são paulo companhia de dança (bra)
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são paulo companhia de dança (bra)
Montag | 14.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater Bozen | Großer Saal SÃO PAULO COMPANHIA DE DANÇA (BRA) Peekaboo + Gnawa + In the Middle, Somewhat Elevated Choreografie Marco Goecke, Nacho Duato, William Forsythe Musik Benjamin Britten, Hassan Hakmoun, Adam Rudolph, Juan Alberto Arteche, Javier Paxariño, Rabih Abou-Khalil, Velez, Kusur and Sarkissan, Thom Willems ITALIENISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Das Ensemble São Paulo Companhia de Dança (SPCD) wurde im Jahre 2008 von der Regierung des Bundesstaates São Paulo (Brasilien) ins Leben gerufen und wird seit seiner Gründung von Inês Bogéa, ihres Zeichens Schriftstellerin, Filmemacherin sowie ehemalige Tänzerin des brasilianischen Ensembles Grupo Corpo geleitet. In den wenigen Jahren ihres Bestehens hat die Kompanie ein überaus umfangreiches Repertoire erarbeitet (über 30 Stücke), das von großen Tanzklassikern bis zum zeitgenössischen Tanz reicht. Neben Sylphide in einer Neuinszenierung von Mario Galizzi, Pas de deux Schwarzer Schwan von Petipa, Spectre de la rose von Fokine, Theme and Variations und Caikovskij Pas de deux von Balanchine gibt es noch zahlreiche Werke, für die herausragende Choreografen wie etwa der Deutsche Marco Goecke, der Brasilianer Rodrigo Pederneiras und der Kanadier Édouard Lock verantwortlich zeichnen. In ihrem Repertoire hat die SPCD herausragende Choreografien, wie etwa workwithinwork und In the Middle, Somewhat Elevated von William Forsythe. Letztere wurde für die Eröffnung des Festivals ausgewählt. Ihren Sitz hat die Kompanie im neuen Complex Cultural Lux in São Paulo: 95.000 Quadratmeter, geplant von den Stararchitekten Herzog & de Meuron, mit drei Theatersälen, einer Tanzschule, Proberäumen, einer Bibliothek und Büroräumen. Bei Tanz Bozen wird das Ensemble drei Werke zur Aufführung bringen, die von seiner stilistischen und darstellerischen Vielseitigkeit zeugen. Peekaboo, das Marco Goecke 2013 für das SPDC choreografiert hat, beschäftigt sich auf spielerische Weise mit dem Verstecken und der Unsichtbarkeit. Im Tanz spiegelt sich die Auseinandersetzung mit der Sichtbarkeit und dem Verschwinden in Soli, Duetten, Trios und Chorgesängen zu den Noten von Benjamin Britten (Simple Symphony) wider. Ein weiteres historisches Werk ist Gnawa von Nacho Duato. Der spanische Choreograf und zukünftige Direktor des Staatsballetts Berlin evoziert die Atmosphäre seiner Geburtsstadt Valencia, die Farben und Gerüche einer mediterranen Landschaft. Das Werk, Gnawa bezeichnet eine mystische islamische Gemeinschaft, ist außerdem von einem „religiösen Gefühl“ durchdrungen, welches sich in der suggestiven Musik widerspiegelt. In the Middle, Somewhat Elevated von William Forsythe muss wohl nicht vorgestellt werden, ist es doch das Meisterwerk des amerikanischen Choreografen, das dieser im Jahre 1987 für das Ballet de l’Opéra de Paris (mit Sylvie Guillem) kreiert hat. Ein Meisterwerk, das die berühmtesten internationalen Tanzkompanien in ihrem Repertoire haben: so etwa die Opéra de Paris, das Ballett des Mariinskij-Theaters, das Ballett des Teatro alla Scala, das Semperoper-Ballett von Dresden. William Forsythe verwendet traditionelle Figuren des Balletts, verfremdet sie aber durch Beschleunigung, Spiegelung oder Zerlegung in ihre Einzelteile. Die Musik von Thom Willems ist in stetem Dialog mit der Choreografie. Der Titel In der Mitte, etwas erhöht bezieht sich auf ein zentral über der Bühne hängendes Paar goldener Kirschen, die einzige Requisite von symbolischer Bedeutung. Mittwoch | 16.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater Bozen | Studio Theater COMPAGNIA ABBONDANZA/BERTONI (I) Duel Regie Michele Abbondanza Idee, Choreografie Antonella Bertoni, Michele Abbondanza Skulpturen Adolf Vallazza Licht Andrea Gentili Kostüme Antonella Bertoni Darsteller Eleonora Chiocchini, Francesco Pacelli, Marco Pericoli, Michele Abbondanza, Compagnia Abbondanza/Bertoni I B A M B I N I Produktion Compagnia Abbondanza/Bertoni Koproduktion Tanz Bozen URAUFFÜHRUNG Die Holzskulpturen des ladinischen Künstlers Adolf Vallazza sind Teil des Bühnenbildes dieser Aufführung; sie sind das Herzstück, um das diese neue Produktion des Künstlerpaares Abbondanza/Bertoni kreist, das zum dreißigsten Jubiläum erneut beim Festival Tanz Bozen auftritt. Das von Tanz Bozen koproduzierte Werk Duel ist ein zu den Skulpturen choreografiertes Tanztheater. Anlässlich des neunzigsten Geburtstages des Künstlers Adolf Vallazza werden seine Skulpturen zum Mittelpunkt des narrativen Tanztheaters. Die von den Künstlern ausgewählten Tänzer unterschiedlichen Alters setzen sich mit den Totems auseinander. Es sind dies anbetungswürdige, niederzureißende oder aber bewundernswerte Totems, Totems, mit denen die Kleinsten spielen können. Abbondanza erklärt: „Wir möchten uns vorstellen, dass die Skulpturen Träger einer transzendenten Bedeutung sind, denen unterschiedliche Menschentypen abwechselnd gegenübergestellt werden, die mit drei aufeinanderfolgenden Generationen gleichgesetzt werden können. Dafür lassen wir uns vom ersten Buch der hebräischen Tora und der Bibel (der Genesis) vor allem in Bezug auf den ersten Teil, der so genannten biblischen Vorgeschichte inspirieren, die die Schöpfung, den Sündenfall und die Sintflut beinhaltet.“ Das Stück ist in drei Akte ohne Pausen unterteilt. Jeder der drei Akte basiert auf einem Totem mit einer bestimmten Form: Das Rechteck steht für den ersten Mann und die erste Frau, das Dreieck symbolisiert die erste männliche Generation, der Kreis die Kinder. Foto: Fontanella Adolf Vallazza Er ist einer der bekanntesten Bildhauer Südtirols (St. Ulrich 1924) und schafft mit seinen Arbeiten aus Holz erfolgreich zeitgenössische Kunst. Stühle und Totems sind seine bevorzugten Objekte, die zwischen alpiner Tradition und moderner Vision angesiedelt werden können. Seine Werke entstehen im Grödnertal, wurden aber auch schon von den Besuchern des Guggenheim Museums in New York bewundert. Donnerstag | 17.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater Bozen | Großer Saal GAUTHIER DANCE//DANCE COMPANY THEATERHAUS STUTTGART (D) Alice Choreografie Mauro Bigonzetti Original- und Livemusik Assurd, Antongiulio Galeandro, Bühnenbild, Lichtdesign Carlo Cerri Video Carlo Cerri, OOOP Studio Kostüme Helena de Medeiros Darsteller Sandra Bourdais, Anneleen Dedroog, Caroline Fabre, Miriam Gronwald, Anna Süheyla Harms, Lisa Kasman, Garazi Perez Oloriz, Maria Prat Balasch, Eric Gauthier, Maurus Gauthier, Rosario Guerra, Sebastian Kloborg, Florian Lochner, Alessio Marchini, Juliano Nunes Pereira, David Stiven Valencia Martinez ITALIENISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Das Flaggschiff der deutschen Choreografieszene, die Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart tritt – nach den Erfolgen mit Don Q. und Poppea//Poppea (Auszeichnung Der Faust 2011) – erneut bei Tanz Bozen auf. Diesmal mit dem neuesten Werk des renommierten italienischen Choreografen Mauro Bigonzetti, der diese Choreografie eigens für das Ensemble erarbeitet hat. Inspiriert wurde er vom zeitlosen Werk Alice im Wunderland (1865) von Lewis Carroll, das derzeit bei Choreografen und Künstlern sämtlicher Genres sehr beliebt ist und zu ganz eigenen AliceInterpretationen inspiriert. Diese neueste Choreografie von Bigonzetti (Uraufführung am 25 Juni in Stockholm) für das deutsche Tanzensemble möchte der Fantasie und den Träumen Raum schenken und sie für die Zuschauer greifbar machen. Bigonzetti: „Die Fantasie macht uns frei. Frei den Bau eines weißen Hasen zu betreten und den seltsamsten Wesen zu begegnen. Frei mit unseren Ängsten und Fantasien zu spielen. Frei zu denken und zu fühlen, was wir möchten.“ Und wem, wenn nicht Carroll in seinem literarischen Meisterwerk, gelingt es, dieser anarchischen Freiheit Ausdruck zu verleihen? Bigonzetti tritt in die Fußstapfen von Carroll und versucht die Welt auf den Kopf zu stellen, sie wird bizarr und aufregend auf den Spuren „seiner“ Alice, der ausgezeichneten Tänzerin Anna Süheyla Harms. Mit im Boot sind künstlerische Partner, mit denen Bigonzetti seit Jahren zusammenarbeitet: Carlo Cerri, der für Video und Beleuchtung verantwortlich zeichnet, das Trio Assurd (süditalienische Rhythmen), sowie die Sänger Antongiulio Galeandro und Enza Pagliara, mit denen der Choreograf in Cantata und Pietra Viva zusammengearbeitet hat. Sonntag | 20.07.2014 | 10.00 Uhr Stadttheater Bozen | Studio Theater ALESSANDRO SCIARRONI (I) Joseph_kids Von Alessandro Sciarroni Mit Michele Di Stefano, Marco d’Agostin Performer online Marco D’Agostin Dramaturgische Beratung Antonio Rinaldi Für Kinder ab fünf Jahren Ein Mann, ein Computer und sein Spiegelbild. Das Publikum ist Teil der Performance, Video und Technik dienen als Filter zum Anderssein. Joseph_kids ist die Version für Kinder des erfolgreichen Solos Joseph von Alessandro Sciarroni, das bereits in 17 verschiedenen Ländern aufgeführt wurde. Eine faszinierende Performance über Körper und Identität im Zeitalter des Webs 2.0. In dieser adaptierten Fassung für Kinder steht nicht mehr Alessandro Sciarroni selbst auf der Bühne, sondern Michele Di Stefano, Gründer, Choreograf und Darsteller der römischen Kompanie MK. Um das Stück kindgerecht auf die Bühne zu bringen, verzichtet Sciarroni bewusst auf die Chatroulette, die in der Originalversion zum Einsatz kommt und in der Zuschauer aus aller Welt in verschiedensten Sprachen interagieren. In Joseph_kids wird dieser Teil mit einem fiktiven SkypeCall mit den zeitlosen Comichelden Batman und Robin ersetzt. Samstag | 19.07.2014 | 19.45 Uhr – Sonntag | 20.07.2014 | 9.30 Uhr Stadttheater Bozen Nacht im Theater + Workshop mit Marco D’Agostin Das dritte Jahr in Folge bietet Tanz Bozen 15 Kindern von sieben bis elf Jahren die Möglichkeit, eine Nacht im Theater zu verbringen. Geschultes Personal erkundet mit den Kindern das Theater und lüftet in einem Bewegungs-Workshop die Geheimnisse der magischen Welt des Tanzes. Geleitet wird der Workshop in diesem Jahr vom Performer Marco D’Agostin, Choreograf, Tänzer und Darsteller. Am Morgen danach besuchen die Kinder die Aufführung Joseph_kids. Begrenzte Teilnehmerzahl – Anmeldung an der Theaterkasse erforderlich. Kosten 30 € – Beinhaltet Theaterführung, Tanz-Workshop, Übernachtung mit Frühstück im Theater und den Eintritt mit einer erwachsenen Begleitperson für die Aufführung Joseph_kids. Montag | 21.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater Bozen | Großer Saal BALLET PRELJOCAJ (F) Empty moves (parts I, II & III) Choreografie Angelin Preljocaj Musik John Cage (Empty words) Darsteller Nuriya Nagimova, Yurié Tsugawa, Fabrizio Clemente, Baptiste Coissieu PART III ITALIENISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Die großartigen narrativen Werke von Angelin Preljocaj sind dem Publikum von Tanz Bozen bestens bekannt. Werke wie Annonciation/Le Spectre, Le Sacre du printemps; Roméo et Juliette; Paysage après la bataille; Petit essai sur le temps qui passe/Noces sind den Zuschauern noch in Erinnerung. Der in Frankreich tätige Choreograf mit albanischen Wurzeln ist Gründer der nach ihm benannten Kompanie Ballet Preljocaj, die mit ihren 26 festen Ensemblemitgliedern im Pavillon Noir in Aix-en-Provence beheimatet ist, dem Angelin Preljocaj auch als Künstlerischen Leiter vorsteht. Berühmt ist er vor allem für seine abstrakteren Werke. Empty moves ist vielleicht das bekannteste Beispiel dafür: Es ist die Arbeit eines Jahrzehntes, die immer wieder neu aufgegriffen wurde. Die ersten beiden Teile der Trilogie entstanden in den Jahren 2004 und 2007. Der dritte Teil feiert nur wenige Tage vor der Aufführung bei Tanz Bozen auf dem Festival Montpellier Danse Premiere. Empty moves, das zur Musik Empty words von John Cage choreografiert wurde, der seinerseits vom Essay Civil Disobedience (1948) von Henry David Thoreau inspiriert wurde, zeichnet die umstrittene Performance von Cage im Teatro Lirico von Mailand im Jahre 1977 nach. In der Originalaufnahme der Performance von John Cage hört man, wie das Publikum mehr und mehr die Tonherrschaft übernimmt: Es redet, spottet, buht. Preljocaj verwendet dieses Tonmaterial für die Aufführung und geht von dem Prinzip des Aufbauens/Zerstörens aus, wie es bei John Cage zu finden ist; es ist Architektur pur, glasklar die Bewegungen, Geometrie der Körper. Die Tänzer erklären nicht und erzählen keine Geschichte, durch schnelle und langsame Körperbewegungen füllen sie auf eindrucksvolle Weise die leere Bühne. Dienstag | 22.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater Bozen | Studio Theater CIA SOL PICÓ (E) Memòries d’una puça Künstlerische Leitung, Choreografie Sol Picó Dramaturgie, Regie Txiki Berraondo Musik Carles Lopez Campmany Video Ana Ballabriga, Alex Reig, Carles López Campmany, Ricardo Salas Bühnenbild Joan Manrique Licht Sylvia Kuchinow Kostüme Valeria Civil Darsteller Sol Picó, Valentí Rocamora i Torà, Carlos Fernandes Fuentes ITALIENISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Die Spanierin Sol Picó zeichnen ihre provokativen, zeitgenössischen Choreografien aus, in denen sie die unterschiedlichsten Stile einsetzt, obwohl sie einen Abschluss in „Spanischem und klassischem Tanz“ des Konservatoriums von Alicante vorweisen kann. Einige ihrer bekanntesten Werke lassen erkennen, in welche Richtung sich diese Künstlerin seit den frühen neunziger Jahren entwickelt hat. Im mehrfach ausgezeichneten Bésame el Cactus, in E.N.D. (Esto No Danza), Barbi-Superstar und El Llac de les Mosques (Der See der Fliegen) zeigt die in Katalonien tätige Choreografin auf sarkastische und eindrucksvolle Weise ihre ganz persönliche Vision der Welt und verbindet ihrem Grundsatz gemäß unterschiedliche Stile miteinander. Ihr jüngstes Werk, das bei Tanz Bozen zur Aufführung gebracht wird, trägt den emblematischen und eigenwilligen Titel Memòries d’una puça oder Memoiren eines Flohs. Eine Choreografie für drei Tänzer, in der sich die Künstlerin (sie selbst steht auch auf der Bühne) mit dem Thema Dekadenz und Schmerz auseinandersetzt. Eine Mahnung vor der Krise, die die Welt erschüttert, und gleichzeitig eine Hymne auf die Flucht in Fantasie und Strenge, Minimalismus und Übertreibung. Mittwoch | 23.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater Bozen | Großer Saal CONSTANZA MACRAS | DorkyPark (D) Megalopolis Regie, Choreografie Constanza Macras Dramaturgie Carmen Mehnert Livemusik Santiago Blaum, Kristina Lösche-Löwensen, Almut Lustig Bühnenbild Alissa Kohlbusch Licht Sérgio de Carvalho Pessanha Sound Stephan Wöhrmann Video Constanza Marcas, Maria Onis, Tobias Götz Kostüme Gilvan Coêlho de Oliveira, Sophie Du Vinage Darsteller Santiago Blaum, Fernanda Farah, Anouk Froidevaux, Hyoung-Min Kim, Denis Kuhnert, Johanna Lemke, Kristina Löwe-Löwensen, Damir Zisko, Almut Lustig, Ronni Maciel, Ana Mondini, Franz Rogowski, Miki Shoji ITALIENISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Deutscher Theaterpreis Der Faust für die beste Choreografie 2009 Eine machtvolle und einschneidende Vision der Welt: ein ausdrucksvoller, entfesselter, kriegerischer Tanz, der Trash und Humor, Tragik und Reflexion vereint. Mit Megalopolis zeichnet Costanza Macras, Wahlberlinerin mit argentinischen Wurzeln, verantwortlich für eine furiose Choreografie über „Megacities”, Globalisierung, Einsamkeit und ethnische Spannungen. 2009 wird Megalopolis mit dem prestigeträchtigen deutschen Theaterpreis Der Faust für die beste Choreografie des Jahres ausgezeichnet. Megaloplis ist das erste in einer Reihe von Stücken, in denen Macras sich mit der Dynamik in Großstädten auseinandersetzt. Megalopolis ist kein realer Ort, sondern eine Metapher für eine Metropole mit hoher Bevölkerungsdichte und permanentem Platzmangel, in der die Grenzen zwischen Öffentlichem und Privatem aufgelöst werden. Macras bringt Rebellion zum Ausdruck und zeigt die Einsamkeit in unserer Gesellschaft auf. Die Großstadt als lebensfeindliches Terrain, gegen das großartige, entfesselte Tänzer, Schauspieler und Musiker immer wieder anrennen. Die Tanztheaterkompanie DorkyPark mit Sitz in Berlin wurde von Macras zusammen mit der Dramaturgin Carmen Mehnert gegründet. Gemeinsam schaffen sie Stücke, die Tänzer, Schauspieler und Musiker mit Künstlern zwischen vier und 72 Jahren zusammenbringen und Text, Livemusik, Tanz und Video miteinander kombinieren. Macras lotet Grenzen zwischen den unterschiedlichen Disziplinen aus und arbeitet spartenübergreifend. Donnerstag | 24.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater | Studio Theater TEATRO LA RIBALTA – AKADEMIE KUNST DER VIELFALT (I) Nessuno sa di noi (provisorischer Titel) Choreografie Julie Anne Stanzak Dramaturgische Mitarbeit Antonio Viganò, Alessandro Serra Darsteller Julie Anne Stanzak, Mattia Peretto Konstruktion Bühnenbild Tessa Battisti Produktion Teatro La Ribalta Koproduktion Tanz Bozen, Lebenshilfe Südtirol, TeatroPersona URAUFFÜHRUNG Foto: Piero Tauro Die Akademie Kunst der Vielfalt – Teatro la Ribalta, die mit ihren Theaterprojekten den Anspruch erhebt „dem Anderen und Andersartigen zur Sprache zu verhelfen“, ist inzwischen fest in der Südtiroler Kulturszene verankert. Für die Festivalausgabe 2014 wird die Zusammenarbeit zwischen Tanz Bozen und der Akademie Kunst der Vielfalt – Teatro la Ribalta fortgesetzt. Bereits in den letzten Ausgaben des Festivals verzeichneten die Aufführungen Minotauro und Il Suono della Caduta, große Erfolge. Angeleitet von Regisseur Antonio Viganò und der Choreografin Julie Anne Stanzak wurden darin “besondere” Darsteller zu großartigen Protagonisten. Zur 30-JahrFeier begibt sich die Tänzerin und Choreografin Julie Anne Stanzak zusammen mit dem jungen Darsteller Mattia Peretto wieder selbst auf die Bühne. Ein ungewöhnliches Duo von beeindruckender Stärke, eine besondere Begegnung unter dem Motto: Nie so verschieden, nie so nah. Mattia und Julie, zwei Körper die nur auf den ersten Blick fremd und verschieden erscheinen. Mattia, Performer mit Down-Syndrom und einer außergewöhnlichen, lebendigen Ausdruckskraft: frei von jeglichen Konventionen ergründet er neue Möglichkeiten der Körpersprache. Julie Anne Stanzak, Weggefährtin von Pina Bausch im Wuppertaler Tanztheater, eine großartige Tänzerin mit einem trainierten, ausgebildeten Körper, hebt die kommunikativen und expressiven Fähigkeiten des Körpers hervor. Nessuno sa di noi, ein Duett, eine Begegnung, eine erzählte Geschichte, ein Dialog über Mutterschaft, das Ideal des Menschen und seine reale Entsprechung. Freitag | 25.07.2014 | 21.00 Uhr Stadttheater Bozen | Großer Saal SCAPINO BALLET ROTTERDAM (NL) Pearl Künstlerische Leitung, Choreografie Ed Wubbe Livemusik Combattimento (Antonio Vivaldi, Robert de Visée, Kostüme Pamela Homoet Darsteller Véronique Prins, Bonnie Doets, Bryndis Brynjolfsdottir, Leslie Humbert, Jozefien Debaillie, Mara Hulspas, Laura Casaola Fontseca, Nele Deckx, Maya Roest, Mischa van Leeuwen, Rein Putkamer, Kiyan Khoshoie, Jean-Gabriel Maury, Reid Cuming, Alexandre Jolicoeur, Ruben Garcia Arabit, Gianmarco Stefanelli, Guido Badalamenti Pearl (so lautet der englische Ausdruck für Perle) ist die jüngste „abendfüllende“ Produktion des holländischen Choreografen Ed Wubbe für das Ensemble Scapino Ballet, das er seit 1992 leitet. Der chorografische Stil von Ed Wubbe vereint die Virtuosität der klassischen Tanztechnik mit dem expressiven Wagemut des zeitgenössischen Tanzes. Seine Werke sind von raffinierter Theatralik, nicht zuletzt dank des Könnens seiner vierzehn Tänzer, der ausgewählten Bühnengestaltung, erstklassischer Kostüme und einer Musik, die häufig live vorgetragen wird. So auch in Pearl aus dem Jahre 2012, das seit nun mehr zwei Jahren durch Europa tourt und vom Ensemble und Barockspezialisten Combattimento live begleitet wird, das einige der berühmtesten Partituren von Antonio Vivaldi und einige zeitgenössische Autoren zur Aufführung bringt. Pearl, eine Lobpreisung des Tanzes zwischen barocker Atmosphäre und zeitgenössischer Dynamik, ist eines der erfolgreichsten Werke des mehrfach ausgezeichneten holländischen Choreografen, der aus dem Scapino Ballet ein Autorenensemble gemacht hat; er hat im Jahre 1990 begonnen, als Choreograf für dieses Ensemble zu arbeiten und hat in seiner zwanzigjähriger Tätigkeit vierzig Choreografien für die Tanzkompanie entwickelt. ANTICORPI eXpLo Donnerstag | 17.07.14 | 20.00 Uhr Unterbühne LE SPECIFIKE Allumin-io Choreografie Lara Russo, Alessia Lovreglio Darsteller Lara Russo, Helen Cerina Montag | 21.07.14 | 20.00 Uhr Unterbühne MARA CASSIANI Uno su Uno Choreografie, Darsteller Mara Cassiani Mittwoch | 23.07.14 | 20.00 Uhr Unterbühne RICCARDO MENEGHINI Je me souviens Choreografie, Darsteller Riccardo Meneghini Tanz Bozen ist Partner des national operierenden, unabhängigen Netzwerkes Anticorpi XL, das sich der Aufgabe verschrieben hat, junge, talentierte Choreografen und Tanzgruppen zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten. Die besten Choreografien werden jährlich in jeder Region ausgewählt und treten dann in Ravenna beim Wettbewerb „Giovane Danza D’Autore“ an, um sich mit den besten nationalen Nachwuchstalenten der zeitgenössischen Tanzszene zu messen. Tanz Bozen bemüht sich, die Entwicklung und Produktion von Tanz in der Region Trentino-Südtirol zu fördern und aktiv zu unterstützen. Drei junge Autoren/Choreografen wurden ausgewählt, um ihre Stücke dem Publikum von Tanz Bozen vorzuführen: Le Specifike, dahinter verbergen sich die Apulierinnen Lara Russo und Alessia Lovreglio, setzen sich in ihrer Performance Allumin-io mit dem Thema Anwesenheit/Abwesenheit inmitten sperriger Aluminiumplatten auseinander. Mara Cassiani aus den Marken passt ihren Körper an einen Lebensraum von einem Quadratmeter an und der Lokalmatador Riccardo Meneghini beschäftigt sich in Je me souviens mit dem Lebenszyklus, dem Verlust und der Transzendenz. OFF STAGE Samstag | 19.07.14 | 10.30 + 20.30 Uhr Altstadt CIE WILLI DORNER (A) Bodies in urban spaces A moving trail for a group of dancers Konzept und Choreografie Willi Dorner Choreografische Assistenz Esther Vanessa Steinkogler Zum 30-jährigen Jubiläum des Festivals Tanz Bozen planen die beiden Veranstalter Stiftung Stadttheater und Südtiroler Kulturinstitut ein ganz besonderes Event mit der Cie. Willi Dorner, die mit der Performance Bodies in urban spaces die Bozner Altstadt in einen Tanz-Parcours verwandeln wird. A moving trail for a group of dancers nennt der österreichische Choreograf Willi Dorner sein Projekt mit dem er seit 2007 durch Städte auf der ganzen Welt tourt. Tänzerinnen und Tänzer bilden an Plätzen und Gebäudefassaden, in Passagen, Straßen und Einkaufszentren, an öffentlichen und halböffentlichen Orten eine Kette von Körper-Skulpturen, klemmen sich in Türzargen, stapeln sich in Schächten und zwängen sich in jede erdenkliche Öffnung. Ein Eingriff in das gewohnte Stadtbild, das Passanten, Einwohner und Zuschauer motivieren soll, ihr urbanes Umfeld auf neue Weise zu entdecken und über Bewegungsgewohnheiten nachzudenken. Die Tänzer werden in Auditions ausgewählt. Für die Performance im Stadtzentrum von Bozen werden ca. 20 Personen ausgesucht, die mit der Cie. Willi Dorner in der ersten Festivalwoche (14.-18. Juli) arbeiten und am 19. Juli um 10.30 und 20.30 Uhr die Performance in der Altstadt aufführen. OFF STAGE Donnerstag | 10.07.14 – “Venerdì” Donnerstag | 17.07.14 – “L’isola disabitata” Donnerstag | 24.07.14 – “Recto/Verso” Museion, lato Talvera FREIER EINTRITT COMPAGNIA MK und LUCA TREVISANI (I) Museion Media Façade Venerdì > Robinson Projekt mk mit Luca Trevisani Darsteller Philipe Barbut, Biagio Caravano, Marta Ciappina, Saverio Cavaliere, Andrea Donisi, Laura Scarpini Choreografie Michele Di Stefano Sound Lorenzo Bianchi Hoesch, Luca Trevisani Media Façade Luca Trevisani Koproduktion Museion, Tanz Bozen Eröffnung 10 Juli | 22.30 Uhr Künstlergespräch 21.00 Uhr mit Luca Trevisani und Michele Di Stefano (Gewinner des silbernen Löwen bei der Biennale von Venedig) Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Tanzfestivals arbeiten Museion und Tanz Bozen im Rahmen der mittlerweile etablierten Abende der Medienfassade des Museion zusammen. Neben den Videoprojektionen auf den großflächigen Glasfassaden werden im Monat Juli auch Tanzperformances gezeigt. Die römische Tanzkompanie mk, geleitet vom Choreografen Michele di Stefano, und der Videokünstler Luca Trevisani präsentieren das spartenübergreifende MultiMediaprojekt Venerdì > Robinson (Freitag > Robinson) Ab dem 10. Juli werden an vier Donnerstagabenden unterschiedliche Szenarien (innerhalb und außerhalb des Museion) gezeigt, die dem Projekt Venerdì > Robinson entnommen sind. Das Projekt entstand in Anlehnung an den Roman Freitag oder Im Schoß des Pazifiks von Michel Tournier, der an die Figur des abenteuerlustigen Robinson Crusoe von Defoe anknüpft. Während der schiffbrüchige Robinson in Defoes Textvorlage den „wilden“ Freitag in die Zivilisation einführt, kehrt Tournier diese Perspektive um. Der „Wilde“ entzieht sich der Domestizierung und wird selbst zum Lehrmeister und lässt Robinson in einen Naturzustand zurückkehren. Diese Begegnungen mit dem Anderen, die Auflösung scheinbar festgefügter Grenzen und Parameter spiegeln sich in der Choreografie von Michele Di Stefano und in den Videoprojektion, die der Künstler eigens für die Museion-Fassade entstehen ließ, wider. Luca Trevisani fordert die Betrachter mit seinen erschaffenen Bildern auf, sich auf die suggestiven Landschaften einzulassen und in die Visionen einzutauchen, die durch den Tanz hervorgerufen werden. Der Dialog zwischen Tanz und visueller Kunst spiegelt die Distanz zwischen den Bildern und den sich bewegenden Körpern wider. Wie im Roman von Tournier wird die Begegnung mit dem Anderen als Raum betrachtet, der durchquert wird, als ein Grenzgebiet und gleichzeitig als ein Bereich, in dem eine Welt entsteht. An drei Abenden im Juli werden OFF STAGE Sonntag | 13.07.14 | 11.30 Uhr Mignone-Park, Oberau FREIER EINTRITT CIE ECART (F) La Flak Choreografie Anne Clouet Scenografie Florence Foix Darsteller Anne Clouet, Marc Têtedoie, Gilles Ménard, Thomas Renaud Musiker Gilles Ménard Die französische Tanzkompanie Ecart aus Nantes hat sich die Vermittlung des Tanzes für ein breites Publikum auf die Fahne geschrieben. Zu ihren zahlreichen Projekten in den vergangenen Jahren zählen auch poetische Performances an urbanen Schauplätzen, wie etwa La Flak für Tanz Bozen. Die Performance im Mignone-Park, eine Choreografie von Körpern und Formen in Weiß, eröffnet das Rahmenprogramm der dreißigsten Auflage des Festivals. Zwei Tänzer, ein visueller Künstler und ein Musiker bieten dem Zuschauer vierzig Minuten lang eine Reihe von Bildern vorwiegend aus weißen Objekten (Fäden, Stäbe, Laternen, elastische Stoffe), mit denen sie bekleidet oder die in die Natur eingebettet sind und als Bühnenbild fungieren. Dank einer präzisen und feinfühligen Gestik scheinen die beiden Tänzer wie lebende und bewegliche Skulpturen im Gleichklang der Natur und ihrer Objekte zu sein. Enigmatisch und traumhaft fordert La Flak den Zuschauer auf, sich selbst zu hinterfragen, sich überraschen zu lassen und mit der inneren Wahrnehmung eins zu werden. OFF STAGE Sonntag | 13.07.14 | 17.30 Uhr Parkhotel Holzner Dienstag | 15.07.14 | 21.00 Uhr Semirurali-Park FREIER EINTRITT EPSEDANSE (F) M Choreografie Gianluca Girolami Darsteller Jonathan Sanchez, Marguerite Bouvier, Manuel Molino, Filipa Correira, Camille Perrier, Jee Hyun Hong Anne-Marie Porras, berühmte Choreografin und Dozentin für Modern Jazz bei Tanz Bozen, gründete im Jahre 1981 in Montpellier die Tanzschule Epsedanse (École Professionnelle Supérieure d’Enseignement de la Danse). Teil dieser Tanzschule ist auch N.I.D. (Nouveaux Interprètes Danseurs), der darauf ausgerichtet ist, jungen Tänzern einen Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Die jungen Talente von N.I.D. lernen während ihrer Ausbildung das zeitgenössische Repertoire kennen, bringen neue, eigens für sie geschaffene Choreografien zur Aufführung, sammeln Erfahrungen und treten auf bekannten europäischen Bühnen auf. Bei Tanz Bozen werden sie mit ihrem Stück M, in dem Gianluca Girolami über Lebensphasen und Wachstum sinniert, an zwei außergewöhnlichen Locations auftreten: im Parkhotel Holzner am Ritten und im Semirurali-Park von Bozen. Ein Solo, ein Trio und ein Sextett sind Geburt, Entwicklung und Höhepunkt. Drei progressive Phasen, in denen der Tanz durch aneinandergereihte Bilder Form annimmt, die Licht, Hoffnung und Glück hervorrufen.