Literarische Texte für den ABU

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Literarische Texte für den ABU
näher. Die Sammlung enthält Kopiervorlagen zu fünfzehn modularen
Unterrichtseinheiten mit didaktisierten Lese- und Hörtexten. Hilfreiche
Vorentlastungen und klar formulierte Aufträge auf verschiedenen Niveaus
erleichtern den Zugang zur Literatur und bereichern den Unterricht.
Rezeption, Produktion und Interaktion werden mündlich wie schriftlich
eingeübt, sprachliche Kompetenzen gezielt trainiert. Die Module beinhalten
vielfältige Sozialformen und Lernmethoden. Handlungs-, kompetenz- und
lernzielorientiert sowie nach modernen didaktischen Ansätzen aufbereitet,
bieten sie zahlreiche Verknüpfungsmöglichkeiten mit dem Lernbereich
Gesellschaft.
www.hep-verlag.ch/literarische-texte-abu
Literarische Texte für den ABU
«Literarische Texte für den ABU» bringt Ihren Lernenden literarische Texte
Roger Portmann Marta Rüegg
Monika Wyss
Literarische
Texte für den
ABU
Portmann Rüegg Wyss
Texte und Arbeitsaufträge
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Inhaltsverzeichnis
7 9 15
23
31
37
45
55
63
71
79
95
Vorwort
Peter Bichsel
Von der Flucht in ein langes Leben
Bligg
Rosalie
Ulrich Bräker
Lebensgeschichte
Hazel Brugger
Frausein
Uta Claus / Jacob und Wilhelm Grimm
Die Sterntaler
Federica de Cesco
Spaghetti für zwei
Laura de Weck
Wahre Schweizer
Herbert Grönemeyer
Männer
Polo Hofer
Kiosk
Franz Hohler
Der Weltuntergang. Ballade mit Klopfzeichenbegleitung
Ulrich Knellwolf
Tod in Sils Maria
105
Ulrich Knellwolf
Tod in Sils Maria
115
123
Kuno Lauener
Fingt ds Glück eim?
Pedro Lenz
I bi meh aus eine
129
Werner Schmidli
Im Wohnblock
141 Verweisregister
143 Text- und Bildnachweis
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für die zwei- und dreijährige berufliche Grundbildung
für alle Lernenden
für die drei- und vierjährige berufliche Grundbildung
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Die Autorinnen, der Autor
Roger Portmann, lic. phil. I, ist Berufsfachschullehrer, wissenschaftlicher Fachhochschulmitarbeiter und freischaffender Journalist.
Nach Berufslehre und Zweitweg-Matura studierte er Geschichte,
Medienwissenschaften, Politologie und Kulturwissenschaften in
Zürich und Berlin. Während jener Zeit war er als Radioredaktor und Moderator tätig, begann für Zeitungen und Zeitschriften
zu schreiben und zu unterrichten. Nach dem Lizenziat erlangte er das Diplom zum Berufsfachschullehrer ABU. Neben dem
Berufsfachschulunterricht setzt er sich in Zeitschriftenartikeln
mit Bildungsfragen auseinander und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im ABU-Studiengang der Pädagogischen Hochschule
Zürich (PHZH).
Marta Rüegg unterrichtet Allgemeinbildung und Englisch an der
Berufsschule Bülach und ist Praktikumslehrperson für die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH). Das Diplom als Berufsfachschullehrerin erwarb sie in Zürich.
Nach einer kaufmännischen Ausbildung und mehreren Auslandaufenthalten (Paris, Cambridge) absolvierte sie ein Sekundarlehrerstudium. Danach folgten 15 Jahre Schulpraxis auf dieser
Stufe. Später wechselte sie in die Privatwirtschaft und war im
Produktmanagement einer internationalen Kosmetikfirma tätig.
Daneben studierte sie Betriebswirtschaft an der Zürcher Fachhochschule und schloss mit einer Diplomarbeit zu New Public
Management ab. 2008 absolvierte sie die Zusatzausbildung
«Pädagogische Fördermassnahmen» am EHB.
Monika Wyss, Dr. phil., verfügt über langjährige Unterrichtserfahrung an Berufsfachschulen (ABU- und BM-Lehrerin). Daneben wirkte sie als Sprachdidaktikerin in der Aus- und Weiterbildung für Lehrpersonen und als wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik. Nach der Ausbildung zur Primarlehrerin in Aarau war sie
an der Mittel- und Oberstufe tätig und ein Jahr lang Assistant
Teacher in den USA. Es folgten ein Sekundarlehramts- und ein
berufsbegleitendes Germanistikstudium in Zürich. Sie publizierte zu sprachdidaktischen Themen; ihre Dissertation ist schulischen Texten von Berufslernenden gewidmet.
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Vorwort
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Das Lehrmittel «Literarische Texte für den ABU» will den Berufslernenden mit ausgewählten Werken, die thematisch in der Lebenswelt von Jugendlichen verankert sind, literarisches
Schaffen näherbringen. Damit bietet es eine wertvolle Bereicherung für den allgemeinbildenden Unterricht an Berufsfachschulen, denn der Bereich Sprache und Kommunikation soll sich
nicht auf die Textsorten und den normativen Sprachbereich beschränken, sondern auch den
Horizont für Literatur weiten. Das Spektrum der behandelten literarischen Kurzformen umfasst die Ballade, das Gedicht, die Kolumne, den Krimi, die Kurzgeschichte, das Märchen, die
Novelle, das Lied, den Rap, die Slam-Poetry, wobei das Schwergewicht auf Schweizer Autor­
innen und Autoren der letzten Jahrzehnte liegt. Anders als bei Alltagstexten aus Zeitungen
und ähnlichen Publikationen, die im ABU häufig herangezogen werden, kann bei literarischen
Texten neben dem Inhalt auch die sprachliche Qualität thematisiert werden. Indem sich die
Lernenden bewusst mit den sprachlichen Facetten der literarischen Werke auseinandersetzen, erweitern sie ihre Kenntnis vielfältiger sprachlicher Ausdrucksformen und vor allem ihr
eigenes sprachliches Repertoire.
Die Module: Inhalt und Aufbau
Das Lehrmittel bietet als Kopiervorlagen 15 Unterrichtseinheiten für die zwei-, drei und vierjährige berufliche Grundbildung an, die in beliebiger Reihenfolge ausgewählt und eingesetzt
werden können. Idealerweise werden die Module in Verbindung mit einer der drei Ausgaben von
«Deutsch im ABU» (Ausgaben A, B oder Kompaktausgabe) verwendet.
Die Module sind ähnlich aufgebaut: Sie erleichtern den Zugang zur eigentlichen Auseinandersetzung mit dem literarischen Text mit einem motivierenden Unterrichtseinstieg bzw. mit
einem vorentlastenden Auftrag. Nach dem Lesen oder Anhören des Textes erschliessen sich
die Lernenden dessen Inhalt sowie formale Aspekte, indem sie entsprechende Aufträge bearbeiten. Dies geschieht handlungs- und kompetenzorientiert – somit entsprechend modernen
didaktischen Ansätzen. In den Aufträgen werden auch Aspekte des Sprachtrainings (Wortschatz, Schreiben) aufgegriffen und geübt. Jedes Modul wird mit einem Produkt abgerundet,
in dem die Lernenden auch ihre neu erworbenen Kompetenzen einsetzen. Zusatzaufträge dienen der Binnendifferenzierung.
Da der literarische Text bewusst ins Zentrum der Unterrichtseinheit gerückt ist, findet man die
biografischen Angaben zur Autorin oder zum Autor nicht zu Beginn, sondern am Schluss des
Moduls.
Tondokumente
Als besonderes Plus bietet «Literarische Texte für den ABU» auch Gelegenheiten, das Hörverständnis der Lernenden zu schulen und zu trainieren. Links zum Hörtext «Tod in Sils Maria»
(Modul Ulrich Knellwolf) und zu den frei im Internet verfügbaren Tondateien finden Sie unter:
mehr.hep-verlag.ch/literarische-texte-abu-links
Handbuch für Lehrpersonen
Das Handbuch für Lehrpersonen zu «Literarische Texte für den ABU» enthält Lösungsvorschläge zu sämtlichen Aufträgen, teilweise auch Lösungsbeispiele von Berufslernenden. Die
Lösungen werden ergänzt durch didaktische Tipps und weitere Hinweise.
Angaben zu Sozialformen und Zeitrahmen
Alle Module dieses Lehrwerks sind mehrfach in Klassen mit unterschiedlichen Niveaus und
Berufen in zwei- bis vierjährigen Grundbildungen erprobt worden. Die Rückmeldungen aus
der Praxis haben – wieder einmal – deutlich gezeigt, welch unterschiedliche Klassen wir an
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Vorwort
Berufsfachschulen unterrichten und welch wichtige Rolle der Lehrperson zukommt, wenn es
darum geht, eine Unterrichtseinheit auf eine bestimmte Klasse anzupassen.
Damit beim Einsatz im Unterricht die Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten,
Plenum) sich den unterschiedlichen Leistungsniveaus nach Bedarf anpassen lassen, werden
Angaben zur Unterrichtsform bewusst zurückhaltend verwendet. Des Weiteren sind die einzelnen Aufträge mit Bedacht nicht mit Zeitangaben versehen, denn es hat sich beim Testen und
Evaluieren der Module gezeigt, dass Klassen mit verschiedenen Lernniveaus unterschiedliche
zeitliche Ressourcen für die Aufträge benötigen. Hier sind die Lehrperson und ihre Erfahrung
mit der eigenen Klasse gefragt.
Lernziele und Verknüpfung mit dem Bereich Gesellschaft
Die Lernziele orientieren sich am Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen
(GER). Sie sind im Handbuch für Lehrpersonen zu Beginn jedes Moduls aufgeführt. An derselben Stelle sind auch konkrete Angaben zur Verknüpfung mit dem Bereich Gesellschaft (Aspekte, Beispiele für thematische Bezüge) zu finden.
Hinweis auf zusätzliche literarische Texte
Drei weitere literarische Texte finden sich in den Handbüchern zu «Deutsch im ABU», Ausgaben A und B:
—— zum Thema «Eintritt ins Berufsleben, neue Lebensphase»: Josef Reding, herr brockstiepel
bleibt bei lehrling (Gedicht)
—— zum Thema «Familie und Zusammenleben»: Peter Bichsel, Die Tochter (Kurzgeschichte)
—— zum Thema «Sicherheit und Risiko»: Hugo Loetscher, Zutritt für Räuber verboten (Glosse)
Verweisregister
Die literarischen Texte decken ein breites Spektrum ab, die Aufträge umfassen poetische, idio­
matische, stilistische sowie gattungsimmanente Phänomene von Alliteration bis zu Satire.
Einen detaillierten Überblick über die Stichwörter zur Literatur sowie zu den in den Aufträgen
angewandten Textsorten bietet das Verweisregister auf Seite 139.
Dank
Die Autorinnen und der Autor sind den Lehrpersonen, die im allgemeinbildenden Unterricht
mit ihren Klassen ein Modul oder deren mehrere in der Praxis getestet haben, zu grossem
Dank verpflichtet. Ihre Kritik haben wir ernst genommen, ihr Lob hat uns gefreut und uns in
unserem Vorhaben bestätigt. Durch die Evaluation der wertvollen Rückmeldungen und durch
konsequentes Miteinbeziehen von Verbesserungsvorschlägen können wir nun mit Gewissheit
versichern, dass die Module als Ganzes sowie in ihren Details praxiserprobt sind, sehr gut
funktionieren, den allgemeinbildenden Unterricht bereichern und für Lernende wie Lehrpersonen einen Gewinn darstellen.
Namentlich danken wir den folgenden Berufsfachschullehrpersonen: Claudine Birbaum, Peter
Blauth, Daniel Brüschweiler, Julia Buatsi, Dr. Verena Bühler, Peter Brandenberger, Marianne
De Lise, Lisa Delshad, Karin Eder, Roland Elmiger, Anna Gasser, Monika Glauser, Marc Grämiger, Esther Grüter, Sandra Haller, Samuel Hauri, Irène Huber, Paulina Jaenecke, Marion
Jordi, Martina Kerschbaumer, Thea Mauchle, Werner Merki, Stephan Noll, Richard Schneider,
Patrick Spielhofer, Lena Toborg, Christian Waser, Bettina Weller, Gallus Zahno.
Frühjahr 2016
Marta Rüegg, Dr. Monika Wyss, Roger Portmann und Verlag
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Peter Bichsel:
Von der Flucht in
ein langes Leben
a)Im Text, den Sie bald lesen werden, berichtet der Autor Peter Bichsel von seinem Umgang
mit elektronischen Geräten. Überlegen Sie, wie viel Zeit Sie selbst privat mit den folgenden
Geräten in den letzten drei Tagen – oder in drei anderen für Sie typischen Tagen – verbracht
haben: (1) Smartphone, (2) Tablet und/oder Computer, (3) Spielkonsole, (4) Fernseher.
Erstellen Sie dazu ein Säulendiagramm (Skizze oder elektronische Grafik). Teilen Sie die
senkrechte Achse Ihrer Grafik in Einheiten von halben Stunden auf. Tragen Sie dann in der
waagrechten Achse jene Geräte ein, die Sie benutzt haben, und in der Senkrechten die Gesamtzeit für jedes Gerät.
Auftrag 1
b)Betrachten Sie nun das Gerät mit der höchsten Säule. Schätzen Sie den Anteil an der Gesamtzeit, die Sie mit Warten (Aufstarten, Downloads, Probleme ...) zugebracht haben.
Zeit:
; in Prozent der Gesamtzeit:
%
c) Vergleichen Sie das Ergebnis in einer Gruppe oder in der Klasse.
a)Vervollständigen Sie in Partnerarbeit die angefangene Liste mit Fahrzeugen und Geräten,
die beide Familien besitzen.
Auftrag 2
Liste
Fahrzeuge:
Küchengeräte:
z. B. Mixer, Kaffeemaschine,
Weitere Haushaltsgeräte:
z. B. Staubsauger,
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Peter Bichsel
Bereich Körperpflege und Kosmetik:
z. B. Haarföhn,
Heimwerker- und Gartenpflegegeräte:
z. B. Bohrmaschine,
b)Wählen Sie aus Ihrer Liste drei Fahrzeuge oder Geräte, die in Ihren Familien regelmässig
benutzt werden. Schätzen Sie, wie viele Stunden, Wochen oder Monate Sie selbst arbeiten
müssten, um diese Geräte kaufen zu können. Tragen Sie alles in der Tabelle ein.
Merkmale
Gerät 1
Gerät 2
Gerät 3
Bezeichnung
geschätzter
Anschaffungspreis
aufgewendete
Arbeitszeit
Auftrag 3
Lesen Sie den folgenden Text von Peter Bichsel. Markieren Sie dabei in jedem Abschnitt die in
Ihren Augen wichtigste Aussage. Wählen Sie nach der Lektüre einen passenden Titel für den
Text.
Titel:
Der Soziologe [= Wissenschaftler, der sich mit Fragen zur menschlichen Gesellschaft beschäftigt] lvan Ilitch hat einmal ausgerechnet, wie viel Zeit ein Amerikaner für sein Auto durchschnittlich aufwenden muss. Er muss arbeiten, damit er es kaufen und unterhalten kann,
er ist auch, ohne zu fahren, mit ihm beschäftigt, Parkhaus, Werkstätte, Pflege. Und Ilitch hat
5 diesen jährlichen Zeitaufwand in ein Verhältnis gesetzt zur durchschnittlichen Distanz, die
ein Amerikaner im Jahr mit seinem Wagen schafft, und er kam auf das erstaunliche Resultat,
dass ein Amerikaner mit seinem Auto in einer Stunde ganze 3,5 Meilen weit kommt.
Das ist genau so viel, wie ein tüchtiger Wanderer zu Fuss schafft. Das fällt mir immer wieder
ein, wenn ich vor meinem neuen Computer sitze und warte, bis er etwas heruntergeladen
10 hat, und dann am neuen Windows hängenbleibe – und die Zeit vergeht und vergeht. Und
der Kauf brauchte Zeit, und für den Kaufpreis hatte ich zu arbeiten, und dann funktionierte
das Aufladegerät nicht richtig. Also zurück ins Geschäft usw. usw. Wie viele Wörter, frage ich
mich, schreibe ich unter all diesen Umständen in einer Stunde auf meinem Computer: Sind
es 2, 3 oder 3,5 Wörter pro Stunde?
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Peter Bichsel
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15 Und ein neues Handy, und dann sich freuen, was es alles kann und wie man das zum Funktionieren bringt, und glücklich sein, wenn es funktioniert, und über die Technik und über
sich selbst staunen. Nein, ich bin kein Elektronikmuffel, mir macht das Spass, ich liebe Gebrauchsanweisungen. Ich freue mich darauf, etwas Neues in Betrieb zu setzen – und plötzlich ist es morgens um drei, und einschlafen kann man jetzt auch kaum mehr.
20 Und dann die Behauptungen, dass ich das Handy nur und selten zum Telefonieren brauche,
den PC ausschliesslich zum Schreiben. Wäre das so, wir hätten alle immer noch das allererste Modell. Denn alles, was später dazugekommen ist, befriedigt nichts anderes als unseren
Spieltrieb. (...)
Von der Flucht in ein langes Leben (gekürzt), aus: Peter Bichsel, Über das Wetter reden. Kolumnen
2012 – 2015, S. 47 f. © Suhrkamp Verlag Berlin, 2015.
a)Vergleichen Sie zu zweit oder zu dritt Ihre Markierungen. Formulieren Sie, davon ausgehend, gemeinsam die vier wichtigsten Aussagen des Autors in je einem Satz.
Auftrag 4
b)Betrachten Sie nun Ihre Texttitel. Einigen Sie sich auf den Titel, der am besten zum Inhalt
der Kernaussagen passt.
Bei Bichsels Text handelt es sich um den ersten Teil einer Kolumne.
Auftrag 5
Kolumnen erscheinen in einer Zeitung oder Zeitschrift. Fachleute oder bekannte Persönlichkeiten dürfen sich zu einem selbst gewählten Thema äussern. Meistens gehen sie dabei von einer typischen Lebenssituation oder einer menschlichen Verhaltensweise aus. Sie
schildern ihre persönliche Erfahrung und geben ihre Meinung bekannt, sie beleuchten Zusammenhänge und decken Widersprüche auf.
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Peter Bichsel
Suchen Sie in Bichsels Text die Stellen, in denen der Autor seine persönliche Erfahrung darlegt. Notieren Sie hier die entsprechenden Zeilen.
—— Persönlicher Bezug zum Thema: Zeilen
—— Hinterfragen des eigenen Verhaltens: Zeilen
Auftrag 6
a)Wörtliche Wiederholungen in einem Text empfinden wir oft als fantasielos und versuchen
sie zu umgehen. Geübte Schreibende setzen das Stilmittel der Wiederholung jedoch gelegentlich bewusst ein. Lesen Sie dazu den folgenden Hinweis.
Mehrmalige Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe unterstreicht die Aussage
und verleiht der Sprache Rhythmus.
Beispiel: ... und die Zeit vergeht und vergeht.
b)So berichtet Bichsel nicht nur über das Zerrinnen der Zeit («plötzlich ist es morgens um
drei»), sondern er verdeutlicht es auch mit sprachlichen Mitteln: Er hält nicht nach jeder Aussage inne und setzt einen Punkt, sondern er reiht mehrere Aussagen mit «und»
aneinander. Lesen Sie nun Bichsels Text nochmals aufmerksam und umkreisen Sie die
«und»-Wiederholungen im zweiten und dritten Abschnitt.
Auftrag 7
Ein weiteres Stilmittel, das Bichsel einsetzt, ist die Ellipse.
Als Ellipsen bezeichnet man Kurzsätze, die durch das Weglassen von grammatikalisch eigentlich notwendigen Satzteilen entstehen. Meistens fehlt das Verb in Personalform, z. B.:
Und dann [flüchte ich in] die Behauptungen, …
Überschriften, Schlagzeilen und Werbeslogans bestehen häufig aus Ellipsen. In literarischen Texten wird das Stilmittel eingesetzt, um Wichtiges hervorzuheben und eine eindringliche Wirkung zu erzielen oder um Hektik zu vermitteln.
a)In den Abschnitten 1 und 2 findet sich je eine Ellipse, in Abschnitt 3 mehrere. Unterstreichen Sie diese Textstellen in den Abschnitten 1 – 3. Vergleichen Sie das Ergebnis mit Ihrer
Banknachbarin oder Ihrem Banknachbarn.
b)Überlegen Sie sich nun, weshalb die beiden Stilmittel «und»-Wiederholung und Ellipse gut
zusammenpassen. Halten Sie das Ergebnis in einem oder zwei Sätzen fest.
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Peter Bichsel
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Kommentar
Der Autor behauptet, dass die neusten Modelle von Computern und Smartphones nichts anderes als unseren Spieltrieb befriedigen. Was sagt Ihnen Ihre eigene Erfahrung dazu? Nehmen
Sie zu dieser Aussage kurz Stellung. Verfassen Sie einen Kommentar (eine Stellungnahme) in
mindestens sechs vollständigen Sätzen. Beachten Sie dabei die Merkmale eines guten Kommentars und die Regeln des Argumentierens.
Auftrag 8
Beschreibung
Beschreiben Sie eines der Geräte, die Ihnen in Ihrem Leben sehr wichtig sind. Beachten Sie
dabei die Merkmale der Textsorte Beschreibung. Textumfang: 100–150 Wörter.
Zusatzauftrag
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Peter Bichsel
Biografisches
Peter Bichsel wurde 1935 als Sohn einer
Luzerner Handwerkerfamilie geboren und
wuchs ab 1941 in Olten auf. Heute lebt er
in Bellach bei Solothurn.
Nach dem Besuch des Lehrerseminars
in Solothurn wirkte Peter Bichsel bis
1968 als Primarlehrer. Als Schriftsteller
bekannt wurde er 1964 mit seinen Kurzgeschichten in «Eigentlich möchte Frau
Blum den Milchmann kennenlernen».
Seine ersten Kolumnen schrieb er ab 1968 für «Die Weltwoche». Neben Texten verfasste er
auch Hörspiele. Peter Bichsel hat für seine Werke mehrere literarische Auszeichnungen erhalten.
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