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Wer kennt sie nicht, die reizenden Figuren von Walt Disney, Pixar und Warner
Brothers. „Alte“ und „neue“ Figuren wie Rehkitz Bambi oder das Clownfischchen Nemo begleiten Kinder oft jahrzehntelang. Durch die Verbreitung
und den Stellenwer t der Medien im kindlichen Alltag beeinflussen die tierischen
Sympathieträger oft sehr stark die Ansichten und das Wissen der Kinder. Durch
das Marketing, das Kinder als Zielgruppe behandelt und in Richtung Konsum
bewusst beeinflusst, wird diese Wirkung noch verstärkt.
Viele Kinder beziehen ihr Wissen fast ausschließlich aus Medien. Das ist ganz
klar erkennbar auch an der Tatsache, dass sie viele berühmte Märchen in der
Zeichentrickversion kennen und gar nicht mehr wissen, wie die Geschichte
ursprünglich lautete. Das birgt die Gefahr in sich, dass die Kinder, die in ihrer
Entwicklungsstufe teilweise noch nicht zwischen Fantasie und Realität unterscheiden
können, allzu empfänglich werden, alles Gesehene für Wirklichkeit zu halten. Hier
soll versucht werden, an Hand einiger Beispiele dem Wahrheitsgehalt und
Wenn man kleinen Kindern vorliest,
wird das Interesse am Lesen
gefördert. Kinder sollten nicht nur
die passive Art des Zuschauens
als Unterhaltung empfinden.
Informationstranspor t auf den Grund zu gehen.
MEDIENANALYSE
Als gute Analysebeispiele eignen sich:
Madagaskar
Bärenbrüder
König der Löwen
Findet Nemo
VORBEREITUNG
Sehen Sie sich zunächst einen Film, den Sie mit Ihrer Klasse
Filme haben eine Breitenwirkung
durch die damit verknüpften
Marketingstrategien. Dank Nemo
erkennt heute jedes Kind einen
Clownfisch.
bearbeiten wollen, kritisch an. Was können Sie über die einzelnen Personen herauslesen, welche Charaktereigenschaften haben sie und wie lassen sich diese erklären?
Wie ist das Umfeld der handelnden Personen/Tiere/Dinge dargestellt? Entspricht es
der Realität? Was an der Geschichte ist erfunden? Was ist dichterische Freiheit?
Wo weicht die Fantasie von der Realität ab? Machen Sie Notizen zu den einzelnen
Bereichen, die sie mit Ihrer Klasse besprechen wollen. Hier ist es sinnvoll,
sich die Kapitel zu notieren, beziehungsweise die Zeit der zu besprechenden Szenen zu stoppen, um sie später leichter wiederzufinden.
Eltern sollten immer Interesse für
das Fernsehverhalten ihrer Kinder
zeigen und mit dem Kind gemeinsam einen Plan erstellen.
INFORMATIONEN SAMMELN
Was lässt sich hier vom wissenschaftlichen und ökologischen
Standpunkt herausarbeiten? Bücher oder Internetseiten können
Ihnen hier die notwendige Fachinformation liefern. Eine gute
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fachliche Vorarbeit ist wichtig, um dem Projekt den nötigen Erfolg zu sichern.
In einer oder mehreren Arbeitseinheiten werden nun mit den Kindern
diese Fachinformationen verarbeitet und besprochen. Fächerüber greifend
können Zeichnungen, Arbeitsblätter und Lernkar teien gestaltet werden.
ZUSAMMENFASSUNG: Viele Kinder beziehen ihr Wissen aus
Medien und lassen sich von Zeichentrickfilmen begeistern. Nutzen Sie dieses
Interesse, um Ihren SchülerInnen ökologisches Fachwissen näherzubringen und den Inhalt der Filme kritisch zu durchleuchten. Spannender
und abwechslungsreicher Unterricht ist mit einer Medienanalyse garantier t.
FILM ANSEHEN
Sind die Kinder mit der Materie ver traut, sehen Sie sich den ganzen Film gemeinsam
an. Wer hat den Inhalt des Films behalten und kann ihn wiedergeben? Wovon handelt
die Geschichte und wer kann Verknüpfungen zu den erlernten Soffen herstellen?
Analysieren Sie die gesamte Geschichte und die Charaktere der Hauptpersonen.
Seriös recherchierte Filme können
durch die kalkulierte Breitenwirkung auch viel zur Bewusstseinsbildung beitragen. So kann
man sehr wohl ökologische oder
soziale Probleme kindgerecht
ansprechen. Filmemacher sollten
sich ihrer Verantwortung sehr
bewusst sein. Besonders Kinder
reagieren stark auf das Gesehene
und halten es für wahr.
Wirtschaftliche Interessen lassen
diese Ansprüche aber meist in
den Hintergrund treten.
Können Tiere sympathisch oder unsympathisch sein? Welche Charaktereigenschaften
weisen sie auf, warum hat der Autor sich diese ausgedacht? Warum sind uns manche
Tiere lieber als andere? Danach gehen Sie gemeinsam mit den Kindern Szene für
Szene durch. Was könnte hier richtig oder falsch sein? Rufen Sie den Kindern jene
Fachinformationen ins Gedächtnis, die sie im Vorfeld erarbeitet haben. Versuchen Sie
zu diskutieren, welche Situation wahrheitsgemäß dargestellt ist. Warum entsprechen
manche Dinge nicht ganz der Wahrheit, aber haben doch einen realen Hintergrund?
Welche Merkmale können die Kinder erkennen? Wer liefer te die reale Vorlage für die
Zeichnungen?
NACHBEREITUNG
Erklären Sie den Kindern, dass Filme, soweit sie nicht
wissenschaftliche Dokumentationen sind, keinen
Anspruch auf die vollständige Wahrheit erheben, sondern anderen Regeln unterliegen. Diese Filme arbeiten
nach den Kriterien, welche Faktoren einen Film zum
Kassenschlager, also zu einem wir tschaftlichen Erfolg machen.
Situationen und Figuren werden so ausgearbeitet, dass sie publikumswirksam sind und
die erwünschten Emotionen beim Zuseher auslösen. Trotzdem können auch kommerzielle Spielfilme und sogar Zeichentrickfilme auf gesellschaftlich wer tvolle Themen aufmerksam machen und auch sensibilisieren. Man sollte sich nur immer bewusst sein,
dass man sie auch hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen sollte.
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Die Kinder Ihrer Klasse werden mit Hilfe von Unterrichtsmaterialien, Fotos und
Fachbüchern für den Inhalt des Films, den Sie besprechen wollen, sensibilisier t.
Die Ergebnisse des Unterrichts werden letztendlich in Arbeitsgruppen auf Plakaten
zusammengefasst und können in der Klasse ausgestellt werden. Zusätzliche Versuche
(siehe Arbeitsblatt) ergänzen die Fachinformationen. Die folgenden Grundlagen
sollen Ihnen bei der Medienanalyse des Zeichentrickfilms helfen: Findet Nemo
LERNZIELE:
■ Die SchülerInnen sollen ökologische Zusammenhänge, Lebensräume und
Lebensformen erkennen.
■ Zeichentrickfilme sollen auch von einem kritischen Standpunkt beleuchtet werden.
Kinder sind sehr interessiert an
„ehrlichen“ Informationen.
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INFORMATIONSTEIL: Clownfisch: (Amphiprion ocellaris) gehör t zu
der Gattung der Riffbarsche, die in enger Symbiose mit Seeanemonen leben. Dabei
leben die einzelnen Ar ten nur mit bestimmten Ar ten von Symbioseanemonen
zusammen. Diese bieten den sogenannten Anemonenfischen, die alle schlechte
Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre
Symbiosepar tner vor Fressfeinden, z. B. vor Falterfischen. Annahmen, die Fische
würden ihre Anemonenpar tner füttern, konnten nicht bestätigt werden, dagegen
Wenn man mit einem bestimmten
Themenkreis in Berührung kommt,
findet man in Büchern viele
Hintergrundinformationen und
Details.
wurde belegt, dass Symbioseanemonen, deren Fischpar tner gefangen wurden, bald
von Falter- oder Feilenfischen gefressen wurden.
Alle Ar ten leben in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik, in Tiefen von
einem bis 15 Metern. Die meisten Ar ten haben ein relativ enges Verbreitungsgebiet,
nur der Clarks Anemonenfisch (Amphiprion clarkii) ist fast über den gesamten
tropischen Indopazifik verbreitet. Als ökologischer Generalist akzeptier t er alle
Anemonen als Symbiosepar tner. Die zwischen acht und 15 Zentimeter lang
werdenden Anemonenfische ernähren sich von Zooplankton,
einige auch von Algen. Anemonenfische sind beliebte Pfleg-
Tierische Helden waren in
Kinderfilmen immer schon
sehr beliebt. Sie werden mit
verschiedenen Charakterzügen
ausgestatten und so
„vermenschlicht“.
linge in Meerwasser-Aquarien. Sie zählen zu den wenigen
Meerwasser-Zierfischen, die gezüchtet werden können, und
werden in großen Fischfarmen professionell vermehr t. Generell
sind jedoch Seewasseraquarien schwer zu pflegen, teuer und
mit erheblichem Aufwand verbunden.
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ORT: Klassenraum/Medienraum.
ZEITAUFWAND: mehrere Schulstunden zur Vorbereitung,
Filmanalyse und Nachbereitung.
MATERIALIEN: Zeichentrick-DVD, DVD-Player, Fernseher,
Fachmaterialien, Papier, Bastelmaterialien.
KOSTEN: wenn eine DVD ausgeborgt werden kann, keine.
UMSETZUNG:
Machen Sie die Kinder darauf aufmerksam, dass Nemo mit seiner „Glücksflosse“
Gemeinsame Projekte fördern
den Teamgeist.
nicht schwimmen könnte, da er sich ständig im Kreis bewegen würde. Wenn Sie mit
Ihrer Klasse schwimmen gehen, lässt sich leicht nachvollziehen, was passier t, wenn man
mit einer Hand stärker ruder t als mit der anderen. Der Film „Findet Nemo“ bewirkte
darüber hinaus, dass Anemonenfische fürs Aquarium sehr beliebt wurden und die
Nachfrage an Wildfängen so stark stieg, dass sogar die Fangquoten erhöht wurden.
Gefangen zu werden ist ein Schicksal, dass Nemo bekanntermaßen auch im Film
erleidet und vor dem er eigentlich bewahr t werden soll. Seine Flucht über den Abfluss
Das Erarbeiten eines Themas
fördert verschiedene Fähigkeiten:
analytisches Denken, strukturieren,
recherchieren, die gefundenen
Daten auswerten und
dokumentieren.
würde unweigerlich zum Tod führen. Kanäle münden nicht im Meer, die Fische landen
in den Kläranlagen. Die Flucht von Nemo würde unweigerlich mit dem Tod enden, da
der Fisch Süßwasser nicht überlebt, und verschmutztes Wasser aus einer
Zahnarztpraxis schon gar nicht. Fische gehören nicht ins Klo!
Weitere mögliche Diskussionsgrundlagen:
■ Korallenriffe sind die ar tenreichsten Lebensräume unserer Erde.
■ Wie verändern sich Farben unter Wasser? (Kann das Ei mit dem Fischjungen
leuchten, wenn die anderen Lebewesen, wie der Fischvater, die Farben verlieren?)
■ Hai (Geruchssinn, anonyme Vegetarier, Rückfall von Bruce)
■ Diskussion über ar tgerechte Tierhaltung (Zitat von Halfterfisch Kahn im
Aquarium: „Fische gehören nicht in einen Glaskasten!“)
■ Riffkante, Wildfänge
■ Dorie – Doktorfisch
■ Walgesänge
■ Kugelfisch im Aquarium
■ Quallen/Nesseln
■ Überfischung, Treibnetze
■ Schwärme und Schwarmverhalten
■ Tiefseefische (hier : Teufelsangler, Linophr yne bicornis
Parr). Fische, die in Zonen mit Schwachlicht leben, haben oft große Augen, um die
Lichtausbeute zu optimieren und Leuchtorgane, mit denen sie Beutetiere anlocken.
■ Ostaustralischer Strom (Meeresströmungen und ihre Bedeutung)
■ Verschmutzung im Hafenbecken, eintönige Landschaften, keine Ar tenvielfalt
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VERSUCH ALGENWACHSTUM
Bei diesem Versuch kann, ergänzend zum Film „Findet Nemo“,
das Algenwachstum beobachtet werden.
Du brauchst:
I Einsiedeglas
I Kies
I Algen aus einem Teich
I Wasser
So geht’s:
I Setze die Algen in ein gut gereinigtes Wasserglas.
I Stell das Glas an einen hellen Or t, aber nicht in die pralle
Sonne.
I Nun kannst du beobachten, wie schnell sich die Algen
vermehren.
I Wer will, kann ein zweites Glas mit Wasserpflanzen ansetzen
und diese anwachsen lassen. Nun kann der Vergleich angestellt
werden, in welchem Wasser sich die Algen stärker vermehren.
Sauerstoff begünstigt ebenfalls die Wasserreinigung.
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A RBEIT SBLATT
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Finde den Clownfisch und andere Meeresbewohner!
Suche sie und male sie bunt an! Finde heraus, was sie zum Leben
brauchen!
Auf dem Bild haben sich folgende Lebewesen zwischen den Korallen
versteckt: Schwamm, Koralle, Seeanemone, Clownfisch, Doktorfisch, Schnecke
Seepferdchen, Muräne, Seestern, Meeresschildkröte
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