Kim-Sarah Brandts Seite 4
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Barmbek live Winter 2015/2016 Plus Top-Tipps für Winter 2015/2016 Die Netzwerker Hinter den Kulissen der IG Fuhle: Wer Barmbek nach vorn bringt Seite 8 Neues vom Kult-Verbrecher TV-talent Im Porträt: Schauspielerin Kim-Sarah Brandts Seite 4 Ein historischer Roman zeigt Julius Adolf Petersen ganz persönlich Seite 12 Ein Produkt vom Barmbek live Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir leben in bewegten Zeiten. In großer Zahl suchen Menschen aus anderen Ländern in Deutschland Asyl. Zunächst geht es um ein sicheres Dach über dem Kopf wie in der Unterkunft am Wiesendamm. Später werden aus vielen Flüchtlingen „neue Hamburger“. Manche von ihnen werden in Barmbek ein Zuhause finden. In einem Quartier, in dem die Menschen als bodenständig und weltoffen gelten. Jeder Vierte in Barmbek-Süd und -Nord und jeder Dritte in Dulsberg hat einen Migrationshintergrund. Stadtteile sind die Summe ihrer Bewohner. In der neuen Ausgabe Inhalt Silvia Stammer, Redaktionsleitung Seite 20 Ich liebe Barmbek, weil... Seite 4 Lust auf einen Mord Die Schauspielerin Kim-Sarah Brandts (32) aus Barmbek wurde durch Telenovelas und TV-Filme bekannt. Beim Treffen mit Barmbek Live spricht sie über gute und schlechte Zeiten im Job, ihr Heimweh zur Familie und die Lust, sich von ihrer mörderischen Seite zu zeigen. Seite 8 Barmbeks bestes Netzwerk Blick hinter die Kulissen der Interessengemeinschaft Fuhlsbüttler Straße. Barmbek Live traf die engagierten Macher(innen) und Mitglieder der IG Fuhle. von Barmbek Live stellen wir Ihnen wieder einige vor, blicken in die Historie und geben Tipps. Weihnachten ist schließlich auch nicht mehr weit. Glücklich, wer dann Menschen um sich hat, die sich kümmern. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Alteingesessene und neu hinzugezogene Barmbeker verraten, warum der Stadtteil für sie liebens- und lebenswert ist. – ausgesuchte Highlights für die dunkle Jahreszeit. Seite 27 Halstuch als Freundschaftsband Seite 22 Die harten Ruderer vom Kanal Seite 12 Neues von „Odsche“ Die Ruderinnen und Ruderer des RC Protesia am Osterbekkanal kann im Winter nur der Eisgang stoppen. 2015 feierte der Verein zwei große Erfolge. Zu Besuch bei den Barmbeker Pfadfindern des Astrid-Lindgren-Stamms. Sie verraten, was sie an Zeltlagern und Auslandsfahrten besonders mögen. Der Hamburger Autor Reinhard Marheineke Seite 24 schrieb einen packenden Tipps & Termine Historienroman (mit Von Bühne über fiktiven ErgänSeite 30 Impressum Comedy bis Kultur zungen) über den „Lord von Das große BarmbekBarmbeck“, Abc mit vielen Auf www.hamburger-wochenblatt. de gibt's Berufsverbrecher Fakten auf 32 Seiten Barmbek Live“ als E-Paper und Beiträge aus dem Julius „Odsche“ � Barmbek Live Wochenblatt. Oder schreiben Sie selbst: Petersen. A-Z Seite 18 Ein Parseval am Himmel Wortwörtlich für Aufsehen sorgte 1911 ein Luftschiff am Himmel über Hamburg. Ein cleverer Kaufmann hatte den Parseval 6 angemietet – und ein Flugfeld in Barmbek anlegen lassen. Eine Spurensuche. So werden auch Sie Wochenblatt-Leserreporter Jetzt kostenlos registrieren unter www.hamburger-wochenblatt.de Anmelden und losschreiben: Ob Veranstaltungshinweis, Schnappschuss, Kommentar oder Infobeitrag – Tausende sind schon dabei! Anregungen? Leserbriefe bitte an: WBV Wochenblatt Verlag GmbH, Pappelallee 28, 22089 Hamburg, Telefon (040) 55 44 72 - 750. wbv.redaktion@ hamburger-wochenblatt.de 4 Barmbek live Barmbek live Porträt Endlich mal das Biest sein TV-Schauspielerin Kim-Sarah Brandts über die Liebe zu Barmbek, feste Familienbande und richtig fiese Rollen Von Thore Albertsen Im „Erdgeschoss“, einem Café in der Nähe der S-BahnStation 'Alte Wöhr', traf sich Kim-Sarah Brandts zum Gespräch Nach Serien-Hits wie 'Rote Rosen' und TV-Rollen (Traumschiff, Stubbe, Rosamunde Pilcher) kann sich die sympathische Barmbekerin auch eine Arbeit hinter der Kamera vorstellen. Kim-Sarah Brandts drückt dafür jetzt wieder die Schulbank G erade mal fünf Minuten sind es von ihrer Wohnung bis zum kleinen „Café Erdgeschoss“ an der Alten Wöhr, das KimSarah Brandts für ein Treffen an diesem frühen Nachmittag vorgeschlagen hat. „Genau die richtige Zeit, um den Kopf frei zu bekommen“, erklärt die 32-Jährige. Bereits vor 14 Jahren wohnte die Schauspielerin das erste Mal in Barmbek, zog mit 18 Jahren für ihre erste Rolle in die Hansestadt. „Damals wur- de ich für die Vorabendserie St. Angela gecastet, die im Studio Hamburg in Tonndorf gedreht wurde, da bot sich Barmbek einfach an“, erklärt sie. Vier Jahre war die gebürtige Itzehoerin in der Rolle der angehenden Krankenschwester Jule in der ARDVorabendserie zu sehen. Studium oder Studio? Das war ihr erstes großes Schauspielengagement. Bis dahin hatte die attraktive Blondine bereits mehrere Modeljobs und Werbespots für namhafte Firmen absolviert. Eine Fernsehrolle klingt eigentlich nach einem Traumjob. Eigentlich. „So frisch nach dem Abitur stellte sich mir damals die Frage, ob ich eine Ausbildung beginne oder die Rolle annehme“, erzählt Brandts. „Nach einigem Abwägen bin ich dann aber meinem Herzen gefolgt und habe mich fürs Fernsehen entschieden. Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereut habe.“ In 170 Folgen baute sie sich als Pflegeschülerin Jule ihre erste Fanbase auf und musste sich vor der routinierten Crew be- Vertauschte weisen. Doch mit dem rasanRollen: Beim ten Karrierestart nach dem Abi „Traumschiff" kam auch das Heimweh und feixt Kim mit Brandts zieht nach ein paar der KameraMonaten aus Barmbek zurück Crew zur Familie nach Glückstadt. Die nächsten „Jeder der mit drei Jahre pendiesem Job andelte sie von dort fängt, weiß dass ins Studio nach es gute und Tonndorf. schlechte Zeiten „Die Unterstütgibt“, sagt Brandts, die zung meiner Faauch als Synchronspremilie, wenn man cherin arbeitet. „Damit nach einem lanmuss man umgehen gen Drehtag nach können. Ich sehe in Haus kommt, hat solchen Situationen mir einfach gut geeinfach nach vorn“, ertan und mir Kraft klärt sie. gegeben“, erklärt Die Schauspielerin sie. Eine Kraft, die Cornwall, dem Kim am Strand von Newquay in machte Akquise in eidie Schauspielerin ms -Fil her Pilc s eine t Drehor gener Sache, ging von bis heute nutzt, um sich weiterzuentwickeln: 2005 endet die Vorabendserie. Casting zu Casting – und erNeben dem Dreh für die Se- Eine erste Bewährungspro- hielt schließlich eine Rolle im rie nimmt sie Schauspiel-und be für das DurchhaltevermöBitte blättern Sie um Stimm-Unterricht. gen der damals 23 -Jährigen. Drehpause mit Decke: Kim-Sarah Brandts (r.) stand zusammen mit Henrike Fehrs (2. v. r.) im Kurzfilm „Zwischensaison“ vor der Kamera. Die beide sind privat gut befreundet 5 A wie Algensammler: Seit einem halben Jahr reinigen umweltbewusste Anwohner das alte Wendebecken (ehemals Schiffsbauversuchsanstalt) regelmäßig. Dabei finden sie Einkaufswagen, Flaschen, Müll, Elektroschrott und allerlei Algen im Teich. B wie Bushaltestelle: Am U/S-Bahnhof Barmbek steigen durchschnittlich 21.045 Fahrgäste am Tag in die Busse. Damit rangiert der Halt hinter Wandsbek Markt (30.864) und Altona Bahnhof (27.202) auf Rang drei in Hamburg. C wie Chor: Der Damenlikör-Chor hat Barmbek einen StadtteilSong gewidmet. Zu Melodien berühmter Klassiker wie „Downtown“ oder „New York, New York“ singt das Ensemble Zeilen wie „Dein nasskalter Charme. Ne Bockwurst im Darm. Ich bin ein Teil von dir, du mein Barmbek, Barmbek.“ 6 Barmbek live TV- Film „Tal der wilden Rosen“. Die dornigen Blumen bringen ihr Glück. Von 2006 bis 2014 spielte sie in der ARDTelenovela „Rote Rosen“. Dazwischen folgen einige TV- Filme, „das Traumschiff“ sowie eine Besetzung für die Rosamunde-Pilcher Verfilmung „Wahlversprechen und andere Lügen“. Eine Rolle, die ihr einiges abverlangte: „Mein Charakter hatte eine beginnende Bulimie – ein Thema, das gerade in Zeiten von Sendungen wie 'Germany's next Topmodel' immer brisanter wird.“ Brandts weiter: „Ich wollte den Charakter so authentisch wie möglich darstellen und habe sehr viel über das Thema recherchiert“, erklärt sie. Neues Studium Privat achtet sie nur bedingt auf Kalorien, hält sich dafür im Fitnessstudio in Form und geht gern laufen. Der Körper zählt im Schauspiel-Beruf zum Kapital. Beim Treffen mit „Barmbek Live“ verzichtet sie auf Kuchen. Geistigen Input gibt es dafür reichlich: Seit einem Semester studiert Brandts 'Multimedia Production' an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg. „Die Arbeit hinter der Kamera hat mich schon immer interessiert. Vielleicht kann mir die Ausbildung später nützlich sein, wenn es mit der Schauspielerei nicht mehr klappt“, sagt Brandts. Jan – die große Liebe Auch im Privaten freut sich Kim-Sarah Brandts längst über eine Traumbesetzung: Vor sieben Jahren lernte sie beim Feiern auf dem Kiez Jan kennen. Der Unternehmensberater hatte bis dahin noch nie etwas von Kim-Sarah Brandts gehört. „Er hatte keine Zeit, diese Serien zu gucken. Daher wusste er natürlich auch nicht, wer ich bin. Ein angenehmer Start“, sagt sie lächelnd. Die beiden verlieben sich und ziehen in eine gemeinsame Wohnung – in Barmbek! „Wir mögen beide den Stadtteil sehr. Die kleinen Cafés, die netten Leute und natürlich den Stadtpark“, erzählt sie. „Hier fühlen wir uns wohl.“ Nach Berlin zu gehen, wie es viele ihrer Kollegen und Kolleginnen machen, kommt für die Wahl-Barmbekerin erstmal nicht in Frage. „Ich war für Dreharbeiten schon öfter für längere Zeit in Berlin und mag die Stadt. Doch letztendlich fehlt in der Hauptstadt einfach die Nähe zum Wasser." Lust auf einen Mord So viele Träume sich die 32-Jährige karrieretechnisch bereits erfüllt hat, eine Sache steht auf ihrer Agenda noch ganz oben: „Ich werde immer nur für die guten Rollen gebucht: die Krankenschwester, die Ehefrau, das Model – ich SchauspielKim-Sarah Brandts (r.) mit ihrer amunde Pilcher Ros Kollegin Denise Zich am Set von D wie Delikte: 4.024 Straftaten wurden vergangenes Jahr in Barmbek-Nord verübt, 3.354 waren es im südlichen Teil Barmbeks. Dort ist die Aufklärungsquote mit 36,5 Prozent allerdings deutlich geringer als im Nordteil, wo sie bei 42,1 Prozent liegt. E wie Edding. Karl-Wilhelm Edding hat von Barmbek aus die Welt erobert: 1960 gründete er in einem Keller seine eigene Firma und brachte mit Geschäftspartner Volker Ledermann anfangs importierte Filzmarker aus Japan auf den durfte bisher aber noch nie die böse Seite in mir zum Vorschein bringen. So wäre ich zum Beispiel sehr gern mal die Mörderin in einem Tatort", erklärt sie mit funkelnden Augen. „Am besten mit einem Mord im Barmbeker Milieu.“ Zur Person Kim-Sarah Brandts (geboren in Itzehoe) wuchs in Glückstadt auf. Ab der 6. Klasse stand sie in einer Theater-AG auf der Bühne („Nur Nebenrollen“). Später wechselte die Gymnasiastin nach Elmshorn, wo sie Abi machte. Ihre Schauspielkarriere begann mit der Vorabendserie „St. Angela“, in der Brandts die Pflegeschülerin Jule spielte. Zuvor hatte sie bereits als Model gearbeitet. Nach dem Serienende 2005 übernahm sie mehrere Rollen in TV-Filmen und war bis vergangenes Jahr in rund 670 Folgen der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ zu sehen. Privat lebt sie mit Jan, einem Unternehmensberater, zusammen. Das Paar wohnt in Barmbek-Nord. deutschen Markt. Ihr erster eigener Stift, der „edding NO.1“, wurde ein Verkaufsschlager. Das Unternehmen (heute mit Sitz in Ahrensburg) macht mit zahlreichen Stiftserien und Lacken weltweit 110 Millionen Euro Umsatz. F wie Fit im Alter. Der Sport-Club Urania e.V. von 1931 (Habichtstraße 14) hält Barmbek fit. Auf dem Programm stehen Gymnastik, Wassersport, Yoga sowie Folklore- und LineDance für Menschen ab 50. Das platte Motto „Hol di fruchtig“ bedeutet frei übersetzt „Bleib gesund und munter“. Barmbek live Barmbek live Museum der Arbeit Quartier Die IG Fuhle bezieht Akteure im gesamten Stadtteil mit ein – auch abseits der Fuhlsbüttler Straße Barmbeks Netzwerk Hinter den Kulissen der IG Fuhle D en Standort „Für mich macht es den beBarmbek voran- sonderen Reiz der Arbeit aus, bringen – das ist zu sehen, wie unsere IG Fuhle das Ziel der In- über die Jahre wächst“, sagt Peteressengemein- tra Henze, seit 2009 Geschäftsschaft Fuhlsbüttler Straße (IG führerin. „Es gibt immer mehr Fuhle). An der Spitze stehen Menschen, die sich unserem Petra Henze und Tina Voggen- Netzwerk anschließen – vom kleinen inhabergereiter. Die beiden führten Betrieb Netzwerkerinnen bis hin zu Konbringen unerzernen, die müdlich Menweltweit schen, Unagieren. Sie ternehmen alle bekenund Ideen nen sich zum zusammenStadtteil und zubringen. wollen Barm„Gemeinsam bek fördern.“ mehr erreichen“ Die oberste NetzDenn ob die Fuhle ist ihr Motto. Mehr werkerin Barmbeks: floriert, liegt vor als 180 Mitglieder, Petra Henze, GeSponsoren und schäftsführerin der IG allem an den Möglichkeiten der GePartner engagieren sich in der Gemeinschaft, werbetreibenden. Ihre Interesvom Einzelhandelsgeschäft sen zu vertreten und damit den bis zu großen Unternehmen. Standort Fuhle für Anwohner Dazu kommen die Akteure aus und Kunden attraktiver zu maStandortentwicklung, Kultur chen, darin sehen die beiden Marketing-Expertinnen ihre und Politik. Von Misha Leuschen vordringliche Aufgabe. „Immer wieder lösungsorientiert zu arbeiten, durch neue Ideen finanziell unabhängiger die selbsttragenden Strukturen zu stabilisieren – gemeinsam den Stadtteil in all seinen Facetten aufzuzeigen und zu bewerben, das ist unsere Herausforderung“, erklärt Petra Henze. Mit einem Mix aus Veranstaltungen und Publikationen wird das Netzwerk im Stadtteil sichtbar. Das Image der Fuhle soll so weiter verbessert und Barmbek-Nord als Stadtteil zum Leben und Arbeiten attraktiver werden. „Es geht voran, sicherlich nicht so schnell, wie manche es sich gewünscht und erhofft haben“, findet Petra Henze. „Dennoch werden die ersten Veränderungen sichtbar. Barmbek ist und bleibt ein ehrlicher Stadtteil mit sehr engagierten Gewerbetreibenden, Bewohnern und sozialen und kulturellen Einrichtungen.“ das Museum der Arbeit doch in direkter Nachbarschaft zu finden. Das verpflichtet, findet Manchmal gehört Arbeit ins Direktorin Prof. Dr. Rita Müller. Museum – zumindest dann, Seit 2005 ist das Museum Mitwenn, wie im Barmbeker glied der IG Fuhle: „Wir wollen die positive Museum, inEntwicklung formativ und des Stadtteils anschaulich mitgestalten d o ku m e n t i e r t und die Chancen wird, wie sich des Netzwerks das Arbeitslenutzen.“ Auch ben in den zuin diesem Jahr rückliegenden Weihnachtsstimmung wird der Öko180 Jahren gevor dem Museum am wandelt hat. 1. Adventswochenende logische Weihnachtsmarkt Auch wenn es mit seinem Standort am Wie- am 1. Adventswochenende sendamm nur fast an der viele Besucher nach Barmbek Fuhlsbüttler Straße liegt, so ist locken. Wie alles begann Die Interessengemeinschaft Fuhlsbüttler Straße (IG Fuhle) wurde 1997 gegründet. 2004 begann das Büro für Lokale Wirtschaft (LoWi), das aus Mitteln der Hansestadt sowie des Europäischen Sozialfonds ESF gefördert wird, mit der Unterstützung der IG. Zu dieser Zeit hatte die Gemeinschaft 15 Mitglieder. Fünf Jahre später übernahm die LoWi die Geschäftsführung. 2010 hatten sich bereits 90 Mitglieder zusammengefunden. Ende 2013 lief die Förderung durch den ESF aus, seither finanziert sich die IG Fuhle, die unter „Die Fuhle – das FirmenNetzwerk“ auftritt, zu 80 Prozent selbst aus Mitgliedsbeiträgen und Sponsorengeldern. Ergänzende Finanzmittel wurden bis 2016 vom Bezirksamt HamburgNord bereitgestellt. Zurzeit sind 132 Mitglieder sowie 53 Sponsoren und Partner mit dabei. Sonja Lettich in ihrem liebevoll eingerichteten Laden. Dort wartet Feines in fester und flüssiger Form Kleines Glück „Nachbarschaftstreff und zweites Wohnzimmer“ – so beschreibt Sonja Lettich ihr Delikatessengeschäft und Bistro „Kleines Glück“ (Fuhlsbüttler Str. 181). Im September 2014 hat die 38-Jährige mit dem kleinen Laden ihren Traum umgesetzt, Menschen Veredeltes Popcorn Museumsdirektorin Rita Müller H wie Handwerk: Von den insgesamt 15.196 Hamburger Handwerksbetrieben sind derzeit 588 in Barmbek ansässig. Ein Großteil der Betriebe in Hamburg-Nord stammt aus dem Bau-, Elektro-, Metall- und Gesundheitsgewerbe. mit gutem Essen glücklich zu machen. Marmeladen, Honig und Süßes sind dabei, Pasta und Soßen, Nüsse, Senf und Salz, Spezialitäten aus Hamburger Manufakturen – und Wein, vor allem aus Deutschland. Das alles passt wunderbar in Präsentkörbe, die es in vielen Variationen gibt. Wer beim Herumstöbern hungrig wird, der kann Sonja Lettichs Mittagstisch, ihre Kuchen oder Antipasti versuchen. Bitte blättern Sie um G wie Gartenfreunde: Die Initiative „Fuhlsgarden“ beackert Barmbek. Seit Frühjahr 2015 pflanzen ehrenamtliche Gartenfreunde auf dem 2.400 Quadratmeter großen Grabeland im Grünzug am Langenfort gemeinsam Gemüse, Obst und Kräuter an. Der Fuhlsgarten ist das bislang erste und einzige Urban-Gardening-Projekt im Stadtteil. Mitgärtnern erwünscht! (mitmachen@ fuhlsgarden.de) 9 ©WBV 8 Über 100 Jahre Erfahrung in der Raumgestaltung und die Spezialisten für: Gardinen • Schienen • Zubehör Näherei • Montage Dekostangen • Teppichboden PVC-Beläge • Laminate Verlegung Gardinen-Waschservice über 100 Jahre Hartzlohplatz 1, Tel. 61 48 89 10 Barmbek live Barmbek live 11 Quartier Die Markt-Macher Wenn es in der Adventszeit auf Barmbeks Piazzetta wieder weihnachtlich wird, mit Glühwein und Schmalzgebäck am Lagerfeuer, dann liegt das maßgeblich an Marno Happ und Manfred Pakusius. Die beiden Hamburger Veranstaltungsprofis gründeten 2011 ihre Firma h+p events und werden in diesem Jahr zum vierten Mal den Barmbeker Weihnachtsmarkt ausrichten. „Wir machen Veranstaltungen, an denen wir Spaß haben“, erklärt Marno Happ. „Klar wollen wir auch Geld verdienen, aber wir setzen auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit.“ Auf dem Gut Karlshöhe sind sie mit Herbst- und Adventsmarkt vertreten. Über den Kontakt zur IG Fuhle kamen die beiden mit ihrem Weihnachtsmarkt nach Barmbek. „Zu Anfang war es Pionierarbeit“, erklärt Happ. Es sei nicht vorherzusehen gewesen, dass der Neubau am Ex-HertieStandort sich so lange verzögern würde. „Das hat es für uns nicht gerade leicht gemacht.“ Doch die Barmbeker haben den charmanten Weihnachts- markt mit seinem NostalgieKarussell, dem guten Glühwein („Den probieren wir natürlich vorher aus!“), herzhaften und süßen Leckereien und dem Angebot an schönem Kunstgewerbe gut angenommen. Das Kinderprogramm lockt Familien auf die Piazzetta und die Kutschfahrten sind bei Groß und Klein begehrt. Vor allem die jungen Barmbeker schätzen die entspannte Atmosphäre bei cooler Musik. „Wo legen schon DJ´s auf Weihnachtsmärkten auf?“ fragt Happ grinsend. „Und wo gibt es eine beheizte Toilette?“ Weihnachtsmarkt auf der Piazzetta: 23. 11. bis 30. 12.; Mo bis Sa: 11 bis 21 Uhr. So: 12 bis 20 Uhr. 24./25.12. geschlossen. Tierisch beliebt: Die beschaulichen Kutschfahrten mit Ponys Liebevoll dekoriert – mit antikem Karussell: der Weihnachtsmarkt Christus-Gemeinde Barmbek-Nord Seit zehn Jahren ist die Christus-Gemeinde an der Fuhlsbüttler Str. 113 fester Bestandteil des sozialen StadtteilLebens. „Wir sind als Kirche mitten unter den Menschen“, sagt Pastorin Regina Gassmann (kl. Foto). Ob mit Bollerwagen voller Spielzeug auf dem Spielplatz, im interkulturellen Elterncafé oder beim Wochenendcamp auf dem Bauspielplatz – Glaube wird hier ganz praktisch gelebt und auch so vermittelt. Das kommt gut an, ebenso wie die Aktionen zu Festen. In diesem Jahr wird die Gemeinde in der Adventszeit wieder mit Kindern backen, basteln und Geschichten lesen. Die Kinder- und Jugendarbeit nimmt in der Gemeinde viel Platz ein T.R.U.D.E Bestechend schönes Kunstwerk auf bzw. in der Haut Skinvisions „Ich habe mich im Traum beim Tätowieren gesehen“, erzählt Achim Born von den Anfängen vor 13 Jahren. Damals setzte er diesen in die Tat um, eröffnete das eigene Studio Skinvisions in der Hufnerstraße (heute Hamburger Str. 176). Der Fuhle fühlt sich der Tätowierer und Musiker seither sehr verbunden. Mit Skinvisions ist er deshalb schon lange Mitglied der IG Fuhle. „Zu uns kommen alle: von Ärzten bis zu den Zahnlosen“, erzählt er. Viele von ihnen halten dem Studio, das alle Facetten professioneller Piercings abdeckt, seit Jahren die Treue. Seit fast zehn Jahren ist das Restaurant T.R.U.D.E. eine Institution in Barmbek. Mit einer großen Sommerterrasse, einer üppigen Cocktail-Karte und einer Speisenauswahl von modern interpretierten deutschen Klassikern haben sich Bar und Restaurant als beliebter Treffpunkt etabliert. Mittagstisch, Sonntagsbrunch, Das Restaurant im historischen Industriebau Weinproben und Specials runden das Angebot ab. Wer feiern möchte, ist hier ebenfalls richtig: Zwei separate Räume sind für kleinere und größere Gruppen gut geeignet. Im Advent lädt T.R.U.D.E. zum Buffet – und auch wieder zum beliebten und kurzweiligen Eisstockschießen auf dem Hof. Seit rund 10 Jahren werden die Gäste im Restaurant T.R.U.D.E verköstigt. Bei Veranstaltungen bietet es Platz für bis zu 600 Personen I wie Industrie: 1870 gründeten Conrad Poppenhusen und H.W. Maurien an der heutigen Maurienstraße die Hartgummifabrik „New-York-Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“. Der Standort war ideal: nördlich des Osterbekkanals konnten Rohstoffe zollfrei importiert werden. J wie Jubiläum: Barmbek feiert derzeit seinen 660. Geburtstag – vom Bauerndorf zum Stadtteil. Die Barmbeker Geschichtswerkstatt erforscht die Entwicklung des Stadtteils seit 30 Jahren – noch ein Jubiläum. Neben zahlreichen Texten, Fotos und ZeitzeugenBerichten, bietet der Verein auch historische Stadtteilrundgänge, Lesungen und Ausstellungen an. K wie Kanzler: AltBundeskanzler Helmut Schmidt (1918-2015), geboren in der Klinik Finkenau, lebte während seiner Kindheit in der Barmbeker Richardstraße. 12 Barmbek live Barmbek live 13 Roman Neues von „Odsche“ Der Lord von Barmbe(c)k – so persönlich wie nie A m 29. Juni 1921 begann der Anfang vom Ende. „Abends gegen acht Uhr dreißig stürmten die Hüter des Gesetzes die Pension in den Colon- naden. Barsch fragte der Wortführer sofort: ,Wo befindet sich Julius Adolf Petersen?'...Ah, im Schrank versteckt, wen haben wir denn da?" Es folgten Untersuchungshaft, ein fast 100 Seiten dickes Geständnis und ein Prozessmarathon gegen den Serientäter und seine Bande. Im Stadtteil und in den Gazetten wurde der stets gut gekleidete Ein- und Verbrecher da längst anerkennend der „Lord von Barmbek“ genannt, in New „Ich, der Lord von Barmbeck“, Hardcover, 394 S., 24,95 Euro. ISBN: 978-3-932053-84-9 Von Silvia Stammer M wie Meer: An der Bramfelder Straße 164 liegt das „Barmbeker Meer“, ein riesiges Wasserbecken in der Halle der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt. Maßstabsgetreue Schiffsmodelle (1:20) aus Holz werden seit 1952 im sogenannten Schlepptank hinsichtlich Strömungsverhalten und Treibstoff-Effizienz getestet. Auftraggeber sind Werften und Reedereien, die neue Rumpfformen testen oder verbessern wollen. Es gibt sogar ein Eismeer für eisbrechende Schiffe. York war er „the german king of thiefs“, der König der Diebe. Für seine Kumpane war er schlicht „Odsche“, Adolf. Fakten und Fantasie Viel ist schon über Petersen (1882 - 1933) geschrieben worden. Jetzt hat der Hamburger Autor Reinhard Marheinecke einen historischen Roman über ihn herausgebracht: „Ich, der Lord von Barmbeck“ erzählt die Geschichte des legendären Kriminellen in der Weimarer Republik aus dessen persönlicher Perspektive. Etwa 60 Prozent Wahrheit steckten in dem Buch mit dem markanten grünen Einband, den zudem Bowler-Hat, Schirm und Tresorknopf zieren, Autor und Verleger in einer Person: Reinhard Marheinecke mit seinem neuen Werk Eines der seltenen Fotos von Adolf Petersen: Der Berufsverbrecher legte immer Wert auf gepflegtes Äußeres L wie Leckerei: Die 1934 gegründete Konditorei Weber in der Hellbrookstraße 61 (Barmbek-Nord) ist die älteste inhabergeführte Konditorei Hamburgs. Hier werden nicht nur süße Leckereien gefertigt, sondern auch Leberwurstkekse für Hunde. Erst angebohrt, dann geöffnet wie eine Büchse: ein „aufgeknabberter“ Safe aus dem frühen 20. Jahrhundert, zu sehen im Polizeimuseum Nach dem Einbruch des Lords ins Postamt entstand 1920 dieses Fahndungsplakat. Beute: 222.300 Mark in bar, 356.000 Mark in Briefmarken – und 48 goldene Trauringe Symbole für den „GentlemanEinbrecher“ aus Barmbek, sagt der Autor. Der Rest ist der Fantasie entsprungen. Oder sollte man eher sagen, passend zum Gesamteindruck ergänzt? Marheinecke, hauptberuflich in einer Stiftung tätig, ist passionierter Vielschreiber, publiziert im Eigenverlag unter anderem über Karl May und Western. Dass das Buch über Julius Adolf Petersen aus einem Guss wirkt, liegt vielleicht auch daran, dass Marheinecke die zweite Hälfte innerhalb einer Woche schrieb, rund 200 Seiten am Stück. Keine Abhandlung, sondern ein Werk über einen Barmbeker Jung, im bewusst schnoddrigen Ton sollte es sein. Dies ist ihm offensichtlich geglückt. Die Hamburger Staatsbibliothek nahm Marheineckes historischen Roman kürzlich auf die Vorschlagsliste für den Buchpreis 2015. Von der Kindheit in Hamm über die „Blütejahre“ als Tresorknacker bis zum bitteren Ende, als Petersen sich in der Zelle in Santa Fu erhängt, spannt sich der Lebensbogen N wie Nummer 792: Die Fuhlsbüttler Straße ist das Herz von Barmbek. Sie führt rund 4.700 Meter weit vom Osterbekkanal bis weit nach Ohlsdorf und endet bei Hausnummer 792 an der Kreuzung mit der Wellingsbütteler Landstraße wo sie in den Ratsmühlendamm übergeht. O wie Originale: Das „Kult“ in der Hufnerstraße 92 ist eine der legendärsten Kneipen Hamburgs. In urig-familiärer Atmosphäre treffen sich echte Barmbeker Originale (Zugezogene dürfen auch hinein) zum gemütlichen Klönschnack oder gemeinsamen Fußballabend. P des bekanntesten Kriminellen im Hamburg der Zwanziger Jahre. Erster Einbruch mit 19 Als 13-Jähriger beginnt Petersen mit Klauereien. Versuche von „Vadder und Mudder“, den Jungen auf den rechten Weg zu bringen, scheitern. Bleibt es anfangs, während seiner Lehrzeit als Kesselflicker, noch bei Streichen wie einem geschorenen Kater, häufen sich bald danach Lug und Betrug. Mit 19 begeht Petersen seinen ersten Bitte blättern Sie um wie Preisniveau: Wer sich eine Eigentumswohnung in Barmbek-Süd leisten will, muss laut einer Studie der Bausparkasse SchleswigHolstein-Hamburg (Stand 2015) rund 3.337 Euro und in Barmbek-Nord 3.021 Euro pro Quadratmeter ausgeben. Im innerstädtischen Vergleich ist das leicht unterdurchschnittlich. Q wie Querflöte: Die Musikschule Barmbek bietet derzeit 20 Instrumentalfächer (darunter auch Querflöte) und Gesangsunterricht an. In die Früherziehungskurse können Kinder ab vier Jahre. 14 Barmbek live Barmbek live 15 Dänemark, seine schöne, verschwenderische Ehefrau Helmi und die grundgute Frieda Goedje berühren das Herz des Berufsverbrechers. Bei den Udl (damals volkstümlich für Hamburger Polizisten) wuchs derweil die Wut. Eine Sondereinheit machte fortan Jagd auf den Lord und seinen „Petersen-Konzern“. „Der Ring zog sich immer enger um uns zusammen.“ Geschnappte Bandenmitglieder belasteten ihn schließlich so stark, dass der Großkriminelle endgültig Die Zeit der ganz großen Brüche lag für den Lord zwischen 1918 und 1920. Kein Safe an Elbe und Alster war vor seiner Bande sicher, wie die Karte im Polizeimuseum zeigt einkassiert wurde. „Ich hörte schon die dumpfen Stiefelschritte der Bullen auf dem Läufer.“ Petersen sah sich als „edler Einbrecher“, der den Reichen nimmt, den Armen gegeben hatte, heißt es im Roman. Doch mit der Realität hatte das nichts zu tun. Am 28. Januar liest Reinhard Marheinecke im Polizeimuseum (19 Uhr, Carl-CohnStraße), am 19. April in der Emmaus-Gemeinde Hinschenfelde (Walddörfer Str. 369). Ecke Bartholomäusstraße/Beim Alten Schützenhof : In dem Eckhaus betrieb der Lord eine Gastwirtschaft. Zurzeit entstehen Eigentumswohnungen in dem Gebäude von 1867 Ulrich Tukur als Lord von Barmbek in einer Inszenierung 2005 am St. Pauli Theater In der Heitmannstraße wuchs „Odsche“ Petersen auf, einen Steinwurf entfernt von seiner späteren Gastwirtschaft Lebensgefährtin Frieda Goedje Einbruch in eine Bäckerwohnung. Der Fahndung entzieht er sich durch Flucht nach Dänemark. Zurück in Hamburg wird er erwischt, sitzt im Gefängnis. Vorbestraft gelingt ihm die Rückkehr in einen „ordentlichen“ Beruf nicht mehr. Statt dessen eröffnet „Odsche“ mit seinem Bruder Karl eine Kellerwirtschaft Ecke Bartholomäusstraße/Beim Alten Schützenhof. „Petersen kam nicht mehr ins normale Leben zurück“, analysierte Marheinecke bei einer Lesung kürzlich im Barmbeker Bürgerhaus. Der Autor kennt die Örtlichkeiten gut. Er lebte selbst von 1957 bis 1992 im Stadtteil. Danach kam er nicht weit weg: „Ich bin eine Straße rausgezogen, nach Steilshoop...“ Für die Barmbeker ist das älteste erhaltene Wohnhaus von 1867 im Stadtteil nicht irgendein Gebäude. Als 2011 der Abriss droht, verhindern en- MEIN EURONICS gagierte Anwohner und Denkmalschützer den Abriss. Das legendäre Domizil des „Lord von Barmbeck“ gibt schließlich dem neuen Investment den Namen und wird ein Teil des Neubaukomplexes mit 25 Eigentumswohnungen. Quadratmeterpreis rund 4.500 Euro. ONLINE-SHOP VOR ORT TOP-ANGEBOTE: www.euronics-stadler.de JETZTNEU:AUCHHAUSHALTSGERÄTE! Z.B. „Er hat sich an den Frauen abgearbeitet“ Auch bei Petersen sprudelt in den Zwanziger Jahren an dieser Stelle das Geld „wie von selbst. Aber nicht vom normalen Betrieb der Kaschemme“, heißt es im Roman. Im Hinterzimmer floriert das Glücksspiel. Petersen knüpft Kontakte in feinere Kreise. Und widmet sich zusehends seinen beiden Leidenschaften, die ihm größten Erfolg und schlimmste Qual bringen – dem Verbrechen und der Liebe. „Er hat sich an den Frauen abgearbeitet“, sagt Autor Reinhard Marheinecke. Die bezaubernde Liesbeth in ... alles zum Kühlen, Spülen, Waschen, Trocknen, Bügeln, Saugen ... • BERATUNG • SERVICE • ANGEBOTE Film und Theater Die Story vom GentlemanVerbrecher Julius Adolf Petersen, dem am Ende insgesamt rund 200 Delikte vorgeworfen wurden, diente mehrfach zur Inspiration. 1974 brillierte Martin Lüttge als „Lord“ in der Verfilmung von Ottokar Runze. An seiner Seite spielte Judy Winter die Figur der Ehefrau Helmi. Tragisch: Der Hamburger Schauspieler Peter Schütte nahm sich während der Dreharbeiten das Leben. 2005 war Ulrich Tukur (damals 48, Foto oben) als „Gangster, der hoch stieg und tief fiel“, auf der St. Pauli-TheaterBühne zu sehen. Alles aus einer Hand – persönlich & preiswert! Stadler Fernseh Stadler GmbH | Habichtstr. 101 | 22307 Hamburg | T 040 614488 | www.euronics-stadler.de WIR SIND FÜR SIE DA: MO - FR 10:00 - 19:00 UHR | SA 10:00 - 18:00 UHR Barmbek hat gut lachen mit ... Die Zahnarztpraxis Frehland empfiehlt sich „Qualität ist und darf niemals ein Zufall sein. Sie ist das Ergebnis sorgfältiger Planung, ehrlicher Bemühungen sowie gewissenhaften Behandlungen und präziser Arbeit. “ „Eine Praxis ist wie ein Kleinunternehmen. Unternehmsführung und Wertvorstellung sind genauso wichtig wie die zahnmedizinische Versorgung. “ Lam, My Y Praxismanagerin "Unser Ziel ist es, dass jeder mit einem Lächeln kommt und mit einem Lächeln geht. Wir heißen unsere Patienten willkommen und nehmen jedes Anliegen ernst", sagt Zahnarzt Patrick Frehland. Vertrauen ist uns sehr wichtig. Dies schaffen wir durch eine herzliche, aber klar strukturierte Patientenführung. So binden wir jeden Patienten sehr eng in seinen Behandlungsablauf ein, indem jeder einzelne Schritt durchgesprochen und vereinbart wird. Die Praxis im Herzen Barmbeks Das Wachstum und die Vielfältigkeit des Stadtteils spiegeln sich in unserem Praxisteam wieder. Von anfänglich drei Mitarbeitern vor vier Jahren sind wir jetzt bei einem Team, das aus zehn Menschen besteht. Bei uns sind Menschen aus vielen Teilen der Welt tätig wie z.B. Deutschland, Vietnam, Türkei, Albanien und Iran. So verschieden die Menschen in ihrer Herkunft auch sind, so sehr sind wir aber auch darauf bedacht, nach einem einheitlichen Konzept zu arbeiten, das jedem Patienten garantiert, dass er denselben modernen Standard an Behandlung bei jedem unserer Zahnärzte erfährt, sowie dasselbe Maß an Entgegenkommen und Verlässlichkeit im Umgang mit dem Praxispersonal. Wir pflegen eine ruhige und harmonische Praxisatmosphäre, gehen trotz steigender Patientenzahlen individuell auf den einzelnen Patienten ein und erstellen mit jedem einen Behandlungsplan, der auf seine Bedürfnisse und wirtschaftlichen Möglichkeiten eingeht. Denn wichtig ist, dass jeder hier für sein Geld die qualitativ bestmögliche zahnärztliche Versorgung bekommt. Unsere Praxismanagerin achtet darauf, dass Arbeitsprozesse beschrieben, eingeführt, umgesetzt und eingehalten werden, dabei richten wir uns nach der ISO Norm 9001. Seit Februar dieses Jahres ist ein zahntechnisches Labor mit in unseren Räumlichkeiten integriert. Somit können wir besten Service anbieten. Komplexe Arbeiten können perfekt abgestimmt werden - zeitnah und persönlich. Besuchen Sie uns auf unserer homepage: www.frehland-zahnarzt.de -Anzeige/Sonderveröffentlichung- Unsere Patienten So vielfältig, quirlig, aber auch bodenständig wie der Stadtteil sind auch unsere Patienten. Wir behandeln Lehrer, Musiker, Menschen aus der Gastronomie, Schauspieler, Ärzte, Schüler, Bauarbeiter, Immobilienmakler, Arbeitssuchende, Flüchtlingskinder, Beamte, Busfahrer, Arzthelferinnen, Studenten, aber auch Menschen aus sehr unterschiedlichen Gegenden gehören zu unserem Patientenstamm. So kommen einige unserer Patienten regelmäßig aus Hannover, Uelzen, Herford, Kiel oder Bad Segeberg. Umfrage unter Patienten: „Ich gehe gerne zur Zahnarztpraxis Frehland, weil…“ Eyck Morche Finanzwirt „… ich schon seit Jahren Patient von Patrick Frehland bin und mich bei ihm in sehr guten Händen fühle. Herr Frehland nimmt sich sehr viel Zeit und die Zahnbehandlung läuft besonders schonend ab. Auch die professionelle Zahnreinigung bei Frau Schwartz ist sehr angenehm. Klar, dass auch meine Frau und Kinder sehr gerne in der Praxis sind!“ Bianca Tront Gymnasiallehrerin „… bei Herrn Frehland und seinem Team reinkommen fühlt sich an, wie zu Freunden zu kommen! Die perfekte Mischung aus Herzlichkeit, kompetentem Service und Transparenz während der Behandlung sowie einer modernen, ansprechenden Ausstattung lässt nichts zu Wünschen übrig. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Herr Frehland der beste Zahnarzt ist, den ich je hatte!“ Michele Calla Rentner „…weil das ganze Team sehr nett ist und alles zusammenpasst. Ich kann die Praxis nur weiterempfehlen.“ Barmbek als wachsender Stadtteil Wir nehmen Barmbek wahr als einen Stadtteil, der einerseits eine lange Tradition in Hamburg hat und das Bild der Stadt immer schon entscheidend geprägt hat. Andererseits erleben wir den Stadtteil seit einigen Jahren aber auch als einen der veränderungsfreudigsten Stadtteile, der sich merklich wandelt und neu erfindet. Kulturell wie sozial entwickelt er sich zu einem vielfältigen Stadtteil mit bodenständigen und herzlichen Menschen aus allen sozialen Schichten. Er modernisiert sich in vielen Bereichen und erfährt sichtliche Aufwertungen durch die Entwicklung der Fuhlsbüttler Straße mit dem neuen Barmbeker Bahnhof oder die zahlreichen Wohnbauprojekte. Individuelle Betreuung für jeden und in jedem Alter! 18 Barmbek live Barmbek live 19 Fliegender Riese landet in Barmbek Ein Luftschiff begeisterte 1911 die ganze Stadt r Eine Sensation am Himmel übe ung der wan ker Hamburg: „Die Völ restockt in den Straßen, die Hälse hcken sich nach oben, alles betrac mit tet das große Ungetüm“, das sich W orauf alles schaute: Erstmals flog vor 104 Jahren ein motorisiertes Parseval-Luftschiff über der Hansestadt. Ein gut 70 Meter langer Baumwollkörper, aufgebläht durch ein tragendes Gas, an dem mit Gurten eine Gondel angehängt war. Daran zwei 100 PS-Motoren, r „knatterndem Sausen“ hoch übe t, den Köpfen durch die Luft schieb sso berichten die Hamburger Neu is ign Ere das r ten Nachrichten übe 1. 191 res am Pfingstsonntag des Jah die die beiden Propeller antrieben. Neben der Besatzung war Platz für ein Dutzend Passagiere. Zu verdanken war das Schauspiel der Initiative des Hamburger Kaufmanns Richard Pfaffe, der mit dem Im- und Export von landwirtschaftlichen Gütern zu Reichtum gekommen war. Er hatte das ParsevalLuftschiff (benannt nach Konstrukteur August von Parseval) Von Christina Busse Parseval über dem Eilbekkanal. Auf historischen Postkarten wurde das Ereignis festgehalten. Zwölf Passagiere konnten in der Gondel mitfahren für fünf Wochen gechartert und führte in dieser Zeit Rundflüge über die Stadt durch. Dazu hatte er eigens das erste privatwirtschaftlich geführte Luftfahrtunternehmen Hamburgs gegründet, die Hansa-Luftverkehrsgesellschaft. Auch ein Flugfeld wurde extra angelegt: An der Fuhlsbüttler Straße in Barmbek ließ Pfaffe für 100.000 Reichsmark eine hölzerne Halle für den Par- seval auf einer Wiese errichten. Rundum sorgten Restaurants, eine Kleinkunstbühne und das Hamburger Philharmonische Orchester für das leibliche Wohl und die Unterhaltung der Besucher. An manchen Tagen kamen bis zu 27 000 Schaulustige, die auch die Kasse des Kaufmanns klingeln ließen, denn Richard Pfaffe hatte nicht nur Visionen, er war auch überaus findig. Wenn das Luftschiff nachts in Volksfeststimmung bei der Landung: Um das Luftschiff am Boden zu halten mussten Helfer die herabhängenden Fangleinen packen. Dann wurde der Parseval in die Halle gezogen 150 Metern Höhe über der Stadt mit bis zu 55 Km/h unterwegs war, wurden auf die weiße Unterseite Namen wie Langnese, Gaedekes-Kakao und Hansa Margarine projiziert. So bot es nicht nur ein Abenteuer für wagemutige Passagiere, sondern wurde auch zum lukrativen Werbeträger. „Das Taschenbuch „Parseval in Sicht!“ erscheint im März im JMB Verlag, (272 Seiten, 19,95 Euro) Hülle besitzt) auf der Spur; machte historische Dokumente und alte Fotografien ausfindig. „Eine superspannende Sache: Über die Jahre sind imJahrelange Recherche Heute befindet sich dort, wo mer mehr Puzzleteile zusamvor über 100 Jahren der Par- mengekommen, man taucht in seval gefeiert wurde, ein Wohn- einen riesengroßen Kosmos gebiet. Lange Zeit war dieses ein“, beschreibt es der 42-Jähbesondere Stück Hamburger rige. Luftfahrtgeschichte in Verges- Erstmals auf das Thema gesenheit geraten. stoßen ist Fackeldey, der in Doch jetzt sorgt der in Fuhls- unmittelbarer Umgebung der büttel lebende Autor Christian ehemaligen Luftschiffhalle aufFackeldey dafür, dass man die gewachsen ist, über die BemerBegeisterung der Hamburkung einer alteingesessenen Nachbarin. ger fast so miterleben Aufgeschnappt kann, als sei man vor Jahrzehnten, damals selbst dahatten die Worbei gewesen – in seinem Buch te ihn seither „Parseval in nicht mehr losSicht!“, das Angelassen. Stück für Stück legfang März erscheinen wird. te er ein Stück Drei Jahre lang Geschichte frei, war der Industriedas er in seinem Buch (JMB Verlag, mechaniker dafür Ein Kaufmann 19,95 Euro) mit in seiner Freizeit in mit Visionen: historischen Fotos Bibliotheken und Richard Pfaffe charterte das und Zeichnungen Archiven dem LuftLuftschiff und eindrucksvoll und schiff (das im Gegendokusatz zu einem Zep- faszinierte damit kurzweilig Zehntausende pelin keine starre mentiert. Christian Fackeldey begab sich auf Spurensuche nach einer faszinierenden Geschichte NEU NEU NEU NEU NEU NEU Lifting Pen Microneedler ‘Lifting Pen Microneedler‘ jetzt auch bei KOSMETIK & MEHR Heildje v. Renesse, das Kosmetikstudio seit 1987 im Herzen von Hamburg. Sie möchten gerne jünger, frischer u. entspannter Heildje v. Renesse aussehen, sie stören sich an auftretenden Falten und Elastizitätsverlust? Wir können Ihnen helfen ohne Skalpell mit dem ‘Lifting Pen‘ und ohne störende Begleiterscheinungen. 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Ich selbst wohne schon seit seit 30 Jahren in Barmbek. Eigentlich hat man hier auch alles was man braucht. Ich bin vollkommen zufrieden mit meinem Stadtteil. Was man in Barmbek noch verbessern könnte? Also, dazu fällt mir nun wirklich überhaupt nichts ein.“ Gisela Noack (78), Rentnerin weil...“ 21 lebens- und liebenswert macht „…es hier alle Einkaufsmöglichkeiten gibt. Außerdem ist Barmbek gut gelegen, in 15 Minuten ist man am Hamburger Hauptbahnhof. Ich wohne seit zwei Jahren in diesem Stadtteil und fühle mich sehr wohl. Was ich hier allerdings vermisse, sind überdachte Bänke, wo man sich auch mal vernünftig hinsetzen kann. Überdacht deswegen, weil es in Hamburg so gut wie immer regnet. Ansonsten gefällt mir an Barmbek eigentlich alles.“ Leon Tamakhin (17), Schüler Vom Arbeiterviertel zum citynahen Wohnort mit bezahlbarem Wohnraum. Barmbek-Nord und -Süd gehören zu den Stadtteilen, die sich derzeit stark wandeln. Reporterin Johanna Landeck fragte Alteingesessene und Hinzugezogene, was ihnen dort gefällt. „… es sehr zentral liegt. Ich wohne nur fünf Minuten von der Hamburger Meile entfernt und bin in 15 Minuten in der Innenstadt, wo ich arbeite. Insgesamt sind die Mieten in diesem Stadtteil erschwinglich, das finde ich super. Was mir allerdings fehlt, ist eindeutig ein Biomarkt. Außerdem sind viele Häuser nicht so besonders schön, aber das ist ja immer Sache des Eigentümers.“ Melanie Glunz (30), Empfangssekretärin „…es hier sehr schöne Parkanlagen gibt. Zudem gefallen mir gewisse bauliche Veränderungen sehr gut, wie beispielsweise den Neubau im Bereich der abgebrannten Kirche. Die Infrastruktur ist auch okay. Was mir definitiv fehlt sind ein paar Lokale, die auch einen guten Mittagstisch anbieten. Und ich muss leider sagen, dass mir in Barmbek die Menschen, die mit Bierdosen herumlungern und Kippen auf die Straße werfen besonders negativ auffallen.“ Dieter Eckstorff (62), Selbstständiger Barmbek live „… hier alles so freundlich ist. Ich lebe noch nicht sehr lange in diesem Stadtteil, erst seit Februar. Vorher habe ich in Horn gewohnt und ich muss sagen, dass es dort viel trister ist als hier. In Barmbek ist alles irgendwie freundlicher. Man kann hier super weggehen und einkaufen, dazu ist man auch noch schnell in der Innenstadt. Ich würde an diesem Stadtteil aktuell rein gar nichts verändern.“ Anna-Lena Mittelgöker (23), Hotelfachfrau Das Jahr nähert sich dem Ende, aber für Ihre Mundgesundheit ist es nie zu spät!! Zahnersatz Prophylaxe Füllungstherapie Kinderzahnheilkunde Zahnästhetik Zahnfleischbehandlung Bleaching Anti-Schnarchschienen Julia Kleinert-Özcan Zahnärztin Montag, Dienstag, Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr Tel.040-6306264 Fuhlsbüttler Straße 632 22337 Hamburg Mittwoch und Freitag 8 bis 12 Uhr; sowie nach Vereinbarung www.zahnarzt-ohlsdorf.de [email protected] 22 Barmbek live Sport Barmbek live 23 Der FC St. Pauli unter den Ruderclubs Nur Eisgang auf dem Osterbekkanal stoppt den RC Protesia Vorbereitung zum Ablegen am Bootshaus, das idyllisch am Osterbekkanal liegt Häusliche Pflege in Ihrer Nähe Wir sind ein Team von Krankenschwestern, examinierten Altenpflegerinnen, Pflegehelfern und Haushaltshilfen. Seit 1989 helfen und unterstützen wir mit großem Engagement Menschen im Raum Barmbek/Bramfeld und den angrenzenden Stadtteilen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens. Unser Ziel ist es, Ihre Lebensqualität in gewohnter Umgebung, in der Sie sich heimisch, geborgen und selbstbestimmt fühlen, zu sichern. Das erreichen wir mit fachgerechter, kompetenter und liebevoller Versorgung durch Ihnen bald vertraute Mitarbeiter, welche Ihnen über viele Jahre hilfreich zur Seite stehen werden. 24 Stunden erreichbar Hartzlohplatz 9-11 22307 Hamburg-Barmbek Tel. 632 59 42 (24 Std.) Fax: 63 99 72 96 [email protected] www.dorisschwahn.de ©WBV ©thinkstock Bürozeiten Mo - Fr von 10 - 15 Uhr und nach Vereinbarung rtarten in Hamburg. Rudern zählt zu den ältesten Spo ster Ruderclub ge1836 wurde dort Deutschlands älte per Muskelkraft begründet. Seitdem erfreut sich das ener Beliebtheit. Im triebene Bootsfahren ungebroch und Ruderer auf HamSommer kann man Ruderinnen sehen und die Steuburgs Wasserflächen schwitzen en. Im Winterhalberfrauen und -männer rufen hör . Doch was machen jahr werden sie deutlich weniger ntlich im Winter? die Ruderinnen und Ruderer eige istian Hanke (Fotos) Von Thomas Hoyer (Text) und Chr D ie ganz Harten fahren solange die Alster eisfrei ist“, erzählt Peter Eckmann, Erster Vorsitzender des Ruderclubs (RC) Protesia, der am Osterbekkanal in Barmbek ansässig ist. Doch zum Ende des Jahres macht kaum noch ein Ruderer eine Welle. Die meisten der 140 Mitglieder des RC Protesia halten sich jetzt auf andere Weise fit. Der Verein, der zu den kleineren in Hamburg zählt, bietet auf seiner gemütlichen Anlage neben der Bootshalle auch einen Fitnessraum mit sechs Ruder–Ergometern, Haltebänken, Beinstoßgeräten und einen Kraftraum. Am beliebtesten sind die Ruder-Ergometer, die das Pullen im Warmen ermöglichen. Viele Ruderer betreiben im Winter darüber hinaus noch andere Sportarten. Der RC Protesia bietet Lauftraining, Tischtennis, Schwimmen und Ballspiele an. Größter Erfolg der Vereinsgeschichte Der Ruderverein hat dafür Hallenzeiten in Schulturnhallen am Borgweg und am Winterhuder Weg reserviert. Tischtennis wird im eigenen Bootshaus gespielt. Es gibt sogar ein Leichtathletik- und ein Schwimmfest – wohlgemerkt nur für Ruderer. Vier Geschwister – ein Verein: Konstanze (l.), Elisabeth (r.), Franziska und Sebastian im Kraftraum des Bootshauses Ausreichend Gelegenheit für die Wassersportler, auch im Winter Spitzenleistungen zu erzielen. Das wird beim RC Protesia durchaus angestrebt, obwohl der Breitensport nicht zu kurz kommt. „Bei Deutschen Meisterschaften sind wir immer dabei“, berichtet Peter Eckmann. Den größten Erfolg konnte Protesia in diesem Jahr erzielen: Die 18-jährige Svea Störmer errang im Teams des Doppelvierers ohne Steuerfrau bei den Junioren die erste deutsche Meisterschaft für den kleinen Club vom Osterbekkanal. Einen zweiten großen Erfolg konnte Katrin Othmann (21) in diesem Jahr für Protesia einfahren: Gemeinsam mit drei Hamburger Ruderinnen siegte sie bei den World Masters Rowing Championships, der inoffiziellen Weltmeisterschaft, im belgischen Hazewinkel im Doppelvierer. Jung und Alt, wie der älteste Ruderer, der 72-jährige Arno Kallies, fühlen sich wohl in diesem unprätentiösen Ruderclub, der sich von Größe und Geschichte von den bekannten Vereinen an der Außenalster deutlich unterscheidet. Protesia entstand als Fusion der Arbeitersportvereine Proteus und Schwan. Weil man lange keinen neuen Namen für den Fusionsclub fand, ließen die Gründer ihrer Fantasie freien Lauf. Das Ergebnis: RC Protesia. Seit 1907 besitzt der Ruderverein die Anlage an der Osterbekstraße am Osterbekkanal. Hier liegen die 35 Vereins-Boote – vergleichweise wenig. Regelmäßig die Großen ärgern Doch der Ruf als Underdog gefällt den Sportlern vom Kanal, die sich auch mal als „FC St. Pauli unter den Ruderclubs“ bezeichnen, der die Großen bei Regatten mit Freude regelmäßig ärgere. In der warmen Jahreszeit wird bei Wettkämpfen in Deutschland und im benachbarten Ausland gerudert. „Wir sind auf allen Gewässern unterwegs“, erzählt Peter Eckmann. Neben diesen Aktivitäten fördern Feste den Zusammenhalt. Bei warmem Wetter wird der grill regelmäßig angezündet... Im Winter gibt’s eine Weihnachtsfeier. Auf die Nachwuchsförderung wird viel Wert gelegt. 25 Kinder und Jugendliche, meist aus der Umgebung, werden beim RC Protesia derzeit mit dem Rudern vertraut gemacht. Dabei spielt der Leistungsgedanke eine große Rolle. Wie bei den vier Geschwistern Strauer. Franziska (16), Sebastian (14), Elisabeth (12) und Konstanze (10) rudern alle bei Protesia – so wie die Eltern Bettina und Jan-Dirk. Franziska und Konstanze haben schon zwei Vierkämpfe aus Sprint- und Slalom-Rudern sowie Laufen und Schwimmen bestritten. „Wir haben uns für den RC Protesia entschieden, weil der seine Anlage am Osterbekkanal hat. Da fahren nicht so viele Boote und Schiffe und man ist schnell auf der Alster“, erklärt Franziska. Sie und ihre Familie fühlen sich wohl in dem kleinen Club. Die Mitgliederzahl ist überschaubar. Man kennt sich. Im Winter halten sich auch die Strauer-Kinder viel im Kraftund im Fitnessraum auf. Um fit zu sein für die nächsten Wettkämpfe. Franziska will so weit kommen wie möglich. Katrin Othmann (21) gewann dieses Jahr die World Masters Rowing Championships im Doppel-Vierer Barmbek live Tipps & Termine: Dezember bis Februar Highlights in Barmbek während der dunklen Tage Dezember Abenteuer mit Kater Stefan Maus, Beatrice Asare-Lartey (M.) und Sandra Hempel spielen Latin und Pop Das Fräulein vom Amt Nachhaltig kreativ Tausch doch mal! Jung und Alt basteln in der Bücherhalle Dehnhaide Dinge aus Recyclingmaterialien. • Dienstag, 1. Dezember, 15 bis 17 Uhr, Bücherhalle Dehnhaide, Wohldorfer Straße 30 . Ab 3 Jahren Bei der kommenden Tauschbar werden wieder fleißig Waren und Dienstleistungen bargelddlos getauscht. • Mittwoch, 2. Dezember, 19 Uhr, Bürgerhaus Barmbek-Nord, Lorichsstr. 28a Musikalisches Trio R Kinder ab vier Jahren können sich auf das Bilderbuchkino „Die kleine Hexe feiert Weihnachten“ freuen. Anschließend wird gemeinsam gebastelt. • Freitag, 18. Dezember, 16.30 Uhr, Bücherhalle Dehnhaide, Wohldorfer Str. 30. Anmeldung t 295510 Bevor das Telefon Tasten und Wählscheibe erhielt, wurden Telefonierende am Klappenschrank im Fernsprechamt miteinander verbunden. Besucher erhalten einen Einblick in die Historie. • Sonntag, 20. Dezember, 15 Uhr, Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, keine Anmeldung Winterspaß für Kinder wie Rebellin: Das Margarethe-RotheGymnasium in Barmbek-Nord trägt seit 1988 den Namen der Hamburger Widerstandskämpferin Margarethe Rothe. Die mutige Medizinstudentin lehnte sich als wichtiges Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose Hamburg“ gegen das totalitäre Nazi-Regime auf, kopierte und verbreitete unter anderem Sophie Scholls Flugblätter. 1943 verriet ein Spitzel über 30 Gruppenmitglieder an die Gestapo, die alle verhaftete. 14 Tage vor der Kapitulation der Nazis starb Margarethe Rothe mit 26 Jahren in der Haft an den Forlgen einer Lungenentzündung. Eine Bildertafel in der SchulAula illustriert ihr Leben. Clubmitglieder. Anmeldung unter t 6 970 620 Hexische Weihnachten Pettersson und sein sprechender Kater Findus erleben ab dem 1. Advent in dieser Neuinszinierung des Kindertheaterstücks lustige Abenteuer. • Di. bis Fr.: 8.50 und 11.15 Uhr. Fr. zusätzlich um 16.30 Uhr. Sa und So. sowie am 21., 22. und 23. Dez. jeweils um 14 und 16.30 Uhr, Theaterdeck i. d. Zinnschmelze. Karten 9,50 Euro (8, erm.) unter theaterdeck.de Auf dem Aktiv-Spielplatz Averhoffstraße wird Kindern (6 bis 14 Jahre) auch im Winter viel geboten. Es gibt spezielle Angebote für Mädchen, Hausaufgabenhilfe, Disco, Hobby- und Musikgruppen, Holz- und Metallwerkstätten, Töpfern, Computer, Tischtennis, Gärtnern und mehr. • Wochentags an Vor- und Nachmittagen, Averhoffstr. 1a, Info unter t 229 10 10 Barmbek live 25 S wie Skulpturen: Zahlreiche Tierfiguren aus Bronze, Beton, Keramik oder Stein verschönern den öffentlichen Raum in Barmbek. Zu den sehenswertesten Skulpturen zählen der kleine Junge auf der Schildkröte in der Fränkelstraße 1–3, die Pinguine in der Hufnerstraße 113 und die Bären in der Gartenanlage an der Detmerstraße. T wie Trude: Im Innenhof des Arbeits-Museums erinnert das Schneiderad der damals weltweit größten Schildvortriebsmaschine an den Bau der vierten Elbtunnelröhre. „TRUDE“ (Tief runter unter die Elbe) wiegt 380 Tonnen, ist 14,2 Meter hoch. Speed: 6 Meter/Tag Das Trio Beatrice AsareLartey (Gesang), Sandra Hempel (Gitarre) und Stefan Maus (Saxophon) präsentiert einen Mix aus Latin und Pop. • Donnerstag, 3. Dezember, 19 Uhr, AlsterdorfAssistenz West, Tagewerk Vogelweide, Vogelweide 20b. Eintritt frei Klassik-Konzert Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Alt-Barmbek lädt zu einem Konzert in die Kreuzkirche ein. Unter der Leitung von Faina Freymann werden Stücke von Beethoven und Schostakowitsch zum Besten gegeben. • Sonntag, 6. Dezember, 16 Uhr, Wohldorfer Straße 30. Eintritt frei Schwere Schwarzarbeit Ehemalige Setzer und Drucker lüften anschaulich und informativ die Geheimnisse rund um die „Schwarze Kunst“, womit die Arbeit an und mit Druckmaschinen gemeint ist. • Sonnabend, 12. Dezember, 14 Uhr, Museum der Arbeit, Wiesendamm 3. Ohne Anmeldung Lichterfahrt Die Köster-Stiftung lädt zu einer Stadtrundfahrt ein, inklusive Kaffee und Kuchen im Restaurant „Wein- und Friesenstube“ in Ochsenwerder. • Dienstag, 15. 12., 14.15 Uhr, Torbogen Meisenstr. Kosten: 24 Euro, 19 Euro für Januar Schildkröte on Tour Tranquilla Trampeltreu ist eine uralte Schildkröte. Wie alle anderen Tiere möchte sie unbedingt zur Hochzeit des Löwenkönigs. Schritt für Schritt wandert sie beharrlich vorwärts und macht viele Bekanntschaften. Im Hamburger Puppentheater stehen bisweilen auch Schauspieler auf der Bühne • Sonntag, 3. Januar, 11 und 15 Uhr im Hamburger Puppentheater, Flachsland. Tickets: 6, ermäßigt 5 Euro t 23 93 45 44 Im Rhythmus Meditative Kreistänze und Gebärden im Rhythmus der Musik: Am 28. Januar startete eine neue Veranstaltungsreihe der Auferstehungskirche. • Jeden 4. Donnerstag im Monat, 19.30 bis 21 Uhr, Gemeindehaus, Tieloh 22 Alles nur geklaut Eine historisch unkorrekte und dafür umso amüsantere Komödie über den meistgespielten Dramatiker aller Zeiten: Shakespeare. • 8./9. und 15./16. Januar: 20 Uhr; 10. Januar: 16 Uhr. Die Burg – Theater am Biedermannplatz 19; Karten: 11 Euro unter spunck.de Willkommensfest In der Zinnschmelze werden in Kooperation mit der Initiative „Welcome to Hamburg Barmbek“ Flüchtlinge willkommen geheißen und es wird gemeinsam musiziert. • Donnerstag, 14. Januar, 20 Uhr, Maurienstraße 19. Eintritt frei Schneller Schritt Einblick in die Welt des Salsas für Tanzfreudige: Beim Einführungstanzkurs gibt es Livemusik und eine Verlosung. • Sonnabend, 16. Januar, 21 Uhr, Zinnschmelze, Maurienstraße 19 Spiel ohne Grenzen Am 235. Barmbeker Spieletag Bitte blättern Sie um FUHLSBÜTTLER STR. 97 · AM BUSBAHNHOF KOSTEN SIE EIN STÜCK ORIENT. 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Barmbek live Ein Halstuch als Band der Freundschaft Ob mit Pinseln oder den Fingern – beim Malen im Kinder- und Familienzentrum gibt es (fast) keine Regeln Ist nicht nur beim Turmbau im Zeltlager ganz groß: der Pfadfinderstamm 'Astrid Lindgren' aus Barmbek unternimmt viel V wie Vierbeiner: Die Mitarbeiter im Hospiz Sinus an der Saarlandstraße setzen auf therapeutische Unterstützung der Bewohner durch Hunde. Täglich schauen ein paar der sensiblen (leisen) Vierbeiner vorbei und verbreiten Wohlbefinden und Freude. W wie Willkommenskultur: Unter dem Motto „Welcome to Barmbek“ engagieren sich hilfsbereite Bürger für die dauerhafte Integration von Flüchtlingen in ihrem Bezirk. Innerhalb eines Jahres ist ein aktives Nachbarschafts-Netz aus über 1.000 Helfern(!) entstanden. Im Angebot: Kostenlose Deutschkurse und Musikunterricht, Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie beim Gang zu Behörden und Ärzten. X wie Xing: Das soziale Karriere-Netzwerk Xing hat eine eigene Barmbek-Gruppe. Im Forum tauschen sich derzeit 113 Mitglieder über diverse Themen aus ihrem Stadtteil aus. Y wie Y-Tong: Ein besonders dreister Fall von Vandalismus sorgte im Frühjahr 2015 für Aufsehen: Unbekannte hatten sich vermummt auf das Bahngelände Barmbek geschlichen und hatten die Eingangstür einer S-Bahn der Linie 11 mit Y-Tong-Steinen zugemauert. Im Sommer bekannte sich eine Grafitti-Künstlergruppe namens „Moses & Taps“ zu der Tat und stellte ein Youtube-Video der Aktion ins Netz. Z wie Zwillinge: Von Januar bis Mitte Oktober kamen in der Asklepios-Klinik Barmbek 61 Zwillingskinder zur Welt. Einmal gab es Vierlinge, zweimal Drillinge. Bis Ende des Jahres werden rund 80 Zwillingsgeburten erwartet. 27 wird wieder gerätselt, gewürfelt und geknobelt. Geboten werden Gesellschaftsspiele für jede Altersklasse. • Sonntag, 17. Januar, 14 bis 18 Uhr, Zinnschmelze, Freier Eintritt Alaaf und Helau Das Barmbek Basch wird von Clowns, Cowboys und Prinzessinnen gestürmt. Alle Kinder sind zur großen Karnevalsparty eingeladen. Gemeinsam wird gesungen und gespaßt. • Freitag, 29. Januar, 16.30 bis 18 Uhr, Barmbek Basch, Wohldorfer Str. 30, Wettkampf mit Witz Der Comedy-Pokal zählt zum Lustigsten, was die Hamburger im Winter geboten bekommen. Das Finale im Schmidts Tivoli (1. Feb.) ist meist Tage nach dem Vorverkauf ausverkauft. Mit von der Partie bei der 14. Ausgabe sind unter anderem 'Wurstgeld' und Heinrich del Core. • Vorrunde: Fr., 29. 1., Halbfinale: Sa., 30. 1., jew. 20 Uhr, Zinnschmelze, Tickets: 11 (VKK) bis 16 € Februar Gang mit Geschichte Die Geschichtswerkstadt bietet mit ihrem Geschichtspfad eine erwanderbare Dauerausstellung im Stadtteil. An 40 Orten stehen Tafeln, die Historisches über Barmbek erzählen. Die erste Station befindet sich ganz im Norden an der Hebebrandstraße. • Infos unter geschichtswerkstatt-barmbek.de Montagscafé In der Elternschule Barmbek findet montags ein offener Treff für Groß und Klein statt. Beginn ist immer um 15.30 Uhr. Jeweils donnerstags von 16 bis 18 Uhr treffen sich Alleinerziehende (mit Kindern). • Wöchentlich Mo. und Do., Alter Teichweg 200, Info unter t 428 977 274 Zwangsarbeit im Krieg Rund 20 Millionen Menschen mussten als „Fremdarbeiter“ fürs Nazi-Regime schuften . Die Ausstellung „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ greift das Thema umfassend auf, zeigt noch bis zum 3. April die Geschichte der Zwangsarbeiter im Museum der Arbeit. • Bis 3. April, Museum der Arbeit, Infos unter www.museum-der-arbeit.de und t 428 13 30 Englisches Theater The English Theatre of Hamburg präsentiert die Komödie „No dinner for skinners“ von Edward Taylor. Darin lädt Jim seinen prüden Chef zum Dinner ein. Das verläuft chaotisch. • Noch bis 6. Februar. Tickets von 18 bis 31 Euro. www.englishtheatre.de Mama, mal mal was Unter fachkundiger Anleitung unternehmen Erwachsene und Kinder eine Entdeckungsreise in die Welt der Formen und Farben. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Materialkosten pro Familie: 5 Euro (3,- ermäßigt) • Sonnabend, 27. Februar, 15 bis 17 Uhr im KiFaZ, Wohldorfer Str. 30. Info unter t 29 82 13 13, Kontakt: lucy.paczkowski@ kifaz de Von Turmbau bis Zeltlager – die Pfadfinder aus Barmbek wissen immer, wie’s geht Von Elke Grewe D ie sieben Jugendlichen zwischen 13 und 14 Jahren sitzen um den Tisch im Gemeinderaum der Auferstehungskirche in BarmbekNord. Es ist ein 90-minütiges Gruppentreffen angesagt. Geleitet wird es David Jonas (27). In der Runde geht es recht lebhaft zu. Die erste Viertelstunde wird ordentlich gequatscht, was man so alles in den letzten Tage in der Schule oder im Elternhaus an Nervigem erlebt hat. Dann folgt der praktische Teil: Die jungen Teens üben verschiedene Knoten an Seilen und Tüchern, eine Tätigkeit, die bei den klassischen Pfadfinderlagern sehr wichtig ist. „Das andere Mal steht dann wieder Pfadfindertheorie auf dem ,Stundenplan‘. Jedes Treffen verläuft anders und die Gruppenmitglieder können auch selbst Vorschläge machen“, erklärt David. Jedes Mitglied hat einen Spitznamen Er ist mit 15 Jahren zu den Pfadfindern gekommen, seit fünf Jahren ist er als Gruppenleiter bei den Pfadfindern in Barmbek und seit drei Jahren leitet er auch den Stamm 'Astrid Lindgren' im Verein Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Die letzte halbe Stunde spielen die Jugendlichen dann zusammen. Alle sieben Jugendliche tragen zu diesem Treffen die typische Pfadfinderkluft: graues Hemd und Halstuch. Jacqueline mit dem Spitznamen „merén“ (einen Spitznamen haben alle Pfadfinder) ist begeistert in Barmbek dabei: „Es ist toll, weil man unter Freunden und Fremden sein kann und neue Menschen kennenlernt. Es macht auch Spaß, mit Freunden und anderen Pfadfindern zusammen zu vereisen. Eine tolle Veranstaltung was dieses Jahr das vierwöchige Weltpfadfindertreffen (World Scout Jamboree) in Japan.“ Allein in Hamburg gibt es 1000 aktive Mitglieder im VCP. Was macht die Anziehungskraft heute, im Handyzeitalter aus, wo jeder Pfadfinder nur mit einem Rucksack auf Fahrt geht und der „technische Kram“ keine Rolle spielt? Eine, die es wissen muss, ist Bitte blättern Sie um Barmbek live Robert Baden-Powell: David Jonas leitet seit drei Jahren gren' den Pfadfinderstamm 'Astrid Lind Er war hoch dekorierter Kriegsheld, schaffte es in seiner Militär-Laufbahn bis zum Generalleutnant – und entwickelte sich zum überzeugten Friedensstifter: Robert Baden-Powell, Gründer der Pfadfinderbewegung. Am 22. Februar 1857 wurde er als siebter von acht Söhnen unter insgesamt zehn Kinder in London geboren. Seine militärische Laufbahn begann 1876, als er die Aufnahmeprüfung bei der Kavellerie als Zweit- und bei der Infanterie als Viertbester bestand. Baden-Powell wurde in ein Kavallerieregiment aufgenommen, ohne dass er die zweijährige Ausbildung an der Militärakademie Sand- hurst absolvieren musste. Der Offizier in der Armee der britischen Kolonialmacht verbrachte seine Militärzeit unter anderem in Indien, Südafrika, auf der Insel Malta und auf dem Balkan. Erst 1907, kurz bevor Baden-Powell seine Laufbahn beendete, fand er Zeit genug, seine langgehegte Idee einer Jugendpfadfindertruppe umzusetzen. 1907 veranstaltet BiPi, wie sein Spitzname lautete, auf der Insel Brownsea ein Lager, an dem 21 Jungen aller sozialen Schichten teilnahmen, darunter sein Neffe Donald. Er teilte die Jugendlichen auf der Insel in sogenannte Patrouillen ein u Zum Mitmachen ist jeder herzlich eingeladen. Die Email-Kontaktadresse für Interessierte lautet: [email protected] Bitte blättern Sie um Gründer der Pfadfinderbewegung Robert Baden-Powell und schrieb die Pfadfindergesetze. Der 1. August 1907, der Tag nach dem ersten gemeinsamen Lagerfeuer, gilt als Gründungstag der Pfadfinder. 1908 erschien sein Buch „Scouting for Boys“, das als eines der bedeutendsten pädagogischen Im Sommer ging es für zwei Woc hen auf große Fahrt nach Slowenien – mit offensichtli ch viel Spaß dabei © Ralf Vorkastner | Hamburger Volkshochschule Dabei orientieren sich die Pfadfinder auch 2015 noch an ihrem Gründer, dem britischen Kavellerie-Offizier Robert Baden-Powell (1857-1941, siehe Kasten unten). Er hat die wichtigsten Pfadfindergebote in dem Buch „Scouting for Boys“ (1908) niedergeschrieben. Farb-Code im Halstuch Die jeweiligen Mitglieder der Altersstufen erkennt man an den verschiedenfarbigen Rändern der bekannten blauen Halstücher: den hellrotem Rand tragen Wölflinge; hellgrün (Jungpfadfinder); dunkelgrün (Pfadfinder); bordeauxrot (Ranger & Rover); violett (Erwachsenenabteilung). Weil die Tücher eingeschlagen werden, erscheinen die Farbränder, wenn das Halstuch gewickelt wird, als Streifen. Werke des 20. Jahrhunderts gilt. Baden-Powell schrieb insgesamt 34 Bücher. 1920 fand in London das erste große Pfadfindertreffen (Jamboree) statt. 8.000 Pfadfinder aus 34 Nationen nahmen daran teil. Beim Jamboree 1929 waren es schon 50.000 Pfadfinder aus 72 Ländsern. Heute gibt es weltweit rund 41 Millionen Kinder und Jugendliche, die bei den Pfadfindern sind. Auf der kleinen Insel an der englischen Südküste, wo 1907 alles begann, dürfen heute nur Pfadfinder übernachten. Lagerfeuer sind allerdings verboten, wegen großer Torfvorkommen im Erdboden... Sprachen | Kochen | Kunst| Entspannung | Bewegung | EDV– jährlich über 1.000 Kurse! VHS-ZENTRUM NORD Poppenhusenstr. 12 | 22305 Hamburg direkt an der U-/S-Bahn Barmbek Tel: 427 31 20 20 | [email protected] www.vhs-hamburg.de REGION NORD © Diego Servo | fotolia.de „Hinterlasse die Welt ein Stückchen besser“ „Achte deine Mitmenschen und dich selbst“, das ist für Christina Dietrich eines der obersten Gebote. David Jonas, der gerade sein Lehramtsstudium abgeschlossen hat, formuliert es nach Baden-Powell so: „Hinterlasse die Welt ein Stückchen besser, als du sie vorgefunden hast.“ Der VCP Stamm Astrid Lindgren in Barmbek hat 45 Mitglieder. Es gibt insgesamt fünf Gruppen verschiedener Altersstufen. © s_l | fotolia.de Jede Altersgruppe hat eigene Farbränder am blauen Halstuch gemeinsam viel zu erleben, steht dabei im Mittelpunkt“, sagt Gruppenleiter David. Beim jüngsten Lager in Seevetal bauten die großen und kleinen Pfadfinder einen acht Meter hoher Turm aus Holz und Seilen. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sieht, was man alles schaffen kann,“ sagt David. Auf der Fahrt stehe das Gemein- schaftsgefühl und -erleben im Vordergrund. „Mit Menschen, die mir am Herzen liegen, etwas zu unternehmen, das ist mir wichtig.“ Dieses Jahr führte die Sommerfahrt die Pfadfinder vom VCP Stamm Astrid Lindgren für zwei Wochen nach Slowenien. „Mal abschalten und fremde Länder entdecken“, das ist dann auch für Nils Habekost (14) mit dem Spitznamen „Temrek“ ein wichtiger Grund, um bei den Pfadfindern in Barmbek mitzumachen. © Antoinoguilem | fotolia.de Große Sommerfahrt „Pfadfinden ist für mich ein Stück zuhause geworden", sagt sie. „Auf Fahrt gehen erdet mich, macht den Kopf frei. Man vergisst den Alltagsstress. Alles, was man auf der Fahrt braucht, hat man im Rucksack. Wo man abends schläft, weiß man meistens noch nicht. Das ist ein bisschen Abenteuer.“ Christina findet: „Ich bin viel gelassener geworden.“ Zu den wichtigsten Aktivitäten jedes Pfadfinderstammes, der aus mehreren Gruppen besteht, gehört gemeinsames Kochen, Basteln, Singen und das Erlernen von Pfadfindertechniken wie Feuermachen. Die Fähigkeiten kommen dann in den Lagern und auf der einmal im Jahr stattfindenen, zwei- bis dreiwöchigen Sommerfahrt zum Einsatz. „An sich selbst zu wachsen und © Robert Kneschke | fotolia.de Christina Dietrich. Die 28-Jährige ging erstmals im Alter von neun Jahren zu den Pfadfindern und durchlief vom Wölfling (so bezeichnet man die jungen Pfadfinder von 6 bis 11 Jahren) alle Stufen. Sie gründete 2008 VCP-Stamm 'Astrid Lindgren' in Barmbek – zusammen mit Annemarie Kind. Heute leitet Christina, die hauptberuflich beim Deutschen Roten Kreuz im Bereich Freiwilligendienste tätig ist, Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter an und ist auch auf Bundesebe aktiv. Barmbek live 29 © Matthias Enter | fotolia.de 28 30 Barmbek live Wochenblatt HAMBURGER Impressum WBV Wochenblatt Verlag GmbH, Pappelallee 28, 22089 Hamburg, t (040) 55 44 72 - 750 Geschäftsführer: Ove Saffe, Hans Pirch, Dennis Rößler, Manfred Braun, Michael Wüller. Redaktionsleitung: Silvia Stammer. Layout: Christine Wessels. Anzeigenleiter Lokalkunden: Ralf Exner, Anzeigenleiterin Key-Account: Karin Roschkowski. Druck: Lehmann Offsetdruck GmbH, 22848 Norderstedt. Die Nutzungsrechte für erstellte Anzeigen, Wort- und Bildbeiträge liegen beim Verlag. Barmbek Live ist ein Sonderheft aus dem Hamburger Wochenblatt Verlag (info@ hamburger-wochenblatt.de) Nils Habekost (14) „auf Fahrt“ in Schottland. „Mir gefällt, dass man fremde Länder entdecken kann“, sagt der Pfadfinder Fotos Thore Albertsen, Archiv Fackeldey, Markus Bak, Barmbek Basch, Christina Busse, Elke Grewe, Katharina John, Hamburger Puppentheater, Thomas Hoyer, IG Fuhle, Johanna Landeck, Marheinecke Verlag, Misha Leuschen, Ohene-Dokyi, Polizeimuseum Hamburg, Privat, Silvia Stammer, Thinkstock. Mediaberatung Barmbek: Stephan Hübsche: t (040) 55 44 72 - 777, stephan.huebsche@ hamburger-wochenblatt.de. Beratung für die MittwochsAusgabe, die WochenendAusgabe und Barmbek live Barmbek Live erscheint wieder im Frühsommer 2016. Das Pfadfinder-Abc – Hätten Sie's gewusst? Der Spitzname jedes Pfadfinders wird Fahrtenname genannt. Je nach Altersstufe gibt es verschiedene GrußSprüche wie etwa „Gut Jagd“ (Wölflinge) oder „Gut Pfad“ bei den älteren. Pfadfinder reichen sich die linke Hand, da diese vom Herzen kommt. Folgendes Handzeichen mit rechts bedeutet: Der Starke schützt den Schwachen, symbolisiert durch den Daumen, der auf dem kleinen Finger ruht. Die übrigen Finger stehen für die drei Pfadfinderversprechen: Gott dienen; dem Nächsten helfen und das Pfadfindergesetz erfüllen. Kluft: Halstuch und das graue Hemd verdeutlichen die weltweite Gemeinschaft. Kohte: traditionelles Zelt für ca. 8 Personen. Meute: Kindergruppe im Alter von 7 bis 10 Jahren. Eine Sippe ist ein kleine Gruppe (6 bis 8 Jugendliche). Als Stamm bezeichnet man alle Pfadfinder einer Kirchengemeinde. Tschai (aus dem Russischen abgeleitet) ist ein spezieller Pfadfindertee. Wölfling: Gruppenkind und Mitglied einer Meute. Liken Sie uns auf www.facebook. com/hamburgerwochenblatt WOHLFÜHLORT NOCH KEIN WEIHNACHTSGESCHENK? 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