Rudolf Caracciola, Tazio Nuvolari, Achille Varzi, Giuseppe Campari
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Rudolf Caracciola, Tazio Nuvolari, Achille Varzi, Giuseppe Campari
Rudolf Caracciola, Tazio Nuvolari, Achille Varzi, Giuseppe Campari – Rivalen auf der Mille Miglia des Jahres 1931 Kein Mercedes-Benz Werkspilot startet öfter bei der Mille Miglia als Rudolf Caracciola (1901-1959): Neben dem Sieg im Jahr 1931 holt der charismatische Rennfahrer 1952 einen 4. Platz und 1930 einen 6. Platz. Außerdem tritt er 1932 für Alfa Romeo zu den 1000 Meilen an, als sich Mercedes-Benz für zwei Jahre aus dem Rennsport zurückzieht. Caracciola kommt in Führung liegend nach Florenz, scheidet aber mit einem gebrochenen Chassis aus. Für Mercedes-Benz gewinnt Caracciola gleichermaßen Rundstreckenrennen (dreimal wird er in den 1930er-Jahren Europameister, damals vergleichbar mit dem heutigen Formel-1-Weltmeisterschaftstitel) und Bergrennen, dazu stellt er Geschwindigkeitsrekorde auf. Dass er 1931 als erster nicht-italienischer Fahrer die Mille Miglia gewinnt, mag ihm mancher motorsportbegeisterte Patriot im Heimatland des 1000-Meilen-Rennens verziehen haben: Schließlich stammt die Familie des Rheinländers ursprünglich aus Neapel. Giuseppe Campari (1892-1933) verpasst 1931 nur knapp seinen dritten Sieg bei der Mille Miglia. Auf Alfa Romeo hat der begeisterte Sänger jeweils 1928 und 1929 das Rennen gewonnen, 1930 kommt er auf dem 3. Platz ins Ziel. Die vierte Auflage des 1.000-Meilen-Rennens ist geprägt vom Duell zwischen dem späteren Sieger Tazio Nuvolari (1892-1953) und Achille Varzi (1904-1948). Auch für 1931 erwarten viele Experten einen Wettkampf zwischen Nuvolari auf dem neuen Alfa Romeo-Achtzylinderwagen und Varzi, der mittlerweile für die Werksmannschaft von Bugatti antritt. Doch der Bugatti fällt kurz nach dem Start aus, während Nuvolari immer wieder mit Reifenproblemen seines Alfa Romeo zu kämpfen hat. 1934 fechten Nuvolari und Varzi ihren Zweikampf erneut bei der Mille Miglia aus, den diesmal Varzi auf Alfa Romeo gewinnt. Bei Grand Prix-Rennen treffen die italienischen Renn-Asse regelmäßig auf Caracciola am Steuer der Mercedes-Benz Silberpfeile: Varzi fährt von 1935 bis 1937 für das Team der Auto Union, und von 1938 an startet auch Nuvolari – der zuvor auf Maserati und Alfa Romeo fährt – für die Marke mit den vier Ringen. Nach dem Zweiten Weltkrieg holt Nuvolari, ehrenvoll „der fliegende Mantuaner“ genannt, auf Cisitalia 1947 noch einmal einen 2. Platz bei der Mille Miglia, deren erste Auflage er 1927 auf dem 10. Platz beendet hat. 1949 scheidet er in Führung liegend mit beschädigten Bremsen an seinem Ferrari aus. Um den 1953 verstorbenen Nuvolari zu ehren, wird von 1954 an bei der Mille Miglia der „Gran Premio Nuvolari“ für denjenigen Fahrer vergeben, der die Strecke von Cremona über Mantua nach Brescia am schnellsten zurücklegt. 1955 erringt Stirling Moss auf Mercedes-Benz 300 SLR diesen Preis – eingebettet in seinen legendären Gesamtsieg mit einer Rekordzeit von 10 :07:48 Stunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 157,65 km/h, die bis heute ungebrochen ist.