Festschrift zum 100-jährigen Jubiläums des Krankenpflegevereins
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Festschrift zum 100-jährigen Jubiläums des Krankenpflegevereins
Festschrift zum 100-jährigen Jubiläums des Krankenpflegevereins Weil im Schönbuch e.V. 1906 – 2006 Liebe Vereinsmitglieder und Interessierten an der Geschichte des Krankenpflegevereins, der Vereinsvorstand hofft, Ihnen mit dieser Festschrift die heuer einhundertjährige Geschichte des Krankenpflegevereines und die aktuellen Aufgaben des Vereines in der Gemeinde Weil im Schönbuch näher zu bringen. Wir wollen darstellen, welche Umstände vor einhundert Jahren zur Gründung des Vereins führten und wie sich heute, im Jahr 2006, die Rahmenbedingungen und die Aufgaben des Vereins darstellen. Wenn Sie weitere Fragen zum Verein haben oder dem Verein beitreten wollen, können Sie sich gerne an das ev. Pfarramt, Obere Halde 2, 71093 Weil im Schönbuch, oder an den Vereinsrechner, Herr Martin Feitscher, Tel. 07157/1290-23, wenden. Pfarrer Götz Krusemarck Vorsitzender des Vereinsvorstand Bürgermeister Wolfgang Lahl Stv. Vorsitzender des Vereinsvorstands Inhaltsverzeichnis Seite 4: Grußwort von Landrat Bernhard Maier Seite 5: Grußwort von Herrn Pfarrer Paul Bräuchle, Vorsitzender der DiakonieUnd Sozialstation Schönbuchlichtung Seite 6: Grußwort von Oberkirchenrat Helmut Beck, Diakonisches Werk Württemberg Seiten 7 bis 11: Entstehung des Krankenpflegevereins Seiten 12 bis 14: Heutige Aufgaben des Krankenpflegevereins Seite 15: Was bedeutet „Hospizgruppe ?“ Seite 16: Welche Aufgaben hat die Nachbarschaftshilfe ? Seiten 17 bis 18: Ein Tag mit einer Gemeindeschwester Seite 19: Welchen Einfluss hatte die von Biberstein`sche Krankenpflegestiftung ? Impressum Herausgeber ist der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch e.V., Obere Halde 2, 71093 Weil im Schönbuch. V.i.S.d.P.: Pfarrer Götz Krusemarck, Bürgermeister Wolfgang Lahl Druck und Verlag: Druckerei Hamberger, Weil im Schönbuch -2- Grußwort von Landrat Bernhard Maier für die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Krankenpflegevereins Weil im Schönbuch e. V. Zum 100-jährigen Bestehen des Krankenpflegevereins Weil im Schönbuch gratuliere ich im Namen des Landkreises Böblingen ganz herzlich und wünsche den Jubiläumsfeierlichkeiten gutes Gelingen ! Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit, diese für alle Bereiche unseres sozialen Lebens unverzichtbaren und wertvollen Tugenden prägen die tägliche Arbeit des Krankenpflegevereins Weil im Schönbuch nun bereits seit einem ganzen Jahrhundert. In all den Jahren haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins zahllose Menschen ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht, Konfession und Nationalität im häuslichen Umfeld versorgt, betreut und gepflegt. Heute reicht das Leistungsangebot von der Nachbarschaftshilfe und einer Hospizgruppe bis zur Organisation des Fahrdienstes für ältere Menschen und des Mittagstisches für Senioren. Außerdem unterstützt der Krankenpflegeverein die Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung, die IAV-Stelle und die örtlichen Gemeindeschwestern. Der rund 950 Mitglieder zählende Krankenpflegeverein ist deshalb aus dem Betreuungsangebot der Gemeinde Weil im Schönbuch nicht mehr wegzudenken. Mein besonderer Dank gilt allen Helferinnen und Helfern dieser vorbildlichen Einrichtung, die jedes Jahr viele Stunden diese wichtigen Dienste leisten, vor allem den Ehrenamtlichen, die dafür ihre Freizeit opfern und mit ihrem uneigennützigen Einsatz einen wesentlichen Beitrag zu einer humaneren Gesellschaft leisten. Ich gratuliere dem Krankenpflegeverein nochmals ganz herzlich zum Jubiläum und wünsche mir, dass auch in Zukunft genügend junge und ältere Menschen bereit sind, diese segensreiche Tradition fortzusetzen. Bernhard Maier Landrat -3- Grußwort der Diakonieund Sozialstation Schönbuchlichtung zum 100-jährigen Jubiläum des Krankenpflegevereines Weil im Schönbuch im Februar 2006 Liebe Mitglieder und Förderer der diakonischen Arbeit in Weil im Schönbuch, liebe Nachbarn, liebe Schwestern und Brüder, im Namen der Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung gratulieren wir dem Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch sehr herzlich zum 100-jährigen Bestehen. Es war eine großartige Idee und ein Erkennen wesentlicher vom Evangelium inspirierter Verantwortung, sich der Pflege und Betreuung von Menschen in der eigenen Gemeinde anzunehmen, die es benötigen und verdienen, dass man sich um sie kümmert. Dies führte in vielen Gemeinden unseres Landes und auch in Weil im Schönbuch zu damaliger Zeit zur Gründung von Krankenpflegevereinen. In verlässlicher Weise hat der Krankenpflegeverein, von Kirchengemeinde und bürgerlicher Gemeinde getragen, sich dieser Aufgabe gewidmet. Die seit bald 10 Jahren bestehende Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung wird getragen von den Krankenpflegevereinen der ihr angeschlossenen Gemeinden. Der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch leistet einen unverzichtbaren Beitrag für den Dienst an den pflegebedürftigen Gemeindegliedern und sorgt für die Ausbildung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer in der Seelsorge, in der Nachbarschaftshilfe und im Hospizdienst. Die Aufgaben sind gewachsen, die Kosten sind gestiegen. Der Auftrag bleibt. Die Krankenpflegevereine sind in der Zukunft wichtiger denn je und unverzichtbar. Sie sorgen mit dafür, daß wir im Sinne des Evangeliums tun können, was zu tun ist in der Diakonie, im Dienst an den uns anbefohlenen Menschen. Die Hilfsbedürftigkeit ist ein Teil unserer Würde. Wir sind dankbar dafür, dass der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch ein starker Partner innerhalb der Trägerschaft der Diakonie- und Sozialstation Schönbuchlichtung ist und wir wünschen uns, dass er es bleibt. Mit Dank und Respekt gratulieren wir zum 100-jährigen Jubiläum Pfarrer Paul Bräuchle, Holzgerlingen, Vorstand Manfred Brodbeck, Geschäftsführer Schwester Hedwig Schiller, Pflegedienstleiterin -4- Grußwort des Diakonischen Werks Württemberg Das Diakonische Werk Württemberg gratuliert dem Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch herzlich zu seinem 100-jährigen Bestehen. Tradition und Innovation gehören bei diesem Verein immer eng zusammen. Er ließ sich immer wieder auf Neues ein und war und ist so ein Partner für die Bürgerinnen und Bürger in Weil im Schönbuch, auf den sie sich verlassen konnten und können. Der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch gehört zu den besonders aktiven Vereinen im Land. Auch nach der Gründung der Diakonie-Sozialstation Schönbuchlichtung hat er es nicht dabei belassen, als reiner Förderverein Geld zu sammeln und dieses an die Diakonie-Sozialstation weiter zu geben. Er hat immer zusätzliche eigene Aktivitäten entfaltet. Der Verein steht in der Tradition der Krankenpflegevereine, die teilweise schon vor 150 Jahren gegründet worden sind. 1832 gründete die Hamburgerin Amalie Sieveking einen „weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege“. Durch ihr Vorbild und ihre Aktivitäten wurde der Weg zur modernen Krankenpflege beschritten. 1906 wurde der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch gegründet und hat dazu beigetragen, dass die Bürger und Bürgerinnen bei Krankheit und Pflege Unterstützung bekommen konnten. Ab den 1960er-Jahren gab es in der Gemeindekrankenpflege erhebliche Nachwuchsprobleme. Junge Frauen wollten kaum noch Diakonisse werden und so hatten die Krankenpflegevereine große Mühe, Gemeindeschwestern zu finden, die bereit waren, fast rund um die Uhr diese anstrengende Arbeit zu erledigen. Dies bekam auch der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch zu spüren, der in den 60er-Jahren aus Personalmangel gezwungen war, die Diakonissenstation aufzulösen und nach einer anderen Lösung zu suchen. Die Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung im Jahr 1995 brachte einschneidende Veränderungen. Die klassische Krankenpflege wurde an die Diakonie-Sozialstation Schönbuchlichtung abgegeben. Zwar übte der Verein damit seine herkömmliche Aufgabe nicht mehr aus, dafür tat er etwas, was ihn zu einem besonderen Krankenpflegeverein macht. Neben der unverzichtbaren vielfältigen finanziellen Unterstützung der Diakonie-Sozialstation, wurden die Nachbarschaftshilfe und eine Hospizgruppe gegründet. Der Verein organisiert Fahrdienste für ältere Menschen und bietet in der Begegnungsstätte der Seniorenwohnanlage Seegärten einen Mittagstisch für Senioren an. Der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch arbeitet vorbildlich und erfolgreich mit den Vertretern der Konfessionen vor Ort und den Vertretern der bürgerlichen Gemeinde zusammen. Wir freuen uns sehr, dass der Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch seit über 20 Jahren dem Diakonischen Werk Württemberg angehört. Wir danken allen Mitgliedern, Spendern und Mitarbeitenden für ihr Engagement für Kranke und Pflegebedürftige. Wir sind davon überzeugt, dass die Bedeutung des Krankenpflegevereins in den nächsten Jahren für die Bürgerinnen und Bürger einen noch höheren Stellenwert bekommen wird. Ihr Oberkirchenrat Helmut Beck Vorstandsvorsitzender Diakonisches Werk Württemberg -5- Wie entstand der Krankenpflegeverein ? Was führte Anfang des 20. Jahnhunderts zu seiner Gründung ? Zu Anfang des 20. Jahrhunderts gab es für den größten Teil der Bevölkerung in den Dörfern keine organisierte Krankenpflege außerhalb der Familien. Innerhalb der Familien musste die Pflege der kranken Angehörigen oft hinter der Notwendigkeit, in harter Arbeit den Lebensunterhalt zu verdienen, zurückstehen. Diese Versammlung fand statt und ist als Gründungsdatum des Krankenpflegevereins zu verstehen. Leider gibt es kein Protokoll dieser Versammlung. Die Heimatklänge berichteten dazu im März 1906: „Ferner ist zu berichten, dass am 4. Februar eine Versammlung gehalten wurde mit dem Erfolge, dass ca. 70 Personen einen vorläufigen Beitrag von einer Mark zu zahlen und einem zu gründen Krankenpflegeverein einzutreten sich verpflichteten. Obwohl die Versammlung schlecht besucht war, hat sie jedoch zur Verbreitung unserer Absicht, eine Diakonissin zu berufen, beigetragen......Wir wollen in tunlichter Bälde eine Diakonissin für die Kranken unserer Gemeinde Weil unter Aufsicht des Kirchengemeinderates anstellen. „ Diesen Misstand griff die evangelische Kirchengemeinde auf. In den Heimatklängen (sozusagen das damalige Kirchenblatt) schrieb der Pfarrer im Dezember 1905: „Geschieht so viel für die Kranken, als geschehen müsste? Die Erfahrung sagt: nein. Die Erwerbsverhältnisse bringens mit sich, dass jeder mit sich selbst zu tun hat. Man sehe doch zu, wie in unserm ländlichen Verhältnissen die Krankenpflege bestellt ist, solange die Arbeit noch auf Acker und Wiese hinaus ruft. Man schließt die Kranken ein, nachdem man ihnen ihr Sach hingestellt hat. Man überlässt sie ihrem Schicksal. Stundenlang einsam mögen sie sehen, wie sie sich helfen. Wer sich das alles klar macht, der wird sagen müssen: ja. Das Bedürfnis ist da; wir brauchen eine Gemeindekrankenpflege. Aber wie bekommen wir sie ?“ Auch damals schon wurde darauf geachtet, dass neu übernommene Aufgaben dauerhaft von demjenigen finanziert werden, der den Anstoß gab. In derselben Ausgabe der Heimatklänge hieß es: „Manche befürchten auch, die Einstellung eine Diakonissin belastet die Gemeindekasse und den Steuerzahler. Außer der freiwilligen Steuer zum Krankenpflegeverein, für die man als Entgelt das Recht auf Verpflegung durch die Schwester erwirbt, wird keine weitere Anforderung an den Einzelnen gemacht. Dies wird umso sicherer nicht der Fall sein, je mehr die freiwillige Beteiligung an dem Werke zunimmt. Wir bitten dringend, dem eigenen Vorteil zu lieb wie dem Geheiß der Bruderliebe folgend, beim Pfarrer oder den Kirchengemeinderäten sich zur Mitgliedschaft bereit zu erklären. Es sollten doch mindestens 100 Familien mittun. Bei dem Mangel an Diakonissinnen muss in unserer Gemeinde jetzt schon vormerken lassen, um 1907 oder 1908 eine Schwester zu erhalten. „ Dieser Gedanke wurde von der evangelischen Kirchengemeinde weiter verfolgt. Im Januar 1906 stand in den Heimatklängen: „Wir werden bald in einer öffentlichen Versammlung die Bildung eines Krankenpflegevereines versuchen, dessen Mitglieder gegen einen Jahresbeitrag von ca. 2 Mark ein Vorrecht auf die Dienste der Diakonissen haben. Der Kirchengemeinderat werde die Station einrichten und verwalten, sobald die Aufteilung der Mitte gesichert ist. Denn es wird sich auch hieran zeigen: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. „ -6- Anschließend gab es wohl nach dem ersten Schwung der Gründung des Vereins eine Phase des Stillstands. Der Ortsgeistliche schrieb in den Heimatklängen im November 1906: Heimatklängen im Mai 1907. Sie werden hier zur Darstellung des damaligen Umfeldes ebenfalls wiedergegeben, auch wenn sie keinen unmittelbaren Bezug zum Krankenpflegeverein haben: „Wir bitten dringend, unseren Krankenpflegefonds reichlich zu bedenken, insbesondere auch aus Anlass von freudigen oder ernsten Familienfeiern. Manche Arme und Kranken sehnen sich nach der Stunde, die Ihnen mit der Einführung einer Diakonissin Hilfe und Pflege bringt. Es sollten doch womöglich die Dienste der Krankenschwester, die wir anzustellen gedenken, für die Genannten kostenlose sein. Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, dass diejenigen Gemeindeglieder, die sich verpflichten, bis zur Einstellung eine Diakonissin jährlich eine Mark zu zahlen, seinerzeit auf unentgeltliche Dienstleistung der Gemeindeschwester Anspruch haben. Solche Beitragenden sind es erst 68. ....Wir wiederholen: eine Belastung der bürgerlichen Gemeindepflege und dadurch des Steuerzettels wird nicht eintreten.“ „....die Regierung hat die Mittel zum Beginn des Bahnbaus Böblingen Dettenhausen im Jahr 1907/08 vorgesehen. Diesem Ereignis sehen viele mit großen Erwartungen entgegen. Für die Gemeindeverwaltung, die für den Kilometer auf ihrer Markung 5000 Mark Beitrag zu leisten hat, erwachsen so neue Aufund Ausgaben. Wenn man hinzunimmt, dass z. B. die Zuteilung elektrischen Lichts und elektrischer Kraft an der Fertigstellung ist, dass die Frage einer Wasserleitung im Zusammenhang mit der Bahnfrage unbedingt bald ihrer Lösung zugeführt werden muss, und das heuer auf dem Marktplatz die Errichtung eines neuen Schulhauses an Stelle des Backhauses in Angriff genommen wird, wird man sagen dürfen, dass sich noch nie in der Geschichte unserer Gemeinde so viel gesunder und fruchtbarer Fortschritt auf einem zu kurzen Zeitraum zusammengedrängt hat. Unsere Gemeinde bekommt ein völlig neues Gesicht. Die alten Weilemer werden sie bald beim Wiedersehen kaum mehr kennen !“ Der finanzielle Grundstock des Krankenpflege wurde durch viele kleine und auch größere Spenden aufgebaut. In den Heimatklängen im Februar 1907 wurde berichtet: Ohne Frage war es ein wesentlicher Schritt für die Anstrengungen, eine funktionierende und wirtschaftlich abgesicherte Krankenpflege zu Wege zu bringen, als der Oberförster a.D. Max von Biberstein im Juni 1907 die von Biberstein`sche Krankenstiftung ins Leben rief und mit einem Grundstock von 5000 Mark ausstattete. Der Text der Stiftungsurkunde und eine teilweise Ablichtung der Urkunde sind am Ende dieser Festschrift beigefügt. Mit der nunmehr gesicherten wirtschaftlichen Grundlage konnte die Kirchengemeinde konkret an die Umsetzung einer Krankenpflegestation gehen. Dabei gab es allerdings auch Rückschläge. Im Juli 1907 berichteten die Heimatklänge: „....zur Gemeindekrankenpflege sind eingegangen: 2500 Mark von H. Obf. v.B., ......es steht nun ein Kapital von rund 5500 Mark zur Verfügung; wenn wir bis Januar 1908 eine Diakonissin anstellen wollen, müssen sich mehr Gemeindeglieder sich entschließen, dem Krankenpflegeverein einzutreten. ... Wir werden demnächst eine Versammlung veranstalten und über die Einführung der Gemeindekrankenpflege weiteren Bericht geben. Je mehr unserm großen Ort ein Arzt fehlt, desto nötiger bedarf er einer geprüften und erfahrenen Krankenpflegerin. Mögen auch diese Zeilen auf fruchtbaren Boden fallen!“ Dass in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts auch in vielen anderen Bereichen des Lebens in unserer Gemeinde einschneidende Veränderungen anstanden, verdeutlichen die folgenden Zeilen aus den „... Der Schwestereintritt im Karl-OlgaKrankenhaus zu Stuttgart hält mit den Anforderungen, die durch den Ausbau der schon bestehenden Diakonischen -7- Stationen gestellt werden, so wenig gleichen Schritt, dass uns von Stuttgart aus entgegen der ursprünglichen Zusage eine Schwester auf 1. Januar 1908 nicht mehr zugesichert werden konnte. Sofort eingeleitete Verhandlungen mit dem Diakonissenhaus in Hall haben ergeben, dass wir von Hall eine Diakonissin im nächsten Jahr sicher bekommen, ob aber schon in der ersten Hälfte des Jahres 1908 ist immerhin fraglich. Dagegen ist die Zusage von Hall bestimmt und bindend, umso sehe ich es bedaure, das unsere Kranken sich noch länger gedulden müssen, so vorteilhaft ist doch auch wieder die eingetretene Verschiebung für die Stärkung unseres Forums. Wir versichern allen Gebern ausdrücklich, dass die Sache, zu der Sie beisteuern, sobald als möglich zu Stande kommt, und bitten herzlich um weitere Forderung unseres Werks.“ allen ohne Unterschied des Standes und Vermögens im Sinne christliche Liebe und Aufopferung mit der Gabe dient, die sie empfangen hat. Ich habe neuestens den Vorstand des Diakonischen Hauses Hall wieder dringend um Entsendung einer Schwester gebeten und kann für das Jahr 1908 die bestimmte Zusage dafür geben, dass die Einrichtung einer geordneten Gemeindekrankenpflege in Gang kommt. „ Dann endlich, im Oktober 1908, konnte kundgegeben werden: „..Anfang Dezember wird die Gemeindekrankenschwester, eine Haller Diakonissin, ihren Diensten an unseren Kranken antreten. Ich bitte schon heute, ihr freundlich und vertrauensvoll entgegenzukommen und zweifle nicht daran, dass sich auch diese der allgemeinen Wohlfahrt dienenden Einrichtung einer geordneten, fachgemäßen Krankenpflege ähnlich wie unsere Paulinenpflege rasch und völlig unter uns einleben wird. Die Diakonissin wird ihre Wohnung im Erdgeschoss des neuen Schulhauses haben. Aus Mitteln der von Biberstein`schen Krankenstiftung wird, dem Willen der Stiftung folgend, eine so genannte Charlotten-Pflege der Schwester zur Hand gegeben werden. Charlotten Pflege ist der Name für eine schon in vielen Gemeinden befindliche Sammlung derjenigen Pflegemittel, die zu einer zweckmäßigen Fürsorge in Krankheiten notwendig, aber für einzelne Kranken zur eigenen Anschaffung zu teuer sind. Es seien hier einige davon aufgezählt: Badewanne, verstellbares Kopfkissen, wasserdichte Bettunterlagen, Magenwärmflasche, Inhalationsapparat, Irrigator, Fieberthermometer, Eisbeutel und Anderes. Ferner wird die Diakonissin über einen verstellbaren Bettisch, Verbandsmaterialien, ein Arzneikästchen mit den erforderlichen Hausmitteln und einige einfache ärztliche Instrumente zu Verbänden und Einspritzungen verfügen. Auch ist Aussicht darauf vorhanden, dass uns ein Fahrstuhl geschenkt wird, den Kranke zum Fahren ins Freie benutzen können, die schwer beweglich sind.“ Von diesem Rückschlag ließen sich der Ortsgeistliche und der Kirchengemeinderat aber nicht beirren. Zielstrebig wurde die Schaffung der Krankenpflegestation und die Vorbereitung der Räume für die Diakonisse vorangetrieben. In den Heimatklängen stand dazu im August 1907: „....mit Hilfe dieser Gaben konnten aus einer Hinterlassenschaft Möbel für die künftige Diakonissin erworben werden, nämlich Kleiderhaken, Kommode, Küchenschrank, Stühle und Vorhangstangen. ...Auf 1. August wird die von Bibersteinsche Stiftung in die Verwaltung der Kirchenpflege überführt. Sie beträgt 5000 Mark in 4-prozentigen Papieren angelegt und 35 Mark in aufgelaufenen Zinsen. Unsere Freunde bitten wir, diesen Grundstock auch weiterhin durch freiwillige Gaben, besonders bei Familienereignissen froher und ernste Art, zu verstärken.“ Ebenfalls in den Heimatklängen wird im Januar 1908 über die Entsendung einer Diakonissin berichtet, nachdem es nochmals Verzögerungen gab: „...je länger sich die Wiederbesetzung der hiesigen Arztstelle hinauszögert, desto schreiender wird in unserer großen Gemeinde das Bedürfnis nach einer pflegeverständigen Vertrauensperson, die In den Heimatklängen im November 1908 wurde vom Pfarrer aufgegriffen und -8- genauer erläutert, worauf die Gemeinde so lange hatten warten müssen: erfahrenen Pflege froh gewesen. Die Diakonissin ist mit Verbandsmaterial ausgerüstet ; Verletzte wollen sich zum Verbinden an Sie wenden. „....am 8. Dezember tritt unsere Gemeindediakonissin ihren Dienst an. Arme erhalten durch sie unentgeltliche Verpflegung. Im Übrigen hat der Kirchengemeinderat beschlossen: wer jährlich einen freiwilligen Beitrag zur Kirchenpflege in der Höhe von 2 Mark entrichtet, hat unentgeltlichen Anspruch auf die Dienste der Gemeindeschwester ; wer keinen Jahresbeitrag leistet, hat zu entrichten ein Pflegegeld in die Kirchepflege: für einen vollen Tag 80 Pfennige, für einen halben Tag 40 Pfennig, für eine Stunde 10 Pfennig, für eine vollständige Nachtwache eine Mark, für Tag- und Nachtpflege zusammen eine Mark und 50 Pfennige. Unter besonderen Bedingungen kann die Diakonissin auch ausnahmsweise in die Fillialen gegeben werden. Juli 1909: Es wird wiederholt dringend geraten, sich durch einen Jahresbeitrag von 3 Mark ein Anrecht zur unentgeltliche Verpflegung durch die Diakonisse für das ganze Jahr zu erwerben, da den Personen, die Krankenpflege beanspruchen, ohne einen Jahresbeitrag zu leisten, Pflegegelder aufgerechnet werden müssen, die bei längerer Pflegebedürftigkeit den Betrag von 3 Mark bald übersteigen. Auch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass Pflegemittel und Verbandsmaterial nicht unentgeltlich gestellt werden können. Endlich wird gebeten, die Diakonissin, die gern in jedes Haus geht, nicht zu Unzeit um Rat oder Hülfe einzugehen, dringende Fälle ausgenommen, und ihr den freiwilligen Dienst christliche Liebe, der so reiche Müh mit sich führt, durch freundliches Begegnen zu erleichtern. Ihre Arbeit hat die Diakonissin in aller Treue, ohne Ansehen der Person jedermann in der Gemeinde, Arm und Reich zu leisten. Sie darf keinerlei Geschenk für sich persönlich annehmen, wohl aber kann sie für die ihr Diakonissenhaus, ihre Station und die Armen, die sie pflegt, vermitteln. Unterstellt ist die Diakonie sind Ortsgeistlichen und dem Kirchengemeinderat. Die Diakonissin wohnt im Erdgeschoss des neuen Schulhauses. Ich bitte, ihr freundlich entgegenzukommen und ihren Dienst vertrauensvoll anzurufen.“ Am 8. Dezember 1908 konnte zum ersten Mal der Gedanke der Krankenpflege durch eine geschulte Diakonisse, der in der Gründungsversammlung des 4. Februars 1906 als gemeinsames Ziel festgehalten wurde, in die Praxis umgesetzt werden. Dabei gab es natürlich wie immer, wenn etwas gänzlich Neues eingeführt wird, gewisse Anlaufschwierigkeiten und Missverständnisse. In den folgenden Ausgaben der Heimatklänge wird dazu ausgeführt: Februar 1911: ...Ferner besteht Anlass, darauf hinzuweisen, dass die Diakonisse nur zu solchen Kranken kommt, die ihren Besuch zuvor ausdrücklich wünschen oder zu denen sie der Arzt oder der Ortsgeistliche entsendet. Es muss endlich noch einmal mit aller Entschiedenheit der Irrtum zurückgewiesen werden, als ob die Diakonissen von dem versammelten Geld unmittelbar etwas erhalten ; alle Beiträge fließen in die Kirchenpflege, die mit dem Diakonissenhaus in Hall in vertragsmäßiger Verbindung steht. Die Diakonisse rechnet nur mit ihrem Mutterhause, nicht mit der Kirchenpflege, noch weniger mit einzelnen Gemeindeglieder. Welche Treue und wertvollen Dienste eine Krankenschwester leistet, zeigen folgende Zahlen: im Jahre 1910 erhielten 82 Männer, 132 Frauen und 82 Kinder Besuche und Verpflegung. Die Gesamtzahl der Hülfeleistungen war 2989. Wünsche, Anstände und Beschwerden in Krankenpflege Sachen können jederzeit im Pfarramt eingebracht werden.“ Januar 1909: Am 8. Dezember Schwester Maria Hägele ihren Dienst angetreten und schon in der kurzen ihres Daseins sind manche an Von 1908 bis 1961 waren 8 Haller Diakonissen als Gemeindeschwestern in unserer Gemeinde tätig. Dann gab es einen gewaltigen Einschnitt, weil in immer hat hier Zeit der -9- Veränderung. Künftig mussten, um weiterhin in der Krankenpflege arbeiten zu dürfen, hohe organisatorische Anforderungen erfüllt werden, die die Möglichkeiten der einzelnen Krankenpflegevereine überstiegen. Deshalb wurde, ebenso wie in den Gemeinden Altdorf, Hildrizhausen und Holzgerlingen, die eigentliche Pflege der Kranken zum Januar 1997 auf die Diakonieund Sozialstation Schönbuchlichtung übertragen. Dort ist seither, und hier schließt sich gewissermaßen wieder ein Kreis, Schwester Hedwig Schiller von den Haller Diakonissen als Pflegedienstleiterin tätig. Seither wird die Pflege der Kranken zentral vorbereitet, aber von der Pflegestation in unserer Seniorenwohnanlage aus durchgeführt. Es konnte erreicht werden, dass die zuvor in unserer Gemeinde tätigen Schwestern auch weiterhin hauptsächlich hier arbeiten können. mehr Orten die Haller Diakonissen als Gemeindeschwestern eingesetzt werden sollten. Da aber viel weniger junge Diakonissen ausgebildet wurden, als betagte Diakonissen ausschieden, entschied das Haller Mutterhaus, nur noch in denjenigen Gemeinden Diakonissen einzusetzen, aus denen auch in den Jahren zuvor junge Frauen kamen, um sich als Diakonisse ausbilden zu lassen. Da aus unserer Gemeinde sehr lange keine neue Diakonisse nach Hall gekommen war, kündigte das Haller Mutterhaus den Vertrag mit der Kirchengemeinde zum 31.12.1961. Die Gemeindekrankenpflege musste ganz neu organisiert werden. Der Krankenpflegeverein stellte nun eigene Gemeindeschwestern an, wobei der Anstellungsträger, also der eigentliche Arbeitgeber der Gemeindeschwestern, die evangelischen Kirchengemeinde in Weil im Schönbuch war. Auf diese Weise wurde fast drei Jahrzehnte lang die Pflege der Kranken in unserer Gemeinde durchgeführt. Im Jahr 1996, als die nächste große Veränderung in den Aufgaben des Krankenpflegevereins anstand, waren 6 Gemeindeschwestern zur Pflege der Kranken in unserer Gemeinde angestellt. Was geschah seither mit dem Krankenpflegeverein ? Was macht er heute ? Verdient er heute, zu seinem 100jährigen Bestehen, seinen Namen überhaupt noch ? Auf diese Fragen wird auf den nächsten Seiten dieser Festschrift eingegangen. Das Jahr 1996 brachte nicht nur für unseren Krankenpflegeverein, sondern auch für fast alle anderen Krankenpflegevereine mit der Einführung der Pflegeversicherung eine gewaltige Der Autor, Martin Feitscher, ist der Vereinsrechner des Krankenpflegevereins - 10 - Welche Aufgaben hat der Krankenpflegeverein heute noch, im Jahr 2006? medizinischen Aufgaben zu kümmern, sondern auch für ein persönliches Wort. In der Historie des Krankenpflegevereins wurde dargestellt, dass die eigentliche Pflege der Kranken ab 1997 an die Diakonieund Sozialstation Schönbuchlichtung übergeben wurde. Der Verein übernahm damals andere Aufgaben, die der örtlichen Gemeinschaft nützen sollen. Förderung der Hospizgruppe: Die Hospizgruppe in Weil im Schönbuch ist dem Krankenpflegeverein angegliedert. Sie ist sehr aktiv und weit über die Gemeindegrenzen hin bekannt. Die Hospizgruppe steht Sterbenden und auch ihren Angehörigen stützend zur Seite. Die dazu notwendigen Schulungen der Betreuer und Betreuerinnen werden vom Krankenpflegeverein mitfinanziert. Auch in dem entstehenden Pflegeheim St. Martin wird die Hospizgruppe präsent sein. Welche Aufgaben sind das ? Welchen Nutzen kann der Einzeln daraus ziehen (abgesehen von dem guten Gefühl, einer örtlichen Solidargemeinschaft anzugehören, die sich um die Mitmenschen kümmert) ? Die wichtigste Vereinsaufgabe ist es, die Diakonieund Sozialstation Schönbuchlichtung in ihren pflegerischen Aufgaben zu unterstützen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die vom Verein übernommene Pflege der Kranken auf Dauer gewährleistet ist. Der Verein hat sich deshalb, ebenso wie die anderen Krankenpflegevereine und auch die Gemeinden der Schönbuchlichtung, zur Übernahme eines Abmangels bei der Diakonie- und Sozialstation verpflichtet. Die Tätigkeit der Hospizgruppe wird in einem separaten Bericht in dieser Festschrift dargestellt. Organisation und Dach einer Nachbarschaftshilfe: Die Nachbarschaftshilfe ist eine bewährte und allgemein anerkannte Organisation, die einspringt und hilft, wenn ältere und kranke Mitmenschen für die täglichen Verrichtungen des Lebens Hilfe benötigen. Die Nachbarschaftshilfe berechnet dafür einen Auslagenersatz, der für Vereinsmitglieder niedriger ist. Was will der Verein aber für den Einzelnen erreichen ? Der Verein nimmt viele Aufgaben wahr, die den Menschen in unserer Gemeinde unmittelbar zugute kommen. Beispielhaft seien genannt: Auch die Tätigkeit der Nachbarschaftshilfe wird in dieser Festschrift noch ausführlicher dargestellt. Der Verein ermöglicht es den Krankenschwestern, sich für die Kranken Zeit zu nehmen: Die Diakonie- und Sozialstation muss ihre Leistungen mit den Krankenund Pflegekassen abrechnen. Die Abrechnungssätze sind so knapp bemessen, dass außer der reinen pflegerischen Tätigkeit eigentlich keine Zeit mehr bleibt für ein tröstendes Wort, für Zuhören, für menschliche Zuwendung. Die Krankenpflegevereine geben deshalb Zuschüsse an die Diakonie- und Sozialstationen, damit sich unsere Schwestern auch Zeit nehmen können, sich nicht nur um die pflegerischen und Einrichtung und Betrieb eines Seniorenfahrdienstes: Der Krankenpflegeverein bietet montags, mittwochs und freitags einen fahrplanmäßigen Kleinbusverkehr vom Troppel und vom Roten Berg in die Ortsmitte und zurück an. Die Benutzung ist nur für Vereinsmitglieder vorgesehen und kostenlos. Seniorenmittagstisch in Seniorenwohnanlage Seegärten: September 1998 wird Seniorenmittagstisch zusammen Nachbarschaftshilfe - 11 - der Seit der von und schneller bei den Hilfesuchenden ist, als der Notarzt. Besonders wichtig ist dies beispielsweise bei Herzinfarkten, bei denen jede Minute zählt. Jeder Ersthelfer wurde mit einem Frühdefibrillator ausgestattet. An den Kosten für die Ausstattung der Ersthelfer beteiligte sich der Verein mit einem namhaften Betrag. Krankenpflegeverein organisiert und findet zweimal monatlich statt. Der Krankenpflegeverein hat dafür eine Köchin angestellt. Die Termine für den Seniorenmittagstisch werden im Mitteilungsblatt unter der Sparte „Nachbarschaftshilfe“ veröffentlicht. Er findet in der Begegnungsstätte der Seniorenwohnanlage Seegärten statt, steht aber allen Einwohnern offen. Dasselbe galt, als das DRK einen Rettungswagen ersetzen musste. Auch dies wurde von Krankenpflegeverein finanziell unterstützt. Mitfinanzierung der IAV-Stelle in der Diakonieund Sozialstation Schönbuchlichtung: In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Einrichtungen und Programmen, die Hilfen bei Krankheit, Behinderungen, oder persönlichen Problemen anbieten. Die IAV-Stellen (Informations-, Anlauf- und VermittlungsStellen) haben die Aufgabe, Hilfesuchende gezielt zu informieren, sie zu beraten und ihnen bei Anträgen zu helfen. Sie stehen Hilfesuchenden aus allen Bevölkerungskreisen offen und wird auch rege genutzt. Die IAV-Stelle ist in der Seniorenwohnanlage unter der Telefonnummer 07157/67233 und in Holzgerlingen unter 07031/602486 zu erreichen. Dieses breite Aufgabenspektrum berücksichtigt zum Einen den Ursprung des Vereines mit der Pflege der Kranken, die auch jetzt noch indirekt wahrgenommen wird. Zum Anderen war es dem Verein wichtig, auch weiterhin mit eigenen, unmittelbaren Aufgaben vor Ort präsent zu sein und seinen Mitgliedern einen konkreten Vereinszweck anzubieten. Natürlich sind diese Aufgaben nicht für alle Zeiten zementiert. Der Verein muss, ebenso wie alle anderen Organisationen, bei Änderungen der Rahmenbedingungen auch seine Aufgaben anpassen. Letztlich entscheidet, wie in allen anderen Vereinen auch, die Mitgliederversammlung darüber, was der Verein tut. Unterstützung von Einzelprojekten in der Gemeinde Weil im Schönbuch Regelmäßig bezuschusst der Verein größere Anschaffungen, die der gesamten Gemeinde dienen. So unterstützte der Verein das geänderte Ersthelferkonzept des DRKOrtsvereins, bei dem gleichzeitig mit der Alarmierung des Notarztes ein ausgebildeter DRK-Sanitäter informiert wird, der meistens sehr viel Der Autor, Martin Feitscher, ist der Vereinsrechner des Krankenpflegevereins - 12 - Welche Aufgaben hat die Hospizgruppe Weil im Schönbuch ? gebeten wurde. Das heißt doch: Du wirst bald sterben. Die Hospizgruppe konnte 2005 ihr 10jähriges Bestehen feiern. Seit 1998 arbeiten wir unter dem Dach des Krankenpflegevereins. Wir danken für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung während all dieser Jahre. Dabei wissen die Patienten selbst sehr genau, wie nah oder wie fern der Abschied noch ist. Und sie leiden oft darunter, mit ansehen zu müssen, wie kräftezehrend die Pflege für die Angehörigen ist. Der Kontakt der Helferinnen zu den Patienten ist meist problemlos und offen. Was tut die Hospizgruppe? Wir sind 23 Frauen, die sich zum Ziel gesetzt haben 1. Menschen auf ihrer letzten Wegstrecke zu begleiten und zu ermöglichen, dass sie bis zum Schluss zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung und bei Ihren Lieben l e b e n können. Und: Alten Menschen im Pflegeheim die Gewissheit zu vermitteln, dass sie nicht alleine sterben müssen. 3. Unsere Hilfe bieten wir auch an als Entlastung für Angehörige mit chronisch kranken oder dementen Patienten. Wenn also ein pflegende/r Angehörige/r eine Atempause braucht, z. B. um in Ruhe zum Frisör, Arzt oder zum Einkaufen zu gehen, kümmern wir uns in der Zeit gerne um ihre Lieben. 2. Angehörigen in der schwierigen Phase beizustehen, einen geliebten Menschen zu versorgen in dem Wissen, dass er bald nicht mehr da sein wird. Die Hospizhelferinnen sind Menschen, die sich mit Krankheit, Sterben, Tod intensiv auseinandergesetzt haben. Oft, weil sie selbst bereits damit konfrontiert waren. Wir tun diesen Dienst aus Mitmenschlichkeit und christlicher Nächstenliebe, frei und unabhängig von jeder Religionszugehörigkeit. Wie leicht kommt es da zu Überforderungen körperlicher und seelischer Art. Wie oft wäre es sinnvoll, uns früher zu rufen, um die Erschöpfung nach durchwachten Nächten zu vermeiden und mehr Kraft und Ruhe für den Patienten zu haben. Wir wurden für diesen Dienst gut vorbereitet und stehen unter Schweigepflicht. Wir schenken unsere Zeit, freuen uns aber über eine Spende an unsere Gruppe. Das Geld wird verwendet für Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Aber die Hemmschwelle, uns zu Hilfe zu holen, ist sehr groß. Man geniert sich vor sich selbst, vor dem Pflegebedürftigen und vor „den Leuten“! Außerdem ist da die Angst, dem Schwerkranken zu sagen, dass die Hospiz-Gruppe um Hilfe Die Autorin, Frau Brigitte Steybe, ist Mitbegründerin der Hospizgruppe Weil im Schönbuch - 13 - Was bedeutet NACHBARSCHAFTSHILFE ? bewerkstelligen sind ausserdem täglich anfallende, mehrstündige Einsätze. Als die Nachbarschaftshilfe im Juni 1983 unter der Regie der Mitbegründerinnen Brigitte Steybe und Heidrun Kempter ihre Dienste aufnahm, konnte man bereits nach kurzer Zeit feststellen, dass die Organisation in der Gemeinde guten Zulauf gefunden hatte. Das Motto der organisatorisch selbständigen, jedoch rechtlich dem Krankenpflegeverein Weil im Schönbuch e.V. angegliederten Gruppe lautet: Vorausssetzung dafür, dass die Nachbarschaftshilfe in möglichst vielen, verschieden Notsituationen einspringen kann, ist daher .eine grosse Schar von Helfern/Helferinnen und eine möglichst hohe Flexibilität., weshalb die Institution sich über ernstgemeinte Hilfsangebote freut. Mitarbeiten kann jeder, der ein paar Stunden Zeit erübrigen kann und sich nicht scheut, auf die Bedürfnisse der Hilfesuchenden „mit Herz und Hand“ einzugehen. „Helfen und sich helfen lassen“. Die Nachbarschaftshilfe bietet all denen Unterstützung an, die ihren Alltag über kurz oder lange nicht alleine bewältigen können, unabhängig von Alter und Konfession. Dazu zählen Tätigkeiten wie z .B.: - - - Die „Schaltzentrale“ der Nachbarschaftshilfe (Einsatzleiterin Andrea Kopp, Stellvertreterin Inge Ulmer) achtet darauf, dass für die anfragende Person auch ein/e „passende/r“ Helfer/in gefunden werden kann. Dabei werden Wohnort, Zeitaufwendung oder die Erwartungen hier und die Bereitschaft dort koordiniert - schliesslich soll die „Chemie“ zwischen den Beteiligten ebenfalls stimmen. Passt alles zusammen, kann ein Einsatz zustande kommen. Begleitung bei Spaziergängen und Arztbesuchen Besuche bei Kranken, jüngeren wie älteren Menschen Hilfen beim Einkauf und im Haushalt Unterstützung bei der Essenszubereitung Vertretung pflegender Angehöriger während des Urlaubs oder während Abwesenheit Diverse betreuerische Dienste, Besuche bei Pflegebedürftigen Mithilfe beim Seniorenmittagstisch in der Seniorenwohnanlage Weil (14tägig) Und vieles mehr – je nach Kapazität und Anfrage.. Zur Kontaktpflege zwischen Einsatzleitung und Helfern finden regelmässig Treffen statt, die auch zum Erfahrungsaustausch untereinander genutzt werden. Derzeit sind es um die 20 Helferinnen, die dem Kreis der Nachbarschaftshilfe zugehören. – Weitere sind herzlich willkommen ! Autorin ist Frau Andrea Kopp, Leiterin der Nachbarschaftshilfe Grenzen hat die Nachbarschaftshilfe da, wo pflegerische Massnahmen gefordert sind. Schwierig zu - 14 - Ein Tag unterwegs mit der „Gemeindeschwester“ Kompressionsstrümpfe angezogen. Die Gemeindeschwester erinnert sie dann an das Frühstück, das sie pünktlich 30 Minuten nach der Insulinspritze zu sich nehmen muss und verabschiedet sich von ihr. Mit Insulinspritzen werden auch die nächsten Patienten behandelt. Wie sieht Krankenpflege durch die Gemeindeschwestern heute aus ? Was hat sich geändert ? Darüber informiert dieser Bericht von Frau Hedwig Schiller, der Pflegedienstleiterin der DiakonieSozialstation Schönbuchlichtung. Es ist 6.45 Uhr. Die Arbeit beginnt im Büro der Seniorenwohnanlage Seegärten. Hier treffen sich die drei Gemeindeschwestern, die heute Vormittag auf drei Touren arbeiten. Es ist jetzt 8.00 Uhr. Herr H., der einen Schlaganfall hatte und sehr schwach ist, wartet dringend auf die Schwester, da er nur mit ihrer Hilfe zur Toilette kann. Mit kinästhetischen Handgriffen wird er von der Schwester schonend vom Bett auf den Rollstuhl transferiert und zur Toilette gebracht. Auf dem Weg dorthin ist auch Zeit für ein „Schwätzle“. Herr H. möchte jetzt nicht mehr zurück ins Bett und wird von der Schwester zum Frühstück ins Esszimmer gebracht, welches von der Ehefrau schon vorbereitet worden ist. Zunächst wird der Anrufbeantworter abgehört. Vielleicht hat jemand schon zeitig angerufen und eine Nachricht für die Morgenarbeit hinterlassen. Nun wird die Tourenplanung durchgesehen und die Schlüssel für die Patientenwohnungen aus dem Safe geholt. Für heute früh sind 14 Hausbesuche auf dem Programm. Bewappnet mit neuen Akten, Blutdruckapparat, Blutzuckergerät, Lagerungshilfsmitteln und Betthaarwaschbecken geht’s zum Dienstauto. Es ist Winter und sehr kalt. Deshalb muss das Auto erst eisfrei gemacht werden. Dann geht’s zur ersten Patientin. Weiter geht es nach Breitenstein zu einer halbseitig gelähmten Patientin, die ebenfalls von der Schwester zur Toilette gebracht werden muss. In Neuweiler bekommt Frau E. anschließend ihr tägliches Duschbad. Durch ihre immer wieder auftretenden Schwindelanfälle ist sie beim Weg ins Bad auch mit dem Rollator sehr unsicher und deshalb dankbar, wenn die Schwester ihr unterwegs und in der Dusche Sicherheit und Unterstützung bietet. Fr. E. lebt alleine und fühlt sich oft einsam. Deshalb freut sie sich auf die Gemeindeschwester, denn mit ihr kann sie während der Körperpflege reden, ihre Sorgen mitteilen oder Neuigkeiten austauschen und die Verbindung nach außen aufrechterhalten. Die Schwester ist an vielen Tagen der einzige Mensch, dem sie begegnet. Am Ende der Pflege rät die Schwester ihr dann noch dringend Frau G. ist Frühaufsteherin und wartet schon auf die Schwester. Sie lebt alleine und kommt mit den vielen verordneten Medikamenten nicht mehr alleine zurecht. Die nächste Patientin hat Altersdiabetes und Durchblutungsstörungen in den Beinen. Da sie sehr schlecht sieht, kann sie sich ihr Insulin nicht selbst spritzen. Zunächst muss ihr Blutzucker gemessen und je nach Wert die entsprechende Menge Insulin gespritzt werden. Noch vor dem Aufstehen werden bei Fr. K. - 15 - mein Mann ein Pflegebett“? „Könnte mein Mann jetzt schon eine höhere Pflegestufe bekommen?“ Die Schwester geht auf alle Fragen geduldig ein und erklärt die Vorgehensweise. auf ihre tägliche Trinkmenge zu achten, damit die Schwindelanfälle sich bessern. Der nächste Hausbesuch ist wieder in Weil. Frau S. ist nach einem Unfall ein schwerer Pflegefall mit Lähmungen an Armen und Beinen. Sie muss im Bett gewaschen werden. Dabei versucht die Schwester die Eigenaktivitäten von Frau S. mit einzubeziehen und diese zu fördern. Inzwischen kann sie mit der linken Hand wieder ihr Gesicht selbst waschen. Aktivierende und fördernde Pflege ist ein wichtiger Grundsatz der Pflegequalität. Dies erfordert Geduld und gezielte Pflegehandlungen, die die Schwester gemeinsam mit Frau S. am Beginn der Pflege festgelegt hat und immer wieder evaluiert. Heute werden bei Frau S. auch die Haare gewaschen. Dies geschieht mit der mitgebrachten Betthaarwaschwanne und erfordert eine gute Vorbereitung und hohe Geschicklichkeit. Da sich Frau S. noch nicht alleine im Bett drehen kann, wird sie mit speziellen Lagerungskissen unterstützt und leicht auf die rechte Seite gelagert um ein Wundliegen zu verhindern. Die Tochter sieht hierbei zu, um Lagerungswechsel während des langen Tages regelmäßig selbst durchführen zu können. Während der Pflege singt die Schwester einen Choral, sodass die Augen von Frau S. strahlen. Anschließend müssen die Tätigkeiten und Beobachtungen in die Pflegedokumentationsmappe eingetragen werden. Inzwischen ist es 11.00 Uhr. Es sind noch zwei Patienten zu versorgen, bei denen an beiden Beinen eine umfangreiche Wundversorgung durchgeführt werden muss. Diese wird mit dem Hausarzt in Zusammenarbeit mit der Wundsprechstunde einer Klinik abgestimmt. Die Schwester macht heute für die Wunddokumentation mehrere Digitalaufnahmen, damit der Heilungsverlauf auch im Bild nachvollziehbar wird. Im Anschluss dokumentiert sie die entsprechende Wundheilungsphase und die aktuelle Größe der Wunden. Bei Herrn M. hat sich der Wundbefund verändert, sodass die Schwester Kontakt mit dem Hausarzt aufnimmt. Dieser ordnet dann für die weitere Behandlung eine Änderung an. Jetzt kann die Schwester zurück in die Seniorenwohnanlage. Das Blinken des Anrufbeantworters signalisiert eine Nachricht. Bei Frau D. ist der Blasenkatheter nicht mehr dicht. Da dieser sowieso in der nächsten Woche gewechselt werden müsste, fährt sie noch mal raus und legt den Katheter neu. Bei ihrer Rückkehr wird es höchste Zeit für Frau B., die schon eine Stunde im Rollstuhl sitzt, wieder ins Bett gebracht zu werden. Sie kann aufgrund ihrer Krankheit nur maximal eine Stunde im Rollstuhl verbringen. Herr H. möchte heute ein Vollbad. Auch er ist in seiner Mobilität eingeschränkt und kann nicht alleine in die Badewanne einsteigen. Als Hilfsmittel benutzt die Schwester hier einen Badewannenlifter. Anschließend führt sie eine Nassrasur durch und pflegt die Haut mit einem wohlriechenden Rasierwasser. Frau H. hat noch einige Fragen zur Pflegeversicherung: „Wie bekommt Da heute Dienstag ist, findet die wöchentliche Dienstbesprechung mit der Pflegedienstleiterin statt. Für die Schwestern ist es ein wichtiger Informationsaustausch und auch ein Forum um Fragen und Probleme einzubringen. Vereinbarungen und Pflegemethoden werden besprochen - 16 - und dann bekommen drei Patienten ihre Abendtoiletten. Bis alle Patienten versorgt sind ist es 19.45 Uhr. Nachdem die Schwester ihr Auto abgestellt hat, geht sie zurück ins Büro. Dort trifft sie die Kollegin der zweiten Tour und tauscht sich kurz mit ihr aus. Der Anrufbeantworter enthält keine neue Nachricht. Jetzt muss sie noch rasch das nötige Material für den nächsten Tag vorbereiten. Die nächtliche Rufbereitschaft hat diese Woche ein anderer Pflegebezirk, sodass sich die Schwester nach einem langen Arbeitstag erholen kann. Zum Glück hat sie am nächsten Tag als Ausgleich nur vormittags Dienst. Zufrieden nach getaner Arbeit fährt sie nach Hause. und schriftlich im Protokoll festgehalten. So ist es möglich bei den Patienten eine einheitliche Pflege zu gewährleisten. Mittagspause! Etwas müde und hungrig geht die Schwester nach Hause. Sie muss sich regenerieren, denn um 18.00 Uhr beginnt die Abendtour. Sechs Patienten und Patientinnen wollen abends noch von ihr versorgt werden. Der Dienst beginnt wieder im Büro der Seniorenwohnanlage mit einem ersten Blick auf den Anrufbeantworter. Frau G. von der Vormittagstour erhält wieder ihre Medikamente. Thrombosespritzen werden gesetzt v.l.n.r.: Elke Bauer, Ruth Wolff, Ilona Maurer, Dorothea Schönhaar, Annette Nagel, Christine Stäbler, Maren Hampe, Ursula Debri, Hedwig Schiller. Eine unserer dienstältesten Gemeindeschwestern, Schwester Waltraud Leonhardt, fehlt leider auf diesem Bild. - 17 - Welchen Einfluss hatte die Stiftung des Oberförsters a.D. Max von Biberstein ? In der Historie des Vereins wurde darauf hingewiesen, dass die Stiftung des königlich württembergischen Oberförsters a.D. Max von Biberstein den wirtschaftlichen Grundstock für die Krankenpflege vor Ort darstellte. Durch die Stiftungsbedingungen wurde aber auch die Ausrichtung der Krankenpflege festgelegt. Die Abschrift der Stiftungsurkunde, die den Abschluss dieser Festschrift bildet, erklärt einige der Rahmenbedingungen, unter denen die Krankenpflege vor einem Jahrhundert zu arbeiten begann. unter Leitung und Verwaltung des Kirchengemeinderats Weil i. Sch. stehen soll. 2) Fernerhin ist der jährliche Zinsertrag meiner Stiftung für die Kosten der Anstellung einer geschulten Krankenpflegerin, welche sämtliche Kranken in der Gemeinde ohne Rücksicht auf deren Konfession zu versorgen hat, zu verwenden. Dieselbe soll dem Verband der Karl-OlgaKrankenhäuser, oder der Diakonissenanstalten zu Stuttgart oder Hall, oder einer ähnlichen ev. Korperation angehören. Abschrift der Stiftungsurkunde vom 04.06.1907 zur von Biberstein`schen Krankenpflegestiftung §4 Sollte eine solche Krankenpflegerin statt von der Kirchengemeinde von der bürgerlichen Gemeinde Weil i. Sch. oder einem Krankenpflegeverein, oder einer sonstigen Stiftung angestellt werden, so dürfen die Zinsen meiner Stiftung nach Abzug der Anschaffungskosten einer Charlottenpflege als Beitrag zu dem Aufwand für die Krankenpflegerin verwendet werden, jedoch nur unter der Bedingung, dass die Anstellung der Krankenpflegerin im Einvernehmen mit dem Kirchengemeinderat Weil i. Sch. erfolgt. §1 Ich, Maximilian von Biberstein, königlich württembergischer Oberförster a.D., früher in Weil i. Sch., z. Z, wohnhaft zu München, Herzog-Heinrich-Straße. 6, überweise hiermit der Kirchengemeinde Weil i. Sch. die Summe von 5000 M (Fünftausend Mark) §2 Die Summe von 5000 M ist von der Kirchenpflege Weil i. Sch. als gesonderte Stiftung unter den Namen „von Biberstein`sche Krankenstiftung“ gesetzmäßig zu verwalten. §5 Wenn und soweit die Einrichtung einer Krankenpflegestation mit Diakonissinen nicht zustande kommen oder wieder aufgehoben werden sollte, sind die Zinsen meiner Stiftung vom Kirchengemeinderat zur Unterstützung unserer Kranker in Weil i. Sch. (wozu die Unterbringung im Bezirkskrankenhaus Böblingen gehört) zu verwenden. §3 Der Zinsertrag meiner Stiftung ist von der Kirchengemeinde Weil i. Sch. folgendermaßen zu verwenden: 1) In erster Linie sind aus den Zinsen die Einrichtungskosten einer mit einer sog. Charlottenpflege ausgestatteten Krankenpflegestation in Weil i. Sch. zu bestreiten, welche, wenn irgend möglich, 4. Juni 1907 Max von Biberstein Oberfst. a.D. - 18 - Die erste Seite der Stiftungsurkunde im Original: Die vollständige Stiftungsurkunde befindet sich im Archiv des ev. Pfarramtes in Weil im Schönbuch - 19 -