Zahlen und Fakten zum klimaverträglichen Verkehr
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Zahlen und Fakten zum klimaverträglichen Verkehr
30. März 2009 Zahlen und Fakten zum klimaverträglichen Verkehr Die Daten wurden vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) ermittelt Anlage zur Pressemitteilung vom 30. März 2009 „Bundesumweltminister und Verbraucherzentrale Bundesverband für klimaverträgliche Mobilität“ http://www.vzbv.de/go/presse/1140/index.html Autoverkehr • Wie die durchs Autofahren verursachten Klimagase ermittelt werden: Der CO2-Ausstoß hängt vom Spritverbrauch ab. Je Liter Benzin werden 2,37 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt, pro Liter Diesel 2,65 Kilogramm. Der Verbrauch in Liter/100 km wird mit 23,7 (für Benzin) oder 26,5 (für Diesel) multipliziert. So erhält man den CO2-Ausstoß in Gramm pro Kilometer. Das heißt, ein Auto, das 7,3 Liter Benzin auf 100 gefahrene Kilometer verbraucht, emittiert pro Kilometer somit knapp 173 Gramm CO2. (Quelle: VCD (2008): VCD Auto-Umweltliste 2008/2009.) • Der Autoverkehr in Deutschland stieg zwischen 1991 und 2005 um mehr als 20 Prozent. 80 Prozent der gefahrenen Kilometer werden mit dem Auto zurückgelegt und nur 20 Prozent mit anderen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn. (Quelle: infas, DIW Berlin (2002): Mobilität in Deutschland und infas, DLR (2008): Mobilität in Deutschland. Dritter Zwischenbericht.) • Die Hälfte aller Autofahrten ist kürzer als sechs Kilometer (Quelle: Kontiv2002-Ergebnistelegramm-Mobilität in Deutschland-2002 (2003). DIW/INFAS) Modellrechnung zu den Kosten eines Pkw • Als Beispielfahrzeug betrachtet der VCD einen Wagen der Kompaktklasse (VW Golf). Zugrunde gelegt werden die anfallenden durchschnittlichen Kosten für Kaufpreis, Treibstoff, Versicherung, Steuern, Parkgebühren, Reinigung und Hauptund Abgasuntersuchung. Ob mit dem Auto 6.000, 12.000 oder 18.000 Kilometer pro Jahr zurückgelegt werden: zwischen 5.600 und 7.200 Euro kostet der Fahrspaß pro 1 Jahr! Das Beispiel-Auto verschlingt im Jahr also etwa zehnmal mehr als eine Jahreskarte des Öffentlichen Nahverkehrs. Mit Bus und Bahn ist man also wesentlich kostengünstiger unterwegs als mit dem eigenen Auto. (Quelle: VCD Kreisverband Frankfurt/Main-Taunus (2009): Preisvergleich Fahrkarten. http://www.vcd.org/vorort/frankfurt-maintaunus/themen/nahverkehr/ und EcoTopTen (2008): Mobil sein – Marktübersicht Autos. http://www.ecotopten.de) Die Verkehrsmittel im Vergleich • Ein wesentlicher Punkt, der den CO2 -Ausstoß eines Verkehrsmittels beeinflusst, ist dessen Auslastungsgrad. Während ein Auto im Mittel mit 1,5 Personen (ifeu: UmweltMobilCheck. Wissenschaftlicher Grundlagenbericht, Mai 2008) besetzt ist - also eine Auslastung von etwa 30 Prozent aufweist - wird für die Bahn eine Auslastung von 42 Prozent (Deutsche Bahn: Daten und Fakten 2007) angesetzt. Mit zunehmender Besetzung des Fahrzeugs verbessert sich die CO2-Bilanz pro Person. So kann ein gut besetzter Pkw klimaverträglicher sein als ein öffentliches Verkehrsmittel mit niedriger Auslastung. Beim Flugverkehr ist zu berücksichtigen, dass in großen Höhen geflogen wird. Dadurch steigt die Klimawirksamkeit des Fliegens durchschnittlich um das 2,7-fache, den sogenannten »RFI-Faktor« (atmosfair: Hintergrundpapier zum Emissionsrechner auf www.atmosfair.de). • Eine interessante Perspektive ergibt auch der Vergleich der Strecken, die man mit der Klimawirkung einer Tonne CO2 zurücklegen kann. Entsprechend den hohen klimawirksamen Emissionen des Flugzeugs kommt ein Reisender in der Luft nur rund 2.700 Kilometer weit, mit dem Auto sind es 7.000 Kilometer. Mit der vergleichsweise klimaschonenden Bahn können im Fernverkehr sogar über 19.000 Kilometer zurückgelegt werden. (Quelle: UBA 2005) Radfahren und zu Fuß gehen • Derzeit geht jeder Bundesbürger im Schnitt pro Tag rund 600 Meter außer Haus zu Fuß und fährt einen Kilometer Fahrrad. Würden diese Strecken verdoppelt und dafür der Autoverkehr um die gleiche Strecke verringert, könnten insgesamt 5,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. (Quelle: UBA 2008, Rede der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug (SPD). Kommunal Mobil, Klimaschutz im Stadtverkehr. Veranstaltung des UBA Kommunal Mobil, 21.11.2008 in Dessau. http://www.umweltbundesamt.de/verkehr/mobil/downloads/rede_pstin_klug_kommunal_mobi l_2008.pdf) 2 • Einer von zwanzig Wegen, die täglich in Deutschland mit dem Auto zurückgelegt werden, sind maximal einen Kilometer lang (Quelle: VCD (2005), Fragen und Antworten zum Spritpreis - Wie kann ich mich sonst noch energiesparend fortbewegen? http://www.vcd.org/preisfragen.html und UBA – Verron, H. (2008), Vortrag zum Thema Klimaschutz im Stadtverkehr – 40% weniger CO2: Städte am Start). Aber nur 30 Prozent der innerörtlichen Wege werden zu Fuß erledigt. (Quelle: ifeu 2001, http://www.ifeu.de/verkehrundumwelt/pdf/VCD+IFEU(2001)_Bus-BahnPkw_auf_dem_Umweltpruefstand.pdf) • Jährlich könnten sieben Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, wenn jeder zehn Kilometer mehr pro Woche radelt, statt das eigene Auto zu nutzen. (Die Zahlen beruhen auf Berechnungen des VCD: 10km pro Woche = 520km pro Jahr: Durchschnittliche Emission eines PKW (173grCO2/km Æ Zahl vom KBA Kraftfahrtbundesamt) * Einwohner Deutschlands (82 Millionen) * Jährliche zusätzliche Fahrradnutzung (220km bzw. 520km) = 3,121 Mio. tCO2 bzw. 7,377Mio. t CO2) • In Deutschland und Dänemarkt radelt jeder Bürger im Schnitt etwa 300 Kilometer pro Jahr. In den Niederlanden sind es hingegen 1.000 Kilometer. Geschätzte zehn Millionen Tonnen CO2 ließen sich einsparen, wenn die Menschen in Deutschland es ihren Nachbarn gleichtäten und dabei ihr Auto stehen ließen. (Berechnungen des VCD: durchschnittliche Emission eines PKW (173grCO2/km) * Bewohnerzahl Deutschlands (82 Millionen) * Differenz Fahrradnutzung Holland-Deutschland (700km/Jahr)= 9,930 Mio. t CO2. Ähnliche Zahlen gibt es vom UBA.) 3