Der Guppy und sein Balzverhalten
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Der Guppy und sein Balzverhalten
Der Guppy und sein Balzverhalten Goran Bunic, Olivia Badraun, Irfan Ebibi, Evelin Hösli P. Andree Kantonsschule Kreuzlingen Kreuzlingen, 23.09.04 Inhaltsverzeichnis 1 2 Titelblatt...............................................................................................01 Zusammenfassung 2.1 2.2 Zusammenfassung in Deutsch.....................................................................03 Zusammenfassung in Italienisch................................................................... 04 3 Einleitung.............................................................................................05 4 Material & Methoden............................................................................06 5 Resultate 5.1 Verhaltens-Tabelle 1 (1♂ : 1♀ & 1♂ : 2♀)....................................................07 5.1.1 Verhaltens-Diagramm 1................................................................................ 08 5.2 Verhaltens-Tabelle 2 (2♂ : 2♀ & 2♂ : 2♀)....................................................09 5.2.1 Verhaltens-Diagramm 2................................................................................ 10 6 Diskussion...........................................................................................11 7 Literaturverzeichnis..............................................................................12 (02) 2 Zusammenfassung 2.1 Zusammenfassung in Deutsch Im Rahmen einer Naturwissenschaftlichen Woche an der Kantonsschule Kreuzlingen wurde der lebendgebärende Guppy-Fisch auf sein Balzverhalten untersucht. Dabei wurden drei, von den Voraussetzungen gleiche Aquarien beobachtet. Die Fische befanden sich in jeweils drei verschiedenen Verhältnissen zwischen ♂ & ♀. Alle 30 Sekunden wurde das derzeitige Verhalten aufnotiert. Um eine übersichtige Tabelle zu erhalten, wurde jedem Verhaltensmuster eine Zahl zwischen 1 und 10 zugeteilt. Mit unseren Ergebnissen wollten wir verdeutlichen, wie die Fische am besten gehalten werden sollten, um an einen raschen Erfolg zu kommen. Unseren Hypothesen nach, gingen wir von Anfang an davon aus, dass in jenem Aquarium, in dem das Verhältnis 1♂ : 2♀ war, der Efolg am ehesten sei. Denn auch in einem Fischgeschäft wird immer gesagt, es sollen sich immer doppelt so viele ♀ als ♂ im Aquarium befinden. Aufgrund dieses Rates entstand dann auch unser Forschungsprojekt, da wir herausfinden wollten, ob das nur ein gut gemeinter Rat war, oder ob sich dahinter eine biologisch richtige Haltungsweise der Fische befindet. Anhand unserer Ergebnisse können wir nun diese Aussage auch bestätigen. Den Resultaten nach sind die ♂ dann am aktivsten, wenn doppelt so viele ♀ vorhanden sind (in unserem Fall das Verhältnis 1♂ : 2♀). (03) 2 Zusammenfassung 2.2 Riassunto in italiano Nella settimana di scienza naturali al nostro liceo abbiamo observato il Guppy, un pesce viviparo. Abbiamo guardato che composizione di maschi e di femine è il meglio per gli animali e per l'allivamento. Abbiamo avuto tre aquari con gli stesse supposizioni (temperatura, pianti...), e in ogni aquario abbiamo messo un' altra composizione di pesci. Nel primo aquario abbiamo messo due maschi e due femine, nel secondo un maschio e due femine e nel terzo un maschio e una femina. Lunedì, Mercoledì e Giovedì abbiamo observato i pesci e abbiamo notato ogni 30 secundi che hanno fatto i pesci (ogni persona ha observato un pesce). Con questi dati abbiamo fatto un diagramma e abbiamo visto che composizione è il meglio. Nelle negozi di pesci dicono sempre, che la quantità di femine deve essere il doppio della quantità di maschi. Noi abbiamo visto che questo è vero. Nell' aquario con un maschio e due femine i pesci erano sempre attivi e il maschio ha inseguito sempre una femina. Il resultato è che il meglio per i pesci e per l'allivamento è di mettere sempre un maschio su due femine negli aquari. (04) 3 Einleitung Der Guppy und sein Balzverhalten Der Guppy ist ein lebendgebärender Aquariumfisch mit einer Tragzeit von ca. 30 Tagen. Diese Fische sind aus Amerika, von New Jersey bis hinunter nach Brasilien, und aus Ostasien bekannt. Sie wurden aber auch in vielen anderen Gebieten der Erde ausgesetzt, um Stechmücken, die Überträger der Malaria zu bekämpfen. Bei diesen Arten sind die Weibchen normalerweise grösser als die Männchen (Weibchen 4-5 cm, Männchen 3-4 cm), die statt dessen leuchtendere Farben und besonders schön geformte Flossen zeigen. Die meisten lebendgebärenden Fische gewöhnen sich leicht an das Leben im Aquarium und lieben hartes Wasser. Viele schätzen eine zusätzliche Pflanzenkost. Diese Fische sind besonders beliebt, weil sie sich sehr leicht im Aquarium vermehren. Besonders interessant ist die Zucht solcher farbenprächtiger Exemplare. Diese Arbeit ist Teil einer Naturwissenschaftlichen Woche der Kantonsschule Kreuzlingen unserer Forschungsgruppe "Guppy". Das Balzverhalten dieser Fischart ist, im Gegensatz zu Artverwandten wie Platys, Mollys oder Schwertträgern, sehr spannend und interessant zu beobachten. Von Züchtern und Händlern wird oft gesagt, das Verhältnis zwischen der Anzahl Weibchen und Männchen soll etwa 2:1 sein. Bestimmt ist es sehr interessant, was das Verhältnis für Auswirkungen auf das Balzverhalten des Guppys hat. Wächst bei einer grösserer Anzahl Männchen ihre Aggressivität? Gibt es Unruhen bei mehreren Weibchen? Kommt man beim Züchten mit einem bestimmten Verhältnis schneller ans Ziel? Zwei Mitglieder unserer Gruppe züchten schon seit längerer Zeit zu hause Guppys. Mit dieser Verhaltensforschung haben wir die Möglichkeit nützliche Daten zu gewinnen, welche in der Zucht zu schnellerem Erfolg führen. Es soll eine eindeutige Vorgehensweise ermittelt werden, welche auch für die äusserst empfindlichen Tiere stressfrei wäre. Fragestellung: Wie wirken sich verschiedene Verhältnisse von Männchen und Weibchen auf das Balzverhalten der Fische aus? Verhältnis 1♂ : 1♀ => Hypothese; Das Männchen wird sehr aktiv und dem Weibchen gegenüber aufdringlich sein. Das Weibchen sucht nach Versteckmöglichkeiten. Verhältnis 1♂ : 2♀ => Hypothese; Das Männchen wirkt weniger aufdringlich, da sich seine Aufmerksamkeit auf zwei Weibchen richtet. Die Weibchen fühlen sich nicht sonderlich bedrängt. Verhältnis 2♂ : 2♀ => Hypothese; Die Männchen schenken dem Konkurrenzkampf untereinander mehr Beachtung als den Weibchen. Diese fühlen sich Vernachlässigt und ziehen sich zurück. (05) 4 Material & Methoden Gruppe: Guppy-Gruppe Mitglieder: Goran Bunić, Olivia Badraun, Evelin Hösli, Irfan Ebibi Fragestellung: Wie wirken sich verschiedene Verhältnisse von Männchen und Weibchen auf das Balzverhalten der Fische aus? Material: 3 Aquarien mit Beleuchtung / 5 weibliche Guppys / 4 männliche Guppys / 3 Heizstäbe / 1 Stoppuhr / Guppyfutter / 3 gleiche Pflanzen Methode: Es werden 3, von den Voraussetzungen her gleiche Aquarien mit verschiedenen Geschlechtsverhältnissen der Fische beobachtet. Jedes Aquarium hat die gleiche Wassertemperatur (ca. 22°-26° C), wird gleich lang beleuchtet (ca.10 h), wird mit dem gleichen Wasser gefüllt und hat die gleiche Inneneinrichtung (eine Pflanze als Versteckmöglichkeit). Im ersten Aquarium wird 1 Männchen mit 1 Weibchen zusammengesetzt, im zweiten 1 Männchen mit 2 Weibchen und im dritten 2 Männchen mit 2 Weibchen. Die Tiere werden am Montagmorgen nach dem Treffen in der Aula gekauft. Um schlussendlich feststellen zu können mit welcher Methode das Weibchen zuerst wirft, sind die weiblichen Tiere unbefruchtete Jungfische. Das Verhalten der männlichen Tiere wird mit der Fokus-Tier-Methode beobachtet. Als erstes werden die verschiedenen Verhaltensmöglichkeiten aufgelistet und mit einer Nummer versehen. Beim Beobachten wird im 30-Sekundentakt das jeweilige Verhalten der Männchen notiert. Jede Person beobachtet ein Männchen. Alle 20 Minuten wird eine 10 Minuten lange Pause eingelegt. Fütterungszeit ist täglich um 12 und um 16 Uhr. Morgens werden die Fische von 9-12 Uhr beobachtet und Nachmittags von 14-16 Uhr. Dies geschieht während Montagnachmittag, Dienstag und Mittwoch. Donnerstags und Freitags werden die Daten ausgewertet. Am Freitag werden die Fische nach Hause genommen und werden während den Ferien weiter beobachtet, um das endgültige Ergebnis der Zucht zu sehen. (06) 5 Resultate 5.1 Verhaltens-Tabelle 1 (1♂ : 1♀ & 1♂ : 2♀) Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen ♀ verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen ♀ verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums (07) 1♂ : 1♀ Alleine Mit ♀ 31 18 39 52 40 39 28 24 9 1♂ : 2♀ Alleine Mit ♀ 17 41 9 34 22 84 44 17 1 11 5 Resultate 5.1.1 Verhaltens-Diagramm 1 (1♂ : 1♀ & 1♂ : 2♀) 1♀:1♂ 55 50 45 40 35 30 Alleine Mit w 25 20 15 10 5 0 Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen W verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums 1♀:2♂ 90 80 70 60 50 Alleine Mit w 40 30 20 10 0 Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen (08) W verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums 5 Resultate 5.2 Verhaltens-Tabelle 2 (2♂ : 2♀ & 2♂ : 2♀) 1. ♂Guppy 2♂ : 2♀ Alleine Mit ♀ Mit ♂ 16 6 60 11 1 4 68 9 46 4 13 1 Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen ♀ verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums Bewegen des genopodiums Mit ♀&♂ 4 3 6 7 9 2 2 2 6 2. ♂Guppy 2♂ : 2♀ Alleine Mit ♀ Mit ♂ Mit ♀&♂ 7 11 6 42 28 11 11 6 3 5 34 9 7 62 6 6 24 2 Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen ♀ verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums Bewegen des genopodiums (09) 5 Resultate 5.2.1 Verhaltens-Diagramm 2 (2♂ : 2♀ & 2♂ : 2♀) 2♀:2♂ Männchen 1 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Alleine Mit w Mit m Mit w&m Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen W verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums Bewegen des genopodiums 2♀:2♂ Männchen 2 65 60 55 50 45 40 35 Alleine Mit w Mit m Mit w&m 30 25 20 15 10 5 0 Schnell schwimmen Langsam schwimmen Nervös schwimmen Herumhängen (10) W verfolgen Balzen Balzen und bewegen des genopodiums Bewegen des genopodiums 6 Diskussion Verhältnis 1♂ : 1♀ Die Fische waren fast die ganze Zeit zusammen. Wenn das Weibchen wegschwamm, schwamm ihm das Männchen nach. Dies kann man aber nicht als Verfolgung ansehen, und das Männchen verhielt sich entgegen unseren Hypothesen dem Weibchen gegenüber auch nicht aufdringlich. Das Ziel der Fortpflanzung wurde von ihm nicht sehr zielstrebig verfolgt. Diese Kombination ist darum für die Zucht nicht zu empfehlen. Einerseits liegt das wahrscheinlich an der fehlenden Konkurrenz, aber möglich wäre auch, dass dem Männchen gerade dieses Weibchen nicht gefiel. Folglich kann man sagen, je mehr Fische desto besser, denn dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Männchen Weibchen finden, welche ihnen gefallen. Verhältnis 1♂ : 2♀ Das Männchen verfolgte immerzu eines der beiden Weibchen und war sehr aktiv. Dieses Verhältnis ist am meisten zu empfelen, denn es führt am schnellsten zur Befruchtung eines der Weibchen (oder auch beider). Einziger negativer Punkt war, dass das weniger beachtete Weibchen sich oft zwischen das Männchen und sein Verfolgungsobjekt schob und die Befruchtung so unterbrach. Möglicherweise war sie eifersüchtig. Auch hier kann man sagen, dass eine möglichst hohe Zahl an Fische (natürlich schon der Aquariengrösse angepasst) am besten ist. Das verhältnis 1:2 ist jedoch das bestmögliche, für die Zucht wie auch für das Wohlergehen der Tiere. Verhältnis 2♂ : 2♀ Die Männchen verfolgten zwar die Weibchen, taten dies jedoch nicht so konsequent wie jenes, welches alleine mit 2 Weibchen zusammen war. Die Weibchen fühlten sich oft bedrängt und zogen sich zurück, während die Männchen Mühe hatten, sich für ein Weibchen zu entscheiden. Die Konkurrenz unter ihnen war auch ziemlich gross. Dieses Verhältnis ist aus diesen Gründen nicht sehr empfehlenswert. Tipps für die Zukunft In unserer Methode berücksichtigten wir nicht, dass sich die Fische nach dem Transportstress zuerst an die neue Umgebung gewöhnen müssen. Ausserdem war das Wasser frisch aus dem Wasserhan für die Tiere viel zu Mineralien- und Bakterienarm. Dies führte dazu, dass wir am Montag noch nicht mit Beobachten anfangen konnten, da sich die Tiere kaum bewegten. Bei einem nächsten Mal müssten wir die Aquarien ca. 2 Wochen vor Versuchsbeginn einfüllen, damit das Wasser fischgerecht werden würde. Die Fische müssten mind. 2 Tage vor Beobachtungsbeginn eingesetzt werden. Während unserer Forschungsarbeit fragten wir uns oft, ob die Männchen jetzt wirklich wählerisch sind bei der Weibchenwahl, und ob sie auf besonders gefärbte Weibchen anders reagieren als auf blassere Objekte. Dies wäre eine spannende Frage, welche man mit ähnlichen Methoden erforschen könnte, und welche sicher auch interessante Ergebnisse bringen würde. (11) 7 ➔ ➔ ➔ Literaturverzeichis Fischverkäuferin (2004): „ Es wäre vorteilhaft, die Fische in einem Aqurium im Verhältnis 2♀ zu 1♂ zu halten.“ → Grundidee für die Froschungsarbeit Ming, W.M. (2004): Tipps für Verhaltensforschung - Nummerieren der verschieden Verhaltensweisen - Regelmässiges Aufschreiben des Verhaltens der Fische (alle 30 Sekunden) - ... Ming, W.M. (2004): Unterstützung bei der Organisation des Materials (12)