de 8/2003 2. April_Heft
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2. April-Heft www.online-de.de Ausgabe ZV Hüthig & Pflaum Verlag 69018 Heidelberg Postfach 10 28 69 ISSN 1617-1160 78. Jahrgang 6,– € Der Elektro- und Gebäudetechniker 8/2003 GEBÄUDETECHNIK TAB 2000 und neu definierte Zählerplätze ELEKTROINSTALLATION Anschlusstechnik für CEE-Steckvorrichtungen AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Markteinführung energiesparender Elektromotore AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Maßgefertigte Frequenzumrichter vom Fließband BETRIEBSFÜHRUNG So kommen Sie schneller an Ihr Geld ORGAN DES ZVEH D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt Editorial Die große Freiheit D es Öfteren finden wir in Tageszeitungen Werbebeilagen über Verkaufsaktionen und Angebote zur Multimedia-Technik von bekannten Bau- oder Elektronik-Märkten. Es ist für uns inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden, diese Technik in solch einem Markt zu kaufen und sie dann Stunden später bereits zu Hause einzusetzen. Radios, Fernseher, PCs und Satellitenschüsseln gehören heute beinahe zur »normalen« Ausstattung vieler Haushalte. Ich glaube, dass sich die meisten Bewohner hierzulande über die Freiheit der Benutzung dieser Medien gar nicht bewusst sind. Wie komme ich auf diese Gedanken? In Irak tobt derzeit der zweite Golfkrieg. Über etliche Fernsehsender bekommen wir rund um die Uhr Berichterstattungen – für uns eine ganz normale Sache, nicht aber für die betroffene Bevölkerung im Irak. Die Mehrheit der irakischen Bevölkerung hat kaum Zugang zu Informationen jenseits der staatlichen Propaganda. Die Installation von Satellitenschüsseln ist seit November 2002 verboten. Nur ausländische Medien, Botschaften und hochrangige Politiker dürfen Satellitenschüsseln nutzen. Zugang zum Internet haben Iraker – wenn überhaupt – nur über den staatlichen Server und in den rund 30 staatlich kontrollierten Internetcafes. Bürokratie und immense Kosten machen das Medium für die meisten sowieso unerschwinglich. Ich denke, wir können darüber froh sein, dass wir diese Restriktionen bei uns nicht vorfinden. Die einen erfreuen sich an einem Computerspiel, andere nutzen geschäftlich das Internet und wir alle erhalten aus der ganzen Welt laufend aktuelle Nachrichten und Informationen – de 7/2003 Sigurd Schobert Redakteur und das zu jeder Stunde. Das alles ermöglicht weit entwickelte Medien-Technik und vor allem die – Gott sei Dank – demokratische Freiheit, die bei uns nach dem Zweiten Weltkrieg eingekehrt ist. Die Informationen erreichen die Interessenten elektronisch auf drei Wegen, terrestrisch (= erdgebunden), via Kabel und per Satellit. Jede dieser Übertragungsformen hat ihre Vor- und Nachteile. Um für den jeweiligen Einsatz die optimale Lösung zu finden, brauchen Sie, liebe Leser, eine große Menge an Wissen. Sie können über die Technik und die Realisierung dieser multimedialen Welt in unserer zweiten Ausgabe des Specials, welches diesem Heft beiliegt, viel Informatives lesen. Viele Tipps und Anregungen findet der Elektroinstallateur, aber auch der Wohnungseigentümer, rund um das Thema »Netzwerktechnik – Breitbandanwendungen«. Ich hoffe, dass wir diese Technik bei uns möglichst lang und erschöpfend einsetzen können und dass wir diese nicht – wie im Irak – abschalten müssen. »Radios, Fernseher, PCs und Satellitenschüsseln gehören heute beinahe zur normalen Ausstattung vieler Haushalte. Bewohner hierzulande sind sich über die Freiheit der Benutzung dieser Medien gar nicht bewusst« Sigurd Schobert 3 de 8 / 2003 Inhalt 3 Die große Freiheit 6 Neue Drei-E-Zählerplatzsoftware 7 Sommer-Akademie 2003 7 Securiton mit neuem Firmennamen 8 Türsprechanlage oder Video-Türsprechanlage? 8 Messen im Mai 2003 Der Elektro- und Gebäudetechniker 78. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 10 Großes Fachinteresse in wirtschaftlich flauen Zeiten 10 Marketingpreis des deutschen Handwerks 2003 12 Personalien 12 Metallnotierungen 13 Blitzschutz-Potentialausgleich an Edelstahlrohr im Schornstein – Zusatzanfrage 13 Eingriff in Doppelparkersteuerung 14 Schutz bei indirektem Berühren an einem Trenntransformator 15 PV-Anlage und Dieselgenerator für eine autarke Versorgung 16 Bestandsschutz für elektrische Anlagen in Altbauten aus dem Jahre 1907 18 Dokumentation durchgeführter Messungen und Prüfungen 18 Stromversorgung auf einem Campingplatz 19 Zusammenfassung von Beleuchtungsstromkreisen in einem Kabel 20 Anwendung von Kabelbindern 22 Mit der TAB 2000 in die Zukunft: Der Zählerplatz wird neu definiert 24 Zentralstaubsauger als Alternative 28 Spannungsschwankungen – Qualitätsdefizit der Netzbetreiber? 32 Lasttrennschalter mit Sicherungen – sicher und platzsparend 51 Der Markt für elektrische Antriebe reagiert auf die Vereinbarung über energiesparende Elektromotore. Die Typen mit »hohem« Wirkungsgrad amortisieren sich trotz erhöhtem Aufwand bereits nach kurzer Zeit hinsichtlich ihrer Mehrkosten. 32 In Niederspannungsverteilungen stellen Schmelzsicherungen eine solide und preiswerte Lösung für die Absicherung der Stromkreise dar. Die Kombination von Schmelzsicherungen, Sprungschaltwerk und Sammelschienenkontaktierung lässt neuartige, komfortable Lösungen zu. Mit dieser Ausgabe erscheint das Supplement »Netzwerktechnik Breitbandanwendungen« 36 38 45 Titelbild: Redaktion »de« Diamantgitterstruktur eines Silizium-Halbleiterkristalls, dem Basismaterial für die Endstufen von Frequenzumrichtern 4 Kurzschlussberechnung in Drehstromnetzen (4) Kurzschlussimpedanzen elektrischer Betriebsmittel Anschlusstechnik für CEE-Steckvorrichtungen Energiezähler für die Hutschiene Zählerplatz ade? de 8/2003 48 Auge sei wachsam Videoüberwachung jetzt auch per Internet 51 Markteinführung von energiesparenden Elektromotoren 63 Systembaukasten für unterschiedliche Antriebsaufgaben 65 Drehstrom-Getriebemotor mit Einphasen-Versorgung 66 Maßgefertigte Konfektionsware Frequenzumrichter nach Kundenwünschen vom Fließband 68 Schaltschrank- und Schaltanlagenbau individuell und komplett 69 Produkte in der Automatisierungstechnik 74 So kommt man schneller an sein Geld 76 City-Transporter im Langzeittest 77 Städtisches Unternehmen konkurriert mit Handwerk Alles rechtens? (28) 78 Werkzeuge für das Elektrohandwerk (1) Messe-Nachbericht 80 Informatives rund ums Waschen und Spülen 82 Neue Normen und Bestimmungen 84 Neue Produkte 88 Fachliteratur 89 Fortbildung und Seminare 90 Vorschau, Impressum 93 Inserentenverzeichnis GELERNT IST GELERNT iG G Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 90 de 8/2003 5 Aktuell Leistungsschau bei ETG J. Fröschl/Hagemeyer »Newlec«. Ein weiteres Thema war die neu gestaltete ECommerce-Plattform von ETG J. Fröschl/Hagemeyer, über die der Handwerker schnell und einfach Produkte bestellen kann. Die Aussteller äußerten sich positiv zu der Veranstaltung. »Die Kunden, die auf dieser Veranstaltung zu uns kommen, machen in der Regel auch richtig Umsatz mit uns«, so die Stimmen verschiedener Aussteller. Andere Anbieter hoben die gute Organisation der Veranstaltung hervor. Neben den Produktpräsentationen erwartete die Besucher auch ein umfangreiches Rahmenprogramm – eine Mischung aus Fachinformation und Unterhaltung. So fand z. B. auch dieses Jahr wieder eine Versteigerung zu Gunsten der SOSKinderdörfer statt. Versteigert wurden witzige und interessante Dinge. Insgesamt kamen bei den VersteigeDieses Fahrzeug – gestiftet von Saeco – wurde zu rungen 21 754 € zusammen. Gunsten der SOS-Kinderdörfer versteigert Die nächste viceangebote, u. a. zu den Be- Leistungsschau wird wieder reichen EIB, DNT, Kabel oder im März 2004 am gleichen Licht mit seiner Eigenmarke Ort stattfinden. Quelle: Andreas Stöcklhuber Vom 14. bis 16.3.2003 fand unter dem Motto »Zielsicher in die Zukunft« die Leistungsschau 2003 von ETG J. Fröschl/Hagemeyer statt. Rund 6800 Handwerker aus ganz Deutschland besuchten die von Freitag bis Sonntag dauernde Hausmesse des Elektrogroßhändlers, die im Kongresszentrum M.O.C. in München stattfand. Zu sehen gab es u.a. die aktuellen Produktsortimente von knapp 150 Herstellern aus allen Bereichen – von Installationstechnik über Automatisierungskomponenten oder Netzwerktechnik bis hin zu Haustechnik und Weißer Ware. Zudem präsentierte der Veranstalter ETG J. Fröschl/ Hagemeyer auch seine Ser- BERICHTIGUNGEN Interview mit H.-J. Beckers (»de« 4/2003 Seite 8) In dem Interview mit H.-J. Bekkers (»de« 4/2003 Seite 8) wird der Eindruck vermittelt, dass u.a. folgende Tätigkeiten zu den Aufgaben einer »Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten« gehören: Verlegen von Leitungen, Anschlüssen und Dosen. Laut BGV A2 gehören jedoch solche Arbeiten ausdrücklich nicht zum Betätigungsfeld einer »Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten«. So heißt es in den Erläuterungen zur BGV A2: »Der Tätigkeitsbereich einer »Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten« ist stark eingeschränkt. So sind Arbeiten an elektrischen Anlagen, wie z.B. Versorgungsnetzen oder Anlagen in Gebäuden ausgeschlossen. Auch kann z.B. eine »Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten« keine Instandsetzungsarbeiten an einer elektrischen Anlage durchführen.« 6 hält Mieles 1,3-kW-Handstaubsauger S 144 (1,6). Beide Geräte lassen sich jeweils mit einer Elektrobürste nachrüsten. Diese verfügen über eine Bürstenwalze, die ein eigener Elektromotor antreibt. Der Miele-Bodenstaubsauger S 712 schnitt aber auch mit seiner Standard-Bodendüse gut ab. Wird er mit einem HEPA-Filter ausgestattet, darf Kennzeichnung und Beleuchtung von Rettungswegen in »de« 1-2/2003 In dem Beitrag »Kennzeichnung und Beleuchtung von Rettungswegen« in »de« 1-2/2003 hat sich ein Fehler eingeschlichen. Die Messhöhe der Beleuchtungsstärke von 1 lx beträgt nicht mehr, wie früher üblich, 0,2m, sondern 0,02m. (laut EN1838 Anhang A normativ A.2 dritter Satz). Hintergrund: Die heutigen Messaufnehmer (Sensoren) sind ca. 20 mm hoch. Um praktischerweise damit zu messen, legt man diese auf den Boden. Die Redaktion Neue Drei-E-Zählerplatzsoftware Die seit Jahren bei Elektrohandwerk, Elektrogroßhandel und Elektroplanern bekannte Geyer Drei-E-Zählerplatzsoftware kommt jetzt in der neu überarbeiteten Version 2.0 auf den Markt. Für alle, die gebietsübergreifend Zähleranlagen nach TAB 2000 planen und kalkulieren müssen, erleichtert die Testergebnis »sehr gut« für Miele-Staubsauger Miele-Staubsauger reinigen mit Elektrobürste »sehr gut« – so lautet das Urteil der Stiftung Warentest in Heft 4/2003. Der Miele-Bodenstaubsauger S 712 mit einstufigem Gebläsemotor (1,8 kW) und Elektrobürste ist mit diesem Ergebnis der Testsieger (1,4). Ebenfalls ein »sehr gut« für die Reinigungsleistung mit elektrischer Rotorbürste er- Zulässig sind z. B. das Anschließen elektrischer Geräte über vorhandene Klemmen oder der Austausch von Baugruppen. Nicht erlaubt sind hingegen Arbeiten zur Erweiterung einer elektrischen Anlage, auch wenn dies nur dem Anschluss eines elektrischen Betriebsmittels dient. er das TÜV-Siegel »Für Allergiker geeignet« tragen. Übrigens, »von der Wattzahl sollte sich niemand blenden lassen. Ob 2 000 W oder 1 300 W – entscheidend ist nicht unbedingt die Motorleistung, Düsen und Luftwege müssen ebenfalls harmonisieren«, schreibt die Stiftung Warentest in einer Pressemitteilung. Drei-E-Software von Geyer die Arbeit ganz wesentlich. Mittels Assistententechnologie konstruiert man dialoggesteuert Schritt für Schritt die benötigten Zählerplätze entsprechend den Bestimmungen des jeweiligen Verteilungsnetzbetreibers (VNB) und erhält auf Knopfdruck die dazu gehörende Aufbauzeichnung einschließlich der Stückliste. Die Drei-E-Software von Geyer wird nach wie vor kostenlos an Elektropartner abgegeben. Hierzu genügt die Anforderung per Fax: (0911) 4120363. Alle registrierten Nutzer der Version 1.0 erhalten unaufgefordert die neue Version 2.0 auf CD-Rom per Post zugesandt. Der Download aus dem Internet ist wegen des Umfangs der Daten leider nicht möglich. www.geyer.de de 8/2003 Aktuell Sommer-Akademie 2003 Dieses Jahr bietet Sommer seinen Kunden und Verarbeitern noch eine weitere, außergewöhnliche Form eines Trai- Mögliche Trainingsinhalte und -schwerpunkte können individuell aus allen Trainings ganz nach den eigenen Wünschen des Kunden zusammengestellt werden. Zur Auswahl stehen dazu insgesamt elf Trainings, die die Bereiche Technik, Verkauf, Marketing und Persönlichkeitsentwicklung abdecken. Auf Wunsch unterstützt Sommer seinen Kunden bei Kleine Lerngruppe nings an: Sommer-Kunden können für sich und ihre Kunden und Verarbeiter ein »eigenes«, exklusiv für sie durchgeführtes Training buchen. Die Inhalte und Ziele dieser individuellen Trainings werden vom Sommer-Kunden gemeinsam mit dem Trainings-Leiter der Akademie, Alexander Fien, ganz speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse dieses Kunden abgestimmt. So lernen die Trainings-Teilnehmer genau das, was sie bei ihrer täglichen Arbeit wirklich benötigen. der Gestaltung und dem Versand eines Einladungs-Mailings an deren Kunden und Verarbeiter. Weitere Informationen und eine Beschreibung der einzelnen Trainings finden Sie in der Broschüre »Sommer Akademie 2003«. www.sommertorantriebe.de DESIGNPREIS FÜR RITTO de 8/2003 Die Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Damme in Südoldenburg, ist Praxisträger der Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik deren Studienbereich Elektrotechnik / Mechatronik am bfe-Oldenburg ansässig ist. Firma Grimme unterstützt den Studienbereich mit einer umfangreichen Laborausstattung für die Ingenieurausbildung. Es wurden 15 Mikro-Controller-Module zur Verfügung gestellt, die mit hochmodernen Controllern und entsprechender Interface-Technik ausgestattet sind. www.bfe.de Dipl.-Ing. Andreas Möller (2. v. l.), Gesamtverantwortlicher Elektrotechnik bei der Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, übergab die neue Laborausstattung für den Studienbereich Elektrotechnik / Mechatronik am bfe persönlich. Auf interessante Kooperationsprojekte freuen sich Prof. Dr. Ludger Bölke (links), Prof. Dr. Thorsten Schnare (2. v. r.) und Prof. Dr. Gerd Menken (rechts). Torsteuerung von Sommer Alexander Fien Mit dem begehrten "red dot design award: product design 2003" wurde jetzt die neue Ritto-Designlinie für Innengeräte prämiert. Die Jury vergab diese hohe Auszeichnung für anspruchsvolle Designqualität an die drei Produkte • TwinBus Wohntelefon 7630, • TwinBus Wohntelefon Komfort 7650 und • TwinBus VideoHausstation 7816. Zu den Beurteilungskriterien der international besetzten Juryzählten unter anderem Innovationsgrad, Funktionalität, forma- Grimme Landmaschinenfabrik stiftet Laborausrüstung le Qualität sowie Ergonomie und Langlebigkeit. Die ausgezeichneten TwinBus-Wohntelefone und Video-Hausstationen sind mit moderner TwinBus-Technologie ausgestattet. Somit lassen sie sich mit anderen RittoProdukten wie Türstationen, Briefkastensystemen oder Bürosprechanlagen jederzeit kombinieren. Zudem ermöglicht die Bustechnik den Anschluss an die Gebäudesystemtechnik auf Basis des EIB. www.ritto.de Securiton mit neuem Firmennamen Der zunehmende Bekanntheitsgrad ihrer Produkte in Deutschland hat die Securiton Sicherheitstechnik GmbH, Achern, veranlasst, künftig auf den Zusatz «Sicherheitstechnik« im Firmennamen zu verzichten. Sie folgt damit gleichzeitig dem neuen Erscheinungsbild der Securitas- Gruppe Schweiz, zu der sie seit ihrer Gründung im Jahr 1990 gehört. Das Arbeitsgebiet von Securiton umfasst die gesamte Sicherheitstechnik – von Brand-, Einbruch-, Videound Zutrittskontrollanlagen bis zu übergreifenden Sicherheitsmanagement-Systemen. www.securiton.de Chauvin Arnoux präsentiert neue Webseite Der Messgeräte-Hersteller Chauvin Arnoux, Kehl, präsentiert seine neue Webseite mit vielen zusätzlichen Funktionen. So kann man nun z. B. zu allen Produkten und Dienstleistungen online ein Preisangebot anfordern. Nach Registrierung stehen weitere Möglichkeiten zur Verfügung. Man kann u. a. Bedienungsanleitungen herunterladen. Zudem gibt es Hinweise zur Nachkalibrierung oder Reparatur von Messgeräten. Für jeden Geschäftsbereich liefert die Seite auch die zuständigen Ansprechpartner. www.chauvinarnoux.de 7 Aktuell SEMINARE/VERANSTALTUNGEN Halbjahres-Meeting der LonMark Association in Mailand Die diesjährige Frühjahrshauptversammlung der Lon-Mark Interoperability Association findet am 15. und 16. Mai in Mailand statt. Mit ihren Ausstellungen und Veranstaltungsprogrammen bietet die Veranstaltung der Lonworks Communitiy ein gutes Umfeld für den Dialog und Austausch zwischen den Unternehmen aus den unterschiedlichen Bereichen, die interoperable Produkte nutzen oder sich dafür interessieren. Unter dem Titel »Interoperability Works« wer- den die Ausstellungen und Sitzungen nicht nur ein Forum zum gegenseitigen Austausch, zum Knüpfen von Kontakten und von Geschäftsverbindungen sein, sondern auch eine Gelegenheit, die Öffentlichkeit über die Vorteile Lon-Mark-zertifizierter Produkte zu informieren. Information und Anmeldung: Tema Technologie Marketing AG, Hr. Dipl. Ing. Hermann Josef Pilgram, D-52062 Aachen, Tel: (0241) 8 89 70-46, E-Mail: [email protected] www.tema.de dataTec vermietet Kabeltester Der Messgeräte-Distributor dataTec GmbH aus Reutlingen erweitert ab sofort sein Dienstleistungsprogramm im Bereich Kabelmesstechnik. Als Channelpartner der Agilent Technologies (ehemals HP-Messtechnik) bietet dataTec die Kabeltester der Serie Kabeltester für Kat-6-Kabel mit »Wire-Scope-350« LWL -Messzubehör zum Vermieten nun auch als Mietgeräte für den kurzfristigen Messgeräte-Bedarf an. Die Kabeltester eignen sich für Abnahmemessungen bis TIA Kat-6 / ISO Klasse E (350MHz) und zeichnen sich nium oder Weiß. Besonders durch eine intuitive und für die Nachrüstung eignen deutschsprachige Oberfläche sich beispielsweise die neuen aus. Darüber hinaus bieten kompakten AP-Türstationen, die Geräte komfortable Suchdie sich mit nur 31 mm Tiefe funktionen zur Fehlerlokaliund 98 mm Breite in jeden sierung (TDR-Funktion), soHauseingang fügen. Stemm- wie Fiber-Smart-Probes zur arbeiten können somit entfal- Messung des Dämpfungsbudlen. gets bei LWL-Verkabelungen. Komfortabel für Bewoh- Die Geräte können tage- und ner und Besucher sind die mit wochenweise gemietet werLEDs beleuchteten Namens- den. dataTec vertreibt hochschilder und die hohe Sprach- wertige Messgeräte namhafqualität. Durch eine Kamera ter und renommierter Hermit LED-Beleuchtung können steller wie Tektronix, Fluke, Personen an der Haustüre si- Hameg, Agilent Technolocher erkannt werden. gies, Rohde&Schwarz oder Gossen Metrawatt. www.bticino.com www.datatec.de Türsprechanlage oder Video-Türsprechanlage? Wird eine Türsprechanlage oder eine Video-Türsprechanlage gewünscht? Mit den praktischen Sets für das Ein- und Zweifamilienhaus von Seko-B-Ticino, Soest, lässt sich dies schnell und einfach erfüllen. Elektroinstallateure, die ihren Kunden die Vorteile einer Audio- oder Video-Anlage »Sfera« nahe bringen, erhalten von Seko-B-Ticino bzw. ihrem Großhändler jetzt sogar noch eine Belohnung: Vom Mai bis Juni 2003 gibt es für drei bestellte AudioSets je eine Isolierkanne und für jedes Video-Set ein komplettes Reise-Set dazu. Die Türstationen »Sfera« gibt es in den Farben bzw. materalien Edelstahl, Alumi- MESSEN IM MAI 2003 Intel 2003, Fachmesse in Mailand Vom 20. – 24. Mai findet auf dem Gelände der Messe Mailand (Fiera Milano) die Intel 2003 statt, die Fachmesse für Elektrotechnik, Elektronik, Beleuchtung, Industrieautomation und Bauelemente. Die Intel ist dieses Jahr in fünf Hauptbereiche unterteilt. Zur World Light Show (Lichttechnik, Leuchtenbau und -design), Building Show (von Elektro-Installationsmaterial bis zur Hausleittechnik und Gebäudeautomation) und Power Show (die Welt 8 der Stromerzeugung mit traditionellen und erneuerbaren Energiequellen) sind nämlich zwei neue Bereiche hinzugekommen: die Factory Show (Spitzentechnologie der Produkte und Systeme zur Produktionsautomatisierung) und die Components Show (Bauelemente für Haushaltsgeräte, Elektrotechnik und Elektronik). Außerdem wird der Intel-Design-Preis vergeben, unter der Schirmherrschaft der italienischen Vereinigung für Industriedesign ADI, des ICSID (International Council of Industrial De- sign Societies) und der Mailänder Triennale. Die ausgewählten Produkte werden am ersten Messetag prämiert und bis zum Schlusstag auf dem Piazzale Italia im Messegelände ausgestellt. Informationen unter: Davide Grassi, Public Relations INTEL S.r.l., Tel. 0039 (02) 326 4393, Fax 0039 (02) 326 42 84. Automation 2003 wird verschoben Auf Grund der wirtschaftlich angespannten Lage in der IT-Branche, die auch sehr stark die Bereiche der Industrieautomation berührt, hat sich die Messe Stuttgart dazu entschlossen, die »Automa- tion« zu verschieben. Die Fachmesse für Industrieautomatisierung, die vom 20. bis 23. Mai 2003 in Stuttgart veranstaltet werden sollte, wird nun zu einem neuen Termin im Mai 2004 statt finden. Die Messe Stuttgart will jedoch das Konzept der »Automation« weiter verfolgen und die Fachmesse für Industrieautomatisierung im nächsten Jahr zum Treffpunkt der Automatisierungstechnik im Herzen der Anwenderindustrien machen – vorausgesetzt, dass sich die allgemeine Wirtschaftlage bis dahin wieder verbessert hat. www.messe-stuttgart.de de 8/2003 Aktuell Zeitgleich fanden in Rostock im Januar die 13. Verbandstage des Landesinnungsverbandes der Elektrohandwerke Dr. Otto Ebnet (links) und Klaus Pick (rechts) Mecklenburg/Vorpommern sowie die 13. Fachschulung für Gebäudetechnik statt. Die dreitägige Fachtagung zählte fast 2800 Teilnehmer, die ein breites Schulungsangebot wahrnehmen konnten – täglich über 30 Seminare, Workshops, Kurz- und Sonderseminaren. Firmen der Elektroindustrie, Verbände und VNBs unterstützten aktiv das Schulungsangebot. Die am selben Ort stattfindenden 13. Verbandstage standen unter den Vorzeichen der bevorstehenden bundesweiten Handwerkerdemos, zu deren Teilnahme Landungsinnungsmeister Klaus Pick alle Innungsmitglieder aufrief. Dabei betonte er, dass Handwerksunternehmer selber politisch aktiver werden müssten, angesicht der dauerhaft ausbleibenden Unterstützung seitens der Politiker für bessere Rahmenbedingungen. Zu den Vorwürfen nahm der anwesende Wirtschaftsminister von Mecklenburg/ Vorpommern, Dr. Otto Ebnet, Stellung. Dabei gab er zu, dass Interessenskonflikte und die politischen Fehler vergangener Jahre seine Handlungsfähigkeit einschränkten. Dennoch ging er direkt auf die Forderungen und Vorwürfe ein und versprach in einzelnen Punkten Hilfe. Eine Vision für Mecklenburg/Vorpommern konnte O. Ebner jedoch nicht aufzeigen. www.eline.de/eh-mv Neues Solarmodul Während des diesjährigen internationalen PV-Symposiums im Kloster Banz präsentierte der Fachgroßhändler für Solartechnik, die Atmosphaere GmbH, das auf dem europäischen Markt neue Solarmodul HIPJ54BE2 des japanischen Herstellers Sanyo. Das Modul hat einen sehr hohen Wirkungsgrad. Neu ist der Zellaufbau aus monokristallinem Trägermaterial, das auf Vorder- und Rückseite mit amorphem Silizium beschichtetet ist. Diese Technik führt zu einem Zellwirkungsgrad von 17,3 % und einem Modulwirkungsgrad von 15,2 %. Durch den amorphen Anteil wird zudem das Tageslichtspektrum bes- 10 Präsentation der Sanyo-Solarmodule auf dem Stand der Atmosphaere im Kloster Banz/Staffelstein ser genutzt und die Temperaturabhängigkeit der abgegebenen Leistung ist viel geringer als bei rein kristallinem Material, was eine deutlich höhere Energieausbeute als bei herkömmlichen Modulen erwarten lässt. www.atmosphaere.com MARKETINGPREIS DES DEUTSCHEN HANDWERKS 2003 Auch beim diesjährigen »Marketingpreis des deutschen Handwerks 2003« zählt wieder ein elektrohandwerkliches Unternehmen, die Neontechnik Elektroanlagen Leipzig GmbH, zu den Gewinnern. Um diesen Preis bewarben sich 200 Handwerksbetriebe aus dem gesamten Bundesgebiet. Er wurde vom handwerk magazin, vom ZDH und der DaimlerChrysler Vertriebsorganisation Deutschland (DCVD) ausgelobt und stand in diesem Jahr unter dem Motto »Klappern gehört dazu. Wir suchen den Markenmeister im Handwerk«. Keine Angst vor großen Lichtern – Dr. Uwe Teicherts Parole, Geschäftsführer der Neontechnik Elektroanlagen Leipzig GmbH (NEL). Das Leuchtreklame-Unternehmen hat gut zu tun, es betreut für den Allianz-Konzern die komplette Lichtwerbung – vom Filialschild bis zur 1800-m2-Illumination auf dem Berliner Treptower. Kunden zu überraschen, das heißt für den Preisträger, Neues zu wagen: So können Großkunden Aufträge zeitsparend über ein Internetportal auslösen und online verfolgen. Zudem arbeiten die Handwerker an einem bundesweiten Forschungsprojekt zur Entwicklung von Xenon-Leucht- Quelle: Frank Pollack Großes Fachinteresse in wirtschaftlich flauen Zeiten Professionell, aber nicht zu protzig: Dr. Uwe Teichert, Geschäftsführer der Neontechnik Elektroanlagen Leipzig GmbH (NEL), will Kleinund Großkunden gleichermaßen ansprechen röhren mit. Und sie setzen Akzente mit energiesparender Technik und innovativen Designs. Einzig beim Firmenerscheinungsbild sind Experimente tabu: Die in Regenbogenfarben leuchtenden Buchstaben NEL mit dem Leipziger Löwen stammen bereits aus dem Jahr 1991, als die GmbH aus einer Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) entstand. Das Logo, wahlweise kombiniert mit einem stilisierten Leuchtbogen sowie dem Firmennamen, erscheint nach Teicherts Erfahrung »kleineren Kunden nicht zu protzig und Großkunden nicht zu hausbacken«. Und es veranschaulicht die Kernkompetenzen von NEL: Licht und Werbung. Entscheidung für indirekten Vertrieb Liebert Hiross, Anbieter von Anlagen für unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), baut für USV-Anlagen bis zu 30 kVA die indirekten Vertriebswege aus. Anlagen in diesem Leistungsspektrum sollen ausschließlich über den Channel vertrieben werden. Wie Liebert Hiross mitteilte, will das Unternehmen durch das neue Partner-Programm »ASAP« den Partnern höhere Gewinnmargen und den Zugang zu bestimmten Serviceund Informations-Ressourcen eröffnen. Nach Angaben des Herstellers können USV-Geräte bis 3 kVA zukünftig nur noch über autorisierte Distributionen und Value Added Resellers bezogen werden. Die Geräte zwischen 3 und 30 kVA sollen überwiegend über Partner erhältlich sein. Die Partner sollen Demo-Geräte erhalten und an Schulungen teilnehmen können. Die Umstrukturierung des Vertriebs war 2001 in Italien angelaufen. Die dort erzielte Umsatzsteigerung von 38% in einem rückläufigen USV-Markt war ausschlaggebend für die Entscheidung, das Programm auf den gesamten europäischen Markt auszudehnen. www.liebert-hiross.de de 8/2003 Aktuell Personalien Neuer Geschäftsführer bei ATR Seit Jahresbeginn ist Rüdiger Höwische neuer Geschäftsführer für den kaufmännischen Bereich bei der ATR Industrie-Elektronik GmbH & Co. KG in Viersen. R. Höwische war u. a. kaufmännischer Geschäftsführer bei der Lentjes-Bischoff GmbH und bei der Lurgi Öl Gas Chemie GmbH in Frankfurt, bevor er jetzt die neue Aufgabe bei der ATR übernahm. www.atrie.de Neuer Leiter: Multimedia Kommunikation Dr. Ralf Klöpfer (33) hat mit Wirkung vom 1. Februar 2003 als Nachfolger von Winfried Zuber die Leitung des Produktbereichs »Multimedia Kommunikation« der Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG, Neckartenzlingen, übernommen. Der Produktbereich Multimedia Kommunikation von Hirschmann Electronics hat sich auf Komponenten und Systeme für den Empfang, die Aufbereitung und die Verteilung von TV-, Radio- und Datensignalen in Hausnetzen spezialisiert. Hierzu gehören Produktkonzepte für Kabelanschluß, terrestrisches Fernsehen, den Satellitenempfang und interaktive Dienste. www.hirschmann.com Rainer Blickle, der sich als geschäftsführender Gesellschafter der SEW-Eurodrive-Gruppe auf die strategische Gesamtausrichtung des Unternehmens konzentrieren wird. www.sew-eurodrive.de Neue kaufmännische Geschäftsführerin Dr. Ralf Klöpfer Ernennung zum Geschäftsführer Hans Sondermann (44) übernahm zum 1.1.2003 die Geschäftsführung für die Bereiche Vertrieb und Marketing bei SEW-Eurodrive. Mit der Schaffung dieser Position bündelt SEW-Eurodrive zwei strategische Geschäftsbereiche in einem Verantwortungsbereich. H. Sondermann übernimmt damit die Aufgabe von Hans Sondermann WIELAND ÜBERNIMMT SCHLEICHER Die Wieland-Holding, Bamberg, übernimmt die Schleicher GmbH in Berlin. Mit dem Hersteller von Automatisierungs- und Relaistechnik baut Wieland seine Elektronik-Sparte aus und erweitert damit das Produkt- und Technologie-Portfolio der Gruppe. Die Schleicher GmbH wird auch künftig als eigenständiges Unternehmen agieren und unter dem Dach der Wieland-Gruppe seine Kompetenzfelder ausbauen. 12 Das Unternehmen aus Berlin ist Hersteller von Steuerungen, wie I/O und CNC-Systemen sowie von Relaistechnik für die Automation. Mit Sicherheitsschaltgeräten und -relais sowie Bedieneinheiten für SPS/CNCAnwendungen in unterschiedlichen Bus-Technologien , produziert Schleicher ein breites Programm an Standard-Komponenten und kundenspezifischen Systemen. www.wieland-electric.de Dipl.-Wirt.-Ing. Petra Polster (45), kaufmännische Leiterin bei Regiolux, Königsberg, hat im November die Geschäftsführung für den kaufmännisch-technischen Bereich übernommen. Sie verantwortet die Bereiche Produktion, Entwicklung, Einkauf, Verwaltung und Personal. Als Nachfolgerin von Dr. Wolf Wendroth, der in den Ruhestand verabschiedet wurde, wird sie gemeinsam mit Peter Fischer, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, die Neuausrichtung des Unternehmens forcieren. Auf der Basis ihrer mittelständisch geprägten beruflichen Entwikklung und der langjährigen Kenntnis des Unternehmens will P. Polster die kaufmännischen und technischen Voraussetzungen dafür schaffen, den eingeschlagenen strategischen Kurs weiter voranzubringen: Regiolux als Spezialist für technisches Licht zu stärken und die Bereiche Design- und Projektleuchten weiter auszubauen. www.regiolux.de Wechsel des stellvertretenden Leiters Dipl.-Ing. Thorsten Janßen wird ab März 2003 die Position des stellvertretenden Leiter des bfe übernehmen. T. Janßen ist im bfe seit dem 1. Januar 2000 im Bereich der Meisterausbildung tätig. Seit Beginn des Jahres 2001 hat er das E-Learning am bfe eingeführt und aktiv vorangetrieben. Prof. Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Fuhrmann will sich nach 25jähriger bfe-Tätigkeit aus- Thorsten Janßen Wolf-Dieter Fuhrmann schließlich auf die Aufgaben als Dozent und Studienbereichsleiter in der Fachhochschule konzentrieren. Von 1982 bis 1986 leitete er den Bereich Nachrichtentechnik und übernahm dann das Amt des stellvertretenden Schulleiters. www.bfe.de Metallnotierungen Datum Kupfer (DEL-Notierungen) 11.03.2003 11.03.2003 12.03.2003 13.03.2003 14.03.2003 17.03.2003 18.03.2003 19.03.2003 20.03.2003 21.03.2003 24.03.2003 25.03.2003 Blei in Kabeln 153,71 – 160,06 153,71 – 160,06 153,59 – 159,96 155,52 – 161,97 155,87 – 162,38 155,43 – 161,93 163,39 – 170,04 162,62 – 169,23 161,74 – 168,35 163,44 – 170,08 160,60 – 167,20 160,60 – 167,17 57,18 – 57,48 de 8/2003 Praxisprobleme Blitzschutz-Potentialausgleich an Edelstahlrohr im Schornstein – Zusatzanfrage DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01, HD 384.4.41 S2:1996, DIN V 0185-2 (VDE V 0185 Teil 2):2002-11, DIN V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3):2002-11 FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zum Beitrag in »de« 24/2002, S. 14 f.) Zu Beginn diesen Jahres wurde der Wärmeerzeuger im Hause meiner Schwiegereltern ausgetauscht und dafür auch ein Edelstahlrohr im Schornstein montiert. Die durchführende Fachfirma lehnt diesen Anschluss bisher mit der Begründung ab, dass eine solche Vorschrift angeblich seit sieben bis acht Jahren nicht mehr existiere und alle Anlagen von ihr ohne einen solchen Anschluss ausgeführt wurden. Können Sie mir bitte einen Rat geben, welche autorisierte Stelle ich einschalten kann, um diesen Anspruch durchzusetzen? J. K., Rheinland-Pfalz ANTWORT Zum o. g. Beitrag gab es mehrere telefonische und schriftliche Rückfragen. Mir sind mehrere Beschädigungen an nicht ausgeführten Potentialausgleichsanschlüssen an derartigen Edelstahlrohren bekannt. Ich kann Ihnen bestätigen, dass keine Vorschrift oder Norm vor sieben bis acht Jahren zurückgezogen wurde, aufgrund dessen der Anschluss nicht durchgeführt werden müsste. Edelstahlrohr ist leitfähiges Teil der Heizungsanlage DIN VDE 0100-410 Abschnitt 413.1.2.1 legt fest, was in den Hauptpotentialausgleich einbezogen werden muss. Diese Norm nennt zwar namentlich nicht das Edelstahlrohr, aber fremde leitfähige Teile, z. B. metallene Rohrleitungen. Ein Edelstahlrohr ist ohne Frage ein fremdes leitfähiges Teil. Wenn für das Haus eine Blitzschutzanlage vorgeschrieben ist, oder durch die Abschätzung des Schadenrisikos nach DIN V 0185-2 für die bauliche Anlage die Blitzschutzanlage ermittelt ist, so müssen nach DIN V 0185-3 Abschnitt 5.2.1 alle Installationen aus Metall mit dem Blitzschutzpotentialausgleich verbunden werden. Hilfe beim Durchsetzen von Normen Zu Ihrer letzten Frage wegen einer autorisierte Stelle kann ich nur Folgendes sagen: Wenn eine Heizungsfirma das Edelstahlrohr installiert hat, wenden Sie sich direkt an die Firma, weil diese in der Regel auch Elektrofachleute beschäftigt bzw. eine andere Elektrofirma als Subunternehmen für sie arbeitet. Falls eine Schornsteinfirma das Edelstahlrohr installiert hat, muss diese Firma keinen Elektrofachmann haben. In dem Fall sollten Sie sich selbst an eine Elektro- oder Blitzschutzbaufirma wenden. Eine weitere Möglichkeit wäre die Handwerkskammer Ihres Wohnortes. V. Kopecky Eingriff in Doppelparkersteuerung VdTÜV-Merkblatt Fördertechnik 1505, DIN EN 60204, DIN EN 418 FRAGESTELLUNG Für eine Tiefgarage mit zehn Doppelparkern wurden wir beauftragt, drei Sicherheitsleuchten in Dauerschaltung zu installieren. Versehentlich schloss unser Monteur die Sicherheitsleuchte mit Ersatzstromquelle an eine Abzweigdose an, an der auch die Taster für die Hebebühnen angeschlossen waren. Die Sicherheitsleuchten lagen aufgrund dieses Anschlusses parallel zu den Hebebühnentastern. Dadurch wurde das Schütz der Hebebühne aktiviert und der Motor zur Förderung des Hydrauliköls eingeschaltet. Das Öl erhitzte sich so sehr, dass wegen der starken Dampfentwicklung nachts die Feuerwehr herbeigerufen de 8/2003 wurde. Der durch einen Motorschutzschalter geschützte Motor wurde dabei abgeklemmt und uns als defekt gemeldet. Meine Fragen: 1. Ist die jetzige Schaltung zulässig? 2. Ist nicht ein Motorschutz mit Wiedereinschaltsperre mit manuellem Schutz Vorschrift? 3. Haftet der Betreiber der Anlage, wenn 2. nicht gegeben ist? 4. Was passiert, wenn das Schütz defekt ist, die Kontakte verkleben oder durchschalten? 5. Kann unsere Versicherung Kosten für die Fehlschaltung an uns weitergeben? H. G., Baden-Württemberg ANTWORT Zu Frage 1 Der elektrische Teil der Doppelparker ist eine geschlossene Einheit und wird lediglich mit Elektroenergie versogt und an den Potentialausgleich angeschlossen. Einen Eingriff sollte man tunlichst unterlassen, weil damit die Gewährleistung verloren geht. Die Betätigungstaster sind im Allgemeinen Schlüsseltaster und werden somit grundsätzlich als so genannte »Totmannsteuerung« ausgeführt. Außerdem ist es notwendig, immer an gut zugänglicher Stelle einen Not-Aus-Taster zu installieren. 13 Praxisprobleme Zu Frage 2 Die Anlage ist ein geschlossenes Hydrauliksystem mit Innenzahnradpumpe und diversen Sicherheitseinrichtungen, was eine Überlastung bei Einhaltung der vorgegebenen Betriebsart vom Prinzip her ausschließt. Die Autoparksysteme unterliegen einer TÜV-/Sachverständigen-Abnahme und werden einer regelmäßigen Wartung unterzogen, d. h. jährlich in Abständen von ca. 12 Monaten. Der Hersteller weist aber darauf hin, dass die Normalausführung nicht für Kurzzeitparker geeignet ist. Aus diesen Aussagen ist eindeutig abzuleiten, dass einerseits ein ständiger Pumpbetrieb gegen die Endstellung in keinem Falle auftritt. Ein zu häufiger Gebrauch kann allerdings schon zu einer unzulässigen Erwärmung des Motors führen. Für eine Wiedereinschaltsperre sieht der Hersteller keine Notwendigkeit, was auch seinen Erfahrungen entspricht. Zu Frage 3 Somit haften weder Betreiber noch Hersteller für den entstandenen Schaden. Zu Frage 4 rung erfolgt und eine weitere Not-AusSchaltung möglich ist, sind ausreichende Sicherheiten vorhanden. Zu Frage 5 Es ist zu prüfen und ggf. zu belegen, dass die Anlage mit der betroffenen Abzweigdose so unübersichtlich und verwirrend angebracht war, dass es zu einer Verwechslung bzw. dem Versehen führen konnte und nicht Leichtfertigkeit oder Fahrlässigkeit zu dem Fehler geführt haben. Alles andere hängt davon ab, welche vertraglichen Vereinbarungen Sie mit Ihrer Versicherung haben. Da eine Betätigung nur vor Ort über Schlüsselschalter bzw. Totmannsteue- W. Meyer Schutz bei indirektem Berühren an einem Trenntransformator DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), Normen der Reihe DIN EN 61558 (VDE 0570) und BGV A2 (früher VBG 4) FRAGESTELLUNG In unserem Unternehmen wird ein schutzisolierter Regeltrenntrafo im Werkstattbereich genutzt. Die Netzzuleitung hat keinen Schutzleiter. Ein Kollege behauptet, dass das Metallgehäuse im Fehlerfall Spannung führen könnte. Deshalb müsse eine 3-adrige Leitung mit Schukostecker montiert und der Schutzleiter am Metallgehäuse angeschlossen werden. M. E. darf ein schutzisoliertes Gerät nicht geerdet werden, weil ein gefährlicher Betriebszustand entstehen kann, wenn das angeschlossene Gerät – im Fall dass das Gehäuse unter Spannung steht – und das Gehäuse des Trenntrafos gleichzeitig berührt wird. Der Schutz wäre damit hinfällig, der durch die Schutztrennung erzielt werden soll. Ist die VDE-Vorschrift geändert worden, sodass diese Anschlusskonstellation inzwischen zugelassen ist? V. K., Schleswig-Holstein ANTWORT Leitfähige berührbare Gehäuseteile schutzisoliert gegen aktive Teile In den VDE-Bestimmungen hat sich ausnahmsweise nichts geändert. Nach Ab- 14 schnitt 413.2.7 von DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01 dürfen auch weiterhin keine leitfähigen Teile innerhalb der isolierenden Umhüllung an den Schutzleiter angeschlossen werden. Wenn ein Betriebsmittel äußere berührbare leitfähige Teile aufweist, bleibt es unter folgender Voraussetzung ein Betriebsmittel der Schutzklasse II oder mit gleichwertiger Isolierung: Die Teile – leitfähig und berührbar – müssen von den (inneren) aktiven Teilen (damit auch gegen Neutralleiter) durch eine Isolierung getrennt sein. Diese Isolierung muss der Schutzklasse II entsprechen oder gleichwertig sein. Somit braucht und darf an diese Teile kein Schutzleiter angeschlossen werden. Durch diese Vorgaben wird das Schutzziel ebenso erfüllt, wie bei einer vollständigen nicht leitfähigen Oberfläche. Aktive Teile können bei einem Fehler – d. h. Versagen der Basisisolierung – nicht die leitfähige Oberfläche berühren. Damit verschleppen sie auch kein Potential auf die leitfähige Oberfläche. Ein allseits bekanntes Beispiel stellen Handbohrmaschinen dar, die immer zumindest ein leitfähiges berührbares Bohrfutter aufweisen. Auch hierbei ist durch entsprechende Maßnahmen ausgeschlossen, dass diese Teile bei einem Isolationsfehler (Versagen der Basisiso- lierung) eine gefährliche Berührungsspannung annehmen können Trafo ohne Schutzleiter Auch in den für Transformatoren relevanten Normen der Reihe DIN EN 61558 (VDE 0570) gibt es diesbezüglich keine anderen Festlegungen. Dort ist im Abschnitt 9.2 von DIN EN 61558-1 (VDE 0570 Teil 1):1998-07 nur Folgendes festgelegt: Bei Transformatoren der Schutzklasse II darf es nicht möglich sein, Metallteile mit dem Prüffinger zu berühren, die von gefährlichen aktiven Teilen nur durch Basisisolierung geschützt sind. Daraus ergibt sich, dass es bei entsprechender Isolierung keine Einschränkung gibt. Auf der anderen Seite müssen nach Abschnitt 413.5.1.1 von DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01 bewegliche (ortsveränderliche oder tragbare) Transformatoren für Schutztrennung der Schutzklasse II oder mit gleichwertiger Isolierung entsprechen, d. h. es darf kein Schutzleiter angeschlossen sein. Somit kann davon ausgegangen werden, dass der Regeltransformator bestimmungsgemäß ausgeführt ist und auf die Schutzleiterprüfung nach BGV A2 – weil nicht vorhanden – verzichtet werden darf/muss. de 8/2003 Praxisprobleme Bild 1: Trenntrafo ohne Schutzleiter Keine gefährliche Berührungsspannung bei einem Fehler Sowohl für den in der Anfrage angeführten Regeltransformator als auch für einen Transformator der Schutzklasse I – der ja bei fester Errichtung zulässig ist – gilt Folgendes: An einem Betriebsmittel, das am Stromkreis mit Schutztrennung angeschlossen ist, würde sich im Falle eines Körperschlusses an diesem Betriebsmittel keine gefährliche Berührungsspannung ergeben. Auch gegen einen eventuell vorhandenen Schutzleiter würde Bild 2: Trenntrafo mit Schutzleiter keine gefährliche Berührungsspannung auftreten. Am Ausgang des Trenntransformators ist (muss) ein ungeerdeter Stromkreis gegeben (sein). Somit kann beim ersten Fehler zu einem eventuell vorhandenen Schutzleiter – bzw. Körper eines Betriebsmittels der Schutzklasse I – keine gefährliche Berührungsspannung auftreten. Erst bei einem zweiten Fehler hinter dem Trenntransformator, z. B. einem zusätzlichen Erdschluss des anderen Außenleiters, kann es gefährlich werden. Da zwei Fehler sehr selten gleichzeitig auftreten, brauchen diese Fälle bestimmungsgemäß – von Ausnahmen abgesehen – nicht betrachtet werden. Dies würde auch gelten, wenn der Körper des Betriebsmittels hinter dem Trenntransformator (versehentlich) an einen Schutzleiter angeschlossen wäre. Auch hierbei würde bei einem Fehler keine gefährliche Berührungsspannung auftreten (Bilder 1 und 2). Daher ist die Schutztrennung – mit einem Verbraucher – besonders in Bereichen mit höherer Gefährdung zu empfehlen bzw. vorgeschrieben. W. Hörmann PV-Anlage und Dieselgenerator für eine autarke Versorgung DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551) FRAGESTELLUNG Ich habe in Spanien eine Finka mit einer bestehenden Photovoltaikanlage (PV-Anlage) gekauft. Diese PV-Anlage hat die Daten: 22 V/1 800 VA/10 A. Die Elektroanlage wird über Solarzellen sowie einen Dieselgenerator gespeist. Aus der PV-Anlage kommen nur zwei Kabel – Plus und Minus – heraus. Am Gebäude ist keine Erdung möglich, da der Untergrund felsig ist. Somit führte ich die Installation auch 2-adrig aus, wobei ich mir da nicht ganz sicher bin. Der Hersteller der Anlage schreibt vor, dass die Komponenten nicht geerdet werden sollen oder ein Erdung ggf. sogar verboten ist. de 8/2003 Kann man eine PV-Inselanlage mit einem Trenntrafo gleichstellen? Entfällt dann eine Erdung oder Nullung hinter dem Gerät? W. S., Hessen ANTWORT Ganz so einfach wie der Anfragende sich die Ausführung vorstellt, dürfte sich die Anlage nicht realisieren lassen. Allerdings lassen sich aufgrund der dürftigen Angaben keine exakten Aussagen machen. Es kann daher nur auf allgemeine Punkte eingegangen werden. So muss z.B. auch DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551) mit berücksichtigt werden. Außerdem sei noch darauf hingewiesen, dass nach Kenntnis des Unterzeich- ners dieser Antwort eine elektrische Anlage in Spanien von einer besonderen Stelle – vergleichbar mit dem TÜV – vor der Inbetriebnahme geprüft bzw. abgenommen werden muss. Ungeerdeter Potentialausgleich und Schutzleiter erforderlich Die Anfrage führt zwei Leiter an der PVEinrichtung an, die mit Plus und Minus bezeichnet sind. Dies lässt den Schluss zu, dass es sich hierbei um den gleichspannungsseitigen Anschluss der PV-Anlage handelt. Um normale Verbrauchsmittel zu betreiben, sollte eine Wechselspannung vorhanden sein, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der möglichen bzw. gewollten Zusammenschaltung mit 15 Praxisprobleme dem Notstromgenerator. Somit wäre ein Wechselrichter hinter der PV-Anlage erforderlich. Eine Verbindung eines aktiven Leiters oder der Körper elektrischer Betriebsmittel mit Erde wäre nur bei der Schutztrennung verboten. Daher sind die Vorgaben des Herstellers nur dann zutreffend, wenn der Betrieb entweder mit der PV-Einrichtung oder mit dem Ersatzstromerzeuger vorgesehen ist. In diesem Falle wäre die Schutzmaßnahme Schutztrennung mit einem Verbraucher anzuwenden. Sofern aber mehrere Verbraucher gespeist werden sollen, ist ein zusätzlicher ungeerdeter Potentialausgleich zwischen den Körpern der einzelnen Betriebsmittel/Verbrauchsmittel erforderlich – nach nationalem Anhang von DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551) muss auch der Körper der Ersatzstromerzeugungsanlage damit verbunden werden – sodass ein dritter Leiter, ein Schutzleiter – mitgeführt werden muss. Ausnahme bei Schutzklasse II und ohne Steckdosen Sollten ausschließlich Betriebsmittel/ Verbrauchsmittel der Schutzklasse II oder mit gleichwertiger Isolierung eingesetzt werden, kann auf diesen ungeerdeten Potentialausgleichsleiter verzichtet werden. Sofern Steckdosen vorgesehen werden, müssen solche mit Schutzkontakt verwendet werden und an den Schutzkontakt muss der ungeerdete Potentialausgleichsleiter angeschlossen werden, da ja dann auch Betriebsmittel der Schutzklasse I eingesteckt werden könnten. Schutzmaßnahmen Der Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung mit Sicherungen oder Leitungsschutzschaltern dürfte kaum zu realisieren sein, da der erforderliche Abschaltstrom nicht fließen würde. Bliebe die Verwendung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) für die automatische Abschaltung der Stromversorgung. Hierfür wäre ein TNSystem aufzubauen, bei dem ein Außenleiter auf der 230-V-Seite geerdet werden muss. Ein mit diesem Erder verbundener Schutzleiter muss zu den angeschlossenen Verbrauchern mitgeführt werden. Für die automatische Abschaltung der Stromversorgung müssten eine oder mehrere RCDs – vorzugsweise mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA – vorgesehen werden. Wegen des vermutlich notwendigen Wechselrichters muss die RCD als allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (Typ B) ausgeführt werden. Wie bereits erwähnt, kann eine genaue Aussage zur Elektroanlage gemäß Anfrage nur bei deren Gesamtbetrachtung – und Kenntnis aller Anlagenparameter – getroffen werden. W. Hörmann Bestandsschutz für elektrische Anlagen in Altbauten aus dem Jahre 1907 Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN EN 50274 (VDE 0660 Teil 514) bzw. DIN VDE 0106-100 (VDE0106 Teil 100), TAB 2000, BGV A2 FRAGESTELLUNG In unserem Wohnungsunternehmen verwalten wir einen Bestand ab Baujahr 1907. In den Elektroanlagen gibt es noch 2-adrige stoffummantelte Installationen, Zählertafeln aus Pertinax und LS-Automaten mit H-Charakteristik. Häufig werde kleine Veränderungen an der Anlage vorgenommen, z. B. das Verlegen einer separaten Zuleitung für einen Untertisch-Warmwasserspeicher im Bad. 1. Ab wann müssen die 2- durch 3-adrige Leitungen ersetzt werden? Wann beginnt der »wesentliche Eingriff in den Bestandschutz«, ab dem die VDE-Bestimmungen eine Erneuerung fordern? 2. Fällt der Fall der separaten Zuleitung für einen Untertisch-Warmwasserspeicher im Bad – ohne weitere Anlagenänderungen – unter den Bestandsschutz? 3. Ist mit dem Wechsel der Messeinrichtung auch die Erneuerung des Zählerschranks gefordert? 16 4. Müssen LS-Automaten mit H-Charakteristik aufgrund des fehlenden Berührungsschutzes erneuert werden? 5. Ist es möglich herauszufinden, in welchem Jahr diverse Leitungen – z. B. stoffummantelte – eingebaut wurden? M. K., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Es gibt Anpassungsforderungen Auch wenn es schmerzt, aber auch für solche Altanlagen gibt es im Allgemeinen einen Bestandsschutz, wenngleich zu vermuten ist, dass die in der Anfrage angeführten elektrischen Anlagen nicht aus diesem Zeitraum stammen. Allerdings gab es in den früheren Jahren gewisse Anpassungsforderungen, welche im Beiblatt 2 zur DIN VDE 0100 (VDE 0100) zusammengefasst sind und auch für die neuen Bundesländer gelten. Von diesen Anpassungsforderungen könnten zwei von Bedeutung sein: a) Hausinstallationen in Räumen mit isolierendem Fußboden, in denen sich ursprünglich keine zufällig berührbaren, mit Erde in Verbindung stehenden Einrichtungen befanden. Wenn diese jedoch in der Vergangenheit durch nachträglichen Einbau von zufällig berührbaren, mit Erde in Verbindung stehenden Einrichtungen – z. B. Wasser-, Gas- oder Heizungsanlagen – ihre frühere isolierende Beschaffenheit verloren haben, müssen sie unverzüglich mit einem Schutz bei indirektem Berühren nachgerüstet werden. b) Wasserrohrnetze, die als Erder, Erdungsleiter oder Schutzleiter in bestehenden elektrischen Verteilungsnetzen und Verbraucheranlagen verwendet wurden. Diese dürfen nach dem 1. März 2002 nicht mehr als Erder, Erdungsleiter oder Schutzleiter verwendet werden. Es müsste also geklärt werden, ob die vorhandenen Zweidrahtinstallationen unter diese Anpassung fallen. Das wäre gegeben, wenn die Zweidrahtinstallation auf dem Schutz durch nicht leitfähige Umgebung beruht, d. h. nicht einmal de 8/2003 Praxisprobleme die klassische Nullung vorhanden ist, und diese nicht leitfähige Umgebung nicht mehr existiert. Für solche Altanlagen besteht eine Anpassungspflicht. Klassische Nullung fällt unter Bestandsschutz tertisch-Warmwassergerätes über eine Steckdose, ist in einem Raum mit Badewanne oder Dusche eine RCD mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30mA gefordert. Wird dieses Gerät fest angeschlossen, fordert jedoch auch die neue Norm keine RCD für Wassererwärmer. Sofern aber die elektrische Anlage schon mit einer Schutzmaßnahme – z. B. der klassischen Nullung – ausgeführt ist, besteht Bestandsschutz und die zweiadrige Verdrahtung – z. B. mit Brücke zwischen Schutzleiter/PEN-Leiter und Neutralleiter an der Steckdose – muss nicht ausgewechselt werden. Auch dann nicht, wenn zusätzliche elektrische Anlagenteile hinzugefügt wurden. Für diese neuen Anlagenteile musste seit 1973 die so genannte »moderne Nullung« – d. h. mit getrenntem Neutral- und Schutzleiter – angewendet werden (siehe auch die Zitate aus älteren VDE-Bestimmungen am Ende dieser Antwort). Zu Frage 3 Zu Frage 1 Bei Installationsverteilern, zu deren Bedienung Laien Zugang haben, und bei Installationskleinverteilern hat sich diese Frage eigentlich nie gestellt. In solchen Verteilern ist der Berührungsschutz durch den Verteiler, insbesondere beim Betätigen der Schutzeinrichtungen, immer gegeben. In DIN EN 50274 (VDE 0660 Teil 514), die im November 2002 die bisher gültige DIN VDE 0106-100 (VDE0106 Teil 100) ersetzt hat, ist eine solcher Schutz nur für Betätigungselemente im Inneren eines Schranks (Umhüllung) gefordert. Gemeint ist hiermit, wenn die Abdeckung oder Umhüllung zum Zwecke der Betätigung einer Einrichtung – die dem Wiederherstellen der Sollfunktion dient – mit einem Schlüssel oder Werkzeug abgenommen werden muss. Entsprechendes gilt auch für die in der Durchführungsanweisung der BGV A2 enthaltene Nachrüstpflicht von Altanlagen. Es ist also nicht notwendig, die Automaten ohne Schutz gegen zufälliges Berühren auszutauschen. Sie können ohne Gefahr – da der Berührungsschutz durch den Verteiler gegeben ist – betätigt werden. Wenn die Abdeckung des Verteilers mit Werkzeug entfernt wird, handelt es sich um Arbeiten. Beim Arbeiten an oder in der Nähe von unter Spannung stehenden Teilen muss die Elektrofachkraft die entsprechenden Schutzvorkehrungen treffen. Wie bereits erwähnt, ist – sofern die klassische Nullung angewendet wurde – ein Auswechseln der zweiadrigen Verdrahtung durch eine dreiadrige Verdrahtung nicht gefordert, jedoch muss ab dem Erweiterungspunkt (Abzweigdose, Schalterdose) eine dreiadrige Verdrahtung ausgeführt werden. In Bereichen, in denen für den neuen Stromkreis/Verbraucheranschluss eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) gefordert ist, z. B. in einem Raum mit Badewanne oder Dusche, kann es notwendig sein, dass auch ein vorhandenes Kabel bzw. eine vorhandene zweiadrige Leitung ausgewechselt werden muss, da Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) bekanntlich in TN-C-Abgängen (z. B. in klassisch genullten Stromkreisen) nicht eingesetzt werden können. Auch für die Ausführung mit der zweiadrigen »stoffummantelten Leitung« ist Bestandsschutz gegeben. Zu Frage 2 Das Kabel oder die Leitung für diesen Stromkreis des Untertisch-Gerätes muss nicht gegen ein dreiadriges Kabel, eine dreiadrige Leitung ausgewechselt werden. Wird ein neues Kabel/eine neue Leitung verlegt, ist ein dreiadriges Kabel oder eine dreiadrige Leitung zu verlegen. Erfolgt der Anschluss des Unde 8/2003 Diese Anforderungen sind Gegenstand der Technischen Anschlussbedingungen (TAB) und nicht der VDE-Bestimmungen. Es ist daher nur in der TAB 2000 nach Abschnitt 7 bei Neuanlagen ein Zählerschrank mit Türen gefodert. Ob der Netzbetreiber bei einem Zähleraustausch auch die Errichtung eines Zählerschranks fordert, muss mit diesem geklärt werden. Es ist jedoch zu vermuten, dass der Netzbetreiber auf einen Wechsel besteht. Zu Frage 4 Zu Frage 5 Solche Leitungen waren schon in der ersten »Sicherheitsvorschrift für elektrische Anlagen« aus dem Jahre 1896 enthalten. Es ist jedoch heute nicht möglich eine Auflistung der jeweils zulässigen Kabel/Leitungen/Leiter aufzustellen, da diese Angaben meist nicht in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) enthalten waren. Sie waren vielmehr Betandteil der jeweiligen Betriebsmittelnormen, die jedoch nicht mehr über mehrere Jahrzehnte zurück verfolgt werden können. Außerdem würde diese Chronologie wenig nützen, da ja Bestandsschutz besteht. Aus älteren VDE-Bestimmungen Im §2N der VDE 0100/11.58 war Folgendes angeführt: »Für bestehende Anlagen gelten diese Bestimmungen nur insoweit, als die Belassung des bisherigen Zustandes einen erheblichen Missstand, oder das Leben oder die Gesundheit von Personen gefährdet, oder eine erhebliche Brandgefahr bedeutet.« Bestehende Anlagen ohne Schutzmaßnahmen, für welche die Ausnahmen (Verzicht auf Schutzmaßnahmen) nach §6 nicht gelten, brauchen nicht nachträglich mit einer Schutzmaßnahme versehen zu werden. In der Belassung des bisherigen Zustandes wird keine erhebliche Gefahr erblickt. Außerdem ließen sich vorhandene Anlagen auf Anlagen mit Schutzmaßnahmen nur schwierig umstellen; der hiermit verbundene Aufwand wäre wirtschaftlich ungerechtfertigt. §6 von VDE 0100/5.73 forderte später, dass bei Erweiterung bestehender Anlagen in Räumen, in denen nach früheren Bestimmungen keine Schutzmaßnahmen erforderlich waren, jedoch jetzt verlangt werden, nachträglich Schutzmaßnahmen anzuwenden sind. Dies geht aus der folgenden Anmerkung hervor: »Anmerkung Bei dieser Erweiterung müssen für die bestehenden Anlagen in diesen Räumen nachträglich Schutzmaßnahmen angewendet werden.« Im §10 von VDE 0100/5.73 gab es weiterhin die Festlegung, dass bei Querschnitten < 10 mm2 Cu ab diesem Zeitpunkt der Schutzleiter und der Neutralleiter als getrennter Leiter auszuführen sind. W. Hörmann 17 Praxisprobleme Dokumentation durchgeführter Messungen und Prüfungen BGV A2, VOB, VDE 0100 Teil 610 FRAGESTELLUNG Besteht eine Verpflichtung zur Dokumentation der vorgeschriebenen Messungen bei Neuanlagen? J. G., Rheinland-Pfalz ANTWORT Keine grundsätzliche Dokumentspflicht Die Unfallverhütungsvorschrift »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel« BGV A2 legt unmissverständlich über §5 Abs. 1 Nr. 3 fest: »Auf Verlangen der Berufsgenossenschaft ist ein Prüfbuch mit bestimmten Eintragungen zu führen.« Somit ist keine grundsätzliche Verpflichtung für den Unternehmer zur Dokumentation – also dem aktenkundigen Nachweis – einzelner bzw. aller Prüfergebnisse von Erst-, Wiederholungs- oder Instandsetzungsprüfung in der Unfallverhütungsvorschrift enthalten. Der reproduzierbare Nachweis durchgeführter Prüfungen kann z. B. notwendig werden, wenn • schadhafte elektrische Betriebsmittel wiederholt Unfälle verursachen oder • durch die Aufsichtsdienste der Berufsgenossenschaft/ Gewerbeaufsicht im Laufe der Zeit festgestellt wird, dass die Prüfungen nicht oder nicht systematisch erfolgen. Dokumentation durch Auftragsabwicklung Führt ein außenstehender Unternehmer – z. B. ein Sachverständiger oder ein Elektrohandwerksbetrieb – Teil- oder Gesamtprüfungen durch, werden die Prüfungen häufig automatisch schriftlich fixiert. Nach Abschluss der Arbeiten legt der Unternehmer die Prüfergebnisse im Regelfall in Form eines Prüfprotokolls vor. Ebenso gehört, nach der Verdingungsverordnung für das Baugewerbe (VOB), zum elektrotechnischen Leistungs- und Lieferumfang die Durchführung der Errichtungsprüfungen nach VDE 0100 Teil 610 »Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 100 V – Prüfungen – Erstprüfungen«. Die korrekte und vollständige Durchführung der Errichtungsprüfung mit einer umfassenden Nachweisführung ist somit Bestandteil der handwerklichen Leistung und erfolgt durch eine schriftliche/ datentechnische Dokumentation. Es hat sich im betrieblichen Alltag bewährt eine Dokumentation der Prüfergebnisse vorzunehmen. Nur so können dauerhaft mögliche Gefährdungen und Unfallursachen frühzeitig erkannt und verhindert werden. D. Seibel Stromversorgung auf einem Campingplatz DIN 57100 Teil 721 (VDE 0100 Teil 721), DIN VDE 0100 Teil 708 (Oktober 1993), DIN VDE 0105, BGV A2 FRAGESTELLUNG Die Steckdosen des im Bild gezeigten Verteilerschranks versorgen fünf Wohnwagen sowie einen sicherungslosen Steckdosenkasten in ca. 20 m Entfernung mit sechs Steckdosen für Wohnwagen. Der Abzweigkasten versorgt einen weiteren Verteilerschrank. Kürzlich standen die Abzweigdose und die unteren Steckdosen unter Wasser, es gab ein Kurzschluss. Ca. 12 Stunden nach Ablauf des Wassers schaltete der Betreiber den Strom wieder ein. Später lösten die RCDs aus, woraufhin der Betreiber diese ausbaute. Ist die seit 1993 gültige VDE-Bestimmung VDE 0100 Teil 708 zwingend oder gilt hier immer noch Bestandsschutz? J. S., Hamburg 18 ANTWORT Ein Bestandsschutz ist für die abgebildete Anlage aus mehreren Gründen nicht gegeben. Anlage zeigt erheblichen Missstand – es besteht Lebensgefahr Der abgebildete Zustand der Anlage stellt eine Gefährdung von Leben und Sachwerten dar. Damit ist eine Anpassung an die neue Norm (DIN VDE 0100 Teil 708 Ausgabe: Oktober 1993) zwingend. So ist z. B. durch das Entfernen der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) die geforderte Schutzmaßnahme gegen indirektes Berühren aufgehoben. Da eine RCD nicht ohne Grund auslöst, besteht hier akute Lebens- und unter Umständen Brandgefahr. Das Bild spricht für sich: Die fehlenden Abdeckungen im Verteiler lassen sich nicht fachgerecht ersetzen, da sich der Verteiler durch Überlastung verformt hat. Zudem sind auf Campingplätzen RCDs vorgeschrieben. Durch die mangelhafte Leitungsverlegung und Einführung der Leitungen in die Steckdosen wird die geforderte IP-Schutzart der Steckdosen aufgehoben. Würde man jetzt versuchen, den ursprünglichen Zustand der Anlage wieder herzustellen, müsste man feststellen, dass die Anlage nie den gültigen Bestimmungen entsprach. Norm fordert Anpassung schon seit 1984 Betreiber müssen ihre elektrischen Anlagen nach dem Erscheinen von neuen Bestimmungen, Vorschriften und Normen de 8/2003 Praxisprobleme anpassen, wenn die neuen Bestimmungen dies ausdrücklich fordern. Im April 1984 erschien die VDEBestimmung DIN 57100 Teil 721 (VDE 0100 Teil 721), die auch für die Stromversorgung auf Campingplätzen zuständig war. Diese Norm fordert ausdrücklich, dass in Betrieb befindliche Anlagen gemäß der Maßnahmen nach den Abschnitten 4, 5 und 6.1 dieser Norm bis zum 30. April 1986 anzupassen sind. Nach dieser Norm (Abs. 4) durften zum Beispiel Steckdosengruppen aus höchstens sechs Steckdosen bestehen. Jeder Steckdosengruppe musste eine RCD mit einem Nennfehlerstrom I∆N ≤ 30 mA vorgeschaltet sein. Jede Steckdose musste hierbei durch eine Überstromschutzeinrichtung mit maximal 16 A geschützt sein. Betrachtet man die abgebildete Anlage, so sieht man auf Anhieb mehrere Bedingungen nicht erfüllt, z. B. • nur eine RCD und drei Überstromschutzeinrichtungen für sieben Steckdosen, • weitere sechs Steckdosen ohne Vorsicherung usw. Der Betreiber muss wegen der vorhandenen Mängel die Anlage unverzüglich an die neue Norm DIN VDE 0100 Teil 708 (Oktober 1993) anpassen. So gilt z.B. Folgendes gemäß Abs. 3.3.2.6: »Die Steckdosen sind durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen zu schützen, deren Nennfehlerstrom nicht mehr als 30 mA betragen darf. Eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung darf nicht mehr als drei Steckdosen schützen.« Elektrofachkraft muss Betreiber auf Missstände hinweisen Da der Betreiber des Campingplatzes für den Zustand seiner Anlage verantwortlich ist, sollten Sie ihn schriftlich auf die Missstände in seiner Anlage und auf die Konsequenzen für ihn im Falle eines Schadens hinweisen. Spätestens wenn Personenschäden entstehen, sieht sich der verantwortliche Betreiber mit schwerwiegenden Anschuldigungen konfrontiert. Da das obige Bild nur einen kleinen Ausschnitt der Gesamtanlage zeigt, ist es Die RCDs wurden aus dem auch sonst unbrauchbaren Campingplatzverteiler entfernt – Lebensgefahr! zu empfehlen, die Gesamtanlage zu überprüfen und vorhandene Mängel aufzuführen und zu beseitigen. Auch der Hinweis, dass der Betreiber seine Anlage in regelmäßigen Abständen überprüfen lassen muss (DIN VDE 0105, BGV A2 etc.), ist hier angebracht. Wenn sich der Campingplatzbetreiber nicht einsichtig zeigt und die Anlage so bestehen bleibt, muss die Elektrofachkraft die zuständigen Behörden einschalten. R. Soboll Zusammenfassung von Beleuchtungsstromkreisen in einem Kabel DIN VDE 0100 Teil 520, Teil 510 FRAGESTELLUNG Für die über 20 Jahre alte Beleuchtungsanlage einer Rasenfläche sind an jeder Seite vier Masten aufgestellt, die je über ein Kabel NYY-J 5x10 versorgt werden. Die Leuchtmittel werden 2-phasig mit 400 V versorgt. In den Masten befinden sich 2-polige Sicherungen mit Durchgangsklemmen. Das Kabel ist von Mast zu Mast 5-adrig durchgeschleift. In der speisenden Unterverteilung ist das Kabel NYY-J 5x10 auf zwei 2-polige Automaten wie folgt aufgelegt: • erster Automat: L1 (schwarz) und L2 (schwarz) • zweiter Automat: L3 (blau) und L1 (braun) • kein N-Leiter, sondern nur ein gemeinsamer Schutzleiter (PE). Die Leuchtmittel sind in den Mastverteiler über 2 Sicherungen wechselweise angeschlossen. de 8/2003 1. Ist es noch statthaft, zwei getrennte Stromkreise in einem Kabel zu verlegen – wie oben geschildert? 2. Ab wann ist eine Änderung der Installation nach dem heutigen Stand der Vorschriften notwendig beziehungsweise zwingend vorgeschrieben? 3. Wenn die Anlage geändert wird in einen Drehstromkreis, ist es dann statthaft, die Stromkreise in den Mastsicherungen einzeln aufzuteilen? J. H., Baden-Württemberg gen oder Abzweigungen müssen in geeigneten Kästen unter Verwendung geeigneter Klemmen (z. B. Reihenklemmen) durchgeführt werden. Ein Nachteil der von Ihnen beschriebenen Installation besteht darin, dass bei abwechselnder Aufteilung auf die Stromkreise der Außenleiter L1 mit einem größeren Strom belastet wird als die anderen beiden Außenleiter. Zudem sollte geprüft werden, ob die Selektivität zwischen den Überstromschutzorganen in den Leuchten zu denen in der Unterverteilung gegeben ist. ANTWORT Zu Frage 2 Zu Frage 1 Für die durchgeführte Installation ist es durchaus statthaft zwei getrennte Stromkreise in einem Kabel zu verlegen. Da kein Neutralleiter benötigt wird, ist auch die hellblaue Farbe für einen Außenleiter nicht verboten. Verbindun- Eine Anpassung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel ist nach dem Erscheinen neuer Bestimmungen, Verordnungen, Vorschriften oder Normen nur dann erforderlich, wenn dies ausdrücklich in den neuen Bestimmungen gefordert wird. Ansonsten besteht ein Bestands- 19 Praxisprobleme schutz, wenn die Anlage den Normen und Vorschriften entsprechen, die zum Zeitpunkt ihrer Errichtung gültig waren. Eine zwingende Anpassungspflicht besteht allerdings grundsätzlich • bei einer Änderung der Art der Betriebsstätte, • wenn der Zustand der Anlage oder Betriebsmittel einen erheblichen Missstand erkennen lässt, • wenn Leben und/oder Sachwerte gefährdet sind. Somit lässt sich festststellen, dass wenn die Anlage ordnungsgemäß errichtet wurde und die zuvor genannten Kriterien nicht zutreffen kein Handlungsbedarf besteht. Die von Ihnen beschriebene Aufteilung der Leiter stellt jedenfalls keinen Mangel dar. Zu Frage 3 Eine Aufteilung der Stromkreise im Mast ist zulässig. Voraussetzung ist allerdings, dass die Zuleitung im Unterverteiler entsprechend vorgesichert und eine Abschaltung aller nicht geerdeten Leiter gleichzeitig möglich ist. R. Soboll Anwendung von Kabelbindern EN 50146/0604 Teil 201 FRAGESTELLUNG Ist es zulässig NYM-Leitungen an Stahlkonstruktionen im Deckenbereich mittels Kabelbindern dauerhaft zu befestigen? Die Decke wird im Anschluss als T30-Decke verschlossen. S. S., Nordrhein-Westfalen Kabelbinders verursacht. Dieser Gefahr bringende Mangel ist auf eine zu hohe Anzugskraft beim Anziehen des Kabelbinders und/oder eines zu großen Kabelbzw. Leitungsgewichts zurückzuführen. Weiterhin ist es vorgekommen, dass aufgrund falscher Auswahl Kabelbinder gerissen und Kabel/Leitungen heruntergefallen sind. ANTWORT Kabelbinder sind nicht wie Kabelschellen zu verwenden Die üblicherweise verwendeten Kabelbinder sind Komponenten des ElektroInstallationsmaterials für die Bündelung von Kabel/Leitungen, jedoch nicht zur Befestigung derselben – etwa vergleichbar mit Kabelschellen. Diese Kabelbinder weisen keine den Kabel-/Leitungsschellen ähnliche Vorrichtung für die punktuelle Befestigung an Gebäudeteilen auf. Außerdem zeigt die Praxis, dass bei dem Versuch, Kabelbinder als Befestigungsmittel zu verwenden, Kabel/Leitungen mechanische Beschädigungen erfahren. Diese werden aufgrund der geringen Auflagefläche und des hohen spezifischen Flächendrucks im Bereich des Auswahl kriterien von Kabelbindern beachten Seit dem Jahr 2000 gibt es die Norm EN 50146/0604 Teil 201 für Kabelbinder. Danach besteht die Möglichkeit, Kabelbinder auch mit einem so genannten Befestigungsteil (separat oder in Kombination) herzustellen. Zusammen mit einem solchen Befestigungsteil wäre damit die Möglichkeit aufgetan, Kabelbinder auch als Befestigungsmittel anzuwenden. Leider werden in der Norm keine Anwendungshinweise gegeben, sodass Anwender auf die Angaben der Hersteller zurückgreifen müssen. Die richtige Auswahl dieser Kabelbinder dürfte aber dennoch Probleme bereiten. Nach dieser Norm sind nämlich eine Reihe Kriterien zur Klassifizie- rung von Kabelbindern vorgegeben, die der Hersteller nutzen kann. Die Auswahl muss aber jeweils für einen bestimmten Anwendungsfall getroffen werden, d. h. es müssen konkrete Werte vorgegeben werden, um die örtlichen Umgebungseinflüsse und betrieblichen Verhältnisse zu berücksichtigen. Die Norm gibt folgende Klassifizierungskriterien vor: • Mindestschleifenzugfestigkeit • maximale Anwendungstemperatur • minimale Anwendungstemperatur • Flammeneinwirkungszeit. Der Hersteller oder verantwortliche Lieferant muss die von ihm eingehaltenen Kriterien in seinen technischen Unterlagen dokumentieren. Außerdem den größten und kleinsten Bündeldurchmesser, die maximale statische Belastbarkeit, eine Empfehlung der Installationsmethode – einschließlich des zu verwendenden Werkzeugs – und die anzuwendende Anzugskraft. Die zuständigen Normungsgremien sind derzeit trotz der Angebotsvielfalt bemüht, einfache und anwendungsbezogene Auswahlkriterien zu erarbeiten. A. Hochbaum HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected] WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. 20 de 8/2003 Gebäudetechnik Mit der TAB 2000 in die Zukunft: Der Zählerplatz wird neu definiert Andreas Stöcklhuber Mehr als zwei Jahre liegt der Start zur regionalen Umsetzung der neuen Technischen Anschlussbedingungen (TAB) für den Anschluss von Verbraucheranlagen an das Niederspannungsnetz nun zurück. Die vielerorts Quelle: Hager verbesserte Technik hat sich im Markt sehr gut bewährt. Die TAB 2000 und die damit verbundene Verlerbereich haben das Bild des Zählerplatzes nachhaltig verändert. Die technische Entwicklung bei Zählerplätzen ist damit allerdings noch lange nicht abgeschlossen. D er Zählerplatz bildet das Bindeglied zwischen dem Hausanschluss und der Unterverteilung der Kundenanlage. Viele Faktoren beeinflussen seine Ausführung: • Produktnormen, • die Technischen Anschlussbedingungen der VNB (Verteilungsnetzbetreiber), • der Einbauort und nicht zuletzt • die Wünsche und Bedürfnisse der Anwender. Mit Einführung der TAB 2000 traten zahlreiche Neuerungen in Kraft. Zu den wesentlichen Veränderungen zählt der Einsatz von selektiven Hauptleitungsschutzschaltern (SH-Schaltern) im Vorzählerbereich. Bis vor ungefähr drei Jahren waren diese Geräte für viele Elektrotechniker noch neu und unbekannt. Heute stellen sie einen gängigen Standard dar. Zudem haben führende Hersteller bei der Weiterentwicklung der Geräte frühzeitig auf die Anforderungen der Kunden reagiert und Geräte mit integrierter Steckkontaktierung für Sammelschienen eingeführt. Diese Gerätegattung ist mittlerweile technischer Standard und hat sich neben den Ausführungen für Hut- Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Hager, Blieskastel 22 Bild 1: SH-Schalter mit integriertem Steckadapter für 40-mm-Sammelschienensysteme (links) und für Hutschienenmontage (rechts) schienen-Montage fest im Markt etabliert (Bild 1, 2, 3). Einbindung von PhotovoltaikAnlagen ist problemlos möglich Vereinfacht: Auswahl und Planung Die SH-Schalter arbeiten heute zuverlässig in allen gängigen Netzformen. Selbst die Einbindung von modernen Photovoltaik-Anlagen lässt sich mit StandardZählerplatzausführungen problemlos realisieren. Und auch für Netze ohne N oder abweichende Außenleiterspannungen bieten die Hersteller passende Ausführungen an. Damit erfüllen die am Markt erhältlichen SH-Schalter sowohl die Anforderungen der TAB wie die Anforderungen der täglichen Installationspraxis. Seit Einführung der TAB 2000 sind viele der regional unterschiedlichen Zählerplatzausführungen zusammengeführt worden. Der Vorteil: Die Handhabung hat sich dadurch für alle Marktteilnehmer erheblich vereinfacht. Um dem Elektrotechniker bei der Auswahl der richtigen Ausführung noch weiter entgegenzukommen, haben viele Zählerplatzanbieter zusätzlich zu den gedruckten Zählerplatzlisten so genannte elektronische Kataloge auf CD-Rom oder Internetbasis entwickelt. Die Anwendung erweist sich dabei als sehr einfach, wie Bild 4 zeigt: Der Anwender gibt beispielsweise Postleitzahl oder Name des Verteilungsnetzbetreibers ein, und die Software führt ihn automatisch zur richtigen Zählerplatzausführung. In einigen Fällen ermöglicht die Software sogar eine direkte Weiterleitung an Planungsprogramme, so dass der komplette Zählerschrank einschließlich Modulargeräten geplant und sauber Bild 2: Mit seinem neuartigen Schaltungsprinzip gewährdokumentiert werden leistet der SH-Schalter ein schnelleres Ansprechverhalkann (Bild 5). ten – und so mehr Sicherheit de 8/2003 Quelle: Hager breitung der SH-Schalter im Vorzäh- Gebäudetechnik Quelle: Hager tion erfasst. Eine moderne Elektroinstallation muss den daraus resultierenden Anforderungen Rechnung tragen, Die steigende Vernetzung unterschiedindem sie zentral und dezentral für die licher Kommunikationskomponenten Einbindung aller entsprechenden technihat längst auch die Wohnhausinstallaschen Einrichtungen vorbereitet ist. Denn es bietet sich an, für zentrale Funktionen den Zählerschrank zu nutzen, z. B. für Netzwerkverteiler, Switch-Module oder Telefon- und Breitbandverteileranlagen. Zu diesem Zweck lassen sich spezielle Felder in die Zählerschränke integrieren. Zusammen mit der Gebäudesystemtechnik EIB entwickelt sich der Zählerschrank damit zur offenen und für die Zukunft gerüsteten Elektround Kommunikationszentrale, die dem Bauherren Bild 3: Maximaler Schutz auf kleinem Raum: eine hohe ZukunftsSLS-Schalter mit integriertem Adapter zur Sammelsicherheit bietet. schienenmontage Quelle: Hager Fazit und Ausblick Bild 4: Elektronische Kataloge und Planungshilfen vereinfachen Produktauswahl, Planung und Dokumentation erheblich de 8/2003 Der Zählerplatz mit SHSchalter nach TAB 2000 zeichnet sich aus durch seinen einfachen Aufbau, hohe Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit. Er wird sich deshalb mittelfristig auch in den wenigen Gebieten durchsetzen, in denen aktuell noch keine Umsetzung der Empfehlungen der BundesTAB erfolgt ist. Auf dieser Basis werden dann in den nächsten Quelle: Hager Das vernetzte Haus Bild 5: Zählerschrank nach TAB 2000 mit seitlichem Verteilerfeld und Einbaufeld zur Aufnahme von TelekommunikationsKomponenten Jahren verstärkt neue Technologien Einzug in den Zählerschrank halten und ihn als Herz der Gebäudeinstallation neu definieren. Vor allem aber enwickelt sich der Zählerschrank zur Energie- und Kommunikationszentrale: Telefonanlage, Internetzugang, Datennetzwerkverteiler zur Vernetzung von Haus-PCs und Kommunikationsstellen – all diese Technologien wird der Zählerschrank in wenigen Jahren ganz selbstverständlich beherbergen. Für eine Vielzahl von zukunftsorientierten Fachbetrieben kann der Zählerschrank damit ein neues und zugleich lukratives Betätigungsfeld erschließen. ■ 23 Gebäudetechnik Zentralstaubsauger als Alternative Zentrale Staubsauganlagen haben zahlreiche Vorteile. Bei der Installation sind jedoch einige Besonderheiten zu beachten, um eine reibungslose Funktion zu gewährleisten. N ur etwa 6 % aller Neubauten in Deutschland werden mit einem Zentralstaubsauger ausgestattet. Ganz anders in Nordamerika und Skandinavien: Dort gehören Zentralsauganlagen in fast allen Häusern zur Standardausstattung. Hierzulande besteht großes Interesse, das sich aus dem Nachholbedarf ableitet, wie die steigenden Verkaufszahlen beweisen. Für das Elektrohandwerk ergibt sich ein Bereich, mit dem man ohne viel Aufwand dem Interessenten einen zusätzlichen Nutzen bieten kann. Angesichts der vielen Produktvorteile dürften die Mehrkosten von etwa 1500...2500 € dem einen oder anderen Kunden durchaus zu vermitteln sein. In der Argumentation gegenüber dem Kunden kann man den Zentralstaubsauger mit der Heizung vergleichen: Früher waren Einzelöfen üblich, welche heute längst die Zentralheizung abgelöst hat. So auch beim Staubsauger: Der Kunde betreibt sein Leben lang schwere, lästige, laute und unter Umständen krank maDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Fawas Haustechnik GmbH, Dettingen 24 chende Staubsauger, meist mit einer kurzen Lebensdauer. Im Gegensatz dazu bekommt er mit dem Zentralstaubsauger eine dauerhafte, komfortable und vor allem gesunde Lösung für seine Hausreinigung. Systembedingte Vorteile Die meisten der üblichen Kleinstaubsauger erfüllen ihre Aufgabe nur unzurei- Bild 1: Komfort und Gesundheit inklusive: Zentral angechend. Statt den Staub brachte Saugdosen und eine Abluftleitung nach draußen festzuhalten, blasen sie sind feste Bestandteile des Zentralstaubsaugerkonzeptes wegen unzureichender FilFiltermechanismus, dringen also bis in ter und voller Staubbeutel feine Schmutzdie Lunge vor, und können Allergien partikel wieder in den Raum zurück. und unter Umständen auch Krebs ausNur wenige, speziell für Allergiker auslösen. gelegte Modelle filtern auch sehr kleine Im Gegensatz dazu entweicht bei eiStaubteilchen, Keime und den allernem Zentralstaubsauger die gefilterte gieauslösenden Kot der Hausstaubmilbe Abluft samt Feinstaub über ein Rohr aus der Abluft – allerdings nur dann, nach außen (Bild 1) und schützt damit wenn man den Beutel regelmäßig vor hausstaubbedingten Allergien und wechselt. Gesundheitsgefahren. Gerade dies stellt Die Erfahrung von Experten zeigt: bei der heute von der EnergieeinsparverSobald man riecht, dass gesaugt wurde, ordnung geforderten, dichten Gebäudefliegen kleine Partikel in der Luft herum, hülle einen wichtigen Gesichtspunkt dar. welche die Gesundheit belasten können. In dem Zusammenhang warnen führenDiese Teile mit einer Größe unter 3 µm de Allergologen schon seit Jahren mit haben einen Anteil von etwa 6 % am Nachdruck vor den Folgen einer immengesamten Hausstaub. Normale Staubsen Überbelastung mit Hausstauballersauger filtern zwar bis zu 98 % des genen und Schimmelpilzen in immer Hausstaubs, aber gerade diese Kleinteile dichter werdenden Gebäuden. erfassen sie nur unzureichend. Viele Neben dem Gesundheitsaspekt bieModelle vermehren sogar die Zahl ten Zentralstaubsauger weitere Vorteile der Kleinstteilchen. Diese passieren je (siehe hierzu auch die Tabelle): nach Beschaffenheit den menschlichen de 8/2003 Quelle: Fawas Andreas Stöcklhuber Gebäudetechnik • Der leichte Saugschlauch wird einfach in die Vakuumsaugdose gesteckt (Bild 2). Man benötigt keinen schweren Staubsauger mehr. • Zentralstaubsauger sind im Wohnraum leise. Der Motorlärm bleibt im Keller oder in der Garage. • Bei guten Herstellern entfallen die Kosten für Filterbeutel und Feinfilter: Der große Staubbehälter muss nur ein bis zwei Mal pro Jahr geleert werden, die Textilfilter der Geräte werden alle paar Monate ausgeklopft und ausgewaschen. • Beim Zentralstaubsauger verschwindet der Staub restlos nach draußen. Der richtige Einbauzeitpunkt Zentralstaubsaugeranlagen bieten sich vor allem im Neubau an, da sich hier die Verlegung deutlich einfacher gestaltet als bei der Nachrüstung. Der Einbau der Zentral- oder Kleinstaubsauger? Zentralstaubsauger Dauerhaft hohe Saugleistung durch starke, raumluftgekühlte Industriemotoren und Zyklon-Filtertechnik Schnellere Raumpflege durch hohe Saugleistung, flexiblen Saugschlauch und leichtes Zubehör, problemloses Saugen auf und hinter Schränken oder an der Decke Leeren des Staubbehälters und Wechsel des wiederverwendbaren Filterüberzugs alle fünf bis sechs Monate Keine Folgekosten Leise, da Motor im Keller oder Nebenraum Restlose Entfernung auch kleiner Staubpartikel (< 3 µm) des eingesaugten Staubes aus dem Haus Kleinstaubsauger Meist geringere Saugleistung durch weniger leistungsfähige Technik, die zudem durch sich füllende Staubbeutel deutlich nachlässt Raumpflege im Standard-Tempo, viele Bereiche werden nur schwer oder gar nicht erreicht Wechsel alle zwei bis vier Wochen. Kosten für Staubbeutel oder andere Filter Deutliche Geräuschentwicklung Kleinstpartikel werden bei unzureichender Filterleistung oder fehlendem Wechsel des Staubbeutels wieder an der Raum abgegeben, bei schlechter Filterleistung sogar vermehrt, da Motorkühlluft durch den Staubbeutel gepresst wird, Staubverschwelungen sind möglich Sichere Reduzierung allergieauslösenden Nur sehr hochwertige Modelle mit HepaMilbenkots, dem wichtigsten Auslöser von Klassifizierung schützen vor Allergenen, und Hausstauballergien auch nur bei regelmäßigem Filterwechsel Lebensdauer 20 – 30 Jahre, Bürstenwechsel Lebensdauer 5 – 8 Jahre des Industriemotors nur alle 10 – 12 Jahre Gegenüberstellung wichtiger Eigenschaften von Zentral- und Kleinstaubsaugern de 8/2003 Bild 2: Über den Griff des Saugrohres lässt sich der Zentralstaubsauger ein- und ausschalten Rohre erfolgt parallel zur Rohinstallation der Sanitärund Elektroeinrichtungen und vor Einbringen des Estrichs. Die Rohre liegen in Installationsschächten, Mauerwerksschlitzen und auf dem Rohfußboden. Die Ausführung entspricht dem Sanitärgewerk. Die Führung der Rohre richtet sich nach der Anzahl und Position der Saugdosen. Je nach Grundfläche und Stockwerkszahl reichen vier bis sechs Saugdosen für ein Einfamilienhaus aus. Die optimale Position einer Saugdose liegt in etwa 40 cm Höhe über dem Fertigfußboden in senkrechter Linie zu einem Schalter oder einer Steckdose. Die maximale Entfernung zwischen Saugdose und Antriebsmotor kann bis zu 100 m betragen. Verlegung der Saugrohre Bei der Verlegung sollte man auf einen möglichst geraden Rohrverlauf achten – jeder Knick setzt der angesaugten Luft Widerstand entgegen, der etwa einer Rohrlänge von 120 cm entspricht. Damit der 7...12 m lange Saugschlauch alle Ecken des Hauses erreicht, sollte man gemeinsam mit dem Kunden anhand der Grundrisse die optimale Lage und die Anzahl der Saugdosen ermitteln (Bild 3). 25 Gebäudetechnik 26 setzt. Wichtiger sind ein gutes Rückhaltevermögen (bis zu 1 µm) und ein guter Durchlass auch im staubbeladenen Zustand. Bei normalem Gebrauch der Motoren muss man etwa alle 15 bis 20 Jahre die Kontaktbürsten wechseln. Ansonsten sind die Geräte wartungsfrei. Das richtige Rohrmaterial Für die Saugleitungen sind spezielle Vakuumrohre unbedingt zu empfehlen. Abwasserrohre (Bild 5), wie sie manche Anbieter propagieren, eignen sich für langsam fließendes Abwasser und nicht für bis zu 100 km/h schnelle Vakuumluft. Die verwendeten Gummidichtungen sind auf Druck ausgelegt und nicht auf Vakuum. Da sich im Rohr keinerlei Feuchtigkeit befindet, können diese Gummidichtungen im Laufe der Jahre spröde und rissig werden und unter Umständen Falschluft ziehen. Abwasserrohre sind in der Regel auch nicht glatt und übergangsfrei. Statt einem weiten 90°Bogen muss man zwei 45°-Bögen installieren, was eine höhere Zahl von Stößen im Rohrsystem zur Folge hat. Der Saugverlust von Wasserrohr im Vergleich zum speziellen Vakuumrohrsystem kann bis zu 20 % betragen. Bei den professionellen Rohrtypen unterscheidet man zwischen • Rohren, die ähnlich wie Abwasserrohre über Muffen sowie O-Ring-Dichtungen verfügen, und • speziellem Vakuumrohr (Bild 6), das mit einem Kaltschweißmittel verklebt wird. Spezielle Vakuumrohre garantieren dauerhaft dichte Verbindungen, bleiben auch unter Belastung dicht und bieten vor allem strömungstechnisch sehr gute Übergänge und Bogenradien. Als optimal haben sich Rohre mit etwa 50 mm Durchmesser erwiesen, da sie gegenüber Rohren mit 40 mm Durchmesser auch größeren angesaugten Teilen Durchlass gewähren und die Saugkraft durch den geringeren Reibungswiderstand bis zu 15 % höher liegt. Man sollte daher bei der Auswahl des AnQuelle: Fawas Ein Putzrahmen übernimmt die Abdeckung der Rohre während der Innenputzarbeiten. Auf ihn wird nach Abschluss der Malerarbeiten die in zahlreichen Designs erhältliche Saugdose aufgeschraubt. Hinter jeder Saugdose sorgt ein eng abgewinkelter 90°-Bogen (das so genannte Sicherheitsknie) dafür, dass keine langen Bild 3: Der Grundriss gibt die Position der Saugdosen vor Gegenstände ins Rohrsystem geraten und dort für Verstopfung gendes Saugrohr (meist 50...55 mm sorgen. Eine Alternative stellen gekreuzDurchmesser) aus. te Streben oder Drähte im Querschnitt Auf der Auslassseite des Saugers ist der Dose dar. Sie setzen sich jedoch ein Abluftschalldämpfer vorzusehen, der leichter mit Fusseln und Fäden zu. die Geräuschentwicklung durch EntWichtig ist, dass abzweigende Rohre spannung der Abluft minimiert. Für in Saugrichtung immer von oben oder lärmsensible Anwendungen gibt es spevon der Seite in das zum Sauger führenzielle Ausführungen, welche die Geräuschde Rohr einmünden. Zu scharfe Knicke emission zusätzlich dämpfen. sollte man wenn möglich vermeiden. Parallel zum Saugrohr wird ein Langlebige Motorentechnik Niedervolt-Steuerungskabel verlegt, das die Kontakte der Saugdose mit dem Gute Hersteller legen ZentralstaubsauMotor verbindet. Vorkonfektionierte ger auf eine Lebensdauer von 20 bis 30 Steuerkabel mit flexiblem KabelschutzJahren aus – durch die Verwendung von rohr verhindern Beschädigungen beim hochwertig gelagerten Industriemotoren Einbau und in der Rohbauphase, die und durch die Kühlung des Motors mit nach Schließen der Wände nicht mehr zu sauberer Raumluft (Bild 4). Im Gegenbeheben sind. satz dazu wird bei Kleinstaubsaugern Funkgesteuerte Verbindungen zwiund billigen Zentralstaubsaugern der schen Saugdose und Zentralgerät haben Motor mit der angesaugten, staubigen sich in der langjährigen Praxis nicht Luft gekühlt, was zu gesundheitsschädvollständig bewährt. Muss das Funksiglichen Verschwelungen führt. nal durch mehrere Betondecken hinDie Abscheidung des Staubs erfolgt durch, kann dies den Empfang beeinin zwei Stufen: trächtigen, was zu Fehlschaltungen • Die angesaugte Staubführt. Zudem ist bei leerer Batterie am luft wird mit hoher Sender Staubsaugen nicht möglich. Geschwindigkeit (bis Auch wenn sich der Bauherr noch zu 100 km/h) kreisförnicht sofort für die Anschaffung eines mig eingetragen. Durch Zentralstaubsaugers entscheiden kann: die Drehung und die die Installation der Rohre kostet je nach Schwerkraft setzt sich Größe des Hauses etwa 1000 €. Später, der Schmutz im Behälter wenn sich das strapazierte Budget etwas ab. entspannt hat, kann man das Motorge• In der zweiten Stufe hält rät nachrüsten. ein Feinfilter den feinen Schmutz zurück. Im Sinne des Kunden sollte Sauger im Keller man als Planer auf einen waschbaren, leicht zu Der Sauger selbst befindet sich im Keller wechselnden Filter achoder in einem Nebenraum. Für den Abten. Versprechungen luftstutzen ist in der Außenwand des von selbst reinigenden Saugerraumes ein HT-Rohr DN 100 mit Filtern sind mit Vorsicht der Muffe innen vorzusehen. Eine weitezu behandeln, da sich re Möglichkeit bilden Kellerfenster mit durch den sehr starken integriertem Auslass. Bei kurzen AbstänUnterdruck früher oder den zwischen Sauger und Auslass reicht später jeder Filter zuauch ein dem Zentralstaubsauger beilie- Quelle: Fawas Ein Saugschlauch für die gesamte Etage Garagen- und Kellerdosen auf Putz Saugdosen unter Putz Bild 4: Der eigentliche Sauger befindet sich im Keller de 8/2003 Bild 5: Abflussrohre sind aus strömungstechnischen Erwägungen problematisch bieters auch darauf achten, dass er ein umfangreiches Rohrsortiment anbietet, das auch für schwierige Einbausituationen eine komfortable Lösung bietet. Auch für Hotel, Gewerbe und Industrie Gerade bei großen Gebäuden spielen Zentralstaubsauger ihre Vorteile aus. Die Saugleistung bleibt immer gleich hoch. Der Wartungsaufwand ist gering, de 8/2003 Quelle: Fawas Quelle: Fawas Gebäudetechnik Bild 6: Kalt verschweißte Vakuumrohre bieten optimale Übergänge und sind dauerhaft dicht kein vergessener Staubbeutel kann die Arbeit der Putzkolonne mindern. Durch das vollständige Entfernen des Staubs aus dem Gebäude verringern sich die Putzintervalle. Anwendungsbereiche sind Altenheime, Krankenhäuser, Wohnanlagen, Produktions- und Lagerstätten. Je nach Modell können auch mehrere Benutzer gleichzeitig saugen. Für stark verschmutzte Bereiche gibt es Vorabscheider, die Wasser und groben Schmutz vor dem Einsaugen in das eigentliche Rohrsystem absondern. Da gewerbliche Zentralstaubsauger meist mit Drehstrom laufen, haben sie eine Lebensdauer von 30 000 h und mehr. Bei normalen, mobilen Industriesaugern ergeben sich hohe Wartungs-, Reparatur- und Filterkosten. Bei Zentralstaubsaugern entfallen sie zum großen Teil. Außerdem spart man beim Reinigen mit Zentralsauganlagen Zeit, da man diese im Gegensatz zu mobilen Industriesaugern nicht suchen und über größere Strecken heranholen muss. Die Saugdose und der Saugschlauch sind immer am Arbeitsplatz vorhanden. In Hotels und Büros schont der Zentralstaubsauger Wände und Mobiliar. Abgestoßene Ecken und Tapeten durch schwere Industriesauger gehören so der Vergangenheit an. Betrachtet man diese zusätzlichen Vorteile, hat sich eine Zentralstaubsauganlage, zum Beispiel im Hotelbereich, schon nach zwei Jahren amortisiert. ■ www.fawas.de 27 Gebäudetechnik Spannungsschwankungen – Qualitätsdefizit der Netzbetreiber? André Felten Bis vor einigen Jahren war eine konstante Spannungshaltung für Betreiber von Energieversorgungsnetzen und ihre Kunden selbstverständlich. In letzter Zeit führen jedoch Schwankungen im Mittel- und Niederspannungsbereich zu Nachfragen. Netznutzer klagen über erhöhte oder reduzierte Netzspannungen (Bild 1). D ie schwankenden Netzspannungen können zu einer Beeinträchtigung der Funktion von prozessorgesteuerten Systemen oder elektrischen Geräten führen und im Extremfall sogar ihre Lebensdauer reduzieren. Ein Beispiel: Eine Glühlampe, die als Folge dauerhaft erhöhter Netzspannung frühzeitig durchbrennt. Weshalb diese unerwünschten Spannungsschwankungen entstehen und warum die Netzbetreiber trotz Kenntnis der problematischen Auswirkungen keine Möglichkeit haben, sie zu verhindern, erklärt dieser Beitrag. Langsame Spannungsänderungen Bei den hier behandelten Spannungsschwankungen handelt es sich um langsame Änderungen der Netzspannung, die im Minutenzeitraum auftreten. Sie werden auch als quasistationäre Spannungsänderungen bezeichnet. Maßgeblich für langsame Spannungsänderungen sind: • Spannungsfälle auf Leitungen durch wechselnde Verbraucher- bzw. Einspeiseleistungen • Zulässige Regelabweichungen der Hoch-/Mittelspannungstransformatoren in den Umspannanlagen • Änderungen von Schaltzuständen in der Netzstruktur • Spannungszustände in überlagerten Netzen Dipl.-Ing. (FH) André Felten, RWE Net AG, Trier 28 Zulässige Spannungstoleranzen nach DIN EN 50160 eines ohmschen Verbrauchers von 40 % entspricht. Die Grenzen der Versorgungsspannung definiert die europaweit gültige Norm DIN EN 50160 [1]. Diese legt die Merkmale der Spannung an der Übergabestelle zum Kunden in öffentlichen Energieversorgungsnetzen fest. Dabei beschränkt sich die Norm auf den ungestörten Netzbetrieb und berücksichtigt keine Versorgungsunterbrechungen. Die zulässige Niederspannung mit einem Normwert von 230 V darf grundsätzlich im Bereich von +/– 10 % schwanken. Bis zum Jahr 2008 gelten nach DIN IEC 60038 [3] eingeschränkte Toleranzwerte von – 10 % bis +6 %. Die maximale Spannungsdifferenz liegt demnach bei 20 %, was einer Leistungsschwankung Auswirkung dezentraler Energieerzeugung auf die Spannungshaltung Besonders Spannungsanhebungen im Mittel- und Niederspannungsnetz haben ihre Ursache in der Einbindung von örtlich hohen dezentralen Einspeiseleistungen. Hierzu zählt vor allem die in den letzten Jahren drastisch gestiegene Anzahl von Windkraftanlagen, die immer häufiger zu leistungsstarken Windparks zusammengeschlossen werden. Das am 1.4.2000 verabschiedete ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) [2] hat zum Ziel, »eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen und den Beitrag Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung deutlich zu erhöhen«. Danach ist der Netzbetreiber verpflichtet, regenerativ erzeugte Energie in sein Netz aufzunehmen und den Anlagebetreibern zu vergüten. Die sich daraus ergebende steigende Nachfrage hat dazu geführt, dass vorhandene Netzreserven Bild 1: Gemessener Niederspannungsverlauf (L-N) in einem MS-Netzausläufer, an dem Windkraftanlagen und Haushalte bis an ihre Grenzen ausgenutzt werden angeschlossen sind: Die dezentralen Erzeuger speisen ab müssen. ca. 1:00 Uhr auf Grund starker Windverhältnisse mit hohen In ländlichen GebieLeistungen in das Netz ein, was eine Anhebung der Spannung ten mit langen Netzbewirkt de 8/2003 Gebäudetechnik von der Einspeisung versorgt. In der Praxis tritt dieser Betriebsfall allerdings nur selten auf, da z. B. die durch Windkraft erzeugte Leistung nicht von der momentanen Verbraucherlast abhängt. Die überschüssige Einspeiseleistung fließt bei schwacher Verbraucherlast über die Zuleitung zurück zur Umspannanlage. Damit dieser Energiefluss erfolgen kann, muss die Erzeugungsanlage die Spannung am Einspeisepunkt auf ein höheres Niveau anheben als die Spannung in der Umspannanlage. Das frühere Spannungsband in Netzen mit ausschließlich »verbrauchenden« Kunden wird durch dezentrale Einspeiser zu höheren Spannungen erweitert (Bild 2c), wobei die Grenzen nach DIN EN 50160 nicht verletzt werden dürfen. Betreiber von elektrischen Verteilnetzen nehmen ihren Platz zwischen Stromkunden und Betreibern gesetzlich geförderter Erzeugungsanlagen ein. Auf der einen Seite steht ihre Aufgabe, Kunden mit einer qualitativ guten Spannung zu versorgen. Andererseits ist der Netzbetreiber zum Anschluss von dezentralen Erzeugern gesetzlich verpflichtet und schöpft dazu die technischen Möglichkeiten des örtlichen Netzes entsprechend aus. Fazit Bild 2: Verschiedene Last- bzw. Einspeiseszenarien im MS-Netz ausläufern bildet vor allem die Spannungshaltung das begrenzende Kriterium für die zulässige Einspeiseleistung von dezentralen Energieerzeugern. Die maximale Strombelastbarkeit der Leitungen und Betriebsmittel wird zwar ebenfalls berücksichtigt, spielt in der Praxis allerdings kaum eine Rolle. Das Mittelspannungsnetz wurde über die vergangenen Jahrzehnte ausschließlich für Lastentnahme dimensioniert. Dies zeichnet sich vereinfacht dadurch aus, dass die höchste Netzspannung an der Sammelschiene der Umspannanlage anliegt und bei Starklast am Ende der Leitung ein minimaler de 8/2003 Grenzwert auf Grund der Spannungsfälle nicht unterschritten wird. Ein Kunde, der am Verknüpfungspunkt VP (Bild 2a) angeschlossen ist, kann daher eine Spannung in einem Bereich erwarten, der als Spannungsband dunkelblau abgebildet ist. Eine neue Situation ergibt sich nach Einbindung einer dezentralen Erzeugungsanlage am Ende einer Leitung. Dies zeigt Bild 2b beispielhaft. Bei starker Last und gleichzeitiger dezentraler Einspeisung ergeben sich keine Spannungsfälle auf der Zuleitung, sofern Erzeugerleistung und Verbraucherlast gleich sind. Der Verbraucher wird direkt Netzbetreiber werden auch zukünftig dazu gezwungen sein, das gesamte Norm-Spannungsband zu nutzen. Dadurch lassen sich – wenn auch die hohe Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet bleibt – Spannungsschwankungen nicht vermeiden. Die dem Kunden bereitgestellte Normversorgung wird künftig nicht nur durch das Lastverhalten der Kunden selbst, sondern auch durch dezentrale Einspeisungen geprägt. Hochwertige Netzanschlüsse für sensible Kunden stellen dann eine Zusatzleistung dar, die entsprechend zu vergüten sein wird. Literatur [1] DIN EN 50160: Merkmale der Spannung in öffentlichen Energieversorgungsnetzen. Berlin, 1999 [2] Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG) [3] DIN IEC 60038: IEC Normspannungen, Berlin, 2002 [4] Felten, A.: Dezentrale Einspeisungen und ihre Auswirkungen auf die Übertragungskapazität von Mittelspannungsleitungen. Diplomarbeit (unveröffentlicht), Institut für energieeffiziente Systeme, ■ FH Trier, 2002 31 Gebäudetechnik Lasttrennschalter mit Sicherungen – sicher und platzsparend CE-Steckdosen, wird die Maximallast je nach Erfordernissen an verschiedenen Abgängen anIn Niederspannungsverteilungen stelgeschlossen. Ist der mögliche len Schmelzsicherungen eine solide Summenstrom deutlich größer und preiswerte Lösung für die Absials der maximale Strom eines Abgangs, muss der Querschnitt cherung der Stromkreise dar. Die der Verbindungen größer als Kombination von Schmelzsicherunder maximal mögliche An- Bild 1: Ein Laie hat oft Bild 2: Kein bedienergen, Sprungschaltwerk und Sammelschlussquerschnitt der einzel- kein Gefühl, wie fest er abhängiges Drehnen Elemente sein. Durch- die Schraubkappen ein- moment bei »Secur schienenkontaktierung lässt neuartischleifverbindungen kann man drehen soll PowerLiner« ge, komfortable Lösungen zu. dann nicht einsetzen. Die Verwendung von Sammelschiecherung von Stromkreisen gegen Übernensystemen löst diesen Widerspruch last und Kurzschluss sowie zum gut ür die Verteilung höherer elektriund gewährleistet die bei Querschnittssichtbaren Trennen von Anlagenteilen scher Leistungen kommen in Niereduzierung erforderliche Kurzschlussbei Wartung und Reparatur genutzt. Das derspannungs-Schaltanlagen überfestigkeit. Im Vergleich zu Kammschienen Funktionsprinzip der Schmelzsicherunwiegend Sammelschienen zum Einsatz. gen lässt kaum Störeinflüsse zu. sind Kombinationen unterschiedlicher Das 60-mm-Sammelschienensystem hat Dennoch können die Schraubsockel Komponenten leicht möglich. im Vergleich zu anderen Systemen die Gefahren bergen. Beim geöffneten Elegrößte Verbreitung und die umfangment kann man den Fußkontakt mit reichsten Anwendungen weltweit erSchmelzsicherungen – dem Finger berühren. An einem im reicht. Beim Sammelschienensystem von bewährte Technik mit Sockel hängen gebliebenen SchmelzWöhner, Rödental, werden die KompoEntwicklungspotential einsatz besteht die Gefahr eines nenten in einem Arbeitsgang sowohl elektrischen Schlags. Zu gering oder elektrisch kontaktiert als auch mechaSchmelzsicherungen stellen eine ausgeaber auch mit Werkzeug zu fest angezonisch befestigt. Dies erhöht die Sicherheit reifte Technologie dar und eignen sich gene Schraubkappen können zu einer und reduziert die Montagezeit gegenüber für nahezu alle Anwendungsfälle. Zu starken Erwärmung oder zur Beschäder konventionellen Verdrahtung. den Produktvorteilen der Sicherungen digung der Sicherungssockel führen zählen: (Bild 1). • hohe Zuverlässigkeit, Voteile von Sammelschienen• Alterungsbeständigkeit, Systemen • unterschiedliche Kennlinienvarianten, Gefahrlos und verschleißarm • hohe Selektivität, Bei einer Verteilung mit einer größeren schalten • geringe Toleranzabweichungen sowie Anzahl stark belastbarer Abgänge, z. B. • niedrige Verlustleistung. Bei der Neuentwicklung des »Secur Mit ihrer Schutz- und Trennfunktion PowerLiner« – dem Reiter-LasttrennDipl.-Ing. Hubert Lenker ist Produktwerden Sicherungselemente zur Absischalter mit Sicherungen – stand im manager der Wöhner GmbH in Rödental Vordergrund, Gefahren für die Bedienpersonen und alle erdenklichen FehlbeTechnische Daten dienungen auszuschließen (Bild 2). Beim Ausführung D0-Sicherungen zylindrische SicherungsEinsetzen der Sicherung bleiben alle berührbaren Metallteile spannungsfrei. einsätze 10 x 38 D0-Standard-Passeinsätze begrenzen den Stromart AC (50 Hz) AC (50 Hz) Maximalwert der einsetzbaren SchmelzBemessungs-Betriebsspannung AC 400 V AC 690 V einsätze. Die fremdgefederte KontaktieBemessungs-Isolationsspannung 800 V 800 V rung gleicht maßliche Toleranzen der Bemessungs-Stossspannungsfestigkeit 6 kV 6 kV Schmelzeinsätze aus und sichert den Bemessungs-Betriebsstrom 63 A 32 A erforderlichen Kontaktdruck, ohne die Gebrauchskategorien AC 23 A (400 V) AC 23 A (400 V) Gehäuseteile zu beschädigen. Getrennte AC 22 A (690 V) Federn für jedes Sprungschaltwerk und AC 21 A (690 V) für die Kontaktierung der Schmelzeinsätze sorgen dafür, dass die KontaktBedingter Bemessungs-Kurzschlussstrom 50 kA 50 kA unterbrechung ausschließlich an den Zulässige Verlustleistung der dafür vorgesehenen Stellen erfolgt. Das Sicherungseinsätze je Außenleiter 5,5 W 3W Schalten ist gefahrlos, verschleißarm und bedienerunabhängig. Tabelle: Eigenschaften des »Secur PowerLiner« Hubert Lenker F 32 de 8/2003 Gebäudetechnik Vergleich zu bemessungsstromgleichen Leistungsschaltern. Die Begrenzung des Kurzschlussstrom-Spitzenwerts reduziert die dynamische Beanspruchung der angeschlossenen Betriebsmittel, denn die entstehenden Kräfte sind proportional zum Quadrat des Kurzschlussstroms. Der geringe Energiedurchlasswert (i2t-Wert) senkt die Auswirkungen im Fehlerfall erheblich. Das Fail-saveVerhalten der Schmelzsicherung schließt Probleme durch ein Versagen der Schaltstrecke aus. Im Gegensatz zu der Schmelzsicherung hängt die Durchlassenergie beim Leistungsschalter vom Kurzschlussstrom der Quelle ab. Bei starken Stromquellen ist damit die Durchlassenergie der Leistungsschalter Bild 3: Typischer Einsatzfall: Verteilung in Gebäudeim Vergleich zur komplexen Die Sicherungselemente sollten immer so bemessen sein, dass im Normalbetrieb keine Auslösung zu erwarten ist. Im Fehlerfall stehen der irreversiblen Zerstörung des Schmelzeinsatzes wesentliche Vorteile gegenüber, vor allem die schnellere und wirksamere Kurzschlussstrombegrenzung der Schmelzsicherung bei starken Stromquellen im de 8/2003 Schmelzsicherung sehr hoch. Das beeinflusst die Selektivität in Anlagen mit gemischtem Aufbau. Kostengünstige Leistungsschalter haben ein begrenztes Schaltvermögen und eignen sich somit nur für kleine Verteilungen. Zuverlässige Sicherungs- und Schaltfunktion Die »Secur PowerLiner« können ohne Einschränkungen die Sicherungs- und Schaltfunktion übernehmen. Für einen benutzerunabhängigen Schaltvorgang sorgen Sprungschaltwerke. Dabei dienen Federn als Energiespeicher für eine hohe Schaltgeschwindigkeit. Der Schaltvorgang erfolgt erst nach dem vollständigen Vorspannen der Feder. Beim Betätigen ist sichergestellt, dass der Schaltvorgang vollständig oder gar nicht ausgeführt wird. In jeder Phase befindet sich ein komplettes Schaltschloss, so dass die Funktion auch bei einpoligem Schalten gesichert ist. Die Geräte eignen sich daher gut für Wechselstromkreise in Gebäuden (Bild 3). Sind die Schaltdeckel über das 33 Gebäudetechnik Gestänge miteinander verbunden, erfolgt dreipoliges Schalten. Die »Secur PowerLiner« erreichen das höchste Schaltvermögen AC 23A gemäß IEC 60947-3 bei maximaler Spannung und maximalem Strom und eignen sich auch für häufiges Schalten. Beim Schalten erfolgt eine Doppelunterbrechung des Stromflusses (Bild 4). Die Kontaktstücke gewährleisten eine hohe Lebensdauer. Weitere Vorteile dieser Kontaktstücke sind: Bild 4: Sprungschaltwerke mit Doppelunterbrechung des Stromflusses • Dauerhaft geringer Kontaktwiderstand, • Vermeidung von Fremdschichten auf der Kontaktoberfläche, • Verhinderung des Verschweißens (Einschaltprellen und Vordurchschlaglichtbogen) und Bild 5: Kombinationsmöglichkeiten mit NH-Schaltgeräten • Vermeidung von Abbrand durch Ausschaltlichtbogen. Aufgrund der geringen Abmessung Die Tabelle fasst die Testergebnisse zuder D0-Schmelzeinsätze benötigen die sammen. Geräte nur 27 mm Breite auf dem Sammelschienensystem – ein Vorteil vor allem bei einer großen Anzahl Abgänge. Platzsparende und montageAllerdings muss man die thermischen freundliche Technik Wechselwirkungen gemäß EN 60439-1 beachten. Die zunehmende Dezentralisierung und Das Funktionsprinzip der Schmelzmoderne Bauelemente führen zu einer einsätze beruht auf deren Erwärmung Reduzierung des Schaltschrankvolubeim Stromdurchgang. Bis am Lotpunkt mens. Die bohrungslose Sammelschiedie Schmelztemperatur von ca. 170 °C nenmontage ermöglicht die Kombinaerreicht wird, kann sich das Gehäuse bei tion von Elementen mit unterschiedungünstigen Bedingungen deutlich erlichen Breiten- und Teilungsmaßen wärmen. Deshalb bestehen die Gehäuse (Bild 5). Gebäudetechnik aus temperaturbeständigem Duroplast. Dieser Werkstoff gewährleistet auch bei hohen Temperaturen eine gute Formstabilität. Für eine zusätzliche Wärmeabführung stehen Seitenmodule zur Verfügung. Bei der Entwicklung wurde großer Wert auf günstige Montage- und Anschlussbedingungen gelegt. Die »Secur PowerLiner« kann man ohne zusätzliches Werkzeug auf die Sammelschienen aufrasten. Kombifüße ermöglichen ein beliebiges Umrüsten von 5-mm- auf 10mm-Sammelschienen und zurück. Bild 6: Wartungsfreie Sammelschienenkontaktierung und Rasthebel Wartungsfreie Kontaktierung Der gefederte Fußkontakt sorgt für eine sichere dauerhafte Verbindung zur Sammelschiene. Die wartungsfreie Kontaktierung muss nicht nachgezogen werden (Bild 6). Gegen unbeabsichtigtes Lösen schützt eine Arretierung, die sich selbsttätig auf alle Sammelschienengrößen Bild 7: Der AnschlussBild 8: Hilfskontakt zur von 12 mm, 15 mm, 20 mm, punkt ist für die Überwachung der 25 mm und 30 mm, bei Dicken Leitungen gut zugänglich Schalterstellung von 5 mm und 10 mm, sowie die Profilschienen einstellt. Unten am Außerdem muss man die AbgangsleitunGerät befinden sich für alle drei Phasen gen nicht zwischen den Sammelschienen die berührungsgeschützten Rahmeneinfädeln (Bild 7). Einige Anwendungen klemmen. erfordern das Erfassen der mechaniDer Klemmbereich beträgt für alle schen Schaltstellung. Deshalb ist die Begebräuchlichen Leitungsarten 1,5 mm2 festigung für einen Hilfsschalter zur Signalisierung der Deckelstellung serienmäbis 16 mm2 (Bild 7). Die Rahmenklemßig vorhanden (Bild 8). men sind auch bei voll bestückten SysteDie »Secur PowerLiner« gibt es in men bequem zugänglich. Daher kann den Ausführungen für D0-Sicherungen man Leiter in beliebiger Reihenfolge anund in einer weiteren Variante für schließen, ohne dass sich Leitungen und Schmelzeinsätze 10 x 38. Elemente gegenseitig im Weg stehen. ■ Elektroinstallation Kurzschlussberechnung in Drehstromnetzen (4) Neue Norm DIN EN 60909-0 (VDE 0102) – Kurzschlussimpedanzen der Betriebsmittel Ismail Kasikci Für die Berechnung der Kurzschlussströme ist die Kenntnis der Betriebsmittelimpedanzen im Kurzschlussfall unabdingbar. In diesem Beitrag geht es um die Berechnungsgrundlagen der Betriebsmittelimpedanzen im Kurzschlussfall für Freileitungen, Kabel und Leitungen, Asynchronmotoren, statische Umrichter sowie Kondensatoren und nichtrotierende Lasten. D er dritte Teil führte die Kurzschlussimpedanzen der elektrischen Betriebsmittel ein. Dort wurden die sehr unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen für Netzeinspeisungen, Generatoren, Transformatoren sowie Kraftwerksblöcke behandelt. Dieser Teil behandelt die Kurzschlussimpedanzen für die verbleibenden Betriebsmittel, die in Drehstromnetzen für den Kurzschlussstrom relevant sind. Berechnungsgrundlagen und -beispiele für die Kurzschlussströme sowie Diskussionen über die praktischen Auswirkungen der neuen Norm folgen in den letzten beiden Beitragsfolgen. Freileitungen, Kabel und Leitungen Freileitungen verbinden fast ausschließlich Hochspannungsnetze miteinander. Kabel und Leitungen sind hingegen der wichtigste Bestandteil von Versorgungsanlagen. Sie übertragen die elektrische Energie von den Erzeugern bis zu den Verbrauchern. Bild 19: Aufbau und Ersatzschaltbild der Kabel und Leitungen Die Ersatzschaltung einer Freileitung besteht aus einem ohmschen Widerstand, Induktivität und Kapazität. Das Bild 19 zeigt den Aufbau und das Ersatzschaltbild von Leitungen. Bei der Kurzschlussstromberechnung vernachlässigt man die Betriebskapazität Cb und den Wirkwiderstand RL von Hochspannungsfreileitungen im Mitsystem. In Mittel- und Niederspannungsnetzen müssen sie jedoch berücksichtigt werden. Die Kurzschlussimpedanzen von Freileitungen, Kabeln und Leitungen kann der Planer berechnen oder den Herstellerlisten entnehmen. Die Mit- und Nullimpedanzen Z(1)L und Z(0)L von Nieder- und Hochspannungskabeln können z. B. aus DIN EN 60909, Beiblatt 4, Datenblättern, Büchern oder Herstellerlisten ermittelt werden. Generell gilt für die Impedanz einer Leitung: ZL= RL + jXL (27). Wenn die Widerstandsbeläge von Freileitungen, Kabeln oder Leitungen R’L und X’L bekannt sind, kann deren Resistanz und die Reaktanz durch RL = R’L·l und XL = X’L·l bestimmt werden. (28) Die Nullimpedanzen von Leitungen ergeben sich zu: R(0)L = R’(0)L·l und X(0)L = X’(0)L·l (29). Der Einfluss der Temperatur auf den ohmschen Widerstand für die Resistanzen von Freileitungen und Kabel, Leiter und Neutralleiter ist bei einer höheren Leitertemperatur mit der Gleichung (30) zu berechnen. Hierbei bedeutet RL20 die Resistanz bei einer Temperatur von 20 °C, Faktor α = 0,004·1/K für Cu, Al und AlMgSiLegierungen und Θe die Endtemperatur. Für die Leitertemperatur ist die Temperatur am Ende der Kurzschlussdauer einzusetzen (siehe hierzu IEC 60865-1, IEC 60949 und IEC 60986). Den Reaktanzbelag X’L von Freileitungen kann der Planer berechnen mit: (31). Für die Zahl der Einzelleiter im Bündel steht n; r steht für den Radius eines Einzelleiters. Der mittlere geometrische Ab- Dr.-Ing. Ismail Kasikci, Gastprofessor für Elektrische Gebäudeausrüstung, Anlagenprojekte und Elektrotechnik, Fachhochschule Biberach Teil 1: »Änderungen und Begriffe«, »de« 4/2003, S. 32 ff. Teil 2: Kurzschlussstromeigenschaften und Berechnungsmethode«, »de« 5/2003, S. 50 ff. Teil 3: Kurzschlussstromeigenschaften und Berechnungsmethode«, »de« 7/2003, S. 54 ff. 36 Bild 20: Übersicht eines ASM mit Kurzschlussläufer de 8/2003 Elektroinstallation Bild 22: Asynchronmotoren an Zweiwicklungstransformatoren • Für die Impedanz Z M= R M+ j X M Bild 21: a) Vollständiges und b) vereinfachtes Ersatzschaltbild des des Motors im Mit- und GegenAsynchronmotors system mit dem Verhältnis von Anzugsstrom zum Bestand d der drei Leiter bzw. der Mittelmessungsstrom des Motors ILR/IrM gilt: punkt von Bündelleitern ist dabei: (32). Asynchronmotoren Der Asynchronmotor (ASM) trägt auf dem Ständer eine drehfelderzeugende Dreiphasenwicklung (Bild 20). Die Anfänge und Enden der drei Stränge sind an die Anschlussklemmen geführt. Beim Käfigläufer liegen die Stäbe des Käfigs in Nuten des Blechpakets und sind an den Stirnseiten durch Kurzschlussringe miteinander verbunden. Die Wicklung des Läufers ist in sich kurzgeschlossen. In Industrie und Gewerbe wendet man ASM zum Antrieb von Pumpen, Lüftern, Förderanlagen und als Einphasenmotor im Haushaltsbereich an. Asynchronmotoren gibt es derzeit von einigen 100 W bis ca. 30 MW. Mittelspannungs- und Niederspannungs-Asynchronmotoren mit sehr hohen Bemessungsleistungen liefern während eines Kurzschlusses Beiträge zum • Anfangs-Kurzschlusswechselstrom I’’k, • Stoßkurzschlussstrom ip, • Ausschaltwechselstrom Ib (der Index b steht für breaking current) • und bei unsymmetrischen Kurzschlüssen auch zum Dauerkurzschlussstrom Ik [1]. Das Ersatzschaltbild des ASM enthält die Streureaktanzen vom Ständer (X1σ), Läufer (X2σ), von der Hauptreaktanz (Xh) und dem fiktiven Widerstand (R’2/s) (Bild 21). Unter Vernachlässigung der Hauptreaktanz erhält man das vereinfachte Ersatzschaltbild des Motors (Bild 21 b). Zur Berechnung der Kurzschluss ströme werden folgende Gleichungen benötigt: de 8/2003 (33) • Mit der Bemessungswirkleistung PrM des Motors lässt sich die Bemessungsscheinleistung berechnen, es gilt: (34) • Der Beitrag von ASM in öffentlichen Energieversorgungsnetzen braucht nicht berücksichtigt zu werden, wenn ihr Beitrag nicht höher als 5 % von dem ohne Motoren berechneten Anfangs-Wechselkurzschlussstrom I’’koM ist: von großer Bedeutung. Für die Asynchronmaschinen gilt: Ib = µ·q·I’’k (38) Beim Ausschaltstrom klingt das Läuferfeld auf Null ab. Dieses rasche Abklingen wird mit dem Faktor q berücksichtigt und ab von der Leistung des Motors PrM je Polpaarzahl p und vom Mindestschaltverzug tmin. Die µFaktoren (Permeabilität) und q-Faktoren kann der Planer DIN EN 60909-0 (Bilder 16 und 17) entnehmen. • Der Dauerkurzschlussstrom beträgt beim dreipoligen Kurzschluss Null, beim zweipoligen Fehler beträgt er: (39) • Der Beitrag zum Kurzschlussstrom mit der Impedanz des Motors ZM hat somit den Wert: (40). Weitere Betriebsmittel (35) • Wenn die Mittel- und Niederspannungs-Motoren über Zweiwicklungstransformatoren mit dem Netz verbunden sind, dann kann man sie vernachlässigen, wenn folgende Beziehung gilt: (36) (siehe hierzu auch Bild 22) • Für Niederspannungs-Motoren einschließlich Anschlusskabel gilt: RM/XM = 0,42, mit XM = 0,992·ZM (37) • Der Ausschaltwechselstrom ist für die Bemessung eines Leistungsschalters Statische Umrichter Über statische Umrichter gespeiste Reversierantriebe behandelt der Planer bei der Kurzschlussstromberechnung wie die Asynchronmotoren [1]. Kondensatoren und nicht rotierende Lasten Kondensatoren und nicht rotierende Lasten werden vernachlässigt, mit Ausnahme von Kondensatorbänken und Filtern bei der Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ). Literatur [1] DIN EN 60909-0 (VDE 0102-07) Kurzschlussströme in Drehstromnetzen; Teil 0: Berechnung der Ströme. (Fortsetzung folgt) 37 Elektroinstallation Anschlusstechnik für CEE-Steckvorrichtungen CEE-Steckvorrichtungen haben die älteren noch lange nicht verdrängt. Der Beitrag beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Anschlusstechniken. D ass es noch immer die »gute alte Klemmentechnik« für CEESteckvorrichtungen gibt, hat seine Ursache in einer Reihe von Kriterien, die für die Auswahl der am besten geeigneten Anschlusstechnik relevant sind. Kriterien für Wahl der Klemme Aus technischer Sicht beeinflussen etliche Kriterien den Einsatz einer bestimmten Klemmenart. Beispiele hierfür sind: • Anschlussleistung • verwendete Leiterart • Kontaktfläche und -druck • Übergangswiderstände • Materialverhalten bei Erwärmung • Haltekraft und Schocksicherheit • Wiederanschließbarkeit • Korrosionsfestigkeit • Gasdichtheit • Querschnittsbandbreite • Festinstallation oder mobiler Einsatz. Weiterhin entscheiden aus Sicht des Anwenders sowohl die Installations- und Arbeitsgewohnheiten als auch wirtschaftliche Kriterien über die Wahl der Klemmenart. Mit den meisten Klemmen-Neuentwicklungen sollen Arbeitsabläufe optimiert sowie die Zahl der Arbeitsschritte reduziert werden. Daraus folgen unmittelbare Kosteneinsparungen. Auch die Sicherheit ist ein Aspekt bei der Klemmenwahl. Es gilt, Fehlerquellen zu eliminieren und Montagefehler zu Klemmenentwicklung eilt der Normung voraus Die Bedingungen für Steckvorrichtungen regeln DIN-EN 60309-1 und DIN EN 60309-2. Diese Normen berücksichtigen ausdrücklich Schraubklemmen, weil es zum Entstehungszeitpunkt der Norm noch keine Alternativen zu Schraubklemmen gab. Aus heutiger Sicht ist das eine Einschränkung. Die notwendigen Normenänderungen sind bereits in Arbeit. Sie müssen jedoch noch auf internationaler Ebene harmonisiert werden. Der Schlüssel für eine normenkonforme Nutzung ist die DIN EN 60998-2-3 (Schneidklemmen) und DIN 60999-1 (Klemmstellen), welche die Klemmenanforderungen regeln. Somit können auch die neueren Steckvorrichtungen mit Zugfeder- oder Schneidklemmen das VDE-Zeichen erlangen, obwohl DIN EN 60309-1 nur Schraubklemmen erwähnt. Die Norm DIN EN 60309 definiert die Leiterquerschnitte, für die CEESteckvorrichtungen geeignet sein müssen (Tabelle). Die Kenntnis der anzuschließenden Leiterart entscheidet über die Klemmenart einer CEE-Steckvorrichtung (siehe Kasten auf S. 40.). Buchsenklemmen Buchsenklemmen – auch Schraubklemmen genannt – werden bei StandardCEE-Steckvorrichtungen bis 125 A eingesetzt (Bild 1). Sie eignen sich für starre und flexible Leiter. Der Elektroinstallateur muss beim Anschluss folgende Arbeitsschritte durchführen: • Leiter abisolieren • Leiterenden bei flexiblen Leitern mit Aderendhülsen oder Kabelstiftschuhe Helmut Kiefer, Leiter Verkaufsförderung, versehen Mennekes Elektrotechnik, Kirchhundem • Leiter in Klemme einführen • Verschrauben. Leiterquerschnitte Vorteile: Die AnschlusstechStromstärke flexibler Leiter starrer Leiter nik mit Schraubklemmen hat sich seit Jahren als Stan16 A 1,0 … 2,5 mm2 1,5 … 4,0 mm2 dard etabliert. Steckvorrich32 A 2,5 … 6,0 mm2 2,5 … 10,0 mm2 tungen mit Schraubklemmen 2 2 63 A 6,0 … 16,0 mm 6,0 … 25,0 mm sind oft preiswerter als sol2 2 125 A 16,0 … 50,0 mm 25,0 … 70,0 mm che mit anderen Anschlusstechniken. Nach DIN EN 60309 für CEE-Steckvorrichtungen 38 Quelle: Mennekes Die neuen Anschlusstechniken für vermeiden. Weniger Arbeitsschritte bedeuten weniger Fehlerquellen für den Elektroinstallateur. Bild 1: Buchsenklemmen benötigen groß dimensionierte Kontaktschrauben und Wandstärken, die Schraubkräfte sicher aufnehmen und sich nicht verformen; der anzuschließende Leiter muss ausreichend tief »eintauchen« können Bei richtiger Vorbereitung und Installation der anzuschließenden Leiter ergibt sich eine hohe Haltekraft bei geringen Übergangswiderständen. Die Klemme ist weitgehend korrosionsfest. Nachteile: Aufgrund der vielen Vorbereitungsarbeiten des Leiters und der zeitaufwändigen Verschraubung ist diese Anschlusstechnik die arbeitsintensivste Variante. Eine Vielzahl von potenziellen Fehlerquellen verlangt sorgfältigstes Arbeiten. Die Kontaktqualität hängt in hohem Maße von der Vorbereitung des Leiters ab. Fehlende Aderendhülsen, falsches Verkrimpen oder Aufspleißen der Leiter verursachen häufig zu hohe Übergangswiderstände, begleitet von unzulässig hoher Erwärmung. Bei fehlenden Aderendhülsen kann die Schraube Quelle: Mennekes Helmut Kiefer Bild 2: Rahmenklemmen eignen sich für starre und flexible Leiter in Steckvorrichtungen von 63 A bis 125 A de 8/2003 Elektroinstallation schnell den Leiter beschädigen und schwächen, d. h. den Querschnitt verjüngen. Fazit: Wenn der Zeitfaktor nur eine untergeordnete Rolle spielt, spricht nichts gegen den Einsatz des »Klassikers«. Allerdings muss wegen der potenziellen Fehlerquellen bei der Leitervorbereitung mit besonderer Aufmerksamkeit und Sorgfalt gearbeitet werden. Rahmenklemmen Rahmenklemmen werden vorzugsweise bei Steckvorrichtungen mit 63 A und 125 A eingesetzt (Bild 2). Sie eignen sich für flexible und starre Leiter und werden ebenfalls geschraubt. Allerdings drückt die Schraube nicht unmittelbar auf den Leiter. Deshalb braucht der Elektroinstallateur die Leiterenden nicht vorbereiten. Nach dem Abisolieren kann er den Leiter direkt in die Klemme einführen und verschrauben. Vorteile: Bei flexiblen Leitern – auch hohen Querschnitts – entfällt das Aufbringen der Aderendhülsen als Arbeitsschritt und somit als potenzielle Fehlerquelle. Der Leiter lässt sich durch die große Klemmenöffnung leicht einführen, wodurch sich auch die Gefahr des Abspleißens einzelner Litzendrähte bei flexiblen Leitern gegenüber der Schraubklemme reduziert. Der hohe gleichmäßige Kontaktdruck über eine große Fläche sorgt für einen geringen Übergangswiderstand. Der Leiter wird nicht beschädigt und der Querschnitt bleibt erhalten. Die im Allgemeinen gegen Selbstlockern gesicherten Schrauben gewährleisten einen langfristig gleichmäßigen Kontaktdruck bei hoher Vibrations- und Schockfestigkeit. Qualitativ hochwertige Rahmenklemmen lassen hohe Schrauben-Drehmomente zu und bleiben formstabil. Nachteile: Der Elektroinstallateur muss die Leiter sorgfältig in die Rahmenklemme einführen, weil diese abspleißen können. Zieht er die Schrauben nicht ausreichend fest an, können zu hohe Übergangswiderstände entstehen. Fazit: Rahmenklemmen bieten mehr Sicherheit als Buchsenklemmen. Die einfache Handhabung sorgt für Zeit- und Kostenersparnis, besonders bei großen Querschnitten. Fahrstuhlklemmen Eine weitere Variante der geschraubten Klemmen ist die Fahrstuhlklemme. Sie eignet sich für flexible und starre Leiter. Hersteller setzen die Fahrstuhlklemme jedoch relativ selten in CEE-Steckvorrichtungen ein. Der Elektroinstallateur muss die gleichen Arbeitsschritte beim Leiteranschluss wie bei der Buchsenklemme durchführen. Vorteile: Die Fahrstuhlklemme bietet ähnliche Vorteile wie die Rahmenklemme: geringe Übergangswiderstände und schonendes Kontaktieren des Leiters. Häufig sind sie auch als Verbindungsklemmen zum Durchverdrahten ausgelegt. Nachteile: Hier gilt das Gleiche wie bei Rahmenklemmen. Zusätzlich schränkt die Schraube den Anschlussbereich ein. Die Zahl der Arbeitsschritte wirkt sich auf die Montagekosten aus. de 8/2003 Elektroinstallation CHRONIK DER KLEMMEN Buchsenklemme Die Buchsenklemme ist die älteste Anschlusstechnik, um elektrische Leiter mit den Kontakten in Steckvorrichtungen oder Geräten zu verbinden. Die Schraube drückt direkt auf den Leiter. Die Buchse bildet dabei das Widerlager. Auch heute ist sie noch sehr verbreitet. Rahmenklemme Die Rahmenklemme wird seit ca. 15 Jahren bei Steckvorrichtungen eingesetzt. Bei der Rahmenklemme wirken die Schrauben auf eine zwischen Leiter und Schrauben befindliche Metallplatte. Der Rahmen dient dabei als Widerlager. Fahrstuhlklemme Fahrstuhlklemmen gibt es seit vielen Jahren. Die rechteckige Mutter wird mit der Schraube wie ein Fahrstuhl hochgezogen und klemmt den Leiter zwischen Mutter und Rahmenoberseite ein. Federklemme Gibt es erst seit ca. zehn Jahren für Schuko-Steckvorrichtungen, bei Schaltern allerdings schon seit über 30 Jahren. Die Federklemme ist so geformt, dass sie beim Einstecken des Leiters automatisch öffnet. Hierbei drückt die Feder den Leiter gegen den Kontaktkäfig. Zugfederklemme Bereits seit über 25 Jahren auf dem Markt. 1998 wurden die ersten CEE-Steckvorrichtungen mit Zugfederklemme angeboten. Die Zugfederklemme wird über eine von außen wirkende Kraft vorgeöffnet beziehungsweise geschlossen. Schneidklemmtechnik Bereits vor 27 Jahren als Verbindungstechnik in der Elektrotechnik eingesetzt – ab dem Jahr 2000 erstmals für CEE-Steckvorrichtungen. Die Leiterisolierung wird beim Schließen des Schiebers automatisch aufgetrennt und der Leiter mit einer Federgabel kontaktiert. Elektroinstallation Fazit: Fahrstuhlklemmen bieten Vorteile beim Durchverdrahten von Steckvorrichtungen. Als Alternative zu Buchsenklemmen sind sie diesen auf jeden Fall vorzuziehen, da das Beschädigungsrisiko des Leiters geringer ist. Zugfederklemmen Zugfederklemmen eignen sich für starre und flexible Leiter. Sie werden zurzeit in CEE-Steckern, -Steckdosen und -Kupplungen bis zu einer Nennstromstärke von 32 A eingesetzt. Der Elektroinstallateur muss die Leiter abisolieren und in den Einführungstrichter der Zugfederklemme einführen. Eine weitere Vorbereitung der Leiterenden für den Zugfederklemmenanschluss ist nicht vorgeschrieben, da der Einführungstrichter, ein Abspleißen der Leiter verhindert. Nach dem Einführen des Leiters in die Klemme wird diese durch Herabdrücken eines Schiebers geschlossen. Vorteile: Der gleich bleibende Federdruck gewährleistet immer einen hohen Kontaktdruck. Der Arbeitsaufwand wird im Vergleich zu Schraubklemmen deutlich reduziert. Zugfederklemmen sind wartungsfrei, d. h. der Elektroinstallateur braucht keine Schrauben nachziehen. Bauartbedingt eignen sich Zugfederklemmen für viele Leiterquerschnitte und gestatten ein wiederholtes Kontaktieren. Nachteile: Obwohl es nicht vorgeschrieben ist, sollte der Elektroinstallateur die Leiterenden bei flexiblen Leitern verdrillen. Bei nicht verdrillten Leitern besteht die Gefahr, dass einzelne Drähte vor dem Einführen in den Einführungstrichter abspleißen. Diese abgespleißten Drähte können z. B. Fehler durch Spannungsverschleppung verursachen. Im Vergleich zu den anderen Anschlusstechniken verfügen die Zugfederklemmen in CEE-Steckvorrichtungen nur über eine eingeschränkte Haltekraft der Verbindung. Bei erhöhten Zugbelastungen auf einzelne Leiter lässt sich der Leiter aus der Klemme ziehen. Die Schwergängigkeit des Kontaktschiebers beim Schließen ohne Werkzeug ist mitunter unangenehm für den Elektroinstallateur. Fazit: Steckvorrichtungen mit Zugfederklemmen reduzieren den Zeitaufwand im Vergleich zu Schraubklemmen und sollten dort verwendet werden, wo es auf Zeitersparnis ankommt. Allerdings erfordert der Anschluss eine besondere Aufmerksamkeit des Monteurs, damit die Leiterenden beim Einführen nicht abspleißen. Schneidklemmtechnik Die Schneidklemmtechnik wurde für CEE-Stecker und -Kupplungen für den Einsatz bis 32 A für flexible Leiter weiter entwickelt (Bild 3). Natürlich können auch starre Leiter angeschlossen werden. Der Elektroinstallateur kommt bei Schneidklemmen mit den wenigsten Arbeitsschritten aus. Die Arbeit reduziert sich auf das Einführen des isolierten Leiters und das Schließen des Schiebers, der hierbei automatisch kontaktiert. Vorteile: Alle potenziellen Fehlerquellen der bisher beschriebenen Anschlusstechniken entfallen. Da der Elek- Elektroinstallation troinstallateur die Leiterenden nicht abisoliert, können diese nicht aufspleißen. Zusätzlich ist für ihn der Zeitaufwand minimal und die Belastung sehr gering, da er die Schieber mit Hilfe eines Schraubendrehers schließt – der als Hebel fungiert. Die Schneidklemme ist wartungsfrei und gewährleistet einen gleichmäßig hohen Kontaktdruck. Hierfür sorgt die Federgabel, in welche der Leiter eingeklemmt wird. Durch die Zwangsführung des Leiters und die Bündelung der Einzeldrähte vor und hinter der Federgabel ist die Kontaktfläche immer klar definiert. Der diagonale Halt in der Federgabel vergrößert die Kontaktfläche zusätzlich. Die Haltekraft der Schneidklemmen ist nahezu doppelt so hoch wie bei Zugfederklemmen und bietet deshalb hohe Sicherheitsreserven sowie Schock- und Vibrationsfestigkeit. Da die Verbindung gasdicht ist, gibt es de facto keine Korrosion. Die guten Ergebnisse der Erwärmungsprüfung nach DIN EN 60309-1 – bei 16 A mit 22 A Prüfstrom und bei 32 A mit 42 A Prüfstrom – belegen die hohe Qualität des Kontakts. Die Federgabel ermöglicht den wiederholten Anschluss auch bei unterschiedlichen Querschnitten. Nachteile: Viele Elektrofachkräfte stehen der »Schneidklemm«-Technik mit Vorurteilen gegenüber. Sie glauben, der Leiter würde geschnitten. Dies ist jedoch falsch. Der Name »Schneidklemmtechnik« gibt verkürzt die Arbeitsschritte wieder, die bei der Kontaktierung automatisch ausgeführt werden: Zuerst wird die Isolierung des Leiters aufgetrennt (Schneiden), dann wird der Leiter in eine gabelförmige Kontaktfeder gedrückt (Klemmen). Der Leiter wird hierbei nicht beschädigt. Fazit: Steckvorrichtungen mit Schneidklemmtechnik bieten das höchste Zeitsparpotenzial bei überzeugenden technischen Vorteilen. Da potenzielle Fehlerquellen nahezu ausgeschlossen sind, sind sie auch sehr sicher. Die Handhabung für den Elektroinstallateur ist mühelos. Federklemmen Federklemmen wurden für starre Leiter entwickelt und haben sich im Schuko-Bereich als Standard etabliert, da sie die Arbeit deutlich erleichtern (Bild 4). Flexible Leitern dürfen an Federklemmen angeschlossen werden, wenn die Leiterenden verkrimpt, mit Aderendhülsen gasdicht verpresst oder ultraschallverschweißt werden. Die Arbeit reduziert sich mit Federklemmen auf das Abisolieren – danach ggf. Aderendhülsen aufbringen – und Einführen der Leiter. Das zeitintensive Verschrauben oder das Schließen der Klemme entfällt. Vorteile: Federklemmen sorgen für gleich bleibend guten Kontakt. Durch die große Auflagefläche und den hohen Federdruck ist der Übergangswiderstand sehr gering. Federklemmen sind auch als Verbindungsklemmen geeignet. Der Elektroinstallateur braucht die abisolierten Leiter lediglich – ohne Werkzeug – in die Federklemmen einstecken. Nachteile: Flexible Leiter müssen entsprechend vorbehandelt werden. 42 de 8/2003 Elektroinstallation Zusammenfassung Innovative Anschlusstechniken bieten dem Elektrohandwerk Einsparpotenziale und erleichtern die Arbeit. Die »Universalklemme für alle Fälle« gibt es nicht, jedoch klare Favoriten für die verschiedenen Einsatzgebiete. Bei mobilen CEE-Steckvorrichtungen bis 32 A bietet die Schneidklemmtechnik gegenwärtig die meisten Vorteile. Sie schließt alle Fehlerquellen aus, die bei den verschiedenen Schraubklemmen und bei Zugfederklemmen denkbar sind. Sie geht zusätzlich am schnellsten und am leichtesten von der Hand. Quelle: Mennekes Quelle: Mennekes Fazit: Die seit Jahren im Schuko-Bereich bewährten Federklemmen bieten deutliche Vorteile gegenüber anderen Klemmenausführungen bei der Verdrahtung mit starren Leitern und somit in der Festinstallation. Das werkzeuglose, einfache Kontaktieren sowie die problemlose Handhabung schaffen klare Vorteile gegenüber anderen Klemmenkonstruktionen. Bild 3: Schneidklemmen sind montagefreundlich: Leiter einlegen und Schieber schließen – fertig Bild 4: Federklemmen und Zugfederklemmen sind in mobilen Schuko-Steckern und -Kupplungen nicht zulässig Dennoch haben auch die anderen Anschlusstechniken ihre Daseinsberechtigung, erfordern jedoch mehr Aufmerksamkeit und Sorgfalt bei der Montage. Bei den fest montierten Steckvorrichtungen, die mit starren Leitern oder automatisch verkrimpten bzw. ultraschallgeschweißten Leitern konfektioniert werden, bietet die Federklemme bei Schuko-Steckdosen den größten Installationskomfort und die höchsten Einsparpotenziale. In der Kategorie 63 A bis 125 A ist und bleibt die Rahmenklemme die beste Lösung. Außerdem ist sie bei Steckvorrichtungen bis 400 A das optimale Anschlussmittel. ■ Elektroinstallation Energiezähler für die Hutschiene Zählerplatz ade? Michael Muschong Miniaturisierung durch Elektronikeinsatz dem Ferrarisprinzip hat seit einigen Jahren Konkurenz bekommen. Der Beitrag beschreibt den Stand bei elektronischen Wirkenergiezählern und geht auf deren möglichen Einsatz im Hauptzählerbereich ein. Z ähler für Wirkenergie werden seit Beginn des Elektrotechnikzeitalters nach dem Ferrarisprinzip gebaut. Das Zeitalter der Elektronik bescherte zusätzlich neue und wesentlich kleinere Bauformen. Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen der im Beitrag erwähnten Firmen und Institutionen Die Verkleinerung dieser Geräte erreichten die Geräteentwickler durch den Ersatz der elektromechanischen Messsysteme – den so genannten Ferrariszählern – durch elektronische (siehe untenstehenden Kasten). Die kleineren elektronischen Zähler sind vielfach für die Montage auf DIN-Profilschienen gemäß DIN EN 50022 – so genannte Hutschienen – vorgesehen. Der Bedarf nach kleineren Bauformen wächst ständig, oft auch verbunden mit den Forderungen, Zählerdaten aus der Ferne auszulesen, über große Strecken zu übertragen oder an bestimmten Orten zu speichern. Bisher gab es einige handfeste Nachteile des elektronischen Zählers gegenüber dem Ferrariszähler, z. B.: • zu hoher Preis • hoher Aufwand, um vergleichbare Messgenauigkeit zu erreichen Quelle: IPR GmbH Der klassische Energiezähler nach Bild 1: PTB-zugelassener Wechselstromzähler »SWHM 12« für 230 V AC: • 5 (20) A direktmessend; 50 Hz • Breite 1 TE (18mm) nach DIN 43880 • Genauigkeitsklasse 1 • mit S0-Schnittstelle, die• 2000 Imp/kWh liefert • Messbereich : 0,02 … 20 A • Messprinzip : Präzisions-Shunt-Messung Weitere Infos: www.kwh-zaehler.de DER WIRKENERGIEZÄHLER Ferrariszähler Der Induktionsmotorzähler nach dem Ferrarisprinzip ist sehr einfach im Aufbau, robust und zuverlässig (Bild rechts). Er wird schon seit vielen Jahrzehnten eingesetzt und beherrscht immer noch den Zählerplatz der Energieversorger. Beim Ferrariszähler – als Einphasen-Wechselstromzähler – stellt die Läuferscheibe einen beweglichen metallischen Leiter dar, in dem zwei räumlich getrennte und in der Phase verschobene Wechselflüsse Wirbelströme induzieren. Die Wirbelströme ergeben zusammen mit den Flüssen ein Drehmoment, das die Läuferscheibe in Rotation versetzt. Gleichzeitig befindet sich die Läuferscheibe im Gleichfeld eines Magneten, das als Wirbelstrombremse dient. Die Anzahl der Umdrehungen der Scheibe, die mit einem Rollenzählwerk registriert wird, ist ein Maß für die geleistete Arbeit (Energie). Das Verhältnis von Umdrehungen zu kWh wird als Zählerkonstante bezeichnet. de 8/2003 Aufbau des Ferrariszählers: 1 Läuferscheibe 1 (beweglich) 2 Spannungstriebkern 3 Stromtriebkern 4 Spannungsspule 5 Stromspule 6 Bremsmagnet 7 Zählwerk 11 Hilfswicklung 12 Manganin-Abgleich12 schleife 13 90°-Einstellung 13 (cos-ϕ-Abgleich) Quelle: HEW Zur Bestimmung der Wirkleistung müssen Strom und Spannung miteinander physikalisch multipliziert werden. Die Arbeit (Energie) ergibt sich dann als Integral (zeitliche Summierung) der Wirkleistung. In einem Induktionszähler – dem Ferrariszähler – wird das Produkt aus Strom und Spannung elektrodynamisch erzeugt. In einem elektronischen Energiezähler geschieht das hingegen auf elektronischem Wege. Ein Zähler für Drehstrom mit drei Phasen ist ähnlich aufgebaut. Er hat jedoch eine zweite Scheibe mit zwei zusätzlichen Spannungs- und zwei Stromtriebkernen. Elektronische Zähler In einem elektronischen Zähler werden Strom und Spannung mit einer der üblichen Methoden erfasst (Shunt, Spannungsteiler, Hall-Generator usw.). Beim Drehstromzähler geschieht das für alle drei Phasen. Über eine Anpassstufe werden diese Werte an einen elektronischen Multiplizierer gelei- tet, der das phasenrichtige Produkt aus Strom und Spannung bildet. Anschließend erzeugt ein Quantisierer Impulse, die einer bestimmten Energiemenge entsprechen, und gibt diese an nachfolgende Verarbeitungs- und Registrierstufen weiter. In einer anderen elektronischen Variante wandelt ein Analog-Digital-Wandler die Messwerte direkt nach der Anpassstufe in binäre Werte um. Diese übernimmt dann ein Mikroprozessor, der sie per Software weiter verarbeitet. Diese Variante bietet besonders viele und variable Anwendungsmöglichkeiten. 45 Elektroinstallation WAS BEDEUTET PTB-ZULASSUNG? Quelle: ABB-Stotz-Kontakt Bauartzulassung Bild 2: Einphasiger elektronischer kWh-Zähler »Mini-Meter« mit 4-stelliger LED-Anzeige für Direkt- oder 5-A-Wandleranschluss: • lokal und optional fernrückstellbar • optional mit einstellbarem Impuls• ausgang (1 ... 1000 Imp/kWh) • Genauigkeitsklasse 2 • Nennstrom (Messbereich) 5 A • (0,1 … 2 A) Weitere Infos: www.abb-stotz-kontakt.de • die Elektronik hatte eine wesentlich höhere Fehler- bzw. Ausfallrate als die simple Elektromechanik der Ferrariszähler. Aufgrund des technischen Fortschritts entfielen diese Punkte zum Teil bereits oder dies geschieht in naher Zukunft. Alle Messgeräte, die dem Eichgesetz unterliegen, müssen geeicht werden. In den meisten Fällen ist hierfür eine Bauartzulassung erforderlich, d. h. die Bauart – also nicht jedes Gerät einzeln, sondern ein typisches Exemplar – muss von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zugelassen werden. Nach erfolgreicher Zulassungsprüfung erhält der Antragsteller von der PTB einen Zulassungsschein und ein Zulassungszeichen, das auf allen Messgeräten an sichtbarer Stelle aufgebracht werden muss. Hat die Geräte-Bauart eine PTB-Zulassung, muss die zuständige Eichbehörde anschlie- Damit rücken folgende Vorteile des elektronischen Zählers gegenüber dem Ferrariszähler immer mehr in den Fokus: • Lageunabhängige Montage (die Achse des Ferrariszählers muss immer senkrecht angeordnet sein) • ein bereits vorhandener elektronischer Messwert lässt sich gut übertragen, speichern und weiter verarbeiten • kleinere Bauform könnte zu kleineren Zählerschränken führen und somit auch zu weniger Platzbedarf in Zählerräumen. Einsatzgebiete elektronischer Zähler Damit Produkte dieser Geräteart für den Verrechnungsverkehr in Deutschland verwendet werden dürfen, müssen sie PTB-zugelassen sein (siehe oben stehenden Kasten). Die Zählerhersteller haben zusätzlich eine Reihe von Normen zu berücksichtigen (Beispiele im Kasten unten). Heute werden elektronische Zähler in vielen Bereichen eingesetzt, z.B. für: • die Energieverbrauchszählung in Bereichen gewerblicher Kostenstellen, Vermietungen und Unterzählungen ßend jedes einzelne Gerät eichen, bevor es beispielsweise im geschäftlichen Verkehr eingesetzt werden darf. Allgemeine Zulassung Für einfache mechanische Messgeräte sieht die Eichordnung ein vereinfachtes Verfahren vor: die allgemeine Bauartzulassung. Sie ist in bestimmten Fällen auch nach EWG- bzw. EGRichtlinien vorgesehen. Der Hersteller kann für ein solches Gerät – ohne den Weg über die Bauartzulassung – direkt eine Eichung durch die zuständige Eichbehörde beantragen. Weitere Infos unter: www.ptb.de • den Schaltschrankbau, Steuerungsund Verteilerbau • Energiemanagementsysteme • Windkraft- und Solaranlagen • feste und mobile Stromverteilungen • Einzelverbrauchserfassungen in Altenund Pflegeheimen sowie in Studentenwohnheimen • Campingplatzausstattung und Campingwagen • Schiffsanlegeplätze • Stromzapfsäulen • Heizungsanlagen • die Nachrüstung bestehender Anlagen mit geringem Platzangebot. Die Zählertypen sind dabei sehr unterschiedlich ausgestattet, z. B. • als direkt messender oder Wandlerzähler • mit S0-, M-Bus-, LON- oder EIBSchnittstelle • als Mehrtarifzähler • Erfassung und Anzeige zusätzlicher Messwerte wie Strom, Spannung, Frequenz oder cos ϕ • Messung von Wirk- und/oder Blindenergie • Erfassung von Lastprofilen • je nach Bedarf Messung des einphasigen Wechselstroms oder des Drehstroms (Bilder 1 bis 3). RELEVANTE NORMEN FÜR ZÄHLER (AUSWAHL) • IEC 61326-1, EN 61326-1 – EMV Störaussendung, gültig für den Industriebereich • IEC 61326/A1, EN 61326/A1 – EMV Störfestigkeit, gültig für den Industriebereich • IEC 60529, EN 60529, VDE 0470 Teil 1 – Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code) • DIN 43 856 – Elektrizitätszähler, Tarifschaltuhren und Rundsteuerempfänger • DIN 43 864 – Stromschnittstelle für die Impulsübertragung zwischen Impulsgeberzähler und Tarifgerät 46 • IEC 600068-2 – Grundlegende Umweltprüfverfahren • IEC 60255-4 – High-frequency disturbance test • IEC 61036, EN 61036, VDE 0418 Teil 7 – Elektronische Wechselstrom-Wirkverbrauchszähler (Genauigkeitsklassen 1 und 2) de 8/2003 Quelle: GMC Instruments Group Elektroinstallation Bild 3: Eichfähiger Wirkenergiezähler für Drehstrom mit M-Bus-Anschluss • Impulsausgang (S0) für Energiebezug • und -abgabe • Anzeige für Phasenausfall • eichfähig für Abrechnungszwecke • plombierbar • Konform zur Zählernorm IEC 1036 • M-Bus Schnittstelle nach EN 61434-3 • Übertragung von Energiewerten, Momentanleistung • und Fehlerstatus • Stichtags- und Uhrenfunktion Weitere Infos: www.gmc-instruments.com Elektronische Zähler als Hauptzähler Die Verteilungsnetzbetreiber (VNB) setzen elektronische Zähler bereits seit längerem z. B. für die Maximum-Zählung ein. Maximum-Zähler müssen Werte berechnen, speichern und ggf. auch fernübertragen. Die Zählimpulse erhalten Maximumzähler entweder vom Impulsausgang eines elektronischen Zählers oder von einem mit Impulsausgang versehenen Ferrariszähler. Die TAB 2000 definiert den Einheitszählerplatz, der genügend Platz für einen Ferraris-Drehstromzähler bietet – d. h. für eine direkte Drehstrom-Wirkenergiezählung bis 100 A. An dieser Stelle werden die kleineren Zähler in der oben beschriebenen Hutschienenbauweise heute de facto noch nicht eingesetzt. Dennoch schreibt die TAB 2000 auch keine bestimmte Geräteart für Zähler vor. Hier stehen sie unter dem Begriff Zähl- und Messeinrichtungen. Wenn ein Anlagenbetreiber elektronische Zähler für DIN-Profilschienen-Einbau als Hauptzähler einsetzen möchte, sollte er sich hierfür mit dem zuständigen Energieversorger einigen. Möglicherweise ist dieser schon bald aufgeschlossener für den Einsatz elektronischer Zähler kleinerer Bauformen im Hauptzählerbereich. Fazit Die unbestrittenen Hauptvorteile des elektronischen Zählers sind der geringe Platzbedarf und die Vielfalt der technischen Austattungsmerkmale. Bisher konnten elektronische Zähler den Ferrariszähler im Hauptzählerbereich noch nicht verdrängen. Weiter sinkende Preise und die Verbesserung der Zuverlässigkeit werden dem elektronischer Zähler sicher in nicht allzu ferner Zukunft zu mehr Akzeptanz in diesem Bereich seitens der VNBs verhelfen. ■ de 8/2003 Informationstechnik Auge sei wachsam Videoüberwachung jetzt auch per Internet Bandbreite und bestmöglicher Bildqualität«, meint Heiermann. Corinna Linke Mit einem pfiffigen Konzept lassen professionelle Videoüberwa- Bedienung wie beim üblichen Videorekorder chung und kostengünstige Internetverbindung kombinieren. Dies zeigt zialisten Algo Vision Luratech, mit der mehrere Standorte von zentraler Stelle aus kontrollierbar sind. Bei der Bildqualität macht der Anbieter trotz geringer Datenrate keine Abstriche. Ermöglicht wird dies durch ein spezielles Verfahren zur Datenkompression und eine optimale Bandbreiten-Anpassung. A ls Großbritannien Mitte der 80er begann, Kameras für die Überwachung öffentlicher Räume zu installieren (Bild 1), war der Siegeszug der CCTV-Systeme noch nicht absehbar. Grundsätzlich bestehen CCTV-Anlagen aus einer variablen Anzahl von Videokameras, die Bilder in Echtzeit an Monitore übertragen. Letztere stehen beispielsweise in der Leitstelle eines Gebäudes und werden vom anwesenden Sicherheitspersonal permanent überwacht, um im Fall der Fälle sofort reagieren zu können. Damit ergibt sich ein Problem, das in der aktuellen Wirtschaftslage an Bedeutung gewinnt: Die Überwachung ist personalintensiv und damit teuer. Eine kostengünstige Alternative bietet die Algo Vision Luratech GmbH aus Berlin mit ihrem neuen System AV-Global-View. »Damit können wir mehrere CCTV-Anlagen zusammenschalten und zentral überwachen«, erklärt Dipl.-Ing. Carsten Heiermann, »und zwar kostengünstig über herkömmliche Internetverbindungen wie DSL oder IDSN.« Als Anwendungsszenario nennt der Geschäftsführer bei Algo Vision Luratech mehrere, geographisch verteilte Standorte, die in einer zentralen Leitstelle überwacht werden. Corinna Linke, Freie Fachjournalistin, Hamburg 48 In der Zentrale lassen sich die komprimierten Daten per Internet-Verbindung abrufen und wahlweise als Einzelbild oder als Multiview anzeigen. Steuerbefehle werden über Bild 1: Dieses Bild zeigt ein typischen Überwachungs- TCP/IP ausgetauscht (Bild 3), während der Videostrom selbst bereich vor Geldautomaten mittels RTP (siehe Kasten) Alt und Neu verbinden empfangen wird. Eine Firewall auf jeder Seite des Netzes sichert die Anlage vor fremden Zugriffen. Eine eigens entwikDazu wird die bestehende – oder neue – kelte Software erlaubt diverse FunktioCCTV-Installation um einen digitalen nen, um die Videodaten zu sichten und Videorekorder ergänzt, der die permaweiter zu verarbeiten. Die Bedienobernenten Aufzeichnungen aller Kameras in fläche ist Web-basiert und lehnt sich an einem Ring-Buffer für 24h sichert. So das MS Office-Layout an. Will der Ankönnen zu keiner Zeit – auch bei tempowender die geladenen Sequenzen bearrär schlechter Internetverbindung – Vibeiten, klickt er per Maus auf Funkdeoinformationen verloren gehen. Zum tionstasten, die wie beim gewohnten ViEinsatz kommt der digitale Videorekordeorekorder aussehen. Zu den Operader namens Multiscope II von Geutebtionen gehören live Abspielen und rück GmbH (Bild 2), einem Spezialisten Stopp, Pause und zeitversetztes Abspiefür optische Überwachungstechnik. Der len in unterschiedlichen GeschwindigRekorder speichert die Videoinformatiokeiten oder vorwärts und rückwärts nen in hoher Qualität als Einzelbilder im Spulen. Format Motion-JPEG. Sollen Videos zur Beweissicherung Als weitere Komponente vor Ort archiviert werden, kann sie der Anwendient ein AV-Global-View-Server, der der auch in bester Qualität abrufen. Dadie Daten für den Transfer via Interzu legt er die Anfangs- und Endzeitnet vorbereitet (Bild 4). Im Kern bepunkte fest und wählt die gewünschte deutet dies eine Kompression der Sequenz zum Download aus. Danach Daten, um eine hohe Bildqualität auch lässt sich die geladene AVI-Datei wie gebei geringer Bandbreite zeitnah überwohnt per Videooperationen bearbeiten. tragen zu können. Dazu nutzt Algo In der Multiview-Darstellung kann Vision Luratech ein eigenes, leistungsder Nutzer die so genannte »Togglefähiges Verfahren zur Datenkomview-Funktion« aktivieren, bei der alle pression. Dadurch entsteht ein Datenstrom, der sich in Bandbreiten ab 50 kBit/s bis zur maximalen vorhandenen Bandbreite des Upload-Kanals übertragen lässt. Während des Transfers übernimmt der Server das BandbreitenManagement. So steht die gesamte Bandbreite zur Verfügung, wenn nur eine Kamera zurzeit abgerufen wird. Sollen es mehrere Ansichten gleichzeitig sein, nutzt jede Kamera einen gleiBild 2: Der digitale Videorecorder chen Anteil der gesamten Bandbreite. Multiscope II von Geutebrück ist »Damit sichern wir das Optimum netzwerkbasiert und unterstützt TCP/IP zwischen maximaler Ausnutzung der sowie Windows NT Quelle: Vinci eine Neuentwicklung des CCTV-Spe- de 8/2003 Quelle: Geutebrück sich Quelle: Algo Vision Luratech Informationstechnik Bild 3: Funktionsprinzip von AV-GlobalView. Die Idee von Algo Vision Luratech: Herkömmliche CCTV-Anlagen mit Hard- und Software Komponenten erweitern, damit sich die Bilder über kostengünstige Internetzugänge übertragen lassen abgebildeten Kameras nach einer einstellbaren Zeit fortlaufend durchgeschaltet werden. So aktualisiert sich beispielsweise alle 2 s die Anzeige der nächsten Kamera. Nachtschwärmer werden erfasst Ein Highlight des Systems stellt die so genannte Eventliste dar. Diese protokolliert ausschließlich Änderungen am Bild, die der digitale Videorekorder als Signal registriert. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine Person nachts durch den Überwachungsbereich der Kamera läuft. Am folgenden Morgen kann dann der Sicherheitsbeauftragte sofort prüfen, ob kritische Ereignisse in der Nacht stattgefunden haben. Anstatt die gesamte Nachtschicht durchlaufen zu lassen, wählt er gezielt einzelne Events an. Durch das integrierte Zeitmanagement kann der Anwender variabel vorgeben, wie viele s oder min vor bzw. nach dem eigentlichen Ereignis mit zum Event gehören. Die gesamte Sequenz wird gegen Überschreiben durch den Ring-Buffer gesperrt und lässt sich je nach Bedeutung in hoher Qualität dauerhaft speichern oder wieder freigeben. Die abgelegten Dateien liegen im Format AVI vor und sind mit üblichen Playern abspielbar. Welche Sequenzen der Anwender allerdings dauerhaft speichert, sollte er sich gut überlegen: Ein Video in bester Auflösung mit einer Länge von ca. 6 s erreicht immerhin ein Datenvolumen von über 1 MByte. Als Zusatzmodul steht eine bidirektionale AudioKomponente zur Verfügung. Damit lassen sich herkömmliche Gegensprechanlagen in das System intede 8/2003 49 grieren. Mögliche Anwendungsbeispiele sind Sprechstellen an den Schranken oder Kassenautomaten (Bild 1). Für die Fernbedienung bietet Algo Vision Luratech ebenfalls ein Modul an. Damit kann der Anwender Schranken oder Tore vom Zentralarbeitsplatz aus betätigen oder weitere, aufgeschaltete Daten in der Zentrale auslesen. Aus der Anfrage entstand ein Produkt Die erste Installation des Internet-Systems AV-Global View erfolgte im Januar 2003 in zwei Parkhäusern im belgischen Mechelen. Der Betreiber Vinci Park wollte beide Standorte zentral überwachen lassen und wendete sich an den Spezialisten Algo Vision Luratech. »Aus der Anfrage für dieses Projekt ist ein eigenes Produkt entstanden«, sagt Heiermann. »Dabei kam uns unser Knowhow aus der Datenkompression und Videoüberwachung zugute. Aus technischer Sicht ist die Internetverbindung das Nadelöhr der Lösung«, so Heiermann. DSL als schnellere Alternative zu ISDN nützt ihm dabei nur bedingt, da die höhere Bandbreite nur für KLEINES LEXIKON • Buffer: Auch Pufferspeicher genannt. Sie werden verwendet, um Daten, die nicht sofort weiter verarbeitet werden können, bis zu ihrem Einsatz temporär zu speichern. Ein Buffer dient dem Ausgleich von Geschwindigkeitsunterschieden zwischen verschiedenen peripheren Geräten und sorgt somit für einen kontinuierlichen Datenstrom. • CCTV: Closed Curcuit Television. Der Name bezeichnet einen geschlossenen Kreislauf von Fernsehsende- und -empfangseinrichtungen, er dient also einen geschlossenen Teilnehmerkreis. In der Praxis werden damit Videoüberwachungsanlagen bezeichnet. • IEFT: Abkürzung für Internet Engineering Task Force, einer offenen internationalen Gemeinschaft von Netzwerk-Designern, professionellen Anwendern und Herstellern, die zur Entwicklung des Internet und dessen reibungslosem Betrieb beitragen. Es handelt sich um eine offene Interessengemeinschaft, die sich mit kurz- und mittelfristigen Problemen des TCP/IP und des zugehörigen Internet befassen. • H.323: Internationaler Standard für die Sprach-, Daten- und Videokommunikation über paketorientierte Netze, der die spezifischen Fähigkeiten von Endgeräten im IPUmfeld festlegt. H.323 bildet die Grundlage 50 den Download-Kanal gilt. Die Daten müssen jedoch hauptsächlich als Upload zur Zentrale hin übermittelt werden. Trotzdem nutzt Vinci in Mechelen einen DSL-Anschluss, mit dem 256 kbit/s Datenrate für Upload zur Verfügung stehen. Damit lassen sich nach Heiermann mehrere Videos in der Zentrale parallel betrachten (Bild 4). Pro Arbeitsplatz sind maximal neun Ansichten Bild 4: Bedienoberfläche mit mehreren Ansichten, dem so als Multiview dar- genannten Multiview stellbar. »Wenn diese Rate teilen. Als Beispiel nennt der Geaus verschiedenen Objekten stammen, schäftsführer ein Multiview mit jeweils liegt die Datenmenge der Videoströme drei Kameras aus drei Objekten: »Dann bei höchstens 2,3 Mbit/s«, rechnet Heibeträgt die bei der Zentrale auflaufende ermann vor und empfiehlt, für die Zengesamte, maximale Bandbreite nur trale eine Download-Rate von etwa 768 kbit/s.« 2 Mbit/s anzusetzen. Allerdings können Bei der Wahl der Anschlüsse gibt er nach seiner Erfahrung auch geringere zu Bedenken, dass vom Provider feste Bandbreiten ausreichen, da sich mehrere routbare IP-Adressen vergeben werden Kameras aus einem Objekt eine Uploadmüssen. »Damit scheiden zwar einige Anbieter aus«, bedauert Heiermann, »aber durch die angebotenen Flatrates ist unsere Lösung deutlich günstiger als für VoIP und wurde für die Übertragung von andere mit Standleitungen.« Einen weiMultimedia-Appliaktionen entwickelt. teren Kostenvorteil sieht er in der Möglichkeit, die bestehenden CCTV-Anlagen • Ring-Buffer: Spezieller Pufferspeicher, der weiterhin nutzen zu können. alte Daten nach einer gewählten Zeit automatisch überschreibt. • RTP: Abkürzung für Realtime Transport Protocol (RTP) Das RTP-Protokoll wurde von der Audio-Video Transport Group der IETF entwickelt und ist Bestandteil von H.323. Es liegt auf der Anwendungsschicht und kann Netzwerk basierte Video- oder Audiokommunikation abwickeln. Zur Unterscheidung der Medien unterscheidet RTP zwischen verschiedenen Codierungsformaten, so dass sich die übertragenen Daten unabhängig von der Anwendung verwenden lassen. • TCP/IP: Abkürzung für Transmission Control Protocol/Internet Protocol, das schon vor etwa 30 Jahren vom US-Verteidigungsministeriums entwickelt wurde und die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Umgebungen ermöglicht. Mittlerweile ist das Protokoll weit verbreitet. • Webcam: Einfache Videokamera mit geringer Auflösung, deren digitalisierte Standbilder regelmäßig auf einen Webserver übertragen werden. Was die Zukunft bringt Damit entfällt der Aufbau einer neuen Infrastruktur, wie beispielsweise Webcams mit Ethernet-Verkabelung. Webcams kommen für ihn nicht in Frage, »weil deren Bildqualität keine wirkliche Alternative zur professionellen Videoüberwachung ist.« So ist der Berliner zuversichtlich, dass die bislang übliche Technik nach wie vor gefragt ist. Außerdem will er den zeitlichen Vorsprung nutzen, »denn mit der Kombination aus CCTV und Übertragung per Internet bis zur DSL-Bandbreite sind wir die Ersten auf dem Markt.« Bei der Vermarktung setzt er auf das Elektrohandwerk und dort speziell auf Installateure mit Kenntnissen in Videotechnik. Des weiteren ist er mit Herstellern von Video-Ausrüstung im Gespräch. Namen will er jedoch nicht nennen, bis alles unter Dach und Fach ist. ■ de 8/2003 Quelle: Algo Vision Luratech Informationstechnik Automatisierungstechnik Markteinführung von energiesparenden Elektromotoren und 1999 für zweipolige Motoren. Helmut Greiner Der Markt für elektrische Antriebe Akzeptanz am deutschen Markt reagiert deutlich auf die Vereinbarung über energiesparende Elektroscher Energie. Nebenbei amortisieren sich die Typen mit »hohem« Wirkungsgrad trotz erhöhten Anschaffungskosten bereits nach kurzer Zeit. Z wischen der EU und CEMEP (European Committee of Manufacturers of Electrical Machines and Power Electronics = Europäisches Komitee der Hersteller elektrischer Maschinen und Leistungselektronik) gibt es eine freiwillige Vereinbarung, um den Verbrauch elektrischer Energie zu reduzieren und auf diese Weise die Umwelt zu entlasten [1, 2]. Etwa fünf Jahre nach der ersten Markteinführung der energiesparenden Elektromotoren (EEM) liegt nun im Jahresbericht 2002 [3] des Fachverbandes Automation/Elektrische Antriebe im ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) eine Zwischenbilanz über die Akzeptanz dieser Antriebe vor. Um die potentielle Energieeinsparung von mehr als 150 TWh/a zu erreichen, soll der Marktanteil der Motoren mit ei- Quelle: [5] Quelle: [5] Obering. H. Greiner, Aichwald Der Jahresbericht des Herstellerverbandes [3] bildet eine positive Zwischenbilanz ab: Bis heute haben 36 europäische Hersteller und Händler das freiwillige Abkommen mit der unterBild 2: Marktentwicklung der vierpoligen Motoren EFF1, EFF2 Kommission zeichnet, das auch die und EFF3 in Deutschland nach einer Statistik des ZVEI [3] Marktverbreitung von nem »durchschnittlichem« WirkungsEnergiesparmotoren einschließt. Der Ergrad »EFF3« (Effizienzklasse 3) bis zum folg zeigt sich darin, dass das vereinbarEnde des Jahres 2003 auf 50 % sinken – te Ziel bereits zwei Jahre früher erreicht zugunsten der Anteile der Motoren mit wurde, den Marktanteil der Energies»verbessertem« oder »hohem« Wirparmotoren bis Ende 2003 auf 50 % ankungsgrad »EFF2« oder »EFF1«. zuheben. Der Marktanteil von EFF2-Motoren hat 2001 (in Europa) bei den zweipoliZiele der EU für die gen Motoren 78 % und bei den vierpoliMarkteinführung gen 80 % erreicht (Tabelle, Bild 2). Die intensive Öffentlichkeitsarbeit des FachDen ersten Schritt kennzeichnete die 30bereichs »Elektrische Antriebe« und der %-Marke bei vierpoligen Motoren bis beteiligten Firmen bewirkten diese posiEnde 2001 und bei zweipoligen Mototive Entwicklung. Das EFF-Logo stellt ren bis Ende 2002 (Bild 1), d. h., zu dieheute am Markt ein Gütesiegel dar und sem Zeitpunkt sollte die Herstellung ist als Marketinginstrument sehr gevon Antrieben der Effizienzklasse 3 jefragt. Motoren mit verbessertem Wirweils um 30 % reduziert worden sein. kungsgrad lösen weitgehend die früheDiese Vorgaben basierten auf den Produktionszahlen von 1998 für vierpolige Quelle: [5] motore zur Einsparung von elektri- Bild 1: Zeitplan für die Markteinführung von Motoren mit »verbessertem« oder »hohem« Wirkungsgrad als Ersatz für »durchschnittlichen« Wirkungsgrad »EFF3« auf der Basis der Produktionszahlen von 1998 bzw. 1999 de 8/2003 Bild 3: Die Katalogangaben von vier deutschen Herstellern für den Wirkungsgrad bei voller Auslastung von vierpoligen Drehstrommotoren im Vergleich zu den von der EU festgelegten Grenzen für EFF2 und EFF1; das enge Streuband – erkennbar am unterdrückten Maßstab – signalisiert den hohen technologischen Stand, den die elektrischen Maschinen allgemein erreichen 51 Bild 4a: Relatives Gewicht und Wirkungsgradunterschied einer Typenreihe von Sondermotoren mit erhöhtem Wirkungsgrad im Vergleich zur Grundausführung; m1 = Gewicht bei EFF1, m2 = Gewicht bei EFF2 ren Motoren mit durchschnittlichem Wirkungsgrad »EFF3« ab – die Ausführung »EFF2« gibt es weitgehend standardmäßig im Katalog. Das Ziel, die Elektromotoren als EFF2-Motoren spezifizieren zu können, erforderte im unteren Leistungsbereich offenbar einige Anstrengungen und technologische Verbesserungen (Bild 3); Quelle: [5] Quelle: [5] Automatisierungstechnik Bild 4b: Relatives Rotor-Massenträgheitsmoment und Wirkungsgradunterschied einer Typenreihe von Sondermotoren mit erhöhtem Wirkungsgrad im Vergleich zur Grundausführung; J1 = Trägheitsmoment bei EFF1, J2 = Trägheitsmoment bei EFF2 trotzdem erhöhten die Hersteller für die Ausführung EFF2 im Allgemeinen nicht die Preise. Hoher Wirkungsgrad »EFF1« bedingt Mehraufwand Der Vergleich verdeutlicht, dass die Anforderungen der Klasse EFF1 sehr hoch liegen und sich daher nicht allein mit technologischen Verfeinerungen oder aber nur mit sehr großem Aufwand erreichen lassen. Motoren mit »hohem« Wirkungsgrad EFF1 stellen daher im Allgemeinen eine Sonderreihe im Angebot dar. Das meist verlängerte Blechpaket kann bei entsprechenden Reserven im normalen Ständergehäuse, in manchen Fällen in einem in Richtung Belüftung verlängerten Gehäuse untergebracht werden. Dieser vergrößerte axiale Platzbedarf ist im Einzelfall zu beachten – die Befestigungsmaße entsprechen der Norm für die entsprechende Baugröße und Bemessungsleistung. Eine Analyse von Katalogdaten [4] eines führenden Herstellers für eine Typenreihe in Ausführung mit erhöhtem Wirkungsgrad zeigt, welchen erhöhten Materialaufwand – dargestellt durch Gesamtgewicht m und erhöhtes Rotor-Massenträgheitsmoment J – die Wirkungsgrad-Verbesserung benötigt (Bild 4). Die Größe J indiziert den Aufwand an aktivem Material (Blech und Kupfer). Eine weitere, nicht im Diagramm dargestellte Analyse ergab, dass jeder Prozentpunkt an Wirkungsgradgewinn ca. 3...6% mehr Material erfordert. Da dieses Material teilweise höherwertig ist (z. B. verlustarme Bleche) und weil ein erhöhter Fertigungsaufwand notwendig sein kann, liegen die Preise von Sondermotoren mit deutlich verbessertem Wirkungsgrad um bis zu etwa 25 % höher als die Grundausführung gleicher Bemessungsleistung (Bild 5). Prioritäten für eine Umstellung auf »EFF1« Soll eine Umstellung des Altbestandes an elektrischen Antrieben auf EEM erfol- 52 de 8/2003 Bild 5: Relativer Preis RPR einer Reihe von EFF1-Motoren im Vergleich zu Standardmotoren der Klasse EFF2 gen, gelten neben den anlagenspezifischen Gegebenheiten einige grundsätzliche Prioritäten: • EFF2 statt EFF3 lohnt sich, wenn Laufzeit länger als Stillstandszeit; die Lauf- und Stillstandszeit beziehen sich auf Tagesbetrieb in einer Fünftagewoche über die Lebensdauer, (Bild 6) • EFF1 statt EFF2 lohnt sich, wenn Laufzeit pro Jahr mehr als 2000 h de 8/2003 Quelle: [5] Quelle: [5] Automatisierungstechnik Bild 6: Kostenverteilung für verschiedene Motorgrößen; über die statistisch erreichbare Lebensdauer (12/15/20 Jahre bei 1,5/15/110 kW Bemessungsleistung) fallen die Beschaffungskosten nicht mehr ins Gewicht, EN = Energiekosten, INST = Installationsund Wartungsaufwand, INV = Investition Motor • Höhere Leistungen (Motoren über 15 kW) machen nur etwa 20 % des Bestandes aus, aber sie verbrauchen 80 % der Energie aller Motoren • Hohe relative Auslastung Allerdings erzeugen kleine Motore pro kW Abgabe mehr Verluste als große – bei großen Stückzahlen fallen auch kleine Motoren in das EEM-Prinzip: V Pel Verluste elektrische Leistungsaufnahme 53 Bild 7: Die auf 1 kW Abgabeleistung bezogenen Verluste V1 von vierpoligen Drehstrom-Normmotoren im Bereich 0,37 … 200 kW Pmec mechanische Leistungsabgabe V1 auf 1 kW Abgabe bezogene Verluste Eine Analyse in [5] zeigt, dass bei der üblichen statistischen Verteilung der Bemessungsleistung in einem Industriebetrieb das Maximum der Energieeinsparung im Bereich der Motorleistungen 4 ... 15 kW liegt (Bild 7). Energiekosten überwiegen Investition Die nur zögernde Nutzung der Einsparpotentiale durch Verwendung von energiesparenden Antriebssystemen lässt sich zum Teil dadurch erklären, dass die Entscheidungen – vor allem beim Hersteller einer Anlage – vorwiegend von den Kosten der Investition geprägt werden »Einer der Hauptgründe dürfte sein, dass Käufer und Nutzer von Antriebskomponenten oder ganzen Maschinen in der Regel unterschiedlichen Abteilungen angehören. Die Entscheidungsträger im Einkauf orientieren sich vorrangig am eigenen Beschaffungsbudget und verzichten auf die spätere Einsparung von Betriebskosten, da diese für die eigene Leistungsbeurteilung nachrangig sind. Außerdem haben Investitionen in Energieeinsparmaßnahmen gewöhnlich eine geringere Priorität als andere Maßnahmen. Solche Ausgaben dienen nicht der Aufrechterhaltung des Geschäftsbe- Marktanteile EEM Polzahl 4 2 54 EFF3 16,1 % 15,9 % EFF2 80,5 % 78,1 % EFF1 3,4 % 6,0 % Quelle: [5] Quelle: [5] Automatisierungstechnik Bild 8: Sparpotenzial im Stromverbrauch der deutschen Industrie 1997 durch EEM = energiesparende E-Motoren; VF = Variable Frequenz zur Drehzahloptimierung von Prozessabläufen triebes. Ihre Unterlassung hat keine nachteiligen Folgen für die Gegenwart. In der überwiegenden Mehrheit geht der Motor oder der komplette elektrische Antrieb zudem nicht direkt an den Endkunden, sondern als Zulieferung an den Weiterverarbeiter, in der Regel den Maschinenbauer. Für diesen ist der Energieverbrauch der fertigen Maschine ebenfalls zunächst nachrangig. Seine Kunden orientieren sich vorrangig am Preis der Maschine und nicht an ihren Energiekosten.« [6] Der Anteil der Energiekosten an den gesamten Betriebskosten eines Antriebes wird häufig unterschätzt. Für übliche Betriebsverhältnisse lässt sich errechnen, dass die Energiekosten pro Jahr etwa dem fünffachen Motorpreis entsprechen. Eine beachtenswerte Berechnung gibt es in [7]. Danach ergeben sich bei einer Nutzungsdauer von 3000 h/a und bei der statistischen Lebensdauer von Elektromotoren überwiegende Kostenanteile für die Energie (Bild 6). Planungshilfen für ein Energiesparprogramm Bei der Planung eines elektrischen Antriebes sind verstärkt auf die ökologischen und ökonomischen Aspekte zu achten. Der Fachberater muss also den Betreiber ansprechen oder dem Planer einer Anlage nahebringen, wie wichtig diese Argumente für den Verkauf seines Produktes sein können. Stückzahl Einige Hersteller von Elektromotoren bieten zu 1 944 202 diesem Zweck Planungshil1 131 331 fen an, mit denen sich die wirtschaftlichen Vorteile eines Energiesparmotors darstellen lassen [8]. Schon die Vorarbeiten zur Einführung der Energiesparmotoren verdeutlichten, dass in der Systemoptimierung, z. B. durch die Verwendung von über Umrichter angepassten Drehzahlen, ein weit höheres Einsparpotential liegt als in der alleinigen Verbesserung des Motorwirkungsgrades (Bild 8). Die EU hat im Januar 2003 ein neues Förderprogramm zur Systemoptimierung bekannt gemacht (»de« 20/2002, S. 28, [9]). Literaturhinweise: [1] Greiner, H.: Klassifizierung der Wirkungsgrade von Drehstrommotoren, »de« 8/2000 [2] Greiner, H.: EU-Vereinbarung zur Klassifikation der Wirkungsgrade von Drehstrommotoren, ema 3/2000 [3] Blaß, W. und Sattler, B.: Energieeffizienz in der Antriebstechnik, Jahresbericht 2002 des FV Automation/Elektrische Antriebe im ZVEI [4] Niederspannungsmotoren, Katalog M11·2000 der Siemens AG [5] Greiner, H.: Energie sparen mit Getriebemotoren, Sonderdruck SD 3401 der Danfoss Bauer GmbH [6] Auinger, H.; Blaß, W., Doppelbauer, M., Eggers, D., Funke, H., Göckel, B.: Energiesparen mit elektrischen Antrieben, Broschüre des ZVEI, Fachverband Elektrische Antriebe (1999) [7] Auinger, H. und Kühnemund, G.: Energiesparmotoren: Kosteneinsparung statt Regulierung, Broschüre des ZVEI, Fachverband Elektrische Antriebe; (2000) [8] CD der Siemens AG, A&D, Energy saving motors, Energiesparprogramm Nr. E 80001-D30-P220-X7400 [9] http://energyefficiency.jrc.cec.eu.int/motorchallenge/, Detaillierte Informationen sowie Teilnahmebedingungen zum MPC der EU ■ de 8/2003 Automatisierungstechnik Systembaukasten für unterschiedliche Antriebsaufgaben zept trennt die Antriebsregelung von den Leistungseinheiten. Für einfache Motorsteuerungen gibt es entsprechend kompakte Umrichter. Für dezentrale Anwendungen lassen sich die Umrichtermodule direkt auf die dezentralen Peripheriegeräte der Steuerung stecken. D er Systembaukasten Sinamics S120 von Siemens A&D, Nürnberg, eignet sich für ein breites Spektrum von industriellen Aufgaben, besonders für Ein- bis Mehrachsmaschinen sowie für Vektor- oder Servoanwendungen. Mit den aufeinander abgestimmten Komponenten und Funktionen des S120-Baukastens kann sich der Anwender die Antriebskombination zusammenstellen, die seine Anforderungen am besten abdeckt. Trennung zwischen Antriebsregelung und Leistungseinheit Der Maschinenbauer bleibt mit dem S120 flexibel bei der Konstruktion seiner Maschine, da sich der Antrieb skalieren lässt (Bild 1). Die Antriebsregelung und die Leistungskomponenten sind dabei physikalisch voneinander getrennt. Die zentrale Regelungsbaugruppe steuert übergreifend die Antriebsregelung für alle angeschlossenen Achsen und verknüpft sie im gleichen Zuge. Achsübergreifende Verkopplungen lassen sich auf diese Weise innerhalb einer Baugruppe realisieren. Insgesamt verringert sich auf diese Weise der Aufwand. Die Skalierbarkeit der Wechselrichtermodule liegt in einem Leistungsbereich von 1,6 kW bis 1 100 kW. Die einheitlichen Projektierungs- und Inbetriebnahmewerkzeuge erlauben es, Ein- oder Mehrachsverbände ohne höheren Konstruktionsaufwand zusammenzuschalten. Die erste Variante des AntriebskonJosef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Siemens A&D, Nürnberg de 8/2003 63 Quelle: Siemens Ein modulares Wechselrichterkon- sich z. B. in der Fördertechnik, für Pumpen und Lüfter, bei Fabrik- und Garagentorantrieben und als Universalantrieb für bewegliche Werbeträger. Die Installation ist sehr einfach, da die Anordnung der Anschlussklemmen der von Schützen entspricht. Sinamics G 110 gibt es in zwei Varianten: Bild 1: Die physikalische Trennung von Antriebsregler und Mit einem Analogeingang oder mit einer RS485Leistungskomponente ermöglicht achsübergreifende Schnittstelle. Drei DigitalKopplungen eingänge ermöglichen eine flexible Verwendung in den parametrierzepts findet sich zusammen mit der Rebaren Funktionen. Ein optionales Begelungsbaugruppe Simotion D. dienfeld (Basic Operator Panel) bietet Die interne Verdrahtung Drive-Cliq die Möglichkeit zum schnellen Kopieren verbindet alle Komponenten von Sinavon Parametern. mics S120 inklusive der Motoren und Geber miteinander. Die einheitliche Ausführung der Kabel- und Steckertechnik Antriebe ohne Schaltschrank senkt die Teilevielfalt und die Lagerkossteuern ten. Für Fremdmotoren oder Retrofitanwendungen stehen Wandlerbaugruppen Der Frequenzumrichter EM 148-FC biebereit, die herkömmliche Gebersignale tet eine Nennleistung von 1,5 kW. Der auf Drive-Cliq umsetzen. Umrichter ist als Modul für Simatic Ein digitales Typenschild für die ET200X, die dezentralen PeripheriegeKomponenten des S120 enthält alle releräte in der Schutzart IP67, ausgeführt vanten technischen und logistischen Da(Bild 3). Ohne einen Schaltschrank zu ten, z. B. Herstellerkennung, Bestellnumbenötigen, löst EM 148-FC drehzahlgemer und weltweit eindeutige Identifikasteuerte Antriebsaufgaben direkt an der tionsnummern. Die Werte lassen sich Maschine, z. B. in Rollenbahnen oder vor Ort und per Ferndiagnose abrufen. Hubstationen. Dies ermöglicht eine eindeutige IdentifiJede ET200X-Station kann bis zu kation aller in einer Maschine verwensechs Frequenzumrichtermodule aufdeten Komponenten zu jeder Zeit. nehmen, wobei der so genannte Energiebus die Versorgungsspannung mit einer einzigen Energieleitung von Modul zu Einstiegsklasse in die Modul weiterleitet. Der Anschluss der Antriebstechnik Motoren erfolgt per Ecofast-Steckertechnik. Der zusätzliche Schirm am MoDer Frequenzumrichter Sinamics G110 torabgang hält Störeinflüsse auf Umdeckt die Grundfunktionen für die Breirichter und Umgebung zurück. te industrieller Antriebsanwendungen ab (Bild 2). Er bedient drehzahlveränderbare Applikationen mit Spannungs-Frequenzsteuerung und arbeitet in Einphasennetzen bei 200 V bis 240 V. Der Frequenzumrichter stellt den kleinsten Vertreter für drehzahlveränderbare Antriebe dar. Mit einem Leistungsbereich von Bild 2: Der Sinamics G110 übernimmt einfache 0,12 kW bis 3 kW eignet er Antriebsaufgaben Quelle: Siemens Josef von Stackelberg Quelle: Siemens Automatisierungstechnik Quelle: Siemens Bild 3: Der Umrichter EM 148-FC lässt sich auf die dezentralen Peripheriegeräte ET200X aufstecken Bild 4: Das System Ecofast erhielt weitere Funktionsmodule, u.a. die Stromversorgungs- und Steuereinheit PCM, das Positioniermodul Posmo CA/CD und den Sanftstarter R2SS Ein eingebautes Filterelement verhindert Netzrückwirkungen. Ebenfalls integriert sind ein Bremskontakt für 400-V-Bremsen sowie eine Thermistorauswertung zum Schutz des angesteuerten Motors gegen Übertemperatur. Der Anwender parametriert den Frequenzumrichter ohne zusätzliche Software. Wie bei allen ET200X-Erweiterungsmodulen kann er die Standardsoftware Step7 oder COM Profibus verwenden. Der reduzierte Parametersatz bietet anwendungsnahen Zuschnitt. Zur Ansteuerung des Umrichters stehen fertige Funktionsbausteine zur Verfügung, die sich per Internet laden lassen. Dezentralisierung ohne Schaltschrank Das System Ecofast erhielt u. a. die Energieversorgung PCM, das Positioniermodul Posmo CA/CD, den Reversier-Duo-Sanftstarter R2SS und die Profibus-Hybridleitungen (Bild 4). Ecofast bildet ein offenes System für die schaltschranklose Dezentralisierung. Die aufeinander abgestimmten Funktionseinheiten der Stromversorgungs- und Steuereinheit PCM lassen sich entsprechend dem Kundenwunsch aufbauen. Der Anwender erhält eine fertige Einheit und hat keinen weiteren Prüf- oder Verkabelungsaufwand mehr. Der dezentrale Umrichter Posmo CA/CD für hochdynamische Servoanwendungen verfügt jetzt auch über die Ecofast-Anschlusstechnik. Er ermöglicht exaktes Positionieren sowie direktes Abarbeiten von programmierten Verfahrprofilen. Ecofast fasst die Daten- und die Energieübertragung in einem offenen System mit standardisierten Anschlusstechniken zusammen. Einsatzschwerpunkte stellen die Fördertechnik, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der allgemeine Maschinenbau dar. ■ 64 de 8/2003 Automatisierungstechnik Drehstrom-Getriebemotor mit Einphasen-Versorgung Wolfgang Benzing Frequenzumrichter können trotz einphasiger Einspeisung einen Drehstrommotor mit drei Phasen versorgen. Kompakte Bauweise des Umrichters ermöglicht die Montage als Klemmenkastengerät. Auf diese Weise lassen sich Motoren mit Anlasskondensatoren umrüsten. A tigte Raumbedarf minimal. Da der Getriebemotor und der Frequenzumrichter eine Einheit bilden, entfällt zusätzlicher Montageaufwand für die Elektronik. Der Klemmenkastenumrichter steht in zwei Leistungsstufen zur Verfügung. Die Schnittstelle vom Bediener zur Ansteuerung kann über potentialfreie Kontakte oder von einer SPS erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, die Bedienelemente in den Klemmenkasten zu integrieren. Als Schnittstelle stehen Informationen für Drehrichtungswechsel und Freigabe sowie ein analoger Sollwert in Form eines 0 ... 10 V- oder 4 ... 20 mA-Signales zur Verfügung. Die einfach gehaltene synchronmotoren kleinerer Leistung erhalten ihre Einspeisung häufig über einphasigen Wechselstrom. Diese so genannten Einphasenmotoren benötigen Kondensatoren, um die erforderlichen Drehmomente für den Anlauf und den Betrieb bereitzustellen. Im Vergleich zu den weit verbreiteten Drehstrommotoren schneidet der Wechselstrommotor hinsichtlich Leistungsausbeute Die Anlaufkennlinie eines Drehstrommotors mit deutlich schlechter ab. Bei Anlasskondensator weist eine ausgeprägte Sattelform Anwendungen, welche ho- auf; schwer anlaufende Anwendungen erfordern daher hes Anfahrmoment fordern, eine Überdimensionierung oder einen Frequenzz. B. Fördern und Mischen umrichter von festen bzw. zähen MeAnsteuerung lässt den Betrieb als verdien, bedeutet dieser Nachteil eine grönetzter Antrieb ohne zusätzlichen Aufßere und damit teurere Dimensionierung wand nicht zu. des Antriebes (Bild). Der Klemmenkastenfrequenzumrichter deckt eine Reihe von Funktionen ab, Der Frequenzumrichter im z. B. Förder- und Mischerantriebe, AufKlemmenkasten zugstüren sowie Pumpen und Lüfter. Viele dieser Anwendungen werden Abhilfe schaffen Frequenzumrichter. Sie für den Betrieb an Wechselstrom gebaut, können die Drehstrommotoren mit eikönnten aber die Anfahrmomente der nem dreiphasigen Drehfeld beliefern, obDrehstrommotoren gebrauchen, um eiwohl als Energiequelle einphasige Wechne bessere Leistungsausnutzung zu erreiselspannung zur Verfügung steht. ABM chen. Greiffenberger Antriebstechnik, MarktUm den optimalen Wirkungsgrad redwitz, präsentiert einen Frequenzumund ein besseres Anlaufverhalten zu errichter, der sich auf alle ABM-Motoren zielen, kann man sie mit einem Freund Getriebemotoren aufbauen lässt. quenzumrichter ausstatten. Es gibt dann Der Frequenzumrichter befindet sich kein vermindertes Anfahrmoment und in einem Motorklemmenkasten. Durch keinen ausgeprägten Sattel. Der Asyndie kompakte Bauweise bleibt der benöchronmotor für den Frequenzumrichterbetrieb muss auch nicht überdimensioDipl.-Ing. Wolfgang Benzing, niert werden, um die geforderten AnABM Greiffenberger Antriebstechnik, fahrmomente zu erreichen. ■ Marktredwitz de 8/2003 65 Automatisierungstechnik Maßgefertigte Konfektionsware Frequenzumrichter nach Kundenwünschen vom Fließband Josef von Stackelberg Flexible Maschinen und Anlagen erfordern flexible Antriebskomponenten, z. B. Frequenzumrichter. Ein entsprechendes Fertigungskonzept bietet für die Kunden individuell angepasste fertige Umrichter, welche den Anforderungen der jeweiligen Anforderungen entsprechen. U. a. beinhalQuelle: Danfoss ten die Geräte SPS- und Sicherheitsfunktionen. M aschinen und Anlagen in Modulbauweise bieten hohe Flexibilität. Eine Voraussetzung für die Zerlegung in sinnvolle Baugruppen stellt allerdings ein ebenso modulares Steuerungs- und Antriebskonzept dar. Z. B. ersetzen elektronische Antriebe in modularisierten Lösungen die mechanischen Wellen. Auf diese Weise lassen sich einzelne Funktionsgruppen der Mechanik voneinander entkoppeln und der Anwender hat den Vorteil, die Maschine relativ schnell an unterschiedliche Produkte anpassen zu können. Dies hat zur Folge, dass man zunehmend Antriebe mit einem höheren Verstellbereich und Dynamik benötigt, und dass StandardKomponenten sehr viele Varianten realisieren müssen. Hierfür fordert der Anwender ein modulares Umrichterkonzept, so dass er nur das bezahlen muss, was er im Moment tatsächlich braucht. Auslieferung von Einzelgeräte nach Spezifikation am Folgetag Danfoss, Graasten, DK, hat ein Konzept geschaffen, das es erlaubt, einen spezifizierten und nach Kundenbestellung gebauten Frequenzumrichter als Einzelprodukt bereits am nächsten Tag auszuliefern. Auf diese Weise liefert Danfoss Tausende verschiedener Produktvarianten»just in time«. Auslöser für diese Umstrukturierung war die Entwicklung der UmrichterfaJosef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Danfoss, Offenbach 66 Bild 1: Funktionsschemata von Frequenzumrichtern mit unterschidlichem Zwischenkreis; oben die Ausführung mit Drosselspule und Elektrolytkondensator, unten eine schlanke Ausführung mit Folienkondensator milie»VLT Automation Drive FC 300«. Das Zusammenstellen der in hoher Stückzahl gefertigten, flexiblen Module in unterschiedlicher Kombination führt zu Fortschritten in der gesamten Versorgungskette. Das Kombinieren der verschiedenen Module und die Produktzuordnung in einer späteren Fertigungssstufe bietet alle Vorteile einer Einzelgeräte-Fertigung. Die Modularität stellt eines der Grundprinzipien dar, auf deren Basis der neue FC 300 entsteht. Er enthält nur die Baugruppen, welche eine Anwendung benötigt. Die Funktionsgruppen lassen sich mit steigenden Anforderungen nachrüsten oder austauschen. Umrichter mit SPS-Funktionen Der FC 300 verkörpert eine neue Generation von Frequenzumrichtern. Er steht ebenso für eine einfache Drehzahlregelung wie auch für eine dynamische Servo-Anwendung zur Verfügung. Zu den Optionen des Gerätes gehört auch der »Sichere Stopp«. Dieser entspricht der EN 954-1 in Kategorie 3. Weiterhin bieten die FC 300 eine Reihe Komfortfunktionen, z. B. eine automatische Motoranpassung und eine Selbstdiagnose. Die Software des FC 300 in seiner Standardausführung bietet zusätzlich die Möglichkeit, integrierte SPSFunktionen zu nutzen. Für komplexe VLT AUTOMATION DRIVE FC 300 Der neue Umrichter bietet folgende Varianten und Optionen: • Die beiden Grundausführungen FC 301 und FC 302 bieten jeweils einen Leistungsbereich von 0,25kW bis 7,5kW mit und ohne EMV-Filter · Der FC 301 dient für drehzahlgeregelte Anwendungen mit geringen bis mittleren Anforderungen · Der FC 302 übernimmt anspruchsvolle, drehzahlgeregelte und dynamische ServoAnwendungen mit oder ohne MotionControl-Funktionen • Die SPS-Option MCO 300 bietet grundlegende SPS-Funktionen und entspricht der Norm IEC 61131-3 • Die optionale Motion-Control-SPS MCO 310 verfügt über erweiterte Funktionen, z. B. Synchronisation, Positionierung oder Kurvenscheibensteuerung gemäß der Norm IEC 61131-3 • Mehrere E/A-Erweiterungsoptionen mit digitalen, analogen, Drehgeber-sin/cos- und Drehzahlgeber-Ein/Ausgangsanschlüssen • Feldbus-Optionen: Profibus, Devicenet, CANopen, Ethernet und Profisafe • Optionale Handbediengeräte LCP 101 (numerisch) und LCP 102 (grafisch) • PC-basiertes Inbetriebnahme-Werkzeug MCT 10 Set-up-Software de 8/2003 Automatisierungstechnik Zwischenkreis beeinflusst Netzrückwirkungen Durch den zunehmenden Einsatz von Frequenzumrichtern wächst das Problem der Netzrückwirkungen. Sie entstehen bei Frequenzumrichtern vorwiegend durch den Zwischenkreiskondensator, hervorgerufen durch die Strom-Nachladung in der Spannungsspitze einer Halbwelle. Das übliche Verfahren, um diese Netzrückwirkungen zu reduzieren, bildet der zusätzliche Einbau von Drosseln, entweder im Zwischenkreis (Bild 1) oder am Eingang des Frequenzumrichters. Mit diesem Verfahren erreicht man eine sehr hohe Zwischenkreis-Gleichspannung mit einer sehr geringen Spannungswelligkeit. Die dämpfende Wir- Da jedoch die Zwischenkreisspannung im Vergleich zum bisherigen Verfahren pulsiert, erreicht die Ausgangsspannung für den Motor den Netzspannungsnennwert nicht. Dadurch nimmt der Drehstrom-Asynchronmotor im Nennbetrieb einen Strom auf, der den Motornennstrom um bis zu überschreitet, Bild 2: Drehmomente an einem Drehstrommotor, einmal mit 10 % was zu einer höheren einem Frequenzumrichter mit Drosselspule, einmal mit Motortemperatur schlankem Zwischenkreis führt. Damit reduziert dieses Verfahren den Gesamt-Wirkungskung der Drosselspulen reduziert die grad (Bild 2). Man muss den Motor entNetzrückwirkungen, erhöht die Lebenssprechend größer dimensionieren. Die dauer des Kondensators und verbessert Umrichterreihen von Danfoss beinhaldie Spannungsfestigkeit des Frequenzten Drosselspulen zur Reduzierung der umrichters bei Netztransienten. Die Netzrückwirkung, was den Verzicht auf Drosselspule kostet jedoch zusätzlich einen größeren Motor bedeutet. Geld und beansprucht auch Platz. Um diesen Nachteil zu kompensieren, erhalten viele Frequenzumrichter eiEnergie sparen mit nen so genannten schlanken ZwischenFrequenzumrichter kreis. Das Merkmal liegt in der reduzierten Zwischenkreiskapazität, wodurch Wenn Anwender zunehmend »High-Efdie Zwischenkreisspannung eine hohe ficiency-Motoren« mindestens nach Welligkeit erhält (300 Hz) und der EFF2 einsetzen (siehe Beitrag ab S. 51), Mittelwert der Zwischenkreisspannung sollten Frequenzumrichter ebenfalls wirsinkt. Damit sich die Welligkeit der kungsgradoptimiert arbeiten. Beim Zwischenkreisspannung nicht auf die schlanken Zwischenkreis riskiert der Qualität der Drehzahlregelung des MoEndkunde, dass er die günstigeren Gerätors auswirkt, erfolgt eine Kompensatepreise mit höheren Betriebskosten tion der Welligkeit durch ein spezielles langfristig teurer bezahlen muss. Verfahren in der Pulsweitenmodulation. ■ Quelle: Danfoss Steuerungsaufgaben steht eine weitere SPS-Optionskarte zur Verfügung. Die serienmäßig integrierte SPSFunktion kann man ohne zusätzlichen Schulungsaufwand lernen und programmieren. Die optionale SPS-Funktion folgt der IEC 61131-3 und bietet die Möglichkeit, alle Steuerfunktionen einer Anlage mit dem Frequenzumrichter zu realisieren. Dies reduziert den Verdrahtungsaufwand, bietet einen kurzen Zugriff auf alle Antriebsparameter und eine zusätzliche Auswahl an Steuerungs- und Überwachungsmöglichkeiten. Mögliche Erweiterungen stellen eine zusätzliche SPS-Option für schnelle Bewegungssteuerungen, die Motion-Control-Option mit SPS-Funktionen und verschiedene Feldbusanschlüsse dar. Automatisierungstechnik Schaltschrank- und Schaltanlagenbau individuell und komplett Jens Zempelin, Harald Heil Mit kundenspezifisch gefertigten Schaltschränken und Schaltanlagen hat sich ein mittelständisches Unternehmen aus Bremen über die Grenzen Deutschlands hinaus einen guten Ruf und einen zufriedenen Kundenstamm erarbeitet. Eine Komponente im Erfolgsrezept der Hanseaten ist der bevorzugt durchgängige Einsatz von Installations-, Antriebs- und auch Automatisierungstechnik von einem Lieferanten. A lles, was es sonst nicht gibt, zu fertigen, lautet der Wahlspruch der Fertigungscenter für Elektrische Anlagen Bremen GmbH, kurz FEAG. Die 1997 als ausschließliche Tochter der Siemens AG gegründete, heute rechtlich selbstständige Gesellschaft, bietet, »was immer der Kunde will«: Kundenspezifische Lösungen, Sondertechnik, Spezialanfertigungen, besondere Bauteile und Geräte. Knapp 90 Mitarbeiter, weit mehr als ein Viertel davon Ingenieure, Techniker, Meister, beschäftigt FEAG derzeit. Wesentliche Produktionsfelder für kundenspezifische Lösungen finden sich in Schalt- und Steuerungsanlagen, Systemverteilern, elektronischen Produkten und elektroakustischen Übertragungsanlagen. FEAG deckt die Herstellung in der ganzen Tiefe ab, beginnend bei der Konstruktion über die Projektierung bis zur Fertigung (Bild 1). Bild 1: Schaltschrank- und Schaltanlagenfertigung der FEAG Bremen GmbH; die Schaltschränke entstehen ausschließlich nach Kundenanforderung Das gilt auch für das Dienstleistungsangebot, das von der Beratung und Planung über die Entwicklung und Fertigung bis hin zur Schulung der Mitarbeiter, zu Service und Wartung »after sales« alle Möglichkeiten abdeckt. Um auch anspruchsvolle Aufgaben in angemessener Qualität umsetzen zu können, bevorzugt das Fertigungscenter die elektrische Installationstechnik und dabei insbesondere die Installationseinbaugeräte der Baureihen Beta Protect Alle Komponenten aus einer Hand Alles für individuelles Schalten und Schützen Obwohl FEAG anstrebt, als Komplettanbieter alle Komponenten eines Schaltschranks oder einer Schaltanlage aus einer Hand anzubieten, erfüllen sie grundsätzlich die Kundenwünsche von der Einzelkomponente bis zum schlüsselfertigen System in jeder Ausbaustufe. Jens Zempelin, Harald Heil, Siemens A&D, Regensburg 68 und Beta Control von Siemens (Bild 2). Bei Bedarf greifen sie auch auf das umfassende Simatic-Spektrum für die Steuerungs- und Automatisierungstechnik zurück. Die durchgängigen Konzepte mit aufeinander abgestimmten Komponenten von der Einspeisung bis zum einzelnen Endverbraucher haben sich unter oft extremen Einsatzbedingungen bewährt, bei (zum Teil wechselnd) hohen und tiefen Temperaturen, extremer Luftfeuchtigkeit, unter ständiger Schwingungsund Schockbelastung, Staub, Spritzwasser, Öl oder was immer die verschiedenen Einsatzgebiete an besonderen Eigenschaften aufweisen. Die Komponenten sind nach allen internationalen Normen zertifiziert und damit weltweit einsetzbar. Bild 2: FI-Schutzschalter aus dem Installationseinbaugeräteprogramm Beta Protect von Siemens Das Installationseinbaugeräteprogramm Beta Control von Siemens beinhaltet alle erforderlichen Komponenten zum Schalten, von einfachen Schaltern bis hin zu leistungsfähigen Geräten zum Zeitschalten, für die Stromversorgung, zum Melden, Messen und Überwachen. ■ de 8/2003 Automatisierungstechnik RTAI sowie RMX. Neben der zyklischen und spontanen Aufgabenbearbeitung unterstützt Open PLC das grafische Online-Debugging mit Logi-CAD sowie die im Projektierungswerkzeug integrierten Konfigurations-, Wartungs- und Analysedienste. Die PI-Box stellt einen Kompakt-PC für die Tisch- oder Hutschienenmontage dar. Fax (0 81 41) 36 97-30 www.plug-in.de Josef von Stackelberg Steuerungs- und Datenübertragungskomponenten stellen in der Automatisierungstechnik einen großen Anteil der elektrotechnischen Ausrüstung. Dementsprechend entwickeln sich diese Baugruppen weiter. Sie erfüllen damit die Anforderungen an Sicherheit, Übertragungsgeschwin- Ethernet-Webmodul mit integriertem Webserver digkeit und Flexibilität. N eben den Marktführern in den Bereichen der Automatisierungstechnik präsentieren auch Unternehmen des Mittelstandes Neuerungen und Weiterentwicklungen. Der Webserver »Digiweb« von Digitronic, Frickenhausen, ermöglicht die Kommunikation via Ethernet mit allen SPSTypen von Siemens und allen Geräten mit serieller Schnittstelle. Über ein Kabel mit RJ-45-Stecker lässt sich Digiweb in das PC-Netzwerk integrieren. Die Verbindung zu Maschinen bzw. Geräten erfolgt über die interne serielle Schnittstel- Soft-SPS nach IEC 61131 le und entsprechende Softwareprotokolle, z. B. MPI. Für Runtime- und Entwicklungslizenzen der Visualisierungssysteme fallen keine Kosten an. Die Darstellung erfolgt über Standard-Webbrowser, z. B. Internet Explorer. Die Visualisierungsseiten können mit herkömmlichen Programmen, z. B. Macromedia Dreamweaver oder Microsoft Frontpage, erstellt werden. Die entsprechenden Verknüpfungen mit den Visualisierungsdaten erfordern keine Sprach- oder Programmierkenntnisse. Abruf und Steuerung der gewünschten Daten erfolgt durch Angabe der Adressen Quelle: Plug In Mit Open PLC für Logi-CAD bietet Plug In, Eichenau, eine der IEC 61131 konforme Software-SPS von Kirchner Soft. Open PLC verwendet den Kompakt-PC »PI-Box-EBC 1100« von Plug In als Hardwareplattform und ergänzt das Projektierungs- und Programmierwerkzeug Logi-CAD. Quelle: Digitronic Produkte in der Automatisierungstechnik Das portable SPS-Laufzeitsystem Open PLC besteht aus einzelnen Modulen. Auf diese Weise lässt es sich einfacher an unternehmensspezifische Anforderungen anpassen. Eine Anpassung an unterschiedliche Prozessoren und Echtzeit-Betriebssysteme erfolgt durch Portierung des Open-Operating-SystemLayers sowie durch Parametereinstellungen. Open PLC läuft unter VxWorks, Windows CE3.0/NT/NT-RTX, LinuxJosef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen der erwähnten Unternehmen de 8/2003 69 Automatisierungstechnik Funkmodule für Fernwirksysteme gen Aufbau von Funkdatennetzen mit bis zu 31 Unterstationen pro Fernwirkmaster und bis zu 16 I/O-Modulen pro Station. Für den Aufbau von komplexeren Netzen lassen sich die einzelnen Stationen auch als Relaisstation einsetzen. Bei der bidirektionalen Kommunikation mittels Funk bietet das MFW-System nicht nur die Übertragung von digitalen Informationen, z. B. Befehle, Meldungen, Zählwerte, und analogen Signalen, z. B. Messsollwerte, über I/O-Module an, sondern es stehen darüber hinaus standardisierte RS232- oder RS485-Schnittstellen zur Kopplung an ein SPS- oder ein PLSSystem zur Verfügung. Fax (0 71 91) 1 82-2 00 [email protected] Sanftanlaufgerät mit einfachen Bedienfunktionen Flexy von Carlo Gavazzi, Weiterstadt, beschreibt ein kompaktes, Mikroprozessor gesteuertes Sanftanlaufgerät zum Starten von Drehstrommotoren mit 7.5 kW bis 22 kW bei 400 V AC Nennspannung. Flexy bietet eine Reihe verschiedener Anfahr- und Auslauframpenprofile, um das Gerät an die funktionel- 70 len Bedürfnissen verschiedener Motorlasten anzupassen. Die Bedieneroberfläche besteht aus Drucktasten, Eine LED-Balkenanzeige zeigt die eingestellten Werte an. Auf der Front befinden sich weiterhin LED-Anzeigen für Übertemperatur, Rampenfunktion und Ende der Rampenfunktion, Phasenausfall und falsche Phasenfolge. Relaisausgänge mit Wechselkontakt signalisieren den Betriebszustand und geben Alarminformationen bei Störungen. Das Gerät gibt es für DINSchienen- und Schraubmontage. Die Schutzart liegt bei IP20. Die einfache Version des Sanftanlaufgeräts für Basisanwendungen verfügt über eine Bedieneroberfläche, welche aus LED-Anzeigen und Drehpotentiometern zur Einstellung der Anfahr-/Auslauframpe und des Startmoments besteht. Fax (0 61 51) 81 00-40 www.carlogavazzi.de Industriezähler und Tachometer mit LCD-Anzeige Quelle: IVO IVO, Villingen-Schwenningen, hat mit der Serie Isiline eine neue Baureihe elektronischer Industriezähler im Programm, die sich für viele Anwendungen eignen, z. B. auch als Ersatz für elektromechanische Ausführungen. In der gleichen Bauform gibt es einen Zähler mit mehreren Zählmodi, z. B. auch für Differenz- oder Längenmessungen, einen Digitale Temperaturanzeige Unter der Bezeichnung »Jumo di ceo« bietet M. K. Juchheim, Fulda eine neue digitale Temperaturanzeige für den Schaltschrankeinbau an, die sich preislich im unteren Segment ansiedelt. Das 76 mm x 36 mm große Gerät erreicht die Schutzart IP65. Über die Sensoreingänge Pt100/Pt1000 oder KTY21 wird die Quelle: Jumo Quelle: EES Die MFW-Fernwirkfamilie von EES, Backnang, arbeitet mit den melde- und gebührenfreien 10-mW-Funksystemen im 70-cm- und den 500-mW-Systemen im 35-cm-ISM-Band. Zur effizienteren Nutzung der Funkkanäle teilen sich die Geräte die Frequenzen mittlerweile über das so genannte Zeitschlitzverfahren, das die zulässige Sendezeit der Systeme auf einzelne Zeitbereiche und Frequenzen beschränkt. Das MFW-System bietet auf der Basis eines Baukastenprinzips den sternförmi- Eine LED signalisiert die aktuelle Schaltstellung des Relais. Die Alarmverzögerungszeit kann man im Zeitbereich 0 … 60 min einstellen. Im Schaltschrank werden die Geräte mit einem Befestigungsrahmen schraubenlos montiert. Fax (06 61) 60 03-6 82 www.jumo.net Quelle: Carlo Gavazzi in einem Kommentarfeld der Homepage. Animierte GIF-Bilder stellen Füllstände, Bargraphen usw. grafisch dar. Fax (0 70 22) 4 05 90-10 www.digitronic.com Temperatur erfasst und über ein 13 mm hohes hintergrundbeleuchtetes LC-Display angezeigt. Zur Grenzwertüberwachung verfügen die Geräte über ein 10A-Relais mit Wechslerkontakt und können so in den meisten Fällen die elektrische Last direkt schalten. Der Messkreis wird permanent auf Fühlerbruch und -Kurzschluss überwacht, wobei sich das Verhalten des Relais konfigurieren lässt. Betriebsstundenzähler sowie ein Tachometer, das man auch als Frequenzanzeige nutzen kann. Zählfrequenzen bis 12 kHz sind realisiert; potentialfreie Kontakte, PNP-, NPN-Ausgänge und 10 ... 260-V-Impulse können die Eingänge ansteuern. Die achtstellige LCD-Anzeige kann bei Bedarf hinterleuchtet werden. Frontseitig entsprechen die Geräte der Schutzart IP65. Durch Spannbügel lässt sich ihr widerstandsfähiges Kunststoffgehäuse mit den DIN-Abmessungen 48 mm x 24 mm sehr einfach in Frontplatten einbauen. Den elektrischen Anschluss erledigen Schraubklemmen. Die Geräte arbeiten netzunabhängig; lediglich Ausführungen mit hinterleuchtetem Display benötigen eine externe Spannungsversorgung. Fax (0 77 20) 9 42-9 00 www.ivo.de Mobile Datenerfassung per Laserscanner Der Timeboy von Datafox, Eichenzell, erfasst als Laserscanner Daten von Barcodes. Das Gerät eignet sich für Anwendungen der Zeit-, Spesen-, Qualitätsdaten-, Mengen- und Verbrauchserfassungen sowie bei Materialbuchungen und in der Wartung und Instandhaltung. Durch seine geringe Größe paßt er in jede Tade 8/2003 Automatisierungstechnik Quelle: Datafox sche. Der Batteriebzw. Akkubetrieb ermöglicht den ortsunabhängigen Einsatz. Der robuste Aufbau lässt die Arbeit auch in rauer Umgebung zu. Die Besonderheit an dem Produkt liegt in der freien Konfigurierbarkeit über ein PC-Setup-Programm. Man kann hier die Aufgabenstellung ohne jegliche Programmierkenntnisse sehr schnell und leicht realisieren. Das spart Kosten bei der Integration und gibt eine hohe Flexibilität. Das Gerät verfügt über einen integrierten Laserscanner, eine grafische Anzeigeneinheit, 1 MByte Datenspeicher und 128 kByte Programmspeicher. Es gibt sowohl Einzel- als auch Mehrfach-Dockingstationen. Fax (0 66 59) 91 94 81 www.datafox.de Industrie-Interface von USB zu RS422/RS485 Quelle: Wiesemann & Theis Das Interface »USB <> RS422/RS485« von Wiesemann & Theis, Wuppertal, eignet sich besonders für den Einsatz in Industrieumgebungen. Es beinhaltet eine galvanische Trennung bis zu mindestens 1 kV Isolationsspannung, erfüllt alle Bedingungen der Störfestigkeit nach EN 610006-2 und arbeitet zuverlässig bei Temperaturen von 0 °C bis 60 °C. Das Gehäuse zur Hutschienen-Montage, ein weiter Versorgungsspannungsbereich von 12 V bis 24 V AC/DC und eine Stromaufnahme von nur 150 mA ermöglichen in den meisten Fällen den Einbau in vorhandene Schaltschränke mit geringem Aufwand. Alternativ stellt das mitgelieferte Steckernetzteil die Versorgung sicher. Auf der PC-Seite unterstützt das Interface USB 1.1 sowie 2.0 Full Speed (12 Mb/s). Die mitgelieferten Treiber erlauben den Betrieb unter Windows 98, ME, 2000 und XP als virtuelle COM-Schnittstelle. Hierdurch können vorhandene Anwendungsprogramme problemlos weiter verwendet werden. Linux (ab Kernel-Version 2.4.0) unterstützt das Interface ohne zusätzliche Treiber. Fax (02 02) 26 80-2 65 www.wut.de Aluminiumstege für höhere Kabellebensdauer Die leichten und leisen Kunststoff-Energieführungen der Baureihe Quantum von Kabelschlepp, Siegen, gibt es neben Kunststoff- auch mit Aluminiumstegen. Der Hauptvorteil der bereits in anderen Kabelschleppprodukten bewährten Alustege liegt im günstigeren Reibde 8/2003 71 Automatisierungstechnik Quelle: Kabelschlepp rial mit eingelagerten Stahlseilen. Diese Besonderheit sorgt für den ruhigen Lauf und die hohe Lebensdauer. Fax (02 71) 58 01-2 30 [email protected] Quelle: Tele Das digitale Zeitrelais vom Typ FSM10 von Tele, München, bietet im kompakten Gehäuse Multifunktionalität und lässt sich komfortabel bedienen. Über Quelle: Schischek Zeitrelais mit LCD-Anzeige 72 Schublade für Tastatur Mit einer flachen, ausziehbaren Tastatur mit Trackball und Cursortasten ergänzt Rittal, Herborn, sein Zubehörpro- Magnetischer Sicherheitsschalter mit großem Schaltabstand Mit PSEN 2.2 bringt Pilz, Ostfildern, einen Sicherheitsschalter auf den Markt, der einen Schaltabstand von 8 mm bietet. Der berührungslose, magnetische Sicherheitsschalter dient der Positionsund Schutztürüberwachung. Auf diese Weise erlaubt PSEN 2.2 einen hoher Seitenversatz und damit tolerantere Einbaumaße sowie die Unempfindlichkeit gegenüber dem Nachfedern oder Schwingen von Schutztüren. PSEN 2.2 ergänzt mit seiner runden Bauform die eckige Variante PSEN 2.1. In Verbindung mit den Sicherheitsschaltgeräten PNOZelog und PNOZmulti, den programmierbaren Sicherheitssteuerungen PSS und dem sicheren Bussystem SafetyBUS p bilden die Schalter sichere Komplettlösungen. Staub- und Wasserdichtigkeit gemäß der Schutzart IP 67 machen den Sicherheitsschalter PSEN 2.2 vielseitig einsetzbar. Fax (07 11) 34 09-1 33 [email protected] Gateway zwischen SNMP und OPC Quelle: Rittal die Fronttastatur sowie die zweifarbige LCD-Anzeige kann man das Gerät einfach und exakt parametrieren. Darüber hinaus zeigt das Relais immer den aktuellen Status an, z. B. Zeitablauf, Relaisstellung, Reset oder Tastaturverriegelung. Insgesamt gibt es acht unterschiedliche Zeitfunktionen sowie acht Zeitbereiche von 1 ms bis zu 999,9 h. Die beiden Gerätetypen lassen sich entweder an 24 V AC/DC oder 100 V bis 240 V AC anschließen. Man montiert die Baureihe auf DIN-Schiene oder in die Fronttafel. Fax (0 89) 9 40 07-1 00 [email protected] Das Modul »EXL-IRU-1« von Schischek, Langenzenn, überträgt binäre Signale von potentialfreien passiven Kontakten, PTC-Begrenzern oder Signalgebern nach Namur DIN 19234 vom Ex-Bereich einkanalig in den sicheren Bereich. Typische Signalgeber finden sich als Temperaturwächter, Hygrostate, Pressostate, Frostschutzeinrichtungen, Keilriemenüberwachungen usw. Ausgangsseitig steht ein potentialfreier Umschaltkontakt zur Verfügung, der Lasten bis zu 230 V AC und 3 A trägt. Für spezielle Funktionen, z. B. die Anlaufüberbrückung bei Ventilatoren, verfügt das Modul über ein integriertes Zeitglied, welches von 30 s bis 120 s arbeitet. Die Funktion des Zeitglieds aktiviert ein bauseitiger Schaltkontakt oder Wischimpuls. Zwei frontseitige LEDs zeigen die Schaltzustände an. Die Zulassung als zugehöriges Betriebsmittel mit eigensicherem Stromkreis realisierte die PTB gemäß 94/9/EG, ATEX 89/336/ EG (EMV) mit der Baumusterprüfbescheinigung PTB 02 ATEX 2195. Die Schutzklasse bezüglich ExSchutz des Moduls ist li(1)GD [EEx ia] IIC. Je nach Sensortype darf dieser in ExBereichen der Zonen 0, 1, 2, 20, 21 und 22 eingesetzt werden. Das Modul EXL-IRU-1 befindet sich stets im sicheren Bereich. Fax (0 91 01) 90 81 77 www.schischek.de. gramm für Bediengehäuse und macht damit einen weiteren Schritt in Richtung Systemlösungen aus einer Hand. Die kompakten Abmessungen des Schubladengehäuses ermöglichen den Einbau in alle Bediengehäuse VIP 6000 und Optipanel ab einer Einbautiefe von 150 mm sowie in 19"-Aufbausysteme oder in ausreichend große Türen, Seitenwände usw. Auch in geöffnetem Zustand bleiben der mechanische Schutz und die Schirmwirkung erhalten. Fax (0 27 72) 5 05-25 37 www.rittal.de Quelle: Pilz EEx-i Schaltverstärker mit integriertem Zeitglied verhalten zwischen dem Steg und dem in der Kette eingelegten Kabel. Durch die geringere Reibung erhöht sich die Lebensdauer der Kabel beträchtlich. Die Alustege finden sich für die Quantum-Baureihen im 1-mm-Raster für maximale Breiten von 500 mm bzw. 600 mm. Sie sorgen für hohe Stabilität bei großen Kettenbreiten. Die Stege lassen sich schnell öffnen und ermöglichen so ein fixes Einlegen der Leitungen. Quantum besteht im Gegensatz zu herkömmlichen Energieführungsketten aus einem extradierten Kunststoffmate- Das Gateway HiOPC von Hirschmann, Neckartenzlingen, ermöglicht eine komfortable Einbindung von SNMP-fähigen Ethernet-Komponenten (Simple Network Management Protocol,) in SCAde 8/2003 Automatisierungstechnik Quelle: Hirschmann DA-Systeme (Supervisor Control and Data Acquisition). Das Gateway eignet sich für zahlreiche Netzwerkgeräte von unterschiedlichen Herstellern. Da Hirschmann-Switches bereits alle relevanten OPC-Parameter beinhalten, lassen sich diese Komponenten einfach und schnell über die IP-Adresse im SCADASystem installieren. HiOPC ermittelt aus der Vielzahl von Parametern für jedes Netzwerkgerät einen Gesamtstatus, der im SCADA-System z. B. über die Information »OK«, »Warning« oder »Error« angezeigt werden kann. Umgekehrt können Netzwerkkomponenten auch Ereignisse aktiv melden und so in Sekundenbruchteilen eine Veränderung der Anzeige herbeiführen. Über die Funktion »Auto-Discovery« erkennt das Gateway sämtliche Komponenten innerhalb des Datennetzes, die SNMP unterstützen. Anschließend können einzelne von ihnen per Mausklick ausgewählt und in das SCADA-System integriert werden. Darüber hinaus lassen sich über das Gateway die Bandbreite pro Port oder Gerät analysieren sowie entsprechende Grenzwerte definieren. Fax (0 71 27) 14-14 95 www.hirschmann.com Quelle: Itenos Fernwirksystem per SMS Itenos, Bonn, bietet ein herstellerneutrales Informations- und Fernwirksystem von Witos an. Es unterstützt den Abruf aller Informationen über den Zustand technischer Anlagen in Firmen- oder Geschäftsgebäuden sowie im Privathaus mit einem Funktelefon per SMS-Nachricht. Auch mobile Objekte, z. B. Container, lassen sich damit ortsunabhängig zu jeder Tages- oder Nachtzeit auf ihren Standort bzw. Füllzustand überprüfen. Witos beruht auf dem Einsatz eines SMS-Datenkonzentrators. Dieser wird in Häuser oder Gebäude installiert und erfasst die gewünschten Werte der Regelsysteme. Der Datenkonzentrator sammelt die Störungs- und Alarmfunktionen und verwaltet sie in der zentralen Datenbank. Von dort kann das Servicepersonal oder der Haus- bzw. Ladenbesitzer die Informationen über Anlagen- und Funktionszustände per Mobiltelefon abrufen. Fax (02 28) 72 93-1 15 www.itenos.de ■ de 8/2003 73 Betriebsführung So kommt man schneller an sein Geld Das Mahnwesen Ulrich C. Heckner Die Kunden zahlen schleppend wie nie zuvor. Die wirtschaftliche Flaute sowie die erschwerte Fremdkapitalaufnahme, die niedrige Eigenkapitalquote und die ungünstige Steuerund Wirtschaftspolitik belasten das Handwerk genauso wie die sinkenden Gewinne. »Die Finanzierung bleibt die Achillesferse des Mittelstandes«, so die Creditreform. Also kommt es heute auf jeden Euro in der Kasse an. Erfreulicherweise gibt es allerhand Praxistipps, welche die Liquidität und damit die Existenz der Firma sichern helfen. V iele insolvente Firmen nennen hier zu Lande die schlechte Zahlungsmoral als Grund für das Aus. Jedoch übersehen sie dabei, dass die Zahlungsmoral nur das Ende der Spirale bildet, an deren Anfang die richtigen oder falschen unternehmerischen Entscheidungen stehen. Tipps für mehr Liquidität Manche Unternehmer jammern und schimpfen, die Bauträger seien – wegen schleppender Zahlungen – schuld an der finanziellen Misere. Gerade jene Handwerker müssen sich anrechnen lassen, dass sie die Entscheidung, für diesen Bauträger zu arbeiten, selbst getroffen haben. Deshalb: Vor der Angebotsabgabe Kundenbonität und Zahlungsverhalten überprüfen. Mitglieder einer Inkassogesellschaft wie der Creditreform haben hier relativ leichtes Spiel: Sie holen sich bereits vor der Entscheidung zur Angebotsabgabe Auskünfte über die potenziellen Kunden ein (Bild 1). Übrigens helfen auch Kreditinstitute bei der Prüfung. Wer öffentliche Aufträge annimmt, muss für ausreichenden Liquiditätsspielraum sorgen, denn erfahrungsgemäß verzögert sich der Zahlungseingang, nicht selten sogar um Monate (Bild 2). Deshalb: Man sollte die Kosten Ulrich C. Heckner, Unternehmensberater, Kastl/Obb. 74 Bild 1: Sieben Bausteine für die Liquidität der Auftragsvorfinanzierung in die Kalkulation einfließen lassen. Auf Dumpingpreise einzugehen, ist also trotz schlechter Auftragslage unter keinen Umständen empfehlenswert. Wer übrigens diesen Liquiditätsspielraum nicht hat, muss auch gelegentlich einen Auftrag ablehnen. Deshalb: Wer zu allen Aufträgen »ja« sagt, macht viel Umsatz – wer zum richtigen Auftrag »nein« sagt, mehr Gewinn. Wer klare Zahlungsbedingungen vereinbart, spart Zinskosten und erhält somit die Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit des Unternehmens. Viele Handwerker geraten auch in Liquiditätsprobleme, weil sie nicht regelmäßig, d.h. wöchentlich oder monatlich, Aufmaß nehmen. Deshalb: Regelmäßiges Aufmaß ist die Grundlage zum Erstellen von Abschlags- oder Teilzahlungsrechnungen. Lediglich ein Viertel der Elektrohandwerksunternehmen verfügt über ein systematisches Mahnwesen. Und bestimmte Kundenzielgruppen bekommen schnell heraus, dass ein Betrieb nur sporadisch mahnt und die gesetzlichen Möglichkeiten (Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen) nicht nutzt. Wer jedoch den Kunden nicht in Zahlungsverzug setzt, verspielt die Möglichkeit, schnell an sein Geld zu kommen. Deshalb: Kunden in Zahlungsverzug setzen. Manche Kunden reagieren nicht auf freundliche Mahnungen, also muss hier das Unternehmen etwas härter vorgehen, z. B. so: • Der Kunde erhält 20 Tage nach der Rechnungsstellung eine Mahnung mit dem Hinweis, die Rechnung sofort zu zahlen. • Nach 30 Tagen seit Rechnungsstellung setzt der Unternehmer den Kunden mit einem Schreiben in Verzug. In diesem Schreiben steht u.a.: Wenn die Rechnung fünf Tage später noch nicht bezahlt ist, · fallen Überziehungszinsen an, die 4% über den Sätzen der EZB liegen, und · drei Tage nach Verstreichen dieser Frist wird der Vorgang automatisch einem Inkassobüro übergeben, was zusätzliche Kosten verursacht. Zu schön wäre, wenn man diese Vorgehensweise auch bei öffentlichen Auftraggebern und Großkunden praktizieren könnte. Stimmigkeit von Angebot und Rechnung Handwerksunternehmen verunsichern häufig ihre Kunden durch eine unklare und nicht nachvollziehbare Gestaltung der Rechnung. Deshalb: Angebot und Rechnung müssen zusammenpassen. Jeden Tag kommt es – gerade bei Kleinaufträgen – mit Kunden zum Streit, weil die Mitarbeiter nicht konsequent genug jeden Nachtrag vom Kunden bzw. Projektanten gegenzeichnen lassen. Und auch die rechtliche Lage ist für den Handwerker äußerst problematisch, wenn er Sonderarbeiten ohne Genehmigung des Kunden durchführt. Auf diese Weise werden täglich auf deutschen de 8/2003 Betriebsführung Hier zwei diesbezüglich hilfreiche Maßnahmen: Bild 2: Schon vor Angebotsabgabe muss der Elektrohandwerksbetrieb den Kunden, für den er arbeitet, unter die Lupe nehmen Baustellen Gelder in Millionenhöhe verschleudert, weil viele Kunden die nicht unterzeichneten Leistungen auch nicht zahlen. Deshalb: Den Kunden jeden Nachtrag und jede Leistung unterzeichnen lassen. Verzögerungen bei Auftragsbeginn Im vergangenen Jahr ließ sich beobachten, dass viele Handwerker nicht mit den bereits erteilten Aufträgen beginnen konnten. Sowohl gewerbliche Unternehmen als auch Privatkunden waren wegen der wirtschaftlichen und politischen Lage so verunsichert, dass sie sich mit Investitionen zurückhielten und einfach den Start der zugesagten Aufträge verschoben. Die Handwerker, die für jene Aufträge Mitarbeiter eingeplant hatten, blieben auf ihren Personalkosten sitzen. BUCHTIPP ZUM THEMA Mahnverfahren und Forderungseinzug – schnell und rechtssicher zu Ihrem Geld, Peter David, 232 S., brosch. mit CD-ROM, 29,90 €, ISBN 3-448-05221-3, Haufe Verlag, Freiburg Mit diesem Buch lernt der Unternehmer, erfolgreich zu mahnen und Schulden einzutreiben. Angefangen bei Vertragsmustern über die richtige Rechnungsstellung bis hin zur Mahnung erfährt der Leser Wichtiges über das außergerichtliche Vorgehen, und das praxisgerecht. In übersichtlicher Form beschreibt der Autor das Mahnverfahren, das richtige Ausfüllen der Vordrucke und die wichtigsten Vollstreckungsaufträge. Während die Muster und Checklisten den Einstieg in die Materie erleichtern, dient die Beschränkung auf Standardfälle der täglichen Praxis eher der Übersichtlichkeit des Buches. de 8/2003 Leistungsbereitschaft anzeigen Wenn ein Auftrag erteilt ist und der Handwerksbetrieb könnte mit der Arbeit beginnen, reicht ein kurzes Schreiben an den Kunden. In diesem Schreiben steht, dass die Firma jetzt vereinbarungsgemäß mit der Arbeit beginnen kann. Behinderungsanzeige Immer dann, wenn der Handwerker mit seiner Arbeit nicht weitermachen kann, muss er dem Kunden die Behinderung schriftlich anzeigen. Nur so entsteht ein Schadenersatzanspruch gegenüber dem Verursacher der Behinderung. Auftragsfinanzierung mit der Bank vereinbaren Erhält ein Elektrohandwerker einen öffentlichen Auftrag, bei dem absehbar ist, dass die Zahlungseingänge länger auf sich warten lassen, kann er mit seiner Hausbank eine Auftragsfinanzierung vereinbaren. Bei der Auftragsfinanzierung werden: • alle Materialbestellungen und laufenden Auftragskosten über ein separates Bankkonto bezahlt und • die Zahlungseingänge dieses Auftrages über dieses spezielle Konto abgewickelt. Damit lassen sich Objekte finanzieren, die im Rahmen des Kontokorrentlimits nicht möglich wären. Optimierung der internen Organisation Nahezu alle der hier beschriebenen Punkte setzen eine gut durchdachte und strukturierte Betriebsorganisation voraus. Doch 20 % der Arbeitszeit gelten als maximaler Aufwand für administrative Tätigkeiten. Wer mehr Zeit in die Verwaltung investiert, hat auch höhere Kosten und kann damit viele Aufträge nicht mehr mit Gewinn abschließen. Klares betriebliches Rechnungswesen Sowohl aus den Fehlern der Vorkalkulation als auch aus denen der Begleit- und Nachkalkulation kann der Unternehmer einiges lernen. Denn wer nicht nachkalkuliert, begeht die gleichen Kalkulationsfehler immer wieder und geht möglicherweise daran zu Grunde. ■ 75 Betriebsführung City-Transporter im Langzeittest Brigitte Rolfes Gut ein Jahr ließ »de« den Vorgänger des neuen Berlingo1) Probe fahren, einen 2-l-Diesel-Kastenwagen (90 PS, 161 km/h Spitze, 1 990 kg zul. Gesamtgewicht). Mehr als 35 000 km kamen dabei auf dem Tacho des Citroën mit Sonderausstattung (SA) zusammen. Hier die Beurteilung von Elektromeister Hubert S., unserem Tester B esonders gut gefielen dem Selbstständigen die zwei seitlichen Schiebetüren (SA) und die doppelflügelige Hecktür, denn beides ermöglichte ihm, wie er sagt, »ein bequemes Beladen von allen Seiten, hauptsächlich in engen Altstädten«. Schließlich war Hubert S. mit dem Berlingo zu 85 % im Stadt- und Nahverkehr (Montage, Auslieferung und Einkauf) unterwegs, der Rest verteilte sich auf Autobahnen und Schnellstraßen. Auch die Leiterklappe (SA) fand er gut, »vor allem, wenn ich lange Leitern, Gerüstteile oder sperrige Antennenaufbauten mitzunehmen hatte«. Er ergänzt: »Trotz der eigentlich geringen Höhe des Laderaumes von ungefähr 1,20 m konnte ich auch Schaltschränke und Kühlaggregate befördern.« Das Fassungsvermögen des Laderaums hat ihm meist gereicht: Nutzlast = 800 kg, 1,43 m breit, 1,7 m lang (2,1 m bei umgelegtem Beifahrersitz). »Drei-, viermal bin ich mit einem Anhänger gefahren. Gut 1000 kg zieht der Transporter – gebremst natürlich«, sagt der Elektromeister. Zum Fahrverhalten befragt, gibt Hubert S. an, dass ihn der geringe Spritverbrauch (6,5 l / 100 km) überrascht hat. Er bemerkt: »Das sind ja fast schon Pkw-Werte. Gut war auch der Frontantrieb, der zog mich auch durch holprige Baustellen.« Erwähnenswert sei, so der gebürtige Frankfurter, auch die Klimaanlage (SA) des Quelle: Citroën aus dem Frankfurter Raum. Transporters, der in der hier getesteten Version2) rund 15 400 €3) kostet. Allerdings störten ihn »die nach dem Test etwas mitgenommenen Polster des zweisitzigen Cockpits«. Er meint, dass das wohl vom häufigen Ein- und Aussteigen bei der Auslieferung kommt. Der neue Berlingo Klaus Schwarz, leitender Angestellter bei Citroën, möchte, »dass der Berlingo des Jahres 2003 gerade im handwerklichen Bereich noch mehr in Erscheinung tritt«. Dazu unternahm der Hersteller einiges für die Aufwertung des neuen Modells, z. B. ansprechendere, bulligere Frontpartie, neu gestaltete Mittelkonsole, Erhöhung der Crashsicherheit und Verbesserung des Fahrwerks. 2) Preis für Testwagen mit zwei seitlichen Schiebetüren, Leiterklappe, Elektro- und Sicherheitspaket, Klimaanlage, Sicherheitsgitter im Innenraum und Radioanlage 3) Preis ohne MwSt. Alle Modelle des 4,137m langen, 1,724m breiten und 1,815m hohen Transporters verfügen über Fahrerairbag, Servolenkung sowie Wegfahrsperre. Eine halbhohe Trennwand mit Schutzgitter zum Cockpit lässt sich ebenso zusätzlich bestellen wie ein 100kg tragender Dachgepäckträger. Das optionale Sicherheitspaket umfasst ABS, Beifahrerairbag und Seitenairbags, ein weiteres Zubehörpaket besteht aus Zentralverriegelung, beheizbaren Außenspiegeln sowie elektrischen Fensterhebern. Fazit Elektromeister Hubert S. sagt: »Dieser Transporter eignet sich für den täglichen, schnellen und zuverlässigen Einsatz, beispielsweise so wie bei mir als Service- und Auslieferungsfahrzeug.« Er meint, dass auch der Preis stimmt, und fügt hinzu: »Wirklich ein praktischer und variabler Transporter, mit sparsamem Motor und ausreichend Platz«. ■ Mehr als 0,10 € / km lassen sich durch eine entsprechende Fahrweise und ein paar Tricks einsparen. Tief in die Tasche muss an der Tankstelle hingegen greifen, wer eine Sprit fressende Fahrweise an den Tag legt 1) Vor kurzem gab es ein so genanntes Restyling des Berlingo. Brigitte Rolfes, Fachjournalistin, Herschbach 76 0134 de 8/2003 Betriebsführung Städtisches Unternehmen konkurriert mit Handwerk Alles rechtens? Folge 28 Corinna Linke Ein bayerisches Hochbauamt schreibt im jährlichen Turnus Elektroarbeiten beschränkt öffentlich aus. Seit fünf Jahren gewinnt dasselbe mittelständische Elektrounternehmen diese Vergabe und gehört auch bei der ak- Der Elektrounternehmer meint, die stadteigene GmbH hat diese Grenzen überschritten, da das Handwerk bislang die besagten Elektroarbeiten ausführte. Darüber hinaus schreibt die BayGO ausdrücklich vor, dass ein privatisiertes Unternehmen der öffentlichen Hand nur diejenigen Leistungen anbieten darf, die es auch vor der Privatisierung wahrnahm. tuellen Ausschreibung zu den Bietern. Erstmals geben die lokalen Stadtwerke – frisch privatisiert zur stadteigenen GmbH – ein Angebot ab. W eil das Stadtwerk jahrelang selbst die Ausschreibung durchführte, kennt es die bisherigen Kalkulationen der Bieter. Wen wundert es, dass das Stadtwerk das günstigste Angebot abgibt und damit den Zuschlag erhält. Die Submission ergibt, dass der bisherige Auftragnehmer, der Elektrohandwerker, lediglich ein paar Euro teurer ist, und das bei einer jährlichen Auftragssumme im fünfstelligen Bereich. Aus Handwerkersicht Dem Handwerker kommt der Preisunterschied zu knapp vor und er vermutet, dass die Stadtwerke ihr Wissen aus früheren Ausschreibungen nutzen. Er weiß, dass zwar mit der Vergabe an die stadteigene GmbH der Auftrag für ihn verloren ist, doch er klagt gegen das Stadtwerk wegen unlauteren Wettbewerbs. Anlass dazu gibt ihm die Bayerische Gemeindeordnung (BayGO), die den Tätigkeitsbereich für Unternehmen der öffentlichen Hand einschränkt. Gemäß BayGO dürfen Unternehmen der öffentlichen Hand nur für öffentliche Zwecke tätig werden. Über die so genannte Daseinsvorsorge hinaus sollen sie lediglich solche Leistungen ausführen, die sich nicht ebenso gut und wirtschaftlich durch andere erfüllen lassen. LESERSERVICE Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt? Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die diese Serie betreut. Anschrift: Dipl.-Ing. Corinna Linke Foorthkamp 10a 22419 Hamburg Tel. (0 40) 53 16 92 37 Fax (0 40) 53 16 92 27 E-Mail: [email protected] Juristische Betreuung: RA Dr. Christian Westerhausen aus Chemnitz, Tel. (03 71) 30 01 27. Wir behandeln Ihre Informationen vertraulich und anonym. Klage des Handwerkers abgewiesen Mit seiner Klage hat der Elektrounternehmer bei Gericht zunächst Erfolg, denn das Landgericht sowie das Oberlandesgericht geben ihm Recht. Damit wird es dem Stadtwerk gegen Bußgeld untersagt, noch einmal ähnliche Elektroarbeiten wie in dieser Ausschreibung anzubieten. Nach knapp zwei Jahren Prozessdauer sieht sich der Handwerker am Ziel, doch die Stadtwerke kündigen Revision beim BGH an. Damit schöpfen sie den kompletten Rechtsweg aus und rufen die dritte und letzte Instanz an. Nach noch einmal zwei Jahren fällt der BGH ein Grundsatzurteil, das die Rechtsprechung der vorigen Instanzen auf den Kopf stellt. Eine Kernaussage: Der Markt ist generell für alle Bieter offen, auch für städtische Unternehmen. Wenn sie sich am Wettbewerb beteiligen, liegt nicht automatisch unlauterer Wett- bewerb vor, egal was die BayGO vorschreibt. Damit weist der BGH die Klage des Elektrounternehmers ab und bürdet ihm die gesamten Kosten des Verfahrens auf, immerhin im fünfstelligen Bereich. Der BGH räumt ein, dass im Einzelfall unlauterer Wettbewerb vorliegen kann. Um dies festzustellen, müssen die Betroffenen jedoch erst klagen. Auswirkungen auf das Handwerk Die privatisierten Unternehmen der öffentlichen Hand können demnach ganz legal in einen direkten Wettbewerb einsteigen. Darüber hinaus bedeutet das Urteil des BGH für das Handwerk, dass jeder einzelne Unternehmer klagen muss, wenn er sich durch privatisierte Unternehmen der öffentlichen Hand benachteiligt fühlt. ■ Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg de 8/2003 77 Betriebsführung Werkzeuge für das Elektrohandwerk (1) Messe-Nachbericht Christiane Decker Mitte März ging die diesjährige Practical World (vormals Eisenwarenmesse) in Köln zu Ende. Die meisten der Angaben die Messe nicht nur zur Positionsbestimmung im Weltmarkt, chern. Das Fazit auch hier wie in anderen Branchen, verhalten optimistisch – man setzt auf Produktqualität und hofft auf ein reges Nachmessegeschäft. G ern hätten wir an dieser Stelle die für das Elektrohandwerk wichtigen handgeführten elektrischen Werkzeuge präsentiert, doch Firmen wie Atlas Copco, Black & Decker, Dewalt, Fein, Hilti oder Metabo fehlten auf der diesjährigen Practical World. Wie hinter vorgehaltener Hand zu erfahren war, meint der eine oder andere Hersteller, dass eine Messebeteiligung wegen der hohen Kosten im zweijährigen Rhythmus reiche. Und mögen sich manche gar nicht mehr an dieser Messe beteiligen und andere Absatzwege bevorzugen, kommen wieder andere nur alle drei Jahre. Wir haben aber auf unserer Suche trotzdem allerlei nützliche Werkzeuge und Hilfsmittel gefunden. Ganz besonders gründlich sahen wir uns bei jenen Ausstellern um, die auch traditionell die elektrotechnischen Fachschauen besuchen, z. B. Alfra, Cimco, Knipex und Wera. Kabellängenautomat Der Kabellängenautomat A100 von Alfra, Hockenheim, kann für Kabel, Litzen, Schläuche und ähnliche Profile bis zu einem Durchmesser von 8 mm eingesetzt werden. Er eignet sich durch seine einfaDipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen der genannten Firmen 78 Kabelbinder Cimco, Remscheid, bietet Kabelbinder mit Klettverschluss in verschiedenen Ausführungen – passend für die üblichen Kabelgrößen und -arten. Sie mini- Arbeitsfortschritt und 75 % weniger Staubentwicklung durch die Absaugvorrichtung. Fax (0 44 43) 96 21-20 www.hellertools.com LWL-Coating-Abisolierzange Knipex, Wuppertal, führte eine Zange zum Abisolieren von Primär- und Sekundär-Coating bei Lichtwellenleitern vor. Sie entfernt das Primär-Coating bis zu einer max. Länge von 0,125 mm (Sekundär-Coating bis 0,250 mm) und verfügt mieren durch ihre weiche, flexible Oberfläche den Druck auf die Kabel – besonders wichtig z. B. bei Netzwerkverkabelungen. Das vermeidet Beschädigungen durch scharfe Kanten oder Oberflächen. Die Leitungen sind aber trotzdem straff gebündelt und übersichtlich geführt. Der Klettverschluss erlaubt auch ein häufiges Öffnen und Schließen. Fax (0 21 91) 37 18 86 www.cimco.de über eine brünierte und geschliffene Oberfläche und einen Festanschlag. Fax (02 02) 47 74-94 www.knipex.de Diamant-Bohrkrone Dünne Trennscheibe Heller, Dinklage, präsentierte auf der Practical World eine leistungsfähige und langlebige Diamant-Bohrkrone, »Diamond Wizard«. Die in den Durchmessern 68 mm und 82 mm erhältliche Bohrkrone passt in jede handelsübliche Bohrmaschine und eignet sich besonders für Leichtbaustoffe wie Kalksand- und Planstein sowie Gasbeton. Sie verspricht durch die spezielle Bohrkronengeometrie einen schnellen und ermüdungsfreien Rhodius, Burgbrohl, stellte auf der Practical World die 0,8-mm-Trennscheibe »XT8« vor. Sie verspricht einen sauberen, präzisen Schnitt und sowohl Kraft sparendes als auch schnelles Arbeiten – und das laut Hersteller bei garantierter Sicherheit und herausragender Standzeit. »Erste Anwender aus dem Schaltschrankbau sind begeistert von der aktuellen Rhodius-Innovation. Neben den exakten Arbeitsergebnissen sind sie be- Quelle: Knipex che mit den rund 68 000 Fachbesu- che Handhabung auch für die Serienfertigung. Am Gerät lassen sich zehn Projekte mit je 100 Datensätzen speichern. Die übersichtliche Folientastatur ermöglicht eine schnelle Eingabe der Länge und Anzahl. Zum Lieferumfang gehört auch eine Software. Fax (0 62 05) 20 98-1 50 www.alfra.de Quelle: Cimco sondern auch für fundierte Gesprä- Quelle: Heller Quelle: Alfra 3718 Aussteller nutzten nach eigenen de 8/2003 Quelle: Rhodius Betriebsführung sonders überzeugt von der hohen Stabilität«, sagt ein Firmenvertreter. Fax (0 26 36) 9 20-1 76 www.rhodius.biz den Kraftform-Griff mit integriertem Schnellwechselfutter) als auch für die maschinelle Schraubmontage mit Akku-, Elektro- oder Druckluftschrauber (durch den Universalhalter mit Schnellwechselfutter und Bits). Die kompakten und robusten Boxen sorgen für übersichtliche Aufbewahrung, sicheren Transport zum Einsatzort und schnellen Zugriff beim Einsatz. Fax (02 02) 40 36 34 www.wera.de Werkzeugsets Quelle: Wera Schraubenschlüssel Wiesemann, Radevormwald, stellte farbige Colorline-Schraubenschlüssel aus – als ansprechende Alternative zu brünierten oder verchromten Schraubwerkzeugen. Die spezielle chromfreie Beschichtung in Blau, Gelb (Gold), Grün, Rot und Pink ist laut Hersteller besonders resistent gegenüber Ansatz von Rotrost. In Werkstätten lässt sich z. B. jeder Mitarbeiter mit einem Schraubenschlüsselsatz in seiner persönlichen Farbe ausstatten. Eine andere Variante: mehrfarbiges Set, Quelle: Wiesemann Wera, Wuppertal, bringt eine neue Werkzeuggattung auf den Markt, »Kraftform Kompakt«. Der Anwender hat die Wahl zwischen zehn Werkzeugsets (10- bis 32-teilig). Sie eignen sich sowohl für die Handverschraubung (durch bei dem jede Schraubenschlüsselgröße eine eigene Farbe hat. Fax (0 21 95) 91 81-11 www.wiesemann-gmbh.com (Fortsetzung folgt) Betriebsführung Informatives rund ums Waschen und Spülen Der Kunde oder potenzielle Käufer erwartet vom Fachhändler möglichst eingehende Informationen. Interessiert er sich auch für technische Einzelheiten, kommt es auf eine sachliche und verständliche Erklärung an. Man erläutert dem Kunden die Zusammenhänge, aber ohne zu viele Fachausdrücke. D as Ablaufen eines Wasch- oder Spülprozesses erfordert einen bestimmten Aufwand an Energie, Wasser und Chemie. Früher machten sich die Hersteller kaum Gedanken über die Verbrauchswerte der Maschinen. Die Wende brachte die Ölkrise, erst danach ergriff man verschiedene Maßnahmen, um den Energieverbrauch der Wasch- und Spülmaschinen zu senken. Bei einer der Maßnahmen handelte es sich um die Optimierung des Waschprogramms. So ließ sich im Laufe der letzten Jahre der Wasserbedarf senken, und weniger Wasser bedeutet auch weniger elektrische Energie zum Aufheizen der Wasch- oder Spüllauge. Später folgten dann auch Maßnahmen zur Senkung des Wasch- und Spülmittelverbrauchs, u. a. durch neuartige Einspültechniken. Die optimale Abstimmung aller am Reinigungsprozess beteiligten Faktoren sichert neben einem niedrigen Energie- verbrauch auch ein sehr gutes Wasch- bzw. Spülergebnis. Das Zusammenspiel aller am Waschund Spülprozess beteiligten Faktoren oder Partner erfüllt nicht nur die Forderungen nach sparsamem Betrieb, sondern auch nach Schonung des Wasch- und Spülgutes, sichert ein hohes Maß an Hygiene und ist letzten Endes auch Voraussetzung für den vollautomatischen Ablauf des Wasch- oder Spülprogrammes. Quelle: Siemens Günter E. Wegner Die beteiligten Faktoren Quelle: AEG-Hausgeräte Bild 2: Kennzeichnend für die Waschautomaten der IQ-Serie Die vier Faktoren Me- von Siemens nicht nur die niedrigen Verbrauchswerte chanik, Temperatur, (AAA-Label), sondern auch die Beladungserkennung vor dem Zeit und Chemie sind Waschen aufeinander angewiesen (Bild 1). Genau genommen muss Die Kraft des Wassers man das Wasch- oder Spülgut als fünften Partner hinzurechnen. Alle müssen sinnDem Wasser kommt eine zentrale Rolle voll aufeinander abgestimmt sein. Verzu. Wasser benetzt das Waschgut, löst ändert man einen der Faktoren, etwa zu das Waschmittel, transportiert den Gunsten der Umwelt die Temperatur, so Schmutz, hält ihn in der Schwebe und muss für das gleiche Ergebnis z. B. die dient als Medium für die Übertragung Waschzeit entsprechend verlängert werder Wärme. Das Wasser beeinflusst aber den. Allerdings hat der Ersatz eines Partauch die für jeden Reinigungsprozess ners durch einen anderen natürlich unverzichtbare Mechanik. Verstand Grenzen. So kann man z. B. nicht Cheman früher unter Mechanik in diesem mie »pur« einsetzen, um etwa auf den Sinne das Schrubben der Wäsche, ist es heute beim Waschautomaten die BeweFaktor Zeit völlig zu verzichten. Günter E. Wegner, Fachjournalist, Seevetal gung der Wäsche durch die Trommeldrehung und beim Geschirrspülen die Kraft der Wasserstrahlen. Chemie Man darf die Waschmaschine nicht Chemie Waschmittel in Waschmittel in überladen, denn die Wäsche muss sich Zeit zweckentsprechender zweckentsprechender Menge Menge bewegen können, sonst kommt keine Zeit Mechanik zu Stande. Einige moderne Waschautomaten verfügen über eine Be(Wasser) (Wasser) ladungserkennung (Bild 2). Die Fallhöhe Mechanik Temperatur hauptsächlich durch der Wäsche, also der Trommeldurchzumeist durch Handarbeit elektr. Heizung messer, bestimmt den mechanischen Mechanik Temperatur ausschließlich durch zumeist durch Unterfeuerung Wascheffekt, der übrigens auch von der Maschine mit festem Brennstoff Umdrehungsgeschwindigkeit der TromAnteil der Waschfaktoren mel und der Art der Lochung abhängt. Beim Geschirrspüler wird die Meim Kessel in der Trommelwaschmaschine chanik über die Wasserstrahlen vermittelt. Der Druck der Wasserstrahlen Bild 1: Die Wasch- bzw. Spülfaktoren, dargestellt im Sinnerschen Kreis: Der Anteil der muss dem angestrebten ReinigungsefFaktoren kann variieren, alle zusammen müssen aber immer 100 % ergeben 80 de 8/2003 Quelle: HEA Betriebsführung Bild 3: Waschmaschinen verbrauchen heute weniger Wasser, vor allem durch moderne Waschverfahren, z. B. das Schöpfrippensystem (li.) und das Sprühsystem (re.) zusätzlicher Entkalker. Moderne Geschirrspüler haben darüber hinaus eine automatische Anpassung der Enthärtung, besonders vorteilhaft für das Gläserspülen. Beim Geschirrspüler kommt noch der Klarspüler hinzu. Er entspannt das Wasser, bewirkt das bessere Ablaufen des Wassers vom Geschirr und unterstützt so den Trocknungsprozess. Und die Wasch- und Spülautomaten selbst haben Einrichtungen zur Chemieeinsparung, z. B. die Ökoschleuse. Sie verhindert, dass ein Teil des Waschmittels ungenutzt im Ablauf verschwindet und so dem Waschprozess fehlt. Auch die ausgeklügelten Einspültechniken sorgen für eine bessere Ausnutzung der Chemie und tragen damit zu einer weiteren Reduzierung bei. ■ BUCH ZUM THEMA Quelle: HEA Elektrische Haushaltsgeräte – Technik und Service, Günter E. Wegner, 2., neu bearbeitete Auflage 2002, 638 S., 49,80 €, ISBN 3-8101-0160-5, Hüthig & Pflaum Verlag Bild 4: Wechselweiser Betrieb der Düsenarme beim Geschirrspüler fekt entsprechen. Andererseits darf der Wasserdruck z. B. empfindliche Gläser nicht gefährden. Deshalb begrenzt man den Druck, bzw. spezielle Glasprogramme arbeiten mit reduziertem Wasserdruck. Der Rückstoß der Wasserstrahlen bewirkt auch die Drehung der Düsenarme. Maßnahmen zur Senkung des Wasserverbrauchs Bei der ursprünglichen Trommelwaschmaschine schwamm die Wäsche noch in relativ viel Lauge. Konstruktive Maßnahmen, vor allem die neuartige Wasserführung, führten zu einer drastischen Verringerung des Wasserbedarfs. Jeder Hersteller kreierte für diese Wassersparsysteme eigene Techniken. Allen Verfahren gemeinsam ist, dass die Wäsche heute z. B. von oben oder durch ein Schöpfsystem berieselt wird (Bild 3). de 8/2003 Ähnliches kann man für den Geschirrspüler sagen. Auch hier ließ sich der Wasserbedarf deutlich senken, etwa durch wechselweisen Betrieb des oberen oder unteren Spülarmes (Bild 4). Der Faktor Chemie Die Wasch- und Spülmittel erfüllen in Verbindung mit dem Wasser und der Temperatur folgende Aufgaben: Sie benetzen das Reinigungsgut, lösen den Schmutz und halten ihn in der Schwebe, damit er sich nicht irgendwo wieder absetzt. Chemie emulgiert (bindet) die wasserlöslichen Fettbestandteile und hellt die Wäsche optisch auf. Die Temperatur der Lauge unterstützt die Wirkung der Wasch- und Spülmittel. Die Wasch- und Spülmittel enthalten Enthärtungssubstanzen, die den Kalk im Wasser binden. Das Einhalten der Dosierungsempfehlungen erübrigt den Einsatz Mehr als 300 Mio. elektrische Haushaltsgeräte in deutschen Haushalten eröffnen den Elektrohandwerkern und ServiceTechnikern ein vielfältiges und attraktives Geschäftsfeld. Dieses Buch enthält eine detaillierte technische Beschreibung aller gängigen elektrischen Haushaltsgeräte – von den Grundlagen über die verwendeten Bauelemente bis hin zu den Steuerungskonzepten sowie der Mess- und Prüftechnik. Eingehend stellt es die praktische Vorgehensweise sowohl bei der Fehlersuche als auch bei der Fehlerbeseitigung dar. Die 2. Auflage geht auf die EU-GarantieRichtlinie ein, auf geänderte DIN-VDE-Bestimmungen sowie auf den weiter vorangeschrittenen Einsatz der Elektronik in Haushaltsgeräten. Das Fachbuch lässt sich bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag Tel. (0 62 21) 4 89-3 84 Fax (0 62 21) 4 89-4 43 E-Mail: [email protected] 81 R e g e l n d e r Te c h n i k Neue Normen und Bestimmungen Inkraftsetzungen DIN EN 50317 (VDE 0115 Teil 503): 2003-03 Bahnanwendungen – Stromabnahmesysteme; Anforderungen und Validierung von Messungen des Zusammenwirkens zwischen Stromabnehmer und Oberleitung DIN EN 50016 (VDE 0170/0171 Teil 3): 2003-03 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Überdruckkapselung »p«. Ersatz für DIN EN 50016 (VDE 0170/0171 Teil 3): 1996-05 DIN EN 50018/A1 (VDE 0170/0171 Teil 5/A1):2003-03 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Druckfeste Kapselung »d«. Änderung zu DIN EN 50018 (VDE 0170/0171 Teil 5):2001-12 DIN EN 50305 (VDE 0260 Teil 305): 2003-03 Bahnanwendungen Kabel und Leitungen für Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im Brandfall – Prüfverfahren DIN EN 50249 (VDE 0403 Teil 10): 2003-03 Elektromagnetische Ortungsgeräte für unter Erde verlegte Rohre und Kabel – Leitungsmerkmale und Sicherheit DIN EN 60255-22-4 (VDE 0435 Teil 3024): 2003-03 Elektrische Relais; Teil 22-4: Prüfung der elektrischen Störfestigkeit von Messrelais und Schutzeinrichtungen – Prüfung der Störfestigkeit gegen schnelle transiente elektrische Störgrößen/Burst. Ersatz für DIN IEC 60255-224:1993-10 DIN EN 60255-22-5 (VDE 0435 Teil 3025): 2003-03 Elektrische Relais; Teil 22-5: Prüfung der elektrischen Störfestigkeit von Messrelais und Schutzeinrichtungen – Prüfung der Störfestigkeit gegen Stoßspannungen DIN EN 60230 (VDE 0481 Teil 230): 2003-03 Stoßspannungsprüfungen an Kabeln und deren Garnituren; Ersatz für DIN VDE 0472511 (VDE 0472 Teil 511):1985-08 DIN EN 50356 (VDE 0481 Teil 356): 2003-03 Durchlaufspannungsprüfung an elektrischen Kabeln und Leitungen 82 DIN EN 61058-1 (VDE 0630 Teil 1): 2003-03 Geräteschalter; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Ersatz für DIN EN 61058-1 (VDE 0630 Teil 1):1993-05 DIN EN 60400 (VDE 0616 Teil 3):2003-03 Lampenfassungen für röhrenförmige Leuchtstofflampen und Starterfassungen; Ersatz für DIN EN 60400 (VDE 0616 Teil 3):2000-11 DIN EN 60730-2-5 (VDE 0631 Teil 2-5): 2003-03 Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen; Teil 2-5: Besondere Anforderungen an automatische elektrische Brenner-Steuerungs- und Überwachungssysteme. Ersatz für DIN EN 60730-2-5 (VDE 0631 Teil 2-5):1995-12, Ber. 1:1998-04 zu DIN EN 60730-2-5 (VDE 0631 Teil 2-5), DIN EN 60730-2-5/A1 (VDE 0631 Teil 2-5/A1): 1997-06, Ber. 1:1998-04 zu DIN EN 60730-2-5/A1 (VDE 0631 Teil 2-5/A1), DIN EN 60730-2-5/A2 (VDE 0631 Teil 2-5/A2):1998-06 DIN EN 60730-2-8 (VDE 0631 Teil 2-8): 2003-03 Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen; Teil 2-8: Besondere Anforderungen an elektrisch betriebene Wasserventile, einschließlich mechanischer Anforderungen. Ersatz für DIN EN 60730-2-8 (VDE 0631 Teil 2-8):199510, Berichtigung 2:2001-10 zu DIN EN 60730-2-8 (VDE 0631 Teil 2-8), DIN EN de 8/2003 R e g e l n d e r Te c h n i k 60730-2-8/A1 (VDE 0631 Teil 2-8/A1):1997-10, Berichtigung 2:2001-10 zu DIN EN 60730-2-8/A1 (VDE 0631 Teil 2-8/A1), DIN EN 60730-2-8/A2 (VDE 0631 Teil 2-8/A2):1998-02, Berichtigung 1:2001-10 zu DIN EN 60730-2-8/A2 (VDE 0631 Teil 2-8/A2 DIN EN 60730-2-9 (VDE 0631 Teil 2-9): 2003-03 Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen; Teil 2-9: Besondere Anforderungen an temperaturabhängige Regelund Steuergeräte. Ersatz für DIN EN 60730-2-9 (VDE 0631 Teil 2-9):2001-10 DIN VDE 0752 Bbl 1 (VDE 0752 Bbl 1):2003-03 Grundlegende Aspekte von Sicherheitsnormen für medizinische elektrische Geräte DIN EN 60950-1 (VDE 0805 Teil 1): 2003-03 Einrichtungen der Informationstechnik – Sicherheit; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Ersatz für DIN EN 60950 (VDE 0805):2001-12 und Berichtigung 1 zu DIN EN 60950 (Berichtigung 1 zu VDE 0805):2002-06 de 8/2003 DIN EN 60127-4 (VDE 0820 Teil 4): 2003-03 Geräteschutzsicherungen; Teil 4: Welteinheitliche modulare Sicherungseinsätze (UMF). Ersatz für DIN EN 60127-4 (VDE 0820 Teil 4):1997-05 DIN EN 61000-4-3 (VDE 0847 Teil 4-3): 2003-03 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV); Teil 4-3: Prüf- und Messverfahren – Prüfung der Störfestigkeit gegen hochfrequente elektromagnetische Felder. Ersatz für DIN EN 61000-4-3 (VDE 0847 Teil 4-3):200112 Campingplätzen. Vorgesehen als teilweiser Ersatz für DIN VDE 0100-708 (VDE 0100 Teil 708):1993-10. Ersatz für E DIN VDE 0100-708/A1 (VDE 0100 Teil 708/A1): 1997-10 E DIN EN 61534-1 (VDE 0604 Teil 100): 2003-03 Stromschienensysteme; Teil 1. Allgemeine Anforderungen E DIN EN 60900 (VDE 0682 Teil 2): 2003-03 Arbeiten unter Spannung Handwerkzeuge zum Arbeiten an Teilen bis AC 1 000 V und DC 1 500 V; Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 60900 (VDE 0682 Teil 201):1994-08 Entwürfe Einsprüche an die Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE), Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, bis 30. April 2003 E DIN VDE 0100-708 (VDE 0100 Teil 708): 2003-03 Errichten von Niederspannungsanlagen Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art; Teil 708: Elektrische Anlagen auf E DIN IEC 60832-1 (VDE 0682 Teil 211): 2003-03 Arbeiten unter Spannung Isolierende Arbeitsstangen und zugehörige montierbare Arbeitsköpfe; Teil 1: Isolierende Arbeitsstangen mit fest montierten Kupplungsteilen. Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 60832 (VDE 0682 Teil 211):1998-01 E DIN EN 61478/A1 (VDE 0682 Teil 711/A1): 2003-03 Arbeiten unter Spannung Leitern aus isolierendem Material; Vorgesehen als Änderung von DIN EN 61478 (VDE 0682 Teil 711):200210 E DIN IEC 60929/A1 (VDE 0712 Teil 23/A1): 2003-03 Wechselstromversorgte elektronische Vorschaltgeräte für röhrenförmige Leuchtstofflampen; Anforderungen an die Arbeitsweise. Vorgesehen als Änderung von E DIN IEC 60929 (VDE 0712 Teil 23): 2001-07 E DIN EN 61029-2-11 (VDE 0740 Teil 511): 2003-03 Sicherheit transportabler motorbetriebener Elektrowerkzeuge; Teil 2-11: Besondere Anforderungen für kombinierte Tisch- und Gehrungssägen ■ 83 Produkte Regenerative Energien Trafoloser Wechselrichter für PV-Anlagen Der trafolose netzfähige Wechselrichter für PV-Anlagen, Sunny Boy 2100 TL von SMA, Niestetal, bietet im Gegensatz zu anderen Wechselrichtern ein integriertes Schutzkonzept, das ihn sicherheitstechnisch gleichwertig mit einem Trafogerät macht. Die Überwachung der Isolation des PV-Generators bei Betriebsbereitschaft und des Ableitstroms im Einspeisebetrieb trennen den Generator im Fehlerfall allpolig vom Netz und gewährleisten damit einen lückenlosen Personenschutz gem. DIN VDE 0126. Die im Sunny Boy 21OOTL integrierte »Einrichtung zur Netzüber- wachung mit jeweils zugehörigem Schaltorgan (ENS)« überwacht auf Basis der Ein-FehlerSicherheit ständig die relevanten Netzgrößen Spannung, Frequenz und Impedanz und vermeidet auf diese Weise sicher eine Inselnetzbildung. Fax (0561) 9522-100 [email protected] Elektroinstallation Brüstungskanalsystem mit praxisorientierten Detaillösungen Das ElektroinstallationskanalSystem BR Netway von Hager, Blieskastel, eignet sich für den Einsatz in der Datennetzwerktechnik. Es bietet Vertikalblenden mit zwei RJ-45-Schrägauslässen, die die senkrechte Montage von Datendosen ohne zusätzliche Einbauteile ermöglichen. Außerdem gibt es Cat.6-/Class-E-Datenanschlussdosen nach ISO/IEC 11801 zum Ecoline- und Inline-Geräteeinbau für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 250 MHz. Da die Produkte die vorgeschriebenen Biegeradien einhalten, entsprechen sie auch der Norm EN 50174. Fax (06842) 945-5666 www.hager.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 84 Geräteverbindungsdose für metrische Installationsrohre Die Unterputzdosen von Kaiser, Schalksmühle, lassen sich mit den metrischen Installationsrohren gemäß DIN EN 60423 mit 20 mm bzw. 25 mm Außendruchmesser verbinden. Das 20er Rohr passt in alle Unterputz-Dosentypen, die Anwendung von 25er Rohr ermöglicht der Einsatz eines Verbindungsstutzens für alle SnapTunnelstutzen-Dosen oder die Geräteverbindungsdose 155504. Dieser Dosentyp stellt eine VDE-gerechte Verbindungsdose mit vier Schraubdomen und zwei Spreizkrallenfeldern zur Gerätebefestigung dar. Sie bietet acht Markierungen für Rohre 0 … 20 mm sowie vier Einführungen in oder unter den Stutzen für 25er Rohre. Fax (02355) 809-307 [email protected] Rahmenserie für Endlosmontage Berker, Schalksmühle, bietet für seine Schalter- und Steckdosenprogrammserie 1930 auch KombinationsRahmen an, die eine Endlos-Kombinationsmontage von Installationsgeräten ermöglichen. Ähnlich der bereits von der Glasserie bekannten Technik mit unterschiedlich angeschnittenen Mittel- und Endrahmen ermöglicht die Serie 1930 Kombinationsmontagen von zweifach bis praktisch unendlich. Dabei eignen sich die neuen Rahmen gleichermaßen für senkrechte wie auch waagerechte Installation in normalen, im 71er-Stichmaß gesetzten Unterputzdosen. Angeformte Zapfen an den Stoßkanten der Rahmen dienen als Fügehilfe bei der Wandmontage und gleichzeitig als Toleranzausgleich. Fax (02355) 905-606 www.berker.de Fehlerstromschutz für den Steckdosenanschluss Die McSafe PersonenschutzGeräte von Popp, Bad Berneck, erkennen auftretende Fehlerströme und unterbrechen den Stromfluss, bevor dieser Personen oder Tieren schaden kann. Sie erkennen defekte Leitungen oder falsch angeschlossene Steckdosen und Geräte und verhindern ein Einschalten. Als sinnvoll erweist sich der Einsatz von McSafe überall dort, wo die Gefahr von Elektrounfällen herrscht. Die McSafe Personenschutz-Geräte gibt es wahlweise als Zwischenstecker mit integriertem Kinderschutz, der einfach in die Steckdose gesteckt wird, oder als Adapter zum festen Anschluss an Elektrogeräte. Fax (09273) 73199140 [email protected] de 8/2003 Produkte Beleuchtungstechnik Niedervolt-Kaltlichtspiegellampe mit erhöhter Lebensdauer Die neue Titanoxid-Beschichtung der Eurostar Titan 5000h von BLV, Steinhöring, führt zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Lampenlebensdauer von 4000 h auf 5000 h. Gleichzeitig steigt die Lichtqualität, buntes Streulicht auf der Lampenrückseite gehört der Vergangenheit an. Außerdem hat die Eurostar Titan 5000h einen UV-Schutz integriert und lässt sich dimmen. Fax (08094) 906-164 www.blv-licht.com Flutlichtstrahler mit asymmetrischer Ausleuchtung Der asymmetrisch strahlende Fluter Sicompact A2 Mini von Siteco, Traunreut, sendet nur einen minimalen Anteil an Streulicht aus. Er bietet die Schutzart IP 66, eine lageunabhängige Druckausgleichsöffnung gegen Kondensatbildung, einen integrierten Verdrehschutz mit Rasterung in 5 °Schritten sowie einen verbesserten Spiegel mit einem Lichtstärkemaximum bis 50 °. Das Zubehör umfasst Mastanbindung, Blenden, Schutzgitter und Farbscheiben. Weiterhin stehen Varianten mit sofortiger Heißwiederzündung oder mit elektronischem Vorschaltgerät de 8/2003 Revisionsverwaltung für Programme Bei der Revisionsverwaltung »Aicas Visual RCE« von Aicas, Karlsruhe, handelt es sich um eine Neuentwicklung des RCS/ CVS, bei der das bekannte Konzepte verbesserte Vergleichsund Verschmelzungsalgorithmen erhielt. Visual RCE ermöglicht es, komplexe Änderungen, z.B. Verschiebungen von Programmoder Textblöcken, selbst wenn diese verändert wurden, zuverlässig zu erkennen und richtig zuzuordnen. Besonderes Augenmerk gilt der Verwaltung von Java- und C-Programmen. Aicas Visual RCE erhöht damit die Effizienz von Programmierteams. Neben der grafischen Benutzeroberfläche Visual RCE gibt es die zugrundeliegenden Algorithmen auch als Bibliotheken (BDE) sowie für Linux, Windows und zahlreiche Unix-Derivate. Fax (0721) 664968-99 www.aicas.com Strukturierte Verkabelung mit der Multimediadose zur Verfügung. Die Bestückun erfolgt je nach Produkt mit Haloline 200 W oder 300 W, HSTLampen 70 W, HIT-/HST-DE Lampen mit 70 W bzw. 150 W. Fax (08669) 33-710 www.siteco.de EVG für flache Lampen Mit 21mm Bauhöhe passen die elektronischen Vorschaltgeräte Quicktronic flat und Quicktronic Multiwatt flat von Osram, München, zum 16-mm-Design der T5-Leuchtstofflampen. Die beiden Geräte führen bei den FH- und FQ-Lampen zu ho- Informationstechnik hem Leuchtenwirkungsgrad und langer Lampenlebensdauer. Die Cut-Off-Technik sorgt für einen Lampen schonenden und Energie sparenden Betrieb. Am Ende der Lampenlebensdauer oder bei einem Lampendefekt gibt es eine automatische Sicherheitsabschaltung. Die Multiwatt-Ausführungen gestatten es, an einem EVG mehrere verschiedene Lampentypen anzuschließen. Fax (089) 62133457 www.osram.de R&M, Wetzikon, Schweiz, präsentiert das Konzept der strukturierten Heimverkabelung über die Multimediadose. Sie integriert Anschlüsse für Telefon und Internet, lokales Computernetz, Sat-Receiver und TV-Kabel sowie Fernsehund Radioantenne. Das Konzept besteht aus einem Kommunikationsverteiler pro Wohneinheit sowie Sternverkabelung als Netzstruktur und Multimediadosen in den Räumen. Der zentrale Kommunikationsverteiler führt die genormten Einbaumaße für Unter- und Aufputzmontage. Auf der Pas- sivseite enthält der Kasten den ISDN- und den POTS-Verteiler, das RJ45-Patch-Panel, den Coax-Splitter und eine Stromleiste. Die Multimediadose vereint fünf Schnittstellen. Fax (0041-1) 9338666 www.rdm.com Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 85 Produkte Dect-Telefone mit zeitgemäßen Funktionen Topcom, Bensheim, präsentiert das DECT-/GAP-Komfort-Telefon Butler 2455. Das Telefon verfügt über einen integrierten digitalen Anrufbeantworter für 11 min Aufnahmezeit. Außerdem bietet es eine Wähleinrichtung mit Freisprechfunktion in der Basisstation. Die Produkte kennzeichnen u. a. die vielsprachige Bedienungsanleitung. Fax (06251) 848712 www.topcom-deutschland.de Werkstatt Polygon-Meißel mit selbstschärfendem Profil Hilti, Kaufering, bietet die Polygon-Meißel TE-SP mit selbstschärfenden Profil. Durch das Polygon-Profil und die Induktivhärtung bleibt die Mei- Automatisierungstechnik Stromüberwachungsgeräte mit Stromwandler ßelspitze stets scharf. Nachschärfen oder Nachschmieden gehören der Vergangenheit an. Zusätzlich erzeugt der Meißel durch das Polygon-Profil eine höhere Sprengwirkung im Untergrund. Auch Arbeitsunterbrechungen durch das Steckenbleiben des Werkzeugs im Untergrund verringert das Polygon-Profil. Die Meißel TE-SP für die Hilti Meißelhämmer TE 805 und TE 905 verfügen über ein verschleißarmes TE-SSechskant-Einsteckende. Zudem verfügt jeder Meißel serienmäßig über eine Staubschutzkappe. Fax (0800) 8885523 www.hilti.de Berührungslose Gleichstrommessung im Westentaschenformat Die ohrenähnlichen Schleifenstromwandler der EOCR zur Überstrom- und EUCR zur Unterstromüberwachung von Comat, Hamburg, messen ACStröme ohne Leitungsunterbrechung direkt auf ein oder zwei Kanälen von 0,1A bis 60A. Die Nennstrombereiche betragen 5A, 30A oder 60A. Mit mehrfachem Schlaufen des Stromleiters lassen sich auch Zwischenbereiche erzielen. Damit bieten sich weitere Einsatz- möglichkeiten an, z.B. Differenzstrom- oder Summenstromüberwachung. Die einstellbare Alarmverzögerung von 0,3s bis 30s sowie die automatische Alarmrückstellung mit individuell wählbarer Zeit von 0,5 s bis 150 s ermöglichen einen universellen Einsatz. Als Alarmausgang steht ein 3 A/250V-Wechslerkontakt zur Verfügung. Fax (040) 67045392 [email protected] Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 86 Das Mini-Multimeter von Zeheter, Isen, misst berührungslos Gleich- und Wechselstrom im Bereich von 100mA bis 100 A. Es kann die Messung sowohl anzeigen als auch mit der Datahold-Funktion speichern. Die Genauigkeit von 2 % ermöglicht die digitale Nullpunktjustierung in den Strommessbereichen. Die mit dem Gerät festverbundenen flexiblen Anschlussleitungen für den »noncontact«-Stromsensor und Multimeterbetrieb machen das Gerät lageunabhängig und lassen sich am Gummischutz- holster aufschnappen. Die weiteren Messmodi umfassen Gleich- und Wechselspannung bis 600 V, Frequenz von 0 Hz bis 300 kHz und Widerstand bis 34 MΩ . Fax (08083) 9083-22 www.zeheter.de Krokodilklemme mit Cat.-III-Spezifikation Bei der Krokodilklemme mit flexibler Muffe von Pomona Electronis, Eindhoven, Niederlande, handelt es sich um eine Familie mittelgroßer Krokodilklemmen für 1000V und 10A mit Cat.-III-Spezifikation. Sie umgreifen Anschlüsse mit einem Außendurchmesser von bis zu 7,6mm. Die Messspitzenadapter 6574 und 6575 passen für 2-mm- und 4-mm-Bananenbuchsen. Die Anschlusskabel 6576 und 6489A mit silikonisolierter Litze benennen Kro- kodilklemme-zu-Krokodilklemme- und Krokodilklemme-zuBananenstecker-Leitungen. Die Krokodilklemme mit Stecker 6573A passt für 4-mm-Stecker. Fax (0031-40) 2678-151 www.pomonaelectronics.com de 8/2003 Produkte Multimeter und Stromzange im vorteilhaften Paket Das Combo Kit von Fluke, Kassel, enthält das Echteffektiv-Digitalmultimeter Fluke 112 und die kompakte Strom- messzange Fluke 322. Geeignet für Messungen bis 600 V und 400 A, sind beide Instrumente nach der Sicherheitsnorm EN61010-1 Cat. III 600 V spezifiziert. Außerdem enthält das Combo Kit den UniversalMessleitungssatz TL76, der für beide Messgeräte passt. TL76 besteht aus einem Paar (rot, schwarz) 1,5 m langen SilikonMessleitungen. Die Messspitzen des TL 76 eignen sich für die Arbeit an Netzsteckdosen und Klemmleisten sowie an elektronischen Schaltungen. Die Produkte sind in einem strapazierfähigen Tragekoffer untergebracht. Fax (0561) 5894-871 www.de.fluke.nl Hausgeräte Backofen mit seitlich aufschwingender Tür Der Einbaubackofen ZBM 761 SX von Zanussi, den Electrolux Nürnberg, vertreibt, bietet neben der Edelstahl-Ausstattung eine Doppelglas-Sicherheitstür, welche wie eine Schranktür zur Seite schwingt. Dabei kann der Verbraucher selbst wählen, ob die Tür links oder rechts anschlägt. Die »Clear- und Clean«-Beschichtung im Innenraum garantiert eine einfache Reinigung und verhindert, dass Speisereste einbrennen. Der Backofen verfügt über separat schaltbare Ober- und Unterhitze, Heißluft Kühlschrank mit Schubladenregalen Beim Easystore von Bosch, München, lagern die Lebensmittel in transparenten Auszugsschalen, die auf Teleskopschienen gleiten. Weitere Neuerungen stellen die flexibel einsetzbaren Zubehörteile dar, darunter ein Flaschenhalter für liegende Flaschen und Raumteiler, die geöffnete Verpackungen fixieren. Das um 30 % höhere Gemüsefach nimmt auch einen Eissalat auf. Für Frische sorgen die Funktionen »Super Kühlen« und »Super Gefrieren«. Hygienische Sauberkeit gewährleistet die AntiBacteria Beschichtung von Agion. Schließlich verbraucht er so wenig Energie, dass er das »A plus«-Label erhält. Easysto- de 8/2003 Fax (089) 4590-2957 www.bosch-hausgeraete.de Kaffeeautomat mit abnehmbarer Warmhalteplatte Der »Look Motion« von Melitta, Minden, verfügt über eine abnehmbare Warmhalteplatte und ermöglicht damit ein mo- und einen Infrarot- und Großflächengrill. Der ZBM 761 SX kocht mit Energie-Effizienzklasse A. Fax (0911) 323-1178 www.zanussi.de Luftwäscher mit Kaltverdunstung Der Luftwäscher LW 100 von Beurer, Ulm, reinigt und befeuchtet Raumluft in einem Arbeitsgang ohne chemische Zusätze. Arbeiten vor der Inbetriebnahme und während des Betriebes entfallen. Er arbeitet nach dem Prinzip der Kaltverdunstung. Dies bedeutet, dass er nur so viel Feuchtigkeit in die Luft abgibt, wie diese aufnehmen kann. Mit einer Verdunstungs- re gibt es zunächst in zwei Varianten: Als Tisch-Kühlautomat »KTR 18420 »economic« mit 154 l Nutzinhalt und als »KTL 18420 »economic« mit 130 l Nutzinhalt inclusive 21 l VierSterne-Gefrierfach. leistung bis ca 0,3 l/h eignet sich der LW 100 für Räume bis etwa 50 m2. Die Luftbefeuchtung erfolgt über Befeuchterscheiben. Filtermatten und deren Austausch durch Ersatzfiltermatten gibt es nicht. Die Befeuchterscheiben können bis 55 °C in der Spülmaschine gereinigt werden. Fax (0731) 3989-145 www.beurer.de biles und aromatisches Warmhalten des Kaffees. Das anthrazitfarbene Gerät enthält gebürstete Edeistahlelemente. Das Portfolio des künftigen Look Sortiments besteht aus 12 Varianten, z.B. der Look Passion mit Aromawahlschalter, der Look Aromagic mit Schwallbrühung und der Look Therm. Der integrierte Heizstein des neuen Look Motion bietet selbst bei kleinen Kaffeemengen noch den trinkheißen Kaffeegenuss für die Dauer von ca. 0,5 h. Fax (0571) 4046-272 www.melitta.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 87 Literatur Betriebsführung Betriebsführung 25 »Fallstricke« im Arbeitsrecht Merkblätter Gefährliche Arbeitsstoffe Friedrich-Wilhelm Stohlmann, Steffi Konrad, 197 S. mit CDROM, ISBN 3-87864-539-2, 29,80 € Verlagsanstalt Handwerk GmbH, Düsseldorf Kühn, R. / Birett, K., Loseblattwerk in zwei Arbeitsordnern inklusive CD-ROM, ca. 1 100 S, 199,00 €, ISBN 3-609-74000-0, Ecomed Verlagsgesellschaft, Landsberg Immer wieder werden Unternehmer in Arbeitsgerichtsprozessen zur Zahlung von hohen Abfindungen verurteilt, weil sie nicht die notwendigen Formalitäten beachtet haben. Anliegen dieses neuen Ratgebers innerhalb der bewährten Praktikerreihe ist es, Tipps zu geben, wie sich teure Fehler im Betrieb vermeiden lassen. Das Buch beschreibt anhand von typischen Beispielen der täglichen Praxis 25 besonders häufige Fallstricke. Schwerpunkt ist insbesondere der schwierige Bereich der Kündigung und des Kündigungsschutzes. Die Seit über 25 Jahren sind die »Merkblätter Gefährliche Arbeitsstoffe« in der Fachwelt als das Standardwerk über Gefahrstoffe bekannt und geschätzt. Das mittlerweile auf neun Bände inklusive CDROM angesammelte Wissen über gefährliche Arbeitsstoffe veranlasste Autoren und Verlag jetzt, ein völlig neues Konzept zu erarbeiten, um das Werk für den Nutzer wieder handlicher, übersichtlicher und sortierfreundlicher zu machen. Die CD-ROM beinhaltet über die grundlegenden Rechtsvorschriften hinaus vor allem weiterführende Rechtstexte sowie umfangreiche Stoffdaten- Autoren, zwei erfahrene Fachanwälte im Arbeitsrecht, wollen hier Hilfestellung geben. Jeweils ausgehend von einem konkreten Fallbeispiel mit einer typischen arbeitsrechtlichen Situation, erläutern sie in verständlicher Form die jeweilige Rechtslage und geben praxisorientierte Tipps aus der Sicht kleiner und mittelgroßer Betriebe. Als praktische Arbeitshilfen sind im Anhang des Buches Dokumente abgedruckt, die zusätzlich von einer beiliegenden CD-ROM auf den eigenen PC heruntergeladen, werden können. schreiben Betriebsführung banken. Die Software wird mit ihren schnellen Recherchemöglichkeiten, ihrer Verlinkung durch Querverweise, der Volltextsuche sowie ihren mehrstufigen Schlagwortverzeichnissen dem Anspruch an ein modernes Medium gerecht. Das Kernstück des Werkes bilden nach wie vor die »gelben« Stoffmerkblätter, die zu mehr als 650 Stoffen detaillierte Einzelinformationen anbieten. In gleichbleibender Anordnung werden dabei auf jeweils zwei Seiten Informationen zu rechtlichen Vorgaben sowie zu Vorsorge-, Schutz- und Erste-HilfeMaßnahmen geliefert. Elektroinstallation Das perfekt organisierte Handwerksbüro Lichttechnische Berechnungen Barbara Seidl, 480 S., Loseblattsammlung, Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Bonn Siegfried Banda, 142 S., geb, 26,00 €, ISBN 3-8169-2128-0, Expert Verlag Renningen Jeder zweite Inhaber eines Handwerksbetriebs wünscht sich ein einfacheres Kündigungsrecht. Der Grund: Die Existenz seines Unternehmens hängt unmittelbar von der Qualität der Mitarbeiter ab. Wie schnell ein Handwerksbetrieb in Schwierigkeiten geraten kann, zeigt nach einem Bericht des Bonner Informationsdienstes »Das perfekt organisierte HandwerksBüro«, eine Creditreform-Umfrage. Danach haben 43 % der Betriebe Probleme bei der Besetzung offener Stellen. In gut 86 % der Fälle klagen sie über die fehlende Qualifikation der Bewerber. Das Buch beschreibt Grundlagen und Lösungswege für die Ermittlung lichttechnischer Zusammenhänge mit Hilfe komplexer Berechnungen. Zur vorteilhaften Durchführung lichttechnischer Berechnungen werden Regeln der Vektoralgebra und Feldlehre angewendet. Die ausführlich abgeleiteten und beschriebenen Gesetzmäßigkeiten sind mit Beispielen, Bildern, Diagrammen und Tabellen belegt. Die angegebenen Gleichungen ermöglichen nach Umsetzung in Rechenprogramme schnelle Problemlösungen. Inhalt: Definition und Beschreibung von vek- 88 Hinzu kommt eine ausufernde Gesetzes- und Vorschriftenflut. Vor diesem Hintergrund bietet die Neuerscheinung praxisnahe Informationen rund um Organisations-, Korrespondenz-, Rechts-, Steuer- und Finanzfragen. Experten erläutern gezielt Schritt für Schritt Lösungen für die etwa 855000 kleineren und mittleren Handwerksbetriebe. Detailliert wird beispielsweise auf Fragen der Personalverwaltung, Buchführung, Betriebsprüfung oder Kfz-Kosten eingegangen. Das 480 Seiten starke Grundwerk (mit CD-ROM und Musterbriefen) wird siebenmal im Jahr aktualisiert. toriellen geometrischen Größen, die für die Lichttechnik relevant sind – Komplexe Darstellung von lichttechnischen Größen und Feldern in vektorieller Form – Modifikation und Anwendung des Photometrischen Grundgesetzes für ideal diffus und flächenhomogen strahlende Flächenlichtquellen – Von Flächenlichtquellen erzeugte Beleuchtungsstärkefelder – und Beschreibung mathematischer Hilfsmittel für lichttechnische Berechnungen. Das Buch ist bestimmt für Beschäftigte in der Licht- und Beleuchtungstechnik. de 8/2003 Te r m i n e Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN VdS VdS Köln Köln 19.05. – 23.05.03 14.05.03 TÜV Süd Technik-Consult bfe-Oldenburg München Augsburg Oldenburg 22.05.03 20.05.03 24.06.03 HdT TÜV Süd TÜV Süd München Augsburg Mannheim 23.05. 22.05. 22.05. Technik-Consult HdT Hannover Essen 16.05.03 21.05. – 22.05.03 TÜV Süd Bayreuth 21.05.03 BGFE BGFE Dresden Dresden 26.05. 25.06. EBZ Bautzen 24.05.03 bfe-Oldenburg C&T EBZ Messkom GmbH Oldenburg Dortmund Bautzen Bremen 25.06. – 27.06.03 20.06. – 27.06.03 15.05.03 26.06. – 27.06.03 AUSBILDUNG Brandschutz in Verkaufsstätten - BSVK Grundlagen Gaslöschanlagen - GGA BETRIEBSFÜHRUNG Key Account Management für Entscheider Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2000 Schwierige Gespräche lösungsorientiert führen ELEKTROINSTALLATION Elektrische Anlagen im Krankenhaus\ Die neue DIN VDE 0100 Teil 710 Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen Elektrische Anlagen und Installationen nach VdS- und VDE-Bestimmungen Störlichtbögen in Mittelspannungs-Schaltanalgen beherrschen Wiederkehrende Unterweisung nach BGV A1 §7.2 für Elektrofachkräfte – 23.05.03 – 23.05.03 – 23.05.03 ENERGIETECHNIK ET 11 – Elektromagnetische Verträglichkeit ET 14 – Schalthandlungen in Hochspannungsanlagen – 28.05.03 – 27.06.03 GEBÄUDETECHNIK Warmwasseraufbereiter/Austausch in vorhandenen Systemen INFORMATIONSTECHNIK Fehlersuche im ISDN D-Kanal FIT 7 – Planng von IT-Netzen (2 Wochenenden, Fr.+ Sa.) Grundlagen Antennentechnik Telekomm. von A bis Z Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«. DIE VERANSTALTER bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V. Donnerschweer Str. 184, D-26123 Oldenburg Tel.: (0441) 34092108, Fax: (0441) 34092209 [email protected], www.bfe.de BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik Königsbrücker Landstraße 4a, D-01109 Dresden Tel.: (0351) 4572902, Fax: (0351) 4572905 [email protected], www.bgfe.de C & T, Consulting & Training Heinz-Dieter Fröse, Theißingstr. 5, D-48153 Münster Tel.: (0251) 531879, Fax: (0251) 533737 [email protected], www.hdfroese.de Elektro-Bildungszentrum e.V. Scharfenberger Str. 66, D-01139 Dresden Tel.: (0351) 8506300, Fax: (0351) 8506355 [email protected], www.ebz.de de 8/2003 HdT, Haus der Technik e.V. Hollestr. 1, D-45127 Essen Tel.: (0201) 1803249, Fax: (0201) 1803263 [email protected], www.hdt-essen.de Messkom Vertriebs GmbH Kirchstr. 13, D-85416 Langenbach Tel.: (08761) 70414, Fax: (08761) 70416 [email protected], www.messkom.de Technik-Consult Gartenstr. 17, D-66851 Linden Tel.:(06307) 993934, Fax:(06307) 4010032 [email protected], www.technikconsult.de TÜV Süd, Akademie Bayern Westendstr. 199, D-80686 München Tel.: (089) 57910, Fax: (089) 57012247 www.bildung4me.de VdS Schadenverhütung Pasteurstr. 17 a, D-50735 Köln Tel.: (0221) 7766488362, Fax: (0221) 7766337 [email protected], www.vds.de 89 9/2003 Vo r s c h a u Elektroinstallation Gebäudetechnik BELEUCHTUNGSTECHNIK FÜR DEN PRAKTIKER Im Rahmen einer Serie erläutern wir die wichtigsten lichttechnischen Grundlagen. Dieser Teil befasst sich mit Aufbau, Technik und Wirkungsweise verschiedener Lampenarten, u. a. Induktions- und Quecksilberdampf-Hochdrucklampen. weitere themen: TRENDS IN DER GEBÄUDETECHNIK Anhand ausgewählter Beiträge zeigen wir auf, in welche Richtung sich die Gebäudetechnik entwickeln wird – und zwar sowohl in technischer Hinsicht als auch in ihren Auswirkungen auf den Elektrohandwerker als Unternehmer. Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: [email protected] (Gebäudetechnik) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: [email protected] (Betriebsführung, gig) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) 467829-14, E-Mail: [email protected] (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: [email protected] (Informationstechnik) Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Tel. (089) 12607-256, E-Mail: [email protected] (Automatisierungstechnik, Neue Produkte) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: [email protected] Praxisprobleme POTENTIALAUSGLEICH PARABOLANTENNEN NACHBERICHT HANNOVER-MESSE EINFÜHRUNG IN DIE LWL-TECHNIK Die moderne Nachrichtentechnik stützt sich bei der leitergebundenen Übertragungstechnik im starken Maße auf Lichtwellenleiter (LWL) ab. Das Übertragungsverhalten hängt dabei im Wesentlichen von den Eigenschaften der LWL ab, die hier beschrieben werden. ANZEIGEN Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: Christine Keller (verantw.), Tel. (089) 12607-210, E-Mail: [email protected] Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) 12607-299, E-Mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari, Tel. (0039-0185) 323860, Fax (0039-0185) 3231040, Es gilt die Preisliste Nr. 28 vom 1.1.2003 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (06221) 489-443 Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603, E-Mail: [email protected] Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384, E-Mail: [email protected] SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Abonnement-Service, Justus-von-Liebig-Straße 1, 86899 Landsberg, Fax (08191) 125-103, E-Mail: [email protected] Bettina Hackenberg, Tel. (08191) 125-879 Melanie Froehlich, Tel. (08191) 125-640 INFORMATION PER INTERNET: www.online-de.de Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne, Tel. (089) 12607-246, E-Mail: [email protected] ERSCHEINUNGSWEISE 14-täglich (22 Ausgaben pro Jahr, darunter 2 Doppelnummern im Januar und August) ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] BEZUGSPREIS Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto. Jahresabonnement: Inland 88 €*; Mitgliederbezugspreis 78,80 €*; 90 Automatisierungstechn i k Informationstechnik Betriebsführung MEDIATION STATT GERICHTSPROZESS de 9/2003 erscheint am 2. Mai 2003 IHRE KONTAKTE Redaktion: Tel. (089) 12607-240, Fax -111, E-Mail: [email protected] Anzeigen: Tel. (089) 12607-263, Fax -310, E-Mail: [email protected] Internet: www.online-de.de Abonnementbestellung und Adressänderung: Telefon: (08191) 125-879, Fax -103, E-Mail: [email protected] Buchbestellung: Tel. (06221) 489-555, Fax -623, E-Mail: [email protected] Vorzugspreis für Studenten/Azubis/ Meisterschüler (nur gegen Nachweis) 44 €*; Preise jeweils inkl. 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Dies bezieht sich namentlich auf die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, auf die Herstellung von Sonderdrucken, Vervielfältigungen sowie Mikroverfilmungen und gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe und den Nachdruck von Abbildungen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und sie daher jedermann benutzen darf. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Im Übrigen gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Autorenbeiträge. PRODUKTION Layout: JournalMedia GmbH, Franz-Joseph-Straße 9, 80801 München, Tel. 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(06221) 489-0 Geschäftsführer: Hans-Jürgen Fuhrmann, München Udo Witych, Heidelberg VERÖFFENTLICHUNGEN Verleger und Herausgeber können trotz sorgfältiger Überprüfung der Inhalte durch die Redaktion keine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung übernehmen. de 8/2003 Gelernt ist gelernt Die grünen Seiten für die Aus- und Weiterbildung iG G Inhalt Projekt: Planung der Elektroinstallation am Beispiel eines Autohauses Teil 6: Verteilerstruktur, Energiesystem, Stromkreisaufteilung und Steckdosenanordnung Hergen Wefer Wir erinnern uns: In den ersten vier Teilen dieses Beitrags plante und optimierte unser Elektromeister, Klaus Kabel, 8/2003 1 Elektroinstallation Projekt: Planung der Elektroinstallation am Beispiel eines Autohauses [6] 5 Technisches Englisch Double-decker • den Überspannungsschutz müssen wir auch in unsere 6 Automatisierungstechnik Überlegungen einbeziehen.« Ethernet und Echtzeit [ 2 ] Klaus schlägt vor, zum Autohaus zu fahren, um sich in der Hauptverteilung HV1 den Aufbau des Netzes anzuschauen. »Nein«, sagt Stefan, »das ist eigentlich nicht nötig. Der Verteilnetzbetreiber speist generell mit einem TN-C-System ein.« Der Elektromeister entgegnet: »Nein, wir sind verpflichtet, uns über den Aufbau innerhalb der elektrischen Kundenanlage zu informieren.« Und so fahren beide zu Fred Feuerstuhl. die Grund- und Effektbeleuchtung für seinen Kunden Fred Feuerstuhl, Inhaber des Autohauses. In Teil 5 projektierte Klaus dann die Verlegesysteme und unterbreitete Fred auch gleich ein Angebot. Nun überlegt er sich u. a. die Verteilerstruktur, die Stromkreisaufteilung und die Steckdosenanordnung. Mo. 9.00 Uhr. Klaus Kabel und sein Geselle Stefan Stecker überlegen gemeinsam, wie sie die Zuleitung für den Unterverteiler UV1 ausführen. Stefan sagt: »Wir müssen dabei Folgendes berücksichtigen: • die Netzform, • die angeschlossene Leistung, • die Absicherung (Sicherungsselektivität), • die Strombelastbarkeit auf Grund der Verlegebedingungen und • ob die elektrische Anlage einmal evtl. erweitert werden soll, was beim Unterverteiler UV1 nicht zu erwarten ist, und Bild 34: Gegenüberstellung von TN-C- und TN-S-System TN-C-System und elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Bild 33: TN-C-S-System Dipl.-Ing. Hergen Wefer arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in Oldenburg. Fortsetzung aus »de« 6/2003 de 8/2003 Die Überprüfung vor Ort ergibt: In Freds elektrischer Anlage gibt es ein gemischtes TN-C-S-System, d. h., ein Teil der elektrischen Anlage ist als TN-C-System ausgeführt (Bild 33). Als Klaus das sieht, muss er an das Seminar »EMV-gerechte Installation« denken, das er vor kurzem besucht hat (Bild 34). Der Elektromeister sagt: »Ich habe in einem Seminar erfahren, dass ein TN-C-System aus EMV-Gesichtspunkten sehr ungünstig ist.« Sein Geselle schaut ihn fragend an. Der Elektromeister erläutert ihm die Problematik: »Im TN-C-System dient der 1 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION USV und Fehlerstromschutzeinrichtung Bild 35: Steckdosenplan im Bürobereich PEN-Leiter sowohl als Schutz- als auch als Neutralleiter. Der PEN-Leiter ist u. a. mit den leitenden Rohrsystemen des Gebäudes verbunden, und zwar über den Hauptpotentialausgleich.« Er fragt Stefan: »Was bedeutet das also, wenn über den PEN-Leiter im störungsfreien Betrieb die Neutralleiterströme fließen?« Nach kurzem Überlegen antwortet der Geselle: »Es ergeben sich unter Umständen parallele Stromwege über die angeschlossenen Rohrsysteme.« »Richtig«, sagt sein Chef und fügt ergänzend hinzu: »Der Strom, der über die Gebäudekonstruktion und die Rohrsysteme fließt, hängt ab von den Widerstandsverhältnissen der leitfähigen Gebäudeteile und des PEN-Leiters. Abhängig von diesen Widerstandsverhältnissen entsteht eine Spannung gegen »Erde«, welche eventuell die Geräte der Informations- und Fernmeldetechnik stört.« Damit entscheiden sich beide für folgendes Vorgehen: • Verlegung einer 5-adrigen Leitung zum Unterverteiler und • somit Aufbau eines TN-S-Systems. Der Elektromeister wählt die Leitung aus: NYM 5 · 4 mm2. Weil man laut DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540): 1991-11 erst ab 10 mm2 Cu einen gemeinsamen Leiter für Neutral- und Schutzleiter verwenden darf, müssten sie sowieso ein 5-adriges Kabel legen. Auf Grund der Verlegebedingungen einen größeren Querschnitt zu wählen, ist nicht erforderlich, da der Leitungsweg lediglich 12 m beträgt und die Leitung einzeln in der abgehängten Decke verlegt wird. 2 Mo., 11.00 Uhr. Klaus Kabel und sein Geselle möchten nun die Anordnung der Steckdosen für den Büro- und Reparaturbereich in Angriff nehmen. Stefan sagt: »Wir sollten unbedingt separate Stromkreise für die Steckdosen vorsehen, an die Fred seine EDV-Geräte anschließt.« Daraufhin der Elektromeister: »Hier reichen separate Stromkreise nicht, auch nicht separat abgesicherte.« »Meinst du, sinnvoll wäre eine unterbrechungsfreie Stromversorgung?«, fragt der Geselle. Klaus findet seinen Vorschlag zwar interessant, doch er meint: »Das ist nicht unbedingt notwendig. Ich werde Fred aber trotzdem eine USV-Anlage anbieten, denn sie rettet bei einem Stromausfall die Daten sehr gut. Fred muss dann für sich entscheiden, ob er diese hohe Sicherheit benötigt, schließlich kostet das einiges.« Der Geselle hakt nach: »Warum reicht denn nun die separate Absicherung nicht aus?« »Überlege doch mal, welche Fehlerart kommt bei den angeschlossenen Geräten in den Steckdosenstromkreisen und generell in der elektrischen Installation am häufigsten vor?«, will der Elektromeister von seinem Gesellen wissen. »Isolationsfehler, nämlich durch mechanische Beschädigung oder alterungsbedingte Versprödung des Isola- Bild 36: Steckdosenplan im tionsmaterials«, sagt Stefan Meisterbüro prompt. Er ergänzt: »Isolationsfehler bewirken so kleine Ströme, dass die Überstromschutzeinrichtung nicht anspricht, sie schaltet also nicht ab. Eine RCD dagegen schon. Wir sollten eine separate Fehlerstromschutzeinrichtung für die EDV-Steckdosen einbauen.« Vorteile der RCD Fred kommt ins Büro und fragt: »Na, wie weit seid ihr?« Daraufhin der Elektromeister: »Gut, dass du vorbeischaust. Wie viele Steckdosen möchtest du haben?« Fred meint: »Am liebsten viele, denn im Moment fehlen ständig welche.« »Hab’ ich’s mir doch gedacht«, entgegnet Klaus und präsentiert seinen Installationsplan mit den Steckdosen (Bild 35). Beide betrachten den Planungsvorschlag, während Stefan mit der Verkabelung beginnt. Fred fragt: »Warum hast du die Steckdosen in zwei unterschiedlichen Farben dargestellt?« Klaus erläutert: »Schau, an den rot eingezeichneten Steckdosen steht zusätzlich EDV. Diese Steckdosen werden über einen getrennten Strom- Anzahl der Steckdosen Einzelsteckdosen 4 Doppelsteckdosen 17 EDVSteckdosen 14 Tabelle 4: Anzahl der Steckdosen, aufgeteilt nach Einzel-, Doppelund EDV-Steckdosen de 8/2003 Gelernt ist gelernt iG ELEKTROINSTALLATION Leistungszuordnung Gebäudeart Wohnungen und Büro Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Einfachsteckdose 0,2 kW 0,4 kW 0,5 kW Anzahl der Stromkreise/Leistung Doppelsteckdose 0,3 kW 0,6 kW 0,7 kW Tabelle 5: Leistungszuordnung je Steckdose und Gebäudeart Raum Meisterbüro Geschäftsführer Büro/Reparaturannahme Einzelsteckdosen Doppelsteckdosen 1/1,1kW 1/1,4 kW 2/1,6 kW und 1,8 kW G EDV-Steckdosen 1/2,1kW 1/2,1 kW 1/2,1 kW Tabelle 7: Stromkreisaufteilung Steckdosen pro Raum Raum Meisterbüro Geschäftsführer Büro/Reparaturannahme Einzelsteckdosen 1 1 2 Doppelsteckdosen 3 4 10 EDVSteckdosen 3 4 7 Tabelle 6: Anzahl der Steckdosen, raumbezogen kreis und RCD versorgt.« Fred will wissen, was RCD bedeutet. »Die Bezeichnung RCD steht für die englische Bezeichnung »residual current protective device«, oder auf deutsch Fehlerstromschutzschalter bzw. FI-Schutzschalter«, sagt der Elektromeister, und Fred interessiert sich dafür, warum er überhaupt einen FI-Schutzschalter für die Steckdosen im Bürobraucht. »Aus zweierlei Gründen«, entgegnet Klaus, »zum einen kann dir nichts passieren, wenn du ein defektes Gerät, z. B. mit Körperschluss, in die Steckdose steckst, die RCD löst sofort aus.« Das findet der Inhaber des Autohauses sehr gut. Er erzählt, dass er vor kurzem einen elektrischen Schlag bekommen hat, und zwar beim Umstellen seines alten, eingeschalteten Heizlüfters. »Mir ist zum Glück weiter nichts passiert – was aber, wenn mein Kleiner das Gerät angefasst hätte? Jedenfalls habe ich das alte Ding sofort entsorgt«, sagt Fred. Der Elektromeister erläutert den zweiten Grund für die RCD, den vorbeugenden Brandschutz: »Kleine, durch Isolationsschäden hervorgerufene Fehlerströme können einen Brand verursachen. Eine RCD stellt nicht nur einen zusätzlichen Schutz gegen einen elektrischen Schlag sicher, sondern gewährleistet auch den Brandschutz.« Fred sagt: »Ja, das überzeugt mich. Einen Brand möchte ich auf keinen Fall in meinem renovierten Bürobereich, schließlich habe ich in letzter Zeit eine Menge investiert.« Der Elektromeister erklärt, warum separate RCDs für die EDV-Steckdosen sinnvoll sind: »Führt man alle Steckdosen im Bürobereich über eine RCD, löst beim Einstecken eines defekten Gerätes die RCD aus und schaltet somit alle Steckdosen spannungsfrei.« Daraufhin Fred: »Dann schalten sich auch alle PCs und die Telefonanlage ab? Das finde ich aber nicht gut.« Klaus meint daraufhin, dass er ihm deshalb morgen eine USVAnlage anbietet. »Doch bevor sie bestellt wird, möchte ich erst wissen, was sie kostet.« »Morgen«, sagt Klaus. Anzahl der Steckdosen Der Elektromeister, Klaus Kabel, und sein Kunde, Fred Feuerstuhl, gehen den Installationsvorschlag für die Steckdosen Raum für Raum durch. Fred ist im Großen und Ganzen mit dem Planungsvorschlag einverstanden. Er findet besonders die Bild 37: Übersichtsschaltplan de 8/2003 3 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION Bild 38: Aufbauplan (links) und Verteilerliste zu UV 1 (rechts) Steckdosen bei den Infosäulen wichtig, denn hier möchte er Handys, Radios und CD-Player, Videorecorder, einen PC usw. aus- bzw. aufstellen und den Kunden präsentieren. Fred sagt (Bild 36): »Doch in meinem Büro sind zu viele Steckdosen.« Darauf Klaus: »Das finde ich nicht« und zählt die Geräte auf, die sich üblicherweise in einem Meisterbüro befinden, z. B. PC mit Bildschirm, Scanner, Drucker, Faxgerät, Telefonanlage, evtl. zusätzliches Notebook, Tischtaschenrechner, Ladestation für schnurloses Telefon, Ladestation für schnurloses Handy, Aktenvernichter, evtl. Radio und natürlich eine Steckdose für den Staubsauger. Fred unterbricht die Aufzählung und entgegnet: »Einige Geräte sind bei uns Kombi-Geräte, aber du hast Recht, die Anzahl der Steckdosen ist gerechtfertigt.« Anzahl der Stromkreise und deren Aufteilung Mo., 14.00 Uhr. Der Elektromeister und sein Geselle, Stefan Stecker, legen nun die Anzahl der Stromkreise fest und deren Aufteilung auf die einzelnen RCDs. Als Erstes ermitteln sie die Anzahl der Steckdosen (Tabelle 4). Stefan fragt: »Mit welcher Leistung sollen die einzelnen Steckdosen berücksichtigt werden?« Daraufhin zeigt ihm der Elektromeister eine Tabelle, welche eine Leistungsübersicht gibt, und zwar in Abhängigkeit von der Gebäudeart und der Steckdosenausführung (Tabelle 5). Klaus sagt, dass er diese Tabelle während seines Meisterprüfungsvorbereitungslehrgangs erhielt und inzwischen viele Objekte damit projektiert hat. Der Geselle betrachtet Tabelle 5 und sagt: »Ich bin mir aber trotzdem nicht ganz im Klaren darüber, ob ich nun für die 4 Doppelsteckdosen des Bürobereichs von Freds Kfz-Werkstatt 0,3 kW oder 0,7 kW annehmen soll.« Klaus erklärt: »Entscheidend ist die Geräteart im Bürobereich. Hier handelt es sich z. B. um PCs, Scanner und eine Telefonanlage, sicher nicht um handgeführte elektrische Werkzeuge wie Winkelschleifer oder Bohrmaschinen. Deshalb musst du für diese Doppelsteckdosen 0,3 kW berücksichtigen.« Der Geselle zeigt dem Elektromeister eine Aufstellung mit einer raumbezogenen Aufteilung der Steckdosen (Tabelle 6) und sagt: »Nach Möglichkeit sollten wir die Steckdosen raumbezogen absichern. Denn häufig habe ich schon Folgendes erlebt: Ich komme zu Kunden und soll Steckdosen an einem vorhandenen Stromkreis nachinstallieren. Bei der Abschaltung der Absicherung stehe ich dann vor dem Problem, dass die Stromkreisbezeichnung nicht eindeutig ist und Steckdosen in unterschiedlichen Räumen auf einer Absicherung zusammen geführt wurden. Schalte ich dann ab, werden weitere Steckdosen mit abgeschaltet und der Kunde meckert. Denn die Kunden benutzen genau die Steckdosen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen.« Der Geselle schlägt eine Stromkreisaufteilung gemäß Tabelle 7 vor. Diese Stromkreisaufteilung ist mit dem Übersichtsschaltplan des Elektromeisters identisch (Bild 37). Was der Geselle nicht weiß: Klaus erstellte gestern Abend mit seinem neuen Elektro-CAD-Programm einen 1-poligen Übersichtsschaltplan für den Unterverteiler UV1. Stefan Stecker fragt: »Warum verwendest du für die Absicherung der Steckdosen B-13-A-Leitungsschutzschalter?« Der Elektromeister begründet das mit der Sicherungsselektivität: »Durch den B-13-A-Leitungsschutzschalter können wir eine de 8/2003 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION »Klaus, dieses CAD-Programm hätten wir schon viel früher haben müssen!« Das Angebot Bild 39: Angebot für die unterbrechungsfreie Stromversorgung 20-A-Vorsicherung innerhalb des Unterverteilers UV1 annehmen und somit eine 35-A-Absicherung der Zuleitung vom HV1 zum Unterverteiler UV1.« »Ja«, sagt der Geselle, »das ist vernünftig.« Aus Platz- und Kostengründen wird er für die EDV-Stromkreise FI/LS-Schalter verwenden. Stefan ist begeistert, als er den Aufbauplan und die Verteilerliste von dem Unterverteiler UV 1 sieht (Bild 38). Er sagt: Di., 16.00 Uhr. Klaus Kabel erstellt wie versprochen das Angebot für die USV (Bild 39) und bringt es noch abends bei Fred vorbei. Fred Feuerstuhl sagt: »Der Preis für die unterbrechungsfreie Stromversorgung kommt mir ziemlich hoch vor.« Was er sich denn vorgestellt habe, will der Elektromeister von ihm wissen. »Ich habe an 15 % Preisnachlass gedacht«, sagt Fred. »Nun, das kann ich dir nicht gewähren, die USV-Anlage kann ich aber auch noch später nachrüsten«, sagt der Elektromeister und fährt fort, »wenn du das erste Mal einen Datenverlust erlitten hast, z. B. infolge eines Stromausfalls, und alle Daten mühselig wieder eingeben musst, wirst du mit Sicherheit sofort eine USV-Anlage haben wollen. Wahrscheinlich wirst du nicht einmal nach dem Preis fragen.« (Fortsetzung folgt) Technisches Englisch Double-decker Christiane Decker 2-Leiter-Federleisten für das Multisteckersystem von Wago, Minden, ermöglichen unterbrechungsfreies Durchschleifen zwischen Modulen. Using the 2-conductor female connectors for the »Wago Multi Connection System«, conductors can be looped through from module to module without interruption. The »Wago Multi Connection System« is the universal connector system for printed circuit boards or other applications that allow cost reduction by preassembly. New female connectors (pin spacing 7.5 mm) with two connections per pole have been added to this broad product range. They allow conductors to be looped from module to module without interruption. The disconnection of one conductor does not affect connections of other modules. Appropriate male connectors are available with »Cage Clamp connection« as well as with solder pins. The female connectors are equipped with the »Cage Clamp« S connection, the universal spring clamp connection for all types of conductors. For flexible or stranded wires the spring is opened using a screwdriver. Solid conductors (≥ 0.5 mm2) and flexible conductors with crimped ferrules can be inserted directly. Separate test slots can be accessed even with connected conductors. conductor (kəndktər) Leiter female connector (fi mel kənektər) Federleiste to be looped through (bi lu pd θru ) durchschleifen interruption (,ntərptən) Unterbrechung connector system (kənektər sstm) Steckverbindersystem printed circuit board (prntd s kt bɔ d) Leiterplatte applications (,plkeʃənz) Anwendungen to allow (əlaυ) erlauben, ermöglichen cost reduction (kɒst rdkʃən) Kostenreduzierung pre-assembly (,pri əsembli) Vorkonfektionierung pin spacing (pn spesŋ) Rastermaß connections (kənekʃənz) Anschlüsse to add (d) ergänzen product range (prɒdkt rend ) Produktspektrum disconnection (,dskənekʃən) Trennung to affect (əfekt) beeinflussen appropriate (əprəυprit) passend male connector (mel kənektər) Stiftleiste to be available (bi əveləbəl) erhältlich sein solder pins (sɒldər pnz) einlötbare Stifte to be equipped with (bi ikwpd wð) ausgestattet sein mit spring clamp connection (sprŋ klmp kənekʃən) Federklemmanschluss flexible wire (fleksbəl waər) feindrähtiger Leiter stranded wire (strndd waər) mehrdrähtiger Leiter screwdriver (skru ,dravər) Schraubendreher solid conductor (sɒld kəndktər) eindrähtiger Leiter ferrule (ferυl) Aderendhülse test slot (test slɒt) Prüföffnung be accessed (bi ksesd) zugänglich sein ■ Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen der Fa. Wago Kontakttechnik, Minden Die komplette deutsche Übersetzung findet man im Internet, und zwar unter www.online-de.de/de/archiv/2003/08/a_gig.html de 8/2003 5 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Ethernet und Echtzeit [ 2 ] Das Zeitverhalten bestimmt das Einsatzgebiet Josef von Stackelberg Unter »Echtzeitverhalten« versteht man das zeitlich vorherbestimmbare Verhalten einer Steuerung oder eines Datenbusses. Unterschiedliche Systeme, in die eine Steuerung oder ein Datenbus eingebettet sind, erfordern verschiedene Echtzeiteigenschaften. Um Busse mit unterschiedlichem Echtzeitverhalten verbinden zu können, gibt es Anpassbaugruppen. Jeder Prozess und jede Handlung läuft in einer endlichen Zeit ab. Ebenso benötigt die Ausbreitung eines elektrischen Signals auf einer Leitung eine gewisse Zeit. Der Zeitfaktor spielt eine noch größere Rolle, wenn Software die elektronischen Daten auswertet, welche die elektrischen Signale übertragen. Je nach Art des Datenaustausches und abhängig von der Funktionsstruktur der die Daten weiterverarbeitenden Soft- und Hardware spricht man von Echtzeitfähigkeit des Systems. Da Verpackungsmaschinen sehr schnell laufen und i. A. über sehr viele einzelne »Achsen« verfügen, muss ein Steuerungssystem auch sehr schnell die anfallenden Daten verarbeiten, um »echtzeitfähig« zu sein. Der Datenaustausch über Ethernet Um den Datenaustausch für die eben beschriebenen Steuerungsaufgaben zu realisieren, kann man alle Informationswege durch einzelne Leitungen realisieren. Bei umfangreichen Systemen führt diese Lösung zu einem entsprechenden Installationsund Materialaufwand. Da aber • ein einzelner Sensor nicht zu jeder Zeit eine aktuelle Information abgeben muss und Definition der »Echtzeit« Ein Rechensystem läuft in Echtzeit, wenn seine »… Programme zur Verarbeitung anfallender Daten ständig betriebsbereit sind, derart, dass die Verarbeitungsergebnisse innerhalb der vorgesehenen Zeitspanne verfügbar sind. Die Daten können je nach Anwendungsfall nach einer zeitlich zufälligen Verteilung oder zu vorherbestimmten Zeitpunkten anfallen.« (DIN 44300; DIN 44300-1 bis -9 wurden im August 2001 ohne Ersatz zurückgezogen. Inhalt der Norm waren Begriffe der Informationsverarbeitung.) Die Echtzeitfähigkeit eines Rechners bzw. Steuerungs- oder Regelsystems hat also nichts mit der absoluten Geschwindigkeit desselben zu tun. Sie hängt immer vom jeweiligen Prozess oder von sonstigen Anforderungen ab. Betrachten wir ein Beispiel, die Temperierung eines Raumes. Wenn das Stellventil des Heizkörpers ganz auffährt, dauert es mehrere min, bis der Thermostatfühler am anderen Ende des Raumes auch nur eine kleine Änderung der Raumtemperatur registriert. Daher können entsprechende Regelsysteme – absolut gesehen – »langsam« sein, und trotzdem die Echtzeitanforderung der Heizungsregelung erfüllen. Zum anderen gibt es gerade im Bereich »Motion Control« (= Bewegungsregelung) schnell laufende Systeme, z. B. in Verpackungsmaschinen, in denen der Geschwindigkeitsregler den Istwert innerhalb von mehreren µs an den Sollwert anpassen muss, um eine mechanische Zerstörung zu verhindern. Diese Anforderung tritt insbesondere in Maschinen mit so genannter »elektronischer Welle« auf. Dort verbindet keine mechanische Welle oder Hebelkonstruktion zwei unmittelbar zusammenhängende Bewegungsabläufe, sondern einzelne Motoren treiben die beiden Bewegungsabläufe an und beziehen sich dabei auf einen gemeinsamen Impuls (Bild 6). Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Studienunterlagen der Fernuniversität Hagen Fortsetzung aus »de« 6/2003 6 Bild 6: Funktionsschema des Adressierautomaten einer Verpackungsmaschine: Oben: Bei einer konventionellen Anlage mit mechanischer Welle bzw. Getriebe »G« kommen aus einer Antriebseinheit alle Bewegungsabläufe und sind im Getriebeblock durch Zahnräder fest verbunden: die Drehung »A« führt über die Drehbewegung »a« zur translatorischen Vorwärtsbewegung »a’« der Pakete »P«, während die Drehbewegung »B« den Adressetikettenstreifen »E« pro Paket exakt um eine Etikettenlänge vorwärtsbewegt »b«; um nur für den Klebemoment eine Berührung zwischen dem Paket und dem Etikettenstreifen herzustellen, bewegt die Rotation »C« einen Exzenter, der die Auf- und Ab-Bewegung »c« herstellt; die Synchronisation (= Gleichlauf) zwischen Paketbewegung, Etikettenvorschub und Etikettenanpressbewegung muss derart erfolgen, dass die Pakete ihre Adressetiketten immer exakt an der gleichen Stelle bekommen. Unten: In der Lösung mit den Einzelantrieben erhalten die Antriebe »M2« und »M3« vom Antrieb »M1« eine Impulsfolge, welche die Geschwindigkeit des Förderbandes und die Position jedes Paketes entsprechend der Anforderung an die Positioniergenauigkeit der Etiketten beinhaltet; das Schema beschreibt einen so genannten »Drei-Achs-Betrieb« de 8/2003 Gelernt ist gelernt AUTOMATISIERUNGSTECHNIK iG G Bild 7: Aufbau eines Ethernet-II-Datenpaketes; Präambel = Bitfolge mit stetigem Wechsel zwischen »0« und »1« zum Erkennen des Paketanfanges und der Synchronisation; das Ende der Präambel besteht aus »11«; Zieladresse = Ethernet-Adresse des Datenempfängers; Quelladresse = Ethernetadresse des Datensenders; Type kennzeichnet den übergeordneten Verwendungszweck, z. B. IP = 0800 h; Checksumme dient zur Erkennung und teilweise Behebung von Datenübertragungsfehlern • der einzelne Aktor nur zu bestimmten Zeiten ein neues Signal zur Zustandsänderung benötigt, lassen sich die ursprünglich parallel zu den Sensoren und Aktoren laufenden Informationsleitungen mit so genannten Sensoren-/Aktoren- oder I/O-Schnittstellen zusammenfassen. Diese Schnittstellen führen die gesammelten Daten dann über einen – meist seriell erfolgenden – Datenaustausch vom und zum Steuerrechner. Hinweis: Nicht alles, was i. A. mit »Bus« oder »Bussystem« bezeichnet wird, verfügt auch wirklich über eine »Busstruktur« (Bild 4, »de« 6/2003, gig, S.5ff). Ethernet-Datenpakete Datenpakettyp Ethernet 802.2 Ethernet 802.3 Ethernet SNAP Ethernet II Anwendung Novell IPX/SPX Novell IPX/SPX Apple Talk Phase II Apple Talk Phase I, TCP/IP Tabelle 2: Der Einsatz des jeweiligen Datenpakettyps hängt von den Anforderungen der darüber liegenden OSI-Schichten ab, z. B: Wenn in der Vermittlungsschicht das Internet-Protokoll IP und in der Transportschicht das Transport Control Protokoll TCP Anwendung findet, ist der Pakettyp Ethernet 2 Eine Datenübertragung mit einem Minimum an Verdrahtungsaufwand realisierte Xerox Anfang der 70er Jahre mit einer Busstruktur, welche die Bezeichnung »Ethernet« erhielt (»de« 6/2003, Editorial, S.3). Die Definition der das Ethernet charakterisierenden Funktionen betrifft die Schicht 2 des OSI-Modells. Ethernet lässt also die physikalische Datenübertragung (in der Schicht 1) auf unterschiedliche Weise zu, z. B. 10Base5, 10Base2, 10BaseT, 100BaseT4. Folgende Eigenschaften kennzeichnen Ethernet: • Alle Teilnehmer am Bus verfügen über die gleichen Rechte. Sie senden nach dem »CSMA/CD«-Verfahren11). Dabei überwachen die Teilnehmer den Bus und senden, wenn dieser frei ist. Wenn im selben Moment ein zweiter Teilnehmer mit dem Senden beginnt, erkennt dies der erste Teilnehmer, hört auf zu senden – der zweite übrigens auch – und versucht es nach einer Pause mit pseudozufälliger12) Zeit erneut. Da die Pausen unterschiedlich lang ausfallen, bleibt die Wahrscheinlichkeit gering, dass die beiden Teilnehmer wieder gleichzeitig senden wollen. • Die Adressierung der Teilnehmer, welche sich zum Datenaustausch am Bus befinden, erfolgt in der zweiten Schicht über 11) CSMA/CD = Carrier Sense Multiple Access / Collision Detect = Vielfacher Zugriff bei Abfrage des Trägermediums, mit Kollisionserkennung 12) pseudozufällig = nicht wirklich, aber beinahe zufällig de 8/2003 eine sechs Byte lange Adresse, die weltweit einmalig auftritt und im Ethernetadapter, z. B. Netzwerkkarte im PC, als unveränderliches Datum steht. • Der Datenversand verläuft paketweise, d. h., die zu versendenden Daten werden in Gruppen aufgeteilt, mit einem Kopf versehen und versandt. Die Pakete können einen Umfang von 46…1500 Byte Nutzdaten haben. Es gibt vier Typen von Ethernet-Datenpaketen (Tabelle 2). Der Kopf des Paketes enthält Quell- und Zieladresse der Nutzdaten und einige weitere Informationen (Bild 7). • Der Datenversand erfolgt nicht zielgerichtet, d. h., jeder Busteilnehmer liest die Daten in der zweiten Schicht. Aber nur derjenige gibt sie in die dritte Schicht weiter, bei dem die Empfängeradresse seiner Adresse entspricht. Eine Ausnahme bilden »Switched Ethernet« und Sternstrukturen mit »Hub«. Beim »Switched Ethernet« legen Regeln die Sendezeiten und -folgen fest. Die Sternstruktur mit »Hub« nutzt das Adressierungsverfahren des Ethernet, stellt aber keine Busstruktur mehr dar. Außerdem übernimmt der »Hub« die Verwaltung und Organisation des Datenaustausches. • Ethernet beinhaltet keine Überprüfung, ob der Empfänger die Daten wirklich empfangen hat. Entsprechende Prüfungen müssten bei Bedarf entweder in der ersten oder in einer weiter oben gelegenen Schicht erfolgen. • Wenn mehrere Netze, welche mit Ethernet kommunizieren, über eine entsprechende Baugruppe, z. B. Hub13), Router14) oder Switch15), verbunden werden, reicht das Ethernet-Protokoll für die Adressierung nicht mehr aus. Dann erfolgt die wei13) Hub = Zentraler Punkt bei sternförmig verkabelten Netzwerken. Bei dieser Verkabelung muss jede Netzwerkkarte mit einem Hub verbunden werden, eine direkte Verbindung zweier Rechner ist nicht vorgesehen. Der Hub verbindet alle Sendeleitungen mit allen Empfangsleitungen, ist also weitgehend passiv im Gegensatz zu einem Switch. Alle an einem Hub angeschlossenen Teilnehmer teilen sich die maximale Datenübertragungsrate des verwendeten Netzwerks. 14) Router = Ein Router dient der Kopplung zweier Netzwerke über ein beliebiges Medium. Er sorgt also für den Auf- und Abbau der Verbindung und die »Verpackung« der Daten in ein der Verbindung angepasstes Protokoll. Gegenüber normalen Modems oder ISDN-Karten haben Router den Vorteil, dass sie sich im Netzwerk völlig transparent verhalten, für andere Netzwerkkarten also wie ein normaler Hub oder Switch erscheinen. Auch benötigt man keinen zusätzlichen PC bzw. belegt keine Ressourcen wie Rechenleistung in einem vorhandenen Rechner, der die Aufgabe eines Routers übernehmen würde. Allerdings wirken sich diese Vorteile erst in relativ großen Netzwerken aus. 15) Switch = Eine Art aktiver Hub. Ein Switch (Schalter) verbindet immer nur jene Sender und Empfänger, die gerade miteinander kommunizieren wollen. Somit steht für jede einzelne Verbindung die volle Leistungsfähigkeit des Netzwerkes zur Verfügung. 7 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK z. B. eine Regeländerung beeinflussen. In Verbindung mit deterministischem Datenaustausch, welche für das jeweilige System die Echtzeitkriterien erfüllen, lassen sich auf diese Weise sogar schnelle Mehrachssysteme verbinden. Bild 8: Zweigeteiltes Netz mit Switch (S); dieser schirmt den echtzeitfähigen Teil des Netzes (E) vom übrigen Netz (N) ab und organisiert das zeitliche Sendeverhalten sowohl für die Teilnehmer in E als auch deren Kommunikation mit den Teilnehmern in N; T = Teilnehmer tere Adressierung in der Vermittlungsschicht, z. B. über Internet Protocol (IP). Die Verfahren für die Echtzeitfähigkeit Das CSMA/CD-Verfahren schließt Echtzeitverhalten von vornherein aus. Echtzeit erfordert Determinismus (= Vorhersagbarkeit) für die Datenübertragung, was ein durch Zufälle gesteuertes System nicht bieten kann. Um den Ethernet-Frame (= Datenrahmen im Format wie ihn das Ethernet-Protokoll festlegt, Bild 7) trotzdem nutzen zu können, gibt es einige Verfahren, welche den Determinismus zumindest derjenigen Daten sicherstellen, die den Echtzeitkriterien gehorchen müssen. Datenpriorisierung durch »Switched Ethernet« Beim Switched Ethernet trennt ein Switch denjenigen Teil des Ethernet vom Rest des Netzes ab, in dem sich die EchtzeitDaten bewegen (Bild 8). Der Switch weist den Sendern der Echtzeit-Daten festgelegte Sendezeitpunkte und -zeiträume zu. Die Zeitfenster, welche zwischen den priorisierten Datenpaketen frei bleiben, können nicht priorisierte Sender für ihren unter »normalen« Ethernet-Protokoll-Bedingungen ablaufenden Datenaustausch nutzen. Der Switch kontrolliert ebenfalls den Datenaustausch zwischen dem »echtzeitfähigen« Teil des Netzes und dem übrigen Netz, um immer sicherzustellen, dass die Echtzeitbearbeitung der Daten keiner Störung unterliegt. Netzkontrolle durch Hub Ein Netz mit einem zentral gelegenen Hub stellt keine Bus-, sondern eine Sternstruktur dar. Aus diesem Grund läuft in diesem Netz auch kein Ethernet-Protokoll mit CSMA/CD mehr ab. Der Hub kontrolliert den gesamten Datenaustausch. Um den Datenaustausch zu Ethernet-Netzen zu vereinfachen, nutzt man in diesem vom Hub kontrollierten Teil des Netzes ebenfalls den Ethernet-Frame. Zeitkontrolle durch Zeitstempel Alle Teilnehmer am echtzeitfähigen Bus mit Ethernet-Protokoll enthalten synchron laufende Uhren. Die Synchronisierung der Uhren übernimmt z. B. eine Mutteruhr16) im Switch, die in regelmäßigen Abständen Korrekturimpulse über das Datenaustauschsystem sendet. Die Teilnehmer versehen jedes Datenpaket mit einem »Zeitstempel«, d. h., das Paket erhält eine zusätzliche Information darüber, zu welchem Zeitpunkt die Informationen entstanden sind. Der Empfänger kann dann anhand des Zeitstempels die Daten so in die Abarbeitungsreihenfolge einsortieren, dass diejenigen Informationen, welche zu einem früheren Zeitpunkt entstanden, auch zu einem früheren Zeitpunkt 8 Zuweisung fester Sendezeiten Während switch- und hub-kontrollierte Netze dem Ethernetkriterium »gleichberechtigte Netzteilnehmer« nicht mehr entsprechen (ein Teilnehmer kontrolliert das Netz), gibt es noch die Möglichkeit, allen Teilnehmern feste Sendezeiten und eine definierte Datenpaketgröße zuzuweisen. Auf diese Weise bleibt sichergestellt, dass alle Teilnehmer innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ihre Daten senden können. Wenn alle Teilnehmer wieder über synchronisierte Uhren verfügen – die Mutteruhr stellt einen »gleichberechtigten »Netzteilnehmer« dar – und die Sendereihenfolge im Datenaustauschprotokoll festliegt, braucht das System keinen »Busmaster«, um zu arbeiten. Einheitliches Protokoll für verlustlosen Datenaustausch Da Ethernet ein Protokoll der zweiten Ebene darstellt, sagt es nichts über den physikalischen Datenaustausch und damit nichts über die physikalische Übertragungsgeschwindigkeit aus. Der Sinn, Ethernet unter Echtzeitbedingungen einzusetzen, liegt darin, dass Daten, die aus dem Feld- oder Prozessbereich einer Maschine oder Anlage in andere Unternehmensbereiche gelangen sollen, unmittelbar im Ethernet-Frame bleiben können. Das »Umpacken« aus anderen oder in andere Protokollrahmen erfordert jedesmal Zeit und kann im Einzelfall sogar zu Informationsverlusten führen. Ein weiterer Vorteil von Ethernet ist die große Verbreitung dieses Protokolles. Dies führt nicht zuletzt dazu, dass die angebotenen Systeme eine hohe technische Funktionssicherheit bieten, bedingt durch die großen Stückzahlen und den damit verbundenen laufenden technischen Verbesserungen. Der Austausch der Nutzdaten stellt die grundsätzliche Aufgabe des Ethernet dar – wie jedes anderen Datenübertragungssystemes auch. Die Adressen, Sicherungsbits und sonstigen Informationen bilden den so genannten »Overhead«. Das Interesse effizienter Datenübertragung liegt nicht zuletzt darin, den Overhead im Verhältnis zu den Nutzdaten so gering wie möglich zu halten. Die 46 … 1 500 Byte, welche im EthernetProtokoll der zweiten Schicht »Nutzdaten« heißen, beinhalten u. a. die Adressierbytes des Internet-Protokoll (IP) der dritten Schicht und die Transportsicherungsinformationen des Transmission Control Protocol (TCP) der vierten Schicht. Alleine das IP verursacht in der Version 6 einen Mindest-Overhead von 46 Byte. Dann verkehrt sich der Vorteil, den der Einsatz des Ethernet in den Echtzeitanwendungen bringt, wieder ins Gegenteil. (Ende des Beitrags) 16) Eine Mutteruhr sendet Steuerimpulse, nach denen die Tochteruhren ihre Anzeige ausrichten. Der Steuerimpuls kann sekündlich erfolgen, wenn das Uhrensystem so klein ist, dass Signallaufzeiten im Vergleich zur Anzeigegenauigkeit verschwindend gering bleiben. Bei großen Systemen, vor allem wenn nicht mehr zu vernachlässigende Signallaufzeiten entstehen, verfügen die Tochteruhren über eigene Uhrwerke und erhalten von der Mutter in größeren Zeitabständen Synchronimpulse. Die Uhrwerke können ihre Referenzzeit aus einem Schwingquarz erhalten, z. B. Funkoder Rechneruhren, oder aus der Frequenz des Versorgungsnetzes ableiten, z. B. im Bereich der Deutschen Bahn de 8/2003