GT07-16D - GeTec Ingenieurgesellschaft für Informations
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Maßnahmen zur Gewährleistung der Betriebssicherheit einer Produktionsanlage der holzverarbeitenden Industrie während bergbaulicher Einwirkungen Otto Uhl Deutsche Steinkohle AG Markus Schmitt Regionalorganisation Saar Manfred Jakobs GeTec Ingenieurgesellschaft mbH, Aachen Überreicht durch GeTec Ingenieurgesellschaft für Informations- und Planungstechnologie mbH Head Office D-52068 Aachen, Rotter Bruch 26a ℡ +49 241 406607 Fax +49 241 406609 E-mail:[email protected] Rhein-Main Office ℡ +49 69 8010 6624 Fax +49 69 8010 4977 www.getec-ac.de Fachaufsatz GT 07-16 D -1EN 14 788/99 Maßnahmen zur Gewährleistung der Betriebssicherheit einer Produktionsanlage der holzverarbeitenden Industrie während bergbaulicher Einwirkungen Otto Uhl / Markus Schmitt / Manfred Jakobs Deutsche Steinkohle AG, Regionalorganisation Saar GeTec Ingenieurgesellschaft, Aachen Abstract A production line in the wood industry is influenced by mining and has to be surveyed in position with an accuracy of 0.1 mm. An electromechanical alignment system based on a fixed wire and using an electrooptical position measurement has been developed in order to detect early the influence of mining. Furthermore the measurement system is due to support the work for a position correction of the production line. 1. Problemstellung Das Bergwerk Ensdorf ist eines der drei Steinkohlenbergwerke der Regionalorganisation Saar der DSK AG. Die Lagerstätte des Bergwerks Ensdorf liegt geologisch gesehen im Stefan und zwar in den Oberen Heusweiler Schichten des Saarkarbons. Zur Zeit befinden sich 2 Flöze, nämlich Flöz Schwalbach und Flöz Wahlschied, im Verhieb beziehungsweise in der Vorrichtung. Das dritte nur in Teilen der Lagerstätte bauwürdige Flöz Grangeleisen soll Mitte des Jahres 2000 nach 25jähriger Pause wieder in Verhieb gehen. Die Förderung beträgt zur Zeit ca. 14000 t verkaufsfähiges Produkt Kraftwerkskohle täglich. Der Abbauschwerpunkt liegt im Feld Dilsburg, Flöz Schwalbach mit einer Mächtigkeit von ca. 3 m, wo in einem Hochleistungsdoppelstrebsystem zur Zeit die gesamte Förderung des Bergwerks gewonnen wird. -2- FLÖZ SCHWALBACH Merc hwe ilerGö tze nb erg 8.11 O st -Sp run -1425 g 65 .30 ) un ter 8.9 Os t 65 .1 0 ge pl. ge pl. Fö bg . -1000 Bunker 8 st We W 8.7a est 8.8 Os t 8.7 Ost Kohleverlust bei Sicherheitspfeiler 8.6 Os t . 50.2 ichtstr gepl. R 8 .8 a st (c a.3 0m W ett erb g. 6 5.3 0 8.10 O st We 8.8 st We 8.7 st We 8.6 st We 8.5 8.5 Os.7 t 8 Os t Industrieobjekt 8.4 Os t 8.3 Os t 8.2 Os t 8.1 Os t Bild 1: Abbauzuschnitt Flöz Schwalbach, Feld Dilsburg Die Strebe 8.3 bis 8.6 Ost haben auf einen holzverarbeitenden Industriebetrieb zwischen 1990 und 1997 bergbauliche Einwirkungen in der Randzone verursacht. Während des Abbaus des ersten Doppelstrebes 8.3/4 Ost lag der Betrieb in der äußersten Randzone des Einwirkungsbereichs. Während dieser Phase lagen die gemessenen Senkungen unter 2 cm und Betriebsbeeinträchtigungen traten nicht auf. Die prognostizierten Einwirkungen durch das Doppelstrebsystem 8.5/6 Ost waren nach der Bodenbewegungsvorausberechnung nach Hellwig mehr als doppelt so groß und betrugen bis zu 5 cm Senkung. Die Vorausberechnung erfolgte zum einen mit dem saarländischen Schnittwinkelverfahren nach Hellwig sowie mit dem Vorausberechnungsverfahren CADBerg. Die beiden Vorausberechnungen differierten in dem interessierenden Bereich um weit mehr als 100%. Dies ist jedoch nicht verwunderlich, da alle bekannten Bodenbewegungsvorausberechnungsverfahren in den Randbereichen die tatsächlichen Bodenbewegungen nur unzureichend wiedergeben. Es stellte sich nun die Frage ob die hochempfindlichen Anlagen überhaupt weiteren bergbaulichen Einwirkungen ausgesetzt werden sollten, oder ob ein Sicherheitspfeiler in Betracht kommt. Die Zuschnittsplanung wurde in diesem Bereich sehr kritisch geprüft. Da nicht nur der zum Jahreswechsel 1995/96 angelaufene Doppelstreb 8.5/6 Ost auf die Produktionsanlage eingewirkt hätte, sondern auch die nördlich daran anschließenden Bauhöhen in Flöz Schwalbach und nach damaliger Planung ab etwa dem Jahr 2002 die Abbaubetriebe in dem ca. 130 m tiefer liegenden Flöz Wahlschied, hätte sich durch Einhalten eines Sicherheitspfeilers ein Kohlenvorratsverlust von weit mehr als 1,5 Mio. t ergeben. -3- FLÖZ WAHLSCHIED 5.3 0) un te r6 ca .3 0m 0( -1000 ge pl . Fö b g. 65 .1 ge pl. W ett erb g. 6 5 .3 0 Merc hwei lerGö tze nbe rgSp run -1425 g Bunker 8 . 50.2 ichtstr gepl. R est 8 .8 W est 8 .7 W est 8 .6 W est 8 .5 W t 8.8 Os st 8.7 O Kohleverlust bei Sicherheitspfeiler Industrieobjekt t 8.6 Os t 8.5 Os Bild 2: Abbauzuschnitt Flöz Wahlschied, Feld Dilsburg Unter Berücksichtigung dieser Grundlagen wurde entschieden, die Betriebssicherheit des Industriebetriebes nicht durch Verzicht auf Kohlenvorräte, die zur Zeit für ca. 170 DM/t gewonnen werden, sondern durch übertägige Maßnahmen zu gewährleisten. Zu den übertägigen Maßnahmen zählen: Sicherungsmaßnahmen Anpassungsmaßnahmen Meßtechnische Überwachung Nahezu tägliche Inaugenscheinnahme Regulierungsmaßnahmen ° Sicherungs- und Anpassungsmaßnahmen Die Sicherungs- und Anpassungsmaßnahmen wurden beim Neubau der MdF-Anlage (MdF = Mitteldichte Faserplatten) bereits im Jahre 1989 durchgeführt. -4- Bild 3: Gesamtansicht der Industrieanlage Aufgrund des schlechten Baugrundes wurden die Produktionshalle und die Contirollpresse auf Großbohrpfählen gegründet. Als Vorsorge gegen bergbauliche Einwirkungen wurden Pfähle, Bodenplatte und Betonbalkenrost verstärkt ausgeführt (Sicherungsmaßnahmen). Zusätzlich wurde der Neubau durch konsequente Ausbildung von Bergschadensfugen von den bestehenden Gebäuden getrennt (Anpassungsmaßnahmen). Darüberhinaus wurden die Contirollpresse sowie vor- und nachgeschaltete Produktionseinrichtungen höhenregulierbar gestaltet. So wurden in Erwartung bergbaubedingter Bodenbewegungen und einer damit verbundenen Lage- und Höhenkorrektur der Presse in den beiden Stahlbetonträgern unmittelbar unter der Presse vorsorglich 52 Nischen zur Aufnahme von Hydraulikzylindern vorgesehen. Diese Maßnahmen erfolgten in einer gemeinsamen Aktion zwischen der holzverarbeitenden Gesellschaft und den Bergwerken Ensdorf und Göttelborn, da das Bergwerk Göttelborn nach damaliger Planung ebenfalls Einwirkungen auf diesen Industriebetrieb haben sollte. Durch den Beschluß das Bergwerk Göttelborn zum Ende des Jahres 2000 stillzulegen, werden nur Einwirkungen des untertägigen Steinkohlenabbaus des Bergwerks Ensdorf das Werk beeinträchtigen. Daher sind alle nun folgenden Betrachtungen auf den Abbau des Bergwerks Ensdorf konzentriert. ° Meßtechnische Überwachung Bereits während der Neubauphase 1989/90 wurden ca. 500 Nivellementspunkte vermarkt und über Feinnivellements bestimmt. Diese hohe Punktzahl wurde gewählt, da unsicher war welche Punkte nach Fertigstellung der Anlage noch nutzbar sein werden. Die hohe Punktzahl hat sich jedoch insofern bewährt, als nach der Inbetriebnahme der Anlage über weitere Feinnivellements festgestellt wurde, daß die Eigenverformung der Contirollpresse im normalen Betrieb ohne bergbauliche Einwirkungen bereits die Grenzwerte der Herstellerfirma erreichte. Diese Eigenverformung ist auf den Einfluß der Temperatur, die dynamische Belastung während des Produktionsprozesses sowie die unterschiedliche Setzung der Fundamente zurückzuführen. -5Da die meßtechnischen Beobachtungen an der verformungsempfindlichen Presse zur Herstellung mitteldichter Faserplatten bereits während der Betriebsphase Verformungen zeigten und nach Angaben des Maschinenherstellers nur geringe Verformungen zulässig waren, mußten weitere bergbaulich bedingte Bodenbewegungen sehr sensibel betrachtet werden. Aus diesem Grunde entschloß sich die damalige Saarbergwerke AG in Absprache mit dem Betreiber des Holzwerks, die Lage der Presse kontinuierlich zu überwachen. Die Meßwerterfassung sollte dabei im Sekundentakt erfolgen und die Meßergebnisse nach einer entsprechenden Aufbereitung quasi in Echtzeit abrufbar sein, um Tendenzen der Bodenbewegungen frühzeitig zu erkennen und hinsichtlich einer Lagekorrektur sofort handlungsfähig zu sein. Ebenso war es für den Bergbaubetreiber wichtig, nach den ersten Erfahrungen die Verformungen der Presse während des normalen Betriebsgeschehens zu kennen. Die Überwachungseinrichtung sollte auch nicht nur für den anstehenden Doppelstreb zu nutzen sein, sondern langfristig betrieben werden, um alle geplanten Abbaubetriebe abzudecken. Dieser lange Überwachungszeitraum gewährleistet auch eine Überwachung der Anlage während der einwirkungsfreien Zeiten, in denen nunmehr nur noch Temperatur- und mechanisch-dynamische Einflüsse des Produktionsbetriebes zu Verformungen führen. Konventionelle geodätische Meßverfahren kamen wegen der langen Meßzeit und der verzögerten Ergebnisdarstellung nicht in Frage. Da nach ausgiebigen Untersuchungen auf dem Markt kein geeignetes System zu finden war, entschied sich die frühere Saarbergwerke AG dazu, mit der GeTec Ingenieurgesellschaft mbH ein entsprechendes elektrisches Meßsystem zu entwickeln, das den hohen Genauigkeitsanforderungen entspricht und die Meßergebnisse automatisiert in entsprechender Form darstellt. ° Inaugenscheinnahme Im Rahmen des mittlerweile guten Verhältnisses zu der holzverarbeitenden Firma konnte das vor Ort tätige Personal für auftretende Veränderungen an der Anlage sensibilisiert werden. Ebenso waren die entsprechenden Sachbearbeiter unserer Bergschadensabteilung oder Mitarbeiter unseres Bauhofes ständig präsent, so daß eine nahezu tägliche subjektive Überwachung gewährleistet war und auch in Zukunft sein wird. ° Regulierungsmaßnahmen Regulierungsmaßnahmen wurden bereits in den ersten Planungen für erforderlich gehalten. Ziel war es, durch die meßtechnische Überwachung den Zeitpunkt der Regulierungsmaßnahmen so zu steuern, daß keine bergbaubedingten Betriebsstillstände verursacht werden. Die bisher erforderlichen Maßnahmen werden später näher beschrieben. 2. Maschinentechnische Anforderungen an die Meßtechnik Das Herz der Produktionsanlage ist eine 36 m lange und 3,2 m breite Contirollpresse mit einer Masse von rund 1200 Tonnen. Die Presse liegt auf zwei 90 cm hohen Stahlbetonträgern, die Teil einer Stahlbetonwanne sind. Insgesamt 18 Stahlbetonstützen leiten die Last über einen Betonbalkenrost in Bohrpfähle ein. Mit der Contirollpresse werden seit Anfang 1990 mitteldichte Faserplatten und Spanplatten produziert. Hierzu bewegen sich zwei Stahlbänder kontinuierlich an Heizplatten vorbei und pressen das im Einlauf noch relativ locker aufgeschichtete Material unter hohem Druck und hoher Temperatur zu einer endlosen Platte zusammen. Die hohen Qualitätsanforderungen an das Produkt –die Fertigungstoleranz hinsichtlich der Plattendicke beträgt z. B. lediglich ±0,1 mm – sind nur mit einer einwandfrei funktionierenden Produktionsanlage zu erfüllen. Einer korrekten, stabilen Lage der Contirollpresse kommt somit besondere Bedeutung zu. -6- Bild 4: Ansicht der Contirollpresse Bild 5: Schematische Darstellung der Contirollpresse Die Anforderungen des Maschinenherstellers an die Lagesicherung der Maschine nach Inbetriebnahme waren demnach recht hoch. So wurde die maximal zulässige Schieflage der Fundamente (Pfähle) in Längs- und Querrichtung mit 3 mm angegeben. Die maximal zulässige Durchbiegung des Maschinenträgers wurde ebenfalls mit 3 mm angegeben. Die erwähnten Stabilitätskriterien und die geringen zulässigen Toleranzen fordern eine Meßgenauigkeit von ~ 0.05 mm für die Biegelinienerfassung und von 0,1 mm/m für die Schieflagenmessung. -7- max. 3 mm max. 1.5 mm max. 1.5 mm max. 3 mm B A Bild 6: Zulässige Lageabweichung nach Angaben des Herstellers Als einzig möglicher Einbauort wurde der Raum (Wanne) unmittelbar unter der Presse ausgewählt. Temperaturmessungen dort ergaben Spitzenwerte von 1100C. In der Regel lagen die Temperaturen je nach Jahreszeit und Produktion zwischen 800C und 1000C. Ein Umstand, der zusätzlich hohe Anforderungen an eine Meßeinrichtung stellt. Um einen reibungslosen Betrieb der Meßeinrichtung zu gewährleisten, wurden frühzeitig Feldversuche durchgeführt, um die Sensorik zu kühlen. Nachdem Feldversuche mit Luft als Kühlmittel die Eignung dieses Mediums nicht nachweisen konnten, entschloß man sich die Sensorik über einen geschlossenen Wasserkreislauf in einem unkritischen Temperaturbereich zu halten. -83. Meßverfahren und Meßeinrichtung Die Meßeinrichtung besteht aus zwei elektromechanischen Aligniersystemen zur Biegelinienerfassung der beiden Träger und Neigungsmeßeinrichtungen für die Erfassung der Schieflagen. Bild 7: Schematische Darstellung der Meßanordnung für das Überwachungsobjekt Die Referenz des Aligniersystems ist ein zwischen zwei Auflagern gespannter Federstahldraht. An jeweils 14 Meßpunkten in den beiden Maschinenträgern wird ein elektrooptischer Abstandssensor befestigt, der kontinuierlich die relative vertikale Position w Träger - Referenzdraht mißt. Über die Neigungsmessung an einer Basis von 3 m Länge in Maschinenlängsrichtung erfolgt die Berechnung der Veränderung des vertikalen Auflagerabstandes (viB – viA) und daran anschließend die Transformation der Verformungen w in Höhenänderungen innerhalb eines rechtwinkligen Koordinatensystems. Über die Neigungsmessungen in Querrichtung wird das zweite Aligniersystem an das Maschinenkoordinatensystem angeschlossen. z Abstandssensor A Auflager z 24 s x T B Referenzdraht Auflager F Parameter Systemkonfiguration Vorspannung F 750 N 1.5 N horiz. Auflagerabstand 33 m 36 mm Gewicht/m 3.8 g/m 10 mg/m Bild 8: Schematische Darstellung des Aligniersystems zul. Abweichung -9- Der Referenzdraht ist auf der einen Seite fixiert und auf der anderen Seite über eine reibungsarm gelagerte Rolle geführt. Die notwendige mechanische Spannung wird mit einem Spanngewicht erzeugt. Bei dieser statisch bestimmten Referenzanordnung treten keine für die Meßgenauigkeit relevanten Durchhangänderungen aufgrund behinderter Wärmeausdehnung auf Veränderungen der Kettenlinienparameter wie Vorspannung, Gewicht/ Längeneinheit und horizontaler Auflagerabstand führen zu statischen Durchhangänderungen und beeinträchtigen die Genauigkeit der Höhenbestimmung. Eine Abschätzung der zulässigen Parameteränderungen ( Auslegungsparameter: Vorspannung F 750 N, Gewicht/Längeneinheit p= 3.8 g/m, horizontaler Auflagerabstand s = 33 m) hinsichtlich einer Referenzstabilität von besser als 0.1 mm ergab für den Auflagerabstand 36 mm, das Spanngewicht 1.5 N und für das Gewicht/Längeneinheit 10 mg/m. Die zulässigen horizontalen Auflagerveränderungen liegen im Bereich der maximal zu erwartenden thermischen Längenänderungen der Maschinenträger. Durch Reinigen des Drahtes und der Spanngewichte im Zuge von Wartungsarbeiten konnten diese Einflüsse minimiert werden. Dynamische Referenzdrahterregungen traten nicht auf. Die berührungslose Bestimmung der Abstandsänderungen des Maschinenträgers gegenüber dem Referenzdraht erfolgt über dessen Abbildung auf einem lichtempfindlichen Detektor. Eingesetzt wird ein CCDArray bestehend aus 5000 Einzeldioden mit einer Breite von 7 µm. Daraus resultiert ein Meßbereich des Abstandssensors von 35 mm. Der Referenzdraht (Drahtdicke: 0.8 mm) wird durch ein paralleles Lichtbündel auf der Diodenoberfläche abgebildet. Hierzu wird das divergente Lichtbündel einer Laserdiode über einer Zylinderlinse parallelisiert. Der durch den Referenzdraht erzeugte Schatten verursacht eine Signaländerung und definiert die Referenzposition zum jeweiligen Zeitpunkt auf dem CCD-Array für die elektrische Auswertung. CCD-Array signal Signal laser Laser E le k tr o -o p tis c h e r A b s ta n d s s e n s o r C C D -A r r a y Referenz draht K o n fig u ra tio n B e tr ie b s a rt In te g r a tio n s z e it m a x . S c h a tt e n b r e ite m in . S c h a tte n b r e it e S c h m u tz w a r n u n g in % mode 1 electrical signals Optik O u tp u t M a x im a lw e r t M it te lw e rt M in im a lw e r t S ta n d a rd a b w e ic h u n g Tr ä g e r te m p e r a tu r S e n s o r te m p e r a tu r D ia g n o s e b y te C P U S ie m e n s C P 8032 mode 0 digitales Positionssignal A u s w e r te e le k tr o n ik O u tp u t m a x im a le S c h a t te n b r e ite m ittle r e S c h a tte n b re ite m in im a le S c h a tte n b r e ite S ta n d a rd a b w e ic h u n g S e n s o r te m p e r a tu r V e rs c h m u tz u n g Bild 9: Aufbau eines elektrooptischen Abstandssensors Um Signalfehler aufgrund von Temperatureinflüssen zu vermeiden, wurde mit der Fa. ikado GmbH, Herzogenrath eine Sensorelektronik aufgebaut, in der die elektrischen Signale bereits im ersten Schritt in einer Auswerteelektronik in digitale Positionssignale umgewandelt und am DualPorted-RAM der CPU (Siemens CP 8032) für die weitere Signalauswertung zur Verfügung gestellt werden. Während eines frei einstellbaren Meßintervalls (maximal 250 Zyklen/s) werden über einen Algorithmus zur Drahtverfolgung Mittelwert mit Standardabweichung, Minimal- und Maximalwert der Drahtposition im Zyklus ermittelt. Zusätzlich werden Umgebungs- und Sensortemperatur gemessen, um einmal eine Zuordnung der Meßwerte zu den Betriebszuständen zu erreichen und um bei Überschreiten bestimmter Sensortemperaturen Warnmeldungen an den Betreiber der Meßeinrichtung abzugeben. Außerdem ist die Sensoroptik einer Verschmutzung durch Ölnebel und Holzstaub ausgesetzt. An Hand einer integrierten Verschmutzungsüberwachung kann der Wartungseinsatz effizient gesteuert werden. Sensorkalibrierungen zeigen, daß eine Meßgenauigkeit von ~0.03 mm erreicht wird. Untersuchungen der Temperaturabhängigkeit ergaben keine Beeinflussungen des Positionssignals. - 10 Die Meßwerterfassung erfolgt über das Bussystem Feldbus Sinec L2 DP der Fa. Siemens. Eine SPS Simatic S5 - 11 5U, die mit den entsprechenden Baugruppen ausgerüstet ist, steuert die Kühlanlage, sammelt die Daten und sendet diese zu einem Auswertecomputer, der mit einer Visualisierungseinheit (COROS/LSB Win) zur Online-Darstellung des Prozesses ausgestattet ist. Der Einsatz einer Fernwartungssoftware gestattet eine Fernsteuerung der Überwachungsanlage über Modem und Telefonnetz sowie einen Datentransfer zu einer Leitstelle der DSK-Saar. Datenerfassung - elektro-optischer Abstandssensor Sinec L2 DP - Neigungsgeber Steuerung Kälteanlage Meßwertarchiv Warnungen Kälteanlage analog input - Pumpen - Kältemaschinen - Anlagenkontrolle digital input Konfiguration digital output Rechner 4/86 DX2 inkl. Terminal Berechnungen Siemens SPS S5-115U Elektromechanisches Aligniersystem Fernwartung Leitstelle Bild 10: Prozeßwertverarbeitung der Überwachungsanlage Mit der beschriebenen Überwachungsmeßeinrichtung wird die Produktionsanlage seit September 1995 zuverlässig überwacht. Eine notwendige Lagekorrektur wurde frühzeitig signalisiert und konnte mit Hilfe des Aligniersystems effizient und mit der erforderlichen Genauigkeit durchgeführt werden. Basis dieser Ausrichtungsmaßnahmen sind die in Bild 7 dargestellten Biegelinien der beiden Maschinenträger, die durch das Meßsystem kontinuierlich aufgezeichnet werden. 4 Auswertung der Meßergebnisse Im Oktober 1995 begann die Überwachung der Produktionsanlage mit dem elektromechanischen Aligniersystem. So konnte in den Monaten Oktober bis Dezember 1995 das Bewegungsverhalten unabhängig von Bergbaueinflüssen zur Beweissicherung aufgezeichnet und bewertet werden. Der eigentliche Überwachungsprozeß für die Abbaubetriebe 8.5 / 8.6 Ost begann im Dezember 1995. Als Referenzdatum wurde ein Zeitpunkt Mitte Dezember 1995 festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt war die Produktionsanlage vollständig abgekühlt. Aufgabe der Meßeinrichtung war es die Veränderungen, die gegenüber diesem Nullpunkt auftreten aufzuzeichnen. Für die Bewertung des sich einstellenden Verformungsverhaltens sind die umfangreichen Meßdaten kontinuierlich ausgewertet worden. Standardmäßig erfolgte eine Darstellung des Zeitbewegungsverhaltens der einzelnen Meßstellen zusammen mit der Trägertemperatur und eine Biegeliniendarstellung zu ausgewählten Zeitpunkten. - 11 Meßstelle 17 - 20 Zeitraum 30.06.96 - 31.08.96 Bezugsdatum 19.12.95 250 1,5 225 1,0 200 0,5 -0,5 17 175 18 19 150 20 125 -1,0 100 -1,5 75 -2,0 50 -2,5 25 0,0 -3,0 29.06.96 Trägertemperatur in °C Verformung in mm 2,0 0 13.07.96 17 27.07.96 18 19 10.08.96 20 24.08.96 Trägertemperatur Absta ndsse nsor Sü dos t SO No r dw e s t NW Nordos t NO / Träge r 2 - Re fe re nz 2 (M 11 - M 24) Südw es t SW / Tr äger 1 - Re fe re nz 1 (M 31 - M 44) Bild 11: Zeitbewegungsverhalten ausgewählter Meßstellen Bei der Betrachtung des Zeitbewegungsverhaltens in Bild 11 zeigt der Verlauf der Verformungen deutlich den Einfuß der am Objekt vorherrschenden hohen Temperaturen während der Produktion (Produktionstemperatur rund 80°C). Im aufgeheizten Zustand erreicht die Durchbiegung einen Maximalwert von 1,5mm. Nach Abschalten des Produktionsprozesses bauen sich diese wieder ab und der Träger erreicht wieder seinen Ausgangszustand. Deutlicher wird dieser Zusammenhang bei der Betrachtung der Biegelinien. Während der Maschinenträger bei einer Temperatur von 11°C nahezu keine Durchbiegung aufweist, ist bei einer Temperatur von 25°C deutlich eine Verformung gemäß der Biegebalkentheorie zu erkennen. Bezüglich des zeitlichen Ablaufs der Temperaturverformung ist ein schnelles Ansteigen während der Aufheizphase und ein verzögertes Abklingen während der Abkühlung erkennbar. - 12 B ie g e lin ie 1 5 .0 2 .1 9 9 6 / S t ills t a n d T r ä g e r 1 1 ° C Verformung in mm 2 ,0 1 ,0 0 ,0 - 1 ,0 11 - 24 31 - 44 - 2 ,0 0 5 10 15 20 25 30 S ta ti o n ie r u n g i n m B ie g e lin ie 0 8 .0 4 .1 9 9 6 / S t ills t a n d T r ä g e r 2 5 ° C 2 ,0 Verformung in mm 1 ,0 0 ,0 - 1 ,0 11 - 24 31 - 44 - 2 ,0 0 5 10 15 20 25 30 S ta ti o n ie r u n g i n m Absta ndsse nsor Südos t SO Nor dw e s t NW Nordos t NO / Träge r 2 - Re fe re nz 2 (M 11 - M 24) Südw es t SW / Tr äger 1 - Re fe re nz 1 (M 31 - M 44) Bild 12: Biegeliniendarstellung für charakteristische Maschinenzustände Die nachfolgende Darstellung der Trägerverformungen über den gesamten Temperaturbereich zeigt deutlich die Systematik, die sich aus den Zeitbewegungsbewegungskurven bereits qualitativ ableiten läßt. Bei Temperaturen > 50°C bilden sich stärker anwachsende Verformungsbeträge aus, die1,5 bis 2 mm erreichen. - 13 - 2,5 Verformung in mm 2,0 Bandbreite +/- 0.3 m m 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 Meßw erte Trend -1,0 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 Temperatur in °C 60,0 70,0 80,0 90,0 Bild 13: Trägerveränderung durch Temperatur Diese kurzfristigen Verformungsreaktionen des Maschinenträgers auf die Produktionstemperatur werden überlagert von Bewegungen, die aus den jahreszeitlichen Temperaturschwankungen und aus dem Bergbaueinfluß resultieren. So bewirkt die Temperatur Ausdehnungen der Pfahlgründungen bei einer Erhöhung, während absinkende Temperaturen Kürzungen dieser Fundamentelemente verursachen und somit die gleiche Richtungen wie bergbaubedingte Bodenbewegungen haben. Zur Bewertung dieser Einflüsse gibt das nachfolgende Bild eine zusammenfassende Darstellung der Trägerverformung über einen Zeitraum von 2 Jahren. Maximalwerte Minimalwerte 3,5 -2,00-0,00 Maximalwerte 0,00-2,00 2,00-4,00 0,50-1,50 0,00-2,00 -4,00--2,00 -2,00-0,00 0,00-2,00 41 33 T räg er 2 Süd west 2,00-4,00 Bild 14: Zusammenfassende Darstellung der Trägerverformung 0,50-1,50 1,50-2,50 Okt 97 41 T räg er 1 N o rd o st 33 Nov 97 Jun 97 Aug 97 37 37 Aug 97 T räg er 2 Süd west 2,00-4,00 Feb 97 Apr 97 0,5 41 23 15 T räg er 1 N o rd o st 33 37 Mai 97 1,5 19 -4,00 11 -2,00-0,00 Nov 97 Feb 97 41 33 Träg er 2 Süd west -4,00--2,00 2,5 0,00 -2,00 Aug 97 23 15 Mai 97 19 11 -4,00 2,50-3,50 3,5 2,00 19 Feb 97 Bandbreite in mm Verformung in mm Verformung in mm 0,00 -2,00 1,50-2,50 Nov 96 Bandbreite 4,00 2,00 T räg er 1 N o rd o st 19 11 Träg er 2 Süd west Minimalwerte 4,00 Aug 96 37 41 33 11 -4,00--2,00 2,00-4,00 Mai 96 23 0,00-2,00 Nov 96 11 -2,00-0,00 Feb 96 0,5 T räg er 1 N o rd o st Aug 96 T räg er 2 Süd west Nov 95 1,5 Mai 96 T räg er 1 N o rd o st Nov 96 2,5 15 -4,00--2,00 41 33 37 19 Aug 96 T räger 2 Südwest Feb 96 -4,0 Mai 96 23 11 15 T räg er 1 N ord o st -2,0 37 Feb 96 -4,0 Nov 95 19 -2,0 0,0 23 Nov 95 15 0,0 23 2,0 15 4,0 2,0 Bandbreite in mm Verformung in mm Verformung in mm 4,0 Bandbreite 2,50-3,50 Dez 97 - 14 - Basis dieser graphischen Darstellung für die Überwachungsphase 1996 – 1997 sind Maximal- und Minimalwerte, die zur Reduktion des umfangreichen Datenmaterials monatlich bestimmt worden sind. Die dargestellten Bandbreiten beinhalten die Differenz von Maximal- und Minimalwerten und repräsentieren die Bewegungen, die aus dem Produktionsprozeß resultieren. Betragsmäßig liegen diese bei 1.5 mm, was mit der in Bild 13 dargestellten kurzfristigen Temperatursystematik korreliert. Die Betrachtung von Maximal- und Minimalwerten zeigt für beide Jahre eine Zunahme der Verformung in der ersten Jahreshälfte und eine Senkungsbewegung in der zweiten Jahreshälfte. Im Jahre 1996 ist dieser Bewegungsprozeß betragsmäßig stärker ausgeprägt, was auf den Einfuß der Abbautätigkeit schließen läßt. Das nachstehende Bild verdeutlicht den Bergbaueinfluß. Abschätzung des Bergbaueinflusses - Meßpunkt 18 01.01.96 01.04.96 4,0 02.07.96 Streb 8.5 / 8.6 01.10.96 4,0 1996 3,0 Höhenänderung in mm 01.01.97 3,0 0.25 R 2,0 0.5 R R 2,0 1,0 1,0 0,0 0,0 -1,0 -2,0 -3,0 -1,0 Durchbiegungszunahme rund 1.5 mm -2,0 Regulierung -4,0 01.01.97 -3,0 Streb 8.5 / 8.6 02.04.97 1997 02.07.97 01.10.97 -4,0 01.01.98 Absta ndsse nsor Südos t SO Nor dw e s t NW Nordos t NO / Träge r 2 - Re fere nz 2 (M 11 - M 24) Südw e s t SW / Tr äger 1 - Re fe re nz 1 (M 31 - M 44) Bild 15: Abschätzung des Bergbaueinflusses für einen ausgewählten Meßpunkt Anfang 1996 läuft das Doppelstrebsystem in einem Abstand von 600 m vom Überwachungsobjekt an. Mit fortschreitendem Verhieb entfernt sich die Strebfront vom Objekt und vergrößert gleichzeitig die Einwirkungsfläche. Nach Erreichen von 0.25R sind die ersten Senkungstendenzen erkennbar. Diese Senkungen steigen kontinuierlich an und erreichen nach dem Verhieb der Vollfläche ihren Maximalwert von und rund 3 mm. Im Vergleich zu den Bewegungen des Jahres 1997 ist diese Senkungsbewegung stärker ausgeprägt. Hier liegt der Schluß nahe, daß bereits mit Erreichen der Vollfläche der durch den Abbau verursachte intensive Verformungsprozeß im wesentlichen zu Ende gekommen ist. Insofern bot sich ein geplanter Betriebsstillstand im Januar 1997 für die Durchführung der Regulierungsarbeiten an. - 15 5. Regulierungsarbeiten an der Contirollpresse Mitte 1996, also weniger als ein Jahr nach der Installation des Aligniersystems, begann sich eine deutliche Verformung im Auslaufbereich der Presse abzuzeichnen. Höhenänderung in mm Maschine in Betrieb 2,0 1,0 0,0 -1,0 -2,0 -3,0 -4,0 -5,0 -6,0 31 - 44 11 - 24 Meßstelle 11 - 24 Meßstelle 31 - 44 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 Länge in m Maschine kalt Höhenänderung in mm 2,0 1,0 0,0 -1,0 31 - 44 -2,0 -3,0 -4,0 Meßstelle 11 - 24 -5,0 Meßstelle 31 - 44 11 - 24 -6,0 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 Länge in m Absta ndsse nsor Südos t SO Nor dw e s t NW Nordos t NO / Träge r 2 - Re fe re nz 2 (M 11 - M 24) Südw es t SW / Tr äger 1 - Re fe re nz 1 (M 31 - M 44) Bild 16: Höhenänderungen der Maschinenträger In Erwartung weiterer bergbaulicher Bewegungen entschloß sich der Berbaubeteiber in Absprache mit dem Eigentümer und dem Hersteller die Presse auszurichten. Als Termin kam ein vierzehntägiger Betriebsstillstand im Januar 1997 in Frage. Bisher wurden die relativen Veränderungen bezogen auf einen unbestimmten Ausgangszustand gemessen. Nun galt es, die Presse mit Hilfe der On- Line Meßerfassung und Visualisierung des Aligniersystems auszurichten. Mit berücksichtigt werden mußten Parameter wie Höhenänderung der Maschinenstützen hervorgerufen durch die in einem bestimmten Abschnitt bis zu 80° C aufgeheizten Stahlbetonstützen im Thermoölkeller oder das erwartungsgemäß unbestimmt reagierende Tragwerk der Presse. Immerhin lag die Auswirkung dieser Einflüsse ebenfalls in der Größenordnung der zulässigen Maschinentoleranzen. - 16 Contirollpresse Einlauf 20,0 Auslauf 19 18 20 21 22 23 24 25 Träger 1 kalt, T-ZBG4 am 20.12.96 Gebäudeachsen Träger 2 kalt, T-ZBG4 am 20.12.96 15,0 Höhenänderung in mm 10,0 5,0 0,0 -5,0 T2 T1 -10,0 Stahlbetonstützen -15,0 -20,0 0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00 35,00 Länge in m Bild 17: Höhenlage der Maschinenträger durch Feinnivellement bestimmt Mit einem Feinnivellement wurde die tatsächliche Lage der Presse in erkaltetem Zustand gemessen. Diese Messung bestätigte die Ergebnisse der Aligniersystemüberwachung. Würde man nun die Presse aussschließlich auf der Grundlage der Messung im erkalteten Zustand ausrichten ergäbe sich im aufgeheizten Betriebszustand ein Profil wie in Bild 18 dargestellt. Contirollpresse Einlauf 20,00 18 Auslauf 19 20 21 Gebäudeachsen 22 23 24 25 Deformation bei Erwärmung in mm, vorderer Träger 15,00 Höhenänderung in mm 10,00 5,00 0,00 -5,00 -10,00 Stahlbetonstützen -15,00 -20,00 0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 Länge in m Bild 18: Höhenänderung der Träger durch den Aufheizvorgang 25,00 30,00 35,00 - 17 - Ein Umstand, der weder dem Betreiber noch dem Maschinenhersteller bisher bekannt war. Zur Gewährleistung einer optimalen Lage der Anlage im aufgeheizten Zustand entschloß man sich, diese wesentlichen Erkenntnisse bei der Bestimmung des Maschinenprofils zu berücksichtigen. Die Sollvorgaben für das Ausrichten ergaben sich demnach wie in Bild 19 dargestellt. Die Ausrichtung der Presse erfolgte im kalten Zustand iterativ auf die Sollwerte, die später im aufgeheizten Betriebszustand eine horizontale Lage der Contirollpresse gewährleisteten. Ausrichtungsvorgabe Einlauf 20,0 18 Auslauf 19 Gebäudeachsen 20 21 22 23 24 25 Träger 1 kalt, T-ZBG4 am 20.12.96 Träger 2 kalt, T-ZBG4 am 20.12.96 15,0 Träger 1 erwärmt T-ZBG4 am 20.12.96 Träger 2 erwärmt T-ZBG4 am 20.12.96 Höhenänderung in mm 10,0 Beide Balken nach dem Ausrichten (warmer Zustand) 5,0 0,0 T2 -5,0 T1 T2 T1 -10,0 Stahlbetonstützen -15,0 -20,0 0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00 35,00 Länge in m Bild 19: Theoretische Ausrichtungsvorgabe Rund 40 niedrigbauende Hydraulikzylinder mit einer Hubkraft von je 300 kN wurden im betroffenen Abschnitt installiert und verschlaucht (Bild 20). Eine relativ dichte Anordnung der Hebestellen war Voraussetzung für ein schonendes Vorgehen bei dem Anheben der Maschine. So lagen die Abstände der Lastpunkte bei rund einem Meter. - 18 - Bild 20: Raum unter der Presse nach Installation der Hydraulikeinrichtung Unterstützt durch die On- Line- Visualisierung des Aligniersystems konnte der Ausrichtvorgang beginnen. Abschnittsweise wurde die Presse mit der Hydraulik feinfühlig, kontrolliert angehoben und an den Lastpunkten unterfüttert. Erwartungsgemäß bereitete das statisch unbestimmte Tragwerk massive Probleme. Nur durch langsames “Herantasten “ waren die vorgegebenen Einstellwerte zu erreichen. Der gesamte Ausrichtungsvorgang erstreckte sich über 10 Tage, wovon 5 Tage für vorbereitende Arbeiten, wie z. B. den Aufbau der Hydraulik benötigt wurden. 6. Zusammenfassung In einem Betrieb der holzverarbeitenden Industrie sollte eine hochempfindliche Contirollpresse zur Herstellung von mitteldichten Faser- und Spanplatten während bergbaulicher Einwirkungen überwacht werden. Hierzu wurden mit dem Einsatz eines Aligniersystems mit elektrooptischen Abstandssensoren und On-Line-Übertragung der Meßwerte neue Wege beschritten. Der Einsatz des Aligniersystems garantiert eine optimale Überwachung und ermöglicht die Ermittlung des bestmöglichen Zeitpunktes zur Regulierung der Presse. Durch die kontinuierliche Überwachung und die Wahl der optimalen Regulierungs- und Wartungszeitpunkte, konnten bergbaubedingte Betriebsstillstände vermieden werden. Das Aligniersystem hat sich bewährt und bleibt weiterhin installiert, da der nächste Abbaubetrieb, der die Industrieanlage beeinflußt bereits im Dezember diesen Jahres anlaufen wird. - 19 Quellennachweis: Hellwig, F.: Beitrag zur Erforschung der durch den Abbau verursachten Gebirgsbewegung, Glückauf 86, 1950 Jakobs, M.: Entwicklung eines elektro-mechanischen Aligniersystemes zur messtechnischen Erfassung räumlicher Verformungszustände in der Bauwerksüberwachung Veröffentlichung des Institutes der RWTH Aachen Nr. 46, 1990 Jakobs, M. ; Wieland, R.: EDV-Lö sung zur Analyse von Gebirgs- und Bodenbewegungen als Grundlage für die Bewertung von Abbauplanungen aus bergschadenstechnischer Sicht Das Markscheidewesen 100, 1993 Uhl, O.: Bestimmung des Zeitfaktors im Saarkarbon Häusliche Prüfungsarbeit 1986, unveröffentlicht Uhl, O.: Abbau der Saarbergwerke AG im Bereich von Senderanlagen des Saarländischen Rundfunks Das Markscheidewesen 97, 1990 Interne Unterlagen der DSK-Saar und GeTec Ing. Ges.