Presseheft
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Deutscher Kinostart: 28. November 2013 Im Verleih von Walt Disney Studios Motion Pictures Germany Auch in Disney Digital 3D™ Regie: Chris Buck, Jennifer Lee KURZINHALT Lose inspiriert durch das bekannte und beliebte Märchen „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen, erzählt Disneys DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN die Geschichte der furchtlosen Königstochter Anna. Zusammen mit dem schroffen Naturburschen Kristoff und seinem treuen Rentier Sven begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise, um ihre Schwester Elsa zu finden, deren eisige Kräfte das Königreich Arendelle im ewigen Winter gefangen halten. In einem spannenden Rennen um die Rettung des Königreichs ringen Anna und Kristoff nicht nur mit den Naturelementen, sie begegnen auch mystischen Trollen und dem urkomischen Schneemann Olaf, der zu einem unverzichtbaren Begleiter wird. PRESSENOTIZ Walt Disney Animation Studios (RAPUNZEL – NEU VERFÖHNT, RALPH REICHTS) präsentiert DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN, ein atemberaubend schönes und herzerfrischend witziges Animations-Abenteuer, das die Kinoleinwände zum Schmelzen bringt – natürlich auch in gut gekühltem Disney Digital 3D™. Modern von Chris Buck (TARZAN, KÖNIGE DER WELLEN) und Jennifer Lee (Drehbuchautorin von RALPH REICHTS) inszeniert und in der Tradition der beliebten klassischen Disney-Meisterwerke von Peter Del Vecho (WINNIE PUUH, KÜSS DEN FROSCH) produziert, dürfen sich große und kleine Kinofans wieder auf ein weihnachtliches Feelgood-Movie der Sonderklasse freuen! Nicht zuletzt die deutschen Stimmen – Kultkomiker HAPE KERKELING als Schneemann Olaf und Musical-Star WILLEMIJN VERKAIK („Wicked – Die Hexen von Oz“) als Eiskönigin Elsa – sorgen für Begeisterungsstürme. INHALT Anna und ihre drei Jahre ältere Schwester Elsa, die Töchter des Königs und der Königin von Arendelle, sind ein Herz und eine Seele. Elsa, die seit ihrer Geburt über magische Kräfte verfügt und alles, was sie berührt, in Eis und Schnee verwandeln kann, lässt zum großen Vergnügen ihrer Schwester im Königspalast die schönsten Winterlandschaften entstehen, und tobt mit Anna wild herum. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem sie Anna versehentlich mit ihren Zauberkräften trifft. Zwar gelingt es den Trollen, die der verzweifelte König um Hilfe bittet, Anna zu heilen. Doch das Unglück verändert alles: Aus Angst, ihre Schwester noch einmal zu verletzen, zieht sich Elsa völlig zurück. Und ihre Eltern isolieren das Schloss von der Außenwelt, damit niemand von Elsas eisigem Geheimnis erfährt. Anna, der nach dem Heilungsritual jegliche Erinnerungen an Elsas Zauberkräfte fehlen, kann nicht verstehen, warum sie von ihrer geliebten Schwester plötzlich zurückgewiesen und gemieden wird. Selbst als ihre Eltern einige Jahre später bei einem Unglück ums Leben kommen, ändert sich an dem Verhältnis der Schwestern nichts. Bis zum Tag von Elsas Krönung… Anna ist ganz aufgeregt, endlich herrscht wieder Leben im Schloss, wenigstens für einen Tag. Die Krönungszeremonie zieht viele Gäste an, und wer weiß, vielleicht ist ja Annas Traumprinz darunter? Während Elsa von der Menschenansammlung sehr verunsichert ist, stürzt Anna sich neugierig ins wilde Treiben und lernt den charmanten Prinzen Hans kennen. Sie ist sofort hingerissen und die beiden beschließen noch am selben Abend, dass sie heiraten möchten. Anna wendet sich an ihre Schwester um sie um Erlaubnis zu bitten, doch Elsa findet die Entscheidung ihrer Schwester voreilig und gibt ihre Zustimmung nicht. Zwischen Anna und Elsa kommt es zum Streit, der auf schreckliche Weise eskaliert: Elsa verliert die Kontrolle über ihre Zauberkräfte und verwandelt alles im Schloss in Eis und Schnee. Mehr noch, während sie vor der entsetzten Menge flieht und verschwindet, versinkt ganz Arendelle in ewigem Winter. Anna ist völlig verwirrt. Sie weiß nur, sie muss ihre Schwester finden und ihr helfen, damit sie das Königreich von dem eisigen Fluch befreit. Sie überträgt Hans die Verantwortung für Arendelle und reitet los. Währenddessen hat sich Elsa hoch auf dem Nordberg einen Eispalast gezaubert, in dem sie von der Außenwelt abgeschieden für immer leben will. So kann sie niemandem mehr schaden, vor allem Anna nicht. Die ist jedoch längst unterwegs, kämpft sich tapfer durch den hohen Schnee und kommt erschöpft in einem Krämerladen in den Bergen an, wo sie einen ungehobelten Burschen kennen lernt: Kristoff, ein Eislieferant, dessen bester Freund das Rentier Sven ist, und der keinerlei Manieren hat. Doch allein würde Anna nie zum Nordberg finden, deshalb überzeugt sie den widerwilligen Kristoff, sie zu begleiten. Auf ihrem Weg erzählt sie ihm alles über ihre große Liebe Hans und ihre eisige Schwester, als sie plötzlich von einem Rudel Wölfe angegriffen werden. Ihnen gelingt es zwar, sie abzuschütteln, doch dabei geht der Schlitten zu Bruch. Zu Fuß geht es weiter, als sich ihnen ein seltsamer Begleiter anschließt: Olaf, ein Schneemann, der vom Sommer träumt, und von Elsa erschaffen wurde. Deshalb weiß er auch, wo sie ist und will Anna und Kristoff hinbringen. Tatsächlich entdecken sie den Eispalast und Anna tritt ihrer Schwester gegenüber. Doch Elsa weigert sich mitzukommen, weil sie Angst hat, alles nur noch schlimmer zu machen. Anna gibt aber so schnell nicht auf. Sie erzählt vom ewigen Winter in Arendelle, aber Elsa weiß nicht, wie sie ihn wieder rückgängig machen kann. Abermals geraten die beiden Schwestern aneinander, im Streit trifft ein Eisblitz Anna mitten ins Herz. Elsa fühlt sich bestätigt, dass es viel zu gefährlich ist, wenn sie nach Arendelle zurückkehrt und erschafft ein gigantisches Schneemonster, um Anna, Kristoff und Olaf zu verjagen. Während sie in Windeseile zu Kristoffs Freunden, den Trollen, flüchten, damit sie die schwer angeschlagene Anna heilen, trifft Hans mit einem 2 Suchtrupp am Eispalast ein. Sie nehmen Elsa gefangen und schaffen sie in Ketten nach Arendelle, wo Hans von ihr fordert, den Sommer zurückzubringen. Doch das kann Elsa nicht… Anna geht es derweil immer schlechter und selbst die Trolle sind machtlos – nur ein Akt wahrer Liebe kann das Eis in ihrem Herzen zum Schmelzen bringen und verhindern, dass Anna langsam zu einer Eisstatue erstarrt. Kristoff bringt Anna daraufhin so schnell er kann zum Schloss, im Glauben, dass ein Kuss von Prinz Hans ihr Leben retten wird. Doch die Dinge sind nicht, wie sie scheinen und als Elsa sich dank ihrer Zauberkräfte aus dem Gefängnis befreit und einen gewaltigen Schneesturm entfesselt, entscheidet sich auf dem zugefrorenen Fjord nicht nur Annas Schicksal, sondern auch das des gesamten Königreichs… PRODUKTIONSNOTIZEN „DIE EISKÖNIGIN ist von Andersens klassischem Märchen „Die Schneekönigin“ inspiriert, die Story des Films kommt aber eindeutig von uns – durch sie weht ein frischer und neuer Wind. Sie ist wunderbar gefühlvoll, bietet unglaublich viel Action und Abenteuer, Magie und unvergessliche Figuren“, erzählt Regisseur Chris Buck. „Eigentlich lag der Geschichte nur die simple Idee von der Kraft der Familie zugrunde, doch dann hat sie sich zu etwas viel Größerem entwickelt“, ergänzt Jennifer Lee, von der das Drehbuch stammt. „Unsere Familiengeschichte erzählt von dem Kampf zwischen Angst und Liebe – und davon, wie diese Familie schließlich ihre Furcht überwindet, um die wahre Bedeutung der Liebe zu finden.“ Unter der Regie von Chris Buck (TARZAN, KÖNIGE DER WELLEN) und Jennifer Lee (Drehbuchautorin RALPH REICHTS) wurde DIE EISKÖNIGIN modern inszeniert und in der Tradition der beliebten klassischen Disney-Meisterwerke von Peter Del Vecho (WINNIE PUUH, KÜSS DEN FROSCH) produziert. Ein Feelgood-Movie für kleine und große Kinofans mit mitreißenden Songs aus der Feder der Tony®-Gewinner Robert Lopez („The Book of Mormon“, „Avenue Q”) und Kristen Anderson-Lopez („In Transit“). „Wir hatten durchgehend das Gefühl, dass hier ein ganz besonderer – nahezu magischer – Film entsteht“, erzählt der ausführende Produzent John Lasseter. „Wir sind unglaublich stolz auf diesen Film. DIE EISKÖNIGIN knüpft an das traditionsreiche, zeitlose Erbe der Walt Disney Animation Studios an. Der Film ist mit seinen großartigen Figuren, dem unglaublichen Storytelling und den atemberaubenden Bildern trotzdem ganz auf der Höhe der Zeit und auf das Publikum von heute zugeschnitten.“ Mit dem Königreich Arendelle schuf das Disney-Team umwerfende Schauplätze, die durch Norwegens spektakuläre Landschaften inspiriert sind – von den schneebedeckten Bergen bis zu den malerischen Fjorden. „Die Umgebung ist für unsere Geschichte von zentraler Bedeutung“, sagt Lee. „Elsa kann mit ihren Zauberkräften alles in Eis und Schnee verwandeln – aber sie hat diese Zauberkräfte nicht unter Kontrolle und beschwört versehentlich einen gigantischen Schneesturm herauf, der ihre Heimat bedroht.“ „Bei der Gestaltung von Schnee und Eis hat unser Team die Messlatte mal wieder kräftig nach oben verschoben“, ergänzt Buck. „Es ist verdammt schwer, Eis so zu animieren, dass es echt aussieht. Unsere Mitarbeiter haben sehr viel recherchiert und wegweisende Technologien entwickelt, um den perfekten Look zu erreichen. Ihnen ist ein wunderschöner Film gelungen, der anders ist als alles, was ich bisher gesehen habe.“ 3 Mit Elementen aus Norwegens einzigartiger Architektur, Kultur und Tradition, wird in DIE EISKÖNIGIN eine atemberaubende Welt kreiert. Dazu Produzent Del Vecho: „In diese epische Geschichte kann man abtauchen und sich total verlieren, so etwas gelingt einem Film nur selten – man hat keinen Zweifel daran, dass es diesen Ort irgendwo geben muss und spürt seine Magie. Man vergisst völlig, dass man einen Film sieht.“ „Das ist es, was jeder Filmemacher, Künstler und Zeichner bei Disney anstrebt“, sagt Del Vecho weiter. „Bei den Walt Disney Animation Studios haben Filme wie RAPUNZEL – NEU VERFÖHNT und RALPH REICHTS definitiv eine neue künstlerische Ära eingeläutet, die mit DIE EISKÖNIGIN einen weiteren Höhepunkt erreicht – es ist ein absolut hinreißender Film geworden, mit einer tiefgründigen Geschichte und tollen Figuren, die so anders und neu sind, dass sie die Zuschauer auf ganz außergewöhnliche Weise berühren werden.“ SO ENTSTEHT EIN MODERNER KLASSIKER Die Filmemacher verknüpfen eine moderne Geschichte mit coolen Figuren und Elementen eines beliebten und weltbekannten Märchens DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN verwendet die Kernelemente von Hans Christian Andersens berühmtem Märchen „Die Schneekönigin“, das 1845 erstmals veröffentlicht wurde. Bereits zu Lebzeiten des legendären Studiogründers Walt Disney interessierten sich die Filmemacher des Studios für den Märchenklassiker. Wie immer bei Disney sollte auch DIE EISKÖNIGIN die einzigartige Stimmung des Originals erfassen und trotzdem eine ganz eigenständige, moderne Geschichte erzählen, im Stil eines Disney-Meisterwerks wie ARIELLE, DIE MEERJUNGFRAU (1989), das ebenfalls auf einem Märchen von Andersen basiert. „Die Schneekönigin“ ist die Geschichte des Kampfes zwischen Gut und Böse, erzählt anhand eines zersplitterten Spiegels, der dafür sorgt, dass ein kleiner Junge namens Kai nur das Schlechte in der Welt sieht. „Von diesem Kampf und seiner allgemeingültigen Botschaft ließen wir uns inspirieren“, sagt Buck. „Außerdem waren wir von dem Mädchen Gerda ganz angetan, die in dem Märchen alles unternimmt, um Kai zu retten. Ihre wichtigsten Eigenschaften – Optimismus, Liebe, Stärke und Entschlusskraft – zeichnen auch unsere Hauptfigur Anna aus.“ Was die Schneekönigin selbst betrifft, war das Disney-Team anfangs ziemlich ratlos. Laut Jennifer Lee, die als Autorin zu dem Projekt kam und schließlich gemeinsam mit Buck auch die Regie übernahm, war die Figur in Andersens Märchen äußerst mysteriös. „Sie taucht darin eher symbolisch auf“, sagt Lee, „und uns war bewusst, dass sie für DIE EISKÖNIGIN eine eigenständige Figur sein musste, um das heutige Publikum anzusprechen.“ Lee erzählt weiter: „Der Film sollte sowohl zeitgemäß als auch zeitlos sein. Wir suchten nach etwas Zeitgenössischem, das jeder versteht. Und Angst ist etwas, was uns heute, genau wie früher, zu schaffen macht. Sie lässt uns alles negativ sehen, verdunkelt unseren Blick auf die Welt und gefährdet so unsere Beziehungen. Jede einzelne Szene des Films unterstreicht auf ihre Art die übergeordneten Themen des Films, nämlich Familie, Liebe, und den inneren Konflikt zwischen wahrer Liebe und großer Furcht. Elsa wird ausschließlich von der Angst getrieben.“ Elsa (in der deutschen Fassung synchronisiert von Willemijn Verkaik), die alles in Schnee und Eis verwandeln kann, ist nicht in der Lage, ihre mächtigen Zauberkräfte zu kontrollieren. Während sie mit Anna spielt, löst sie dadurch ein tragisches Ereignis aus. Die junge Anna hingegen ist von Elsas magischer Begabung begeistert – Elsa erschafft einen Schneemann und die Mädchen toben ausgelassen auf Schneepisten, die sie in ihrem Heim erschaffen hat. 4 Doch dann gerät Elsas Zauber außer Kontrolle und Anna verletzt sich schwer. Von diesem Tag an hat Elsa große Angst, Anna erneut in Gefahr zu bringen und zieht sich deshalb von dem Menschen zurück, den sie am meisten liebt. „Anna wiederum kann sich an das Ereignis gar nicht erinnern und wächst in dem Bemühen auf, Elsa wieder nahe zu kommen“, sagt Buck. „Also ist Anna die meiste Zeit auf sich allein gestellt.“ Kristen Anderson-Lopez und ihr Ehemann und Autorenpartner Robert Lopez arbeiteten mit den Regisseuren und dem Story-Team eng zusammen und waren von Anna, die von ihrer Schwester ausgeschlossen wird, sehr gerührt. „Was könnte einen mehr für dieses Mädchen einnehmen als mitansehen zu müssen, wie ihr die ganze Kindheit hindurch die Tür vor der Nase zugeschlagen wird?“, fragt Anderson-Lopez. „Wir mussten uns in sie hineinversetzen“, erzählt sie weiter, „Anna verstehen und zeigen, was der Welt an diesem jungen, optimistischen und erfrischend albernen Mädchen verloren geht. Der Augenblick, in dem sich die beiden Schwestern vor verschlossener Tür gegenüberstehen gehört zu den aufschlussreichsten Momenten des ganzen Films.“ Den Filmemachern war bewusst, dass der Tag, an dem Elsa gekrönt wird, auch für Anna einen Neuanfang bedeutet und das Story-Team wollte die nun erwachsene Anna mit einem Song einführen, was sich jedoch als ziemlich schwierig erwies. „Dieser spezielle Song war eine harte Nuss zu knacken, weil er vieles transportieren musste“, sagt Anderson-Lopez. „Anna sollte als optimistisch und lebhaft charakterisiert werden und gleichzeitig als jemand, die unter ihren unerfüllten Bedürfnissen leidet.“ Die Lösung – und damit auch der Songtitel „For the First Time in Forever“ – ergab sich während einer Diskussion über die Geschichte, als jemand einen Plot Point mit eben diesen Worten umschrieb: For the first time in forever. President of Walt Disney Music Chris Montan wurde sofort hellhörig: „Ich sagte, Das ist es! Das ist Annas Song!“, so Montan. „Es war ein Geistesblitz. ’For the first time in forever, I’m going to be free. I might meet somebody. I might live my life.’ Wir waren ganz aufgeregt.“ Der Song unterstreicht Annas starkes Bedürfnis nach Nähe zu ihrer großen Schwester und zeigt gleichzeitig, wie weit sich die beiden voneinander entfernt haben. Als Anna ihre Schwester Elsa mit ihrem zerrütteten Verhältnis konfrontiert, setzt sie unabsichtlich Elsas unterdrückte Emotionen frei, wodurch sie das Königreich in einem unkontrollierbaren Gefühlsausbruch in eine ewige Winterlandschaft verwandelt. Jetzt kennen alle Elsas gut gehütetes Geheimnis! Sie flieht aus Arendelle – und findet ihre ersehnte Freiheit. Diese Freiheit sei zur entscheidenden Triebfeder für die Musik des Films geworden, so Songwriter Robert Lopez. „Lass jetzt los“ war der erste Song, für den sich die Filmemacher begeisterten. „Das Lied war unser Dreh- und Angelpunkt“, sagt Lopez. „Wir wollten die bombastischste Diva-Nummer überhaupt schreiben, um zu unterstreichen, dass in Elsa gerade etwas Bahnbrechendes vor sich geht“ Der Song gefiel den Filmemachern sogar so gut, dass er sie dazu brachte, die Szenen, die zu diesem entscheidenden Moment führen, neu zu überdenken. „’Lass jetzt los’ war der erste Song, der unbedingt in den Film musste, da er Elsas Persönlichkeit zu charakterisieren half“, sagt Lee. „Er zeigt auf so ergreifende und kraftvolle Weise, wie sie sich fühlt, dass wir die Vorgeschichte noch einmal kräftig überarbeiteten, um den Weg zu diesem besonderen Augenblick zu zeigen.“ 5 Anna hingegen wünscht sich nichts sehnlicher, als alles wieder gerade zu biegen. Auf ihrer Suche nach Elsa lernt sie Kristoff kennen, einen schroffen Naturburschen, der in Annas Abenteuer aber lieber nicht mit hineingezogen werden möchte. Gemeinsam ringen Kristoff und Anna mit den unwirtlichen Naturelementen, Wölfen und anderen Gefahren – und treffen auf ihrer Reise auf einen seltsam vertrauten Schneemann namens Olaf (synchronisiert von Hape Kerkeling), der sie (und das Publikum) immer wieder überrascht. „Als Elsa aus Arendelle flieht, lässt sie ihren magischen Kräften, die sie so lange unterdrückt hat, freien Lauf. Der Schneemann, der dabei entsteht, ist das Ergebnis ihrer Erinnerungen an glückliche Kindheitstage, als sie und Anna ein Herz und eine Seele waren. Olaf repräsentiert die reine Unschuld und pure Kindheitsfreude. Als uns das richtig klar wurde, entwickelte sich die Figur wie von selbst. Er ist auf kindliche Art lustig und von der Welt noch völlig unverdorben und unbedarft. Olaf ist die einzige Figur, die keinen inneren Kampf zwischen Angst und Liebe auszufechten hat, denn er ist die bedingungslose Liebe.“ Laut Produzent Peter Del Vecho lässt sich an Olaf die wahre Schönheit von DIE EISKÖNIGIN festmachen. „Obwohl der Film alles bietet, was das Publikum von einem Disney-Abenteuer erwartet – er ist lustig, gefühlvoll und macht unglaublichen Spaß – geht er auch viele überraschende und unerwartete Wege. Das ist es, was mir daran am meisten gefällt.“ DIE FIGUREN Coole Charaktere Die unterschiedlichen Figuren von DIE EISKÖNIGIN mit ihren starken Persönlichkeiten hätten sich mit der Zeit entwickelt, sagt Regisseur Chris Buck. „Wie immer bei Disney verlangte der Mix aus Comedy, Action, Abenteuer und Gefühl auch dieses Mal nach vielschichtigen und tiefgründigen Figuren“, ergänzt er. „Und obwohl sie in einer magischen Welt leben, sollten sie realistisch wirken, damit die Zuschauer eine echte Beziehung zu ihnen aufbauen können.“ Neben den prägnanten Sprechern (in der deutschen Fassung sind das u.a. Hape Kerkeling als Schneemann Olaf und Willemijn Verkaik als Elsa) sorgten vor allem hochtalentierte Künstler und Animatoren dafür, dass man die Figuren mit ihrem einzigartigen Look und ihren nuancierten, rührenden Performances nie mehr vergisst. Lino DiSalvo, Head of Animation, engagierte sogar Schauspiel-Coaches, die sein über 60-köpfiges Animatorenteam unterstützten, damit die Darstellungen so perfekt wie möglich werden. „Der Film verschiebt die Messlatte des Möglichen deutlich nach oben – mit wahrhaftigen und glaubwürdigen Schauspielleistungen“, sagt DiSalvo. „Wir wollten, dass das Publikum jeder Figur tief ins Herz und in die Seele blicken kann.“ Dank großer Fortschritte beim Rigging von Gesichtszügen waren die Animationskünstler in der Lage, sehr subtile und realistische Mimiken zu erschaffen. Sie konnten die Gesichtsmuskeln ihrer Charaktere auf völlig neue Weise gestalten und formen. Und dabei ist weniger eben manchmal mehr. In DIE EISKÖNIGIN wird mit minimalsten Gesichtsregungen mehr ausgesagt als je zuvor. Die Animatoren beherrschten ihre Figuren bis ins kleinste Gesichtsmuskelzucken, so dass auch ohne Worte klar wird, was in ihnen vorgeht. Mit Hilfe der Sprecher, die ihnen beispielsweise vermittelten, wann ein Schauspieler Atem holt, während er ein Lied singt, gelang es den Animatoren, computeranimierte Figuren so lebendig zu gestalten wie noch nie zuvor. 6 ANNA ist eher ungestüm als anmutig und manchmal handelt sie erst bevor sie denkt. Aber sie ist mit Abstand der optimistischste und fürsorglichste Mensch, den man sich nur vorstellen kann. Sie sehnt sich danach, ihre Schwester Elsa wiederzusehen, zu der sie in ihrer Kindheit ein enges Verhältnis hatte. Als Elsa eines Tages versehentlich das Königreich Arendelle mit ihren magischen Kräften in einen ewigen Winter taucht, macht sich Anna auf den Weg, alles wieder gerade zu biegen. Furchtlos, durch nichts und niemanden aufzuhalten und mit ihrem unerschütterlichen Vertrauen in andere ist es Annas Schicksal, das Königreich und ihre Familie von diesem dunklen Fluch zu befreien. „Anna steht für viele Mädchen, mit denen ich aufgewachsen bin“, sagt Lee. „Sie ist eine echte, zeitgemäße Heldin. Sie ist stark und furchtlos – auf ihre Weise – aber sie hat auch Fehler. Sie ist nicht perfekt und genau das liebe ich an ihr. Sie entwickelt sich im Verlauf des Films zu einem verantwortungsbewussten, aber trotzdem verspielten Menschen, mit einem ganz eigenen Sinn für Humor.“ Animation Supervisor Becky Bresee, verantwortlich für die Animation von Anna, nutzte ein Anschauungsobjekt, auf das sie immer wieder zurückkommt, wenn es um menschliche Verhaltensweisen geht: sich selbst. „Ich filme mich dabei, wie ich eine Szene spiele, immer und immer wieder, bis ich die Performance habe, die ich will – um dann meist auf den ersten Take zurückzugreifen, weil es fast immer der aufrichtigste ist.“ Produzent Peter Del Vecho ist vom fortschrittlichen Rigging für DIE EISKÖNIGIN begeistert. „Es gibt eine ganz einfache Szene, in der Anna den Prinzen Hans zum ersten Mal trifft“, sagt er. „Am Ende sieht sie ihn an und obwohl man in ihrem Gesicht kaum eine Regung sieht, spürt man, dass sie sich in Hans verliebt hat. Sie seufzt nur leise und jeder weiß genau, was sie denkt. Mit jedem Film versuchen wir, diese Art der subtilen Animation immer weiter zu verfeinern.“ Auf den ersten Blick erscheint ELSA selbstsicher, majestätisch und auch etwas kühl, aber in Wirklichkeit kämpft sie mit der Angst und ihrem großen Geheimnis: Sie hat die Fähigkeit, Dinge und Menschen in Eis und Schnee zu verwandeln. Im Grunde eine wundervolle Eigenschaft, aber auch ziemlich gefährlich. Verfolgt von dem einen Moment, in dem sie mit dieser magischen Kraft fast ihre kleine Schwester Anna getötet hätte, isoliert sich Elsa mehr und mehr und versucht verzweifelt, ihre Fähigkeit zu unterdrücken. In dem emotionalen Kampf zwischen Wunsch und Wirklichkeit versetzt sie das Königreich Arendelle aus Versehen in den ewigen Winter. Sie fürchtet sich, ein Monster zu werden und dass niemand – noch nicht einmal ihre Schwester – sie davor bewahren kann. Elsa ist die Eiskönigin und man könnte sie für eiskalt halten, gar als Bösewicht des Films wahrnehmen. Doch das ist sie nicht. Ihr Leben mit der angeborenen Zauberkraft ist äußerst kompliziert und wird von allen missverstanden. „Elsa lebt in Angst“, sagt Buck. Sie verbannt sich selbst aus ihrer Heimat, weil sie fürchtet, andere zu verletzen. Im Gegenzug empfindet sie es als absolute Befreiung, sich nicht mehr verstellen zu müssen. Dieser Moment wird durch den Song „Let It Go“ definiert, bei dem sie eine entscheidende Wandlung durchmacht – innerlich wie äußerlich. Dazu erzählt Character Design Supervisor Bill Schwab: „Vor dem Song ist Elsa sehr zugeknöpft mit hochgesteckten Haaren – alles ist perfekt. Während des Songs erlaubt sie sich selbst, so zu sein wie sie ist, und alles verändert sich – ihre Haare sind wilder und offen, ihre Robe ist magisch. Sie ist endlich frei – aber auch einsam und allein.“ 7 Für Paul Riggs, Head of Story, präsentiert Elsas neu gefundene Freiheit und Annas dadurch ausgelöstes Abenteuer eines der Schlüsselthemen, die dem Film zugrunde liegen: Familie. „Als ihr Geheimnis gelüftet wird, ist Anna der Mensch, den Elsa am dringendsten braucht“, sagt Briggs. „Die Stärke dieser familiären Bindung ist es, die diese Geschichte so kraftvoll macht, denn es ist ihre Schwester, die sich von den Zauberkräften nicht verunsichern lässt, Elsas wahres Ich erkennt und sich mutig zwischen sie und den Rest der Welt wirft, wenn es sein muss.“ KRISTOFF ist ein Naturbursche durch und durch. Er lebt hoch oben in den Bergen und ernährt sich vom Verkauf von Eisklötzen an das Königreich Arendelle. Ein rauer Kerl mit weichem Kern, stark, aufrecht und mit festem Glauben an Regeln und Gesetze – natürlich seinen eigenen. Er wirkt ein bisschen wie ein Außenseiter, aber mit seinem besten Freund – dem loyalen und ziemlich verfilzten Rentier Sven – bildet er ein Superteam! Kristoff wird für einiges Stirnrunzeln sorgen – im positiven Sinne. Er verfügt nicht gerade über höfliche Umgangsformen und kann mit anderen Menschen nicht umgehen, weil er die meiste Zeit allein verbringt. Trotzdem ist er ein charmantes Kerlchen. „Uns gefiel die Idee eines untypischen Disney-Helden“, sagt Buck. „Kristoff ist ein ganz normaler Typ, unordentlich, schmuddelig und überhaupt nicht so, wie man es erwartet. Er lebt in den Bergen außerhalb von Arendelle und sein bester Freund ist ein Rentier namens Sven.“ „Kristoff ist ausgesprochen wichtig für die Story, weil er Anna ständig herausfordert, indem er ihre Sicht auf die Dinge infrage stellt“, sagt Lee. Laut Schwab ist Kristoffs Look ebenso wie der des Films von Norwegen inspiriert. „Kristoff ist ein Naturbursche und wir orientierten uns sehr an der Kultur der skandinavischen Ureinwohner, der Samen, beispielsweise bei seiner Kleidung. Wir wollten einen rauen Kerl mit weichem Kern, der sehr stark ist, und mit dem man gern ein episches Abenteuer wie dieses erleben würde.“ Als ein Rentier mit dem Herzen eines Labradors ist SVEN Kristoffs treuer Freund, sein Schlittenzieher und gutes Gewissen. Er kümmert sich darum, dass sein Bergmensch-Kumpel sich wie der aufrechte Kerl verhält, den Sven kennt und liebt – und Sven gelingt das, ohne ein einziges Wort zu sagen. Schon mit einem einfühlsamen Schnauber macht er seinen Standpunkt klar und zeigt Kristoff, worauf es ankommt. Das Leben könnte so schön sein, wenn nur Kristoff nicht immer in diese lächerliche Möchtegern-Rentier-Stimme verfallen würde, wenn er für Sven spricht (als ob Rentiere wirklich so sprechen würden...). „Sven ist so etwas wie die 300kg schwere, aber trotzdem sehr liebenswerte Version eines Labradors“, sagt DiSalvo. „Wir ließen sogar ein echtes Rentier zum Studio kommen, nur um dann festzustellen, dass Rentiere meist nicht besonders viel tun. Aber mit Sven hatten wir trotzdem viel Spaß. Immer wenn Kristoff ihn mit verstellter Stimme spricht, kann man an Svens Mimik ablesen, was Kristoff gerade sagt.“ Laut DiSalvo ist Sven das überspitzte und liebevoll karikierte Ergebnis der Beobachtungen des Rentierbesuchs, seiner Bewegungen, Verhaltensweisen und Physiognomie. Das Rentier zeigte eine sehr ungewöhnliche Art und Weise, sich am Ohr zu kratzen: Es benutzte dafür wie ein Hund die Hinterbeine. Auch Sven kratzt sich so im Film. Sein keuchendes Geschnaufe wiederum guckten sich die Filmemacher bei Naturdokus über Rentiere aus Alaska ab. Außerdem ist Sven natürlich der Grund für Kristoffs Wiegenliedchen „Rentiere sind besser als Menschen“, das er singt, kurz nachdem er Anna getroffen hat. 8 HANS ist ein attraktiver junger Adeliger aus einem benachbarten Königreich, der für Elsas Krönung nach Arendelle kommt. Mit 12 älteren Brüdern ist Hans quasi unsichtbar groß geworden – und kann sich dadurch sehr gut in Anna hineinversetzen. Hans ist klug, aufmerksam und ritterlich. Anders als Elsa verspricht Hans, dass er Anna niemals alleine lassen wird. Er könnte der Seelenverwandte sein, auf den sie all die Jahre gewartet hat. Anderson-Lopez und ihr Mann schrieben den Song „Liebe öffnet Tür’n“, um zu zeigen, wie zwischen Hans und Anna die Funken sprühen. „Das Lied unterstreicht, warum Anna es gar nicht mehr abwarten kann, jemanden zu heiraten, den sie gerade mal einen Tag kennt“, sagt Anderson-Lopez. „Ihr ganzes Leben hat man ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen, da ist es nur verständlich, dass sie die erstbeste Gelegenheit ergreift und so schnell sie kann durch diese Tür rennen will, die sich ihr in dieser Nacht plötzlich öffnet. Denn sie sehnt sich schon so unendlich lange nach Liebe.“ Lopez ergänzt: „Es ist sehr wichtig für den Film, dass man ihre überhastete Entscheidung nicht nur nachvollziehen kann, sondern sie dabei auch unterstützt. Das Publikum soll sagen, ’Jawohl, Hans ist ein prima Kerl, großartig, den sollte sie sofort heiraten.’ Deshalb ist der Song auch so sonnig und fröhlich.“ OLAF mag herzliche Umarmungen und möchte am liebsten ständig knuddeln und geknuddelt werden. Er ist durch Elsas magische Kräfte entstanden und bei weitem der freundlichste Schneemann, den man in den Bergen von Arendelle antreffen kann. Seine Naivität, seine Aufgeschlossenheit und seine unheimliche Fähigkeit, sich in guten wie in schlechten Zeiten selbst in seine Einzelteile zu zerlegen, führen zu vielen irrwitzigen und unglaublich komischen Momenten. Sein größter Traum und Herzenswunsch wird leider niemals Wirklichkeit werden können – aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, oder? „Obwohl Olaf strenggenommen gar kein Herz hat, ist er trotzdem so herzensgut wie niemand sonst auf der Welt. Er lebt, um bedingungslos zu lieben. Und sorgt sich sehr um seine neuen Freunde Anna, Kristoff und Sven. Er erfährt zum ersten Mal, was es heißt, eine Familie zu haben, was die Zuschauer sehr berühren wird“, sagt Chris Buck. „Olaf durchlief viele Entwicklungsschritte“, ergänzt Jennifer Lee. „Er hat so unglaublich viel Potential und wir wussten, dass wir seine Persönlichkeit gefunden hatten, als wir uns die Frage stellten, ’Wie denkt eigentlich ein Schneemann?’. Als ich Olaf entwickelte hatte ich ein älteres Kind im Hinterkopf – 12 Jahre vielleicht – das verspielt und aufgeschlossen ist, schlauer und kultivierter als ein ganz kleiner Junge, aber immer noch völlig unschuldig. Olaf ist so berührend und gefühlsbetont und dadurch auch unglaublich komisch.“ „Wir wollten, dass der Humor und das Drama von DIE EISKÖNIGIN ganz aus den Figuren und Situationen heraus entsteht“, ergänzt Produzent Peter Del Vecho. „Und Olaf ist eine der lustigsten Figuren des Films, aber er verkörpert eben auch die reine Unschuld, weshalb alles, was er sagt, sofort zu Herzen geht.“ Die Filmemacher wollten alle Möglichkeiten voll ausschöpfen, die ihnen Olafs aus Einzelteilen bestehender Schneemann-Körper bot. Die entwickelte Software „Spaces“ erlaubte es den Künstlern während des Animationsprozesses, die Figur immer wieder auseinanderzunehmen und neu zusammenzusetzen. „Dem Animationsteam kam die Arbeit an Olaf wie ein Griff in eine riesige Spielzeugkiste vor“, erzählt Regisseur Chris Buck. „Er besteht aus drei Schneekugeln, die er durcheinanderwirbeln und beliebig wieder zusammensetzen kann. 9 Seine Augen sind frei beweglich, seine Nase kann virtuos verrutschen, und seine Arme, bestehend aus zwei Stöcken, lassen sich ebenfalls abnehmen. Die Animatoren konnten mit ihm also machen, was sie wollten.“ Auch von der eigens entwickelten Software „Flourish“ profitierte Olaf, mit der die Animatoren Bewegungen geschmeidiger machen konnten – so z.B. die Zweige, die auf Olafs Kopf wackeln. Was dem wieseligen HERZOG VON PITZBÜHL an Statur fehlt, macht er mit seiner Arroganz und seinem Hang zur eitlen Selbstdarstellung mehr als wett. Er ist außerdem fest entschlossen, sich an die neue Königin heranzuschmeicheln – jedenfalls bis zu dem Augenblick, als Elsas magisches Geheimnis durchbricht. Da ist er der Erste, der sie ein Monster nennt und versucht, ihre eigenen Untertanen gegen sie aufzubringen – er würde alles tun, um an Arendelles Reichtum zu kommen. „Der Herzog von Pitzbühl ist mit den anderen Würdenträgern nach Arendelle gekommen, um der Krönungszeremonie beizuwohnen. Doch als er in der ewigen Winterlandschaft festsitzt, nachdem Elsa den Fjord zugefroren hat, gerät er in Panik und steckt alle damit an“, sagt DiSalvo. Und weiter: „Es macht einfach viel Spaß, ihm zuzusehen und dabei gegen ihn zu sein. Oberflächlich betrachtet wirkt er zwar harmlos, aber er hat zwei Seiten, weshalb er unheimlicher ist als andere Bösewichte.“ Die lustige Tanzszene mit dem Herzog von Pitzbühl erarbeiteten DiSalvo und sein Team quasi im Selbstversuch. „Der Herzog von Pitzbühl versucht über Anna an Informationen heranzukommen und vollführt dabei die ganze Zeit völlig alberne und beknackt aussehende Tanzschritte“, erzählt DiSalvo. „Einige unserer Animatoren sind ziemlich gut im Slapstick, deshalb filmten sie sich für diese Szene beim Tanzen. Es war wirklich saukomisch, das Referenzvideo hinterher mit der animierten Szene zu vergleichen. Das Team ist wirklich wahnsinnig talentiert – vielleicht nicht unbedingt, was das Tanzen angeht – aber es ist großartig.“ GRANDPABBIE ist zu einer Zeit aus Vulkangestein entstanden, als die Erde sich noch formte. Er hat so ziemlich alles schon gesehen und weiß wahrscheinlich noch viel mehr. Vor allem in Magie kennt er sich aus wie niemand sonst. Hast du ein magisches Problem, ist Grandpabbie der Troll deines Vertrauens. Er ist ein Heiler, ein Prophet und ein echter Künstler. Sein Meisterwerk kann man fast jeden Abend am Nordhimmel bewundern, die Polarlichter: Aurora Borealis. Laut Jennifer Lee sind Grandpabbie und die anderen Trolle direkt Hans Christian Andersens Originalmärchen entsprungen. „Nur dass unsere Trolle etwas wohlwollender und netter sind als die in der ’Schneekönigin’“, sagt sie. „Aber uns war es sehr wichtig, diese geheimnisvollen Geschöpfe in die Geschichte zu integrieren und darüber hinaus der norwegischen Folklore Respekt zu zollen. Deshalb ließen wir uns auch von Experten über die skandinavische Kultur und die Rolle aufklären, die Trolle darin einnehmen.“ In DIE EISKÖNIGIN sind sie urzeitliche Geschöpfe, die man im Tal der lebenden Steine antreffen kann. Aber nur, wenn sie auch gefunden werden wollen, wenn nicht, sind sie von echten Steinen nicht zu unterscheiden. Außerdem können sie überheblich, laut, aufdringlich und schwer zu (er)tragen sein – sehr schwer. Dabei meinen sie es eigentlich nur gut und tragen ihr Herz auf dem rechten Fleck. 10 MARSHMALLOW ist ein riesiger Schneemann, der durch Elsas Kräfte zum Leben erweckt wurde. Er ist ein eiskalter Bodyguard, der Elsa lästige Besucher von ihrem Eispalast fernhält. Der furchteinflößende Kerl sagt nicht wirklich viel, aber das macht er mit seiner enormen Schlagkraft wieder wett. Laut Schwab war der Look von Marshmallow eine echte Herausforderung. „Am Anfang sah er aus wie ein ganz normaler Schneemann – er bestand einfach aus drei Schneekugeln“, sagt Schwab. „Aber der ursprüngliche Entwurf passte überhaupt nicht zu seiner Wildheit und war nicht furchteinflößend genug. Dann war er eine Zeitlang als Formwandler aus Schnee geplant, der aus dem Boden wuchs. Wir experimentierten eine Weile mit Eispanzern, dann konnte er sich unterirdisch fortbewegen, bis wir uns schließlich dazu entschlossen, ihn zu einem Eismonster voller Schneeverwehungen zu machen. Jetzt ist er also ein eisiges, mit Schnee bedecktes Skelett und sieht richtig schön gruselig aus.“ OAKEN ist der Besitzer der „Wandereiche“, einem Krämerladen mit integrierter Sauna. Während Elsas Wintersturm mitten im Juli durch das Land tobt, ist sein Geschäft noch ganz auf Sommerware eingestellt. Aber Schnäppchenjäger sollten sich trotzdem vorsehen: Oaken ist zwar gutherzig und hilfsbereit, aber wenn ihn jemand übers Ohr hauen will, dann landet er ganz schnell vor Oakens bescheidener Hütte im Schnee. „Oaken ist ein echtes Schätzchen“, sagt Schwab. „Er ist über 2m groß und wiegt sicher 160kg, was man ihm aber nicht ansieht, solange er hinter dem Tresen sitzt. Er ist einfach ein lustiger, süßer, gutherziger Kerl mit tiefblauen Augen und einem komischen Weihnachtspullover, den ich mal so ähnlich in einem Einkaufszentrum gesehen habe – Oaken liegt also voll im Trend.“ OHNE ÜBERWÄLTIGENDE HINTERGRÜNDE KEIN EPISCHES ABENTEUER Norwegens atemberaubende Landschaft, Architektur und Nationaltracht, sowie ein Eishotel im kanadischen Quebec standen Pate für den grandiosen Look Um DIE EISKÖNIGIN angemessen in Szene setzen zu können, mussten unbedingt dramatische Schauplätze voller Eis und Schnee, Schlösser und Berge her. Dabei ließen sich die Filmemacher von Hans Christian Andersens Originalmärchen leiten, das in Skandinavien spielt. Das Produktionsteam nahm Norwegen als Vorbild für das erfundene, an einem Fjord liegende Königreich Arendelle. Auch die klassische Architektur des Landes findet sich im Film wieder, beispielsweise ihre Stabkirchen. Die steilen, majestätischen Kulissen bilden einen perfekten Hintergrund für Annas und Kristoffs abenteuerliche Reise. Doch nicht nur hinsichtlich der Landschaft ließen sich die Filmemacher von Norwegen inspirieren. Auch der Look und die Kostüme der Figuren sind davon beeinflusst, etwa durch die Verwendung aufwändig gestalteter „Rosemåling“-Muster, die man in volkstümlichen Trachten entdeckte, sowie durch die geflochtenen Frisuren. Dank ausführlicher Studien und der Zusammenarbeit mit Experten gelang es den Filmemachern von DIE EISKÖNIGIN, eine zauberhafte Welt zu erschaffen, die glaubwürdig und inspirierend zugleich ist. Doch um alle Details dieser Welt bestmöglich darstellen zu können – vom Schnee und Eis bis zu den Zöpfen von Anna und Elsa – waren entscheidende technische Weiterentwicklungen erforderlich. 11 DIE LANDSCHAFT „Unser Film ist ja fast so etwas wie ein Roadmovie, was bedeutet, dass die Landschaft ein integraler Bestandteil der Story ist“, sagt Regisseur Chris Buck. „Einer meiner ersten Mentoren war Eric Larson, der zu Walt Disneys ’neun alten Männern’ gehört. Eric sagte immer, ’Wir müssen keine wirkliche Welt erschaffen, aber eine, die glaubwürdig ist.’ Deshalb zeigt DIE EISKÖNIGIN auch kein getreues Abbild von Norwegen. Wir haben es karikiert und es uns so zu eigen gemacht. Trotzdem wird es dem Publikum vertraut vorkommen und verortet unsere Figuren an einem Platz, der durch und durch glaubwürdig und sinnvoll ist.“ Zu Beginn seiner Recherchen stürzte sich Art Director Mike Giaimo auf Bücher über skandinavische Länder und Kulturen und reiste ins kalifornische Solvang. Dabei war es ihm in diesem frühen Stadium noch egal, aus welchem skandinavischen Land die Eindrücke kamen, solange sie ihm nur gefielen. Nach der Reise nach Solvang hielt Giaimo jedoch den Zeitpunkt für gekommen, sich für eine Gegend zu entscheiden. „Wenn man von einer Kultur oder einem Ort ausgeht, ergibt sich daraus meist ein glaubhafteres und stimmigeres Endresultat“, sagt er. „Als ich die Bilder durchging, die ich gesammelt hatte, weil sie mir gefielen, stellte ich interessanterweise fest, dass 80% von ihnen die norwegischen Kultur zeigten.“ Er fügt an: „Wir wollten eine vertraute Welt mit einem zauberhaften und dynamischen Setting schaffen, die auch von späteren Generationen automatisch verstanden wird. Norwegen bot uns eine Kultur, die wir bis dahin noch nie zuvor erforscht hatten, und wir dachten, ’Wäre es nicht großartig, wenn wir uns von den spektakulären Landschaften, der Architektur und den Nationaltrachten leiten lassen?’ Es wirkt wie die Welt eines klassischen Disney-Films, und dennoch ist alles völlig neu.“ Art Director Mike Giaimo und sein Team flogen nach Norwegen, um die Atmosphäre des Landes hautnah zu erleben, um Architektur, Kultur und Mythologie des Landes zu studieren und sich von der Umgebung für das fiktive Königreich Arendelle inspirieren zu lassen. Mit Autos, Zügen und Booten besuchten sie Burgen, Schlösser, Museen, Kirchen, Fjorde und Gletscher. Für die Inneneinrichtung von Schloss Arendelle besuchte das Team Oslos mittelalterliche Festung Akershus und den Stiftsgården in Trondheim. Der Stiftsgården ist eines der größten Holzgebäude in Skandinavien, die offizielle Residenz des norwegischen Königs in Trondheim und hat beim Bau 1778 fast 9 Millionen Pfund gekostet. Außerdem befuhren die Animationskünstler den Geirangerfjord und den Sognefjord, der mit 205 km der längste Fjord Norwegens (und der drittlängste der Welt) ist. Norwegen ist für seine spektakulären Fjorde weltbekannt, der Geirangerfjord und der Nærøyfjord gehören sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe. Jetzt hatten die Filmemacher ein klares Bild vor Augen, wie der Film aussehen sollte, und mussten diese Eindrücke nun umsetzen. Einer der wichtigsten Aufgaben, die es zu bewältigen galt, war, es schneien zu lassen. SCHNEEFLÖCKCHEN Da DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN von Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ inspiriert ist, war es klar, dass der Film in einer Winterlandschaft spielen würde. Und genau das weckte unter anderem Chris Bucks Interesse an diesem Projekt. „Die Story ermöglichte es uns, eine Welt zu erschaffen, die die Zuschauer nicht nur sehen und genießen, sondern auch fühlen können, ein Ort, den sie selbst gern besuchen würden, um ihn gemeinsam mit den Figuren zu erleben.“ 12 Buck sagt: „Aber so verlockend es auch ist, eine Schnee- und Eislandschaft zu haben, die man wie ein unbeschriebenes Blatt mit allen erdenklichen Ideen füllen kann, so schwierig ist es, sie korrekt darzustellen, alles glaubwürdig und realistisch wirken zu lassen, um sie dann zu einem magischen Ort zu machen.“ Deshalb musste das ganze Team bei den Walt Disney Animation Studios – von der Technikabteilung über die Art Direction und die Animatoren bis zu den Spezialeffekt-Leuten – lernen, wie man es schneien lässt. Zuerst einmal mussten die verschiedenen Arten von Schnee – nasser Schnee, Pulverschnee – richtig dargestellt werden und entsprechend reagieren, wenn sie mit Kleidung in Berührung kommen oder heruntergetrampelt werden. Laut Software Engineer Andrew Selle wurde der Schnee in DIE EISKÖNIGIN wie eine der Hauptfiguren behandelt und erhielt entsprechende Aufmerksamkeit. „Wir fragten uns, ’Wie verhält sich Schnee und was sind seine wesentlichen Eigenschaften?’“, sagt Selle. „Er ist nicht wirklich flüssig, er ist nicht wirklich fest. Er bricht auseinander, kann aber zu Schneebällen zusammengepresst werden. Es ist sehr schwer diese ganzen verschiedenen Formen simultan wiederzugeben, deshalb brauchten wir einen Simulator, der diese Arbeit für uns übernahm. Wir entwickelten eine Software, mit der sich Schnee sehr authentisch in verschiedenster Form darstellen ließ, und nannten sie ‚Matterhorn’.“ Das Programm war besonders nützlich, um realistisch zu simulieren, wie Tiefschnee bei jedem Schritt durch das Gewicht einer Person weiter zusammengepresst wird. „Wir dachten, wir würden es nur für ein paar Einstellungen benötigen“, sagt Effects Supervisor Dale Mayeda. „Doch dann waren wir von den Ergebnissen dermaßen begeistert, dass es während der gesamten Produktion immer wieder zum Einsatz kam.“ Mayeda und Effects Supervisor Marlon West gehörten auch zu dem Team, dass nach Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming reiste, um Tiefschnee zu erforschen. Sie probierten die unterschiedlichsten Kleidungsstücke aus – darunter auch lange Röcke – um zu sehen, welche Spuren sie damit im Schnee hinterlassen und wie Schnee und Kleider aufeinander reagieren. „Im Film versinken die Figuren knöcheltief, knietief und manchmal bis zur Hüfte im Schnee“, sagt West. „Wir waren zu allem bereit – selbst zum Tragen von Röcken im Schnee – um herauszufinden, wie es aussehen uns sich anfühlen muss.“ Zur Darstellung flachen Schnees entwickelten die Filmemacher ebenfalls eine spezielle Software. Der „Snow Batcher“ kam immer dann zum Einsatz, wenn Fußabdrücke im Schnee zu sehen sind oder Schnee aufgewirbelt wurde. Außerdem ließen sie sich von Experten beraten, um den Schnee so authentisch wie möglich darzustellen. Dr. Ken Libbrecht vom „California Institute of Technology“ (Cal Tech) steuerte sein immenses Fachwissen über die Entstehung von Schneeflocken bei. Er stellt Schneeflocken unter kontrollierten Rahmenbedingungen her und dokumentiert die Wachstumsphasen auf Video. Den Filmemachern erläuterte der Wissenschaftler, wie z.B. Feuchtigkeit die Kristallbildung beeinflusst und dass darum keine einzige Schneeflocke einer anderen gleicht. Mit seiner Hilfe designten sie 2000 unterschiedlich aussehende Schneeflocken für den Film. Außerdem übertrugen sie den Verzweigungs- und Wachstumsprozess auch auf die Szenen, in denen der Eispalast entsteht. DER EISPALAST Bereits in einem frühen Stadium des Films stand für die Filmemacher fest, dass Elsa, sobald ihre geheimen Zauberkräfte enthüllt werden, diese magischen Fähigkeiten nutzt, um einen majestätischen Eispalast zu schaffen. „Deshalb fuhren einige Mitglieder unseres Produktionsteams nach Quebec City in ein Eishotel. Sie sollten ein Gefühl dafür bekommen, wie Licht von Schnee und Eis reflektiert und gebrochen wird“, sagt Produzent Peter Del Vecho. 13 Das Hotel, das jedes Jahr neu gebaut wird und nur für vier Monate existiert, entsteht aus 15 000 Tonnen Schnee und 500 000 Tonnen Eis. Einige der Wände sind bis zu vier Meter dick. „Es ist dort sehr kalt“, sagt Buck, der das Hotel während der Produktion besuchte. „Es war sagenhaft zu beobachten, wie das Sonnenlicht durch das Eis brach. In dem Moment wussten wir, dass Elsas Eispalast einfach spektakulär aussehen würde.“ Aber der Weg dorthin war alles andere als einfach: „Für eine einzige Einstellung, in der Elsa ihren Palast baut, brauchten wir 50 Mitarbeiter gleichzeitig und eine neue Technologie“, sagt Lee. „Dabei ist die Einstellung so komplex, dass es dreißig Stunden dauert, um ein Einzelbild zu rendern. Das ist ein großartiges Beispiel dafür, wie viel Arbeit unser Team in den Film gesteckt hat. Aber der Aufwand hat sich wirklich gelohnt. DIE EISKÖNIGIN ist ein wunderschöner Film.“ Die Sequenz erforderte eine besondere Ausleuchtung und ausgeklügelte Choreografie. Denn der Palast sollte im wahrsten Sinne des Wortes wie von Zauberhand entstehen. Es sei sehr kompliziert, Eis so zu animieren, dass es echt aussehe und nicht wie Glas oder Plastik, erläutert Director of Cinematography, Look and Lighting, Mohit Kallianpur. „Eis ist sehr lichtdurchlässig, wobei die Strahlen auf alle erdenklichen Arten gebrochen und reflektiert werden. So viel Raytracing wie bei diesem Film, also die Berechnung von Lichtstrahlen, haben wir noch nie betrieben, von dem Einsatz anderer Technik ganz zu schweigen.“ Beispielsweise wurden für DIE EISKÖNIGIN neue Shader entwickelt, mit denen die Animationskünstler die Oberflächen des Eises verändern und beispielsweise frostig aussehen lassen können, was einen besonders natürlichen Effekt hat. Außerdem verwendeten sie so genannten Modifizierer, mit denen sich das Aussehen der Eisflächen einfacher verändern ließ – von glasklar über frostig und zurück in einer einzelnen Sequenz. „Das Ausmaß des Films ist wirklich gewaltig“, sagt Kallianpur. „So viele verschiedene Figuren mit unterschiedlichen Kostümen und Frisuren – es ist einfach beispiellos.“ DIE KOSTÜME Giaimo und sein Team ließen sich von der norwegischen „Bunad“ inspirieren – das ist die traditionelle Volkstracht, die sich durch ausgeklügelte und farbenprächtige Designs und Muster auszeichnet und aus sehr detailreichen Kleidungsstücken besteht, die übereinander getragen werden. Weil verschiedene Kleidungsebenen in der Computeranimation sehr schwer darzustellen sind, waren also umfangreiche Vorarbeiten nötig, bei denen man verschiedene Kostüme gestaltete und so lange herumprobierte, bis der Look und die Bewegungen authentisch aussahen. Für den Film wurden mehr als doppelt so viele Kleider-Rigs verwendet als in allen CGI-Filmen der Walt Disney Animation Studios zuvor – zusammengenommen! Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Anspruchsvoller, dynamischer und glaubwürdiger sehen selbst echte Kleider nicht aus. Jede Figur, sogar wenn sie nur im Hintergrund zu sehen ist, trägt Kleidung mit absolut realen Eigenschaften. Für die Konstruktion der Kostüme in DIE EISKÖNIGIN verwendeten die Filmemacher digitale Schnittmuster und versahen sie mit den echten Eigenschaften der Gewebearten, damit die Kleidung reagiert wie bei einem Realfilm. Die Animationskünstler nahmen die reichhaltige norwegische Kultur auf entfalteten dabei eine ganz eigene Magie. „Wir kombinierten traditionelle volkstümliche Trachten mit altem HollywoodFlair, so entstand ein einzigartiger Look“, sagt Art Direktor Mike Giaimo. 14 Beispielsweise durchzieht das so genannte ’Rosemåling’, gemalte dekorative volkstümliche Blumenmuster aus Norwegen, den ganzen Film – auf der Kleidung, in der Architektur, sogar bei Elsas Zauberei und in ihren eisigen Kreationen findet es sich wieder. Aber in punkto Glamour werde alles von Elsas Schneeköniginnen-Kostüm getoppt, findet Giaimo. „Es ist das atemberaubendste Outfit des ganzen Film und vermutlich auch in der Geschichte der Computeranimation.“ Man brauchte viele verschiedene Anläufe, um diesen schwierigen Look zu kreieren, so der Art Director. Krönendes Detail ist das 3,70m lange Cape. „Ein toller Umhang, der nur aus Eiskristallen besteht“, sagt Giaimo. „Auf dem Rücken trägt sie eine große Schneeflocke als Erkennungszeichen, die von kleineren Schneeflocken umgeben ist.“ HAARIGE ANGELEGENHEIT Die Figuren in DIE EISKÖNIGIN tragen traditionelle norwegische Frisuren, wobei sich die Zöpfe – und die vielen verschiedenen Styles – für das Produktionsteam als ziemlich haarige Angelegenheit entpuppten. Als Elsa aus dem Königreich flieht, findet sie in den abgeschiedenen Bergen zu innerer Stärke. Um diese Verwandlung auch optisch zu unterstreichen, luden die Filmemacher Danilo, den Hairstylisten der Superstars, in die Burbank Studios ein. Er ließ seiner Kreativität freien Lauf und experimentierte mit den unterschiedlichsten Styles, bis er den richtigen für Elsas neu entdeckte Kühnheit fand. Mit 420.000 einzelnen Haaren hat Elsa über vier Mal mehr Haare auf dem Kopf als ein normaler Mensch (die berühmten Locken von Rapunzel in RAPUNZEL – NEU VERFÖHNT bestanden dagegen „nur“ aus 27.000 sehr langen Haare). Die traditionellen Frisuren von Elsa und Anna waren sogar noch aufwändiger zu gestalten. Man sollte meinen, dass die Walt Disney Animation Studios in Bezug auf Haar-Animation bei RAPUNZEL – NEU VERFÖHNT vor ihrer größten Herausforderung gestanden hätten. Aber tatsächlich geht DIE EISKÖNIGIN noch einen Schnitt weiter. Mit dem Programm „Tonic“ (entwickelt von Senior Software Engineer Brian Whited, ohne dessen Software Meander Disneys Oscar®-prämierter Kurzfilm „Paperman“ undenkbar gewesen wäre) war es den Animatoren möglich, die Haarpracht auf den Köpfen grüppchenweise zu unterteilen und sie in die gewünschte Richtung zu lenken. „Sobald ’Tonic’ betriebsbereit war, konnten unser Animationskünstler, die für die ’Haarpflege’ verantwortlich waren, in ein paar Tagen die großartigsten Frisuren zaubern, etwa Elsas sehr detaillierten Krönungszöpfe“, sagt Character CG Supervisor Frank Hanner. „Vor ’Tonic’ hätten sie dafür Wochen gebraucht.“ Die Frisuren tragen entscheidend dazu bei, um die kulturelle Herkunft der Hauptfiguren stilistisch zu definieren. Die existierende Kamm/Bürsten-Technik ließ sich jedoch bei Zöpfen nicht anwenden; aber mit „Tonic“ konnten die Animatoren das Volumen der Haare beliebig verändern, was sowohl bei geflochtenen Haaren als auch anderen Frisuren bestens funktionierte (wie etwa bei Annas verwuschelter Bett-Frisur am Anfang des Films). Das Computerprogramm „Tonic“ war aber nicht allein den weiblichen Hauptfiguren vorbehalten. Es wurde teilweise auch bei den Wölfen und Pferden eingesetzt. Sogar Svens zottige Nackenmähne wurde mit „Tonic“ aufgepeppt. 15 DIE MUSIK VON „DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN“ Tolle Songs von Christophe Beck, Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez Komponist Christophe Beck, der sein großes Talent in den letzten Jahren hinreichend bewiesen hat (er komponierte u. a. die Musik zu dem Oscar®-prämierten Disney-Kurzfilm „Paperman“ und zu der HANGOVER-Trilogie), schuf für DIE EISKÖNIGIN einen epochalen Score. „Die Verantwortlichen bei Disney wissen Musik wirklich zu schätzen“, sagt Beck. „Und bei einem Animationsfilm ist die Musik, mehr noch als bei einem Live-Action-Film, integraler Bestandteil des Storytelling – beim Kommunizieren der Gefühle des Films ist sie unglaublich wichtig und präsent.“ Becks Score ergänzt die acht Originalsongs aus der Feder von Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez, „Kaltes Herz“, „Willst Du einen Schneemann bauen?“, „Zum ersten mal“, „Liebe öffnet Tür´n“, „Lass jetzt los“, „Rentiere sind besser als Menschen“, „Im Sommer“ und „Aufpolieren“. Beck zollte dem norwegisch inspirierten Film Tribut, indem er regionale Instrumente wie das eindringliche Bukkehorn und traditionelle Vokaltechniken wie Kulning verwendete (das ist ein dem Jodeln verwandter Gesang, mit dem Bauern auf den Almen ihre weidenden Ziegen und Schafe zusammenrufen). Beck sagt: „Bei DIE EISKÖNIGIN ließen wir uns einfach vom Setting inspirieren, diesen grandiosen, verschneit eisigen Ausblicken. Die Region hatte jede Menge wirklich coole und interessante Sounds zu bieten, die ich noch nie vorher gehört hatte – weil sie außerhalb der Gegend vermutlich auch kaum jemand kennt.“ Außerdem engagierten die Filmemacher einen norwegischen Linguisten, der ihnen mit den altnordischen Texten half, die bei Elsas Krönungszeremonie zu hören sind. Zusätzlich nahm das Team in Norwegen den Frauenchor Cantus für eine Passage auf, die von traditioneller norwegischer Musik inspiriert ist. „Christophe sorgte für zusätzliche Authentizität mit sehr speziellen Stimmen und einer außergewöhnlichen Musiksprache, die die Songs respektiert und das Storytelling unterstützt“, findet Regisseurin Jennifer Lee. Der Score wurde von einem 80-köpfigen Orchester eingespielt, zu dem 32 Vokalisten gehörten, darunter die einheimische Sängern Christine Hals, die auf dem Land aufgewachsen ist und deshalb das Kulning beherrscht. Gemeinsam mit Anderson-Lopez und Lopez arbeitete Beck an den Arrangements einiger der Songs und ließ ihre Melodien, wenn es passte, im Score immer wieder aufblitzen. Laut Regisseur Chris Buck ging die Zusammenarbeit bei „Do You Want to Build a Snowman?“ sogar noch weiter. „Das Lied reflektiert einerseits Annas Sicht der Dinge – gesungen von Kristen Bell, Agatha Lee Monn und Katie Lopez als Anna, und geschrieben von Bobby und Kristen – und andererseits Elsas Seite, repräsentiert durch Christophes Score. All das ist ganz zauberhaft und wunderschön miteinander verflochten“, sagt der Regisseur. „Und die Melodie kommt am Ende des Films noch einmal ganz groß und bewegend raus.“ Beck ergänzt: „Unser Ziel war es, vom Anfang bis zum Ende eine zusammenhängende musikalische Reise zu schaffen.“ 16 Die Titel des deutschen Soundtracks zu DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN: 1. „Kaltes Herz“ – gesungen von Manuel Straube, Tommy Amper, Benjamin Grund, Stefan Thomas, Florian Wolf, Thomas Hohenberger & Frank Oliver Weißmann 2. „Willst du einen Schneemann bauen?“ – gesungen von Pia Allgaier, Valeska Gerhart & Magdalena Haier 3. „Zum ersten Mal“ – gesungen von Pia Allgaier & Willemijn Verkaik 4. „Liebe öffnet Tür'n“ – gesungen von Manuel Straube & Pia Allgaier 5. „Lass jetzt los“ – gesungen von Willemijn Verkaik 6. „Rentiere sind besser als Menschen“ – gesungen von Leonhard Mahlich 7. „Im Sommer“ – gesungen von Hape Kerkeling 8. „Zum ersten Mal“ (Reprise) – gesungen von Pia Allgaier & Willemijn Verkaik 9. „Aufpolieren“ – gesungen von Tommy Amper, Hape Kerkeling, Petra Scheeser 10. “Let It Go” - Demi Lovato Version – gesungen von Demi Lovato 11. Vuelie (Featuring Cantus) Score 12. Elsa and Anna Score 13. The Trolls Score 14. Coronation Day Score 15. Heimr Àrnadalr Score 16. Winter’s Waltz Score 17. Sorcery Score 18. Royal Pursuit Score 19. Onward and Upward Score 20. Wolves Score 21. The North Mountain Score 22. We Were So Close Score 23. Marshmallow Attack! Score 24. Conceal, Don’t Feel Score 25. Only An Act of True Love Score 26. Summit Siege Score 27. Return to Arendelle Score 28. Treason Score 29. Some People Are Worth Melting For Score 30. Whiteout Score 31. The Great Thaw (Vuelie Reprise) Score 32. Epilogue Score 17 DIE DEUTSCHEN STIMMEN HAPE KERKELING (Olaf) zählt seit über 20 Jahren zu den beliebtesten und erfolgreichsten Film- und Fernsehstars in Deutschland. Er ist Comedian, Moderator, Entertainer, Buchautor, Schauspieler, Sänger, Parodist und Kabarettist in einer Person. Bekannt wurde er Mitte der 80er Jahre durch die Ulk-Show „Känguru“ und als Vorschulkind „Hannilein“ in „Kerkelings Kinderstunde“. Einen riesigen Erfolg feierte er Anfang der 90er Jahre mit dem Comedy-Format „Total Normal“, für das er die Goldene Kamera, den Adolf-Grimme-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis erhielt. Es folgten weitere TV-Formate wie die Sat.1-Sendung „…darüber lacht die Welt“ (1998-2002), preisgekrönte Moderationen für RTL, die Show „Hape trifft!“ (2005-2006), in der Deutschland erstmals mit Kerkelings längst zur Kultfigur avanciertem, schmierigem Journalisten Horst Schlämmer Bekanntschaft machte. 2006 und 2007 moderierte er darüber hinaus mit Nazan Eckes die Live-Show „Let’s Dance“, und 2008 verwickelte er in der Impro-Comedy „Hallo Taxi“ seine ahnungslosen Fahrgäste in absurde Gespräche. Zu Kerkelings jüngsten TV-Erfolgen gehören die ZDF-Verfilmung seines Hörbuchs „Ein Mann, ein Fjord“ (2008) und die RTL-Show „Hapes zauberhafte Weihnachten“ (2010). Doch nicht nur im Fernsehen ist Hape Kerkeling erfolgreich. Er drehte die Kinofilme KEIN PARDON (1992), SAMBA IN METTMANN (2004) und HORST SCHLÄMMER – ISCH KANDIDIERE! (2009), zu denen er auch die Drehbücher mitschrieb. Und geradezu als Phänomen entpuppte sich sein Buch „Ich bin dann mal weg“ über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg im Jahr 2001, das 2006 erschien und sich bis heute weit über drei Millionen Mal verkauft hat. 2011 moderierte Kerkeling im ZDF den Jahresrückblick „Menschen 2011“ und führte im Rahmen der Sendereihe „Terra X“ durch die sechsteilige Dokumentation „Unterwegs in der Weltgeschichte“. Dass Hape Kerkeling auch ein begnadeter Synchronsprecher ist, bewies er bereits als Sprecher der Titelfigur des Pandabären Po in KUNG FU PANDA (2008) und KUNG FU PANDA 2 (2011) und überzeugt in DIE EISKÖNIGIN als Synchronstimme des warmherzigen Schneemanns Olaf. WILLEMIJN VERKAIK (Elsa) Die gebürtige Niederländerin, in Eindhoven aufgewachsen, absolvierte ihr Studium im Bereich Pop/Jazz-Gesang als Dozentin und Darstellerin am Conservatorium Rotterdam. Ihre Musical-Karriere startete sie im Jahr 2000 in der niederländischen Inszenierung von „Elisabeth“, nachdem sie bereits über zehn Jahre lang in verschiedenen Pop-Bands als Lead-Sängerin auf der Bühne stand. Es folgten zahlreiche Rollen in weiteren niederländischen Produktionen, etwa in der Uraufführung von „Eternity“ und in „3 Musketiers“. 2004 kam sie nach Köln, um in dem Queen-Musical „We Will Rock You“ in den Rollen der ’Scaramouche’, der ’Killer Queen’ und ’Ozzy’ mitzuwirken. Im Sommer 2006 war sie in Thun in der Titelrolle von „Elisabeth“ zu sehen. Für das von ihr gegründete „New World Musical Ensemble“ produzierte sie das Stück „Songs for a New World“ (2009), das in Stuttgart aufgeführt wurde. Für ihre Performance als ’Amneris’ in der Inszenierung von „Aida“ (2009) der Freilichtspiele Tecklenburg erhielt sie den Da-Capo-Award als Beste Darstellerin. Und 2009 und 2010 wurde Verkaik von den Lesern des Musicalmagazins zur Besten Musicaldarstellerin gewählt. Ihr größter Erfolg ist bislang die Rolle der ’Elphaba’ in dem Musical „Wicked – Die Hexen von Oz“, für die sie bereits zweimal mit dem Da-Capo-Award (2008 und 2010) und als Beste Musicaldarstellerin ausgezeichnet wurde. Als ’Elphaba’ war sie von 2007-2011 in Stuttgart und Oberhausen zu sehen, anschließend im niederländischen Scheveningen und im Februar 2013 feierte sie in dieser Rolle sogar ihr Broadway-Debüt am Gershwin Theatre. Damit nicht genug, wird sie ab November dieses Jahres auch im Londoner Apollo Victoria Theatre als grüne Hexe zu sehen sein! Bis dahin steht Verkaik noch in der Rolle der ’Donna’ im Musical „Mamma Mia“ in Stuttgart auf der Bühne. In DIE EISKÖNIGIN leiht Willemijn Verkaik ihre bezaubernde Stimme Königstochter Elsa und zeigt in wunderschönen Gesangseinlagen ihr großes musikalisches Können. 18 DIE FILMEMACHER CHRIS BUCK (Regie), der DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN gemeinsam mit Jennifer Lee inszenierte, gab sein Regiedebüt mit Disneys Zeichentrick-Blockbuster TARZAN (1999). Er begann seine berufliche Karriere bei Disney 1978 und hat dem Studio seitdem als Animator, Supervising Animator, Figurendesigner und Regisseur große Dienste erwiesen. Zu seinen weiteren Regie-Credits gehört außerdem der von Sony Pictures Animation produzierte Oscar®-nominierte Film KÖNIGE DER WELLEN („Surf’s Up“, 2007). Buck wurde in Wichita im US-Bundesstaat Kansas geboren und studierte zwei Jahre Figurenanimation am CalArts, bevor seine Karriere als Animator bei Disneys CAP UND CAPPER – ZWEI FREUNDE AUF ACHT PFOTEN („The Fox and the Hound“, 1981) ins Rollen kam. Zu seinen Animations-Credits zählt der Kurzfilm „Fun with Mr. Future“ (1982), außerdem war er an den ersten Animationstests zu FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT („Who Framed Roger Rabbit?“, 1988) beteiligt. Von 1984-1992 wirkte Buck auf freiberuflicher Basis an vielen verschiedenen Projekten mit, darunter auch einige für Disney. Unter anderem unterstützte er Tim Burton bei der Arbeit an seinem Storyboard für Disneys Live-Action-Kurzfilm „Frankenweenie“ (1984). Anschließend realisierte er animierte Werbeclips für Produktionsfirmen in Los Angeles wie Film Fair, Kurtz & Friends und Duck Soup. Außerdem war er Leitender Animator (erneut eine Zusammenarbeit mit Burton) der Episode „Family Dog“ (1993) von Steven Spielbergs „Unglaubliche Geschichten“. Die Episode wurde von Brad Bird inszeniert, Buck selbst inszenierte die dreizehn folgenden, halbstündigen Episoden der Zeichentrickserie. Darüber war er Figurendesigner von Disneys Zeichentrick-Hit ARIELLE, DIE MEERJUNGFRAU („The Little Mermaid“, 1989) und BERNHARD UND BIANCA IM KÄNGURUHLAND („The Rescuers Down Under“, 1990) und auch an Animationstests für den Film beteiligt. Anschließend war er an der Entwicklung diverser Filmprojekte für Hyperion Pictures beteiligt sowie Leitender Animator von BÉBÉ’S KIDS (1992). Ab 1992 arbeitete Chris Buck wieder ausschließlich für Disney und überwachte als Supervising Animator von POCAHONTAS (1995) drei Figuren des Films: Percy (Ratcliffes Mops), die mystische Großmutter Weide und Ratcliffes Bediensteten Wiggins. Anschließend folgten die eingangs erwähnten Regiearbeiten TARZAN (mit Kevin Lima) und Sonys KÖNIGE DER WELLEN (mit Ash Brannon), eine schräge Parodie auf Surf-Dokus, die von den Abenteuern eines 17-jährigen Felsenpinguin namens Cody Maverick handelt. Zusätzlich zu seinen Verdiensten als Künstler und Filmemacher unterrichtete Buck, der verheiratet ist und mit seiner Frau Shelley drei Kinder hat, von 1988-1993 Figurenanimation im CalArts. JENNIFER LEE (Regie/Drehbuch) kam 2011 als einer der Drehbuchautoren des letztjährigen Weihnachtshits RALPH REICHTS („Wreck-It Ralph, 2012) zu den Walt Disney Animation Studios. Für DIE EISKÖNIGIN schrieb sie nicht nur das Skript, sondern inszenierte den Film auch gemeinsam mit dem langjährigen Disney-Mitarbeiter Chris Buck. Derzeit wird Lees Adaption von John Steinbecks „König Artus und die Heldentaten der Ritter seiner Tafelrunde“ von Troika Pictures produziert. Außerdem entwickelt sie momentan ein Originaldrehbuch für Leonardo DiCaprios Appian Way Productions. Zusätzlich wurde ihr Originaldrehbuch „Lucid Dreams“ von Wolfgang Petersens Radiant Productions optioniert. Lee machte ihren Master in Filmwissenschaften an der Columbia University und ihren Bachelor in Englisch an der University of New Hampshire. 19 PETER DEL VECHO (Produzent) kam 1995 zu den Walt Disney Animation Studios und konnte zu der Zeit auf langjährige Produktionserfahrungen am Theater zurückblicken. Er war für diverse Bühnen in New York und an der gesamten Ostküste der USA tätig, zuletzt arbeitete er als Associate Producing Director für das zum renommierte Guthrie Theater. Sein großer Wunsch, in einem gemeinschaftlichen künstlerischen Umfeld zu wirken, brachte ihn zu Disney. Als Production Manager von HERCULES (1997) trug Del Vecho gleich die Verantwortung für ein Produktionsteam von 300 Künstlern. Er war Associate Producer von DER SCHATZPLANET („Treasure Planet“, 2002), der als Bester Animationsfilm für einen Oscar® nominiert wurde. Anschließend steckte Del Vecho als Associate Producer von HIMMEL UND HUHN („Chicken Little“, 2005) sein ganzes kreatives Geschick in die Produktion des ersten abendfüllenden 3DAnimationsfilm des Studios. Zuletzt produzierte Del Vecho die Princess and the Frog“, 2009), die Animationsfilm. Außerdem führte er Leinwandabenteuers WINNIE PUUH Hundertmorgenwald. animierte Musicalkomödie KÜSS DEN FROSCH („The für drei Oscars® nominiert wurde, darunter als Bester die Walt Disney Animation Studios als Produzent des („Winnie the Pooh“, 2011) zurück in den weltberühmten Peter Del Vecho ist mit seiner Frau Jane verheiratet, die beiden haben Zwillinge, die Gregory und Georgina heißen und 15 Jahre alt sind. Der gebürtige Bostoner besitzt eine Sportfluglizenz und erkundet mit seinem Ultraleichtflugzeug gern die Gegend von Los Angeles. JOHN LASSETER (ausführender Produzent), zweifacher Oscar®-Preisträger, verantwortet alle Filme und dazugehörigen Projekte bei Walt Disney und den Pixar Animation Studios. Sein Regiedebüt gab er 1995 mit TOY STORY, dem ersten abendfüllenden computeranimierten Kinofilm. Er führte Regie bei DAS GROSSE KRABBELN („A Bug’s Life“, 1998), TOY STORY 2 (1999), CARS (2006) und CARS 2 (2011). Außerdem fungierte Lasseter als ausführender Produzent von DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001), FINDET NEMO („Finding Nemo“, 2003), DIE UNGLAUBLICHEN – THE INCREDIBLES („The Incredibles“, 2004), RATATOUILLE (2007), WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF („Wall•E“, 2008), BOLT – EIN HUND FÜR ALLE FÄLLE („Bolt“, 2008), OBEN („Up“, 2009), MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS („Brave“, 2012) und DIE MONSTER UNI („Monster University“, 2013). Darüber hinaus war Lasseter auch ausführender Produzent von Disneys Oscar®-nominierten Zeichentrickfilmen KÜSS DEN FROSCH („The Princess and the Frog“, 2009), RAPUNZEL – NEU VERFÖHNT („Tangled“, 2010) und RALPH REICHTS („Wreck-It Ralph“, 2012) sowie von TOY STORY 3 (2010), der auf einer Story von Lasseter, Andrew Stanton und Lee Unkrich basiert und zwei Oscars® (Bester Animationsfilm, Bester Filmsong) gewann. Lasseter hat eine ganze Reihe von Pixars frühen Kurzfilmen geschrieben, inszeniert und animiert, darunter „Die kleine Lampe“ (1986, Oscar®-Nominierung), „Rots Traum“ (1987), „Tin Toy“ (1988, Oscar® als Bester animierter Kurzfilm) und „Knick Knack“ (1989). „Die kleine Lampe“ war der erste computeranimierte Film, der jemals für einen Oscar® nominiert wurde; „Tin Toy“ (1988) war der erste computeranimierte Film, der einen Oscar® gewann. An allen folgenden Kurzfilmen war Lasseter als ausführender Produzent beteiligt, darunter „Die Ein-Mann-Band“ (2005), „Lifted“ (2006), „Presto“ (2008), „Teilweise wolkig“ (2009), „Day & Night“ (2010) sowie die beiden Oscar®-Gewinner „Geri’s Game“ (1997) und „Der Vogelschreck“ (2000). 20 Pixars Spiel- und Kurzfilme sind unter Lasseters Leitung mit Kritikerlob und Ehrungen aus der Filmindustrie überhäuft worden. 1995 erhielt Lasseter für seine inspirierende Leitung des TOYSTORY-Teams einen Special-Achievement-Oscar®. Außerdem wurde mit TOY STORY (1995) dank Lasseter zum ersten Mal überhaupt ein Trickfilm in der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“ für einen Oscar® nominiert. 2009 erhielt Lasseter den Goldenen Löwen der 66. Filmfestspiele von Venedig für sein Lebenswerk. Im folgenden Jahr verlieh ihm die Producers Guild of America den David O. Selznick Achievement Award in Theatrical Motion Pictures. Es war das erste Mal, dass ein Trickfilmproduzent diese Auszeichnung bekam. Zu seinen weiteren Auszeichnungen zählen der renommierte Outstanding Contribution to Cinematic Imagery Award der Art Directors Guild (2004), ein Ehrenpreis des AFI (American Film Institute), und für seine Leistungen und Beiträge zur Animationskunst der Winsor McCay Award der ASIFA-Hollywood (2008). Vor der Gründung von Pixar 1986 arbeitete Lasseter in der Computerabteilung von Lucasfilm Ltd., wo er den Kurzfilm „The Adventures of Andre and Wally B“ und den computeranimierten Bleiglas-Ritter, der in der Steven-Spielberg-Produktion DAS GEHEIMNIS DES VERBORGENEN TEMPELS („Young Sherlock Holmes“, 1985) aus einem Kirchenfenster springt, designte und animierte. Lasseter war einer der ersten Studenten, die das damals brandneue Character Animation Program am California Institute of the Arts (CalArts) absolvierten. 1979 schloss er sein Filmstudium als Bachelor of Fine Arts ab. Beide Filme, die er während seiner Zeit bei CalArts animierte, „Lady and the Lamp“ (1979) und „Nitemare“ (1980), gewannen einen StudentenOscar®. Seinen allerersten Preis bekam Lasseter bereits mit fünf Jahren, als der Model Grocery Market in Whittier, Kalifornien, seine Buntstiftzeichnung des „kopflosen Reiters“ aus Washington Irvings „The Legend of Sleepy Hollow“ mit 15 Dollar prämierte. KRISTEN ANDERSON-LOPEZ (Songs) gab ihr Off-Broadway-Debüt im Primary Stages mit dem Stück „In Transit“, einem Musical, das ganz ohne musikalische Begleitung auskommt und vom Rhythmus, den Sounds und dem Leben in der U-Bahn inspiriert ist. Das Stück wurde für den „Drama Desk“, „Drama League“, den „Outer Critics Circle“ und den „Lucille Lortel Award“ nominiert. Außerdem schrieb sie gemeinsam mit ihrem Mann Robert Lopez die Songs für den Disney-Film WINNIE PUUH („Winnie the Pooh“, 2011), die für den „Annie Award“ nominiert wurden. Die Songs zu der populären Live-Show „Finding Nemo: The Musical“, die bereits seit acht Jahren erfolgreich in Disneys Animal Kingdom aufgeführt wird, stammen auch aus ihrer Feder. Außerdem schrieb sie u. a. Musik für „Dawson’s Creek“, Nickelodeons „Wonder Pets!“ und Theatreworks/USAs Bühnenfassungen der Kinderklassiker „The Tell Tale Heart“, „Fancy Nancy“ und „Diary of a Worm“. Anderson-Lopez ist Preisträgerin des „BMI Harrington Awards“, der „Dramatists Guild Fellowship“ und häufige Gastrednerin des renommierten „BMI Lehman Engel Musical Theater“ Workshops. Zu ihren kommenden Bühnenprojekten gehört das Originalmusical „Up Here“, das unter der Regie des zweimaligen Tony®-Nominees Alex Timbers voraussichtlich im Sommer 2014 Premiere feiert. Kristen Anderson-Lopez, Absolventin des Williams College, lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Brooklyn. 21 ROBERT LOPEZ (Songs) ist der Tony®-, Grammy®- und Emmy®-preisgekrönte Ko-Schöpfer der Broadway-Megahit-Musicals „Avenue Q“ und „The Book of Mormon“. Außerdem schrieb er, gemeinsam mit seiner Frau Kristen Anderson-Lopez, die Songs für den Disney-Film WINNIE PUUH („Winnie the Pooh“, 2011) und zu der populären Bühnenshow „Finding Nemo: The Musical“, die seit 2006 in Disneys Animal Kingdom aufgeführt wird. Einen weiteren Emmy® erhielt er für die Musik von Nickelodeons „Wonder Pets!“ und eine Emmy®-Nominierung für seine Arbeit an der Musical-Episode von „Scrubs – Die Anfänger“. Außerdem arbeitete er für die TV-Serien „South Park“, „Die Simpsons“, „Phineas & Ferb“, „Der Bär im großen blauen Haus“, „Third and Bird“ und „Johnny and the Sprites“. Zahlreiche Awards hat er bereits gewonnen: „Drama Desk“, „Outer Critics Circle“, „Drama League“, „Lucille Lortel“, „Frederick Loewe“ und „Edward Kleban“. Keines seiner bisherigen Musicals ist jemals abgesetzt worden. Zu seinen kommenden Bühnenprojekten gehört das Originalmusical „Up Here“, das unter der Regie von Alex Timbers voraussichtlich im Sommer 2014 Premiere feiert. Außerdem entwickelt er momentan eine Comedy-Serie für die ABC Studios. Yale-Absolvent Lopez lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Töchtern in Brooklyn. CHRISTOPHE BECK (Musik) bekam schon als 5-Jähriger Klavierunterricht, bereits mit 11 Jahren lernte er die Songs der Bee Gees nach Gehör und spielte in seiner allerersten Band mit dem etwas unglücklich gewählten Namen „Chris and the Cupcakes“. Auf der Highschool nahm er Piano-, Saxophon- und Schlagzeugunterricht und schrieb viele 80er-Jahre-Liebesballaden. Während seines Musikstudiums in Yale schrieb Beck zusammen mit seinem Bruder Jason (der als Jazz-Entertainer unter dem Künstlernamen Chilly Gonzales bekannt ist) zwei Musicals sowie eine Oper nach der Kurzgeschichte „Das verräterische Herz“ von Edgar Allan Poe. Nach Yale studierte er Filmmusik an der University of Southern California, wo er unter anderem Unterricht bei Komponist Jerry Goldsmith nahm. Eine Empfehlung von Buddy Baker, dem Kopf des USC Music Department, führte zu seinem ersten Engagement für die kanadische TV-Serie „White Fang“. Nach vielen weiteren Fernsehserien wurde er schließlich mit der Filmmusik zur zweiten Staffel von „Buffy – Im Bann der Dämonen“ beauftragt, für dessen Episode „Becoming, Part 1“ er einen Emmy® gewann. Seinen ersten Score für einen Kinofilm schrieb er für die Cheerleader-Komödie GIRLS UNITED („Bring It On“, 2000). Bis heute folgten viele weitere Filmmusiken, etwa zu UNTER DER SONNE DER TOSKANA („Under the Tuscan Sun“, 2003), SAVED! – DIE HIGHSCHOOLMISSIONARINNEN („Saved“, 2004), DER ROSAROTE PANTHER („The Pink Panther“, 2004), SIE WAREN HELDEN („We are Marshall“, 2006), YEAR OF THE DOG (2007), LOVE VEGAS („What Happens in Vegas“, 2008) und zuletzt zu den drei Teilen der berühmt berüchtigten HANGOVER-Trilogie (2009-2013). Im Jahr 2007 trat Beck in der Doku FINDING KRAFTLAND seines Agenten Richard Kraft auf. Beck arbeitet in seinem eigenen Studio im kalifornischen Santa Monica. Weitere Informationen zum Film und den Synchronsprechern der Originalfassung unter www.presse.movie.de 22