esperienze 03/04 - Renaissance-Studien
Transcription
esperienze 03/04 - Renaissance-Studien
Esperienze 2003/2004 Deutsch-Italienische Studien Eine poetische Einführung Cerchiamo la rima la troviamo in cima Di un alberello Oh che bello! L’alberello è a Firenze Dove abbiamo fatto molte Esperienze Qualcuna era bella, un’altra amara Ve le raccontiamo: Susanne, Miklós, Maria-Teresa, Anna, Christine e Sarah Cercare casa, iscriversi in segreteria Son cose che quasi ci portarono alla follia Ma non bisogna perdere la speranza Firenze è bella, anche quando non vi si è in vacanza Siete soli, di cattivo umore? Ecco Paul Rentrop, il nostro tutore! Per il gruppo del DAAD offre un programma culturale Uffizi, Santa Croce e Biblioteca Nazionale Con gli studenti Erasmus facciamo festa In tutti i luoghi, come una tempesta Il giorno dopo, cosa ci resta? Un bel ricordo e il mal di testa! Naturalmente si va anche a lezione Letteratura, storia e traduzione Prendiamo appunti e cerchiamo di capire Un cappuccino al bar – non si deve dormire! Con fatica diamo il primo esame Dopo siamo orgogliosi e abbiamo fame Al Mercato Centrale a fare la spesa, poi si cucina Che serata divina! Sul Lungarno facciamo una passeggiata, quanti turisti, gente ricca e sfigata Noi compriamo i pantaloni alle Cascine E lì troviamo il nostro alberello, che bella fine! Anna Giordano 2 Gli studenti DIS 2003/04 3 Inhalt Con calma ragazzi Miklós Sirokay 5 Wie man zur „ragazza referenziata“ wird – Wohnungssuche in Florenz Anna Giordano 7 Kommunikation Christine Klöckner 10 Was ist wo gut und günstig – Lebensmitteleinkauf in Florenz Anna Giordano 11 Das Fahrrad − ein lustiges Fortbewegungsmittel für Florenz! Maria-Teresa Terracina 13 Frisörerlebnisse Susanne Höntsch 16 Ein Tag am Meer Sarah Wollberg 18 La casa romanica Miklós Sirokay 21 Il Calcio Storico (Calcio in Costume Fiorentino) Christine Klöckner 22 Der einzigartige „David“ Maria-Teresa Terracina 25 In motorino Sarah Wollberg 29 Il Cipriani – uno spettacolo da non perdere! Anna Giordano & Susanne Höntsch 30 Un anno da favola... Maria-Teresa Terracina 32 TIPPS 34 4 zum Nichtstun. Dafür dürfte sich auch Con calma ragazzi jeder nicht ganz schwachsinnige Geist zu Um in Florenz auf einen möglichst rei- schade sein. bungslosen Ablauf der „Dinge“ hinzuar- Denn wo kann das eigene Empfinden, der beiten, sollten zukünftige, zielstrebige Malerei und Architektur gegenüber, mehr DIS-Studenten nicht wie so häufig mit an Bereicherung erfahren? allzu festen Vorsätzen ihre neue Unter- Mein Tipp lautet deswegen, die so oft be- kunft Richtung Questura, Uni-Sekretariat, mühte Handschrift des Dr. Meli zu bemü- etc. verlassen. Denn kaum etwas scheint hen und sich eine Erklärung ausstellen zu am Anfang schwieriger zu bewältigen zu lassen, welche den freien Eintritt in die sein als die Einschreibung, und alle weite- staatlichen Museen der Stadt ermöglicht. ren notwendigen Behörden mit Erfolg nach Der freie Eintritt kann einem aber oft ver- nur einem geglückten Versuch hinter sich währt werden, ist er nicht umsonst für die zu lassen. Kunststudenten reserviert. Dann heißt es Der Vergleich mit der deutschen Arbeits- aber einfach nur: Probieren, probieren, ... moral ist meist nicht angebracht. Oft ist es Jeder, der glaubt, dies sei ein Beinbruch, einfach die Ineffizienz der Anlaufstellen, dem sei noch mal mein erster Abschnitt welche das Bemühen beider Seiten unnötig empfohlen. erschwert. Das Eigentümliche an Florenz ist, wie in Ein weiterer Fehler ist die Annahme, man anderen Esperienze-Beiträgen erwähnt, der solle möglichst viele Stunden in der Biblio- - für eine recht beschauliche Stadt – nie- teca Nazionale und zu Hause vor den mals enden wollende Strom an Touristen. Büchern verbringen. Dabei kann man aber neben den viel Ohne sich schon für einen Beruf entschie- besuchten Orten andere leichter zugäng- den und grundlegende Weichen für die Zu- liche Kunstschätze bewundern, die nicht kunft gestellt zu haben, ist es mehr als auf der ersten Seite eines Reiseführers ste- wahrscheinlich, dass viele von uns nach hen, aber jeder anderen Stadt mehrere dem Studium in eine Arbeit einsteigen – Hauptattraktionen liefern würden. Wer gut und das in Deutschland. Was das bedeutet, ausgestattet ist, hat deshalb den Dumont- muss ich nicht erklären und ich hoffe, dass Kunstreiseführer zur Hand und geht am spätestens jetzt die Motivation, die ich besten unbeschwert und ohne Zeitdruck euch vermitteln möchte, mehr als deutlich durch die Stadt. Wer sich dagegen gerne ist. Damit mich keiner missversteht: Es einer Gruppe anschließt, um die Geheim- handelt sich nicht um eine Aufforderung nisse von Florenz zu ergründen, schließt 5 sich den eigens für die DAAD-Stipen- Das gibt Anlass, bei schönem Wetter eine diaten organisierten Führungen an. Fahrt durch die malerische und hügelige Solltet ihr noch auf der Suche nach einer Chianti-Landschaft zu unternehmen. Wohnung sein, kann ich nur empfehlen, (Das gibt mir Anlass, vor dem Verkehr zu die Möglichkeit zu nutzen, mit Italienern „warnen“. „Occhio alle macchine“ kann es zusammen zu ziehen. Erst wenn euch das aber streng genommen nicht heißen, auch gelingt, werdet ihr wirklich merken, dass wenn es erfahrene mitteleuropäische Ver- ihr euch nicht mehr in Deutschland kehrsteilnehmer so oft verlauten lassen. befindet. Und die Sprache verbessert sich - Denn auch wenn die Fahrweise sehr ohne dass ihr es merkt. Oft werden gefährlich ist, so kann man mit der großen ausdrücklich „Frauen und keine Auslän- Flexibilität und Rücksicht der Italiener dort der“ gesucht, weshalb eure Überzeu- rechnen, wo ein Deutscher auf seinem gungskraft gefragt ist. Recht beharrt.) Was die sportlichen Aktivitäten angeht, ist Weitere Höhepunkte liefern einem die Florenz ganz auf seiner Höhe (50m benachbarten Städte Prato, Pistoia, Lucca ü.d.M.). und Pisa, welche bequem und billig per Für Fußballer attraktiv sind die zahlreichen Zug erreichbar sind. Wer sich für italie- am Arno gelegenen kleinen, äußerst ge- nisches Design begeistert, muss unbedingt pflegten Fußballplätze, die an allen Tagen nach Pontedera fahren, um das Museo gemietet werden können. Oft laden die Piaggio zu besuchen. Studentengruppen zu Spielen ein. Die Ein bisschen weiter weg und im Süden, in Schwimmbäder sind ebenso vorzeigbar, Umbrien, liegt die Stadt Perugia, eine klei- vielleicht ein bisschen teuer, aber dafür nere Stadt mit viel studentischem Flair und sehr angenehm geheizt. Tifosi werden im Kunstdenkmälern. Ein Steinwurf davon Stadion bestimmt auf ihre Kosten kom- entfernt liegt dann auch schon Assisi… men; außer sie haben Pech und die Viola Das liest sich so schnell, ist aber ein Pro- spielen in der Serie B (und genau das pas- gramm, welches sich mit dem nötigen sierte uns). Ernst in zehn Monaten gerade so bewäl- Wer gerne joggt, darf sich nicht entgehen tigen lässt. Diese Liste ist natürlich auch lassen, einmal nach Fiesole zu laufen und bis ins Unendliche fortsetzbar. Nehmen von dort die herrliche Aussicht zu genie- wir also alle zusammen den von Herrn ßen. Wer einmal dort war, wird die herr- Rentrop viel bemühten Ausdruck der liche Sicht auf das unter ihm sich ausbrei- „gelebten Landeskunde“ einmal wörtlich. tende Florenz nicht vergessen. Wann war die - von einer Lehrkraft ge6 machte - Aufforderung denn so ver- derzusetzen, dürfte bestimmt komplizierter lockend? sein, als einen Stempel zu bekommen, Und seien wir alle einmal ehrlich: Sich mit oder? den kulturellen Hintergründen auseinan- Miklós Sirokay Wie man zur „ragazza referen- Wo findet man ein Zimmer unter 350 € ziata“ wird – Wohnungssuche in kalt? Die Zimmer in Florenz sind verdammt teuer! Ein in Deutschland so selbst- Florenz verständliches Einzelzimmer ist für italienische Studenten ein wahrer Luxus, erst Von Anfang an hatte ich mir in den Kopf recht, wenn es auch noch im Zentrum gesetzt, aus meinem Florenzaufenthalt so liegen soll. Kurzerhand schraubte ich also viel wie möglich herauszuholen und meine Ansprüche um einige Stufen herun- deshalb nicht mit Deutschen zusammen zu ter und ließ mich auch auf posto letto- ziehen, sondern mir eine reine Italiener- Annoncen ein. Mit den Leuten, die mir WG zu suchen. Dieses Ziel verfolgte ich trotz meines deutschen Akzentes nicht dann auch sehr ehrgeizig, und da man echt allzu sehr misstrauten (die erste Frage war italienische WGs nur selten übers Internet oft: Ma tu non sei italiana, vero?) machte findet, wollte ich vor Ort suchen. Ich fuhr ich direkt einen Besichtigungstermin aus. also nach Florenz mit der einzigen Was ich zu sehen bekam, war sehr Gewissheit, vier Nächte lang in einer etwas vielfältig: schäbigen Jugendherberge schlafen zu können. An dieser Stelle muss - Kiffend vor dem Fernseher versammelte ich Mitbewohner, die grummelnd auf das frei allerdings erwähnen, dass ich Großeltern in stehende Zimmer deuteten. Rom habe, die ich jederzeit besuchen kann. - Einen posto letto in einem etwas schräg Aber das sollte nur für den Notfall gelten. anmutenden, mit Sperrmüllmöbeln ver- Mit einem Stadtplan und einem Handy schiedenster Art eingerichteten Zimmer ausgerüstet begab ich mich also zur ohne Schreibtisch (aber für Studenten!). bacheca (ein Wort, dass ich in diesem - Ein Zimmer, das ich zur Hälfte bezahlt, Zusammenhang lernte, und das soviel heißt aber nur zu einem Viertel bewohnt hätte. wie „schwarzes Brett“) der Facoltà di - Ein möbliertes Zimmer ohne Möbel, die Lettere in Piazza Brunelleschi. Hier wurde aber angeblich noch gekommen wären. mir die erste grundlegende Schwierigkeit der Wohnungssuche in Florenz bewusst: 7 Schließlich gab es auch Zimmer, die mir sind von Natur aus kompliziert und zu laut (weil im 1. Stock an einer misstrauisch). Dann ging ihm ein Licht befahrenen Straße) oder WGs, die zu auf: “Stai cercando casa?“, fragte er. Ja dreckig (dabei bin ich nicht besonders natürlich, erwiderte ich, und es ist sooo empfindlich!) waren. schwer und ich bin sooo verzweifelt. Am Nachmittag des dritten Tages hatte ich Daraufhin er: „Forse, forse ti posso schon etwa zehn bis zwölf Zimmer aiutare.” Scheinbar hatte ich einen guten gesehen. Nur einer WG hatte ich zugesagt, Eindruck auf ihn gemacht. Nach so vielen doch hier war der Andrang so groß, dass Misserfolgen war meine Skepsis aber noch die Vermieter mir abgesagt hatten. In nicht gewichen. Der junge Mann griff zu meiner Not hatte ich mich außerdem an die seinem Handy und sprach mit irgendwem deutsche Mietwohnzentrale gewandt (dabei irgendetwas Vertrauliches. Dann gab er wollte ich doch nicht mit Deutschen mir eine Telefonnummer und sagte, ich zusammenwohnen! war jetzt auch egal), solle mich mit einem gewissen Herrn in deren Angebote ich aber, vor allem wegen Verbindung setzten, das sei der Vater der Vermittlungsgebühr von einer Monats- seiner Freundin und der vermiete in einer miete nur in letzter Instanz nutzen wollte. Wohnung in Florenz Zimmer an auslän- An diesem sonnigen Septembernachmittag dische Studenten. Ich war ihm unendlich saß ich also auf einer Bank auf Piazza San dankbar. In das Zimmer bin ich dann eine Marco und blätterte leicht verzweifelt die Woche später wirklich gezogen. Ein letzte Ausgabe der Annoncenzeitschrift Einzelzimmer, zentrumsnah und nicht zu La Pulce durch. Was meinten die eigent- teuer. Und ich hatte viele nette Mitbe- lich alle mit „ragazza referenziata“? Schon wohner aus ganz Europa, von denen zwar öfter war mir dieser Ausdruck aufgefallen. nur einer Italiener war, aber immerhin war Fragen schadet nichts, dachte ich, rief die WG-Sprache Italienisch. So etwas meinem Sitznachbarn am anderen Ende der bekommt man eben nur als „ragazza Bank ein „Scusi“ zu und bat ihn um referenziata“. Puh, geschafft! Das nächste Erklärung des geheimnisvollen Ausdrucks. Mal suche ich aber trotzdem erst mal im Er erwies sich als sympathischer Musik- Internet. wissenschafts-Student und erklärte mir, Anna Giordano dass ich dann „referenziata“ sei, wenn ich jemanden kennen würde, der wiederum den Vermieter kennt und bei ihm für mich ein gutes Wort einlegen kann (Italiener 8 TIPPS Wichtig Mi(e)twohnzentale - Fragt bei der Via Orti Oricellari, 10 immer 50123 Firenze angegebene Preis auf die Kalt- Tel: 055 – 287530 oder Warmmiete bezieht und Internet: gegebenenfalls www.chez.com/mwz/body_index.html monatlichen „spese“ durchschnitt- (hier auch Anfrageformular) lich sind. Email: [email protected] - Achtet direkt, Wohnungssuche darauf, ob wie ob sich hoch es in der die der Wohnung eine Waschmaschine - - - Vermittelt WG – Zimmer auch für gibt, ansonsten müsst ihr auf die kurze Zeiträume Waschsalons zurückgreifen, die es Vermittlungsgebühr: 1 Monatskalt- zwar an jeder Ecke gibt, die aber miete für 10 Monate sehr teuer sind. Vermittelt Zimmer nur an Deutsche und Schweden Jugendherbergen Ostello Santa Monica Annoncezeitschriften Via Santa Monica, 6 La Pulce: jeden Mo, Mi, Fr für 1 € in jeder Tel.: 055-268338 „Edicola“ (www. lapulce.it) www.ostello.it La Locandina: Liegt Mo und Do an IYH Ostello Archi Rossi verschiedenen Stellen in Florenz (z.B. auch Via Faenza, 94r im Innenhof des Unikomplexes in Via Tel: 055-290804 Alfani) öffentlich umsonst aus Pensionate Pio X Via dei Serragli, 106 Bacheche - Facoltà di Lettere: Im Innenhof des Tel: 055-225044 Komplexes in Piazza Brunelleschi - im Eingangsbereich des Komplexes Via Alfani, vor der Mediathek - Copisteria Brunelleschi - Santa Reparata 9 finden oder beantragen (mmmhhhh...), warten, z.B. tiscali installieren und dann irgendwann lossurfen, oder, wenn Ihr nicht zu den Glücklichen zählt, den CIP-Pool der Uni aufsuchen (Via Alfani) und dort gratis ins Internet gehen. Alternativ gibt es die Mediathek (auch Via Alfani), die für dreimonatiges Dauersurfen 8 € verlangt. Ansonsten wären da noch verschiedene Internetcafés, die aber auf Dauer und bei extensiver Recherche für verschiedene Hausarbeiten ins Geld gehen könnten. Für alle, die Emails zu unpersönlich finden und keine persönliche Brieftaube ihr eigen nennen oder für Menschen, die innerhalb eines Jahres derart viel „Zeug“ anhäufen, dass sie es bei Abfahrt/Abflug nicht mehr alles mittransportieren können, bietet die gute alte Post ihre Dienste an. Wie Ihr wahrscheinlich schon wisst, unterscheidet man in Italien zwischen posta ordinaria und posta prioritaria, was einige Eurocent ausmacht (Normalbrief p.o. innerhalb Italiens: 0,45 €; p.p. innerhalb Italiens: 0,60 €, nach Deutschland: 0,62 €). Es empfiehlt sich jedoch, größere Pakete mit destinazione: Germania aufgrund von chronischer Überteuerung lieber nicht zu schicken, sondern gleich vorbeizubringen (www.germanwings.com, www.hlx.com, www.ryanair.com machen’s möglich). Und falls Ihr weder Telefon, Briefe, Mails oder dergleichen nutzen wollt, sondern lieber den direkten Kontakt sucht und Eure Freunde, Bekannte, Institutionen in Florenz persönlich beehren wollt, dann achtet unbedingt auf das für Stadtfremde zunächst etwas verwirrende Hausnummernsystem im Florentiner Zentrum: Rot steht für Geschäfte und Betriebe und Schwarz für private Wohnungen, wobei die verschiedenfarbigen Nummern unabhängig voneinander gezählt werden. Kommunikation Da die Kommunikation via Rauchzeichen in Florenz smogbedingt nicht zu empfehlen ist – und die meisten unter uns diese seltene Kunst ohnehin nicht beherrschen – sollte man sich getrost alternativen Möglichkeiten zuwenden. Da wäre zunächst das Telefon. In Bonn genießen wohl alle den Luxus eines Festnetzanschlusses. Dieser ist in vielen italienischen WGs unüblich, da seine Aktivierung mit erheblichen Kosten (momentan 150 €) verbunden ist und so gut wie alle Studenten mit einem cellulare ausgerüstet sind. Wer doch ein telefono fisso zur Verfügung hat, sollte sich aus Deutschland lieber anrufen lassen, da dies dort seit der Auflösung des Telekommonopols mit entsprechenden Billigvorwahlen erheblich günstiger ist. Allerdings wird von skurrilen Begebenheiten berichtet, die arme unschuldige Bonner Studenten, die sich vertrauensvoll an ihren zuständigen Telecom Italia-Sachbearbeiter bzw. Techniker wandten, über sich ergehen lassen mussten – vielleicht hören wir darüber im nächsten Esperienze-Heft mehr?! Bringt also alle Euer Handy mit! Wer noch keine besitzt, sollte sich eine italienische Prepaidkarte zulegen. Da die Tarife gelegentlich wechseln und sich die verschiedenen Anbieter teilweise geradezu vor promozioni (Werbeaktionen) überschlagen, ist ein eingehender Vergleich lohnenswert. Zum Kauf einer Prepaidkarte sollte man dann mit Personalausweis und codice fiscale bewaffnet erscheinen. Die beliebtesten Anbieter sind Vodafone Omnitel, TIM und Wind. Und wenn die erste Karte dann abtelefoniert und gerade kein Telefonie-Laden in der Nähe ist, immer Ausschau nach dem großen T halten – der tabaccaio hält eine neue scheda ricaricabile bereit. Heutzutage geht ja ohne Internet gar nichts mehr. Falls Ihr auch dieser Meinung seid, könnt Ihr entweder Euren Laptop mit integriertem Modem mitbringen, einen Festnetzanschluss bei der Telecom vor- Christine Klöckner 10 günstigsten sind, aber sehr hilfreich für Was ist wo gut und günstig? einen kleinen Noteinkauf. Wasser und Lebensmitteleinkauf in Florenz Süßes sind hier immerhin billiger als in den Bars. Lebensmittel eigentlich kann an man jeder Florenz Conad Via dei Servi, 56; Via Luigi Ala- einkaufen. manni, 2 –10/r (am Bahnhof neben der in Ecke Schwieriger wird es, wenn man dabei Post) günstig Standa Via Pietrapiana, Nähe Mercato S. wegkommen will oder auf Ambrogio besondere Qualität der Produkte setzt. Deshalb hier ein kleiner Wegweiser durch 2. außerhalb die Nahrungsmittellandschaft in Florenz. Die beiden großen Ketten der Supermärkte I) Alimentari „in periferia“ sind Esselunga und Coop. Kleine Alimentari-Läden gibt es in Florenz Hier gibt es eine wirklich große Auswahl wie Sand am Meer. Hier sind die an Lebensmitteln aller Marken. Sie sind Lebensmittel allerdings verhältnismäßig das reinste Paradies für Feinschmecker und teuer, und auch die Qualität ist nicht daher sehr gut besucht, denn Italiener sind unbedingt besser als in den Supermärkten. ja bekanntlich meistens Feinschmecker. Trotzdem gibt es viele Italiener, die sich Die Preise sind mit denen bei Stüssgen davon nicht abschrecken lassen, weil sie oder Edeka vergleichbar, also immer noch mit recht hoch für einen durchschnittlich dem Verkäufer bekannt oder befreundet sind, ihm vertrauen und den Einkauf armen Studenten. unter anderem als Gelegenheit zum Quasseln nutzen. Dort einzukaufen Esselunga Via Milanesi, 32/34 Coop Viale Talenti, 94/96 Viale Giannotti, 75/77 Via C. del Prete, 106 Viale de Amicis, 89b Via Cimabue, 49 Via Pisana, 130/132 Via Mad. della Querce, 23r Via Galliano, 136 Via Erbosa, 36a Via di Novoli, 61 Via Salvi Cristiani,16 Via Masaccio, 274/276 Via Aretina, 155 Via dell'Argingrosso, Via V. Emanuele 47 II, 194 Via Canova (Centro Commerciale) lohnt sich also eher aus menschlichen als aus ökonomischen Gründen. Wenn euch der Verkäufer / die Verkäuferin im Alimentari um die Ecke ganz besonders nett und gutaussehend erscheint, dann nichts wie hin... II) Supermercati 1. im Zentrum Im Zentrum gibt es einige kleine Supermärkte, die natürlich auch nicht die 11 III) Discount Marktatmosphäre, Wer zur Kategorie der Aldi-Einkäufer seinen eigenen Charakter hat. Der Mercato gehört, wird sich in den sogenannten Centrale ist sicher der größte, bekannteste Discounts am ehesten heimisch fühlen. und klassischste der Florentiner Märkte. Hier wirklich Der Markt in Santo Spirito ist sehr klein günstig, allerdings sollte man manche und eher so etwas wie ein Öko-Markt. Der Fertigprodukte erst einmal testen. Denn Mercato Sant’Ambrogio und der Mercato obwohl es hier wirklich viele einwandfreie delle Cascine bieten neben Lebensmitteln Produkte gibt, schmeckt man bei einigen hauptsächlich manchmal den Preis heraus. Neben Dico Kleidung, Haushaltswaren, Schminke und haben sich auch deutsche Billigsuper- Ähnliches. Wenn man hier beim Einkauf märkte in Florenz etabliert, nämlich Lidl die Augen offen hält, kann man z.B. mit und Penny. dem Erwerb verbilligter Markenkleidung Dico: Via Benedetto Marcello, Ecke Via echte Schnäppchen machen. sind die Lebensmittel wobei andere jeder Dinge Markt an, wie del Ponte alle Mosse Lidl: Via Francesco Baracca, 177; Via Mercato Centrale: täglich 8 – 13 Uhr Benedetto Dei, 21 (Novoli); Via Cortona, 5 Mercato Santo Spirito: wochentags 8 – (Isolotto) 13 Uhr Penny: Via Burchiello, 93/ 95 (Nähe Via Mercato Sant’Ambrogio: täglich 8 – 13 Pisana; Via Palazzo dei Diavolo, 113; Via Uhr Erbosa,32 (Le Lame); Via Calò, Ecke Via Mercato delle Cascine: Di, 8 – 13, an den Barducci (Careggi) Sonntagen in der Advents- und Fastenzeit ganztägig, 8 – 18 Uhr IV) Mercati Link: Auf den Märkten findet man zu meist http://www.aboutflorence.com/firenze/mer günstigen Preisen besonders frische und cati-tipici-a-Firenze.html manchmal auch ausgefallene Lebensmittel. Hier gibt es alle Arten von Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse, Wurst und Brot, manchmal auch Trockenfrüchte, Nüsse oder frische Nudeln. Der Einkauf lohnt sich also, wenn man etwas Besonderes kochen möchte. Zusätzlich erfährt man die lebendige Florentiner 12 Das Fahrrad − ein lustiges Fortbewegungsmittel für Florenz! Was ich in Florenz festgestellt habe, ist, dass ich das Auto gar nicht vermisst habe. Es wäre nur lästig gewesen: Die Innenstadt ist für Autos gesperrt, nur Anwohner, Taxis und Busse dürfen durchfahren (gute Regelung, denn die Straßen sind schon voll genug!). Parkplätze gibt es so oder so nicht. Es stehen viele Parkgaragen zur Verfügung, in denen das Parken sogar bis zu 30 Euro pro Tag kosten kann. Zusätzlich ist man an beschränkte Uhrzeiten gebunden, zu denen man sein Auto dann abholen kann, denn sonst steht man vor verschlossenem Tor. Außerdem ist die ganze Stadt voller sogenannter „telepass“, Radarkameras, die sofort die Autos „blitzen“, die unberechtigt tagsüber in die Stadt hineinfahren. Abends, ab 19.30 Uhr, darf man durch einige Zonen fahren. Auf nicht ausgewiesenen Parkplätzen zu parken, lohnt sich nicht, denn ehe man sich versieht, wird das Auto abgeschleppt (Kosten 150 – 250 Euro!). Hinzu kommt noch, dass sich in der Innenstadt viele Einbahnstraßen befinden, so dass man für die kürzeste Strecke viel Zeit verliert, weil man auf die „viali“, breitere Verkehrsstraßen, die die Stadt umringen, ausweichen und um Florenz herum fahren muss. All dies gilt natürlich auch für die „motorini“, Roller und Mofas (nur die Abschleppkosten dafür sind ein „wenig“ günstiger, ca. 60-100 Euro!) − und die “vigili“, die Verkehrspolizisten, sind da sehr streng (man sollte es nicht meinen, in Italien?!) Das Bussystem in Florenz ist eigentlich gut geregelt; es verfügt über ausreichend Buslinien, allerdings sind die Busse immer sehr überfüllt. Das System ist nur ein wenig schwer zu durchschauen: Die Schilder an den Bushaltestellen zeigen nur die Richtung der Busfahrt an, Startpunkt und Zielpunkt und einige Haltestellen, aber nicht alle! Also muss man ein wenig improvisieren. Die Busfahrer sind sehr nett und helfen gern. Und irgendwie hat es immer geklappt, das Ziel zu erreichen! Schlimmstenfalls bleibt ihr einfach im Bus sitzen – die Linien haben immer die gleiche Route! Eine Fahrkarte kostet nur 1 Euro und ist 60 Minuten gültig, innerhalb der ganzen Stadt. Man kann sie überall bekommen, wo „tabacchi“ steht, am Bahnhof, an den „edicole“, kleinen Verkaufsständen und „al bar“, in kleinen Stehcafés. Gegenüber dem Haupteingang des Bahnhofs „Stazione Santa Maria Novella“ steht ein kleines Häuschen, in dem man eine Tabelle mit den Buszeiten bekommt. Ihr braucht gar nicht erst einen Florentiner zu fragen − sie kennen nicht einmal die Straßennamen ihrer eigenen Stadt! Jeglicher Versuch, einen Florentiner nach einer Straße zu fragen und sie dann auch laut seiner Anweisungen zu finden, schlug fehl. Ich musste also alles allein herausfinden, aber es hat Riesenspaß gemacht! Die Stadt zu erkunden – mit all ihren Straßen – lernt man in kürzester Zeit ganz allein, denn so groß ist Florenz nicht. Am besten geht dies zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Zu Fuß hat man das Herz von Florenz in zehn Minuten durchkreuzt. Aber um die Unigebäude in via Santa Reparata oder in Piazza Savonarola zu erreichen, kam ich auf die Idee, mir ein Fahrrad zu besorgen. Für solche Fälle ist an erster Stelle immer an die Zeitung „La Pulce“ zu denken. Dort kann man gut nach 13 Jobs, Wohnungen (Zimmern), An- und Verkäufen von Fahrrädern und anderen Dingen schauen. Durch eine Telefonnummer aus dieser Zeitung habe ich dann auch mein Fahrrad für 25 Euro bekommen. Die Preise in Florenz für gebrauchte Fahrräder variieren von ca. 20 Euro bis ca. 35 Euro. Mir wurde als Tipp mitgegeben, dass ich mein Fahrrad gut abschließen solle, denn in Florenz (wie überall sonst auch) würden sehr schnell und mit Leichtigkeit Fahrräder gestohlen. Somit kaufte ich mir schnellstens ein Schloss in via S.S. Apostoli (Nähe des „Ponte Vecchio“) in einer „mesticheria“. (Das Schloss hat mich 19 Euro gekostet, fast so viel wie mein ganzes Fahrrad! – aber es hat sich gelohnt...) Das war vielleicht ein Abenteuer mit meinem Fahrrad! Ich musste ständig aufpassen; sowohl auf die vielen Löcher in den Straßen (der Asphalt ist so „hubbelig“, dass ich durchgerüttelt- und geschüttelt wurde!), als auch auf die Scharen von Touristen im Stadtzentrum, durch die ich gezwungenermaßen Zickzack fahren oder gar anhalten und absteigen musste, um zu vermeiden, jemanden anzufahren. Am wildesten geht es auf den Straßen zu: Die Straßen sind so eng, dass gerade mal die Busse Platz haben, um durchzufahren. Bus- und Taxifahrer fahren sehr rasant, so dass man immer ein offenes Auge haben muss. Als Fahrradfahrer gönnt man sich auch den Luxus, entgegengesetzt in die Einbahnstraßen zu fahren, um Zeit zu sparen. Vorsicht: Wenn dich die strengen „vigili“ (s. oben) und die „Polizia Stradale“, die Verkehrspolizei, erwischen, gibt es eine „multa“, Strafe, zu zahlen, sogar wenn du bei Nacht ohne Licht fährst! (Seltsam, aber ich habe in Florenz kein einziges Fahrrad mit einem funktionierenden Licht gesehen!!!) Also: Schließt euer Fahrrad immer gut ab, am besten an einen „palo“, einen Pfahl. Bei mir ist es gut gegangen, ich habe mein Fahrrad mit nach Deutschland genommen. Man muss nur den Zug über München nehmen, da er über einen Fahrrad-Wagen verfügt. Es kostet ca. 12 Euro Zuschlag für das Rad. (Ich empfehle dies aber nur zu tun, wenn ihr nicht viel Gepäck habt!) Mit dem Fahrrad durch Florenz zu fahren, war abenteuerlich und lustig. Ich wünsche euch viel Spaß und einen schönen Aufenthalt in dieser wunderbaren Stadt!! TIPP: Fahrradzubehör könnt ihr bei „Ganzaroli“ in via Lanza und via Pistoiese kaufen. 14 Fahrradgeschäfte gibt es genügend in der ganzen Stadt: in via Fiesolana, in via Pietrapiana, in via de’ Pilastri, in via Guelfa und vielen anderen mehr. Um die Reifen aufzupumpen, könnt ihr einfach in die Geschäfte gehen und dort fragen. Manchmal braucht man sogar nichts dafür zu bezahlen! Buon divertimento!!! Maria-Teresa Terracina 15 geschrieben, wie er malen soll!?“ Das ist Frisörerlebnisse natürlich ein Argument und ich verkneife mir die Bemerkung, dass aber auch nieVorab sei bemerkt, dass der Frisörbesuch mand mit Picassos Bildern auf dem Kopf nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäf- rumlaufen musste. Ich ergebe mich also in tigungen zählt und dass ich deshalb immer mein Schicksal und höre mir endlose erst dann gehe, wenn es wirklich nötig ist. Geschichten darüber an, dass schon der Aber wohin? Als mittlerweile nicht mehr Vater meines Meisters ein großer Meister ganz so frisch gebackene Florentinerin, war und (so die Erzählungen) so ziemlich habe ich die Stadt zwar schon erkundet und alle wichtigen Persönlichkeiten Italiens habe auch diverse Frisörläden in vager frisiert hat. Langsam wird mir klar, dass Erinnerung, die anderen Leute gar keine Kunden aber welcher ist wohl bezahlbar? sondern so eine Art Fanclub des Frisörs Ich versuche gerade mit zusammengeknif- sind, da sie wie gebannt an seinen Lippen fenen Augen, ein mikroskopisch kleines hängen. Preisschild in einem Schaufenster zu ent- Im ziffern, als ich auch schon hinein gebeten Haarschnitt sogar zufrieden werde. „Ja, aber ich wollte doch nur mal Ein anderes Mal betrete ich denselben gucken, was das kostet.“ „Ja ja, komm’ Laden sofort und da meine Frage, ob ich erst mal rein.“ Ok, irgendwie muss ich zum mich ja sowieso entscheiden, ich gehe also könne, positiv beantwortet wird, setze ich rein und werde sofort in einen Frisörsessel mich frohen Mutes auf den letzten freien gepresst. Der Frisör fängt sofort an, allen Wartesessel. Die älteren Damen in den im Laden Anwesenden mitzuteilen, wie er beiden anderen Sesseln fangen auch sofort meine Haare zu schneiden gedenkt. Ich ein Gespräch an: „Sie sind also Auslän- hole Luft und will ihm meine groben derin, was machen Sie denn hier? Ach, sie Vorstellungen studieren, mitteilen, die meiner Nachhinein war Haareschneiden interessant, ich mit direkt meine dem dableiben Nichte Meinung nach eine nicht unwesentliche studiert auch… Welches Fach denn? Ma- Rolle im Schaffensprozess spielen sollten. chen sie denn auch Prüfungen? Worüber? Der maestro hört mir aber überhaupt nicht Ach Boccaccio, das ist schön, der kommt zu und würgt meine Erklärungsversuche ja auch hier aus der Gegend...“ Und da mit den Worten ab: „Ich bin Künstler, ich heißt es immer, die Florentiner seien mache das, was mir meine Eingebung sagt unnahbar...! Eineinhalb Stunden und viele oder hat etwa jemand Picasso vor- Fragen später warte ich immer noch. Wie 16 war das noch mal mit dem direkt Angst: Man wird hier nicht wehrlos dableiben…? irgendwelchen Schülern ausgeliefert, die Zwischendurch wird mir immer wieder dann wild drauflos schneiden. Der Meister versichert, dass Valentino jetzt wirklich persönlich hat stets alles unter Kontrolle jeden Moment kommen muss. Irgendwann, und so müssen die Schüler vor jedem als ich mich schon mit dem Gedanken Schnitt zunächst seine Erlaubnis einholen. abgefunden habe, die restlichen Monate Natürlich zieht das die ganze Prozedur mit meinen neuen Freunden im Frisörladen etwas in die Länge und man sollte schon zu verbringen, geht die Tür auf und herein etwas Zeit mitbringen, dafür zahlt man schwebt Valentino, ein circa 90-jähriger aber für waschen, schneiden, föhnen nur Mann, dem seltsamerweise alle im Laden 5 € (und wenn der Meister gerade ein Anwesenden haargenau erklären, was er zu „Demonstrationsobjekt“ für eine Unter- tun hat. Hat der das überhaupt schon mal richtsstunde braucht, bekommt man den gemacht? Aber es lief alles gut, vielleicht Schnitt sogar ganz umsonst). Außerdem sollte ich einfach nicht so misstrauisch kommt man nebenbei noch in den Genuss sein. einer Frisörausbildung (vielleicht will man sich ja nach dem Studium doch umorientieren!?), da der Meister seine Grundprin- TIPP: zipien („Tutto dev’essere morbido“, Wer sein Stipendium lieber anderweitig „Dobbiamo toglierne la pesantezza“ usw.) investieren, aber trotzdem gut aussehen so oft wiederholt, dass man sie am Ende will, dem sei die Frisörschule „Armonia“ auswendig mitsprechen kann… in der Via dei Castellani in der Nähe des neuen Uffizienausgangs empfohlen. Keine Susanne Höntsch 17 Ein Tag am Meer Die Sonne scheint. Die Hausarbeit ist – nach diversen Druckmanövern und panischem Hin- und Herhasten – endlich abgegeben. Aufatmen. Und doch Beklemmungen, bei dem Blick auf die mich einschließenden Berge, rundherum. Raus! Meer! Die Auswahl ist begrenzt, denn es muss ja schon ein Ort sein, an dem der Zug vorbeifährt und bestmöglichst auch noch hält. Blick auf die Karte, auf die gestrichelte Linie der Bahngleise: Viareggio? Vielleicht zu groß, zu touristisch, zu bebaut? Einfach ein paar Kilometer weiterfahren? Die süditalienische Idee, an den großen Zentren vorbeizufahren, und das Paradies zu finden. Forte dei Marmi. Zonk! Denn wir sind in der Toskana, weit weg vom Süden, unglaublich weit weg, wie es uns bewusster nicht gemacht werden könnte. Entschuldigt, es ist ein schlechter Krimi, in dem das Ende vorweg genommen wird, oder aber, ein guter Roman, in dem man die Quintessenz schon in den ersten Zeilen erfassen kann? Forte dei Marmi. Aussteigen. Umblicken. Wohin? – Scusi, il mare? – Sempre dritto! Das kann ja soweit nicht sein. Oder doch? Der Straße entlang, kein Ende in Sicht. Einen Bürgersteig gibt es auch nicht. Die Leute gehen hier nicht zu Fuß. Sind wir hier richtig? Wie weit ist es denn noch bis zum Meer? Zwei Kilometer. Das können wir schaffen. – ohne einkalkuliert zu haben, dass für die Italiener „zwei“ Kilometer so etwas ähnliches wie „fünf“ Minuten sind. Doch die Aussicht ist zu gut, um zu verzweifeln, das Meer ist in der Nähe und die Freude übergroß. Und nach – wie viel Kilometer es letztendlich gewesen sein mögen, wissen wir nicht – einer Stunde Fußmarsch rauscht es uns auf einmal entgegen. Wenn auch verdeckt, zugebaut, von den so hübschen Strandbädern, jedes in seiner Farbe, alle schön in einer Reihe, Sonnenbetten mit Kissen und Bezügen ausgestattet, unter graziösen Sonnendächern, chic, chic. Kilometerlang, und alle: Privat. Handtücher aufschlagen „è vietatissimo“! – Streng verboten, im Superlativ! Weggescheucht wie Hunde, 18 wir dürfen hier nicht sein, es sei denn, wir wollen Klienten werden. Wie? Ganz einfach: Es reicht vollkommen aus, ein Sonnenschirmchen zu mieten, und da wir noch in der Vorsaison sind, gibt es das sogar zum Sonderpreis: Schon ab nur fünfundzwanzig Euro. Auf die Frage, nach freien Stränden – freie Strände, schon das Wort an sich beinhaltet das Kontrastprogramm, und all meine sehnsüchtigsten Wünsche – arrogante Blicke und ein Murmeln. Was grunzt er? Ah, vielleicht gibt es da einen, immer in die andere Richtung. Zweifel: Will er nur, dass wir möglichst schnell das Weite suchen, seinen Strand nicht weiter beflecken, oder gibt es da vielleicht wirklich etwas? Die Hoffnung stirbt zuletzt, vorher fast wir, unter der brütenden Mittagshitze, nach einer weiteren halben Stunde Fußmarsch, in die andere Richtung, vorbei an weiteren Strandbädern, mit den Namen Gilda, Perla…, Silvio – ah, was ein Zufall – immer noch kein freier Strand in Sicht. Aber ein Handtuch auf dem Boden! Komm, wir legen uns dazu. Gesagt, getan. Blicke des zuständigen Bademeisters, unsere Maße stimmen wohl, wir dürfen bleiben, zunächst… Er erfreut sich an uns, wir uns an dem ersten erfrischenden Sprung ins Meer. Ein paar Schwimmzüge, und da ist es endlich: das Gefühl von Freiheit, von Leben, von der unglaublichen Kraft dieses Meeres, die sich auf mich überträgt und mich alles vergessen lässt, mich ebenso stark fühlen lässt. Von wegen. Pfiffe! Winken! Zu weit raus geschwommen, zu weit, um dem kurzsichtigen Bademeister noch Genuss sein zu können. Als sich dann zu den drei weiblichen Handtüchern, ein Männliches gesellen will, ist es mit der Toleranz vorbei. Konkurrenz auf dem eigenen Territorium? Das wäre ja noch schöner. Und so werden wir alle weggeschickt, denn wir dürfen da ja gar nicht liegen. Sieh mal einer an. 19 Wohin? Zwei Kilometer weiter gibt es einen freien Strand. Schon wieder zwei Kilometer, aber immer noch besser als fünfundzwanzig Euro unter strenger Aufsicht. Als ich nach einiger Zeit und gegen Ende des Ortes, einen Zaun sehe, und dahinter bunt gesäte Schirmchen und Handtücher, ist es mir, als hätte ich eine Fatamorgana. Und doch verschwindet sie nicht beim Näherkommen. Die Oase, da ist sie: Eingezäunt. Abgeschirmt. Eingepfercht. Der freie Strand. Wir lassen uns fallen, schließen endlich die Augen, ruhig, in der Gewissheit, dass uns hier keiner vertreiben wird. Da geht die Sonne weg. Aber sie kommt wieder, gemeinsam mit uns lacht sie, über diesen Scherz. Und darüber, dass sie für alle scheint, sie kann uns nicht genommen werden. Und ich fühle mich reich, bei all der Provokation, bei all den Fragen, über die Ungerechtigkeiten und Falschheiten dieser Welt, über all die unnötigen Nötigkeiten, finde ich meinen Platz, verstehe ich, dass ich jeden Tag dazulernen darf, und dass bei solchen Schlägen ins Gesicht, nicht ich der Trottel bin. Auch wenn ich mir als solcher vorkomme, bei dem Zwei-Stunden-Marsch zurück zum Bahnhof. Doch vorbei an Schein und Arroganz, fange ich an zu Hüpfen und zu Grinsen, und gucke dabei den Menschen ins Gesicht. Und vielleicht kriegt der ein oder andere auch Lust, zu pfeifen, den Sand im Gesicht und das Salz in den Haaren zu haben. Ich gebe nicht auf, die letzen Meter werden gerannt, wir können den Zug um 19:08 noch kriegen, auch wenn um 19:04 noch Hunderte von Metern, die wir nicht präzisieren wollen und können, fehlen. Um 19:08 laufe ich auf Gleis Zwei ein, stolz, man kann alles schaffen! Schade eigentlich, dass der Zug vierzig Minuten Verspätung hat. Sarah Wollberg 20 eigenem Schutz errichtet. Denn - wie be- La casa romanica kannt – hatten sie sich zuvor entweder den Was einem Reisenden in Mittelitalien oft Guelfen oder Ghibellinen angeschlossen. als typische Erscheinung des Mittelalters Dabei darf nicht vergessen werden, dass haften bleibt, sind die Trutzbauten, welche die Zugehörigkeit weniger durch die Frage sich durch ihren eigentümlichen wehr- nach der Art des Glaubens, sondern viel- haften Charakter von anderen Bauten mehr aufgrund eigennütziger Interessen dieser Zeit deutlich absetzen. entschieden wurde. Neben den Vorstellungen vom qualitativ Auch Siena, Lucca und Florenz be- nicht zu überbietenden toskanischen Öl herbergten zu dieser Zeit Hunderte dieser und den von Zypressen gesäumten Straßen, Geschlechtertürme. Sie waren Ausdruck passen solche urbanen Denkmäler vor- eines – durch Handel – aufgestiegenen, züglich in das Bild einer ländlichen Idylle. sich nun langsam konsolidierenden Groß- Architektur und Küche überbieten sich bürgertums. gegenseitig durch ihre genuine Schlichtheit Vertikalität verlieh man dem eigenen Ge- und bereichern somit ihre Gegend. schlecht Bedeutung. Die erhaltenen Bau- Und was gibt es dann Schöneres, als einen werke stammen größtenteils aus dem Ausflug nach San Gimignano zu unter- ausgehenden Dugento und liefern uns auch nehmen? interessante Beispiele des damaligen ge- Schon aus einiger Entfernung kann man sellschaftlichen Lebens, des Übergangs des den Ort deutlich aufgrund der Höhe seiner „regime feudale“ in das „regime popolare“ 72 Geschlechtertürme ausmachen. Nicht und markieren eine wichtige Epoche der grundlos wird das leicht überschaubare italienischen Geschichte, besonders auf- Dorf „Manhattan des Mittelalters“ genannt. grund seiner damals sich manifestierenden Schon in der Antike verlief hier eine antizipatorischen Elemente. wichtige Fernhandelsstraße, die Via Fran- Was später die feudalen Palazzi werden cigena, welche den Einwohnern ein- sollten, waren vorher dunkle Stuben, deren trägliche Geschäfte bescherte. Ähnlich kleine Fensteröffnungen kaum Licht und profitabel waren hier die Geschäfte im frische Luft hereinließen. Die Innen- Mittelalter. Ein Zeichen der einstigen Be- architektur rückte meist zwei Bereiche in deutung San Gimignanos sind die Ge- den Vordergrund: Einen Wohnraum für die schlechtertürme. Sie wurden wie in vielen Familie und einen Raum für die Küche. anderen Städten Italiens von den adligen Ein Gang, an welchem Zimmer für Be- und handeltreibenden Familien zu ihrem dienstete 21 Mit der anschlossen, Betonung verband der diese beiden Bereiche miteinander. Während die Il Schlafzimmer der Herren im oberen Be- Costume Fiorentino) Calcio Storico (Calcio in kulturellen Er- reich des Gebäudes anzutreffen waren, wohnte die Dienerschaft im unteren Teil Zu des Turmes. Oft geschah es, dass man Ver- lassen sollte, zählen auf alle Fälle einige schuf und so einer gleich gesinnten Familie Florentiner Feste, von denen ich Euch eins Zugang zum eigenen Turm verschaffte. So näher bringen möchte. sehen wir heute in einiger Höhe Türen, Jedes Jahr im Juni/Juli findet auf der deren frühere Verwendung erst einmal Piazza Santa Croce der Calcio Storico rätselhaft erscheint. Fiorentino statt. Das antike Spiel ist tradi- Was heute einen florierenden Tourismus tionell an das städtische Leben gebunden. hervorbringt, muss aber schon bald nach Natürlich hat es im Laufe der Zeit einen der Errichtung der Türme in der Toskana Wandel durchgemacht. Der Ursprung des einen ärmlichen Eindruck gemacht haben. Fußballs ist ein Spiel, an dem seit antiker Der Zufall, welchem wir solch ein unver- Zeit zwei Mannschaften teilnahmen, die wechselbares Kulturerbe verdanken, könn- versuchten, mit einem aus Lumpen ge- te nicht kurioserer Natur sein: Die zuvor Frankenstraße, welche nähten Ball, oder einem aus einer mit Heu, San Stroh, Haaren und Federn gefüllten Hülle Gimignano seine Geschäfte verdankte, bestehendem Gebilde wurde von bequemeren Verkehrswegen in architektonischen die gegnerische Barriere zu überwinden. Später wurde den Flusstälern abgelöst. Von der eigentlichen interessanten lebnissen, die man sich nicht entgehen bindungen zwischen benachbarten Türmen genutzte den daraus eine mit Luft gefüllte Tierblase, die Entwicklung mit aufgenähten Lederstücken abgerundet musste sich der Ort nun bald überholt wurde. sehen, aber eben nicht aus ästhetischen, Das erste italienische Wörterbuch, das sondern aus finanziellen Gründen, welche „Vocabolario den herrschenden Familien keine weitere dell’Accademia della Crusca“ von 1612 bekräftigt die Aussage Selbstdarstellung ermöglichte. einiger antiker Chroniken, dass das Fußballspiel „sulla cara, felice, inclita riva dell’Arno“ geboren sei, und erst nach Jahr- Miklós Sirokay hunderten zur Themse gewandert ist, wo es dann eine Verfeinerung der Regeln durchlaufen hat und zu dem geworden ist, was wir 22 heute unter Fußball verstehen: „... è calcio anche il nome di un gioco, legung des Calcio Storico mit dem für die proprio e antico della città di Firenze, a Stadt wichtigsten Festtag zeigt die enge guisa di battaglia ordinato, passato da’ Verbundenheit des Spiels mit der Floren- Greci a’ Latini, e da’ Latini a noi.“ Also tiner Geschichte und Kultur. ein typisch florentinisches Spiel, dessen Ein vielfarbiger Zug, der aus 550 Dar- antike Wurzeln zunächst bei den Griechen stellern in den Trikots der Spieler, den und dann bei den Römern zu suchen sind. Uniformen der adligen Florentiner aus dem Die Legionäre des römischen Heeres lieb- 15. Jahrhundert (ausgesucht aus den Nach- ten den staubigen, harten und oft gewalt- fahren der historischen bürgerlichen Fami- tätigen Wettkampf um den Besitz des lien) und den der Fußsoldaten mit den Balles. Waffen und Flaggen aus jener Zeit besteht, Heutzutage ist der Calcio Storico versetzt die Zuschauer in eine fröhlich- Fiorentino mehr als nur ein faszinierendes festliche Renaissance-Atmosphäre. Alles und spektakuläres Ereignis. Er kann viel- ist wie damals: Die Kostüme, die Waffen, mehr als historisches Wachrufen einer die Wappen, die Musik und die Kom- lokalen Tradition bezeichnet werden, das mandos. den stolzen Charakter der Stadt zeigt, in- An den drei Spieltagen treten die vier dem das antike Gesicht Florenz’ gegen den Mannschaften (gli Azzurri, i Verdi, i Rossi, unausweichlichen Zahn der Zeit, die i Bianchi) der historischen Stadtteile (San menschlichen Einflüsse und die Verände- Marco, Santa Croce, Santa Maria Novella, rungen der Sitten und Bräuche bewahrt Santo Spirito) gegeneinander an. wird. Wenn eine partita beginnt, verknüpfen die Die Begeisterung der Zuschauer – Tou- 54 Spieler (27 pro Mannschaft) voller risten aus Italien und dem Ausland – Kampfgeist schnelle Pässe mit heftigen flammt jedes Jahr von neuem auf, wenn in Balgereien, kühne Balleroberungen mit der Piazza Santa Croce die Kämpfe um den rohen Handgemengen und lassen dabei ein Ball beginnen. Die Veranstaltung wird im- lebendiges Spiel entstehen, das Elemente mer im Juni im Rahmen der Festlichkeiten aus dem uns bekannten Fußball, Rugby für San Giovanni Battista, den Schutz- und dem Freistilringen beinhaltet. Jedes patron der Stadt, organisiert. Am 24. Juni, gefallene Tor (caccia) wird von Gewehr- dem Tag, der dem Heiligen gewidmet ist, schüssen bekräftigt, woraufhin die Seiten wird abends vom Piazzale Michelangelo getauscht werden. Die Verbissenheit der aus ganz Florenz mit einem riesigen Gegner macht die Schlacht immer blutiger, Feuerwerk geschmückt. Die Zusammen- so dass das Publikum und die jeweiligen 23 tifoserie, die „ihre“ Mannschaft unter- direkt ins Finale vorstießen. Am 11. Juli stützen, es teilweise mit der Angst zu tun besiegten die Rossi mit einem 9 zu 6 die bekommen könnten. Am Ende einer Bianchi, obwohl diese zunächst einen Vor- partita hissen die Spieler der Gewin- sprung erspielt hatten. nermannschaft mit einem Lächeln auf den Nach der Preisverleihung nimmt der Zug Lippen die Flagge des eigenen Viertels, wieder die Anfangsstellung ein, von ge- während sich die Besiegten mit ernstem waltigen Paukenschlägen und tosendem Gesicht und eingerolltem Wappen zurück- Trommelwirbel begleitet, bewegt er sich – ziehen. imposant und lebendig wie zur Zeit der Die Gewinnermannschaft des Finales be- Florentiner Republik – fort. kommt – mittlerweile mit zerfetztem Kos- Das ist der Calcio Storico Fiorentino, der tüm oder gar schon nacktem Oberkörper – vom Kampfgeist lebt und echten spirito als Preis ein Kalb. Die Spieler werden fiorentino darbietet, wenn er allen einige nicht bezahlt und kämpfen nur für die Ehre antike Charakterzüge der Stadt zeigt und des eigenen Viertels. Die einzige Beloh- zusammen mit deren immenser künstle- nung ist das Kalb oder auch die entspre- rischer Vielfalt die Zuschauer in einen chende Menge an bistecche (Florentiner faszinierenden „rinascimentalen Traum“ Spezialität!), die dann in einem ausgelas- versetzt. senen Bankett verzehrt werden. Christine Klöckner Aufgrund von Unstimmigkeiten in den Regeln haben sich im Juni 2004 die Azzurri und die Verdi geweigert, jeweils gegen die Rossi und die Bianchi zu spielen, so dass die beiden letzteren Mannschaften 24 Der einzigartige „David“ David − ein Name, den viele tragen; aber der einzig „wahre“ und unverwechselbare David ist der von Michelangelo. Michelangelo Buonarroti (1475-1564) schuf die 4,34 Meter hohe Skulptur zwischen 1501 und 1504. Im Auftrag der Stadt Florenz geschaffen, wurde die Marmorstatue nach Fertigstellung 1504 vor den „Palazzo Vecchio“ [siehe Nr.8 auf beigefügtem Stadtplan S.28] in „Piazza della Signoria“ aufgestellt. Dieses Meisterwerk machte Michelangelo zum größten Bildhauer seiner Zeit. Die Statue wurde aus einem einzigen Marmorblock gehauen und zeigt den biblischen Helden, der den Riesen Goliath besiegt hat. Dieser männliche Akt ist aus der klassischen Antike entlehnt. Der dargestellte junge Mann soll erst etwa 15-16 Jahre alt gewesen sein! Oft wird (heutzutage) an der Statue kritisiert, dass der Kopf und sein Hals, oder aber seine rechte Hand, im Vergleich zum Körper zu groß seien - aber über Proportionen lässt sich streiten! Jedoch beim Anblick des Originals, das seit 1873 in der „Galleria dell’Accademia“ [siehe Nr.22 auf Stadtplan] steht, wird einem die Schönheit dieser prachtvollen Skulptur wahrhaftig bewusst. Die „Galleria dell’Accademia“, auch „Galleria delle Belle Arti“ – die Akademie der Schönen Künste – ist die erste Kunstakademie Europas. Sie wurde 1563 unter Mitwirkung des Renaissance-Malers Giorgio Vasari (1511-1574) [siehe TIPP unten] gegründet und war die erste Schule Europas, in der Zeichen- und Maltechniken sowie Bildhauerei unterrichtet wurden. Die Kunstwerke (nicht nur ausschließlich die Michelangelos), die seit 1784 dort ausgestellt sind, sollen den Studenten als Anschauungsmaterial und Vorlage dienen. Die Original-Marmorstatue von Michelangelo wurde damals in das Kunstmuseum gebracht, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. Somit wurde eine Kopie vor den „Palazzo Vecchio“ gestellt, die noch heute die vielen Besucher des ehemaligen MediciWohnsitzes am Eingang zu einem Foto einlädt. Eine weitere Kopie steht auf dem „Piazzale Michelangelo“[siehe Nr. 29 auf Stadtplan], von dem aus man einen traumhaft schönen Blick auf Florenz genießen kann! Florenz hat im September 2004 den 500. Geburtstag des weltberühmten „David“ gefeiert. Vasari schrieb seinerzeit sogar über die Statue: „Dieses Werk hat alle antiken und modernen, griechischen und römischen Statuen übertroffen“. Das Meisterwerk gilt als eines der Glanzlichter der italienischen Hochrenaissance und lockt alljährlich Hunderttausende von Besuchern in die „Galleria dell’Accademia“. 25 “Galleria dell’Accademia”: Via Ricasoli, 60 Tel.: 055-2388609 Öffnungszeiten: 8.15h – 18.50h, montags geschlossen, 25. Dez. u. 1. Jan. geschlossen, 26. Dez. u. 6. Jan. 8.30h – 19h, Eintritt: 6,50 Euro (die Eintrittskosten variieren je nach Ausstellung, die zu dem Zeitpunkt dort stattfindet) → Zur Zeit gibt es anlässlich der Restaurierung des „David“ (im Frühjahr 2004 beendet) eine Ausstellung in der „Galleria dell’Accademia“. Es sind u.a. eine Plastik vom Maler und Bildhauer Georg Baselitz, Werke der Arte-povera-Vertreter Luciano Fabro und Jannis Kounellis sowie eine Video-Installation vom Minimalisten Robert Morris zu sehen. Die Ausstellung moderner Kunst zum David, „Forme per il David“ (Formen für den David), dauert noch bis zum 4. September 2005. TIPP: → Besucht den „Corridoio Vasariano“! — Der Vasari-Korridor ist nach dem Maler und Hofarchitekten der Medici-Herzöge, Giorgio Vasari, benannt. Er verbindet den Palazzo Vecchio mit dem Palazzo Pitti. Dieser Geheimgang ermöglichte den Mitgliedern der Familie Medici, zwischen ihren Residenzen hin und her zu gehen, ohne sich unter das „gewöhnliche“ Volk mischen zu müssen. 26 → Fragt Herrn Rentrop danach, er organisiert manchmal einen Ausflug dorthin und weiß über die AusnahmeFührungen Bescheid! Die Abbildung des David ist überall in Florenz und Umgebung zu sehen; sie wird euch auf Heften, Stiften, Kalendern, Schirmen und vielem mehr begegnen. Sogar Shorts und Küchenschürzen gibt es mit diesem Motiv! Maria-Teresa Terracina 27 28 In motorino Eine kleine Freiheit und Unabhängigkeit im Bann der Regeln einer fremden Stadt. Manchmal jedoch können wir sie umgehen und wenn man die Sache mal recht überlegt, dann hat das Deutschsein letztendlich so einige, wesentliche Vorzüge: 1. Strafzettel werden nicht nach Deutschland gesendet. 2. Die carabinieri verstehen dein Englisch, geschweige denn Deutsch nicht und lassen dich vor lauter Scham lieber weiter ziehen… bzw. … knattern. La Pulce hält jede Menge mehr oder weniger seriöse Angebote zum Motorino-Kauf bereit. Eine erhöhte Telefonrechnung muss auf jeden Fall mit einkalkuliert werden; aber mit etwas Glück macht man auch einige nette Begegnungen – selbstverständlich gibt es dafür auch einfachere Gelegenheiten – , denn es sind ja meist junge Leute, die endlich Geld für ein ganzes Auto haben und ihr geliebtes motorino abgeben. Doch der Liebhaberfaktor puscht den Preis und es gilt „tratta tratta tratta“! Den Gang zu den Versicherungen kann man sich gleich sparen, nicht nur, weil der Preis, falls man kein Önkelchen in einem kleinen Bergdorf hat, unheimlich hoch ist, sondern auch, weil man als non-residente absolut keine Chancen und Rechte hat; das domicilio, das man hartnäckig einwenden will, zählt nicht. Doch das, was zunächst tragisch scheint, stellt sich im Nachhinein als äußerst praktisch heraus (vgl. 1. und 2.): Die Versicherung aus Deutschland ist um vieles günstiger und um zur Uni kommen, braucht man nicht außerhalb des centro storico zu parken. – Vergesst nicht, hübsch in die Kameras zu lächeln (nach dem Vorbild von „Grande fratello“), die Euch fleißig aufnehmen bei den kleinen Straßenordnungsvergehen, die doch nicht geahndet werden… Welch Fest! – als endlich ein billiges, kleines graues motorino ergattert war und kurz darauf auch noch ein kleines blaues Nummernschild aus Deutschland eintraf. Und ab ging’s, Freiheit ohne Grenzen, es galten keine Straßensperren und es gab auch keine Staus mehr. Selbst Schuld, wenn man da im Freudentaumel mal vergisst zu tanken, oder im Rausch die Schlüssel verliert… Gute Fahrt! Sarah Wollberg 29 Il Cipriani – uno spettacolo da non perdere! Die Tür öffnet sich. Erhabenen Schrittes betritt Professor Cipriani den voll besetzten Saal. Das Stimmengewirr verstummt. Und schon tut sich das Florenz vergangener Tage vor dem inneren Auge des Zuschauers auf. Professor Cipriani versteht es auf besondere Weise, die Studenten mit seiner Universalvorlesung sowohl zu belehren als auch zu unterhalten. Er belebt durch verschiedene Erzählkunststücke die historischen Ereignisse so sehr, dass sich einige seiner Zuhörer beim Betreten der Straße nach der Vorlesung ehrfurchtsvoll nach Lorenzo il Magnifico, Savonarola oder Pietro Leopoldo umschauen. Er schlägt Saltos in verschiedene Lebensbereiche, z.B. in die Medizin (Erfindung und Anwendung der Pockenimpfung) oder in die Origami-Kunst (Wie bastelt man einen Brief im 17. Jahrhundert?) und verbindet in akrobatischen Drahtseilakten Ausflüge (z.B. in das Ospedale degli Innocenti oder in den Palazzo Borghese) mit seinen Erzählungen. Bewundernswert sein ungebrochener Enthusiasmus: Denn obwohl er wahrscheinlich seit Jahren dasselbe erzählt, verleiht er seiner Begeisterung für das Geschehene mit vielen incrediiiibiles, magniiiiiiificos und spaventooooooosos (Im Laufe der Zeit hat er sich, was das Sprechtempo angeht, wohl an den überdurchschnittlich großen Erasmusstudentenanteil in seiner Vorlesung angepasst) Ausdruck, so dass man den Eindruck gewinnt, er erfahre es gerade selbst zum ersten Mal. Überraschenderweise kam es im zweiten Modul noch zu einer (zu?) gewagten Steigerung seiner Kunst: Denn hier wandte er sich endlich den wichtigen (!) Details zu, indem er sich auf einen der wesentlichen Momente der Menschheitsgeschichte, „Napoleons letzte Jahre auf St. Helena“, konzentrierte. Dabei versuchte er die folgende grundlegende Frage zu beantworten: Was machte Napoleon eigentlich den ganzen Tag auf St. Helena? Die Antworten hierauf (Er saß in seinen rosa Pantoffeln den ganzen Tag vor einem Stück Zucker und beobachtete die Ameisen, die den Zucker wegtragen wollten, er ertüchtigte sich körperlich bei der von seinem Arzt Antonmarchi verordneten Gartenarbeit usw.) dürften eigentlich in keiner Abhandlung über das Wirken Napoleons fehlen. Unverständlicherweise wurde diese Meinung nicht von allen Studenten geteilt, und obwohl Professor Cipriani sich wahrhaft bemühte, seine Vorlesung mit zahlreichen Zitaten aus seinen noch zahlreicheren Opuscoli weiterhin künstlerisch abwechslungsreich zu gestalten, zeigte seltsamerweise nur der harte Kern seines Fanclubs Interesse an den „ultimi momenti di Napoleone“. 30 Der Vorteil dieses Themas war immerhin, dass man nun problemlos einen Sitzplatz für die nun leider nicht mehr ganz so „spettacoläre“ Vorlesung bekam. Und das Durchhalten lohnte sich: Denn am Ende stand unser beliebter Künstler (nicht nur uns) gerne für Fototermine zur Verfügung! Anna Giordano & Susanne Höntsch 31 aspettare? Anche le gocce sono italiane – fanno quello che vogliono!! La pioggia fa aumentare la fila che già ogni giorno si forma davanti agli “Uffizi” anche quando c’è bel tempo. Lì ci vai dunque quando piove o quando hai tanto tempo libero a disposizione. Ci sono moltissime chiese rinascimentali e una grande quantità di musei da visitare. In tutti i 10 mesi della mia permanenza a Firenze non sono riuscita a vedere le innumerevoli opere d’arte che ci sono. Firenze – città d’arte in tutti i sensi. Con la sua vasta gamma di programmi culturali che offre non dá la possibilità di annoiarsi. Ci sono per esempio tanti eventi musicali: molti cantanti famosi come Gianna Nannini, Claudio Baglioni, Tiziano Ferro e Eros Ramazzotti danno concerti al “Palasport” o allo “Saschall”. Oppure magnifici concerti di musica classica nelle chiese o nei teatri. Firenze è piena di teatri che offrono un vario Un anno da favola... Firenze – senza dubbio una città meravigliosa. L’anno accademico 2003/2004 trascorso a Firenze è stato un’esperienza indimenticabile. Posso dire di aver vissuto un periodo piacevole e positivo. All’università e con i professori mi sono trovata bene e anche le lezioni mi sono piaciute molto. Firenze, con tutte le sue bellezze artistiche è una città che incanta; non c’è un giorno, un mese o una stagione in cui sia più conveniente visitarla o vederla – è sempre affascinante, persino quando piove! Parlo di pioggia perché proprio nell’anno 2003/2004 ce n’è stata tanta. Firenze bagnata – uno spettacolo particolare. Forse dipende da come le gocce cadono sulla città…non so. O forse da come le luci si riflettono sull’asfalto… Mi divertivo a vedere la folla di turisti in “Piazza della Signoria” dissolversi per cercare rifugio nei bar o nei ristoranti o per ripararsi sotto la “Loggia dei Lanzi” quando all’improvviso iniziava a piovere. Dopo un po’, però, ritornavano sul “campo di battaglia” con i loro ombrellini da 3 euro appena acquistati dagli ambulanti che passavano, come se fossero stati chiamati per soccorrerli, anzi, soccorrerci all’ultimo minuto. Allora tutti con gli ombrellini tascabili dagli stessi motivi in giro per Firenze! Il bello è, che l’ombrello a Firenze non ti ripara: devi spostarlo continuamente per passare tra la folla. Sui marciapiedi il povero ombrello deve subire gli scontri con tutti gli altri ombrelli che gli vengono incontro perché sui marciapiedi fiorentini c’è spazio solo per un ombrello aperto! Anzi – povera me! Arrivavo all’università completamente bagnata, come se avessi camminato per ore, anche perché l’asfalto antico permette alle gocce di rimbalzare più in alto del solito. Ma tutto ciò mi faceva sorridere; cosa mi sarei dovuta programma interessante e sono anche facili da raggiungere (vedi “TIPPS” pagina 37). I biglietti d’entrata si possono acquistare al “Box Office”, via Alamanni, 39 – tel.:055210804) Nel periodo natalizio si vede una Firenze molto brillante: tutte le vie vengono illuminate e ciascuna con un’illuminazione diversa! Viene perfino l’ “Heidelberger Weihnachtsmarkt” in “Piazza Santa Croce”(!) (per coloro che, dopo mesi di assenza di cibo tedesco, dovessero avere desiderio di “Wurst mit Sauerkraut”!!) Si ha la possibilità di vedere tanti mercatini artigianali all’aperto tutto l’anno e mostre d’arte come “Botticelli e Filippino” 32 Cin-cin!! (dall’11 marzo all’11 luglio 2004) al “Palazzo Strozzi”. Oppure mostre importanti come la “Vintage Selection” alla “Stazione Leopolda”, una mostramercato di abbigliamento, accessori e oggetti di design o il grande evento di ogni anno, la mostra della moda, “Pitti Uomo” alla “Fortezza da Basso”. Noi abbiamo avuto la fortuna di essere stati a Firenze nell’anno in cui ha ospitato la “Biennale 2003”, la mostra mondiale di arte e sculture moderne. Dopo aver visto come si festeggia a Firenze il Carnevale, la Festa della Donna (8 marzo) e la Festa del Patrono di Firenze, San Giovanni, con il corteo fiorentino e gli sbandieratori in “Piazza della Signoria” (24 giugno), siamo giunti all’estate: in riva dell’Arno, a “San Niccolò”, si va sulle “Rime Rampanti” dove si può assistere alle letture di poesie e agli incontri di scrittori. C’è anche un palcoscenico per musica. In “Piazza SS. Annunziata” invece: aperitivi, primi e pizze e soprattutto ottimo jazz; nel 2004 con maxischermo per le “Semifinali degli Europei di calcio”! Poi, a luglio, la grande “Festa dell’Unità” alla “Fortezza da Basso”, con spettacoli e concerti, mercatini artigianali e stand gastronomici. Come vedete – eventi ovunque vi aspettano. Ma con tutto ciò, non dimenticate l’università – anche lì farete un’esperienza “italiana” e diversa. Lasciatevi incantare anche voi. Buona permanenza e buon anno accademico a Firenze! Maria-Teresa Terracina A proposito: Scoprite l’“Aperimondo” di Firenze: i numerosi bar che ci sono offrono dei buonissimi “stuzzichini” insieme all’aperitivo. 33 - wer die italienische Staatsbürgerschaft hat, braucht sie nicht - TIPPS Einschreibung Questura Via Zara, 2 Studentensekretariat Via San Gallo, 10 Öffnungszeiten: Mo, Mi, Fr 9-12 Uhr Di, Do 15-16.30 Uhr Benötigte Unterlagen: Dichiarazione consolare Dieses Jahr hatte keiner von uns diese Dichiarazione und wir konnten uns trotzdem einschreiben. Wir übernehmen allerdings keine Garantie, dass das auch weiterhin so sein wird. Da das Studentensekretariat gerade zu Semesterbeginn immer sehr voll ist, sollte man früh hingehen. Morgens werden gegen 9 Uhr Nummern ausgegeben, die dann über die Reihenfolge der Bearbeitung entscheiden. Allerdings erfolgt die Nummernvergabe anhand einer von den Studenten selbst angefertigten Liste. Wenn man selbst der erste ist und eine Liste aufhängt, empfiehlt es sich, Wache zu halten, weil ansonsten der nächste die Liste abreißt und eine neue anfängt, auf der sein Name oben steht. Glücklicherweise befindet sich schräg gegenüber eine Bar, in der man super Cappuccino trinken und trotzdem die Liste im Auge behalten kann. Dichiarazione consolare: Italienisches Generalkonsulat Ufficio Scuola Universitätsstraße 81 Köln Benötigte Unterlagen: Dichiarazione auf Deutsch im Original und in Kopie (es sollte darin stehen, dass ihr im Rahmen eines accordo culturale nach Florenz geht) zwei identische Passfotos Krankenschein E111 bzw. Privatkassenformular Stipendienzusage Meldebescheinigung Studentenausweis Zur Einschreibung benötigte Unterlagen: 1. Kopie des Personalausweises 2. 2 Passfotos 3. DIS-Studienbuch 4. ausgefüllte Domanda d’iscrizione (gelbes Formular, liegt im Studentensekretariat aus) 5. bezahlte bolletta über 10,33 Euro (bei der Post zu bezahlen, Formular befindet sich als Anhang an der domanda d’iscrizione) 6. Codice fiscale Stipendienzusage Personalausweis mit Kopie 4 Passfotos Auslandskrankenschein (gestempelt und mit Ablaufdatum) ausgefülltes Formular 178 per la richiesta del permesso di soggiorno Dieses Jahr wurde außerdem eine Einschreibebestätigung verlangt und die, die man bei der Einschreibung automatisch bekommt, wurde nicht akzeptiert. Das Studentensekretariat hat dann aber einfach eine andere Einschreibebestätigung ausgestellt, die dann auch problemlos akzeptiert wurde. Codice fiscale Erhältlich bei der Agenzia delle Entrate, Via Santa Caterina d’Alessandria, 23 (Nähe Piazza dell’Indipendenza). Benötigte Dokumente: Original und Kopie des Personalausweises. Nachdem man alle Unterlagen am Schalter für Studenten (der Schalter für EU-Bürger ist nicht zuständig) abgegeben hat, bekommt man einen Abholschein, mit dem 7. Vorläufige Aufenthaltsgenehmigung mit Kopie Aufenthaltsgenehmigung: 34 man nach ca. drei Wochen seinen permesso di soggiorno abholen kann. Ort der Veranstaltung. Daher gibt es zusätzlich einen Orario, der diese Angaben enthält und wenige Tage vor Semesterbeginn in Piazza Brunelleschi und Via Santa Reparata aushängt bzw. in den Copy-Shops in Uni-Nähe für etwa 2 € erworben werden kann. Zunächst irritierend ist es, dass man den permesso di soggiorno nur bekommt, wenn man eingeschrieben ist und für die Einschreibung den permesso di soggiorno benötigt. Das ist aber kein Problem, am besten schreibt man sich zuerst ein und gibt im Studentensekretariat an, dass man leider noch nicht dazu gekommen ist, den permesso di soggiorno zu beantragen und beantragt ihn dann hinterher. DIS-Kommission Dipartimento di Filologia Moderna Via Santa Reparata, 93-95 Prof. Maria Fancelli Caciagli Prof. Ingrid Hennemann-Barale Prof. Patrizio Collini Dott. Marco Meli Krankenversicherung Dipartimento di Italianistica Piazza Savonarola, 1 Prof. Giuseppe Nicoletti Prof. Gino Tellini Den Auslandskrankenschein der heimischen Krankenversicherung (achtet darauf, dass ein Ablaufdatum angegeben ist, sonst kann es passieren, dass der Krankenschein nicht anerkannt wird) kann man gegen Vorlage des Personalausweises bei der Azienda Sanitaria di Firenze (ASL) im Borgo Ognissanti, 20 gegen eine Art Scheckheft umtauschen, das man im Krankheitsfall beim Arzt vorzeigen muss. DAAD - Kulturprogramm Es lohnt sich, an dem von Herrn Rentrop veranstalteten Kulturprogramm teilzunehmen. In diesem Jahr fanden unter anderem eine Besichtigung der Accademia della Crusca, eine Besichtigung einer Restaurationswerkstatt und eine Weinprobe statt. Die Termine erfährt man durch Aushänge in der Bar in der Via Alfani (gegenüber der Uni) und im Dipartimento di Filologia moderna (Via Santa Reparata, 93-95). Farmacie 24 ore su 24 Communale 13-int.no Stazione S,M. Novella Tel.: 055-216761 Molteni Via Calzaiuoli,7r Tel.: 055-289490 Mensen Um in der Mensa essen zu können, benötigt man eine Mensakarte (Achtung: Externe können neuerdings nicht mehr in der Mensa essen.). Diese bekommt man bei Vorlage des libretto (bzw. einer vorläufigen Einschreibebestätigung) im Mensagebäude Via San Gallo, 25. Hier bekommt man auf Nachfrage auch eine Liste aller Mensen mit Adresse und Erstellung des Stundenplanes Das Vorlesungsverzeichnis der facoltà di lettere e filosofia, genannt Guida, wird im Erdgeschoss des Unikomplexes von Piazza Brunelleschi gegen Vorlage des Studentenausweises/ einer Einschreibebestätigung verteilt. Hier sind alle Kurse der philosophischen Fakultät beschrieben, jedoch ohne Angabe von Tag, Uhrzeit und 35 Öffnungszeiten. (Allerdings ist diese Liste etwas veraltet.) Die Adressen der Mensen sind: Biblioteca di Scienze Politiche Via Laura, 48 Mensa Via San Gallo, 25 (Achtung: Der Eingang zur Mensa ist wegen Renovierungsarbeiten vorübergehend nicht dort, sondern in der Parallelstraße auf der anderen Seite des Gebäudes.) Diese Mensa ist auch abends und neuerdings auch samstags mittags geöffnet. Biblioteca di Scienze della Formazione Via Parione, 7 Biblioteca Marucelliana Via Cavour, 43-45 Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze Piazza Cavalleggeri, 1/a www.bncf.firenze.sbn.it Architekturmensa Via Thuoar, 9 Diese Mensa befindet sich in der Nähe der Biblioteca Nazionale und es gibt Mikrowellen. Sie ist auch samstags geöffnet. In der Biblioteca Nazionale gibt es zwei verschiedene Benutzerausweise. Einer ermöglicht die Lektüre der Bücher im Lesesaal, ein Leihausweis wird separat im Ufficio Prestito ausgestellt. Bahnhofsmensa Via del Romito (in der Nähe des Hauptbahnhofes) Zeitungsarchiv Gabinetto Vieusseux Palazzo Strozzi, 2. Stock Mensa dei Ferroviari: Via Manelli (rechts des Einganges des Stazione Campo di Marte) Mobilität Mensa dei Ferroviari: Via Fratelli Rosselli (rechts der Stazione Leopolda) Fliegen Es empfehlen sich folgende Billigflieger: www.hlx.com und www.ryanair.com nach Pisa (Anschlussmöglichkeiten nach Florenz: www.terravision.it: Busfahrt für 7,50 €; alternativ für 5 € mit dem Zug: www.trenitalia.it.) Ansonsten findet man unter www.germanwings.com günstige Angebote nach Bologna (hier kostet der Zug nach Florenz etwas mehr). Menüs: ridotto (1,55 Euro), bestehend aus einem secondo, einem contorno und einem Nachtisch. normale (2,07 Euro), bestehend aus einem primo, einem secondo, einem contorno und einem Nachtisch. In der San Gallo-Mensa gibt es neuerdings die „linea brand“, in der man für 2,07 Euro entweder Pasta oder Pizza oder ein Baguette oder einen großen Salatteller, einen contorno, Obst und Nachtisch bekommt. Wasser und Brot sind immer inklusive. Bahn Bahnfahren kostet in Italien allgemein sehr viel weniger als in Deutschland. Es lohnt sich zusätzlich, sich über verschiedene Sparmöglichkeiten zu informieren, zum Beispiel über die Carta Verde Railplus (für alle bis 26 Jahre, Preis: 40 €, 10 % Ermäßigung auf alle Züge, 1 Jahr gültig, erhältlich an allen Trenitalia-Fahrkarten-Schaltern). Weitere Vergünstigungen findet Ihr auf der Trenitalia-Homepage unter „promozioni e vantaggi“. Bibliotheken Im Internet: http://www.unifi.it/università/bibliotheche Biblioteca di Lettere e Filosofia Piazza Brunelleschi, 3 36 platz suchen). Man sollte es nicht darauf ankommen lassen, das Auto trotzdem stehen zu lassen, denn ab und zu werden Trotzparker abgeschleppt (kostet ca. 75 €; bei der Polizia Municipale erfragen, wo das Auto hingebracht wurde). Bus - Einzelticket für 60 Minuten Fahrt: 1 € - 4-Fahrten-Ticket: 3,90 € - Monatskarte für Studenten: 20,70 € - Semesterticket für Studenten: 100 € Für das Monatsticket muss man sich zunächst eine tessera für 5 € im ATAFHäuschen (Piazza Stazione S.M.N.) ausstellen lassen. Ein Passfoto sowie die Einschreibebestätigung mitbringen. Für das Semesterabo braucht man keine extra tessera. 2 Passfotos, Personalausweis und Einschreibebestätigung mit Matrikelnummer mitbringen. Weitere Informationen findet Ihr auf der ATAF-Homepage: www.ataf.net. Theater Saschall/Teatro di Firenze Lungarno Aldo Moro, 3 Tel.: 055-6503068/055-6504112 Teatro Cantiere Florida Via Pisana, 111 Tel.: 055-7135357 Auto Parkzonen gibt es im Zentrum, am Arno und jenseits der viali. Die Zonen sind durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet: - blau: kostenpflichtig, zu bezahlen am Parkscheinautomaten - weiß: Anwohnerparkplätze; den erforderlichen Anwohnerausweis bekommt man nur nach vollständiger Ummeldung des Wohnsitzes nach Florenz. - gelb: Behindertenparkplätze, Bushaltestellen In den weiter außerhalb liegenden Stadtteilen gibt es keine Farbeinteilung und somit gilt: Freies Parken! Die dem Zentrum am nächsten gelegene Freipark-Zone befindet sich an der Ponte della Vittoria/Piazza Vittorio Veneto. Strafzettel (multe) werden wegen des hohen Verwaltungsaufwandes meist nicht nach Deutschland gesendet. Im Zuge der Europäisierung wird sich das allerdings irgendwann ändern. In vielen Zonen wird aber nur selten (alle 2 Monate) kontrolliert, ob ein Parkschein gelöst wurde. Pulizie: Einmal wöchentlich werden die Straßen gereinigt. Der Wochentag ist auf den Schildern an den jeweiligen Straßen zu ersehen – meist sind es ganze Viertel, die gesäubert werden. Daher gibt es am Abend zuvor einen regelrechten Ansturm auf die Parkplätze der Nachbarzone (also lieber nicht erst spät abends einen neuen Park- Teatro Goldoni Via S.Maria, 12 Tel.: 055-27791 Teatro de Laudi Via Leonadro da Vinci, 2r Tel.: 055-572831 Teatro la Limonaia Via Gramsci, 426 Tel.: 055-440852 Teatro del MaggioMusicale Corso Italia, 16 Tel.: 055-213535 Teatro della Pergola Via della Pergola, 12/32 Tel.: 055-2264335 Teatro Puccini Via delle Cascine, 41 Tel.: o55-362067 Teatro di Rifredi Via Vittorio Emanuele, 303 Tel.: 055-4220361 Teatro Verdi Via Ghibellina, 99 Tel.: 055-212320 37 Palasport gegenüber dem Stadion Nützliche Adressen Deutsches Honorarkonsulat Lungarno Vespucci, 30 Im Krankheitsfall erhält man hier eine Liste deutschsprachiger Ärzte, außerdem kann man hier bei Verlust der Dokumente einen Ersatzpass beantragen. Ufficio culturale Das Ufficio culturale (befindet sich im Erdgeschoss der Mensa in Via San Gallo 25) ist ein echter Geheimtipp für Kino- und Theaterfreunde. Jeden Montag gibt es morgens um acht Theaterkarten und jeden Mittwoch gibt es morgens um acht Kinokarten für jeweils 1 €. Je nach Kartenangebot ist viel Betrieb, daher ist es empfehlenswert, ca. 20 Minuten früher da zu sein. Da es sich um Restkarten handelt, ist das Angebot begrenzt, aber dafür kann man bei 1 € auch nicht soviel falsch machen. Übrigens: Es ist zwar in allen anderen Lebenslagen günstig, sich als Erasmusstudent auszugeben, da alles andere zu lange erklärt werden müsste, aber nicht in diesem Fall, weil Erasmusstudenten von der Kartenverteilung ausgeschlossen sind. Fundbüro Ufficio degli Oggetti Smarriti Via Circondaria, 19 055/3283942/43 Touristeninformation Hier erhält man kostenlos Buslinienpläne, Stadtpläne, Hotelverzeichnisse, aktuelle Ausstellungs – und Theaterprogramme etc. Borgo S. Croce, 29 Via Cavour, 1 r Via Leopardi/ Ecke Via Manzoni Piazza Stazione Aktuelles Kulturprogramm Numeri utili Firenze 24ore liegt in Buchhandlungen, Bars, Bibliotheken, usw. aus und enthält neben einigen Gutscheinen einen kurzen Überblick auf Italienisch und Englisch über die Ereignisse des Monats Emergenza sanitaria Tel.:118 Carabinieri Tel.: 112 Polizia Tel.: 113 Firenze Spettacolo Erscheint monatlich und erhält alle Hinweise zum aktuellen Freizeit – und Kulturprogramm (Ausstellungen, Konzerte, Theater); für etwa 1,50 € an jedem Kiosk zu kaufen Vigili del Fuoco Tel.: 115 Questura Tel.: 055-49771 Polizia Stradale Tel.: 055-503251 Geld Es lohnt sich, vor Reiseantritt ein Konto bei der Deutschen Bank zu eröffnen, da es in der Florentiner Innenstadt zwei Filialen derselben gibt. So kann man hier gebührenfrei Geld abheben. Veicoli rimossi Tel.:055-308249 38 Mexikanische Bar und Restaurant; 17.30 – 19.00 Uhr Happy Hour, leckere Cocktails. www.cafecaracol.com Deutsche Bank - Via Strozzi, 16r - Via Por S. Maria, 42r Chiaroscuro Via del Corso, 36 r Zwischen Duomo und Piazza della Signoria, Bar mit Kaffee aus aller Welt, deutschen Zeitungen und leckeren Torten Abendgestaltung Bars und Kneipen Astor Piazza Duomo 20 r Nette Bar / Kneipe für abends, auch zum Aperitivo Attenzione: Wie in den meisten italienischen Bars erhöhen sich ab 22 Uhr die Preise Fiorino Via dei Servi 40r Tagsüber Cappuccino & Co, abends durchschnittlich guter Aperitivo. Girasol Via del Romito, 1 r Südamerikanische (Cocktail)Bar Restaurant, kaum Touris. www.girasol.it Bar Brunelleschi Via del Castellaccio, Ecke Piazza Brunelleschi Tagsüber gemütlicher Studententreff, mittags eher Restaurantatmosphäre, abends je nach Saison Aperitivo, super-lecker; wenige Mitesser. und Loggia del Grano Piazza del Grano (gegenüber dem neuen Ausgang der Uffizien) Guter Aperitivo. Cabiria Piazza S. Spirito 4 r Nur 19.00 – 2.00 Uhr geöffnet, Dienstags geschlossen Eher alternative Kneipe, manchmal Live – Konzerte; günstig für Florentiner Verhältnisse Montecarla Via dei Bardi, 2 Ehemaliges Bordell, plüschig und rot (ähnelt dem „Blow Up“ in Bonn, ist allerdings größer); bis 5 Uhr morgens geöffnet Caffè Sant’Ambrogio Piazza Sant’Ambrogio, 7-8/ r Große Häppchenteller zum Aperitivo, sonst teuer; Im Sommer sitzt man draußen mit Blick auf die Kirche Sant’Ambrogio. Alle Murate Via Ghibellina, 52 r Im Innenhof eines ehemaligen Gefängnisses; gute florentinische Küche; Disco, Filmvorführungen und Konzerte unter freiem Himmel, öffnet ca. Anfang/Mitte Mai, Programme stehen dann in der Zeitung oder liegen in der Stadt aus; leider sehr teuer! Cardillac Cafè Via Alfani, 57 r 18-21 Uhr Happy Hour Nachmittags gibt’s Capuccino & Co zu günstigen Preisen (und man zahlt keinen Aufschlag fürs Sitzen), abends ist die Musik oft zu laut, um sich unterhalten zu können. Mambo Via Verdi/ Ecke Via dell’Agnolo Nette kleine Bar, reichhaltiges Buffet zum Aperitivo. Cafe Caracol Via dei Ginori, 10 r Mukayamba Piazza Ghiberti 5/6 r 39 Nette, relativ neue Bar und Kneipe; gutes Buffet zum Aperitivo. Günstige Touri-Diskothek, Charts und Evergreens Rex Via Fiesolana, 25/ r Große, stimmungsvolle Kneipe, angenehmes Publikum, ab 22 Uhr sehr voll. Aperitivo 18 – 21 Uhr. www.rexcafe.it Flog Via Mercati, 24 Eher alternatives Publikum; Treffpunkt der Florentiner Studentenszene; oft Live – Konzerte, auch von bekannten Gruppen; Improvisationstheater; Schwulen – und Lesbenfeten... Slowly Via Porta Rossa 66 r Bis halb 3 Uhr geöffnet; relativ teuer, aber sehr angenehme Atmosphäre. H2O2 Via Ghibellina, 47 r Kleiner Club, leider tanzen die Leute oft erst ab 2 Uhr auf der winzigen Tanzfläche zu alternativer Musik. Shot Cafe Via Pucci, 5 Spacige Atmosphäre durch blaues Licht, 20 – 22 Uhr Happy Hour. Meccanò Via degli Olmi, 1 Elegante Kleidung ist gefragt, Eintritt relativ teuer, dafür ein Freigetränk und vier verschiedene Tanzflächen. Spleen Cafe (Cocktail)-Bar und Kneipe im amerikanischen Stil; durchschnittlich guter Aperitivo. Via Borgo San Lorenzo, 31 r Tenax Via Pratese, 46 Größte Disco in Florenz, oft sehr voll. Liegt etwas außerhalb, der Shuttlebus fährt aber regelmäßig zur Piazza Indipendenza. www.tenax.org William’s Pub Via Magliabechi, 7- 11r Großer Irish Pub, rustikal, sehr viele Amerikaner. XO Via Verdi, 57 r Bis 24 Uhr oft Konzerte, dann Charts. Eintritt für Frauen billiger. Zona 15 Piazza Brunelleschi Kühle Bar im gekachelten Stil, aber super Aperitivo und auch preiswerte LunchAngebote. Yab Via Sassetti, 5 r Im historischen Zentrum; sehr elegant und sehr teuer. Oft Special-Events. Diskotheken Central Park Via del Fosso Macinante, 1 (Parco delle Cascine) Für Erasmusstudenten bis 24 Uhr freier Eintritt, sonst sehr teuer (ein Getränk ca. 8 €). Im Sommer sehr angenehm, da es Tanzflächen unter freiem Himmel gibt; oft Special Events. Dolce & Zucchero Via Pandolfini, 38 r 40 Impressum Layout: Christine Klöckner, Anna Giordano, Susanne Höntsch, Maria-Teresa Terracina Autoren: Christine Klöckner, Anna Giordano, Susanne Höntsch, Miklós Sirokay, Maria-Teresa Terracina, Sarah Wollberg Mitarbeiter Tipps: Christine Klöckner, Anna Giordano, Susanne Höntsch, MariaTeresa Terracina Fotos: Maria-Teresa Terracina Druck: Rotarprint Druckerei, Universität Bonn 41