Offizier im Fliegerischen Dienst
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Offizier im Fliegerischen Dienst
Z e n t r a l e r S a n i t ä t s d i e n s t . S t r e i t k r ä f t e b a s i s . We h r v e r w a l t u n g . H e e r . L u f t w a f f e . M a r i n e . Entschieden gut. Gut entschieden: Offizier im Fliegerischen Dienst 1 www.bundeswehr-karriere.de www.bundeswehr-karriere.de Offizier im Fliegerischen Dienst 1 Inhalt Karriere mit Zukunft: Offizier im Fliegerischen Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Ihre persönliche Karriere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Sehen Sie an einem Beispiel, wie Ihre Karriere als Offizier im Fliegerischen Dienst aussehen könnte. Ein vielseitiger Beruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Als Offizier im Fliegerischen Dienst erwarten Sie vielseitige Aufgabenfelder. Gewinnen Sie einen ersten Überblick! Ihre Einstiegsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Je nach persönlicher Qualifikation und dem vorhandenen Bedarf stehen Ihnen unterschiedliche attraktive Möglichkeiten offen. Unser Auswahlverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Zusätzlich zum Auswahlverfahren für Offiziere nehmen Bewerberinnen und Bewerber für den Fliegerischen Dienst an einer fliegerischen Eignungsfeststellung teil. Hier finden Sie dazu erste Informationen. Ihre Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Informieren Sie sich, wie Ihre Ausbildung zum Offizier des Fliegerischen Dienstes verlaufen kann. 2 www.bundeswehr-karriere.de Karriere mit Zukunft: Offizier im Fliegerischen Dienst Konzentration vor dem Start Bei einem ersten Gespräch mit Ihrer Wehrdienstberaterin bzw. Ihrem Wehrdienstberater wurde Ihr Interesse für eine Karriere in den Streitkräften geweckt. In der Broschüre „Arbeitgeber Bundeswehr – Streitkräfte –“ haben Sie sich einen ersten Überblick über die Aufgaben der Bundeswehr mit ihren militärischen Organisationsbereichen verschafft. An die Offiziere im Fliegerischen Dienst der Bundeswehr werden sehr hohe Erwartungen und Anforderungen gestellt. Das Aufgabenspektrum von zivilen und militärischen Luftfahrzeugführerinnen und Luftfahrzeugführern unterscheidet sich – teilweise sogar bis hin zum manuellen Steuern des Luftfahrzeugs – grundsätzlich voneinander. Falls erforderlich, bewegen sich militärische Luftfahrzeuge auch in geringen Höhen entlang eines Geländeprofils oder im Tiefflug über Wasser. Es kann zu Situationen kommen, in denen militärische Luftfahrzeugführerinnen und Luftfahrzeugführer ihre Fähigkeiten auch bei gegnerischer Bedrohung unterschiedlichster Art unter Beweis stellen müssen. Dabei sind Sie als Offizier nicht nur als Pilotin oder Pilot, sondern auch als militärische Führerin bzw. als militärischer Führer gefordert. Auf einem hohen Leistungsniveau und mit einem erheblichen Maß an Eigenverantwortung erfüllen Sie Führungs- und Fachauf- gaben gleichermaßen. Dabei sind vor allem persönlicher Leistungswille, Entschlusskraft, Teamfähigkeit, Motivation und ein Höchstmaß an Führungskompetenz gefragt. Sie müssen unter außergewöhnlichen Belastungen verantwortungsvoll handeln und Entscheidungen treffen. Dies alles erfordert nicht nur fachliches Können, sondern auch soziale Kompetenz. Neben der geistigen und charakterlichen Reife für den Beruf des Offiziers wird von Ihnen auch eine hohe körperliche Leistungsfähigkeit erwartet. Sie müssen von Ihren Fähigkeiten überzeugt und darüber hinaus selbstbewusst und zielstrebig sein. Wenn Sie bereit sind, sich den komplexen Herausforderungen des militärischen Fliegens zu stellen, dann entscheiden Sie sich für den Fliegerischen Dienst in der Bundeswehr. Hier können Sie in unterschiedlichen Laufbahnen und Bereichen tätig sein. Es stehen Ihnen Verwendungen im Heer, in der Luftwaffe und der Marine offen. Selbstverständlich werden Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in ihrer Ausbildung sorgfältig auf diese verantwortungsvollen Aufgaben vorbereitet. Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie die wesentlichen Informationen über Ausbildungsund Karrieremöglichkeiten zusammengestellt. Offizier im Fliegerischen Dienst 3 Ihre persönliche Karriere Vom ersten Bewerbungsgespräch bis zur Pilotin – so könnte Ihre Karriere als Offizier im Fliegerischen Dienst als Kampfflugzeugführerin bei der Luftwaffe beispielhaft aussehen: 3 Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch mit Ihrem Wehrdienstberater entschließen Sie sich zu einer Bewerbung für die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes im Fliegerischen Dienst mit dem Wunsch, Kampfflugzeugführerin zu werden. 3 Sie erhalten eine Einladung zur Offizierbewerberprüfzentrale in Köln und absolvieren dort erfolgreich die zweitägige Eignungsfeststellung. 3 Nach der allgemeinen Eignungsfeststellung für die Laufbahn der Offiziere werden Sie zur Feststellung der Eignung für eine Verwendung als Luftfahrzeugführerin zur flugmedizinischen, flugpsychologischen und psychomotorischen Eignungsfeststellung nach Fürstenfeldbruck eingeladen und schließen auch diese Prüfphasen erfolgreich ab. 3 Nach erfolgreichem Schulabschluss treten Sie zum 1. Oktober Ihren Dienst an der Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck an. 4 www.bundeswehr-karriere.de 3 Hier absolvieren Sie während der ersten elf Monate den Offizieranwärterlehrgang. Auf diesem Lehrgang werden Ihnen die Grundlagen für den Offizierberuf vermittelt. Nach erfolgreichem Abschluss werden Sie zum Fahnenjunker befördert und erhalten das Offizierspatent. 3 In den folgenden 25 Monaten durchlaufen Sie die fliegerische Grund- und Fortgeschrittenenausbildung, die zu einem Großteil in den USA stattfindet. Neben der theoretischen und simulatorgestützten Ausbildung absolvieren Sie auch ca. 300 Flugstunden. Am Ende dieses Ausbildungsabschnittes und vor Beginn der eigentlichen taktischen Flugausbildung erhalten Sie den Militärflugzeugführerschein. 3 Aufgrund Ihrer Leistungen in der fliegerischen Ausbildung werden Sie für die Muster- und Einsatzflugausbildung auf dem Kampfflugzeug EUROFIGHTER ausgewählt und können sich in der Verwendung als Luftfahrzeugführerin Ihren persönlichen Traum vom Fliegen erfüllen. Offizier im Fliegerischen Dienst 5 Ein vielseitiger Beruf Transportflugzeugführer In der Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes stehen im Fliegerischen Dienst folgende Verwendungen offen: 3 3 3 3 3 3 Kampfflugzeugführer Transportflugzeugführer Hubschrauberführer Waffensystemoffizier U-Boot-Jagdflugzeugführer Luftfahrzeugoperationsoffizier In der Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes* im Fliegerischen Dienst bieten sich grundsätzlich folgende Möglichkeiten: 3 3 3 3 3 Transportflugzeugführer U-Boot-Jagdflugzeugführer Hubschrauberführer Luftfahrzeugoperationsoffizier Bordtechnischer Offizier TIGER im Konturenflug Heeresflieger Die Heeresflieger unterstützen mit ihren Kampf-, Transport- und Verbindungshubschraubern alle Truppengattungen des Heeres. Diese Unterstützung sieht neben Aufklärungs- und Verbindungsflügen Einsatzflüge zum Transport von Personal und Material im gesamten Einsatzspektrum der Bundeswehr sowie die direkte Unterstützung der Truppe am Boden vor. Mit dem Kampfhubschrauber TIGER und dem leichten Transporthubschrauber NH90 stehen neue, mit modernster Technik ausgestattete Waffensysteme zur Verfügung. Neben den fliegenden Verwendungen steht Ihnen in den Laufbahnen der Offizier des Truppendienstes und des militärfachlichen Dienstes auch die Möglichkeit einer Verwendung in der Militärischen Flugsicherung offen. Einzelheiten zu dieser Verwendung entnehmen Sie bitte der Broschüre „Offizier in der Militärischen Flugsicherung“. * Hier werden Sie zunächst in der Laufbahn der Feldwebel des Truppendienstes ausgebildet und anschließend – Eignung, Befähigung und Leistung vorausgesetzt – als Offizieranwärterin bzw. Offizieranwärter für die Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes zugelassen. Zwei CH 53 im Landeanflug 6 www.bundeswehr-karriere.de EUROFIGHTER im Parallelflug Luftwaffe Die Luftwaffe setzt strahlgetriebene Kampfflugzeuge als Jagdbomber, Abfangjäger, Aufklärer und im Elektronischen Kampf ein. Transportflugzeuge und Hubschrauber übernehmen überwiegend die Aufgaben des Lufttransports. Mit der Einführung modernster Waffensysteme wie des EUROFIGHTERS, des Transporthubschraubers NH90 und des Transportflugzeuges Airbus A400M, werden sich die Möglichkeiten im Einsatz und mit ihnen die Anforderungen an die fliegenden Besatzungen weiter erhöhen. Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung übernimmt zudem Flugaufträge der Bundesregierung. Die Flugbereitschaft transportiert darüber hinaus weltweit Personen und Material und trägt zur Luftbetankung von Flugzeugen bei. TORNADO in der Flugvorbereitung SEA LYNX im Begleitflug Marineflieger Die Marineflieger unterstützen mit Luftfahrzeugen die weltweit operierenden See- und Landstreitkräfte. Es stehen Luftfahrzeuge zur Fernaufklärung, U-Boot-Ortung und U-Boot-Jagd, zum Lufttransport, für Such- und Rettungsaktionen (SAR) sowie für die Luftaufklärung von Ölverschmutzung auf See zur Verfügung. Auf den Fregatten stationierte Hubschrauber werden für die Nahaufklärung, zur U-BootOrtung und U-Boot-Jagd und zum Absetzen von Spezialkräften genutzt. Die an Land stationierten Hubschrauber fliegen Aufklärungs-, Transport- und Rettungseinsätze und werden zum Einsatz von Spezialkräften genutzt. Die Einsatzgruppenversorger sind mit Hubschraubern ausgerüstet, die im Bereich der Logistik unterstützen sowie im Rahmen des taktischen Lufttransports und für Such- und Rettungsoperationen eingesetzt werden. CH 53 im Schwebeflug während eines Einsatzes Der Fliegerische Dienst hat sich auch bei nationalen SAR über Land und über See sowie bei dringender Not- und Katastrophenhilfe national und international vielfach bewährt. Der internationale Einsatz ist für die Besatzungen eine ständige und besondere Herausforderung. Die Beteiligung an nationalen und internationalen Hilfseinsätzen sowie die Einsätze im Rahmen der Krisenbewältigung sind Teil der Aufgaben des Fliegerischen Dienstes. Durch Umrüstung bewährter und Einführung neuer Waffensysteme werden den zukünftig fliegenden Besatzungen der Bundeswehr modernste Luftfahrzeuge zur Verfügung stehen. Offizier im Fliegerischen Dienst 7 Anwärterin in der Simulatorausbildung 8 www.bundeswehr-karriere.de Ihre Einstiegsmöglichkeiten Allgemeine Voraussetzungen: 3 Sie sind Deutsche oder Deutscher im Sinne des Art. 116 des Grundgesetzes. 3 Sie haben das 17. Lebensjahr vollendet und das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet. Bildungsvoraussetzungen für die Zulassung zur Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes (hier erfolgt die Ausbildung zunächst in der Laufbahngruppe der Unteroffiziere): 3 Realschulabschluss oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand. Bildungsvoraussetzungen für die Einstellung in die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes: 3 allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand oder 3 Realschulabschluss und abgeschlossene Berufsausbildung oder ein als gleichwertig anerkannter Bildungsstand (nicht für das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin mit Studium bzw. eines Berufssoldaten mit Studium). Unser Auswahlverfahren Fliegerische Eignungsfeststellung An die Bewerberinnen und Bewerber für den Fliegerischen Dienst werden hohe physische und psychische Anforderungen gestellt. Die erforderliche Eignungsfeststellung erfolgt in drei Phasen: Phase I Bewerberinnen und Bewerber für die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes nehmen an einer Prüfung der allgemeinen Offiziereignung und einem ersten Test hinsichtlich ihrer fliegerischen Eignung an der Offizierbewerberprüfzentrale in Köln teil. Bewerberinnen und Bewerber für die Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes (Einstieg über die Laufbahngruppe der Unteroffiziere) werden in einem der Zentren für Nachwuchsgewinnung auf ihre Eignung geprüft. Phase II Bewerberinnen und Bewerber, die erfolgreich an der Phase I teilgenommen haben, werden zur Feststellung der Wehrfliegerverwendungsfähigkeit zum Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck eingeladen. In dieser Phase, die bis zu einer Woche dauern kann, wird neben der flugmedizinischen auch die flugpsychologische Eignung (geistige und mentale Fähigkeiten) untersucht. Phase III Nach erfolgreichem Abschluss der Phase II und Bestätigung der Wehrfliegerverwendungsfähigkeit schließt sich eine psychomotorische Eignungsfeststellung in Form von aufeinander aufbauenden fliegerischen Lernproben an. Diese Phase besteht aus einem Unterrichtsteil, mehreren Übungen in einem Simulator und der Überprüfung des Gelernten. Insgesamt dauert sie etwa eine Woche und findet entweder am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe (für Bewerbungen als Kampfflugzeugführer, Transportflugzeugführer, Waffensystemoffizier und U-Boot-Jagdflugzeugführer) oder an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg (für Bewerbungen als Hubschrauberführer aller Teilstreitkräfte der Bundeswehr oder Luftfahrzeugoperationsoffizier der Marine) statt. Die genannten drei Phasen erfolgen für ungediente Bewerberinnen und Bewerber in der Regel vor der Einstellung in die Bundeswehr, bei gedienten Bewerberinnen und Bewerbern vor der Zulassung zur fliegerischen Ausbildung. Offizier im Fliegerischen Dienst 9 Ihre Ausbildung Fluglehrer und -schülerin beim letzten Check Verpflichtungszeiten Die Verpflichtungszeit als Soldatin auf Zeit / Soldat auf Zeit beträgt für alle Bewerberinnen und Bewerber 16 Jahre. Die Dienstzeit wird nicht sofort auf die volle Verpflichtungszeit, sondern jeweils nach bestandenen Ausbildungsabschnitten stufenweise festgesetzt. Mit bestandener Ausbildung* werden Kampfflugzeugführerinnen bzw. Kampfflugzeugführer und Waffensystemoffiziere der Luftwaffe regelmäßig Berufssoldatin bzw. Berufssoldat entweder mit dienstgradbezogener Altersgrenze oder als Offizier mit der besonderen Altersgrenze des 41. Lebensjahres (BO 41). Anwärterinnen und Anwärter für die Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes werden nach erfolgreicher Ausbildung ohne weitere Antragstellung in das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin bzw. eines Berufssoldaten übernommen. Militärische Ausbildung/Studium Nach der Einstellung oder Zulassung als Offizieranwärterin oder Offizieranwärter erfolgt die militärische Ausbildung zum Offizier der jeweiligen Teilstreitkraft (Heer, Luftwaffe oder Marine). Im Anschluss daran wird im Ausbildungsgang für Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter des Truppendienstes 10 www.bundeswehr-karriere.de mit Studium vor Beginn der fliegerischen Ausbildung ein Studium an einer der beiden Universitäten der Bundeswehr absolviert. Für die als Soldatinnen auf Zeit und Soldaten auf Zeit vorgesehenen Offizieranwärterinnen bzw. Offizieranwärter des Fliegerischen Dienstes, die Offiziere des militärfachlichen Dienstes und die Berufsoffiziere mit verwendungsbezogener Altersgrenze des 41. Lebensjahres (BO 41) der Luftwaffe ist kein Studium vorgesehen. Für diesen Personenkreis beginnt die fliegerische Ausbildung unmittelbar im Anschluss an die militärische Ausbildung. Sprachausbildung Da die Durchführung des Flugbetriebs und die fliegerische Ausbildung überwiegend in englischer Sprache erfolgen, ist ein entsprechendes Sprachleistungsprofil zu erreichen. Die Sprachausbildung findet dazu vor der fliegerischen Ausbildung statt. * Bei Bewerberinnen bzw. Bewerbern mit Studium entsprechend nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums oder bei Bewerberinnen bzw. Bewerbern ohne Studium nach der fliegerischer Ausbildung. Kampfflugzeugführer- und Waffensystemoffiziere (Luftwaffe) Fliegerische Vor- und Erstausbildung Anwärterinnen und Anwärter als Kampfflugzeugführer und Waffensystemoffizier absolvieren nach Abschluss der militärischen Ausbildung, ggf. des Studiums und der Sprachausbildung eine insgesamt etwa achtmonatige fliegerische Vor- und Erstausbildung. Die Vorausbildung an der Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck enthält die Ausbildungsanteile Fliegerenglisch und Überlebenstraining See, die flugphysiologische Ausbildung in der Unterdruckkammer und der Humanzentrifuge sowie die Durchführung weiterer medizinischer Untersuchungen. Die Erstausbildung unterteilt sich in einen theoretischen Teil an der Offizierschule in Fürstenfeldbruck und eine fliegerpraktische Ausbildung, die in Goodyear, Arizona, USA durchgeführt wird. Je nach vorgesehener Ausbildung absolvieren die Anwärterinnen und Anwärter bis zu 30 Flugstunden auf der GROB 120A, einem modernen Propellerschulungsflugzeug. schülerinnen und Flugschüler den Militärluftfahrzeugführerschein (MFS). Unmittelbar im Anschluss erfolgt vor Ort abschließend eine etwa zweimonatige Einweisung in das taktische Fliegen. Waffensystemoffiziere absolvieren ihre 15-monatige Ausbildung in Pensacola, Florida, USA. Sie schließt mit dem Erwerb des Militärluftfahrzeugbesatzungsscheins (MBS) ab. Nach Zuteilung des jeweiligen Einsatzmusters erfolgt die achtmonatige Waffensystemausbildung auf dem späteren Einsatzkampfflugzeug. Waffensystemoffiziere werden ausschließlich auf dem zweisitzigen TORNADO in Holloman, New Mexiko, USA geschult. Für die Flugzeugführerinnen und Flugzeugführer dagegen besteht zudem die Möglichkeit, auf dem einsitzigen Muster EUROFIGHTER in Laage (bei Rostock) ausgebildet zu werden. Europäisierung Zum Abschluss werden die in den USA ausgebildeten TORNADO-Besatzungen in Deutschland mit der Topographie, den Witterungsbedingungen und den Verhältnissen im dichteren europäischen Luftraum vertraut gemacht. Fliegerische Ausbildung Die fliegerische Grund- und Fortgeschrittenenausbildung der Kampfflugzeugführerinnen bzw. Kampfflugzeugführer sowie der Waffensystemoffiziere findet in den USA statt. Strahlflugzeugführerinnen bzw. Strahlflugzeugführer absolvieren ihre 13-monatige Ausbildung gemeinsam mit den Flugschülerinnen und Flugschülern aus anderen NATO-Staaten in der Sheppard Air Force Base, Texas, USA. Mit Abschluss der Fortgeschrittenenausbildung erwerben die Flug- Offizier im Fliegerischen Dienst 11 C-160 TRANSALL Transportflugzeugführer (Luftwaffe) und U-Boot-Jagdflugzeugführer (Marine) Hubschrauberführeroffiziere (Heer, Luftwaffe, Marine) Fliegerische Vorausbildung Nach militärischer Ausbildung, ggf. Studium und Sprachausbildung wird die fliegerische Vor- und Erstausbildung zusammen mit den Anwärterinnen und Anwärtern für Strahlflugzeuge absolviert. Der fliegerpraktische Teil der Erstausbildung in Goodyear, Arizona, USA umfasst hier 13 Flugstunden. Heer Die Hubschrauberführergrundausbildung für Heer, Luftwaffe und Marine findet gemeinsam an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg statt. Erst danach unterscheiden sich die jeweiligen Ausbildungsgänge nach Zugehörigkeit zu Heer, Luftwaffe oder Marine und dem späteren Einsatzluftfahrzeug. Die Hubschrauberführergrundausbildung dauert etwa 15 Monate und beinhaltet die Sicht- und die Instrumentenflugqualifikation. Sie umfasst etwa 100 Hubschrauberflugstunden. Die Ausbildung wird sowohl im Sichtals auch im Instrumentenfluganteil mit zusätzlich etwa 100 Stunden in einem hochmodernen Sichtflugsimulatorsystem, das den Schulungshubschrauber EC 135 darstellt, unterstützt. Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung führt zum Erwerb des Militärluftfahrzeugführerscheins, der zukünftig auch zivil als Berufshubschrauberführerschein CPL (H) anerkannt werden kann. Unmittelbar nach der Hubschrauberführergrundausbildung beginnt die Muster- und Einsatzflugausbildung, je nach späterer Verwendung auf den Transporthubschraubern UH-1D, CH-53, Bo 105 bzw. den Kampfhubschrauber TIGER oder NH90. Hier erhalten die Luftfahrzeugführerinnen und Luftfahrzeugführer das Rüstzeug für ihre Einsatzaufgabe. In die Ausbildung integriert sind das Fliegen im Gebirge, der Nachtflug mit Sensorunterstützung sowie Überlebenslehrgänge an Land und auf See. Fliegerische Ausbildung Die fliegerische Grundlagenausbildung dauert etwa 19 Monate und wird bei der Firma Lufthansa Flight Training in Bremen durchgeführt. Dabei werden die theoretische Grundschulung, die Sichtflugausbildung und die abschließende Instrumentenflugausbildung teilweise in Goodyear, Arizona, USA beziehungsweise in Bremen durchgeführt. Mit dem Abschluss der Ausbildung werden der Militärluftfahrzeugführerschein (MFS) und eine zivile CPL/IR-Lizenz erworben. Waffensystemausbildung Anschließend erfolgt für die Transportpiloten der Luftwaffe eine etwa siebenmonatige Ausbildung auf dem Einsatzmuster TRANSALL C-160 in Wunstorf (bei Hannover). Bedarfsorientiert werden einige wenige Transportpilotinnen bzw. Transportpiloten auch direkt auf den Mustern A 310 bzw. Challenger der Flugbereitschaft BMVg geschult. Für die Marineflieger folgt die Typenschulung auf DO 228 oder P-3C ORION mit Ausbildungsabschnitten bei der US Navy in Florida und im Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz. 12 Fastroping aus der SEA LYNX www.bundeswehr-karriere.de Infanteristen verlassen den NH90 P-3C ORION über der See Luftfahrzeugoperationsoffiziere (Marine) Luftwaffe Die Hubschrauberführergrundausbildung erfolgt an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg analog zur Hubschrauberführergrundausbildung beim Heer. Mit Einführung des Waffensystems NH90 wird sich an die fliegerische Grundlagenausbildung die Waffensystemausbildung auf NH90 nahtlos anschließen. Diese wird ebenfalls an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg durchgeführt. Darauf aufbauend werden am Standort Holzdorf luftwaffenspezifische Ausbildungsanteile vermittelt, um die Hubschrauberführerinnen und Hubschrauberführer z. B. im Gebirgs- und Seeflug zu qualifizieren. Marine Die Hubschrauberführeroffiziere werden ebenfalls in der teilstreitkräftegemeinsamen Hubschrauberführergrundausbildung an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg ausgebildet. Im Anschluss folgt eine typenabhängige Schulung in den Marinefliegergeschwadern 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz und Marinefliegergeschwader 5 in Kiel auf SEA LYNX MK 88 A bzw. SEA KING MK 41 sowie an Bord der Fregatten 122/123 und der Einsatzgruppenversorger. Die Luftfahrzeugoperationsoffiziere haben eine besondere Aufgabe. Sie werden nicht zur Pilotin oder zum Piloten ausgebildet, sondern leiten in Luftfahrzeugen taktische Einsätze oder Such- und Rettungsoperationen. Ihre theoretische und praktische Ausbildung in den Bereichen Navigation, Flugplanung, Flugdurchführung, Flugnachbereitung sowie Sprechfunkverkehr findet u. a. in den USA und Großbritannien oder Kanada statt. In Deutschland erfolgt anschließend die Umschulung auf die Luftfahrzeugmuster P-3C ORION oder SEA KING MK 41 in den Marinefliegergeschwadern 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz oder Marinefliegergeschwader 5 in Kiel. Offizier im Fliegerischen Dienst 13 Weiterführende Informationen über den Arbeitgeber Bundeswehr finden Sie in der Broschüre „Arbeitgeber Bundeswehr – Streitkräfte –“, die Sie über die Wehrdienstberatung oder im Internet erhalten können. Dort finden Sie alle Angaben über: 3 3 3 3 3 3 die Streitkräfte und ihre Organisationsbereiche Aus- und Weiterbildung, Berufsförderungsdienst Besoldung, Dienstzeitversorgung soziale Leistungen Bewerbung, Beratung und Annahmeverfahren wichtige Anschriften und Rufnummern Sie können sich auch jederzeit direkt an eine unserer Wehrdienstberaterinnen oder einen unserer Wehrdienstberater wenden. Sie erreichen sie bundesweit unter 0180 – 29 29 29 00. (0,06 € pro Anruf aus dem Festnetz der T-Com, Preise aus Mobilfunknetzen können abweichen) Alle Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.bundeswehr-karriere.de. Diese Broschüre wurde im Dezember 2008 erstellt. Ihre Wehrdienstberaterin oder Ihr Wehrdienstberater informiert Sie, falls in der Zwischenzeit Änderungen eingetreten sind. 14 www.bundeswehr-karriere.de Offizier im Fliegerischen Dienst 15 Z e n t r a l e r S a n i t ä t s d i e n s t . S t r e i t k r ä f t e b a s i s . We h r v e r w a l t u n g Herausgeber: Bundesministerium der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten Referat Personalmarketing; Postfach 13 28; 53003 Bonn; www.bundeswehr-karriere.de Redaktion: Personalamt der Bundeswehr; Kölner Straße 262; 51140 Köln und Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr; Postfach 13 62; 53731 Sankt Augustin 0142 0209 040 S1208 Best.-Nr.: 0142 Druck: Bernhard Druck & Medien GmbH, Wermelskirchen . H e e r . L u f t w a f f e . M a r i n e .