radio und Fernsehen sowie die mit zunehmendem Alter wichtiger werdenden Plakate, Handzettel und Aushänge. Die Tageszeitung wird für diese Zwecke nur nachrangig genutzt. ! Als häufigste Gründe für Freizeiteinschränkungen werden neben dem schon erwähnten Informationsdefizit der Mangel an Geld, Zeit sowie an interessanten Angeboten angeführt. Die Verfügbarkeit über finanzielle Mittel (Taschengeld und Selbstverdientes) ist sehr unterschiedlich, und besonders JugendliStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 3 che, deren Eltern beide nicht erwerbstätig sind, müssen sich oft einschränken. Das Fehlen interessanter Angebote im allgemeinen sowie von Clubs im besonderen wurde zwar noch recht häufig genannt, aber seltener als im Jahr 2000. ! Offene Freizeittreffs werden deutlich besser angenommen als organisierte und strukturierte Angebote wie Arbeitsgemeinschaften, Kurse oder außerschulische Projekte und Workshops. Mit zunehmendem Alter wird zudem der Wunsch stärker, die Freizeit selbstbestimmend und ohne Anleitung Erwachsener gestalten zu können. Etwa die Hälfte der Mädchen und Jungen hält es allerdings für sinnvoll, wenn Erwachsene als Ansprechpartner bei Problemen und als Sorgetragende für Ordnung und Sicherheit präsent sind. ! Der größere Teil der Jugendlichen zeigt sich bereit, Freizeit selbst zu organisieren, sich selbst einzubringen. Etwa jeder Dritte hat sich diesbezüglich bereits erprobt, z.B. bei kulturellen oder künstlerischen Projekten, in der Sportorganisation oder bei diversen gemeinsamen Unternehmungen. Weitere 24 Prozent würden sich gern auf diese Weise engagieren. Mit 40 Prozent ist allerdings der Anteil der Jugendlichen auch recht groß, der solche Aktivitäten ablehnt. ! Sportvereine sind nach wie vor für die Jugendlichen eindeutig die am häufigsten aufgesuchten Vereine. Es folgen mit weitem Abstand die Mitgliedschaft in einer Schul-AG sowie in verschiedenen künstlerisch-musischen Vereinen und Gruppen. Mitgliedschaften in Jugendverbänden oder politischen Organisationen werden nach wie vor von der großen Mehrheit der Jugendlichen nicht angestrebt. Viel wichtiger ist hingegen die Gleichaltrigen-Gruppe als fester Freundeskreis. Knapp 60 Prozent der Mädchen und Jungen gaben an, Mitglied einer Clique zu sein. ! 32 Prozent der Befragten benannten Schul- und Jugendclubs, die sie mehr oder weniger häufig besuchen und auch anderen Jugendlichen empfehlen würden. Das traf häufiger für jüngere Befragte und für Mittelschüler zu. Der vergleichsweise größere Anteil, der keine Clubs besucht, führte dafür als Hauptgrund mangelndes Interesse an. Als weitere häufige Begründungen wurden Zeitmangel, nicht genügend attraktive Angebote sowie ein schlechter Ruf angeführt. Jüngere Befragte gaben außerdem häufiger an, gar keine Clubs zu kennen. ! Drei Viertel der Mädchen und Jungen und damit deutlich mehr als noch im Jahr 2000 treiben mindestens einmal pro Woche in irgendeiner Form Freizeitsport. Dabei verlagert sich das Gewicht zunehmend stärker hin zum nicht organisierten, nicht vereinsmäßig betriebenen Sport gemeinsam mit Freunden oder auch allein. Der Trend geht dabei deutlich weg von klassischen Einzelsportarten; es dominieren Spielsportarten und Fitness. ! Weitreichend zufrieden sind die Mädchen und Jungen mit dem Verhältnis zu den Eltern und mit ihrer Wohnsituation, weniger mit dem Taschengeld, den Freizeitbedingungen, der Schule und den Zensuren. Im Vergleich zu 2000 hat es dabei kaum Änderungen gegeben. Auch die allgemeine Lebenszufriedenheit ist auf ähnlichem Niveau wie sechs Jahre zuvor. ! Jeder zweite Jugendliche macht sich wegen der akuten Arbeitslosigkeit, fehlender Lehrstellen und zunehmender Armut starke Sorgen. Auf die allgemeine Lebenszufriedenheit hat diese Besorgnis allerdings bisher nur geringe Auswirkungen, da vielfach selbst keine Betroffenheit vorliegt. Eine Ausnahme bilden Jugendliche im Berufsgrundbildungsjahr und im berufsvorbereitenden Jahr. Hier schlägt die Sorge um die berufliche Karriere auch auf die Lebenszufriedenheit durch. Im übrigen wird die aktuelle Lebenszufriedenheit eher durch fehlende Freunde, mangelnde elterliche Fürsorge oder auch durch die Arbeitslosigkeit der Eltern beeinflusst. ! Fast drei Viertel der Jugendlichen sehen ihre schulische Zukunft sehr zuversichtlich oder zuversichtlich. Ihnen stehen nur wenige Prozente mit einer düsteren Zukunftssicht gegenüber. Vergleichsweise weniger zuversichtlich wird die berufliche Zukunft eingeschätzt. Hier stehen den gut 50 Prozent Optimisten immerhin 9 Prozent Pessimisten gegenüber. Im Vergleich zu 2000 gibt es in beiden Fällen eine leicht positive Entwicklung, die bei allen Altersgruppen zu registrieren ist. ! An Politik ganz allgemein zeigten sich knapp 20 Prozent der Befragten und damit etwas mehr als im Jahr 2000 sehr stark oder stark interessiert, an der kommunalen Politik in Leipzig ähnlich wie 2000 nur 12 Prozent. Der Anteil der nicht Interessierten ist deutlich höher. Zwei Drittel der befragten Mädchen und Jungen sehen sich auf einer politischen Links-Rechts-Skala eher in der Mitte (oder auch indifferent), auf den Extrempunkten befinden sich 11 Prozent. Im Vergleich zu 2000 hat sich keine weitere Polarisierung ergeben, bei den bis zu 17-Jährigen ist sogar eher der Anteil der „Mitte“ weiter angewachsen. Gleichwohl würden sich 85 Prozent einer Partei zuordnen können. Am häufigsten tendierten die Jugendlichen zur SPD, danach zu CDU/CSU und zu Die Linke.PDS. 4 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 - Ergebnisbericht Vorbemerkungen Seit 1991 führt das Amt für Statistik und Wahlen im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig kommunale Bürgerumfragen durch. Hauptziel dieser Befragungen ist die Versorgung des Stadtrates und der Stadtverwaltung mit aktuellen Informationen über die Lebenssituation, die Wünsche und Erwartungen der Bürger und ihre kritischen Einschätzungen der Lebensbedingungen in Leipzig. Außerdem können mit Hilfe dieses Instruments Meinungen und Vorstellungen der Bürger zu aktuellen und planungsrelevanten Themen eingeholt werden. Neben anderen Beteiligungsformen fungiert die kommunale Bürgerumfrage als notwendiges Instrument des Dialogs zwischen Bürgerschaft sowie Rat und Verwaltung. Die rechtliche Grundlage der Befragungen bildet die am 18. September 1996 vom Leipziger Stadtrat beschlossene „Satzung über die kommunalen Erhebungen der Stadt Leipzig zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung". Als Teilstudien der kommunalen Bürgerumfragen wurden 1993, 2000 und 2006 gesonderte Erhebungen zu Freizeitinteressen und Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren erstellt. Ihr Ziel bestand darin, in Bezug auf die Freizeitgestaltung notwendige Informationen für die Angebotsgestaltung in den dem Jugendamt zugeordneten Freizeitstätten zu gewinnen, um im Rahmen der Möglichkeiten gezielt auf die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen reagieren zu können. Zu diesem Zweck wurden im Herbst 2006 rund 2400 Schülerinnen und Schüler im Alter ab 12 Jahren befragt. Die schriftliche Befragung erfolgte zwischen dem 25. September und dem 13. Oktober 2006 im Auftrag des Dezernates Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule und in Abstimmung mit dem Regionalschulamt Leipzig. Befragt wurden Kinder und Jugendliche aus je zehn Mittelschulen und Gymnasien, des weiteren aus zwölf Berufsschulzentren und zwei Förderschulen. Inhaltliche Schwerpunkte Die inhaltlichen Schwerpunkte der Befragung lagen auf verschiedenen Aspekten der Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen und deren wesentlichen Rahmenbedingungen. Schon aus den vorangegangenen Befragungen zu diesem Thema konnten wertvolle Hinweise für gezielte Förderungen und Maßnahmen des Jugendamtes der Stadt Leipzig abgeleitet werden. Da mittlerweile seit der letzten Erhebung sechs Jahre vergangen waren, lag die Vermutung nahe, dass sich sowohl Bedürfnisse, Interessenlagen und Verhaltensweisen als auch Freizeitangebote selbst verändert haben. Angezielt war somit eine Erfassung der aktuellen Gegebenheiten wie auch ein Zeitvergleich mit den Ergebnissen der Befragung von 2000. Schwerpunkte der Befragung waren: ! ! ! ! ! Freizeitinteressen und –betätigungen, Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung, bevorzugte Formen der Freizeitgestaltung, Mitgliedschaften in Vereinen, Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und die Frequentierung von Schul- und Jugendclubs. Als gewissermaßen subjektive Rahmenbedingungen des Freizeitverhaltens wurden im weiteren verschiedene allgemeine Befindlichkeiten, die grundsätzlichen politischen Interessen der Kinder und Jugendlichen sowie abgeleitete Parteienpräferenzen ermittelt. Auswahlverfahren und Beteiligung Angezielt war, in jedem Stadtbezirk eine Mittelschule und ein Gymnasium einzubeziehen. Um Kontinuität zu den Befragungen in den Jahren 1993 und 2000 zu gewährleisten, wurden zunächst jene Schulen ausgewählt, die auch in den zurückliegenden Jahren Befragungsstandort waren. Wo dies nicht möglich war (z.B. wegen inzwischen erfolgter Schließung), wurde nach dem Zufallsprinzip eine neue Schule ausgewählt. Bei den Berufsschulzentren und den Förderschulen wurde der Bezug zum Stadtbezirk nicht vorgenommen, aber auch hier galt das Zufallsprinzip. Innerhalb der Schulen wurden – wiederum nach dem Zufallsprinzip ausgewählt - drei bis sechs Klassen befragt, unabhängig vom Schultyp. Um die Ausgewogenheit der Klassenstufen zu garantieren, erfolgten hier schulbezogene Vorgaben. Schülerinnen und Schüler, die noch unter 18 Jahren waren, mussten eine schriftliche Zustimmung der Eltern für die Teilnahme an der Umfrage vorlegen. Ein Teil der Eltern, überwiegend an Förderschulen bzw. Mittelschulen, lehnte die Teilnahme der Kinder ab. Die Kinder und Jugendlichen selbst verweigerten nur in seltenen Fällen die Teilnahme. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 5 Der Stichprobenplan orientierte bei einem Insgesamt von 3000 zu Befragenden auf 1100 Gymnasiasten, 1000 Berufs- und Fachoberschüler, 800 Mittelschüler und 100 Förderschüler. Aufgrund der Klassenstärken waren diese Vorgaben nicht exakt einhaltbar, wie aus nachfolgender Tabelle hervorgeht. Trotz einiger organisatorischer Schwierigkeiten konnte die Befragung auch an Förderschulen durchgeführt werden. Hier war die Beteiligung allerdings vergleichsweise geringer, eine Auswertung wurde dennoch vorgenommen. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler, welche an der Befragung hätten teilnehmen können, betrug 3088. Tatsächlich beteiligt haben sich 2433 von ihnen, das entspricht knapp 79 Prozent der vorgesehenen Gesamtschülerzahl. Da die Ausfallquote bei Förderschülern und Mittelschülern überdurchschnittlich, bei Berufs- und Fachoberschülern unterdurchschnittlich war, sind entsprechend in den nachfolgend präsentierten Gesamtergebnissen die Antworten der Förder- und der Mittelschüler etwas unterrepräsentiert, die der Berufs- und Fachoberschüler etwas überrepräsentiert. Beteiligung an der Befragung nach Schultypen Schüleranzahl in den Befragungsklassen Schultyp Mittelschule Verweigerer Teilnehmer absolut in Prozent 854 251 603 70,6 Gymnasium Berufs- und Fachoberschule Förderschule 1133 226 907 80,1 1003 129 874 87,1 98 49 49 50,0 Gesamt 3088 655 2433 78,8 Methodik der Durchführung Die Befragung der Schüler erfolgte mittels standardisiertem Fragebogen. In Abstimmung mit den Direktoren der jeweils einzubeziehenden Schulen wurden Unterrichts- bzw. Freistunden genutzt, um die Befragung vor Ort im Gruppenverband durchzuführen. Zuvor geschulte Mitarbeiter des Jugendamtes und des Amtes für Statistik und Wahlen gaben zu Beginn der Befragung eine kurze Einführung und teilten dann die Fragebögen an die teilnahmeberechtigten Kinder und Jugendlichen aus. Das Ausfüllen nahm im Durchschnitt einen Zeitraum von 25 Minuten in Anspruch. Falls Fragen auftraten, klärte der Untersuchungsleiter diese am Platz des Schülers. Nach Abschluss des Ausfüllens sammelte der Untersuchungsleiter die anonymen Fragebögen ein und versah sie zum Zweck der späteren Zuordnung zu Schule und Klassenstufe mit entsprechenden Codierungen. Beschreibung der Stichprobe nach ausgewählten Merkmalen Befragte nach Klassenstufen bzw. Klassentyp Klassenstufe bzw. -typ Anzahl/Anteil absolut in Prozent Klassenstufe 7 202 8,3 Klassenstufe 8 297 12,2 Klassenstufe 9 310 12,7 Klassenstufe 10 410 16,9 Klassenstufe 11 151 6,2 Klassenstufe 12 189 7,8 45 1,9 Berufsausbildung 1. Lehrjahr 230 9,5 Berufsausbildung 2. Lehrjahr 181 7,4 Berufsausbildung 3. Lehrjahr 133 5,4 Fachoberschule, 11. Klasse 132 5,4 Fachoberschule, 12. Klasse 128 5,3 Fachoberschule, 13. Klasse 25 1,0 2433 100 BGJ / BVJ Gesamt 6 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht In den teilnehmenden Mittel- und Förderschulen wurden Jugendliche der siebenten bis zehnten Klasse befragt, an den Gymnasien kamen noch die elfte und zwölfte Klasse hinzu. Die Gruppe der Berufsschüler kam aus dem ersten bis dritten Lehrjahr, es wurden aber auch Schüler des Berufsgrundbildungsjahres bzw. des Berufsvorbereitungsjahres befragt. An den Fachoberschulen kamen die Schülerinnen und Schüler aus den 11. bis 13. Klassen. Bei den Befragungen an den Berufsschulen wurde keine Altersgrenze gesetzt. Das Gros der Teilnehmer war hier im Alter von 16 bis 21 Jahren. Mädchen waren in den Altersgruppen der 12- bis 17-jährigen häufiger vertreten als Jungen, die Letzteren häufiger in den älteren Jahrgängen. In der Gruppe der unter 14-Jährigen dominieren Gymnasiasten, in der nachfolgenden Altersgruppe sind Mittelschüler etwas häufiger vertreten. In der Gruppe der 16-und 17-Jährigen waren vornehmlich Gymnasiasten und Berufsschüler vertreten, in der obersten Altersgruppe schließlich überwiegend Berufsschüler. Befragte nach Alter und Geschlecht (absolut) Befragte 12 13 14 Alter in Jahren 15 16 17 18 älter Gesamt *) männlich 46 91 137 150 210 168 148 233 1192 weiblich 54 122 139 183 222 201 136 175 1234 Mittelschule 33 82 135 176 137 33 4 2 603 Gymnasium 67 125 131 141 173 138 106 19 907 Berufs- und Fachoberschule - - - 3 115 189 175 387 874 Förderschule - 6 11 13 8 9 - - 49 100 213 277 333 433 369 285 408 2433 Gesamt *) *) Abweichungen der Gesamtwerte von den Randsummen sind auf teilweise fehlende Angaben zum Alter bzw. Geschlecht zurückzuführen. Die meisten Jugendlichen wohnten zum Zeitpunkt der Befragung noch bei ihren Eltern oder zumindest bei einem Elternteil. Eine Ausnahme bildeten erwartungsgemäß die Schülerinnen und Schüler von Berufs- und Fachoberschulen. Die Gymnasiasten wohnen vergleichsweise am häufigsten bei beiden Elternteilen. Befragte nach der Wohnsituation (in Prozent): Wohnsituation Befragte bei den Eltern nur bei der Mutter nur beim Vater WG/eigene Wohnung woanders männlich 69 18 2 9 2 weiblich 67 18 2 11 3 Mittelschule 71 22 3 1 2 Gymnasium 77 18 2 1 2 Berufs- und Fachoberschule 55 14 2 26 3 Förderschule 69 22 - 4 4 Gesamt 68 18 2 10 2 Über die Hälfte der Befragten hat Geschwister. Insbesondere Förderschüler, nachfolgend auch Mittelschüler gaben an, zwei oder mehr Geschwister zu haben. Befragte nach Anzahl der Geschwister (in Prozent) Anzahl der Geschwister Befragte keins eins zwei drei oder mehr männlich 25 49 16 10 weiblich 24 50 15 11 Mittelschule 24 46 17 14 Gymnasium 28 50 15 7 Berufs- und Fachoberschule 22 52 16 10 Förderschule 16 35 25 25 Gesamt 25 49 16 10 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 7 Bei sieben von zehn Befragten gingen beide Elternteile einer Berufstätigkeit nach. Dieser Anteil war bei den Gymnasiasten am höchsten, bei den Förderschülern am geringsten. Etwa jeder 14. Befragte wohnte in einem Haushalt mit ausschließlich nicht berufstätigen Eltern(-teilen). Befragte nach der Berufstätigkeit der Eltern (in Prozent) Befragte männlich beide Elternteile Beruftätigkeit der Eltern nur Vater nur Mutter 73 12 10 kein Elternteil 6 weiblich 69 14 10 8 Mittelschule 66 16 10 9 Gymnasium 77 12 9 3 Berufs- und Fachoberschule 69 11 11 9 Förderschule 45 16 20 18 Gesamt 71 13 10 7 Anlage der Ergebnisübersicht und Lesehinweise In den nachfolgenden Kapiteln 1 bis 10 werden die Ergebnisse der Befragung „Freizeit in Leipzig 2006“ vorgestellt. Jedem Kapitel hängt, soweit es möglich war, ein Vergleich mit den Ergebnissen aus der Befragung des Jahres 2000 an. Im Kapitel 11 wurden zwei offene Fragen ausgewertet. Hier konnten die Mädchen und Jungen Hinweise zur Befragung geben und im weiteren auf Probleme hinweisen, die sie gerade besonders bewegen. In den Kapiteln werden neben der textlichen Interpretation Grafiken, Übersichtstabellen und Standardtabellen angeboten. Die Standardtabellen weisen in der Regel Ergebnisse für folgende Teilgruppen aus: ! ! ! ! ! ! Geschlecht, Altersgruppe, Staatsangehörigkeit, Schultyp, Einzel- oder Geschwisterkind, Beruftätigkeit der Eltern. Dabei werden die Differenzierungsmerkmale Geschlecht und Altersgruppe durchgängig ausgewiesen, die übrigen Merkmale dann, wenn sie zur Klärung der jeweiligen Fragestellung oder zugrundeliegender Hypothesen einen Beitrag leisten. Die befragten Kinder und Jugendlichen werden der Einfachheit halber im Bericht im Regelfall als „Jugendliche“ bezeichnet. Die Ergebnisse sind, wenn nicht ausdrücklich anders vermerkt, in Prozentwerten sowie zum Teil zusätzlich in Mittelwerten (arithmetisches Mittel oder Median) ausgewiesen. Obwohl die Ergebnisermittlung mit hoher Genauigkeit erfolgt, sind alle angeführten Werte auf ganze Zahlen bzw. bei Mittelwerten teilweise auf eine Kommastelle gerundet. Deswegen können bei der Addition von Einzelwerten in Tabellenzeilen oder -spalten, wo die Gesamtsumme 100 Prozent ergeben müsste, formal Abweichungen von 100 auftreten. In Diagrammen, die ebenfalls auf den genau berechneten Ergebnissen basieren, können (in Folge der Rundung scheinbar) gleiche Werte durch unterschiedlich große Balken oder Kreissegmente dargestellt sein. Bei Fragen, wo Mehrfachnennungen erlaubt waren, ergibt die Addition der Einzelwerte in Tabellenzeilen oder -spalten in der Regel nicht 100 Prozent. In allen Tabellen, in denen nur eine Frage ausgewertet wird, ist außerdem stets die ungewichtete Anzahl der antwortenden Personen (kursiv) vorangestellt. Diese Anzahl kann von Frage zu Frage abweichen. Ergebnisse werden in der Regel nur für Gruppen mit einer Mindestbesetzung von 50 Fällen ausgewiesen. In Ausnahmefällen (z.B. bei der Gruppe der Förderschüler) wird davon abgewichen. Auf die höhere Unsicherheit dieser Ergebnisse wird hingewiesen. 8 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Wertung der Ergebnisse Die Ergebnisse der Befragung können als repräsentativ für die Gruppe der Mittelschüler, Gymnasiasten, Berufsschüler und Förderschüler in Leipzig angesehen werden. Die geringe Fallzahl der Förderschüler führt bei deren Ergebnissen allerdings zu relativ großen Konfidenzintervallen. Ein Konfidenzintervall gibt, vereinfacht dargestellt, den Schwankungs- oder Vertrauensbereich eines geschätzten Parameters an, zum Beispiel des Mittelwertes. So ist der Mittelwert für die allgemeine Lebenszufriedenheit der Förderschüler 2,06, er schwankt allerdings zwischen 1,80 und 2,32. Bei den Mittelschülern beträgt er 2,17, die Schwankung ist hier jedoch sehr viel geringer, sie reicht von 2,10 bis 2,25. Die darauf beruhende Aussage ist also für die Mittelschüler sehr viel treffsicherer als für die Förderschüler. Im weiteren ist zu beachten, dass die hier vorgelegten Ergebnisse nicht für die Jugendlichen in Leipzig ab 12 Jahren schlechthin gelten, sondern nur für einen (allerdings sehr großen Teil) von ihnen. Jugendliche, welche die Schule nicht besuchen oder diese bereits frühzeitig beendet haben sowie auch solche, die an keiner beruflichen Ausbildung teilnehmen, wurden nicht befragt. Ebenso sind jene jungen Leute nicht erfasst, die bereits berufstätig oder aber arbeitslos sind. Bekanntermaßen finden sich unter dieser Klientel in besonderer Weise auch „Problemgruppen“ wieder, deren Urteile und Bewertungen zu den in dieser Studie behandelten Gegenständen keine Berücksichtigung finden. Der für die Durchführung dieser Erhebung auch unter Kosten- und Kapazitätsgesichtspunkten gewählte methodische Ansatz ließ eine Einbeziehung dieser Gruppen leider nicht zu. Es muss anderen Untersuchungen – etwa Gruppendiskussionen und Milieustudien – vorbehalten bleiben, diese Lücke zu füllen. Gleichwohl sind auch innerhalb der einbezogenen Stichprobe Teilgruppen auszumachen, die aufgrund vom Durchschnitt abweichender Lebensumstände und Bewertungen besondere Aufmerksamkeit verdienen, etwa die Teilnehmer am Berufsgrundbildungs- und am Berufsvorbereitungsjahr oder jene Jungen und Mädchen, deren beide Elternteile ohne Arbeit sind. Insgesamt sind mit den hier dokumentierten Ergebnissen wichtige „Richtungsdaten“ für die weitere Ausrichtung einer ausgewogenen und interessenorientierten Freizeitlandschaft für junge Leute in Leipzig im allgemeinen sowie für die Angebotsgestaltung der dem Jugendamt zugeordneten Freizeitstätten im besonderen gegeben. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 9 Verteilung der Befragten auf die einbezogenen Schulen Schule Stadtbezirk absolut Befragte in Prozent Mittelschulen: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Sportmittelschule, Max-Planck-Straße 65. Schule, Rosenowstraße 16. Schule, Konradstraße 51. Schule, Willi-Bredel-Straße 54. Schule, Arno-Nitzsche-Straße 56. Schule, Dieskaustraße 84. Schule, Stuttgarter Allee Heinrich-Pestalozzischule, Pestalozzistraße Paul-Robeson-Schule, Jungmannstraße 35. Schule, Virchowstraße Mitte Nordost Ost Süd Süd Südwest West Alt-West Nordwest Nord 49 53 63 52 60 85 58 54 66 63 2,0 2,1 2,6 2,1 2,5 3,5 2,4 2,2 2,7 2,6 Mitte Nordost Ost Südost Süd Südwest West Alt-West Nordwest Nord 60 118 90 121 93 130 151 62 29 53 2,5 4,9 3,7 5,0 3,8 5,3 6,2 2,6 1,2 2,2 Mitte Mitte Ost Ost Süd Süd Süd Südwest West Alt-West Nord Nord 62 68 62 38 69 95 74 111 53 69 76 97 2,6 2,8 2,6 1,6 2,8 3,9 3,0 4,6 2,2 2,8 3,1 3,9 10 39 0,4 1,6 2433 100 Gymnasien: 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Thomasschule, Hillerstraße F.-A.-Brockhaus-Gymnasium, Kieler Straße Gymnasium Engelsdorf Humboldtgymnasium, Möbiusstraße Immanuel-Kant-Gymnasium, Scharnhorststraße Johannes-Kepler-Gymnasium, Dieskaustraße Max-Klinger-Gymnasium, Miltitzer Weg Robert-Schumann-Gymnasium, Demmeringstraße Werner-Heisenberg-Gymnasium, Knopstraße Friedrich-Schiller-Gymnasium, Elsbethstraße Berufsschulen / Fachoberschulen: 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Gutenberg-Schule, Gutenbergplatz BSZ 11, H.-Goldschmidt-Schule, Goldschmidtstraße BSZ 4, Geithainer Straße BSZ 5, Neustädter Straße BSZ 2, Bornaische Straße ABTW gGmbH, Raschwitzer Straße Dr. P. Rahn & Partner-Schule, Kochstraße BSZ 9, Schönauer Straße BSZ 6, Am kleinen Feld Karl-Heine-Schule, Merseburger Straße BSZ 7, An der Querbreite Susanna-Eger-Schule, An der Querbreite Förderschulen: 40 41 Gesamt 10 Albert-Schweitzer-Schule, An der Märchenwiese Förderschule Grünau, Miltitzer Weg Süd West Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 1 Freizeitumfang Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur Verfügung? 6 5,2 5 4,6 4 4,3 3 2 Freizeitumfang in Stunden 4,8 1 0 Jungen 2000 Mädchen 2006 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 11 1 Freizeitumfang Zahlreiche Autoren in der sozialwissenschaftlichen Literatur haben sich bemüht, den Begriff der Freizeit zu definieren - von einer allgemeingültigen Definition kann jedoch nicht gesprochen werden. Wenn Freizeit als Komplementärbegriff zur Arbeits- und Lernzeit als Teil des Tages verstanden wird, in dem nicht gearbeitet oder gelernt wird, erfolgt assoziativ eine Verbindung mit Freizeitaktivitäten. Freizeit soll demnach als ein Zeitquantum verstanden werden, über das der Einzelne selbst (frei) entscheiden kann, um es für seine privaten Interessen, Aktivitäten und sein Wohlbefinden zu verwenden. Im Rahmen der vorliegenden Befragung „Freizeit in Leipzig 2006“ soll Freizeit jenen Zeitanteil umschreiben, welcher neben der Zeit für schulische Verpflichtungen, hauswirtschaftliche Hilfe und für notwendige Schlafzeit zur Verfügung steht und in dem eigene Interessen verfolgt werden können. Die Jugendlichen waren aufgefordert, ihre durchschnittliche Freizeitstundenzahl unter Beachtung eines Verweises auf vorhergehende Fragestellungen, in denen es um die Ausprägung von Freizeitinteressen ging, anzugeben. Die Intention der Fragestellung schloss von daher schulische Verpflichtungen, hauswirtschaftliche Tätigkeiten (einschl. Einkäufe für den Haushalt) und natürlich die notwendige Nachtschlafzeit aus. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in die Angaben der Befragten auch Erledigungen im Haushalt oder familiäre Verpflichtungen einbezogen wurden. Da die im Fragebogen vorgegebene Interessen- und Tätigkeitsliste vornehmlich aktives Verhalten intendierten, ist es andererseits auch möglich, dass Befragte Tätigkeiten wie Mittagsschlaf, Ausruhen oder einfach „nichts tun“ nicht in den Freizeitumfang eingerechnet haben. Im ersteren wie im letzteren Fall würden demzufolge Abweichungen vom eigentlich zu bemessenen Freizeitumfang auftreten, die sich jedoch in der Gesamtheit ausgleichen dürften. 1.1 Täglicher Freizeitumfang Etwas mehr als viereinhalb Stunden Freizeit stehen den Jugendlichen im Durchschnitt an einem normalen Wochentag zur Verfügung. Der Freizeitumfang variiert zwischen einer und zehn Stunden, die meisten Jugendlichen gaben zwischen zwei und sieben Stunden an. Geht man davon aus, dass am Wochenende ein größerer Umfang an Freizeit zur Verfügung stehen dürfte als am Wochentag, ergibt sich zeitbezogen ein höheres Potenzial für die Realisierung freizeitbezogener Interessen. Tab. 1-1 Freizeitumfang wochentags Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur Verfügung? 1 4 unter vier Stunden sechs Stunden und mehr Befragte 2 vier bis unter fünf Stunden M Mittelwert (in Stunden) Anzahl 1 2 3 fünf bis unter sechs Stunden 3 4 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil M Stunden 4,6 2366 30 22 22 27 1161 1200 24 35 21 23 21 22 33 20 4,8 4,3 308 591 784 670 24 21 28 41 27 20 20 24 20 25 23 18 28 34 29 17 4,7 5,0 4,7 4,0 2252 106 30 33 22 21 22 16 26 30 4,5 4,7 580 898 843 45 13 37 35 11 17 24 24 13 24 22 20 16 46 18 21 60 5,5 4,2 4,3 6,2 1666 519 164 31 27 22 22 23 23 22 22 19 25 28 37 4,5 4,7 5,0 Für einige Teilgruppen zeigen sich Differenzierungen des Stundenumfanges. Im Durchschnitt besitzen Mädchen eine halbe Stunde weniger tägliche Freizeit als Jungen. Besonders mit steigendem Alter sinkt 12 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht der Freizeitanteil der Mädchen. Dies resultiert offensichtlich aus ihrer stärkeren Einbindung in die hauswirtschaftlichen Verpflichtungen des Elternhaushaltes, als es bei den Jungen der Fall sein dürfte. Falls beide Elternteile berufstätig sind, ist der Freizeitumfang der Jugendlichen 30 Minuten geringer als bei denjenigen, deren Elternteile nicht berufstätig sind. Hier scheint als Annahme naheliegend, dass die Jugendlichen von berufstätigen Eltern diese Zeit (mehr) aufwenden müssen, um durch die Eltern aufgetragene Haushaltstätigkeiten zu übernehmen und so für eine zeitliche Entlastung der Eltern beizutragen. Bei einer rein altersmäßigen Betrachtung ist hervorzuheben, dass zwischen den Teilgruppen der Jugendlichen im Alter bis einschließlich 17 Jahren keine nennenswerten Unterschiede bestehen, sie in etwa über den gleichen Freizeitumfang verfügen. Dies verändert sich mit weiter steigendem Alter. Schüler im Alter von 18 Jahren und älter besitzen rund eine dreiviertel Stunde weniger Freizeit als ihre jüngeren Altersgenossen. Eine höhere Anzahl an Haushaltsverpflichtungen, größerer Hausaufgabenumfang und eventuell anstehende Prüfungsvorbereitungen könnten hierfür als Grund in Betracht gezogen werden. Bei einer schulbezogenen Betrachtung ist ersichtlich, dass der Freizeitumfang wesentlich durch den Schultyp bestimmt wird. Wie die Tabellen 1-1 und 1-2 belegen, weisen Gymnasiasten (und das in allen Altersklassen) im Schnitt erheblich weniger Freizeit auf als Mittelschüler oder Förderschüler. Während sich bei den Mittelschülern der Freizeitumfang mit steigendem Alter noch erhöht, ist bei den Gymnasiasten und Berufsschülern die gegenläufige Entwicklung einer Verminderung zu beobachten. Besonders bemerkbar macht sich offenbar das Abiturjahr; die 18-jährigen und älteren Gymnasiasten sowie die Berufschüler gaben hier ihren niedrigsten täglichen Freizeitumfang von etwa vier Stunden an. Tab. 1-2 Durchschnittlicher Freizeitumfang an einem Wochentag nach Schulart und Altersgruppen (Mittelwerte) Altersgruppe Mittelschule unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre und älter Schultyp Gymnasium Freizeitumfang in Stunden (Mittelwerte) 5,3 5,5 5,7 4,2 4,5 4,1 4,0 Berufsschule 4,8 4,1 1.2 Ausgangsbegrenzungen Mit Ausgangsbegrenzungen sind die Zeitpunkte gemeint, zu denen die Jugendlichen (im Regelfall nach Anweisung ihrer Eltern) am Abend spätestens zu Hause sein müssen. Wie zu erwarten war, werden diese Zeitpunkte wesentlich durch das Alter der Jugendlichen bestimmt. Während Schüler im Alter von unter 14 Jahren wochentags (innerhalb der Schulzeit) in der Regel vor 19 oder 20 Uhr zu Hause sein müssen, verlagert sich die Ausgangsbegrenzung bei den 14- und 15-jährigen Jugendlichen bereits vorwiegend auf den Zeitraum 20 bis 21 Uhr. Bei den 16- und 17-jährigen Jugendlichen dürfen bereits fast 40 Prozent selbst über den Zeitpunkt ihrer Rückkehr entscheiden. Bei den 18-Jährigen und Älteren sind das erwartungsgemäß fast 100 Prozent. Interessant ist, dass die Eltern ihre Söhne häufiger selbst über den Zeitpunkt der Rückkehr entscheiden lassen, als das bei den Töchtern der Fall ist. Die Unterschiede zwischen den Schultypen sind im wesentlichen altersbedingt. Bei den Förderschülern dürfte die strengere Begrenzung der Ausgangszeiten neben dem Alter auch von etwaigen personbezogenen Beeinträchtigungen abhängen (etwa körperliche Behinderungen). Die Berufstätigkeit der Eltern und die jeweilige Geschwistersituation haben hingegen keinerlei Einfluss auf die Ausgangsbegrenzungen. Am Wochenende und in den Ferien (Tabelle 1-4) besteht erwartungsgemäß eine größere Freizügigkeit der Eltern zu Gunsten der Jugendlichen. Jedoch wird dies erst bei den ab 16-Jährigen deutlich. Noch über die Hälfte der unter 14-Jährigen muss auch am Wochenende spätestens um 21 Uhr zu Hause sein, während von den 16- bis 17-Jährigen 30 Prozent als Rückkehrzeitpunkt 24 Uhr oder später angaben und etwa 50 Prozent frei darüber befinden dürfen, wann sie zu Hause sein wollen. Bei den 18-Jährigen und Älteren besitzt wie schon innerhalb der Woche auch am Wochenende fast jeder die freie Entscheidung. Der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen bleibt weiterhin, allerdings etwas verringert, bestehen. Die Nationalität der Befragten scheint tendenziell von Bedeutung zu sein; ausländische Jugendliche müssen etwas früher zu Hause sein als deutsche. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 13 Tab. 1-3 Ausgangsbegrenzungen Wann musst Du in der Regel abends zu Hause sein? a) wochentags (in der Schulzeit) 1 4 vor 19 Uhr 21 bis vor 22 Uhr Befragte 2 5 Anzahl 1 19 bis vor 20 Uhr 22 Uhr oder später 2 3 6 3 20 bis vor 21 Uhr Ich kann darüber frei entscheiden. 4 5 6 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 1-4 2417 8 13 15 11 9 44 1184 1226 8 9 11 15 14 17 9 12 8 9 51 38 310 605 796 691 35 11 3 1 35 26 5 0 20 29 16 0 3 15 19 1 2 6 18 4 7 13 39 95 2293 114 8 10 13 16 15 12 11 7 9 12 44 43 602 896 872 47 13 12 1 26 25 16 1 13 29 16 4 34 15 12 6 13 4 13 8 4 15 30 81 11 Ausgangsbegrenzungen Wann musst Du in der Regel abends zu Hause sein? b) am Wochenende/in den Ferien 1 4 vor 21 Uhr 23 bis vor 24 Uhr Befragte 2 5 Anzahl 1 21 bis vor 22 Uhr 24 Uhr oder später 2 3 6 3 22 bis vor 23 Uhr Ich kann darüber frei entscheiden. 4 5 6 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2367 15 7 9 6 14 49 1166 1194 13 17 6 7 8 11 5 7 13 14 55 44 309 588 772 683 58 24 3 0 18 14 3 0 11 21 7 0 2 12 7 0 2 13 30 2 9 15 49 97 2246 111 14 22 7 5 9 11 6 3 14 14 49 47 583 881 857 46 26 20 1 37 15 7 0 17 16 12 2 13 10 6 3 11 15 20 8 7 19 35 87 15 1.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Schon 1993 und 2000 wurde in Abstimmung mit dem Leipziger Jugendamt in Leipziger Schulen eine Befragung zum Freizeitverhalten von Jugendlichen durchgeführt. Bei der Konzeption der aktuellen Befragung wurde darauf geachtet, eine weitgehende Vergleichbarkeit zu der Umfrage von 2000 zu ermöglichen. Ein Vergleich zu 1993 sollte nicht erfolgen, da die damaligen Ergebnisse anderen Alterskohorten entstammten. Verglichen werden nur diejenigen Fragestellungen, wo Fragetext und Antwortvorgaben in 2000 und 2006 identisch waren. Ein Vergleich der in diesem und in den folgenden Kapiteln dargestellten Ergebnisse mit denen der Erhebung 2000 muss unter dem Hinweis erfolgen, dass die Stichproben der Vergleichsjahre abweichende Strukturen aufwiesen. So war der Anteil der im Jahr 2006 befragten Gymnasiasten im Vergleich zum Jahr 2000 etwas und der Anteil der Berufsschüler deutlich höher. Im weiteren waren die Berufsschüler im Jahr 2000 wesentlich durch Teilnehmer am Berufsgrundbildungsjahr sowie am Berufsvorbereitungsjahr dominiert, 2006 hingegen bildeten Personen in Berufsausbildungen sowie Fachoberschüler den 14 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Kern dieser Gruppe. Insoweit sind die Gesamtergebnisse, die im folgenden ausschließlich verglichen werden, im Jahr 2000 stärker vom Urteil der Mittelschüler geprägt, im Jahr 2006 hingegen stärker vom Urteil der (vergleichsweise auch älteren) Berufsschüler. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss dies beachtet werden. Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur Verfügung? 2000 2006 25 Nennungen (in Prozent) 20 15 10 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Freizeitumfang (in Stunden) Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Im Jahr 2000 verfügte knapp jeder vierte Schüler an einem normalen Wochentag über einen Freizeitumfang von fünf Stunden. Dieser Wert wurde in der aktuellen Befragung nicht ganz erreicht: über eine knappe halbe Stunde weniger verfügen die Jugendlichen im Jahr 2006 durchschnittlich. Akzeptiert man in beiden Erhebungen eine maximale tägliche Freizeit von 12 Stunden als noch plausible Antwort (24Stunden-Tag abzüglich Schlafenszeit und Schulzeit), ergibt sich sowohl in der Befragung 2000 als auch in jener von 2006 eine ähnliche Streuung, die Unterschiede im vorhandenen Freizeitvolumen sind also in etwa gleich geblieben. Allerdings ergab sich 2006 eine generelle Verschiebung zu einer Angabe von geringeren Freizeitumfängen, welches sich auch im gesunkenen Mittelwert widerspiegelt. Wie die nachfolgende Vergleichstabelle 1-5 zeigt, bleiben Unterschiede in demografischen Teilgruppen bestehen. Bereits 2000 hatten weibliche Schüler weniger Freizeit zur Verfügung als männliche und Gymnasiasten weniger als Mittelschüler. Die Werte an sich haben sich bei Mittelschülern und Gymnasiasten jedoch kaum verändert. Lediglich die Berufsschüler machen auf einen deutlichen Freizeitverlust von über einer Stunde aufmerksam und sind damit auch wesentlich für die Absenkung des Freizeitumfanges im Vergleich zu 2000 verantwortlich. Ob dies durch erhöhte schulische oder hauswirtschaftliche Pflichten verursacht wird, kann mit den Ergebnissen dieser Befragung nicht geklärt werden. Bei einer altersbezogenen Betrachtung ist auffällig, dass wie bereits 2000 die 18-Jährigen den geringsten Freizeitumfang besitzen. Bis auf die Gruppe der 17-Jährigen, welche einen um eine halbe Stunde geringeren Freizeitumfang als 2000 aufweist, ergaben sich jedoch in der Regel nur geringe Veränderungen. Bei den Ausgangsbegrenzungen ist gegenüber der Befragung des Jahres 2000 ersichtlich, dass sich der Anteil Jugendlicher, welche selbst über ihre Rückkehr entscheiden dürfen, vergrößert hat. Auch dies ist allerdings im wesentlichen der unterschiedlichen Stichprobenstruktur zuzuschreiben und dem damit einhergehenden höheren Anteil 18-Jähriger und älterer Befragter. Unterhalb der 18-Jahres-Grenze wird neuerdings aber den 16- und 17-Jährigen eine höhere Freizügigkeit zuerkannt als noch im Jahr 2000. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 15 Tab. 1-5 Vergleich des durchschnittlichen Freizeitumfangs an einem Wochentag 2000 und 2006 (Mittelwerte) Befragte 2000 2006 Mittelwerte (Stunden) Gesamt davon: männlich weiblich davon: 12 Jahre 13 Jahre 14 Jahre 15 Jahre 16 Jahre 17 Jahre 18 Jahre davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule 16 4,9 4,6 5,2 4,6 4,8 4,3 4,8 4,5 5,1 5,2 5,1 5,2 3,9 5,0 4,6 5,0 5,2 4,9 4,6 4,1 5,5 4,1 5,5 5,5 4,2 4,3 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 2 Freizeitinteressen Wie sehr interessieren Dich folgende Freizeitaktivitäten? 5 5 = sehr schwach Das interessiert mich 4 3 4 = schwach 3 = mittel 2 2 = stark 1 = sehr stark1 Musik hören Fernsehen, Video ansehen im Internet surfen/chatten Sport treiben Fahrrad/Moped/Motorrad fahren am Computer spielen ins Kino gehen 2006 2000 am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. Lesen (Zeitschriften, Bücher Comics) Konzerte mit moderner Musik besuchen zur Disco gehen selbst musizieren in die Oper/ins Theater gehen selbst Theater spielen Konzerte mit klassischer Musik besuchen Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 17 2 Freizeitinteressen Es ist unbestritten, dass zwischen Interessen und Aktivitäten ein wechselseitiger Zusammenhang besteht. Durch die Entwicklung von verschiedenen Interessen werden die Aktivitäten auf bestimmte Lebensbereiche aufgeteilt. Jugendliche beginnen somit, sich intensiv mit verschiedenen Gegebenheiten auseinander zu setzen, seien sie nun geistiger, sachlicher oder sozialer Natur. Ein Interesse zu entwickeln bedeutet demzufolge auch immer, sich einer bestimmten Sache aktiv zuzuwenden. Dennoch können sich Interessen oftmals erst dann herausbilden, wenn einer bestimmten Tätigkeit nachgegangen wird. Das wiederum bedeutet, dass sich aufgrund der Beschäftigung mit bestimmten Gegebenheiten oder Gegenständen erst Interesse oder Abneigung gegenüber dieser entwickeln kann. 2.1 Freizeitinteressen unter inhaltlichen Aspekten Wie schon in den vorhergehenden Befragungen bleibt das Musikhören in der Gesamtgruppe der befragten Jugendlichen als vorherrschendes Interesse bestehen. Unter den vorgegebenen 15 Interessenrichtungen, die zur Bewertung standen, wurde die passive mediale Betätigung des Musikhörens mit Abstand am häufigsten mit sehr starkem und starkem Interesse bewertet. Mit dem Fernsehen bzw. Ansehen von Videos folgt eine weitere passive mediale Betätigung. Bei den zu bewertenden Tätigkeiten, für die häufiger starkes als schwaches Interesse besteht (Mittelwert ≤ 3,0), finden neben den oben genannten passiven allerdings auch viele aktive Betätigungen hohen Zuspruch, wie z.B. Sport treiben, Fahrrad, Moped oder Motorrad fahren oder auch Computer spielen. Wie bereits bei der Befragung 2000 ist festzustellen, dass die Behauptung, die Interessen der Jugendlichen wären überwiegend konsumorientiert, nicht haltbar ist. Klar ersichtlich ist hingegen, dass die Ausrichtung auf multimediale Angebote erheblich gestiegen ist (vgl. Kapitel 2.3). Tab. 2-1 Freizeitinteressen nach Inhalten Wie sehr interessieren Dich folgende Freizeitaktivitäten? 1 4 sehr stark schwach 2 3 stark sehr schwach 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 1 2 3 Prozent 4 5 D Musik hören 61 27 8 2 1 1,5 Fernsehen, Video ansehen 25 40 27 6 2 2,2 im Internet surfen / chatten 32 29 22 11 6 2,3 Sport treiben 31 25 27 12 6 2,4 Fahrrad / Moped/Motorrad fahren 24 31 27 10 8 2,5 am Computer spielen 25 25 25 16 9 2,6 ins Kino gehen 10 29 43 13 4 2,7 Freizeitinteresse am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 19 23 27 19 12 2,8 Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) 14 24 31 21 10 2,9 Konzerte mit moderner Musik besuchen 13 24 30 19 14 3,0 zur Disco gehen 17 19 23 17 24 3,1 selbst musizieren 11 10 16 22 41 3,7 in die Oper / ins Theater gehen 2 5 15 23 54 4,2 selbst Theater spielen 4 5 10 15 66 4,3 Konzerte mit klassischer Musik besuchen 1 3 9 21 67 4,5 Die Ausprägung der verschiedenen Interessen ist allerdings geschlechts- und altersabhängig, wie im einzelnen aus den Tabellen 2-6 bis 2-21 hervorgeht. Werden diese nun nach Geschlecht und Alter differenziert, kommen innerhalb der zu betrachtenden Gruppen unterschiedliche „Rangfolgen“ zustande. Einheitlich betrachtet, haben sich die beliebtesten Interessen gegenüber der Befragung 2000 jedoch nicht geändert. Musik hören und Fernsehen bzw. Videos ansehen führen weiterhin die Ranglisten an, doch löste das Surfen und Chatten im Internet das Sporttreiben als bis dahin drittbeliebtestes Freizeitinteresse ab. 18 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 2-2 Ausprägung von Freizeitinteressen nach Geschlecht und Altersgruppen (Mittelwerte von 1 = sehr stark bis 5 = sehr schwach) Freizeitinteresse Geschlecht Altersgruppen männlich weiblich unter 14 14/15 16/17 18 u. älter Musik hören 1,7 1,4 1,7 1,5 1,5 1,5 Fernsehen, Video ansehen 2,2 2,2 2,0 2,1 2,2 2,4 im Internet surfen/chatten 2,2 2,4 2,4 2,1 2,3 2,4 Sport treiben 2,2 2,6 2,2 2,2 2,4 2,6 Fahrrad/Moped/Motorrad fahren 2,4 2,6 2,3 2,4 2,5 2,7 am Computer spielen 2,1 3,1 2,2 2,4 2,7 2,9 ins Kino gehen 2,9 2,6 2,5 2,7 2,7 2,8 am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 2,6 3,0 2,9 2,8 2,8 2,9 Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) 3,2 2,6 2,6 2,8 2,9 3,0 Konzerte mit moderner Musik besuchen 3,2 2,8 3,1 2,9 2,9 3,1 zur Disco gehen 3,4 2,9 3,6 3,3 3,1 2,8 selbst musizieren 3,9 3,6 3,5 3,7 3,7 3,9 in die Oper / ins Theater gehen 4,4 4,0 4,2 4,3 4,2 4,2 selbst Theater spielen 4,6 4,1 3,9 4,3 4,3 4,6 Konzerte mit klassischer Musik besuchen 4,6 4,4 4,4 4,5 4,5 4,5 Bei fast allen Interessen (außer dem Fernsehen) werden geschlechtsspezifische Unterschiede sichtbar. Zu Gunsten der Jungen fallen diese Unterschiede besonders stark bei den auf multimediale Tätigkeiten gerichteten Interessen und beim Sport aus. Bei der allgemeinen Nutzung des Internet ist aber eine Annäherung zwischen den Geschlechtern zu erkennen. Die musisch-künstlerischen Interessen sind andererseits bei den Mädchen in der Regel stärker ausgeprägt als bei den Jungen. Das betrifft z.B. den Besuch von Oper und Theater oder auch das Mitspielen in Theaterstücken. Auch in Bezug auf das Lesen, ins Kino und in die Disco gehen zeigen sich Mädchen interessierter. Diese Ergebnisse verweisen auf nach wie vor wirkende rollenspezifische Sozialisationsbedingungen. In Abhängigkeit vom Alter ergeben sich zum Teil erhebliche Interessenänderungen. So gewinnt mit zunehmendem Alter das Musikhören stärker an Bedeutung, ebenso wie der Besuch von Discos. Andere Interessen hingegen, wie z.B. am Computer spielen, Fernsehen, Sporttreiben, aber auch Lesen, verlieren teilweise deutlich an Gewicht (vgl. Tab. 2-2). Diese Verschiebung der Interessen wird unter anderem von den unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten, aber auch vom Zeitfaktor bestimmt. Altersbedingt ist auch die Ausrichtung der jüngeren Schüler auf eher spielerische Tätigkeiten, wie z.B. das Computer spielen, während sich die Älteren „altersgemäße Aktivitäten“ suchen. Die unter 14-Jährigen interessieren sich zudem mehr für künstlerische Tätigkeiten, wie musizieren und Theater spielen. Mit steigendem Alter stehen den Jugendlichen in der Regel auch mehr Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Allerdings kann aus den in Tabelle 2-2 beschriebenen Entwicklungen auch abgelesen werden, dass im Zuge des Übergangs vom Kindes- in das (höhere) Jugendalter eine breite Interessenvielfalt zu Gunsten eines stärkeren Ausrichtens auf ein vergleichsweise schmaleres Interessenband zumindest zeitweilig aufgegeben wird. Die unterschiedlichen Interessenausprägungen bei den Schultypen, welche aus den Tabellen 2-6 bis 2-21 zu erkennen sind, dürften im wesentlichen ebenfalls altersbedingt zu erklären sein. Dennoch ist zu erkennen, dass Gymnasiasten eher an geistigen, musischen und künstlerischen Tätigkeiten interessiert sind. 50 Prozent von ihnen gaben an, besonders am Lesen interessiert zu sein, und 30 Prozent von ihnen zeigten großes Interesse am Musizieren. Auch das eigenständige Theaterspiel findet unter Gymnasiasten stärkeren Anklang als bei den Vergleichsgruppen. Bei den Schülern der Berufs- und Fachoberschulen verstärkt sich das Interesse an Disco-Besuchen deutlich. Förderschüler wiederum bevorzugen häufiger passive Betätigungen wie das Fernsehen, interessieren sich aber auch relativ stark für Computerspiele. Dies muss auch im Zusammenhang mit möglichen körperlichen und geistigen Einschränkungen bei dieser Teilgruppe betrachtet werden. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 19 Der Grad der Berufstätigkeit der Eltern hat bei der Interessenausprägung nur bei den sportlichen Aktivitäten sowie bei einigen multimedial bezogenen Interessen tendenziell eine Auswirkung. Inwieweit hier finanzielle Gegebenheiten eine Rolle spielen, muss offen bleiben und kann ggf. bei Betrachtung der tatsächlichen Aktivitäten eine Klärung finden (vgl. Kapitel 3). Die Nationalität der befragten Jugendlichen scheint sich in einer stärkeren Interessenausrichtung auf einige musisch-künstlerische Betätigungen, auf das Sporttreiben und multimediale Aktivitäten bei den ausländischen Jugendlichen zu manifestieren. Diese Unterschiede bleiben auch dann erhalten, wenn der Schultyp differenzierend unterlegt wird. Die Zugehörigkeit zu einer Clique und deren Auswirkungen auf die Interessenausprägung wird im Kapitel 6 näher erläutert. Es gab auch bei der Befragung 2006 wieder die Möglichkeit, neben den 15 zur Bewertung vorgegebenen Freizeitbeschäftigungen darüber hinausgehende Interessen anzugeben. Davon machten immerhin knapp 70 Prozent der Jugendlichen Gebrauch. Dabei kam es jedoch teilweise zu Überschneidungen mit den bereits vorgegebenen Aktivitäten. Wie bereits im Jahr 2000 gaben auch diesmal die Mädchen deutlich häufiger zusätzliche Interessen an als die Jungen. Die detaillierten Ergebnisse sind aus der Tabelle 2-21 abzulesen. Tab. 2-3 Die zehn am häufigsten genannten weiteren Interessen Was interessiert dich sonst noch besonders? Bereich angegebene Interessen Anzahl Prozent Geselliges Beisammensein mit Freunden Freunde treffen, mit Freunden weggehen... 528 31,2 Sport und Spiel Sport treiben, Angabe diverser Sportarten 463 27,4 Besuch von Clubs, Kneipen, Shopping Shoppen gehen und Mode allgemein 179 10,6 Sport und Spiel tanzen 143 8,5 Kultur / Kunst / (moderne) Medien Kunst und zeichnen 136 8,0 Umwelt / Natur / Tiere / Reisen Tiere, Haustiere, Pferde/Reiten 133 7,9 Besuch von Clubs, Kneipen, Shopping Party machen 104 6,1 Technik, Handwerkeln an Fahrrad / Moped / Motorrad / Auto basteln, Tuning 102 6,0 Geselliges Beisammensein Interesse am anderen Geschlecht 87 5,1 Kultur / Kunst / (moderne) Medien Musik machen, singen, Band 74 4,4 Am häufigsten nannten die Befragten zusätzliche Interessen in den Bereichen „geselliges Beisammensein mit Freunden“, „Sport und Spiel“ sowie „Besuch von Clubs, Treffs, Kneipen und Shopping“. Des weiteren wurden auch der Besuch von Sportveranstaltungen oder das Ansehen von Sportübertragungen und Sportsendungen relativ häufig genannt, ebenso wie Treffen in Cafés, Bars oder Kneipen. Der Besuch von Jugendclubs spielte keine große Rolle, nur ein Prozent äußerte sich diesbezüglich. Ähnlich sieht es bei den Unternehmungen mit der Familie aus. Mädchen führten fast doppelt so häufig an, gern mit Freunden wegzugehen, auch bei der Angabe von Tanzen und Shopping als zusätzlichen Interessen waren sie eindeutig in der Überzahl. Schließlich orientieren sie sich auch häufiger auf künstlerische Aktivitäten als die Jungen und zeigen sich interessierter an Natur und Tierwelt. Tab. 2-4 Geschlechtervergleich hinsichtlich der weiteren Freizeitinteressen (siehe auch folgende Abbildung) männlich weiblich Freunde treffen, mit Freunden weggehen... Sport treiben, Angabe diverser Sportarten Shoppen gehen und Mode allgemein tanzen Kunst und zeichnen Tiere, Haustiere, Pferde/Reiten Party machen an Fahrrad / Moped / Motorrad / Auto basteln, Tuning Interesse am anderen Geschlecht 31,7 57,2 13,4 12,6 31,6 18,8 39,4 69,6 57,0 63,3 42,8 86,6 87,4 68,4 81,2 60,6 30,4 43,0 Nennungen Gesamt 526 463 179 143 136 133 104 102 86 Musik machen, singen, Band 37,8 62,2 74 Genannte Interessen 20 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Prozent Geschlechtervergleich hinsichtlich der weiteren Freizeitinteressen 90 männlich 80 weiblich 70 60 50 40 30 20 10 0 Freunde treffen... Sport treiben Shoppen und Mode tanzen Kunst, zeichnen Tiere, Haustiere... Party machen Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 an Fahrrad Interesse usw. am anderen basteln Geschlecht Musik, singen, Band Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Die Jungen dagegen favorisierten häufiger sportliche und technische Aktivitäten, aber auch Interesse an verschieden Wissenschaften, wie Geographie oder Biologie wurde angezeigt. In diesen Bereichen gab es z.B. auch Aktivitäten, die für Mädchen gar keine Rolle spielten, wie z.B. der Modellbau. Auch erwähnten Jungen deutlich häufiger ihr Interesse an den neuen elektronischen Spielemedien, wie z.B. verschiedenen Spielekonsolen, Online-Games, E-Sports und LAN-Partys. Bei der altersbezogenen Betrachtung fällt auf, dass die 16- und 17-Jährigen häufiger Treffen mit Freunden anführten, die 14- und 15-Jährigen hingegen häufiger das Sporttreiben. Bei den 18-Jährigen und Älteren spielte das Sammeln von beruflichen Erfahrungen in Jobs oder Praktika eine größere Rolle, darüber hinaus Autofahren und Tuning. 2.2 Freizeitinteressen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und -orten Freizeitbetätigungen werden in bestimmten Gesellungsformen realisiert. Für fast alle der befragten Jugendlichen ist es wichtig, Freizeit mit Freunden zu verbringen. Bei den bis zu 17-Jährigen hat dabei das gemeinsame „Herumziehen“ durch das Wohngebiet und anderswo besonderes Gewicht, bei den Älteren besteht besonderes Interesse am gemeinsamen Feiern. An Unternehmungen mit der Familie scheinen die befragten Mädchen und Jungen hingegen nur mittelmäßig interessiert, Mädchen jedoch noch häufiger als Jungen, jüngere Befragte häufiger als Ältere (vgl. Tab. 2-22 bis 2-25). Tab. 2-5 Freizeitinteressen nach Gesellungsformen und -orten Freizeit kann man allein oder mit anderen verbringen. Wie stark bist Du an Folgendem interessiert? Das interessiert mich... 1 4 sehr stark schwach 2 3 stark sehr schwach 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 1 2 mit Freunden feiern 48 31 mit Freunden draußen herumziehen 37 34 in der Familie etwas unternehmen 11 25 41 16 7 2,8 5 9 23 31 32 3,8 einen Schul- oder Jugendclub besuchen 3 Prozent 4 5 M 15 4 2 1,8 20 6 2 2,0 14 Prozent der befragten Schüler zeigen sich am Besuch eines Schul- oder Jugendclubs stark oder sehr stark interessiert. Zwei von drei Befragten gaben diesbezüglich nur schwaches oder sehr schwaches Interesse zu erkennen. Ausländische Jugendliche erwiesen sich deutlich stärker interessiert als deutsche, jüngere Befragte stärker als ältere. Die tatsächliche Besuchshäufigkeit sowie Gründe für das mangelnde Interesse an Schul- und Jugendclubs werden in den Kapiteln 3 und 7 diskutiert. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 21 Tab. 2-6 1 4 Freizeitinteresse: ins Kino gehen sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 2-7 1 4 Anzahl 1 2 2425 10 1189 1229 Tab. 2-8 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 29 3 Prozent 43 13 4 2,7 8 13 25 33 44 42 17 9 5 3 2,9 2,6 310 608 799 693 12 11 11 8 35 32 28 26 44 40 43 45 6 13 15 15 3 4 3 6 2,5 2,7 2,7 2,8 598 905 873 49 8 13 9 18 25 36 25 31 48 40 43 39 14 9 18 8 5 2 6 4 2,8 2,5 2,9 2,5 sehr stark schwach Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2424 14 1186 1231 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 24 3 Prozent 31 21 10 2,9 9 20 20 27 30 32 27 16 14 6 3,2 2,6 311 608 798 692 22 17 13 10 26 23 22 25 28 30 33 32 17 21 22 23 7 10 10 10 2,6 2,8 2,9 3,0 599 906 871 48 11 21 11 15 18 29 22 17 34 27 33 38 23 19 23 17 15 5 12 15 3,1 2,6 3,0 3,0 Freizeitinteresse: Sport treiben sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 22 stark sehr schwach Freizeitinteresse: Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) Befragte 1 4 2 5 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2426 31 1188 1231 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 25 3 Prozent 27 12 6 2,4 37 24 26 23 21 32 10 14 6 7 2,2 2,6 312 610 797 693 37 37 29 25 26 24 25 24 22 25 26 31 9 8 14 14 6 6 6 7 2,2 2,2 2,4 2,6 2303 113 30 36 25 25 27 27 12 4 6 7 2,4 2,2 601 906 870 49 35 34 24 33 25 27 23 14 24 24 31 35 9 10 15 12 7 5 8 6 2,3 2,2 2,6 2,4 1698 539 168 32 29 23 25 27 17 27 24 34 11 12 16 5 8 10 2,3 2,4 2,7 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 2-9 1 4 Freizeitinteresse: Konzerte mit klassischer Musik besuchen sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2420 1 1184 1229 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 3 3 Prozent 9 21 67 4,5 1 2 3 2 7 11 17 24 72 62 4,6 4,4 311 607 795 692 1 1 1 1 3 3 3 2 10 7 10 9 22 19 21 21 64 70 66 68 4,4 4,5 4,5 4,5 2298 112 1 3 3 2 9 13 20 32 68 51 4,5 4,3 599 904 869 48 1 2 1 2 1 4 2 2 4 13 8 8 17 23 20 21 76 59 69 67 4,7 4,3 4,5 4,5 Tab. 2-10 Freizeitinteresse: Konzerte mit moderner Musik besuchen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2408 13 1180 1221 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 24 3 Prozent 30 19 14 3,0 9 17 22 25 28 32 21 17 20 9 3,2 2,8 307 603 793 690 11 13 15 11 23 25 24 22 32 30 30 31 17 18 18 21 17 14 14 15 3,1 2,9 2,9 3,1 2285 113 12 21 24 22 31 26 19 15 14 16 3,0 2,8 593 903 865 47 13 14 12 15 23 28 20 11 25 31 32 43 20 17 20 11 18 11 15 21 3,1 2,8 3,1 3,1 Tab. 2-11 Freizeitinteresse: Musik hören 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2426 61 1189 1230 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 27 3 Prozent 8 2 1 1,5 53 70 31 24 11 5 3 1 1 0 1,7 1,4 312 607 801 691 53 63 66 60 30 25 26 29 11 9 6 9 3 2 2 1 2 1 1 0 1,7 1,5 1,5 1,5 598 906 873 49 64 61 60 71 25 28 30 8 8 8 8 18 2 3 1 2 2 1 0 0 1,5 1,5 1,5 1,5 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 23 Tab. 2-12 Freizeitinteresse: selbst musizieren 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2424 11 1189 1228 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 10 3 Prozent 16 22 41 3,7 11 12 9 12 13 18 19 25 49 34 3,9 3,6 310 609 799 691 13 11 12 9 14 12 11 7 18 15 16 15 19 21 23 23 35 42 38 46 3,5 3,7 3,7 3,9 2301 113 11 13 10 17 15 18 22 22 42 30 3,7 3,4 599 905 871 49 8 16 9 4 8 14 8 10 15 18 13 16 22 21 23 20 47 30 47 49 3,9 3,4 3,9 4,0 Tab. 2-13 Freizeitinteresse: zur Disco gehen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2428 17 1189 1232 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 19 3 Prozent 23 17 24 3,1 12 22 17 21 23 24 18 16 31 18 3,4 2,9 310 609 801 693 10 12 18 24 15 16 18 25 18 25 23 23 21 20 18 11 36 27 22 18 3,6 3,3 3,1 2,8 600 905 874 49 14 13 23 16 16 16 24 18 24 23 22 29 19 20 12 12 27 28 18 24 3,3 3,3 2,8 3,1 Tab. 2-14 Freizeitinteresse: in die Oper/ins Theater gehen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 24 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2424 2 1186 1231 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 5 3 Prozent 15 23 54 4,2 1 3 3 7 11 20 20 26 65 44 4,4 4,0 312 608 798 691 3 2 2 1 4 3 7 5 14 13 15 17 28 23 25 20 51 58 51 56 4,2 4,3 4,2 4,2 2301 113 2 4 5 7 15 19 23 26 55 45 4,2 4,0 600 907 869 48 1 4 1 0 1 8 5 0 9 21 14 13 21 28 20 13 68 39 60 75 4,5 3,9 4,3 4,6 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 2-15 Freizeitinteresse: selbst Theater spielen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2417 4 1182 1228 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 5 3 Prozent 10 15 66 4,3 2 5 2 8 7 14 12 18 77 55 4,6 4,1 311 607 796 688 7 4 4 2 9 6 5 3 19 12 9 6 16 14 17 13 48 64 65 77 3,9 4,3 4,3 4,6 2294 113 4 5 5 7 10 16 15 13 66 58 4,3 4,1 597 907 866 47 3 6 2 2 4 8 3 2 8 16 5 11 12 19 13 9 72 51 76 77 4,5 4,0 4,6 4,6 Tab. 2-16 Freizeitinteresse: Fahrrad/Moped/Motorrad fahren 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2429 24 1191 1231 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 31 3 Prozent 27 10 8 2,5 29 19 31 30 22 32 10 10 8 9 2,4 2,6 312 609 800 693 26 26 24 22 33 32 32 26 28 27 26 27 9 8 11 13 5 7 8 12 2,3 2,4 2,5 2,7 600 907 873 49 26 24 22 39 33 32 29 20 24 29 26 22 9 10 11 8 8 6 12 10 2,4 2,4 2,6 2,3 Tab. 2-17 Freizeitinteresse: Fernsehen, Video ansehen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2429 25 1191 1231 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 40 3 Prozent 27 6 2 2,2 27 23 40 41 26 29 5 6 2 1 2,2 2,2 312 609 802 691 31 29 25 18 39 42 42 38 25 24 25 33 5 4 6 8 0 1 2 3 2,0 2,1 2,2 2,4 601 906 873 49 34 21 21 51 41 43 37 33 21 28 32 16 3 7 8 0 1 2 2 0 2,0 2,2 2,3 1,7 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 25 Tab. 2-18 Freizeitinteresse: am Computer spielen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2423 25 1188 1229 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 25 3 Prozent 25 16 9 2,6 38 12 29 21 20 30 9 23 4 14 2,1 3,1 310 609 799 691 32 30 24 18 33 27 24 21 24 23 24 29 9 13 17 20 3 7 11 13 2,2 2,4 2,7 2,9 599 906 869 49 33 24 19 47 29 26 21 22 23 25 28 20 10 16 20 4 6 9 12 6 2,3 2,6 2,8 2,0 Tab. 2-19 Freizeitinteresse: am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2424 19 1188 1230 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 23 3 Prozent 27 19 12 2,8 24 13 24 22 27 27 16 23 9 15 2,6 3,0 311 607 799 693 18 19 19 17 18 22 24 26 32 29 26 23 16 17 20 22 15 13 10 12 2,9 2,8 2,8 2,9 2302 113 18 27 24 19 27 28 20 9 12 17 2,8 2,7 600 903 872 49 21 18 17 20 21 23 26 16 28 28 25 18 16 20 21 24 13 12 11 20 2,8 2,8 2,8 3,1 Tab. 2-20 Freizeitinteresse: im Internet surfen/chatten 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 26 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2428 32 1190 1232 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 29 3 Prozent 22 11 6 2,3 34 29 29 29 20 24 11 11 5 7 2,2 2,4 312 608 802 692 35 40 31 24 20 28 30 33 23 17 24 24 12 9 10 14 10 6 4 6 2,4 2,1 2,3 2,4 2305 114 31 41 29 25 22 20 11 10 6 4 2,3 2,1 602 905 872 49 42 32 25 35 25 30 31 22 18 21 25 29 8 11 14 4 6 6 5 10 2,1 2,3 2,4 2,3 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 2-21 Weitere zusätzlich genannte Freizeitinteressen Was interessiert Dich sonst noch besonders? 0 3 Geselliges Beisammensein mit Freunden, Familie (Weiter-)Bildung, Schule, Beruf Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 1 Sport und Spiel 2 4 Politik / Soziales 3 4 39 2 Prozent 22 6 2 31 46 43 36 20 23 8 5 2 1 243 465 565 411 36 43 44 33 52 49 31 30 25 22 23 19 5 4 5 10 0 1 2 2 1603 82 39 39 38 57 22 24 6 5 2 0 448 681 529 34 42 41 36 35 48 39 31 35 21 23 20 24 3 7 8 0 1 2 2 0 Anzahl 0 1 1692 40 760 929 5 Umwelt / Natur / Tiere / Reisen 6 Technik, Handwerkeln 8 Mitmachen in Schul-AG, Organisationen, Vereinen 9 Sonstiges Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Kultur / Kunst (moderne) Medien 7 Besuch von Clubs, Treffs, Kneipen, Shopping 8 9 2 19 12 29 2 2 24 15 6 5 7 16 18 21 24 21 2 1 2 1 13 18 22 20 15 7 9 4 21 20 2 0 19 22 11 15 16 21 5 7 14 12 19 22 22 15 2 2 2 0 20 16 23 15 Anzahl 5 6 1692 15 9 760 929 9 19 15 3 243 465 565 411 15 13 13 18 1603 82 448 681 529 34 7 Prozent 21 Tab. 2-22 Freizeitinteresse: mit Freunden draußen herumziehen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2430 37 1190 1233 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 34 3 Prozent 20 6 2 2,0 32 42 35 33 22 19 8 5 3 2 2,1 1,9 312 610 800 693 40 45 40 26 34 33 34 34 20 17 19 26 5 4 5 10 1 2 2 5 1,9 1,8 1,9 2,3 601 906 874 49 48 35 31 49 32 35 34 27 15 22 22 16 3 6 8 6 1 2 4 2 1,8 2,0 2,2 1,9 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 27 Tab. 2-23 Freizeitinteresse: mit Freunden feiern 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2425 48 1187 1231 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 31 3 Prozent 15 4 2 1,8 47 50 31 31 15 14 4 4 3 1 1,8 1,8 312 608 798 692 33 45 55 50 36 27 28 35 21 19 12 11 8 6 3 3 3 2 1 2 2,1 1,9 1,7 1,7 597 906 873 49 46 46 52 47 27 33 32 24 18 15 12 18 7 4 2 4 2 2 2 6 1,9 1,8 1,7 2,0 Tab. 2-24 Freizeitinteresse: einen Schul- oder Jugendclub besuchen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2415 5 1179 1229 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 9 3 Prozent 23 31 32 3,8 5 5 8 10 21 25 31 31 35 29 3,8 3,7 311 605 796 688 5 7 4 4 16 11 9 5 30 27 23 17 27 31 32 32 22 24 32 42 3,5 3,5 3,8 4,0 2292 113 5 10 9 10 23 32 32 24 32 25 3,8 3,4 596 904 867 48 7 4 5 10 12 9 6 17 27 25 19 25 29 35 29 23 26 27 41 25 3,5 3,7 4,0 3,4 Tab. 2-25 Freizeitinteresse: in der Familie etwas unternehmen 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 28 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2427 11 1187 1233 3 mittel M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 25 3 Prozent 41 16 7 2,8 7 15 22 29 43 39 20 12 8 5 3,0 2,6 312 610 800 690 15 11 10 11 29 28 23 24 38 39 44 41 12 15 18 16 5 7 7 7 2,6 2,8 2,9 2,8 2303 114 10 21 26 22 41 39 16 11 7 7 2,8 2,6 602 906 871 48 9 11 11 23 26 25 25 23 38 44 41 38 15 16 16 15 11 4 6 2 2,9 2,8 2,8 2,5 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 2.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Die Eingangsgrafik zum Kapitel 2 weist aus, dass es hinsichtlich des am stärksten ausgeprägten Interesses (Musik hören) im Vergleich von 2000 und 2006 keine Veränderung gibt. Auch bei einer Reihe anderer Freizeitinteressen sind 2006 ähnliche Werte wie im Jahr 2000 zu registrieren. Einen deutlichen Interessenanstieg können einige multimediale Aktivitäten verbuchen. Das Surfen und Chatten im Internet wie auch das Bearbeiten von Fotos und Videos sowie das Musikmischen am PC hat 2006 unter den Jugendlichen einen wesentlich höheren Stellenwert als noch im Jahr 2000. So erhöhte sich z.B. das sehr große Interesse am Surfen und Chatten (nach Chatten war allerdings erst im Jahr 2006 gefragt worden) von 19 auf 32 Prozent. Der im Jahr 2000 dabei noch erhebliche geschlechtsspezifische Unterschied zugunsten der Jungen verringerte sich merklich. Bei den Foto-, Video- und Musikbearbeitungen am Computer fiel der Interessenschub nicht ganz so stark aus, aber auch hier zeigte sich eine Annäherung der Geschlechter, wenngleich die Jungen nach wie vor noch stärkeres Interesse bekunden. Leicht zurückgegangen ist, und zwar vornehmlich bei den älteren Befragten, das Interesse am Computerspiel. Hier gibt es im übrigen nach wie vor starke geschlechtsspezifische Unterschiede zugunsten der Jungen. Ebenfalls leicht zurückgegangen, dies allerdings ausschließlich bei den männlichen Befragten, ist das Interesse am Fernsehen und Video ansehen. Gleichwohl nimmt es in der Rangfolge der Interessen nach wie vor den 2. Platz ein. Die Tendenzen hinsichtlich der auf multimediale Aktivitäten ausgerichteten Interessen finden sich im wesentlichen in allen Teilgruppen wieder. Ob sich diese Interessen auch immer mehr im alltäglichen Verhalten der Jugendlichen umsetzen, soll im Kapitel 3 näher betrachtet werden. Tab. 2-26 Sehr starke multimediale Interessen nach Geschlecht 2000 und 2006 2000 sehr starkes Interesse 2006 männlich weiblich männlich weiblich am Computer spielen am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 42 18 12 8 38 24 12 13 im Internet surfen / chatten 24 14 34 29 Prozent Sehr starke multimediale Interessen nach Geschlecht im Zeitvergleich 40 35 30 am Computer spielen 25 am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. im Internet surfen / chatten 20 15 10 5 0 männlich weiblich männlich 2000 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 weiblich 2006 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Ein leichter positiver Trend zeichnet sich hinsichtlich der aktiven wie auch der rezeptiven künstlerischmusischen Interessen ab. So ging z.B. die bisher sehr geringe Aufmerksamkeit am Theaterspiel (sehr schwaches Interesse) von 71 auf 66 Prozent zurück. Beim eigenständigen Musizieren stieg das sehr starke und starke Interesse von 14 auf 21 Prozent an; ein Trend, der insbesondere bei den bis zu 17Jährigen zu registrieren war und im übrigen beide Geschlechter betraf. Der Besuch von klassischen Konzerten sowie von Oper und Theater werden sicher auch künftig bei Jugendlichen nicht zu den präfeStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 29 rierten Freizeitaktivitäten zählen, doch auch hier sind zumindest leichte Interessenzunahmen bzw. Abnahme von Desinteresse zu registrieren. Bei den übrigen Interessen zeichnen sich nur vereinzelt Unterschiede im Zeitverlauf ab. Zum Beispiel waren 2000 noch 40 Prozent der 18-Jährigen und Älteren an Kinobesuchen interessiert, 2006 nur noch 26 Prozent. Sport treiben als favorisierte Tätigkeit erfuhr in den letzten Jahren kaum eine Veränderung. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede zugunsten der Jungen blieben bestehen. Leichte Interessenrückgänge, die jedoch für die Gesamtgruppen nicht signifikant sind, gab es beim Interesse an DiscoBesuchen (bei den älteren Befragten) sowie am Fahrrad, Moped oder Motorrad fahren (hier überraschenderweise vornehmlich bei den männlichen Befragten). Tab. 2-27 Zeitvergleich der Freizeitinteressen nach Inhalten (Mittelwerte von 1 = sehr stark bis 5 = sehr schwach) 2000 2006 Musik hören 1,5 1,5 Fernsehen, Video ansehen 2,1 2,2 im Internet surfen / chatten 3,1 2,3 Sport treiben 2,3 2,4 Fahrrad / Moped/Motorrad fahren 2,4 2,5 am Computer spielen 2,6 2,6 ins Kino gehen 2,7 2,7 am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 3,5 2,8 Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) 2,8 2,9 Konzerte mit moderner Musik besuchen 3,2 3,0 zur Disco gehen 3,0 3,1 selbst musizieren 4,0 3,7 in die Oper / ins Theater gehen 4,3 4,2 selbst Theater spielen 4,5 4,3 Konzerte mit klassischer Musik besuchen 4,6 4,5 Der Vergleich der Freizeitinteressen nach Gesellungsformen und –orten weist hinsichtlich der Aktivitäten gemeinsam mit Freunden kaum Veränderung auf. Mit Freunden gemeinsam etwa zu unternehmen, ob nun draußen herumzuziehen oder gemeinsam zu feiern, ist nach wie vor für die große Mehrheit der jungen Leute sehr erstrebenswert. Das Feiern mit Freunden hat 2006 im Vergleich zu 2000 sogar noch weiter an Zugkraft gewonnen. Interessanterweise sind an Beidem nach wie vor zumindest in der Tendenz Mädchen stärker interessiert als Jungen. Ebenfalls angestiegen ist im Zeitvergleich der Anteil der Jugendlichen, der gern freie Zeit mit der Familie verbringt, gleichzeitig ist der Anteil derjenigen gesunken, der kein oder kaum Interesse aufweist. War das diesbezügliche Interesse bei den unter 14-Jährigen ohnehin schon recht stark ausgeprägt, ist es nun vornehmlich in den älteren Jahrgängen merklich angestiegen und bestätigt somit die Ergebnisse der jüngsten Shell-Studie vom Frühjahr 2006, in welcher eine wachsende Wertstellung der Familie nachgewiesen wird. Der Anteil der Jugendlichen, welche Schul- und Jugendclubs als präferierten Gesellungsort angaben (sehr stark bzw. stark interessiert), verringerte sich gegenüber 2000 um fast zehn Prozent. Es zeigt sich außerdem, dass vor allem das Interesse der ab 16-Jährigen abgenommen hat und mit zunehmendem Alter weiter fällt. 30 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 3 Freizeitbetätigungen Häufigkeit der Freizeitaktivitäten Musik hören Fernsehen, Video ansehen Sport treiben im Internet surfen/chatten am Computer spielen Fahrrad/Moped/Motorrad fahren 2006 Lesen (Zeitschriften, Bücher Comics) 2000 am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. selbst musizieren zur Disco gehen selbst Theater spielen Konzerte mit moderner Musik besuchen ins Kino gehen in die Oper/ins Theater gehen Konzerte mit klassischer Musik besuchen Anteil derjenigen, die das mindestens mehrmals wöchentlich machen 0% 25% Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 50% 75% 100% Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig 31 3 Freizeitbetätigungen Im Kapitel 2 wurde der wechselseitige Zusammenhang zwischen Interesse und Aktivität angesprochen. Dennoch ist das Interesse nur eine der voraussetzenden Bedingungen für die Aktivität. Um ein Interesse in eine Tätigkeit umzusetzen, müssen noch andere Faktoren einbezogen werden, z.B. verschiedene räumliche, soziale, finanzielle, zeitliche und andere Bedingungen (vgl. hierzu auch Kapitel 4). Sind diese nicht gegeben, kann es durchaus zu einem Konflikt zwischen starkem Interesse und dessen Umsetzung kommen. Dort, wo große Differenzen zwischen Interessenausprägung und Aktivität bestehen, sollten deshalb die zugrundeliegenden Ursachen abgeklärt werden, um eine Interessenentfaltung zu befördern. Dauerhafte Beeinträchtigungen von starken Interessenausprägungen können demotivierend auf die gesamte Lebensgestaltung wirken. Derartige Konflikte aufzuspüren und deren Wurzeln zu beseitigen, ist innerhalb des gegebenen rechtlichen und finanziellen Rahmens auch Aufgabe der kommunalen Jugendpolitik. 3.1 Freizeitbetätigungen unter inhaltlichen Aspekten Auf den ersten Blick scheinen Freizeitinteressen (siehe Kapitel 2, Tabelle 2-1) und Freizeitbeschäftigungen (Tabelle 3-1, siehe unten) miteinander weitgehend im Einklang zu stehen. Berücksichtigt muss dabei werden, dass die verschiedenen Freizeitaktivitäten je nach individuellem Anspruch in durchaus unterschiedlicher Häufigkeit und Intensität durchgeführt werden. Wer sehr stark daran interessiert ist Musik zu hören (was auch als Parallel-Beschäftigung möglich ist), wird die Umsetzung dieses Interesses in der Regel täglich anstreben. Wer hingegen an Opern- oder Theaterbesuchen sehr stark interessiert ist, wird dies – allein aus Zeitgründen – sicher in der Regel höchstens mehrmals im Monat anstreben. Betrachtet man das häufigste Freizeitinteresse, das Musik hören, so befinden sich offensichtlich Interesse und Umsetzung in hoher Übereinstimmung. 88 Prozent der Jugendlichen hatten im Kapitel 2 sehr starkes bzw. starkes Interesse bekundet und 87 Prozent der Befragten gaben an dies auch (fast) täglich zu tun. Das Fernsehen bzw. Video ansehen, das allein von den technischen Möglichkeiten noch stärker an konkrete Orte gebunden ist, ist für 55 Prozent der Befragten eine (fast) tägliche Beschäftigung, 65 Prozent hatten zuvor sehr starkes bzw. starkes Interesse ausgedrückt. Tab. 3-1 Freizeitbetätigungen nach Inhalten Jetzt geht es darum, wie oft Du mit verschiedenen Freizeitaktivitäten beschäftigt bist. Das mache ich ... 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Freizeitbetätigung 1 3 2 mehrmals im Monat 3 Prozent 4 5 Musik hören 87 9 2 1 2 Fernsehen, Video ansehen 55 34 8 2 1 im Internet surfen / chatten 35 26 22 9 8 Fahrrad / Moped/Motorrad fahren 29 25 21 12 13 am Computer spielen 28 30 20 11 12 Sport treiben 26 36 21 8 9 Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) 23 24 22 15 16 am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 13 18 26 18 25 selbst musizieren 10 10 8 10 62 zur Disco gehen 1 6 27 23 43 selbst Theater spielen 1 3 3 6 87 Konzerte mit moderner Musik besuchen 1 1 5 38 55 ins Kino gehen 0 1 19 63 17 Konzerte mit klassischer Musik besuchen 0 0 1 10 88 in die Oper / ins Theater gehen 0 0 1 21 77 Als Maß des Zusammenhanges zwischen Interessenausprägung und Aktivität lässt sich der Kontingenzkoeffizient C ausweisen (zwischen 0 und +1). Liegt seine Größe zwischen 0.5 und 1, so kann bei sozialwissenschaftlich zu hinterfragenden Zusammenhängen im allgemeinen von einem starken Zusammenhang ausgegangen werden. In der Tat befanden sich alle Koeffizienten zwischen 0,5 und 0,7, so dass 32 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht von starken Zusammenhängen zwischen den hier angeführten Interessen und den entsprechenden Tätigkeiten ausgegangen werden kann. Gleichwohl bestehen offensichtlich für einige Freizeitinteressen hinsichtlich deren Umsetzung größere Barrieren als für andere. Aus der nachfolgenden Tabelle 3-2 kann entnommen werden, dass trotz sehr starkem oder starkem Interesse in einigen Fällen ein größerer Teil der Jugendlichen offensichtlich nur selten oder gar keine Realisierungschancen sieht. Das betrifft fast ausschließlich musisch-künstlerische Aktivitäten. Von denjenigen, die sehr stark oder stark am Theaterspiel interessiert sind, kann jeder Dritte dies nur selten oder gar nicht umsetzen. Ähnliche Einschränkungen treten beim Besuch von Konzerten (egal, ob klassisch oder modern) und von Oper und Theater auf. Schließlich ist auch der Kinobesuch für mehr als 60 Prozent derjenigen, die hier sehr stark oder stark interessiert sind, auf mehrere Male im Jahr begrenzt. Hingegen ist im Vergleich zur Befragung von 2000 beim eigenständigen Musizieren offenbar ein günstigeres „Umsetzungsverhältnis“ eingetreten: Konnten von den diesbezüglich sehr stark oder stark Interessierten ehedem 14 Prozent nur selten oder gar nicht ihr Interesse auch in Aktivität überführen, waren das 2006 nur noch 7 Prozent. Der Ausstattungsgrad der Haushalte und der sonst für Jugendliche zugänglichen Stellen mit Computertechnik ist ganz offensichtlich erheblich vorangeschritten, so dass nur vergleichsweise kleine Teilgruppen der Befragten noch Probleme haben, hier ihre Interessen umzusetzen. Am ehesten Probleme gibt es noch, wenn es um das Bearbeiten von Videos und Fotos oder das Musikmischen am PC geht. Die Gründe für die angezeigten Barrieren bei der Interessenumsetzung dürften vielschichtig sein. Anzunehmen sind im besonderen angebotsbedingte und finanzielle Ursachen, sicher aber auch eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeiten (siehe hierzu auch das Kapitel 4 dieses Berichtes). Zur Kenntnis genommen werden sollte in jedem Fall, dass es sich bei den angeführten Freizeitinteressen mit Realisierungsbarrieren durchaus um sinnstiftende und wertevermittelnde Freizeitbeschäftigungen handelt. Tab. 3-2 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen bei ausgeprägtem sehr starken/starken Interesse Das mache ich ... 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie 3 mehrmals im Monat 1 2 3 Prozent 4 5 Musik hören 92 6 1 0 1 Fernsehen, Video ansehen 71 25 4 1 0 im Internet surfen / chatten 54 30 12 3 1 Fahrrad / Moped/Motorrad fahren 45 32 15 5 3 Freizeitbetätigung am Computer spielen 53 37 7 2 1 Sport treiben 44 44 9 1 2 Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) 51 33 13 2 1 am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 29 34 29 6 3 selbst musizieren 44 32 12 6 7 zur Disco gehen 3 16 56 17 9 selbst Theater spielen 6 20 23 20 32 Konzerte mit moderner Musik besuchen 2 2 12 57 27 ins Kino gehen 0 2 37 57 5 Konzerte mit klassischer Musik besuchen 1 3 17 55 24 in die Oper / ins Theater gehen 1 5 14 60 21 Ebenso wie bei den Interessenausprägungen kann auch bei den Aktivitäten davon ausgegangen werden, dass unterschiedliche Häufigkeiten abhängig von Alter, Geschlecht und anderen personbezogenen Merkmalen angegeben wurden. Im einzelnen ist dies den Tabellen 3-5 und folgenden zu entnehmen. Insgesamt zeigt sich zunächst, dass die in der Übersicht der Freizeitinteressen vornehmlich angeführten Interessen auch die führenden Rangplätze beim Freizeitverhalten einnehmen: Musik hören, Fernsehen/Videos ansehen, Sport treiben, im Internet surfen/chatten, am Computer spielen und schließlich Fahrrad/Moped/Motorrad fahren. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 33 Allerdings gibt es Differenzen zwischen den Geschlechtern. In der Regel treten diese genau dort auf, wo auch bereits im Interessenbereich Unterschiede zu finden waren. So lesen Mädchen häufiger als Jungen, hören häufiger Musik und sind auch tendenziell stärker im künstlerisch-musischen Bereich aktiv. Mädchen kreuzten ebenfalls häufiger an, mehrmals im Monat in die Disco zu gehen. Jungen hingegen sind mehr oder weniger deutlich beim Fahrrad, Moped oder Motorrad fahren und Sporttreiben in der Vorderhand. 31 Prozent der Jungen gehen beinahe täglich einer Sportart nach, bei den Mädchen sind es gut zehn Prozent weniger. Bei den multimedialen Tätigkeiten wie im Internet surfen/chatten, beim Bearbeiten von Videos und Fotos am PC oder beim Computerspiel zeigen sich ebenfalls erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede, die bereits im Jahr 2000 sichtbar waren. Mädchen surfen und chatten seltener als Jungen im Internet, bearbeiten seltener Fotos oder Videos und halten sich auch beim Computerspiel deutlich zurück. Es kann zwar festgestellt werden, dass sich auch Mädchen wöchentlich oder zumindest mehrmals im Monat mit multimedialen Tätigkeiten beschäftigen, doch befinden sie sich (auch im Hinblick auf die spätere berufliche Tätigkeit, die heute ja fast überall den PC mit einschließt) gegenüber den Jungen erheblich im Hintertreffen. Bemerkenswert erscheint auch, dass – wie schon im Fall der Interessen – ausländische Befragte hinsichtlich aller Tätigkeiten am PC deutlich aktiver sind als deutsche. Die Häufigkeit einer Reihe von Freizeittätigkeiten nimmt mit zunehmendem Alter ab, dies trifft zum Beispiel auf das Lesen (deutlicher „Abbruch“ nach dem 14. Lebensjahr), das Sporttreiben, dass eigenständige Musizieren und Theaterspiel sowie auf das Computerspiel zu. Auch beim Fernsehen nimmt die Zahl der häufig Zuschauenden mit steigendem Alter ab. Hingegen ist ein – wenn auch zum Teil nur tendenzieller – Anstieg von Aktivitäten beim Surfen und Chatten im Internet, bei der Bearbeitung von Fotos und Videos am PC, beim Musikhören, beim Besuch von Konzerten mit moderner Musik und bei DiscoBesuchen zu registrieren. Beim Vergleich der Schultypen zeigt sich, dass Gymnasiasten häufiger als die Vergleichsgruppen geistige und künstlerische Aktivitäten bestreiten (Lesen, Theater spielen, Musizieren), außerdem besuchen sie zwar nur selten, aber doch spürbar häufiger als die anderen Jugendlichen Konzerte mit klassischer Musik oder Aufführungen in Oper und Theater. Mittelschüler und Förderschüler waren vergleichsweise stärker beim Fernsehen und Video ansehen sowie beim Computerspiel vertreten, Berufsschüler beim Besuch von Discos. Die Berufstätigkeit der Eltern (und die damit in der Regel gegebene finanzielle Absicherung) hatte hinsichtlich der Freizeitaktivitäten der Jugendlichen im Jahr 2006 noch weniger Auswirkungen als in 2000. Konnte man ehedem noch feststellen, dass Jugendliche mit berufstätigen Eltern häufiger als jene mit nicht berufstätigen Eltern ins Kino gingen, Sport trieben, in Oper oder Konzert gingen oder auch am PC tätig waren, so hat sich dieser Unterschied im Jahr 2006 nur noch in Bezug auf das Sporttreiben bestätigt (ggf. im Zusammenhang mit Aufwendungen für Mitgliedsbeiträge, teure Sportgeräte bzw. –kleidung u.a.). Insbesondere bei multimedialen Interessen finden Jugendliche aus weniger gesicherten finanziellen Verhältnissen offenbar genügend Möglichkeiten im öffentlichen Bereich (Schulen, Bibliotheken, Internet-Café), ihre Interessen umzusetzen. 3.2 Freizeitbetätigungen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und -orten In Kapitel 2.2 wurde bereits die Bedeutsamkeit verschiedener Gesellungsformen und -orte für die Freizeitgestaltung thematisiert. Nachfolgend wird die Umsetzung darauf bezogener Interessen betrachtet, also wie oft sich Jugendliche in unterschiedlichen Gesellungsformen zusammenfinden (siehe Tabellen 3-20 bis 3-24). Im Vergleich von Interessenausprägungen und Aktivitäten werden weitgehende Entsprechungen deutlich. Waren z. B. 71 Prozent der Jugendlichen stark bzw. sehr stark daran interessiert, mit ihren Freunden gemeinsam herumzuziehen, so setzten das auch knapp 60 Prozent mindestens mehrmals pro Woche um. Den knapp 80 Prozent an gemeinsamen Feiern Interessierten standen 67 Prozent gegenüber, die das auch mindestens mehrmals im Monat tun. Hier spielt die Zugehörigkeit zu einer Clique eine große Rolle. Dieser Zusammenhang wird näher im Kapitel 6.2 erläutert. Einen Schul- oder Jugendclub besuchten 17 Prozent der Befragten mindestens mehrmals im Monat, das starke bzw. sehr starke Interessenpotenzial lag bei 14 Prozent. Und schließlich ergab sich auch bei den Unternehmungen mit den Eltern eine relative Übereinstimmung von Interessen und Verhalten, wobei hier die Häufigkeit von mehrmals im Monat stattfindenden gemeinsamen Aktivitäten (60 Prozent) das Interesse sogar übertraf (36 Prozent sehr stark bzw. stark interessiert). 34 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 3-3 Freizeitbetätigungen nach Gesellungsformen und -orten Es geht weiter um deine Freizeitaktivitäten. Das mache ich ... 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie 3 mehrmals im Monat 1 2 3 Prozent 4 5 21 38 27 8 5 mit Freunden feiern 3 20 44 26 6 in der Familie etwas unternehmen 3 12 45 32 7 einen Schul- oder Jugendclub besuchen 3 5 9 13 70 kostenpflichtige Freizeitangebote (Bowling, Billard, Dart usw.) nutzen 2 8 31 42 18 mit Freunden draußen herumziehen Zusätzlich wurde abgefragt, inwieweit kostenpflichtige Freizeitangebote wahrgenommen werden. Etwa jeder zehnte Jugendliche tut dies mindestens mehrmals in der Woche, ein weiteres Drittel mindestens mehrmals im Monat. Im Geschlechtervergleich zeigen sich nur marginale Unterschiede, sieht man von der etwas häufigeren Aktivität der Mädchen bei Unternehmungen mit der Familie ab. Altersbezogen zeigen sich wiederum ähnliche Unterschiede wie bei der im Kapitel 2 vorgestellten Interessenausprägung. Bei den gemeinsamen Outdoor-Unternehmungen mit Freunden tun sich vor allem die bis zu 15-Jährigen hervor, während die Älteren sich häufiger als die Jüngeren zu gemeinsamen Feiern treffen. Sowohl der Besuch von Schul- und Jugendclubs als auch die Unternehmungen mit den Eltern gehen mit zunehmendem Alter leicht zurück. Kostenpflichtige Freizeitangebote werden mit zunehmendem Alter von einem größeren Anteil der jungen Leute aufgesucht, allerdings mit etwas abnehmender Häufigkeit. Das dürfte auch mit der Verfügbarkeit über finanzielle Mittel zusammenhängen. Allerdings ergab sich kein zwingender Zusammenhang mit der Höhe des verfügbaren Taschengeldes bzw. des Selbstverdienten. Der Vergleich nach Schultypen zeigt, dass die Mittel- und Förderschüler häufiger Outdoor-Unternehmungen mit Freunden realisieren und tendenziell auch häufiger als die Vergleichsgruppen in Schul- und Jugendclubs zu finden sind. Das eingangs aufgezeigte stärkere Interesse der ausländischen Befragten an Unternehmungen in der Familie sowie am Besuch von Schul- und Jugendclubs setzt sich auch in einer größeren Aktivitätshäufigkeit um. Ein Einfluss der Berufstätigkeit des Elternhauses auf die Häufigkeit der Nutzung kostenpflichtiger Freizeitangebote war nicht nachweisbar. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass Jugendliche mit geringeren finanziellen Kapazitäten grundsätzlich billigere Angebote wahrnehmen. Tab. 3-4 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen nach Gesellungsformen und -orten bei ausgeprägtem sehr starken/starken Interesse Das mache ich ... 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie 1 mit Freunden draußen herumziehen 2 3 3 Prozent mehrmals im Monat 4 5 29 46 22 2 1 mit Freunden feiern 4 25 51 19 2 in der Familie etwas unternehmen 7 26 55 12 1 19 25 23 13 20 einen Schul- oder Jugendclub besuchen Betrachtet man wiederum nur die Jugendlichen mit sehr starkem/starkem Interesse an diesen Freizeitaktivitäten, so fällt auf, dass Interessen hinsichtlich von Unternehmungen mit Freunden bzw. in der Familie auch weitgehend umgesetzt werden. Merklich ungünstiger sieht es hingegen in Bezug auf den Besuch von Schul- und Jugendclubs aus. Jeder fünfte Jugendliche nimmt trotz starkem Interesse derartige Angebote nur selten oder gar nicht wahr (vgl. Kapitel 7.1). Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 35 Tab. 3-5 1 4 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: ins Kino gehen (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule Tab. 3-6 1 4 Anzahl 1 2 2417 0 1185 1225 3 mehrmals im Monat 4 5 1 3 Prozent 19 63 17 0 0 1 1 18 20 64 63 17 16 312 608 798 684 0 0 0 0 0 1 1 1 24 22 18 16 62 60 65 65 13 17 16 18 599 903 866 49 0 0 0 0 1 1 1 6 19 23 15 27 56 68 64 33 24 8 20 35 (fast) täglich mehrmals im Jahr Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule Tab. 3-7 mehrmals in der Woche seltener/nie Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Lesen (Zeitschriften, Bücher Comics) Befragte 1 4 2 5 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2417 23 24 1183 1227 19 27 19 28 310 607 797 688 33 22 22 20 598 902 868 49 16 32 19 14 3 3 Prozent 22 mehrmals im Monat 4 5 15 16 23 22 20 11 20 12 28 24 23 23 17 24 25 21 9 14 16 19 13 16 14 18 24 26 21 20 24 21 23 18 15 13 18 12 21 8 18 35 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Sport treiben (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte 2 5 Anzahl mehrmals in der Woche seltener/nie 1 3 2 mehrmals im Monat 3 4 5 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 36 2415 26 36 21 8 9 1185 1223 31 20 36 36 19 23 7 10 7 11 311 606 794 689 34 34 23 18 41 39 37 30 13 15 23 27 6 5 8 13 6 7 9 12 2292 113 25 35 36 37 21 12 9 7 9 8 598 900 868 49 36 27 17 22 35 42 30 31 15 19 27 16 7 5 13 18 8 7 12 12 1691 537 166 26 26 19 37 37 27 21 20 25 8 9 16 8 9 14 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 3-8 1 4 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Konzerte mit klassischer Musik besuchen (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule Tab. 3-9 1 4 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2412 0 0 1181 1224 0 0 0 0 309 605 796 687 0 0 0 0 2290 112 596 903 866 47 3 mehrmals im Monat 3 Prozent 1 4 5 10 88 1 1 9 12 89 87 1 0 0 0 2 1 1 1 8 11 11 11 90 87 88 88 0 0 0 0 1 2 10 21 89 77 1 0 0 0 0 1 0 0 1 2 1 2 5 17 7 9 94 81 92 89 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Konzerte mit moderner Musik besuchen (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2394 1 1 1172 1216 1 1 1 0 306 602 788 684 1 1 1 1 2275 111 591 895 861 47 3 3 Prozent 5 mehrmals im Monat 4 5 38 55 6 5 34 42 58 52 1 1 1 1 3 3 6 7 29 37 40 39 66 57 52 52 1 4 1 0 5 6 38 39 55 51 1 1 0 9 1 1 1 0 3 5 7 13 31 42 38 15 63 51 54 64 Tab. 3-10 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Musik hören 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2421 87 9 1185 1229 81 92 311 607 797 691 598 904 870 49 3 4 5 2 1 2 12 6 3 1 1 0 3 1 76 86 91 89 17 9 7 8 4 2 1 2 1 1 1 0 3 3 1 1 86 85 89 86 8 11 8 8 2 2 2 4 1 0 0 0 3 1 1 2 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 3 Prozent mehrmals im Monat 37 Tab. 3-11 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: selbst musizieren 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2410 10 10 1181 1222 10 11 309 605 792 689 3 3 Prozent mehrmals im Monat 4 5 8 10 62 9 11 6 9 9 11 66 59 15 13 10 6 15 10 10 7 8 7 7 8 8 9 11 11 53 62 61 67 2288 112 10 15 10 10 7 11 10 13 63 52 593 904 866 47 7 17 6 2 9 13 7 4 7 7 8 2 9 10 10 15 67 52 68 77 Tab. 3-12 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: zur Disco gehen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2419 1 6 1184 1228 1 2 7 6 309 608 796 691 1 2 1 1 597 902 871 49 2 1 1 6 3 3 Prozent 27 mehrmals im Monat 4 5 23 43 24 30 23 23 46 40 2 3 6 11 7 18 30 40 15 23 25 23 75 54 37 24 4 4 10 6 20 20 39 16 22 23 23 27 51 53 26 45 Tab. 3-13 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Opern-/Theaterbesuch 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 38 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2415 0 0 1182 1226 0 0 0 1 310 606 796 688 0 0 0 0 2293 112 597 903 867 48 3 3 Prozent 1 mehrmals im Monat 4 5 21 77 1 2 17 24 82 73 0 0 1 0 2 1 2 1 21 21 21 19 76 78 76 79 0 0 0 0 1 3 20 29 78 69 0 0 0 0 0 1 0 0 1 2 1 0 12 33 14 10 87 64 84 90 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 3-14 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: selbst Theater spielen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2398 1 3 1172 1219 1 1 2 4 308 599 793 684 2 1 1 1 2279 109 589 898 864 47 3 3 Prozent 3 mehrmals im Monat 4 5 6 87 2 5 4 8 91 83 4 4 3 2 8 4 3 2 12 6 6 4 74 85 88 92 1 0 3 5 3 6 6 8 87 82 1 1 0 2 3 4 1 0 3 5 2 0 4 9 4 6 89 80 93 91 Tab. 3-15 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Fahrrad/Moped/Motorrad fahren 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2414 29 25 1183 1224 33 24 26 25 309 607 796 687 29 29 30 26 595 903 868 48 28 30 27 38 3 3 Prozent 21 mehrmals im Monat 4 5 12 13 17 23 11 14 13 14 27 31 27 18 21 19 20 23 12 10 11 16 11 12 13 16 29 27 21 23 18 21 22 19 12 12 13 6 13 10 17 15 Tab. 3-16 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Fernsehen, Video ansehen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2412 55 34 1180 1225 53 57 35 34 309 608 794 687 57 61 57 48 2290 112 597 899 867 49 3 4 5 2 1 9 7 2 1 1 1 36 29 35 37 6 7 7 11 1 2 1 2 0 0 1 2 55 53 34 36 8 8 2 2 1 2 62 54 51 69 30 35 36 24 6 8 10 4 1 2 2 2 1 1 1 0 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 3 Prozent 8 mehrmals im Monat 39 Tab. 3-17 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: am Computer spielen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2410 28 30 1179 1226 42 16 32 27 308 606 797 687 34 34 30 19 2289 113 593 900 869 48 3 3 Prozent 20 mehrmals im Monat 4 5 11 12 16 24 6 15 4 19 35 32 27 27 20 18 19 22 6 7 12 15 5 9 12 17 28 34 29 32 20 9 11 9 11 17 40 27 21 40 29 30 29 35 18 21 21 13 6 11 14 4 7 11 15 8 Tab. 3-18 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2410 13 18 1181 1223 19 7 20 16 310 604 798 684 11 15 13 11 2291 110 596 901 865 48 3 3 Prozent 26 mehrmals im Monat 4 5 18 25 27 24 16 20 18 33 16 17 20 18 22 25 26 28 20 15 18 19 30 27 23 24 13 18 18 25 26 20 18 17 26 19 16 14 10 17 18 18 19 10 23 26 28 21 15 19 20 10 29 24 24 42 Tab. 3-19 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: im Internet surfen/chatten 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 40 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2419 35 26 1184 1229 41 28 312 608 798 687 3 3 Prozent mehrmals im Monat 4 5 22 9 8 24 28 21 24 7 11 7 9 23 37 40 32 24 27 26 26 27 21 20 24 13 7 8 10 13 8 6 7 2299 111 34 49 26 30 23 12 9 5 8 5 598 904 868 49 35 38 31 35 25 27 27 14 21 21 25 31 10 7 10 6 8 8 7 14 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 3-20 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: mit Freunden draußen herumziehen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2416 21 38 1184 1227 22 21 36 40 311 607 798 687 30 30 21 11 2295 113 598 904 865 49 3 mehrmals im Monat 3 Prozent 27 4 5 8 5 28 26 9 8 5 5 36 40 42 32 23 20 27 35 7 6 6 14 4 4 4 8 21 21 37 45 27 25 9 4 5 4 41 13 16 43 39 40 36 22 14 34 30 12 4 9 11 2 2 5 7 20 Tab. 3-21 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: mit Freunden feiern 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 Anzahl mehrmals in der Woche seltener/nie 1 2 2417 3 20 1183 1228 4 3 23 17 311 605 799 688 3 4 3 3 2294 114 597 905 867 48 3 mehrmals im Monat 3 Prozent 44 4 5 26 6 42 46 24 28 7 6 8 15 24 25 26 39 49 51 49 34 19 17 13 9 4 3 3 5 20 25 45 37 26 26 6 6 7 1 3 10 18 16 25 19 35 45 51 27 29 33 16 21 11 4 4 23 Tab. 3-22 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: einen Schul- oder Jugendclub besuchen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 Anzahl mehrmals in der Woche seltener/nie 1 2 2405 3 5 1178 1222 3 3 5 5 309 602 796 686 2 4 4 1 2284 113 592 902 863 48 3 3 Prozent 9 mehrmals im Monat 4 5 13 70 10 7 15 11 67 74 9 5 5 3 13 10 6 8 15 15 13 11 61 65 72 77 3 5 5 8 8 16 13 13 71 58 6 1 2 8 8 4 5 6 11 8 7 10 16 13 12 13 59 74 74 63 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 41 Tab. 3-23 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: kostenpflichtige Freizeitangebote nutzen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2408 2 8 1178 1225 3 1 8 7 309 601 798 687 3 4 1 1 2288 112 591 902 866 49 3 mehrmals im Monat 3 Prozent 31 4 5 42 18 32 30 40 43 17 19 12 9 6 6 22 25 32 39 39 40 43 43 24 22 18 12 2 5 7 13 31 32 43 23 18 26 4 1 1 8 8 9 6 0 23 30 37 27 39 44 42 27 26 16 14 39 Tab. 3-24 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: in der Familie etwas unternehmen 1 4 (fast) täglich mehrmals im Jahr Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2 5 mehrmals in der Woche seltener/nie Anzahl 1 2 2417 3 12 1183 1229 2 4 10 14 311 604 800 689 5 3 1 3 2295 114 597 903 868 49 3 3 Prozent 45 mehrmals im Monat 4 5 32 7 43 48 36 29 9 6 15 16 10 11 48 46 47 41 26 28 35 36 5 7 7 9 2 10 12 20 45 44 33 16 7 11 5 1 3 6 13 14 10 20 42 52 41 35 29 29 38 27 11 4 8 12 3.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Einige Freizeitaktivitäten haben in den vergangenen sechs Jahren an Bedeutung verloren, andere wieder herum erlebten einen Aufschwung. Deutlich am stärksten erhöhten sich erwartungsgemäß Aktivitäten am Computer, und zwar zum einen das Surfen und Chatten im Internet, zum anderen das Bearbeiten von Videos und Fotos bzw. das Mischen von Musik. In beiden Fällen hat sich der Anteil der Jugendlichen, der dies mindestens mehrmals pro Woche tut, in etwa verdoppelt. Positiv zu werten ist der Anstieg von küstlerischen und musischen Aktivitäten. So gab es sowohl beim eigenständigen Musizieren als auch beim Theaterspiel einen merklichen Schub, der vor allem den jüngeren Altersklassen geschuldet ist. Gleichwohl ist der Anteil derjenigen, der sich hier betätigt, im Vergleich zu den zuvor angeführten Aktivitäten am PC recht bescheiden. Auch das Lesen hat offenbar eine kleine Renaissance erlebt, was sich jedoch ausschließlich bei den Mädchen zeigt. Allerdings waren die Fragestellungen in den beiden Befragungen etwas unterschiedlich (2000 war nur nach Zeitschriften gefragt worden). Leicht rückläufig hingegen entwickelte sich die Häufigkeit solcher Freizeitbeschäftigungen wie Sport treiben (insbesondere bei den älteren Befragten), Fahrrad/Moped/Motorrad fahren, der Besuch von Discos 42 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht (stärker rückläufig bei den Mädchen) und Kinos und schließlich auch das Fernsehen/Video ansehen. Zum einen dürfte bezüglich der sportlichen Aktivitäten ein Struktureffekt der Stichprobe von 2006 verantwortlich sein (größerer Anteil älterer Befragter, die erfahrungsgemäß weniger häufig Sport treiben), zum anderen dürfte die nachweisliche Zunahme multimedialer Freizeitaktivitäten bei etwa vergleichbarem Freizeitbudget andere „herkömmliche“ Aktivitäten weiter zurückdrängen. Dass in diesem Zusammenhang bei den musisch-künstlerischen Tätigkeíten (aktiv wie rezeptiv) kein Einbruch erfolgte, muss wohl schon als Erfolg gewertet werden. Tab. 3-25 Zeitvergleich der Freizeitbeschäftigungen 2000 und 2006 (Angaben in Prozent) a) häufige Freizeitbeschäftigungen nach Inhalten (mindestens mehrmals in der Woche) Musik hören 2000 2006 96 96 Fernsehen, Video ansehen 91 89 Sport treiben 67 62 Im Internet surfen/chatten 26 61 Am Computer spielen 58 58 Fahrrad/Moped/Motorrad fahren 57 54 Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) 1) 45 47 b) weniger häufige Freizeitbeschäftigungen nach Inhalten (mindestens mehrmals im Monat) Am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 30 57 Kostenpflichtige Freizeitangebote (Bowling, Billard, Dart usw.) nutzen 35 41 Zur Disco gehen 35 34 Selbst musizieren 21 28 Ins Kino gehen 22 19 c) seltene Freizeitbeschäftigungen nach Inhalten (mindestens mehrmals im Jahr) Konzerte mit moderner Musik besuchen 42 45 In die Oper/ins Theater gehen 19 22 Selbst Theater spielen 9 13 Konzerte mit klassischer Musik besuchen 10 11 d) Freizeitbeschäftigungen nach Gesellungsformen und -orten (mindestens mehrmals im Monat) Mit Freunden draußen herumziehen 87 86 Mit Freunden feiern 56 67 In der Familie etwas unternehmen 53 60 Einen Schul- oder Jugendclub besuchen 22 17 Wie im Jahr 2000 dominierten zwar auch im Jahr 2006 die Jungen bei den Tätigkeiten am PC. In der Studie von 2000 wurde diesbezüglich „eine verhängnisvolle neue geschlechtsspezifische Rollenzuteilung“ befürchtet. Diese Befürchtung muss auch 2006 weiter bestehen, wenngleich eine Annäherung der Geschlechter erfolgt ist (siehe Tabelle 3-26). Tab. 3-26 Häufige multimediale Betätigungen im Zeitvergleich nach Geschlecht [Anteil „(fast) täglich“ und „mehrmals pro Woche“] Freizeitbetätigungen im Internet surfen / chatten am Computer spielen am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. 2000 Jungen Mädchen 34 18 77 38 25 8 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 2006 Jungen Mädchen 65 56 74 43 39 23 2000 2006 Differenz 16 9 39 31 17 16 43 Häufige multimediale Betätigungen im Zeitvergleich nach Geschlecht Prozent [Anteil „(fast) täglich“ und „mehrmals pro Woche“] 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Jungen Mädchen 2000 im Internet surfen / chatten Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Jungen Mädchen 2006 am Computer spielen am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Auch bei Freizeitaktivitäten nach Gesellungsformen und –orten gab es einige, zum Teil jedoch nur geringe Veränderungen. Am stärksten zeigte sich Bewegung hinsichtlich der Outdoor-Aktivitäten gemeinsam mit Freunden. Hier ist insbesondere das fast tägliche Treffen mit Freunden zurückgegangen, betroffen sind vor allem die über 14-Jährigen. Diese Entwicklung könnte mit der Zunahme der multimedialen Freizeitaktivitäten zusammenhängen. Leicht zugenommen hat im Zeitvergleich das Feiern im Freundeskreis, und zwar im wesentlichen in allen Altersklassen. Des gleichen sind häufigere Unternehmungen gemeinsam mit der Familie zu verzeichnen, wobei dies erst sichtbar wird, wenn man die Häufigkeit „mehrmals im Monat“ mit einbezieht. Die Zunahme der Häufigkeit wird vor allem von Mädchen getragen und ist bemerkenswerter Weise vornehmlich bei den ab 16-Jährigen festzustellen. Auch dies kann als Indiz für die weiter gewachsene Rolle der Familie für die Jugendlichen gewertet werden. Leicht gesunken ist hingegen der Anteil der Jugendlichen, der zumindest mehrmals im Monat (oder häufiger) einen Schul- oder Jugendclub besucht. Dieser Trend betrifft beide Geschlechter und ist stärker bei den über 14-jährigen Jugendlichen zu registrieren. 44 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 4 Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung Über wie viel Geld kannst Du etwa im Monat verfügen? 400 350 300 Häufigkeit 250 200 150 100 50 80 90 100 120 150 200 mehr als 200 300 350 400 500 600 700 mehr als 700 70 60 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Taschengeld (bis ... EURO) 120 100 Häufigkeit 80 60 40 20 250 200 150 100 75 50 40 30 20 15 10 5 0 Verdienst durch Jobs (bis ... EURO) Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 45 4 Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung Die Umsetzungsmöglichkeiten von Freizeitinteressen in entsprechende Aktivitäten können durch eine Vielzahl von räumlichen, zeitlichen, sozialen, materiell-technischen, finanziellen sowie weiteren Bedingungen beeinflusst werden. Einige dieser Bedingungen werden im folgenden Kapitel näher betrachtet. So ist beispielsweise davon auszugehen, dass allein die Informiertheit über Angebote wesentlich die Aktivitätschancen beeinflusst. Auch die Möglichkeit, interessante Freizeitangebote nutzen zu können und zu wollen, könnte eine Rolle spielen. Gewisse Abhängigkeiten bestehen möglicherweise auch zwischen der Häufigkeit von Aktivitäten sowie zeitlichen und finanziellen Verfügbarkeiten. Und schließlich könnten sich elterliche Verbote, Sicherheitsbedenken und fehlende Freunde als Schranken für eine interessenorientierte Freizeitgestaltung erweisen. 4.1 Informiertheit über Freizeitangebote Freizeitangebote nutzen zu können setzt voraus, über die Angebote für die Freizeitgestaltung informiert zu sein. Nur 18 Prozent der befragten Jugendlichen schätzten sich als gut informiert ein. Dies entspricht in etwa dem Niveau der Befragungsergebnisse aus dem Jahr 2000 und ist daher nach wie vor verbesserungswürdig. Das Gros der Jugendlichen fühlte sich mit 65 Prozent teils/teils informiert und 17 Prozent gaben an, schlecht informiert zu sein. Tab. 4-1 Informiertheit über Freizeitangebote Wie bist Du ganz allgemein über Freizeitangebote informiert? 1 gut Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 teils/teils 3 Anzahl 1 2410 schlecht D Mittelwert 1 - 3 3 M 18 2 Prozent 65 17 2,0 1178 1226 20 16 61 69 19 15 2,0 2,0 310 604 797 685 23 16 15 20 64 67 67 62 13 16 18 18 1,9 2,0 2,0 2,0 2288 113 18 18 66 60 16 22 2,0 2,0 594 903 865 48 18 18 18 21 65 67 64 58 17 15 18 21 2,0 2,0 2,0 2,0 1688 535 168 18 18 17 67 64 58 15 18 26 2,0 2,0 2,1 Jungen sehen sich geringfügig besser informiert als Mädchen und jüngere Schüler sowie Jugendliche ab 18 Jahren besser als die 14- bis 17-Jährigen. Insgesamt gesehen hält sich jedoch die Informiertheit in allen soziodemografischen Teilgruppen in etwa auf gleichem Niveau. Tendenziell etwas erhöht hat sich der Anteil der Jugendlichen, die sich schlecht informiert fühlen. Dies betrifft insbesondere ausländische Jugendliche, Jugendliche, die Förderschulen besuchen und Jugendliche, deren Eltern nicht berufstätig sind. Als wichtigste Informationsquelle zu Freizeitangeboten erweist sich nach wie vor der Informationsaustausch mit Freunden. Dies war zu erwarten und bestätigt einmal mehr, dass Jugendliche viel lieber und mehr die Kommunikation unter Gleichaltrigen pflegen. Sprunghaft angestiegen ist die Nutzung des Internets (vgl. auch Kapitel 3). Hatte noch im Jahr 2000 nur jeder fünfte Jugendliche angegeben, sich per Internet über Freizeitmöglichkeiten zu informieren, ist es im Jahr 2006 bereits jeder zweite. Mit Abstand folgen Radio und Fernsehen, und wiederum mit Abstand danach Plakate, Handzettel und Aushänge sowie Zeitschriften und Kulturanzeiger. 46 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Immer weniger interessant als hauptsächliche Informationsquelle wird offensichtlich die Tageszeitung. Nur noch jeder sechste Jugendlichen wirft einen Blick in die Zeitung, will er sich über Freizeitangebote informieren. Auch die extra auf Freizeitbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnittenen Möglichkeiten Ferienpass und Telefon-Hotline werden vergleichsweise nur sehr selten bzw. eher als „Nebenquelle“ genutzt, ebenso die Schülerzeitungen. Dienen der Freundeskreis, das Internet sowie Radio und Fernsehen hauptsächlich als Primärquelle, werden Plakate, Handzettel, Aushänge, aber auch Zeitschriften und Kulturanzeiger eher ergänzend genutzt. Tab. 4-2 Informationsquellen für Freizeitangebote Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten? 1 Das nutze ich hauptsächlich: 2 Das nutze ich auch noch: 1 2 Prozent Infos von Freunden 77 24 Internet 57 25 Radio, Fernsehen 43 32 Plakate, Handzettel, Aushänge 36 53 Zeitschriften, Kulturanzeiger 24 39 Tageszeitung 17 33 Ferienpass 13 21 Schülerzeitung 2 20 Telefon-Hotline 2 15 sonstiges 2 2 Die Informationsquelle „Freunde“ wird in allen Teilgruppen unabhängig von Alter oder Geschlecht am häufigsten genutzt (vgl. Tab. 4-3). 77 Prozent der Befragten gaben an, sich mit Freunden über Freizeitangebote auszutauschen. Bei den Jugendlichen ab 16 Jahren spielte diese Art der Kommunikation eine wesentlich größere Rolle als bei den jüngeren Jugendlichen. Das Internet wird stärker von Jungen als von Mädchen und erwartungsgemäß auch mehr von den älteren Jugendlichen genutzt. Um 16 Prozent auf 43 Prozent auffallend zurückgegangen im Vergleich zu 2000 ist die Nutzung von Radio und Fernsehen. Möglicherweise gibt es hier einen Zusammenhang mit der verstärkten Nutzung des Internets. Mädchen informieren sich aber nach wie vor stärker als Jungen durch derartige visuelle Angebote, und darüber hinaus durch Plakate, Handzettel und Aushänge oder Zeitschriften und Kulturanzeiger. Mit zunehmendem Alter gewinnen Plakate, Handzettel und Aushänge als hauptsächliche Informationsquelle an Bedeutung. Hier ist durchaus auch ein Bezug zu den Ausgangsbegrenzungen (vgl. Kapitel 1) herzustellen, denn Jugendliche ab 16 Jahren können sehr viel selbstständiger darüber entscheiden, wann und wo sie ihre Freizeit verbringen. Dabei ergeben sich für sie viel mehr Möglichkeiten, sich über Plakate, Faltblätter, Aushänge oder Postkarten zu informieren. Hauptinformationsquellen über Freizeitangebote (in Prozent) Infos von Freunden Internet Radio, Fernsehen Plakate, Handzettel, Aushänge Zeitschriften, Kulturanzeiger Tageszeitung Ferienpass Schülerzeitung Telefon-Hotline 0 10 20 30 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 40 50 60 70 80 90 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 47 Tab. 4-3 1 4 Haupt-Informationsquellen Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten? (Mehrfachnennungen möglich) Das nutze ich hauptsächlich: Infos von Freunden 2 Plakate, Handzettel, Aushänge 3 Zeitschriften, Kulturanzeiger Schülerzeitung 5 Tageszeitung Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 4-4 6 9 Anzahl 1 2 2335 77 36 1142 1188 77 78 33 38 299 581 775 668 66 73 81 82 574 872 844 45 77 74 81 67 3 Prozent 24 4 5 2 17 20 28 1 2 17 18 29 27 37 44 28 24 24 22 3 3 1 0 17 15 18 18 30 31 44 33 26 23 24 24 2 2 0 4 14 18 18 27 9 10 2 2 Haupt-Informationsquellen (Fortsetzung) Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten? (Mehrfachnennungen möglich) Das nutze ich hauptsächlich: Radio, Fernsehen 7 Ferienpass 8 Internet Telefon-Hotline 10 etwas anderes Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 4-5 Anzahl 6 7 2335 43 13 1142 1188 41 45 12 13 60 54 2 2 2 3 299 581 775 668 49 47 41 39 33 17 10 3 53 57 55 60 2 3 2 1 4 3 2 1 574 872 844 45 55 36 41 60 21 15 3 38 59 54 58 42 4 1 1 11 3 3 1 4 8 Prozent 57 Neben-Informationsquellen Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten? (Mehrfachnennungen möglich) Das nutze ich auch noch: 1 4 Infos von Freunden Schülerzeitung Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 48 2 5 Plakate, Handzettel, Aushänge Tageszeitung Anzahl 1 2 1795 24 53 835 956 24 23 55 51 241 455 586 504 36 27 19 20 429 720 618 28 26 27 19 . 3 3 Prozent 39 Zeitschriften, Kulturanzeiger 4 5 20 33 39 39 22 19 35 31 47 55 55 53 35 40 39 40 30 20 21 15 39 31 35 29 56 52 53 . 41 38 40 . 29 18 17 . 35 32 34 . Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 4-6 Neben-Informationsquellen (Fortsetzung) Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten? (Mehrfachnennungen möglich) Das nutze ich auch noch: 6 9 Radio, Fernsehen Telefon-Hotline 7 Ferienpass 10 etwas anderes Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 8 Anzahl 6 7 1795 32 21 835 956 32 33 20 21 241 455 586 504 22 28 38 35 429 720 618 28 23 33 39 . 8 Prozent 25 Internet 9 10 15 2 25 26 17 14 2 2 24 24 22 13 24 23 28 25 27 16 14 10 2 3 1 1 29 20 15 . 23 28 24 . 25 13 11 . 3 2 1 . 4.2 Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung Neben den verschiedenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, auf die in den vorangegangenen Kapiteln ausführlich eingegangen wurde, gibt es Faktoren, die für die Jugendlichen begrenzend und ungünstig auf die Gestaltung ihrer Freizeit wirken können. Elf verschiedene solcher Gründe wurden in der Befragung vorgegeben. Die Jugendlichen sollten markieren, welche davon ihre Freizeit beeinträchtigen, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Als häufigsten Grund für Freizeitbeschränkungen gaben 48 Prozent der Jugendlichen an, zu wenig Geld zu haben. Diesbezüglich hat sich in den vergangenen Jahren offensichtlich nichts geändert, denn in der Befragung des Jahres 2000 schätzten ebenfalls 48 Prozent der Jugendlichen ein, in ihrer Freizeitgestaltung durch zu wenig Geld eingeschränkt zu sein. 43 Prozent der Befragten haben zu wenig Freizeit, für 39 Prozent gibt es in Leipzig zu wenig interessante Freizeitangebote und 32 Prozent der Jugendlichen wissen nicht, wo was los ist. Tab. 4-7 Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung Jeder möchte in seiner Freizeit machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen! Grund der Freizeiteinschränkung Das trifft zu: Prozent ich habe zu wenig Geld 48 ich habe zu wenig Freizeit 43 es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote in Leipzig 39 ich weiß nicht, wo was los ist 32 es fehlen Clubs, wo man sich treffen kann 22 meine Eltern verbieten mir manches 16 ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe 15 ich habe Angst vor Prügeleien, Überfällen usw. 11 meine Eltern haben keine Zeit für mich ich habe keine festen Freunde ein anderer Grund 5 4 15 Fast die Hälfte der befragten Jugendlichen gab an, zu wenig Geld für die Freizeitgestaltung zur Verfügung zu haben, davon wesentlich mehr Mädchen als Jungen. Mädchen scheinen diesbezüglich höhere Ansprüche zu haben als Jungen, denn im Durchschnitt konnten sie über ebenso viel Taschengeld und Selbstverdientes verfügen wie die Jungen. Bei den unter 14-Jährigen schätzten 36 Prozent ein, zu wenig Geld zu haben, während erwartungsgemäß die 16- und 17-Jährigen mit 50 Prozent und die 18-Jährigen Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 49 und Älteren mit 61 Prozent zu deutlich höheren Anteilen ihr zu geringes Budget als Einschränkungsgrund für Freizeitgestaltungen ansahen. Ausländische Jugendliche erwiesen sich als zufriedener mit ihrem Taschengeld als deutsche Jugendliche. Jeder Dritte von ihnen sah seine Freizeitgestaltung durch Geldmangel begrenzt, während es bei den deutschen Jugendlichen fast jeder Zweite war. Gravierende Unterschiede und damit im Zusammenhang stehende mögliche Benachteiligungen gibt es dort, wo das Taschengeld von der Berufstätigkeit der Eltern abhängt. Waren beide Elternteile berufstätig, klagten 44 Prozent der Befragten über Geldmangel, war ein Elternteil berufstätig, waren es bereits 53 Prozent. Waren jedoch beide Elternteile arbeitslos, gaben 72 Prozent an, nicht genügend Geld für die Freizeitgestaltung zur Verfügung zu haben. Betrachtet man ausschließlich die 18-Jährigen und Älteren, so zeigt sich: Diejenigen, die über Geldmangel als Freizeitbeschränkung klagten, hatten im Monat durchschnittlich 50 € Taschengeld und etwa 250 € Selbstverdientes verfügbar. Diejenigen, die nicht klagten, hatten in der Tat noch etwas mehr, nämlich im Schnitt etwa 67,50 € Taschengeld und 300 € Selbstverdientes. Inwieweit derartige „Klagen“ berechtigt sind, kann hier nicht nachgeprüft werden. Offensichtlich bestehen aber sehr differenzierte Vorstellungen über die Größenordnung verfügbarer finanzieller Mittel für die Freizeitgestaltung. Als zweithäufigste Freizeitbeschränkung wurde angegeben, zu wenig freie Zeit zu haben, und zwar von Mädchen deutlich häufiger als von Jungen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Mädchen nach wie vor wesentlich stärker in Haushaltsaufgaben der Familien einbezogen werden als Jungen. Auch 18-Jährige und Ältere sowie Gymnasiasten und Berufsschüler sehen in einem zu geringen Freizeitbudget einen Grund für ihre Freizeitbeschränkungen, was sich hier sicherlich durch größere schulische Belastungen und entsprechende Zeitbindungen für Schul- bzw. Berufsabschlüsse erklären lässt. Dagegen klagte mit 28 Prozent nur etwa jeder vierte Mittelschüler über zu wenig Freizeit. 39 Prozent der Befragten gaben zu wenige interessante Freizeitangebote in Leipzig als eine Einschränkung bei der Freizeitgestaltung an. Hier kann anknüpfend an eine weitere ungünstige Freizeitbedingung Bezug genommen werden, denn jeder dritte Jugendliche teilte mit, nicht zu wissen, wo was los ist, Jungen gleichermaßen wie Mädchen, aber Jüngere wesentlich häufiger als Ältere. Ausländische Jugendliche erwiesen sich besser informiert als deutsche. Im Fehlen von Clubs, in denen man sich treffen kann, sehen Jugendliche eine weitere Freizeitbeschränkung. 22 Prozent von ihnen meinten, dass derartige Clubs fehlen, wobei die jüngeren Befragten solche Clubs mehr vermissen als die über 18-Jährigen. Dies trifft sich auch mit Aussagen an anderer Stelle, wo 70 Prozent der Jugendlichen angaben, einen Schul- oder Jugendclub nur selten oder gar nicht zu besuchen (vgl. Tab. 3.3). Jeder siebente Jugendliche weiß selbst nicht, wie er seine Freizeit verbringen möchte. Hier könnte es einerseits an eigenen Interessen fehlen, andererseits aber auch an den entsprechenden Bedingungen, vorhandene Interessen selbst zu realisieren. Bei Jüngeren treten solche Aussagen stärker auf als bei Älteren, insbesondere den Berufsschülern, von denen nur jeder Elfte über Langeweile klagt. Geschwisterkinder wissen eher, wozu sie Lust haben, als Einzelkinder, was aber verständlich ist, da sie ja quasi einen möglichen Interessenpartner gleich in der Familie haben. Verbote von den Eltern in der Freizügigkeit der Freizeitaktivitäten belasten etwa jeden sechsten Jugendlichen. Dies betrifft erwartungsgemäß häufiger die unter 14-Jährigen und kaum noch die 18-Jährigen und Älteren, ausländische Jugendliche wesentlich mehr als deutsche und Mädchen etwas mehr als Jungen. Die Angst vor Prügeleien und Überfällen ist im Trend um einige Prozente zurückgegangen. Bei den unter 14-Jährigen sind 15 Prozent ängstlich während es bei den 18-Jährigen und Älteren nur noch 8 Prozent sind. Auffallend und erfreulich ist, dass nur noch jeder elfte Berufsschüler Angst vor Prügeleien und Überfällen hatte, im Jahr 2000 war es noch jeder fünfte. Welche Ursachen zu dieser positiven Entwicklung geführt haben, kann an dieser Stelle allerdings nicht beantwortet werden. Das Fehlen von Freunden oder elterlicher Zuwendung als Freizeiteinschränkung wurde nur von sehr wenigen Befragten konstatiert. 50 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Ausgewählte Freizeiteinschränkungen nach Altersgruppen 70 Prozent 60 50 40 30 20 10 0 unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre ich habe zu wenig Geld es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote ich habe zu wenig Freizeit ich weiß nicht, wo was los ist Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Tab. 4-8 18 Jahre und älter Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung Jeder möchte in seiner Freizeit machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen. Das trifft zu: 1 ich habe zu wenig Geld 2 4 ich habe Angst vor Prügeleien, Über- fällen usw. Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 5 es gibt zu wenig interessante Frei- 3 zeitangebote in Leipzig ich weiß nicht, wo was los ist Anzahl 1 2 2301 48 39 1109 1187 45 51 37 41 289 586 756 659 36 38 50 61 2183 111 4 5 11 32 14 18 10 11 32 32 39 43 39 34 34 25 15 1 15 12 11 8 40 37 34 22 49 33 39 42 15 25 11 9 32 27 574 853 826 48 41 43 58 44 50 35 35 46 23 21 4 27 13 11 9 15 37 36 24 35 564 1734 44 49 39 39 16 16 10 11 32 32 1610 512 162 44 53 72 39 38 42 16 14 14 11 10 14 32 31 34 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 3 Prozent 16 meine Eltern verbieten mir manches 51 Tab. 4-9 Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung (Fortsetzung) Jeder möchte in seiner Freizeit machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen. Das trifft zu: 6 ich habe keine festen Freunde 9 meine Eltern haben keine Zeit für mich Befragte Anzahl 7 ich habe zu wenig Freizeit 6 7 8 es fehlen Clubs, wo man sich treffen kann 10 ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust 11 anderer Grund habe 8 9 10 11 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2301 4 43 22 5 15 15 1109 1187 4 4 40 46 19 25 5 6 16 14 16 15 289 586 756 659 5 3 4 5 37 34 42 55 34 30 22 12 10 6 5 3 26 17 14 10 15 16 15 16 2183 111 4 7 43 45 23 17 5 13 15 16 16 14 574 853 826 48 4 4 4 13 28 47 52 10 30 25 14 35 6 7 3 13 20 17 9 27 15 15 16 13 564 1734 4 4 44 43 23 22 6 5 18 14 16 15 1610 512 162 3 5 8 44 45 36 22 23 23 5 4 7 15 16 15 16 13 14 4.3 Verfügbarkeit über Taschengeld und Selbstverdientes Taschengeld für Kinder und Jugendliche ist in vielen Familien ein häufig diskutiertes Thema. Taschengeld ist wichtig, weil der Umgang mit Geld ein Schritt auf dem Weg zu beginnender Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ist. Das frei verfügbare Geld ist ein gutes Übungsfeld, auf dem Kinder und Jugendliche mit einem Budget haushalten lernen können. Die wirtschaftliche Situation der Familie spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn finanzielle Probleme in der Familie, bedingt z. B. durch Arbeitslosigkeit, begrenzen auch das Budget für die Kinder und Jugendlichen. Um darüber hinaus Einfluss auf die Höhe ihres Taschengeldes zu nehmen, sind Jugendliche zusätzlich bereit, Jobs und Gelegenheitsarbeiten anzunehmen. Im Durchschnitt erhielten Jugendliche im Herbst 2006, und da gibt es keine Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, monatlich ca. 25 € Taschengeld. Die Spannweite des monatlich gezahlten Taschengeldes reicht dabei von null € bei etwa einem Prozent der Befragten bis zu einigen hundert €. Knapp neun Prozent der Jugendlichen gaben Beträge von 100 € und mehr an. Teilgruppenunterschiede sind verständlicherweise für jüngere und ältere Schüler am ausgeprägtesten (Spanne von 15 € bis 50 € im Median). Genauer betrachtet erhalten die meisten der unter 14-Jährigen (65 Prozent) weniger als 20 € Taschengeld und die meisten der 18-Jährigen und Älteren (70 Prozent) 50 € und mehr. Gymnasiasten erhalten mehr als Mittel- und Förderschüler, Einzelkinder mehr als Geschwisterkinder, Jugendliche mit mindestens einem berufstätigen Elternteil mehr als jene, bei denen kein Elternteil berufstätig ist. Ausländische Jugendliche erhalten mehr als Deutsche. Jugendliche, die Berufsschulen und Fachoberschulen besuchen, können mit 50 € im Durchschnitt mit Abstand über das meiste Taschengeld verfügen. Durch Nebenjobs oder Gelegenheitsarbeiten verdienen sich Jugendliche im Durchschnitt ca. 70 € dazu. Die Spannweite des Selbstverdienten reicht dabei von null € (ca. zwei Prozent) bis zu 1000 €. Immerhin 36 Prozent gaben 200 € oder mehr an. Hier ist aber in Betracht zu ziehen, dass sich Befragte an den Berufsschulen zum Teil in einem Lehrverhältnis befanden und bereits Lehrlingsgeld bezogen. Mittelschüler und Gymnasiasten erscheinen daher in Tabelle 4-11 (und schließlich auch in Tabelle 4-12) mit weitaus niedrigeren monatlichen Durchschnittsbeträgen. 52 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 4-10 Verfügbarkeit über Taschengeld 1) Über wie viel Taschengeld kannst Du etwa im Monat verfügen? 1 4 unter 20 € 50 € und mehr Befragte 2 Anzahl 20 bis unter 30 € 1 3 2 30 bis unter 50 € 3 4 Median € Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 1837 25 28 20 27 25,00 849 983 24 26 27 29 20 19 28 26 25,00 25,00 284 535 662 347 65 35 12 5 24 35 32 12 8 19 28 13 2 11 28 70 15,00 20,00 30,00 50,00 1744 86 26 23 28 27 20 20 27 30 25,00 27,50 514 835 447 41 31 31 8 37 36 28 19 29 21 20 16 29 13 20 57 5 20,00 24,00 50,00 20,00 471 1364 23 26 27 28 20 20 30 26 28,00 25,00 1338 387 101 24 27 37 27 29 27 20 19 13 28 25 24 25,00 25,00 20,00 1) nur Personen, die Angaben zum Taschengeld machten Tab. 4-11 Verfügbarkeit über Selbstverdientes 1) Über wie viel Selbstverdientes kannst Du etwa im Monat verfügen? 1 4 unter 25 € 200 € und mehr Befragte 2 Anzahl 25 bis unter 60 € 1 3 2 60 bis unter 200 € 3 4 Median € Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 966 23 24 17 36 70,00 524 438 23 23 22 27 17 18 39 33 80,00 60,00 64 190 308 398 75 45 22 4 20 39 30 13 3 12 22 18 2 3 26 65 13,50 25,00 50,00 282,00 921 41 23 27 24 32 18 7 36 34 70,00 50,00 204 296 460 6 37 40 5 . 41 31 12 . 15 19 17 . 6 10 66 . 30,00 30,00 282,00 . 223 741 23 23 23 24 21 16 33 37 60,00 70,00 694 204 62 23 21 24 23 29 19 18 14 19 36 36 37 70,00 60,00 85,00 1) nur Personen, die Angaben zu Selbstverdientem machten Jüngere verdienen erwartungsgemäß durchschnittlich monatlich weniger dazu als ältere Jugendliche, Jungen im Durchschnitt 20 € monatlich mehr als Mädchen und deutsche Jugendliche durchschnittlich Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 53 20 € mehr als ausländische. Jugendliche, bei denen kein Elternteil berufstätig ist, verdienen mehr dazu als Jugendliche bei denen ein oder beide Elternteile berufstätig sind. Die Ergebnisse lassen darüber hinaus vermuten, dass Geschwisterkinder und Jugendliche mit keinem berufstätigen Elternteil versuchen, ihre „Nachteile“ bei dem zur Verfügung gestellten Taschengeld durch mehr Selbstverdientes etwas auszugleichen. Durchschnittliche Summe von Taschengeld und Selbstverdientem 350 € 300 € 250 € Selbstverdientes Taschengeld 200 € 150 € 100 € 50 € 0€ unter 14 Jahre 14 und 15 Jahre 16 und 17 Jahre Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 18 Jahre und älter Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Insgesamt stehen Jugendlichen durch Taschengeld und Selbstverdientes durchschnittlich 75 € monatlich zur Verfügung. Auch hier sind die Unterschiede bei Betrachtung der einzelnen Altersgruppen sehr ausgeprägt. Die unter 14-Jährigen haben insgesamt durchschnittlich 30 € zur Verfügung, 16- und 17Jährige durchschnittlich 80 € pro Monat. 18-Jährige und Ältere erhalten erwartungsgemäß das meiste Taschengeld und verdienen auch wesentlich mehr dazu als die Jüngeren (einschließlich evtl. Lehrlingsgeldes). Demzufolge steht ihnen auch in der Summe das meiste Geld zur Verfügung. Inwieweit sie von diesem Geld „notwendige“ Ausgaben finanzieren müssen (Ernährung, Bekleidung, Schulmaterial, Wohnkosten o.ä.), wurde hier nicht erhoben, ebenso nicht, welcher Anteil vom Gesamtbudget für Freizeitaktivitäten ausgegeben wird. Tab. 4-12 Verfügbarkeit über Taschengeld und Selbstverdientes 1) Summe von Taschengeld und Selbstverdientem 1 4 unter 40 € 200 € und mehr Befragte 2 Anzahl 40 bis unter 75 € 1 3 2 75 bis unter 200 € 3 4 634 21 29 27 24 Median € 75,00 346 285 22 19 27 31 24 31 27 20 75,00 75,00 60 162 244 165 68 34 12 2 25 43 32 12 5 20 35 30 2 3 20 57 30,00 48,00 80,00 250,00 600 31 21 16 29 32 28 19 23 32 75,00 78,00 171 280 178 5 27 25 6 . 43 32 10 . 22 29 28 . 8 14 56 . 50,00 65,00 250,00 . 162 471 20 21 24 30 30 26 26 23 80,00 70,00 480 123 28 20 21 . 29 31 . 28 24 . 24 24 . 75,00 70,00 . Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 1) nur Personen, die Angaben zu Taschengeld und/oder Selbstverdientem machten 54 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Eine wichtige Aussage darüber, wie die Jugendlichen selbst das ihnen zur Verfügung stehende Taschengeld bewerten, stellt die geäußerte Zufriedenheit dar. Betrachtet man die Gesamtgruppe, stellt man fest, dass mit steigendem Taschengeld auch die Zufriedenheit darüber höher ist. Immerhin geben 55 Prozent der Befragten an, sehr zufrieden/zufrieden mit ihrem Taschengeld zu sein. Dem stehen 19 Prozent Unzufriedener gegenüber. Die Zufriedenheit wird insbesondere dann deutlich, wenn der Betrag die 30-€-Grenze pro Monat überschreitet. Schaut man sich jedoch die einzelnen Altersgruppen an, relativiert sich diese Aussage, denn 30 € stellen natürlich für einen 13-Jährigen eine ganz andere Größe dar als für einen 18-Jährigen. 62 Prozent der unter 14-Jährigen sind bei diesem Betrag mit ihrem Taschengeld zufrieden, während bei den 18-Jährigen und Älteren nur 48 Prozent Zufriedenheit äußerten. Höhe des monatlichen Taschengeldes und Zufriedenheit mit dem Taschengeld unter 20 € 20 bis unter 30 € 30 bis unter 50 € 50 € und mehr Anteile derjenigen, die mit maximal 30 € sehr zufrieden bzw. zufrieden sind: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre und älter 0% 20% sehr zufrieden 40% zufrieden teils/teils Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 60% unzufrieden 80% sehr unzufrieden 100% Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Der hohe Anteil der Zufriedenheit mit dem Taschengeld und der verhältnismäßig geringe Anteil an Unzufriedenheit wirft die Frage auf, welchen Einfluss die Höhe des Betrages auf die Zufriedenheit ausübt. Und hier gibt es ganz offensichtlich große Unterschiede im persönlichen Anspruchsniveau. Eine Altersgruppe ist beispielsweise mit weniger als 20 € Taschengeld sehr zufrieden, weil es ihren Erwartungen und Ansprüchen gerecht wird, bei einer anderen Gruppe sind die persönlichen Ansprüche erst ab einem Betrag von 50 € und mehr als Bedingung für große Zufriedenheit erfüllt. 15 Prozent der insgesamt befragten Jugendlichen sind mit einem Betrag von unter 20 € sehr zufrieden. Andererseits sind mit 50 € und mehr 11 Prozent unzufrieden oder sehr unzufrieden. 4.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Besonders auffällige Veränderungen sind hinsichtlich der Informationsquellen, welche die Jugendlichen für ihre Freizeitgestaltung nutzen, in den vergangenen Jahren zu beobachten. Kontinuierlich angestiegen ist der Informationsaustausch mit den Freunden, der nach wie vor auch am meisten praktiziert wird und mit steigendem Alter zunimmt. Besonders stark angestiegen ist die Nutzung des Internets. Gaben im Jahr 2000 noch 20 Prozent der Befragten an, das Internet als Informationsquelle zu nutzen, waren es im Jahr 2006 bereits 57 Prozent. Und es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend in den folgenden Jahren noch weiter fortsetzt. Insbesondere die Jungen und die Jugendlichen ab 18 Jahren sammeln ihre Freizeitinformationen auf diese Art und Weise. Aber auch die Berufsschüler und Schüler der Fachoberschulen nutzen wesentlich stärker das Internet als noch vor sechs Jahren. Hatten bei der Umfrage 2000 lediglich 16 Prozent dieser Teilgruppe angegeben, das Internet als Informationsquelle zu nutzen, waren es im Jahr 2006 bereits 58 Prozent. Bei den Mittelschülern und den Gymnasiasten ist eine Erhöhung um 37 bzw. um 35 Prozent zu verzeichnen. Bemerkenswert und sehr erfreulich ist darüber hinaus, dass auch 42 Prozent der Förderschüler auf das Internet als Informationsquelle zurückgreifen. Radio und Fernsehen sowie die Tageszeitung werden dagegen im Trend weniger genutzt. Jüngere informieren sich über Radio und Fernsehen noch öfter als ältere Jugendliche. Der Anteil der 14- und 15Jährigen und der 18-Jährigen und Älteren ist bei der Nutzung dieser beiden Medien jedoch verhältnismäßig stark zurückgegangen. Ebenso verhält es sich bei der Nutzung der Tageszeitung. Schaut man sich die Einschränkungen in der Freizeitgestaltung im Zeitvergleich an, so fällt insbesondere der große Unterschied bei der Aussage zum Merkmal „es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote“ auf. Kritisierten im Jahr 2000 noch 55 Prozent der Befragten das Freizeitangebot in Leipzig, so waren es im Jahr 2006 nur noch 39 Prozent. Inwieweit diese veränderten Bewertungen eine Widerspiegelung von Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 55 tatsächlichen Veränderungen des Freizeitangebotes sind, muss an dieser Stelle offen bleiben. Da jedoch die diesbezüglichen Ansprüche kaum gesunken sein dürften, ist eine Verbesserung des Freizeitangebotes anzunehmen. An der Informiertheit über Freizeitangebote dürfte diese Veränderung allerdings nicht liegen, denn hier hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 keine wesentliche Veränderung ergeben. Nur 18 Prozent der Jugendlichen fühlten sich im Herbst 2006 wirklich ausreichend über Freizeitangebote informiert. 2000 waren es mit 17 Prozent fast ebenso so viele. Fehlen aber Informationen über Angebote, kann darüber eigentlich nicht geurteilt werden. Insofern ist also auch die Bewertung der Aussage über zu wenige interessante Freizeitangebote zu relativieren. Sichtbare Veränderungen sind offensichtlich auch beim Freizeitbudget der Jugendlichen zu verzeichnen (vgl. auch Kapitel 1). Gaben vor sechs Jahren noch 34 Prozent der Jugendlichen an, zu wenig Freizeit zu haben, waren es bei der aktuellen Befragung 43 Prozent. Bei den Jungen erhöhte sich dieser Anteil von 29 auf 40 Prozent, bei den Mädchen von 39 auf 46 Prozent. Eltern sind offensichtlich in den vergangenen sechs Jahren toleranter geworden, was die Freizeitbeschäftigungen ihrer Kinder betrifft. Belasteten im Jahr 2000 noch etwa jeden vierten Jugendlichen Verbote von den Eltern in der Freizügigkeit seiner Freizeitaktivitäten, so betraf es im Jahr 2006 nur noch etwa jeden sechsten. Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung 2000 und 2006 (in Prozent) ich habe zu wenig Geld ich habe zu wenig Freizeit es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote ich weiß nicht, was los ist es fehlen Clubs, wo man sich treffen kann meine Eltern verbieten mir manches 2006 ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe 2000 ich habe Angst vor Prügeleien und Überfällen meine Eltern haben keine Zeit für mich ich habe keine festen Freunde 0 10 20 30 40 Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006 50 60 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Die nachfolgende Tabelle 4-13 weist die Veränderungen hinsichtlich des verfügbaren Taschengeldes und des Selbstverdienten im Zeitvergleich aus. Die Angaben wurden auf ganze € gerundet. Im allgemeinen wird ein leichter Anstieg beim Taschengeld und ein stärkerer beim Selbstverdienten sichtbar. Letzterer dürfte jedoch im wesentlichen der diesmal stärkeren Einbeziehung von Berufs- und Fachoberschülern geschuldet sein, die hier unter Umständen auch Lehrlingsentgelte einbezogen haben. Tab. 4-13 Taschengeld und Selbstverdientes im Zeitvergleich (Median in €) Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Taschengeld 1) Selbstverdientes 2000 2006 31 75 2000 20 2006 25 20 20 25 25 26 31 100 60 13 20 26 51 15 20 30 50 5 20 51 102 15 29 50 282 20 15 25 30 28 41 75 50 20 20 28 20 24 50 20 26 164 30 35 282 1) nur Personen, die Angaben zu Taschengeld und/oder Selbstverdientem machten 56 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 5 Präferierte Formen der Freizeitgestaltung Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig außerschulische Projekte, Workshops über einen und über einen längeren Zeitraum begrenzten Zeitraum Freizeittreffs mit Angeboten wie z.B. Billard, Tischtennis, Dart Welche Formen der Freizeitgestaltung nutzt Du? 2006 23% 2000 23% 2006 20% 21% 5% 4% Jungen Mädchen 2000 5% 4% 2006 6% 2000 12% 12% 8% 0% 10% 20% Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 30% 40% 50% Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 57 5 Präferierte Formen der Freizeitgestaltung Freizeitbetätigungen hängen von verschiedenen Bedingungen ab. Eine wichtige Bedingung sind die Interessen, sie motivieren zu entsprechenden Betätigungen. Dies allein sichert allerdings noch keine Aktivitäten. Ebenso wichtig erscheinen für die Jugendlichen die Strukturen von Freizeitangeboten, also in welcher Art und Weise sie realisiert werden können. Im folgenden soll herausgefunden werden, inwieweit die befragten Jugendlichen bestimmte strukturierte Rahmensetzungen für Freizeitbeschäftigungen annehmen und inwieweit diese unter Anleitung von Erwachsenen stehen sollten. Außerdem soll ermittelt werden, in welcher Form Schüler und Schülerinnen bereits selbst aktiv Angebote und Projekte zur Freizeitgestaltung organisiert oder mitgestaltet haben und, damit verbunden, bei welchen weiteren Angeboten und Projekten noch potenzielle Interessen an einer aktiven Mitarbeit vorhanden sind. Diese Erkenntnisse könnten im Sinne eines interessenorientierten Angebots in Schul- und Jugendclubs genutzt werden. 5.1 Feste Strukturen oder lose Angebote Die Befragung des Jahres 2006 zeigt, dass sich der Trend der vorherigen Befragungen bestätigt. Bei den befragten Kindern und Jugendlichen ist der Wunsch verbreitet, selbstbestimmend ihre Freizeit gestalten zu können und im wesentlichen auf Angebote ohne Anleitung zurückzugreifen. Freizeittreffs, in denen man sich ungezwungen vorwiegend freizeitsportlichen Tätigkeiten wie Billard, Tischtennis oder Dart widmen kann, genießen mehr Zuspruch, als strukturierte Angebote über einen mehr oder weniger fest vorgegebenen Zeitraum. Das weitgehende Desinteresse an organisierten Freizeitgestaltungen spiegelt sich deutlich in der Antwortkategorie „kenne ich, aber nutze es nicht“ wider. Generell feststellbar ist, dass die Mehrheit der Jugendlichen die Kenntnis der verschiedenen Freizeitgestaltungsformen bejaht, eine Nutzung aber verneint, und dies vornehmlich bei den strukturierten Angeboten. Zu erwähnen ist darüber hinaus, dass hinsichtlich der mehr oder weniger fest organisierten Arbeitsgemeinschaften, Kurse oder Projekte im Durchschnitt jeder Dritte nicht im Bilde darüber ist, welche Angebote existieren, unabhängig von dem Interesse an einer Nutzung. Eine verstärkte Informationsbereitstellung seitens der privaten und öffentlichen Träger könnte hier womöglich gegensteuern, denn eine schlichte, aber notwendige Voraussetzung für die Freizeitgestaltung ist das Wissen darum, was überhaupt im Angebot ist. Tab. 5-1 Formen der Freizeitgestaltung Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht? 1 nutze ich 2 kenne ich, aber nutze es nicht 3 kenne ich nicht 1 2 Prozent 3 Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig und über einen längeren Zeitraum 18 54 28 außerschulische Projekte, Workshops über einen begrenzten Zeitraum 10 52 38 Freizeittreffs mit Angeboten wie z. B. Billard, Tischtennis, Dart 43 45 12 Bei einer differenzierten Betrachtung wird ersichtlich, dass der Zuspruch für Arbeitsgemeinschaften, Projekte und Kurse mit zunehmendem Alter sinkt, während bei den Freizeittreffs in jeder Altersgruppe eine ähnlich hohe Nutzung zu konstatieren ist (vgl. Tab. 5-2 bis 5-4). Die Gruppe der 18-Jährigen und Älteren nutzt fast ausschließlich Freizeittreffs. Im Durchschnitt knapp 10 Prozent der Jugendlichen kennen keine Freizeittreffs, etwa 40 Prozent sind außerschulische Projekte und Workshops unbekannt. Arbeitsgemeinschaften und Kurse sind noch etwa 80 Prozent der unter 14-Jährigen bekannt, mit zunehmendem Alter verringert sich jedoch dieser Anteil auf 65 Prozent. In letzterer Organisationsform engagieren sich die Mädchen stärker als die Jungen; Letztere sind dafür etwas häufiger in offenen Freizeittreffs anzutreffen, in denen man seine Freizeitaktivitäten in der Regel ohne Anleitung realisieren kann. Differenzierend auf die Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften, Kursen und Projekten wirkt der Schultyp. Gymnasiasten sind deutlich häufiger in derartige Strukturen eingebunden als Mittelschüler und Berufs58 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht schüler. Dies kann an mangelnden Angeboten liegen, da es gerade Schüler der beiden letztgenannten Schultypen sind, welche am häufigsten die Unkenntnis derartiger Projekte und Kurse angaben. An Gymnasien sind die Schüler hier offenbar besser informiert bzw. können auf ein breiteres Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Kursen zurückgreifen als Schüler der Mittel- und Berufsschulen. Die stärkere Beteiligung der Gymnasiasten an Arbeitsgemeinschaften, Kursen und Projekten mag aber auch durch das ggf. stärkere Bildungsstreben dieser Teilgruppe und die in diesen Strukturen erhofften Lerneffekte bedingt sein. Die offenen Freizeittreffs nutzen Jugendliche aller Schultypen in etwa gleichermaßen. Aus weiteren statistischen Berechnungen geht hervor, dass die Zugehörigkeit zu einer Clique die Kenntnis und die Nutzung der genannten Angebote und Einrichtungen erhöht. Insbesondere Freizeittreffs werden von Schülern mit Cliqueneinbindung doppelt so häufig genutzt, wie von Schülern ohne Einbindung in eine solche Gruppe. Des weiteren nutzen Schüler mit Cliquenzugehörigkeit offene Freizeittreffs und Projekte über einen begrenzten Zeitraum fast doppelt so häufig wie Jugendliche ohne einen solchen festen Freundeskreis. Dies zeigt, das der „Mitläufereffekt“ und die „Mund-zu-Mund-Propaganda“ innerhalb von jugendlichen Netzwerken nicht zu unterschätzen sind und durchaus Einfluss auf Kenntnis und Gestaltung von Freizeitformen haben. Wenn angestrebt wird, einen Zuwachs für Arbeitsgemeinschaften, Kurse und Projekte zu gewinnen, so wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nur gelingen, wenn hier stärker insbesondere an die zuletzt stärker in den Vordergrund gerückten Interessen der Jugendlichen angeknüpft wird. Dass gegenwärtig über 50 Prozent der Jugendlichen angeben, derartige Angebote zu kennen, sie aber nicht zu nutzen, wird womöglich einem Angebot geschuldet sein, das von Inhalt und Form her eben an den Interessen jedes zweiten Jugendlichen vorbeigeht bzw. aufgrund erforderlicher finanzieller Eigenbeteiligung nicht angenommen wird. Darüber hinaus wird es auch im Hinblick auf die im Kapitel 4 diskutierten Ergebnisse zur Informiertheit der jungen Leute nötig sein, eine attraktivere Angebotsvielfalt über geeignete und wirksame Informationswege zu präsentieren. Tab. 5-2 Formen der Freizeitgestaltung Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht? a) Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig und über einen längeren Zeitraum 1 nutze ich Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 kenne ich, aber nutze es nicht 3 Anzahl 1 2317 18 1132 1180 13 23 55 53 32 24 300 577 773 656 25 25 17 10 56 51 54 54 19 24 28 35 570 883 822 42 15 31 7 10 53 52 56 48 32 17 36 43 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 2 Prozent 54 kenne ich nicht 3 28 59 Tab. 5-3 Formen der Freizeitgestaltung Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht? b) außerschulische Projekte, Workshops über einen begrenzten Zeitraum 1 nutze ich Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 5-4 2 kenne ich, aber nutze es nicht 3 kenne ich nicht Anzahl 1 2 Prozent 3 2301 10 52 38 1128 1169 9 11 52 53 39 37 295 570 765 660 11 11 10 8 48 54 54 51 41 36 36 41 565 868 828 40 7 15 7 3 51 53 53 53 42 33 40 45 Formen der Freizeitgestaltung Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht? c) Freizeittreffs mit Angeboten wie z. B. Billard, Tischtennis, Dart 1 nutze ich Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 kenne ich, aber nutze es nicht 3 2 Prozent kenne ich nicht Anzahl 1 3 2363 43 45 12 1162 1196 46 40 42 48 12 12 300 592 783 676 41 39 45 46 43 48 45 43 16 13 10 11 584 887 846 46 42 41 47 39 44 47 44 48 14 13 10 13 5.2 Anleitung oder Eigenregie Bezogen auf die unter 5.1 angeführten Formen der Freizeitgestaltung sollten die Jugendlichen angeben, inwieweit sie sich dabei die Präsenz von „Erwachsenen“ vorstellen könnten oder dies für wünschenswert hielten. Durchschnittlich etwa 50 Prozent der Befragten halten die zeitweise Anwesenheit von Erwachsenen als Ansprechpartner für die beste Lösung (vgl. Tab. 5-5). Knapp jeder Dritte bevorzugt die alleinige Regelung durch die Jugendlichen und jeder fünfte Befragte hält die ständige Anwesenheit von Erwachsenen für das geeignetste Modell. Unter den Mädchen wird stärker als unter den Jungen gewünscht, dass Erwachsene zeitweise oder dauerhaft zur Verfügung stehen Betrachtet man das Antwortverhalten der Jugendlichen unter dem Altersaspekt, fällt erwartungsgemäß auf, dass die unter 14-Jährigen deutlich häufiger als alle anderen Altersgruppen die ständige Anwesenheit von Erwachsenen für Anleitung, Rat oder Hilfestellung bevorzugen. Je älter die Jugendlichen, desto stärker das Ausmaß der Selbstbestimmtheit über die eigene Freizeitgestaltung. So gaben bei den 18Jährigen und Älteren noch 15 Prozent an, Erwachsene durchgängig als Ansprechpartner zur Verfügung haben zu wollen, andererseits aber 40 Prozent, die Freizeitgestaltung unabhängig von Erwachsenen gestalten zu wollen. Dennoch ist festzuhalten, dass bei allen Altersklassen - also auch bei den 18Jährigen und Älteren - der Wunsch nach zeitweiliger Verfügbarkeit von Erwachsenen vorherrscht. 60 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Formen der Freizeitgestaltung, die teilweise oder gänzlich unter der Regie von Erwachsenen erfolgen, werden am häufigsten von Gymnasiasten bevorzugt. Während Mittel- und Berufsschüler eine stärkere Eigenregie bei der Freizeitgestaltung präferieren, sind es 76 Prozent der Gymnasiasten, die eine ständige oder partielle Anwesenheit von Erwachsenen als vorteilhaft empfinden. Die Mitgliedschaft in einer Clique hingegen sorgt für eine deutlich höhere Bestrebung, die Freizeitangebote ohne jede Beteiligung von Erwachsenen zu regeln. Tab. 5-5 Anleitung oder Eigenregie Wir bleiben noch bei den unterschiedlichen Formen der Freizeitgestaltung. Sie können unter Anleitung von Erwachsenen stehen oder auch nicht. Welche Variante hältst Du für die günstigste? 1 Erwachsene sind die ganze Zeit als Ansprechpartner anwesend. Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 Erwachsene sind nur zeitweise als Ansprechpartner anwesend. 3 2 Prozent 49 Die Jugendlichen regeln alles selbst. Anzahl 1 3 2376 19 1157 1213 18 21 45 54 38 25 311 600 790 661 32 21 15 15 48 50 53 46 19 29 32 39 595 902 833 46 20 22 15 30 43 54 50 30 37 24 35 39 31 In Bezug auf die Anleitungsfunktion der Erwachsenen bei der Freizeitgestaltung lässt sich trotz geteilter Meinungen der Trend erkennen, dass zumindest eine (zeitweilige) Präsenz in den Freizeitstätten durchaus erwünscht ist. Dies resultiert offenbar nicht ausschließlich aus der Leitungsfunktion von Erwachsenen, sondern ebenso aus deren Funktion als Ansprechpartner bei Problemen und als Sorgetragender für Ordnung und Sicherheit. Gleichwohl muss als allgemeine Konsequenz gefordert werden, dass Freizeitangebote sowohl strukturiert als auch unstrukturiert, sowohl mit als auch ohne Anleitung verfügbar sein müssen, um möglichst alle Gruppen der Jugendlichen anzusprechen. 5.3 Gestaltungsbereitschaft: Aktivist oder Passivist Im weiteren Verlauf der Befragung sollten die Schüler angeben, ob sie bereits Angebote oder Projekte selbst organisiert oder mitgestaltet haben bzw. Interesse daran hätten, dies zu tun. Wie bereits unter 5.2 ermittelt wurde, ist in etwa jeder Dritte der Meinung, dass die Freizeitgestaltung selbstbestimmend, allein durch die Jugendlichen erfolgen sollte. Ebenso jeder Dritte hat sich in der Tat bereits in dieser Weise erprobt und selbst Projekte organisiert oder mitgestaltet (vgl. Tab. 5-6). Hinzu kommen weitere 24 Prozent, welche sich gerne einmal bei einer selbstständigen Projektorganisation aktiv einbringen würden. Mädchen zeigen dabei ein höheres Engagement und einen größeren Willen zu selbstständiger Organisation als ihre männlichen Mitschüler. Im weiteren zeigt sich mit steigendem Alter (und der damit in der Regel auch zunehmenden Selbstständigkeit) auch eine steigende Bereitschaft, in dieser Weise aktiv die eigene Freizeitgestaltung zu steuern. Bei einer Betrachtung nach Schultypen zeigen demzufolge erwartungsgemäß Berufsschüler die höchste Aktivität und Gymnasiasten die höchste Bereitschaft für selbstständige Projektvorhaben. Mittelschüler und Förderschüler verhalten sich, auch weil im Durchschnitt jünger als die Vergleichsgruppen, hierbei merklich passiver: Etwa 70 Prozent von ihnen gaben an, noch nie irgendein Ereignis selbst organisiert zu haben. Die Mitgliedschaft in einer Clique wirkt förderlich auf das eigene Engagement. So ist bei Befragten mit Cliquenzugehörigkeit eine höhere aktive Beteiligung bei Projekten feststellbar (40 Prozent) als bei Schülern ohne Einbindung in eine solche Gruppe (27 Prozent). Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 61 Tab. 5-6 Selbstständige Projektorganisation Hast Du Angebote oder Projekte schon einmal selbst organisiert oder mitgestaltet oder würdest Du es gern tun? 1 ja 2 Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule nein, würde aber gern 3 nein, möchte auch nicht Anzahl 1 2 Prozent 24 3 2412 34 1184 1222 32 36 21 27 46 36 312 605 796 685 24 33 36 39 31 27 25 18 45 40 40 43 597 903 863 49 31 33 38 27 24 29 19 22 45 38 42 51 41 Selbstständige Aktivität nach Cliquenzugehörigkeit % Ja, ich habe bereits Angebote/Projekte selbst organisiert oder mitgestaltet 50 40 30 20 10 0 mit Cliquenzugehörigkeit ohne Cliquenzugehörigkeit Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Ein Mangel an verfügbaren finanziellen Mitteln dürfte im übrigen kein Grund dafür sein, sich mit eigenen Aktivitäten zurückzuhalten. Auch von denjenigen Jugendlichen, die Geldmangel als Freizeitbeschränkung beklagten, hatten bereits 36 Prozent eigene Projekte durchgeführt und weitere 24 Prozent erklärten sich dazu bereit. Tab. 5-7 Nummer 1 2 3 Kategorien und Inhalte selbst organisierter Projekte und Angebote Kategorie Feiern (Geburtstage, Dorffeste, Hochzeit, Jugendweihe, Weihnachtsfeiern usw.), Treffs mit Freunden (Kino, Brunch usw.), Partys Jugendcamps/Reisen/Urlaub, Klassenfahrt organisieren, Konzerte, Radtouren (z.B. in Sport und Biologie), Schulfeste, Tagesausflüge Sportliche Projekte Sportreffs und –veranstaltungen, Sportturniere, Sportvereinsfeiern, (Sport-)Räume/ -gelände aufbauen/gestalten, Training/Unterrichten, Fan-Projekte/Treffs 4 5 6 7 8 62 Inhalt Geselliges Beisammensein (privat) Gemeinsame Unternehmungen (schulisch/außerschulisch) Kulturelle/künstlerische/ handwerkliche Projekte, Arbeitsgemeinschaften Umweltprojekte (Moderne) Medien Managen von Einrichtungen/Veranstaltungen Chor, Kunst-/Töpfer-/Mal-/Bastel-AG, Musikband, Singekreis, Tanzgruppe, Theatergruppe, Fremdsprachen, Infostände/Ausstellungen/Plakate, sonstige AG’s oder Projekte, Tuning (technisches/optisches Verändern von Fahrzeugen) Schulgestaltung, Wohngebietsverschönerungen, Pfadfinder, Naturschutz Filmen/Video/Foto, Musik mixen(DJ), (Schul)-Homepage, Computer (programmieren), Schulzeitung/Reportagen, Netzwerke (LAN-Party) Elfer-Rat, Fasching organisieren, Abiball/Abschlussfeiern, Klassentreffen, Schulbibliothek, Schuldisco (Theke, Einlass), Schüler(-internet-)café, Schülerfirma (z.B. Reisebüro), Schul-/Jugendclub, Schüleraustausch Mitarbeit in Parteien, Or- christliche/Kirchenvereine, DLRG/DRK, freiwillige Feuerwehr, politische Organisatioganisationen, Verbänden, nen/Projekte, Schülerrat, Tier(-schutz-)projekte, Umfragen/Diskussionsrunden, Vereinen 3. Welt+Armen-Projekte (Spenden), Betroffenenvereine (Drogen, Schwangere), Demos Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Im weiteren gaben die Jugendlichen an, welche Projekte und Angebote sie im einzelnen bereits organisiert haben gern organisieren würden. Diese wurden der besseren Übersicht halber acht Kategorien zugeordnet (vgl. Tab. 5-7). Insgesamt machten 712 Befragte dazu Angaben, welche Projekte oder Angebote bereits organisiert wurden. Weitere 249 Jugendliche führten an, noch keine Projekte selbst gestaltet zu haben, gaben aber Auskunft, in welchen inhaltlichen Bereichen sie das gern tun würden. Tabelle 5-8 gibt einen Überblick über Art und Häufigkeiten bereits vollzogener Projekte. Die meisten Nennungen erhielten kulturelle/künstlerische/handwerkliche Projekte, gefolgt von der Mitgestaltung von privatem geselligem Beisammensein (diverse Feiern und Partys organisieren). Männliche Befragte waren bisher stärker im Bereich der sportlichen Projekte und bei (modernen) Medien aktiv als Mädchen. Deren Steckenpferd wiederum scheinen kulturelle, künstlerische und handwerkliche Projekte sowie das Managen/Organisieren von Einrichtungen und Veranstaltungen zu sein. Bei einer altersmäßigen Betrachtung fällt auf, dass gemeinsame Unternehmungen, Sportprojekte und die Mitarbeit in Verbänden/Vereinen in allen Altersgruppen etwa ähnlich häufig realisiert wurden. Während kulturelle, künstlerische und handwerkliche Projekte bisher eher von jüngeren Befragten organisiert wurden, waren die Älteren stärker in Medienprojekte integriert und übernahmen häufiger das Organisieren/Managen von Einrichtungen und Veranstaltungen. Diese Altersabhängigkeiten schlagen auch bei einer Differenzierung nach Schultypen durch. Insgesamt erwiesen sich Mädchen aktiver als Jungen. Anmerkung: Die Zahl der Nennungen aus dem Bereich der Förderschule reichte für eine gesonderte Ausweisung in den Tabellen 5-8 und 5-9 nicht aus. Tab. 5-8 Bereits selbst organisierte/gestaltete Projekte Wenn Du schon irgendwelche Angebote oder Projekte selbst organisiert oder mitgestaltet hast: Was für Angebote/Projekte waren das? 1 geselliges Beisammensein (privat) 4 7 sportliche Projekte 5 Managen von Einrichtungen /Veran- 8 staltungen Befragte Anzahl 2 1 gemeinsame Unternehmungen 3 (schulisch, außerschulisch) Umweltprojekte 6 Mitarbeit in Parteien, Organisationen, Verbänden, Vereinen 2 3 4 kulturelle/künstlerische/handwerkliche Projekte (moderne) Medien 5 6 7 8 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS 712 31 19 32 22 5 13 15 15 324 387 32 29 14 22 22 41 31 14 2 6 17 9 9 20 11 18 61 168 250 231 25 36 29 31 20 15 21 19 41 40 32 24 21 27 19 21 5 8 4 2 8 5 16 16 13 7 16 21 15 13 17 15 146 265 290 37 27 31 12 23 18 36 35 28 26 22 19 3 6 4 11 12 16 10 13 20 12 15 16 Tabelle 5-9 gibt Auskunft darüber, welche Projektinhalte in welcher Häufigkeit von Jugendlichen angestrebt werden, die bisher diesbezüglich noch nicht aktiv waren, aber interessiert sind. Ersichtlich ist, dass bei den kulturellen/künstlerischen/handwerklichen Projekten das höchste Potenzial vorliegt, gefolgt von Sportprojekten und dem Organisieren von geselligem Beisammensein. Bemerkenswert ist die relativ starke Bereitschaft der jungen Mädchen, sich in Vereine, Verbände oder Parteien einzubringen. Gymnasiasten teilten insgesamt häufiger Wunschprojekte mit als Schüler der anderen Schultypen. Sowohl bei den bereits realisierten als auch den beabsichtigten Projekten fällt auf, dass eine offensichtlich enge Beziehung zu den im Kapitel 2 dieses Berichtes vorgestellten Interessen und ihrer unterschiedlichen Ausprägung in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter besteht. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 63 Tab. 5-9 Beabsichtigte Projekte Wenn Du irgendwelche Angebote oder Projekte gern selbst organisieren oder mitgestalten würdest: Was für Angebote/Projekte sollten das sein? 1 geselliges Beisammensein (privat) 4 7 sportliche Projekte 5 Managen von Einrichtungen /Veran- 8 staltungen Befragte Anzahl 2 gemeinsame Unternehmungen 3 (schulisch, außerschulisch) Umweltprojekte 6 Mitarbeit in Parteien, Organisationen, Verbänden, Vereinen 1 2 3 4 kulturelle/künstlerische/handwerkliche Projekte (moderne) Medien 5 6 7 8 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS 249 22 12 36 25 6 9 6 20 104 145 23 22 13 12 36 43 31 21 8 6 17 3 6 6 12 26 49 70 75 54 12 29 17 31 14 10 12 13 37 27 47 31 31 24 23 24 12 7 3 6 10 7 8 11 2 10 4 6 22 16 23 20 58 130 58 19 18 36 14 12 12 31 39 33 26 28 17 7 7 5 9 8 12 7 5 5 19 22 16 Projekte/Aktivitäten, die bereits organisiert wurden bzw. für die Interesse besteht kulturelle/künstlerische/handwerkliche Projekte geselliges Beisammensein (privat) sportliche Projekte Mitarbeit in Parteien, Organisationen, Verbänden, Vereinen gemeinsame Unternehmungen (schulisch/außerschulisch) (moderne) Medien Managen von Einrichtungen/Veranstaltungen habe ich schon gemacht Umweltprojekte 0 10 20 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 30 40 50 würde ich gern machen 60 70 % 80 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 5.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 In Bezug auf die präferierten Formen der Freizeitgestaltung lassen sie keine wesentlichen Veränderungen feststellen. Nach wie vor werden von Jugendlichen aller Altersgruppen die offenen Freizeittreffs bevorzugt (vgl. Tab. 5-10). Die strukturierten und organisierten Arbeitsgemeinschaften, Kurse oder Projekte halten hingegen das vergleichsweise niedrigere Niveau von 2000. Auffallend ist, dass die Kenntnisse aller drei Angebotsformen im Vergleich zu 2000 einen rückläufigen Trend verzeichnen. Bemerkenswert darüber hinaus dürfte jedoch sein, dass sowohl 2000 als auch 2006 etwa die Hälfte der Befragten mit den hier präsentierten Formen der Freizeitgestaltung offenbar nichts anzufangen weiß. Es stellt sich demgemäß auch die Frage, ob derartige Angebote noch zeitgemäß sind. Auch hier wird sich ein Blick auf die (veränderte) Interessenskala der jungen Leute und die bevorzugten Arten der Freizeitverbringung lohnen. 64 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 5-10 Formen der Freizeitgestaltung - Zeitvergleich Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht? 1 nutze ich 2 kenne ich, aber nutze es nicht 1 3 kenne ich nicht 2 Prozent 3 2000 2006 2000 2006 2000 2006 Freizeittreffs mit Angeboten wie z.B. Billard, Tischtennis, Dart 44 43 47 45 9 12 Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig und über einen längeren Zeitraum 20 18 59 54 21 28 außerschulische Projekte, Workshops über einen begrenzten Zeitraum 9 10 57 52 34 38 Nach wie vor wollen etwa drei von zehn Jugendlichen in ihrer Freizeit alles selbst in die Hand nehmen. Etwa jeder zweite Befragte bevorzugt die Alternative, auf Erwachsene zumindest zeitweise als Ansprechpartner nicht zu verzichten. Der Anteil der Jugendlichen, der Erwachsene als ständige Ansprechpartner schätzt, erreicht 2006 wie 2000 den geringsten Wert von etwa 20 Prozent. Die Bereitschaft, selbstständige Projekte zu organisieren, bestätigt die Ergebnisse von 2000. Jeder dritte Befragte gab an, schon einmal diesbezüglich aktiv geworden zu sein, jeder vierte möchte das künftig gern tun. Der Anteil jener Jugendlichen, welche noch nie eigenverantwortlich ein Angebot mitgestaltet haben und dies auch künftig nicht wollen, erreicht erneut etwa 40 Prozent. Im Interesse einer erfolgsorientierten Jugendarbeit in den Freizeiteinrichtungen als wichtigem Sozialisationsfeld scheint folgendes beachtenswert: Ein größerer Teil der Jugendlichen ist offenbar durchaus gewillt, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, auch mit der gleichen Autonomie wie Erwachsene. Sie möchten lernen, sich selbst zu organisieren, Erfahrungen und Kompetenzen zu gewinnen, und sie möchten nach einem erfolgreichen Projekt stolz darauf sein, etwas bewirkt zu haben. Sofern junge Leute von den Wirkungen und den Ergebnissen ihres Wirkens überzeugt scheinen, sind sie auch willens, selbst aktiv zu werden. Sozialpädagogische Konzepte sollten daher vorstrukturierte und zugleich offene Räume anbieten, wo Engagement und Einsatz nahe gelegt wird, aber ohne die Vorschrift, in welche Richtung sich ein Projekt zu entwickeln habe. Dabei sollte auf einen Erwartungsdruck seitens Erwachsener verzichtet werden und eine eventuelle Betreuung, wenn angebracht, eher unter der Anleitung älterer (erwachsener) Jugendlicher erfolgen. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 65 66 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 6 Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten Mitgliedschaft in Verbänden, Arbeitsgemeinschaften oder Jugendgruppen Sportgruppe/-verein Schul-AG Musikgruppe, Orchester, Band Tanzgruppe/-verein 2006 2000 christl. Jugendgruppe/junge Gemeinde Gesangverein, Chor Laienspiel, Theatergruppe Jugendverband politische Gruppe/Organisation Naturschutzgruppe/-verein 0% 10% 20% Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 30% 40% 50% 60% 70% Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 67 6 Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, sich in mehr oder minder mitgliedsgebundene Freizeitangebote zu integrieren. Diese Angebote sind überwiegend durch regelmäßige Freizeitaktivitäten in weniger bis stark strukturierten Gruppen gekennzeichnet und erfordern ein gewisses Maß an Engagement. Im Abschnitt 6.1 wird die Beteiligung an solchen Freizeitangeboten wie beispielsweise Vereinen oder Arbeitsgemeinschaften dargestellt. Anschließend werden im Abschnitt 6.2 die weniger strukturierten Cliquen betrachtet, in denen die Befragten Teile ihrer Freizeit verbringen und aktiv gestalten. In diesem Abschnitt richtet sich die Betrachtung auf die gemeinsame Freizeitgestaltung in einer Clique an sich, ungeachtet dessen, dass die Aktivitäten innerhalb einer Clique keiner konkreten inhaltlichen Struktur folgen, wie es in einem Verein oder einem Verband der Fall wäre. Das Kapitel endet mit einem Vergleich der Befragungen 2000 und 2006. 6.1 Mitgliedschaften in Vereinen, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen Im Jahr 2006 erfreuten sich ähnlich wie schon sechs Jahre zuvor die Sportgruppen bzw. Sportvereine besonders großer Beliebtheit. Mit 62 Prozent sind sie die mit Abstand am häufigsten genannte mitgliedsgebundene Freizeitaktivität der befragten Schülerinnen und Schüler. An zweiter bis vierter Stelle folgen mit 16 bzw. 15 Prozent und also mit großem Abstand die Schul-Arbeitsgemeinschaften (SchulAG), die Tanzgruppen und -vereine sowie Musikgruppen, Orchester und Bands. Wiederum mit Abstand auf den Folgeplätzen sind christliche Jugendgruppen/junge Gemeinde mit 11 Prozent und Gesangsvereine/Chöre mit 10 Prozent zu finden. Schlusslichter bilden wie im Jahr 2000 Jugendverbände (z.B. Feuerwehr oder Jugendrotkreuz), Naturschutzgruppen/-vereine sowie politische Gruppen und Organisationen. Es kann an dieser Stelle bereits vorweggenommen werden, dass die Mitgliedschaften in einer Reihe der hier behandelten Vereine und Verbände im Vergleich zum Jahr 2000 angewachsen sind. Tab. 6-1 Mitgliedschaften in Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen. In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit? Verband, AG, Jugendgruppe Prozent Sportgruppe/-verein 62 Schul-AG 16 Tanzgruppe/-verein 15 Musikgruppe, Orchester, Band 15 christliche Jugendgruppe/junge Gemeinde 11 Gesangverein, Chor 10 Laienspiel, Theatergruppe 4 Jugendverband (z. B. Feuerwehr, Jugendrotkreuz) 3 Naturschutzgruppe/-verein 2 politische Gruppe/Organisation etwas anderes 2 15 Bereits in den Kapiteln 2.1 und 3.1 dieses Berichtes war erkennbar, dass ein hohes Interesse an sportlichen Aktivitäten besteht und sich dieses Interesse mit den angegebenen Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen auch weitgehend deckt. 62 Prozent der befragten Schüler gaben an, sich mindestens mehrmals wöchentlich sportlich zu betätigen (vgl. Kapitel 3.1, Tab. 3-1). Es liegt die Vermutung nahe, dass diese Aktivitäten häufig im Rahmen einer mitgliedsbezogenen Sportgruppe bzw. eines Sportvereines ausgeübt werden. Das zwar gewachsene aber vergleichsweise zum Sportbereich noch geringe Interesse an künstlerischen und musischen Aktivitäten schlägt sich analog in den geringeren Beteiligungen in derartigen Vereinen nieder. Aus dieser Sicht sind offensichtlich keine gravierenden Differenzen zwischen Interessen und vereinsbezogenen Mitgliedschaften erkennbar. Von denjenigen Jugendlichen, die sehr starkes Interesse am Sporttreiben äußerten, sind auch 74 Prozent Mitglied in einem Sportverein. Gut die Hälfte derjenigen mit sehr starkem Interesse am Musizieren sind Mitglied einer Musikgruppe, eines Orchesters oder einer Band. Von denjenigen, die gern selbst Theater spielen möchten, sind etwa 40 Prozent Mitglied in einer Laienspiel- oder Theatergruppe. 68 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Mitgliedschaften in Vereinen, Verbänden und Jugendgruppen unterliegen zum Teil geschlechtsspezifischen Unterschieden. Jungen sind mit 71 Prozent deutlich häufiger Mitglied in einer Sportgruppe bzw. in einem Sportverein. Mädchen hingegen konzentrieren sich stärker auf künstlerische und musische Vereine und Gruppen. Besonders im Bereich Tanz und Gesang dominieren die Mädchen gegenüber den Jungen. Auch diese Befunde korrespondieren mit den bereits diskutierten Interessenausprägungen und Tätigkeiten. In anderen Bereichen gibt es hingegen kaum geschlechtsspezifische Abweichungen. Die Zugehörigkeit zu einer Sportgruppe bzw. zu einem Sportverein ist in allen Altersgruppen dominierend. Hinsichtlich der künstlerischen und musischen Vereine existieren nur geringfügige Altersabweichungen, die ab 18-Jährigen sind hier jedoch vergleichsweise seltener vertreten. Christliche Jugendgruppen und Schul-AG haben den größten Zuspruch bei den unter 14-Jährigen. 18-Jährige und Ältere sind häufiger als die Vergleichsgruppen in politischen Gruppen und Organisationen vertreten. Ausländische Befragte sind anteilig stärker als deutsche in Sportvereinen und Tanzgruppen vertreten. Das korrespondiert unter anderem mit den bereits im Kapitel 3 angezeigten häufigeren sportlichen Aktivitäten der ausländischen Jugendlichen. Gymnasiasten sind häufiger in künstlerische und musische Vereine sowie christliche Jugendgruppen integriert. Bereits im Jahr 2000 wurde deutlich, dass die finanzielle Situation der Eltern offenbar von Einfluss auf die Mitgliedschaft der Jugendlichen in Vereinen bzw. Verbänden ist. Auch im Jahr 2006 zeigt sich, dass Kinder nichtberufstätiger Eltern deutlich seltener in Sportvereinen und tendenziell auch in Tanzgruppen/ -vereinen vertreten sind. In beiden Fällen dürften die erforderlichen Mitgliedsbeiträge und die zu beschaffende Sportkleidung finanzielle Barrieren darstellen. Insoweit wären kostenfreie Mitgliedschaften in Vereinen und Unterstützung bei der Beschaffung von Sportkleidung für Jugendliche aus sozial schwachen Elternhäusern geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten dieser Teilgruppe der Jugendlichen. In anderen Bereichen zeigt sich der Einfluss der Berufstätigkeit der Eltern nicht mehr – im Jahr 2000 war das noch der Fall. Tendenziell könnte auch ein Zusammenhang zwischen der Geschwistersituation und der Mitgliedschaft in kostenintensiveren Vereinen/Verbänden vermutet werden. Immerhin sind Einzelkinder häufiger in Sportvereinen Mitglied als Geschwisterkinder. Allerdings sind die Unterschiede relativ gering. Insgesamt ist offensichtlich die finanzielle Situation des Elternhauses nicht mehr in dem Maße wie noch vor sechs Jahren eine wesentliche Bedingung für die Vereins- und Verbandsmitgliedschaft der Jugendlichen. Tab. 6-2 Mitgliedschaften Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen. In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit? (Mehrfachnennungen möglich ) 1 4 Sportgruppe / -verein Gesangverein, Chor Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 Tanzgruppe / -verein Laienspiel, Theatergruppe Anzahl 1 2 1667 62 15 859 803 71 51 6 26 267 474 545 373 62 62 61 62 1572 90 3 4 5 10 4 13 18 5 15 2 7 17 19 16 9 16 15 17 14 10 11 12 5 5 5 4 3 61 68 15 22 15 17 10 10 4 4 408 773 456 30 59 63 64 37 16 20 8 17 8 20 14 10 3 17 4 0 3 6 3 7 424 1240 65 60 16 15 14 16 7 11 4 4 1220 349 88 63 61 45 16 14 10 16 13 18 9 11 10 4 4 5 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 3 Prozent 15 Musikgruppe, Orchester, Band 69 Tab. 6-2 Mitgliedschaften (Fortsetzung) Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen. In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit? (Mehrfachnennungen möglich) 6 Naturschutzgruppe / -verein 9 Jugendverband (z.B. Feuerwehr, Jugendrotkreuz) Befragte Anzahl 7 christliche Jugendgruppe / junge Gemeinde 10 Schul-AG 6 7 8 8 politische Gruppe / Organisation 11 etwas anderes 9 10 11 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 1667 2 11 2 3 16 15 859 803 2 2 9 13 3 1 4 2 14 18 15 15 267 474 545 373 3 1 1 2 16 10 11 8 0 1 3 5 3 4 3 4 26 20 14 5 12 17 14 17 1572 90 2 3 11 7 2 0 3 2 16 18 15 12 408 773 456 30 1 1 2 7 6 14 8 13 1 2 4 3 3 3 5 0 19 21 3 30 20 12 16 23 424 1240 2 2 8 12 2 2 5 3 17 15 15 15 1220 349 88 1 2 3 11 9 13 3 2 0 3 4 2 16 15 18 15 17 16 6.2 Zugehörigkeit zu Cliquen Im Zusammenhang mit der Befragung Freizeit in Leipzig 2006 steht der Begriff „Clique“ für eine geschlossene Gruppe, sozusagen einen „festen“ Freundeskreis, in dessen Rahmen gemeinsame, regelmäßige Freizeitaktivitäten durchgeführt werden. Solche Gruppen bilden sich in der Regel aufgrund gemeinsamer Interessen und zeichnen sich durch relativ enge soziale Beziehungen innerhalb des Gruppengefüges aus. In der Befragung des Jahres 2006 gab über die Hälfte der Befragten an, einer Clique anzugehören. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Kinder und Jugendliche die Zugehörigkeit zu informellen Gruppen präferieren. Die durchschnittliche Cliquen-Größe hat sich im Vergleich zur vorangegangen Freizeitstudie leicht verringert. Auffällig ist, dass Mädchen mit 61 Prozent häufiger einer Clique angehören als Jungen. Dafür ist bei den Jungen der Durchschnittswert der Cliquen-Größe etwas höher als bei den Mädchen. Betrachtet man die Altergruppen, so scheint die Zugehörigkeit zu Cliquen vornehmlich in den Altersgruppen der 14- bis 17-Jährigen ausgeprägt zu sein. Das hängt mit der in diesem Altersabschnitt beschleunigten körperlichen Entwicklung (Akzeleration) zusammen, die häufig von Minderwertigkeitsgefühlen und fundamentalen Ängsten begleitet wird und auf der Suche nach der eigenen Identität zur Orientierung an der Gleichaltrigen-Gruppe (Peer Group) drängt. Hier besteht die Möglichkeit, soziale Beziehungen aufzubauen. Die Mitgliedschaft in einer Gruppe stärkt das Vertrauen und Zugehörigkeitsgefühl von Jugendlichen. Auch die durchschnittliche Cliquengröße scheint mit zunehmendem Alter anzusteigen (vgl. Tab. 6-3). Bezogen auf den Schultyp, sind Mittelschüler am häufigsten Mitglied in einer Clique. Die Nationalität der Jugendlichen übt offensichtlich kaum Einfluss auf die Zugehörigkeit zu Cliquen aus. Mit einer Durchschnitts-Mitgliedergröße von 11,8 sind die Cliquen der befragten Gymnasiasten am kleinsten, was auch schon in der Befragung des Jahres 2000 der Fall war. Weiterhin ergab sich, dass Jugendliche, deren Eltern nicht beruftätig sind, seltener einer Clique angehören als die Vergleichsgruppen. Dieser Befund dürfte jedoch strukturell bedingt sein: Die Gruppe wies ein höheres Durchschnittsalter auf, wo die Zugehörigkeit zu Cliquen wieder zurückgeht. 70 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 6-3 Zugehörigkeit zu einer Clique - Größe der Clique Gehörst Du einer festen Clique an? - Wenn Du einer festen Clique angehörst: Wie viele Jugendliche gehören (etwa) dazu? Befragte Anzahl Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2408 Anteil Zugehörigkeit zu Cliquen in Prozent 58 Durchschnittswert der Cliquen-Größe 1177 1225 55 61 15,8 13,1 309 604 796 685 57 62 63 50 8,4 13,7 15,3 16,8 2285 114 58 54 14,4 14,3 593 904 862 49 65 58 53 51 14,2 11,8 17,5 15,3 1687 535 166 60 58 46 14,0 14,8 16,7 14,4 Cliquen-Zugehörigkeit in Abhängigkeit vom Freizeitumfang Prozent 64 62 63 60 60 58 58 56 54 52 53 50 48 bis 3 4 5 6 und mehr Stunden Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Je mehr Freizeit die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung haben, um so höher ist zumindest tendenziell die Mitgliedschaft in einer Clique. Diese Tatsache ist aber vermutlich eher durch den Zeitaufwand zu erklären, den Unternehmungen im Freundeskreis in Anspruch nehmen. In den Kapiteln 2 und 3 waren die Freizeitinteressen und Freizeitbetätigungen der befragten Schüler betrachtet worden. Im folgenden soll der mögliche Zusammenhang zwischen der Cliquenzugehörigkeit und dem spezifischen Freizeitverhalten der Jugendlichen analysiert werden. In Tabelle 6-4 zeigt sich, dass alle Freizeitaktivitäten, die vorrangig gemeinschaftlich orientiert sind, auch häufiger von Jugendlichen ausgeführt werden, die Mitglied in einer Clique sind. Auffällig wird z.B., dass sowohl das Interesse, eine Disco zu besuchen, als auch die Häufigkeit der Discobesuche bei Angehörigen von Cliquen höher ist als in der Vergleichsgruppe. Auch beim Interesse an gemeinsamen Outdoor-Aktivitäten und dessen Umsetzung wird ein Zusammenhang mit der Cliquen-Zugehörigkeit sichtbar. Des weiteren ist das Interesse daran, mit Freunden zu feiern, in Cliquen häufiger „sehr stark“ ausgeprägt und wird hier auch häufiger realisiert. Diese Befunde sind auf das eingangs schon angesprochene Zusammengehörigkeitsgefühl und die häufig auch festen freundschaftlichen Beziehungen innerhalb einer Clique zurückzuführen. Schüler ohne feste Cliquenzugehörigkeit weisen demgegenüber ein größeres Interesse für Aktivitäten innerhalb der eigenen Familie auf, ohne dies allerdings auch entsprechend umzusetzen. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 71 Tab. 6-4 Freizeitverhalten nach Cliquenzugehörigkeit Befragte Gesamt Clique keine Clique Befragte Gesamt Clique keine Clique Befragte Gesamt Clique keine Clique Befragte Gesamt Clique keine Clique Befragte Gesamt Clique keine Clique Befragte Gesamt Clique keine Clique Befragte Gesamt Clique keine Clique Befragte Gesamt Clique keine Clique 72 Anzahl 2428 1396 1007 sehr stark 17 20 12 Anzahl 2419 1392 1003 (fast) täglich 1 2 1 Anzahl 2430 1398 1007 sehr stark 37 47 24 Anzahl 2416 1392 1001 (fast) täglich 21 29 10 stark 19 21 16 2425 1395 1005 Anzahl 2417 1391 1003 (fast) täglich 3 5 2 Anzahl 2427 1395 1007 sehr stark 11 9 14 Anzahl 2417 1390 1004 (fast) täglich 3 2 3 schwach 17 15 19 Aktivität: zur Disco gehen mehrmals in der mehrmals im mehrmals im Woche Monat Jahr 6 27 23 7 32 23 4 20 23 Interesse: mit Freunden draußen herumziehen stark mittel schwach 34 20 6 33 16 3 35 27 11 Aktivität: mit Freunden draußen herumziehen mehrmals in der mehrmals im mehrmals im Woche Monat Jahr 38 27 8 42 21 5 32 35 13 Anzahl sehr stark 48 59 34 Interesse: zur Disco gehen mittel 23 23 23 stark 31 28 35 Interesse: mit Freunden feiern mittel schwach 15 4 10 2 20 7 Aktivität: mit Freunden feiern mehrmals in der mehrmals im mehrmals im Woche Monat Jahr 20 44 26 25 47 20 12 40 34 Interesse: in der Familie etwas unternehmen stark mittel schwach 25 41 16 23 44 17 29 37 14 Aktivität: mit der Familie etwas unternehmen mehrmals/ mehrmals/ mehrmals/ Woche Monat Jahr 12 45 32 13 44 34 12 47 31 sehr schwach 24 20 31 seltener/ nie 43 36 52 sehr schwach 2 1 4 seltener/ nie 5 3 9 sehr schwach 2 1 3 seltener/ nie 6 3 11 sehr schwach 7 7 6 selten/ nie 7 7 7 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 6.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Der Vergleich der Freizeitstudien 2000 und 2006 zeigt, dass in beiden Jahren die Mitgliedschaft in einer Sportgruppe bzw. in einem Sportverein mit größter Häufigkeit genannt wurde. So gaben im Jahr 2000 von den befragten Schülern 64 Prozent an, einem Sportverein anzugehören. Im Jahr 2006 waren es 62 Prozent der Befragten. Weiterhin geht aus den Daten hervor, dass mehrere der angeführten Vereine und Verbände in der Befragung 2006 stärker frequentiert werden als noch sechs Jahre zuvor. Das betrifft im besonderen die künstlerisch-musischen Bereiche. Hier schlägt sich offensichtlich auch das eingangs im Zeitvergleich nachgewiesene höhere Interesse nieder. Auch die Mitgliedschaft in christlichen Jugendgruppen/jungen Gemeinden hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 leicht erhöht. Ein Rückgang ist bei den Schul-AG zu verzeichnen. Schlusslichter bilden erneut die Jugendverbände (z. B. Feuerwehr oder Jugendrotkreuz), Naturschutzgruppen/-vereine und politische Gruppen bzw. politische Organisationen. Hinsichtlich des Datenvergleichs der Mitgliedschaften in den Jahren 2000 und 2006 ist anzumerken, dass die im Bericht zur Freizeitbefragung 2000 ausgewiesenen Daten zur Mitgliedschaft nach einer anderen Methodik berechnet worden waren. Um einen exakten Vergleich zu ermöglichen, erfolgte eine Neuberechnung nach derselben Methodik, wie sie nun bei der Auswertung der Daten von 2006 verwendet wurde. Demzufolge weichen die nachfolgend angeführten Angaben für Mitgliedschaften im Jahr 2000 von jenen im Bericht „Freizeit in Leipzig 2000“ ab. Vergleich Mitgliedschaften 2000 und 2006 Sportverein Schul-AG Tanzgruppe Musikgruppe junge Gemeinde 2006 Chor 2000 Theatergruppe Jugendverband Naturschutzverein politische Gruppe 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 Prozent Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Tab. 6-5 1 4 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Zeitvergleich Mitgliedschaften nach Geschlecht und Beruftätigkeit der Eltern Sportgruppe/-verein christliche Jugendgruppe/ junge Gemeinde Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 Tanzgruppe/-verein Schul-AG 1 2 3 3 2000 2006 Prozent 7 10 2000 2006 2000 2006 64 62 9 15 73 54 71 51 4 14 6 26 2 14 65 61 52 63 61 45 10 9 2 16 14 10 8 6 4 Gesangverein, Chor 4 5 2000 2006 2000 2006 9 11 21 16 5 15 7 11 9 13 20 23 14 18 9 11 10 9 8 14 11 9 13 21 19 34 16 15 18 Geschlechtsspezifische Unterschiede sind sowohl 2000 als auch 2006 in ähnlichem Ausmaß erkennbar. Beispielsweise dominieren die Jungen beide Male in Sportgruppen/-vereinen, Mädchen bevorzugen hingegen eher künstlerische und musische Vereine und Gruppen. Die Berufstätigkeit der Eltern hingegen Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 73 erwies sich im Jahr 2006 im wesentlichen nur noch bei Mitgliedschaft in Sportvereinen als bedeutsam. Hier gilt das bereits weiter vorn Ausgeführte zu den finanziellen Möglichkeiten der Elternhäuser. Tab. 6-6 Vergleich Cliquenzugehörigkeit 2000 Gesamt davon männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre und älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2006 Anteil der Zugehörigkeit zu Cliquen in Prozent 49 Durchschnittswert der Cliquen-Größe 16 Anteil der Zugehörigkeit zu Cliquen in Prozent 58 Durchschnittswert der Cliquen-Größe 14 45 53 17 16 55 61 16 13 40 53 51 47 11 16 19 17 57 62 63 50 8 14 15 17 51 47 51 - 19 12 23 - 65 58 53 51 14 12 18 15 50 46 54 16 16 20 60 58 46 14 15 17 In Jahr 2006 gaben 58 Prozent der Befragten an, einer Clique anzugehören. Im Jahr 2000 waren es 49 Prozent. Somit lässt sich schlussfolgern, dass in beiden Jahren die Cliquenzugehörigkeit einen besonderen Stellenwert bei den Jugendlichen einnimmt. Während sich die Zugehörigkeit offenbar insbesondere bei den jüngeren Jahrgängen erhöht hat, scheint sich die durchschnittliche Cliquengröße im Vergleich der beiden Befragungen geringfügig verringert zu haben. Beide Studien zeigen, dass Mädchen sich etwas häufiger in Cliquen befinden als Jungen. Bereits in der Freizeitstudie des Jahres 2000 war die durchschnittliche Cliquen-Größe der befragten Gymnasiasten (12 Mitglieder) am geringsten. Bei Mittelschülern und Gymnasiasten hat die Zugehörigkeit zu Cliquen im Zeitvergleich erheblich zugenommen. 74 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 7 Besuch von Schul- und Jugendclubs Wenn Du keinen Schul- oder Jugendclub besuchst, welche Gründe gibt es dafür? kein Interesse 30% 34% keine Zeit 24% 21% Angebot nicht attraktiv schlechter Ruf 16% 13% kenne keine Clubs 12% keine Freunde, die mitkommen 11% 13% 11% 10% 10% ungünstige Lage etwas anderes 8% 0% Jungen Mädchen 17% 19% 9% 10% 20% Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 30% 40% 50% 60% 70% Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 75 7 Besuch von Schul- und Jugendclubs Schul- und Jugendclubs sind auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abgestimmt. Sie bieten sowohl Raum zu Interessenausprägung und -förderung als auch zur sinnvollen Freizeitgestaltung. Kinder und Jugendliche haben somit die Möglichkeit, sich innerhalb dieser Örtlichkeiten einfach nur mit Freunden zu treffen oder die vorhandenen Angebote (z. B. Spielgeräte, Kurse) zu nutzen. In Leipzig gibt es zahlreiche Schul- und Jugendclubs. Diese Einrichtungen werden entweder auf kommunaler Ebene oder durch freie Träger gefördert. In einigen Leipziger Schulen existieren schulinterne Clubs und Cafés, welche durch die jeweiligen Schüler besucht werden können. Im folgenden Kapitel werden hauptsächlich die Jugendeinrichtungen der Stadt Leipzig und der freien Träger betrachtet. 7.1 Sicht der Befragten auf die Einrichtungen Aus Tabelle 7-1 geht hervor, dass die befragten Schüler besonders oft Clubs ihrer eigenen Stadtbezirke nannten. Beispielsweise wurde die „Völkerfreundschaft“ bevorzugt von im Stadtbezirk West wohnhaften Jugendlichen angeführt. Lediglich die Einrichtungen „Conne Island“, „Villa“ und „Anker“ wurden nahezu stadtbezirksunabhängig erwähnt. Auch das könnte darauf hindeuten, dass die Angebote dieser drei zuletzt genannten Einrichtungen überwiegend und standortunabhängig angenommen werden. Tab. 7-1 Empfehlung eines Schul- oder Jugendclubs nach dem Stadtbezirk der Befragten (absolut) Club Stadtbezirk Mitte Nordost Ost Südost Süd Südwest West Alt-West Nordwest Nord außerhalb Völkerfreundschaft 1 1 - - - 1 31 1 - - 1 Rabet 4 5 17 - - - 1 1 - 4 - Conne Island 2 1 2 3 17 4 - - - - 2 Tante Hedwig 5 3 16 1 - - - 1 - - - SC Paul Robeson - - - - 1 - 1 - 22 1 1 Die Insel - - 1 - 1 17 - 1 - - - Die Villa 3 1 7 1 1 2 - 1 - 1 2 OT/Jugendcafé 1 7 5 2 - - 1 - - - 1 Werk II - 1 - 1 10 1 1 - - - 2 Anker - 2 1 - 1 1 - 2 3 2 2 In Tabelle 7-2 wird deutlich, dass es kaum geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Nennung empfohlener bzw. nicht empfohlener Schul- oder Jugendclubs gibt. Im übrigen ergibt sich offensichtlich, dass diejenigen, die häufiger Schul- und Jugendclubs besuchen (jüngere Schüler, ausländische Schüler, Mittel- und Förderschüler) auch häufiger Empfehlungen abgeben. Erkennbar ist zudem, dass Jugendliche einer anderen Nationalität häufiger von Jugendclubs abraten als ihre deutschen Mitschüler. Diese Vorbehalte konzentrieren sich allerdings nicht auf bestimmte Einrichtungen. Tab. 7-2 Besuch eines Schul- oder Jugendclubs – Empfehlungen und Ablehnungen Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 76 Anzahl 2433 Anteil derjenigen, die Clubs empfehlen (in Prozent) 32 Anteil derjenigen, die Clubs nicht empfehlen (in Prozent) 16 1192 1234 33 31 17 16 313 610 802 693 38 35 30 30 15 17 16 17 2309 114 32 36 16 24 603 907 874 49 39 30 29 39 21 14 16 12 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 7.2 Gründe für den Nicht-Besuch Innerhalb der Befragung bestand die Möglichkeit, aus acht vorgegebenen Antwortmöglichkeiten Gründe für den Nicht-Besuch eines Schul- bzw. Jugendclubs auszuwählen (vgl. Tabelle 7-3). Der am häufigsten angegebene Grund ist mit Abstand das mangelnde Interesse an diesen Clubs. Knapp zwei Drittel aller Befragten, die sich zu dieser Frage äußerten, bekundeten das. An zweiter und dritter Stelle folgen die mangelnde Zeit mit 45 Prozent und das unattraktive Angebot der Einrichtungen mit 36 Prozent. Alle anderen Gründe liegen bezüglich der Nennungshäufigkeit zwischen 15 und 30 Prozent. Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs kein Interesse keine Zeit Angebote nicht attraktiv schlechter Ruf kenne keine Clubs keine Freunde, die mitkommen ungünstige Lage etwas anderes Prozent 0 10 20 30 40 50 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 60 70 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Mädchen und Jungen unterscheiden sich nur teilweise bezüglich der Angabe der Gründe für das Meiden von Clubs (siehe dazu auch die Titelgrafik zu diesem Kapitel). Dabei überwogen Jungen bei der Angabe von Desinteresse. Mädchen hingegen haben weniger Zeit für einen Clubbesuch zur Verfügung. Die Betrachtung der Altersgruppen zeigt, dass sich die Häufigkeitsverteilung bezüglich der Ursachenangabe kaum verändert. Zwischen 60 und 70 Prozent der Befragten jeder Altersgruppe gaben an, sich nicht für einen Clubbesuch zu interessieren. Mit zunehmendem Alter wuchs das Desinteresse. Tab. 7-3 Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs Wenn Du überhaupt keinen Schul- oder Jugendclub besuchst, welche Gründe gibt es dafür? 1 keine Zeit 2 kein Interesse 3 Angebote nicht attraktiv 5 kenne keine Clubs 6 ungünstige Lage 7 keine Freunde, die mitkommen Befragte Anzahl 1 2 3 4 4 schlechter Ruf (z. B Drogen, Rechts- oder Linksextreme) 8 etwas anderes 5 6 7 8 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2075 45 65 36 29 25 19 22 16 1013 1056 42 47 70 60 38 34 27 31 24 26 20 19 23 21 15 17 268 520 681 595 43 45 44 46 59 60 67 69 29 34 40 35 29 26 33 27 32 28 25 20 24 23 19 14 32 26 23 14 12 13 17 19 1973 94 44 52 65 59 36 36 29 31 25 30 19 18 22 16 16 18 513 781 737 44 38 48 46 36 65 64 67 43 32 41 34 23 28 28 30 25 19 36 18 30 18 23 17 14 26 25 16 30 18 13 18 14 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 77 Unabhängig von diesen Differenzierungen ist aber wohl die Tatsache entscheidend, dass letztlich etwa zwei Drittel derjenigen, die zur Zeit kaum oder gar nicht in Clubs zu Gast sind, kein Interesse an einem Clubbesuch haben. Das dürfte einmal mehr die Frage nach der Übereinstimmung von Jugendinteressen und Clubangeboten aufwerfen. Jüngere Schüler begründeten im weiteren ihren Nicht-Besuch häufiger als Ältere mit Unkenntnis, mit der ungünstigen Lage der Clubs und der fehlenden Begleitung durch Freunde. Offenbar existieren bezüglich der Ursachennennung auch schulspezifische Unterschiede. Beispielsweise begründeten Gymnasiasten und Berufsschüler ihre Clubabstinenz besonders häufig durch fehlende Zeit, was durch die höheren schulischen Anforderungen bedingt sein könnte. Berufsschüler nannten mit größter Häufigkeit mangelndes Interesse. Diese Tatsache ist vermutlich auch darauf zurückzuführen sein, dass in den ausgewählten Berufsschulen Schüler bis weit über 18 Jahren vertreten waren, auf deren Interessenspektrum die Angebote in den Clubs nicht ausgerichtet sind. 7.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Ein Vergleich der häufigsten Nennungen/Empfehlungen von Clubs ist nur eingeschränkt möglich, da eine etwas abweichende Fragestellung verwendet wurde und 2006 zum Teil andere Schulen als 2000 in die Befragung einbezogen waren. Tab. 7-4 Empfehlungen von Schul- und Jugendclubs – Vergleich 2000 und 2006 Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS 2000 Anteil derjenigen, die Clubs empfehlen (in Prozent) 28 2006 Anteil derjenigen, die Clubs empfehlen (in Prozent) 32 28 28 33 31 26 31 27 20 38 35 30 30 38 18 28 39 30 29 Anmerkung: Aufgrund der geringen Fallzahl der Förderschüler im Jahr 2000 ist kein Vergleich dieses Schultyps möglich. In Tabelle 7-4 wird ersichtlich, dass sich das Image der Clubs verbessert hat. Denn 2006 werden insgesamt häufiger Empfehlungen für Clubs ausgesprochen, insbesondere von Jüngeren und von Gymnasiasten. In beiden Befragungen machten die Mittelschüler die häufigsten Angaben. Bei einem Zeitvergleich der Gründe für das Nicht-Besuchen von Jugendclubs ist zu beachten, dass diese Frage 2000 offen (ohne Antwortvorgaben) gestellt wurde. Jeder Jugendliche konnte maximal zwei Gründe anführen. Aus den damals häufig gegebenen Antworten wurden die Vorgaben für 2006 erstellt. 2006 konnte nun jedoch jeder Jugendliche auch mehr als zwei Gründe ankreuzen (was auch erfolgte). Von daher ergeben sich die größeren Antworthäufigkeiten im Jahr 2006, was sich in der obigen Grafik in den deutlich längeren Balken äußert. Letztlich zeigt sich, dass schon im Jahr 2000 das mangelnde Interesse (47 Prozent) und die fehlende Zeit (22 Prozent) an der Spitze der genannten Begründungen für das Meiden von Schul- bzw. Jugendclubs auftauchten. Die häufigere Nennung aller Gründe im Jahr 2006 dürfte auch im Zusammenhang mit der in den Kapiteln 2 und 3 nachgewiesenen Abnahme des Interesses wie auch des Besuchs von Schul- und Jugendclubs stehen. Beachtenswert erscheint darüber hinaus, dass insbesondere der Grund „schlechter Ruf“ im Jahr 2006 wesentlich häufiger angeführt wurde als 2000. 78 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs im Zeitvergleich kein Interesse keine Zeit Angebote nicht attraktiv schlechter Ruf 2006 2000 kenne keine Clubs keine Freunde, die mitkommen ungünstige Lage etwas anderes Prozent 0 10 20 30 40 50 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 60 70 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Anmerkung: Die Begründung „Angebote nicht attraktiv“ wurde 2000 nicht erhoben. Tab. 7-5 Zeitvergleich der Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs 2000 und 2006 1 keine Zeit 2 kein Interesse 4 kenne keine Clubs 5 ungünstige Lage Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre und älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS 1 2 3 schlechter Ruf (z. B. Drogen, Rechts- oder Linksextreme ) 6 keine Freunde die mitkommen 3 4 2000 2006 2000 2006 2000 2006 2000 Prozent 29 15 22 45 47 65 10 23 21 42 47 49 44 70 60 9 10 27 31 28 20 18 24 43 45 44 46 42 48 49 46 59 60 67 69 4 9 14 13 23 22 19 38 48 46 47 48 44 65 64 67 11 10 9 5 2006 2000 6 2006 2000 2006 25 6 19 8 22 11 18 24 26 5 6 20 19 5 6 23 21 29 26 33 27 14 18 13 14 32 28 25 20 4 5 7 11 24 23 19 14 5 6 11 16 32 26 23 14 28 28 30 10 19 11 19 36 18 6 6 6 18 23 17 8 9 9 26 25 16 Anmerkung: Aufgrund der geringen Fallzahl der Förderschüler im Jahr 2000 ist kein Vergleich dieses Schultyps möglich. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 79 80 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 8 Freizeitsport Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport? in einem Sportverein in einer Schul-AG 2006 2000 außerhalb von Schule und Sportverein: mit anderen außerhalb von Schule und Sportverein: allein 0% 10% 20% 30% 40% 50% Anteil derjenigen, die mindestens einmal pro Woche Sport treiben Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 81 8 Freizeitsport Sport treiben in der Freizeit gehört traditionell zu den dominierenden Freizeitbeschäftigungen von Kindern und Jugendlichen. Im Kapitel 2 wurde bereits darauf verwiesen, dass 56 Prozent der Kinder und Jugendlichen stark daran interessiert sind, in ihrer Freizeit Sport zu treiben. In Kapitel 3 zeigte sich, dass auch ein großer Anteil der Schülerinnen und Schüler dieses Interesse im Verhalten umsetzt; so gaben 62 Prozent der Befragten an, mindestens einmal in der Woche in irgendeiner Form Sport zu treiben. Das hohe Interesse der Jugendlichen, ihre Freizeit mit Sportaktivitäten zu gestalten, sollte im Rahmen sozialpädagogischer Arbeit im Wohngebiet effektiv berücksichtigt werden. Erfahrungsgemäß kann so eine Reihe weiterer dominanter Freizeitinteressen im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität realisiert werden, z.B. die Kommunikation mit Gleichaltrigen oder auch das Zusammensein mit dem Partner. Bestandteil einer effektiven sozialpädagogischen Arbeit sollte deshalb immer auch die Orientierung auf sportliche Betätigung und Schaffung entsprechender Möglichkeiten sein. Im folgenden geht es um Organisationsformen und Häufigkeiten, in denen Jugendliche gegenwärtig Freizeitsport betreiben, sowie um die bevorzugten Sportarten. 8.1 Organisationsform Fast jeder Zweite der befragten Jugendlichen betätigt sich mindestens einmal wöchentlich sportlich in Vereinen. Mit derselben Häufigkeit betätigen sich allerdings nur zehn Prozent in einer Schul-AG. 39 Prozent gaben an, in dieser Häufigkeit außerhalb von Vereinen, aber gemeinsam mit anderen Sport zu treiben. Und 34 Prozent schließlich betätigen sich mindestens einmal in der Woche sportlich allein, etwa durch Joggen oder im Fitnessstudio. Tab. 8-1 Organisationsform des Sporttreibens und Häufigkeit Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport?. 1 mehrmals pro Woche 2 einmal pro Woche 3 1 seltener 4 2 nie 3 4 Prozent in einem Sportverein 34 12 7 47 1 9 6 83 außerhalb von Schule und Sportverein: gemeinsam mit anderen 20 19 29 32 außerhalb von Schule und Sportverein: allein 20 14 25 41 in einer Schul-AG Die Mehrheit der Befragten ist auf kollektives Sporttreiben ausgerichtet, wenn man davon ausgeht, dass sich sportliche Aktivitäten im Verein überwiegend als Mannschaftssportarten darstellen, zumindest aber mit gemeinsamem Training und Wettkampf verbunden sind. Mit Ausnahme der sportlichen Aktivitäten in der Schul-AG sind Jungen in allen Organisationsformen häufiger vertreten als Mädchen. Mit zunehmendem Alter geht das Sporttreiben insgesamt zurück, jedoch betrifft dies vornehmlich den organisierten Bereich. Auf die Häufigkeit des individuellen Sportreibens hat das zunehmende Alter keinen Einfluss (vgl. die Tabellen 8-2 bis 8-5). Ersichtlich ist, dass im Vergleich zu älteren Jugendlichen die unter 14Jährigen in jeder Organisationsform eine besonders sportliche Gruppe darstellen, die Gymnasialschüler vergleichsweise am häufigsten in Vereinen aktiv sind und die Mittelschüler besonders häufig gemeinsam mit anderen außerhalb von Schule und Verein Sport treiben. Kinder berufstätiger Eltern treiben häufiger als jene mit nicht berufstätigen Eltern Sport in Vereinen, was im Zusammenhang mit der finanziellen Situation der Elternhäuser zu werten ist. Besonders in Sportvereinen zeigt sich nach wie vor die Dominanz der Jungen gegenüber den Mädchen. So engagiert sich mehr als jeder zweite Junge mindestens einmal pro Woche im Sportverein, bei den Mädchen sind es dagegen nur 40 Prozent. Wie bereits oben erwähnt, ist eine deutliche Altersdifferenzierung bei der Vereinsaktivität erkennbar. Während bei den unter 14-Jährigen noch 60 Prozent regelmäßig im Verein Sport treiben, sind es bei den 18-Jährigen und Älteren nur noch 33 Prozent. Ebenso sind Unterschiede im Abhängigkeit vom Schultyp erkennbar: Im Sportverein sind häufiger Gymnasiasten als Mittel-, Berufs- oder Förderschüler anzutreffen. Sind beide Elternteile berufstätig, so kann dies offensichtlich den Vereinssport befördern. Einer Vereinsaktivität von über 50 Prozent bei Kindern erwerbstätiger Eltern stehen zwei Drittel von Kindern 82 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht nichterwerbstätiger Eltern gegenüber, welche nicht im Sportverein aktiv sind. Ein möglicher Grund dafür wurde bereits in vorangegangenen Kapiteln angedeutet. Die finanziellen Belastungen für Mitgliedsbeiträge, Trainingskleidung und sonstige Ausrüstungsgegenstände könnten in finanzschwachen Haushalten zu Engpässen führen und eine Vereinsmitgliedschaft ausschließen. Schulsport-Arbeitsgemeinschaften werden von Schülerinnen und Schülern vergleichsweise selten frequentiert. Im Durchschnitt gaben 83 Prozent an, sich nie in einer solchen AG zu betätigen. An Berufsschulen spielen sie so gut wie überhaupt keine Rolle. Inwieweit die vergleichsweise geringe Beteiligung dem möglicherweise auch nur geringen Angebot geschuldet ist, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Möglicherweise orientieren sich jedoch Jugendliche (und deren Eltern), wenn sie ein organisiertes Sporttreiben anstreben, von vornherein auf eine „professionelle“ Sportinstitution wie einen Sportverein mit Trainingsplänen, Spielplan usw. Besonders ältere Jugendliche sind kaum in Schul-AG anzutreffen. Für sie mag die feste Bindung an eine Sportorganisation zunehmend mit dem Streben nach Selbstbestimmtheit und dem Ausleben der Individualität konkurrieren. Tab. 8-2 Sporttreiben in einem Sportverein Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport in einem Sportverein? 1 mehrmals pro Woche Befragte 2 einmal pro Woche Anzahl 3 seltener 1 4 2 nie 3 4 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil Tab. 8-3 2260 34 12 7 47 1110 1147 43 26 10 14 8 6 39 54 289 577 751 633 45 42 33 23 14 12 13 10 6 7 8 8 36 39 47 59 554 867 796 43 36 42 24 21 10 16 9 2 6 7 8 30 48 35 59 47 1589 506 150 37 30 19 12 12 7 7 8 7 44 50 66 Sporttreiben in einer Schul-AG Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport in einer Schul-AG? 1 mehrmals pro Woche Befragte 2 Anzahl einmal pro Woche 3 1 seltener 4 2 nie 3 4 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2070 1 9 6 83 995 1073 2 1 9 9 7 5 82 84 264 528 687 582 3 3 1 0 19 12 8 4 10 7 6 4 69 78 85 92 509 801 723 37 3 1 0 5 10 13 3 11 8 7 4 19 79 78 93 65 1448 473 138 2 2 1 10 8 4 6 6 7 82 84 88 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 83 Tab. 8-4 Sporttreiben außerhalb von Schule und Verein, gemeinsam mit anderen Wie oft treibst Du in der Freizeit außerhalb von Schule und Sportverein gemeinsam mit anderen Sport? 1 mehrmals pro Woche Befragte 2 Anzahl einmal pro Woche 3 1 seltener 4 2 nie 3 4 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule Tab. 8-5 2215 20 19 29 32 1076 1137 25 15 20 19 26 32 29 34 278 557 741 628 26 24 19 15 18 16 20 22 22 29 31 29 33 31 30 35 547 835 792 41 30 19 14 24 16 19 22 10 22 32 31 24 33 30 33 41 Sporttreiben außerhalb von Schule und Sportverein, allein Wie oft treibst Du in der Freizeit außerhalb von Schule und Sportverein allein Sport? 1 mehrmals pro Woche Befragte 2 Anzahl einmal pro Woche 1 3 seltener 4 2 nie 3 4 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufschule/FOS Förderschule 2168 20 14 25 41 1050 1117 24 18 14 13 22 28 40 42 272 541 718 627 23 19 21 20 9 12 15 15 21 26 23 27 47 43 41 38 533 815 781 39 24 19 20 26 11 13 15 13 22 25 27 23 43 43 38 38 Auch beim gemeinsamen Sporttreiben mit anderen (außerhalb von Schule und Sportverein) sind die Jungen aktiver als die Mädchen, wenngleich nicht mehr in dem Maße wie beim Vereinssport. Abgeschwächt wirkt noch eine gewisse Altersabhängigkeit. Besonders Mittelschüler betätigen sich auf diese Art sportlich, fast jeder Zweite mindestens einmal pro Woche. Allein Sport zu treiben (außerhalb von Schule und Sportverein), ist in allen Teilgruppen ähnlich stark verbreitet und ergänzt vielfach das gemeinsame Sporttreiben mit anderen außerhalb von Schule und Sportverein. Zwischen diesen beiden Formen bestehen nachweisbare Zusammenhänge. Auffallend ist, dass die Jungen auch allein sportlich aktiver sind als die Mädchen, wenngleich nicht dominierend. Interessant ist auch der Zusammenhang zwischen der Zugehörigkeit zu einer Clique und der sportlichen Aktivität. Schüler, die einer festen Clique angehören, betätigen sich zumindest tendenziell häufiger sportlich als Schüler, welche in keinen festen Freundeskreis eingebunden sind. Das zeigt sich in den organisierten Sportbereichen, besonders aber beim Sporttreiben gemeinsam mit anderen außerhalb von Verein und Schule. Zu vermuten ist hierbei, dass Bindungen, welche allgemein im Freizeitbereich bestehen, sich also auch im gemeinsamen Sporttreiben realisieren. Andererseits dürfte gemeinsames Sporttreiben gleichermaßen kollektive Bindungen befördern. 84 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 8.2 Bevorzugte Sportarten Außer den jeweiligen Organisationsformen wurden auch die ausgeübten (Haupt-)Sportarten abgefragt. Die Nennungen wurden der besseren Übersicht halber zunächst folgenden Kategorien zugeordnet: Tab. 8-6 Bevorzugte Sportarten - Kategorienzuordnung Nr. Kategorie 01 Fußball 02 Weitere Spielsportarten 03 Fitness 04 Kampfsport 05 Leichtathletik 06 Natursport 07 Radsport 08 Sonstige Sportarten 09 Schwimmsport 10 Turnen/ Gymnastik/ Tanzen 11 Trendsportarten 12 Wasser(fahr)-sport 13 Wintersport Sportarten Fußball (Bolzen, Streetsoccer) Basketball (Streetball), Volleyball, Handball, Tennis, Tischtennis, Badminton, American Football, (Mini-)Golf, (Uni-)Hockey, Rugby, Squash Aerobic, Bodybuilding/Kraftsport, Fitnessstudio, Jogging, Nordic-Walking, nicht vereinsmäßig: Radfahren und Schwimmen Boxen, Fechten, Judo, Karate, Ringen, asiatische Kampfsportarten Gehen, Lauf, Marathon, Mehrkampf, Sprint, Sprung, Stoß, Wurf Klettern, Wandern Bahnradsport, Mountain-Bike, Radball, Straßenradsport Angeln, Billard, Bowling, Dart, Kegeln, Reitsport, Schach, Modellsport, Schießen/ Bogenschießen Flossenschwimmen, Sportschwimmen, Synchronschwimmen, Tauchen, Wasserball, Wasserspringen Akrobatik, Ballett, Geräteturnen, Gymnastik, Tanzen, Yoga, Cheerleadern Beachvolleyball, BMX, Breakdance, Drachenfliegen, Inlineskating, Jonglieren, Motocross/GoKart, Skateboarden, Triathlon Kajak, Kanu, Rudern, Segeln, Surfen, Wasserski/Kiteboarding Eishockey, Eislauf, Rodeln, Skiabfahrt/-langlauf, Snowboarden Wie zu erwarten war, stellte sich Fußball als die am häufigsten ausgeübte Spielsportart dar. Deshalb wurde dem FußbalI eine gesonderte Kategorie zuerkannt. Alle anderen Spielsportarten wurden zusammengefasst in der Kategorie „weitere Spielsportarten“. Weiterhin häufig wurden Sportarten der Kategorien Fitness, Kampfsport, Turnen/Gymnastik/Tanzen und Trendsport genannt. Deutlich seltener hingegen wurden Leichtathletik, Natur-, Rad-, Wasser- und Wintersport registriert. Letztere wurden daher in den nachfolgenden Betrachtungen und Tabellen den „sonstigen Sportarten“ zugeordnet. Wie zu vermuten war, stellt sich Fußball nach wie vor als eine männlich dominierte Sportart dar. Jeder zweite männliche Befragte gab an, diesen Sport in seiner Freizeit zu treiben. Ähnlich verhält es sich beim Kampfsport, wo doppelt so viele Männer wie Frauen aktiv sind. In der Kategorie Fitness sind hingegen die Mädchen in der Überzahl, was sicher auch dem in diesem Alter verstärkten Körperbewusstsein und den Schönheitsidealen der Mädchen geschuldet sein dürfte. Eine weitere höhere weibliche Beteiligung ist bei der Kategorie Turnen/Gymnastik/Tanzen festzustellen, wo die Jungen fast gar nicht vertreten sind. Bei den weiteren Spielsportarten, den Trendsportarten sowie beim Schwimmsport unterschieden sich die Geschlechter hingegen bezüglich ihrer Teilnahme nicht. Einige deutliche Unterschiede in der Sportarten-Nennung lassen sich in Abhängigkeit vom Alter der Befragten erkennen. Während Fußball und andere Spielsportarten mit zunehmendem Alter nur leicht an Zuspruch verlieren, lassen sich bei anderen Kategorien deutlichere Veränderungen feststellen. So spielen Turnen, Gymnastik und Tanzen bei den 18-Jährigen und Älteren kaum noch eine Rolle. Auch die Häufigkeit des im Verein betriebenen Sportschwimmens geht allmählich zurück. Die bedeutsamste Zunahme erfährt hingegen die Kategorie Fitness, in der unter anderem Kraftsport, Jogging und das nicht vereinsmäßige Radfahren und Schwimmen enthalten sind. Gaben z.B. nur 27 Prozent der unter 14Jährigen Fitness als Hauptsportart an, verzeichnet man hier bei den 18-Jährigen und Älteren einen Zuwachs auf 67 Prozent. Fitnesssportarten werden somit von zwei Drittel der Jugendlichen dieser Altersgruppe ausgeübt. Allgemein ist auch über das Jugendalter hinaus zu beobachten, dass der Fitnesssport mit steigendem Alter an Priorität gewinnt. Bei einer Betrachtung nach Schultypen ist ersichtlich, dass Mittelschüler in den Kategorien Fußball und tendenziell auch beim Kampfsport sowie bei den Trendsportarten häufiger vertreten sind als die Vergleichsgruppen. Gymnasiasten sind häufiger als die Schüler anderer Schultypen bei den weiteren Spielsportarten sowie bei Turnen/Gymnastik/Tanzen zu finden. Berufsschüler, von denen ein großer Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 85 Anteil 18 Jahre und älter ist, sind am häufigsten bei den Fitnesssportarten vertreten. Der vereinsmäßig betriebene Schwimmsport erzielte bei allen Schultypen die wenigsten Nennungen. Größere Unterschiede der Beteiligung an den Sportartengruppen nach der Berufstätigkeit der Eltern waren nicht ermittelbar, da hier die vereinsmäßige Einbindung nicht hinterfragt wurde. Lediglich bei der Kategorie Turnen/Gymnastik/Tanzen und bei den sonstigen Sportarten waren Jugendliche mit nicht berufstätigen Eltern seltener vertreten. Die Erklärung dafür liegt offensichtlich darin, dass in der erstgenannten Kategorie die relativ kostenintensive Sportart Tanzen enthalten ist und dass in der Kategorie der sonstigen Sportarten das Reiten die häufigsten Nennungen erzielte, ebenfalls eine vergleichsweise mit hohen finanziellen Aufwendungen verbundene Sportart. Tab. 8-7 Am häufigsten genannte Sportarten-Gruppen (ausgewählte, häufig genannte Kategorien) 1 5 Fußball Trendsportarten Befragte 2 6 weitere Spielsportarten Schwimmsport Anzahl 1 2 3 7 Fitness Turnen/Gymnastik/Tanzen 3 4 4 Kampfsport 8 sonstige Sportarten 5 6 7 8 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 1522 32 39 48 9 8 5 12 16 772 749 54 10 38 41 40 56 12 6 9 7 5 5 2 23 15 16 200 404 518 394 39 39 26 30 41 43 38 36 27 33 52 67 6 9 11 8 3 9 8 9 8 6 5 3 18 14 14 5 19 15 18 13 322 691 491 44 30 29 32 48 32 26 47 63 12 8 9 10 7 8 6 7 2 8 18 7 16 16 15 1108 332 75 31 34 39 41 34 37 47 49 44 9 8 12 8 8 8 5 5 4 14 9 7 16 17 5 Anmerkung: Aufgrund der hier geringen Fallzahl der Förderschüler werden für sie keine Daten ausgewiesen. Wer in einer Spielsportart aktiv ist, betätigt sich erwartungsgemäß besonders häufig in Sportvereinen und auch öfter in einer Schul-AG (Tab. 8-8), weil hier für die meisten dieser Sportarten in organisierter Form eine optimale Betreuung und Durchführung gewährt werden kann, beispielsweise in Form einer fachlichen Anleitung durch einen Trainer, durch Trainingspläne oder auch durch die Bereitstellung von Ausrüstung (Spielkleidung, Sportgeräte) und entsprechenden Örtlichkeiten (z.B. Tennisplatz, Sporthalle). Ähnlich verhält es sich bei den Sportartengruppen Kampfsport, Schwimmsport und Turnen/Gymnastik/ Tanzen. Auch diese werden hauptsächlich in Vereinen ausgeübt, weil hier die in der Regel notwendige Anleitung gegeben ist und im übrigen Schwimmhallen bzw. Turnhallen benötigt werden, zu denen Jugendliche nicht ohne weiteres außerhalb von Schule und Verein einen Zugang zur individuellen Nutzung haben. Anders verhält es sich bei den Trend- und den Fitnesssportarten. Für Trendsportarten sind wahrscheinlich noch nicht im erforderlichen Maß entsprechende (auch finanziell akzeptable) Angebote in Vereinsoder AG-Form vorhanden. Für einen Teil der Fitnesssportarten wiederum werden allein von der Art des Ausübens her häufig keine untersetzenden Vereinsstrukturen mit etwaiger Anleitung oder besondere Örtlichkeiten wie Sporthallen benötigt (z.B. für das Radfahren, Schwimmen, Joggen). Deshalb werden diese beiden Sportarten-Gruppen hauptsächlich in individueller Form außerhalb von Verein und Schule oder auch gemeinsam mit anderen getätigt. Erwartungsgemäß genießt auch das Fußballspiel gemeinsam mit anderen außerhalb von Vereinen oder Schul-AG einen hohen Stellenwert. Die Beliebtheit von Fußball ist in Europa und Südamerika traditionell verankert und sicher auch dem geringen organisatorischen Aufwand geschuldet: Lediglich ein Fußball wird benötigt und sofort kann in Park, Hof oder Sportplatz losgespielt werden. Erstellt man eine Auflistung der Sportarten nach der Häufigkeit ihrer Nennungen (Tab. 8-9), wird einmal mehr ersichtlich, dass Fußball die Spitzenposition einnimmt und zu Recht bei der Auswertung eine eigene Kategorie erhielt. Des weiteren erkennt man, dass diese „Top 8“ sowohl von den Spielsportarten als 86 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht auch von den Fitnesssportarten dominiert werden. Das Tanzen unterbricht diese Dominanz als fünfthäufigst genannte Sportart etwas. Traditionssportarten wie Schwimmen, Leichtathletik oder Radsport tauchen in dieser Rangfolge nicht mehr auf; sie scheinen an Bedeutung verloren zu haben. Allgemein ist die Zunahme von freizeit- gegenüber wettkampforientierten Sportaktivitäten zu beobachten, allen voran die Zunahme von Fitnesssportarten. Tab. 8-8 Organisationsform und Sportarten im Vergleich Wie oft treibst du in der Freizeit Sport? (ausgewählte, häufige Kategorien) 1 Fußball 5 Trendsportarten 2 weitere Spielsportarten 6 Schwimmsport 1 3 Fitness 7 Turnen/Gymnastik/Tanzen 2 3 4 4 Kampfsport 8 sonstige Sportarten 5 6 7 8 Prozent in einem Sportverein in einer Schul-AG außerhalb von Schule und Sportverein: gemeinsam mit anderen außerhalb von Schule und Sportverein: allein Tab. 8-9 21 14 27 31 61 21 6 6 28 11 1 2 1 1 8 6 2 1 12 8 5 12 8 9 7 5 69 2 7 1 3 7 Rangfolge der am häufigsten genannten Sportarten: „Top 8“ (Sportarten mit mindestens 100 Nennungen) Rang Sportart Sportkategorie Platz 1 Fußball Radfahren (nicht vereinsmäßig) Volleyball Joggen Tanzen Basketball Bodybuilding/Kraftsport Fitness-Studio Spielsport Fitness Spielsport Fitness Turnen / Gymnastik / Tanzen Spielsport Fitness Fitness Platz 2 Platz 3 Platz 4 Platz 5 Platz 6 Platz 7 Platz 8 8.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Eine komplexe statistische Analyse weist für die Befragung 2006 aus, dass 75 Prozent der Befragten sich in mindestens einer Organisationsform wenigstens einmal wöchentlich sportlich betätigen. Demzufolge zählten 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler zu den unregelmäßig oder gar nicht Sporttreibenden. Gegenüber der Befragung von 2000 ist somit eine häufigere sportlichere Aktivität festzustellen; damals gaben nur 66 Prozent an, wenigstens einmal pro Woche Sport zu treiben. Geschuldet ist diese Entwicklung offensichtlich vor allem dem häufigeren Sporttreiben außerhalb von Vereinen und Schul-AG im Jahr 2006. Häufigkeit des Sporttreibens im Zeitvergleich (unabhängig von der Form, mindestens einmal wöchentlich) 75 einmal pro Woche 66 2006 2000 25 seltener/nie 34 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Prozent Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 87 Aus der Titelgrafik zu diesem Kapitel ist zu entnehmen, dass in der Tat das mindestens einmalige Sporttreiben in der Woche im organisierten Bereich zurückgegangen ist, während es deutliche Anstiege im nichtorganisierten Bereich zu verzeichnen gibt. Gaben damals noch 49 Prozent an, in einem Sportverein ein- oder mehrmals pro Woche aktiv zu sein, reduzierte sich der Wert im Jahr 2006 auf 46 Prozent. Ebenso verhält es sich bei den Schul-AG; auch hier ist eine rückläufige Entwicklung feststellbar. Beim Sporttreiben außerhalb von Verein und Schule ist dagegen ein deutlicher Zuwachs feststellbar, sowohl beim alleinigen als auch beim Sporttreiben in der Gruppe. Auch bei Berücksichtigung der unterschiedlichen strukturellen Zusammensetzung der beiden Stichproben von 2000 und 2006 bleiben diese Entwicklungen deutlich, wie die nachfolgende Grafik ausweist. Der Trend scheint klar: Die Jugendlichen leben ihre sportliche Aktivität vermehrt außerhalb von Schule und Verein aus. Dies ist sicherlich vor dem Hintergrund zu betrachten, dass zunehmend mehr private Anbieter auf dem Freizeitsport-Markt eine theoretische Vielfalt erzeugen, sich dabei insbesondere auf die Fitness- und Trendsportarten konzentrieren und somit auf große Nachfrage bei den Jugendlichen stoßen. Dagegen legen Sportvereine bzw. SchulAG überwiegend weiterhin ihre Schwerpunkte auf „klassische Sportarten“ und berücksichtigen somit den jugendlichen Zeitgeist des Sporttreibens nur unzureichend. Häufigkeit des Sporttreibens im Zeitvergleich nach Altersgruppen (außerhalb von Vereinen gemeinsam mit anderen, mindestens einmal pro Woche) 44 unter 14 Jahre 33 40 14/15 Jahre 30 2006 2000 39 16/17 Jahre 31 37 18 Jahre und älter 21 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Prozent Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006 88 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 9 Exkurs: Allgemeine Befindlichkeiten Wie siehst Du Deine schulische und Deine berufliche Zukunft? Mittelwert (1="sehr zuversichtlich", 2="zuversichtlich", 3="weder/noch", 4="düster", 5="sehr düster") 2,0 schulische Zukunft 2,1 2000 2006 2,2 2,3 beide Elternteile berufstätig nur ein Elternteil berufstätig kein Elternteil berufstätig Mittelwert (1="sehr zuversichtlich", 2="zuversichtlich", 3="weder/noch", 4="düster", 5="sehr düster") 2,2 berufliche Zukunft 2,3 2000 2006 2,4 2,5 2,6 beide Elternteile berufstätig nur ein Elternteil berufstätig Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht kein Elternteil berufstätig Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 89 9. Exkurs: Allgemeine Befindlichkeiten Unter allgemeinen Befindlichkeiten wird überwiegend die Gesamtverfassung einer Person bzw. von Personengruppen verstanden. Hierzu zählen im weitesten Sinne die Ausprägung von Zufriedenheiten, Zukunftseinstellungen, von Sorgen und Ängsten, auch von Stimmungen, wie sie als Resultate des Empfindens und Fühlens auftreten. Letztlich können Befindlichkeiten weitgehend der subjektiv wahrgenommenen psycho-physischen Gesundheit zugeordnet werden. Die jüngste Shell-Studie (2006) registriert bei Jugendlichen einen gewissen Rückgang des lange vertretenen uneingeschränkten Optimismus. Vor dem Hintergrund einer sensiblen Wahrnehmung der aktuellen gesellschaftlichen Probleme, die bei vielen Jugendlichen im Schulausgangsalter mit spürbaren Ängsten vor allem in Bezug auf die Chancen am Arbeitsmarkt verbunden sind, überwiegt jedoch offensichtlich weiterhin eine positive persönliche Zukunftssicht. Nachfolgend werden Befragungsergebnisse zur Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbedingungen, Sorgen und Probleme sowie Zukunftseinschätzungen der Leipziger Jugendlichen dargestellt. 9.1 Zufriedenheiten Tab. 9-1 Zufriedenheit mit ausgewählten Aspekten der Lebensbedingungen Wie zufrieden oder unzufrieden bist Du gegenwärtig mit den folgenden Dingen? Damit bin ich ... 1 4 sehr zufrieden unzufrieden 2 5 zufrieden sehr unzufrieden mit dem Verhältnis zu meinen Eltern mit meiner Wohnungssituation mit meinem Taschengeld mit meinen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung mit meinen Zensuren mit der Schule mit meinem gegenwärtigen Leben insgesamt 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 1 2 38 38 22 16 9 7 20 38 37 33 39 33 38 51 3 Prozent 17 16 26 32 43 40 23 4 5 M 4 6 10 10 11 10 5 3 3 9 3 3 5 2 2,0 2,0 2,5 2,5 2,6 2,7 2,2 Die vergleichsweise höchste Zufriedenheit besteht mit dem Verhältnis zu den Eltern und der Wohnungssituation. Dieser Befund erweist sich passfähig zu Ergebnissen der 15. Shell-Studie, die im Januar/ Februar 2006 bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren in Deutschland durchgeführt wurde. Dort gaben 90 Prozent der Befragten an, sie kämen gut mit den Eltern aus, auch wenn es manchmal Meinungsverschiedenheiten gäbe. 9 Prozent verwiesen auf ein schlechtes Verhältnis zu den Eltern. In der Leipziger Studie betrifft das 7 Prozent. Das Verhältnis zu den Eltern wird von drei Vierteln der Befragten positiv gewertet. Die Bewertungen der einzelnen Teilgruppen unterscheiden sich diesbezüglich nur geringfügig (vgl. Tab. 9-3). Bemerkenswert ist, dass auch mit ansteigendem Alter und dem damit verbundenen zunehmenden Bestreben nach eigenständiger Lebensgestaltung offensichtlich keine Zunahme von Spannungen zwischen Eltern und Kindern erfolgt, es tritt eher das Gegenteil ein - ein Befund, der sich noch im Jahr 2000 anders darstellte (vgl. Kapitel 9.4). Angesichts der trotz aller Leistungsanstrengungen in Schule und Berufsausbildung nicht garantierten beruflichen Zukunft kann die Familie offensichtlich Sicherheit, sozialen Rückhalt und emotionale Unterstützung erbringen. Die Zufriedenheit mit dem Verhältnis zu den Eltern ist zwar dort etwas geringer, wo beide Eltern arbeitslos sind (und damit in der Regel auch eine finanzielle und psychische Belastungssituation für die Familie gegeben ist), doch ist der Unterschied zu den Elternhäusern, in denen ein Elternteil oder beide berufstätig sind, letztlich gering. Die emotionale Verbundenheit mit den Eltern bleibt offensichtlich in der Regel auch dann erhalten, wenn zeitweilige Probleme wie Arbeitslosigkeit den Haushalt belasten. Auch die oben erwähnte Shell-Studie konstatierte zu Beginn des Jahres 2006 im übrigen eine starke Familienorientierung der Kinder und Jugendlichen. Die Wohnsituation hat sich in Leipzig nach 1990 objektiv erheblich verbessert. Zum Zeitpunkt der Befragung wohnten fast 90 Prozent der Mädchen und Jungen noch bei ihren Eltern bzw. bei einem Elternteil. Bei den unter 18-Jährigen betraf das sogar 95 Prozent, bei den 18-Jährigen und Älteren verfügte fast jeder Dritte schon über eine eigene Wohnung oder lebte in einer Wohngemeinschaft. Von denjeni- 90 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht gen, die noch bei den Eltern wohnten, hatten mehr als 90 Prozent ein eigenes Zimmer und damit auch weitgehend günstige Möglichkeiten für die häusliche Freizeitgestaltung. Insgesamt gaben drei von vier befragten Jugendlichen an, mit ihrer Wohnungssituation sehr zufrieden oder zufrieden zu sein (vgl. Tab. 9-4). Diese hohe Zufriedenheit zeigte sich unabhängig von der konkreten Familienkonfiguration und auch unabhängig davon, ob man noch in der elterlichen Wohnung oder bereits in einer eigenen Wohnung oder einer Wohngemeinschaft lebte. Differenzierungen unterschiedlicher Zufriedenheit lassen sich lediglich in Abhängigkeit vom Alter sowie von der Berufstätigkeit der Eltern finden. Da mit zunehmendem Alter Ansprüche an die Wohnbedingungen wachsen, war zu erwarten, dass bei den unter 16-Jährigen eine größere Wohnzufriedenheit gegeben ist als bei den älteren Befragten. Deutlich wird das insbesondere bei den Berufsschülern und den Besuchern von Fachoberschulen. Im weiteren zeigt sich, dass Haushalte mit zwei berufstätigen Elternteilen erwartungsgemäß durch die in der Regel günstigeren finanziellen Voraussetzungen am ehesten in der Lage sind, den Ansprüchen gerechte Wohnbedingungen zu realisieren, was sich dann folgerichtig in höheren Zufriedenheitswerten äußert. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ist mit ihrem Taschengeld zufrieden (vgl. Tab. 9-5). Bereits unter Kapitel 4.2 war andererseits darauf verwiesen worden, dass 48 Prozent der Jugendlichen, darunter häufiger Mädchen, mangelndes Taschengeld als eine wesentliche Freizeitbeschränkung angeführt hatten. Unter Kapitel 4.3 war außerdem der Zusammenhang zwischen der Höhe des verfügbaren Taschengeldes und der Zufriedenheit mit dem Taschengeld aufgezeigt worden. Die Zufriedenheit mit dem Taschengeld nimmt mit zunehmendem Alter - erwartungsgemäß - ab, obwohl die Älteren mehr Taschengeld zur Verfügung haben als die Jüngeren. Auf dieses anspruchsbedingte Problem war ebenfalls unter 4.3 verwiesen worden. Einzel- und Geschwisterkinder unterscheiden sich nicht; sie erhalten allerdings auch fast dieselben monatlichen Beträge. Jugendliche, bei denen kein Elternteil berufstätig ist, erhalten im Durchschnitt etwas weniger Taschengeld als jene mit berufstätigen Eltern und sind mit ihrem Taschengeld auch weniger zufrieden als die Vergleichsgruppen. Mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind 16 Prozent sehr zufrieden und weitere 39 Prozent zufrieden (vgl. Tab. 9-6). Auch wenn man sich ein günstigeres Ergebnis vorstellen kann, so ist immerhin ein deutlich positiver Trend im Vergleich zur Befragung im Jahr 2000 auszumachen (vgl. Kapitel 9.4). Im Abschnitt 4 wurde auf einige beeinflussende Faktoren bereits hingewiesen. Im besonderen angeführt wurden neben finanziellen Engpässen der Mangel an verfügbarer Zeit und an interessanten Angeboten. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung ab. Eine gewisse Schwelle für die Zufriedenheitsabnahme scheint zwischen dem 15. und 16. Lebensjahr zu liegen und durch steigende Ansprüche sowie den altersmäßig bedingten Wandel der Freizeitinteressen erklärbar zu sein (zunehmendes Interesse an Disko-Besuchen sowie an Feiern gemeinsam mit Freunden bei den Älteren). Derartige Angebote sind offenbar aus Sicht der 16-Jährigen und Älteren nicht ausreichend bzw. nicht in der gewünschten Qualität verfügbar. Befragte, deren Eltern beide nicht berufstätig sind, äußern eine geringere Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, obwohl sie zumindest aus finanzieller Sicht unter Einbezug von selbst verdientem Geld durch Jobs nicht schlechter gestellt sind als die Vergleichsgruppen. Schule und Zensuren werden vergleichsweise zu den bisher angeführten Aspekten am ungünstigsten beurteilt (vgl. Tab. 9-7 und 9-8). In beiden Fällen dominieren die Urteile „teils/teils“. Hingewiesen wird somit auf eine Situation, welche zeitweise oder anteilig zufrieden stellt bzw. nicht zufrieden stellt. Zwischen beiden Merkmalen besteht ein guter Zusammenhang (Kontingenzkoeffizient C = 0.51). Je größer die Zufriedenheit mit den Zensuren, umso größer ist auch die Zufriedenheit mit der Schule und umgekehrt. Die Beziehungen zwischen beiden Zufriedenheiten sind in der Abbildung auf der Folgeseite ausgewiesen. Man muss freilich davon ausgehen, dass noch andere Aspekte die Zufriedenheit mit Schule und Zensuren beeinflussen. Das kann z.B. das Schüler-Lehrer-Verhältnis sein oder auch das Verhältnis der Schüler untereinander. Besorgnisse wegen etwaiger Prügeleien, Erpressungen oder Bedrohungen durch andere Schüler standen allerdings in keinem signifikanten Zusammenhang mit der Schulzufriedenheit. Mädchen erweisen sich im Durchschnitt etwas „schulzufriedener“ als Jungen, tendenziell trifft das auch für die Zensuren-Zufriedenheit zu. Im Verhältnis der Schultypen sind die Berufs- und Fachoberschüler insgesamt merklich zufriedener mit „ihrer“ Schule als Gymnasiasten und Mittelschüler. Allerdings Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 91 streuten die Zufriedenheitsmittelwerte (1 = sehr zufrieden, 5 = sehr unzufrieden) besonders bei den Berufs- und Fachoberschülern recht stark. Sie variierten hier zwischen 2,2 und 3,2, in den Mittelschulen zwischen 2,6 und 3,1, in den Gymnasien schließlich zwischen 2,6 und 2,9. Die geringere Schulzufriedenheit der Gymnasiasten und Mittelschüler im Vergleich zu den Berufs- und Fachoberschülern mag auch darin begründet sein, dass an Mittelschule und Gymnasium in der Regel stark theoriebezogen und zudem in einer Vielzahl von Fächern unterrichtet wird, während an den Berufs- und Fachoberschulen ein stärkerer Praxisbezug gegeben und außerdem das Fächer-Angebot bereits berufsorientiert ausgerichtet ist. Auch unterschiedliche Leistungsanforderungen und Motivationen können eine Rolle spielen. Unterschiedliche Leistungsanforderungen nach Schultyp mögen auch im besonderen für die unterschiedliche Zensuren-Zufriedenheit an Mittelschulen, Gymnasien und Berufs-/Fachoberschulen verantwortlich sein. In den Mittelschulen und Gymnasien zeigte sich zudem eine besonders hohe Unzufriedenheit mit den Zensuren in den Klassenstufen 9 und 10, also in jenen Klassenstufen, wo Schulabschlüsse erfolgen (Haupt- und Realschule) bzw. zumindest ein Teil der Fächer vor dem Übergang ins Kurssystem abgeschlossen wird (Gymnasien). Ähnliches war in den Berufs- und Fachoberschulen nachzuweisen, wo die Zensurenzufriedenheit jeweils in den Abschlussklassen (Berufsausbildung 2./3. Lehrjahr bzw. Fachoberschule 13. Klasse) unterdurchschnittlich ausgeprägt war. Zufriedenheit mit den Zensuren in Abhängigkeit von der Zufriedenheit mit der Schule Zufriedenheit mit der Schule in Abhängigkeit von der Zufriedenheit mit den Zensuren Zufriedenheit mit der Schule, Mittelwerte Zufriedenheit mit den Zensuren Zufriedenheit mit der Schule Zufriedenheit mit den Zensuren, Mittelwerte sehr zufrieden zufrieden teils/teils unzufrieden sehr unzufrieden 5 4 sehr unzufrieden Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 3 2 1 sehr zufrieden sehr zufrieden zufrieden teils/teils unzufrieden sehr unzufrieden 5 sehr unzufrieden 4 3 2 1 sehr zufrieden Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Als eine Resultierende aus vielen Einzelzufriedenheiten, von denen hier nur wenige erhoben wurden, ergibt sich die Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt. Hier fließen natürlich auch die wahrgenommenen Realisierungsmöglichkeiten für Freizeitinteressen, im besonderen aber die Zufriedenheiten mit den für die befragte Altersgruppe zentralen Lebensbedingungen und die hier anfallenden Sorgen und Nöte ein (Familie, Schule/Berufsausbildung, Freundeskreis u.a.). Fast drei Viertel aller Befragten gaben an, mit ihrem Leben insgesamt sehr zufrieden oder zufrieden zu sein (vgl. Tab. 9-9). Es treten kaum Unterschiede auf. Lediglich eine tendenzielle Alters- und Geschlechtsabhängigkeit lässt sich feststellen (leichte Zufriedenheits-Abnahme mit zunehmendem Lebensalter, geringere Lebenszufriedenheit bei jüngeren Mädchen), die sich aus der Zunahme von Anforderungen und Problemsituationen im Lebenslauf sowie aus biologischen Faktoren erklären lässt. Mädchen äußerten sich in der Gesamtgruppe etwas weniger zufrieden als Jungen. Dieser Befund ergab sich bereits bei der Befragung im Jahr 2000. Hinsichtlich der in den vorangegangenen Kapiteln erörterten Sachverhalte könnte eine Begründung für diese Unterschiede in der nachweislich geringeren Freizeit der Mädchen sowie in ihrer geringeren Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zu finden sein. Darüber hinaus dürften allerdings vornehmlich psychische und physische Faktoren beim Übergang vom Kindes- zum Jugendalter bei den Mädchen stärker zur Wirkung gelangen als bei den Jungen. Dafür spricht auch Tabelle 9-2, aus welcher hervorgeht, dass die geringere Lebenszufriedenheit der Mädchen etwa bis zum 16. Lebensjahr nachweisbar ist. Aus Tabelle 9-9 wird deutlich, dass die Arbeitslosigkeit beider Elternteile von Einfluss auf die Befindlichkeiten der Mädchen und Jungen in betroffenen Familien ist, wenn es sich um einen komplexen Indikator 92 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht wie die allgemeine Lebenszufriedenheit handelt. Was bei Einzelzufriedenheiten zum Teil noch verdeckt wurde, tritt nun zu Tage. Dabei dürfte die höhere Unzufriedenheit mit dem Leben insgesamt bei dieser Gruppe sowohl durch die aktuelle Situation als auch die perspektivische Sicht bedingt sein. Ist längere Arbeitslosigkeit der Eltern abzusehen, muss auch mit ungünstigeren finanziellen Rahmenbedingungen für die weitere Lebensgestaltung der Jugendlichen gerechnet werden. Derartige negative Erwartungen schlagen bereits auf die aktuelle Lebenszufriedenheit durch. Eine Teilgruppe der Berufs-/Fachoberschüler muss gesondert erwähnt werden: Jugendliche, die am Berufsgrundbildungsjahr oder am Berufsvorbereitungsjahr teilnahmen, äußerten im Vergleich zu den übrigen Berufsschülern und den Fachoberschülern eine deutlich geringere allgemeine Lebenszufriedenheit. Nur 50 Prozent waren sehr zufrieden oder zufrieden (Vergleichsgruppe: 70 Prozent). Der Befund deutet auch im Zusammenhang mit weiteren Ergebnissen im nachfolgenden Text an, dass hier eine Problemgruppe existiert, die der besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Die Nationalität der Befragten zeigte sich dahingehend als differenzierendes Merkmal, als ausländische Jugendliche hinsichtlich verschiedener Einzelaspekte und der allgemeinen Lebenszufriedenheit häufiger als deutsche mit „sehr zufrieden“, dafür aber seltener mit „zufrieden“ urteilten. Tab. 9-2 Allgemeine Lebenszufriedenheit bei Mädchen und Jungen nach Altersgruppen (Mittelwerte) Allgemeine Lebenszufriedenheit (Mittelwerte) Altersgruppe Mädchen Jungen 12 Jahre 2,1 1,8 13 Jahre 2,2 2,1 14 Jahre 2,3 2,0 15 Jahre 2,2 2,1 16 Jahre 2,2 2,1 17 Jahre 2,2 2,2 18 Jahre 2,2 2,3 19 Jahre 2,1 2,2 20 Jahre 2,2 2,3 21 Jahre u. älter 2,3 2,3 Die nachfolgende Grafik vermittelt im Überblick, inwieweit verschiedene Aspekte, die in dieser Erhebung erfragt wurden, von Einfluss auf die allgemeine Lebenszufriedenheit sind. Deutlich wird, dass insbesondere das eigene Vermögen, die Freizeit inhaltsreich zu gestalten, sowie die Beziehungen zu Elternhaus und Freundeskreis eine Rolle für eine hohe Lebenszufriedenheit besitzen, wenngleich keines dieser Merkmale für sich allein das Ausmaß von Lebenszufriedenheit reguliert. Ausprägung allgemeiner Lebenszufriedenheit in Abhängigkeit von verschiedenen Bedingungen Ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen. 1 2 Meine Eltern kümmern sich zu wenig um mich. 1 2 Ich habe keine Freunde. 1 2 Meine Eltern sind nicht berufstätig. 1 2 1 Ich habe schlechte Zensuren. 2 1 = trifft nicht zu 2 = trifft zu 0 10 20 Mit dem Leben insgesamt Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 30 40 sehr zufrieden 50 60 70 % 80 zufrieden Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 93 Tab. 9-3 Zufriedenheit mit dem Verhältnis zu den Eltern 1 4 sehr zufrieden unzufrieden Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 zufrieden sehr unzufrieden 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 38 3 Prozent 17 4 3 2,0 37 39 42 34 16 19 3 4 3 4 1,9 2,0 311 608 794 682 38 36 36 42 37 38 39 37 19 18 18 15 3 5 5 2 3 3 3 4 2,0 2,0 2,0 1,9 2286 113 38 36 38 30 17 23 4 8 3 3 2,0 2,1 598 905 859 46 38 32 43 37 36 40 36 41 17 19 15 17 5 5 2 2 4 3 3 2 2,0 2,1 1,8 1,9 592 1812 39 38 38 38 17 17 3 4 4 3 2,0 2,0 1691 535 164 38 36 38 39 39 27 17 17 23 4 4 4 3 4 9 1,9 2,0 2,2 Anzahl 1 2 2408 38 1178 1224 Tab. 9-4 Zufriedenheit mit der Wohnungssituation 1 4 sehr zufrieden unzufrieden Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 94 2 5 zufrieden sehr unzufrieden 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 37 3 Prozent 16 6 3 2,0 39 37 37 38 15 16 6 6 3 3 2,0 2,0 310 607 799 687 43 43 36 33 37 37 39 36 14 14 16 18 4 4 6 8 2 2 3 5 1,8 1,9 2,0 2,2 2296 112 38 38 37 39 16 8 6 11 3 4 2,0 2,0 599 905 865 48 41 42 32 40 37 38 37 42 15 13 19 13 5 5 7 6 2 2 5 0 1,9 1,9 2,2 1,9 593 1820 37 38 39 37 16 15 5 6 3 3 2,0 2,0 1694 538 165 41 33 29 37 38 39 15 18 13 5 7 13 2 4 5 1,9 2,1 2,3 Anzahl 1 2 2417 38 1183 1228 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 9-5 Zufriedenheit mit dem Taschengeld 1 4 sehr zufrieden unzufrieden Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 zufrieden sehr unzufrieden 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 33 3 Prozent 26 10 9 2,5 24 21 33 32 24 27 9 11 9 9 2,5 2,5 312 606 778 588 29 22 20 20 33 34 36 28 24 27 26 26 8 11 10 10 6 5 8 16 2,3 2,4 2,5 2,7 2179 108 22 30 33 26 26 21 10 12 9 11 2,5 2,5 599 901 747 48 22 23 20 40 33 38 28 23 27 25 27 21 9 11 10 8 9 3 16 8 2,5 2,3 2,7 2,2 573 1719 23 22 35 32 25 26 10 10 8 9 2,5 2,5 1616 508 154 22 23 17 35 29 23 25 27 28 9 10 20 8 11 12 2,5 2,6 2,9 Anzahl 1 2 2295 22 1126 1164 Tab. 9-6 Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung 1 4 sehr zufrieden unzufrieden Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 zufrieden sehr unzufrieden 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 39 3 Prozent 32 10 3 2,5 18 13 39 39 30 35 9 11 4 2 2,4 2,5 310 606 797 687 23 20 13 11 40 40 39 38 26 28 34 36 8 10 11 11 3 2 3 4 2,3 2,3 2,5 2,6 2293 112 15 22 39 36 32 28 10 10 3 4 2,5 2,4 595 905 865 49 20 16 11 31 38 42 37 35 30 30 37 27 9 11 11 6 3 2 3 2 2,4 2,4 2,6 2,1 592 1818 14 16 41 38 33 32 10 11 2 3 2,5 2,5 1694 536 164 15 16 17 40 39 28 32 31 32 10 10 16 2 4 7 2,4 2,5 2,7 Anzahl 1 2 2414 16 1181 1227 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 95 Tab. 9-7 Zufriedenheit mit der Schule 1 4 sehr zufrieden unzufrieden Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 zufrieden sehr unzufrieden 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 38 3 Prozent 40 10 5 2,7 6 8 37 39 38 41 11 9 8 3 2,8 2,6 309 607 798 685 9 5 7 7 41 35 38 40 35 43 41 38 9 12 10 9 6 5 5 6 2,6 2,8 2,7 2,7 2291 113 7 13 39 32 40 38 10 7 5 10 2,7 2,7 598 903 864 48 6 5 9 10 35 34 45 38 41 44 35 40 12 12 7 8 6 5 5 4 2,8 2,8 2,5 2,6 591 1818 6 7 38 39 39 40 11 10 6 5 2,7 2,7 1691 537 165 6 7 10 38 40 39 41 38 33 10 10 8 5 5 9 2,7 2,6 2,7 Anzahl 1 2 2413 7 1179 1228 Tab. 9-8 Zufriedenheit mit den Zensuren 1 4 sehr zufrieden unzufrieden Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 96 2 5 zufrieden sehr unzufrieden 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 33 3 Prozent 43 11 3 2,6 9 10 33 33 43 44 12 11 3 2 2,7 2,6 312 609 798 681 11 9 7 12 34 27 34 38 40 47 45 40 9 14 12 9 5 3 2 2 2,6 2,8 2,7 2,5 2293 112 9 13 33 31 43 43 11 8 3 4 2,6 2,6 600 906 860 48 12 6 11 25 25 32 41 27 48 45 40 40 12 14 8 8 4 3 1 0 2,7 2,8 2,5 2,3 593 1817 8 10 32 34 48 42 10 12 2 3 2,7 2,6 1693 537 164 9 9 12 32 35 36 45 42 36 11 11 13 3 3 4 2,7 2,6 2,6 Anzahl 1 2 2414 9 1182 1227 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 9-9 Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt 1 4 sehr zufrieden unzufrieden Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 zufrieden sehr unzufrieden 3 teils/teils M Mittelwert 1 - 5 4 5 M 51 3 Prozent 23 5 2 2,2 21 18 51 50 20 26 4 5 3 1 2,2 2,2 310 606 797 685 25 22 19 16 50 48 50 53 20 23 24 23 4 5 5 5 2 2 2 3 2,1 2,2 2,2 2,2 2292 111 19 27 51 44 23 22 5 5 2 3 2,2 2,1 595 904 864 49 25 18 16 31 45 53 52 39 23 21 25 24 5 5 4 6 3 1 2 0 2,2 2,2 2,2 2,1 592 1816 19 20 51 51 24 23 5 5 2 2 2,2 2,2 1691 535 166 21 19 11 52 50 45 22 24 31 5 5 7 2 3 5 2,2 2,2 2,5 Anzahl 1 2 2412 20 1178 1229 9.2 Sorgen und Probleme Sorgen werden definiert als eine Gedanken- und Vorstellungskette, die mit negativen Gefühlen einhergeht (Borkovec u.a. 1983). Sie resultieren zumeist aus unbewältigten oder auch unbeeinflussbaren Lebenssituationen, für die (noch) keine Möglichkeiten zur Klärung oder Bewältigung gesehen werden. Sorgen gehen häufig mit psychischen Belastungen einher, die sich wiederum ungünstig auf das Leistungsvermögen, die sozialen Beziehungen, die allgemeine Lebenszufriedenheit, die Zukunftssicht und selbst auf Freizeitaktivitäten auswirken können. Zusammenhänge mit der allgemeinen Lebenszufriedenheit wurden zum Teil bereits unter Kapitel 9.1 erörtert. Die Tabellen 9-10 und 9-11 zeigen einen Ausschnitt aus dem Sorgenprofil der befragten Leipziger Jugendlichen. In Tabelle 9-10 sind Sachverhalte ausgewiesen, deren „Sorgenpotenzial“ nur ermittelt werden kann, wenn sie für die Person des jeweiligen Befragten überhaupt zutreffen. Deshalb wurde hier die Antwortmöglichkeit „Das trifft nicht zu.“ vorgeschaltet. Tabelle 9-11 enthält Sachverhalte, die nicht an die Person des Befragten gebunden sein müssen, wohl aber aufgrund ihrer offensichtlichen gesellschaftlichen Relevanz bewertbar sind. Hier wurde demzufolge auf die Antwortmöglichkeit „Das trifft nicht zu.“ verzichtet. Tab. 9-10 Sorgen und Probleme (1) Wie sehr macht Dir Folgendes Sorgen? 0 Das trifft nicht zu. Das trifft zu und macht mir Sorgen: 1 sehr stark 2 stark 4 schwach 5 sehr schwach 0 1 3 mittel M Mittelwert 1-5 2 3 Prozent 4 5 M Ich habe schlechte Zensuren. 46 2 5 22 15 11 3,5 Meine Eltern streiten sich oft. 60 3 5 10 11 12 3,6 Ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen. 68 2 2 7 9 12 3,9 Meine Eltern kümmern sich zu wenig um mich. 74 3 2 5 7 10 3,7 Ich habe keine Freunde. 82 2 1 3 4 9 3,9 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 97 Aus der Tabelle 9-10 geht zunächst hervor, dass die dort aufgeführten Probleme nur auf einen Teil der Mädchen und Jungen zutreffen und auch im Fall des tatsächlichen Auftretens wiederum nur bei einem Teil der Befragten größere Sorgen auslösen. So ist zwar jeder Zweite subjektiv von schlechten Zensuren betroffen, jedoch nur die Hälfte der Betroffenen macht sich zumindest in mittlerem Ausmaß diesbezüglich Sorgen. Angesichts des bekannten Leistungsdrucks mit Blick auf die weitere berufliche Karriere mag dies verwundern. Mittelschüler und Gymnasiasten, die deutlich häufiger als Berufs- und Fachoberschüler auf ein schlechtes Zensurenkonto verwiesen, waren etwas häufiger besorgt als Letztere (vgl. Tab. 9-12). Der Befund dieser insgesamt geringen Besorgnis ist passfähig zu dem weiter vorn erörterten relativ geringen Zusammenhang zwischen schlechten Zensuren und der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Streitigkeiten der Eltern werden häufiger von jüngeren und weiblichen Befragten wahrgenommen, was mit der stärkeren häuslichen Bindung dieser Teilgruppen einhergehen dürfte. Insgesamt entsteht aber auch hier der Eindruck, dass sich die Jugendlichen bei auftretenden Streitigkeiten der Eltern kaum sonderlich besorgt fühlen (vgl. Tab. 9-13). Etwa jeder dritte Befragte gab an, mit seiner Freizeit nichts anfangen zu können. Das betraf häufiger die unter 14-Jährigen, ausländische Jugendliche sowie jene, deren Eltern beide nicht berufstätig sind (vgl. Tab. 9-14). Gleichwohl stellte sich auch hier heraus, dass dieses Manko nur wenigen Befragten Sorgen bereitete. Eine gewisse Ausnahme stellten die Jugendlichen dar, die sich im Berufsgrundbildungsjahr oder im Berufsvorbereitungsjahr befanden. Von ihnen teilten mehr als 40 Prozent mit, Probleme mit der Freizeitgestaltung zu haben, und ein größerer Anteil zeigte sich diesbezüglich auch besorgt. Jeder Vierte der befragten Jugendlichen teilte mit, dass sich seiner Meinung nach die Eltern zu wenig um ihn kümmerten. Dieser Anteil war bei den unter 14-Jährigen, bei den ausländischen Jugendlichen sowie bei jenen, wo kein Elternteil berufstätig ist, deutlich größer (vgl. Tab. 9-15). Dennoch war auch hier vergleichsweise nur geringe Besorgnis zu registrieren. Dort, wo sich die Eltern ausreichend um ihre Kinder kümmerten, waren 83 Prozent auch mit dem Verhältnis zu den Eltern sehr zufrieden oder zufrieden. Aber auch dort, wo diesbezüglich ein Manko angezeigt wurde, äußerten noch 54 Prozent Zufriedenheit. Es wird zumindest von einem Teil der Jugendlichen offenbar toleriert, wenn Eltern auf Grund starker beruflicher oder anderweitiger Belastung nur eingeschränkt Zeit für ihre Kinder haben. Dass sie keine Freunde hätten, gaben 18 Prozent der Mädchen und Jungen an, überdurchschnittlich ausländische Jugendliche, Förderschüler und erneut jene Befragten, wo kein Elternteil berufstätig ist (vgl. Tab. 9-16). Unter den Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr bzw. im Berufsvorbereitungsjahr betrug dieser Anteil 25 Prozent. Hier wie auch bei den Mädchen und Jungen mit nicht berufstätigen Eltern war diesbezüglich auch zu größeren Anteilen starke Besorgnis erkennen. Dass fehlende Freunde andererseits zum Teil auch nicht als Besorgnis empfunden werden, dürfte überwiegend auf die durchaus differenzierten Mentalitäten der Jugendlichen zurückzuführen sein. Gruppenbezug ist zwar ein typisches Merkmal jugendlicher Lebenswelten, aber eben kein allgemeinverbindliches. Insgesamt kann geschlussfolgert werden, dass die in Tabelle 9-10 aufgelisteten Probleme, sofern sie für die befragten Jugendlichen überhaupt zutrafen, nur selten starke oder sehr starke Besorgnis auslösten. Sie stellen für die Mehrheit der jungen Leute offensichtlich keine zentralen Problemfelder dar. Die allgemeine Lebenszufriedenheit wird jedoch zumindest tendenziell negativ beeinflusst, wenn diese Probleme auftreten (vgl. Grafik im Kapitel 9.1). Jugendliche aus Haushalten mit nicht berufstätigen Eltern und Teilnehmer am Berufsgrundbildungsjahr bzw. am Berufsvorbereitungsjahr erwiesen sich tendenziell als stärker problembelastet, was sich auch in der allgemeinen Lebenszufriedenheit niederschlug. Deutlich stärkere Besorgnis wird bei den jungen Leuten durch jene Aspekte ausgelöst, die in Tabelle 9-11 aufgelistet sind. Schon bei Betrachtung der Mittelwerte der Tabellen 9-10 und 9-11 wird der „Qualitätsunterschied“ offensichtlich. Danach stellen sich Arbeitslosigkeit, fehlende Lehrstellen und zunehmende Armut aus der Sicht der Jugendlichen klar als die schwerwiegendsten und besorgniserregendsten Probleme dar, selbst wenn erst ein Teil der jungen Leute mit ihnen bereits konfrontiert worden sein dürfte. Der Armutsbegriff steht hier für relative Armut, die wiederum als Unterversorgung mit materiellen und immateriellen Ressourcen im Verhältnis zum Wohlstand der Gesellschaft insgesamt charakterisiert wird. Auch das Thema „Terroranschläge“ sensibilisiert einen größeren Teil der Jugendlichen. Hingegen 98 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht werden Erpressung und Bedrohung durch andere Schüler und Prügeleien an der Schule deutlich seltener als beunruhigend mitgeteilt. Sie besitzen in etwa den Stellenwert der in Tabelle 9-10 aufgelisteten Sorgen und Nöte. Tab. 9-11 Sorgen und Probleme (2) Und wie sehr bist Du wegen der folgenden Dinge besorgt? Das macht mir Sorgen ... 1 4 sehr stark schwach 2 5 stark sehr schwach Arbeitslosigkeit 3 mittel D Durchschnittswert 1 - 5 1 2 32 28 3 Prozent 20 4 5 D 9 10 2,4 fehlende Lehrstellen 25 27 22 11 16 2,7 zunehmende Armut 23 25 25 14 13 2,7 Terroranschläge 18 17 22 18 25 3,2 Erpressung / Bedrohung durch andere Schüler 8 9 14 19 51 4,0 Prügeleien in der Schule 5 9 17 23 46 4,0 Immerhin 60 Prozent der Befragten äußerten starke oder sehr starke Besorgnis hinsichtlich der Arbeitslosigkeit. Das Thema berührt bereits die unter 14-Jährigen in erheblichem Maß und wird mit zunehmendem Alter immer gewichtiger (vgl. Tab. 9-17). Naturgemäß bestehen bei den Berufs- und Fachoberschülern, die kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen, die größten Sorgen. Mädchen erweisen sich stärker betroffen als Jungen. Nicht unerwartet ist auch, dass Jugendliche aus Elternhäusern, in denen kein Elternteil berufstätig ist, in besonderer Häufigkeit besorgt sind, wobei hier offen bleiben muss, ob die Sorge mehr der Situation der Eltern gilt oder eine Projektion auf die eigene Zukunft darstellt. Eng mit dieser Problematik hängt die Sorge um fehlende Lehrstellen zusammen, die von knapp der Hälfte der Jugendlichen in starker oder sehr starker Ausprägung geäußert wird. Auch hier besteht eine klare Altersabhängigkeit bis hin zu den relevanten Jahrgängen (vgl. Tab. 9-18). Erneut zeigen sich auch weibliche Befragte stärker besorgt als männliche. Und wie bereits hinsichtlich der Arbeitslosigkeit besteht auch mit Blick auf die Lehrstellen besonders starke Besorgnis bei denjenigen Jugendlichen, wo kein Elternteil berufstätig ist. Das Erleben der Arbeitslosigkeit bei Mutter und Vater wirkt offensichtlich zusätzlich belastend und verstärkt die Sorge um die eigene berufliche Karriere. Besonders starke Betroffenheit zeigten die Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr und im Berufsvorbereitungsjahr. Von ihnen teilten 87 Prozent sehr starke bzw. starke Besorgnis mit. Sie unterschieden sich damit deutlich von den übrigen Berufs- sowie von den Fachoberschülern. Gymnasiasten zeigten sich weniger sensibilisiert als Mittelschüler, da die Ersteren zu größeren Teilen keine Lehrstellen sondern Studienplätze anstreben. Nicht uninteressant ist, dass ausländische Schülerinnen und Schüler sich sowohl hinsichtlich der Thematik Arbeitslosigkeit als auch der fehlenden Lehrstellen merklich weniger besorgt erwiesen als ihre deutschen Altersgenossen. Dies kann allerdings der Tatsache geschuldet sein, dass die Hälfte der befragten Ausländer ein Gymnasium besuchte, nur 20 Prozent eine Berufs- oder Förderschule (bei den Deutschen war das Verhältnis 37 Prozent zu 37 Prozent). Die unterschiedlich starke Besorgnis wegen fehlender Lehrstellen und wegen der hohen Arbeitslosigkeit wird noch mehr verdeutlicht, untersetzt man den Schultyp noch durch das Alter der Befragten (vgl. nachfolgende Abbildungen). Danach wird sichtbar, dass schon erhebliche Anteile der 12-Jährigen stark besorgt um die berufliche Ausbildung und spätere Tätigkeit sind. Mittelschüler sind erwartungsgemäß in Bezug auf die Lehrstellen stärker besorgt als Gymnasiasten. Mehr als 70 Prozent der 16- und 17jährigen Mittelschüler gaben sehr starke oder starke Besorgnis zu erkennen. Die hohe Arbeitslosigkeit war im Herbst 2006 für etwa 60 Prozent der Jugendlichen ab dem 15. Lebensjahr unabhängig vom Schultyp ein starker Besorgnisgrund, auch wenn sie selbst davon noch nicht betroffen waren. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 99 Sehr starke bzw. starke Besorgnis nach Schultyp und Altersgruppen ... wegen fehlender Lehrstellen ... wegen Arbeitslosigkeit % 80 Mittelschule Gymnasium % 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 Mittelschule Gymnasium Berufs-/Fachoberschule 0 0 12 13 14 15 16 Alter in Jahren Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 17 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Alter in Jahren Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Anmerkung: Aufgrund der hier geringen Fallzahl der Förderschüler werden für sie keine Daten ausgewiesen. Zunehmende Armut wurde von den Jugendlichen in ähnlicher Größenordnung als besorgniserregend wahrgenommen wie Arbeitslosigkeit und fehlende Lehrstellen. Überraschend kommt dabei nicht, dass insbesondere die Mädchen und Jungen, deren Eltern nicht berufstätig sind, hohe Besorgnis äußerten. In diesen Haushalten dürfte es, bedingt durch die Arbeitslosigkeit der Eltern, schon zu Einschränkungen in den Lebensbedingungen gekommen sein. Mädchen äußerten sich besorgter als Jungen, ältere Befragte besorgter als jüngere (vgl. Tab. 9-19). Die auch in europäischen Staaten seit 2001 zunehmende Terrorgefahr bewog, auch diesen Aspekt in die Befragung aufzunehmen. Immerhin zeigte sich in der Tat gut jeder dritte befragte Jugendliche stark oder sehr stark durch Terroranschläge bedroht. Deutlich überdurchschnittliche Besorgnis äußerten Mädchen sowie die jüngsten Befragten. Auch Förderschüler hoben sich durch besondere Betroffenheit ab. Ausländische Befragte zeigten deutlich stärkere Besorgnis an als deutsche (vgl. Tab. 9-20). Auf die aktuelle allgemeine Lebenszufriedenheit hat der unterschiedliche Besorgnisgrad bezüglich der vorgenannten Aspekte allerdings bisher nur geringe Auswirkungen. Zwar zeigen sich weniger stark Besorgte in der Regel etwas zufriedener, die Unterschiede sind allerdings nicht gesichert. Die Wahrnehmung von Arbeitslosigkeit, fehlenden Lehrstellen, von relativer Armut und Terrorgefahr erhöht die individuelle Aufmerksamkeit und erzeugt zum Teil starke Besorgnis, die allgemeine Lebenszufriedenheit dürfte jedoch erst dann eingeschränkt sein, wenn auch individuelle Betroffenheit vorliegt. Insoweit wirken Aspekte wie fehlende Freunde, fehlende elterliche Zuwendung oder auch Arbeitslosigkeit der Eltern als aktuelle Gegebenheiten stärker auf die Lebenszufriedenheit als wahrgenommene Bedrohungen, von denen man jedoch (noch) nicht betroffen ist. Eine gewisse Ausnahme bilden einmal mehr die Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr und im Berufsvorbereitungsjahr. Hier zeigt sich ein direkter Zusammenhang zwischen der Sorge um fehlende Lehrstellen und der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Im Vergleich zu den Sorgen wegen fehlender Lehrstellen, Arbeitslosigkeit, Armut und Terrorgefahr fallen die übrigen hier erhobenen Sorgen und Probleme in ihrer Bedeutsamkeit merklich ab. Erpressungen und Bedrohungen durch andere Schüler lösten im Herbst 2006 bei 17 Prozent der Befragten Besorgnis aus, bei Prügeleien in der Schule betraf das 14 Prozent (vgl. Tab. 9-21 und 9-22). Mädchen zeigten durchgängig eine stärkere Betroffenheit an als Jungen, jüngere Befragte äußerten stärkere Besorgnis als ältere. Anzuführen ist hier auch, dass ausländische Mädchen und Jungen sich spürbar stärker besorgt zeigten als deutsche. Unterschiede zwischen den Schultypen konnten ebenfalls registriert werden und zwar in der Weise, dass an Mittelschulen und Förderschulen bezüglich beider Aspekte höhere Besorgnis geäußert wurde, die vermutlich auch die Realität entsprechend abbildet. 100 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 9-12 Sorgen wegen schlechter Zensuren 0 Das trifft nicht zu. Befragte Das trifft zu und macht mir Sorgen: 1 sehr stark 2 stark 4 schwach 5 sehr schwach Anzahl 0 1 2 3 mittel M Mittelwert 1-5 3 4 5 M Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 9-13 2396 46 2 5 22 15 11 3,5 1172 1219 44 47 2 2 6 4 23 20 15 16 10 11 3,5 3,6 307 605 793 677 37 37 44 60 3 1 3 1 5 7 5 3 24 27 22 15 18 17 16 12 12 12 11 8 3,5 3,5 3,5 3,6 595 902 854 45 38 38 60 38 2 2 1 4 6 8 2 0 29 22 16 24 14 19 13 16 11 12 9 18 3,4 3,5 3,6 3,7 Sorgen wegen häufiger Streitigkeiten der Eltern 0 Das trifft nicht zu. Befragte Das trifft zu und macht mir Sorgen: 1 sehr stark 2 stark 4 schwach 5 sehr schwach Anzahl 0 1 2 3 mittel M Mittelwert 1-5 3 4 5 M Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 9-14 2411 60 3 5 10 11 12 3,6 1178 1226 63 57 2 4 4 6 9 11 11 10 12 12 3,7 3,4 312 609 796 679 54 55 59 68 3 4 3 2 7 5 5 4 13 11 11 7 11 12 11 8 14 13 11 10 3,6 3,6 3,6 3,6 2287 114 60 46 3 5 5 9 10 11 10 18 12 12 3,6 3,4 601 907 856 47 54 57 67 53 3 4 2 4 5 6 4 2 11 11 8 19 12 11 9 11 15 11 10 11 3,7 3,4 3,7 3,5 Sorgen darüber, nichts mit der Freizeit anfangen zu können 0 Das trifft nicht zu. Befragte Das trifft zu und macht mir Sorgen: 1 sehr stark 2 stark 4 schwach 5 sehr schwach Anzahl 0 1 2 3 mittel M Mittelwert 1-5 3 4 5 M Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2397 68 2 2 7 9 12 3,9 1169 1224 67 69 2 2 2 2 7 7 10 8 12 12 3,9 3,9 307 602 798 676 59 68 67 73 2 1 2 1 3 2 3 2 7 8 7 6 11 8 9 8 17 13 12 10 3,9 3,9 3,8 3,9 596 903 855 43 64 66 73 67 3 2 1 2 3 2 2 5 8 7 7 7 9 10 7 7 14 13 10 12 3,8 3,9 3,9 3,6 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 101 Tab. 9-15 Sorgen, weil sich die Eltern zu wenig kümmern 0 Das trifft nicht zu. Befragte Das trifft zu und macht mir Sorgen: 1 sehr stark 2 stark 4 schwach 5 sehr schwach Anzahl 0 1 2 3 mittel M Mittelwert 1-5 3 4 5 M Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil Tab. 9-16 2399 74 3 2 5 7 10 3,7 1170 1224 75 73 3 2 2 3 4 6 6 7 11 8 3,8 3,6 310 605 795 675 66 71 75 80 3 3 2 3 4 4 2 1 7 6 5 3 9 6 7 6 12 11 9 8 3,7 3,6 3,8 3,8 2279 112 75 58 2 4 2 6 5 8 6 16 10 7 3,7 3,4 595 905 854 45 69 71 81 73 4 2 2 0 3 3 1 0 5 6 3 16 7 8 5 2 10 11 8 9 3,5 3,8 3,8 3,8 591 1804 76 74 2 3 2 2 3 6 6 7 11 9 3,8 3,7 1685 531 164 75 73 65 2 3 5 2 3 4 4 7 8 7 5 9 10 9 9 3,8 3,6 3,4 Sorgen wegen fehlender Freunde 0 Das trifft nicht zu. Befragte Das trifft zu und macht mir Sorgen: 1 sehr stark 2 stark 4 schwach 5 sehr schwach Anzahl 0 1 2 3 mittel M Mittelwert 1-5 3 4 5 M Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 102 2404 82 2 1 3 4 9 3,9 1175 1223 81 84 2 2 1 1 2 3 4 4 9 8 3,9 3,9 309 603 799 678 81 82 81 84 2 2 2 2 1 1 1 1 3 3 3 2 4 3 5 3 10 9 9 7 4,0 3,9 3,9 3,8 2283 112 83 70 2 4 1 2 2 5 4 6 8 13 3,9 3,7 597 903 858 46 81 81 85 67 2 2 1 2 1 1 1 2 2 3 3 11 2 5 3 9 11 9 6 9 4,0 4,0 3,8 3,6 591 1808 82 82 2 2 1 1 3 3 5 3 8 9 3,9 3,9 1689 531 163 84 79 71 1 2 3 1 1 5 2 3 6 3 5 6 8 9 10 4,0 3,8 3,5 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 9-17 Sorgen wegen Arbeitslosigkeit Das macht mir Sorgen: 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil Tab. 9-18 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2390 32 1171 1214 3 mittel M Mittelwert 1-5 4 5 M 28 3 Prozent 20 9 10 2,4 30 35 26 30 20 20 11 8 13 7 2,5 2,2 300 602 792 682 21 29 34 39 23 29 29 29 26 20 20 18 12 12 9 7 18 11 8 8 2,8 2,5 2,3 2,2 2271 110 32 32 28 17 20 22 9 12 10 17 2,4 2,7 589 898 857 46 33 25 39 43 25 31 27 22 20 22 19 13 9 12 7 4 12 10 7 17 2,4 2,5 2,2 2,3 589 1797 30 33 31 27 18 21 11 9 10 10 2,4 2,4 1677 532 163 31 33 46 28 29 28 21 20 13 10 9 4 10 9 9 2,4 2,3 2,0 Sorgen wegen fehlender Lehrstellen Das macht mir Sorgen: 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2379 25 1163 1211 3 mittel M Mittelwert 1-5 4 5 M 27 3 Prozent 22 11 16 2,7 23 26 25 28 21 23 11 10 20 12 2,8 2,5 296 596 794 679 16 26 29 23 20 28 30 26 24 23 21 21 15 11 9 10 25 13 11 20 3,1 2,6 2,4 2,8 2262 109 25 17 27 17 21 33 10 12 16 20 2,6 3,0 588 894 854 43 34 18 24 37 24 29 27 23 21 24 22 14 8 14 9 7 13 16 18 19 2,4 2,8 2,7 2,5 589 1786 23 25 30 26 23 22 12 10 13 17 2,6 2,7 1674 527 160 23 27 36 28 26 23 23 20 20 11 10 8 16 16 13 2,7 2,6 2,4 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 103 Tab. 9-19 Sorgen wegen zunehmender Armut Das macht mir Sorgen: 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil Tab. 9-20 2 5 stark sehr schwach 3 mittel M Mittelwert 1-5 Anzahl 1 2 3 Prozent 4 5 M 2383 23 25 25 14 13 2,7 1167 1211 21 26 22 27 23 26 16 12 18 9 2,9 2,5 298 599 788 684 22 18 24 27 21 26 24 26 23 26 24 24 12 15 16 13 20 16 11 10 2,9 2,8 2,7 2,5 2265 109 23 29 25 16 25 19 14 14 13 22 2,7 2,8 586 897 856 44 23 19 28 27 23 25 26 20 25 25 23 23 11 18 12 20 18 13 10 9 2,8 2,8 2,5 2,6 587 1792 20 24 25 24 25 24 16 14 13 13 2,8 2,7 1676 529 160 21 24 43 24 27 24 26 24 16 16 13 6 14 12 13 2,8 2,6 2,2 Sorgen wegen Terroranschlägen Das macht mir Sorgen: 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 104 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2387 18 1170 1213 3 mittel M Mittelwert 1-5 4 5 M 17 3 Prozent 22 18 25 3,2 13 23 11 22 19 26 20 15 37 14 3,6 2,8 303 597 792 681 30 20 17 12 21 18 15 15 18 23 22 25 9 16 19 21 22 22 27 28 2,7 3,0 3,2 3,4 2269 110 17 33 17 15 23 14 18 11 25 27 3,2 2,8 588 899 856 44 23 18 14 34 18 16 16 16 19 22 26 14 13 20 18 16 28 24 25 20 3,0 3,2 3,2 2,7 586 1797 16 19 17 17 23 22 18 17 26 25 3,2 3,1 1675 530 164 18 19 22 17 18 14 23 18 27 17 20 12 25 25 25 3,2 3,2 3,0 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 9-21 Sorgen wegen Erpressung/Bedrohung durch andere Schüler Das macht mir Sorgen: 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil Tab. 9-22 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2376 8 1163 1208 3 mittel M Mittelwert 1-5 4 5 M 9 3 Prozent 14 19 51 4,0 6 9 5 13 11 16 18 19 60 43 4,2 3,7 300 599 792 672 11 8 7 6 13 11 8 7 17 15 12 14 20 18 19 18 39 48 54 55 3,6 3,9 4,0 4,1 2260 109 7 14 9 10 14 15 19 16 51 46 4,0 3,7 589 894 850 43 9 8 7 19 13 6 10 7 15 12 15 16 17 20 18 30 47 55 51 28 3,8 4,1 4,0 3,4 582 1790 6 8 7 10 15 13 19 18 51 51 4,0 3,9 1669 529 160 7 8 14 9 10 10 13 14 16 19 17 16 52 50 44 4,0 3,9 3,7 Sorgen wegen Prügeleien in der Schule Das macht mir Sorgen: 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon: Einzelkind Geschwisterkind davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 3 Prozent 4 5 M 2376 5 9 17 23 46 4,0 1163 1209 5 5 7 12 13 20 21 24 54 39 4,1 3,8 299 597 792 674 8 4 4 5 14 12 7 7 24 18 15 15 24 23 26 19 31 43 48 53 3,6 3,9 4,1 4,1 2261 107 5 7 9 13 16 21 23 14 46 45 4,0 3,8 585 895 851 45 6 4 5 4 13 7 9 18 18 15 16 36 22 26 21 16 41 48 48 27 3,8 4,1 4,0 3,4 582 1790 3 6 8 10 15 17 26 22 48 46 4,1 3,9 1669 527 162 5 5 8 9 9 14 16 17 20 23 23 20 47 45 38 4,0 3,9 3,7 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 3 mittel M Mittelwert 1-5 105 9.3 Schulische und berufliche Zukunftssicht Zufriedenheiten, Sorgen und Probleme bilden persönlichkeitsbezogen eine Konfiguration von Befindlichkeiten, die von Einfluss auf die Zukunftseinschätzung ist. Eine positive Ausprägung der allgemeinen Lebenszufriedenheit lässt in der Regel auch eine optimistische Zukunftssicht erwarten. Diese wird allerdings wesentlich von einem Gefüge äußerer Bedingungen beeinflusst, die sich als Chancen oder Schranken erweisen können. Zu denken ist hierbei an die wirtschaftliche Entwicklung und das damit verbundene Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen oder an Entwicklungen im Bildungssektor, die z.B. mit höheren finanziellen Aufwendungen für ein Studium oder eine Berufsausbildung einhergehen. Jugendliche werden mit steigendem Alter zunehmend stärker mit diesen Bedingungen konfrontiert und müssen für sich Bewältigungsstrategien entwickeln. Je nachdem, wie ihnen das gelingt, werden sie ihre berufliche Zukunft eher positiv oder negativ sehen. Die schulische Zukunftssicht bezieht sich auf einen vergleichsweise näheren Horizont. Gleichwohl wird hier in der Regel eine erste wichtige Zäsur für späteren Berufserfolg gesetzt. Immerhin fast drei Viertel der befragten Jugendlichen sehen ihre schulische Zukunft sehr zuversichtlich oder zuversichtlich (vgl. Tab. 9-23). Ihnen stehen 5 Prozent mit einer düsteren Zukunftssicht gegenüber. 10 Prozent, interessanter Weise in allen Altersgruppen, können keine klare Einschätzung abgeben. Das betrifft zum Beispiel die 16-jährigen Mittelschüler genauso wie die 18- bis 20-jährigen Berufs- und Fachoberschüler. Lediglich bei den Gymnasiasten ist dieser Anteil der Indifferenten ab dem 15. Lebensjahr geringer. Zwischen den einzelnen Teilgruppen treten ansonsten kaum Unterschiede hinsichtlich der Einschätzungen auf. Die aufgrund der im Schnitt besseren Zensuren allgemein erwartete vorteilhaftere Einschätzung der Mädchen gegenüber jener der Jungen fällt nur marginal aus. Ausländische Schüler urteilen zurückhaltender als deutsche. Im Unterschied zu früheren Befragungen kann diesmal kein Absinken positiver Einschätzungen mit zunehmendem Alter nachgewiesen werden. Ebenso bestehen kaum Unterschiede zwischen den Einschätzungen der Schüler verschiedener Schultypen. Erstaunlicherweise geben die Förderschüler (allerdings nur in kleiner Anzahl vertreten) am häufigsten das Urteil „sehr zuversichtlich“ ab. Es gibt also offensichtlich, ungeachtet der konkreten Leistungen, ein ähnlich strukturiertes Verhältnis zwischen Leistungen und Leistungserwartungen an Gymnasien, Mittelschulen, Berufs- und Fachoberschulen sowie Förderschulen. Ein deutlicher Zusammenhang besteht zwischen der Zufriedenheit mit den Zensuren und der schulischen Zukunftssicht. Wer – ungeachtet des jeweiligen Anspruchs – mit seinen Zensuren sehr zufrieden oder zufrieden ist, vertritt auch eine deutlich positivere Einschätzung (vgl. nachfolgende Grafik). Zensurenzufriedenheit und schulische Zukunftssicht Zensurenzufriedenheit schulische Zukunftssicht sehr zufrieden zufrieden teils/teils sehr zuversichtlich unzufrieden zuversichtlich sehr unzufrieden 0 10 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 20 30 40 50 60 70 80 90 % 100 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Vergleichsweise weniger zuversichtlich wird die berufliche Zukunft eingeschätzt. Hier stehen den gut 50 Prozent Optimisten 9 Prozent Pessimisten gegenüber. Etwa jeder Vierte traut sich diesbezüglich (noch) kein Urteil zu (vgl. Tab. 9-24). Mädchen geben sich (trotz in der Regel besserer Schulabschlüsse) etwas verhaltener als Jungen. Zwar nimmt der Anteil der Indifferenten mit steigendem Alter ab, doch fast jeder fünfte 18-Jährige und Ältere sah sich nicht zu einer Einschätzung in der Lage. So, wie die noch Unentschiedenen mit zunehmendem Alter weniger werden, erhöht sich der Anteil der Zuversichtlichen, allerdings auch jener der Pessimisten. In einer Gesamt-Bilanz nimmt tendenziell mit steigendem Alter und der damit verbundenen besseren Einschätzbarkeit von Chancen und Risiken die 106 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Zuversicht ab. Zwischen den Schultypen treten nur geringe Unterschiede auf. Eine größere Zukunftsungewissheit etwa bei Mittelschülern und Berufs-/Fachoberschülern gegenüber Gymnasiasten ist nicht auszumachen. Allerdings ist bei den Gymnasiasten erwartungsgemäß der Anteil der Unsicheren noch recht groß, da hier häufig ein Studium der beruflichen Karriere vorgeschaltet ist. Auffällig ist allerdings, dass Kinder aus Elternhäusern, in denen die Eltern nicht berufstätig sind, seltener positive und häufiger negative berufliche Zukunftserwartungen mitteilen als die Vergleichsgruppen. Möglicherweise führt das Erleben von abgebrochenen Berufskarrieren bei den Eltern zu derartigen verhaltenen Einschätzungen. Ebenfalls sind wiederum die Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr und im Berufsvorbereitungsjahr gesondert zu erwähnen. Während sich in der Gesamtgruppe 9 Prozent pessimistisch hinsichtlich der beruflichen Zukunft äußerten, waren es in dieser Gruppe 23 Prozent. Nicht so stark wie zwischen Zensurenzufriedenheit und schulischer Zukunftssicht, aber dennoch nachweisbar ist der Zusammenhang zwischen Zensurenzufriedenheit und beruflicher Zukunftssicht. Von denen, die mit ihren Schulzensuren sehr zufrieden sind, blicken 71 Prozent zuversichtlich in die berufliche Zukunft, von denen, die damit sehr unzufrieden sind, nur 24 Prozent. Zensurenzufriedenheit und berufliche Zukunftssicht Zensurenzufriedenheit berufliche Zukunftssicht sehr zufrieden zufrieden teils/teils unzufrieden sehr zuversichtlich zuversichtlich sehr unzufrieden 0 10 20 30 40 50 60 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 70 % 80 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Am Eingang zu diesem Teilkapitel wurde auf den Zusammenhang zwischen allgemeiner Lebenszufriedenheit und Zukunftssicht verwiesen. In der Tat zeigt sich, wie auch aus der nachfolgenden Abbildung hervorgeht, eine plausible Beziehung. Wer seine berufliche Zukunft günstig einschätzt, der verfügt tendenziell auch über eine relativ hohe Lebenszufriedenheit. Andererseits wird ebenso klar, dass eine hohe aktuelle Lebenszufriedenheit nicht der alleinige Bestimmungsfaktor für eine positive Einschätzung der beruflichen Zukunft ist. Diese ist natürlich auch abhängig von der Wahrnehmung konkreter beruflicher Chancen auf einem weitgehend eingegrenzten Arbeitsmarkt. Insofern ist hohe Lebenszufriedenheit eher als günstige psychische Basis zu verstehen, sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt behaupten zu können. Andererseits ist eine positive Sicht auf die berufliche Zukunft sicher ein Baustein allgemeiner Lebenszufriedenheit. Ausprägung der allgemeinen Lebenszufriedenheit in Abhängigkeit von der beruflichen Zukunftssicht berufliche Zukunftssicht allgemeine Lebenszufriedenheit sehr zuversichtlich zuversichtlich weder/noch düster sehr zufrieden zufrieden sehr düster 0 10 20 30 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 40 50 60 70 80 % 90 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 107 allgemeine Lebenszufriedenheit Ausprägung der beruflichen Zukunftssicht in Abhängigkeit von der allgemeinen Lebenszufriedenheit berufliche Zukunftssicht sehr zufrieden zufrieden teils/teils unzufrieden sehr zuversichtlich 0 10 20 30 40 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Tab. 9-23 zuversichtlich sehr unzufrieden 50 60 % 70 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Schulische Zukunftserwartungen Wie siehst Du Deine schulische Zukunft? 1 5 sehr zuversichtlich sehr düster Befragte 2 0 Anzahl zuversichtlich 3 weder noch kann ich nicht einschätzen M Mittelwert 1 - 5 1 2 3 4 düster 4 5 0 M Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule Tab. 9-24 2392 11 61 13 4 1 10 2,1 1171 1215 12 11 60 62 14 13 4 3 1 0 8 11 2,2 2,1 312 606 794 666 11 11 12 11 58 60 62 63 13 15 13 12 4 4 2 4 1 1 1 1 13 9 10 9 2,1 2,2 2,1 2,1 2272 111 11 13 62 45 13 18 3 6 1 4 10 14 2,1 2,3 599 905 840 48 14 9 11 23 56 64 63 46 15 15 11 10 3 4 3 4 1 1 1 0 11 8 11 17 2,1 2,2 2,1 2,0 Berufliche Zukunftserwartungen Wie siehst Du deine berufliche Zukunft? 1 5 sehr zuversichtlich sehr düster Befragte 2 0 Anzahl zuversichtlich 3 weder noch kann ich nicht einschätzen D Mittelwert 1 - 5 1 2 3 4 düster 4 5 0 M Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 108 2400 10 42 14 7 2 24 2,3 1177 1217 13 8 45 40 14 13 6 7 3 2 20 29 2,3 2,4 306 602 789 689 11 11 9 10 39 42 41 46 10 13 14 15 4 7 7 8 1 1 4 3 34 25 26 18 2,2 2,3 2,4 2,4 2279 112 10 15 43 35 14 13 7 4 2 4 24 29 2,3 2,3 587 902 863 48 12 9 10 13 41 40 46 40 13 13 14 8 7 6 8 10 3 1 3 2 23 30 19 27 2,3 2,3 2,4 2,3 1681 535 164 11 9 8 44 40 37 13 15 15 6 9 9 2 2 5 24 25 27 2,3 2,4 2,6 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 9.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Beim Ergebnisvergleich ist einmal mehr die voneinander abweichende Struktur der Befragten-Gruppen von 2000 und 2006 zu beachten. Besonders ins Gewicht fällt dabei, wie bereits an anderer Stelle erläutert, die stärkere Präsenz von Berufsschülern in der Befragung 2006. Im weiteren ist zu berücksichtigen, dass die Berufsschüler 2000 durch Mädchen und Jungen dominiert waren, die das berufsvorbereitende Jahr absolvierten, während in der Zusammensetzung 2006 tatsächliche Berufsschüler und Fachoberschüler mehrheitlich vertreten waren. Beim Vergleich der Zufriedenheiten zeigt sich, dass zwischen 2000 und 2006 nur geringe Veränderungen eingetreten sind. Die allgemeine Lebenszufriedenheit hält sich 2006 auf ähnlichem Niveau wie sechs Jahre zuvor, obwohl sich insbesondere die Situation auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt bis zum Herbst 2006 nicht sonderlich günstig entwickelt hat. Bei den „Teilzufriedenheiten“ hat sich lediglich die Wohnzufriedenheit etwas negativ verändert, was im wesentlichen der stärkeren Präsenz der älteren Jugendlichen in der Befragung 2006 und ihrer vergleichsweise ungünstigeren Einschätzung der Wohnsituation geschuldet sein dürfte. Gleichwohl sind auch die 18-Jährigen und Älteren im Jahr 2006 mit ihrer Wohnsituation überwiegend zufrieden. Dagegen können die positiven Entwicklungen (auch wenn sie nur schwach ausgeprägt sind) im Fall der Zufriedenheit mit der Schule, den Zensuren und insbesondere mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung nicht allein auf die unterschiedlichen Strukturen der Befragungsgruppen 2000 und 2006 zurückgeführt werden. Hier sind auch dann, wenn man vergleichbare Gruppen bildet, Zufriedenheits-Zuwächse nachweisbar. Das betrifft vornehmlich die Zufriedenheit mit den Freizeitbedingungen, wo sich wiederum vor allem die bis zu 15-Jährigen 2006 merklich positiver äußern als dies sechs Jahre zuvor der Fall war. Zufriedenheiten 2000 und 2006 (Mittelwerte) mit meinem gegenwärtigen Leben insgesamt 2,2 2,2 mit dem Verhältnis zu meinen Eltern 2,0 2,0 2,0 mit meiner Wohnungssituation 1,8 mit meinem Taschengeld 2,5 2,5 mit den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung 2,5 2,6 2006 2,6 2000 mit meinen Zensuren 2,8 2,7 2,8 mit der Schule Mittelwerte von 1 = sehr zufrieden bis 5 = sehr unzufrieden 5 4 sehr unzufrieden Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig 3 2 1 sehr zufrieden Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Im Falle der erfragten Sorgen und Probleme waren in 2006 einige neue Aspekte eingeführt werden, für die keine Vergleichswerte für 2000 vorliegen. Die nachfolgenden Darstellungen berücksichtigen demzufolge nur die in beiden Erhebungen gestellten Fragen. Beim Zeitvergleich zeigt sich hinsichtlich der unmittelbar personenbezogenen Sorgen und Probleme, dass sie zum einen in etwas geringerer Häufigkeit auftauchen als 2000 (Ausnahme: das Fehlen von Freunden) und dass zum anderen die jeweilige Betroffenheit nach wie vor relativ gering ist, zum Teil sogar noch weiter zurückgegangen ist. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 109 Sorgen und Probleme (1) 2000 und 2006 Stärke der Besorgnis (Mittelwerte) Das trifft zu: 54 59 Ich habe schlechte Zensuren. 40 43 Meine Eltern streiten sich oft. Ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen. 2006 Ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen. 2000 18 18 0 3,6 3,6 Meine Eltern streiten sich oft. 32 34 Ich habe keine Freunde. 3,5 3,4 Ich habe schlechte Zensuren. 3,9 3,7 60 % 80 40 Das trifft zu und macht mir Sorgen: 2000 3,9 3,9 Ich habe keine Freunde. 20 2006 5 4 3 2 Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig 1 sehr stark sehr schwach Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Auch bei Betrachtung der zweiten „Problemgruppe“ ist nur geringe Veränderung zu vermerken. Das Bedrohungsempfinden hinsichtlich Prügeleien und Erpressungen/Bedrohungen durch andere Schüler ist weiter leicht zurückgegangen. Schwerwiegender ist sicher, dass im Herbst 2006 noch in genau derselben Größenordnung Sorge in Bezug auf fehlende Lehrstellen besteht wie schon 2000. Sorgen und Probleme (2) 2000 und 2006 Das macht mir sehr starke bzw. starke Sorgen: 52 52 fehlende Lehrstellen 2006 14 Prügeleien in der Schule 16 2000 17 Erpressung/Bedrohung durch andere Schüler x) 19 0 10 20 30 40 Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig 50 % 60 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig x) 2000 wurde nur nach Erpressung gefragt In den beiden nachfolgenden Grafik wird erfreulicherweise offensichtlich, dass sich schulische und berufliche Zukunftsaussichten im Vergleich der beiden Untersuchungen tendenziell zugunsten der Befragung im Jahr 2006 geändert haben. Die leichte Optimismus-Zunahme ist in diesem Falle nicht der unterschiedlichen Struktur der Befragten in den beiden Untersuchungen geschuldet. Das belegen die allgemeinen positiven Tendenzen, die sich in allen Altersgruppen zeigen. Anzuzeigen ist auch, dass sich die Anteile derjenigen, die keine Einschätzung geben konnten, im Vergleich von 2000 zu 2006 zum Teil deutlich verringert haben, und zwar auch hier durchgängig in allen Altersstufen. Schulische Zukunftssichten 2000 und 2006 Berufliche Zukunftssichten 2000 und 2006 Das sehe ich sehr zuversichtlich bzw. zuversichtlich: 72 Gesamt Das sehe ich sehr zuversichtlich bzw. zuversichtlich: 52 47 Gesamt 66 2006 2006 2000 69 66 unter 14 Jahre 14/15 Jahre 71 67 16/17 Jahre 67 74 74 18 Jahre u. älter 20 40 Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig 110 60 80 44 14/15 Jahre 53 49 16/17 Jahre 50 48 56 18 Jahre u. älter 65 0 2000 50 unter 14 Jahre % 100 46 0 20 40 60 80 % 100 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 10 Exkurs: Politikinteresse, politischer Standort Allgemeines Politikinteresse im Zeitvergleich 30 25 Prozent 20 2000 2006 15 10 5 0 unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre und älter Anteil sehr stark/stark interessiert Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 111 10 Exkurs: Politikinteresse, politischer Standort Wie bereits in Kapitel 6.1 aufgezeigt wurde, ist die Einbindung Jugendlicher in politische Organisationen oder Gruppen sehr gering. Gerade 2 Prozent gaben an, solchen Gruppen oder Organisationen anzugehören. Obwohl es zwischen den Altersgruppen kaum Unterschiede gibt, sind die 18-Jährigen und Älteren offensichtlich eher politisch eingebunden. Dieser Zustand muss gleichwohl nicht auf allgemeine Politikverdrossenheit verweisen. Für Jugendliche scheint es offenbar lediglich nicht vordergründig erstrebenswert, sich einer Partei oder politischen Organisation zuzuwenden. Deren feste Strukturen und der scheinbare Mangel an Möglichkeiten zu tatsächlichen Veränderungen haben diese Art der politischen Partizipation in der Sicht vieler Jugendlicher unattraktiv gemacht. Vor allem junge Menschen wählen häufig lieber den Weg der spontanen und themenbezogenen Beteiligung am politischen Geschehen. Ist für die Jugendlichen ein Thema interessant oder wert, dafür einzustehen, zeigen sie sich durchaus bereit, ihre Meinung zu äußern und bringen sich kreativ ein. 10.1 Politikinteresse Wie schon in der Befragung des Jahres 2000 wurden die Jugendlichen auch 2006 gefragt, wie stark sie an der Politik allgemein sowie an der kommunalen Politik in ihrer Heimatstadt interessiert sind. 20 Prozent der Jugendlichen gaben an, ein (sehr) starkes Interesse an der Politik allgemein zu haben. Vergleichbares Interesse an der Politik der Kommune zeigten dagegen nur zwölf Prozent. Tab. 10-1 Interesse an Politik allgemein Wie sehr interessierst Du dich für Politik ganz allgemein? 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark überhaupt nicht 3 mittel D Durchschnittswert 1 - 5 4 5 D 15 3 Prozent 34 25 22 3,4 8 3 20 10 35 33 19 30 18 25 3,2 3,6 311 607 798 691 2 4 6 6 7 12 16 19 32 30 36 36 29 27 24 22 31 27 18 17 3,8 3,6 3,3 3,3 2298 114 5 3 15 11 33 45 25 17 21 25 3,4 3,5 597 905 869 47 3 6 5 4 8 19 15 9 30 34 36 32 25 24 26 13 33 17 18 43 3,8 3,3 3,4 3,8 Anzahl 1 2 2418 5 1183 1232 Auch beim politischen Interesse gibt es Alters- und Geschlechterunterschiede. Es lässt sich erkennen, dass Jungen deutlich mehr Interesse für Politik (allgemein wie kommunal) zeigen als Mädchen. Mit steigendem Alter setzen sich Jugendliche offenbar zunehmend stärker mit politischen Ereignissen auseinander und positionieren sich. Schließlich zeigt sich, dass Gymnasiasten und Berufs-/Fachoberschüler stärker am politischen Geschehen interessiert sind als Mittel- und Förderschüler. Von den Jugendlichen, die angaben, sehr starkes politisches Interesse zu haben, sind im übrigen knapp 15 Prozent in eine politische Organisation oder Gruppe eingebunden (im Jahr 2000 waren das noch 22 Prozent). Erwartungsgemäß zeigt sich ein Zusammenhang auch in der „anderen Richtung“: Wer in eine politische Organisation eingebunden ist, nimmt auch die allgemein- und kommunalpolitischen Gegebenheiten überwiegend mit starkem Interesse wahr. Nimmt das politische Interesse ab, geht auch die Mitgliedschaft in derartigen Organisationen zurück und umgekehrt. 112 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Tab. 10-2 Interesse an kommunaler Politik Und wie sehr interessierst Du dich für die kommunale Politik, also das, was Stadtrat und Stadtverwaltung in Leipzig machen? 1 4 sehr stark schwach Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 stark sehr schwach Anzahl 1 2 2401 3 1178 1220 3 mittel D Durchschnittswert 1 - 5 4 5 D 9 3 Prozent 33 31 24 3,6 5 1 11 7 35 32 27 35 22 25 3,5 3,8 308 603 797 682 2 3 3 3 9 9 10 9 29 30 37 34 31 32 29 34 30 27 21 21 3,8 3,7 3,6 3,6 594 900 859 48 3 3 2 0 7 12 8 10 30 34 36 33 29 33 32 21 32 19 23 35 3,8 3,5 3,6 3,8 10.2 Politischer Standort Zur Bestimmung der politischen Grundhaltung wird Befragten in der Regel zur politischen Selbsteinstufung eine Links-Rechts-Skala vorgelegt. Meist wird diese Art der politischen Standortbestimmung von Meinungsforschern und Politikwissenschaftlern genutzt, um neben dem Wahlverhalten und anderen Einstellungszusammenhängen eine zuverlässige Aussage über politische Gesinnungen zu erhalten. Die Ergebnisse auf diese Frage brachten keine Überraschung. Etwa drei von zehn Befragten sehen sich (eher) links, einer von zehn (eher) rechts. Auf den Extrempunkten befinden sich etwa 10 Prozent der Befragten. Die große Mehrheit, nämlich 60 Prozent, ordnete sich der Position „weder/noch“ zu, die hier sicher sowohl die politische Mitte als auch die noch Indifferenten umfasst. Tab. 10-3 Politischer Standort Es ist üblich, sich politisch entweder mehr links oder mehr rechts einzuordnen. Wie würdest Du Dich einordnen? 1 4 links eher rechts Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 2 5 eher links rechts 3 weder noch D Durchschnittswert 1 – 5 4 5 D 18 3 Prozent 62 8 2 2,8 10 9 17 19 59 65 11 5 3 1 2,8 2,7 302 600 787 679 9 11 11 7 14 17 17 23 73 64 61 57 4 6 9 10 1 2 2 3 2,8 2,7 2,7 2,8 2261 112 9 15 18 17 62 64 8 1 2 3 2,8 2,6 591 893 848 47 11 10 8 4 11 23 19 6 66 60 60 81 8 5 11 2 4 2 2 6 2,8 2,7 2,8 3,0 Anzahl 1 2 2379 9 1178 1198 Der Geschlechtervergleich verdeutlicht, dass sich Jungen geringfügig häufiger zu einem politischen Standort bekannten als Mädchen und dabei merklich häufiger eine rechte Orientierung anzeigten. Mädchen wählten häufiger als Jungen den „neutralen“ Standpunkt und ordneten sich ansonsten ähnlich häufig wie Jungen in das linke Spektrum ein. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisübersicht 113 Bei Betrachtung der Altersgruppen ist zu erkennen, dass mit zunehmendem Alter eine stärkere Polarisierung erfolgt, wenngleich auch noch bei den 18-Jährigen und Älteren mehr als jeder Zweite die „mittlere“ Position wählt. Nach Schultypen weisen Gymnasiasten eher eine stärkere linke Positionierung auf, Mittelschüler und Berufs-/Fachoberschüler eher eine rechte. Die Polarisierung verbleibt gleichwohl auf schwachem Niveau: In allen Gruppen befinden sich mindestens 60 Prozent auf der mittleren „weder/noch“-Position, auf den Extrempunkten befinden sich maximal 15 Prozent (Mittelschule). Die etwas stärkere Extrempositionierung der Förderschüler muss im Zusammenhang mit der geringen Fallzahl betrachtet werden und weicht nicht signifikant vom Mittel ab. Ausländische Befragte (überdurchschnittlich Gymnasiasten) ordneten sich häufiger als deutsche einer eher linken Position zu und waren im rechten Spektrum fast nicht vertreten. Der (oftmals vermutete) Zusammenhang zwischen Cliquen-Zugehörigkeit und politischem Standort konnte nicht gesichert erwiesen werden. Nur geringfügig häufiger positionierten sich Cliquen-Mitglieder „eher rechts“, die Abweichung vom Durchschnitt war nicht signifikant. 10.3 Parteienpräferenz Die Jugendlichen wurden im weiteren gebeten, sich einer Partei zuzuordnen. Für diese Zuordnung standen die Parteien des Bundestages, außerdem die NPD zur Auswahl. Zulässig waren auch die Angabe einer anderen Partei oder die Mitteilung, dass man keine Zuordnung treffen könne. Da eine größere Anzahl Befragter außerdem anstelle einer Zuordnung den Vermerk „würde nicht wählen (gehen)“ machte, wurde auch diese Antwortmöglichkeit zusätzlich gestattet. 84 Prozent der Befragten ordneten sich zu. 15 Prozent führten an, nicht wählen zu wollen bzw. sich nicht zuordnen zu können (das an 100 fehlende Prozent ist rundungsbedingt). Mit Abstand am häufigsten bevorzugten die Jugendlichen die SPD, mit 13 Prozent weniger Anteil wurde an zweiter Stelle die CDU/CSU genannt. Mit weiterem Abstand folgte Die Linke.PDS. Immerhin 6 Prozent entschieden sich für die NPD. 5 Prozent der Jugendlichen nahmen die Möglichkeit in Anspruch, eine andere Partei zu nennen. Diese Ergebnisse können in Tabelle 10-5 nachgelesen werden. Tab. 10-4 Parteienpräferenz Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen? 1 6 CDU/CSU NPD Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: deutsch nicht deutsch davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule davon berufstätig: beide Elternteile ein Elternteil kein Elternteil 2 7 SPD einer anderen 3 8 FDP 4 würde nicht wählen 9 Die Linke. PDS kann ich nicht beurteilen Anzahl 1 2 3 4 2036 18 31 6 11 1033 1001 17 19 30 32 6 5 10 12 272 514 667 572 33 18 15 15 28 37 30 30 2 4 6 9 1940 90 18 13 31 40 502 799 700 35 21 18 16 29 1456 433 137 19 17 9 5 Prozent 7 5 GRÜNE 6 7 8 9 6 5 13 2 7 8 8 4 7 3 12 14 1 3 8 8 14 12 7 8 7 6 1 6 7 9 3 4 7 6 15 13 11 12 3 2 3 1 6 0 11 4 7 12 7 3 5 7 12 18 2 2 31 34 28 29 2 6 8 6 8 13 12 6 5 10 6 6 8 3 9 11 5 5 7 0 17 9 13 14 2 3 1 0 31 32 31 6 6 3 11 10 12 7 7 9 6 6 9 5 6 6 12 12 18 2 3 1 Mädchen und Jungen unterschieden sich nur geringfügig. Mädchen ordneten sich allerdings tendenziell häufiger den im Bundestag vertretenen Parteien zu, Jungen wählten doppelt so häufig wie Mädchen die NPD oder eine andere, nicht vorgegebene Partei. Geringfügig häufiger als Jungen verweigerten Mädchen eine Entscheidung. 114 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Während sich die Altersgruppen ab 14 Jahre ähnlich wie der allgemeine Durchschnitt der Stichprobe zuordneten, wichen die unter 14-Jährigen in einigen Positionen deutlich ab: Sie gaben der CDU/CSU die häufigsten Stimmen, votierten andererseits kaum für FDP oder NPD. Mit zunehmendem Alter ließen die Befragten weniger Affinität zur CDU/CSU erkennen, dafür mehr für Die Linke.PDS und die FDP, tendenziell allerdings auch für die NPD. Ausländische Befragte ordneten sich etwas seltener zu als deutsche und entschieden sich im übrigen deutlich häufiger als die deutschen für die SPD und die GRÜNEn, seltener für CDU/CSU, Die Linke.PDS und die NPD sowie überhaupt nicht für die FDP. Beim Schultypenvergleich wird deutlich, dass sich Mittelschüler am häufigsten verweigerten (aufgrund des geringsten Durchschnittsalters) und gemeinsam mit Berufsschülern/Fachoberschülern und Förderschülern etwas überdurchschnittlich für die NPD votierten. 57 Prozent der Gymnasiasten und damit deutlich mehr als alle Vergleichsgruppen ordneten sich der SPD, der Partei Die Linke.PDS oder den GRÜNEn zu. Diese Befunde korrespondieren im wesentlichen mit der Selbsteinschätzung der Jugendlichen unterschiedlicher Schultypen auf der Links-Rechts-Skala. Tab. 10-5 Nennung einer „anderen Partei“ Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen? „einer anderen“, und zwar: Antworten/Antwortgruppen Häufigkeit der Nennung Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD) vermerkte Antwortverweigerung 22 19 Biertrinkerpartei 12 Partei Bibeltreuer Christen 8 Tier- oder Naturschutzparteien (ÖPD, Tierschutzpartei) 5 Graue Panther 4 rechte Parteien (REP, DVU, NSDAP) 4 kommunistische Parteien (MLPD, KPD) 3 Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) 2 Frauenpartei 2 sonstige Nennungen (erfundene Parteien, Kommentare) 48 Die Nennungen anderer Parteien kann hier vernachlässigt werden. Die Anarchistische Pogo-Partei erhielt mit 22 Nennungen noch den häufigsten Zuspruch, das entspricht etwa einem Prozent der Befragten. Die Anzahl weiterer genannter extremer Parteien tendierte gegen Null und verdeutlichte, dass offensichtlich für die Leipziger Jugendlichen aus dem rechtsextremen Bereich nur die NPD eine nennenswerte Rolle spielt, bei den ab 18-Jährigen (und damit Wahlberechtigten) aber immerhin in beachtlicher Größenordnung. Setzt man politischen Standort und Parteienpräferenz in Beziehung, so wird deutlich, dass die Extremposition „links“ überdurchschnittlich häufig mit der Parteienwahl Die Linke.PDS einhergeht (vgl. Tab. 10-6). Auf der anderen Seite gibt es erwartungsgemäß einen engen Zusammenhang zwischen der Entscheidung für (eher) rechts und die Wahl der NPD. Jugendliche, die sich eher für die mittlere bzw. indifferente Position entschieden, ordneten sich am häufigsten der CDU/CSU und der SPD zu. Tab. 10-6 Zusammenhang zwischen politischem Standort und Parteienpräferenz Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen? 1 CDU/CSU 2 SPD 3 FDP 6 NPD 7 einer anderen 8 würde nicht wählen 9 politischer Anzahl 1 2 4 3 Die Linke. PDS 5 GRÜNE kann ich nicht beurteilen 4 Standort 5 6 7 8 9 Prozent Gesamt: 2017 18 31 6 11 7 6 5 13 2 Links 211 9 26 2 37 9 1 8 6 2 Eher links 384 13 32 4 25 13 0 5 6 2 Weder/noch 1202 22 35 7 4 6 2 5 16 2 Eher rechts 168 14 18 5 1 2 38 7 11 2 52 6 4 2 2 4 67 12 4 0 Rechts Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisübersicht 115 Zusammenhang zwischen Parteienpräferenz und politischem Standort Politischer Standort Parteienpräferenz CDU/CSU SPD FDP Die Linke.PDS GRÜNE NPD 0 10 20 links Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 30 40 eher links 50 weder/noch 60 eher rechts 70 rechts 80 90 100 % Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Jugendliche, welche eher die CDU/CSU oder die FDP bevorzugten, vertraten am häufigsten eine mittlere bzw. indifferente politische Positionierung. Ähnlich sieht es bei den SPD-„Wählern“ aus; hier zeigt sich aber eine etwas stärkere Ausrichtung auf linke Positionen. Zuordnungen zu Die Linke.PDS korrespondierten überwiegend mit linken Positionen, während eine Präferenz für die GRÜNEn sowohl mit linken als auch mit mittleren Positionierungen einher ging. Fast 80 Prozent derjenigen, die sich für die NPD entschieden, ordneten sich auch rechts oder eher rechts ein. Insoweit scheint das politische Selbstverständnis der Jugendlichen weitgehend mit dem Selbstverständnis der Parteien übereinzustimmen. Bei der Suche nach möglichen Gründen für die unterschiedliche politische Verortung und Parteienpräferenz lassen sich aus den Erhebungsdaten nur wenige Ansätze finden. So ordnen sich etwas häufiger Jugendliche, deren beide Elternteile nicht berufstätig sind, der NPD, tendenziell aber auch der Partei Die Linke.PDS zu. Ähnliches kann von jungen Leuten im berufsvorbereitenden Jahr bzw. im Berufsgrundbildungsjahr gesagt werden. Von ihnen präferierten 10 Prozent die NPD und 21 Prozent die Partei Die Linke.PDS. Möglicherweise tragen also das Erleben der Arbeitslosigkeit bei den Eltern und Probleme bei der eigenen beruflichen Karriere dazu bei, sich Parteien anzunähern, die hier Abhilfe versprechen. Ein klarer Zusammenhang zwischen aktueller Lebens(-un)zufriedenheit und Parteienpräferenz ist nicht auszumachen, lediglich eine Tendenz zeigt sich: Während von den CDU/CSU-Sympathisanten nur 3 Prozent mit ihrem Leben unzufrieden sind, sind es bei den Sympathisanten der NPD 12 Prozent (allerdings bei denen von Die Linke.PDS und GRÜNEn auch 9 Prozent). Diejenigen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind, entschieden sich leicht überdurchschnittlich für NPD, aber auch für Die Linke.PDS und für die GRÜNEn. Ein ähnlicher schwacher Zusammenhang besteht zwischen beruflicher Perspektive und Parteienpräferenz. Diejenigen, die ihre berufliche Zukunft düster sehen, entscheiden sich etwas häufiger für Die Linke.PDS und für die NPD. Andererseits ist der Anteil mit positiver Zukunftssicht bei denjenigen mit Präferenz für die CDU/CSU etwa 10 Prozent höher als im Durchschnitt. Im folgenden soll der Zusammenhang zwischen Parteienpräferenz und allgemeinem politischem Interesse beleuchtet werden. Danach zeigt sich, dass sehr starkes und starkes politisches Interesse überdurchschnittlich bei den Sympathisanten von Die Linke.PDS, NPD und FDP ausgeprägt ist. Ebenso wird offenbar, dass diejenigen mit sehr starkem oder starkem politischen Interesse überdurchschnittlich häufig die eben genannten drei Parteien präferieren. Diese Befunde sind passfähig zum Zusammenhang von politischem Standort und politischem Interesse. Danach wird das stärkste politische Interesse von jenen Jugendlichen geäußert, die sich auf den Extrempositionen einordnen, deutlich stärker als bei jenen mit mittlerer oder indifferenter Einordnung. Am häufigsten sehr starkes Interesse gaben im übrigen jene Jugendlichen an, die sich ganz rechts einstuften. Das dürfte ein wichtiger Hinweis für die Gestaltung der politischen Gesprächskultur mit jungen Leuten sein, die extremen Positionen zuneigen: Hier kann mit ausgeprägtem politischen Interesse gerechnet werden. 116 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Allgemeines politisches Interesse in Abhängigkeit vom politischen Standort Interesse an Politik allgemein Politischer Standort links eher links weder/noch eher rechts rechts 0 5 10 15 20 25 sehr stark 30 35 40 45 50 % stark Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig 10.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006 Die allgemeine Aufmerksamkeit der Schüler für Politik ist im Zeitvergleich angestiegen. Differenziert nach Teilgruppen ist dies stärker bei den Jungen als den Mädchen der Fall und betrifft im übrigen besonders die Altersgruppe der 16- und 17-Jährigen. Kaum Bewegung hat es an den Mittelschulen gegeben, deutliche hingegen an den Gymnasien. Dennoch erklärten selbst in Gymnasien im Jahr 2006 nur 25 Prozent, dass sie sehr stark oder stark interessiert seien. Positive Veränderungen sind auch aus den Berufs- und Fachoberschulen anzuzeigen, doch dürfte dies im wesentlichen auf die Strukturunterschiede der Befragtengruppen in 2000 und 2006 zurück zu führen sein. Hinsichtlich der kommunalen Politik fällt der Interessenschub im Zeitvergleich deutlich geringer aus. Auch hier haben sich allerdings positive Entwicklungen bei den 16- und 17-Jährigen sowie bei den Gymnasiasten ergeben. Tab. 10-7 Vergleich des Politikinteresses 2000 und 2006 (Abb. 10-9) allgemein Politikinteresse 2000 kommunal 2006 2000 2006 sehr stark 5 5 3 3 stark 9 15 8 9 mittel 32 34 31 33 schwach 26 25 30 31 überhaupt nicht 29 22 28 24 Hinsichtlich der Einordnung in die Links-Rechts-Skala hat sich im Vergleich der Gesamtergebnisse fast gar nichts geändert. Lediglich der Anteil der Jugendlichen mir rechter Positionierung ist – mit Ausnahme der ab 18-Jährigen – etwas gesunken. Die Gruppe der 18-Jährigen und Älteren war 2006 im Schnitt deutlich älter als im Vergleichsjahr 2000. Waren die Jungen im Jahr 2000 noch stärker als die Mädchen links orientiert, haben sich die Geschlechter 2006 diesbezüglich angeglichen. Jungen sind dafür 2006 etwas stärker rechts orientiert als Mädchen. Durch den höheren Anteil der über 18-Jährigen in der Stichprobe von 2006 wird im Vergleich zu 2000 deutlicher, dass mit zunehmendem Alter eine stärkere Positionierung nach links und rechts erfolgt, wobei nach wie vor die Mehrheit der Jugendlichen die mittlere bzw. indifferente Position wählt, bei den bis zu 17-Jährigen noch häufiger als im Jahr 2000. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisübersicht 117 Tab. 10-8 Politischer Standort 2000 und 2006 Abbildung 10-10, Angaben in Prozent Politischer Standort links eher links weder/noch eher rechts rechts 2000 9 18 60 9 4 2006 9 18 62 8 2 Politischer Standort nach Altersklassen 2000 und 2006 unter 14 Jahre: 2006 9 unter 14 Jahre: 2000 14/15 Jahre: 2006 11 17 14/15 Jahre: 2000 11 18 16/17 Jahre: 2006 11 17 16/17 Jahre: 2000 9 18 Jahre und älter: 2006 7 18 Jahre und älter: 2000 8 0% 59 57 40% links Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig 118 eher links 60% weder/noch eher rechts 9 4 10 3 5 62 20% 2 9 61 24 5 10 56 23 2 6 64 19 3 6 69 16 6 4 73 14 80% 100% rechts Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 11 Auswertung von zwei offenen Fragen Zum Ende des Fragebogens hatten die Jugendlichen – soweit noch Zeit vorhanden war – die Möglichkeit, ihre Meinung zur Befragung aufzuschreiben und im weiteren mitzuteilen, was sie zum Zeitpunkt der Befragung besonders bewegte. Etwa die Hälfte aller Befragten, 1221 Schüler, machten von diesem Angebot Gebrauch. Am häufigsten schrieben die Gymnasiasten Dinge auf, die sie bewegten, auch gaben sie die meisten Hinweise zur Befragung selbst. Mädchen teilten häufiger als Jungen häufiger ihre Gedanken und Meinungen mit. Hinsichtlich der Altersgruppen machten die 16- bis 17-Jährigen die meisten Angaben. 11.1 Hinweise zur Befragung Die Schüler wurden gebeten, anzugeben, was ihnen an dieser Umfrage gefallen und was ihnen eher missfallen hat, ebenso, was ihrer Meinung nach gefehlt hat bzw. zu ändern sei. Viele Jugendliche nutzten diese Möglichkeit, so dass die Meinungen der Jugendlichen zu dieser Umfrage eine ziemliche Bandbreite aufzeigen. Zur besseren Übersicht wurde die Äußerungen den nachfolgenden Kategorien zugeordnet und mit einigen Zitaten belegt: Tab. 11-1 Hinweise zur Befragung „Wenn Du noch Lust und Zeit hast, kannst Du die nachfolgenden freien Zeilen nutzen und aufschreiben, was Dir z.B. an dieser Befragung nicht gefallen hat oder was Deiner Meinung nach gefehlt hat.“ 1 positives Feedback Befragte 2 negatives Feedback Anzahl 3 Verbesserungsvorschläge 1 2 4 vermisste Fragestellungen 3 4 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 658 47 23 28 13 255 402 46 47 20 25 26 29 15 12 104 177 230 146 61 52 45 33 20 19 23 30 24 23 29 35 11 15 13 12 155 318 179 6 57 46 38 83 20 20 31 16 32 31 - - 14 14 10 17 Positives Feedback zur Befragung (307 Nennungen): „Die Befragung war in Ordnung und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas gefehlt hat.“ „Die Befragung ist okay, da man sieht, dass sich die Stadt mal um die Jugend kümmert.“ „Ich fand die Befragung sehr gut, weil man daran merkt, dass sich wirklich auch mal jemand Gedanken darüber machen will, wie wir unsere Freizeit verbringen!“ „Schön dass es so eine Umfrage der Stadt Leipzig gibt, schade jedoch, das sie jetzt erst kommt. Ich hoffe, dass anhand der Ergebnisse die richtigen Ideen auch umgesetzt werden und die Auswertung nicht dazu genutzt wird, Einsparungen in den Fördermitteln für Vereine zu kalkulieren.“ „Ich finde die Befragung gut und schön, dass man sich für die jugendliche Freizeit interessiert.“ „Ich fand die Befragung sehr gut und würde mich freuen, wenn dadurch mehr Freizeitmöglichkeiten in Leipzig entstehen würden.“ „Ich fand sie recht gut, da sie ziemlich abwechslungsreich war und man viele verschiedene Antwortmöglichkeiten hatte.“ Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 119 „Solche Befragungen können ruhig öfter durchgeführt werden. Ich hoffe, dass sie dazu dienen, das Freizeitangebot in Leipzig zu verbessern.“ „Ich fand, die Befragung war sehr ordentlich und übersichtlich gegliedert. Ich hoffe, dass es nicht bei der Befragung bleibt, sondern die Umsetzung folgt.“ ! Die meisten Nennungen bei „Hinweisen zur Befragung“ waren ein positives Feedback zu der Initiative, eine solche Befragung durchzuführen. Die Schüler lobten, dass ihre Meinung von Interesse war und wünschten sich, öfter und umfangreicher befragt zu werden. Sie sind der Meinung, so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten in Leipzig geliefert zu haben. Gerne würden sie auch über die Umfrageergebnisse informiert werden. Kritisches Feedback zur Befragung (151 Nennungen): „Ich denke nicht, dass sich wegen dieser Befragung was ändert.“ „Für mich gehört es nicht in eine Freizeitstudie, für welche Partei ich mich interessiere. Ich fand die politischen Fragen überflüssig.“ „Ich fand, dass es zum Schluss (Politik) eher wie eine Umfrage der Politiker war, die wissen wollten, welche Partei wir wählen würden, wenn wir 18 Jahre alt wären. Das hat doch überhaupt nichts mit Freizeitaktivitäten zu tun, wenn wir Ihnen sagen, welche Partei wir wählen würden! Von daher finde ich, dass Sie diesen Teil weglassen sollten. Sie verunsichern damit eher die Schüler und lassen Sie an Ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln. Man könnte ja denken, dass die Überschrift zu dieser Frage "Freizeit in Leipzig 2006" eher als Tarnung gelten soll und Sie in Wirklichkeit nur die Wahlen (der Partei) wissen wollen, wer zur Zeit vorne liegt.“ „Wenn der Fragebogen auch für Gymnasiasten gemacht ist, warum enthält er so wenig individuelle Antwortmöglichkeiten.“ „Die Befragung nicht nur auf Leipzig zu beschränken, sondern auf das ganze Leipziger Land. Wenn man nicht mehr in Leipzig wohnt, bringen einem die Fragen zur Freizeit in Leipzig nix.“ „Fragen sind zu sehr an Schüler bzw. Minderjährige angelehnt trotz der Ausrichtung an Schüler und Auszubildende. Das Alter der Jugendlichen wird verfehlt.“ „Leicht durchschaubares Schema für die Einordnungskriterien und Klischees bezüglich der Fragen. Sehe keinen Sinn darin, ihr werdet uns eh nie verstehen können...“ „Es ist schade, dass nur ausgewählte Klassen an der Befragung für eine Statistik für ganz Leipzig teilnehmen dürfen. Eine Befragung aller Schüler wäre günstiger, um die Statistik besser bewerten zu können.“ „Zu kritisieren habe ich, dass man vielleicht mehr auf Gründe von Freizeitmangel eingehen sollte.“ „Ihr gebt zu wenig Infos über die Gründe und Hintergründe der Befragung.“ „Ich fand es toll, dass wir dafür kein Bio hatten! Die Fragen waren voll öde, aber besser als den Alltag des Pantoffeltierchens zu studieren! Danke.“ ! Besonders häufig kritisierten die Jugendlichen die politischen Fragen. Ihrer Meinung nach gehören diese nicht in eine Freizeitumfrage. Des weiteren stießen private Fragen (zum Taschengeld; zum Erwerbsstatus der Eltern usw.) auf Missfallen. Ebenso oft wurde kritisiert, dass die Befragung ältere Jugendliche nicht mehr ansprechen würde und nur für jüngere Schüler geeignet sei. Schüler, welche ihren Wohnsitz nicht in Leipzig hatten, fühlten sich ausgegrenzt, da die Befragung auf Leipziger Stadtteile reduziert war. 120 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Verbesserungsvorschläge zum Fragebogen selbst (183 Nennungen): „Hätten mehr Fragen sein können. Zu kurz, um meine Meinung loszuwerden.“ „Die ‚weiß nicht’ / ‚keine Meinung’ – Antwortmöglichkeit fehlte.“ „Manchmal waren die Antwortmöglichkeiten zu lang. Ich bin beim Ausfüllen öfters in der Zeile verrutscht.“ „Im Textfeld ‚das bewegt mich zur Zeit besonders’ ist zu wenig Platz.“ „Ich fand die Formulierung „es ist üblich, sich links oder rechts zuzuordnen“ total daneben. Das ist überhaupt nicht üblich. Man muss sich doch nicht einer Partei zuordnen, dass ist doch gar nicht das wichtigste! Links und Rechts sind sowieso beide totaler Müll!“ „Die Formulierung ‚mit Freunden draußen herumziehen’ finde ich zu spezifisch bzw. sie klingt so, als ob man, wenn man sich mit Freunden trifft und automatisch auf Spielplätzen rumlungert, sich betrinkt, etc.. Besser finde ich z.B. ‚mich mit Freunden treffen’.“ „Ich möchte gern mit Sie angesprochen werden.“ „Man müsste mehr Raum zur individuellen Antwort bekommen, da die vorgegebenen Antworten sehr oberflächlich sind.“ „Wie ist denn bei euch eine Clique definiert?“ „Ich finde die Befragung ein wenig zu streng und vor allem zu altmodisch formuliert.“ ! Die Verbesserungsvorschläge reichen von einer Fragenformulierung in einer angemesseneren Jugendsprache bis zur Forderung, die Befragung nicht auf grünem Papier zu drucken. Generell wurden mehr offene Antwortmöglichkeiten gefordert, damit ein individuelleres Antwortverhalten erfolgen kann. Stark bemängelt wurde auch, dass es oft keine „Weiß nicht / keine Meinung“ Antwortkategorie gab. Vermisste Fragestellungen (84 Nennungen): „Ich würde Vorschläge einbringen lassen, welche Freizeitmöglichkeiten (z.B. Sportvereine) man in Leipzig noch vermisst.“ „Es sollte mehr auf Gesundheit eingegangen werden oder das Konsumieren von Drogen und Tabak.“ „Fragt doch mal, was man im Ort oder in der Stadt noch verändern (z. B. bauen) könnte.“ „Fragt doch mal danach, wie wir zur Schule kommen (Transportmittel) und wie wir diese finden (Zuverlässigkeit, Verbindung).“ „Gefehlt haben Religionsfragen und Fragen über Ausbildungswünsche. Wieso fragt ihr nicht nach unseren Berufswünschen?“ „Es könnten mehr Fragen zum politischen und sozialen Engagement gestellt werden, um die Arbeit der Jugendlichen in Projekten und Vereinen konkreter fördern zu können.“ „Wieso wurde die Ausländerthematik nicht angesprochen?“ „Zufriedenheit mit Schule und Stadtteil fehlt.“ „Die wenigsten Jugendlichen verbringen ihre Zeit in Jugendclubs, sondern in privaten Einrichtungen, wie Bars und Cafes. Ihr solltet darauf mehr eingehen.“ „Man könnte fragen, wie viel Geld man für Freizeit ausgibt oder wie viel man ausgeben würde.“ Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 121 „Es wäre bestimmt von Wichtigkeit zu erfragen, ob man sich in einer festen Partnerschaft befindet.“ „Es gibt zur Zeit viele junge Eltern, wie mich, meinen Mann und viele andere, die ich kenne. Bei dieser Befragung wurde nie darauf eingegangen, dass manche schon eigene Familien gegründet haben und dadurch die Freizeit sich natürlich anders gestaltet.“ „Es wurden vor allem U18 angesprochen. Nutzen Ältere keine Freizeitangebote mehr? Die Antwort tendiert zu nein bzw. zu bezahlter Freizeit. Die Antwort auf das 'Warum?' sollte recht klar sein: starker Mangel an wirklich adäquatem Angebot.“ „Es fehlen Fragen, die sich um uns drehen, die nicht in einem Diagramm dargestellt werden können.“ Hintergrundzahlen: ! Am häufigsten gab es ein positives Feedback. Jede zweite Äußerung beinhaltete lobende Worte über die Befragung. Jeder vierte Angabe bemerkte Kritik und immerhin jede zehnte Angabe bezog sich auf vermisste bzw. erwünschte Fragestellungen. ! Es äußerten sich insgesamt 658 Befragte (Dies entspricht 27 Prozent der Gesamtbefragten), davon 402 Mädchen und 255 Jungen. ! Nach Schultypen gab es die meisten Nennungen von Gymnasiasten, fast doppelt so viele wie von den anderen Gruppen. Mittelschüler gaben am wenigsten ein Feedback zur Umfrage ab. ! Die 16- bis 17-Jährigen lieferten am häufigsten Hinweise zur Befragung. Die unter 14-Jährigen nahmen am wenigsten von dieser Möglichkeit Gebrauch. ! Es ist feststellbar, dass die Beteiligungshäufigkeit im Jahr 2006 deutlich über der des Jahres 2000 liegt. Dies zeigt, dass es den befragten Jugendlichen durchaus wichtig ist, ihre positive oder auch kritische Meinung über die Befragung zu äußern und Hinweise zu Verbesserungen zu geben. Die Möglichkeit der Angabe von „Hinweisen zur Befragung“ sollte somit auch bei folgenden Umfragen beibehalten werden. Des weiteren wäre es aus der Sicht vieler Schüler wünschenswert, wenn die Ergebnisse der Befragung im Internet vollständig zum Nachlesen abrufbar wären. 11.2 Das bewegte die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung besonders: Über 40 Prozent der insgesamt befragten Jugendlichen schrieben ihre Gedanken, Sorgen und Unzufriedenheiten auf. Es resultierte eine Vielfalt von Antworten, die Palette reichte von privaten Sorgen über Schulnöte und Bemerkungen zur Politik bis hin zur Angst, keine Lehrstelle zu finden. Die Antworten wurden zwölf Kategorien zugeordnet: 0 Privates (z.B. Probleme in der Familie, im Freundeskreis) 1 sportliche Aktivitäten (Mitteilungen zu sportlichen Aktivitäten, bevorzugten Sportarten u.ä.) 2 sportbezogene Probleme (z.B. Unzufriedenheit mit den sportlichen Angeboten) 3 Geld/Finanzen (Aussagen über Geldprobleme und unzureichende Finanzen) 4 politischer Extremismus, Ausländerfeindlichkeit 5 öffentlicher Nahverkehr, Mobilität (z.B. Anschluss- und Beförderungsprobleme des ÖPNV) 6 Ausbildung, Beruf (z.B. Mitteilungen über fehlende Arbeits- und Lehrstellen) 7 Schule (z.B. Aussagen über das neue Schulsystem, Prüfungsangst) 8 Freizeiteinrichtungen, Freizeitangebote (z.B. Probleme mit Jugendclubs, mangelnde Finanzierung verschiedener Vereine und Einrichtungen) 9 Freizeitbeschäftigungen (verschiedene Arten bevorzugter Freizeitaktivität) 10 städtische Angelegenheiten (alles, was die Stadt(verwaltung) betreffen könnte, von Sauberkeit über das Stadtbild bis zu Meinungen über den City-Tunnel) 11 Politik (Meinungen zur deutschen, europäischen und Weltpolitik) 12 Gesellschaft (Meinungen über beunruhigende Situationen in der Gesellschaft) Die häufigsten Angaben von Problemen und Meinungen wurden zum Bereich „Schule“ geäußert, 22 Prozent der Jugendlichen, die antworteten, machten sich darüber Gedanken. Als zweithäufigste Kategorie folgte die Rubrik „Privates“, auch hier schrieben über 200 Jugendliche, 21 Prozent, ihre Sorgen 122 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht und Nöte, aber auch schöne Erlebnisse auf. „Politik“ folgte an dritter Position, obwohl sich die Jugendlichen in den Fragen zuvor noch wenig interessiert gezeigt hatten und bei den Hinweisen zur Befragung den Politikteil als störendes Element empfunden hatten. Außerdem bewegte die Jugendlichen besonders das Thema ihrer Zukunft, also die Situation auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt. 16 Prozent drückten hier ihre Ängste aus. Auch ihre Heimatstadt liegt den Jugendlichen am Herzen, 15 Prozent gaben Statements zur kommunalen Politik und zum Stadtbild ab. Tab. 11-2 Das bewegte die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung besonders: „Wenn Du noch Lust und Zeit hast, kannst Du die nachfolgenden freien Zeilen nutzen und aufschreiben, was Dich zur Zeit besonderes bewegt. „ Das bewegt mich zur Zeit besonders ... 0 Privates 4 politischer Extremismus, Ausländerfeindlichkeit Befragte Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 1 sportliche Aktivitäten 5 öffentlicher Nahverkehr, Mobilität Anzahl 0 1 2 1001 21 6 430 568 16 24 144 275 347 233 231 472 291 7 Anzahl 3 Geld/Finanzen 4 5 6 6 3 Prozent 6 8 3 16 8 4 10 4 4 7 13 5 4 2 11 20 35 25 16 12 15 7 3 2 3 9 6 5 4 5 3 12 1 8 10 10 1 2 3 5 3 11 22 21 26 23 13 29 11 5 2 - 7 6 6 - 4 4 9 14 10 6 10 - 1 2 5 - 13 14 22 - 7 Schule 10 städtische Angelegenheiten Befragte 2 sportbezogene Probleme 6 Ausbildung, Beruf 8 Freizeiteinrichtungen, Freizeitangebote 11 Politik 7 8 9 9 Freizeitbeschäftigungen 12 Gesellschaft 10 11 12 Prozent Gesamt: davon: männlich weiblich davon: unter 14 Jahre 14/15 Jahre 16/17 Jahre 18 Jahre u. älter davon: Mittelschule Gymnasium Berufsschule/FOS Förderschule 1001 22 11 8 15 19 8 430 568 16 26 7 14 10 7 17 13 22 16 7 9 144 275 347 233 27 24 21 16 9 11 11 11 13 15 5 3 5 9 21 18 13 19 22 18 8 6 10 7 231 472 291 7 17 31 11 - 7 12 11 29 12 10 2 29 13 13 19 - 18 19 19 - 5 9 9 - 11 Prozent der Jugendlichen schrieben auf, welche Probleme sie bei den Freizeiteinrichtungen und Freizeitangeboten sehen, gefolgt von den Nennungen ihrer liebsten Freizeitbeschäftigungen. Meinungen zum Thema Ausländer in Leipzig sowie zu politischem Extremismus äußerten 8 Prozent. Ebenfalls 8 Prozent der Schüler wollten Meinungen über die Probleme in der Gesellschaft mitteilen. Jeweils 6 Prozent der Mädchen und Jungen teilten Probleme beim Angebot an sportlichen Aktivitäten und Einrichtungen mit bzw. woran sie im Freizeitsportbereich Freude haben. Ebenso vielen lag das Thema „Geld/Finanzen“ am Herzen. 3 Prozent der Antwortenden schließlich sahen Probleme mit dem öffentlichen Nahverkehr und dessen Kosten. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 123 Nennungshäufigkeit der Kategorien Schule (7) Privates (0) Politik (11) Ausbildung, Beruf (6) städtische Angelegenheiten (10) Freizeiteinrichtungen, Freizeitangebote (8) Freizeitbeschäftigungen (9) politischer Extremismus, Ausländerfeindlichkeit (4) Gesellschaft (12) sportbezogene Probleme (2) Geld/Finanzen (3) sportliche Aktivitäten (1) öffentlicher Nahverkehr, Mobilität (5) Prozent 0 Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006 5 10 15 20 25 Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Kategorie „Privates“ (206 Nennungen) „Nach zwei Todesfällen in der Familie und diversen Streitereien kann man mit seiner derzeitigen Situation nicht zufrieden sein, selbst wenn die Stadt und das Umfeld an sich exzellent sind.“ „Jemand, den ich sehr mag, beachtet mich nicht.“ „Ich bin letzten Herbst nach Leipzig gezogen und geh seit September an diese Schule. Mich kotzt an, dass meine Mutter mir im voraus viel zu viel versprochen hat, z. B. dass ich meine alten Freunde ein paar Mal am Wochenende besuchen kann, und nun sagt sie mir, dass ich mich doch langsam daran gewöhnen soll, dass ich in Leipzig wohne und sie nicht mehr so oft sehen kann.“ „Zur Zeit bewegt mich die Trennung/Scheidung meiner Eltern sehr. Es ist schwer für mich meinen Standpunkt zu beziehen, da ich bei meinem Vater wohne aber trotzdem zu meiner Mutter stehe. Dies versteht mein Vater nicht, da er eine neue Freundin hat.“ „Dass ich nach meinem Lendenwirbelbruch (im Winter) es noch nicht wirklich wieder hingekriegt hab', mich wieder fit zu bekommen.“ „Dass meine Mutter manchmal sehr unfair reagiert und meinen Freund nicht richtig akzeptiert, obwohl er alles für unsere Familie tut und ich mit ihm sehr glücklich bin.“ „Ich glaube manchmal, dass mich meine Eltern hassen, ich bekomme immer Ärger, obwohl es meine Schwester war.“ „Ich habe seit längerem so etwas wie Minderwertigkeitskomplexe und glaube, dass mich die Leute nicht so mögen, wie es sein sollte. Es liegt vielleicht daran, dass ich mich im Allgemeinen sehr kritisiere und zeitweise auch unzufrieden mit meinem Äußeren bin.“ „Mein 'Hauptanliegen' im Moment ist, dass es meinen Eltern/Familie gut geht, genau wie meinen Freunden.“ „Ich bin zur Zeit schwanger und der Vater meines Kindes hat mich verlassen, mein neuer Freund schlägt mich, ich kämpfe mit Selbstmordgedanken und schulisch geht es auch in den Keller.“ 124 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht „Dass sich meine Eltern getrennt haben und ich bei meinen Großeltern lebe, und ich mit meiner Mutter, die ich 5 Monate nicht gesehen habe, einen Streit hatte. Jetzt beschäftigt mich die nächste Begegnung mit ihr.“ „Dass ich das Vertrauen meiner Mutter nicht mehr habe und dass sie und ich uns dauernd streiten. Dass mein Bruder körperlich behindert ist und ich nicht nachvollziehen kann, wieso es ausgerechnet meinen Bruder treffen musste.“ „Die unermüdliche Fürsorge meiner Oma für die ganze Familie.“ „Was mich besonders bewegt ist die Frage, ob mein Vater dieses Jahr überlebt und wenn nicht, wie meine Mutter das dann überstehen wird.“ „Ich bin nicht sehr beliebt, hatte noch nie eine Freundin und denke auch, dass es nie dazu kommen wird, weil ich scheiße aussehe.“ Hintergrundzahlen: ! Von den 206 Antworten kamen mit 136 fast doppelt so viele von Mädchen als von den Jungen. ! Beim Altersvergleich zeigten sich die 14- bis 15-Jährigen am offensten, private Probleme preiszugeben. ! Beim Schulvergleich sind die Gymnasiasten mit 108 Antworten fast doppelt so mitteilungsfreudig wie die Mittelschüler. ! Kategorie „sportliche Aktivitäten“ (56 Nennungen) „Ich habe vor kurzem eine kommende E-Jugend bekommen. Wir trainieren zu zweit ca. 6 Jungs und Mädchen. Es ist auch mein Ziel Stammspieler bei meinem Verein zu werden.“ „Ich bin ein professioneller Tennisspieler und habe nicht sehr viel Freizeit. Aber ich bin mit allem zufrieden, mit meinem Ranglistenplatz, Geldmöglichkeiten und Charakter. Des weiteren sehe ich meine Zukunft nur mit Sport verbunden und nicht mit Schule oder ‚normalen’ Beruf, wie Arzt oder so.“ „Zur Zeit und immer bewegt mich Handball! Vor allem HCL, das ist Handball mit Herz!“ „Besonders interessiert mich die neue Kanu-Anlage in Markkleeberg und das Neuseenland schlechthin.“ „Zur Zeit ist mir mein Tanzverein wichtig, da wir in der kommenden Saison viele Auftritte haben. Bin sehr beschäftigt mit meinem Sport Basketball, da wir in nächster Zeit viele Turniere haben werden.“ „Besonders gefällt es mir zur Zeit gut, dass es mehr Angebote für Mädchen gibt, die Fußball spielen. Leider gibt es im Bereich Althen/Panitzsch wenig Angebote.“ Hintergrundzahlen: ! Jungen gaben mit 33 Nennungen zehn mehr ab als die Mädchen mit 23. ! Bei den bis 15-Jährigen zählten 41 ihre Lieblingssportarten auf. Kategorie „sportbezogene Probleme“ (62 Nennungen) „Der Basketballkorb auf dem Freiplatz wurde demontiert.“ „Mich bewegt zur Zeit, dass die Fußballfans bzw. Hooligans unseren Sport kaputt machen.“ „Mir ist es wichtig, dass vor allem sportliche Angebote mehr nachmittags stattfinden, da ich fast täglich bis 16 Uhr in der Schule bin. Außerdem besteht oft Zwang zur Teilnahme an Wettkämpfen, den ich überhaupt nicht gut finde.“ „Ich finde, dass man dem Schießsport zu negativ entgegentritt, da es ein Sport wie jeder andere ist, denn beim Judo kann man auch wen verletzten und zwar ohne Hilfsmittel.“ Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 125 „Meiner Meinung nach, sollte die Stadt die Sportvereine besser fördern. Außerdem sollte die Jugend mehr zum Sport animiert werden.“ „Ich würde gerne Beachvolleyball im Verein spielen, doch leider finde ich nicht die entsprechenden Einrichtungen in meiner Umgebung.“ „In meiner Gegend wohnen relativ viele Kinder. Wir haben uns überlegt, dass wir in der Nähe einen Fußballplatz haben wollen, wo man hinlaufen kann.“ „Ich finde es sehr schade, dass z.B. die Skateboardpipe am Paunsdorf Center abgerissen wurde, so ist der Kontakt zwischen mir und ein paar der Skater dort abgerissen. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass diese Pipe wieder aufgebaut werden könnte, da es mitunter die beste Freizeitaktivität in Paunsdorf war.“ „Zur Zeit bewegt mich besonders das Problem des aktiven Radfahrens (Trial) und des Skatens. Es gibt in Leipzig zwar zwei bis drei Parks, jedoch meist nur an Stellen die entweder schwer zu erreichen sind oder kaputt sind. Die markanten Punkte, wo sich Skater und Radfahrer aufhalten, werden meist von Sicherheitsleuten bewacht und man wird weggeschickt und bekommt eine Geldstrafe, die das Maß der Normalität bei weitem übersteigt!“ „Das es in Leipzig keine Skatehalle gibt, stört mich sehr, denn wenn jetzt die kalten Tage kommen, wissen wir Skatefans nicht, wo wir uns einfinden sollen und sitzen nur dumm rum, dies stört mich sehr.“ „Es gibt viel zu wenig Räumlichkeiten (Sporthallen bzw. Sportplätze), welche auch kleinere Sportvereine nutzen können! Sport in Leipzig müsste wieder besser gefördert werden, sodass dieser für jedermann erschwinglich ist!“ „Dass den sportlichen Aktivitäten zu wenig Beachtung geschenkt wird und diese zu wenig von der Stadt Leipzig unterstützt werden.“ „Die immer wiederkehrenden Krawalle zwischen unseren beiden Fußballvereinen. Ich bin zwar neutral und interessiere mich nicht dafür, aber es nervt, täglich von 'Chemie-süchtigen Freunden' zu hören, was sie sich für eine Schlacht mit der Polizei und den anderen geliefert haben, wobei jede der drei Parteien wahllos um sich schlägt. Ich persönlich bin noch nie betroffen gewesen, aber es schadet dem Ansehen unserer schönen Stadt.“ „zu wenig Schwimmhallen“ „Ich finde es in Leipzig nicht so gut, dass manche Schwimmhallen zu alt sind und dass es zu wenig gibt.“ Hintergrundzahlen: ! Es nannten 20 Mädchen Probleme mit Einrichtungen, aber 42 Jungen. ! Der Altersvergleich zeigt vier Schüler unter 14 Jahren, die Probleme mit den Einrichtungen haben, aber jeweils 20 unter den 14- und 15-Jährigen sowie den 16- und 17-Jährigen. Von den ab 18-Jährigen kamen elf Antworten. ! Gymnasiasten äußerten sich häufiger als die Vergleichsgruppen. Kategorie „Geld/Finanzen“ (57 Nennungen) „Dass für die meisten Freizeitmöglichkeiten zu viel Geld verlangt wird und es für sozial schwächere Familien kaum möglich ist, mal einen Ausflug gemeinsam zu unternehmen, ohne gleich 100 Euro loszuwerden.“ „Manche Kinder bekommen kein Taschengeld, da sie es nicht brauchen. Ich z.B. frage meine Mutter immer, wenn ich was brauche. Ich gebe es auch nur für Schulsachen aus.“ „Eltern haben zur Erziehung ihres Kindes nur 154 Euro im Monat für ein Kind. Das geht doch nicht!“ „Es regt mich auf, dass ich viel zu wenig Taschengeld bekomme!“ 126 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht „Für Schüler sollte vieles erheblich billiger werden (Kino, Zug, Bahn), wie soll man das denn bitte bezahlen? Arzneimittel für Schüler frei!“ „Das Minus auf meinem Konto.“ „Ich würde sehr gerne ein paar Kurse wie z.B. Tanzen in einem Fitnessstudio machen. Aber die Beiträge sind viel zu hoch! Mit 40 Euro Taschengeld kann man sich so was nicht leisten!“ „Bei der Frage eins wird gefragt, was man in seiner Freizeit tut und in der Frage sechs, wie oft. Aber nicht warum man nur selten ins Kino geht. Und da würde jeder Schüler schreiben, wegen den Wahnsinnspreise! Wer kann mit 15-30 € Taschengeld denn heute noch mehr als einen Tag Spaß haben? Sachsentherme 11 €, Kinobesuch 5-8 €, Bowling 10 €, das ist doch verrückt!“ Hintergrundzahlen: ! Mit 40 zu 16 Nennungen äußerten sich hier die Mädchen deutlich häufiger als die Jungen. ! Die unter 14-Jährigen scheinen noch die wenigsten Geldsorgen zu haben, nur fünf sahen hier Probleme. 27 der 18-Jährigen und Älteren gaben Geldsorgen an. ! 27 Berufs- und Fachoberschüler teilten ihren Unmut mit, bei den Gymnasiasten waren es 21 und in der Mittelschule acht Nennungen. Kategorie „politischer Extremismus, Ausländerfeindlichkeit“ (81 Nennungen) „Zur Zeit bewegt mich die starke Zunahme der Ausländer in Deutschland, aber auch die zunehmende Gewaltbereitschaft der Linken besorgt mich.“ „Ich finde es sehr schlimm, dass ich in meinem Viertel (Gohlis) als Deutscher in der Minderheit bin und mir von den Ausländern alles bieten lassen muss, um nicht als Rassist zu gelten. Es stört mich auch, dass, seitdem es so viele Ausländer in Gohlis gibt, es immer mehr Schlägereien und Überfälle auf Passanten gibt. Aber am schlimmsten finde ich, dass sich das noch alle Leute bieten lassen und nichts dagegen unternehmen. Und ich denke auch, dass Gohlis in 2-3 Jahren Ähnlichkeit mit Berlin-Kreuzberg haben könnte.“ „Das Verhalten der Ausländer in unserer Stadt. Bei uns in Paunsdorf muss man abends richtig Angst haben, auf die Straße zu gehen. Manchmal werden auch Mädchen ohne Grund geschlagen! Mich bedrückt es, da sie die Macht haben und machen was sie wollen! Ich habe nichts gegen Ausländer, jedoch finde ich das Verhalten asozial!“ „Das Nazis immer noch frei rumlaufen dürfen.“ „1. Meine Frage ist, warum, wenn der Staat gegen den Faschismus ist, trotzdem die Nazi-Demonstrationen stattfinden? 2. Warum werden in der Schule die ausländischen Jugendlichen mehr kritisiert als die deutschen? Die Menschen sind doch gleich (aber mit verschiedenen Charakteren). Man darf die nicht alle mit gleichem Charakter sehen.“ „Was ich zur Zeit total sinnlos und sehr kindisch finde ist, wie sich die Rechtsextremen verhalten, die meisten davon sind nur Mitläufer! Meine Meinung...“ „Dass die NPD nun schon in zwei Landtagen vertreten ist und ich es überhaupt nicht verstehe, wie man diese Partei wählen kann. Wir sind zwar eine Demokratie aber trotzdem.“ „Dass es zu viele Punks gibt. Die machen Müll und sind es auch selber, ich werde ihnen eine Zahnbürste schenken. Ich bin sehr besorgt.“ „Die Entwicklung der nationalsozialistischen Bewegung sowie ihre Wahlerfolge in Deutschland. Wie kann man nur so ignorant sein?“ „Die radikale Zunahme der rechten Parteien und ihrer Macht. Ich bin der Meinung, man sollte die NPD ungeachtet aller Gesetze verbieten.“ Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 127 „Dass Gegendemonstranten beim Fascho-Aufmarsch auch friedlich keine Chance haben, sondern einfach grundlos Platzverbot bekommen.“ „Man sollte den Nazis verbieten durch Leipzig zu marschieren, und die Polizisten sollten nicht auf Linke einschlagen, nur weil sie eine Sitzblockade machen.“ „Meiner Meinung nach ist die zunehmend stärker werdende Ausländerzunahme in Leipzig ein großes Problem, aber zugleich nehmen auch die rechtsorientierten Menschen zu und dies schafft ‚extreme’ Gegensätze die oft gewaltsam enden.“ „Außerdem überlege ich, inwiefern die Ausländerzahl zunimmt. Man hat teilweise das Gefühl 'Deutschland hat keine Deutschen mehr.'“ „Bitte sorgen sie dafür, dass kein Ausländer meine Aussicht auf eine Lehrstelle vernichtet!!!“ Hintergrundzahlen: ! 54 von den 81 Antworten kamen von Jungen, nur 27 Mädchen äußerten sich hier. ! Die 16- und 17-Jährigen gaben mit 34 Nennungen die häufigsten Antworten zu diesem Thema, dagegen schrieb nur ein unter 14-Jähriger etwas dazu. ! Wie schon bei den andern Themen waren auch hier die Gymnasiasten die fleißigsten Antworter, diesmal mit 30 Schülern, 28 waren es für die Beruf- und Fachoberschüler und 23 für die Mittelschüler. Kategorie „öffentlicher Nahverkehr, Mobilität“ (28 Nennungen) „Die Fahrer bei Bahn und Bus sind zu Jugendlichen bzw. Leuten im jüngeren Alter viel zu unfreundlich. Das müsste schnell geändert werden, denn einen guten Eindruck auf die Anwohner in Leipzig und auf die Besucher in Leipzig macht das nicht.“ „Dass in der Gemeinde Borsdorf/Panitzsch die Busse nur stündlich fahren und das auch nur bis 18 Uhr.“ „Um etwas zu unternehmen, braucht man als 'einfacher Mann' ohne Führerschein Fahrgeld... d.h. die Eintrittsgelder für diese Veranstaltungen hätte ich, doch das Fahrgeld ist zu teuer.“ Hintergrundzahlen: ! In dieser Kategorie ist der Unterschied zwischen Jungen (16 Nennungen) und Mädchen (12) gering. ! Die meisten Probleme mit dem öffentlichen Personennahverkehr haben die 18-Jährigen und Älteren, hier beschwerten sich 24 Jugendliche. ! 15 Berufs- und Fachoberschüler und elf Gymnasiasten brachten ihren Unmut zu Papier. Kategorie „Ausbildung und Beruf“ (161 Nennungen) „Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe über 40 Bewerbungen geschrieben und hatte keine Aussichten in Leipzig und Umgebung. Dieses Jahr bewerbe ich mich bundesweit und werde leider Leipzig verlassen müssen!!!“ „Der kurz bevorstehende Übergang in Beruf/Studium, auf den wir, meiner Meinung nach, durch die Schule nahezu gar nicht vorbereitet sind. Alle Informationen müssen wir selbst besorgen, das vermittelte Schulwissen ist dazu unzureichend.“ „Zur Zeit bewegt mich besonders meine berufliche Zukunft, da ich mich nicht entscheiden kann, ob ich an einer Universität oder einer Berufsakademie studieren soll und inwiefern mich meine Eltern finanziell unterstützen können, steht noch nicht fest.“ „Dass immer weniger Jugendliche Möglichkeiten haben, eine Ausbildung zu bekommen und ihre Freizeit dementsprechend nicht gestalten können. Die meisten fallen dann in ein tiefes Loch und nehmen Drogen oder werden gewalttätig.“ 128 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht „Ich bin der Meinung, es müssten öfter Informationsveranstaltungen über Studiengänge stattfinden, da nicht jeder zu gegebenen Terminen Zeit hat.“ „Die Lehrstellensituation heutzutage. Es ist doch eine Schande, immer wieder zu behaupten 'Wir machen uns stark für Deutschland' oder sogar der sinnlose Spruch 'Du bist Deutschland' und dann wird nichts getan! Junge Leute wissen nicht, was aus ihnen werden soll und gehen dementsprechend negativ an die Sache ran. Wenn allerdings noch Schulen geschlossen werden, weiß ich nicht, wo wir in 5 Jahren stehen. Das ist systematische Volksverblödung.“ Hintergrundzahlen: ! 112 Mädchen drückten ihre Sorgen aus, dagegen stehen die Jungen mit nur 47 Äußerungen. ! Bei den 16- und 17-Jährigen waren es 77 Jugendliche die Angst vor ihrer beruflichen Zukunft haben, 48 waren es noch bei den über 18-Jährigen und 31 bei den 14- und 15-Jährigen, die Jüngeren haben sich wohl noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt. ! Die Gymnasiasten und die Beruf- und Fachoberschüler sehen ihrer beruflichen Zukunft am pessimistischsten entgegen (67 und 65 Nennungen), in den Mittelschulen machen sich knapp dreißig Schüler Sorgen. Kategorie „Schule“ (216 Nennungen) „Dass die Schulsituation grausam ist: schlechte Lehrpläne, viel zu viel Ausfall, viel zu früher Beginn (Studien besagen, das ab ca. 9.00 Uhr der günstigste Zeitpunkt für Schule wäre), überhaupt das miese Schulsystem, dass müsste mal von Grund auf verbessert werden.“ „Das Bild unserer Klasse, denn es fangen immer mehr an zu rauchen, obwohl sie das in dem Alter noch nicht dürfen. Wenn man sie dann darauf anspricht, reagieren sie aggressiv und sagen, man solle sich um seine eigenen Sachen/Probleme kümmern.“ „Schulschließungen: Unser Gymnasium (neu renoviert) wurde geschlossen und wir sind jetzt alle in einer hässlichen, nicht renovierten Bruchbude.“ „Zehntklässler dürfen in unserer Schule in der Vierzigminutenpause nicht raus.“ "Ich kritisiere das neue System der Sekundarstufe II mit Belegpflicht Chemie, Physik und Bio. Das halte ich für uneffektiv, weil dann noch oberflächlicher gearbeitet wird!" „Wenn man mal etwas nachlässt, wirkt sich das sofort auf die Noten und somit auch unweigerlich auf die Zukunftsperspektive aus. Das Problem ist, dass kein Mensch durchweg Höchstleistungen bringen kann.“ „Sanitäranlagen in der Schule sind unsauber.“ „Einer bei mir in der Klasse hat LRS und hat sich jetzt in der zehnten Klasse aufgegeben und macht gar nichts mehr. Warum wird er nicht unterstützt? Er würde es versuchen, bestimmt, aber mit Hilfe! Seine Eltern müssen arbeiten und haben auch nicht immer Zeit ihn zu unterstützen. Und in der Schule wird auch oft einfach der Stoff durchgenommen, und das war’s. Warum unterstützt der Staat solche Leute nicht? Ich denke, dass 'Bildung' das wichtigste ist? Oder?“ „Meine Noten waren zu Schulbeginn nicht besonders toll und jetzt überlegen meine Eltern mich vom Gymnasium runterzunehmen.“ „Ob ich später oder jetzt einen gut verdienenden Mann bekomme und ob ich in der Schule in die Hauptschule falle oder nicht.“ „Schule macht zur Zeit überhaupt keinen Spaß. Ich zähle nur noch die Tage bis zu den Ferien. Wir schreiben nur noch Arbeiten und unsere Lehrer haben total schlechte Laune.“ „Die Schule macht mir Stress und Sorgen, denn zur Zeit vernachlässige ich sie sehr, hab einfach keine Lust drauf.“ „Ich kriege wegen schlechter Noten oft Ärger und werde in der Schule verhauen und verachtet.“ Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 129 „Dass so viel Gewalt an den Schulen ist.“ „Zur Zeit bewegt mich besonders die Schulpolitik, d.h. die neuen Kursregelungen. Denn ich fühle mich als Versuchskaninchen! Als würde man mit meinem Leben und meiner Zukunft spielen und wenn es nicht geht, wird die neue Kursregelung klammheimlich wieder rückgängig gemacht.“ „Ich möchte in den Ferien an Kursen teilnehmen, die sind aber teuer. Ich fände es sehr gut, wenn von den Schulen oder dem Jugendamt in den Schulen für Schüler kostenfreie Englisch-, Kunst- und Musikkurse, auch für Anfänger und Fortgeschritten, stattfinden könnten.“ „Ich habe jetzt schon Angst vor der Prüfung nächstes Jahr und dann bereitet es mir Kopfschmerzen, da ich noch nicht genau weiß, was ich danach machen soll.“ "Ich hatte einen schlechten Start in die 10. Klasse, das Problem ist, dass ich nicht viele Möglichkeiten mehr habe es auszubügeln. Und die Prüfung steht auch bald an." „Zur Zeit bewegt mich eigentlich nur die Schule, weshalb ich eben auch wenig Freizeit habe.“ „Ich habe mir vorgenommen, in der zehnten Klasse mal wieder bessere Noten zu schreiben und mich richtig anzustrengen, aber es klappt einfach nicht. Keine Ahnung warum, ich hocke nämlich wirklich den ganzen Tag hinterm Schreibtisch und mache Hausaufgaben und lerne. Tolle Motivation!“ „Die derzeitige Situation des Lehrplans ist meiner Meinung nach katastrophal, alles geht durcheinander. Viele Lehrer fallen aus, der Druck auf uns Schüler ist zu groß und viel zu wenig Freizeit. In den Schulen sind die Lehrer gegeneinander und da klappt es mit den Schülern bzw. Noten auch nicht.“ Hintergrundzahlen: ! Auch hier kamen die meisten Antworten vom weiblichen Geschlecht, 147 von ihnen teilten ihre Schulnöte mit, dagegen nur 69 Jungen. ! Die meisten Sorgen bereitet die Schule den 16- und 17-Jährigen (74 Äußerungen), gefolgt von den 14- und 15-Jährigen mit 65 Nennungen, bei den beiden anderen Gruppen gab es weniger als 40 Aussagen. ! Die Gymnasiasten sind die Schüler, die sich am meisten beklagen, 146 teilten ihr Leid mit, dagegen nur 31 Berufs- und Fachoberschüler und 39 Mittelschüler. Kategorie „Freizeiteinrichtungen und -angebote“ (107 Nennungen) „Bitte, bitte nicht das Feinkostgelände schließen. Es muss weiterleben. Wir brauchen es. Es gehört zu Leipzig. Ohne Feinkost kein Leipzig!“ „Es gibt zu wenig Geld für Jugendclubs. Das KAOS z.B. steht kurz vor dem Schließen. Es muss in dem Haus bleiben. Dort ist es sooo schön. Kein Umzug!!“ „In Leipzig gibt es viele kleine Vereine, die sich für die Jugend einsetzen. Ich würde es schade finden, wenn diesen Institutionen weiteres Geld gekürzt wird, in solchen Vereinen wird viel (medien-)pädagogische Arbeit geleistet, die die Kinder (und Eltern) zu schätzen wissen und die es nicht verdienen, dass sie nicht gefördert werden. Außerdem werden Arbeitsplätze geschaffen und erhalten. Aber guter Schritt eine Umfrage zu machen, auf die Idee ist Herr Jung damals nicht gekommen.“ „Wir versuchen in unserem Jugendtreff ein Beachvolleyballfeld zu bekommen, aber eh das alles genehmigt wird, sind zwei Jahre vergangen. Wir bräuchten nur einen Sponsor für den Sand und das Netz und die Zustimmung vom Sport- und Bäderamt und von der Augsburger Lehmbau Gesellschaft. Den Rest würden wir selber machen, aufbauen und so weiter. Das stört mich.“ „Dass viele Jugendclubs schließen müssen, da die Fördermittel jedes Jahr herabgesetzt werden. Dass im Jugendclub Lindenthal für die Jugendlichen fast kein Mitspracherecht besteht und dass der Clubleiter des Jugendclubs Lindenthal (Kai Mopfgarten) absolut unqualifiziert für diesen Beruf ist, da er sich nicht mit den Jugendlichen auseinandersetzt.“ 130 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht „Dass die Straße vor dem Jugendclub Tante Hedwig an der Hedwigstraße endlich zu einer Spielstraße wird, so dass keine Autos mehr dort langfahren, wegen den kleinen Kindern, die dort spielen.“ „Dass es nicht genug Freizeitbäder mit Rutschen gibt in Leipzig, außer zwei, eins in Grünau (Grünauer Welle) und Paunsdorf (Sachsentherme).“ „Ich fände es gut, wenn in Mockau ein Mangaclub aufgemacht wird. Mit Kursen für Anfänger, Profis und Fortgeschrittene.“ „Ich frage mich, wie ich meine vier Freizeitaktivitäten pro Woche, einen durchschnittlich achtstündigen Schultag, die Hausaufgaben und einen gesunden Schlafrhythmus unter einen Hut bringen kann. Kulturelle Freizeitaktivitäten (Tanzunterricht, Theater, Chor, Konzerte) sind nur immer zu spät (enden 20, 21 und 22.30 Uhr). Dies ist für einen Schüler, der sechs Uhr morgens aufstehen muss, zu spät!“ „Das wiederholt Millionen Euro Fördergelder für Jugendclubs gestrichen werden und das, obwohl Burkhard Jung in seiner Wahlrede zum Amt des Bürgermeisters meinte, dass er sich mehr für die Jugend einsetzen möchte.“ „Das Leipziger Fanprojekt ist stark sanierungsbedürftig. Es sind schon z.B. Teile vom Dach gefallen. Trotz diverser Zusagen seitens der Stadt, diese Mängel zu beheben, uns bei der Renovierung finanziell zu unterstützen, wurde nichts getan. Da sollte man etwas unternehmen, weil sonst viele Jugendliche nichts Sinnvolles zu tun hätten. Dort betätigen sich zur Zeit nämlich fast täglich viele Jugendliche an dem Basteln von Fahnen, Entwerfen von Choreos etc.“ „Außerdem würde ich einen eigenen Sportplatz für den Roten Stern Leipzig begrüßen, da dieser Verein sich stark antirassistisch zeigt und versucht, durch Integrationsturniere ausländische Jugendliche in die Gesellschaft zu integrieren.“ „Ich finde, es sollte einen Club für Jugendliche geben, wo man auch mal übernachten kann. Denn wenn z.B. ein Junge von außerhalb ein Mädchen aus Leipzig besucht, würden die meisten Eltern nicht erlauben, dass er bei ihr übernachtet.“ „Dass es keinen Schulclub gibt!“ „Es sollte in Leipzig wesentlich mehr Musikaktivitäten sowie Konzerte geben. Jedoch sollten sich die Preise dafür auf schülerfreundliche Preise beschränken.“ „Zur Zeit beschäftige ich mich ... aber auch sehr für Theater, weil ich merke, dass die Stadt sich kaum noch darum kümmert, was aus den Jugend-Theater-Einrichtungen wird! Das gilt aber für ganz Deutschland! Die Kultur wird einfach nicht mehr unterstützt!“ „Ich finde es sehr schade, dass es vor allem für die Jugendlichen unter 16 Jahren, die abends noch nicht weiter in Discos gehen können, wenig Alternativmöglichkeiten gibt. Außerdem wird auch wenig Werbung zu Jugendclubs etc. gemacht. Ich zum Beispiel kenne eigentlich keine Jugendclubs in Leipzig, würde aber gern mal einen besuchen, um neue Freunde kennen zu lernen und meine Freizeit sinnvoll zu nutzen.“ „Das Problem ist, dass immer mehr Angebote immer mehr kosten müssen. Es ist leider für viele Familien, v.a. für die mit mehreren Kindern, nicht möglich, viel Geld für Freizeitangebote auszugeben, und wenn die Eltern das Geld haben, dann haben sie keine Zeit. Deswegen: lieber Zeit mit den Kindern verbringen und nicht soviel Geld zustecken.“ „Ich find's schade, dass es zu wenig gibt für Leute, die lieber am Computer spielen/arbeiten, als Sport zu treiben bzw. in die Disco zu gehen. Es wäre schön, wenn es da mehr Möglichkeiten gibt.“ „Anfang Oktober öffnet immer der Eisdom. Das ist ein großer Treffpunkt für viele Freunde und es macht Spaß, dort mit den Freunden Schlittschuh zu laufen.“ Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 131 „Ich denke, es gibt sehr viele Angebote in Leipzig. Manche Jugendclubs bräuchten einfach nur ein besseres Image und qualitative Mitglieder - nicht nur sozial schwache Jugendliche mit sozialen Schwierigkeiten. Man sieht an den Angeboten im Ferienpass, dass es sehr viele Angebote gibt, die jedoch nicht genutzt werden, was zum einem am Engagement der Eltern liegt, denn sie müssten die tragende Kraft sein, die Kids vom PC oder TV zu holen.“ „Ich würde furchtbar gern Piano spielen lernen. Doch es fehlt an Angeboten. Und die Angebote, die es gibt, sind mir viel zu teuer.“ Hintergrundzahlen: ! Fast dreimal so viele Mädchen (79 Aussagen) wie Jungen (28) sahen Probleme bei den Freizeiteinrichtungen. ! Der Altersvergleich zeigt, dass die 16- und 17-Jährigen die meisten Antworten gaben (38 Äußerungen), gefolgt von den 14- und 15-Jährigen mit 31 Nennungen, den ab18-Jährigen mit 25 und den unter 14-Jährigen mit 13 Aussagen. ! Und wieder sind es die Gymnasiasten, welche die meisten Angaben machten, über die Hälfte der Antworten kamen von ihnen. Mit Abstand folgen die Berufs- und Fachoberschüler (33) und die Mittelschüler mit 15 Aussagen. Kategorie „Freizeitbeschäftigungen“ (83 Nennungen) „Mich bewegt zur Zeit besonders der Fanfarenzug, weil ich da viele Freunde dabei habe und mein Freund macht da auch mit. Es macht einfach nur Spaß dabei zu sein.“ „Zur Zeit bewegt mich eigentlich, dass hier in Leipzig viel aus Indien kommt (Bharati, Bollywoodshow). Außerdem finde ich es gut, dass in letzter Zeit viele Bollywoodfilme im Fernsehen ausgestrahlt werden, aber es könnten noch mehr sein.“ „Ich bin stolz auf meine Band, weil sie in meinem Interesse Mittelaltermusik spielen. Ich danke allen, die in dieser Band mitwirken.“ „Ich will unbedingt Schlagzeug spielen, aber ich weiß momentan nicht, wohin mit so `nem großen Schlagzeug. Im Haus oder Garage geht nicht, weil sich sonst die Nachbarn beschweren.“ „Ich mache viel zu viel in meiner Freizeit. Ich gehe 2x wöchentlich Schwimmen, 3x wöchentlich Reiten und außerdem spiele ich 2-3x wöchentlich Keyboard. So ist meine Woche samt Wochenende ausgelastet und ich habe keine Zeit für andere Freizeitangebote, weil die Schule gibt es ja auch noch.“ Hintergrundzahlen: ! 41 Jungen und 42 Mädchen antworteten. ! Die 14- und 15-Jährigen gaben am häufigsten Freizeitbeschäftigungen an (42), die 18-Jährigen und Älteren am seltensten (6). ! Die Gymnasiasten liegen auch hier im Vergleich der Schultypen mit der Häufigkeit ihrer Antworten an der Spitze (47). Kategorie „städtische Angelegenheiten“ (146 Nennungen) „Es muss an Leipzigs Stadtbild noch mehr gearbeitet werden. Straßen müssen richtig bearbeitet werden, nicht nur geflickt.“ „Straßen in Leipzig müssen noch besser werden!!! Härtere Kontrollen für Fahrradfahrer (Licht!!!). Mehr kostenfreie Parkplätze in Leipzig!!“ „Ich finde nur, dass die Armut in Leipzig immer mehr zunimmt (Grünau). Es gibt wirklich viel zu viele 'abgewrackte' Teile/Ecken. Und es reicht eben nicht, sich nur um die Innenstadt (Zentrum) zu kümmern!!! Schon allein wenn man mit der Linie 15 fährt, sieht man viele schlimme Wohnviertel und Straßen!“ 132 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht „Bau des City-Tunnels, den ich persönlich für sinnlose Geldschleuderei halte. Man hätte dies auch anders lösen können. Man sollte mehr investieren und Firmen anlocken. Schließlich ist Leipzig der wichtigste Punkt in Mitteldeutschland. Firmen, die sich erst gründen, sollten besser unterstützt bzw. Konzepte usw. sollten durchgearbeitet werden, um so für bessere Chancen zu sorgen.“ „Der City-Tunnel ist meiner Meinung nach eine Fehlinvestition. Die Stadt hätte von dem Geld Schulden bezahlen können, Straßen/Häuser renovieren. Die Haltestellen des City-Tunnels erreicht man bequem durch die örtlichen Straßenbahnen.“ „City-Tunnel finde ich gut, da ich glaube (hoffe), dass es der Anfang eines U-Bahn Netzes ist. Ich finde es gut, dass der Bürgermeister für die Medien und Anwohner von Leipzig präsent ist.“ „Ich finde es toll, dass in Volkmarsdorf die alten, zerfallenen Gebäude abgerissen werden, aber ich hoffe, dass nicht alle schönen Altbauten verschwinden.“ „Meine Sportschule liegt mitten in der Stadt, dank Baustellen ist die Schülerzahl gesunken!!! Baustellen bestehen zu lang!!!“ „Spielplätze gibt es zu wenig in meinem Wohnraum. In Leipzig-Wahren gibt es kaum Spielplätze oder sie sind nicht kindergerecht. Ich finde, es wird zu weenig für Kinder gemacht.“ „Dass die kommunale Leipziger Politik immer mehr in einem Geflecht aus Betrug und Korruption versinkt. Außerdem verschwenden viele Städtische Unternehmen und unwichtige Projekt die Mittel der Stadt und an anderen Stellen (unserer Schule) fehlt das Geld.“ „An vielen Orten, an denen sich Jugendliche aufhalten können, sind sehr wenig Mülleimer oder die Bänke sind beschmiert. Und sie stehen auch ohne Regenschutz da, sodass, wenn es geregnet hat, sich keiner auf die Bänke setzen kann. Oder wenn man schon einen Basketball-Platz errichtet, muss man schon die Körbe gleich hoch einstellen.“ „Schlechte Parkmöglichkeiten an Leipziger Berufsschulen und der gleichzeitige Einsatz des Ordnungsamtes. Gerade am BSZ 7 ist das Ordnungsamt täglich unterwegs und zieht den Azubis das Geld aus der Tasche.“ „Weil wir in der Wodanstraße keinen Fußweg haben und keinen Blitzer (man würde viel Geld verdienen).“ „Die Stadt Leipzig muss sich ernsthaft über den Haushalt Gedanken machen. Bei Schulden über 1 Milliarde € ist irgendwas verkehrt.“ „Es sollten mehr sichere Fahrradwege gebaut werden. Zudem sollte noch für mehr Sicherheit für Fahrradfahrer gesorgt werden, durch z.B. mehr Hinweis- bzw. Warnschilder. Denn ich habe zunehmende Angst beim Fahrradfahren wegen den zu schnellen und zu unvorsichtig fahrenden Autos.“ Hintergrundzahlen: ! Bei dieser Kategorie herrscht ebenfalls ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Jungen (73) und Mädchen (72). ! Nur sieben der 144 unter 14-Jährigen machten eine Aussage über eine städtische Angelegenheit. Besonders aufmerksam schienen die 16- und 17-Jährigen zu sein, 73 gaben hier ein Problem an, das sind 32 mehr als bei den über 18-Jährigen und 47 mehr als bei den 14- und 15Jährigen. ! 61 Gymnasiasten gaben ihre Meinung zu städtischen Angelegenheiten ab, 55 Äußerungen kamen von den Berufs- und Fachoberschulen und 30 Meinungen von den Mittelschülern. Kategorie „Politik“ (186 Nennungen) „Die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland ist für mich besonders schlimm, da ich es in meiner Familie besonders bemerke.“ Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 133 "Die Arbeitslosigkeit in Deutschland, weil manche Familien dadurch ihr Leben auf sehr wenig Geld aufbauen müssen, und das geht heutzutage nicht mehr, da die meisten Preise viel zu hoch sind, als dass man mit so wenig Arbeitslosengeld eine Familie ernähren kann.“ „Dass man immer weniger Vertrauen zur Politik haben kann oder schwer hat. Die Bürgernähe fehlt.“ „Es ist schade, dass viele Menschen arbeitslos sind. Zum Glück betrifft es mich nicht. Man sollte die Gesetze ändern und auch bei Misshandlungen und Straftaten an Tieren und Menschen.“ „Dass es im Bundestag keinen Politiker gibt, der (meiner Meinung nach) zeigt, dass ihm etwas an Deutschland und der Welt liegt. Es hat den Anschein, sie tun die Arbeit nur so lange, bis das Geld verdient ist und ihr "Arbeitstag" zu Ende ist.“ „Im Moment interessiert bzw. beschäftigen mich diese vielen Terroranschläge. Am meisten aber, ob dieser Terror auch bald bei uns in Leipzig/Deutschland losgeht.“ „Jugendliche unter 25 Jahren müssen bei den Eltern wohnen. Ich finde diese Bestimmung unsozial und fühle mich in meinen Grundrechten verletzt. Bin ich als 19-jähriger weniger förderungsbedürftig als ein 25-jähriger? Man hat mich aus meinen geregelten Verhältnissen gerissen und darf nun zusehen wie ich allein zurecht komme! Ich fühle mich ungerecht behandelt. Darf so was sein?“ „Ich habe Angst vor Terroranschlägen. Diese Menschen sind unberechenbar!“ „Die ausbeuterische, kapitalistische nationale und internationale Politik, Sozialraub und Sozialabbau“ „Eigentlich nur die Gewalt und Ungerechtigkeit in Leipzig und der restlichen Welt. Und dass sich die Vereinigten Staaten von Amerika immer und überall einmischen (auch wenn deren Motive gut gemeint sind) und aber dann alle mit reinziehen, weil sie den Kürzeren ziehen. Bsp.: Libanon und unsere deutsche Marine!“ „Am meisten zur Zeit bewegt und beschäftigt mich das Gesetz. Ich finde es extrem schlimm, wie Vergewaltiger bestraft werden. Oft nur bis zwei Jahre und selbst bei Wiederholung der grausamen Tat wird nicht anders gehandelt. Das macht mir Angst und ich kann nur hoffen, dass es mir oder vielleicht später meiner Tochter nie so ergeht. Tut etwas!“ „Die steigende Zahl der Nichtwähler und das Erstarken von NPD und anderen rechten Parteien, sowie der Abbau von Netzwerken zur Prävention und psychologischer Hilfe nach rechten Übergriffen aufgrund von Streichungen von Etat ('Geldmangel' für solche wichtigen Projekte!).“ „Mich bewegt die Ausländer- und Globalisierungspolitik. Ich lehne den Kapitalismus ab, da er eine Globalisierung mit sich bringt und dadurch Deutschland entstellt, da sich ein Volk und ein Land durch die Kultur definiert. Außerdem gibt es dadurch hohe Arbeitslosigkeit. Die derzeitigen Auslandseinsätze kosten Unmengen von Geld, dienen keinen deutschen Interessen und gefährden deutsche Soldaten.“ „Was ich gut finde, ist die Überlegung, Zigaretten erst an 18-jährige zu verkaufen, man müsste allerdings mal die Zigarettenautomaten abschaffen. Die Altersfreigabe bei Filmen ist teilweise übertrieben hoch (z.B. 'Miami Vice' ab 16).“ „Die Politiker im Allgemeinen sollten zuerst bei sich anfangen, die Gehälter zu kürzen, um Einsparungen zu machen, und nicht die kleinen Leute weiter belasten.“ „Es ist doof, dass Kinder nicht wählen dürfen. Denn Kinder haben mehr Phantasie als Erwachsene.“ Hintergrundzahlen: ! 94 Jungen gaben eine Meinung ab und 92 Mädchen. ! Auch bei dieser Rubrik äußerten sich die 16- und 17-Jährigen am häufigsten. 76 Meinungen gab es aus dieser Altersgruppe. Es folgen die 14- und 15-Jährigen, die über 18-Jährigen und die unter 14-Jährigen. ! Mit 88 Äußerungen liegen hier die Gymnasiasten im Schulvergleich ebenfalls vorn, 56 Berufsund Fachoberschüler gaben eine Meinung ab und 42 Mittelschüler. 134 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht Kategorie „Gesellschaft“ (79 Nennungen) „Mich besorgt es von Tag zu Tag, dass es immer mehr Obdachlose gibt und so zu sagen die ‚normalen’ Leute, die arbeiten und Wohnsitz haben, einfach keinen Respekt haben und sich nicht vorstellen können dass es auch auf der Straße zu leben geht. Es sind viel zu viele Leute egoistisch geworden.“ „Die schlechte Förderung von Familien mit mehreren Kindern, obwohl diese für Nachwuchs und somit für den Fortbestand Deutschlands sorgen!“ „Zur Zeit sterben viele Kinder. Das bewegt mich. Es werden immer wieder Kinderleichen gefunden. Das ist schrecklich. Oder auch der Krieg und Terroranschläge.“ „Viele Jugendliche verbringen ihre Zeit damit, Rauschmittel zu nehmen, sei es anfangs nur Alkohol und Zigaretten, steigert es sich bei manchen durch Perspektivlosigkeit zur Sucht. Man sollte erfahren, wie krass es wirklich ist. Es ist zwar erschreckend aber jemand muss sich damit befassen.“ „Auch wenn solche Befragungen gut für die Statistik sind, finde ich es traurig, dass, während ich hier für das Jugendamt Fragebögen beantworte, irgend woanders ein verwahrlostes Kind im Elternhaus verhungert!“ „Ich würde mich gern für Frauenrechte in Mexiko und anderen betroffenen Ländern einsetzen. Und helfen ohne Spende. Ich habe diese Idee auch schon mehrmals angebracht, aber keiner konnte mir sagen, was ich tun kann und wo ich mich informieren kann.“ „Warum kann es anderen Menschen nicht so gut gehen wie mir?!“ „Aber mich bewegt zur Zeit auch die Armut in den 3. Weltländern. Ich finde es überhaupt nicht okay, dass es mir hier so gut geht, ich ein warmes Zuhause habe, aber trotzdem noch einiges zu bemängeln habe. Die Kinder in diesen Ländern brauchen Hilfsbereitschaft und vor allen Dingen Liebe. So etwas macht mich traurig.“ „Vernachlässigung von Kindern/Jugendlichen durch Eltern, Schule, Politik und die sich daraus ergebenden Probleme wie mangelndes Interesse an Bildung, Gewalttätigkeit, Drogenkonsum, Zukunftsängste etc.“ „Dass kleine Kinder vergewaltigt werden. Drogenmissbrauch. Angst um die Umwelt.“ Hintergrundzahlen: ! 31 Jungen und 48 Mädchen äußerten sich. ! Mit 35 Meinungen vertreten sind die 16- und 17-Jährigen, mit 17 Antworten die 18-Jährigen und Älteren, mit 15 Äußerungen die 14- und 15-Jährigen und mit 12 Äußerungen die unter 14-Jährigen. ! 42 Gymnasiasten, 25 Berufs- und Fachoberschüler und 12 Mittelschüler äußerten sich zu diesem Thema. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht 135 Teilstudie innerhalb der kommunalen Bürgerumfrage 2006 Liebe Schülerin, lieber Schüler, liebe Auszubildende, lieber Auszubildender, wir bitten Dich heute recht herzlich, an dieser Befragung von Leipziger Kindern und Jugendlichen teilzunehmen. Wir, die Stadtverwaltung Leipzig, möchten erfahren, wie junge Leute ihre Freizeit gestalten wollen und wie wir dies unterstützen können. Die Stadtverwaltung ist auf diese Informationen angewiesen, um gemeinsam mit Euch, Euren Eltern, den Verbänden und Vereinen die Freizeitangebote schrittweise weiter zu verbessern. Alle Angaben sind freiwillig und werden vertraulich behandelt. Deinen Namen brauchst Du nicht angeben. Ein herzliches Dankeschön im Voraus für Deine Mitarbeit. Dr. Siegfried Haller Koordinator des Dezernates Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Zu Beginn geht es um eine ganze Palette von möglichen Freizeitaktivitäten. Wie sehr interessieren sie Dich? Schätze jede einzelne Betätigung ein und kreuze das entsprechende Kästchen an. Zum Schluss sollte in jeder Zeile ein Kästchen angekreuzt sein. 1 Das interessiert mich ... 1 2 3 4 5 sehr stark stark mittel schwach sehr schwach a) ins Kino gehen b) Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) c) Sport treiben d) Konzerte mit klassischer Musik besuchen e) Konzerte mit moderner Musik besuchen f) Musik hören g) selbst musizieren h) zur Disco gehen i) in die Oper / ins Theater gehen j) selbst Theater spielen k) Fahrrad / Moped/Motorrad fahren l) Fernsehen, Video ansehen m) am Computer spielen n) am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. o) im Internet surfen / chatten 2 Was interessiert Dich sonst noch besonders? 1. 2. 1 3 Freizeit kann man allein oder mit anderen verbringen. Wie stark bist Du an Folgendem interessiert? Kreuze bitte wieder in jeder Zeile das für Dich Zutreffende an. Das interessiert mich ... 1 2 3 4 5 sehr stark stark mittel schwach sehr schwach a) mit Freunden draußen herumziehen b) mit Freunden feiern c) einen Schul- oder Jugendclub besuchen d) in der Familie etwas unternehmen 4 Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur Verfügung? (Gemeint ist die Zeit, die Du hast, um solche Dinge zu tun, wie sie z.B. in den ersten drei Fragen angeführt waren.) ___________________ Stunden 5 6 Wann musst Du in der Regel abends zu Hause sein? Wenn Du darüber selbst frei entscheiden kannst, brauchst Du nur bei c) ankreuzen? c) Ich kann darüber frei entscheiden a) wochentags (in der Schulzeit) um __________ Uhr b) am Wochenende / in den Ferien um __________ Uhr Jetzt geht es darum, wie oft Du mit verschiedenen Freizeitaktivitäten beschäftigt bist. Gehe bitte Zeile für Zeile durch und kreuze eine der fünf Möglichkeiten an. Das mache ich ... 1 2 3 4 5 (fast) täglich mehrmals in der Woche mehrmals im Monat mehrmals im Jahr seltener/nie a) ins Kino gehen b) Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) c) Sport treiben d) Konzerte mit klassischer Musik besuchen e) Konzerte mit moderner Musik besuchen f) Musik hören g) selbst musizieren h) zur Disco gehen i) in die Oper / ins Theater gehen j) selbst Theater spielen k) Fahrrad/Moped / Motorrad fahren l) Fernsehen, Video ansehen m) am Computer spielen n) am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a. o) im Internet surfen / chatten 7 Es geht weiter um Deine Freizeitaktivitäten. Wie häufig trifft das Folgende für Dich zu? Das mache ich ... a) mit Freunden draußen herumziehen b) mit Freunden feiern c) einen Schul- oder Jugendclub besuchen d) kostenpflichtige Freizeitangebote (Bowling, Billard, Dart usw.) nutzen e) in der Familie etwas unternehmen 2 1 2 3 4 5 (fast) täglich mehrmals in der Woche mehrmals im Monat mehrmals im Jahr seltener/nie Wenn Du Schul- oder Jugendclubs besuchst: Welche Clubs besuchst Du besonders gern und würdest sie auch einem Freund/ einer Freundin empfehlen? Welche würdest Du nicht empfehlen? Clubs, die ich besuche und anderen empfehlen würde: Clubs, die ich nicht empfehlen würde: 1. 1. 2. 2. 3. 3. 9 Wenn Du überhaupt keinen Schul- oder Jugendclub besuchst, welche Gründe gibt es dafür? (Mehrfachangaben möglich) a) keine Zeit e) kenne keine Clubs b) kein Interesse f) ungünstige Lage c) Angebote nicht attraktiv g) keine Freunde, die mitkommen d) schlechter Ruf (z. B. Drogen, Rechts- oder Linksextreme) h) etwas anderes und zwar: 8 ____________________________________________ Jeder möchte gern in seiner Freizeit das machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Einige haben wir hier angeführt. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen. 10 Das trifft zu: a) ich habe zu wenig Geld b) es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote in Leipzig c) meine Eltern verbieten mir manches d) ich habe Angst vor Prügeleien, Überfällen usw. e) ich weiß nicht, wo was los ist f) ich habe keine festen Freunde g) ich habe zu wenig Freizeit h) es fehlen Clubs, wo man sich treffen kann i) meine Eltern haben keine Zeit für mich j) ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe k) ein anderer Grund, und zwar: ___________________________________________________ Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen. In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit? Kreuze bitte alle zutreffenden Kästchen an. 11 Hier mache ich mit: a) Sportgruppe / -verein b) Tanzgruppe / -verein c) Musikgruppe, Orchester, Band d) Gesangverein, Chor e) Laienspiel, Theatergruppe f) Naturschutzgruppe / -verein g) christliche Jugendgruppe / junge Gemeinde h) politische Gruppe / Organisation i) Jugendverband (z.B. Feuerwehr, Jugendrotkreuz) j) Schul-AG k) etwas anderes und zwar: ______________________________________________________ 12 Wie bist Du ganz allgemein über Freizeitangebote informiert? gut 1 teils/teils 2 schlecht 3 3 13 Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten? Du kannst mehrfach ankreuzen. Das nutze ich hauptsächlich: Das nutze ich auch noch: a) Infos von Freunden b) Plakate, Handzettel, Aushänge c) Zeitschriften, Kulturanzeiger d) Schülerzeitung e) Tageszeitung f) Radio, Fernsehen g) Ferienpass h) Internet i) Telefon-Hotline i) etwas anderes und zwar: _______________________________ 14 Gehörst Du einer festen Clique an? ja 15 nein 1 2 Wenn Du einer festen Clique angehörst, wie viele Jugendliche gehören (etwa) dazu? ___________________ Jugendliche 16 Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht? 1 2 3 nutze ich kenne ich, aber nutze es nicht kenne ich nicht a) Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig und über einen längeren Zeitraum b) außerschulische Projekte, Workshops über einen begrenzten Zeitraum c) Freizeittreffs mit Angeboten wie z. B. Billard, Tischtennis, Dart 17 18 Wir bleiben noch bei den unterschiedlichen Formen der Freizeitgestaltung. Sie können unter Anleitung von Erwachsenen stehen oder auch nicht. Welche Variante hältst Du für die günstigste? (Nur einmal ankreuzen!) Erwachsene sind die ganze Zeit als Ansprechpartner anwesend. 1 Erwachsene sind nur zeitweise als Ansprechpartner anwesend. 2 Die Jugendlichen regeln alles selbst. 3 Hast Du Angebote oder Projekte schon einmal selbst organisiert oder mitgestaltet oder würdest Du es gern tun? ja 19 1 nein, würde aber gern 2 nein, möchte auch nicht 3 Wenn Du schon irgendwelche Angebote oder Projekte selbst organisiert oder mitgestaltet hast oder das gern tun würdest: Was für Angebote/Projekte waren das oder sollen das sein? 4 20 Über wie viel Geld (Taschengeld, Verdienst durch Jobs) kannst Du etwa im Monat verfügen? a) Taschengeld ________________ EURO b) Verdienst durch Jobs ________________ EURO Wie sehr macht Dir Folgendes Sorgen? Wenn etwas für Dich nicht zutrifft, kreuze das bitte gleich in der Spalte „Das trifft nicht zu.“ an und gehe zur nächsten Zeile über. 21 Das trifft zu und macht mir Sorgen: 0 1 2 3 4 5 Dass trifft nicht zu. sehr stark stark mittel schwach sehr schwach a) meine Eltern streiten sich oft b) ich habe keine Freunde c) ich habe schlechte Zensuren d) ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen e) meine Eltern kümmern sich zu wenig um mich 22 Und wie sehr bist Du wegen der folgenden Dinge besorgt? Das macht mir Sorgen: 1 2 3 4 5 sehr stark stark mittel schwach sehr schwach a) fehlende Lehrstellen b) Prügeleien in der Schule c) Erpressung / Bedrohung durch andere Schüler d) Arbeitslosigkeit e) zunehmende Armut f) Terroranschläge 23 Wie zufrieden oder unzufrieden bist Du gegenwärtig mit den folgenden Dingen? Damit bin ich ... 1 2 3 4 5 sehr zufrieden zufrieden teils/teils unzufrieden sehr unzufrieden a) mit meinem Taschengeld b) mit dem Verhältnis zu meinen Eltern c) mit meinen Zensuren d) mit der Schule e) mit meinen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung f) mit meiner Wohnungssituation g) mit meinem gegenwärtigen Leben insgesamt 24 Wie siehst Du deine schulische und Deine berufliche Zukunft ? 1 2 3 4 5 0 sehr zuversichtlich zuversichtlich weder/noch düster sehr düster kann ich nicht einschätzen a) schulisch b) beruflich 5 Und nun einige Fragen zu deiner Person. 25 Bist Du 26 Ist Deine Nationalität 27 Bei wem wohnst Du? 28 männlich 30 oder weiblich? 2 deutsch? Wie alt bist Du? ___________ nicht deutsch? 1 Jahre 2 bei den Eltern / einem Elternteil mit Partner 1 in einer WG / in einer eigenen Wohnung 4 nur bei der Mutter 2 woanders 5 nur beim Vater 3 Falls Du bei den Eltern wohnst: Hast Du dort ein eigenes Zimmer? ja 29 1 nein 1 2 Hast Du Geschwister? ja, einen Bruder bzw. eine Schwester 1 ja, drei oder mehr 3 ja, zwei 2 nein 4 ja, beide 1 ja, nur meine Mutter 3 ja, nur mein Vater 2 nein 4 Sind Deine Eltern berufstätig? Zum Abschluss geht es um Sport und Politik. 31 32 Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport? 1 2 3 4 mehrmals pro Woche einmal pro Woche seltener nie (Haupt-)Sportart a) in einem Sportverein __________________ b) in einer Schul-AG __________________ c) außerhalb von Schule und Sportverein: gemeinsam mit anderen __________________ d) außerhalb von Schule und Sportverein: allein __________________ Wie sehr interessierst Du Dich für Politik ganz allgemein? Und wie sehr für die kommunale Politik, also das, was Stadtrat und Stadtverwaltung in Leipzig machen? 1 2 3 4 5 sehr stark stark mittel schwach überhaupt nicht a) Politik ganz allgemein b) kommunale Politik in Leipzig 33 Es ist üblich, sich politisch entweder mehr links oder mehr rechts einzuordnen. Wie würdest Du Dich einordnen? 6 1 2 3 4 5 links eher links weder noch eher rechts rechts 34 Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen? CDU/CSU 1 GRÜNE 5 SPD 2 NPD 6 FDP 3 einer anderen, und zwar: 7 Die Linke.PDS 4 _________________________________ 35 Für die Auswertung dieser Umfrage ist es wichtig, dass wir die Antworten auf die Stadtbezirke der Stadt Leipzig zurückführen können. 94 Seehausen Kreuze bitte unten den Stadtbezirk an, in dem Du wohnst. Zur Orientierung dient die rechts abgebildete schematische Karte von Leipzig. Die Bezeichnungen und die Grenzen der Stadtbezirke sind fett gedruckt. 83 Lindenthal Nordwest 13 MockauNord 80 Möckern 74 Böhlitz - Ehrenberg Gohlis Nord 92 14 Thekla Nordost 93 MockauGohlis - Mitte Eutritzsch Süd 91 12 90 Schönefeld Heiterblick Gohlis - Süd Ost 25 10 11 06 Schönefeld73 Zentrum Abtnaundorf Leutzsch Paunsdorf Nord Zentrum 24 Nordwest Sellerhausen Zentrum 20 21 05 Stünz Ost Neustadt - VolkmarsNeuschö00 dorf 23 71 01 nefeld 27 ZenAltlindenau Engelsdorf trum Zentrum Anger West NeuLindenau 04 Crottendorf lin30 Zentrum 22 26 denau 70 Reudnitz Süd Mölkau Zentrum - Thonberg 03 72 Südost 28 Plagwitz Baalsdorf 51 02 Schleußig 50 Südvorstadt Stötteritz 40 31 Kleinzschocher 81 Wahren Alt-West 75 Burghausen Rückmarsdorf 0 Mitte 60 Schönau 66 Miltitz West Grünau Nord 65 2 Ost 3 Südost Plaußig Portitz 15 Nord 82 Lützschena - Stahmeln Wenn Du nicht in Leipzig wohnst, kreuze das bitte auch entsprechend an. 1 Nordost 95 Wiederitzsch Lausen Grünau 64 Grünau 62 Ost Grünau 61 Mitte 63 ng lu d ie au-S Grün Mitte 52 Süd Connewitz 41 53 Großzschocher 4 Süd Südwest 5 Südwest 54 Knautkleeberg Knauthain 6 West Ost 42 Marienbrunn Lößnig 43 44 Dölitz - Dösen Probstheida 32 29 Althen Kleinpösna 35 Holzhausen Südost 33 Meusdorf 34 Liebertwolkwitz 7 Alt-West 55 8 Nordwest Hartmannsdorf Knautnaundorf 9 Nord 10 Ich wohne nicht in Leipzig 7 36 Wenn Du noch Lust und Zeit hast, kannst Du die nachfolgenden freien Zeilen nutzen und aufschreiben, was Dich zur Zeit gerade besonders bewegt. Uns interessiert auch was Dir z. B. an dieser Befragung nicht gefallen hat oder was Deiner Meinung nach gefehlt hat. Das bewegt mich zur Zeit besonders: Hinweise zur Befragung: Vielen Dank für Deine Mitarbeit! 8 Veröffentlichungsverzeichnis Statistisches Jahrbuch der Stadt Leipzig (jährlich) (je 25,- €) Statistischer Quartalsbericht (vierteljährlich) (je 7,- €) 2007 Deutschland-Umfrage 2007 zu Leipzig (7,- €) Straßenabschnittsverzeichnis 2007 (7,50 €) 2006 Ausländer in der Stadt Leipzig 2006 (15,- €) Ortsteilkatalog 2006 (25,- €) Besucherbefragung Volkshochschule 2006 – Ergebnisübersicht (5,- €) Kommunale Bürgerumfrage 2005 – Ergebnisübersicht (15,- €) Oberbürgermeisterwahl 2006 in Leipzig – endgültige Ergebnisse (5,- €) Oberbürgermeisterneuwahl 26.02.2006 – vorläufige Ergebnisse (5,- €) Oberbürgermeisterwahl am 05.02.2006 – vorläufige Ergebnisse (5,- €) Landtagswiederholungswahl 22.01.2006 im Wahlkreis 31 - Leipzig 7 (5,- €) 2005 Leipziger Brücken: Brücken über Pleiße, Mühlpleiße, Floßgraben und Pleißemühlgraben (10,- €) Bundestagswahl am 18.09.2005 in Leipzig – endgültige Ergebnisse (5,- €) Bundestagswahl am 18.09.2005 in Leipzig – vorläufige Ergebnisse (5,- €) Vorbericht für die Bundestagswahl 2005 (5,- €) Bevölkerungsvorausschätzung für die Stadt Leipzig 2005 (5,- €) Oberbürgermeisterwahl 10.04.2005 – endgültige Ergebnisse (5,- €) Oberbürgermeisterwahl 10.04.2005 – vorläufige Ergebnisse (5,- €) Straßenabschnittsverzeichnis 2005 (7,50 €) Vorbericht für die Oberbürgermeisterwahlen 2005 (5,- €) 2004 Region Leipzig/Halle/Dessau – Statistische Kreisübersicht 2004 (10,- €) Ortsteilkatalog 2004 (25,- €) Landtagswahl 19.09.2004 – endgültige Ergebnisse (5,- €) Landtagswahl 19.09.2004 – vorläufige Ergebnisse (5,- €) Europawahl/Stadtratswahl/Ortschaftsratswahlen 13.06.2004 – endgültige Ergebnisse (5,- €) Europawahl/Stadtratswahl/Ortschaftsratswahlen 13.06.2004 – vorläufige Ergebnisse (5,- €) Strukturatlas Leipzig 2004 (15,- €) Vorbericht für die Wahlen 2004 (5,- €) 2003 Kommunale Bürgerumfrage 2003 - Ergebnisübersicht (15,- €) Menschen mit Behinderungen in Leipzig 2003 (15,- €) Ausländer in Leipzig 2003 (15,- €) Straßenabschnittsverzeichnis 2003 (7,50 €) Kommunale Bürgerumfrage 2002 – Ergebnisübersicht (15,- €) 31. Deutsches Turnfest 2002: Effekte und Bewertungen (10,- €) Region Leipzig/Halle/Dessau – Statistische Kreisübersicht 2002 (10,- €) Die Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen können wie folgt bezogen werden: Postbezug (zuzüglich Versandkosten): Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen 04092 Leipzig Direktbezug: Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen Burgplatz 1, Stadthaus, Raum 228 Alle Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen liegen in der Bibliothek des Amtes zur Einsicht aus, ebenso die Veröffentlichungen des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen, des Statistischen Bundesamtes, weitere deutscher Städte, des Deutschen Städtetages und andere. Statistische Auskünfte erhalten Sie unter Fon 0341 123-2847, Fax 0341 123-2845 bzw. E-Mail [email protected].