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x-perience
Naim CD 5i, Nait 5i, n-Sats und n-Stands
Preis: 1200, 1000, 1000 und 300 Euro
von Heinz Gelking, Fotos: Rolf Winter
Für diese vier Buchstaben bin ich doch eigentlich gar nicht zuständig, sondern nach
freimütiger Auskunft im Hörraum-Report der Kollege X – nicht nötig, hier einen Namen zu nennen! Für mich ist Naim allerdings weitgehend Terra incognita.
Nur den Tuner NAT 05 habe ich vor
ein paar Jahren getestet (image hifi
5/2001). In Erinnerung geblieben
sind mir – neben einer durchaus hohen Klangqualität – nur die DIN-Anschlüsse. Man sieht sie nur bei Naim
und wenigen anderen Herstellern, die
besonders konsequent auf so etwas
wie den „Kettengedanken“ setzen, der
da heißt: Alles aus einer Hand. Anderes über Naim weiß ich nur von Lesern, von Kollegen, von Begegnungen
auf Messen. Mit Naim-Fans lassen
sich keine Kabeldiskussionen führen.
Sie fischen allenfalls (und nur der
Not gehorchend – Naim baut keine
Plattenspieler) bei der Auswahl ihrer
Laufwerke in fremden Gewässern und
richten ihre Angelruten dann gewöhnlich nach Norden aus, weil Naim
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für ein gewisses schottisches Laufwerk
einen passenden Tonarm und Elektronik im Repertoire hat. Mit den
Naim-Fans versammelt sich eine
treue Jüngerschaft hinter der Farbe
Grün, eine Jüngerschaft, die weder religiös noch politisch motiviert ist,
sondern ihren Antrieb in Musikbegeisterung findet.
Solche Anhänger sollte man nicht
enttäuschen, das verzeihen sie nie.
Darum wundere ich mich, dass im aktuellen deutschen Gesamtprospekt
der Tonarm Aro nicht vorkommt.
Das empfinde sogar ich, gewiss kein
Naim-Intimus, als Sakrileg – ein kleiner Verrat an einem großen Produkt
der Firmengeschichte. Rüdiger Jankowsky beruhigt mich: Es gibt den
Aro noch. Und so toll findet er es auch
nicht, dass der Aro im Prospekt nicht
erscheint. Im Übrigen hat er sich die
Mühe gemacht, bei Schnee und Eis
extra aus Karlsruhe herzukommen,
um Naims kleinste Kette bei mir aufzustellen. Das Angebot hatte ich gerne
angenommen, denn wie gesagt: Die
Naim-„Philosophie“ ist mir bisher
unbekannt. Ich ahne nur, dass es so
etwas gibt wie eine „Haltung“ zur
Musik und wie sie zu reproduzieren
wäre. Man hat ja seine Vorurteile, gestützt auf uralte, flüchtige Erfahrungen aus zweiter und dritter Hand.
Wenn ich mich umhöre, muss Naim
hören sein wie Espresso trinken:
geschmacksintensiv, wirkungsstark
und unmittelbar belebend. Dabei
nicht unbedingt auf die allerfeinsten
Nuancen aus, das „Ausleuchten der
hintersten Raumwinkel“ und ähnliches „HiFi-Gedöns“, sondern auf die
Vermittlung des Wesentlichen. Dynamik. Rhythmus. Saft und Kraft. Ich
bin gespannt.
Zuerst einmal erweisen sich die
Naim-Geräte als unglaublich praktisch. Rüdiger Jankowsky und ich haben sie im Nu aus dem Auto geholt
und beinahe so schnell auch aufgebaut. „Die Lautsprecher nah an der
Rückwand, sie mögen diese Unterstützung; und später kannst du mit
den Abständen etwas spielen“, meint
er und befestigt die auf den Namen
„n-Sats“ getauften Kleinmonitore
in einer Art Dreipunkt-Aufhängung
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formschöner Lautsprecherstative aus
Metall. Kurz kommt eine Wasserwaage zum Einsatz, dann wird ein
schwarzes Lautsprecherkabel in die
Single-Wiring-Anschlüsse geschoben,
und in zehn Minuten ist geritzt, was
bei der Mosquito Néo anderthalb
Stunden in Anspruch nahm. Ähnlich
unaufwendig die Elektronik: Zwar
„können“ CD 5i und Nait 5i inzwischen auch Cinch, aber innerhalb einer reinen Naim-Kette, und auf dieses
Abenteuer will ich mich ja zunächst
einlassen, kommt selbstverständlich
der vom Hersteller für überlegen befundene DIN-Eingang zum Einsatz.
Natürlich stammen sämtliche Kabel
von Naim, schon wegen der Anschlüsse. Selbst bei den Terminals an Verstärker und Lautsprechern verhält
der Hersteller sich protektionistisch:
Naim-Kabel passen, Fremdkabel
funktionieren nur mit Spades, und
meinem TMR-Ramses und seinen
Gabelschuhen wird der Anschluss
gleich ganz verwehrt. Es wäre ohnehin
dem Preis nach nicht „vernünftig“
und wird noch für eine B&W Nautilus
803D gebraucht. Der Strom kommt
derweil aus der Steckdose – und über
eine Netzleiste von Music Line, dem
deutschen Naim-Vertrieb. Die ist
nicht nur gut, sondern auch ausgesprochen günstig; ich nutze sie schon
seit Jahren in einer Zweitanlage. Jetzt
ist, inklusive Kaffeekochen meinerseits, vielleicht eine halbe Stunde vergangen, und schon spielt Musik im
Raum. Mit Naim kann High End
herrlich unkompliziert sein. Mir gefällt das. Meinetwegen könnte sich der
praktisch-handwerkliche Teil unseres
Hobbys nämlich auf Justage-Arbeiten
an Tonarmen und Tonabnehmern
beschränken. Das befriedigt meinen
Spieltrieb vollkommen.
Naims „Kleinste“ ist aber nicht nur
unkompliziert beim Aufstellen. Sie ist
es auch für das Bankkonto, was natürlich relativ zu betrachten ist. Es wird
Leute geben, die uns für bekloppt
halten, weil wir überhaupt in Erwägung ziehen, eine komplette Kette für
rund dreieinhalbtausend Euro hier
vorzustellen. Der eine Teil dieser Leute kauft für das Geld nicht nur eine
komplette Surround-Anlage im Elektronik-Markt, sondern auch gleich
den Fernseher dazu und fährt anschließend noch zwei Wochen in Urlaub. Den anderen Teil holt man nicht
einmal mit einem Tonabnehmer zu
diesem Preis aus der abgehobenen
Sphäre seines Audio-Nirwanas hervor. Ganz klar: CD 5i, Nait 5i und
n-Sats sind ein Fall für Menschen, die
richtig gut Musik hören wollen, vielleicht auch von einem kleinen NADoder Rotel-Ensemble aus „aufsteigen“
wollen, aber deshalb nicht gleich einen Bausparvertrag zu plündern gedenken. Menschen, die mit beiden
Beinen auf dem Boden stehen, aber
beim Musikgenuss durchaus ein wenig nach den Sternen greifen wollen.
Ihnen kommt der vernünftige
Value-for-Money-Faktor der NaimKombi entgegen. Man kann schon
hier und da noch günstiger einsteigen,
aber dafür kriegt man dann keine so
hübsch schwenkbare CD-Schublade
inklusive magnetischem CD-Puck
und keine aufwendige, direkt dem
teuren CDX2 entlehnte Laufwerksaufhängung wie beim CD 5i, kein aus
Zinkguss und extrudiertem Aluminium gefertigtes Gehäuse, keine Naimeigene Steuerungssoftware. Und der
Nait 5i ist mit einer Sinusleistung von
50 Watt pro Kanal immerhin der
stärkste Integrierte, den Naim je gebaut hat. In seiner langen Ahnengalerie hat sich noch jeder Nait einen guten Ruf verschaffen können. Schon als
ich vor fünfzehn Jahren mit HiFi
anfing, galt er als heimlicher König
unter den kleinen audiophilen Vollverstärkern. Nur Besitzer eines Musical Fidelity A1 ergötzten sich am
röhrenähnlichen Class-A-Betrieb seiner Heizplatten und wären niemals
auf die Idee gekommen, ihn gegen ein
so dynamisch und lebendig klingendes Kraftpaket auszutauschen. Ich
selbst hatte übrigens einen Creek
4040, der sich klanglich irgendwo auf
halber Strecke zwischen beiden befand.
Zurück in die Gegenwart. Ich kann
nicht mehr hinter einmal Gehörtes
zurück. Als image hifi-Autor mit beinahe monatlich wechselnden Geräten
zu Hause verliert man den Stand der
Unschuld. Ich weiß zum Beispiel, was
meine Revel Performa F32 kann. Ich
weiß aber auch, was eine Revel Performa F50 besser kann. Inzwischen
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Immer noch der heimliche König unter den kleinen audiophilen Integrierten?
Der Nait 5i ist jedenfalls der stärkste Vollverstärker, den Naim bisher gebaut hat
Value for money: Die supersolide Schwenkschublade des CD-Players ist eine echte
Naim-Spezialität, ebenso die zigfach überdimensionierte Netzversorgung
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ist mir das egal. Man lernt irgendwann, mit bestimmten Grenzen zu
leben. Vielleicht würde ich auch gerne
Laetitia Casta zum Essen einladen.
Aber das liegt außerhalb meiner
Reichweite. Ich kriegte wahrscheinlich noch nicht einmal ein Interview
mit ihr. Bei HiFi ist es ähnlich. Es gibt
ein paar aufregende und exklusive
Sachen, und einen Ausschnitt davon
habe ich hören dürfen. Das hat Maßstäbe verschoben und mir eine Vorstellung von dem gegeben, was geht.
Ich kann und werde mich für diese
kleinste Naim-Kette nicht dreimal
vor Begeisterung überschlagen. Die
Verbindung von Lebenskunst und
HiFi liegt für mich nicht darin, alle
höher liegenden Messlatten zu vergessen. Aber durchaus darin, zu begreifen, dass es eine wunderbare und
seltene Begebenheit ist, wenn es auch
günstigeren Geräten unterhalb dieser
Messlatten gelingt, Musik als etwas
Spannendes, das Leben Bereicherndes darzustellen. Und wie die Naims
das können, hat mich denn doch etwas überrascht und noch mehr gefreut. Ich muss dabei immer daran
denken, dass diese komplette Kette
weniger kostet als die Verkabelung
und ein paar Tuning-Produkte in
meiner Anlage. Manchmal erschreckt
mich das.
Die n-Sats sind Klein-Monitore mit
einem geschlossenen Gehäuse und einem Wirkungsgrad von „nur“ 87 Dezibel je Watt und Meter. Sie sind gut
verarbeitet, sehen hübsch aus und
brauchen wenig Platz. Sie bieten eine
präzise Ortung in den Klangbildern
von rechts nach links, aber eine Tiefenstaffelung wird nicht mit derselben
Illusionskraft vermittelt, wie meine
Chario AM 1 Millennium das kann.
Das Klangbild der n-Sats ist wie ein
Relief, das der Charios wie eine Skulptur. Dabei liegt in der Dreidimensiona-
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lität von Bühnenbildern eigentlich eine Stärke von Zwei-Wege-Kompaktlautsprechern, insbesondere wenn sie
auf Ständern stehen, wie hier. Das hat
mich ein wenig gestört, und auch das
„Spielen“ mit der Lautsprecheraufstellung ändert daran wenig. Wandnähe
ist tatsächlich ein Muss – rückwärtige
Reflexionen stützen den Klang ein wenig und reichern nicht nur den Bass
an, sondern geben auch „echten Kerlen“ wie Paolo Conte mehr „Brustkorb“. Und schon nach wenigen Minuten verliert sich der Eindruck, dass das
Hörbild etwas flach wäre; man gewöhnt sich daran, dass keine Blicke auf
die Brandmauer eröffnet werden,
stattdessen aber alle Instrumente eine
wunderbare Präsenz haben. Und alsbald begeistere ich mich dafür, wie
vollständig die n-Sats Musik vermitteln können. Zwar brauchen wir über
Orgelbässe nicht zu reden; die kann sie
nicht. Aber einen E-Bass bei Rock- und
Pop-Einspielungen oder einen Kontrabass kann sie überraschend authentisch rüberbringen. Da schnalzen die
Saiten beeindruckend nah, reibt der
Bogen harzig echt – das vermittelt viel
Atmosphäre und hat Live-Charakter,
nicht zuletzt, weil die Musik immer
schön dynamisch und lebendig präsentiert wird. Im Grundton, im Mittel-
ton und leicht darüber hinaus, in den
Bereichen also, wo musikalisch am
meisten „passiert“, weil sich Sänger,
Gitarristen und Schlagzeuger dort aufhalten, da spielen die n-Sats am überzeugendsten. Einen meiner Lieblingsprüfsteine für das Wesentliche, Pekka
Savijokis CD The French Saxophone
(BIS-CD-209), bestehen die n-Sats
denn auch prima: Das Saxophon
klingt tonal stimmig, es hat Wärme
und feine, pulsierende Schwingungen
im Klang, Savijoki spielt es dynamisch
sehr variabel, und nie kippt der Klang
ins Grobe oder Grelle ab. Die exzellente Aufnahme kommt dabei eher integral als bis ins letzte Detail aufgedröselt zur Darstellung, doch in sich ist die
Wiedergabe wunderbar stimmig. Sie
vermittelt alles Notwendige, um zu erleben, wie schön und lebendig diese
Musik ist. Die n-Sats haben eine klangliche Nähe zu anderen Kleinmonitoren, beispielsweise den längst legendären Zwei-Wege-Systemen von
Spendor oder Rogers.
Trotzdem möchte ich nicht damit
hinter dem Berg halten, dass man –
wenn mehr Platz und Geld vorhanden
ist – bei den Lautsprechern ruhig auch
mit Standlautsprechern experimentieren sollte. Die n-Sats sind gut. Sie
sind aber – eher objektiv nach HiFi-
Kriterien denn subjektiv nach dem
Hörvergnügen beurteilt – auch das
schwächste Glied innerhalb dieser
Kette. CD 5i und Nait 5i werden mit
ihnen nicht ganz ausgereizt.
Das ahnte ich jedenfalls, und darum
schloss ich die Elektronik wenige Tage
später an meine Revel Performa F32
an (sinnvolle Kombinationen wären
Standlautsprecher bis hin zur Klasse
einer Audiophysic Tempo – die F32 ist
wirklich nur ein Experiment und keine Empfehlung). Zwar habe ich im
Zuge dieses Versuchs den CD-Player
auch einmal gegen einen Audionet Art
V2 und den Vollverstärker gegen eine
Verstärkerkombination von Classé
ausgetauscht, aber ich plädiere dafür,
CD 5i und Nait 5i unbedingt als Einheit zu betrachten. Sie passen zueinander wie die Hälften des Yin- und
Yang-Symbols. Als ich nämlich den
CD 5i an die Classé-Vorstufe anschloss, fehlte mir ein wenig Auflösungs- und Differenzierungsvermögen, und als ich umgekehrt den
Audionet Art V2 an den Nait 5i an-
Komponenten der Testanlage
Plattenspieler:
Tonarm:
Tonabnehmer:
Phonostufe:
Player:
Vorverstärker:
Endstufen:
Lautsprecher:
Kabel:
Sonstiges:
Das formschöne, standsichere Stativ mit
der pfiffigen Dreipunkt-Aufhängung …
… besitzt auch eine schlaue Führung
für die Single-Wiring-Verkabelung
Transrotor Orfeo Doppio
auf Harmonix SFB 200
EBS
SME 3500
Lyra Argo, Ortofon Rohmann, SAC-Volpe
SAC Entrata Disco
Audionet Art V2
Audionet Pre I G2 mit EPS
SAC il Piccolo
Revel F32
Naim, TMR, Sun Audio,
Music Line Netzleiste
SSC Pucks, Audiostone
Graphit-Pucks, SID Disc,
Harmonix Tuningprodukte
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Auch Naim nutzt
SMD-Bauteile für
kurze Signalwege
im Vorverstärkerpfad
Die Treiberstufe
im CD-Player
sorgt für saubere
Signalübertragung zum Amp
Einfach, aber
wirkungsvoll:
spezielle Blechteile zur Kühlung
von Bauteilen
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schloss, hatte ich den Eindruck, dass
nur 90 Prozent seines sonst so detailreichen Klanges bei den Revels ankommen. Wenn ich dagegen CD 5i
und Nait 5i verband, vermisste ich –
nichts. Das passte einfach, machte
Musik und spielte hervorragend. Es
stellte sich eine audiophile Balance
ein: Der CD 5i überfordert den Nait 5i
nicht mit überfeinen Details, die ohnehin untergehen würden, weil der –
es ist ja „nur“ ein toller, kleiner, audiophiler Vollverstärker – sich darauf
konzentriert, dynamisch, rhythmisch
und tonal alles richtig zu machen. Der
Nait 5i schafft wiederum Klangbilder,
die nicht jene unendliche Weite haben, die ein CD 5i wohl doch nicht mit
dem gleichen Reichtum füllen könnte
wie ein Audionet Art V2 oder gar ein
Reimyo CDP-777. Ich weiß, wie meine
Verstärker-Lautsprecher-Kombination einfache Quellengeräte gleichsam
demaskieren kann und wie grobkörnig CD-Player an ihr klingen können,
weil sie so ungnädig ist. Darum habe
ich großen Respekt davor, wie phantastisch CD 5i und Nait 5i sich hier aus
der Affäre ziehen, ach was, nichts mit
„aus der Affäre ziehen“: Preisbezogen
sind die Wiedergabequalitäten, die sie
mir anbieten, ausgezeichnet – ich höre in jedem Moment Musik. Die kleine Kombination spinnt mich ein –
weg vom HiFi, hin zur Musik. Sie lenkt
meine Aufmerksamkeit stets auf das
Wesentliche. Das Wesentliche ist die
intakte Gesangslinie, nicht das Atmen.
Ist das Kontrabass-Pizzikato, nicht das
Griffgeräusch auf dem Griffbrett. Ist
der Orchesterklang, nicht das Knarzen
des Podiums. Nein, richtigerweise
müsste ich schreiben: Ich höre diese
Randerscheinungen schon (schließlich kenne ich bestimmte „Stellen“
und warte drauf), aber es ist ein wenig
so, als träfe die Naim-Elektronik jeweils eine Entscheidung im Sinne ei-
x-perience
nes musikdienlichen Haushaltens mit
begrenzten Mitteln. So fällt es mir kein
bisschen schwerer, das Geflecht eines
Streichquartettsatzes (Beethovens op.
59,1 mit dem Suske-Quartett, BerlinClassics-CD) mit den Naims zu
durchhören als mit mehrfach teurerer
Elektronik, eben weil sie ihr Augenmerk auf die Stimmen der Streichinstrumente legt und diese intakt und
energiereich präsentiert, wohingegen
die Frage, wer gerade in den Noten raschelt, für weniger relevant befunden
wird. Was ja auch stimmt.
Erste Schlussszene (wirklich passiert): Rein zufällig bin ich während
der Testphase für vielleicht eine halbe
Stunde bei jemandem, der über eine
„große“ Naim-Anlage Linns alte
Lautsprecher-Schlachtrösser Isobarik
in einem riesigen Raum betreibt. Und
in dieser Kette, die dem CD 5i und
dem Nait 5i an Auflösung gewiss weit
überlegen ist, erkenne ich etwas wieder, das auch die Testkombination
auszeichnet: eine Art rhythmischer
Spannkraft und die Fähigkeit, Musik
als etwas Lebendiges darzustellen, sie
als ganz und gar natürliche Lebensäußerung von Menschen erscheinen zu lassen. Das erinnert tatsächlich
stärker an Live-Musik als meine gewöhnliche Art zu hören. Es wäre für
image infos
image infos
CD-Player Naim CD 5i
Ausgänge:
Kompatibilität:
image x-trakt
Was gefällt:
Dass die kleinen Naims tatsächlich nach Espresso schmecken.
Was fehlt:
Anschlussmöglichkeiten für Lautsprecherkabel mit Gabelschuhen.
Was überrascht:
Die Verarbeitungs- und Materialqualität der
Gehäuse.
Was tun:
Als Einsteiger-, Aufsteiger-, Erst- oder
Zweitanlage in Erwägung ziehen.
mich immer nur eine Alternative.
Aber eine reizvolle. Ich könnte auch
sagen: Die Naim-Elektronik hat das
Herz auf dem musikalischen Fleck.
Sie macht Spaß. Vielleicht ist das die
ganze „Philosophie“ hinter Naim.
Zweite Schlussszene (auch wirklich
passiert): Ich bin ein paar Tage nicht
da. Abends telefoniere ich mit meiner
Freundin. Sie fragt: „Wie kriege ich
denn die kleinen Lautsprecher wieder
angeschlossen?“ – Ich, etwas irritiert,
weil Testgeräte sie gewöhnlich nicht
die Bohne interessieren, solange nur
ein CD-Player und das Radio funktionieren: „Was willst Du denn damit?“ –
„Hören!“ – „Wieso, die Revel ist doch
über meine Kette angeschlossen.
Kannst Du über die nicht hören?“ –
„Ja, klar. Aber die Naims finde ich
schöner.“ Das lasse ich jetzt mal besser
unkommentiert.
●
Gewicht:
Maße (B/H/T):
Garantiezeit:
Preis:
1 x DIN, 1 x Cinch
CD (Red Book), CD-R,
CD-RW
8 kg
43/7/30 cm
60 Monate
1200 Euro
Vollverstärker Nait 5i
Eingänge:
Ausgänge:
2 x DIN, 2 x Cinch,
1 x Lautsprecher,
1 x Tape (Cinch)
Leistung (8 Ohm): 2 x 50 Watt
Besonderheit:
iCOM-Fernbedienung
Gewicht:
9 kg
Maße (B/H/T): 43/7/30 cm
Garantiezeit:
60 Monate
Preis:
1000 Euro
Lautsprecher n-Sat
Prinzip:
2 Wege, geschlossen
Besonderheiten: mag Wandnähe und
spart Platz, passende
Ständer (n-Stands)
lieferbar
Wirkungsgrad: 87 dB/W/m
Nennimpedanz: 6 Ohm
Gewicht:
7 kg
Maße (B/H/T): 20/29/20 cm
Garantiezeit:
60 Monate
Preis:
1000 Euro
image kontakt
Music Line Vertriebs GmbH
Hainbuchenweg 14-18
21224 Rosengarten
Telefon 04105/640500
www.music-line.biz
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