Jahresbericht 2007

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Jahresbericht 2007
Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfe-Organisationen der Schweiz
Fédération des Associations des retraités et de l’entraide en Suisse
Federazione associazioni dei pensionati e d’autoaiuto in Svizzera
Jahresbericht 2007
Rückblickend auf das vergangene Jahr muss man sich kritisch fragen, ob die Altersorganisationen etwas
bewegen können. Zu oft werden Mitteilungen an die Medien ignoriert, zu oft scheint das Verhältnis Arbeit
und Engagement zu möglichen Verbesserungen der Situation der älteren Menschen nicht ganz zu stimmen.
Viele Mitkämpferinnen und Mitkämpfer kommen „in die Jahre“, der Nachwuchs fehlt. Die 68er, einst
gefeierten oder gefürchteten Motoren einer gesellschaftlichen Wandlung, werden zwar jetzt pensioniert,
denken aber kaum daran, sich unsere Bewegung anzuschliessen. Wir Alten werden nun beobachtet, in
immer umfangreicheren Fragebögen erfasst und schlussendlich zur Kasse gebeten: Genug Themen, um
weiter um unsere Würde weiter zu kämpfen. Deshalb wollen wir nicht resignieren, wir werden unsere Kräfte
mobilisieren und hoffen, die jüngeren Alten entdecken die Kraft der Bewegung und die Lust am
gemeinsamen Engagement.
1. Schwerpunkt der Aktivitäten
Zwei Schwerpunkte ragen aus den Diskussionen heraus: Die Verwendung der Goldreserven der
Nationalbank zur Tilgung des IV- Defizits und die Gestaltung der Ergänzungsleistungen. Beide Themen
werden in der Berichterstattung der Arbeitsgruppen näher erläutert. Bei den Diskussionen hat sich
herausgestellt, wie schwierig es ist, mit unserer minimalen Infrastruktur mit der parlamentarischen
Entwicklung der Geschäfte Schritt zu halten. Wir haben uns zudem auch weiter mit der Finanzierung der
Langzeitpflege befasst.
Thema der Delegiertenversammlung vom April war die Sicherheit der Fussgänger. Die
Mitgliederorganisationen wurden aufgefordert, lokal oder regional das Thema weiter zu verfolgen.
Im Dezember war der Direktor der Pro Senectute, Herr Werner Schärer, Gast der VASOS. Wir sind daran,
eine neue Form der Zusammenarbeit zu prüfen. Dabei sollen die verschiedenen Aufgaben des
Seniorenrates einerseits und der Dachverbände andererseits berücksichtigt werden.
Wir haben die Volksinitiative für eine Einheitskasse (Krankenkasseninitiative) unterstützt, wir waren bereits
bei der Lancierung dabei. Der Erfolg ist, wie man weiss, ausgeblieben.
Da Paul Baumann aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss, hat er das Vize-Präsidium deutsche
Schweiz und Präsidium der Gruppe Einzelmitglieder abgegeben. Ihm gebührt für sein grosses Engagement
unsere Dankbarkeit. Maggie Klein ist von der Delegiertenversammlung als seine Nachfolgerin für beide
Ämter gewählt worden. Wir wünschen Maggie viel Freude und Erfolg.
2. Gruppe SSR
Vertretung der VASOS im SSR 2007
Aufgrund der Wahlen die anlässlich der Herbst-Delegiertenversammlung 2006 stattfanden, sieht die
Vertretung der VASOS im SSR per 2007 wie folgt aus:
Kopräsidentin: Christiane Jaquet-Berger
Ausschuss: Michel Pillonel, Gérard Heimberg, Walter Weber. Ersatzmitglieder: Marie-Theres Larcher,
Rosemarie Porta, Gerhard Messerli
Finanzdelegation: Ernst Widmer
AG Gesundheitswesen: Gérard Heimberg, Marianne de Mestral, Willy Tinguely
AG Kommunikation: Marie-Theres Larcher, Serge ganz, Myriam Tétaz
Untergruppe Kommunikation Romandie: Myriam Tétaz
AG Raumplanung, Wohnen und Verkehr: Ernst Widmer, Präsident, Ruth Banderet, Marie-Theres Larcher.
AG Forschung auf dem Gebiet Alterspolitik: Walter Weber, Serge Ganz
AG Soziale Sicherheit: Gérard Heimberg, Präsident, Ruth Banderet, Serge Ganz, Gerhard Messerli
AG Madrid: Walter Weber, Präsident, Ruth Banderet, Margrit Trüb
Präsidium Arbeitsgruppe VASOS-SSR: Michel Pillonel
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Myriam Tétaz musste nach ihrer Wahl zur Präsidentin des Gemeinderates (Legislative) der Stadt Lausanne
ihren Rücktritt erklären. An der Delegiertenversammlung des Monats Dezember 2007 wurde sie auf
Vorschlag der AVIVO von Jean Spielmann abgelöst.
Arbeitsgruppen
Wie im vergangenen Jahr hat die VASOS den Vorsitz in den folgenden AG: Gesundheitswesen,
Raumplanung und Madrid.
Die Gruppe Kommunikation hat zwei Untergruppen gebildet, eine für die deutsche Schweiz und eine für die
Romandie. Myriam Tétaz hat die VASOS in dieser Gruppe vertreten.
Die Vertretung in diesen Gruppen muss überdacht werden, um eine optimalere Aufgabenverteilung zu
realisieren.
Zukunftsaussichten für den SSR
Im Bericht „Strategie für eine Alterspolitik“ des Bundesrates wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der
SSR als vollwertiges Konsultativorgan anerkannt werden muss. Der SSR gilt als beispielhaft in Sachen
partizipative Alterspolitik, seine Rolle kann noch ausgebaut werden. Diese implizite Anerkennung sollte mit
dem Unterzeichnen eines Vertrages konkretisiert werden, in welchem ein direkter Leistungsauftrag sowie
eine substantiellere finanzielle Unterstützung festgehalten werden. Wird als Pendenz weitergeführt.
Im Laufe des Jahres 2007 hat der SSR auf Bitte des BSV einen Bericht über seine Tätigkeiten seit seiner
Gründung bis Ende 2006 verfasst und abgegeben. Der Bericht wurde von den Gründungseinheiten des SSR
(VASOS und SSV) gutgeheissen und dem BSV unterbreitet.
Verträge, Reglemente und Weisungen
Sowohl der Gesellschaftsvertrag zwischen SSV und VASOS wie auch das SSR-Reglement sind derzeit in
Überarbeitung. Eine ad hoc-Arbeitsgruppe mit Gérard Heimberg und Walter Weber von der VASOS ist damit
beschäftigt, einen Revisionsentwurf zu erarbeiten. Dieser soll die verschiedenen Vorschläge, die im Rahmen
der internen Evaluation im Laufe des Jahres 2007 vorgebracht wurden, berücksichtigen.
Schlussfolgerung
Als Konsultationsorgan des Bundesrats in Sachen Altersfragen arbeitet der SSR intensiv und bemüht sich,
akzeptable Vorschläge für beide Partner zu finden. Wenn die Themen politischer Natur sind, sind solche
Kompromissvorschläge schwierig oder gar unmöglich zu finden. In solchen Situationen verzichtet der SSR
auf eine Stellungnahme und es liegt allein an der VASOS und den ihr angeschlossenen Organisationen,
ihren Standpunkt zu vertreten.
Der Präsident: Michel Pillonel
3. Arbeitsgruppe Medien
Die ehemalige Medienkommission wurde in einer „Arbeitsgruppe Medien“ umgewandelt, als Vereinfachung
der Strukturen der VASOS. Die Arbeitsgruppe musste ihre Aufgaben neu verteilen, das Bulletin ist 2 mal
erschienen, die Redaktion der November-Nummer wurde durch das Co-Präsidium wahrgenommen.
4. Arbeitsgruppe Diskriminierungen im Gesundheitswesen
Allen Studien über Diskriminierungen im Alter zum Trotz gehen Diskriminierungen und Demütigungen alter
Menschen weiter. Nur wenige Politiker und Politikerinnen bemühen sich hier um Abhilfe. Das Thema berührt
unangenehm, verspricht keine politischen Erfolge und führt höchstens in skandalösen Fällen zu einem
Aufschrei aller. Betroffen sind Einzelpersonen in schlechten finanziellen Verhältnissen. Mit ihnen,
insbesondere den Bezügern von Ergänzungsleistungen (EL), beschäftigte und beschäftigt sich die AG.
Mit der sog. Würde des Alters nicht vereinbar werden finanzielle Notfälle, wenn der Maximalzuschuss, den
die EL an die Bruttomiete gestattet, nicht mehr genügt, wenn bisherige Leistungen entgegen der Teuerung
kurzfristig und ersatzlos wegfallen, wenn man seit mindestens 30 Jahren gewährte Zuschüsse an die Diät
von Diabetikern, darunter auch schwere Fälle, streicht. Noch unverständlicher ist der Wegfall der Zuzahlung
zur Nierendiät, wenn die Nieren nur noch zu 10 % arbeiten. Leistungen der Spitex werden ebenfalls teilweise
gekürzt.
Menschen müssen gegen ihren Willen ins Heim, weil man ihnen zu Hause die Leistungen kürzt. Und
Krankenkassen drücken sich vor Leistungen an Heimbewohner. Ein Mehrbettzimmer ohne jegliche
Privatsphäre in einem Pflegeheim, das sie sich nicht selber aussuchen können? Das tun Behörden ihren
arm gewordenen Bürgerinnen und Bürgern an! Trotz einer Kostengrenze finanziell überfordert sind auch
AHV-Bezüger bald einmal, wenn sie 20 % an ihre Pflege zahlen müssen. Wer pflegebedürftig ist, kann sich
nicht mehr wehren.
Besonders setzt sich die AG auch für Behinderte ein, deren Behinderung erst im AHV-Alter eintrat und die
deshalb keine Besitzstandgarantien aus der Invalidenversicherung nutzen können, somit weniger Hilfsmittel
und Geräte zur Erhaltung der Mobilität, weniger Rehabilitationsleistungen und weniger
Hilflosenentschädigung bekommen. Pro Infirmis und die Behindertenverbände setzen sich vorbildlich für ihre
in der Aktivzeit invalid gewordenen Leute ein, Pro Senectute und die Seniorenorganisationen haben die
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Gleichstellung ihrer Behinderten auf dem höheren Niveau der Invalidenversicherung bei weitem noch nicht
erreicht.
Wer weder Vermögen, noch Wohneigentum, noch eine massive 2. Säule hat und erst im Alter behindert
wird, ist doppelt geschädigt. Die AHV ist dann nicht nur ein besseres Trinkgeld, sondern die Empfänger
müssen davon leben und können es immer weniger, auch nicht mit der EL. Sie brauchen unsere Hilfe und
unseren Einsatz. Sie haben sonst niemanden.
Für die Arbeitsgruppe: Alice Liber
5. Arbeitsgruppe Sozialpolitik
AHV: Am Anfang des Jahres 2007 hat die Arbeitsgruppe (AG) zwei Stellungnahmen erarbeitet, die vom
VASOS-Vorstand angenommen wurden. Es handelt sich einerseits um die Ablehnung der Verlangsamung
der Rentenindexierung und andererseits um die Ablehnung der vorzeitigen Rentenleistungen, wie sie im
Rahmen der 11. Revision vorgesehen sind. Die Arbeitsgruppe hat die Frage der Flexibilität des AHVBezugsalters behandelt (Prüfung der SGB - Initiative und gewisser Thesen, die eine neue Gestaltung des
Ausstiegs aus dem Berufsleben betreffen).
EL: Die AG hat sich nochmals mit der Definition des letztlich verfügbaren Einkommens auseinandergesetzt
(bei welcher die Krankenkassenprämien, allfällige Beiträge aus der Staatskasse und die Steuern
berücksichtigt werden), dies in Situationen, die nahe an der Grenze der Ergänzungsleistungen liegen. Dank
Henri von Kaenel verfügt sie, was den Kanton Neuenburg betrifft, über eine gute Unterlage, die auch in den
Kantonen Waadt und Genf Anwendung finden sollte. Sie hebt hervor, was in der Bundesnorm der EL
verbessert werden müsste. Ferner werden auch die Komplexität und die Verzerrungen erwähnt, die sich aus
der Vielzahl der kantonalen Normen ergeben, welche durch den Finanzausgleich beeinflusst werden.
Beabsichtigt wird eine sozialere und kohärentere provisorische Handhabung der EL. Mittelfristig muss dieser
unübersichtlichen Situation gegenüber eine AHV bevorzugt werden, die in der Lage ist, die vitalen
Bedürfnisse effektiv zu decken.
Zweite Säule: Der VASOS-Vorstand hat dem von der Arbeitsgruppe erstellten Bericht zugestimmt. Es geht
darum, die Herabsetzung des minimalen Umwandlungssatzes zu bekämpfen. Die AG hat die ablehnende
Stellungnahme der VASOS erarbeitet und begründet, dies im Zusammenhang mit der Anpassung der
Finanzierung von öffentlichen Institutionen an diejenigen von privater Seite. Der vorgestellte Entwurf
beschränkt sich darauf, diesem Angleichen als Grundsatz zuzustimmen, ohne sie zu rechtfertigen oder auf
ihre Schwächen hinzuweisen.
IV: Aufgrund des begründeten Vorschlages der AG hat der Vorstand beschlossen, das Referendum gegen
die 5. AHV-Revision zu unterstützen, die als stark antisozial gilt, weil sie zu stark auf Sparen ausgerichtet ist.
Ferner geht der Kampf gegen die „falschen Invaliden“ in die falsche Richtung, obwohl an und für sich die
Absicht, Fälle möglichst früh zu erkennen, vertretbar wäre.
Nach Abschluss einer ähnlichen Arbeit hat der Vorstand darauf hingewiesen, dass die zusätzliche
Finanzierung der laufenden Ausgaben durch die Anhebung der Lohnprozente realisiert werden sollte (1,5 %
zu Lasten der Arbeitgeber und 0.8 % der Arbeitnehmer). Ferner sollten die IV-Schulden aus dem
Ausgleichsfonds der AHV herausgenommen werden. Die VASOS hat auf Vorschlag der AG einer
Finanzierung des Ausgangskapitals eines neuen Ausgleichsfonds IV zugestimmt (siehe hiernach „Gold der
Nationalbank“).
Gold der Nationalbank: Anlässlich der Delegiertenversammlung hat die AG dafür plädiert, dass der
Empfänger des Erlöses aus dem Verkauf von 400 Tonnen Gold nicht geändert wird (die IV anstatt die
Ausbildung der Jugendlichen). Ein Kompromiss wurde erarbeitet und von der DV angenommen, der darin
besteht, dass der Verkaufserlös in zwei gleichen Teilen geteilt wird, nämlich je eine Hälfte für die Ausbildung
und die IV.
Gesundheit: Dank Marianne de Mestral (Mitglied der AG und Vertreterin des SSR bei der
Interessengemeinschaft, die sich mit der Finanzierung der Langzeitpflege befasst) hat die AG einen guten
Überblick über diese wichtige Frage erhalten. Sie hat sich weiterhin mit den Medikamentenpreisen
auseinandergesetzt, dies dank dem ausgezeichneten Vortrag von Herrn Hunkeler, der ein Buch zu diesem
Thema geschrieben hat.
Initiativen und Referendum: Auf Vorschlag der AG hat die DV beschlossen, das Referendum gegen die
Unternehmensbesteuerung und die Initiative für eine Steuergerechtigkeit zu unterstützen.
Für die Arbeitsgruppe: Gérard Heimberg
6. Arbeitsgruppe Intergenerationelle Zusammenarbeit
Diese Gruppe ist zurzeit nicht aktiv.
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7. Sekretariat inklusive Mitgliederbewegung und Mutationen
Wir heissen die APAF aus Genf als 23. Mitglied der VASOS/FARES herzlich willkommen. Bereits Ende 06
konnten wir ein Neumitglied aus der Romandie die „FGCA Fédération Genevoise des Clubs d’Aînés“
aufnehmen.
Wir hoffen, auch in diesem Jahr weitere Organisationen gewinnen zu können und danken unseren Mitglieder
für ihre aktive Werbung.
Seit Januar 2007 besitzt die VASOS ein „mobiles Sekretariat“. Die Umstellung auf eine unabhängige
Infrastruktur wurde im Laufe des Jahres sukzessive umgesetzt.
Neu werden die Einladungen der VASOS – wann immer möglich – per E-Mail verschickt. Neben den
Kosteneinsparungen bietet der Email-Versand den Mitgliedern die Möglichkeit, Dokumente der VASOS
„Papierfrei“ zu verwalten.
Auch 2007 fanden einige Wechsel in den Gremien statt:
Per 2008 wird das Präsidium „Einzelmitglieder“ von Maggie Klein geführt – Paul Baumann bleibt jedoch
weiterhin als Präsident der Silberfüchse in der VASOS aktiv.
Die Fédération Suisse des retraités: Edmée Buclin hat das Präsidium Michel Pillonel übergeben. Als
Repräsentantin des Schweiz. Blindenbundes im Vorstand heissen wir Frau Dr. Lüthi herzlich willkommen.
Wir begrüssen alle neuen Gremien-Mitglieder wärmstens und wünschen Ihnen viel Ideen, Power und Elan
um sich für die Sache der VASOS einzusetzen.
Stefanie Amrein
8. Einzelmitglieder
Die Einzelmitglieder wurden im vergangenen Jahr zum ersten mal zu den Delegiertenversammlungen
eingeladen. Dank dem Einsatz unserer Sekretärin konnten wir auch kontrollieren, wie viele unserer
Mitglieder den Einladungen Folge geleistet haben. Besten Dank Stefanie. Es ist eine beachtliche Anzahl,
wenn man bedenkt, dass diese Mitglieder ohne Spesenvergütung und ohne Stimmrecht an diesen
Versammlungen teilnehmen. Die Zahlungsmoral war hervorragend. Wir mussten nur eine Mahnung
verschicken und die Pendenz war erst noch krankheitsbedingt.
Der Schreibende kann also die Gruppe der Einzelmitglieder getrost in die Hände von Maggie Klein
übergeben.
Ich wünsche meiner Nachfolgerin viel Erfolg und der Gruppe der Einzelmitglieder weiterhin gutes Gedeihen.
Paul Baumann
9. AG Evaluation
Nach insgesamt zehn Sitzungen konnte die AG ihren Bericht zu Händen der Gruppe VASOS/SSR
verabschieden. Die relativ grosse Sitzungsdichte zeigt einerseits die Komplexität der Aufgabe und
andererseits den Umfang der zum Teil recht stark auseinander gehenden Diskussionen bzw. Ansichten. Die
Erfassung und Beurteilung des IST-Zustandes nahm einen wesentlichen Teil der Arbeit in Anspruch. Ziel
war es, ein Papier abzuliefern, das nicht nur Basis für die Diskussionen innerhalb der VASOS sein soll,
sondern vielmehr eine Art «Nachschlagewerk» darstellt für alle, die sich mit dem Schweizerischen
Seniorenrat befassen bzw. über diesen orientieren wollen. Der schliesslich verabschiedete Bericht umfasst
die folgenden Fragenkomplexe:
- Geschichtlicher Rückblick
- Grundlagen und Finanzierung
- Basispapiere
- Zielsetzung des SSR
- Strukturen und Funktionen des SSR – IST-Zustand und Empfehlungen
- Geschäftsreglement
- Verbindung unter den Organen
- Funktionieren innerhalb eines Organs
- allgemeine Probleme
- Generalsekretariat
- Kommunikation
Ausgeklammert wurden die folgenden Fragen (Liste nicht abschliessend):
- «Nachwuchs»: Wie sollen Mitglieder für die Ablösung von langjährigen, aber amtsmüden Beteiligten
gefördert werden?
- Überforderung: Wie umgehen mit Mitgliedern, welche durch ihre Vertretungsaufgaben überfordert sind?
- Verankerung der Mitgliederorganisationen im Dachverband VASOS: Die Rolle der Organisationen versus
die Rolle ihrer Mitglieder als Person ist oft unklar.
- Kompetenzregelung bei Dringlichkeit: Ist sie klar genug geregelt?
- Rolle der Gewählten.
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- Umsetzung / Durchführung von Beschlüssen der VASOS bzw. der Gruppe VASOS/SSR durch unsere
Repräsentanten im SSR.
- Häufung von Entscheiden im Ausschuss des SSR in den Bereichen Kommunikation und Grundlagen
- Forschung ohne vorherigen oder genügenden Einbezug der Arbeitsgruppen.
Das sorgfältige Studium des Berichtes erfordert zugegebenermassen eine nicht unbedeutende Investition an
Zeit und Kraft; dies umso mehr, als Passagen in deutscher und französischer Sprache sich abwechseln und
für wichtige Fakten die Beilagen konsultiert werden müssen. Die Organe der VASOS haben ihre
Schlussfolgerungen deshalb noch nicht festgelegt. Immerhin ist in Bezug auf Amtszeitbeschränkung
zwischen den Partnern bereits Übereinstimmung erzielt, indem diese aus dem Gesellschaftsvertrag
gestrichen wird. Unser Wahlreglement werden wir entsprechend anpassen.
Walter Weber-Wacker
10. Ausschuss, Vorstand und Delegiertenversammlungen
Der Ausschuss hat 2007 einmal im Januar getagt. Wir haben uns neu organisiert. Die Präsidenten und
Präsidentinnen der Arbeitsgruppen sind neu von Amtes wegen Mitglied des Ausschusses. Der Vorstand traf
sich dreimal. Bei jedem Treffen soll ein Hauptthema für die Tätigkeiten der Mitgliederorganisationen Impulse
vermitteln. Die Delegiertenversammlungen fanden im April (Hauptthema: Senioren und Verkehrssicherheit)
und Dezember (Hauptthema: Pro Senectute).
Eine Arbeitsgruppe hat sich mit der Evaluation des Seniorenrates und der Beziehungen zwischen SSR und
VASOS intensiv auseinandergesetzt. Die Resultate dieser Evaluation und ihre allfälligen Konsequenzen für
die Strukturen des VASOS werden im Februar 2008 diskutiert.
11. Zusammenarbeit mit Organisationen
SAJV: Wir haben unsere Kontakte wieder aufgenommen. Diese werden künftig intensiviert
Kinderlobby: Wir haben eine feste Delegation (Alice Liber und Margareta Klein-Meyer)
Agile: Kontakte per elektronische Post.
SVS: Informationsaustausch über unsere Publikationen und Zusammenarbeit im Seniorenrat. Der
Präsident des SVS, Herr Zimmermann, war Gast bei der Delegiertenversammlung von April, Herr Kaestner
im Dezember
Pro Senectute: Der neue Direktor, Herr Werner Schärer, war Hauptreferent an der Delegiertenversammlung
vom Dezember. Er hat seine Bereitschaft erklärt zur Prüfung einer vertieften Zusammenarbeit
BSV: Unsere bewährte Verbindungsperson, Herr Jean-François Huber, ist im Januar 2007 pensioniert
worden. Die Regelung seiner Nachfolge steht, nach einigen Schwierigkeiten: Herr Ludwig Gärtner und Herr
Stefan Arnold sind unsere Ansprechpersonen beim Bundesamt für Sozialversicherungen.
12. Ausblick
Der Angriff auf die AHV ist nicht vom Tisch. Generell setzt sich der Trend, die Alten vermehrt zur Kasse zu
bitten, ungebrochen fort. Der Wohlstand einiger scheint den Raubzug auf viele weniger gut situierte zu
rechtfertigen. Wir werden weiterhin für Gerechtigkeit und Würde kämpfen. Das Alter hat in der Gesellschaft
eine neue Dimension bekommen, die Langlebigkeit ist keine Bedrohung! Im Gegenteil, sie ist eine riesige
Chance. Wir, Vor- 68er, sind vielleicht die erste Generation der emanzipierten Alten! Es wäre ja gelacht,
wenn wir den Beweis dieser Emanzipation nicht antreten könnten! Wir erfahren immer wieder, wie der
gemeinsame Kampf auch Spass machen kann und Lebenssinn vermittelt. Deshalb sind wir dankbar für
diese gemeinsame Zeit.
Oberwil, Anfang 2008
Angeline Fankhauser, Co-Präsidentin
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