Neue Hilfe Ausgabe 179 herunterladen (4,4 MB, pdf)

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NEUE
HILFE
SONDERAUSGABE
Arbeiten in den
Osnabrücker Werkstätten
Ausgabe Nr. 179 | Juni 2012
Mit den
Assistenten
in die Zukunft
Gute
Aussichten
Jeder findet
seinen Weg
Arbeiten im
Einklang mit
der Natur
Keine Zeit
für Null Bock
Die hohe
Kunst des
Umgangs
EDITORIAL
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Leistung und Anerkennung werden in unserer Gesellschaft meistens über Arbeit und Berufstätigkeit bewertet.
„Wer arbeitet, ist auch wer“, so sagt man. Arbeit zu haben, bedeutet mehr als Broterwerb, mehr als materielle
Sicherheit. Arbeit macht unabhängig, Arbeit erfüllt, mit Arbeit erbringen wir unseren Beitrag zur Gesellschaft.
Die HHO ist froh darüber, 3.400 Menschen mit und ohne Behinderung Arbeit geben zu können - gute und
sinnvolle Arbeit. In dieser Ausgabe der Neuen Hilfe geht es speziell um Menschen aus den Osnabrücker
Werkstätten.
Die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit
Genauso tun das die vielen Mitarbeiter mit Behinderung,
Behinderung schließt ausdrücklich das gleichberechtigte
die den manchmal bequemen Platz in den Osnabrücker
Arbeiten ein. Menschen mit Behinderung sollen nach ihren
Werkstätten oder den OSNA Techniken verlassen, um auf
Möglichkeiten – wie jeder Andere auch – ihren Arbeitsplatz
ausgelagerten Arbeitsplätzen ihren Mann oder ihre Frau zu
wählen können. Immer mehr Menschen mit Behinderung
stehen.
möchten außerhalb der Werkstätten arbeiten. Die Osna-
In dieser Sonderausgabe der Neuen Hilfe ist von Men-
brücker Werkstätten unterstützen sie darin. Intensiv wird an
schen die Rede, die diesen Weg gehen. Sie werden von
dieser Entscheidungsmöglichkeit gearbeitet. Bis zum Jahr
jungen Menschen lesen, die sich schon während ihrer beruf-
2017 sollen 25 Prozent aller Arbeitsplätze außerhalb der
lichen Bildung ihren Platz in einem Betrieb sichern. Sie lesen
traditionellen Werkstattstandorte vorgehalten werden, so
auch von einem beschäftigten Kollegen, der nach dreißig
unser Ziel.
Jahren den Schritt aus der Werkstatt wagte und sich einen
Ich bin mir sicher, dass es Werkstätten für Menschen mit
Berufstraum erfüllte.
Behinderung auch weiterhin geben wird. Neben all unseren
inklusiven Aufgaben werden wir weiterhin Menschen auch
In dieser Neuen Hilfe erfahren Sie von den unterschied-
in den Werkstätten individuelle Unterstützung geben. Mit
lichen Möglichkeiten der Bildung, der Qualifikation, den
unserer Assistenz können sie hier ihren wichtigen Beitrag
vielfältigen Einsatzbereichen und natürlich der individuellen
erfüllen.
Begleitung durch unsere Mitarbeiter.
Für immer mehr Menschen geht der Berufsweg aber hinaus
aus der Werkstatt, hinein ins allgemeine Arbeitsleben. Hier
Die in dieser Ausgabe beschriebenen Menschen sind
warten unzählige Aufgaben auf sie. Mit unserer Hilfe können
wichtige Schritte in die Inklusion und in die Zukunft der
sie vieles leisten. Die Aufgaben auf dem ersten Arbeitsmarkt
Osnabrücker Werkstätten gegangen. Alle – Beschäftigte und
machen sie zu einem unverzichtbaren Teil des Gesamtpro-
Mitarbeiter - haben dabei gewonnen und gewinnen jeden Tag
zesses. Hier erfahren sie Wertschätzung und Bestätigung.
auf’s Neue.
Die gemeinsame Arbeit aller Menschen ist Teil unseres
christlichen Leitbildes und sie stärkt das soziale Gefüge.
Gehen Sie diesen Weg mit!
Damit es gelingt, mehr Menschen mit Behinderung auf
Plätze des ersten Arbeitsmarktes zu vermitteln, ist eine
gewissenhafte Vorbereitung, Beratung und Begleitung nötig.
Ihr
Bei uns erledigen die Kollegen der Fachberatung Berufliche
lntegration und der Berufsbildungsbereich diese wichtige
Aufgabe. Hier wird ganz praktisch an und in der inklusiven
Heiner Böckmann
Arbeitswelt gearbeitet.
Geschäftsführer
2 Editorial
I N H ALT
5
FACHBERATUNG BERUFLICHE INTEGRATION
Mit den Arbeitsassistenten in die Zukunft
Manchmal gelingt ein Volltreffer
9
4
5
BERUFSBILDUNGSBEREICH
Gute Aussichten für den Arbeitsmarkt
Vielfalt von Gartenpflege bis Gardinen
6
7
nETZWERK OSNABRÜCKER WERKSTÄTTEN
Hier findet jeder seinen Weg zum Knoten
8
ALLTAGSASSISTENTEN
11
Die Gespräche sind der schönste Teil der Arbeit 9
Sein Optimismus steckt alle an
10
ARBEITEN AUSSERHALB DER WERKSTATT
14
18
Arbeiten und leben im Einklang mit der Natur
11
Arbeit ist besser als ein Luxusschlitten
12
Keine Zeit für Null-Bock
13
Zufrieden in einem gelben Meer von Tüten
14
Die Zusammenarbeit lernen und ausbauen 15, 16
Zurück auf den ersten Arbeitsmarkt
16
Der gute Übergang zum ersten Arbeitsmarkt:
Budget für Arbeit
17
Die hohe Kunst des Umgangs studieren
18
Arbeit auf Augenhöhe
19
Mit Fleiß und Büffeln zum Verkäufer
Integrationsunternehmen
20
Er ist der Mann für Haus und Garten
21
Flexibel, begleitet und gut in der Gruppe
Außenarbeitsgruppe
22
Wenn Menschen und Arbeit zusammen passen 22
INTENSIVFÖRDERUNG UND MEHR
Schubkarre fahren will gelernt sein
Ein Wechsel bietet neue Chancen
21
23
23
Inhalt
3
Fachberatung Berufliche Integration
Mit den Arbeitsassistenten
in die Zukunft
Anpacken und Mithelfen ist für Arbeitsassistent Carsten Wenker (re.) selbstverständlich
Ulrike Florin, Markus Welz, Claus Jacobj, Gerhard Paul, Manfred Ende und Carsten Wenker sind Mitarbeiter
der Osnabrücker Werkstätten, aber ihr Arbeitsplatz ist meistens woanders. Die Mitarbeiter der Fachberatung
Berufliche Integration sind Tag für Tag unterwegs. Sie besuchen die beschäftigten Mitarbeiter, die außerhalb
der Werkstätten tätig sind, sie führen einen regen Austausch mit den Unternehmen, sie sind spontan,
immer erreichbar und kein Arbeitstag gleicht dem anderen. Nicht zuletzt sorgen die Mitarbeiter dafür, dass
das angestrebte Ziel, nämlich in den nächsten fünf Jahren 25% aller Arbeitsplätze auszulagern, erreicht wird.
Sie arbeiten mit viel Einsatz daran, der Inklusion in der Arbeitswelt näher zu kommen.
Immer mehr Menschen mit Behinderung möchten so
FBI-Arbeit schließt natürlich auch die Unternehmen ein.
arbeiten, wie auch Menschen ohne Behinderung. Laut UN
Markus Welz, Leiter der FBI, fasst die Vorteile zusammen:
Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung ist
Passgenaue Bewerberauswahl
die Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, kein Wunsch-
Intensive Einarbeitung und gegenseitiges
denken, sondern Ziel gesellschaftlichen Handelns. Deshalb
Kennenlernen bei einem unverbindlichen Praktikum
die Mitarbeiter werden während und nach dem
ist die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung
ein wichtiges Ziel. Die sechs Mitarbeiter der Fachberatung
Praktikum begleitet, auch in Krisen stehen die
Berufliche Integration übernehmen die Aufgabe. Sie machen
Mitarbeiter der Fachberatung zur Verfügung
wenn nötig ist die FBI bei einer Anpassung des
Menschen mit Behinderung für ihre Arbeit außerhalb der
Werkstätten fit und stellen die Kontakte zwischen ihnen und
Arbeitsplatzes behilflich
während des Praktikums bzw. der Tätigkeit auf einem
den Unternehmen her. Die Arbeit der FBI läuft also mehrgleisig, immer zum Nutzen der Mitarbeiter und der Firmen.
„Die Arbeitsplätze außerhalb der Werkstätten ermöglichen
ausgelagerten Arbeitsplatz sind die Mitarbeiter durch die
Osnabrücker Werkstätten sozial- und unfallversichert.
die FBI informiert über Fördermöglichkeiten und andere
allen eine breite Vielfalt an Arbeitsmöglichkeiten“, sagt
Uwe Bergfeld. Schließlich liegt die Bedeutung auch darin, den
Hilfen für Arbeitgeber, wenn diese Menschen mit
Wandel der Beschäftigung in den Osnabrücker Werkstätten zu
Behinderung einstellen
gestalten, also: für die Zukunft gut aufzustellen.
„Wahrscheinlich ist der flexible Einsatz als Arbeitsassistent
Die Menschen mit Behinderung sind in der Lage, viele Auf-
nicht jedermanns Sache. Für mich ist die Arbeit genau die
gaben in einem Betrieb zu übernehmen. Es kommt auf die
richtige“, sagt Gerhard Paul. Spontane Einsatzbereitschaft,
richtige Vorbereitung und die Begleitung an. Beides überneh-
gutes Zeitmanagement, Menschenkenntnis und Geduld
men die Mitarbeiter der Fachberatung.
zeichnen die Tätigkeit der Arbeitsassistenten aus. Zielgerichtet, beharrlich und motivierend sind auch Krisen zu überwinden. Bislang habe sich jede Anstrengung gelohnt, versichern
alle Arbeitsassistenten. Die FBI-Kollegen erfahren täglich
in den Betrieben viel Zuspruch, immer wird ihnen bestätigt,
dass die Beschäftigten aus den Osnabrücker Werkstätten
außerordentlich motiviert und zuverlässig arbeiten. Häufig
wird von einem positiv veränderten Betriebsklima und gestärkter Kollegialität berichtet.
HHO Direkt
Ein Team für gleichberechtigtes Arbeiten, die Mitarbeiter der FBI
Manfred Ende, Ulrike Florin, Markus Welz, Carsten Wenker, Gerd Paul
und Claus Jacobj.
Schnuppertage bei der FBI
„Mehr Menschen mit Behinderung als früher sind heute in
der Lage, eine Tätigkeit auf einem individuell angepassten
Arbeitsplatz außerhalb der traditionellen Werkstätten auszufüllen“, sagt Markus Welz, Leiter der Fachberatung Berufliche Integration. Dabei werden sie von den Mitarbeitern der
FBI beraten und begleitet. Alle Mitarbeiter, die Interesse an
der Tätigkeit der Arbeitsassistenten haben, sind zu Schnuppertagen eingeladen. Nach individueller Absprache lernen
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Arbeitstag
die Abteilung kennen, weitere Informationen sind inbegriffen. Terminabsprachen erbittet:
Ein Arbeitsassistent lernt ständig dazu. Manfred Holtgreve (li.)
zeigt Gerd Paul wie man ein Hufeisen präpariert.
Markus Welz
Tel.
05 41 / 76 02 84 - 21
E-Mail [email protected]
Als Arbeitsassistent unterwegs
Manchmal gelingt ein Volltreffer
Ein normaler Arbeitstag: zuerst wird ein Pferd beschlagen, danach geht es mit der Ameise nach Italien. Unmöglich? Im Berufsleben von Gerd Paul ist (fast) alles möglich. Das liegt daran, dass er als Arbeitsassistent
im Einsatz ist und Menschen mit Behinderung bei ihrer Tätigkeit außerhalb der Werkstatt begleitet. Deshalb
erlebt Gerd Paul auch tagtäglich die unterschiedlichsten Einsätze und das Wichtigste: seine Gespräche mit
Menschen mit und ohne Behinderung führen zur Gleichberechtigung auf dem ersten Arbeitsmarkt.
„Mein größter Erfolg ist dann, wenn sich Menschen mit
Die nächste Station für Gerd Paul ist die Firma Tetra. Der
Behinderung an ihrem neuen Arbeitsplatz wohl fühlen“,
Fischfutterhersteller ist seit langem ein guter Auftraggeber
sagt Gerd Paul. Dieses Erfolgserlebnis stellt sich zum Glück
für die Osnabrücker Werkstätten. Jetzt gelang es dem FBI-
häufiger ein, deshalb liegt der nächste Satz nahe: „Ich freue
Mitarbeiter Carsten Wenker, dort einen ausgelagerten Arbeits-
mich jeden Tag über meine Entscheidung, Arbeitsassistent zu
platz für Stephan Pehlegrimm einzurichten.
werden.“ Die Verbindung zwischen pädagogischen Aufgaben
Bei seinem Besuch wird Gerd Paul nach „Italien“ geschickt.
und Kontakten zum Handwerk haben Gerd Paul vor einem
Damit ist das Regal für Südeuropa gemeint, hier arbeitet
Jahr bewogen, sich beruflich neu zu orientieren. Der gelernte
Stephan Pehlegrimm gerade. Mit der „Ameise“, dem Hub-
Holztechniker arbeitete zuvor zehn Jahre in der Gruppenlei-
wagen, bestückt der Beschäftigte das Hochregallager. „Hast
tung der Osnabrücker Werkstatt Schledehausen. Er qualifi-
du deinen Urlaub genommen? Gibt es Probleme?" Gerd Paul
zierte sich zum Jobcoach und ist seitdem als FBI-Mitarbeiter
spricht mit dem 32-Jährigen, zwischenmenschliche Themen
auf vielen Arbeitsfeldern tätig. Betrieben, Beschäftigten
sind eingeschlossen. Auch Tetra-Gruppenleiter Gerhard
und Angehörigen Hilfe anbieten und begleiten – akquirieren,
Haarhuis wird befragt, das Arbeitsprotokoll entsprechend
überzeugen, motivieren - so lautet zusammengefasst seine
ergänzt. Bei Tetra sind alle zufrieden, besonders Stephan.
Arbeitsbeschreibung.
„Es kommt eben darauf an, für jeden Menschen den richtigen Platz zu finden“, freut sich Gerd Paul.
Im Alltag sieht das zum Beispiel so aus: Gerd Pauls erster
Termin führt auf den Reiterhof von Elke Fiedler. Der Meller
Hufschmied Jürgen Rabe ist dort. Fünf Pferde erhalten an diesem Vormittag ihre „Fußpflege“, das heißt,
neue Hufe. Allerdings hat der Arbeitsassistent weniger
die Therapiepferde im Blick, sondern Manfred Holtgreve. Auch der beschäftigte Mitarbeiter ist vor kurzem
neu gestartet. 30 Jahre lang arbeitete Manfred Holtgreve in den Werkstätten Melle und Schledehausen.
Ein Gespräch bei der
Firma Tetra:
Arbeitsassistent
Gerd Paul (re.)
besucht Stephan
Pehlegrimm (li.) und
Tetra-Gruppenleiter
Gerhard Haarhuis.
Gerd Paul vermittelte ihm den ausgelagerten Arbeitsplatz bei Hufschmied Jürgen Rabe und damit gelang
dem Arbeitsassistenten, Manfred Holtgreve und Jürgen
Rabe gleichermaßen ein Volltreffer.
5
„Perspektive - Allgemeiner Arbeitsmarkt“
Gute Aussichten für den Arbeitsmarkt
Nach der Schule beginnt das richtige Leben: endlich Geld verdienen, ein eigenständiges Leben führen und für
sich selbst sorgen können. Für die Schulabgänger, die im August diesen Weg beginnen, stehen die Chancen
auf dem Arbeitsmarkt gut - auch für die Schulabsolventen mit sonderpädagogischem Förderbedarf! Ihr Programm für die Zukunft heißt „Perspektive - Allgemeiner Arbeitsmarkt“.
Abschluss an der Förderschule, dann in den Berufsbildungsbereich (BBB) der Osnabrücker Werkstätten und danach
in die Werkstatt!? So kann der Weg in das Arbeitsleben
aussehen – muss aber nicht. Der Berufsbildungsbereich der
Osnabrücker Werkstätten und die Fachberatung Berufliche
Hauswirtschaft ist ein Bereich
der beruflichen Bildung.
Integration (FBI) bieten zwei Wege an. Einer führt direkt auf
den Arbeitsmarkt.
Das Ziel des BBB und der FBI ist bekannt: es lautet Inklusion und Schaffung von Arbeitsplätzen auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt. Das schließt die berufliche Bildung von Anfang
an ein. So bieten die Osnabrücker Werkstätten neben dem
BBB in der Werkstatt, der natürlich auch Erprobungen und
Langzeitpraktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anbietet, auch die Möglichkeit der betrieblichen Berufsbildung.
Unter dem Namen „Perspektive - Allgemeiner Arbeitsmarkt“
entwickelten die Mitarbeiter dieser Fachbereiche ein zukunftsweisendes Projekt.
Gartenarbeit will gelernt sein. Dieser Bereich gehört zur beruflichen
Bildung.
Berufliche Bildung im Betrieb geht so:
6
Schon in der Abschlussstufe der Förderschule haben die
soll nach der Beruflichen Bildung möglichst direkt auf den
Berufseinsteiger den ersten Kontakt zu den Mitarbeitern des
allgemeinen Arbeitsmarkt führen.
BBB und der FBI. Diese stellen ihnen das neue Projekt vor.
Während der gesamten Zeit der Betrieblichen Bildung werden
Gemeinsam wird überlegt, wie der weitere Weg aussehen
die Teilnehmer von den pädagogischen Mitarbeitern beglei-
kann. Nach dem Schulabschluss durchläuft der Teilnehmer
tet. Für jeden einzelnen wird ein Bildungskonzept erarbeitet,
das sogenannte Eingangsverfahren. In dieser Zeit werden die
dass den persönlichen Fähigkeiten und Wünschen entspricht.
Stärken, die Schwächen und ganz besonders die Wünsche
So gut auf die Arbeitswelt vorbereitet, steigen die Chancen
der Teilnehmer erfasst. Am Ende dieser Zeit stehen die Kom-
für jeden und für gleichberechtigtes Arbeiten von Menschen
petenzanalyse und ein individueller Eingliederungsplan. Nach
mit und ohne Behinderung.
dem neuen Modell sind die Teilnehmer der Betrieblichen
Angst vor dem Scheitern der Beruflichen Bildung im Betrieb
Berufsbildung von Beginn an in Betrieben des allgemeinen
sollte niemand haben, versichern Manfred Ende, FBI, und
Arbeitsmarktes tätig. Mit Praktikumsvorbereitungen und ge-
Markus Rettig, BBB. Denn die Maßnahmen zur Beruflichen
zieltem Training, das auch den Aufbau sozialer Kompetenzen
Bildung, sowohl im Betrieb, wie auch in der Werkstatt, sind
einschließt, werden die Teilnehmer für ihren Platz in einem
flexibel und sicher. Das heißt: jeder Teilnehmer, der den
Betrieb fit gemacht.
Ansprüchen des allgemeinen Arbeitsmarktes auf Dauer nicht
Im ersten Jahr des BBB geht es zur Orientierung in verschie-
gewachsen ist, kann problemlos in den BBB der Werkstatt
dene Betriebspraktika. Hier wird intensiv in die Arbeitswelt
wechseln und hat dort die Möglichkeit, später im Bereich
geschnuppert und die Interessen und Fähigkeiten werden
seiner Wahl in den Osnabrücker Werkstätten zu arbeiten.
weiter ausprobiert. Im zweiten Jahr wird an einem dauerhaf-
Auch umgekehrt ist dieser Weg auf den allgemeinen Arbeits-
ten Praktikumsplatz gezielt geschult und trainiert. Dieses
markt offen.
Arbeitsplatz in der Hausmeisterei
Vielfalt von Gartenpflege
bis Gardinen
Rasenmähen am Kastanienhof macht am meisten Spaß. Aber das Einsatzfeld von Marcel ist breit gefächert.
Marcel Schütte hat seinen Arbeitsplatz im Kastanienhof in Hilter. Er hat das Zeug mehr zu leisten, als in der
Werkstatt verlangt wird. Marcel packt gern an und handwerklich ist ihm kaum etwas zu schwer. Deshalb ist
er in der Hausmeisterei der Senioreneinrichtung am richtigen Fleck. Hier schließt er das zweite Jahr seiner
beruflichen Bildung ab. Im ersten Jahr des Berufsbildungsbereiches hatte er Engagement und gute Leistung
gezeigt. Als der Kastanienhof anfragte, ob auch im Hausmeisterbereich Unterstützung durch die Osnabrücker
Werkstätten möglich sei, wurde Marcel Schütte dafür ausgewählt.
Hier konnte der 20-Jährige mit seinem Können und seiner
Einsatzbereitschaft überzeugen. „Wenn ich nicht da bin,
übernimmt Marcel die Vertretung. Ich kann mich voll auf
ihn verlassen“, sagt Hausmeister Peter Riesberg.
Wenn es im Haus „brennt“, ist Marcel genau wie sein Chef
immer per Handy erreichbar. Zimmer renovieren, Abflüsse
säubern, Gardinenleisten anbringen, den Hof fegen – vieles
ist in einem großen Haus zu erledigen – und Rasen mähen,
die Lieblingsarbeit von Marcel Schütte. Auch Ärzte- und
Besorgungsfahrten übernimmt der Berufseinsteiger gern.
Mit 17 Jahren hat er seinen Führerschein gemacht. Deshalb
ist er auch mobil einsetzbar und eine wichtige Stütze für
Hausmeister Riesberg.
An jedem Tag schreibt Marcel in Stichworten auf, wo er
Das Arbeitsprotokoll muss sein. Mit Hausmeister Peter Riesberg
bespricht Marcel Schütte seine Aufgaben.
eingesetzt wurde, was er gemacht und was er Neues gelernt
hat. Diese Aufgabe gehört zwar nicht zu den Favoriten, aber
Für den künftigen Hausmeisterassistenten ist die Arbeit im
Peter Riesberg legt großen Wert darauf. Diese Arbeitsproto-
Kastanienhof das Selbstverständlichste der Welt. Eine Werk-
kolle werden freitags während des Berufsschultages in der
stattarbeit kommt ihm nicht in den Sinn. Mit Manfred Ende
Werkstatt Hilter oder bei den Besuchen von Manfred Ende
hofft er darauf, dass alles so gut weiter läuft under dauerhaft
oder Ulrike Florin gemeinsam besprochen. Die Arbeitsassi-
im Kastanienhof bleiben kann. Die Chancen stehen gut, denn
stenten sind Partner für Marcel Schütte und seine Eltern,
Hausmeister Peter Riesberg möchte auf Marcel, seine rechte
auch für Peter Riesberg und die Leitung des Kastanienhofes.
Hand, nicht mehr verzichten.
Keine Angst vor dem Verteilerkasten.
Marcel Schütte kennt sich aus.
7
Netzwerk Osnabrücker Werkstätten
Hier findet jeder seinen Weg zum Knoten
Ein Netzwerk hält zusammen, es unterstützt, bietet Sicherheit und Verankerung. Netze sind auch beweglich,
sie können sich zu vielen Seiten frei entwickeln. Veränderungen machen Netzwerken nichts aus, sie richten sich flexibel aus. Ein Netzwerk ist tragfähig und ist es eng genug geknüpft, fällt niemand hindurch. Die
Osnabrücker Werkstätten sind ein solches Netzwerk. Sie sind weit mehr als nur Arbeitsstelle für rund 2.000
Menschen mit Behinderung. Die Osnabrücker Werkstätten entwickelten sich zu einem Zentrum für berufliche
Rehabilitation – zu allen Seiten verknüpft.
Vor gut 50 Jahren wurden die Osnabrücker Werkstätten
Der Knotenpunkt „Berufliche Bildung“, vermittelt direkt
gegründet. Sie waren die „Beschützenden Werkstätten“.
nach der Schule in Betriebspraktika. Wer sich weiterbilden
Selbstverständlich stehen auch heute die Menschen mit
möchte, nutzt das Kurssystem der Beruflichen Bildung.
Behinderung unter unserem Schutz, allerdings verhindert ein
Natürlich werden auch die Menschen gefördert, die wegen
zu enger Schutz häufig die Entfaltung. Heute entscheiden
der Schwere ihrer Behinderung keine Voraussetzung für
die Menschen mit Handicaps selbst, wie und wo sie arbeiten
den Berufsbildungsbereich und die Arbeit in der Werkstatt
wollen. Sie möchten möglichst viel aus ihrem Leben machen,
erfüllen. Das Netzwerk „Bildung“ führt in Integrationsunter-
sich weiterbilden und qualifizieren. Immer mehr Menschen
nehmen und im besten Fall zu einem festen Arbeitsvertrag.
möchten ihren Platz außerhalb der Osnabrücker Werkstätten
Menschen mit Behinderung sind mitten im Netzwerk und
finden. Die Osnabrücker Werkstätten gehen diesen Weg mit.
wählen die für sie passenden Verknotung. Und das Netzwerk
Der führt zu Praktika in Betrieben, ausgelagerten Arbeits-
ist absolut sicher: Sollte ein Knoten nach dem Andocken
plätzen und im Idealfall zu einem sozialversicherungspflich-
doch nicht passen, gibt es immer einen Weg zurück.
tigen Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. „Menschen
mit Behinderung haben das Recht auf eine angemessene
Was bringt ein Netzwerk ohne den Anschluss an andere?
berufliche Bildung,“ sagt Uwe Bergfeld. Dieses Recht zieht
Viele Partner in der Wirtschaft und Dienstleister greifen un-
sich durch das gesamte Arbeitsleben. „Lebenslanges Lernen
sere Verstrebungen auf und führen sie weiter. In den Firmen
sichert zumindest den Erhalt der Fähigkeiten“, so der Be-
sind die Mitarbeiter aus den Osnabrücker Werkstätten gern
reichsleiter Arbeit.
gesehen. Sie entlasten den Mitarbeiterstamm, sie stärken
In den Osnabrücker Werkstätten entsteht ein weit verzweigtes Netzwerk der beruflichen Rehabilitation. Stabiler
den Gemeinsinn und ganz nebenbei wird die Schaffung der
Arbeitsplätze gefördert.
Knoten ist die Fachberatung Berufliche Qualifikation, als
Für die Beschäftigten ergeben sich eine neue Vielfalt an
langfristiger Partner der Menschen mit Behinderung und
Arbeitsmöglichkeiten und für die Unternehmen häufig logi-
der Unternehmen. Ihr Ziel sind Arbeitsplätze außerhalb der
stische Vorteile, wenn Arbeiten direkt vor Ort erledigt werden.
Werkstätten.
Zum umfassenden Netzwerk gehören auch externe Bildungsträger wie Volkshochschulen. Auch hier geht es um die
Vielfalt der Bildung, die über die Möglichkeiten der Osnabrücker Werkstätten hinausgeht.
Das Gesamtwerk der Vernetzung überzeugt durch seine
unterschiedlichen Verknüpfungen. Jeder Mensch mit Behinderung findet garantiert den „Knoten“ seiner Wahl, der
genau zu seinen individuellen Fähigkeiten passt.
Dreh- und Angelpunkt der beruflichen Arbeit für Menschen
mit Behinderung ist die Werkstatt. Hier wird weit über das
Fachliche hinaus gefördert.
8
Qualifizierung zum Alltagsassistenten
Ulrike Florin besucht die künftige Alltagsassistentin
Manuela Börnhorst regelmäßig an ihrem Arbeitsplatz
in der Blomberg Klinik.
Die Gespräche sind der schönste Teil der Arbeit
Manuela Börnhorst deckt gemeinsam mit einer Fachkraft die Tische im Wohnbereich II der Blomberg Klinik in Bad Laer. Beide arbeiten gewissenhaft und konzentriert. Bald kommt für Manuela der schönste Teil
der Arbeit, dann nämlich, wenn die Bewohner zum Frühstücken kommen. Man unterhält sich und Manuela
bekommt manches Dankeschön für ihre Hilfe. Manuela Börnhorst qualifiziert sich zur Alltagsassistentin. In
der Senioreneinrichtung hat sie die Aufgabe ihrer Wahl gefunden. Mit Manuela Börnhorst gehen weitere elf
Menschen mit Behinderung neue berufliche Schritte der Inklusion. Sie möchten Alltagsassistent werden. Sie
arbeiten in Senioren- oder Wohnheimen, in Werkstätten und überall dort, wo sie mit ihrer Arbeit das Fachpersonal bei der Betreuung von Menschen unterstützen können.
Manuela Börnhorst hatte schon immer einen Wunsch für ihr
Während des Schulungstages wird die vergangene Arbeitswo-
Berufsleben: „Ich möchte gern mit Menschen zusammenar-
che gemeinsam besprochen, jeder lernt von den Erfahrungen
beiten.“ Die 22-Jährige bewarb sich im zweiten Jahr der be-
des Anderen. Dieser Tag bedeutet nicht allein Unterricht,
ruflichen Bildung um einen Qualifizierungsplatz zum Alltagsas-
sondern vor allem Motivation. Die Inhalte der Qualifizierung
sistenten. Ein vierwöchiges Praktikum gab ihr vor Beginn der
werden auf die individuelle Leistungsfähigkeit der Teilnehmer
Qualifizierung die Gewissheit, dass dieser Schritt richtig ist.
abgestimmt und der Einsatz des Alltagsassistenten und der
An vier Tagen in der Woche arbeiten die künftigen Alltag-
Umfang der Arbeit auch mit den Arbeitgebern besprochen.
sassistenten an ihren Arbeitsplätzen. Einmal wöchentlich
Schließlich sollen alle – die Einrichtungen, die betreuten
werden sie von Ulrike Florin, Leiterin der Qualifizierung, und
Menschen und die Alltagsassistenten – vom Einsatz profitie-
Praktikantin Svenja Kluge besucht. Dann wird in Ruhe alles
ren. „Wir achten darauf, dass jeder Beschäftigte zu seiner
besprochen, was sich am Arbeitsplatz ereignet hat, was gut
Aufgabe passt und umgekehrt", sagt Ulrike Florin.
und was weniger gut gelaufen ist. „Ulrike und Svenja nehmen sich Zeit für mich und ich lerne unglaublich viel“, sagt
die künftige Alltagsassistentin Manuela Börnhorst.
Interessiert?
Einmal in der Woche treffen sich die Qualifizierungsteilnehmer zum theoretischen Unterricht in der Werkstatt Sutthausen. Unter der Leitung von Ulrike Florin und weiterer interner
Referenten lernen die zukünftigen Alltagsassistenten, wie sie
die Fachkräfte bei ihren Tätigkeiten unterstützen und den
Senioren oder behinderten Menschen sichere Begleitung
und Unterstützung bieten können. Die Qualifizierungsinhalte
sind breit gefächert: Hygiene und Arbeitssicherheit, Gesprächsführung und Bewerbungstraining, rückenschonendes
Für alle, die wie Manuela Börnhorst und Christopher Stapel
gern Menschen unterstützen möchten, lohnen sich weitere
Informationen zur Qualifizierung zum Alltagsassistenten.
Ihre Ansprechpartnerin:
Ulrike Florin
Tel.
05 42 4 / 23 30 38
E-Mail [email protected]
Arbeiten, Krankheitsbilder und auch den Umgang mit Sterben,
Tod und Trauer.
9
Mit Christopher Stapel verstehen sich alle gut:
Bewohnerin Hildegard Mandel (Mitte) und Altenpflegerin
Sieglinde Kröger.
Alltagsassistent in der Seniorenbetreuung
Sein Optimismus steckt alle an
Von diesem Projekt profitieren alle: die Qualifizierung zum Alltagsassistenten ist ein neues und zukunftsweisendes Projekt der Fachberatung Berufliche Integration. Das Ziel: Werkstattbeschäftigte auf den ersten
Arbeitsmarkt zu führen. Alltagsassistenten unterstützen Menschen in den kleinen und größeren Dingen des
alltäglichen Lebens. Ein Beispiel, bei dem beides gelingt, ist Christopher Stapel.
Für die Bewohner im Seniorenzentrum Kastanienhof in Hilter
er sicher, in der Betreuung älterer Menschen die Aufgabe
sind die neuen Begleiter eine große Hilfe. Sie haben Zeit
seines Lebens gefunden zu haben.
für Gespräche, sind hilfsbereit und gut gelaunt. „Wir verste-
Natürlich ist die Arbeit in einem Altenheim manchmal
hen uns prächtig“ versichert Hildegard Mandel, 82-jährige
belastend. Deshalb werden die künftigen Alltagsassistenten
Bewohnerin im Kastanienhof. Ihr zuverlässiger Alltagsassis-
auch darauf vorbereitet. Themen wie Sterben, Tod und Trauer
tent ist Christopher Stapel und ihn möchte sie nicht mehr
werden während des wöchentlichen Schulungstages aus-
missen. Altenpflegerin Sieglinde Kröger ergänzt noch einmal
führlich behandelt. „Unsere Alltagsassistenten sind häufig
das große Lob für den künftigen Alltagshelfer: „Christopher
emotional stark mit den älteren Menschen verbunden“,
ist einfach ein Glücksgriff für unser Haus.“
weiß Ulrike Florin. Dann ist es schwer, die Alters- und Krank-
Nach der Orientierungsphase im Berufsbildungsbereich Sutthausen wählte Christopher Stapel die Hauswirtschaft als
heitsbedingten Veränderungen zu akzeptieren.
Besonders geübt wird auch ein Schwerpunkt der Qualifizie-
künftigen Arbeitsbereich. Er wurde in das Qualifizierungspro-
rung, nämlich der Umgang mit demenzkranken Bewohnern.
jekt zum Alltagsassistenten aufgenommen, so dass er jetzt
Ulrike Florin versucht zu erklären, dass diese Senioren oft
das zweite Jahr seiner beruflichen Bildung bereits auf einem
gedanklich in einer anderen Welt leben, aber trotzdem die
ausgelagerten Arbeitsplatz, nämlich im Kastanienhof, und mit
zuverlässige Unterstützung der Alltagsassistenten sehr zu
der Zusatzqualifikation zum Alltagsassistenten absolviert.
schätzen wissen.
Christopher arbeitet im Wohnbereich 3 des Seniorenheimes und weil ihm die Arbeit Spaß macht, ist er meistens
gut gelaunt. Sein Lachen und seine Freundlichkeit stecken
an – alle mögen ihn. Tische eindecken, Essen anreichen,
Kaffee kochen, Hilfestellungen aller Art, Botengänge – und
viele nette Gespräche führen - das alles bereichert sein
Leben und das der Senioren. Dann gibt es noch die Spiele,
die der Kommunikation, der Merkfähigkeit und der Motorik
zugute kommen. „Christopher ist für uns eine unersetzliche
Hilfskraft, ohne ihn würde manches auf der Strecke bleiben“,
sagt Sieglinde Kröger. Der Alltagsassistent braucht immer
weniger Unterstützung von den Fachkräften. Christopher
sieht die Arbeit, bevor er darauf aufmerksam gemacht wird.
Alles geht ihm gut von der Hand. Mit seinen 19 Jahren ist
10
Eine kleine Zeitungsrunde mit dem künftigen Alltagsassistenten
Christopher Stapel wird im Kastanienhof immer gern angenommen.
Arbeitsplatz auf dem Biohof
Arbeiten und leben im Einklang mit der Natur
„Die Lebenseinstellung von Swenja hat uns sofort überzeugt“, sagt Anne-Marie Meyer zu Belm-Schreiber. Die
Umwelt schützen und die natürlichen Lebensgrundlagen wahren – dafür lebt und arbeitet Swenja Freitag,
ebenso wie Anne-Marie Meyer zu Belm-Schreiber. Der Meyerhof in Belm ist für beide Frauen der Ort, an dem
sie ihre Ideale umsetzen können.
Swenja Freitag und ihre Chefin Anne-Marie Meyer zu Belm-Schreiber
liegen auf einer Wellenlinie.
Obwohl die Zusammenarbeit schon seit vielen Jahren funktioniert, schätzt Anne-Marie Meyer zu Belm-Schreiber nach
wie vor den Austausch mit Arbeitsassistent Manfred Ende.
Es sei gut, einen Ansprechpartner an der Seite zu wissen,
meint die Landwirtin.
In ihrer Anfangszeit arbeitete Swenja Freitag an drei Tagen
auf dem Hof, jetzt ist die Arbeit aufgestockt. An vier Tagen
in der Woche ist sie auf dem Meyerhof, einen Tag in der
Werkstatt Wallenhorst. Das Ziel haben die Landwirtin, der Arbeitsassistent und besonders Swenja Freitag klar vor Augen:
ein fester Arbeitsplatz auf dem Meyerhof.
Swenja Freitag steht mit Herz, Verstand und Überzeugung zu
Nach einem abwechslungsreichen Arbeitstag, Gesprächen
ihrer Arbeit auf dem Meyerhof. Seit sieben Jahren arbeitet sie
mit der Chefin und ihren Kolleginnen fährt Swenja in ihre
auf dem Ökohof. Auf dem Meyerhof wird so produziert und
Wohnung nach Osnabrück, natürlich mit dem Fahrrad. In der
verkauft, wie es die beschäftigte Mitarbeiterin für ökologisch
Freizeit geht ihr Engagement für Umwelt und Naturschutz
sinnvoll hält. Artgerechte Tierhaltung
noch weiter. Abends trifft sie sich mit Gleichgesinnten. Seit
und eigene Futterer-
zeugung, kein Kunstdüngereinsatz oder chemischer Pflanzen-
12 Jahren ist Swenja Freitag aktives Mitglied in der Green-
schutz, konsequenter ökologischer Landbau, das gehört zu
peace Ortsgruppe Osnabrück. Wenn es sein muss, geht sie
den Grundsätzen des Meyerhofes und daran hält sich auch
auch auf die Straße, um für mehr Umweltschutz zu demons-
Swenja Freitag.
trieren. Mit großem Einverständnis ihrer Chefin. Denn wenn
Wenn es um ausgelagerte Arbeitsplätze und die Anfänge
der FBI-Arbeit geht, ist die 36-jährige Osnabrückerin ge-
es um den Erhalt der Schöpfung geht, ziehen beide Frauen
an einem Strang.
wissermaßen Frau der ersten Stunde und Vorreiterin. Sie
gehörte zu den ersten Werkstatt-Beschäftigten, die auf einen
ausgelagerten Arbeitsplatz wechselten. Auf dem Belmer
Meyerhof gehört sie heute längst zur Stamm-Mannschaft. Sie
arbeitet selbstständig und mit großer Verantwortung für Hof,
Naturprodukte und Kunden. Überall ist sie auf dem Biohof
einsetzbar. „Wenn jemand so gut wie Swenja auf unseren
Hof passt, ist das Glücksache“, lobt Anne-Marie Meyer zu
Belm-Schreiber.
Den Einstieg in das Berufsleben auf dem ersten Arbeitsmarkt gestalteten die Landwirtin und ihr Team für Swenja
möglichst sanft. „Wir haben ihr viel Zeit gegeben, sie hat
vieles erreicht und ihre Entwicklung ist enorm“, sagt die
Belmerin. Auch die anfänglichen Schwächen wurden durch
behutsames Training beseitigt. Jetzt klappt alles perfekt, wie
Swenja Freitag direkt demonstriert. Vom Getreideabfüllen
bis zur Rechnungskontrolle erledigt die OW-Beschäftigte ihre
Obst und Gemüse aus dem Hofladen: für Swenja Arbeit und Lebensphilosophie.
Arbeiten selbstständig und äußerst zuverlässig.
11
Drei Beschäftigte bei Farmingtons Automotive GmbH
Arbeit ist besser als ein Luxusschlitten
„Über meine Arbeit bei Farmingtons Automotive habe ich ins richtige Leben zurückgefunden,“ sagte Frank
Krumme. Schöner und treffender hätte er nicht ausdrücken können, was sein neuer Arbeitsplatz für ihn
bedeutet. Und es geht weiter für ihn hinein ins wirkliche Leben und mit einer Aufgabe, die ihn ausfüllt. Axel
Bornemann, Leiter der Serienfertigung, macht nämlich Hoffnung, dass Frank Krumme bald einen festen Arbeitsplatz bei Farmingtons Automotive bekommt.
Einen Luxuswagen oder eine sondergeschützte Karosse
„Die HHO-Mitarbeiter sind zuverlässig und arbeiten gut“,
werden Frank Krumme (39 J.), Daniel Holzke (33 J.) und
sagt Axel Bornemann. Der leitende Ingenieur berichtet von
Zoran Topolovsek (33 J.) wohl nie fahren oder ihr eigen
Farmingtons-Mitarbeitern, die in der Anfangszeit Patenschaf-
nennen. Ihnen reichen die Bilder dieser Nobelschlitten, die
ten für die neuen Kollegen übernommen haben, und vom
über ihren Arbeitsplätzen hängen. Dass sie einen ausgela-
regelmäßigen Austausch mit dem Arbeitsassistenten.
gerten Arbeitsplatz bei Farmington gefunden haben, ist für
Daniel Holzke setzt Kunststoffteile für Bauteile zusammen
sie Motivation genug. Die drei HHO-Beschäftigten sind in der
und verpackt sie. Gewissenhaft erledigt er diese Arbeit und
Vorbereitung für die Serienfertigung von Fahrzeugbauteilen
sie macht ihm Spaß.
beschäftigt und darüber sind sie mächtig stolz.
Auch Arbeitsassistent Manfred Ende ist überaus glücklich
An größeren Teilen, nämlich an dem Spoiler einer Oberklasse Limousine, arbeitet Frank Krumme. Er packt immer zehn
über die Verbindung zu dem Georgsmarienhütter Automobil-
Stück in eine Kiste, bevor sie auf den Weg zur Produktion
zulieferer. Diese Zusammenarbeit ist ausbaufähig, wie auch
des Luxusfahrzeugs gehen.
Personalreferentin Stefanie Menz betont.
Am liebsten arbeitet Frank Krumme
allerdings im Sonderschutz. Sonderschutz bedeutet die Fahrzeugpanzerung. Farmingtons Automotive stellt
Bauteile und Karossen für Schussund Sprengstoffsichere Fahrzeuge
her, die in aller Welt von gefährdeten
Personen gefahren werden. Damit
diese Bauteile direkt verarbeitet
werden, bereitet sie Frank Krumme
entsprechend vor. „Frank ist auf
mehreren Arbeitsplätzen geschult,
sehr motiviert und vielfach einzusetFrank Krumme hat bei Farmingtons Automotive einen
Arbeitsplatz gefunden, der ihn auch persönlich aufbaut.
Für Daniel Holzke und Zoran Topolovsek
ist das die Adresse zur beruflichen Integration.
Der erste Kontakt zu den Osnabrücker Werkstätten
zen“, lobt Axel Bornemann.
In einer anderen Halle arbeitet Zoran Topolovsek. Der 33-Jäh-
ging von ihr aus. Die Serienfertigung des renommierten
rige poliert mit viel Fingerspitzengefühl Metallteile für die
Unternehmens nahm immer größere Umfänge an. Durch
Mittelkonsole einer Luxuslimousine, anschließend verfeinert
handwerkliche Arbeiten, die außerhalb der Entwicklungs-
er das Ganze noch mit der Poliermaschine. Ein Farmingtons
und Bauteilproduktion zu erledigen sind, wurden viele
Kollege hat ihm diese Arbeit gezeigt. Beide Männer arbeiten
Mitarbeiter der Stammmannschaft gebunden. Gespräche mit
Hand in Hand. Sie kommen bestens miteinander aus.
Arbeitsassistent Manfred Ende und wechselseitige Besuche
Ergebnis. Inzwischen sind die drei Beschäftigten der Werk-
„Die Menschen aus den Osnabrücker Werkstätten
bereichern die Zusammenarbeit in unserem Unternehmen“, versichert Axel Bornemann. Der Leiter der Serien-
statt Sutthausen, bzw. der OSNA Technik eingearbeitet. Sie
fertigung berichtet von vielen Begegnungen im Arbeitsalltag.
werden flexibel an mehreren Arbeitsplätzen eingesetzt.
Rücksichtnahme, Unterstützung und Wertschätzung verhin-
führten schnell zu einem für beide Unternehmen positiven
dern eben trennende Barrieren.
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Marcel Erdmann ist froh darüber, diese Männer an seiner Seite zu haben:
Hausmeister Miguel Gomez (li.) und Arbeitsassistent Carsten Wenker.
Hausmeisterassistent im Seniorenstift
Der Einsatz an der Bohrmaschine gehört zu den leichtesten
Übungen von Marcel Erdmann und Miguel Gomez.
Keine Zeit für Null-Bock
Sommerzeit – Gartenzeit. Was tun, wenn sich der Holzschnitt türmt und der Häcksler streikt? Im Christlichen
Seniorenstift Melle heißt es in solchen Fällen: „Marcel fragen.“ Marcel Erdmann hat bereits mehrfach dieses
oder ähnliche Probleme gelöst. Sein Chef, Hausmeister Miguel Gomez, erzählt dem Arbeitsassistenten
Carsten Wenker von diesen Erfolgen. Marcel Erdmann ist stolz auf das Lob und auch Carsten Wenker. Mit
seiner motivierenden Unterstützung ist der ausgelagerte Arbeitsplatz in der Senioreneinrichtung gut besetzt.
„Manchmal ist es hier schon anstrengender, als in der
die Wohnbereiche. Marcel wechselt Leuchtkörper aus, sor-
Werkstatt“, sagt Marcel Erdmann. Aber keine Frage, das
tiert die Kleidung für die Wäscherei und er holt die Post mit
stört den 23-Jährigen nicht, im Gegenteil. Marcel Erdmann
dem hauseigenen Fahrzeug. Überhaupt ist der Hausmeister-
kann vergleichen, denn er hat beide Arbeitsplätze kennen
assistent viel unterwegs. Er übernimmt Einkäufe und
gelernt.
Botendienste.Marcel Erdmann machte zu Beginn seiner
Der Riemsloher absolvierte den Berufsbildungsbereich in
Arbeit im Wohnstift den Führerschein, denn ein Hausmeister
Sutthausen, arbeitete dann im Metallbereich der Werkstatt
muss flexibel und mobil sein. Die Osnabrücker Werkstätten
Melle. Ein Praktikum im Christlichen Krankenhaus Melle
griffen ihm finanziell bei den Kosten dafür unter die Arme.
zeigte, dass der Berufseinsteiger für die Arbeit außerhalb der
Werkstatt bestens geeignet war. Er begann ein Praktikum im
Manchmal gibt es auch Krisen – „Null-Bock“-Zeiten, so wie
neuen Christlichen Wohnstift Melle und vier Wochen später
bei allen anderen jungen Erwachsenen auch. Dann ist es gut,
wurde dieser befristete Platz zur ausgelagerten Arbeitsstät-
wenn Carsten Wenker kommt. Zu zweit oder zu dritt werden
te der Osnabrücker Werkstatt. Marcel Erdmann ist in der
dann die Probleme besprochen. Carsten Wenker gibt Tipps,
Hausmeisterei eingesetzt. Hand in Hand arbeitet er mit
baut auf und motiviert. Diese Besuche und Gespräche haben
Hausmeister Miguel Gomez. Und sie verstehen sich. „Kleine
bislang immer geholfen. „Null Bock“ gibt es nur noch ganz
Reibereien gehören dazu. Die sind schnell vergessen, so
selten. Damit das so bleibt, kommt der Arbeitsassistent ein-
wie es sich unter Kollegen gehört“, sagt Miguel Gomez.
mal pro Woche in die Senioreneinrichtung, bei Bedarf auch
Auch Marcel sieht das so. Am liebsten möchte er immer mit
häufiger.
Miguel zusammenarbeiten.
Im Sommer ist ohnehin keine Zeit für Null-Bock. Dann fällt
Der Hausmeister und sein Assistent sind meistens unab-
nämlich die Lieblingsaufgabe für Marcel an, das Rasenmä-
hängig voneinander im Einsatz. Denn der beschäftigte Mitar-
hen. Mit dem Aufsitzmäher fährt er über die Rasenflächen
beiter weiß genau, was zu tun ist. Morgens wird zuerst der
der Gartenanlage. Das ist ein Riesenspaß und hinterher
Müll entsorgt, dann kommen die Wäsche- und Müllwagen auf
sieht alles gut aus.
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Die Arbeit von Laura Simon fördert den Verkauf für das schwedische Möbelhaus.
Alles für Ikea und die Kunden
Bleistifte und Zentimetermaße auffüllen: gut sichtbare Hilfsmittel
gehören zur Kundenphilosophie von Ikea.
Zufrieden in einem gelben Meer von Tüten
Wie viele Meter- oder genauer gesagt Kilometer – Laura Simon tagtäglich durch die Ikea-Hallen läuft, weiß
sie nicht. Sie ist immer schon gern auf den Beinen gewesen und deshalb wird auch nicht gezählt. Inzwischen
kennt sie wohl jedes Regal und fast alle Bettwäschedesigns beim Möbeldiscounter. Diese „Lauferei“ bringt
Ikea Umsatz und Laura Simon einen guten Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt.
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„Wenn keine gelben Tüten bereit liegen, können die
„Alle fragten nach Laura und die Tüten stapelten sich an den
Kunden nichts hineinlegen und kaufen auch weniger. So
Kassen“, berichtet Carsten Meinert. Denn von den Ikea-
einfach ist das“, bringt Carsten Meinert es auf den Punkt.
Mitarbeitern kann niemand dauerhaft mit dieser Aufgabe
Die Arbeit von Laura Simon ist dem Teamassistenten im Kun-
außerhalb des Verkaufs und Kundenberatung betraut werden.
denservice also ernorm wichtig. Mit ihr arbeiten sechs Men-
„Laura hat eine tolle Qualität in unsere Arbeit gebracht“,
schen aus den Osnabrücker Werkstätten im schwedischen
lobt der Service-Mitarbeiter.
Möbelhaus. Fünf beschäftigte Mitarbeiter sind im Lager und
Seit fast zwei Jahren läuft für Ikea die Zusammenarbeit mit
der Möbelmontage tätig, Laura Simon im Kundenbereich.
Laura Simon und der FBI bestens. Laura hatte zuvor den
Eine Stunde bevor das Möbelhaus in Hellern öffnet, ist die
Berufsbildungsbereich mit dem Schwerpunkt Hauswirtschaft
30-Jährige am Arbeitsplatz. Ihr erster Weg führt zum Kassen-
absolviert, dann arbeitete sie in der Gartengruppe
bereich. Dort haben die Kunden am Vortag die gelben Ikea
Sutthausen. Ein Praktikum in einem Betrieb stand ganz
Tüten in die Körbe gelegt. Laura sammelt die Tüten ein und
oben auf ihrer Wunschliste und deshalb sprach sie
macht sich auf den weiten Weg durch das Kaufhaus. Auf
Arbeitsassistent Manfred Ende an. Der vermittelte Laura
rund 50 Tütendepots in der Ausstellung werden die Tüten
dann zu Ikea und hatte damit die Richtige für den richtigen
verteilt. Ebenso verfährt sie mit den Trolleys. Die fahrbaren
Arbeitsplatz gefunden. Zunächst sollten zwei Werkstatt-
Einkaufswagen werden gesammelt und zu zwei Standorten
beschäftigte den Platz bei Ikea ausfüllen. Dann zeigte es
gebracht. Um 10 Uhr ist alles am richtigen Platz.
sich, dass Laura so gut war, um allein die Materialverteilung
Dann kommen die Kunden. Sie benutzen die gelben Tüten
zu übernehmen. „Laura hat die Arbeit viel schneller und
reichlich, das ist gut für Ikea und auch für Laura – ihre Arbeit
besser erledigt, als wir alle gedacht hatten.“ Darin sind sich
lohnt sich. Mehrmals am Tag, je nach Bedarf macht Laura
Carsten Meinert und Manfred Ende einig.
Simon so ihre Runde durch das Möbelkaufhaus. Außer den
Übrigens brannte auch Laura nach ihrer Erkrankung darauf,
Tüten und Trolleys füllt sie Ikea Bleistifte, Notizzettel und
wieder arbeiten zu können. Hunderte von gelben Tüten und
Zentimetermaße auf, sie legt die Leihkataloge und Service-
mehr warteten auf sie. Hin und wieder fährt sie in die Werk-
karten bereit.
statt. „Aber nur zu Besuch“, versichert die Osnabrückerin,
Was der Ikea Kundenservice an der Arbeit von Laura Simon
denn ihren Arbeitsplatz möchte sie auf keinen Fall mit der
hat, zeigte sich erst kürzlich, als Laura krank wurde.
Werkstatt tauschen.
Fünf Fragen an Thomas Saltenbrock, Firma Hoffmann Company
Die Zusammenarbeit lernen und ausbauen
Die Firma Hoffmann Company in Lotte ist seit vielen Jahren ein großer Unterstützer der HHO, zum einen als
Auftraggeber der Werkstätten, und seit einiger Zeit auch wenn es um die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen geht. Vor gut eineinhalb Jahren wurde die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit
den Osnabrücker Werkstätten mit einer
Kooperationsvereinbarung auf eine stabile
Basis gestellt. Zwei Beschäftigte aus den
Osnabrücker Werkstätten haben bei der
Hoffmann Company im Bereich Logistik einen Arbeitsplatz gefunden und übernehmen
dort Aufgaben im Lager. Die Neue Hilfe
fragte Thomas Saltenbrock, Logistikleiter
bei der Hoffmann Company.
Kunterbunte Produktfülle bei der Hoffmann Company und eine neue
Chance für Ludger Meyering auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Neue Hilfe: Wie sieht es mit der Motivation und der Befähigung der beschäftigten Mitarbeiter aus den Osnabrücker
Werkstätten aus?
Thomas Saltenbrock: Wir haben bisher sehr wechselhafte Erfahrungen gemacht. Die anfängliche Euphorie auf
beiden Seiten versprach den Einsatz von sehr vielen Mitarbeitern. Es dauerte dann aber doch recht lange, bis wir letztendlich nur zwei Mitarbeiter für einen dauerhaften Einsatz bei
uns gewinnen konnten bzw. ohne großen Betreuungsaufwand
selbstständig einsetzen können.
Neue Hilfe: Herr Saltenbrock, wie kommt ein florierendes
Unternehmen wie die Hoffmann Company dazu, Menschen
Neue Hilfe: Die Menschen mit Behinderung in Ihrem Un-
mit Behinderung zu beschäftigen?
ternehmen werden von den Arbeitsassistenten der Fachberatung Berufliche Integration begleitet. Wie bewerten Sie diese
Thomas Saltenbrock: Auf einem Logistikkongress
Zusammenarbeit?
haben wir, die Geschäftsführung der Hoffmann Company
und ich, einen Vortrag des Logistikleiters eines amerikani-
Thomas Saltenbrock: Die Zusammenarbeit klappt
schen Unternehmens gehört, dessen Belegschaft zu einem
sehr gut und die Betreuung entspricht ganz unseren Vorstel-
Anteil von mindestens 40 % aus Menschen mit Behinderung
lungen. Insbesondere in der Einführungsphase, in der auch
besteht. Dies hat uns emotional sehr bewegt und wir haben
unsere Mitarbeiter die Zusammenarbeit mit Menschen mit
überlegt, wie wir dies in Ansätzen bei uns im Unternehmen
Behinderung „lernen“ mussten, waren der regelmäßige Aus-
umsetzen können.
tausch und die Unterstützung vor Ort sehr hilfreich.
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Neue Hilfe: Seit eineinhalb Jahren arbeiten zwei
Dies konnten wir bisher nicht realisieren, da leider nicht viele
beschäftigte Mitarbeiter der Osnabrücker Werkstätten in
Menschen mit Behinderung die Chance eines Praktikums
Ihrem Unternehmen. Von Ihrer Seite besteht der Wunsch,
nutzen wollen. Für uns ist das Ziel, Mitarbeiter zu finden, die
weitere Menschen aus den Werkstätten zu beschäftigen. Wie
wir selbstständig, ohne großen Betreuungsaufwand bestimm-
können aus Ihrer Sicht mehr Menschen mit Behinderung für
te Tätigkeiten ausführen lassen können. Dabei darf die
den allgemeinen Arbeitsmarkt gewonnen werden? Anders
Sicherheit aller Beschäftigten nicht gefährdet werden.
gefragt: Was müssen wir – die Osnabrücker Werkstätten –
tun, um Ihre Wünsche künftig zu erfüllen?
Neue Hilfe: Herr Saltenbrock, würden Sie auch anderen
Unternehmen die Beschäftigung von Menschen mit Behinde-
Thomas Saltenbrock: Sehr positiv waren zunächst die
rung empfehlen?
Praktika, in denen die Kandidaten selbst sehen konnten, ob
ihnen die Arbeit bei uns gefällt. Auch wir hatten die Chance,
Thomas Saltenbrock: Auf jeden Fall! Wir werden auch
die Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum zu erleben und
weiterhin versuchen, eine enge Partnerschaft mit den HHO zu
zu sehen, wie leistungsfähig sie sind und welche Tätigkeiten
suchen und nach und nach weiteren Menschen eine Chance
sie übernehmen können.
geben, bei uns einen integrierten Arbeitsplatz zu finden. Auch
Wir haben von Beginn an den Wunsch geäußert, dass wir
unsere langjährigen Mitarbeiter profitieren von diesen neuen
mehr Menschen mit Behinderung bei uns einsetzen wollen.
Erfahrungen und es entsteht ein sehr gutes Miteinander.
Perfekter Wechsel in die Verwaltung
Zurück auf den ersten Arbeitsmarkt
Dieser Rollenwechsel ist bisher einmalig. Hauptperson ist Barbara Grewe. Nach dreißig Jahren ist die
55-Jährige wieder in ihren erlernten Beruf auf den ersten Arbeitsmarkt zurückgekehrt.
Nicht immer lief das Leben von Barbara Grewe gradlinig.
Die Osnabrückerin absolvierte eine Berufsausbildung zur Verwaltungsfachkraft. In ihrem Beruf arbeitete sie bei der Stadt
Osnabrück und im Sekretariat der Horst Koesling- Schule.
Nach gesundheitlichen Problemen erhielt dieser Berufsweg
einen Knick. Barbara Grewe wurde erwerbsunfähig. Später
fand sie über die Arbeit in den OSNA Techniken zurück in
das Berufsleben. Da Barbara Grewe eine Kämpfernatur ist,
wollte sie mehr. Mit Hilfe der FBI erhielt sie ein Praktikum in
der Information der Geschäftsstelle Sutthausen. Die Kollegin
fasste schnell Fuß und leistete gute Arbeit. Darauf richtete
die HHO Verwaltungs GmbH eine Planstelle mit Förderung
durch das Budget für Arbeit ein. Natürlich wurde dieser neue,
sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatz mit Barbara Grewe
besetzt. Erstmals konnte eine beschäftigte Mitarbeiterin
damit erfolgreich auf einen Arbeitsplatz einer Angestellten in
der Verwaltung vermittelt werden. Nach dreißig Jahren ist
Barbara Grewe wieder Verwaltungsfachangestellte und
überaus glücklich.
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Barbara Grewe gelang der Sprung auf einen Platz des ersten Arbeitsmarktes, Verwaltungschef Jörg Richter freut sich, dass dieser Wechsel zum
ersten Mal in der Verwaltung gelang.
Budget für Arbeit
Der gute Übergang zum ersten Arbeitsmarkt
„Wir wollen auf vielen Wegen den ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung erreichen,“ sagt
Markus Welz, Leiter der Fachberatung Berufliche Integration. Einer dieser Wege ist das Budget für Arbeit.
Fünf ehemalige Beschäftigte der Osnabrücker Werkstätten nutzen bereits diese Möglichkeit für mehr Teilhabe
am Arbeitsleben.
Immer mehr Menschen mit Behinderung möchten auf dem
Selbstverständlich gehen die beschäftigten Mitarbeiter
ersten Arbeitsmarkt gleichberechtigt mit allen Anderen ihren
den Weg zum Budget für Arbeit nicht allein. Die Mitarbeiter
Lebensunterhalt verdienen. Ein wichtiges Instrument, das
der FBI helfen mit, sie beraten, stellen mit ihnen den Antrag.
den Übergang auf einen solchen Arbeitsplatz erleichtert, ist
Modellrechnungen geben Auskunft darüber, wie das Bud-
das Budget für Arbeit. Mit dem Budget für Arbeit werde auch
get einzusetzen ist. Während der Antragstellung bleibt der
ein Umdenkprozess in die Inklusion angestoßen, meint
beschäftigte Mitarbeiter in der Gesamtverantwortung der
Markus Welz. Denn die Kosten für einen Werkstattplatz zahlt
Osnabrücker Werkstätten. Ist ein sozialversicherungspflichti-
der Sozialhilfeträger nicht wie bisher an die Osnabrücker
ger Arbeitsplatz mit Hilfe des Budgets für Arbeit eingerichtet,
Werkstätten, sondern direkt an den beschäftigten Mitarbeiter.
wird der neue Arbeitgeber sein Ansprechpartner.
Für ihn ergibt sich dadurch neue Flexibilität. Ihm selbst wird
„Über einen Antrag auf Budget für Arbeit wird in der Regel
die Freiheit übertragen, individuelle Leistungen „einzukau-
schnell entschieden", sagt Markus Welz. Vier Wochen nach
fen“. Das kann die Bereitstellung eines Arbeitsplatzes sein
der Antragstellung ist das Budget meistens ermittelt und der
oder einzelne Unterstützungsleistungen am Arbeitsplatz.
neue Mitarbeiter und der Arbeitgeber haben Sicherheit.
Markus Welz erläutet die Vorteile für die Arbeitnehmer:
Das Budget für Arbeit bietet übrigens nicht nur große Chan-
Das Budget für Arbeit, das an den Arbeitgeber ausgezahlt
cen für den ersten Arbeitsmarkt, sondern auch Sicherheit.
wird, bietet einen finanziellen Anreiz, um Arbeitsplätze für
Sollte das budgetierte Arbeitsverhältnis scheitern, kann der
Menschen mit Behinderung zu schaffen.
Mitarbeiter wieder auf seinen Werkstattplatz zurückkehren.
Das Budget für Arbeit können alle Menschen, die im
Arbeitsbereich einer Werkstatt beschäftigt sind oder eine
aktuelle Empfehlung des Fachausschusses für eine Beschäftigung dort haben, beantragen.
So kommt man zum Budget für Arbeit:
Im ersten Schritt müssen Werkstattbeschäftigte oder
Mitarbeiter auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz einen
Antrag auf ein "Budget für Arbeit" stellen.
Der Antrag wird vom beschäftigten Mitarbeiter beim
zuständigen Sozialhilfeträger gestellt.
In der Zielvereinbarung werden notwendige Schritte zu
einer dauerhaften Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt
festgelegt.
Das Budget ist zweckgebunden und wird direkt an den
Arbeitnehmer oder nach Absprache an den Arbeitgeber
ausgezahlt.
Die Werkstatt oder ein Integrationsfachdienst helfen bei
der Suche eines Arbeitsplatzes.
Mit dem neuen Arbeitgeber wird festgelegt, wie das
Budget einzusetzen ist, als vollständige Lohn-
subventionierung zur Bereitstellung des Arbeitsplatzes
oder darüber hinaus als Leistung für Assistenz am
Arbeitsplatz.
Die Bewilligung behält zwei Jahre ihre Gültigkeit und kann
danach verlängert werden.
Arbeiten, so wie alle anderen auch. Beschäftigte Mitarbeiter wie Stephan
Pehlegrimm qualifizieren sich für den ersten Arbeitsmarkt.
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Ein Künstler im Produktdesign
Die hohe Kunst des Umgangs studieren
Als die Hochschule Osnabrück, Fachbereich Industrial Design, um Unterstützung bat, brauchte Arbeitsassistent Manfred Ende nicht lange zu überlegen: Bernd Hildenbrand war für diesen ausgelagerten Arbeitsplatz
genau der Richtige. Inzwischen sehen das Prof. Thomas Hofmann und sein Assistent Dipl. Designer Fabian
Stärk genauso. Auch für den beschäftigten Mitarbeiter ist die Arbeit in der Vitischanze die passgenau Lösung,
um verkraftbare Belastung und Vielseitigkeit zu vereinbaren. Mit den Dozenten und Studenten liegt Bernd
Hildenbrand auf einer Wellenlänge. Alle vereint die Liebe zu Material, Gestaltung und Kunst. Bernd Hildenbrand ist studierter Kunsttherapeut und Kunstpädagoge, seine Passion ist die Bildhauerei.
Ein Studienergebnis aus dem Fachbereich Industrial Design,
Bernd Hildenbrand pflegt es.
Prof. Thomas Hofmann und Bernd Hildenbrand bereiten den Unterricht vor.
Seit 2005 arbeitet Bernd Hildenbrand in der OSNA Technik 1.
Die gewünschte Vielseitigkeit hat der Künstler also mit
Eine abwechslungsreichere Arbeit, die mehr Freiräume
der Arbeit in der Vitischanze gefunden. Wenn dieser ausgela-
ermöglicht, war seit langem großer Wunsch des 51-Jährigen.
gerte Arbeitsplatz mit einem erfüllbaren Pensum, dazu noch
Als dann die Kontakte zwischen Hochschule Osnabrück und
mit viel Spaß an der Arbeit und bestem Einvernehmen zu
HHO zu der Anfrage des Fachbereiches Industrial Design
den Dozenten und Studierenden erhalten bleibt, hat er sein
führten, war mit Bernd Hildenbrand die ideale Besetzung für
berufliches Ziel (wieder) erreicht. Dann – so versichert Bernd
diesen besonderen ausgelagerten Arbeitsplatz gefunden. Ein
Hildenbrand – bleibt er gesund und zufrieden. Sehr wichtig
sechswöchiges Praktikum gab die nötige Orientierung, auch
ist, dass ihm genügend Energie für seine Kunst bleibt. Seit
die Bestätigung, dass dieser Platz richtig war.
20 Jahren ist der Bildhauer Mitglieder im Bund Bildender
Künstler und an zahlreichen Ausstellungen beteiligt.
Der Aufgabenkatalog für den beschäftigten Mitarbeiter der
Die Arbeit von Bernd Hildenbrand verringere den Uni-
OSNA Technik ist lang. Außen und innen sind die Räume in
Stress, meinen Thomas Hofmann und Fabian Stärk. Der
der Vitischanze in Schuss zu halten, Besorgungen sind zu
Fachbereich befindet sich gerade im Aufbau. „Da ist es
erledigen, Bücher müssen inventarisiert und Kopierarbeiten
gut, wenn verschiedene Dinge abgenommen werden und
erledigt werden. Immer, wenn er gerade gebraucht wird, ist
wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können“, sagt
Bernd Hildenbrand zur Stelle: wenn Thomas Hofmann und
Fabian Stärk.
Fabian Stärk Hilfe brauchen, um Demonstrationsmaterial auf-
In öffentlichen Einrichtungen wie der Hochschule sollte
zustellen, um Mappenpräsentationen vorzubereiten, Getränke
es selbstverständlich sein, Menschen mit Behinderung zu
zu besorgen, wenn Gestaltungsmaterial fehlt und, und, und.
beschäftigen, meint Prof. Hofmann. Auch im Sinne der Stu-
Wenn es nötig wird, ist Bernd Hildenbrand auch abends oder
denten. Denn den zukünftigen Designern aus der Vitischanze
am Wochenende da.
werden nicht nur stylische Besonderheiten an Produkten
vermittelt, sondern auch der gleichberechtigte Umgang mit
Menschen mit Behinderung.
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Schulassistent in Bad Laer
Arbeit auf Augenhöhe
Alexander Pauk ist morgens frühzeitig in der Grundschule Bad Laer. Er geht in sein Hausmeisterzimmer
und übernimmt den Telefondienst. Zwei Mütter rufen
an, ihre Kinder sind krank. Der Schulassistent notiert
die Namen und die Klassen. Später gibt er seine Informationen an die Klassenlehrer weiter. Er geht zum
Lehrzimmer. Davor hängt ein Bild des gesamten Kollegiums und Alexander Pauk ist mittendrin.
Grundschulleiterin Marianne Plogmann und ihr Stellver-
Telefondienst im Hausmeisterzimmer. Krankmeldungen werden
von Alexander Pauk gewissenhaft aufgenommen.
Pauk den Eltern und Schülern vorgestellt und organisatorisch
treter machten sich die Sache nicht leicht. Wie kann der
immer etwas verbessert.“ Jetzt, zum Ende des Schuljahres,
Arbeitsplatz eines Schulassistenten aussehen? Kann ein
wünschen sich Marianne Plogmann, ihre Kollegen, Carsten
Mensch mit Behinderung im Schulleben integriert werden?
Wenker und ganz besonders Alexander Pauk, dass
Ist ein ausgelagerter Arbeitsplatz der Osnabrücker Werkstatt
die Beschäftigung weiterläuft. Denn derSchulassistent
in einer Grundschule Belastung oder Entlastung?
erledigt bereits viele Aufgaben selbstständig oder mit
Dagegen trafen die Kollegen in der Wekstatt Hilter schnell
Unterstützung, in jedem Fall mit viel Einsatz und Freude.
die Entscheidung. Alexander Pauk war eindeutig auf diesem
„Herr Pauk und wir alle haben uns toll entwickelt“, betont
Platz richtig, er würde die Aufgabe meistern. Der 38-Jährige
die Rektorin. Vorbehalte habe es von keiner Seite gegeben,
Pauk arbeitet seit 1995 in der Werkstatt Hilter und wurde
im Gegenteil.
später auf einen ausgelagerten Arbeitsplatz vermittelt. Leider
Der Arbeitsalltag von Alexander Pauk geht natürlich weit
lief dieses Projekt aus. Aber Alexander Pauk war so gut
über den morgendlichen Telefondienst hinaus. Der
eingearbeitet und bestens motiviert, dass sich die nächste
Schulassistent schließt die Klassenräume auf, bringt die
Chance für ihn anbot. Dass er direkt neben der Grundschule
Kaffeemaschine in Gang, in den Pausen übernimmt er mit
am Salzbach wohnt und in Bad Laer wohl bekannt ist, war ein
dem Hausmeister den Getränkedienst und mit Unterstützung
weiterer Aspekt, ihn als Schulassistenten zunächst für ein
eines Pädagogen hilft er bei der Aufsicht. Er sorgt im Forum
Schuljahr zu beschäftigen.
für Ordnung, leitet die Post weiter und macht Kopien für den
Unterricht. Ein Pläuschen mit den Kindern ist immer möglich,
auch das gemeinsame Frühstück mit dem Lehrerkollegium.
Obwohl er ein ruhiger Typ ist, blüht Alexander Pauk im
quirligen Schulleben auf.
Allerdings gibt es Dinge, die der Bad Laerer nicht besonders mag: Staub wischen zum Beispiel. Mit Marianne
Plogmann bespricht er dann, ob diese Arbeit leichter fällt,
wenn sie auf zwei Tage verteilt wird oder ob alles mit einem
Einsatz erledigt werden sollte. Hauptsache, die Aufgabe wird
im Tagesplan abgehakt. Denn alle Aufgaben sind hier aufgelistet. Auf einen Blick sieht Alexander Pauk dann, was erledigt
ist und wo der nächste Einsatz wartet.
Alle zwei Wochen besucht ihn Carsten Wenker in der
Besprechung des Tagesplanes mit Rektorin Marianne Plogmann,
Alexander Pauk und Carsten Wenker.
Grundschule. Zwingende Gründe für diesen Besuch, also
Probleme, gibt es kaum. „Aber es ist gut, wenn wir über alles
mal reden“, versichert der Schulassistent.
„Wir haben häufig mit Carsten Wenker von den
Schulleiterin Marianne Plogmann macht allen Mut, den
Osnabrücker Werkstätten und den Kollegen zusammen
gleichen Weg zu gehen und Menschen mit Behinderung eine
gesessen und überlegt, welche Aufgaben Herr Pauk über-
Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu geben. „Gerade
nehmen kann“, berichtet Marianne Plogmann, „natürlich
öffentliche Einrichtungen sollten ihrer sozialen Verantwor-
alles in Absprache mit Herrn Pauk.“ Die Schulleiterin erzählt
tung gerecht werden und mit Menschen mit Behinderung
auch, dass die ersten Wochen mit ihrem neuen Schul-
auf Augenhöhe zusammenarbeiten“, so die Rektorin. In der
assistenten arbeitsintensiv gewesen seien. „Wir haben Herrn
Grundschule am Salzbach wird das vorbildlich praktiziert.
19
Kundenkontakte sind für Felix Senftner
das Beste an der Arbeit als Verkäufer.
Ausbildung im Cap-Markt
Anika Temmelmann ist mit ihrem Azubi Felix hoch zufrieden.
Mit Fleiß und Büffeln zum Verkäufer
„Ich möchte Kunden beraten und Verkäufer werden.“ Dieser Berufswunsch ist für Felix Senftner nicht neu.
Schon als Schüler strebte er dieses Ziel an. Mit viel Ehrgeiz und einem Ausbildungsplatz im Cap-Markt, dem
Glaner Unternehmen der OSNA-Integ (Integrationsunternehmen), ging dieser Wunsch in Erfüllung. Der
19-Jährige steht kurz vor den Abschlussprüfungen zum Verkäufer im Einzelhandel. Nach den Sommerferien
geht das Lernen weiter.
„Auf Felix ist immer Verlass“, sagt Anika Temmelmann,
Zwei Jahre dieser Ausbildung sind fast vorüber. Jetzt übt
stellvertretende Marktleiterin und Ansprechpartnerin für die
der 19-Jährige für die mündliche und schriftliche Prüfung zum
Auszubildenden. Auch Marktleiter Ulrich Schepers weiß, dass
Verkäufer im Einzelhandel. Unterstützt wird er dabei - und
er mit seinem Azubi Felix die richtige Wahl getroffen hat. Der
schon während der Berufsschulzeit – von den Lehrern des
zukünftige Verkäufer kennt sich in allen Marktbereichen aus.
Bildungsträgers "Fachwerk e. V. ". Mit den Zensuren sind der
Ob im Lager, Verkauf oder Kasse, mit Felix lässt sich hervor-
Auszubildende und sein Marktleiter zufrieden. Deshalb sehen
ragend zusammenarbeiten und alles klappt.
beide die bevorstehende Prüfung auch halbwegs entspannt.
Der Versmolder machte mit 17 Jahren den Führerschein,
Danach geht es nämlich weiter nach oben auf der Karriere-
kann somit in der Auslieferung eingesetzt werden und ist
leiter. Felix Senftner hängt ein Jahr dran und macht die Zu-
außerdem zeitlich flexibel. Auch die Cap-Markt Kunden
satzausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel. Wenn alles
sparen nicht mit Lob. „Hier sind alle sehr freundlich“,
gut läuft, hat er im nächsten Jahr seinen Abschluss in der
versichern die Stammkundinnen Rosemarie Böhme und Anne
Tasche. Natürlich bleibt er vorläufig dem Cap-Markt erhalten,
Heidecker, die in diesem Fall besonders Felix Senftner im
denn auf qualifizierte Mitarbeiter, besonders solche, die wie
Blick haben.
Felix viel Ehrgeiz an den Tag legen, möchte Ulrich Schepers
Zielstrebig steuerte Felix Senftner schon während der Schul-
nicht verzichten.
zeit in einer integrativen Hauptschule seinen Berufswunsch
Nach zwei Jahren Ausbildung, vielen Kundenkontakten und
an. “Ich habe viel geübt, besonders im Rechnen“, erinnert
Kollegialität im Cap-Markt weiß Felix Senftner, dass er mit
sich der Versmolder. Das Büffeln hatte Erfolg. In der
seinem Berufsziel „Verkäufer“ genau richtig lag. Sein Wunsch
Integrationsklasse wurde er Bester. Ohne Probleme nahm er
für die Zukunft? „Erst die Prüfungen bestehen und dann
am Regelnunterricht teil und macht seinen Hauptschul-
irgendwann einmal stellvertretender Marktleiter in einem
abschluss. Über den Integrationsfachdienst kam er schließ-
großen Supermarkt werden, das wäre es“, meint Felix
lich zum Cap-Markt und somit auch zur Ausbildungsadresse
Senftner. Bis dahin wird er noch viel lernen müssen und
für seinen Traumberuf.
Erfahrungen sammeln. Und darauf freut er sich.
Vier Monate lang machte er ein freiwilliges Praktikum. Während dieser Zeit half er einmal in der Woche im CAP-Markt
und lernte schon vor Ausbildungsbeginn die Marktleitung,
Kollegen und die Arbeit kennen. Für Ulrich Schepers, Anika
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Integrationsunternehmen:
Temmelmann und natürlich für Felix Senftner war klar: der
Mehr Informationen zu unserem Integrationsunternehmen
finden Sie unter:
Cap-Markt war der beste Ausbildungsplatz.
www.os-hho.de/osnainteg
Tatkräftiger Einsatz im Haus Ohrbeck
Er ist der Mann für Haus und Garten
Fabian Hüls ist ein junger Mann, der gern anpackt. Nichts ist ihm zu schwer, auch knifflige Sachen sind bei
ihm in den richtigen Händen. Er ist eben durch und durch ein Handwerker, vielseitig begabt und einsatzfreudig. Wie geschaffen also für einen ausgelagerten Arbeitsplatz in der Hausmeisterei von Haus Ohrbeck.
Arbeitsassistent Carsten Wenker vermittelte ihm diesen Job.
Mehr als zehn Stühle auf einmal zu transportieren, ist nicht
jedermanns Sache. Für Fabian Hüls gehört diese Arbeit zum
Alltag. Wenn sich morgens die Seminarteilnehmer im Haus
Ohrbeck versammeln, hat Fabian Hüls bereits alles für ihren
Unterricht hergerichtet. Von den Überbleibseln des vorherigen Abends findet sich
nirgends eine Spur, Stühle und Tische
stehen in der Anordnung wie gewünscht,
die Getränke sind aufgefüllt, die Kaffeemaschinen laufen. Fabian Hüls sitzt dann
bereits auf dem Trecker, harkt durch die
Beete oder er pflegt die Pflanzen. „Fabian
gehört zum Haus“, fasst Hausmeister
Markus Bextermöller kurz und knapp
zusammen.
Im Berufsbildungsbereich Sutthausen
qualifizierte sich der Osnabrücker für die
Landschaftsgärtnerei. Für Arbeiten in den Außenanlagen
„Wo sind noch mehr Stühle?“ Auch schwere
Hausmeisterarbeiten sind für Fabian Hüls
kein Problem.
Markus Bextermöller zeigt Fabian Hüls wie
man Rosen schneidet.
wurde Fabian dann in der Sommersaison 2010 vom Haus
Ohrbeck übernommen. In der Winterssaison gab es draußen
Ohrbeck und den Osnabrücker Werkstätten. Carsten Wenker
wenig zu tun, deshalb ging Fabian zunächst zurück in die
besucht Fabian regelmäßig, sie tauschen sich aus und über-
Werkstatt. Das Haus Ohrbeck, langjähriger Kooperationspart-
legen wie das zukünftige Arbeitsleben aussehen kann. In der
ner der HHO, wusste schon zu diesem Zeitpunkt die Arbeit
nächsten Zeit gibt es jedenfalls jede Menge Arbeit für Fabian,
des OW-Beschäftigten zu schätzen und wollte ihn möglichst
versichern Carsten Wenker und Markus Bextermöller. Beide
bald wieder im Hause haben. Deshalb blieb der Kontakte
wissen, wie gut und zuverlässig Fabian arbeitet.
bestehen. Einmal in der Woche fuhr Fabian Hüls zur katho-
Hausmeister Bextermöller wies den beschäftigten Mitar-
lischen Bildungsstätte nach Holzhausen, übernahm verschie-
beiter in alle Arbeitsschritte im Haus Ohrbeck ein. Nach der
dene Aufgaben und blieb somit im Geschehen.
Vorbereitung der Seminarräume beginnt Fabian Hüls seinen
Im letzten Jahr wurde seine Mithilfe wichtiger denn je, da
Rundgang über das Gelände. Der Müll wird entsorgt und es
keine Zivildienstleistenden mehr im Haus arbeiteten. Haus-
gibt keinen Papierschnipsel in den Beeten, den Fabian nicht
meister Markus Bextermöller hatte einen Wunsch: er wollte
sieht. Er hält den Garten in Schuss, weiß, wie man Rosen
Fabian möglichst vielseitig in Haus und Garten einsetzen. Fa-
schneidet und Wege säubert. Damit das Lernen immer
bian tat nichts lieber als das. Und Carsten Wenker erledigte
weiter geht, nimmt Fabian Hüls regelmäßig an Fortbildungen
die rechtlichen und finanziellen Absprachen zwischen Haus
teil. Alle Garten- und Hausgeräte, samt Trecker bedient der
Hausmeisterhelfer perfekt.
„Wenn Veranstaltungen am Wochenende stattfinden, ist
Fabian zur Stelle, wenn es sein muss auch spät abends“,
lobt der Hausmeister. Nur am Freitagnachmittag möchte
Fabian Hüls möglichst pünktlich Feierabend haben. Dann
fährt er nämlich direkt zum Fußballtraining nach Sutthausen.
Auch in der Werkstattmannschaft leistet Fabian ganze Arbeit.
Auf dem Platz kommt kaum jemand an ihm vorbei.
Fabian Hüls: sein Lieblingsarbeitsplatz ist
auf dem Trecker.
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Gruppenarbeitsplätze in den Betrieben
Flexibel, begleitet und gut in der Gruppe
Jeden Mittwoch wartet morgens um 8 Uhr der Bus. Eine Gruppe von Menschen mit Behinderung und ein
Gruppenleiter starten von der Werkstatt Sutthausen aus zu ihrem Arbeitsplatz in das Zentrallager eines Lebensmitteleinzelhändlers. Die beschäftigten Mitarbeiter sind mächtig stolz auf ihre Arbeit. Auch die Lagerleitung ist froh darüber, dass die Gruppe einmal in der Woche wichtige Arbeiten abnimmt.
„Gruppenarbeitsplätze außerhalb der Werkstätten sind ein
Die beschäftigten Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit,
neues Beschäftigungsmodell, das immer mehr angenom-
die Welt des ersten Arbeitsmarktes kennen zu lernen. Sie
men wird“, erläutert Abteilungsleiter Markus Wernke. Die
erhalten neue Einblicke und werden gefördert. Wenn alles
Vorteile liegen auf allen Seiten.
optimal läuft, ist der Gruppenarbeitsplatz der erste Schritt
Zuerst sind es logistische Vorteile für die Unternehmen.
Produkte, Einzelteile oder Verpackungen werden nicht in
die Werkstatt gefahren und nach der Erledigung des
zum Arbeitsvertrag.
' Auftrages wieder zurückgebracht. Da spart Zeit und Geld.
Häufig können verschiedene Aufträge technisch bedingt
besser in den Betrieben erledigt werden.
Gruppenarbeitsplätze können je nach Arbeitsumfang
besetzt werden. Der Auftraggeber nimmt nur die
Stundenzahl in Anspruch, die er tatsächlich benötigt.
Weitere Entlastung für den Auftraggeber: die Mitarbeiter
mit Behinderung werden von Gruppenleiter den gesamten
Arbeitstag über begleitet. Sollten Probleme auftreten, greift
der Gruppenleiter ein.
AuSSenarbeitsplatz Hufschmied
Wenn Menschen und Arbeit
zusammen passen
Arbeit macht besonders dann zufrieden, wenn sie Spaß
macht. Die Arbeitsassistenten, die Menschen mit
Manfred Holtgreve hat seinen Traumjob gefunden.
Behinderung auf einen ausgelagerten Platz bringen,
haben genau diesen Zufriedenheitsfaktor im Blick. Unternehmen und die beschäftigten Mitarbeiter müssen
von der Arbeit gleichermaßen profitieren. Mit anderen Worten: Arbeit und Menschen müssen zueinander
passen. Manchmal ist diese Herausforderung groß, aber manchmal läuft alles perfekt zusammen, wie bei
Manfred Holtgreve und Jürgen Rabe.
„Manni, den Hobel!“ Kurz und knapp gibt Jürgen Rabe seine
te Chance seines Berufslebens. Jetzt hat er seinen Traumjob.
Anweisungen. Manni Holtgreve hat den Hobel bereits zur Hand.
Jürgen Rabe und „Manni" sind inzwischen ein eingespieltes
Jeder sieht, dass die beiden sich blind verstehen. Jürgen
Team. Die Osnabrücker Werkstätten übernahmen die sicher-
Rabe ist Hufschmied in Melle. Er suchte dringend Mithilfe. Als
heitstechnische Ausstattung für Manfred Holtgreve.
Arbeitsassistent Gerd Paul die unterstützende Arbeit bei einem
Der OW-Beschäftigte zeigt dem Arbeitsassistenten bei jedem
Hufschmied in den Werkstätten vorstellte, fanden sich drei
Besuch was er dazu gelernt hat, was er kann und wie selbstver-
Bewerber. Dem Arbeitsassistenten war sofort klar, dass dieser
ständlich alles von der Hand geht: Eisen bearbeiten, raspeln,
ausgelagerte Arbeitsplatz nur mit Manfred Holtgreve besetzt
anheizen, Amboss aufstellen, Lack auftragen – alles harte
werden sollte. Er behielt recht.
Arbeit, aber für Manfred Holtgreve ein Vergnügen. „Ich möchte
Für Manfred Holtgreve war es ein Arbeitsplatzwechsel nach 30
nirgendwo anders arbeiten“, versichert er.
Jahren in den Werkstätten Melle und Schledehausen. Mit der
Arbeit bei Jürgen Rabe ergab sich für den 46-Jährigen die größ-
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Wenn das letzte Pferd beschlagen ist, hat auch Jürgen Rabe
Zeit zum Luftholen: „Alles optimal gelaufen, Manni ist perfekt.“
Teilhabe auch mit hohem Förderbedarf
Schubkarre fahren will gelernt sein
Auch Menschen in den Intensivförderbereichen haben
das Recht auf berufliche Förderung. Auch sie können
und wollen mit ihren individuellen Fähigkeiten Teil
aller Arbeitsleistungen der Osnabrücker Werkstätten
sein. Gleichberechtigtes Arbeiten bringt für Menschen
mit hohem Unterstützungsbedarf Lebensqualität
und Zufriedenheit. Wie für Dimitri Pluznikov, Reiner
Wiebke und Heinrich Miroschnikov-Hell.
Ein Platz an der
Sonne: Dimitri
Pluznikov und
Reiner Wiebke (re.)
wechselten von der
Intensivförderung
in die Gärtnerei.
zungsbedarf lernen, miteinander zu arbeiten. Die Stärkeren
helfen den Leistungsschwächeren.
Reiner Wiebke drückt seine Zufriedenheit auch ohne Worte
„Dimitri hat große Fortschritte gemacht,“ sagt Martin
aus. Er genießt es, in der Sonne zu arbeiten. Unentwegt zieht
Ossege. Dimitri Pluznikov zeigt es sogleich. Er nimmt die voll
er den Fugenreiniger zwischen den Pflastersteinen hindurch.
beladene Schubkarre und bringt sie sicher zum Anhänger. Er
Nach seiner Arbeit ist der Weg garantiert unkrautfrei.
gehörte dem Intensivförderbereich der Werkstatt Hilter an.
Dimitri Pluznikov hatte anfangs Schwierigkeiten, eine Schub-
Jetzt arbeitet er in der Gartengruppe und blüht auf, so wie
karre im Gleichgewicht zu halten. Jetzt läuft die Arbeit viel
die Blumen im Sommer. Vier Beschäftigte aus der Inten-
besser. Beete säubern, Setzlinge pflanzen, Laub oder Rasen
sivgruppe wechselten in die Gärtnerei. Dieser Bereich sei
harken und Schubkarre schieben, das alles können Men-
besonders gut geeignet, um Menschen mit hohem Hilfebe-
schen mit hohem Hilfebedarf und sie haben Spaß daran.
darf eine Beschäftigung zu geben, weiß Martin Ossege. Die
Mit den neuen Beschäftigten aus dem Intensivbereich nahm
Arbeitsabläufe können den Fähigkeiten angepasst werden,
die Gärtnerei ein weiteres Betätigungsfeld auf. Wenn mal
außerdem kommen die Arbeiten und Bewegung an der
nicht die Sonne scheint, entstehen mit den unterschied-
frischen Luft vielen Wünschen entgegen. Ein weiterer Aspekt:
lichsten Fähigkeiten der Menschen wunderschöne Weiden-
Menschen mit hohem und mit weniger intensivem Unterstüt-
flechtprodukte.
Vom Intensivbereich zur Lattenrostmontage
Ein Wechsel bietet neue Chancen
An der Seite von Christian Klöntrup meisterte Heinrich
Miroschnikov-Hell den Arbeitsplatzwechsel.
Gar nicht so einfach, das Wort „Twinkappen“ auszusprechen, erst recht nicht,
damit zu arbeiten. Heinrich Miroschnikov-Hell kann beides. Er ist neuer beschäftigter Mitarbeiter in der Lattenrostmontage. Er und drei weitere Menschen mit Behinderung wechselten aus dem Intensivbereich hierher. Sie fühlen sich in diesem Werkstattbereich gut aufgenommen und haben Etliches
dazu gelernt. Das alles so gut klappte, liegt an einem weiteren Wechsel.
Auch ihr Gruppenleiter Christian Klöntrup arbeitet jetzt in der Lattenrostmontage und ist weiterhin an ihrer Seite.
Christian Klöntrup kennt die vier beschäftigen Mitarbeiter
wechsel hatte, ging er mit den vier betreuten Menschen ebenfalls
seit vielen Jahren aus der Intensivförderung. Er weiß um ihre
in den Montagebereich. Gemeinsam klappte die Umstellung. Die
Stärken und Schwächen. Deshalb fiel auch seine Wahl auf
beschäftigten Mitarbeiter wurden offen aufgenommen und von
diese vier Menschen, als ein Abteilungswechsel diskutiert
allen Kollegen in der Lattenrostmontagegruppe unterstützt. Somit
wurde. Gemeinsam mit Birgit Mosel-Peters hatte Christian
war klar, dass aus der Probephase ein dauerhafter Arbeitseinsatz
Klöntrup überlegt, wie Menschen mit hohem Unterstützungs-
wurde.
bedarf weiter gefördert werden könnten. Möglichst große
Heinrich Miroschnikov-Hell und die anderen drei Beschäftigten sind
Teilhabe für diese Menschen an der gemeinsamen Leistung
in den ersten Arbeitsschritten der Montagelinie tätig. Christian
der Osnabrücker Werkstätten – das stand im Vordergrund
Klöntrup zeigt ihnen, wie Bolzen in die Latten einzudrücken sind
der Überlegungen. Der Wechsel vom Intensivbereich in die
und wie die Kunststoff-Twinkappen befestigt werden. „Nicht die
Lattenrostmontage wurde zunächst in einer Probephase in
Geschwindigkeit oder Stückzahl stehen im Vordergrund, sondern
die Tat umgesetzt.
die Teilhabe,“ sagt der Heilerziehungspfleger.
Das Kennenlernen und Eingewöhnen leichter fällt, wenn man
Von Twinkappen reden und damit arbeiten, ist also auch eine be-
von einem vertrauten Kollegen begleitet wird. So war es auch
friedigende Aufgabe für Menschen mit hohem Assistenzbedarf.
hier. Da auch Christian Klöntrup Lust auf einen Abteilungs-
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DAS BESTE ZUM SCHLUSS
Der Hit aus dem StadtgalerieCafé:
Bunter Spargel - Erdbeersalat
kosen
Zutaten: 100g getrocknete Apri
- etwas Salz, Zucker und Butter
rgel
Spa
er
weiß
g
250
zum garen
250g grüner Spargel
250g Erdbeeren
½ Kopf Eisbergsalat
Fenchelknolle
1
mittelalter Gouda
g
100
Speckwürfel
50g
Basilikum oder Kresse
Zitrone
1
Senf (gerne auch grobkörnig)
.
Teel
½
saure Sahne
2 El
Öl
5 El
y
Pfeffer, Kräutersalz, Zucker , Curr
So wird's gemacht:
n und über Nacht in 2cl. Obstler
Die Aprikosen in Streifen schneide
eichen.
einw
)
men
(man kann auch Wasser neh
ke schneiden und 10 min garen.
Den Spargel in ca. 3 cm lange Stüc
oder achteln.
Erdbeeren je nach Größe vierteln
entfernen und die Stücke in feine
Den Fenchel halbieren, den Stunk
Streifen schneiden.
eiden.
Den Eisbergsalat in Streifen schn
ckwürfel kross ausbraten.
Gouda in Würfel schneiden, Die Spe
f, der sauren Sahne und den
Den Saft der Zitrone mit dem Sen
Öl kräftig unterschlagen.
das
n
Gewürzen gut verrühren, dan
l und das Basilikum vermengen.
Alle Zutaten bis auf die Speckwürfe
ckwürfeln über den Salat geben.
Basilikum hacken und mit den Spe
t ein Glass Wein.
Dazu etwas Baguette und vielleich
Guten Appetit!
Café
wünscht das Team vom Stadtgalerie
IMPRESSUM
Herausgeber:
Verantwortlich:
Redaktion:
Autoren dieser Ausgabe:
Fotos:
Spendenkonto:
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück gGmbH
Industriestraße 17, 49082 Osnabrück
Heiner Böckmann V. i. S. d. P.
Bärbel Recker-Preuin, Susanne Wolff
Bärbel Recker-Preuin,
Detlef Heese, Stefanie Preuin,
Bärbel Recker-Preuin, Susanne Wolff
Sparkasse Osnabrück, BLZ 265 501 05
Kto. 58 057
in einer Einrichtung der Behindertenhilfe in der Heilpädagogischen Hilfe
Osnabrück.
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