La belle du jour: Nizza

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La belle du jour: Nizza
www.kurier.at – online le 3 juin 2011-06-06
La belle du jour: Nizza
Die Hauptstadt an der Cote d'Azur: Treffpunkt der Flaneure, Weltenbummler, Feinschmecker und der
Jungen, die am Strand bis in die Morgenstunden musizieren.
Man nähert sich mit dem Flugzeug vom Meer. Ligurische Küste, Monaco, St.Jean Cap Ferrat. Ein ewiges Ratespiel: Was
ist was? Welche Stadt ist welche Stadt, welche Halbinsel welche Halbinsel? Der Flughafen Nice Cote'Azur liegt
praktisch. Nur zehn Minuten bis an die Promenade des Anglais. Nur fünfzehn Minuten ins Hinterland.
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Die schöne Cote d'Azur: Die Maler konnten ohne das Licht der blauen Küste nicht leben. Matisse schwärmte davon,
Toulouse-Lautrec, Picasso, Chagall. Ihnen sind zahllose Museen und Denkmäler gewidmet.
Zum Beispiel das Musee Matisse in Nizza. Besuchenswert auch die Chapelle Matisse, ein Kunstwek aus Licht, Blau,
Bildern und Glas. Sie befindet sich in Vence, zirka fünfzehn Autominuten von Nizza. Doch nur um Bilder anzuschauen
ist niemand hier, wenn doch die Umgebung eines der schönsten Bilder ist.
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Ein Fest fürs Leben, sagte Hemmingway über Paris. Ein Fest fürs Auge sind Nizza und Umgebung. Nur die hässlichen
Betonburgen der Immobilien-Spekulanten muss man dezent ausblenden.
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Ein Küstenstrich mit Geschichte. Und wer hat's erfunden? Nicht die Schweizer, sondern die Engländer. (Die ja auch die
Schweizer Berge sozusagen erfunden haben, wenn es um ihre Bedeutung für den Fremdenverkehr geht.) Die
Engländer fanden, dass es more convenient wäre, den englischen Winter in einen südfranzösischen Winter zu
verlagern. Und schon wuchsen aus den Fischerdörfern entlang der Cote erste touristische Anlaufstellen. Bescheiden,
wie man damals halt war, so sehen sie auch aus, die Gebäude und Hotels der Belle Epoque.
Schon im Frühling wacht die Stadt aus ihrem beschaulichen Winterschlummer auf, der nie ein Schlaf ist. Ab Ende April
trauen sich die Ersten ins Meer. Dann folgt das schon seit Jahrzehnten erprobte Ritual der Saisoneröffnung.
Sonnenschirme, Strandrestaurants, Cafés. Die Restaurants stellen ihr Inneres auf die Terrasse oder in den Garten.
Meeresduft und Kräuteraromen allerorten
Statt den Engländern bevölkern jetzt die klassisch sommerlichen Einheits-Touristen die Strände und Straßen. Und
dennoch: das Flair der Stadt können sie nicht zerstören. Sie haben es auch nicht wirklich vor. Abends finden sich kleine
Grüppchen auf dem Strand vor der Promenade des Anglais. Zum Musizieren und zum Vergnügen.
Der Oligarch hingegen, wie auch der italienische Mafioso, und natürlich auch der menschenscheue Reisende ziehen sich
lieber zurück. Auf sie warten an diesem Küstenstrich mondäne Hotels, großartig bespielte Restaurant-Terrassen, wie
sie weltweit kaum in dieser Dichte anzutreffen sind. Ob die guten alten Hotels in Nizza Negresco heißen, ob Hotel de
Paris in Monaco, ob Carlton in Cannes oder Eden Roc am Cap D'Antibes. Jedes Haus weiß eine Geschichte zu
erzählen. Was heißt eine Geschichte - dutzende! Sie enden allerdings manchmal mit dem Verkauf des Hotels an eine
amerikanische Kette. Dann wird die Gastronomie downgegraded, das Rauchverbot zelebriert und der Service entcharmt.
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Einen Ausflug wert sind die immer: die kleinen Städtchen und Dörfer Villefranche sur Mer, St.Paul de Vence oder
Eze Village. Das Aufgebot an Kunsthändlern und gehobenen Souvenir-Läden ist dort so dicht wie kaum irgendwo.
Doch an Schauwert werden diese locker vom Angebot der Nizzaer Märkte überboten. Der Cours Saleya hat einen der
schönsten Märkte. Der Nizzaer Blumenmarkt ist ebenfalls legendär. Blumen, Gemüse, Fisch sowieso ... oder Salz in
allen Farben gibt es hier. Zu unglaublich günstigen Preisen übrigens, wenn man auf den Märkten einkauft. Dem Wiener
kommen die Tränen, wenn er sieht, wie gut man in Südfrankreich um wie wenig Geld leben kann. (Vorausgesetzt: Man
muss keine Miete zahlen. Sonst wird's teuer.)
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Nur hemmungslos Frankophobe werden behaupten, dass man in Nizza (und Umgebung) nicht hervorragend speisen
könnte. Und es muss nicht immer der berühmte Salat Nicoise sein, der am Strand ganz okay ist, aber sonst nur selten
eine echte Offenbarung.
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Viel interessanter die so genannten Petits Farcis, also kleine gefüllte Gemüse. Eine echte Spezialität aus der Region.
Früher ein einfaches Arme-Leute-Essen, jetzt Gast auf den Speisenkarten der berühmten Köche zwischen Kalifornien
und Shanghai.
Vom kleinen Geheimtipps bis zum berühmten Café de Turin wird in dieser durchwegs kulinarischen Stadt alles
möglich sein. Michelin-Sterne sind nicht gerade rar in Nizzas Restaurants. Bloß die absolute, die echte
gastronomische Spitze fehlt seit Jahren.
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Wer sie erleben möchte, muss in den Dörfern und Städtchen der Umgebung suchen. In Vence zum Beispiel im
Chateau St.Martin, in Eze Village im Chevre d'or oder gleich in Monaco selbst, wo der berühmte Alain Ducasse sein
Restaurant im Hotel de Paris betreibt. Wobei hier eines gilt: Vorsicht, Preise.
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In den Restaurants der Hotels wird die klassich moderne Mittelmeerküche geboten. Das Chantecler im Negresco ist
eine liebevoll in Schuss gehaltene Fregatte alten Stils. Mit moderner Küche und exzellentem Personal, wie man sich's
an diesem Ort vorstellt. In den anderen Restaurants geht es gemütlicher zu. Und das Portemonnaie nimmt nicht so
stark ab beim Essengehen.
So zu leben wie ein Gast im Nizzaer Negresco können sich ohnehin nur Wenige leisten. Sie heißen dann meistens
Scheich Abdul Irgendwas oder Igor Sowieso. Man begegnet ihnen im alltäglichen Leben nur selten.
Das politische Department heißt übrigens Alpes Maritimes. Ein Hinweis darauf, dass sich nur wenige Kilometer im
Hinterland der Küste die Berge befinden. Eine Stunde vom Nizzaer Strandcafé entfernt übrigens entfernt wird es richtig
hochalpin. Im Sommer ein willkommener Fluchtpunkt der Franzosen vor Touristen und Sommerhitze.
Zurückgekehrt ist dann ein abendlicher Spaziergang auf der Promenade der Engländer ein schöner Kontrapunkt. Man
nimmt einen letzten Drink und freut sich auf den prächtigen Sonnenaufgang am nächsten Tag, der hier einfach öfter
stattfindet als nördlich der Alpen.
Was Sie über Nizza wissen wollen oder müssen:
www.nicetourisme.com