Schottische Eleganz - Analogue Audio Association

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Schottische Eleganz - Analogue Audio Association
analog
Zeitschrift für analoge Musikwiedergabe € 9,50
01.09
Schottische Eleganz
Linn Ittok und Ekos
Analog-Forum Krefeld
Braun Quadro-Vorverstärker CSQ 1020
AEG-Telefunken M15A
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ANALOG 1/2009
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K R E F E L D
Gelungene
Veranstaltung
Abwechslungsreicher Auftritt der AAA in Krefeld
Die Analog Audio Association lud am 1. und 2. November 2008 zum 22. Analog Forum in Krefeld ein. Die nun
zum zweiten Mal in der niederrheinischen Stadt ausgetragene Veranstaltung war die bisher größte ihrer Art
und lockte scharenweise Besucher ins dortige Novotel. Es gab ein selten großes Angebot rund um die analoge
Musikwiedergabe und -aufnahme.
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Erster Anlaufpunkt: AAA-Infostand im Hotelfoyer
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Die „Arbeitstiere“ im großen Vortragsraum: Acoustic Solid 111 (l.)
und Transrotor Celino – bereitgestellt durch Knopf HiFi
Aber alles der Reihe nach. Im Eingangsbereich wurden die
Besucher von Mitgliedern unseres Vereins begrüßt, die dazu
einen Informationsstand aufgebaut hatten, an dem auch ein
bestens ausgearbeitetes Programmheft Auskunft über alle Veranstaltungen und Aussteller gab.
Nach einem kurzen Begrüßungstalk mit unserem 1. Vorsitzenden Rainer Bergmann und dem Dortmunder Stammtisch
Veranstalter Karlheinz Vogler machte ich mich auf, die vielen
analogen Pretiosen in Augenschein zu nehmen. Allerdings
wurde mein Tatendrang nach ein paar Schritten schon wieder
gestoppt. In die Hotellobby war eine fast kreisrunde Bar architektonisch sehr ansprechend integriert. Dort standen bereits
einige mir bestens bekannte Vereinsmitglieder und Forumsteilnehmer und luden zu einer kleinen Pause mit Smalltalk ein,
der ich gerne folgte. An einem Analog–Stammtisch wurde unter
Teilnehmern und Besuchern außerhalb der Ausstellungsräume
viel über das gemeinsame Hobby gefachsimpelt. Leider hatte
ich nicht so viel Zeit, hier lange zu verweilen, da ich ja noch
sämtliche Vorführungen besuchen wollte.
Als erstes suchte ich den großen Salon 1 auf. In diesem führte
die AAA ein buntes Programm rund um unser Hobby vor. Dies
geschah in einer beachtlichen Taktfrequenz, nämlich stündlich. Eine hochgradig interessante Themenvielfalt sorgte dafür,
dass ich allein hier den ganzen Tag hätte verbringen können,
ohne Gefahr, mich zu langweilen. So begnügte ich mich damit,
des öfteren vorbeizuschauen und aufmerksam den jeweiligen
Dozenten zuzuhören. Im Folgenden gebe ich mal einen Überblick über die einzelnen Themen und Redner.
Vorneweg: Alles zusammen war jede Minute des Verweilens
wert und sehr interessant. Von Basisinformationen bis zu Tipps
und Tricks aus dem Nähkästchen war alles dabei – sehr schön.
Eröffnet wurde das Programm von Tom Schmitz und Norbert
Bürger, die verschiedene analoge und digitale Tonträger vorführten und diese miteinander verglichen. Wie das Fazit auf
einem Analog Forum ausgefallen ist, sollte allen Lesern klar
sein. Danach wurden von Thomas Wöll und Tom Schmitz
unterschiedliche Plattenspielerkonzepte gegenüber gestellt,
bis Micha Huber die beiden ablöste und über die Probleme und
Basisinformationen und Detailwissen: Norbert Bürger, Thomas
Wöll, Tom Schmitz (v.l.) bedienten viele Interessen
Lösungen der mechanischen Schallplattenabtastung referierte.
Dirk Sommer präsentierte sein neues Label “Sommelier du son“.
Im dann folgenden Vortrag hatte sich Dr. Roland Schmenner ein
überaus aktuelles und interessantes Thema ausgesucht: „Von
der Maxi-Single zum 12“ Remix“. Anhand von vielen Musikbeispielen zeigte Roland den Weg von der kommerziellen MaxiSingle der 80er Jahre hin zu den ausgefeilten Remix-Konzepten
aktueller Musik und beleuchtete die spezielle Ästhetik einer
Musik, die fast ausschließlich auf Vinyl veröffentlicht wird.
Dr. Schmenner führte dem Publikum als besonderes Schmankerl die erste jemals veröffentlichte 12“ Maxi vor. Natürlich
blieb es nicht dabei, sondern es folgten zahlreiche andere aus
schwarzem Gold gepresste Tonträger.
Zum Thema “Optimal Platten waschen“ konnte Sven Berkner
Wissenswertes beitragen und führte dies mit der Plattenwaschmaschine SB 1+ eindrucksvoll vor. Markus Bertram referierte
über das häufig unterschätzte Thema “Raumakustik“. Warum
setzen sich so wenige begeisterte Hörer nicht mit der Raumakustik ihres Hörraumes auseinander? Hier wird wertvolles
Potential verschenkt, das mit Equipment kaum aufzuholen ist.
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Fachmann für mechanische Schallplattenabtastung: Micha Huber
Neues Label präsentiert: Michael Sommer
Zu guter Letzt hielt Dr. Roland Schmenner noch einen Vortrag
über Beethoven, Gewitter und den Blitzableiter – welcher die
eigentümliche Besonderheit der Beethoven’schen Pastoralsinfonie vor dem Hintergrund kulturgeschichtlicher Entwicklungen
aufzeigte. Dabei fiel mir auf, dass ich mich ein wenig mehr mit
der Musiktheorie beschäftigen sollte.
Phonostufe bisher nur auf Bildern gesehen und muss gestehen,
dass sie in Natura wesentlich imposanter ist. Die Komponenten
standen auf den neuen Phio Gerätebasen. Diese bestehen aus
einem Holzrahmen, in dem mehrlagig verschiedene Kunststeinmischungen vergossen werden. Obenauf sitzt eine geschliffene
Edelstahlplatte. Alles zusammen genommen erzeugte diese
Kette ein sehr homogenes und natürliches Klangbild – trotz der
sicherlich nicht ganz einfachen räumlichen Gegebenheiten. Für
viele Besucher war diese Vorführung eine der besten.
Nach so viel geballter Fachkompetenz wollte ich einfach nur
ein bisschen entspannt Musik hören. Ich ging zum Salon 6, in
dem TW Acustic und Phio ihre Komponenten aufgebaut hatten.
Thomas Woschnik hatte seine Raven mitgebracht und Carsten
Wendt stellte seine Phio-Kugelwellenhörner vor. Wisosys hatte
einen Stand aufgebaut, an dem die unterschiedlichsten WSSKabel zu sehen waren. Die aufspielende Kette, an der übrigens
der kleine Rabe anstatt des großen AC lief, tönte ganz vorzüglich. Der Raven One - bestückt mit zwei Tonarmen - zeigte, dass
er durchaus mit den “großen“ Laufwerken mithalten kann und
wurde durch die neue TW Acustic Phonovorstufe und die Air
Tight Elektronik komplettiert. Die Phio Lautsprecher reihten sich
nahtlos in die vorgegebene Performance ein. Ich hatte die TW
Referierte über das häufig unterschätzte Thema Raumakustik:
Markus Bertram
Nach einer längeren Verweildauer und einem netten Plausch
mit Thomas Woschnik begab ich mich zum Salon 9. In diesem
wesentlich kleineren Raum als die vorherigen hatte Einstein
seine Gerätschaften zur Vorführung aufgestellt. Neben dem
bestens beleumundeten Einstein Vollverstärker und Lautsprechern von Marten Design erregten das aufgebaute Laufwerk
und sein Tonarm meine Aufmerksamkeit. Wie sich im Gespräch
mit Volker Bohlmeier von Einstein herausstellte, handelte es
sich bei Laufwerk und Tonarm um Prototypen von Einstein,
die demnächst, wahrscheinlich zur nächsten High End, offiziell
Bekanntes Gesicht auf AAA-Foren: „Plattenwäscher“
Sven Berkner
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Smalltalk in der Vortragspause: Dr. Roland Schmenner und Lilo
Hebel
Keine Angst vor „großen“ Laufwerken: Raven One
vorgestellt werden. Die technisch und auch optisch sehr ansprechende Kette kann man sich sehr gut in nicht so großzügig
geschnittenen Wohnzimmern oder Hörräumen vorstellen. An
der bekannten Einstein Phonostufe “The Turntable´s Choice“
zeigten dann auch die beiden Probanden, welches Potential
jetzt schon in ihnen steckt. Als kongenialer Partner verrichtete
ein von Einstein getuntes Denon DL 103 seinen Dienst. Eine
sehr gute, sehr harmonische und stimmige Vorführung. Den
Räumlichkeiten genauestens angepasst wurde hier Musik präsentiert, die nichts vermissen ließ.
geschaltete Rossner & Sohn Laufwerk GML 30 mit dem eigenem
Tonarm SI 1.2, daran ein Transfiguration Aria Tonabnehmer.
Ein idealer Partner. Diese Anlage ist defi nitiv nichts für
beengte Wohnraumverhältnisse. Wer diese Geräte allerdings
aufstellen kann, wird die dargebotenen Qualitäten nie mehr
missen mögen.
Dieses musikalische Erlebnis im Ohr trieb es mich weiter in
den Raum von Mal Valve. Wunderschön leuchteten die Röhren–Skulpturen bei Mal Valve. Hatte ich gerade noch die kompakten Abmessungen und das äußere Erscheinungsbild des
Einstein Vollverstärkers genossen, so blieb mir der Mund offen
stehen bei den geradezu schwelgerischen und im positiven Sinn
barocken Formen der Mal Valve Verstärker. Geradezu opulent
wird die Kette gezeigt und an den hauseigenen Lautsprechern
vorgeführt. Unterstützt wurde das Ganze noch durch das vor-
Auch eine wirklich beeindruckende und gute Präsentation.
Übrigens ein paar Worte noch zu Rossner & Sohn, die in
der letzten Zeit durch ihre Laufwerke auf sich aufmerksam
gemacht haben. Rossner
& Sohn haben sich bereit
erklärt, ein exklusives
AAA-Forumslaufwerk zu
bauen, in welches der Input
aller Teilnehmer dieser
Aktion einfließen soll.
Eine spannende Aufgabe. Darüber werden
Überzeugende
Schallwandler:
Phio Lautsprecher
Klingt gut und sieht gut aus: TW Acustic Phonostufe
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Immer gut gelaunt: Andreas Zierold von
Andy‘s Vinyl Paradies
Ein ganzer Raum nur für Schallplatten:
Da Capo Verkaufsstand
Sehr gut besucht: Uli Apels Workshops
Wunderschöne Sammlung: Michael
Fehlauers Tonarm-Schätze
Immer gut eingeschenkt: Maggie EhmannsMiller vom Scotch Single Malt Circle
Alles für die Tonbandfreunde: Frank Brattig
von Darklab
wir in den nächsten analog-Ausgaben
ausführlich berichten.
Wunderschön präsentiert, lagen die analogen Träume in den Vitrinen und weckten
so manche Begehrlichkeit. Erfreulicherweise konnte man sich hier auch einmal
die Verstärker von Air Tight aus nächster
Nähe anschauen und sich über die technischen Daten aufklären und beraten lassen. Eine Neuheit wurde hier auch noch
präsentiert: der neue Tonarm Audiobase
von Analog-Tools. Der Audio-Base ist ein
einpunktgelagerter Tonarm mit Holztonarmrohr aus deutscher Herstellung. Das
Armrohr ist aus durchgehendem Makassar-Ebenholz gefräst. Als Besonderheit
besteht der Kern des Armrohres aus
Messing und ist im vorderen Teil als Messingrohr ausgeführt und soll damit zwei
Funktionen erfüllen. Zum einen ist somit
das Phonokabel geschirmt, zum anderen hat sich der Verbund von Messing
und Makassar-Ebenholz laut Hersteller
als besonders wohlklingend erwiesen.
Hier darf man auf die ersten Hörproben
gespannt sein.
Nach so viel Opulenz wollte ich mich
nun ein klein wenig um meinen eigenen
Vorrat an Vinyl kümmern. Gleich zwei
große Säle, Forum 1 und 2, warteten
nebeneinander mit etlichen Schätzen
des schwarzen Goldes auf. Andy´s Vinyl
Paradies und Da Capo hatten hier ihre
Zelte aufgeschlagen. Im Forum 1 ergänzten zu Andy´s Vinyl noch Vidocq Musik,
Darklab und Schallplatten Trajkovski das
sehr gute Angebot.
Hier konnte jeder nach Herzenslaune in
alten und neuen Platten stöbern. Die Auswahl hochwertiger Platten war sehr gut.
Ein großes Lob den Anbietern. Die einzelnen Kategorien waren mustergültig
beschriftet. Eine thematische Navigation
geriet somit zum Kinderspiel. Dadurch
wurde die zielgerichtete Suche deutlich
vereinfacht. Ich konnte leider nur einmal zuschlagen, aber die letzte LP der
“Dub Side Of The Moon“ von den Easy
Star All-Stars bei Da Capo musste ich
einfach mitnehmen. Im Nachhinein eine
richtige Entscheidung. Die Scheibe macht
richtig Spaß und der Preis war auch sehr
akzeptabel. Apropos Schallplattenpreise:
Hier ist in letzter Zeit eine deutliche
Preissteigerung bei Vinyl zu erkennen
und es gab nicht wenige Forenbesucher,
die angesichts der zu zahlenden Preise
geschluckt haben und sich den ein oder
anderen Kauf verkniffen haben.
Den nächsten Raum teilten sich gleich
mehrere Aussteller. Direkt am Eingang
empfing, wie immer bestens gelaunt, Jörg
Labza von Axxis Europe die Besucher.
Axxis hat unter anderem den Vertrieb
für die Tonabnehmer Kleinode von Phase
Tech, Shelter und vor allem Koetsu.
Direkt neben Axxis hatte sich der Scotch
Single Malt Circle mit einem Stand platziert und lud zum Verweilen ein. Tja, hier
wurde auch für das leibliche - oder wohl
besser hochgeistige - Wohl gesorgt. Während man für Bestellungen in der Lobby
und Bar des Novotels schon etwas Geduld
brauchte, war die Dame des Scotch Single
Malt Circle, der sich zum ersten Mal auf
dem Forum vorstellte, mit Rat und Tat
schnell dabei. Bereitwillig wurden alle
Details zum Thema Single Malt sehr
kompetent erklärt. Es bot sich auch die
Möglichkeit, etliche Hochgenüsse schottischer Brennkunst, die in reichhaltiger
Anzahl vorhanden waren, an Ort und
Stelle zu verkosten. So wurde dieser
Stand schnell zum Anlaufpunkt für alle,
die sich zwischendurch eine kleine Pause
gönnen und mit Gleichgesinnten über
die bisherigen Eindrücke fachsimpeln
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Noch Prototyp: Einstein-Laufwerk und
-Tonarm
Nicht zu übersehen: Röhrenausstattung der
Mal Valve Verstärker-Boliden
wollten. Derjenige, der noch weiter nach
ausgefallenen Platten stöbern wollte,
wurde am Nachbarstand bei Fenn Music
fündig und hätte bei Audiodesksysteme
Gläss seine neu erworbenen Schätze mit
einer Plattenwaschmaschine per Ultraschall reinigen lassen können.
können. Wahre Schmuckstücke und
viel gesuchte Raritäten waren hier zu
bewundern. Tonarme namhafter Hersteller wie Stax, SME, Micro Seiki, Fidelity
Research, Sony, Zeta, SAEC, Toeschu,
Grado und Grace waren vertreten. Aber
auch die Produkte weniger bekannter
Hersteller wie REK-O-KUT, Rion und
Neat von Broadcast Japan und Tonarme,
deren Hersteller nicht mehr genau zu
ermitteln waren, wussten zu gefallen.
Eine Sammlung, an der man sich nicht
satt sehen konnte und die die Herzen der
Besucher höher schlagen ließ. So viele
feinmechanische Kunstwerke nebeneinander liegen zu sehen war alleine schon
den Besuch wert.
Mein nächster Besuch galt nun dem
Salon 4. Hier präsentierte Toningenieur
Ulrich Apel das Mikrofon als Werkzeug
des Toningenieurs: Klangbeeinflussung
durch die Wahl der Mikrofone und deren
Aufstellung. Anhand der Liveaufnahme einer Sängerin mit Gitarrenbegleitung wurden die Unterschiede deutlich
gemacht und diese waren schon gravierend zu hören. In einem zusätzlichen
Röhren-Workshop erörterte Uli Apel die
These: Warmer Klang aus Röhren – nur
weil sie geheizt werden? Viele von uns
kennen ja Vorträge und Präsentationen
oftmals als etwas langatmig und nicht
gerade stimmungsvoll. Wer jemals das
genaue Gegenteil erleben möchte, sollte
sich dringend auf dem nächsten Forum
seine Zeit auch für Uli Apel nehmen. Das
große Interesse an seinen sehr informativen und kurzweiligen Vorträgen belegen die enormen Besucherzahlen bei
Uli. Der Raum war, zumindest jedes
Mal, wenn ich vorbeischaute, bis auf den
letzten Sitz- und Stehplatz belegt. Großes
Interesse fand auch die Vorstellung und
Präsentation der Tonabnehmer Justagesoftware adjust+ durch Dr. Christian
Feickert. Für viele Analogies dürfte diese
Art der Tonabnehmerjustage eine große
Hilfe sein.
Auf dem Weg zurück zum AAA–Infostand fesselte die Tonarmsammlung von
Michael Fehlauer die Aufmerksamkeit
der Besucher. Ausgestellt in Einbauvitrinen des Hotels hatte Michael seine
wunderschöne Sammlung präsentieren
Nun eine kurze Rast am Analog-Stammtisch an der Bar eingelegt und nette
Gespräche geführt, die mehrmals unterbrochen wurden von so manchem: „Ach
du bist doch der XY aus dem AAA-Forum.
Schön, dich einmal persönlich kennen
zu lernen“. Danach ging es weiter in
den anderen Flügel des Hotels, wo ich
bei Loricraft Audio vorbeischauen wollte.
Jedoch war man hier noch beim Aufbau.
Einige Zeit später wurde ich allerdings
mit einer sehr schönen Wiedergabe durch
einen Garrard 301 mit neuem SME Arm
und Lyra La Scala Tonabnehmer mehr
als entschädigt. Im Raum daneben bei
A Capella Audio Arts wurde wieder einmal deutlich, mit wie viel Liebe zur
Musik Alfred Rudolph seine Vorführungen gestaltet. Zum Einsatz kamen
an den Harlekin Lautsprechern ein
A Capella Laufwerk mit 14“ Unify Tonarm von Clearaudio und La Musica Electronic. Fachlich kompetent erklärte Herr
Rudolph, wie klangbeeinflussend selbst
kleinste Details sein können und stellte eine herausragende Präsentation vor.
Im Nachbarraum hatte die Frankfurter
Elegante Front: Air Tight Verstärker
Schön restauriert: Garrard 301 mit
SME Arm von Loricraft
Man beachte die Plattentellerauflage:
A Capella Laufwerk mit 14“ Unify Tonarm
von Clearaudio
Gefälliges Design und guter Klang:
Laufwerk von Design in der Beek
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Hörgesellschaft ihre Gerätschaften aufgebaut. Die Präsentation
fand unter dem Slogan “Smart HiFi – Audiophile Lösungen
für kleine Budgets“ statt. Es ist schon erstaunlich, wie weit
man auch mit bescheidenen Mitteln kommen kann. Besonders
die recht schlanken Lautsprecher wussten zu gefallen. Leider
wurde während meines Besuchs nur CD gehört. Eine Tür weiter
schaute ich mir bei Euphonia Hifi die Marken Aqvox, Leema,
Music Hall und PMC an, bevor es zu den Plattenspielern von
Design in der Beek weiterging.
Augenschmaus und Ohrenschmeichler: Laufwerk und Tonarm
von Levindesign
Klangliches High-Light in Mono: Thorens TD124 mit SME 3012 an
Omega Lautsprechern von Backes & Müller im Vintage Room
Die Plattenspieler von Design in der Beek machten in kurzer
Zeit viel Furore. Gefälliges Design und gute Klangqualität bei
moderaten Preisen machen diese Plattenspieler zu einem echten Geheimtipp für Ein- und Wiedereinsteiger und vor allem für
Leute mit dem etwas kleineren Geldbeutel. Die vorgetragene
gute Performance bestätigte nachdrücklich diesen Anspruch.
Gegenüber bei Frank Levin von Levindesign durfte ich analoge
Klanggenüsse vom Allerfeinsten genießen. Das Laufwerk mit
eigenem Tonarm von Frank ist nicht nur ein Augenschmaus,
sondern auch ein wahrer Ohrenschmeichler. Die Elektronik von
Bühler Audioresearch stand dem Gesamtpaket als kompetenter
Partner in nichts nach. Sehr schön. Nach einem kurzen Plausch
mit Frank Levin ging ich erst einmal in die AAA Lounge. Hier
wurden Platten von unserer Edition Phönix, sowie unsere
Vereinszeitschrift analog aus- und vorgestellt. Schallplatten
diverser anderer Labels rundeten die Vereinsdarstellung in
diesem Raum ab.
Eine Tür nebenan hatte unser Verein einen so genannten
Vintage Room eingerichtet. Hier konnten top erhaltene Laufwerke nebst Elektronik bestaunt und gehört werden. Als Stereo Laufwerk war ein Denon DP-80 mit dem DA–401/DA-307
Tonarm und DL-303/Ortofon MC Rohmann Tonabnehmer zu
sehen. Ein Mono-Laufwerk komplettierte das Ganze mit einem
Thorens TD124 – SME 3012 – Denon DL102. Zu einer extrem
wohlklingenden Einheit wurde dieses Ensemble durch den
Vorverstärker Accuphase C-280L und die Lautsprecher Omega
von Backes & Müller ergänzt. Die Oldies überzeugten mit ihrem
Klang so sehr, dass diese Vorführung zu einem der klanglichen
High-Lights dieser Veranstaltung wurde.
Im Raum Mindfield erläuterte der Pianist Michael Decker Hörbeispiele quer durch die Musikgeschichte mit dem neuen RackPlattenspieler-System Pythagoras vom norwegischen Hersteller
Audiostone. Der montierte Thales Tonarm fasziniert immer wieder aufs Neue und die Elektra Lautsprecher von Pawel Acoustic
wurden befeuert von Verstärkern und der Phonostufe von Art
Audio und Audio Tekne.
Immer wieder faszinierend: Thales Tonarm, hier am Laufwerk
Pythagoras von Audiostone
Gegenüber bei Vidocq wurde schnell klar, wo die musikalischen Präferenzen lagen. Das direkt angetriebene Laufwerk
von Vidocq, bestückt mit einem Tonarm von Robert Fuchs,
schmetterte die Rock-Töne dermaßen durch die Vidocq Moni-
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Entspannend: Audio Note Kette
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Gelungener Aufftritt: Montegiro legno mit
Lautsprechern von Marten Design
Festlicher Abschluss des ersten Tages:
Rainer Bergmann erhebt das Glas
tor FR Lautsprecher, dass das alte Rock´n Roller Herz wahre
Freudensprünge machte. Freudensprünge vor allem, weil ich
mich als ausgewiesener „Nicht-Jazz- und Nicht-Klassikhörer“
manchmal sehr schwer tue mit der musikalischen Kost, die mir
auf Messen und Foren angeboten wird. Aber zurück zu den
Lautsprechern. Diese waren nicht, wie fälschlicherweise häufig
angenommen, mit Vintage Chassis bestückt, sondern in diesem
Fall handelte es sich um eine Neuentwicklung aus den USA. FR
(= Full Range) steht hier für einen 30er Bass-/Mitteltöner, der
hart aufgehängt ist mit koaxialem Hornhochtöner. Das Boxengehäuse wird aus Massivholz gefertigt. Der Wirkungsgrad soll
97db/1W/1m betragen.
Roger Waters und Pink Floyd begrüßten mich nun bei Audio
Note. Die dargebotene Musik wurde an der fi rmeneigenen Kette
wiedergegeben und lieferte ein ein sehr schönes und entspanntes Klangbild. Danach noch bei Montegiro vorbeigeschaut. Montegiro ist ein relativ neuer Schallplattenspielerhersteller aus
Deutschland und hat vier Laufwerke im Angebot. Vorgeführt
wurde mit dem schönen Laufwerk “legno“, welches optisch mit
seiner abgerundeten Ecke und dem mit Klarlack versehenen
Bambusholz sehr gelungen war. Ein montierter DaVinci Tonarm
und Standlautsprecher von Marten Design rundeten den sehr
gelungenen Auftritt ab.
Zum Abschluss der Forumsbegehung kehrten viele Besucher
noch einmal beim Whisky-Stand für einen letzten Absacker vor
dem abendlichen Büfett ein. Wer danach noch fit war, der konnte ein feines Jazz-Konzert mit dem schon erwähnten Pianisten
Michael Decker nebst Band erleben. Dieses Konzert wurde von
Uli Apel und Tom Schmitz mittels Neumann SM69 Studiomikrofon, eela S 120 VCA Mischpult und Telefunken M15 A
Bandmaschine in bester Qualität mitgeschnitten.
Alles in Allem eine sehr gelungene Veranstaltung unseres
Vereins und ich darf ohne Übertreibung feststellen: Es war die
bisher Beste. Da nun die Messlatte recht hoch hängt, dürfen wir
mit Spannung und einer gewissen Vorfreude auf das nächste
Analog Forum vom 31. Oktober bis 1. November 2009 wieder
im Novotel in Krefeld gespannt sein.
Text: Andreas Lange
Fotos/Abb.: Andreas Lange, Michael Fehlauer,
Michael Vorbau, Klaus von der Gathen
Jazz vom Feinsten: Michael Decker (li.) und
Horst Couson
Kompetent und hilfsbereit: Christoph Held,
Corinna Bluhmki, Andreas Moll (v.l.)
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