Wir trafen uns im „Früh“

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Wir trafen uns im „Früh“
Ehemaliger Flugplatz Dornstadt
Königliche Fliegerstation und Fliegerhorst der
Luftwaffe
I
m Herbst 1916 während des Ersten Weltkriegs beschließt das Königlich Württembergische Kriegsministerium, bei Himmelweiler südöstlich von Dornstadt, 8km nördlich
von Ulm, einen Flugplatz zu bauen.
Diorama „Königliche Fliegerstation Dornstadt“
Für das XIII. Königlich Württembergische Armeekorps wurde zu dieser Zeit eine weitere
Fliegerstation errichtet, bestehend aus sechs
Flugzeughallen, einer Werft, einem Depot,
einem Kraftwagenschuppen, drei kleinen
Schuppen mit Nebenanlagen einschließlich
Gleisanschluss an die Strecke Ulm-Stuttgart
und Unterkunftsbaracken.
Mitte Januar 1917 sind die Pläne der in Berlin ansässigen Inspektion der Fliegertruppen
fertig. Im Herbst 1917 beginnen die Bauarbeiten und bald landen und starten die ersten
Jagdflugzeuge. Die Flugaktivitäten südöstlich
von Dornstadt dauern jedoch nicht lange. Am
11. November 1918 tritt der Waffenstillstand
von Compiegne in Kraft. Der erste Weltkrieg
war damit zu Ende. Danach wurden in Himmelweiler die Flugzeughallen gesprengt. Die
Nebengebäude und der Rohbau der Fliegerwerft bleiben stehen. Die Geschichte der Militärfliegerei bei Dornstadt ist aber damit nicht
beendet. Im Jahr 1936 wurde der Flugplatz
wieder in Betrieb genommen und der Fliegerhorst wurde ausgebaut. Am 1. Oktober
1938 verlegte die 8./Sturzkampfgeschwader
165 mit Hs 123 auf den Platz. Ihr folgte im
gleichen Jahr die Flugzeugführerschule (FFS)
A/B 33, die bis zum 1.November 1939 auf
Das ehemalige Flugleitungsgebäude des Fliegerhorstes Dornstadt im April 2016
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dem Platz schulte. Der Flugplatz bestand zu
Kriegsbeginn aus vier Hallen, eine Feuerwache, ein Peilhaus, Wirtschafts-und Verwaltungsgebäude, eine Kraftwagenkolonne und
Wohnbaracken. Am 28. Oktober 1939 verlegte die 2./Reserve-Festungs-Flak-Abteilung
341 zum Schutz des Platzes auf den Horst.
Die Batterie wurde aber bereits am 1.Mai
1940 wieder abgezogen.
Am 1. April 1940 wurde die Ausbildungsstaffel/KG55 auf dem Platz errichtet, die aber
am 10. Mai 1940 wieder aufgelöst wurde.
Teile des KG55 waren auch rund um Ulm stationiert. Fliegerhorste und Einsatzhäfen gab
es auch in Leipheim, Schwaighofen, Ehingen
und Baltringen. Am 31. Dezember 1940 wurde
die 4./(H)Aufklärungsgruppe 21 auf den Platz
verlegt und blieb bis zum 24. Januar 1941. An
diesem Tag wurde in Dornstadt die 7.Staffel/
(H)Aufklärungsgruppe 21 aufgestellt, bis diese am 3. April 1941 nach Stolp verlegt wurde. Am 6.Februar 1941 kam zudem die 5./(H)
Aufklärungsgruppe 41 auf den Platz. Diese
blieb bis zum 26. April 1941 in Dornstadt.
Nach dem Abzug der Aufklärungsgruppen
kehrte wieder Ruhe in Dornstadt ein. Am 22.
November 1941 kam die Flughafen-Betriebskompanie 8 auf den Platz um Verladeübungen mit der Me 321 zu unterstützen. Diese
Übungen begannen am 1.März 1942 und
dauerten bis Ende März 1942. Im Mai 1942
wurde mit der Aufstellung des Lehr-und Ausbildungskommandos 323 begonnen welches
bis zum Juni 1943 den Lastensegler Me 323
testete. Ab Oktober 1942 entwickelte sich
der Platz zu einer Erprobungsstelle der Luftwaffe. Am 19. Juli 1944 verlegten dafür zwei
Hubschrauber Fa 223 nach Dornstadt. Nach
dem Krieg wurde auf dem Fliegerhorstgelände ein Flüchtlingslager errichtet, ein Teil der
Gebäude werden heute als Pflegezentrum
und Altenwohnheim genutzt. Auf dem ehemaligen Flugbetriebsbereich befindet sich
heute ein Gewerbegebiet. Straßennamen wie
Hermann-Köhl-Straße, Otto-Lilienthal-Straße
oder Albrecht-Berblinger-Straße erinnern an
bedeutende Flugpioniere und an die fliegerische Vergangenheit auf dem ehemaligen
Fliegerhorstgelände in Dornstadt.
Bernd Kienle
Kurzzeitig waren in Dornstadt auch He 111 einer Ausbildungsstaffel des KG55 stationiert
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