Backen im InsTITuT PAul Bocuse
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Backen im InsTITuT PAul Bocuse
weckruf magazin Special Location Special Location weckruf magazin Backen im Institut Paul Bocuse Seit 39 Jahren pflegt Jean-Marc Berhomier, Leiter der Bäckereiabteilung im Institut Paul Bocuse in Ecully bei Lyon, seinen Sauerteig. Jeder Student am Institut verbringt im Jahr eine Woche in der Bäckerei und lernt dort viel über die Qualität, nicht nur von Brot und Croissants. D as Institut Paul Bocuse ist eine internationale Management schule für Restauration, Hotel wesen und Kulinarik in Ecully, nahe Lyon, der gastronomischen Hauptstadt Frankreichs. Der wohl bekannteste Koch der Welt gab ihr ihren Namen. Je des Jahr nehmen rund 450 Studenten aus etwa 40 Ländern ihre Tätigkeit am Institut auf. Seit 10 Jahren arbeitet man in der Ausbildung intensiv mit der Ma nagementschule I.A.E. der Universität Jean Moulin Lyon 3 zusammen. Ein Abschluss an der weltweit renommier ten Fachschule öffnet die Türen in der gastronomischen Welt wie auch in der Hotelbranche. Sechs Wochen der Aus bildung finden in Zusammenarbeit mit der Partneruniversität Haaga-Helia in Helsinki statt. Ferner gibt es vorberei tende und unterstützende Weiterbil dungen in verschiedenen Etappen in Ecully, aber auch in Shanghai. Wer nach mindestens zwei Jahren sei nen Master Management Culinaire in der Tasche hat, ist zwar um ca. 20.000 Euro an Studiengebühren ärmer, muss sich in der Regel um sein berufliches Fortkommen aber nur noch wenig Ge danken machen, denn sein Diplom eröffnet Chancen in der ganzen Welt. Zugangsvoraussetzung ist das Abitur. Etwa 50 % der Studierenden kommen aus Frankreich, aus dem Ausland ist spe Die Backstube ist nicht groß, genügt mit der Ausstattung aber allen Ansprüchen. ziell die Zahl der Teilnehmer aus China in den letzten Jahren stark angewachsen. „Amtssprache“ ist zu 80 % englisch. Backen gehört zur Ausbildung Alle Fotos: BackMedia Jeweils eine Woche im Jahr arbeiten und lernen die Studierenden in kleinen Gruppen in der Bäckerei. Lernen mit und von dem Chefbäcker und Leiter der Bäckereiabteilung Jean-Marc Bertho mier die wichtigsten Zusammenhänge zwischen Mehl, Hefe, Wasser, Salz und Zeit für den guten Geschmack eines Brotes, ebenso aber auch die Kunst des Tourierens feinster Buttercroissants Seit 15 Jahren arbeitet Jean-Marc Berthomier am Institut und hat Generationen von Studenten gezeigt, was ein gutes Baguette ausmacht. 58 Der Levain wird von Berthomier seit 40 Jahren gehegt, gekühlt und gepflegt. Koma lieferte den TK-Schrank, Hengel die Anlagen zur Gärsteuerung und Pluskühlung. mit dem Rollholz oder die Unterschie de im Backergebnis eines Baguettes auf dem Herd im Etagenofen bzw. im Umluftbackofen. Alle wissen danach deutlich mehr über das Backen, kennen die wichtigsten Parameter, haben Bro te, Kleingebäcke und Süßes gebacken und wissen vor allem um die große Be deutung der Brotkultur in Frankreich. Ein gutes Restaurant ohne gutes Brot – das ist für den leidenschaftlichen Bä cker Berthomier nicht vorstellbar und so ist es sein Ziel, jedem Studenten die Erfahrung eines guten, geschmackvol len Brotes zu verschaffen. Gebacken wird von Montag bis Freitag, an die sen Tagen wird auch das zum Institut gehörende hochwertige „Trainings-” Restaurant mit frischem Brot beliefert. „Der Name Bocuse allein verpflichtet zu täglich garantiert allerbester Qua lität. Was dort angeboten wird, ist in jeder Beziehung Spitzenklasse, auch beim Brot“, weiß Berthomier. Täglich frisches Brot Dementsprechend beginnt sein Ar beitstag wie auch der seiner Stu DBZ magazin 15/2013 Planetenmaschine, Gabel- und Spiral kneter – für jeden Teig oder jede Masse gibt es die passende Maschine. zu zeigen, dass Backen, wie das Kochen auch, eine Kunst ist.“ Da zu ist die nur ca. 30 m 2 „große“ Backstube mit kleinen Knetern und Planetenmaschinen, einem Laden backofen, einem Produktionseta genbackofen mit Beschickungshilfe, einem Tiefkühlschrank von Koma und zwei Hengel Kälteanlagen für Plusführungen ausgerüstet. Technik, die durchaus ausreichen würde, eine kleine Bäckerei zu betreiben, wie sie in Frankreich noch immer weit verbreitet ist. Immerhin ermöglichen es die Räum lichkeiten aber dort auch Wettbewer be durchzuführen. Kürzlich wurde dort etwa das beste Buttercroissant der Region Rhone-Alpes gekürt. Die Kunst der Herstellung der Croissants (Viennoiserie) wird ganz klassisch mit dem Rollholz vermittelt. Berthomier ist ein glühender Verfech ter der klassischen Backkunst und schwört auf seinen Levain, seinen Sauerteig. Knapp 40 Jahre pflegt er ihn bereits, und gesteht mit einem Lächeln: „Der Levain ist die Nr. 1 in meinem Leben.“ Seit 15 Jahren arbei tet er am Institut und hat dort das Forum gefunden, seine Begeisterung und sein tiefes Fachwissen jeden Tag aufs Neue zu vermitteln. Hermann Kleinemeier/ [email protected]/0234 915271-32 Facts Pain de Tradition 7.100 g Weizenmehl 148 g Salz 36 g Hefe (im Wasser auflösen) 4.260 g Wasser 3.600 g Weizensauerteig denten um 7 Uhr. „Wir wollen hier natürlich keine Bäcker ausbilden, aber es geht darum, den Studenten das Wissen um wesentliche und da mit meine ich geschmacksgebende Prozesse beizubringen und ihnen Etwa 450 Studenten nehmen jedes Jahr ihr Studium der Restauration, Hotellerie und Kulinarik auf. Der Name des bekanntesten Kochs der Welt garantiert Qualität. DBZ magazin 15/2013 Institut Paul Bocuse Ecole de Management Hôtellerie Restauration & Arts Culinaires Château du vivier BP 25 69131 Ecully Tel: 0033 472 180220 www.institutpaulbocuse.com 59