Zum Bericht - Gumpert Apollo
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Zum Bericht - Gumpert Apollo
Erfahrungsbericht Radical SR3 SL (Street Legal) Im Jahr 2010 sprach mich Radical, der englische Hersteller von Protypen-Rennwagen, bezüglich eines Radical SR3 als Straßenversion an. Die Kontakte zu Radical bestanden daher, dass ich einen SR8, also die große Variante der Radical-Serie als reine Rennversion im Einsatz hatte. Der SR8 ist der heimliche Rekordhalter auf der Nordschleife, mit einer Zeit von 6:48 Min. ist er seit 2009 ungeschlagen. Der Rekord wurde aber nicht gewertet, da er eine englische Zulassung hatte. Ich persönlich begrüßte die Entscheidung, da man einfach einen echten Rennwagen nahm, ihm Straßenreifen draufschraubte und zum Ring fuhr. Nicht gerade Gentleman like. Aber nun mit dem SR3 SL werden sich die momentanen Rekordhalter warm anziehen müssen. Ich hatte vor einiger Zeit mit „Gumpert“gesprochen, die wollten in diesem Jahr den Rekord noch einmal verbessern. Als ich ihnen vom SL erzählte, war die Euphorie doch leicht gedämpft. Ein Radical, den man in Deutschland zulassen konnte hatte mich gleich fasziniert. Ich dachte sofort an Trackdays und das leidige Thema der Versicherung diesbezüglich, aber auch mal schnell auf eigener Achse zur Nordschleife oder zum Hockenheimring fahren zu können, war ein toller Gedanke. Also nicht lange überlegt im September 2010 bestellte ich den Boliden. Geliefert sollte er im März 2011 werden. Wie wir alle wissen, ist England eine Insel wo auch Kleiderschränke im Straßenverkehr zugelassen werden ;-) so, oder so ähnlich gingen die Verantwortlichen scheinbar das Projekt „Radical SR3 SL“mit dem deutschen TÜV an. Ich will Euch nicht mit den Banalitäten des deutschen Beamtentums langweilen, geliefert wurde er im Januar 2012. Aber nun zum Testbericht, vorab die Fakten. Gitter-Rohrrahmen Karosse mit GFK-Haut, allerdings FIA- Standard ca. 700 Kg Ford 2 Liter 4 Zylinder Turbo-Motor ca. 300 PS Sequentielles 6 Gang Getriebe mit Paddel Shift 0 – 100 Km/h ca. 3,5 Sek. Spitzengeschwindigkeit ca. 250 Km/h Der Wagen kam spät am 06. Januar an! Da man beim Transport das Licht angelassen hatte und ein schnelles Überbrücken wegen einer sehr schlecht zugänglichen Batterie (ähnlich Diablo) nicht möglich war, konnte ich erst am nächsten Tag meine Probefahrt machen. Schon beim ersten Sitzen waren die Unterschiede zur Rennversion deutlich. Sitze mit integrierter Kopfstütze, Sitzbezüge, verstellbare Sitzposition u. v. m. „Start your engines!“Wenn man das bei einem Ford 2 Liter so nennen kann. Also um es vorweg zu nehmen, die Klappergeräusche der Karosserie sind deutlich lauter als der Motor, völlig emotionslos und ärmlich, hat natürlich auch mit der EURO 5 zu tun. Das soll aber noch abgestellt werden. Ich habe dann mal alles nach dem Kat. entsorgt!! Soundmäßig brachte das zwar nix, aber wenigstens habe ich nun weniger Abgasgegendruck… soll ja einem Turbo gut tun. Hatte auch das Gefühl etwas mehr Leistung zu haben, man muss nur fest dran glauben… Das Getriebe lässt sich auch deutlich besser kuppeln und schalten als in der Rennversion, und los geht’ s, hoppla keine Fahrhilfen! Hatte nicht daran gedacht ;-) gleich auf die Landstraße um das Fahrwerk zu testen. Hier wurde ein sehr guter Kompromiss zwischen Renn- und Straßensetup gefunden, das voll einstellbare Intrax-Fahrwerk macht seine Sache sehr gut. So muss sich ein Dackel im Straßenverkehr fühlen, die „anderen“schauen mich an als wäre ein UFO vorbeigefahren. Ich hatte auch den falschen Helm auf (Halbschale) bei 180 Km/h hatte ich Angst, dass mir die Rübe wegfliegt. Die Heizung, die ich vorher als unnötigen Ballast beschimpfte, stellte sich im Januar als sehr nützlich heraus, egal ich schweife ab. Die Fahrt war klasse! Motor und Getriebe passen gut zusammen, das Fahrwerk ist für Rennwagen-Verhältnisse auf der Landstraße super. Jedes Auto hat seinen Zweck, so auch der Radikal SR3 SL, als Trackday-Fahrzeug wird er sicher die Szene aufmischen! Auf der Landstraße, na ja, dort ist er nicht ungefährlich, da man meint jede Kurve mit 200 nehmen zu können. Auch die Leistung ist mit 2,3 kg/PS nicht zu unterschätzen. Das sehen die Engländer scheinbar ähnlich und haben in der aktuellen Grundversion die PS auf ca. 240 reduziert, als Raceoption gibt es einen Schalter am Lenkrad wo man dann die PSZahl in drei Stufen auf ca. 300 PS erhöhen kann. Man will ja nicht negativ in die Schlagzeilen kommen! Preis-Leistung unschlagbar, Kosten-Nutzen gerade auf der Rennstrecke konkurrenzlos. Der SL kostet knapp 70.000 € netto und kann jetzt auch ohne große Lieferzeit in Deutschland bestellt werden. Im Moment sind zwei Servicestützpunkte in Deutschland, am Ring und im Westerwald kann man seinen SR3 SL „laminieren“lassen wenn es mal Feindkontakt gegeben hat. Wer sich traut kann gerne mal mitfahren, sprecht mich einfach an. Auf der Seite „www.gumpert-apollo.eu/blog.htm“ist ein Film, in welchem ich die Vorserienversion auf der GP-Strecke Nürburgring teste. Die Version hatte nur ca. 230 PS, aber man sieht schon das Potenzial. Ich grüße alle Clubmitglieder, fahrt schön vorsichtig und bis bald. Andreas Bernhard