April 2016 Kinoprogramm Filmmuseum

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April 2016 Kinoprogramm Filmmuseum
Filmmuseum
April 2016
Kinoprogramm
Ausstellungen · Projekte
2
Information &
Ticketreservierung
≥ Tel. 069 - 961 220 220
Impressum
Herausgeber:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Vorstand:
Claudia Dillmann,
Dr. Nikolaus Hensel
Direktorin:
Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.)
Presse und Redaktion:
Frauke Haß (Ltg.), Flemming Feß
Texte:
Isabelle Bastian, Hans Peter Böffgen, Irene Brischkowski, Marie Luise Brüggemann, Samir El Haouari,
Flemming Feß, Natascha Gikas, Winfried Günther,
Monika Haas, Frauke Haß, Sabine Imhof,
Sabrina Jähner, Olaf Möller, Petra Palmer,
Rebecca Podlech, Hans-Peter Reichmann,
Franziska Schuster, Urs Spörri, Mark Stöhr,
Treppe 41, Katrin Wollnik
Vorführer/innen: Christian Appelt, Michael Besser,
Pramila Chenchanna, Hans-Peter Marbach,
Günther Volkmann
Gestaltung:
Optik — Jens Müller
www.optik-studios.de
Druck:
Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur
63150 Heusenstamm
Anzeigen (Preise auf Anfrage):
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069 - 961 220 222
E-Mail: [email protected]
Abbildungsverzeichnis:
Alle Abbildungen stammen aus dem
Bildarchiv des Deutschen Filminstituts,
sofern nicht anders verzeichnet.
Titelmotiv:
Aus dem Film
WHO FRAMED ROGER RABBIT (US 1988)
DAVID BOWIE
THE MAN WHO FELL TO EARTH
≥ Seite 17
3
INHALT
Sonderausstellung: Zusammen sammeln
Filmreihe: Zusammen sammeln
Jessica Niebel wechselt zur Academy
Thomas Lüers Videoinstallation Pendulum
Kooperation mit dem Festival del film Locarno
SchulKinoWochen Hessen
4
8
10
11
12
15
Filmprogramm
David Bowie
Klassiker & Raritäten: Hasen!
Lichter Filmfest Frankfurt International
goEast
Lecture & Film: Agnès Varda
Junger Filmclub Treppe 41
Kinderkino
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25
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36
38
Specials
1916 – Verdun
UMfaL
Von Filmen, Feinden und Fluchten
Human Rights Watch
Frankfurt liest ein Buch
Synchronisation: NOTORIOUS /Weißes Gift
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40
42
43
44
46
Service
Programmübersicht
Eintrittspreise/Anfahrt
Neuzugänge im Archiv
48
52
54
KLASSIKER & RARITÄTEN
HARVEY
≥ Seite 20
4
AUSSTELLUNG
Zusammen sammeln
2. März bis 16. Mai 2016: Pressestimmen und Begleitprogramm
Zusammen sammeln. Wie wir
uns an Filme erinnern heißt die
partizipative Sonderausstellung,
die nun bis zum 16. Mai im
Deutschen Filmmuseum zu sehen
ist. Bei der Eröffnung am 1. März
waren auch viele der mehr als 100
Teilnehmer zu Gast und bewunderten in der Schau erstmals ihre
eigenen Beiträge. Hier einige
Pressestimmen:
„Kurioses, Banales und Sensationelles haben Kurator Wolfger Stumpfe
und das Team des Museums […]
gesammelt und klug an einem roten
Faden aufgereiht, der Theorien des
Erinnerns und Sammelns mit der
Filmgeschichte verbindet. Und nicht
vergisst, dass viele große Museen,
auch das Frankfurter Haus, ihre Bestände akribischen Laien-Sammlern
verdanken.“
Eva-Maria Magel, FAZ, 02.03.2016
„Wer an den Exponaten vorbeigeht,
merkt schnell, wie viele Gefühle mit
dem Kinoerlebnis verbunden sind,
und überlegt, welche Geschichten
dahinter stecken könnten. Die Palette reicht dabei von rührselig und
hoch emotional [...] bis zur Coolness
heroischer Pistoleros.“
Mario Scalla, hr2 kultur, 02.03.2016
„Kurator Wolfger Stumpfe hat hier
ein überwältigendes Erinnerungspanorama zusammengestellt, aus
hunderten von Geschichten, Bildern,
Gegenständen, Plakaten. Da kann
man dann eintauchen und sich
über die Auswüchse der Sammlerleidenschaften wundern.“ […] Und
am Ende dieser originellen und
außergewöhnlichen
Erinnerungsschau steht eine leere
Vitrine – als Aufforderung an die
Besucher der Ausstellung, ebenfalls
eine Erinnerung an ihren Lieblingsfilm mitzubringen. Denn das Projekt
‚Wie wir uns an Filme erinnern‘ ist
naturgemäß eine Geschichte, die
niemals zu Ende geht.“
Rudolf Schmitz, SWR 2/Bayern 2,
02.03.2016 / 03.03.2016
„Der Wert einer Kinokarte, nicht der
Preis, sondern der Stolz darauf und
die Sehnsucht danach, dürfte selten
so klar geworden sein wie in den
vielen Heften und auf den Postern,
die die Sammler mit ihren Tickets
gefüllt haben. […] Das macht die
Faszination Kino greifbar wie kaum
etwas anderes.“
Thomas Stillbauer, FR, 02.03.2016
„... die Vielfalt der Themen ist ebenso
Konzept wie das Nebeneinander von
Krempel, Kult und Kuriosa. […] Was
‚Zusammen sammeln‘ an den drei
Stationen ‚Erinnern‘, ‚Sammeln‘ und
‚Bewahren‘ so amüsant und unterhaltsam macht, ist die Kreativität, mit
der Zuschauer ihre Leidenschaft fürs
Kino verarbeiten. ‚Man sollte sich als
Besucher unter den vielen Stücken
und Storys Zeit nehmen, seine
liebste Schnurre, sein schrägstes
Schaustück zu finden. In den Wunderkammern dieser Ausstellung ist
manche Überraschung versteckt.‘“
Stefan Benz, Darmstädter Echo,
03.03.2016
Eine Fundgrube für
Filmfans: Bei der
Eröffnung erfreuten
sich die Gäste an
der Vielfalt der Erinnerungsstücke aus
der Filmgeschichte.
6
AUSSTELLUNG
Jazzmusik von
Martin Lejeune und
Pramila Chenchanna
(links) unterhielt die
Eröffnungsgäste im
Foyer, zahlreiche
Exponate und Medienstationen in den
Ausstellungsräumen.
Begleitprogramm
Quiznacht im filmcafé
Freitag, 1. April, 20 Uhr
(Café im Deutschen Filmmuseum)
Hier werden „echte Filmfans“ auf
die Probe gestellt – und bestens
unterhalten: ein Ratespiel, das
kreuz und quer durch die Welt
der Filme führt. Dazu serviert das
freundliche Team des filmcafés
leckere Drinks!
Eintritt frei
Erzählcafé
Sonntag, 3. April, 15 Uhr
Im Anschluss an eine Führung
durch die Ausstellung sind Sie eingeladen, bei Kaffee und Kuchen im
Café des Deutschen Filmmuseums
eigene Kino- und Filmerinnerungen
mit den anderen Besucherinnen
und Besuchern auszutauschen.
Eintritt, Führung, Kaffee und Kuchen:
10 Euro
Zusammen sammeln
after work
Mittwoch, 13. April, 19 Uhr
Mitarbeiter des Hauses führen Sie
zum Feierabend durch die Ausstellung. Bleiben Sie doch anschließend noch auf ein Glas Wein, und
lernen Sie andere Gäste und deren
Filmerinnerungen kennen!
Filmflohmarkt
Samstag, 30. April, 10 bis 14 Uhr
Der eine hat Filmplakate, die er
nicht mehr braucht, der andere sucht
Filmplakate, die er noch nicht hat:
Alle treffen sich auf dem Filmflohmarkt im Foyer des Deutschen
Filmmuseums, stöbern, jagen,
sammeln und verhandeln und
machen einander glücklich!
Eintritt frei
Festival des nacherzählten Films
Samstag, 30. April, 19 Uhr
Dieser Abend widmet sich dem
mündlich nacherzählten Film ohne audiovisuelle und sonstige
Hilfsmittel. Am Ende des Abends
zeichnet die Publikumsjury die beste
Nacherzählung mit der "Silbernen
Linde" aus. Wer mitmachen möchte,
kann sich vorher unter [email protected] anmelden, oder am Abend
selbst spontan drauf los erzählen!
Eintritt frei
Weitere Infos unter www.total-recall.org
In Kooperation mit:
Eintritt, Führung, Wein: 7 Euro
(ermäßigt 5 Euro)
Mit freundlicher Unterstützung von
Jaques‘ Weindepot, Schweizer Straße,
Frankfurt-Sachsenhausen
Öffentliche Führungen
Jeden Samstag, 15 Uhr
Die Kosten sind im Ausstellungseintritt
inbegriffen: 7 Euro (ermäßigt 5 Euro)
Weitere Informationen unter
www.zusammen-sammeln.de
8
ZUSAMMEN SAMMELN —
die Filmreihe
Das Sammeln und Erinnern, Ordnen, Restaurieren, Ausstellen und Vermitteln sind wesentliche Aufgaben eines
Museums. In der ausstellungsbegleitenden Filmreihe
„Zusammen sammeln“ zeigt das Kino des Deutschen
Filmmuseums im April vier Filme, die von diesen Aufgaben, den Schwierigkeiten und Erfolgen der Sammlungsund Museumsarbeit erzählen und dazu einladen, einen
Blick hinter die Kulissen von verschiedenen Museen zu
werfen, die auch Orte der Begegnung sein können.
SAMMELN. ERINNERN. Im GRASSI MUSEUM FÜR
VÖLKERKUNDE LEIPZIG
Deutschland 2009. R: Tamara Wyss. Dokumentarfilm. 123 Min. DigiBeta
Sonntag, 03.04.
20:30 Uhr
Im April 2005, nach vier Jahren Renovierungszeit, ziehen
die Kunstwerke des Museums für Völkerkunde zu Leipzig
wieder zurück ins Grassi-Gebäude. Das Museum, das mit
rund 220.000 Objekten eine der größten Sammlungen
Deutschlands hat, bereitet sich auf die für November
2005 geplante Neueröffnung vor. Eine spannende Phase,
in der neue Konzepte entwickelt werden. In ihrer Langzeitbeobachtung verfolgt Tamara Wyss diese Umstrukturierung eines Museums und porträtiert Menschen, von
denen viele bereits seit Jahrzehnten dort arbeiten.
MUSEUM HOURS
Österreich/USA 2012. R: Jem Cohen. D: Mary Margaret O'Hara,
Bobby Sommer, Ela Piplits. 106 Min. DCP. OmU
Donnerstag, 07.04.
18:00 Uhr
Freitag 08.04.
20:30 Uhr
Johann arbeitet als Museumswärter im prachtvollen
Wiener Kunsthistorischen Museum. Hier begegnet er
eines Tages der kanadischen Touristin Anne, die wegen
ihrer im Koma liegenden Cousine in die Stadt gekommen
ist. Nie zuvor war sie in Wien, und ohne Geld und Ortskenntnisse flieht sie vor dem grauen Winter ins Museum.
Johann bietet ihr seine Hilfe an, gemeinsam entdecken
sie Unbekanntes – in ihren eigenen Leben, in Wien sowie
in der Art und Weise, wie Kunstwerke tägliche Erfahrungen reflektieren und formen können. In Jem Cohens Film
MUSEUM HOURS bildet das Museum eine mysteriöse
Wegkreuzung, an der sich durch die Kunstwerke ein
Dialog über die gegenwärtige Welt entspinnt.
LA VILLE LOUVRE The Louvre City
Frankreich 1990. R. Nicolas Philibert. Dokumentarfilm
85 Min. DCP. OmeU
Was passiert im Pariser Louvre, wenn das Museum
wegen Umgestaltung für das Publikum geschlossen ist?
Im Jahr 1990 drehten Nicolas Philibert und sein Kamerateam fünf Monate hinter den Kulissen des Louvre, beobachteten Handwerker und Restauratoren, Museumswärter und Techniker und erschlossen eine geheimnisvolle
Stadt in der Stadt. So entstand ein „Museumsführer“ der
besonderen Art, der die Kunstwerke im Zusammenhang
mit der Arbeit der „Kunst-Handwerker“ zeigt: Nicolas
Philiberts ebenso verspielter wie raffiniert analytischer
Blick macht eine vielschichtige Topologie der Ville
Louvre sichtbar und vermeidet Didaktik und Anekdote.
Sonntag, 10.04.
18:00 Uhr
Dienstag, 12.04.
20:30 Uhr
DOPO MEZZANOTTE Die zweite Hälfte der Nacht
Italien 2004. R: Davide Ferrario. D. Giorgio Pasotti,
Francesca Inaudi, Fabio Troiano. 90 Min. 35mm. OmU
Vorfilm
FILM IST KEIN
BANDEISEN.
DER ARCHIVAR
Deutschland 2014
R: Jeremias König
11 Min. Blu-ray.
OmeU
Der verträumte Martino arbeitet als Nachtwächter im Turiner Filmmuseum. Nach Mitternacht betrachtet er sich
als Herr über diesen Ort der Kinoträume. Eines Tages
gerät Amanda, die Freundin des kleinen Vorstadtdiebes
Angelo, in Schwierigkeiten und findet auf der Flucht vor
der Polizei durch Zufall Unterschlupf im Filmmuseum,
wo sie Martino begegnet … Davide Ferrario erzählt in
seinem auf der Berlinale 2004 mit dem Caligari-Preis
ausgezeichneten Film eine ungewöhnliche Liebesgeschichte an einem ungewöhnlichen Ort: Er verwandelt
das auch architektonisch faszinierende Turiner Filmmuseum in ein magisches Reich der Phantasie, in dem alles
passieren kann.
Freitag, 15.04.
20:30 Uhr
Donnerstag, 21.04.
18:00 Uhr
10
Aktuelles
Jessica Niebel wechselt zur Academy
Ausstellungskuratorin macht Karrieresprung nach L.A.
Als Praktikantin der Ausstellung
Stanley Kubrick fing Jessica Niebel
2004 im Filmmuseum an. Das ist
zwölf aufregende Jahre her, und
jetzt steht sie vor dem nächsten
großen Karrieresprung. Am 1. April
tritt die 38-Jährige – wenn mit dem
Visum alles gut geht – ihren neuen
Job als Kuratorin des geplanten
Museums der Academy of Motion
Picture Arts and Sciences in Los
Angeles an.
Wie wird man als deutsche
Medienwissenschaftlerin für das
große Hollywood-Museum entdeckt? „Tatsache ist, dass es weltweit nun einmal nicht so viele erfahrene Filmausstellungs-Kuratorinnen
gibt.“ Niebel hingegen mischt seit
zwölf Jahren im Filmmuseum bei
Ausstellungen mit, organisierte und
kuratierte für das Haus eine Reihe
seiner herausragenden Schauen,
angefangen mit Garbo’s Garbos
(2006) über Anime. High Art Pop Culture (2008) und And the
Oscar goes to (2012/13) bis zu
Filmtheater (2014/15).
Die erste Dienstreise in die USA
machte sie schon in ihrem ersten
Jahr beim Filmmuseum, 2005: für
die Stop-Motion-Ausstellung fuhr
die studierte Amerikanistin zum
Sammler Mike Glad nach Kalifornien, um über Leihgaben und Ankäufe zu verhandeln. „Mit der Reise
wurde ich im Filmmuseum quasi
zur US-Beauftragten“, sagt Niebel
heute lachend. Das setzte sich im
Jahr darauf fort, als sie 2006 die
Übernahme der Fotoausstellung
Garbo’s Garbo vom kalifornischen Santa Barbara Museum of
Art organisierte. Ihre Kontakte zu
Mike Glad konnte sie dann zwei
Jahre später erneut aktivieren, als
sie 2008 Anime kuratierte. Niebel
entwickelte die Schau zusammen
mit Susanne Neubronner „hauptsächlich aus Mike Glads gewaltigen
Sammlungsbeständen“.
Jessica Niebel verlässt das Filmmuseum in
Richtung Los Angeles.
Aus heutiger Sicht bedeutsamer war
jedoch der Kontakt zur Academy,
der seinen Anfang nahm, als die
Anime-Ausstellung in Los Angeles
gezeigt wurde. Das nützte ihr, als sie
2012 in nur zehn Monaten zusammen mit ihrem Kollegen Michael
Kinzer ein gewaltiges Projekt zu
stemmen hatte: And the Oscar
goes to – 85 Jahre Bester Film
hieß die Ausstellung, die im Winter
2012/13 im Deutschen Filmmuseum
zu sehen war. Niebel denkt noch
immer gerne an die drei Wochen
zurück, in denen sie in der HerrickLibrary der Academy nach Herzenslust stöbern durfte: „Das war ein
Privileg.“ Eines, das künftig quasi
ihr Job ist.
Sie freut sich schon darauf, von Kalifornien aus mit dem Filmmuseum
zu kooperieren. Das Museum am
Schaumainkai sei „ein Ort, wo Menschen mit Herzblut und voller Idealismus arbeiten, bereit, auf vieles zu
verzichten, um hier das zu machen,
was ihnen ein Anliegen ist.“ Dieser
Hingabe sei es zu verdanken, dass
das kleine Haus eine qualitativ so
hochwertige Arbeit leiste. „Das ist
schon etwas Besonderes.“
Die Projektion eines Pendels, in dessen Kugel sich die Besucherinnen und Besucher zu
spiegeln scheinen, fasziniert im Foyer des Filmmuseums viele.
Hypnotisches Spiel mit Spiegelungen
Thomas Lüers Videoinstallation Pendulum
Mit seiner Videoinstallation „Shift",
dem im 14 Meter hohen Licht- und
Luftraum über vier Stockwerke „fallenden“ Mann, hat er die Besucher
des Deutschen Filmmuseums immer
wieder aufs Neue fasziniert. Jetzt
zeigt Thomas Lüer eine neue Arbeit
in diesem herausfordernden Ausstellungsraum: Das Filmmuseum hat die
Realtime-Videoinstallation Pendulum
angekauft, welche die Projektion
eines im leeren Raum vor und zurück
schwingenden Pendels zeigt. Die verspiegelte Kugel am Ende des Pendels
wirft dem Betrachter – Projektion in
der Projektion – ein Bild seiner selbst
zurück.
Pendulum arbeitet mit zwei Kameras,
vier Projektoren sowie dem Raumgefühl und bezieht die Reaktionen
der Besucher mit ein. Es schafft
einen Raum im Raum, der den Betrachter glauben macht, er könne im
Bild den Raum hinter sich sehen.
Durch eine deutlich sichtbare Abweichung aus der strengen Senkrechten
erhält die Bewegung eine eigene
Dynamik. Eine Choreographie der
Selbstbetrachtung setzt ein, die
darauf zielt, die eigene Position
in Beziehung zum Phänomen der
Projektion zu setzen. Doch der
hypnotische Effekt von Lüers
Pendel zielt weniger auf die Selbstbespiegelung, sondern inszeniert
die Verzahnung von realem Abbild
und Simulation als eine
beunruhigende Manipulation, der
man nur entkommt, indem man
sich entzieht.
Die Installation wird vorerst bis
Ende November und danach im
Wechsel mit „Shift“ und anderen
Videoarbeiten im Lichtraum gezeigt.
12
Aktuelles
Geliebt und verdrängt
Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland, 1949-63
Geliebt und verdrängt – Das
Kino der jungen Bundesrepublik
Deutschland, 1949-63 heißt die
Retrospektive des Internationalen
Filmfestivals Locarno im August
2016, die in enger Kooperation
mit dem Deutschen Filminstitut
ausgerichtet wird. Als Partner der
Retrospektive gibt das Deutsche
Filminstitut einen umfangreichen
Katalog heraus. Retrospektive und
Katalog werden am Donnerstag, 28.
April, bei einer Pressekonferenz im
Filmmuseum vorgestellt. Flankierend zeigt das Kino des Deutschen
Filmmuseums sieben thematisch
gruppierte Werke aus jener Zeit. So
soll der filmische Reichtum dieser
Epoche unterstrichen werden sowie
der Umstand, dass die später durch
Europa und die USA tourende
Filmreihe sich an verschiedenen
Spielorten auf bestimmte inhaltliche und ästhetische Schwerpunkte
fokussieren kann.
Die Vor-Schau dreht sich um einen
für Frankfurt besonders relevanten Fragekreis: den der jüdischen
Geschichte in Deutschland. Wie geht
das Kino der Adenauer-Ära mit dem
Holocaust um, welche (Genre-)Bilder,
Erzählungen, Allegorien findet es dafür? Welche Korrektive hat das Film-
schaffen der DDR zu bieten? Wie
nähert sich die BRD dem ähnlich
jungen Staat Israel? Zu entdecken
gibt es Unvermutetes, etwa den
ersten abendfüllenden Film über
Israel (PARADIES UND FEUEROFEN); eine Vision vom NaziVivisektionsterror in Gestalt eines
exaltierten, fast experimentellen
Horrorfilms (DIE NACKTE UND DER
SATAN); eine wütende Anklage
gegen den ungebrochenen Antisemitismus in der Bonner Republik
(ZWISCHENFALL IN BENDERATH).
Im Herbst wird das Projekt mit
einem weiteren, umfangreicheren
Programm fortgeführt.
Einführung in die Reihe und vor
jedem Film: Olaf Möller, Kurator der
Retrospektive und Mit-Herausgeber
des Katalogs
In Kooperation mit
Der Ruf
Deutschland 1949. R: Josef von Baky
D: Fritz Kortner, Ernst Schröder. 104 Min. 35mm
Als Professor Mauthner nach 15 Jahren Exil heimkehrt,
Donnerstag, 28.04.
findet er Deutschland erschreckend unverändert vor: Der
16:00 Uhr
Antisemitismus zeigt weiter seine Fratze. Und so gibt man
ihm zwar seine Stelle wieder, aber auch das Gefühl, immer noch unerwünscht zu sein. Diese Atmosphäre schlug
auch auf die Rezeption kritischer zeitgenössischer Filme
wie DER RUF durch, der es bei Erscheinen schwer hatte.
Zwischenfall in Benderath
DDR 1956. R: János Veiczi
D: Uwe-Jens Pape, Inge Huber. 98 Min. 35mm
Jakob Lewin wird von seinem Geschichtslehrer schikaniert – wegen seiner jüdischen Herkunft, aber auch
wegen der kritischen Haltung seines Vaters zur BRD. Als
es ihm zu viel wird, rennt er davon – womit ein Schulkinder-Streik beginnt, der weitreichende Folgen hat ... Der
Film zeichnet ein parteiisch-akkurates, beunruhigendes
Bild der BRD, wie es nur in der DDR entstehen konnte.
Donnerstag, 28.04.
18:00 Uhr
Jetzt und in der Stunde meines Todes
DDR 1963. R: Konrad Petzold
D: Inge Keller, Ulrich Thein. 98 Min. 35mm
Ella Conradi berichtet vom Eichmann-Prozess in
Jerusalem – mit einem sich vertiefenden Gefühl des
Ekels. Wieder zurück in der Bundesrepublik, möchte
sie sich durch die Beschäftigung mit einem gewöhnlich
wirkenden Verbrechen auf andere Gedanken bringen ...
Ein Politthriller mit Botschaft: Die BRD wird von jenen
beherrscht, die Deutschland 1933 ins Verderben trieben.
Freitag, 29.04.
16:00 Uhr
14
Aktuelles
Eichmann und das Dritte Reich
Schweiz/BRD 1961. R: Erwin Leiser
Dokumentarfilm. 90 Min. 35mm
Freitag, 29.04.
18:00 Uhr
Ermutigt durch den Erfolg seines Montagekino-Meilensteins DEN BLODIGA TIDEN / MEIN KAMPF (1959),
wagte sich der deutsche Emigrant Erwin Leiser nun in
der Schweiz mit EICHMANN UND DAS DRITTE REICH an
einen Film, der aktuelle Ereignisse historisch kontextualisierte und Stellung bezog zu einem Vorgang von historischer Tragweite – zum Prozess gegen Adolf Eichmann.
Die Nackte und der Satan
BRD 1959. R: Viktor Trivas
D: Horst Frank, Paul Dahlke. 96 Min. 35mm
Freitag, 29.04.
22:30 Uhr
Ein Horror-Traum über Menschenversuche und wahnsinnige Wissenschaftler, bei dem es schwer fällt, nicht an
KZs zu denken. Eine Rückkopplung an das Schauerkino
expressionistischer Prägung, die völlig quer steht zu
allem, was es im BRD-Kino jener Jahre gibt, und
andererseits so voller gestalterischer Brüche ist, dass sie
ein perfektes Beispiel für den BRD-Film jener Jahre ist.
Israel, Staat der Hoffnung/Paradies und Feuerofen
BRD 1955/1958. R: Rolf Vogel & Lasar Dunner/Herbert Viktor
Dokumentarfilme. 39 Min./82 Min. 35mm
Samstag, 30.04.
20:30 Uhr
Zwei frühe Annäherungen der BRD an den Staat Israel,
verbunden durch Rolf Vogel, einen Lobbyisten der israelischen Sache in Bonn. PARADIES UND FEUEROFEN ist
vor allem eine Reisedokumentation, in der die jüngere
Geschichte weitgehend ausgespart bleibt. In Israel kam
der Film erst 1962 in die Kinos – am Tag vor der Bestätigung des Todesurteils gegen Adolf Eichmann.
SchulKinoWochen Hessen
Rekord-Besucherzahlen im Jubiläumsjahr
Mit mehr als 62.000 Besucherinnen
und Besuchern (Stand Drucklegung
dieses Hefts) haben die SchulKinoWochen Hessen bei ihrer zehnten,
der Jubiläumsausgabe im März
2016 den Besucherrekord von
2015 noch einmal übertroffen: In
mehr als 70 hessischen Kinos bei
spannenden Filmgesprächen mit
Filmschaffenden sowie in zahlreichen Workshops tauschten sich
Schülerinnen und Schüler über das
Medium Film aus. Ein dem Jubiläum angemessener Auftakt war die
Vorführung des Films DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK(DE 2016.
R: Hans Steinbichler), der nach
den Festreden von Regine Bantzer
als Vertreterin des Hessischen
Ministeriums für Wissenschaft und
Kunst sowie von Hans Joachim
Mendig (HessenFilm und Medien)
großen Anklang bei den Schüler/
innen im vollbesetzten größten Saal
des CineStar Metropolis fand. Im
Anschluss diskutierten sie intensiv
mit Kamerafrau Bella Halben und
Céline Wendelgaß von der Anne
Frank Bildungsstätte.
Doch damit sind die Aktivitäten
rund ums Jubiläum noch nicht
vorbei: So läuft die landesweit angebotene Seminarreihe
FILMSEHEN – FILMVERSTEHEN
weiter, die grundlegende Prinzipien
filmischen Erzählens vorstellt und
Methoden der Filmbildung/Filmvermittlung erläutert. Im April finden
vier Fortbildungen mit drei Themen
in Gießen, Kassel, Eschwege und
Offenbach statt.
Für Schulklassen gibt es die
Workshops Praxis Filmvermittlung:
Unter der Anleitung von Filmpädagogen lernen Schüler/innen Filme
zu analysieren oder Techniken, um
Filme selbst zu produzieren.
Alle aktuellen Informationen zum
Programm finden Sie unter
www.schulkinowochen-hessen.de
Information und Beratung
Fortbildung und Workshops
Christine Moser
Tel. 069 961220-688
[email protected]
Der größte Saal des CineStar Metropolis fast vollbesetzt während der Eröffnung.
Regine Bantzer (rechts) bei der Eröffnungsrede.
16
David Bowie
Schon mit dem Erscheinen seiner Single „Space
Oddity“ im Oktober 1969 begann der Aufstieg David
Bowies zu einem der größten Popstars der Welt und
einem der besten Rockmusiker, die es je gegeben hat.
Sein besonderes Talent zeigte sich auch bei seinem
jüngsten Werk „Blackstar“, das an seinem 69. Geburtstag am 8. Januar, zwei Tage vor seinem Tod, erschien.
Von Anfang an beruhte seine besondere Magie nicht
nur auf seiner Musik und seinem überragenden Talent
als Songwriter, sondern auch auf seiner Bühnenpräsenz, seinem Gespür für theatralische Effekte und
seiner Fähigkeit, sich multimedial als Kunstfigur ständig
neu zu erfinden. Seine erste große und bis heute
vielleicht immer noch bekannteste Inkarnation war in
der ersten Hälfte der 1970er Jahre die des androgynbisexuellen Spacerockers Ziggy Stardust. Zu jener Zeit
bezeichnete sich Bowie selbst in einem Interview als
einen singenden Schauspieler.
Es war daher nicht überraschend, dass auch das Kino
ihn als Darsteller entdeckte und dass er auch auf der
Leinwand eine magische Präsenz entfaltete. Seine
eigentliche Filmkarriere dauerte allerdings nur gut
ein Jahrzehnt. Nach 1986 war er im Kino nur noch in
Cameoauftritten zu sehen – allerdings in markant-unvergesslichen, etwa als Pontius Pilatus in Martin Scorseses
THE LAST TEMPTATION OF CHRIST (US 1988), als
Andy Warhol in Julian Schnabels BASQUIAT (US 1996)
oder als Nikola Tesla in Christopher Nolans THE PRESTIGE (GB/US 2006). Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt im April alle fünf Spielfilme, in denen Bowie
eine der Hauptrollen spielte, sowie seinen einzigen fürs
Kino gedrehten Konzertfilm; vor jedem der Spielfilme
läuft ein Musikvideo.
17
ZIGGY STARDUST AND THE SPIDERS FROM MARS
Großbritannien/USA 1983. R: D. A. Pennebaker
Dokumentarfilm. 91 Min. Digital. OF
Entstanden als Mitschnitt eines Bowie-Konzerts im
Hammersmith Odeon in London am 3. Juli 1973, hat der
Film eine bewegte Produktionsgeschichte. Ursprünglich
für einen künftigen Videovertrieb vorgesehen, dann als
Kinofilm umgearbeitet, wurde er durch die Auseinandersetzungen Bowies mit seinem Manager blockiert. Durch
den langen Produktionsprozess profitierte er von neuen
technischen Möglichkeiten (Bowie selbst war für den
Ton-Remix verantwortlich). Heute ist der Film interessant
als Dokument der Phase in Bowies Karriere, als er Marc
Bolan als König des Glamrock abgelöst hatte.
Mittwoch, 06.04.
20:30 Uhr
Freitag, 29.04.
20:30 Uhr
THE MAN WHO FELL TO EARTH Der Mann, der vom Himmel fiel
Großbritannien 1976. R: Nicolas Roeg
D: David Bowie, Rip Torn, Candy Clark. 140 Min. Blu-ray. OF
Vorfilm
LIFE ON
MARS
Großbritannien
1973.R: Mick Rock
4 Min. Digital. OF
Der Abgesandte eines anderen Planeten landet in New
Mexico und baut mit Hilfe eines New Yorker Anwalts
ein Raumfahrtprogramm auf, das es ihm ermöglichen
soll, seine Familie und seine allmählich an Wassermangel zugrunde gehende Spezies zu retten. Natürlich gibt
es dabei sehr irdische Komplikationen … Nicolas Roeg
gewann David Bowie für die Hauptrolle, und tatsächlich verfügt dieser hier ohne Maskerade über das Flair
eines Außerirdischen. Gefilmt ist das im markanten
Stil Roegs: visuell brillant und erzählerisch verschachtelt. Typisch sind die eleganten, vieles in der Schwebe
lassenden Parallelmontagen verschiedener Handlungsstränge.
Freitag, 08.04.
18:00 Uhr
Sonntag, 10.04.
20:30 Uhr
18
David Bowie
JUST A GIGOLO Schöner Gigolo – armer Gigolo
BRD 1978. R: David Hemmings. D: David Bowie, Sydne Rome,
Kim Novak, David Hemmings. 105 Min. 35mm. engl. OmU
Vorfilm
FAME
USA 1990.
R: Gus Van Sant
4 Min. Digital. OF
Samstag, 09.04.
20:30 Uhr
Ein preußischer Leutnant erlebt nach Ende des Ersten
Weltkriegs desorientiert das Berlin der Weimarer
Republik. Er arbeitet als Sandwichman, dann als Gehilfe
eines Faschisten und schließlich als Gigolo bei einer
Baroness. Der bis dahin teuerste westdeutsche Film nach
dem Krieg wurde nach dem Start aus kommerziellen Erwägungen von 147 auf 105 Minuten gekürzt. In ihm hat
Marlene Dietrich ihren letzten Filmauftritt. Bowie sagte
später: „David Hemmings und ich sahen uns am zweiten
Drehtag an und sagten: ,Mein Gott, ist das alles eine
Scheiße hier. Komm, lass uns ein bisschen Spaß haben.‘
Also haben wir sieben Wochen nur Blödsinn gemacht.“
THE HUNGER Begierde
USA 1983. R: Tony Scott
D: Catherine Deneuve, David Bowie, Susan Sarandon. 97 Min. DCP. OF
Vorfilm
THE HEART’S
FILTHY LESSON
USA 1995.
R: Sam Bayer
6 Min. Digital. OF
Mittwoch, 13.04.
18:00 Uhr
Samstag, 16.04.
20:30 Uhr
Catherine Deneuve und David Bowie spielen ein
Liebespaar, Miriam und John, aber ein ganz besonderes:
Sie sind Vampire und durchstreifen die Jahrhunderte auf
der Jagd nach menschlichem Blut. Obwohl das Blut sie
eigentlich jung halten soll, zeigen sich bei John
alarmierende Anzeichen des Älterwerdens, weshalb er
eine Klinik aufsucht, die zum Alterungsprozess forscht.
Hier lernt Miriam die verantwortliche Ärztin näher kennen … THE HUNGER war der Versuch eines neuartigen
Horrorfilms, stilisiert wie die Commercials, die Tony
Scott zuvor gedreht hatte, er erinnert in seiner Bildästhetik aber auch an Rockvideos.
19
MERRY CHRISTMAS MR. LAWRENCE
Großbritannien 1983. R: Nagisa Oshima. D: David Bowie,
Tom Conti, Ryuichi Sakamoto, Takeshi. 124 Min. 35mm. OmU
Vorfilm
CHINA GIRL
Großbritannien
1983. R: David
Mallet, David Bowie
4 Min. Digital. OF
1942 in einem japanischen Kriegsgefangenenlager auf
Java: Colonel Lawrence ist der einzige der Gefangenen,
der japanisch spricht und daher der Verbindungsmann
zum Kommandanten. Dieser setzt sich bei einem
Militärtribunal für einen Gefangenen ein und lässt ihn in
sein Lager verlegen. Dort jedoch kommt es zu
Spannungen mit einem japanischen Sergeant. Aus
dieser Grundkonstellation heraus entwickelt Oshima eine
Reihe eskalierender Konfrontationen, die auch auf den
Spannungen zwischen der britischen und der
japanischen Kultur fußen. Zwischen beiden entdeckt
Oshima unterschwellige Verbindungen.
Freitag, 15.04.
18:00 Uhr
Sonntag, 17.04.
20:30 Uhr
ABSOLUTE BEGINNERS
Großbritannien 1986. R: Julien Temple
D: Patsy Kensit, Eddie O’Connell, David Bowie. 107 Min. Blu-ray. OF
Vorfilm
ABSOLUTE
BEGINNERS
Großbritannien
1986. R: Julien
Temple. 8 Min.
Digital. OF
ABSOLUTE BEGINNERS ist ein energetisches Musical,
angesiedelt im London des Jahres 1958. Im Mittelpunkt
der Handlung steht ein 19jähriger Fotograf, der seine
Abende in den Clubs von Soho verbringt und hoffnungslos in eine Angestellte aus der Modebranche verliebt ist. Doch statt die musikalischen Trends von 1958
aufzugreifen, bietet der Film einen wilden Stilmix vom
Ende der 50er bis in die 80er Jahre. Seine eigentlichen
Themen jedoch sind der Beginn der Teenager-Revolte
und der Rassismus in der britischen Gesellschaft; alle
Spannungen explodieren am Schluss in einem großen
Aufruhr mit Straßenkämpfen.
Mittwoch, 20.04.
20:30 Uhr
Samstag, 30.04.
22:45 Uhr
20
KLASSIKER & RARITÄTEN
Hasen!
Vor allem rund um Ostern stolpert man allerorten über
die Tiere mit den langen Ohren – auch wenn sie dann
meist aus Schokolade sind. Doch eigentlich haben
Hasen das ganze Jahr über Konjunktur, sie mümmeln
sich hakenschlagend durch die (Film-)Welt. Für alle
Hasen-Fans zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums
im April eine kleine filmische Hommage an die putzigen
Tierchen, ob Hase oder Kaninchen, imaginiert, echt, aus
Stoff oder als Zeichentrickfigur.
HARVEY Mein Freund Harvey
USA 1950. R: Henry Koster. D: James Stewart, Josephine Hull,
Peggy Dow, Charles Drake. 104 Min. DCP. OF
Vorfilm
DAS HASENSIGNALALPHABET
DE 1995
R: Franz Winzentsen
2 Min. 35mm
Dienstag, 05.04.
18:00 Uhr
Der gutmütige Elwood P. Dowd wird tagein, tagaus von
einem zwei Meter großen weißen Hasen namens Harvey
begleitet. Zumindest bildet er sich das ein, denn: Keiner
außer ihm sieht Harvey. Sehr zum Leidwesen seiner
Schwester Vita Louise stellt Elwood seinen Freund Harvey allen möglichen Leuten vor, und sie befürchtet, dass
dieses skurrile Verhalten ihre Bemühungen, einen Mann
für ihre Tochter zu finden, vereiteln könnte. Kurzerhand
beschließt sie, Elwood in einem Sanatorium unterzubringen – aber schließlich landet sie selbst dort. Eine zeitlose
Komödie über die Flucht aus der Realität mit James
Stewart als exzentrischem Träumer.
21
WHO FRAMED ROGER RABBIT Falsches Spiel mit Roger Rabbit
USA 1988. R: Robert Zemeckis. D: Bob Hoskins, Christopher Lloyd,
Joanna Cassidy. 104 Min. Blu-ray. OmU
Vorfilm
OSTERN
DE 1996
R: Franz Winzentsen
3 Min. 35mm
Hollywood in den 1940er Jahren. Im Stadtteil Toontown leben Zeichentrickfiguren, die „Toons”, die in den
benachbarten Filmstudios als Schauspieler arbeiten. Einer
der Stars ist Roger Rabbit. Zurzeit ist er nicht ganz bei der
Sache, da er fürchtet, dass ihn seine umwerfend schöne
Frau Jessica betrügt. Kurzerhand heuert sein Boss einen
Privatdetektiv an und lässt Jessica beschatten. Als deren
vermeintlicher Geliebter unter dubiosen Umständen ums
Leben kommt, wird Roger Rabbit zum Hauptverdächtigen – und das Chaos nimmt seinen Lauf. WHO FRAMED
ROGER RABBIT wurde mit vier Oscars® ausgezeichnet.
Dienstag, 12.04.
18:00 Uhr
HANK & MIKE
Kanada 2008. R: Matthiew Klinck. D: Thomas Michael, Paolo Mancini,
Joe Mantegna. 86 Min. Blu-ray. OF
Vorfilm
MY RABBIT
HOPPY
AU 2008
R: Anthony Lucas
3 Min. 35mm. OmU
Hank und Mike sind beste Freunde – und Osterhasen.
Echte Osterhasen in flauschigen rosa Hasenkostümen.
Seit vielen Jahren arbeiten die beiden für Mr. Pan, einen
internationalen Konzern, der die Weltrechte an allen Feiertagen hält. Da sie aber nur einen Tag im Jahr arbeiten,
werden die beiden wegrationalisiert und müssen sich
nun, ganz ohne Computerkenntnisse, auf die schwierige
Suche nach einem neuen Job begeben. Ganze acht Jahre
nach seinem gleichnamigen Kurzfilm drehte Regisseur
Matthiew Klinck eine Langfilmversion dieser verrückten Hasen-Geschichte – mit einer sehr großen Portion
schwarzem Humor und einem Gespür für schräge Komik.
Dienstag, 26.04.
18:00 Uhr
22
LICHteR FILMFEST
29. März bis 3. April 2016
Das LICHTER-Filmfest überschreitet 2016 Grenzen: Die
Frankfurter Festivalmacher präsentieren handverlesene
internationale Filme über Migration, Flucht und Grenzkonflikte, über (un-)sichtbare, persönliche und soziale Grenzen
– alles in Originalsprache und mit Untertiteln. Zugleich
zeigt LICHTER wieder die besten Filme aus Hessen und
Rhein-Main. Das Festivalzentrum befindet sich in diesem
Jahr im Mousonturm, einige Filme sind aber erneut im
Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen.
EIN ATEM
Deutschland 2015. R: Christian Zübert. D: Jördis Triebel,
Chara Mata Giannatou, Benjamin Sadler. 100 Min. DCP
Freitag, 01.04.
18:00 Uhr
Was bedeutet es, wenn ganze Länder Pleite gehen? In
Christian Züberts Ein Atem bekommt die Griechenlandkrise ein Gesicht: Aus finanzieller Not heraus muss Elena, eigentlich glücklich mit ihrem Freund in Athen, nach
Deutschland, wo sie als Kindermädchen beim Frankfurter Pärchen Tessa und Jan arbeitet. Als Elena die kleine
Lotte kurz aus den Augen lässt, wird das Mädchen
entführt. Der Beginn einer tragischen Abwärtsspirale.
LOUISIANA – THE OTHER SIDE
Frankreich/Italien 2015. R: Roberto Minervini. Dokumentarfilm
92 Min. DCP. engl. OF
Zu Gast:
Roberto Minervini
(angefragt)
Freitag, 01.04.
20:30 Uhr
Hessenpremiere
Tief im US-Bundesstaat Louisiana öffnet Regisseur
Roberto Minervini eine Tür, die in den Abgrund führt:
zum „White Trash“, der weißen Unterschicht Amerikas.
Für diese Menschen ist der amerikanische Traum schon
lange ausgeträumt. Geprägt von einem Leben zwischen
Anarchie und Illegalität bleibt ihnen oft nicht viel mehr
als die Flucht in Drogen und Alkohol. Alltagsrassismus
und Anti-Regierungs-Fanatismus leben sie ohne Hemmungen aus.
23
EXPERIMENTER
USA 2015. R: Michael Almereyda. D: Winona Ryder, Peter Sarsgaard
97 Min. DCP. OF
Der Psychologe Stanley Milgram wollte 1961 mit einem
Experiment zeigen, dass Menschen, entgegen der eigenen Moral, den Anweisungen sogenannter Autoritäten
blind folgen. Die Probanden schreckten in der Tat nicht
davor zurück, auf Befehl tödliche Stromschläge zu erteilen, auch wenn die Traktierten um Gnade flehten.
Freitag, 01.04.
22:30 Uhr
WIR KÖNNEN NICHT DEN HELLEN HIMMEL TRÄUMEN
Deutschland 2014. R: Carmen Tartarotti. Dokumentarfilm
91 Min. DCP. OmU
Zu Gast:
Carmen Tartarotti
Von den einst 28 Dominikanerinnen im Kloster Maria
Streinach in den Dolomiten sind nur Angelika und
Benvenuta geblieben. Seit mehr als 50 Jahren leben die
beiden Frauen hier im Kloster. Eindrucksvoll beweisen
sie, dass zwei Nonnen den Klosterbetrieb stemmen
können. Über sechs Jahre hat die Frankfurter Filmemacherin Carmen Tartarotti die Schwestern begleitet.
Samstag, 02.04.
18:00 Uhr
FRITZ LANG
Deutschland 2015. R: Gordian Maugg. D: Heino Ferch,
Thomas Thieme, Samuel Finzi. 104 Min. DCP
Zu Gast:
Gordian Maugg,
Nicole Ringhut
(Produzentin),
Heino Ferch
(angefragt)
Berlin 1930: Nach zahlreichen Stummfilmerfolgen will
Fritz Lang nun auch mit seinem ersten Tonfilm neue
Maßstäbe setzen. Fritz Langs M zählt seit seiner Uraufführung 1931 zu den Meisterwerken des Kinos. Zum 40.
Todestag des einflussreichen Filmemachers erzählt Regisseur Gordian Maugg in seinem Biopic die spannende
Entstehungsgeschichte des virtuosen Kriminalfilms.
Samstag, 02.04.
20:00 Uhr
Preview
24
LICHTER FILMFEST
ME QUEDO CONTIGO I Stay With You
Mexiko 2014. R: Artemio Narro. D: Diego Luna, Beatriz Arjona
99 Min. DCP. OmeU. Empfohlen ab 18 Jahren
Samstag, 02.04.
22:30 Uhr
Deutschlandpremiere
Im Partytaumel eines mexikanischen Junggesellinnenabschieds sind vier junge Frauen auf der Suche nach schnellen Abenteuern. In einer Absteige treffen Ana, Natalia,
Sofia und Valeria auf einen Macho in Cowboymontur.
Schnell gerät die Situation außer Kontrolle. Die ausgelassenen Mädels verschleppen den Kerl in eine abgelegene
Villa und verwickeln ihn in ein sadistisches Folterspiel.
TOKAT – DAS LEBEN SCHLÄGT ZURÜCK
Deutschland 2015. R: Andrea Stevens, Cornelia Schendel
Dokumentarfilm. 76 Min. DCP
Zu Gast:
Andrea Stevens,
Cornelia Schendel
Sonntag, 03. 04.
12:00 Uhr
Anfang der 90er mischen türkischstämmige Gangs die
Frankfurter Szene auf. Die Frankfurter Filmemacherinnen
Andrea Stevens und Cornelia Schendel fragen in TOKAT,
was aus den harten Jungs von damals geworden ist. Sie
treffen Kerem, der auch heute noch in Frankfurt lebt, sowie
Hakan und Dömnez, die in die Türkei abgeschoben wurden.
MASAAN
Indien/Frankreich 2015. R: Neerraj Ghaywan D: Richa Chadda, Vicky
Kaushal. 103 Min. DCP. OmeU (hindi)
Sonntag, 03. 04.
18:00 Uhr
MASAAN erzählt vom Erwachsenwerden junger Menschen zwischen Tradition und Moderne im heutigen
Indien. Sie ringen auf ihre Weise mit dem Kastensystem,
einer rigorosen Sexualmoral und den brutalen Strafen,
die Rebellierenden drohen. Vorsichtig versuchen sie aus
dem alten Wertesystem auszubrechen. Ein Film voller
Witz und Leben, der in Cannes ausgezeichnet wurde.
25
GOEAST
im Deutschen Filmmuseum
Beeindruckende Autorenfilme, politisch engagiertes
Kino und Genrestreifen mit dem gewissen Etwas: Bei
goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen
Films ist Vielfalt Programm. Von Mittwoch, 20., bis
Dienstag, 26. April, zeigt das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival zum 16. Mal filmische
Perlen aus dem Osten Europas. Das Herzstück des
Programms bildet dabei der Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb, der eine Auswahl der aktuell besten
Produktionen Mittel- und Osteuropas präsentiert. Im
Deutschen Filmmuseum sind von Freitag, 22., bis
Mittwoch, 27. April, die zehn Spielfilmbeiträge und
ein weiterer Festivalbeitrag als Nachspiel zu sehen.
Unter anderem wartet das Festivalprogramm mit
blutsaugenden Meerjungfrauen, einer romantischen
Schtetl-Jugendliebe und einem einstigen Schauspielstar in tiefer Sinnkrise auf. Die gemeinsame Schnittmenge dieser Filme ist ihre bestechende Kreativität.
Sie sind nicht selten kritisch und tragen eine ganz
eigene Handschrift. Auch im Anschluss an den Kinobesuch bleiben sie im Kopf und laden zum Nachdenken und Diskutieren ein.
Das trifft auch auf den zusätzlichen Festivalbeitrag
BLÍZKÝ DALEKÝ VÝCHOD zu, der die Festivalbesucher/innen auf eine Reise durch die Ukraine der
Gegenwart mitnimmt. Vielerorts ist das Leben dort
weiterhin vom Krieg bestimmt, auch wenn der
Rückgang an aktueller Berichterstattung das nicht
vermuten lässt. goEast präsentiert den Dokumentarfilm als Beitrag gegen das Vergessen und als Zeichen
der Solidarität mit dem in Russland inhaftierten
ukrainischen Filmemacher Oleg Sentsov.
GO EAST
26
BLÍZKÝ DALEKÝ VÝCHOD Naher Ferner Osten
Tschechische Republik 2015
R: Filip Remunda. 70 Min. DCP. OmeU
Oleg Sentsov
SolidaritätsScreening
Freitag, 22.04.
18:00 Uhr
Deutschlandpremiere
Der tschechische Dokumentarfilmemacher Filip Remunda macht sich mit Tania aus Transkarpatien auf in die
Ukraine, ein Land, mit dem er in vielerlei Hinsicht verbunden ist. Die filmische Reise dauert ein Jahr. Unterwegs
treffen die Filmemacher eine Reihe von Menschen: Tanias Familie in der Westukraine, Journalisten aus Luhansk,
aber auch Lehrerinnen und Fabrikarbeiter im Donbass.
Aufnahmen emotional geführter Diskussionen reihen sich
an die von national-militaristisch geprägten Schönheitswettbewerben und von zerbombten Häusern im Osten.
Mit viel Empathie und Reflektion porträtiert der Regisseur
ein von Krieg zerfressenes Land.
CÓRKI DANCINGU Sirenengesang
Polen 2015. R: Agnieszka Smoczyńska. D: Kinga Preis, Michalina
Olszańska, Marta Mazurek. 92 Min. DCP. OmeU
Zu Gast:
Marta Mazurek
(Schauspielerin,
angefragt)
Freitag, 22.04.
20:30 Uhr
Deutschlandpremiere
Ende der 1980er Jahre sind Golden und Silver die Stars
eines schäbigen Warschauer Nachtclubs. Ihre Reize
kommen nicht von ungefähr – sind sie doch männerfressende Sirenen, deren Beine sich bei Berührung mit
Wasser in imposante Fischschwänze verwandeln. Während Golden buchstäblich nicht von Menschenfleisch
lassen kann, verliebt sich die naive Silver in Mietek, den
Bassisten des Clubs. Aber auf Meerjungfrauen, die sich
in Menschen verlieben, warten einige Herausforderungen... Der beeindruckende Genre-Mix aus Coming-ofAge, Horror und Fantasy gespickt mit MusicalElementen lässt die schillernde polnische Tanzclubkultur
der 80er wieder auferstehen.
27
BOPEM
Kasachstan 2015. R: Zhanna Issabayeva. D: Ruslan Abibullayev,
Bekarys Abdigappar. 77 Min. DCP. OmeU
Zu Gast:
Zhanna Issabayeva
(Regisseurin), Ilya
Bisserov (Produzent)
Als Kind wurde Rayan Zeuge, wie seine Mutter von
einem Auto überfahren wurde. Mit ihrem Tod verschwand auch der Aralsee und verwandelte sich in
eine staubige Wüste. Jetzt ist Rayan 14 Jahre alt und verbringt seine Tage auf einem Schiffswrack, wo er den Erinnerungen an die Mutter nachhängt. Als er erfährt, dass
er nur noch drei Monate zu leben hat, beschließt er, sich
zu rächen – an dem Polizisten, der bei dem Unfall am
Steuer saß, und seinem Vater, der sich für sein Schweigen bezahlen ließ. BOPEM zeichnet das eindrückliche
Bild eines verlorenen Landstrichs in Kasachstan, Schauplatz einer ökonomischen und ökologischen Katastrophe.
Samstag, 23.04.
16:00 Uhr
Deutschlandpremiere
CZERWONY PAJĄK Die Rote Spinne
Polen/Tschechische Republik 2015. R: Marcin Koszałka.
D: Filip Pławiak, Adam Woronowicz. 90 Min. DCP. polnisches OmeU
Zu Gast:
Filip Pławiak
(Schauspieler,
angefragt)
Krakau, im Winter 1967: Auf einem Jahrmarkt findet
der junge Student und Turmspringer Karel Kremer ein
gerade erst ermordetes Kind, ein weiteres Opfer des
Serienmörders „Rote Spinne“. Doch anstatt zur Polizei
zu gehen, heftet sich Karel selbst an die Fersen des
Mörders ... In seinem Spielfilmregiedebüt konzentriert
sich Marcin Koszałka auf die Beziehungen zwischen
den Charakteren und ihre Darstellung im jeweiligen
Umfeld und distanziert sich zugleich von moralischen
Fragestellungen. So erschafft Koszałka ein verstörendes
Porträt der polnischen Gesellschaft unmittelbar vor den
März-Unruhen von 1968.
Samstag, 23.04.
18:00 Uhr
Deutschlandpremiere
GO EAST
28
THE WAITING ROOM Der Warteraum
Bosnien und Herzegowina, Kanada 2015. R: Igor Drljača
D: Jasmin Geljo, Filip Geljo. 92 Min. DCP. OmeU
Zu Gast:
Igor Drljača
(Regisseur)
Sonntag, 24.04.
18:00 Uhr
Deutschlandpremiere
Ein Familienvater sitzt am Steuer und fährt eine
kroatische Küstenstraße entlang. Doch der Wagen ist
festmontiert, die Landschaft eine Rückprojektion, die
Familienmitglieder an seiner Seite sind Darsteller. DER
WARTERAUM erzählt die Geschichte des alternden
Schauspielers Jasmin, der im kanadischen Exil von
Nebenrollen beim Film lebt, der erstarrt ist in der Trauer
über den Verlust seiner Heimat, der Theaterkarriere im
ehemaligen Jugoslawien und einem Familienidyll, das
es nie gab. Doch Jasmin offenbart seine Trauer nicht,
sondern kaschiert sie, indem er sie vor der Kamera anlegt
wie eine Rolle, die er nur spielt.
INSAIT Insight
Russland 2015. R: Aleksandr Kott. D: Aleksandr Yatsenko,
Agrippina Steklova, Dmitri Mulyar. 92 Min. DCP. OmeU
Zu Gast:
Aleksandr Kott
(Regisseur),
Katia Filippova
(Produzentin)
Sonntag, 24.04.
20:30 Uhr
Deutschlandpremiere
Ein Mann spielt Tischtennis, fährt mit der Tram, steigt
aus und stürzt in die Tiefe. Pavel Zuyev erblindet und
ist nun auf seine anderen Sinne angewiesen. Essen,
duschen und sich in der Wohnung zurechtfinden – alles
muss er neu lernen. Im örtlichen Krankenhaus begegnet
er der Krankenschwester Nadezhda und findet durch
sie zu neuem Lebenswillen. Nadezhda bedeutet im
Russischen „Hoffnung“. Besteht Hoffnung für einen
Neuanfang? Oder ist Pavel blind vor Liebe? In wunderbar kontrastierender Farbigkeit schwankt Aleksandr
Kotts Drama zwischen Intimität und Distanz, Trauer und
Freude, Verständnis und Abweisung. Im Wechselspiel
von Licht und Schatten fällt das Erkennen schwer …
29
ORIZONT Orizont
Rumänien 2015. R: Marian Crișan. D: Andras Hathazi, Rodica Lazar,
Bogdan Zsolt. 93 Min. DCP. OmeU
Zu Gast:
Marian Crișan
(Regisseur,
angefragt)
Malerisch ergießt sich das Licht über die kargen Hügel
Transsilvaniens. Eine Straße schlängelt sich zwischen
dichten Wäldern hindurch. An diesem Ort möchten
Lucian und Andra mit ihrem Sohn und Andras
Mutter als Pächter eines Hotels ein glückliches Leben im
Wohlstand beginnen. Doch etwas stimmt nicht: Lucian
sieht sich mit einem Mafia-Netzwerk konfrontiert, in das
Holzarbeiter und lokale Polizei gleichermaßen verstrickt
sind. Ioan Slavicis berühmte Erzählung „Die Glücksmühle“ über archaische Strukturen, Korruption und die
Machtlosigkeit des Einzelnen verlegt Marian Crișan als
kafkaesken Albtraum ins Rumänien der Gegenwart.
Montag, 25.04.
18:00 Uhr
Deutschlandpremiere
NIKDY NEJSME SAMI Wir sind nie allein
Tschechische Republik/Frankreich 2016. R: Petr Václav. D: Karel Roden,
Lenka Vlasakova, Miroslav Hanus. 103 Min. DCP. tschechisches OmeU
Zu Gast:
Petr Václav
(Regisseur)
Eine Fernstraße zieht sich durch einen kleinen tschechischen Ort. Hier gibt es nichts außer einem Laden, in
dem die schweigsame Jana arbeitet. Als der Zuhälter
Milan den Laden betritt, ergreift Jana ein rätselhaftes
Begehren. Doch er liebt eine andere, und auch Jana ist
an ihren hypochondrischen Mann und die beiden Söhne gebunden. Zur gleichen Zeit beginnt ihr Mann sich
mit dem Nachbarn, einem paranoiden Gefängniswärter
und Waffennarren, anzufreunden. Am Ende kämpft
jeder gegen jeden und jede Handlung hat Konsequenzen für alle. Mit WIR SIND NIE ALLEIN gelingt Petr
Václav ein Film über das heutige Europa, der schwarze
Komödie und abgründiges Märchen zugleich ist.
Montag, 25.04.
20:30 Uhr
30
GO EAST
PESN PESNeY Lied der Lieder
Ukraine 2015. R: Eva Neymann. D: Milena Tsibulskaya,
Yevheniy Kogan, Arina Postolova-Tihipko. 76 Min. DCP. OmeU
Dienstag, 26.04.
20:30 Uhr
Deutschlandpremiere
Ein Märchen, in dem Busya Prinzessin ist und der kleine
Shimek sich wie ein Prinz fühlt – das ist die Welt des ukrainischen Schtetls um die vorletzte Jahrhundertwende,
in die PESN PESNEY seine Zuschauer entführt. Shimek,
ein Träumer, teilt seine fantastischen Geschichten mit der
Nachbarstochter Busya und ist fest entschlossen, der
Enge des Schtetls zu entfliehen. Denn er ist überzeugt:
Wenn er will, kann er alles erreichen. Doch als er Jahre
später als Medizinstudent in sein Heimatdorf zurückkehrt,
muss er feststellen, dass die Liebe nicht wartet. In wunderschönen, wehmütigen Bildern erzählt Eva Neymann
die Geschichte einer verschwundenen Welt.
AUSMA Morgenröte
Lettland, Polen, Estland 2015. R: Laila Pakalniņa. D: Vilis Daudziņš,
Andris Keišs. 96 Min. DCP. lettisches OmeU
Mittwoch, 27.04.
18:00 Uhr
Deutschlandpremiere
Lettland in den fünfziger Jahren. Der kleine Satellitenstaat der Sowjetunion ist auf dem Weg in die klassenlose Gesellschaft. Doch einige wollen nichts vom
Kommunismus wissen – wie der Vater von Janis, ein
notorischer Trinker, der einen heruntergekommenen Hof
bewirtschaftet. Janis hingegen ist ein linientreuer Jungpionier und tut das, was das Regime von ihm erwartet:
Er verrät seinen Vater. AUSMA arbeitet mit Motiven der
antiken Tragödie und des sowjetischen Propagandafilms
und knüpft an ein Projekt an, das Sergej Eisenstein vor
75 Jahren begonnen und nie zu Ende gebracht hat:
einen Film über die sozialistische Märtyrerlegende Pavlik
Morosov.
31
EVA NOVÁ
Slowakische Republik 2015. R: Marko Škop. D: Emília Vášáryová, Milan
Ondrík. 106 Min. DCP. OmeU
Eva, einst ein gefeierter Filmstar, kehrt von einer ihrer
zahlreichen Alkoholentwöhnungskuren zurück in ihr
Heimatdorf in der slowakischen Provinz. Sie ist fest
entschlossen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu
nehmen. Realistisch und ohne zu beschönigen, zeigt der
Dokumentarfilmemacher Marko Škop in seinem ersten
Spielfilm das Leben einer Alkoholabhängigen und fragt
nach Möglichkeiten der Vergebung und der zweiten
Chance, die erst die anderen ermöglichen können.
Der Countdown läuft
Mittwoch, 27.04.
20:30 Uhr
Deutschlandpremiere
Bewerbungen
bis:
21. Mai 2016
Bewerbung für die LUCAS-Jurys 2016
Bei „LUCAS – Internationales
Festival für junge Filmfans“ ist das
junge Publikum zum Mitmachen
aufgefordert. LUCAS sucht Mitglieder für die beiden Film-Jurys.
Wer im September 2016 zwischen
zehn und 18 Jahre alt ist und Spaß
daran hat, intensiv Filme zu schauen und leidenschaftlich darüber zu
diskutieren, sollte sich bewerben.
Die Jury-Mitglieder sehen vom 18.
bis 25. September eine Auswahl
der spannendsten Kinder- und
Jugendfilme aus der ganzen Welt
und entscheiden, welche Filme die
begehrten Preise bekommen.
Du willst dabei sein?
Dann wollen wir Dich kennenlernen. Schreib' uns eine Filmkritik
zu einem Film Deiner Wahl und
fülle den Bewerbungsbogen aus.
Download unter:
www.lucasfilmfestival.de
Bei Fragen kannst Du uns
gern unter 069-961220-670
anrufen oder eine E-Mail an
[email protected]
schreiben. Wir freuen uns auf Dich und
ein wunderbares gemeinsames
Festival!
32
LECTURE & FILM
Selbstporträts von Anderen:
Das Universum von Agnès Varda
„Es ist, als würde ich dein Selbst-Porträt filmen“, sagt
Agnès Varda zu Jane Birkin in JANE B. PAR AGNÈS V.
aus dem Jahr 1988. Varda, geboren 1928 in Brüssel,
Spielfilmregisseurin, Dokumentaristin, Installationskünstlerin und Filmtheoretikerin, ist eine der großen Künstlerpersönlichkeiten der Filmgeschichte. Ihr Werk umspannt
mittlerweile sechs Jahrzehnte. Varda bildete – zusammen
mit Godard und im Dialog und Widerstreit mit diesem
– das intellektuelle Gravitationszentrum der Nouvelle
Vague. Der Satz, den sie zu Birkin sagt, lässt sich als Poetik und Programm verstehen. Die entscheidende Frage
ist für sie nicht, was Kino ist, sondern was es bedeutet,
Kino zu machen – für sie selbst, für andere und im Zusammenspiel mit anderen. Vardas Kino ist entsprechend
offen und erfinderisch, oft autobiografisch und zugleich
universell, vielgestaltig und stets changierend zwischen
Formen, Formaten und Gattungen.
In der Reihe Lecture & Film entwerfen namhafte internationale Experten bis Juli 2016 eine Kartographie des
vielschichtigen Werks von Varda. Die Vorträge werden
ergänzt durch eine begleitende Filmreihe; sie präsentiert
Werke, die in Verbindung mit der Arbeit Vardas stehen.
Im April sind dies der Episodenfilm LOIN DU VIÊT-NAM,
zu dem Varda 1967 neben Jean-Luc Godard, Alain
Resnais und Claude Lelouch eine Episode besteuerte –
und ihr Klassiker LE BONHEUR (FR 1965), der laut dem
deutschen Verleihtitel „Das Glück aus dem Blickwinkel
des Mannes“ darzustellen versucht.
33
ZU GAST: AGNÈS VARDA
Am 11. Februar erhielt Agnès Varda den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt als eine der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der Filmgeschichte.
Bei der Lecture & Film-Reihe stellt sie sich im Kino
des Deutschen Filmmuseums dem Gespräch mit dem
Publikum, es moderiert Prof. Vinzenz Hediger. Der
Eintritt ist frei, eine Platzreservierung ist erforderlich.
Die Veranstaltung wird außerdem live in das Erdgeschoss des Deutschen Filmmuseums übertragen.
Seit sechs Jahrzehnten macht Agnès Varda Filme –
und wurde (als erste Frau!) beim Filmfestival in Cannes
im vergangenen Jahr mit der Goldenen Palme für ihr
Lebenswerk ausgezeichnet. Sie gilt als (Groß-)Mutter
der Nouvelle Vague. Als ihr größter Erfolg jener Zeit
gilt CLÉO DE 5 À 7 aus dem Jahr 1962. Die 1928 in
Brüssel geborene und in Paris lebende Varda dreht
Spiel- und Dokumentarfilme, erweckt Fotografien zum
Leben und porträtiert: sich selbst, Katzen in allen Variationen, ihre Familie und andere – die insgeheim dann
auch wieder Varda porträtieren. In ihren Spielfilmen
entdeckte sie und arbeitete mit Schauspielstars wie
Philippe Noiret, Michel Piccoli und Jane Birkin. Die
Filmgeschichte kennt und zitiert Varda leidenschaftlich,
ganz besonders in ihrem Klassiker LES CENT ET UNE
NUITS DE SIMON CINÉMA (GB/FR 1995), den sie
anlässlich des 100. Geburtstags des Kinos inszenierte
und auf der Berlinale 1995 uraufführte.
LES CENT ET UNE NUITS DE SIMON CINÉMA
Hundert und eine Nacht Frankreich/Großbritannien 1995. R: Agnès
Varda. D: Michel Piccoli, Marcello Mastroianni. 101 Min. DCP. OmeU
Michel Piccoli verkörpert 100 Jahre Kinogeschichte:
Der hundertjährige Exzentriker Monsieur Cinéma lebt in
seinem Schloss und möchte noch einmal die Geschichte
des Films Revue passieren lassen. Er engagiert die junge
Filmstudentin Camille, die von dem alten Herrn und
seinen glamourösen Besuchern fasziniert ist. Doch
Camilles Freund Mica hat andere Pläne. Zahllose Stars
haben in Vardas Film einen Gastauftritt – Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Catherine Deneuve, Harrison Ford,
Robert De Niro, Gérard Depardieu, Gina Lollobrigida,
Leonardo DiCaprio, Isabelle Adjani, Hanna Schygulla,
Jane Birkin, Jeanne Moreau, Clint Eastwood ...
Donnerstag, 14.04.
20:15 Uhr
Vor dem Film spricht
Vinzenz Hediger
(Goethe-Universität)
mit Agnès Varda
Samstag, 16.04.
18:00 Uhr (nur Film)
34
LECTURE & FILM
LOIN DU VIÊT-NAM Fern von Vietnam Frankreich 1967.
R: Alain Resnais, William Klein, Joris Ivens, Jean-Luc Godard,
Claude Lelouch, Agnès Varda. 115 Min. 35mm. OmeU
In Zusammenarbeit
mit
Mittwoch, 06.04.
18:00 Uhr
Samstag, 09.04.
18:00 Uhr
Ein Kollektiv der führenden Köpfe der Nouvelle Vague
beschäftigte sich mit dem grausamen, aber entlegenen
Kriegsgeschehen in Vietnam. Die Gruppe plante einen
Film, der die Haltung der Menschen in Westeuropa
widerspiegeln sollte. Schon damals ahnten die Filmemacher, dass der Krieg in Vietnam noch lange andauern
würde. Bilder von Demonstrationen in den USA reihen
sich an solche von Flugzeugträgern und Kampfeinsätzen. Das Kollektiv hatte sich darauf verständigt, dass
Chris Markers Wille zur klaren Struktur und überlegten
Montage den Omnibusfilm prägen sollte. Jeder Filmemacher kommt zu Wort.
LE BONHEUR Glück aus dem Blickwinkel des Mannes
Frankreich 1965. R: Agnès Varda. D: Jean-Claude Drouot,
Claire Drouot, Olivier Drouot. 79 Min. DCP. OmeU
Donnerstag, 14.04.
18:00 Uhr
Nach dem Film:
Publikumsgespräch
mit Agnès Varda
Mittwoch, 20.04.
18:00 Uhr (nur Film)
Der glückliche Familienvater François liebt seine Ehefrau
Thérèse. Als er die junge Postangestellte Emilie kennenlernt, scheint sich sein Glück noch zu duplizieren. Doch
Glück ist aus dem Blickwinkel des Mannes etwas
anderes als aus Sicht der Frauen. Menschlich, liebenswürdig und unterhaltsam erzählt Agnès Varda diesen
Film, der sich als in Pastell gehüllte feministische Kritik
des bürgerlichen Alltags versteht und nach eigener
Aussage Vardas so schön „wie eine wurmstichige reife
Frucht“ daherkommt. LE BONHEUR erhielt 1965 den
Silbernen Bären als Spezialpreis der Jury.
LECTURE & FILM
35
Eine Stadt ansehen: Agnès Vardas Pariser Kurzfilme
Lecture von Isabelle McNeill (Cambridge)
Vortrag in englischer Sprache
Paris zählt zu den am meisten gefilmten und fotografierten Städten der Welt. Neben ihren bekannteren Spielfilmen drehte Varda, die seit mehr als sechzig Jahren in
Paris lebt und arbeitet, über längere Zeit hinweg immer
wieder Filme, die sich mit ihrer Stadt befassten. Als
Serie betrachtet, erteilen uns diese Filme eine faszinierende Lektion in der Kunst, eine Stadt anzusehen.
Wir bewegen uns durch Paris nicht mehr als Touristen,
sondern als Reisende durch die Zeit, durch Gefühle
und Ideen. Von den Stufen der ehemaligen Cinémathèque über eine verschwundene Löwenstatue bis zu
nackten Frauen und gefährlichen Sonnenbrillen auf
offener Straße spürt Varda immer wieder das Außergewöhnliche im Alltäglichen auf. Zugleich verbirgt sich in
Vardas verspieltem Blick auf die Stadt aber auch eine
wirkungsvolle Form der Kritik.
Isabelle McNeill ist Philomathia Lecturer in French
an der Trinity Hall der University of Cambridge, wo sie
seit 2006 Filmwissenschaft und französische Literaturwissenschaft unterrichtet. Zu ihren Publikationen
zählt Memory and the Moving Image: French Film in the
Digital Era (Edinburgh University Press, 2012). Derzeit
erforscht sie den Zusammenhang von Kino, urbanem
Raum und kulturellem Gedächtnis.
L’OPÉRA-MOUFFE
Frankreich 1958. R: Agnès Varda. D: Dorothée Blanck,
Antoine Bourseiller, André Rousselet. 16 Min. Digital. OmeU
LES FIANCÉS DU PONT MAC DONALD OU
(MÉFIEZ-VOUS DES LUNETTES NOIRES)
Frankreich 1961. R: Agnès Varda. D: Anna Karina,
Jean-Luc Godard, Emilienne Caille. 5 Min. Digital. OmeU
ELSA LA ROSE
Frankreich 1966. R: Agnès Varda
D: Louis Aragon, Michel Piccoli, Elsa Triolet. 20 Min. Digital. OmeU
LES DITES CARIATIDES
Frankreich 1984. R: Agnès Varda
D: Agnès Varda. 12 Min. Digital. OmeU
LES DITES CARIATIDES BIS
Frankreich 2005. R: Agnès Varda
Dokumentarfilm. 2 Min. Digital. OmeU
T’AS DE BEAUX ESCALIERS, TU SAIS
Frankreich 1986. R: Agnès Varda
D: Isabelle Adjani, Agnès Varda. 3 Min. Digital. OmeU
LE LION VOLATIL
Frankreich 2003. R: Agnès Varda. D: Julie Depardieu, Frédérick E.
Grasser-Hermé, Silvia Urrutia. 12 Min. Digital. OmeU
Donnerstag, 28.04.
20:15 Uhr
36
Junger Filmclub TREPPE 41
Das Kino des Deutschen Filmmuseums gibt monatlich
zwei Programmplätze in die Hände des jungen Filmclubs
Treppe 41. Jede und jeder ist eingeladen, geliebte Filme
vorzustellen und so seine persönliche Begeisterung weiterzutragen. Auf den Treppenstufen des Filmmuseums
tauschen Interessierte sich im Anschluss bei Getränken
über die gemeinsame Erfahrung aus.
MULHOLLAND DR. Mulholland Drive – Straße der Finsternis
USA/Frankreich 2001. R: David Lynch. D: Naomi Watts,
Laura Elena Harring, Justin Theroux. 145 Min. 35mm. OF
Vorgestellt von:
Yavuz Şay
Nach dem Film:
Treppengespräch
mit Wein und Bier
Freitag, 08.04.
22:30 Uhr
Die naive Betty ist gerade frisch in Hollywood angekommen und träumt von einer Schauspielkarriere.
Im Haus ihrer Tante begegnet sie einer Frau namens
„Rita“, die nach einem Autounfall ihr Gedächtnis verloren hat. Betty willigt ein, Rita zu helfen, nicht ahnend,
dass diese von mächtigen Studiobossen und Auftragskillern gejagt wird – unheimliches und dekonstruktivistisches Meisterwerk von David Lynch (Twin Peaks), das
zunächst als TV-Serie geplant war. Yavuz Şay
LA LEGGENDA DI KASPAR HAUSER The Legend of Kaspar Hauser
Italien 2012. R: Davide Manuli. D: Vincent Gallo, Claudia Gerini,
Silvia Calderoni. 95 Min. DCP. OmU
Vorgestellt von:
Marie Freise
Nach dem Film:
Treppengespräch
mit Wein und Bier
Freitag, 22.04.
22:30 Uhr
Ein junger Mann wird an den Strand einer Insel gespült.
Seinen Oberkörper ziert ein Tattoo, der Schriftzug „Kaspar
Hauser“. Der namenlose Mann wird vom Sheriff der Insel
in einen Zwinger gesperrt. Sein permanentes Tanzen zu
Techno Beats zieht die Aufmerksamkeit der Inselbewohner auf sich. Die Herzogin jedoch, Herrscherin über die
Gemeinde, sieht sich in ihrer Schönheit bedroht und hetzt
den Pusher des Dorfes auf den Techno-Boy. Marie Freise
SPECIALS
37
1916 – Die GroSSschlachten des
Weltkriegs und ihre Filmbilder
Verdun, Somme, Skagerrak, Isonzo: Wie Mahnrufe
stehen diese Namen für das Leid, das die Kombattanten in den „Blutmühlen“ des Ersten Weltkriegs
erleiden mussten. 1916 ist das Jahr der verlustreichsten Schlachten des gesamten Krieges.
In der Erinnerung an den Krieg haben die Großschlachten von 1916 früh eine zentrale Stellung
eingenommen. 100 Jahre später gibt die vom Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut
konzipierte Reihe an vier Abenden über das gesamte
Jahr verteilt Gelegenheit, ausgewählte Werke von
Filmschaffenden aus jener Generation in den Blick zu
nehmen, die 1916 selbst erlebt hat. Zur Kontextualisierung der Filme wird jeder Abend mit zwei kurzen
Fachvorträgen eingeführt, einem historischen und
einem filmhistorischen. Den Anfang macht im April
eine filmische Verarbeitung der Schlacht um Verdun.
VERDUN, VISIONS D’HISTOIRE
Frankreich 1928. R: Léon Poirier. D: Albert Préjean,
Jeanne Marie-Laurent, Suzanne Bianchetti. 151 Min. DCP
Restaurierte Musikfassung mit der Originalmusik
Ein Projekt des
Deutschen Filminstituts
zusammen mit
Forschungszentrum
Historische Geisteswissenschaften
Gefördert von:
Alfred und
Cläre Pott-Stiftung;
Marga und Kurt
Möllgaard-Stiftung;
Vereinigung von
Freunden und Förderern
der Goethe-Universität;
Dr. Bodo SponholzStiftung für Wohlfahrt,
Kunst und Wissen
Einführungen:
Steffen Bruendel
(Forschungszentrum
Historische Geisteswissenschaften,
Goethe-Universität
Frankfurt), Vinzenz
Hediger (Professur
für Filmwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt)
Als Vorläufer des Doku-Dramas zählt Léon Poiriers lange
verschollener Semidokumentarfilm über die Schlacht
von Verdun heute fast schon zu den kanonischen Werken unter den Weltkriegsfilmen. Anlässlich des zehnten
Jahrestags des Waffenstillstands von Compiègne
wollte Poirier ein pazifistisches Signal setzen. Um den
größtmöglichen Authentizitätseffekt zu erzielen, ließ der
Regisseur die Kämpfe an Originalschauplätzen durch
Veteranen nachstellen und montierte die so entstandenen Aufnahmen mit Archivmaterial. Wie eindrucksvoll
Poirier der angestrebte Eindruck von Echtheit gelang,
wird durch den Umstand erhellt, dass manche Fragmente und Standfotos lange für Originaldokumente aus dem
Krieg gehalten wurden, bis die Wiederentdeckung des
Films 2006 ihre tatsächliche Herkunft enthüllte.
Vorfilm
Guerre 1914-1516. Le PrÉsident
de la
RÉpublique…
FR 1916. 8 Min.
Donnerstag, 21.04.
20:00 Uhr
Filmkopie zur
Verfügung gestellt
von
38
KINDERKINO
Viel Einfallsreichtum wird im Kinderkino im April benötigt: Janni soll einen Jungen spielen, die Winzlinge
streiten um eine Zuckerdose, die Kinder in Ellas Schule
müssen einen Lehrer loswerden, Stefek seinen Vater
finden und der Bär und der Tiger suchen Panama.
HASENHERZ
DDR 1987. R: Gunter Friedrich. D: Bettina Hohensee, Frank Ruttloff,
Volkmar Kleinert. 80 Min. 35mm. Empfohlen ab 7 Jahren.
KLASSIKER
Freitag, 01.04.
14:30 Uhr
Sonntag, 03.04.
15:00 Uhr
Zu Jannis großem Ärger wird sie immer wieder für einen
Jungen gehalten! Sogar ein Filmregisseur macht diesen
Fehler und sucht sie ausgerechnet für die Rolle des
Prinzen in einem Märchenfilm aus. Auch in der Wirklichkeit geht es drunter und drüber: Jannis neue Freundin
Sabine hält sie für einen Jungen und verliebt sich in sie,
und Janni selbst verliebt sich in Sabines großen Bruder.
DIE WINZLINGE – OPERATION ZUCKERDOSE
Frankreich/Belgien 2014. R: Hélène Giraud, Thomas Szabo
Animationsfilm. 88 Min. DCP. Empfohlen ab 5 Jahren
Freitag, 08.04.
14:30 Uhr
Sonntag, 10.04.
15:00 Uhr
In einem wunderschönen Tal leben viele winzige Tierchen friedlich miteinander. Doch eines Tages entdeckt
eine schwarze Ameise einen fabelhaften Schatz: eine
vergessene Zuckerdose. Darin versteckt sich ein kleiner
Marienkäfer, der seine Familie verloren hat. Die Ameisen
und der Käfer freunden sich an und machen sich auf, die
süße Beute zum heimatlichen Hügel zu tragen. Doch ein
Stamm roter Ameisen hat es ebenfalls auf die Zuckerdose abgesehen. Eine spannende Jagd beginnt.
39
ELLA UND DER SUPERSTAR
Finnland 2013. R: Marko Mäkilaakso. Nach den Romanen von Timo
Parvela. D: Freja Teijonsalo, A. Mikkonen. 86 Min. DCP. Empfohlen ab 6 J.
Pate soll die Klasse wiederholen. Eigentlich nicht
schlimm, denn Pate will sowieso Superstar werden und
braucht dafür kein Mathe. Aber ein Jahr länger in der
Schule bleiben – das ist schon lästig. Aber ein Mitschüler
hat die rettende Idee: Wenn sie dem Lehrer ein Schiff
schenken und er in See sticht, kann er Pate auch nicht
mehr sitzenbleiben lassen.
Freitag, 15.04.
14:30 Uhr
Samstag, 16.04.
14:30 Uhr
Sonntag, 17.04.
15:00 Uhr
KLEINE TRICKS
Polen 2007. R: Andrzej Jakimowski. D: Damian Ul, Ewelina Walendziak,
Tomasz Sapryk. 96 Min. DVD. Empfohlen ab 8 Jahren
Der siebenjährige Stefek lebt mit seiner Mutter und seiner
älteren Schwester Elka in einer beschaulichen kleinen
Stadt in Polen. Ihr Vater hat sich schon vor langer Zeit aus
dem Staub gemacht. Eines Tages entdeckt Stefek am
Bahnhof einen Mann, der sein Vater sein könnte. Er steigt
hier jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit um. Wie kann Stefek ihn dazu bewegen, länger dazubleiben und an der Tür
des Ladens vorbeizugehen, in dem seine Mutter arbeitet?
Stefek macht sich daran, das Schicksal zu überlisten.
Freitag, 22.04.
14:30 Uhr
Sonntag, 24.04.
15:00 Uhr
OH WIE SCHÖN IST PANAMA
Deutschland 2005. R: Martin Otevrel. Animationsfilm. 70 Min. DCP
Empfohlen ab 5 Jahren.
Der kleine Tiger und der kleine Bär leben zufrieden in
ihrem Häuschen am Fluss. Eines Tages wird eine Holzkiste ans Ufer gespült. Es steht „Panama" drauf - innen
riecht sie nach Bananen. Die Freunde wollen das Land
finden, in dem es überall nach Bananen riecht.
Freitag, 29.04.
14:30 Uhr
Sonntag, 01.05.
15:00 Uhr
40
SPECIALS
UMfaL
Regie und Darsteller
bei allen Filmen:
Hans Peter Böffgen,
Walter Raffeiner
Donnerstag, 07.04.
20:30 Uhr
„ZUFALL hieß der Film; für den ich einen Sänger suchte.
Freunde an der Frankfurter Oper sagten mir: Hier ist ein
wunderbarer Sänger. Komm in die Kantine. Ich lernte
Walter Raffeiner kennen, und wir verstanden uns. [...]
Walter sang mir Schubert-Lieder vor, meist am Telefon;
ich zeigte ihm meine Filmaufnahmen aus Frankfurt und
Guatemala. Wir montierten beides zusammen. Und was
dabei entstand gefiel uns. So kam es zu UMfaL. Wir
verrieten niemandem, dass das „Unabhängiger Musikfilm
aus Liebe“ hieß. Walter war weiter ein begehrter Sänger
an europäischen Bühnen, ich verdiente mein Geld mit
Dokumentarfilmen in entfernten Ländern. In den ersten
Filmen stand Walter vor, ich hinter der Kamera. [...] Dann
sagte Walter: Du musst auch spielen. [...] Wir machten
jetzt beide alles. Ich sang sogar. Wir wollten nicht Stroh
zu Gold machen [...], sondern Gold zu Stroh. Wir wollten
nicht, dass es glänzt, sondern dass es knistert. Wir waren
zwei harte Kieselsteine, die Funken schlugen und das
Stroh entzünden wollten. 2009, während ich in Guatemala weilte, starb Walter. So, wie er es einmal beschrieb.
‚Eines schönen Morgens wach ich auf und bin tot.'
Aber: UMfaL klebt.“
— Hans Peter Böffgen
ROTSPAHN
Deutschland 1998. 5 Min. DCP
Kurz-Abenteuer in den Bergen.
MEIERSERIE (1)
Deutschland 1992. 20 Min. DCP
Zu Gast:
Hans Peter Böffgen
Erster Teil (von 4) der Familienserie. Intimer Einblick in
die kleinste Zelle der Gesellschaft.
DIE 2 VOM FLECK
Deutschland 2009. 53 Min. DCP
Das Fernsehen ruft bei UMfaL an. Die Redakteurin lässt
das Wort „Don Quichote“ fallen. Hals über Kopf rasen
Walter und Hans in die Mancha (der Fleck), die Heimat
des spanischen Ritters, um einen vorauseilenden DonQuichote-Film zu beginnen.des spanischen Ritters, um
einen vorauseilenden Don-Quichote-Film zu beginnen.
41
DER HENKER UND DAS FALLBEISPIEL
Deutschland 2004. 1 Min. DCP
Der Henker und das Fallbeispiel vor dem UMfaL-Strafcenter.
DIE SACHVERSTÄNDIGEN
Deutschland 2009: 30 Min. DCP
UMfaL trifft sich zum Spielen. Es soll was mit „Familie“
sein. Eine Zeitungsüberschrift und eine Fernsehsendung
geben den Ausschlag und lassen es „fritzlig“ werden.
Samstag, 09.04.
22:30 Uhr
Zu Gast:
Hans Peter Böffgen
EUROARM – ARMUT LEICHT GEMACHT
Deutschland 2001. 61 Min. DCP
Die Armutsagentur EUROARM hilft, in der Talsohle
zu leben: Nummerierte, ergiebige Mülleimer, ausgestellte Armutszeugnisse, Hinweise auf geheizte Räume,
Beratung bei Organverkauf. Ein Erfolgsmodell auf
niedrigstem Niveau!
ROTLEITNER
Deutschland 2008. 11 Min. DCP. Musik: Günter Marx
Ein Rätsel mit Musik.
DIE SCHÖNE MÜLLERIN
Deutschland 1995. 90 Min. DCP
Musik: Franz Schubert. Gesang/Müller: Walter Raffeiner
Klavier/ Müllerin: Martin Bober. Kamera: H. P. Böffgen
Freitag, 15.04.
22:30 Uhr
Zu Gast:
Hans Peter Böffgen
Melodram über eine unglückliche Liebe mit euphorischem Ein- und tödlichem Ausgang.
WUNDER OHNE TECHNIK
Deutschland 1998. 10 Min. DCP
Walter und Hans kommunizieren, diesmal auf größter
Distanz. Es funktioniert. Fast.
DAS IST DEM KÄTZCHEN NICHT,
DAS IST DIE MORGENSONNE
Deutschland 1995. 70 Min. DCP. Text: Grimm/Grimm
Zwei Kinder, ihr Vater und dessen neue Frau leben in
einer einfachen Wohnung am Rande des Existenzminimums. Das wirtschaftliche Elend steigert die Verbitterung der Frau, und sie beschließt, sich der Kinder zu
entledigen. Der schwache und harmoniesüchtige Vater
kann das nicht verhindern und wird zum Mittäter.
Samstag, 16.04.
22:30 Uhr
Zu Gast:
Hans Peter Böffgen
42
SPECIALS
Von Filmen, Feinden
und Fluchten
In Zusammenarbeit
mit
Bedingt durch Bürgerkrieg, Verfolgung, wirtschaftliche
Not oder schlicht die Hoffnung auf ein besseres Leben
sind Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Migration ist am Beginn des 21. Jahrhunderts in den Fokus
gerückt. Längst hat das politisch brisante Thema auch
das künstlerische Medium Film erreicht. Die Evangelische Akademie Frankfurt und die Heinrich-Böll-Stiftung
Hessen veranstalten daher in Kooperation mit dem Deutschen Filmmuseum eine vierteilige Film- und Gesprächsreihe zu den Themen Flucht, Fluchtursachen, Konflikte
und Bedingungen für eine gelingende Integration.
DHEEPAN Dämonen und Wunder
Frankreich 2015. R: Jacques Audiard
115 Min. DCP. OmU
Filmgespräch mit
Karsten Visarius
(Filmkulturelles
Zentrum)
Dienstag, 05.04.
20:15 Uhr
Erzählt wird die Geschichte des ehemaligen Freiheitskämpfers Dheepan, der vor dem Bürgerkrieg in Sri
Lanka nach Frankreich flieht. In einem heruntergekommenen Pariser Vorort lebt er zum Schein mit einer
ihm fremden jungen Frau und einem kleinen Mädchen
zusammen, weil die gefälschten Pässe sie als Familie
ausgeben. In ihrem von Zuversicht getragenen Kampf
um Anpassung geraten sie mitten in einen blutigen
Bandenkrieg. Die Hoffnung, durch die Flucht der Gewalt
zu entkommen, erweist sich bald als Illusion.
43
LA PIROGUE
Senegal/Frankreich 2012. R: Moussa Touré
Dokumentarfilm. 87 Min. DCP. OmU
Filmgespräch mit
Werner SchneiderQuindeau (Jury
der Evangelischen
Filmarbeit)
LA PIROGUE erzählt von dem Fischer Baye Laye, der
sich als Kapitän anheuern lässt, um einige Emigranten
über den Atlantik auf die Kanarischen Inseln zu bringen.
In einem Motorboot, das eigentlich für den Fischfang
in Küstengewässern gebaut ist, mit einem Minimum an
Ausrüstung und Know-how. An Bord befinden sich 30
Männer unterschiedlicher Herkunft, die sich kaum
verständigen können. Sie alle haben teuer bezahlt für die
Überfahrt. Sie alle haben Pläne, träumen von Karrieren
oder einfach nur davon, ein Auskommen zu finden.
Dienstag, 19.04.
18:00 Uhr
HUMAN RIGHTS WATCH
CARTEL LAND
Mexiko/USA 2015. R: Matthew Heineman
Dokumentarfilm. 100 Min. DCP. OmU
H U M A N
H U M A N
R I G H T S
W A T C H
R I G H T S
W A T C H
Im Süden Mexikos greifen die Menschen zu den Waffen
und gehen gewaltsam gegen den Einfluss der Drogenkartelle vor. Anführer dieser „Autodefensas“ ist der
angesehene Arzt José „El Doctor“ Mireles. Zur gleichen
Zeit formiert sich im US-Staat Arizona um den Ex-Soldat
Tim „Nailer“ Foley eine paramilitärische Gruppe, die
schwerbewaffnet an der mexikanischen Grenze patrouilliert. Im Kampf gegen die Kartelle stellt sich bald die
Frage: Wo verläuft die Grenze zwischen Gut und Böse?
Regisseur Matthew Heineman geht in seinem
dokumentarischen Thriller dorthin, wo sich der Konflikt
von seinen schlimmsten Seiten zeigt.
Dienstag, 19.04.
20:15 Uhr
44
SPECIALS
FRANKFURT
LIEST EIN BUCH
„Frankfurt verboten“ von Dieter David Seuthe
Der Roman „Frankfurt verboten“ von Dieter David
Seuthe steht im Mittelpunkt von „Frankfurt liest ein
Buch“, das vom 11. bis 24. April 2016 zum siebten Mal
über die Bühne geht – „Deutschlands wunderbarstes
und sinnvollstes Lesefest!“ (Alexander Cammann,
DIE ZEIT). Seuthes Roman erzählt vor der Kulisse
des historischen Frankfurt am Main vom glücklichen
und leidvollen Weg einer jungen jüdischen Pianistin
zwischen 1929 und 1936. Das Kino des Deutschen
Filmmuseums zeigt begleitend am 13. und 17. April
zwei Dokumentarfilme über die beiden jüdischen
Pianistinnen Edith Kraus und Alice Herz-Sommer, die
beide im Konzentrationslager Theresienstadt waren,
wie durch ein Wunder überlebten und bis ins hohe
Alter der Musik verbunden blieben.
ENJOY THE MUSIC – DIE PIANISTIN EDITH KRAUS
Deutschland 2012. R: Wilhelm Rösing, Marita Barthel-Rösing
Dokumentarfilm. 99 Min. DVD
Zu Gast:
Wilhelm Rösing,
Marita BarthelRösing
Mittwoch, 13.04.
20:15 Uhr
Im Jahr 1913 als Kind tschechisch-jüdischer Eltern in
Wien geboren, wuchs Edith Kraus in Karlsbad auf, galt
schon mit elf Jahren als musikalisches Wunderkind
und begann als 13-Jährige, in Berlin Klavier zu studieren. Sie lebte später als erfolgreiche Pianistin und
Klavierpädagogin in Prag, ehe sie nach der Besetzung
der Tschechoslowakei durch die Deutschen mit einem
Auftritts- und Berufsverbot belegt und 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Als
einzige Überlebende ihrer Familie emigrierte sie nach
dem Krieg nach Israel.
Der Dokumentarfilm ENJOY THE MUSIC ist eine späte
Würdigung für die Pianistin, die von vielen verehrt wurde, doch trotz ihres enormen Talents nach dem Krieg
nie Karriere machte. Noch über ihren 100. Geburtstag
hinaus schöpfte sie ihre Kraft aus der Musik. Am
4. September 2013 starb sie in Tel Aviv.
45
VON DER HÖLLE INS PARADIES ODER CHOPIN
HAT MICH GERETTET Deutschland 2005. R: Michael Teutsch
Dokumentarfilm. 73 Min. DigiBeta
Zu Gast:
Michael Teutsch
Alice Herz-Sommer wurde 1903 geboren und wuchs in
Prag auf. Mit sechs Jahren begann sie, Klavier zu spielen
und machte als Pianistin Karriere. 1943 wurde sie mit
ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn im Konzentrationslager Theresienstadt interniert. Als „Pianistin von
Theresienstadt" gelang es ihr, durch Konzerte gemeinsam mit ihrem Sohn der Deportation nach Auschwitz zu
entgehen. Der Dokumentarfilm zeichnet das bewegte
Leben Alice Herz-Sommers nach.
Sonntag, 17.04.
18:00 Uhr
Offen für neue Weinwelten?
Willkommen an unserem Verkostungstisch! Ob Rot,
Weiß oder Rosé – einer unserer über 250 charaktervollen
Winzerweine aus aller Welt erobert garantiert auch Ihr
Herz. Wir beraten Sie gerne!
Jacques’ Wein-Depot
Schweizer Straße 44 a
60594 Frankfurt
www.jacques.de
Unsere Öffnungszeiten
Mo – Fr 12.00 – 19.00 Uhr
Sa
10.00 – 16.00 Uhr
46
SPECIALS
Synchronisation
In Kooperation mit
Institut für Theater-,
Film- und Medienwissenschaft, GoetheUniversität Frankfurt Original- oder Synchronfassung? Das Publikum hierzulande konsumiert Filme lieber auf deutsch. Synchronisationen beeinflussen durch ihr hohes Variations- und
Manipulationspotenzial den interkulturellen Transfer von
Filmen jedoch entscheidend. Medienkompetenz setzt
daher auch Synchronkompetenz voraus. Diese erfährt
nun durch ein neues Buch Unterstützung: Thomas
Bräutigam (Berlin) und Nils Daniel Peiler (Goethe-Universität Frankfurt) haben den ersten deutschsprachigen
Sammelband zum Thema herausgegeben, „Film im
Transferprozess. Transdisziplinäre Studien zur Filmsynchronisation." (Schüren Verlag: Marburg 2015).
Ihren Band präsentieren sie zusammen mit einem der
prekären Fälle der Filmsynchrongeschichte, den es in
einer selten gezeigten 35mm-Kopie zu sehen gibt: Alfred
Hitchcocks NOTORIOUS. Der Film zeigt, wie gravierend
die Eingriffe in den Inhalt ausfallen können, wenn in den
deutschen Fassungen etwa aus Nazis und Kommunisten
gleichermaßen Rauschgifthändler werden und damit die
politische Ebene der Originalfassungen verlorengeht.
NOTORIOUS Weißes Gift
USA 1946. R: Alfred Hitchcock. B: Ben Hecht
D: Ingrid Bergman, Cary Grant, Claude Rains. 100 Min. 35mm. DF
(Synchronfassung von 1951)
Die Herausgeber
Thomas Bräutigam (Berlin) und
Nils Daniel Peiler
(Goethe-Universität) sprechen zur
Einführung
Samstag, 30.04.
18:00 Uhr
Filmbeginn:
ca. 18:45 Uhr
NOTORIOUS kam 1951, fünf Jahre nach dem internationalen Start, auch in die deutschen Kinos – allerdings in
einer gekürzten und politisch zensierenden Synchronfassung. In WEISSES GIFT wurde der gesamte Film
nach der Formel „Nazis raus – Rauschgifthändler rein"
weißgewaschen. Vom politischen Gehalt bleibt da nicht
viel: Aus „Patriotism" wird in der deutschen Erstsynchronisation etwa „Menschenliebe". Besonders
pikant: Erst 1969 sollte NOTORIOUS in einer
Neusynchronisation als BERÜCHTIGT im deutschen
Fernsehen ausgestrahlt werden, doch noch hier fehlt
eine Einstellung, in der die „IG Farben" Erwähnung
findet.
47
Nacht der Museen 2016
Samstag, 23. April
„Zusammen sammeln“ ist das Thema der
Sonderausstellung – das Motto der Nacht der Museen
lautet im Deutschen Filmmuseum folgerichtig
„Zusammen feiern!“
Das Programm im Deutschen Filmmuseum
In den Ausstellungen
20:00 · 22:00 · 00:00 Uhr
Kurzführung Sonderausstellung Zusammen sammeln.
Wie wir uns an Filme erinnen.
21:00 · 23:00 Uhr
Kurzführung durch die Dauerausstellung
Im Kino
Zusammen sehen – Oscar®nominierte Kurzfilme 2016
Exklusiv aus Hollywood: Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt
die beiden OSCAR® SHORTS Programme LIVE ACTION (um 20:30 Uhr)
und ANIMATION (um 22:30 Uhr).
Im Foyer
19:00 bis 22:00 Uhr
Zusammen singen: Filmmusik-Karaoke mit DJ
Specials
19:00 – 2:00 Uhr
Zusammen raten (Ausstellungsquiz)
19:00 – 2:00 Uhr
Zusammen posen! (Bluebox-Aktion)
19:00 – 2:00 Uhr
Longdrinks und Quicksnacks im filmcafé
Im Kino 01.-15. April 2016
48
01
Fr
02
Sa
03
So
tagsüber
18.00 Uhr
HASENHERZ ≥ S. 38
DDR 1987. Gunter Friedrich
80 Min. 14:30 Uhr
EIN ATEM ≥ S. 22
DE 2015. Christian Zübert
100 Min.
WIR KÖNNEN NICHT DEN HELLEN
HIMMEL TRÄUMEN ≥ S. 23 DE 2014
C. Tartarotti. 91 Min. OmU Gast: C. Tartarotti
TOKAT - DAS LEBEN SCHLÄGT
ZURÜCK ≥ S. 24 DE 2015. A. Stevens/
C. Schendel. 76 Min. 12:00 Uhr Mit Gästen
MASAAN ≥ S. 24
IN/FR 2015. Neerraj Ghaywan
103 Min. OmeU
HASENHERZ ≥ S. 38 DDR 1987
Gunter Friedrich. 80 Min. 15:00 Uhr
04
Mo
05
Di
HARVEY ≥ S. 20
Mein Freund Harvey US 1950
Henry Koster. 104 Min. OF
Vorfilm: Das Hasen-Signal-Alphabet
06
Mi
LOIN DU VIÊT-NAM ≥ S. 34
FR 1967. Agnès Varda, Jean-Luc Godard,
Alain Resnais u.a. 115 Min. OmeU
07
Do
MUSEUM HOURS ≥ S. 8
AT/USA 2012. Jem Cohen
106 Min. OmU
08
Fr
09
Sa
KEINE VORSTELLUNGEN
DIE WINZLINGE - OPERATION
ZUCKERDOSE ≥ S. 38 FR/BE 2014. Hélène Giraud, Thomas Szabo. 88 Min. DF
14:30 Uhr
THE MAN WHO FELL TO EARTH
≥ S. 17 Der Mann, der vom Himmel fiel
GB 1976. Nicolas Roeg. 140 Min.
Vorfilm: Life on Mars
LOIN DU VIÊT-NAM ≥ S. 34
FR 1967. Agnès Varda, Jean-Luc Godard,
Alain Resnais u.a. 115 Min. OmeU
10
So
DIE WINZLINGE - OPERATION
ZUCKERDOSE ≥ S. 38 FR/BE 2014.
Hélène Giraud, Thomas Szabo 88 Min. DF
15:00 Uhr
11
12
Mo
KEINE VORSTELLUNGEN
Di
WHO FRAMED ROGER RABBIT
≥ S. 21 Falsches Spiel mit Roger Rabbit
US 1988. Robert Zemeckis. 104 Min. OmU
Vorfilm: Ostern
13
Mi
THE HUNGER ≥ S. 18 Begierde
US 1983. Tony Scott. 97 Min. OF
Vorfilm: The Heart's Filthy Lesson
14
Do
LE BONHEUR ≥ S. 34
FR 1965. Agnès Varda
79 Min. OmeU Zu Gast: Agnès Varda
15
Fr
ELLA UND DER SUPERSTAR
≥ S. 39 FI 2013. Marko Mäkilaakso
86 Min. DF 14:30 Uhr
David Bowie
goEast
LA VILLE LOUVRE ≥ S. 9
FR 1990. Nicolas Philibert
85 Min.OmeU
MERRY CHRISTMAS MR.
LAWRENCE ≥ S. 19 GB 1983. Nagisa
Oshima. 124 Min. OmU Vorfilm: China Girl
Zusammen sammeln
Lecture & Film
OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT
49
20.30 Uhr
22.30 Uhr
LOUISIANA – THE OTHER SIDE
≥ S. 22 FR/IT 2015. Roberto Minervini
92 Min. engl. OF
Zu Gast: Roberto Minervini
EXPERIMENTER ≥ S. 23
US 2015. Michael Almereyda
97 Min. OmeU
Fr
01
FRITZ LANG ≥ S. 23
DE 2015. Gordian Maugg. 104 Min.
20:00 Uhr Zu Gast: G. Maugg u.a.
ME QUEDO CONTIGO ≥ S. 24
I Stay With You MX 2014. Artemio Narro
99 Min. OmeU
Sa
02
So
03
Mo
04
DHEEPAN ≥ S. 42
Dämonen und Wunder
FR 2015. Jacques Audiard. 115 Min. OmU
20:15 Uhr Mit Gespräch
Di
05
ZIGGY STARDUST AND THE
SPIDERS FROM MARS ≥ S. 17
GB/US 1983. D. A. Pennebaker. 91 Min. OF
Mi
06
ROTSPAHN/MEIERSERIE (1)/
DIE 2 VOM FLECK ≥ S. 40 DE 1998-2009
Hans Peter Böffgen, Walter Raffeiner
78 Min. Zu Gast: Hans Peter Böffgen
Do
07
SAMMELN. ERINNERN.
Im GRASSI MUSEUM FÜR
VÖLKERKUNDE LEIPZIG ≥ S. 8
DE 2009. Tamara Wyss. 123 Min.
MUSEUM HOURS ≥ S. 8
AT/USA 2012. Jem Cohen
106 Min. OmU
MULHOLLAND DR. ≥ S. 36
Mulholland Drive - Straße der Finsternis
US/FR 2001. David Lynch. 147 Min. OF
Fr
08
JUST A GIGOLO ≥ S. 18
Schöner Gigolo - armer Gigolo
BRD 1978. David Hemmings. 105 Min.
engl. OmU Vorfilm: Fame
DER HENKER UND DAS
FALLBEISPIEL/ DIE SACHVERSTÄN­
DIGEN/ EUROARM - ARMUT Leicht
gemacht ≥ S. 41 DE 2001-2009.
H. P. Böffgen/ W. Raffeiner. 92 Min.
Sa
09
So
10
Mo
11
12
THE MAN WHO FELL TO EARTH
≥ S. 17 Der Mann, der vom Himmel fiel
GB 1976. Nicolas Roeg. 140 Min.
Vorfilm: Life on Mars
LA VILLE LOUVRE ≥ S. 9
FR 1990. Nicolas Philibert
85 Min. OmeU
Di
ENJOY THE MUSIC – DIE
PIANISTIN EDITH KRAUS ≥ S. 44
DE 2012. W. Rösing, M. Barthel-Rösing
99 Min. 20.15 Zu Gast: W. u. M. Rösing
Mi
13
LES CENT ET UNE NUITS DE
SIMON CINÉMA ≥ S. 33 Hundertundeine
Nacht FR/GB 1995. Agnès Varda. 101 Min.
OmeU 20:15 Uhr
Zu Gast: Agnès Varda
Do
14
Fr
15
DOPO MEZZANOTTE ≥ S. 9
Die zweite Hälfte der Nacht IT 2004
Davide Ferrario. 90 Min. OmU. Vorfilm
Lichter
Klassiker
OmeU Original mit engl. UT
ROTLEITNER, DIE SCHÖNE
MÜLLERIN ≥ S. 41 DE 95-08. H. P. Böffgen/
W. Raffeiner 101 Min. Zu Gast: H. P. Böffgen
Treppe 41
Kinderkino
Specials
Omdt/frU Original mit deutschen und französischen Untertiteln
Im Kino 16. - 31. März 2016
50
tagsüber
18.00 Uhr
16
Sa
ELLA UND DER SUPERSTAR
≥ S. 39 FI 2013. Marko Mäkilaakso
86 Min. DF 14:30 Uhr
LES CENT ET UNE NUITS DE
SIMON CINÉMA ≥ S. 33
Hundert und eine Nacht
FR/GB 1995. Agnès Varda. 101 Min. OmeU
17
So
ELLA UND DER SUPERSTAR
≥ S. 39 FI 2013. Marko Mäkilaakso
86 Min. DF 15:00 Uhr
VON DER HÖLLE INS PARADIES
ODER CHOPIN HAT MICH GERETTET
≥ S. 45 DE 2005. Michael Teutsch
73 Min. Zu Gast: Michael Teutsch
18
19
Mo
KEINE VORSTELLUNGEN
Di
LA PIROGUE ≥ S. 43
SN/FR 2012. Moussa Touré
87 Min. DCP. OmU. Mit Gespräch
20
Mi
LE BONHEUR ≥ S. 34
Glück aus dem Blickwinkel des Mannes
FR 1965. Agnès Varda. 79 Min. OmeU
21
Do
DOPO MEZZANOTTE ≥ S. 9
Die zweite Hälfte der Nacht IT 2004
Davide Ferrario. 90 Min. OmU. Vorfilm
22
Fr
KLEINE TRICKS ≥ S. 39
PL 2007. Andrzej Jakimowski.
96 Min. DF 14:30 Uhr
Blízký DAleký Východ ≥ S. 26
Naher Ferner Osten CZ 2015. Filip
Remunda. 70 Min. uk/ru/cz/eng. OmeU
23
Sa
BOPEM ≥ S. 27
KZ 2015. R: Zhanna Issabayeva
77 Min. OmeU 16:00 Uhr. Mit Gästen
CZERWONY PAJĄK ≥ S. 27
Die Rote Spinne PL/CZ 2015. M. Koszałka.
90 Min. OmeU. Zu Gast: Filip Pławiak
(angefragt)
24
So
KLEINE TRICKS ≥ S. 39
PL 2007. Andrzej Jakimowski
96 Min. DF 15:00 Uhr
THE WAITING ROOM ≥ S. 28
Der Warterraum CA/BA 2015. Igor Drljača
92 Min. OmeU. Zu Gast: Igor Drljača
25
Mo
ORIZONT ≥ S. 29
RO 2015. Marian Crișan. 93 Min. OmeU.
Zu Gast: Marian Crișan
26
Di
HANK & MIKE ≥ S. 21
CA 2008. Matthiew Klinck
86 Min. OF Vorfilm: My Rabbit Hoppy
27
Mi
AUSMA ≥ S. 30
Morgenröte LV/PL/EE 2015
Laila Pakalniņa. 83 Min. OmeU
28
Do
DER RUF ≥ S. 13
DE 1949. Josef von Baky.
104 Min. 16:00 Uhr
ZWISCHENFALL IN BENDERATH
≥ S. 13
DDR 1956. János Veiczi. 98 Min.
Mit Einführung
29
Fr
OH WIE SCHÖN IST PANAMA
≥ S. 39 DE 2005 Martin Otevrel
70 Min. 14:30 Uhr
EICHMANN UND DAS DRITTE
REICH ≥ S. 14
CH 1961. Erwin Leiser. 90 Min.
Mit Einführung
JETZT UND IN DER STUNDE
MEINES TODES ≥ S. 13
DDR 1963. Konrad Petzold. 98 Min.
16:00 Uhr Mit Einführung
30
Sa
NOTORIOUS ≥ S. 46 Weißes Gift
US 1946. Alfred Hitchcock.
101 Min. DF Lesung & Film. Mit Gästen
David Bowie
goEast
Zusammen Sammeln
Lecture & Film
OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT
51
20.30 Uhr
22.30 Uhr
THE HUNGER ≥ S. 18 Begierde
US 1983. Tony Scott. 97 Min. OF
Vorfilm: The Heart's Filthy Lesson
WUNDER OHNE TECHNIK/DAS
IST DEM KÄTZCHEN NICHT/DAS IST
DIE MORGENSONNE ≥ S. 41
DE 1995-1998. H.P. Böffgen/W, Raffeiner.
80 Min. Zu Gast: Hans Peter Böffgen
MERRY CHRISTMAS MR.
LAWRENCE ≥ S. 19 GB 1983. Nagisa
Oshima. 124 Min. OmU Vorfilm: China Girl
Sa
16
So
17
Mo
18
19
CARTEL LAND ≥ S. 43
MX/US 2015. Matthew Heineman
98 Min. OmU 20.15 Uhr
Di
ABSOLUTE BEGINNERS ≥ S. 19
GB 1986. Julien Temple. 107 Min. OF
Vorfilm: Absolute Beginners
Mi
20
VERDUN, VISIONS D'HISTOIRE
≥ S. 37 FR 1928. Léon Poirier. 151 Min.
20.00 Uhr Mit Einführung und Vorfilm
Do
21
CÓRKI DANCINGU ≥ S. 26
Sirenengesang PL 2015. A. Smoczyńska
92 Min. OmeU. Zu Gast: Marta Mazurek
(Schauspielerin, angefragt)
LA LEGGENDA DI KASPAR
HAUSER ≥ S. 36
The Legend of Kaspar Hauser
IT 2012. Davide Manuli. 95 Min. OmU
Fr
22
Nacht der Museen ≥ S. 47
OSCAR® SHORTS 2016 - LIVE ACTION
AVE MARIA/SHOK/ ALLES WIRD GUT u.a.
103 Min.
Nacht der Museen ≥ S. 47
OSCAR® SHORTS 2016 - ANIMATION
WORLD OF TOMORROW/BEAR STORY/
WE CAN’T LIVE WITHOUT COSMOS 85 Min.
Sa
23
INSAIT ≥ S. 28
Insight RU 2015. Aleksandr Kott. 92 Min.
OmeU. Zu Gast: Aleksandr Kott
So
24
Nikdy Nejsme Sami ≥ S. 29
Wir sind nie allein CZ 2016. Petr Václav
103 Min. OmeU. Zu Gast: P. Václav (angefr.)
Mo
25
Pesn PesnEy ≥ S. 30
Lied der Lieder UA 2015. Eva Neymann
76 Min. OmeU
Zu Gast: Eva Neymann
Di
26
EVA NOVÁ ≥ S. 31
SK 2015. Marko Škop
106 Min. OmeU
Mi
27
KURZFILMPROGRAMM
AGNÈS VARDA ≥ S. 35 FR 1958-2003
Agnès Varda. 70 Min. OmeU 20:15 Uhr
Do
28
ZIGGY STARDUST AND THE
SPIDERS FROM MARS ≥ S. 17
GB/US 1983. D. A. Pennebaker. 91 Min. OF
DIE NACKTE UND DER SATAN
≥ S. 14 BRD 1959. Viktor Trivas
96 Min. Mit Einführung
Fr
29
ISRAEL, STAAT DER HOFFNUNG /
PARADIES UND FEUEROFEN ≥ S. 14
BRD 1955/1959. Rolf Vogel & Lasar Dunner /
Herbert Viktor. 121 Min. Mit Einführung
ABSOLUTE BEGINNERS ≥ S. 19
GB 1986. Julien Temple. 107 Min. OF
Vorfilm: Absolute Beginners 22:45 Uhr
Sa
30
Lichter
Klassiker
OmeU Original mit engl. UT
Treppe 41
Kinderkino
Specials
Omdt/frU Original mit deutschen und französischen Untertiteln
52
SERVICE
Kino des Deutschen Filmmuseums
Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main
Information & Ticketreservierung:
Tel.: 069 - 961 220 220
Kino
kino-des-deutschen-filmmuseums.de
Eintrittspreise
Regulär: 7,- Euro
Ermäßigt (Schüler/Studenten – gilt nicht für Studierende der Universität des
3. Lebensalters U3L): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro
Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag
Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte.
Kinderkino
Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag
Kinocard
Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen
Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro
Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro
Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag
Freundeskreis
Freunde des Kinos
erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen
und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter
zugeschickt. · Jahresbeitrag: 30,- Euro · unter 30-Jährige: 20,- Euro.
Freunde des Museums
erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen,
den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen.
Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro.
Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de
[email protected]
Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich:
Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent
Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen
Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro
Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro
Förderkreis
Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das
Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind
im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von
Filmkultur im Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen.
Förderkreis-Mitglieder erhalten freien Eintritt in die Ausstellungen und ins
Kino. Der Jahresbeitrag beträgt für Privatpersonen 500 Euro, für Unternehmen
mindestens 1000 Euro. Kontakt: 069 - 961 220 226 oder
[email protected]
Newsletter
Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail über Kino- und
Ausstellungs-Programme.
Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de
Programmheft
Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen
Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.
Mobilitätspartner des Deutschen Filminstituts
Gegen Vorlage eines ŠKODA-Autoschlüssels erhält der
Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.
53
Museum
deutsches-filmmuseum.de
Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen
Dauerausstellung
Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro
Sonderausstellung
Zusammen sammeln. Wie wir uns an Filme erinnern
2. März bis 16. Mai 2016
Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5 Euro
Kombiticket:
Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 7,- Euro
Für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt sowie
für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei
Offenes Filmstudio am Wochenende (Ort: 4. Stock)
Samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr
Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich
Aktiv im Filmmuseum
Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen
(60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro),
Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro),
jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person
Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter:
[email protected]
Tel.: 069 - 961 220 223 · mupaed.deutsches-filmmuseum.de
Öffentliche, kostenfreie Führungen
(Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer bezahlen lediglich den reg. Eintritt)
Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock
filmcafé
Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet.
Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz)
Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße)
Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)
Lecture & Film
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
und des Exzellenzclusters „Normative Orders“ der Goethe-Universität mit
dem Kino des Deutschen Filmmuseums und im Rahmen der hessischen Filmund Medienakademie (hFMA). In Kooperation mit dem Institut franco-allemand
de sciences historiques et sociales (IFRA), dem Masterstudiengang „Curatorial
Studies“, der Städelschule und dem Institut für Filmwissenschaft der JohannesGutenberg-Universität Mainz.
Mitglieder und Förderer
54
AKTUELLES
Neuzugänge im Archiv
Katja Riemann und Julia von Heinz überlassen dem DIF Materialien
Katja Riemann ist aktuell eine der facettenreichsten und erfolgreichsten
deutschen Schauspielerinnen; im
Laufe ihres Schaffens erhielt sie u.a.
den Adolf-Grimme-Preis, Deutsche
Filmpreise und die Coppa Volpi,
den Schauspielpreis der Filmfestspiele Venedig. Im November 2015
wurde Katja Riemann ein Abend im
Kino des Deutschen Filmmuseums
gewidmet, an dem zwei ihrer Filme,
ABGESCHMINKT (DE 1993. R: Katja
von Garnier) und DIE ABHANDENE
WELT (DE 2015. R: Margarethe von
Trotta), in ihrem Beisein gezeigt
wurden.
Zu Gast im Deutschen Filmmuseum
war kürzlich auch Julia von Heinz,
Regisseurin des Jugenddramas
WAS AM ENDE ZÄHLT (DE 2007;
Deutscher Filmpreis 2009) und
aktuell der Verfilmung von Hape
Kerkelings Bestseller ICH BIN DANN
MAL WEG (DE 2015). Diese wurde
im Januar 2016 in der Reihe „Was
tut sich – im deutschen Film?"
vorgestellt.
Beide Künstlerinnen haben nun ihre
produktionsbezogenen Materialien
den Sammlungen und Nachlässen
des Deutschen Filminstituts
anvertraut: Fotos, Arbeitsdrehbücher, Filmplakate, Presseunterlagen, Kostüme sowie
Filmpreise und Auszeichnungen.
Besonders hervorzuheben ist Katja
Riemanns Schlagzeug der Marke
„Ludwig Blue Oyster" aus BANDITS
(DE 1996/97. R: Katja von Garnier).
Auf dem gleichen Modell aus dem
Jahr 1964 spielte auch BeatlesSchlagzeuger Ringo Starr.
Katja Riemanns Schlagzeug aus BANDITS
(oben) und die neue Vitrine zu Julia von
Heinz' aktuellem Film ICH BIN DANN MAL
WEG im Foyer des Filmmuseums
www.facebook.com/FrankfurterSparkasse
55
Mein Leben, meine Vibes,
meine Frankfurter Sparkasse
„Worauf’s beim Jazz ankommt? Dass man genau zuhört
und aufeinander eingeht. Talente, die auch meinen
Berater auszeichnen.“
Die Gewerbekundenbetreuung der Frankfurter Sparkasse.
Wir haben ein Ohr für Ihr Business.
Eugen Hahn | Musiker und
Jazzkeller-Betreiber | Kunde seit 1986
56
Deutsches Filmmuseum
Deutsches Filminstitut
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
www.deutsches-filmmuseum.de