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Mobiler Schutz vor Elektrounfällen
Der PRCD-S von KOPP
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1
Warum Personenschutz ?
Elektrischer Strom ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Vom Licht über die Waschmaschine, bis zu sämtlichen elektrischen Anlagen in der
Produktion, Straßenbeleuchtungen und Ampeln. Egal, was wir ansehen, ohne Strom geht
nichts mehr
Doch - Sind uns nach wie vor die Gefahren dieser Energie bewusst?
Sind alle elektrischen Geräte und Anlagen so sicher, dass der jeweilige Anwender mit
seinem Laien- oder Fachwissen sie sicher bedienen und nutzen kann?
Im Folgenden werden die Gefahren und Schutzpflichten genauer
beleuchtet:
Vom Grundprinzip her kommt auch in diesem Bereich wieder die
Fürsorgepflicht als absolute Grundpflicht eines Arbeitgebers zum Tragen.
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2
Rechtlicher Hintergrund
Das ArbSchG fordert in den Grundpflichten des Arbeitgebers, dass
dieser für Schutz der
menschlichen Gesundheit und
der Umwelt zu sorgen hat.
Weitere Forderungen zur Sicherheit gibt es u.a. in der
Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV § 7 und 8, Anhang 1,
BGV A1
BGV A3
BGI 608
DIN VDE 0100 Teil 410 (Schutz gegen elektrischen Schlag)
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Welche Gefahren gibt es?
Gefahr durch Kurzschluss
Ein Kurzschluss entsteht immer dann, "wenn zwei aktive Teile unterschiedlichen Potenzials
elektrisch leitend verbunden werden".
Der zwischen diesen Teilen fließende Strom wird
Kurzschlussstrom genannt
Folgende Auswirkungen und Folgen sind dabei u.a. möglich
Akustische Auswirkungen
z.B. Knalltraumata durch entsprechenden Lärm
Thermische Auswirkungen
Verbrennungen, Brände, Druckwellen, Schmelzen von Metall, etc.
Blenden oder Verblitzen der Augen
Elektrodynamische Kräfte
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Welche Gefahren gibt es?
Gefahr durch Körperdurchströmung
Die Körperdurchströmung ist eine Sonderform des Kurzschlusses
Der Kurzschlussstrom fließt hierbei durch den menschlichen Körper.
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Welche Gefahren gibt es?
Gefahr durch Sekundärunfälle
Diese Unfallursache wird bei Stromunfällen oft übersehen
Sekundärunfälle können dann entstehen, wenn der elektrische Strom den
menschlichen Körper nur kurzzeitig durchströmt
Hierbei muss es noch nicht zu strombedingten Verletzungen kommen
Häufig resultieren daraus aber Unfälle aufgrund von Abwehr- oder
Schreckreaktionen
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Welche Gefahren gibt es?
Gefahr durch Sekundärunfälle
Sturz oder Absturz
jemand führt Arbeiten auf einer Leiter aus und stürzt, durch die Schreckreaktion
ausgelöst durch einen elektrischen Schlag, von der Leiter
Verletzungen, wie Schnitte, Stiche, Quetschungen, usw.
schnelles Zurückziehen der Hand aus dem Gefahrenbereich.
Schürfen oder Aufschneiden an scharfen Metallkanten o.Ä.
Verletzungen durch herab fallende Teile
durch Stolpern ausgelöstes Umkippen oder
Herabfallen anderer Gegenstände in der Nähe des Arbeitsbereichs
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Stromfluss durch den menschlichen Körper
Die Körper-Durchströmung ist eine Sonderform des Kurzschlusses
Der Kurzschlussstrom läuft hierbei durch den menschlichen Körper
Die daraus resultierende Personengefährdung
hängt ab von:
der Höhe des Stroms
der Zeit des Stromflusses
dem Weg des Stromflusses
(geht der Strom über das Herz?)
ob es sich um Gleich- oder Wechselstrom
handelt
IK = Körperstrom
UB = Berührungsspannung als Spannungsfall des Körperstroms an der Körperimpedanz
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Stromfluss durch den menschlichen Körper
Nach den derzeit gültigen Bestimmungen werden:
Wechselspannungen oberhalb UL = 50 VAC
Gleichspannungen oberhalb UL = 120 VDC
als gefährlich angesehen
In Sonderfällen schon über 25 VAC
(DIN VDE 0100 Teil 410)
IK = Körperstrom
UB = Berührungsspannung als Spannungsfall
des Körperstroms an der Körperimpedanz
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Gefahrenpotential der Körperdurchströmung
Bereich 1
Normalerweise keine Einwirkung
wahrnehmbar
Bereich 2
Normalerweise keine schädigenden
Einwirkungen
Bereich 3
Muskelverkrampfungen;
Unregelmäßigkeiten beim Herzschlag
IK = Körperstrom
UB = Berührungsspannung als Spannungsfall
des Körperstroms an der Körperimpedanz
Bereich 4
Gefahr das Herzkammerflimmerns sehr groß
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Gefahrenpotential der Körperdurchströmung
Rechenbeispiel
Widerstand menschlicher Körper
Zwischen 700 Ohm bis 1500 Ohm
Netzspannung
230 V oder 400 V
Übergangswiderstand
Abhängig vom isolierten Stand
Ohmsches Gesetz
I=U/R
Beispiel: I = 230 V / 700 Ohm = 320 mA
I = 400 V / 700 Ohm = 570 mA
Gefährlicher Bereich: In > 30 mA
Leitungssicherung:
16 A
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IK = Körperstrom
UB = Berührungsspannung als Spannungsfall des
Körperstroms an der Körperimpedanz
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Funktionsprinzip einer Fehlerstromüberwachung
DIN VDE 0100 Teil 410: FI - Pflicht erst seit 01.02.2009
Niemand kann ohne entsprechende Prüfungen vor Ort sagen, ob der vorgefundene
Speisepunkt (Steckdose) den gültigen Normen oder Vorschriften entspricht.
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FI-Absicherungsvorgaben vor 01.02.2009
für Steckdosenstromkreise
Zwingend erforderlich
Kein FI-Schutz erforderlich
Springbrunnen
Außensteckdosen
Schwimmbad
Hobby
Schlafzimmer
Wohnzimmer
Flur
WC
In: 30 mA
Kind
Kind
Küche
Bad
Vorrat
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FI-Absicherungsvorgaben nach 01.02.2009
für Steckdosenstromkreise
Zwingend erforderlich
Kein FI-Schutz erforderlich
Springbrunnen
Außensteckdosen
Schwimmbad
Hobby
Schlafzimmer
Wohnzimmer
Flur
WC
In: 30 mA
Kind
Kind
Küche
Bad
Vorrat
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Arbeitsschutzgesetz § 4 „Allgemeine Grundsätze“
Gefahren sind nach dem neusten Stand der Technik zu verhindern!
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
§ 4 „Allgemeine Grundsätze“ (Auszug)
Der Arbeitgeber hat bei Maßnahmen des Arbeitsschutzes von folgenden allgemeinen
Grundsätzen auszugehen:
1. Die Arbeit ist so zu gestalten, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit
möglichst vermieden und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten
wird;
2. Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen;
3. bei den Maßnahmen sind der Stand von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene
sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen
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Arbeitsschutzgesetz § 5
„Beurteilung der Arbeitsbedingungen“
Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, die Gefährdung zu ermitteln und zu
beseitigen!
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) (Auszug)
§ 5 „Beurteilung der Arbeitsbedingungen“
(1)
Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit Ihrer Arbeit
verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes
erforderlich sind.
(3)
Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch
1. die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes,
2. physikalische, chemische und biologische Einwirkungen,
3. die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von Arbeitsmitteln, insbesondere von
Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit.
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Technische Regel Betriebssicherheit
Eine Gefährdungsbeurteilung und sicherheitstechnische Bewertung muss
durchgeführt werden!
Technische Regel Betriebssicherheit TRBS 1111(Auszug 1)
1.1
Gefährdungsbeurteilung
Der Arbeitgeber hat die notwendigen Maßnahmen für die sichere Bereitstellung und
Benutzung der Arbeitsmittel auf der Grundlage einer Gefährdungsbeurteilung nach
§ 5 des Arbeitsschutzgesetzes in Verbindung mit § 3 BetrSichV zu ermitteln. Dabei
sind auch überwachungsbedürftige Anlagen zu berücksichtigen, die als Arbeitsmittel
von Beschäftigten bei der Arbeit benutzt werden.
2.
Verantwortung
Für die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung ist der Arbeitgeber,
für die Durchführung der sicherheitstechnischen Bewertung ist der Betreiber
verantwortlich.
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Technische Regel Betriebssicherheit
Technische Regel Betriebssicherheit TRBS 1111 (Auszug 2)
3.1
Bereitstellung von Arbeitsmitteln
Ziel der Ermittlung und Bewertung der Gefährdungen bei der Bereitstellung von
Arbeitsmitteln ist die Auswahl eines geeigneten Arbeitsmittels, bei dessen
bestimmungsgemäßer Benutzung Sicherheit und Gesundheitsschutz der
Beschäftigten gewährleistet sind. ………..
3.2
Benutzung von Arbeitsmitteln
Ziel der Ermittlung und Bewertung der Gefährdungen bei der Benutzung von
Arbeitsmitteln ist die Ableitung notwendiger Maßnahmen einschließlich
notwendiger Prüfungen, um Sicherheit und Gesundheitsschutz der
Beschäftigten bei der Benutzung der Arbeitsmittel gemäß § 2 Abs. 3 BetrSichV
zu gewährleisten. Dabei sind auch Gefährdungen durch Betriebsstörungen
und bei der Störungssuche zu berücksichtigen.
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Technische Regel Betriebssicherheit
Technische Regel Betriebssicherheit TRBS 1111 (Auszug 3)
3.3
Durchführung der Gefährdungsbeurteilung und Folgemaßnahmen
3.3.1
Allgemeines
Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet den Arbeitgeber dazu, zu
ermitteln, ob Gefährdungen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
bestehen und diese zu bewerten.
Auf dieser Grundlage hat er die notwendigen Maßnahmen zu treffen und die
Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen. Diese Gefährdungsbeurteilung
nach § 5 ArbSchG wird durch die Anforderungen der BetrSichV für die
Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln konkretisiert.
…. Ebenso können neue Erkenntnisse, z. B. auf Grund von Prüfungen, Unfällen
oder Schadensfällen, dies erfordern.
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Technische Regel Betriebssicherheit
Technische Regel Betriebssicherheit TRBS 1111 (Auszug 4)
3.3.3
Gefährdungen ermitteln
Zur Ermittlung von Gefährdungen muss geprüft werden, ob durch die Bereitstellung
oder Benutzung des zu betrachtenden Arbeitsmittels
Beeinträchtigungen der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten
zu erwarten sind.
Gefährdungen sind z. B.:
- mechanische Gefährdungen,
- Gefährdungen durch Absturz von Personen, Lasten oder Materialien,
- elektrische Gefährdungen
Dabei sind die Gefährdungen, die von dem Arbeitsmittel selbst ausgehen
können oder die durch Wechselwirkungen mit anderen Arbeitsmitteln,
Arbeitsstoffen oder mit der Arbeitsumgebung auftreten können, zu berücksichtigen.
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Technische Regel Betriebssicherheit
Technische Regel Betriebssicherheit TRBS 1111 (Auszug 5)
3.3.4
Gefährdungen bewerten
Die ermittelten Gefährdungen sind dahingehend zu bewerten,
ob Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten
ohne weitere Maßnahmen gewährleistet sind
Ist dies nicht der Fall, sind die notwendigen zusätzlichen Maßnahmen
festzulegen
Hierbei sind die gefährdungsbezogenen technischen Regeln als
Entscheidungsmaßstab zu berücksichtigen
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Technische Regel Betriebssicherheit
Technische Regel Betriebssicherheit TRBS 1111 (Auszug 6)
3.3.5 Maßnahmen festlegen
Als Ergebnis der Beurteilung der Gefährdungen legt der Arbeitgeber die
notwendigen Maßnahmen fest. Die Maßnahmen dienen dazu, die Gefährdung
zu vermeiden oder hinreichend zu begrenzen. Bei der Festlegung von
Maßnahmen sind die allgemeinen Grundsätze nach § 4 ArbSchG zu
berücksichtigen. Die nachfolgenden Maßnahmen sind in der vorliegenden
Rangfolge auf Realisierbarkeit zu prüfen:
Vermeidung der Gefährdung
Verbleibende Gefährdung möglichst gering halten
Schutz vor Gefährdung durch Einsatz technischer Maßnahmen
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Gesetzeslage
Bei Nichtbeachtung der Gesetze und Vorschriften sind Sie eventuell
persönlich verantwortlich!
Die Nichtbeachtung des Arbeitsschutzgesetz stellt eine Ordnungswidrigkeit dar,
welche mit bis zu 50.000 € Bußgeld geahndet werden kann.
Im Schadensfalle kann eine Verfolgung nach der
- Strafprozessordnung (SPO) und der
- Zivilprozessordnung (ZPO) erfolgen.
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Arbeitsschutzgesetz und technische Regel
Jeder Kundendiensteinsatz stellt eine Kleinbaustelle dar!
-
Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro
Technische Regel Betriebssicherheit – Bundesministerium für
Arbeit & Soziales
Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet,
die Gefährdung zu ermitteln und zu beseitigen!
-
§ 5ArbSchG vom 07. August 1996
Technische Regel Betriebssicherheit - Bundesministerium für Arbeit & Soziales
Gefahren sind nach dem neuesten Stand der Technik zu bekämpfen!
-
§4 und § 5ArbSchG vom 07. August 1996
Ohne definierte Steckdose (früher wurde der Begriff Speisepunkt
verwendet) stellen Sie Ihren Versicherungsschutz zur Diskussion!
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Definition ortsveränderliche Schutzeinrichtung BGI 608
Ortsveränderliche Schutzeinrichtung OVS (Auszug BGI 608)
Ortsveränderliche Schutzeinrichtungen sind Schutzschalter, die über eine
genormte Steckvorrichtung zwischen Betriebsmittel und eine fest installierte
Steckvorrichtung geschaltet werden können.
Sie müssen DIN VDE 0661 entsprechen und mit zusätzlicher Überwachung
Von Spannung auf dem Schutzleiter
Bruch des Schutzleiters und
Aufrechterhaltung der Schutzleiterfunktion bei Fremdspannung
ausgerüstet sein.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Auszug BGI 608/GUV-I 608
(„Auswahl und Betrieb elektrische Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und
Montagestellen“), Ausgabe Mai 2012
3.2. Steckdose in einer Gebäudeinstallation
Der direkte Anschluss von elektrischen Verbrauchsmitteln an Steckdosen
einer Gebäudeinstallation ist ohne Anwendung eines zusätzlichen Schutzes
nach Anschnitt 4.2.5 nicht zulässig, da
a. der Zustand der vorgelagerten elektrischen Anlage,
b. das Vorhandensein und
c. die Funktionsfähigkeit der erforderlichen Schutzeinrichtungen
vom Anwender meist nicht beurteilt werden kann.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Abschnitt: 4.2.5 Steckdose in einer bestehenden Installation
4.2.5.1
Steckdose mit unbekannter Schutzmaßnahme.
Um die in Abschnitt 3.2 genannten Steckdosen einer Gebäudeinstallation nutzen
zu können, ist ein zusätzlicher Schutz erforderlich.
Dieser kann durch eine ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(PRCD nach VDE 0661) realisiert werden, die nachfolgende Anforderungen
erfüllt:
a.
b.
c.
d.
Bemessungsfehlerstrom < 30 mA
allpolig schaltend (L, N), einschließlich Schutzleiter (PE)
Unterspannungsauslösung
Kein selbstständiges Wiedereinschalten nach Spannungswiederkehr
Wird vom PRCD-S erfüllt
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Abschnitt: 4.2.5 Steckdose in einer bestehenden Installation
4.2.5.1
Steckdose mit unbekannter Schutzmaßnahme.
Außerdem muss diese Schutzeinrichtung folgende ergänzende Funktionen
aufweisen:
a. Die Schutzeinrichtung darf sich nicht einschalten lassen, wenn
* der Schutzleiter unterbrochen ist oder
* beim Einschalten unter Spannung steht
Wird vom PRCD-S erfüllt !
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Abschnitt: 4.2.5 Steckdose in einer bestehenden Installation
4.2.5.1
Steckdose mit unbekannter Schutzmaßnahme.
Außerdem muss diese Schutzeinrichtung folgende ergänzende Funktionen
aufweisen:
b. Wenn während des Betriebes Spannung auf dem Schutzleiter auftritt,
muss die Schutzeinrichtung abschalten
Bei richtigem Einschaltvorgang (mit loser Hand / ohne Handschuhe)
wird Spannung im Vorfeld erkannt und der PRCD-S nicht
eingeschaltet !
oder wenn während des Betriebes der Schutzleiter unterbrochen wird,
muss die Schutzeinrichtung abschalten
Wird vom PRCD-S erfüllt !
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Abschnitt: 4.2.5 Steckdose in einer bestehenden Installation
4.2.5.1
Steckdose mit unbekannter Schutzmaßnahme.
Außerdem muss diese Schutzeinrichtung folgende ergänzende Funktionen
aufweisen:
c. Beim Auftreten von Fremdspannung auf dem Schutzleiter, z.B. durch
Anbohren einer Leitung eines anderen Stromkreises, darf die
Schutzeinrichtung den Schutzleiter nicht abschalten.
Wird vom PRCD-S erfüllt !
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Abschnitt: 4.2.5 Steckdose in einer bestehenden Installation
4.2.5.1
Steckdose mit unbekannter Schutzmaßnahme.
Diese Ortsveränderliche Schutzeinrichtung kann über eine genormte
Steckvorrichtung zwischen ein Betriebsmittel und eine Steckdose geschaltet
werden oder in Betriebsmittel, z.B. Leitungsroller integriert sein.
In ungeerdeten Netzen, lässt sich diese Schutzeinrichtung nicht in Betrieb
nehmen, da sie sich nicht einschalten lässt.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Abschnitt: 4.2.5 Steckdose in einer bestehenden Installation
4.2.5.2
Geprüfte Steckdose ohne Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD)
a. Die Steckdose muss nachweislich frei von Installationsfehlern sein.
b. Die Schutzmaßnahmen müssen bekannt und die Prüfungen nach
Abschnitt 4.3 nachgewiesen sein.
c. Der Anwender muss hinter einer solchen Steckdose in jedem Fall eine
Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) entsprechend der Abschnitte 4.2.2
und 4.2.4 einsetzen.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Abschnitt: 4.2.5 Steckdose in einer bestehenden Installation
4.2.5.3
Geprüfte Steckdose mit geeigneter Fehlerstrom-Schutzreinrichtung (RCD)
a. Die Steckdose muss nachweislich frei von Installationsfehlern sein.
b. Die Schutzmaßnahmen müssen bekannt und die Prüfungen nach
Abschnitt 4.3 nachgewiesen sein.
c. Eine geeignete Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) muss die
Anforderungen nach Abschnitt 4.2.2 und 4.2.4 erfüllen.
Unter diesen Voraussetzungen darf die Steckdose direkt als Anschlusspunkt
genutzt werden.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
4.3. Prüfungen
Jede elektrische Anlage muss vor Inbetriebnahme, nach Änderung und nach
Instandsetzung sowie in angemessenen Zeitabständen von einer Elektrofachkraft
geprüft werden (BGV A3; GUV-V A3).
Die Prüfungen sind zu dokumentieren.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
5.1.3 Schutzverteiler
Schutzverteiler sind eine Kombination aus einer ortsveränderlichen
Schutzeinrichtung (PRCD mit erweitertem Schutzumfang) nach
4.2.5.1 und Steckdosen in einem Gehäuse.
Folgende Anforderungen müssen erfüllt sein:
a. Schutzart IP44
b. Schutzisoliert (Schutzklasse II), gekennzeichnet mit Doppelquadrat
c. Netzanschlussleitung vom Typ H07RN-F oder H07BQ-F
d. Max. Länge vor der Schutzeinrichtung 2m
e. Ausreichend mechanische und thermische Beständigkeit
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Auswahlkriterien der Schutzmaßnahme
Das wichtigste Unterscheidungskriterium, nach welcher eine Schutzmaßnahme
auszusuchen ist, ist:
-
Steckdosen mit unbekannter Schutzeinrichtung
-
Geprüfte Steckdosen mit oder ohne Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD)
Der früher übliche Begriff „Speisepunkte“ wird in der aktuellen Fassung der BGI 608
aus Mai 2012 nicht mehr verwendet.
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36
Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Auswahlkriterien der Schutzmaßnahme
Steckdosen mit unbekannter Schutzeinrichtung (unbekannte Steckdosen):
Bei Steckdosen mit unbekannter Schutzeinrichtung werden nunmehr nur noch zwei
Lösungen beschrieben.
a.
PRCD nach VDE 0661 mit ergänzten technischen Anforderungen
(Beschrieben in Abschnitt 4.2.5.1).
Diese Anforderungen werden von einem PRCD-S bei
richtiger Bedienung erfüllt.
b.
Trenntransformator
Die in früheren Ausgaben der BGI 608 noch beschriebene Schutzmaßnahme
„Kleinstbaustromverteiler“ wird in der Ausgabe Mai 2012 nicht mehr erwähnt.
Lt. BGI spiegeln diese Geräte nicht mehr den Stand der Technik wieder.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Nicht zulässig bei unbekannten Steckdosen ist:
Ein direkter Anschluss von elektrischen Verbrauchern ohne Schutzeinrichtung.
Als alleinige Schutzmaßnahme nur eine Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) zu
verwenden.
Die Verwendung eines Leitungsrollers „nur“ mit integriertem RCD ist nicht zulässig.
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38
Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Geprüfte Steckdosen mit oder ohne Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD):
Bei diesen Steckdosen, definiert das Regelwerk die Möglichkeiten wie vorab
beschrieben (Abschnitt 4.2.5.2 und 4.2.5.3):
Schutzeinrichtungen „nur“ mit einem RCD sind unter bestimmten Voraussetzungen
zugelassen, wenn
a. die Steckdose von einer Elektrofachkraft abgenommen und
b. die Prüfung dokumentiert wurde.
In früheren Fassungen der BGI 608 wurde hierbei von zugeordneten Speisepunkten
gesprochen. Dies bedurfte früher und auch in der aktuellen Fassung die Beauftragung
einer Elektrofachkraft, um die Steckdose auf Fehlerfreiheit vor Nutzung zu überprüfen
und freizugeben.
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39
Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Zusammenfassung
Der PRCD-S ist eine von zwei empfohlene Schutzmaßnahme der BGI 608
für die Stromentnahme aus Steckdosen mit unbekannter Schutzmaßnahme
(unbekannte Steckdose).
Die Schutzeinrichtung PRCD-S kann nicht pauschal durch eine andere
Schutzeinrichtung ersetzt werden.
Die jeweils richtige Schutzmaßnahme ist nach BGI 608 Regelwerk entsprechend
vom Anwender/Bediener auszusuchen und einzusetzen.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Wesentliche Vorteile des PRCD-S
a. Der PRCD-S ist auch von „elektrotechnischen Laien“ einfach zu bedienen.
b. Der Anwender muss sich keine Gedanken darüber machen, ob er an einer
geprüften oder ungeprüften, an einer bekannten oder unbekannten Steckdose
arbeitet.
c. Bei Verwendung eines PRCD-S entfällt die Überprüfung einer Steckdose mit unbekannter Schutzmaßnahme (unbekannte Steckdose) durch eine Elektrofachkraft.
d. Gegenüber Trenntransformatoren ist der PRCD-S:
- leichter im Gewicht.
- einfacher anzuschließen (keine Verdrahtung notwendig).
- einfach zu bedienen (Plug & Play).
- kostengünstiger.
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Auszug aus BGI 608 / GUV-I 608
Wesentliche Vorteile des PRCD-S
Der PRCD-S prüft jede Steckdose auf Fehlerfreiheit.
Das Gerät lässt ein Arbeiten im erkannten Fehlerfall gar nicht erst zu.
Überwacht die Steckdose auch während des „Arbeitens“ permanent auf Fehlerfreiheit.
Schaltet die Spannungsversorgung zum angeschlossenen Elektrogerät sofort ab,
wenn ein Fehlerfall erkannt wurde und verhindert so einen Elektrounfall oder
Sekundärunfall.
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Bedienhinweise PRCD-S
EIN-Schaltvorgang
PRCD-S Netzstecker in vorhandene Steckdose einstecken
Sobald der PRCD-S Netzstecker eingesteckt und der PRCD-S mit Spannung
versorgt wird, wird die Verdrahtung der Steckdose vom PRCD-S selbstständig auf
Fehlerfreiheit und auf das Vorhandensein des Schutzleiters überprüft.
Diese Überprüfung geschieht bereits bevor die EIN-Taste manuell betätigt wird.
I-ON Taste mit bloßer Hand betätigen
(PRCD-S manuell EIN-schalten).
NICHT mit Handschuhen einschalten !
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Bedienhinweise PRCD-S
EIN-Schaltvorgang
Sobald die I-ON Taste mit bloßer Hand eingeschaltet wird, überprüft der PRCD-S
ob der Schutzleiter frei von Netzspannung ist.
Wichtiger Hinweis – unbedingt beachten:
Damit der PRCD-S die Überprüfung „Netzspannung auf Schutzleiter“ beim
Einschaltvorgang einwandfrei durchführen kann, darf der PRCD-S nicht mit
Handschuhen oder sonstigen isolierenden Gegenständen eingeschaltet werden.
Der Einschaltvorgang muss mit bloßer Hand
durchgeführt werden !
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44
Bedienhinweise PRCD-S
EIN-Schaltvorgang
Sollte der PRCD-S bei bestimmungsgemäßem Bedienen einen Fehlerfall
erkennen, wird sich der PRCD-S nicht einschalten lassen und somit den
maximal möglichen Personenschutz gewährleisten, nämlich keinen Betrieb
zulassen.
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Bedienhinweise PRCD-S - Handschuhbedienung
Wichtiger Hinweis bezüglich Handschuhbedienung
Die I-ON Taste des PRCD-S ist sensitiv ausgeführt.
Dies ist technisch bedingt notwendig, damit der PRCD-S beim Einschaltvorgang
einen physikalischen Bezugspunkt findet und seine Testroutinen ordnungsgemäß
durchführen kann.
Daher darf der PRCD-S nur mit bloßer Hand
eingeschaltet werden.
Den PRCD-S nicht mit Handschuhen oder einem
anderen isolierenden Gegenstand einschalten.
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Unterscheidung elektronisch / mechanisch
RCD: Mechanischer Fehlerstromschutzschalter
PRCD / PRCD-S: Elektronischer Fehlerstromschutzschalter
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Fehler 1 – N-Unterbrechung
RCD 2-polig:
Sekundärunfälle möglich.
Mechanisches Einschalten
PRCD 2-polig:
Kein Einschalten möglich.
L
N
PE
Keine Spannungsversorgung
PRCD OVS 3-polig:
Kein Einschalten möglich.
Keine Spannungsversorgung
PRCD-S:
Kein Einschalten möglich.
Keine Spannungsversorgung
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48
Fehler 2 – PE-Unterbrechung
RCD 2-polig:
Sekundärunfälle möglich.
PRCD 2-polig:
Sekundärunfälle möglich.
PRCD OVS 3-polig:
Sekundärunfälle möglich.
PRCD-S:
Kein Einschalten möglich
-> Voller Schutz
-> Schutzleitererkennung
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L
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N
PE
49
Fehler 3 – PEN-Unterbrechung
RCD 2-polig:
LEBENSGEFAHR!
PRCD 2-polig:
Kein Einschalten möglich
-> Voller Schutz
PRCD OVS 3-polig:
Kein Einschalten möglich
-> Voller Schutz
PRCD-S:
Kein Einschalten möglich
-> Voller Schutz
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L
Schulungsmodul - Ortsveränderliche Schutzeinrichtung: PRCD-S
N
PE
50
Fehler 4 – PE und L vertauscht
RCD 2-polig:
LEBENSGEFAHR!
PRCD 2-polig:
LEBENSGEFAHR!
PRCD OVS 3-polig:
Kein Einschalten möglich
-> Voller Schutz
PRCD-S:
Kein Einschalten möglich
-> Voller Schutz
-> Schutzleitererkennung
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PE
Schulungsmodul - Ortsveränderliche Schutzeinrichtung: PRCD-S
N
L
51
Fehler 5 – Spannung auf PE
RCD 2-polig:
Sekundärunfälle möglich.
PRCD 2-polig:
Sekundärunfälle möglich.
PRCD OVS 3-polig:
Sekundärunfälle möglich.
PRCD-S:
Kein Einschalten möglich bei
richtiger Bedienung.
Mit bloßer Hand einschalten.
Nicht mit Handschuhen
einschalten.
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L
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N
Spg.
auf
PE
52
Ortsveränderliche Schutzeinrichtung (OVS) 2polig
OVS/PRCD 2polig schaltend in Anlehnung an VDE 0661
L
N
PE
Einsatz:
Betriebsmittel Schutzklasse II
Nachteil:
PE wird nicht geprüft
Rückspeisung über PE möglich
Lebensgefahr bei Anlagenfehler!
Fehlerstromüberwachung
Eingang
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53
Steckdose mit PRCD 2polig und Bruch des Schutzleiters
in der Anschlussleitung, anbohren einer Fremdleitung
Ortsveränderliche Schutzeinrichtung (OVS) löst nicht
aus.
Leitungsschutzschalter (MCB)
kann nicht abschalten
Bediener im Nebenschluss
L1
PE
N
Lebensgefahr !!!
Fremdleitung
L1
IK
Bruch des Schutzleiters
Leitungsschutzschalter
PRCD 2 polig
schaltend
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Ortsveränderliche Schutzeinrichtung (OVS) 3polig
OVS/PRCD 3polig schaltend nach VDE 0661
L
N
PE
Vorteil:
PE wird überwacht
Nachteil:
PE wird nicht geprüft
Lebensgefahr bei Beaufschlagung
von Fremdspannung!
Fehlerstromüberwachung
Eingang
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OVS 3polig mit Fremdspannung beaufschlagt
z.B. Anbohren einer Fremdleitung
Ortsveränderliche Schutzeinrichtung
(OVS) löst aus.
Schutzleiterpfad wird unterbrochen.
Leitungsschutzschalter (MCB)
kann nicht abschalten!
Bediener im Hauptschluss
Fremdleitung
L1
L
N
Lebensgefahr !!!
Leitungsschutzschalter
PE
Ik
DIN VDE 0661
3polig schaltend
(Schutzleiter unterbrochen)
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PRCD-S Schutzleiterüberwachung
PRCD-S 3polig schaltend mit
Schutzleiterüberwachung in Anlehnung an VDE 0661
N
L
PE
Fehlerstromüberwachung
PE-Überwachung
PRCD-S = Portable Residual Current Device - Safety
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Sensorauswertung
Eingang
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57
PRCD-S mit Fremdspannung beaufschlagt
z.B. Anbohren einer Fremdleitung
Fremdleitung
PRCD-S löst nicht aus
L1
Schutzleiterpfad bleibt bestehen
Leitungsschutzschalter (MCB)
der angebohrten Leitung
kann abschalten !
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L
PE
N
Leitungsschutzschalter
PE überwacht !
3-polig schaltend
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Ik
58
Zusammenfassung: BG-Regeln (BGI 608)
Vorgabe
Steckvorrichtungen in ortsfesten Anlagen dürfen nur unter
bestimmten Voraussetzungen verwendet werden!
Forderung
Die elektrische Versorgung auf Bau- und Montagestellen darf nur
aus zugeordneten Steckdosen erfolgen.
Einsatzmöglichkeiten
*
*
Schutzverteiler
Ortsveränderliche Schutzeinrichtung
Diese Einrichtungen dürfen an Steckvorrichtungen ortsfester Anlagen
betrieben werden (Auszug BGI 608, Mai 2012)
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Versorgungsnetze
PRCD-S Funktion bei unterschiedlichen Versorgungsnetzen
X
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PRCD-S Vorteile
Abschalten bei……
Fehlerstrom
Unterspannung
Bruch des Schutzleiters
Bei Fremdspannung wird die Funktion des
Schutzleiters aufrechterhalten.
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61
PRCD-S Vorteile
Überwachung des Speisepunktes vor Einschalten des
Endgerätes und während des Betriebes
Daher
Kein Einschalten bei unterbrochenem Nullleiter (N)
Kein Einschalten bei nicht vorhandenem Schutzleiter PE oder PEN
Kein Einschalten bei vertauschtem L / PE
Kein Einschalten bei Spannung auf dem Schutzleiter PE
Allpolige Abschaltung bei Bruch des PE oder PEN während des Betriebes
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OVS - Übersicht
Fehlerstromschutzschalter RCD nach VDE 0664
OVS 2polig schaltend PRCD 2polig in Anlehnung
an VDE 0661
Gerätetypen: Inline, Stecker, Adapter
OVS 3polig schaltend
DIperfekt und PRCD 3polig nach VDE 0661
OVS 3polig schaltend mit Schutzleiterüberwachung
PRCD-S in Anlehnung an VDE 0661
Gerätetypen: Inline, Schutzverteiler
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Die Absicherung durch mobile Schutzgeräte
im Überblick
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Was ist die vernünftigste Schutzlösung?
RCD nach VDE 0664
PRCD-S (Kleinstbaustellen)
Die richtige Schutzeinrichtung
je nach Einsatzfall
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Technische Daten PRCD-S
IP 55
Bemessungsspannung
Nennstrom
Nennfehlerstrom
Umgebungstemperatur
Schutzart
Anschlussquerschnitt
Prüfzeichen
Normen und Bestimmungen
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IP 66/68
230 V~ / 50 Hz
16 A
10mA bzw. 30mA
-25°C bis +40°C
IP 55
1mm2 bis 2,5mm2
GS der BG/Köln, VDE
DIN VDE 0661
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66
Technische Daten PRCD-S 5polig IP44
Bemessungsspannung
Nennstrom
Schaltleistung
Nennfehlerstrom
Eingang
Ausgang
Umgebungstemperatur
Schutzart
Normen und Bestimmungen
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230~ / 400 V~, 50 Hz
16 A
AC 1 5,4 KW
AC 3 1,4 KW
30mA
CEE-Stecker 5polig, 6h
16 A, 400 V~ mit Phasenwender
1 x CEE-Steckdose 5 polig, 6h,
16 A, 400 V~; 3 x Schutzkontaktsteckdose 16A, 230V~
-25°C bis 45°C
IP 44
DIN VDE 0661
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PRCD-S Einsatzgebiete
Baustellen jeder Art:
Landwirtschaft
Forst- und Gartenbau
Feuerwehren
Technisches Hilfswerk
Katastrophenschutz
Ausbildungsbetriebe
Industrie und Handwerk
Und weitere ….
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Tödlicher Unfall - Schrägaufzug
Fakten
Motor an Schutzkontakt-Steckdose mit 230VAC
Steckdose falsch angeschlossen
Phase L an Schutzleiteranschluss
Schrägaufzug steht isoliert auf dem Boden
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Tödlicher Unfall - Schrägaufzug
Folgen
Der Schutzleiterdraht steht unter Spannung und ist mit
dem Motorgehäuse verbunden.
Dadurch steht der gesamte Schrägaufzug unter
Spannung !!!
Durch isolierte Aufstellung gegen Erde wird die
Vorsicherung nicht ausgelöst !!!
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Tödlicher Unfall - Schrägaufzug
Was passierte weiter ?
Das Seil sprang aus der Seilrolle.
Das Seil berührte die Regenrinne.
Die Spannung wurde über das Stahlseil zur
Regenrinne verschleppt.
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Tödlicher Unfall - Schrägaufzug
Was passierte weiter ?
Ein Arbeiter stellt eine Leiter an.
Er will das Seil in die Führungsrolle zurücklegen.
Beim Berühren des Förderseils erleidet der
Arbeiter einen
tödlichen
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Stromschlag!
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Tödlicher Unfall - Schrägaufzug
Was besagt die Vorschrift ?
Die elektrische Versorgung von Anlagen und
Betriebsmittel auf Bau und Montagestellen darf nur aus
zugeordneten Speisepunkten erfolgen.
Steckvorrichtungen in ortsfesten Anlagen dürfen nicht
als Speisepunkte verwendet werden.
Speisepunkte
Kleinstbaustromverteiler
Schutzverteiler
Ortsveränderliche Schutzeinrichtungen
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Tödlicher Unfall - Schrägaufzug
Durch den PRCD - S wäre der Unfall vermeidbar gewesen,
denn:
er überwacht den Speisepunkt vor dem Einschalten und
während des Betriebes
es ist kein Einschalten möglich bei vertauschtem L / PE
es ist kein Einschalten möglich bei spannungsführendem
PE /PEN
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74
Wiederholungsprüfung – Auszug aus DIN VDE 0702
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75
Wiederholungsprüfung – Auszug aus DIN VDE 0702
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76
Wiederholungsprüfung – Auszug aus DIN VDE 0702
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77
Wiederholungsprüfung – Auszug aus DIN VDE 0702
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Wiederholungsprüfung – Auszug aus DIN VDE 0702
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Wiederholungsprüfung – Auszug aus DIN VDE 0702
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