Louis Spohr - Konzertreihe St. Jodok
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Louis Spohr - Konzertreihe St. Jodok
Louis Spohr “Die letzten Dinge” Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift WoO 61 veranstaltet durch: Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Samstag, 16. November 2013 Franziskanerkirche Überlingen 20:00h Chor der St. Gallus-Kirche Tettnang Kammerphilharmonie BodenseeOberschwaben Ina Weißbach, Sopran Ulrike Clausen, Mezzosopran Ulrich Köberle, Tenor Christian Feichtmair, Bariton Leitung: Georg Grass 2 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang Chor St. Gallus in Tettnang Der Kirchenchor besteht derzeit aus ca. 80 bis 100 aktiven Sängerinnen und Sängern. Seine Hauptaufgabe besteht in der regelmäßigen Gestaltung der Gottesdienste mit Messen, Motetten, Kantaten und Liedern vom Mittelalter bis zur Moderne, insbesondere auch an den Höhepunkten des Kirchenjahres. Hinzu kommt die Pflege der großen christlichen Oratorien in konzertanten Aufführungen, so beispielsweise Mendelssohns „Lobgesang“ (2003), „Ein deutsches Requiem“ (Brahms, 2005), „Elias“ (Mendelssohn, 2007), „Weihnachtsoratorium“ (Bach, 2008), „Theresienmesse“ (Haydn, 2009), „Johannespassion“ (Bach, 2011) Sopran Alt Tenor Bass Bettina Bernhard Klara Boldt Gertrud Endres Claudia Götz Verena Häberle Monika Hakspiel Christa Hecht-Fluhr Regina Hegele Monika Johler Sibylle Kastner Elisabeth Lau-Arnold Renate Locher Nina Michelberger Ineke Moras Petra Nachbaur Elisabeth Neimeke Laura Ondrouschek Andrea Reichart Gudrun Rosenbohm Martina Schien Denise Schmid Judith Schobloch Irmgard Schweizer Julia Seydel Johanna Stumpfögger Anja Veser Julia Weber Christine Barth Alice Baur Brigitte Bernhard Birgit Bucher Brigitte Butscher Dr. Isolde Frankenreiter Dr. Michaela Gaus Gerlinde Frey Franziska Geiger Maria Grützmacher Gisela Hillinger Eveline Kienzle Claudia König Sabina Kreiter Eugenie Kubin Ingeborg Locher Gerlinde Müller Margit Nachbaur Gabriele Peternek Margot Pietzsch Edith Sakota Sabine Schampel Gertrud Taube Margret Venus Anneliese Weiersbach Emanuela Wiest Brigitte Zattler Eva Zwisler Helmut Apfel Ralph Bichsel Josef Dillmann Manfred Hack Hermann Halder Georg Hecht Heinz Kummer Hans-Peter Metzler Dietmar Nachbaur Stefan Nachbaur Hermann Reutter Josef Schäffler Reinhold Schobloch Johannes Stopper Joachim Zoller Walter Eser Alexander Etzel Dietmar Galbusera Oliver Hecht Helmut Hornikel Martin Huff Hermann König Frieder Lau Josef Litter Thomas Locher Hans-Jürgen Mosch Helmut Müller Norbert Müller Siegfried Obert Roland Rippl Fidel Rösler Hartwig Schaub Ruben Schütze Arnulf Schweinberger Alois Veser Alfons Wolf Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 3 Louis Spohr Komponist * 1784 Braunschwieg † 1859 Kassel Zur Person Nach Unterricht (Violinspiel, Musiktheorie) in Braunschweig seit 1799 Konzertreisen als Violinvirtuose nach Hamburg, Russland und Norddeutschland, in späteren Jahren auch nach Italien, Frankreich und England. 1805-12 Konzertmeister in Gotha, 1812-15 Kapellmeister am Theater an der Wien, 1817-19 Kapellmeister in Frankfurt am Main, 1822-57 Hofkapellmeister in Kassel Seine Stellung in der Musikgeschichte Der Komponist Louis Spohr, ist heute hauptsächlich als Schöpfer von Instrumentalmusik bekannt. Zu seiner Zeit hochgeachtet, war er ein bedeutender Geiger und moderner Dirigent sowie ein Vokalkomponist von hohem Rang. Die musikalische Entwicklung der Wiener Klassik zum neuen Klangbild der Romantik spiegelt sich in seinen Werken wieder. Die Entstehung der geistlichen Chormusik von Louis Spohr beruht auf seiner Dirigententätigkeit bei zahlreichen Musikfesten, wobei er die großen Massen der Mitwirkenden zu musikalischen Höchstleistungen führte. Seither galt er als einer der wichtigsten Chor- und Orchesterleiter seiner Zeit. Mit Chorgründungen in Kassel und Oratorienaufführungen förderte er die breitenmusikalische Arbeit. Für solche Anlässe entstanden auch seine Chorwerke, vier große Oratorien, weltliche Kantaten und Männerchöre, die vom Verständnis der Tradition und deren schöpferischer Umsetzung bestimmt sind. 4 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 5 Interessantes zum Oratorium Text von Ullrich Scheideler Nachdem Louis Spohr bereits 1812 mit Das jüngste Gericht eine Vertonung der Apokalypse vorgenommen hatte, wandte er sich 1825/26 noch einmal demselben Stoff zu. Im Oratorium Die letzten Dinge ist allerdings das Bemühen um eine grundsätzliche Neuorientierung unverkennbar - eine Neuorientierung, die sowohl den Text als auch die Musik betraf und letztlich auch die Rezeption berührte. Daß das Werk ungefähr zeitgleich mit Anton Justus Friedrich Thibauts Schrift Über Reinheit der Tonkunst entstand und zugleich dessen zentrale Forderung erfüllte, zeugt von der Repräsentativität des Spohrschen Komponierens im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Thibauts Buch, das von der Öffentlichkeit zu Unrecht auf die Propagierung des Palestrinastils reduziert worden war, hatte vor allem eine strikte Trennung der Stile in Abhängigkeit von der musikalischen Gattung gefordert: Die Kirchenmusik habe sich alles Opernmäßigen zu enthalten und habe ferner zwischen einem liturgischen Gebrauchsstil und dem Oratorienstil zu unterscheiden. Indem Spohr die Formulierung dieses Oratorienstil anstrebte, wollte er die Gattung jedoch nicht nur unüberhörbar von der Oper abgrenzen, sondern zugleich wohl auch dem damals neben Haydns Werken populärsten Oratorium, nämlich Friedrich Schneiders Weltgericht, eine zeitgemäße Neufassung desselben Stoffes entgegensetzten. Der Librettist Friedrich Rochlitz hatte für seinen Text fast ausschließlich auf den originalen Wortlaut der Offenbarung des Johannes zurückgegriffen, sich dabei jedoch weitgehend auf solche Abschnitte beschränkt, in denen allgemeine Motive wie Lobpreis Gottes, Darstellung von Gottes Allmacht, Güte und Gerechtigkeit variiert werden. Darüber gerät die Handlung − der Vollzug der Apokalypse − fast zur Nebensache. Im ersten Teil, Nr. 1-12, der den Kapiteln 1 bis 7 entnommen ist, steht der Lobpreis Gottes im Mittelpunkt als Antizipation des Zustands nach dem Ende der Welt. Erst im zweiten Teil, Nr. 13-22, folgt nun knapp die Schilderung des 6 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 7 Weltgerichts, gefolgt von der Bitte um Gottes Beistand. Den Abschluss bilden die Beschreibung des »neuen Himmels und der neuen Erde« sowie ein weiteres mal die Verherrlichung Gottes. Wie ernst Spohr die Frage eines adäquaten Stils nahm, belegt sein Bericht über die Entstehungsgeschichte des Werkes: »In dem Jahre [1825] hatte mir Hofrat Rochlitz, der Redakteur der Leipziger Musikzeitung, einen Oratorientext: Die letzten Dinge zur Komposition angetragen, den ich mit Freuden annahm, weil ich mit meinem früheren Versuch in dieser Kunstgattung, dem in Erfurt aufgeführten Oratorium: Das jüngste Gericht, durchaus nicht mehr zufrieden war und daher nicht einmal einzelne Nummern daraus in unserem Verein aufführen mochte. Ich begann nun mit neuen Studien des Kontrapunktes und des Kirchenstils […]«. Spohrs Vertonung ist insofern bedeutsam, als in ihr die Angleichung der Nummern mit Chor und solcher mit solistischer Besetzung realisiert wurde, das also auf diese Weise zu einer größeren stilistischen Einheit gelangte. Mehr als die Hälfte der insgesamt neun Chornummern versah Spohr zugleich mit Solostimmen, und zwar entweder in Form eines Vorsängers, dem der Chor antwortet, oder als Wechselgesang von Chor und Solist. Koloraturen werden dabei vollständig vermieden, so daß der melodische Duktus auch der Soli sich durch große Schlichtheit auszeichnet. Auf Seiten des Chores fehlen weitgehend die Fugen, die meist durch homophone, seltener auch durch frei imitatorische Sätze ersetzt sind. Die Soli bewegen sich zwischen Accompagnato-Rezitativ und Arioso (es gibt keine Arien mehr), d.h. sie verzichten auf eigenständige und vom Text unabhängige Formen. Der einzigen und darum um so hervorstechenderen Ausnahme, nämlich dem Duett »Sei mir nicht schrecklich in der Noth, Herr meine Zuversicht«, kommt schon allein aus diesem Grund große Bedeutung zu. Es bezeichnet den einzigen Moment des Innehaltens, und zwar an derjenigen Stelle im Handlungsverlauf, an der Gott im Begriff ist, über den Menschen zu richten. Im vorangegangenen Rezitativ war dargelegt worden, dass aller Reichtum an materiellen Gütern sich am Tag des jüngsten Gerichts als nutzlos erweisen werde (»Sie werfen ihr Silber heraus, und achten ihr Gold als Spreu; denn es errettet sie nicht am Tage des Herrn«). Das sich anschließende Duett dient nun zur Besinnung auf dasjenige, auf das es ankommt − nämlich auf Gottes Nähe. Spohrs Bericht an Wilhelm Speyer über die Uraufführung zeigt allerdings, dass neben der textlichen und kompositorischen Gestaltung nun noch ein weiteres Moment von zentraler Bedeutung für die Wirkung des Werkes geworden war, nämlich die Art seiner Inszenierung: »Auf allgemeinen Wunsch war sie [die Aufführung] Abends 8 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 9 bei beleuchteter Kirche. Wolff, mein Schwiegersohn, der Architekt, der lange in Rom war, machte den Vorschlag, die Kirche wie am Karfreitag in Rom durch Kerzenbeleuchtung zu erhellen, und führte die Sache auch aus. Ein vierzehn Fuß langes, mit 600 Glaslampen behängtes Kreuz, schwebte in der Mitte der Kirche und verbreitete ein so helles Licht, dass man allenthalben die Textbücher lesen konnte. Das Orchester und Sängerpersonal, beinahe 200 Personen stark, war auf der Emporkirche terrassenförmig aufgestellt und den Zuhörern unsichtbar«. Romantische und biedermeierliche Elemente erscheinen hier verquickt. Zwar bezeichnen die Lichteffekte und die Unsichtbarkeit der Aufführenden ein Moment der Entrücktheit, doch wurde das Publikum durch die Möglichkeit, das Textbuch mitzulesen, sogleich auf den Boden der realen Welt zurückgeholt. Daß Die letzten Dinge ein ausgesprochener Erfolg war, belegen die zahlreichen Aufführungen in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dabei wurde die Nähe zu Händels Messias, insbesondere dessen 3. Teil schnell registriert, zumal es ja eine Reihe von textlichen Übereinstimmungen gibt. Für das Werk insgesamt erscheint eine solche Einordnung jedoch eher zweifelhaft. Denn so plausibel diese Interpretation im Hinblick auf Text und Konzeption sein dürfte, so abwegig ist sie für die Musik, der etwa Händels monumentale Gesten völlig abgehen. Mit dem lyrisch, expressiven Stil, der farbenreichen Instrumentation und einer abwechslungsreichen musikalischen Textur vermochte es Spohr, von Händel weitgehend unabhängige Wege zu beschreiben. All dies hat sicher nicht zu Unrecht dazu beigetragen, Spohr auch im Fache des Oratoriums als führende Figur der Frühromantik auszuweisen. Bilder der Seiten 6, 8 und 10: Holzschnitte von Albrecht Dürer zur Offenbarung des Johannes 10 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 11 Oratorientext Die letzten Dinge 1. Ouvertüre Erster Teil 2. Soprano, Basso e Coro Preis und Ehre ihm, der da ist, der da war und der da kommt, dem Erstling der Erstand'nen, dem Beherrscher der Könige der Erde! Ihm, der uns geliebet und durch sein Blut gereinigt hat. Preis, Ehre und Ruhm! Siehe, er kommt in den Wolken, und ihn wird sehen jegliches Auge, und wehklagen werden die Geschlechter der Erde. Fürchte dich nicht: Ich bin's, der Erste und der Letzte, und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes. Preis und Ehre ihm. Ich weiß nun dein Tun: Du hast Böses nicht ertragen und geduldet um meines Namens willen. Aber deine erste Liebe hast du verlassen und bist gefallen von deiner Höhe. So änd're deinen Sinn und tu die ersten Werke! Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Preis und Ehre ihm. 3. Recitativo Tenore, Basso Steige herauf, ich will dir zeigen, was geschehen soll! Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron ruht einer! Und ein Regenbogen war um den Thron, und im Kreis auf Thronen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, auf ihren Häuptern gold'ne Kronen. Und von dem Throne gingen aus Blitze und Donner; und Stimmen riefen Tag und Nacht. 4. Solo Tenore e Coro Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige der da war und der da ist und der da kommt! Heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige! 5. Recitativo, Soprano, Tenore Und siehe, ein Lamm, das war verwundet. Weine nicht! Siehe! Es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda! Und die Ältesten fielen nieder vor dem Lamm, und hatten Harfen und gold'ne Schalen voll Rauchwerks 12 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 13 und sangen ein neues Lied: 6. Solo Soprano e Coro Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen Kraft und Weisheit und Reichtum und Hoheit und Preis und Ehre! 7. Recitativo Tenore e Coro Und alle Kreatur die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer rief aus und sprach: Betet an! Lob und Preis und Gewalt ihm, der auf dem Stuhle thront, und dem erwürgten Lamm! Betet an! 8. Recitativo Alto, Tenore Und siehe, eine große Schar aus allen Helden und Völkern und Sprachen traten zu dem Thron und dem Lamme. Sie waren angetan mit weißen Kleidern und trugen Palmen in den Händen. Sie fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten an. Diese sind gekommen aus großer Trübsal und haben ihre Kleider weiß gemacht und hell im Blute des Lammes. Darum sind sie vor Gottes Thron und diesen ihm Tag und Nacht. Und das Lamm wird sie leiten zu Quellen lebenden Wassers, und Gott wird trocknen alle Tränen von ihren Augen. 9. Soli Soprano, Alto, Tenore, Basso e Coro Heil dem Erbarmer, dem Erbarmer Heil! Er selbst wird trocknen alle Tränen von ihren Augen. Heil dem Erbarmer, dem Erbarmer Heil! Kein Leid ist mehr noch Schmerz noch Klage; Der Herr ist unser Gott und wir sind sein. Heil dem Erbarmer! 10. Sinfonia Zweiter Teil 11. Recitativo Basso So spricht der Herr: Das Ende kommt; von allen Winden der Erde kommt nun das Ende! Es kommt auch über dich. Ich will dich richten, wie du verdient hast; und will dir geben, was dir gebühret. Mein Antlitz übersieht dich nicht, mein Auge dringt in dein geheimstes Innre. Von draußen bricht's daher, von fernen Grenzen naht es sich. Der Gesang der Schnitter verstummt im Feld der Ernte, und die Stimme der Hirten auf den Bergen. Klage tönt vom Tal herauf und aus den Klüften Wehgeschrei. Er kommt, der Tag der Schrecken kommt, sein Morgenrot bricht an. Es hat sich aufgemacht der Tyrann, die Geißel Gottes für die Völker. Auf den Gassen geht das Schwert, in den Häusern wohnt Hungersnot. Sie werfen ihr Silber heraus und achten ihr Gold als Spreu, denn es errettet sie nicht am Tage des Herrn. Ihre Seelen werden nicht davon gesättigt, für ihre Glieder macht man Ketten. Die Könige stehen gebeugt, die Fürsten klagen in Trauer, des Volkes Arme sinken matt herab und seine Tränen fallen 14 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang in den Staub. 12. Duetto Soprano, Tenore Sei mir nicht schrecklich in der Not, Herr, meine Zuversicht! Ich bin allein, bleibst du mir nicht. Verlassen bin ich, stehst du nicht zu mir! Der Freund vergisst, der Bruder weicht. Ich schau auf dich, auf dich, o Herr, auf dich, mein einzig Teil. 13. Coro So ihr mich von ganzem Herzen suchet, will ich mich finden lassen, spricht der Herr. Und so ihr euch redlich zu mir kehret, will ich euch sammeln von allen Örtern der Erde. Ich will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. So spricht der Herr. 14. Recitativo Tenore Die Stunde des Gerichts, sie ist gekommen. Anbetet den, der gemacht hat Himmel und Erde! 15. Coro Gefallen ist Babylon, die Große. Sie suchen den Tod, und finden ihn nicht. Sie ringen nach ihm, er fliehet sie. Die Stunde der Ernte ist da. Reif ist der Erde Saat. Das Grab gibt seine Toten, das Meer gibt seine Toten, das Siegel wird gebrochen, das Buch wird aufgetan. Sie zagen, sie beben. Es ist gescheh'n. 16. Quartetto e Coro Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an in Ewigkeit. Sie ruhen von ihrer Arbeit, und ihre Werke folgen ihnen nach. 17. Recitativo Sopran Alt Sieh einen neuen Himmel und eine neue Erde, von Gott bereitet und schön geschmückt als eine Braut. Sieh eine Hütte Gottes bei den Menschen: Er wird bei ihnen wohnen, sie werden sein Volk sein. Nicht Sonne mehr noch Mond: Er ist ihr Licht, und seine Herrlichkeit umleuchtet sie. Kein Tempel steht in Gottes Stadt. Er ist ihr Tempel und das Lamm. 18. Recitativo Tenore e Quartetto Und siehe: Ich komme bald, und mein Lohn mit mir, zu geben Jeglichem nach seinen Werken. Ja komm! Herr Jesu! 19. Soli Sopran, Alt, Tenor ,Bass e Coro Groß und wunderbarlich sind deine Werke, Herr, allmächtger Gott. Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiligen! Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, nicht deinen Namen preisen. Du allein bist heilig, und alle Völker der Erde werden kommen und anbeten vor dir! Halleluja. Sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Halleluja. Amen. Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 15 Ina Weißbach Sopran Curriculum Vitae in Lüneburg geboren, erhielt sie zunächst Klavier-, später auch Orgel- Trompeten- und Cellounterricht. Nach dem Abitur studierte sie an der Musikhochschule Lübeck Kirchenmusik-A (Orgel bei Prof. Gebhard und Prof. Essl), Künstlerische Ausbildung Klavier bei Prof. Elser und Konzertgesang bei Prof. Thomaschke. Als Liedbegleiterin und Korrepetitorin war sie über viele Jahre bei den Meisterkursen Gesang ihres Lehrers T. Thomaschke innerhalb des „Festivals Mitte Europa“ tätig. 1996 erhielt sie den Kulturförderpreis des Landkreises Lüneburg für Orgel und eine Prämie beim Hochschulwettbewerb für Orgelduo, 2000 gewann sie den 3. Preis beim Internationalen Georg-BöhmWettbewerb. Derzeit unterrichtet Ina Weißbach privat Klavier und Gesang in Friedrichshafen und leitet den Chor der Zeppelin Universität. Ihre Konzerttätigkeit erstreckt sich von Orgelkonzerten über Liederabende, Engagements als Solo-Sopran bei Kirchenkonzerten und Messen bis zu Kammermusik- Aufführungen als Pianistin. Ulrike Clausen Mezzosopran Curriculum Vitae Ulrike Clausen wurde in München geboren. Nach dem Abitur an der St. Ursulaschule Hannover studierte sie zunächst Schulmusik an der PH Weingarten und Musik- und Theaterwissenschaften an der LMU München. Danach begann sie am Richard-Strauss-Konservatorium München bei Helmut Banzhaf eine Gesangsausbildung, die sie mit Opern-, Konzertund Pädagogikexamen abschloss. Ergänzende Studien und Meisterkurse schlossen sich an. Sie ist Stipendiatin des RichardWagner-Verbandes. Eine rege Konzerttätigkeit führt sie seitdem als Solistin und professionelle Ensemblesängerin in viele bedeutende nationale und internationale Konzertsäle Europas, Südamerikas und Australiens. Sie liebt die musikalische Vielseitigkeit. So arbeitet sie seit vielen Jahren beim RSI Lugano, wo sie vor allem von Diego Fasolis mit einer italienischen Barockmusizierpraxis geprägt wurde. Für die Interpretation klassischer und romantischer Werke gaben die Zusammenarbeit mit Frieder Bernius und Helmut Rilling entscheidende Impulse. Auch war sie an diversen UA und Interpretationen zeitgenössischer Gesangswerke beteiligt. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer musikalischen Arbeit liegt in der Stimm- und Gesangspädagogik. Sie unterrichtet in zahlreichen musikalischen Einrichtungen im Bodenseegebiet und betreibt in Überlingen das Studio per la Voce. 16 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang Ulrich Köberle Tenor Curriculum Vitea Ulrich Köberle wurde in Überlingen am Bodensee geboren. Der ausgebildete Bankkaufmann studierte Gesang an der Hochschule für Musik in München bei Prof. Hanno Blaschke, außerdem bei KS Friedrich Lenz und Karl-Heinz Lampe. Sein erstes Festengagement führte ihn 1993 an die Bühnen der Landeshauptstadt Kiel. Dort debütierte er mit dem Pedrillo aus Mozarts „ Die Entführung aus dem Serail“. Weitere Partien des Mozart-Faches schlossen sich an. Er erweiterte sein Repertoire um Partien des Charakterfaches wie beispielsweise den Mime in Wagners „Rheingold“ oder die Partie der Knusperhexe in Humperdincks „Hänsel und Gretel“. Köberle's stimmliche Weiterentwicklung liegt im deutschen Spinto-Fach. Darüber hinaus ist er als Konzertsänger tätig. Konzerttourneen führten ihn in zahlreiche europäische Länder. Sein Repertoire reicht von Heinrich Schütz bis hin zu Benjamin Britten. Dirigenten, die Ulrich Köberle auf seinem bisherigen Weg begleiteten waren beispielsweise Michael Bader, Sir Collin Davis, Hans Drewanz, Miguel Gomez-Martinez, Walter E. Guggerbauer, Enno zu Guttenberg, Daniel Klajner, Klaus-Peter Seibel, HansMartin Schneidt, Roland Seiffarth oder Hans-Rudolf Zöbeley. Christian Feichtmair Bariton Curriculum Vitae Christian Feichtmair studierte Gesang bei Richard Wistreich am Institut für Alte Musik in Trossingen und bei Bernd Göpfert an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er durch Meisterkurse bei Peter Schreier, Siegfried Lorenz und Renato Capecchi sowie durch weiterführende Studien im Fach Liedgestaltung bei Helmut Deutsch, München. Zahlreiche Engagements im In- und Ausland belegen seine erfolgreiche Konzerttätigkeit. Er konzertierte mit verschiedenen professionellen Orchestern und Ensembles, u. a. mit den Düsseldorfer Symphonikern, dem Barockorchester Stuttgart, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und dem Ensemble Aventure aus Freiburg. Engagements führten ihn u. a. ans Freiburger Theater, zu den Ludwigsburger Schlossfestspielen, den Heidenheimer Opernfestspielen . CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit dem SWR, dem MDR, dem ORF und dem Bayerischen Fernsehen. Sein Repertoire ist weit gefächert. Es reicht von den klassischen Baritonpartien in den Opern Mozarts bis hin zum zeitgenössischen Musiktheater und umfasst zahlreiche Partien der Kirchenmusik. Intensiv widmet er sich dem Liedgesang, sowie der Gesang-spädagogik (u. a. Lehrauftrag an der Musikhochschule in Freiburg, Mentor am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch/A). Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 17 Kammerphilharmonie BodenseeOberschwaben Die wachsende Zahl der Berufsmusikerinnen und Berufsmusiker im Raum Bodensee-Oberschwaben ließ Anfang der 1990er Jahre den Gedanken reifen, diese Ressourcen zusammenzuführen und aus der Region und für die Region ein eigenes professionell besetztes Orchester zu bilden. Diese Idee wurde 1992 von den Geigern Prof. Ulrich Gröner und Michael Wieder und dem Bratschisten Markus Schweizer mit der Gründung der Kammerphilharmonie Bodensee-Oberschwaben umgesetzt. In mittlerweile mehr als 250 Konzerten in der Euregio Bodensee, überzeugte das Orchester und konnte sich einen festen Platz im Konzertleben erspielen. Größtenteils handelte es sich dabei um oratorische Konzerte zusammen mit den Chören unserer Region. Aber auch sinfonische Auftritte und CD-Produktionen für den SWR unter der Leitung von Prof. Erno Seifriz waren dabei. Produktionen im Bodenseefestival, teilweise vom SWR mitgeschnitten und weltweit in verschiedenen Ländern gesendet, sind fester Bestandteil der Orchesterarbeit. Die Stärke des Ensembles liegt vor allem im Engagement der einzelnen Musikerinnen und Musiker begründet – wichtige Voraussetzungen für lebendiges Musizieren auf hohem musikalischen Niveau. Genau diese Merkmale wurden von Anfang an von Dirigenten und Publikum geschätzt und honoriert und von der Presse immer wieder lobend hervorgehoben. Georg Grass Dirigent Curriculum Vitae Georg Grass erhielt seine kirchenmusikalische Ausbildung zunächst in Villingen und Freiburg. Nach seiner Schulzeit nahm er das Studium der Katholischen Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg auf, es folgte das Künstlerische Aufbaustudium im Fach Orgel bei Prof. Jon Laukvik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellender Kunst in Stuttgart. 1995 bis 2001 arbeitete er als Kantor an der Heilig-Geist-Kirche in Schorndorf und Dekanatskirchenmusiker im Dekanat Schwäbisch Gmünd, 2002 übernahm er die Kantorenstelle an der St. Gallus-Kirche in Tettnang. Grass ist Herausgeber verschiedener kirchenmusikalischer Publikationen mit Schwerpunkt bibeltextbezogener musikalischer Gestaltung in der Liturgie. Neben diesen Tätigkeiten übt er eine Freie Dozententätigkeit für das Fach Chormusik aus. Zahlreiche Orgelkonzerte im In- und Ausland ergänzen seine umfangreiche Tätigkeit. 18 Konzertreihe St. Jodok e.V. Überlingen Tettnang ... was noch zu erwähnen wäre ... Die Konzertreihe St. Jodok e.V., Überlingen ist als gemeinnütziger Verein anerkannt und berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Sollten Sie die künstlerische Arbeit der Konzertreihe finanziell fördern wollen, wäre dies für unsere Sache ausgesprochen hilfreich! Setzten Sie sich doch einfach mit uns in Verbindung! Kontakt: www.kosjo.de bzw. [email protected] oder telefonisch 07551 62994 Postalisch sind wir unter der Adresse: Konzertreihe St. Jodok e.V. Spitalgasse 2a 88662 Überlingen erreichbar. Für den Verein Ulrich Köberle 1. Vorsitzender Impressum: Konzeption: Disgrafix, Überlingen Redaktion: Ulrich Köberle Texte: Diverse Bilder: Diverse, Internet Konzertreihe Tettnang St. Jodok e.V. Überlingen 19 Wir danken für die freundliche Unterstützung