Qualitätsstandards - Bezirksgemeinschaft Überetsch
Transcription
Qualitätsstandards - Bezirksgemeinschaft Überetsch
Bezirksgemeinschaft Überetsch- U nterland · L T 0471 826400 · F 0 aubengass 471 812963 · e 26 · 390 info@bzgue 44 Neum .org · www arkt .bzgcc.bz .it · www .famos.b z.it Hauspflege Überetsch-Unterland Qualitätsstandards 18 Gemeinden 68.000 Einwohner 350 MitarbeiterInnen 450 Organisationseinheiten Vision & Mission: "Eine Gemeinschaft sein, wo die Bedürfnisse der Menschen Gehör finden und wir mit unserem Einsatz die Chance haben, Farbe ins Leben zu bringen. Tag für Tag." Impressum Wir möchten uns bei der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern herzlichst dafür bedanken, dass sie uns die Broschüre „Pflegestandards – Handbuch für eine professionelle Grundpflege“ zur Verfügung gestellt haben. Diese diente uns als Grundlage für die Ausarbeitung der hier vorliegenden Qualitätsstandards der Hauspflege. Projektleitung: Dr. Bernhard von Wohlgemuth Redaktion: Franziska Jageregger, Marica Marignati, Johanna Grossberger, Julia Wegscheider, Dr. Bernhard von Wohlgemuth Ein großer Dank gilt allen MitarbeiterInnen der einzelnen Hauspflegeteams, die tatkräftig an der Definition der Qualitätsstandards mitgearbeitet haben und welche diese – Tag für Tag – bei unseren Betreuten umsetzen. Übersetzung: Monica Hoffer, Marica Marignati Layout, Druck: Imprexa, Bozen Überetsch-Unterland im Frühjahr 2008 Weitere Informationen Sozialsprengel Überetsch J.G.-Platzerstraße 29 · 39057 Eppan · Tel. 0471 – 671 671 [email protected] Sozialsprengel Unterland F. Bonatti-Platz 1 · 39044 Neumartk · Tel. 0471 – 826 613 [email protected] Sozialsprengel Leifers-Branzoll-Pfatten Innerhoferstraße 15 · 39055 Leifers · Tel. 0471 – 950 653 [email protected] 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite 2 Einleitung Seite 3 PS 01 Persönliche Hygiene des/r PflegerIn Seite 4 PS 02 Hautschutz Seite 8 PS 03 Ganzkörperpflege im Bett Seite 10 PS 04 Haarwäsche im Bett Seite 14 PS 05 Ganzkörperpflege am Waschbecken Seite 18 PS 06 Vollbad und Teilbad Seite 22 PS 07 Dusche Seite 27 PS 08 Augenpflege Seite 29 PS 09 Verabreichung von Augentropfen und Augensalben Seite 31 PS 10 Nasenpflege Seite 34 PS 11 Ohrpflege Seite 37 PS 12 Spezielle Mundpflege Seite 40 PS 13 Bartpflege Seite 44 PS 14 Fuß-, Hand- und Nagelpflege Seite 47 „Die Fragen, die am schwierigsten zu beantworten sind, sind jene die scheinbar eine selbstverständliche Antwort haben.“ George Bernard Shaw Vorwort Die professionelle Hauspflege wird derzeit in Südtirol als sozialer Sprengeldienst großteils von öffentlichen Trägern angeboten und gewährleistet. So auch in der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland. Für die MitarbeiterInnen der Hauspflege unseres Sprengels ist professionelle Unterstützung am Wohnort des Betreuten oberstes Gebot. Großer Wert wird dabei auf eine personenzentrierte Arbeit gelegt. Es sollen die Ressourcen jedes Betreuen erhalten bleiben mit dem Ziel, diese soweit wie möglich zu fördern. Jede betreute Person hat die Möglichkeit, nach ihren ureigensten Bedürfnissen zielorientiert, mit aller erforderlichen Professionalität betreut zu werden. Um einem solchen Anspruch gerecht zu werden, wurde von den Einsatzleiterinnen und ihren Teams der Hauspflege dieses praxisorientierte Handbuch mit Qualitätsstandards ausgearbeitet, welches nun als verbindliche Vorgabe dient. Die MitarbeiterInnen der Hauspflege erhalten dadurch klare Richtlinien und eine Hilfestellung in ihrer täglichen Arbeit. Dieses praktische und leicht verständliche Handbuch soll allen von uns betreuten BürgerInnen eine einheitliche und hochwertige Pflegequalität zu Hause gewährleisten. Neumarkt, den 14.05.2008 Die Direktorin der Sozialdienste Dr.Liliana Di Fede 4 Der Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland Oswald Schiefer Einleitung Die vier Hauspflegeteams haben Pflegestandards erarbeitet, um die Qualität der Leistungen für unsere Betreuten zu garantieren und die Pflegeplanung in unserer Pflegedokumentation zu erleichtern. Unserem Ermessen nach brauchen wir für die Hauspflege eigen Standards und können sie nicht aus bereits erarbeiteten Vorlagen übernehmen, da das Umfeld unserer Betreuten im eigenen Wohnbereich nicht immer die idealen, strukturellen, technischen Voraussetzungen und Hilfsmittel zur Verfügung hat, wie es sonst normalerweise in einen stationären Einrichtung der Fall ist. Wir haben also versucht, anderswo bereits bestehende Standards unserer realen Situation in der Betreuung zu Hause anzupassen. Die Erarbeitung erfolgte dadurch, dass die einzelnen Themen unter den Einsatzleitungen aufgeteilt wurden und diese daraufhin in den eigenen Teams überarbeitet wurden. Unser Anliegen war es ein übersichtliches strukturiertes und stabiles Handbuch zu erarbeiten, das uns ermöglicht, mit einem Handgriff den gewünschten Standard zu finden, um darin nachzulesen und damit zu arbeiten. Nicht zuletzt aber auch wollten wir, dass auch die Betreuten selbst, ihre Angehörigen, aber auch die allgemeine Bevölkerung, Einblick in unsere tägliche Arbeit und die Vielfalt unserer Leistungen kennen lernt. Während der ganzen Erarbeitung stand für uns aber immer im Vordergrund, dass jeder einzelne unserer Betreuten eine eigenständige Persönlichkeit ist, mit eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Fähigkeiten und dass es uns und unseren Teams wichtig ist, auf diese einzugehen. Das Ergebnis ist unserer Meinung nach ein einfaches, übersichtliches und brauchbares Instrument geworden. Standards unterliegen aber einem ständigen Wandel, der durch immer neue Erkenntnisse in der Pflege bedingt ist. Dieser Tatsache müssen wir Rechnung tragen, indem wir Veränderungen genau beobachten und gegebenenfalls auch die betroffenen Standards erneuern. Damit könnten die Standards auch ein Garant für aktuelle Pflegetechniken werden. Im Namen der vier Hauspflegeteams, die Einsatzleiterinnen: Franziska Jageregger (Überetsch) Marica Marignati (Leifers/Pfatten) Johanna Grossberger (Unterland/Berg) Julia Wegscheider (Unterland/Land) 5 PS 01 Persönliche Hygiene des/r PflegerIn Ziel der MaSSnahme Die persönliche Hygiene vermindert das Risiko der Übertragung von Keimen für andere und für die eigene Person sowie erleichtert es den Zugang zum Betreuten. Indikation Besondere Infektionsrisiken liegen im Umgang mit den Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen: Blut, Liquor, Speichel, Urin, Kot, Schweiß, Eiter und Erbrochenes und Pilze. Blut ist die Körperflüssigkeit mit dem größten Infektionsrisiko. Themen 1. Körper- und Kleiderpflege 2. Händewaschen und hygienische Desinfektion 3. Schutzkleidung 4. Kleiderwechsel zwischen Körperpflege und Essen auf Rädern und Wechsel von verschmutzter Kleidung. 1. Körper- und Kleiderpflege Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt. a) Grundregeln Grundlage eines hygienisch bewussten Arbeitsstils ist die persönliche Körper- und Kleiderpflege. Außerdem kann dadurch auch die eigene und die Verletzungsgefahr des Betreuten gemindert werden. 6 PS 01 Persönliche Hygiene des/r PflegerIn b) Durchführung · täglich gründliche Reinigung des eigenen Körpers · tägliches Zähneputzen · Zusammenbinden von langen Haaren bei pflegerischen Tätigkeiten · saubere, bequeme Schutzkleidung · Schuhe mit rutschfester Sohle · gepflegte Hände · keinen Schmuck (Ringe, Uhr, Armband, Ohrringe, Halskette) · kurz geschnittene Fingernägel ohne Nagellack · Geruch: Parfum, Rauch, Kaffee, Alkohol....... 2. Händewaschen und hygienische Desinfektion a) Grundregeln Zur persönlichen Hygiene gehört das Händewaschen mit Seife. Dadurch wird sichtbarer Schmutz beseitigt und Keime abgespült. Durch die Desinfektion der Hände mit alkoholischen Präparaten werden Keime noch auf den Händen abgetötet. Durch gründliches Waschen werden diese Keime entfernt. Händewaschen ist notwendig: · vor dem Essen · vor der Essenszubereitung · vor dem Rauchen · vor jedem sauberen Arbeiten · nach Toilettenbenutzung · nach Nasenputzen · jeder schmutzigen Arbeit 7 PS 01 Persönliche Hygiene des/r PflegerIn b) Material · Waschlösung · Desinfektionslösung · eigenes Handtuch oder Einmalhandtücher · Handcreme zum Hautschutz c) Durchführung · ca. 3 ml alkoholische Händedesinfektionslösung gründlich auf den Handinnen- und -außenflächen verreiben und mindestens 30 Sekunden einwirken lassen, bis das Mittel verdunstet ist. Fingerzwischenräume und Nägel berücksichtigen. · Hände, die sichtbar oder merklich verschmutzt sind, gründlich waschen. · Die Hände anschließend sorgfältig abtrocknen. · Sofern die Hände nicht merklich verunreinigt sind, reicht eine alkoholische Händedesinfektion d) Maßnahme bei Verunreinigung der Haut mit Ausscheidungen mit Blut · Zellstoff oder Wattebausch mit Desinfektionsmittel anfeuchten · beschmutzte Stelle damit reinigen · betroffenen Hautbereich 2mal mit Desinfektionsmittel benetzen und die vorgeschriebene Zeit einwirken lassen. · dann Reinigung mit Wasser und Seife · Einmalhandtücher benutzen 8 PS 01 Persönliche Hygiene des/r PflegerIn 3. Schutzkleidung a) Grundregeln Schutzkleidung muss immer dann gewechselt werde, wenn die Gefahr besteht, dass man mit Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen in Kontakt gekommen ist. Auch bei Kontakt mit Hausschmutz. b) Material · Einmalhandschuhe · Schutzkleidung · in besonderen Situationen auch Gesichtsmaske, Kopfbedeckung und Schutzbrille (z.B. bei Fußpflege) · geschlossene Schuhe bei Pflege und beim Autofahren 4. Kleiderwechsel zwischen Körperpflege und Essen auf Rädern und Wechsel von verschmutzter Kleidung Anwendung der Schutzhandschuhe immer wenn: · Kontakt mit Ausscheidungen, Blut und anderen Körperflüssigkeiten möglich erscheint · Risse, Schnitte oder Schürfwunden den Schutz der Hände erforderlich machen · beim Reinigen von Gegenständen, welche mit Ausscheidungen, Blut, Eiter u.a. verunreinigt sind · beim Umgang mit schmutziger oder blutiger Wäsche · beim Gebrauch von Desinfektionslösungen für Flächen, Instrumente, Wäsche · bei Verabreichung von medizinischen Cremen und Salben (z.B. cortisonhaltige Salben) · immer nur für einen Arbeitsgang verwenden · Hautschutz 9 PS 02 Hautschutz ZIEL DER MASSNAHME Intakte Haut INDIKATION Bei vorübergehender oder ständiger Unfähigkeit des Betreuten zur selbstständigen Durchführung KONTRAINDIKATION keine Grundregeln · Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · Wahrung der Intimsphäre; Sichtschutz, wenn erforderlich · angenehme Raumtemperatur · Zugluft vermeiden · ausreichend Flüssigkeitszufuhr · Hautfalten und Zwischenräume beachten (siehe Intertrigorprophylaxe) · Produkte verwenden, an die der Betreute gewohnt ist Beobachtungkriterien · Hautveränderungen, Hautrötungen · Entzündungsherde · Abschürfungen und Ekzeme · rissige, spröde und trockene Haut · übermäßige Schweißabsonderung · Flüssigkeitsgehalt am Spannungszustand der Haut beobachten · Rückfettung der Haut einschätzen 10 PS 02 Hautschutz Material · Einmalhandschuhe · Körperlotion, Körperöl · evtl. vom Arzt verschriebene Salben und Cremen Durchführung · vor Beginn Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen; Gewohnheiten und Bedürfnisse abklären · zur Mithilfe auffordern, Selbstständigkeitsstatus abklären und mit einbeziehen · gut trocknen wegen Intertrigoprophylaxe (Vorbeugung von Rötungen und offenen Stellen) · einreiben bzw. einmassieren der Haut mit der Körperlotion nach bereits erfolgter Körperpflege · sach- und fachgerechte Materialentsorgung · Durchgeführte Maßnahmen dokumentieren. 11 PS 03 Ganzkörperpflege im Bett ZIELe DER MASSNAHME · allgemeines Wohlbefinden des Betreuten · Verhinderung von Hautirritationen · Erfrischung und körperliche Hygiene · Temperaturreize bei der Waschung verbunden mit basaler Stimulation (Anregung oder Entspannung) · Förderung und Motivation zur Selbsthilfe · Gelegenheit zur umfassenden Beobachtung · Sicherheit und Wahrung der Persönlichkeit · Aktivierung und Mobilisation INDIKATION bei vorübergehender oder ständiger Unfähigkeit zur eigenen Durchführung Grundregeln · Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · auf angenehme Raumtemperatur achten · Raum und Pflegeutensilien vorbereiten · Hautfalten und Zwischenräume beachten · Waschreihenfolge einzelner Körperteile beachten · Wahrung der Intimsphäre/Sichtschutz, falls erforderlich · zur Intertrigorprophylaxe: Kompressen bzw. Leinen- und Baumwollläppchen zur Hauttrennung zwischen den Hautfalten legen 12 PS 03 Ganzkörperpflege im Bett · bei geröteter, empfindlicher Haut Intimpflege nur mit Watte, Wasser und/oder Saugella/Waschseife behandeln (der Situation angepasst) · mit Seife generell sparen · Bettschüssel oder Einmaldurchzug und Wasserbehälter (wenn vorhanden und gewünscht) · bei Einsatz von nur einer Schüssel das Waschwasser mindestens 1mal erneuern aufgrund von Seifenrückständen und Keimbesiedelung in der Waschschüssel · Waschschüssel nach Gebrauch desinfizieren Beobachtungkriterien · Hautrötungen, besonders an Hautfalten, Gefahr von Intertrigo · Entzündungsherde, Abschürfungen und trockene Haut/Ekzeme, Hämatome · Flüssigkeitsgehalt anhand vom Spannungszustand der Haut beurteilen · Intimbereich: Entzündungen, Pilzbefall, Ausfluss, Ablagerungen, Verkrustungen · Vermehrte Schweißabsonderung, z.B. bei Diabetikern, Parkinson Material · Einmalhandschuhe · 2 Waschlappen · 2 Handtücher · saubere Schüssel (bei Pilzbefall, Durchfall usw. Schüssel desinfizieren, ansonsten nur reinigen; je nach Bedarf) · Waschlotion, falls notwendig · Hautcreme · evtl. Wattebausch und Mülleimer bzw. Abwurfbehälter · Wasserbehälter · Bettschüssel 13 PS 03 Ganzkörperpflege im Bett Durchführung · vor Beginn der Maßnahe Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen · eventuell Sichtschutz · Zugluft vermeiden · den Betreuten zur Mithilfe auffordern · Einmalhandschuhe anziehen · Schutzhandtuch unter Kopf und Schulter legen · Augen (unbedingt die Wischrichtung einhalten) · auf Verkrustungen/Verklebungen der Augen achten · Nase reinigen · Ohren (Falten hinterm Ohr nicht vergessen) und Hals waschen, trocknen, evtl. cremen · Mundpflege · Schutzhandtuch unter Kopf und Schulter entfernen · S chutzhandtuch der Länge nach unter den gegenüberliegenden Arm legen ·A chselhöhle, Oberarm sowie Hände waschen, trocknen und evtl. cremen ·b esonders gut unter den Achsenhöhlen und zwischen den Fingern trocknen · Brust und Bauch waschen (den Bauchnabel berücksichtigen, diesen eventuell mit Watteträger und Öl reinigen) und abtrocknen und evtl. cremen · bei Hautdefekten unter der Brust Kompressen oder Leinen- und Baumwollläppchen zur Hauttrennung dazwischenlegen · Verrichtung am anderen Arm durchführen · Brust und Bauch mit frischem Nachthemd bedecken und den Betreuten auf die Seite drehen lassen · Bett mit Schutzhandtuch vor Nässe schützen · Rücken von der Taille zur Schulter waschen, trocknen und evtl. cremen · Betreuten wieder in Rückenlage bringen · Beine waschen, die Füße zuletzt, trocknen und evtl. cremen · gut zwischen den Zehen abtrocknen · auf basale Stimulation achten · lungenunterstützende Waschrichtung 14 PS 03 Ganzkörperpflege im Bett Intimpflege Frau Evtl. verweigerndes Verhalten verstehen und damit umgehen Schamgefühl berücksichtigen ·d ie Waschung erfolgt von der Schambeinfuge zum After, mit den Fingern Schamlippen spreizen · ideal ist die Waschung mit Wattebausch (einen pro Waschrichtung) und ein Wasserbehälter ·d en Intimbereich gut trocken ·d ie Leistenbeugen waschen und gut trocknen, eventuell Hauttrennung durch Kompressen oder Leinen- und Baumwollläppchen vornehmen ·d as Gesäß waschen (Wischrichtung zum Rücken, weg vom Intimbereich und trocknen, besonders Analfalte ·B eobachtung auf Rötungen, Risse in der Analfalte ·E vtl. Salben mit Gazen und nicht mit Handschuhfinger auftragen Intimpflege Mann Evtl. Verweigerndes Verhalten verstehen und damit umgehen Schamgefühl berücksichtigen Mit Waschlappen/Wattebausch und Wasser arbeiten ·d ie Vorhaut möglichst weit zurückschieben ·d ie Eichel vom angesammelten Sekret säubern · die Waschrichtung erfolgt kreisförmig von der Harnröhre weg in Richtung Eichel ·d ie Eichel trocken tupfen, Vorhaut wieder ganz vorschieben (bestehende Gefahr einer Phimose) ·d as Glied und die Hoden waschen und trocknen ·d ie Leistenbeugen waschen und gut trocknen, eventuell Hauttrennung durch Kompressen oder Leinen- und Baumwollläppchen vornehmen ·d as Gesäß waschen (Wischrichtung zum Rücken, weg vom Intimbereich und trocknen, besonders Analfalte ·B eobachtung auf Rötungen, Risse in der Analfalte ·E vtl. Katheterpflege Betreuten · a nkleiden, kämmen, eventuell Bartpflege Durchgeführte Maßnahme, Beobachtungen und Werte dokumentieren. 15 PS 04 Haarwäsche im Bett ZIELe DER MASSNAHME · optisch gepflegtes Haar und Aussehen · Steigerung des Wohlbefindens und des Selbstwertgefühls · Förderung der Durchblutung im Bereich der Kopfhaut · zeitiges Erkennen und somit Vermeidung von Kopfhauterkrankungen INDIKATIONen · ständig Bettlägerige · bei körperlicher Einschränkung im Halswirbelbereich · Zustand der Haare ( z.B. schweißnass, schmutzig, fettig, Schuppen) KONTRAINDIKATIONen · Erkältung/ Pneumonie · Wunden im Bereich der Kopfhaut ·b ei Schädel-Hirn-Verletzungen und Halswirbelverletzungen nach Absprache mit dem Arzt vorgehen Grundregeln Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt ·Ü beranstrengungen vermeiden · angemessene Wassertemperatur (Betreuter/Patient entscheidet selbst) ·V ermeidung von Zugluft ·A ngemessene Raumtemperatur ·H aare müssen absolut trocken sein (sonst Auskühlungs-, Erkältungsoder Pneumoniegefahr) ·p ersönliche Gewohnheiten des Betreuten beachten (z.B. eigenes Shampoo, Haarwasser, Gel) · Shampoos können Reizungen und Allergien der Kopfhaut oder Augen verursachen ·H aarnadeln und Bänder können Druckstellen verursachen; sind ungeeignet fürs Bett 16 PS 04 Haarwäsche im Bett Beobachtungkriterien ·A ussehen der Haare (dünn, trocken, fettig, strähnig, gebrochen) ·ü bermäßige Fettabsonderung · Aussehen der Kopfhaut (schorfig, Beulen, Dellen, Wunden, Druckstellen) ·S chuppen · a ngenehme Raumtemperatur Material ·E inmalhandschuhe ·H andtücher ·W aschlappen (als Augenschutz) ·S hampoo (evtl. Haarwasser, Haarspray, Haarlotion, Haargel) ·K rug/Messbecher mit temperiertem Frischwasser zum Spülen ·E imer zum Ablaufen des Wassers ·M oltontuch oder Plastikdurchzug ·H aarwaschwanne oder Schüssel ·N ackenrolle oder Kissen (falls keine Haarwaschwanne vorhanden ist) ·K amm, Bürste, Föhn, Handspiegel, Lockenwickler und Trockenhaube 17 PS 04 Haarwäsche im Bett Durchführung · v or Beginn Einblick in die Pflegedokumentation · Gewohnheiten und Bedürfnisse abklären · zur Mithilfe auffordern, Selbstständigkeitsstatus abklären und mit einbeziehen · Kissen aus dem Bett entfernen · den oberen Bereich (Kopfende) der Matratze mit einer Unterlage schützen und Handtuch bereitlegen · die Haarwaschwanne an das Kopfende des Bettes positionieren und die entsprechende Höhe einstellen · Haarwaschwanne und Abwassereimer überprüfen (sicherer Stand, keine Stolpergefahr, kein ungewollter Wasserverlust, korrekte Platzierung des Ablaufschlauches für Spülwasser in den Wassereimer) 18 PS 04 Haarwäsche im Bett · Nackenmulde mit einem Handtuch nach Bequemlichkeit des Betreuten positionieren · Kissen bzw. Nackenrolle zur Rücken- und Halsverstärkung positionieren (falls eine Schüssel verwendet wird). · den Betreuten während der Haarwäsche zugedeckt lassen · Evtl. Waschlappen als Schutz vor Wasser und Shampoo auf die Stirn legen · mit dem Becher das Haar nass machen · Temperatur mit dem Betreuten abstimmen (öfters nach fragen) · das nasse Haar mit (nicht zu viel) Shampoo einschäumen · das Einschäumen mit einer Kopfmassage verbinden, wenn der Betreute/Patient dies möchte · den Schaum nach hinten zur Schüssel/Haarwaschwanne ausspülen (evtl. Handfläche vor die Augen halten) · je nach Bedarf den Vorgang der Haarwäsche wiederholen (Bedürfnis des Betreuten erfragen) · Kopf des Betreuten anheben und mit einem Handtuch umwickeln · Schüssel/Waschbecken, Durchzug/Bettschutz, Nackenrolle und Waschlappen entfernen · Kopfende aufrichten (nur so weit wie nötig), vorhandene Kissen zum Abpolstern positionieren (nicht bettlägerige Menschen zum Föhnen heraussetzen) · Haar frottieren (bei empfindlicher Kopfhaut nur abtupfen) · die Haare auskämmen, bürsten und föhnen (Föhntemperatur abstimmen, Achtung Verbrennungsgefahr) · dem Betreuten einen Spiegel zur Selbstkontrolle während der Vorgehensweise reichen · Nachfrage nach weiteren Wünschen (Haarfrisur je nach Möglichkeit des Pflegepersonals, Haarspray, Haargel) · während der Durchführung Beobachtungskriterien beachten; nach dem Befinden des Betreuten/ Patienten erkundigen · sach- und fachgerechte Materialentsorgung · Haarwaschwanne desinfizieren Durchgeführte Maßnahmen, Beobachtungen und Werte dokumentieren 19 PS 05 Ganzkörperpflege am Waschbecken ZIELE DER MASSNAHME · a llgemeines Wohlbefinden des Betreuten · Verhinderung von Hautirritationen · Erfrischung und körperliche Hygiene · Förderung und Motivation zur Selbsthilfe · Gelegenheit zur umfassenden Beobachtung · Sicherheit und Wahrung der Persönlichkeit INDIKATION bei vorübergehender oder ständiger Unfähigkeit zur eigenen Durchführung KONTRAINDIKATION ·h ohes Fieber · starke körperliche Schwäche · Kreislaufkollapsgefahr Grundregeln Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · auf angenehme Raumtemperatur achten · Raum und Pflegeutensilien vorbereiten · Stuhl im Bad bereithalten · Wahrung der Intimsphäre; Sichtschutz, falls erforderlich · Hautfalten und Zwischenräume beachten · Waschreihenfolge einzelner Körperteile beachten · zur Vorbeugung der Rötung in den Hautfalten (Intertrigo): Kompressen bzw. Leinen- oder Baumwollläppchen zur Hauttrennung zwischen den Hautfalten legen · bei geröteter, empfindlicher Haut Intimpflege nur mit Watte und Wasser behandeln · mit Seife generell sparen · Waschschüssel nach Gebrauch desinfizieren · Nicht zu zweit = gleichzeitig am Betreuten die Pflege durchführen 20 PS 05 Ganzkörperpflege am Waschbecken Beobachtungkriterien · Hautrötungen, besonders an Hautfalten, Gefahr von Rötung in den Hautfalten (Intertrigo) · Entzündungsherde, Abschürfungen und trockene Haut/Ekzeme, offene Stellen und Hautveränderungen · Flüssigkeitsgehalt anhand vom Spannungszustand der Haut beurteilen · Intimbereich: Entzündungen, Pilzbefall, Ausfluss, Ablagerungen, Verkrustungen · Geruch Material ·E inmalhandschuhe ·2 Waschlappen ·2 Handtücher · saubere Schüssel (bei Pilzbefall, Durchfall usw. Schüssel desinfizieren, ansonsten nur reinigen) ·W aschlotion, falls notwendig ·H autcreme nach Wunsch ·e vtl. Wattebausch und Mülleimer bzw. Abwurfbehälter · s aubere Kleidung · r utschfeste Unterlage für den Boden Durchführung · vor Beginn der Maßname Einblick in die Pflegedokumentation · eventuell Sichtschutz · Zugluft vermeiden · den Betreuten zur Mithilfe auffordern · Einmalhandschuhe anziehen (je nach Hautzustand) · Gesicht und Hände waschen, trocknen · Augen (unbedingt die Wischrichtung einhalten, von außen nach innen waschen) · auf Verkrustungen/Verklebungen der Augen achten 21 PS 05 Ganzkörperpflege am Waschbecken · Nase reinigen · Ohren und Hals waschen, trocknen, evtl. cremen · Mundpflege · Oberkörper entkleiden, Achselhöhlen und Arme waschen, trocknen und evtl. cremen · besonders gut unter den Achsenhöhlen und zwischen den Fingern trocknen · Brust und Bauch waschen (den Bauchnabel berücksichtigen, diesen eventuell mit Watteträger und Öl reinigen) und abtrocknen und · bei Hautdefekten unter der Brust Kompressen oder Leinen- oder Baumwollläppchen zur Hauttrennung dazwischenlegen · Rücken von der Taille zur Schulter waschen, trocknen und bei Bedarf und Wunsch eincremen · Oberkörper des Betreuten mit frischer Wäsche bekleiden · Schüssel mit Wasser vorbereiten (Wassertemperatur beachten) · Intimpflege · Betreuten die Beine waschen, die Füße zuletzt, trocknen und evtl. cremen · gut zwischen den Zehen abtrocknen · Betreuten fertig ankleiden Betreuten · kämmen, eventuell Bartpflege · Durchgeführte Maßnahmen · Beobachtungen und Werte dokumentieren · Badezimmer aufgeräumt hinterlassen. · Hände desinfizieren und waschen 22 PS 05 Ganzkörperpflege am Waschbecken Intimpflege Frau im Stehen ·E inmalhandschuhe anziehen ·U nterkörper entkleiden und Wäsche entfernen ·d ie Leistenbeugen, den Bauch, die Oberschenkel bis zum Knie waschen und gut trocknen ·d ie Waschung erfolgt von der Schambeinfuge zum After ·d en Intimbereich gut trocken ·d as Gesäß waschen (Waschrichtung zum Rücken bis Ende der Analfalte, weg vom Intimbereich und trocknen, besonders Analfalte) ·B eobachtung auf Rötungen, Risse in der Analfalte ·E ventuell Hauttrennung durch Kompressen oder Leinen- oder Baumwollläppchen vornehmen. Intimpflege Mann im Stehen ·E inmalhandschuhe anziehen ·U nterkörper entkleiden und Wäsche entfernen ·d ie Leistenbeugen, den Bauch, Oberschenkel bis zum Knie waschen und gut trocknen. ·d ie Vorhaut möglichst weit zurückschieben ·d ie Eichel vom angesammelten Sekret säubern ·d ie Waschrichtung erfolgt kreisförmig von der Harnröhre weg in Richtung Eichel ·d ie Eichel trocken tupfen, Vorhaut wieder ganz vorschieben ·d as Glied und die Hoden waschen und trocknen ·d as Gesäß waschen (Wischrichtung zum Rücken bis Ende der Analfalte, weg vom Intimbereich und trocknen, besonders Analfalte) ·B eobachtung auf Rötungen, Risse in der Analfalte ·e ventuell Hauttrennung durch Kompressen oder Leinen- oder Baumwollläppchen vornehmen ·H andtuch auf den Stuhl legen ·B etreute setzt sich auf den Stuhl und zieht sich wieder an ·a ufstehen Unterhose und Hose anziehen 23 PS 06 Vollbad und Teilbad ZIELe DER MASSNAHMEn ·E rfrischung und körperliche Hygiene · allgemeines Wohlbefinden und Entspannung des Betreuten. · Gelegenheit zur umfassenden Beobachtung · Steigerung des Selbstwertgefühls · Anregung der Durchblutung INDIKATION bei vorübergehender oder ständiger Unfähigkeit oder Unsicherheit zur eigenen Durchführung KONTRAINDIKATION ·H erz- und Kreislauferkrankungen (Rücksprache mit dem Arzt) · bei offenen Wunden (Rücksprache mit dem Arzt oder mit den zuständigen Krankenpflegern) · bei Hauterkrankungen (Rücksprache mit dem Arzt) · bei allgemeiner Schwäche, fieberhaften Erkrankungen Grundregeln · Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · auf angenehme Raumtemperatur achten · Zugluft vermeiden · Wassertemperatur anpassen · Handtücher wenn möglich vorwärmen · Raum und Pflegeutensilien vorbereiten · auf Halterungsgriffe, Gummimatte in der Badewanne und außerhalb, evtl. Sitzgelegenheit in der Badewanne und außerhalb · Toilettengang anbieten · Waschreihenfolge einzelner Körperteile beachten und Haarwäsche auf Wunsch · Wahrung der Intimsphäre, Sichtschutz, falls erforderlich · Hautfalten und Zwischenräume beachten 24 PS 06 Vollbad und Teilbad · Wenn Rötung in den Hautfalten (Intertrigo) vorhanden: Kompressen bzw. Leinen- oder Baumwollläppchen zur Hauttrennung zwischen die Hautfalten legen · bei geröteter, empfindlicher Haut Intimpflege nur mit Watte und Wasser behandeln · mit Seife generell sparen · Je nach Bedarf vor oder nach dem Bad, Intimpflege im Bett mit Wasser und Watte durchführen. Beobachtungkriterien · Hautrötungen, besonders an Hautfalten und Zwischenräume, Gefahr von Rötung in den Hautfalten (Intertrigo) · Entzündungsherde, Abschürfungen und trockene Haut/Ekzeme · Flüssigkeitsgehalt anhand vom Spannungszustand der Haut beurteilen · Intimbereich: Entzündungen, Pilzbefall, Ausfluss, Ablagerungen, Verkrustungen · Geruch 25 PS 06 Vollbad und Teilbad Material · Einmalhandschuhe · 2 Waschlappen · ausreichend Handtücher oder Bademantel · Waschlotion und/oder Badezusatz · Haarshampoo · Badelifter oder Badesessel, Antirutsch-Matte · frische Wäsche · Körpermilch nach Wunsch · Föhn · Kamm, Bürste · evtl. Wattebausch und Mülleimer bzw. Abwurfbehälter Durchführung · vor Beginn der Maßnahme Einblick in die Pflegedokumentation · Toilettengang anbieten · den Betreuten zur Mithilfe auffordern · rutschfeste Matte kontrollieren · Wassertemperatur einstellen und Wasser in die Wanne füllen · Einmalhandschuhe anziehen · Material bereitstellen · Betreuten entkleiden · bei offensichtlicher Verschmutzung des analen Bereichs eine Intimpflege durchführen a) Transfer in die Badewanne im Zentrum mit Badelifter · Betreuten entkleidet auf den Badelifter setzen oder hinlegen · Den Betreuten mit einem Handtuch abdecken · Badelifter zur Wanne schieben und langsam ins Wasser eintauchen lassen · Kontrolle der Wassertemperatur und Rücksprache mit Betreuten halten ob die Wassertemperatur in Ordnung ist · Darauf achten, dass der Betreute gut sitzt und nicht abrutschen kann · Nach dem Bad den Betreuten abbrausen 26 PS 06 Vollbad und Teilbad b) Transfer zu Hause mit dem mobilen Badelift · Betreuten auf den Badelift setzen · Betreuten drehen und die Füsse ins Wasser setzen c) Bad zu Hause mit einem Badesessel bei geringer körperliche Einschränkung · rutschfeste Matte einlegen · Betreuter steigt mit Hilfe in die Badewanne und setzt sich auf den Badesessel · Waschrichtung: Hände und Gesicht · Oberkörper vorne + Arme · Oberkörper hinten · Oberschenkel + Füße · Intimpflege im Stehen nach Möglichkeit · Während des gesamten Badevorgangs Befindlichkeit beachten (Hautfarbe und Atmung) · evtl. Haarwäsche durchführen · abduschen · Transfer aus der Badewanne – vor der Badewanne liegt eine rutschfeste Matte · Bademantel oder Badetuch umhängen · Betreuter setzt sich auf einen Stuhl · trocknet sich selbst oder mit Hilfe ab (Zehenzwischenräume und Hautfalten beachten) · evtl. eincremen · anziehen · evtl. Haare föhnen und kämmen · Eventuell Ruhepause des Betreuten berücksichtigen · Badezimmer aufgeräumt hinterlassen · Durchgeführte Maßnahme, Beobachtungen und Werte dokumentieren. 27 PS 07 Dusche ZIELe DER MASSNAHMEn · a llgemeines Wohlbefinden des Betreuten · Verhinderung von Hautirritationen · Erfrischung und körperliche Hygiene · Förderung und Motivation zur Selbsthilfe · Gelegenheit zur umfassenden Beobachtung · Sicherheit und Wahrung der Persönlichkeit · Steigerung des Selbstwertgefühles INDIKATION bei vorübergehender oder ständiger Unfähigkeit zur eigenen Durchführung KONTRAINDIKATION ·E rkältung · Pneumonie · Bei offenen Wunden oder Hauteerkrankungen Rücksprache mit dem Arzt · Allgemeine Schwäche oder fieberhafte Erkrankungen Grundregeln Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · auf angenehme Raumtemperatur achten · Handtücher wenn möglich vorwärmen · Raum und Pflegeutensilien vorbereiten · Hautfalten und Zwischenräume beachten · auf Halterungsgriffe, Gummimatte, evtl. Sitzgelegenheit achten · Toilettengang anbieten · Waschreihenfolge einzelner Körperteile beachten · Wahrung der Intimsphäre, · Sichtschutz falls erforderlich · bei Bedarf Intertrigorprophylaxe (Rötung in den Hautfalten): Kompressen bzw. Leinen- oder Baumwollläppchen zur Hauttrennung zwischen 28 PS 07 Dusche die Hautfalten legen · bei geröteter, empfindlicher Haut Intimpflege nur mit Watte, Wasser und/ oder ph-neutrale Creme behandeln · mit Seife generell sparen Beobachtungkriterien Hautrötungen, besonders an Hautfalten, Gefahr von Intertrigo Entzündungsherde, Abschürfungen und trockene Haut/Ekzeme Flüssigkeitsgehalt anhand vom Spannungszustand der Haut beurteilen Intimbereich: Entzündungen, Pilzbefall, Ausfluss, Ablagerungen, Verkrustungen Material · Einmalhandschuhe · 2 Waschlappen · 2 Handtücher · 1 Badetuch oder Bademantel · Waschlotion · Hautcreme nach Wunsch · Haarshampoo · Föhn · Kamm, Bürste · Frische Kleidung · evtl. Wattebausch · Mülleimer bzw. Abwurfbehälter · 2 Duschmatten (1 für die Dusche und 1 im Außenbereich) · Sitzgelegenheit außerhalb der Dusche Durchführung · vor Beginn der Maßnahe Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen · den Betreuten zur Mithilfe auffordern 29 PS 07 Dusche · rutschfeste Matte kontrollieren · Wassertemperatur einstellen (nach Wunsch des Betreuten und während der gesamten Dusche überprüfen) · Betreuten entkleiden · in die Duschkabine begleiten · Duschsessel anwärmen · je nach körperlicher Verfassung bleibt der Betreute/Patient stehen oder setzt sich nieder · Betreute/Patient wird unter Berücksichtigung seiner Fähigkeiten/ Selbstständigkeit geduscht · Betreute/Patient erhält Dusche von den Füßen weg zum Oberkörper hin · auf Verkrustungen/Verklebungen der Augen achten · abduschen von oben nach unten · evtl. Haarwäsche im Sitzen Waschrichtung · Hände und Gesicht · Oberkörper vorne + Arme · Oberkörper hinten · Oberschenkel + Füße · Intimpflege im Stehen · abduschen · Bademantel oder Badetuch umhängen · Betreuten/Patient aus der Duschkabine begleiten (vor der Duschkabine liegt ein rutschfester Teppich) · Betreute/Patient setzt sich auf einen Stuhl, auf dem ein Handtuch liegt · trocknet sich selbst oder mit Hilfe ab (Zehen- und Fingerzwischenräume , und Hautfalten besonders beachten) · evtl. eincremen · anziehen · evtl. Ruhepausen berücksichtigen · evtl. Haare föhnen und kämmen · Badezimmer aufgeräumt hinterlassen · Durchgeführte Maßnahme, Beobachtungen und Werte dokumentieren. 30 PS 08 Augenpflege ZIELe DER MASSNAHMEn ·E ntfernen von Augensekreten und Verkrustungen · Verhinderung von Augenverklebungen · Vermeidung von Augeninfektionen · Aufrechterhaltung der Sehfähigkeit INDIKATIONen ·B etreute/Patienten, die sich nicht selbst die Augen pflegen können · Verkrustungen der Augenlider · Betreute mit Augenprothesen oder Kontaktlinsen Grundregeln · das Auge ist aseptisch zu behandeln · sämtliche Verrichtungen sind vom äußeren zum inneren Augenwinkel zu richten (dem Tränenfluss folgend), damit Sekrete den natürlichen Abflussweg finden · Infektionsprophylaxe durch Tragen von Einmalhandschuhen · die Augen werden immer getrennt behandelt Beobachtungkriterien · Rötungen der Augen, · vermehrte Sekretansammlungen · Aussehen und Menge des Sekretes · übermäßige, morgendliche Verklebung der Augen · verminderte Tränensekretion · Schmerzen/Brennen der Augen · erhöhtes Druckgefühl in den Augen · Fremdkörper im Auge · Abweichung der Augen aus der Parallelstellung · Trübung der Augenlinse Material · Einmalhandschuhe · sauberer Waschlappen, Watte oder Gaze · bei Verkrustungen Mullkompressen oder Zellstofftupfer 31 PS 08 Augenpflege · Abwurfsack/Müllsack · Nierenschale · destilliertes Wasser · lauwarmer Kamillentee · physiologische Kochsalzlösung · sterile Gazen Durchführung · vor Beginn der Maßnahe Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen und zur Mithilfe auffordern · Zugluft vermeiden · den Betreuten in eine bequeme Haltung oder Lagerung bringen, liegend oder halb sitzend · der Kopf des Betreuten ist leicht nach hinten gebeugt · Kleidungs- oder Bettschutz verwenden · die Einmalhandschuhe anziehen · das Auge (mit geschlossenem Oberlid) vom äußeren zum inneren Augenwinkel vorsichtig und ohne Druckausübung reinigen · bei bewusstseinsgetrübten Betreuten darauf achten, dass die Augenlider geschlossen sind · besondere Vorsicht bei der Handhabung, da eine Verletzungsgefahr des Auges besteht · Reinigung der Augenlider, Augenwimpern und der Augenwinkel · bei Verkrustung mit nasser Watte oder Gaze so lange den Vorgang wiederholen, bis sich die Verkrustung löst, dabei geht man wie folgt vor: eine mit den oben angeführten Flüssigkeiten befeuchtete Gaze, vorsichtig auf das Auge legen und die Verkrustung aufweichen, bis sie sich von alleine löst. Dies zur Schmerzvermeidung. · immer für jedes Auge getrennte Gazen nehmen. · zum Schluss die Augenumgebung reinigen und trocken tupfen, ohne zu reiben · während der Durchführung Beobachtungskriterien beachten · sich nach dem Befinden des Betreutenerkundigen · sach- und fachgerechte Materialentsorgung Durchgeführte Maßnahmen, ermittelte Beobachtungen und Werte dokumentieren. 32 Verabreichung von PS 09 Augentropfen & Augensalben ZIEL DER MASSNAHME Wiederherstellen von physiologischen Verhältnissen am äußeren Augen Vermeidung einer Austrocknung der Augenhornhaut Vermeidung von Augeninfektionen Zur Therapie von Augenerkrankungen INDIKATIONen Betreute mit reduziertem oder fehlendem Lidschlag bewusstseinsgetrübter Betreute/Patient Betreute mit motorischen Störungen (z.B. Apoplex, M. Parkinson) bei vorhandenen Augenerkrankungen Grundregeln Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · Verabreichung von Augentropfen/-salben in den Augenbindehautsack · genaue Dosierung (Tropfenanzahl) bei Augentropfen beachten · Aufbewahrungsort von Augentropfen und Augensalben sowie die Haltbarkeit nach Anbruch beachten · Augentropfen und Augensalben dürfen immer nur für einen Betreute bestimmt sein · Infektionsprophylaxe durch Tragen von Einmalhandschuhen · immer das Öffnungsdatum auf die Augentropfen und Augensalben schreiben, da sie nur eine kurze Haltbarkeit haben. 33 PS 09 Verabreichung von Augentropfen & Augensalben Beobachtungkriterien · Rötungen der Augen, z.B. Bindehautentzündungen · vermehrte Sekretansammlungen · Aussehen und Menge des Sekretes · übermäßige, morgendliche Verklebung der Augen · verminderte Tränensekretion · Schmerzen/Brennen der Augen · erhöhtes Druckgefühl in den Augen · Fremdkörper im Auge · Abweichung der Augen aus der Parallelstellung · Trübung der Augenlinse Material · Mullkompressen oder Zellstofftupfer · Einmalhandschuhe · Medikament (Augentropfen/Tränenersatzmittel/Augensalbe) auf ä.V. · Abwurfsack/Müllsack Durchführung · vor Beginn der Maßnahe Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen und zur Mithilfe auffordern · den Betreuten in eine bequeme Haltung oder Lagerung bringen, liegend oder halb sitzend · der Kopf des Betreuten ist leicht nach hinten gebeugt · die Einmalhandschuhe anziehen · den Betreutenauffordern nach „oben“ zu blicken · Herunterziehen des Unterlides, evtl. mit Hilfe eines Zellstofftupfers oder einer Mullkompresse · Einbringen des Medikamentes (Augentropfen und Salben und den Bindehautsack, innerer Augenwinkel) 34 Verabreichung von PS 09 Augentropfen & Augensalben Augentropfen · körperwarm in den Bindehautsack einträufeln (genaue Tropfenzahl nach ä.V.) · das Auge nicht mit der Pipette oder dem Flaschenkorpus berühren (Verletzungsgefahr) und auch zur Vermeidung einer Infektionsübertragung von einem Auge zum Anderen. · den Betreutenbitten, das Augenlid leicht zu schließen (nicht zukneifen) · Augentropfen durch Lid- und Augenbewegungen bei geschlossenem Oberlid auf Horn- und Bindehaut verteilen (evtl. leichtem Druck auf den Tränensack bei geschlossenem Lid, siehe Abb.) ugensalbe A · in den Bindehautsack einstreichen oder am Lidrand auftragen · das Auftragen der Augensalbe (ca. einen 1 cm langen Salbenstrang) vom inneren zum äußeren Augenrand, dem Tränenkanal folgend · das Auge nicht mit dem Tubenkonus berühren (Verletzungsgefahr) · das Unterlid weiterhin festhalten · den Betreutenbitten, das Auge zu schließen, nicht zukneifen (somit wird ein sofortiges Herauspressen der Augensalben verhindert und die Salbe kann sich gut auf dem Augapfel verteilen) · mit einem Tupfer überlaufende Salbenreste entfernen · zum Schluss die Augenumgebung reinigen und trocken tupfen, ohne zu reiben · während der Durchführung Beobachtungskriterien beachten · sich nach dem Befinden des Betreutenerkundigen · sach- und fachgerechte Materialentsorgung · Beobachtung wegen eventueller Reaktionen auf die Therapie Durchgeführte Maßnahme und ermittelte Beobachtungen und Werte dokumentieren 35 PS 10 Nasenpflege ZIELe DER MASSNAHMEn ·F örderung von Wohlbefinden · Aufrechterhaltung der Nasenhygiene · Verbesserung der Geruchswahrnehmung · Verhinderung von Austrocknung der Nasenschleimhäute · Förderung der Durchgängigkeit von Sauerstoff bei der Einatmung · das Atmen durch die Nase ist immer sehr wichtig, deshalb immer schauen, dass die Nasenlöcher frei und sauber sind. INDIKATIONen ·B etreute/Patienten, die keine selbstständige Nasenpflege durchführen können · bei bestehender Sauerstoffverordnung · Betreute überwiegend durch den Mund atmen (z.B. nachts) · bei grippalen Infektionen · Sterbende Grundregeln · Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · mit den Watteträgern nur im sichtbaren Bereich arbeiten, nie in die Nasengänge einführen (Verletzungsgefahr) · für jedes Nasenloch (und Wischgang) einen separaten Watteträger verwenden · bei außergewöhnlichem Ausfluss aus der Nase (Blut, Sekrete usw.) sofort den Arzt benachrichtigen · Anleitung zur eigenständigen Durchführung geben · immer für die Bereithaltung von Taschentüchern sorgen Beobachtungkriterien · Kann ungehindert durch die Nase eingeatmet werden · Rötungen/Entzündungen der Nasenöffnungen und Nasenscheidewand, besonders bei Betreuten mit einer Nasensonde 36 PS 10 Nasenpflege · sichtbare Borkenbildung vorhanden · Druckstellen auf den Nasenrücken (besonders bei Brillenträgern) · Verschmutzungsgrad der Nase · Feuchtigkeitsgrad der Nasenschleimhäute · Ausfluss (Sekretion) aus der Nase Material · ölige Flüssigkeit (z.B. Vaseline) · Watteträger · Einmalhandschuhe · Taschentücher in ausreichender Anzahl · Hautlotion oder Vaseline (zum Einfetten der Nasenöffnung und der Nasenscheidewand) · Kleidungs- oder Bettschutz (z.B. Handtuch) · Abwurfsack 37 PS 10 Nasenpflege Durchführung · vor Beginn der Maßnahe Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen und zur Mithilfe auffordern · den Betreuten in eine bequeme Oberkörperhochlagerung bringen, halb sitzend oder sitzend · der Kopf des Betreuten ist leicht nach hinten gebeugt · Kleidungs- oder Bettschutz verwenden · die Einmalhandschuhe anziehen · Daumen und Zeigefinger umschließen den Watteträger, der Mittelfinger stützt sich auf der Kinnpartie ab · Watteträger nach hinten (nicht nach oben) und leicht drehend einführen (nur im sichtbaren Bereich) · besondere Vorsicht bei der Handhabung mit Watteträgern, da eine Verletzungsgefahr der Nase und der Nasengänge besteht · vorhandene Verkrustung mit einem Watteträger und entsprechende Lösung (z.B. Na Cl 0,9% oder ölhaltige Substanzen) aufweichen bzw. entfernen · Vorgang so lange wiederholen, bis die vorhandene Verunreinigung/ Verkrustung gelöst ist · jeweils einen neuen Watteträger benutzen, bis die Nase gereinigt ist · evtl. Vernebler aufstellen Alternativ zum Vernebler (wenn keine ärztliche Verordnung durch den Arzt) feuchtes Handtuch über die Heizung legen (zwischendurch auswechseln, wenn ausgetrocknet) Wasserbehälter an den Heizungsrippen befestigen (Heizungsverdunster zwischendurch desinfizieren und säubern) während der Durchführung Beobachtungskriterien beachten sich nach dem Befinden des Betreutenerkundigen sach- und fachgerechte Materialentsorgung Durchgeführte Maßnahme, ermittelte Beobachtungen und Werte dokumentieren. 38 PS 11 Ohrpflege ZIELe DER MASSNAHMEn ·E ntfernung von Ohrenschmalz im Bereich der Ohrmuschel am Gehöreingang · Entfernung von natürlichen Ablagerungen (Staub, Hautzellen) im Bereich der Ohrmuschel und am Gehöreingang · Verbesserung der Hörfähigkeit · frühzeitiges Erkennen und Vorbeugung von z.B. Druckstellen, Infektionen, Ausfluss usw. INDIKATIONen ·B etreute die ihre Ohrenpflege nicht mehr selbstständig durchführen können · Bettlägerige · Brillenträger · Hörgeräteträger · Betreut/Patienten mit überdurchschnittlicher Ohrschmalzproduktion · Träger von Sauerstoffmasken · Betreute mit schwerwiegenden Ohrerkrankungen z.B. Tumore Grundregeln Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · der Gehörgang reinigt sich im Prinzip selbst · Fremdkörperentfernung im Ohr (z.B. durch Ohrspülung) nur durch Arzt · mit den Watteträgern nur im sichtbaren Bereich arbeiten, nie in den Gehörgang einführen (Verletzungsgefahr) · für jedes Ohr (und Wischgang) einen separaten Watteträger verwenden · bei Ausfluss aus dem Ohr (Blut, Eiter usw.) sofort den Arzt benachrichtigen, evtl. eine Probe zurückstellen · sollte die Haut des äußeren Ohres sehr trocken sein, sollte man ihn mit Öl oder Pflegecreme eincremen · bei bettlägerigen Betreuten immer besonders die Ohren kontrollieren, da besonders dort Dekubituse entstehen könnten · Einmalhandschuhe tragen 39 PS 11 Ohrpflege Material · ölige Flüssigkeit (z.B. Babyöl) · Wasser (zum Auf- und Ablösen von Verkrustungen) · Watteträger oder Waschlappen · Hautlotion oder Vaseline · Kleidungs- oder Bettschutz (z.B. Handtuch) · Abwurfsack oder Mülleimer Durchführung · vor Beginn der Maßnahe Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen und zur Mithilfe auffordern · Kleidungs- oder Bettschutz (z.B. Handtuch) anbringen · den Betreuten in eine bequeme Oberkörperhochlagerung (halb sitzend oder sitzend) bringen · den Kopf leicht erhöhen und zur Seite neigen, von der Pflegefachkraft weggebeugt · vor Beginn der Maßnahme Inspektion der Ohrmuschel und des Gehörgangeingangs 40 PS 11 Ohrpflege · Reinigung der Ohrmuschel mithilfe des Waschlappens · bei starker Verkrustung Reinigung des Gehörgangeingangs (nur im sichtbaren Bereich) mit ölgetränktem Watteträger oder Tupfer (der nach innen führende Gehörgang reinigt sich selbst · für jeden Reinigungsgang (Wischrichtung) jeweils einen neuen Watteträger bzw. Tupfer · Reinigungsgang sooft wiederholen, bis der Watteträger sauber bleibt · Reinigung der Ohrmuschel vom Gehörgangeingang nach außen (evtl. leichter Zug am Ohrläppchen nach hinten oben, erleichtert den Zugang · Das Ohr von der Rückseite reinigen · gebrauchtes Material sofort entsorgen · bei der Benutzung von Lösungen den Tupfer/Watteträger tropfenfrei halten und darauf achten, dass keine Lösungen in den Gehörgang fließen kann) · während der Durchführung Beobachtungskriterien beachten · Beobachtungen der Ohrrückseite auf Druckstellen und Intertrigo besonders bei Betreuten, die Hörgeräte, Brille oder Sauerstoffmaske tragen · nach Beendigung der Ohrreinigung mit Hautlotion oder Vaseline einreiben · nach dem Befinden des Betreutenerkundigen und immer kontrollieren, ob keine Rötungen, Verletzungen und Hautveränderungen. · sach- und fachgerechte Materialentsorgung Durchgeführte Maßnahme, ermittelte Beobachtungen und Werte dokumentieren. 41 PS 12 Spezielle Mundpflege ZIELe DER MASSNAHMEn ·G ewährleisten einer ausreichenden Zahn- und Mundpflege · Erhalten intakter, feuchter Mundschleimhaut und geschmeidiger Lippen · belagfreie Zunge und Mundschleimhaut · Erhaltung der Kautätigkeit, solange als möglich feste Nahrung anbieten (passierte Kost als letzte Maßnahme verwenden). · Verhindern von Mundgeruch und Mund- und Zahnerkrankungen (Stomatitis, Soor) INDIKATIONen ·m angelnde Kautätigkeit/Schluckstörungen · Abwehrschwäche/Infektionsbereitschaft · bei liegender (nasaler) Magenverweilsonden und Peg-Sonden · Betreute mit überwiegender Mundatmung · Mund- und Racheraumerkrankungen · geringe Nahrungsaufnahme · bei Sauerstoffgabe · Betreute die mit Psychopharmaka, Zytostatika, Antibiotika behandelt werden Grundregeln Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt ·M otivation zur eigenständigen Durchführung von Mundhygiene und Zahnpflege · Der Mund ist eine wahrnehmungsintensive Zone und muss entsprechend sensibel behandelt werden · Oberkörperhochlagerung zur Vermeidung von Aspiration · aseptisches Arbeiten · Mundspülungen nur bei Betreuten mit vollem Bewusstsein und Schluckreflex · Zahnprothese sollte möglichst im Mund bleiben um Kieferveränderungen zu vermeiden, dies ist aber sehr individuell und hängt immer vom Betreuten ab. 42 PS 12 Spezielle Mundpflege Beobachtungkriterien · Aussehen der Mundschleimhaut · Feuchtigkeitsgrad der Mundhöhle · Bestehen evtl. Ragaden, Bläschen, Aphthen? · Ist das Zahnfleisch intakt? · Ist übermäßiger Mundgeruch vorhanden? · Druckstellen im Kieferbereich · Zustand der Lippen · Aussehen der Zunge Material · Einmalhandschuhe · ölhaltige Substanzen, wie Oliven- oder Rosenöl · Zuckerwürfel mit Zitrone, bei Diabetiker nicht geeignet · weiche Gaze oder Mundpflegestäbchen · Abwurfsack/Müllsack · Wasser mit Mundspülungszusatz (z.B. Tantum verde) 43 PS 12 Spezielle Mundpflege Durchführung · vor Beginn der Maßnahme Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen und zur Mithilfe auffordern · Handtuch unter das Kinn des Betreuten legen · Spülen des Mundes mit Wasser oder Tee (auf Vorliebe des Betreuten achten) Vorsicht ist bei Betreuten mit einer Demenz und Schluckschwierigkeiten geboten das die einen das Wasser schlucken und die anderen sich verschlucken können. · Auswischen der Mundhöhle mit einem Tupfer der über den Finger gestülpt wird (Klemme hat eine hohe Verletzungsgefahr): · Kieferaußenseite und Wangentaschen von innen nach außen · Kieferinnenseite und Wangentaschen von innen nach außen · Gaumen · Zunge · Mundhöhle mit Zitrone auswischen, falls keine Verletzungen vorhanden sind · Lippenpflege mit Salbe · Stimulation der Speicheldrüse anregen z.B. Kauen von trockener Brotrinde, Trockenfrüchte, frisches Obst und Kohlensäurehaltige Getränke. Sondenträger kann man gemahlenen Kaffee zum Riechen geben, es regt die Speichelproduktion an. 44 PS 12 Spezielle Mundpflege Zusätzlich zur Zahn- und Prothesenpflege Material · Zahnpaste und Zahnbürste für Prothesenreinigung · Haftpulvercreme oder -pflaster, je nach Wunsch · evtl. Zahnseide Durchführung · den Betreuten immer zuerst über den Vorgang informieren · immer zuerst Wasser in das Waschbecken einlaufen lassen, dass die Prothese nicht beschädigt wird sollte sie beim Reinigen hinunterfallen. · ergänzend die Zahnprothesen unter fließendem Wasser mit einer speziellen Bürste nach jeder Mahlzeit reinigen · Innen- und Außenseite mit kreisenden Bewegungen reinigen · evtl. in Reinigungstablette legen · vor dem Einsetzen der Prothese diese nochmals unter kaltem Wasser abspülen · bei schlecht sitzender Prothese kann eine Haftpaste oder ein Haftpulver helfen · während der Durchführung Beobachtungskriterien beachten · nach dem Befinden des Betreutenerkundigen · sach- und fachgerechte Materialentsorgung Durchgeführte Maßnahme, ermittelte Beobachtungen und Werte dokumentieren. 45 PS 13 Bartpflege ZIELe DER MASSNAHMEn ·g epflegtes Aussehen · intakte Haut INDIKATION ·w enn Betreuter dies nicht mehr selbst durchführen kann BESONDERE VORSICHT IST GEBOTEN; BEI BETREUTEN MIT: · Bart- und Schuppenflechte · Hautunreinheiten und anderen Hautkrankheiten · Bei diesen Pathologien wird die Rasur nur mit dem elektrischen Rasierapparat durchgeführt BESONDERE VORSICHT DER NASSRASUR IST GEBOTEN: · wenn der Betreute Antikoagulantien nimmt · wenn der Betreute Bluter ist · wenn der Betreute an Diabetes mellitus leidet Material · Handtuch · Einmalhandschuhe · Rasierschaum- klingen und Pinsel bei Nassrasur · Behälter mit Wasser für Nassrasur · Waschlappen · Rasierapparat für Trockenrasur · Rasierwasser oder Desinfektionsmittel · Handspiegel · Hautcreme 46 PS 13 Bartpflege DURCHFÜHRUNG TROCKENRASUR · vor Beginn der Maßnahme Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen · Handtuch unter das Kinn und die Schultern legen · Trockenrasur mit Rasierapparat · Rasierer mit den Runden Einsätzen: kreisförmig rasieren · Rasierer mit einer Klinge: gegen die Bartwuchsrichtung rasieren · desinfizieren und evtl. cremen · bei trockener Haut besondere Vorsicht: kein Rasierwasser benutzen · nach jeder Rasur, Rasierapparat gründlich reinigen DURCHFÜHRUNG BEI NASSRASUR · vor Beginn der Maßnahme Einblick in die Pflegedokumentation · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen · Handtuch unter das Kinn und auf die Schultern legen · zu rasierende Haut mit einem Pinsel (falls vorhanden, ansonsten mit einem Waschlappen) nass machen · Rasierschaum auftragen · gegen die Bartwuchsrichtung rasieren und bei jedem Ansatz die Klinge unter fließendem Wasser reinigen; sollte fließendes Wasser nicht vorhanden sein, in einen Behälter mit frischem Wasser eintauchen · restlichen Schaum mit einem Waschlappen entfernen · desinfizieren und evtl. cremen · bei trockener Haut besondere Vorsicht: kein Rasierwasser benutzen · sach- und fachgerechte Materialentsorgung Durchgeführte Maßnahme, ermittelte Beobachtungen und Werte dokumentieren. 47 PS 14 Fuß-, Hand- und Nagelpflege ZIELe DER MASSNAHMEn ·o ptisch gepflegte und saubere Füße, Hände und Fußnägel · Kürzung der Nägel · Steigerung des Wohlbefindens und des Selbstwertgefühls · Vermeidung von Fuß-, Hand- und Nagelerkrankungen · Förderung der Hygiene und Therapie bei bestehenden Fußnagelerkrankungen INDIKATIONen ·B etreute, welche ihre Pflege nicht mehr oder nur teilweise selbst durchführen können · bei bestimmten Nagelerkrankungen · routinemäßige Durchführung bei der Grundpflege · bei sichtbarer Verschmutzung der Füße/Nägel · Steigerung des Selbstwertgefühls und als Entspannung · basale Stimulation BESONDERE VORSICHT IST GEBOTEN BEI: · Betreuten mit Blutgerinnungsstörungen, z.B. bei Antikoagulantientherapie · Betreuter mit Diabetes mellitus · Betreuter mit arteriellen Durchblutungsstörungen und arterielle Verschlusskrankheiten Grundregeln Betreute/r wird über den Pflegeablauf informiert und dessen Einverständnis wird eingeholt · Selbständigkeit fördern · Schutzmaßnahmen gegen Keimverschleppung · reguläre Desinfektion und Sterilisation der gebrauchten Instrumente · bei Verdacht bzw. bestehenden Fuß-, Hand- und Nagelerkrankungen (z.B. Nagelbettentzündung) Arzt hinzuziehen 48 PS 14 Fuß-, Hand- und Nagelpflege WEITERLEITUNG AN DIE FUSSPFLEGEFACHKRAFT Bei schwerwiegenden Fuß- oder Nagelerkrankungen, wird der Betreute an einen Podologen weitergeleitet. Material · Einmalhandschuhe · Handtücher · Mundschutz · Schutzbrille · große Schüssel mit lauwarmen Wasser (normal: 37Grad, Diabetiker etwas kühler) · Seifenzusatz oder Fußbadzusätze · Pflegemittel (Fußcreme, Nagellotion, Handcreme) · Watte oder Gaze · eventuell wasserdichte Unterlage (als Bettschutz) · Sitzgelegenheit (bei Fußpflege außerhalb des Bettes) · Nagelpflegeutensilien mit Nagelfeile · Desinfektionsmittel und Wasserstoff 49 PS 14 Fuß-, Hand- und Nagelpflege Durchführung · vor Beginn der Maßnahme Einblick in die Pflegedokumentation · Einmalhandschuhe anziehen · den Betreuten über die bevorstehende Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Durchführung geben lassen; Gewohnheiten und Bedürfnisse abklären · wasserdichte Unterlage positionieren (falls Fuß- und Handbad/-pflege im Bett vorgenommen wird) · bei Bettlägerigen Rückenlagerung und Beine anwinkeln · bei Pflege außerhalb des Bettes den Betreuten zum bequemen Sitzen auffordern · Fußbad oder Handnagelbad (sicheren Stand der Schüssel gewährleisten) · Schüssel entfernen · Füße/Hände trocknen (zwischen den Zehen) und desinfizieren · Nägel nicht zu kurz schneiden, Nagelecken abrunden und Nagelfalz freihalten · jeden Nagel einzeln feilen · Füße/Hände cremen · sach- und fachgerechte Materialentsorgung · Nagelpflegeinstrumente desinfizieren bzw. sterilisieren Durchgeführte Maßnahme, ermittelte Beobachtungen/Werte dokumentieren. Besonderheiten · wenn Verletzung durch Fußnagelpflege, sofortige Desinfektion · bei speziellen Nagelerkrankungen, Pflege nach Vorschrift des Arztes auf regelmäßige Fußpflege achten, besonders bei Betreuten mit Fußproblemen. 50