Design S Kataloge Hamburg 2014

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Design S Kataloge Hamburg 2014
Don’t Stop
the Motion
Designföremål påverkar vår vardag och vår samtid,
ibland på oväntade sätt.
Det blir inte alltid som vi föreställer oss.
Men kom ihåg … don’t stop the motion.
Designobjekte beeinflussen unseren Alltag und unsere
Gegenwart, manchmal auf unerwartete Weise.
Es kommt nicht immer so, wie wir es uns vorstellen.
Aber denken Sie daran … don’t stop the motion.
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Inhalt
6Grußwort/Vorwort
8 Design im weitesten Sinn
12 Eine Form der Richtung
17 Wenn Design auf eine Welt in Bewegung trifft
18 Mit Design S prämierte Objekte
40 Mit Design S-Ehrenpreis ausgezeichnete Objekte
48 Nominierte Objekte
72 Deshalb ist die Auszeichnung Design S so wichtig!
Design S ist Schwedens Staatspreis für Design.
Er wird von Svensk Form vergeben und ist offen
für alle Design-Disziplinen und -Lösungen. Die
Auszeichnung richtet sich gleichermaßen an
Designer und Auftraggeber. Die nominierten
Beiträge und die Gewinner werden in einer
Ausstellungstournee präsentiert.
Contents
7Preface
9 Design in its broadest sense
14 A form of direction
17 Where design meets a world in motion
19Awarded
41 Honourable mention
49 Nominee
72 Why the Design S award is needed!
Design S is Sweden’s national design prize,
given out by Svensk Form and open for all
design disciplines and solutions. Design S
not only rewards designers but also the
producers and companies that facilitate the
winning works. Those winners and nominees
are presented as part of a touring exhibition.
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Grußwort des Schirmherrn
Als Repräsentant Schwedens in Hamburg freut es mich
außerordentlich, dass wir in der Hansestadt eine ganz spezielle Design-Premiere feiern dürfen: Zum ersten Mal werden die Ausstellungen Ung Svensk Form und Design S /
Swedish Design Awards zeitgleich an einem Ort gezeigt –
vereint in einer Doppelausstellung, die drei Monate lang im
Museum für Völkerkunde zu sehen wird.
Die insgesamt 60 Exponate orientieren sich an den Kriterien Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein, Designstrategie und Innovation und decken ein breites Spektrum aus
den unterschiedlichsten Lebensbereichen ab. Dazu gehören unter anderem Lampen, die mit einem Gegengewicht
selbst Strom erzeugen, innovative Flaschen-Etiketten,
zukunftsweisende Konzepte für die Nutzung des öffentlichen Raums, ein Drucker für Blinde, ein ultraleichter Rollstuhl, ein Design-Bus und eine pedalbetriebene Schälmaschine für Yuka-Wurzeln.
Ungewöhnlich ist auch das Konzept der Ausstellung. Sie
wird flankiert von zwei Design-Weekends (8./9. Februar
2014 zum Thema Design und 8./.9. März 2014 zum Thema
Mode) und kann auch bei der Langen Nacht der Museen
am 12. April 2014 besichtigt werden.
Schweden gehört heute zu den innovativsten Nationen der
Welt. Dreipunktgurt, Herzschrittmacher, Mobilfunk,
Reißverschluss, Schraubschlüssel: Schwedische Erfindungen haben die Welt erobert, Arbeitsplätze und Wohlstand
geschaffen. Mit nur neun Millionen Einwohnern ist das
Land im hohen Norden eine kleine Nation, aber die Ideen,
die dort entstanden, sind längst ein unverzichtbarer Teil
unseres Lebens geworden.
Partner der Doppelausstellung, die von der Ikea Stiftung
gefördert wurde, sind die Schwedische Botschaft und die
Hamburger Agentur tocado scandinavia. Projekt-Partner
ist Lauritz.com. Wir möchten ihnen und allen anderen
Beteiligten für ihre großzügige Unterstützung danken.
Und natürlich ist es uns eine ganz besondere Ehre, dass
die schwedische Kronprinzessin Victoria sich bereit erklärt
hat, die offizielle Eröffnung der Ausstellung zu übernehmen – gemeinsam mit der schwedischen Außenhandelsministerin Ewa Björling.
Ihnen wünsche ich viel Inspiration und ein regen Austausch, denn das ist ein uns sehr wichtiges Anliegen: die
Förderung des Nachwuchses und der Austausch zwischen
unseren beiden Ländern. Und vielleicht bekommen Sie ja
Lust auf eine Reise nach Umeå, der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas. Das würde uns freuen.
Wir heißen Sie hier und dort hjärtligt välkommen!
Leif A. Larsson
Schwedischer Honorarkonsul
Vorwort
Außenhandelsministerin
Preface by the
Minister for Trade
Design S ist Schwedens bedeutendste Auszeichnung für
Design und wird mittlerweile zum vierten Mal vergeben.
Das diesjährige Bewerberfeld zeugt von der beeindruckenden Kompetenz des schwedischen Designs. Mehr Beiträge
als je zuvor handeln von spannenden digitalen Lösungen,
Markendesign und wegweisender industrieller Formgebung. Design erweist sich als zunehmend bedeutsam in
immer mehr Bereichen. Auch deshalb ist es besonders
erfreulich, dass so viele Beiträge innovative Lösungen
zeigen, die energiesparend und Ressourcen schonend
zugleich sind.
In diesem Jahr wurde Gestaltungsfragen besonders viel
Gewicht beigemessen. Außerdem sind Schönheit, Eleganz
und visuelle Attraktivität immer wichtige Maßstäbe für
gelungenes Design. Design S ist eine präzise Momentaufnahme und veranschaulicht, wo schwedisches Design im
Jahr 2012 steht.
In aller Welt hat das Bild Schwedens in den vergangenen Jahren eine immer größere Bedeutung erfahren. Aus
internationaler Perspektive gilt Schweden als erfolgreich
in der Kreativwirtschaft, wobei unsere Designkompetenz
eine zentrale Rolle spielt.
Ich bin davon überzeugt, dass wir die schwedischen
Exporterfolge in den Bereichen Design, Musik, Computerspiele und Film als Inspiration und gutes Beispiel für das
Potenzial unserer Kreativwirtschaft ansehen können. Sie
heben Schweden auf die internationale Bühne.
Design S is Sweden’s biggest national design award and is
now being presented for the fourth time. This year’s line-up
bears witness to the impressive Swedish design expertise.
More submissions than ever before involve exciting digital
solutions, trademark design and advanced industrial
design. Design is proving to be relevant in more and more
fields, so it is particularly gratifying that so many submissions are offering ingenious solutions which require less
energy and create less waste.
This year particular weight has been given to issues of
how the concepts have been given form. At the same time,
beauty, elegance and visual attraction are eternally important added values in good design. The award presents a
sharp snapshot of the moment and well depicts where
Swedish design stands in 2012.
The world’s view of Sweden has become increasingly
important in recent years. From an international perspective Sweden is an accredited success in the creative industries, and here our design know-how plays a central role.
I am convinced that we can regard the Swedish export
successes in design, music, computer gaming and film
as an inspiration and as good examples of the creative
industries’ potential to position Sweden on the international stage.
Ewa Björling, Minister for Trade
Ewa Björling, Außenhandelsministerin
7
Design im weitesten Sinn
Auszeichnungen waren schon immer ein wichtiges Thema
für Svensk Form, denn Design-Wettbewerbe sind aus mehreren Gesichtspunkten wichtig. Zum einen ermöglichen sie
es, verdiente Unternehmen und Designer zu ehren und auf
sie aufmerksam zu machen. Am Entstehen eines Objektes
ist meist ein ganzes Team beteiligt, das intern und extern
Wertschätzung und Motivation durch die Auszeichnung
erhält. Zum anderen erhöhen sie die öffentliche Wahrnehmung der Designbranche und das allgemeine Wissen über
diesen Bereich. Die Präsentation der Ausstellung an verschiedenen Orten bietet darüber hinaus die Möglichkeit,
Seminare und Vorträge über die Bedeutung von Design für
die gesellschaftliche Entwicklung, die Wirtschaft und das
Individuum einzubinden.
Design S zeigt einen Querschnitt schwedischen Designs
aus den vergangenen zwei Jahren. Den Besucher erwartet
ein hoch interessantes Spektrum von Einzelobjekten bis
hin zu integrierten Systemlösungen und technologischen
Innovationen. Jede Arbeit wurde nach den gleichen Kriterien bewertet und hatte die gleiche Chance im Wettbewerb. Bei der Begutachtung der eingereichten Beiträge
wählte die Jury einen sehr zeitgemäßen Ansatz und konzentrierte sich – abweichend von traditionellen Kategorien
– vor allem auf den Designprozess und das Ergebnis. Eine
große Bedeutung hatten dabei die Gestaltung, die Qualität
und die Umsetzung. Darüber hinaus wurde die eingereichten Arbeiten nach kommerziellem Erfolg, Funktion, Innovation, Kommunikation, Qualität und Nachhaltigkeit
bewertet. Die Jury hat professionell und intensiv an der
Auswahl der eingereichten Beiträge gearbeitet, was auch
im Hinblick auf die sehr hohe Anzahl der Bewerber eine
besondere Herausforderung darstellte. Besonders stolz
macht uns, dass auch aus dem Architektur-Bereich Juroren
mit einer hohen Design-Kompetenz gewonnen werden
konnten.
Wir hoffen, dass alle Besucher viel Freude an der Ausstellung haben und durch sie zu einem Austausch angeregt
werden, wenn sie in Schweden und anderen Ländern
gezeigt wird. Da auch wir mit der Zeit gehen, haben wir das
Ausstellungskonzept angepasst und mit neuen Medien
ergänzt, verkleinert und eine aktualisierte Darstellungsform gewählt.
Ewa A Kumlin, Geschäftsführerin Svensk Form
Anna Blomdahl, Direktorin Swedish Design Awards
Design in its
broadest sense
Anna Blomdahl, Ewa A Kumlin
Svensk Form has been organising design awards for many
years as a core part of its operations. Design competitions
serve many purposes. Of course they reward and draw
attention to all the skilled companies and designers.
Most design processes involve an entire team, who receive
appreciation and stimulation internally and externally via
the award. On a broader level, design competitions
strengthen the design climate and increase knowledge.
The travelling exhibitions provide opportunities for seminars
and debates about design’s importance to social development, industry and individuals. As such, the exhibitions are
an excellent medium for gaining a deeper understanding
and a good map of what’s happening here and now.
Design S presents a picture of Swedish design and of
what has been produced in the past two years. The submissions include everything from individual products to system
solutions and high-tech innovations. Each individual submission has been assessed on the same criteria and been
given the same chance. Instead of using traditional categories, the jury has used the design process and its results: an
approach which is more in keeping with the times. Particular importance has been placed on form, quality and execution. In addition, the submissions have been judged on their
business benefit, function, innovation, communication,
quality and sustainability.
We are proud to have been able to bring together so many
excellent skills in the fields of design and architecture in the
person of the jury members. They have worked seriously
and intensively to make their selection, which was especially demanding this year due to the record number of
submissions.
We hope that all visitors will enjoy and gain from the
Design S exhibition as it now tours Sweden and other countries for two years. In keeping with the times we have also
revitalised the exhibition concept with complementary
media, a smaller format and a new form of presentation.
Ewa A Kumlin, Managing Director, Svensk Form
(The Swedish Society of Crafts and Design)
Anna Blomdahl, Director, Swedish Design Awards
9
SWEDISH DESIGN AWARDS
29. Januar _ 27. April 2014
Jung. Innovativ. Genial
Preisgekröntes Schwedisches Design von Ung Svensk Form“ und Design S“
”
”
Museum für Völkerkunde Hamburg
Bereits 1879 gegründet, zählt das Museum für Völkerkunde
Hamburg mit einer Sammlung von rund 700.000 Objekten
heute zu einem der größten Völkerkundemuseen Europas.
Auf rund 5.200 Quadratmetern Fläche zeigt das Museum in
Sonder- und Dauerausstellungen unterschiedlichste Lebenswelten und behandelt Themen, die für die kulturelle Vermittlung von besonderer Wichtigkeit sind.
Die Dauerausstellungen folgen einer geographischen
Ordnung der Kulturen nach Erdteilen. Ob Indianer-Tipis aus
Nordamerika, Alt-Ägyptische Grabkammern, Masken der
Südsee oder Schnitzereien der neuseeländischen Maori –
Schätze aus aller Welt laden zum Entdecken ein. So wird
die Besichtigung zu einer spannenden Weltreise.
Darüber hinaus versteht sich das Museum für Völkerkunde Hamburg als Begegnungsstätte für Menschen aller
Kulturen. Jährlich wiederkehrende Feste wie z.B. das
Lateinamerikafestival, das Japanische Mädchenfest, der
Mexikanische Totentag u.v.m. laden zum gemeinsamen
Feiern und lassen die reichen Traditionen anderer Kulturen
erlebbar werden. Ergänzend zu den Sonderausstellungen
finden zusätzlich Thementage, Vorträge und Führungen
statt.
An jedem ersten Sonntag im Monat erwartet die jungen
Besucher übrigens in der „Kinderzeit“ ein thematisch zu
den Ausstellungen abgestimmtes Programm – erfahrene
Museumspädagogen führen durch die Ausstellungen und
ein kreatives Programm animiert zum Basteln, Werken und
Erforschen. Besonders interessierte kleine Entdecker können im Museum auch ein Fährtenleser-Diplom abschließen.
Ob Kindergeburtstag, Übernachtung im Tipi, Schatzsuche
oder spezielle Angebote für Schulklassen – das Museum
hat für Kinder viel zu bieten!
Sponsor
Die unabhängige und gemeinnützige IKEA Stiftung wurde
1981 von den deutschen IKEA Gesellschaften gegründet
und verfügt heute über ein Grundstockvermögen von 15
Millionen Euro. Zweckgebundene Zuwendungen und die
Zinsen, die das Stiftungskapital erwirtschaftet – mehr als
eine Million Euro pro Jahr – fließen zu 100% in die Projektförderung, da alle Betriebsausgaben und Administrationskosten der Stiftung von IKEA Deutschland übernommen
werden.
Seit ihrer Gründung macht sich die IKEA Stiftung für
Wohnkultur stark. Neben Projekten, die die Wohn- und Lebenssituation von Kindern verbessern helfen oder der Verbraucheraufklärung dienen, unterstützt die Stiftung auch
Design- und Architekturausstellungen sowie zukunftsweisende Projekte, die das Thema Wohnen zum Inhalt haben.
Ebenfalls seit über 30 Jahren setzt sich die IKEA Stiftung
für den Nachwuchs ein und vergibt Stipendien an Diplomanden der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur
und der Design-Disziplinen. Seit 2005 veranstaltet die
Stiftung jährlich einen eigenen Produktdesignwettbewerb
für Studierende.
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Eine Form der Richtung
Die Auszeichnung Design S wird alle zwei Jahre vergeben.
Das kann durchaus Nachteile haben. Zwei Jahre sind ein
relativ langer Zeitraum, und das kann dazu führen, dass
man „in Vergessenheit“ gerät. Der Bezug und Bindung zu
einer Marke setzt eigentlich eine kontinuierliche „Erinnerung“ voraus, unabhängig davon, ob es sich um ein Produkt oder eine Auszeichnung handelt. Aber der Zwei-Jahres-Rhythmus hat auch Vorteile: Das Risiko einer Auszeichnungs-Routine im negativen Sinne sinkt, und jede neue
Bewerbungsrunde wird zu einem neuen Abenteuer. Hinzu
kommt, dass die Zahl der eingereichten Beiträge steigt,
was positive Effekte für die Aussagekraft der Veranstaltung
hat: Sie zeichnet ein repräsentativeres Bild der DesignVielfalt Schwedens und ermöglicht präzise Rückschlüsse
auf aktuelle Trends in diesem Bereich.
Bei der jüngsten Preisverleihung wurden 218 Beiträge
eingereicht – ein Plus von über zehn Prozent im Vergleich
zur vorherigen Veranstaltung. Das belegt den hohen Stellenwert, den die Auszeichnung heute hat. Und es macht
die Arbeit der Jury zu einer spannenden Herausforderung,
da sie die Aufgabe hat, alle eingereichten Beiträge nach
verschiedenen Kriterien einzuordnen sowie eigene Präferenzen festzulegen. Auf diese Weise wird die Diskussion
vorangetrieben. Vor allem aber erhalten die Beiträge damit
in erster Linie Aufmerksamkeit für ihr Design (und sonst
nichts).
Design S ist ein Qualitätssiegel – eine Auszeichnung,
die für Innovation, neue Ideen und gute Ausführung steht.
Es sind oftmals die Auftraggeber, die Nachfrage und die
Medien, die den Erfolg eines Designers bedingen. Bleibt
dem Produkt der kommerzielle Erfolg verwehrt, kann die
Anerkennung der Branchen-Kollegen ein veritabler Trost
sein. Und sie belegt, dass es keinen zwingenden Zusammenhang gibt zwischen erfolgreicher Vermarktung und
gutem Design.
Was können wir über die Design S-Beiträge sagen?
Schweden und die westliche Welt haben vor langer Zeit
das Stadium verlassen, in dem Objekte lediglich die Grundbedürfnisse stillen sollten. Stattdessen zeichnen sich zwei
Hauptthemen ab. Das eine handelt von Design-Entwürfen
als Lösung auf unser Ressourcenproblem, das andere von
unserem ständigen Bedürfnis nach Stimulanz.
Schwedisches Design ist traditionell ressourcenbewusst, auch wenn die wirtschaftlichen Zwänge sich nicht
immer in Einklang bringen ließen mit ökologischen Erfordernissen. Heute jedoch ist Umweltbewusstsein in allen
industriellen Prozessen selbstverständlich. Diese Grundwerte haben sich schnell durchgesetzt und sind heute
nicht mehr voneinander zu trennen. Es ist offensichtlich,
dass Umweltbewusstsein und wirtschaftliches Denken
zusammengehören. Viele Beiträge zeigen, dass der
Designprozess zu ökonomisch klügeren Lösungen geführt
hat. Weniger Energieverbrauch, weniger Ressourcenverbrauch.
In mehreren Beitrags-Beschreibungen wird deutlich,
dass die eigentliche Design-Lösung erst die Überlegungen
hinsichtlich Optimierung in Gang gesetzt hat, die anfangs
gar nicht im Vordergrund stand. Die Haltung der Designer
zu Umwelt und Ressourcen hat im gesamten Prozess einen
hohen Stellenwert – eine sehr positive Tendenz.
Erfreulich ist auch, wenn uns Design etwas erzählen
oder uns einen Kick geben möchte. Der Bedarf an Stimulanz ist offenbar größer geworden. Das ganzheitliche Erleben eines Produktes scheint wichtiger geworden zu sein.
Was wert ist, besessen zu werden, soll wert sein, erlebt zu
werden. Viele Beiträge scheinen diesen Leitlinien zu folgen.
Sie passen sich zwar den modernen Produktionsbedingungen an, aber der Hauptfokus liegt darauf, uns in irgendeiner Form zu stimulieren. Das Auge, das Ohr, die Hand. Oder
alle Körpermuskeln auf einmal.
Weitere Trends können in der Zusammenschau der Beiträge entdeckt werden. Darüber hinaus sind weitere Trends
in den eingereichten Beiträgen auszumachen. Das Kunsthandwerk ist nahezu vollständig verschwunden. Das ist
bedauerlich, denn dies ist die eigentliche Basis für das Verständnis physischer Formgebung. Die Entwicklung läuft
parallel zum deutlichen Anstieg virtueller Arbeiten: grafische Umsetzungen oder digitale Anwendungen; Design,
das sich in verschiedenen Gestaltungen zeigt. Es wurden
auch ungewöhnlich viele Hightech-Arbeiten aus dem
industriellen Bereich eingereicht. Zwei Erklärungen dafür
bieten sich an: Entweder suchte der Designer genau diese
Herausforderungen, oder es handelt sich um die Nachfrage des künftigen Marktes.
Die Aufgabe der Jury war nicht leicht. Im Wettbewerb
werden alle Beiträge miteinander verglichen, und die Zahl
der Kriterien, die als Entscheidungshilfe dienen, ist limitiert. Die Gestaltung ist das Wichtigste. Wie sind die funktionellen Herausforderungen ästhetisch umgesetzt worden?
Wie sah der Gestaltungsprozess aus, und wie hat er funktioniert? Dies erfordert ein komplexes Wissen. Mit Fachkompetenz und Engagement für die Bandbreite des
Designs musste die Jury die Ausgestaltung und die Ganzheitlichkeit der eingereichten Arbeiten bewerten.
Die Jury legt selbst fest, wie viele Beiträge ausgewertet
werden sollen. In diesem Jahr wurden 35 nominiert, wovon
zehn mit einem Design S ausgezeichnet wurden. Zusätzlich
hat die Jury die Möglichkeit, Beiträge von hoher Qualität
und mit ungewöhnlichen Eigenschaften gesondert zu
würdigen.
Energieeffizienz und globale Gesundheit sind wichtige
Themen, die in vielen ausgezeichneten Beiträgen aufgegriffen wurden. Diese Entwicklung möchte die Jury mit
zwei besonderen Auszeichnungen würdigen. Darüber hinaus wurden viele überzeugende grafische Arbeiten eingereicht; dies war der Grund, warum erstmalig die SpezialAuszeichnung „grafische Freude“ vergeben wurde.
Alle nominierten und prämierten Beiträge zeugen von
einem hohen Maß an Individualität und zukunftsweisender
Kreativität. Dafür sollen sie gewürdigt werden und im Rampenlicht stehen.
Schweden gilt als progressives und innovatives Land.
Design spielt dabei eine große Rolle. Darum ist Design S
so wichtig.
Jakob Lind, Vorsitzender der Jury
Jury Design S 2012:
Sam Peters, Geschäftsführerin, No Picnic
Maria Benktzon, Professorin und Industriedesignerin, Ergonomiedesign
Jannice Johansson, Architektin SAR/MSA und Marketingdirektorin, Tengbom
Pia Karlsson, Konzept- und Produktchefin, Design House Stockholm
Emma Stenström, Dozentin, Handelshögskolan (Handelshochschule, Stockholm)
Hanna Nova Beatrice, Chefredakteurin, Magazin Form
Lena Patriksson Keller, Gründer/Inhaber, Patriksson Communication und Whyred
Jakob Lind, Geschäftsführer, Futurniture
Rikard Ahlberg, Senior Designer und Partner, BVD
Cathrine von Hauswolff, (nicht auf dem Foto) Kuratorin/Ausstellungsproduzentin,
Künstlerische Beraterin, Managerin Kollektionsauswahl, Svenskt Tenn
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A form of direction
The Design S award recurs every other year. There are disadvantages to two-year cycles. Two years are longer than
one and the award risks being forgotten in between. Loyalty to a brand tends to need reminders. This is also true for
competitions. But there are also clear advantages – for
instance, there is less risk of a negative routine and every
round is a new adventure. Above all, the number of submissions is increasing. The direction of development is clearer
and Design S can give a sharper snapshot of the situation
in Sweden’s design world.
For the 2012 awards the number of submissions
increased by more than 10 percent to 218. The award is
well established and important. The format stimulates people’s competitive instincts. That is good – not least for the
jury: in our work we are forced to clarify and rank qualities
and reveal our own preferences. In this way the debate is
advanced. But, above all, the Design S submissions receive
attention for their design and nothing else.
Design S is a stamp of quality – a distinction intended
to label both innovative and well-executed work. It is often
the clients, market and media that govern a designer’s success. But the appreciation of colleagues can be a comfort
if a product does not become a commercial success. It can
also be proof that commercial success does not stand in
opposition to good design.
So what impressions do the 2012 Design S award
submissions make? Sweden and our part of the world have
long since left the stage at which objects are created to
satisfy basic needs. Instead, two main themes are apparent. The first is design as a solution to resource problems.
The second is our constant need for new stimulation.
Swedish design is resource conscious by tradition. But
being economical has not necessarily been the same as
paying heed to the environment. Nowadays environmental
compatibility is a self-evident aspect of all industrial processes. This has happened quickly and it is clear that environmental awareness and economical thinking are
branches of the same tree. Many submissions show how
the design process has led to more economical and
smarter solutions, less energy consumption, less wastage.
A number of the submission statements indicate that
the design task has itself sparked thoughts about how to
improve efficiency – ideas that may not have originally
formed part of the commission. Designers’ insights about
the environment and resources are making a stronger
impact. This is a welcome development.
But we are also pleased by design that wants to convey
something fun and give us a “kick”. The demand for stimulation appears to have increased. People’s total experience
of a product has become more important. What is worth
owning must be worth experiencing. Many submissions are
of this type: true, they are adapted to modern and stringent
manufacturing requirements but their primary purpose is to
give us stimulation in some form. To the eye, the ear or the
hand. Or to all the body’s muscles at once.
Yet more trends can be discerned in this year’s harvest of
submissions. Crafts have almost completely disappeared.
That is a pity, because in many ways crafts are the foundation for an understanding of the act of creating physical
form. This development parallels the clear increase in more
virtual submissions: graphic identity programmes or digital
services – designs which appear in various guises depending on the user. An unusually large number of high-tech
industrial solutions also found their way to the 2012 competition. This presumably says something about designers’
challenges and the market’s demands in the future.
The jury’s task has not been easy. The competition sets
all the submissions against each other, and jury members
have only a few criteria to help them with their assessment. How the concept has been given form is the most
important factor. How have the functional needs been aesthetically interpreted? What did the process look like and
how did it work? This requires a trained eye, and the jury
must use expert knowledge and commitment to the
breadth of the design field to evaluate the submissions’
execution and entirety.
The jury itself decides how many submissions to single
out. This year 35 were nominated, of which 10 were selected
for a Design S award. The jury can also give special awards
to submissions of high quality and with unusual features.
Improved energy efficiency and global health are
important tasks which have generated a number of excellent submissions. The jury wishes to encourage this
development with two special awards. Many strong
submissions with a focus on graphic identity also came in.
The jury has therefore chosen also to single out a small but
shining example of graphic craftsmanship with the special
award “Grafisk glädje” (Graphic Delight).
The nominated submissions and those selected for a
Design S or a special award all display individuality and a
creativity which indicates a forward direction. For this they
should be praised and have their moment in the limelight.
Many people regard Sweden as a progressive and innovative country. In this respect design plays a major role.
We need the Design S awards.
Jakob Lind, Jury Chair
Jury Design S 2012:
Sam Peters, CEO, No Picnic
Maria Benktzon, Professor and Industrial Designer, Ergonomidesign
Jannice Johansson, Architect SAR/MSA och Head of Marketing, Tengbom
Pia Karlsson, Director Product Development, Design House Stockholm Emma Stenström, Associate Professor, Stockholm School of Economics Hanna Nova Beatrice, Chief Editor, Form Lena Patriksson Keller, Founder and Owner, Patriksson Communication and Whyred.
Jakob Lind, CEO, Futurniture
Rikard Ahlberg, Senior Designer and Partner, BVD Missing in the photo:
Cathrine von Hauswolff, Curator, Product Developer and Creative advisor
within the design field.
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Behind the scenes, Don’t stop the motion,
studio Garage 2012.10.11
Wenn Design auf eine
Welt in Bewegung trifft
Die Ausstellung präsentiert Produkte, Geschichten, Fotografien und Filme, um die vielfältige Interaktion zwischen
Designobjekten und Gegenwart aufzuzeigen.
Die kreative Diskussion über Design, die von einer Gruppe
Designer, Fotografen und Architekten geführt wurde, stand
am Anfang der Design S-Ausstellung. Wir wollten die vorliegenden Ideen einbringen und Antworten auf die Frage finden, wie Designprodukte die Gegenwart beeinflussen. Das
Konzept der Ausstellung basiert auf der kreativen Interaktion zwischen Mensch und Objekt und den Geschichten,
die das Design vermittelt. Design ist das Ergebnis eines
Prozesses, aber seine eigentlich Bedeutung erhält es erst
dann, wenn es im Gebrauch ist und erlebt wird. Design
Thinking in seiner besten Form ist ein fantastisches Instrument, um eine bessere und glücklichere Welt zu erschaffen. Design ist wichtig, denn es lebt mit uns in unserem Alltag. Auf einer tieferen Ebene interagiert Design mit Kultur
und Identität. Design hat Einfluss auf unsere Auffassung
von uns selbst und darauf, wie wir unser Leben leben.
Wir haben unter den Nominierten einige Designer, Produzenten und Innovatoren nach ihren Ideen und ihrer Motivation gefragt. Wie ist die Idee entstanden? Und auf welche Art und Weise interagieren alle Beteiligten mit der
Gegenwart und beeinflussen diese? Unser Konzept verschmilzt Geschichten, Objekte und Menschen an der
Schnittstelle von Film und Foto, Produkt und Raum. Über
unser genuines Interesse an Fakten hinaus haben wir
unsere eigene Geschichte erzählt. Die 35 nominierten Beiträge werden lebendig in dem Film „Don’t stop the motion“.
Nehmen Sie sich Zeit für die Ausstellung und hören Sie
sich die Interviews in Ruhe an – Sie werden leidenschaftlichen und begnadeten Design-Denkern und -Machern
begegnen.
Rebecca Ahlstedt
Maja Jakobsson
Pontus Johansson
Where design meets
a world in motion
The 2012 Design S exhibition uses objects, storytelling,
film and photography to show ideas in motion in the world
they’re intended for
The 2012 Design S exhibition started with a creative collaborative group of Swedish designers, photographers and
architects reflecting upon design. We wanted to grasp the
underlying ideas and how products influence contemporary society. This year’s exhibition concept aims at the
power that lies in that creative interaction between people
and products. Objects come to life in the design process,
but they are given meaning when they’re used, applied and
lived with. Design thinking, at its best, is truly a great tool
for making this world happier and better. Design matters
since it deals with everyday life, interacting deeply with
cultural traditions. Design empowers ideas about what we
are and how we can live our lives.
We asked a handful creative souls, producers and innovators from the group of nominees about their driving
forces and ideas. What made it happen in the first place?
And how are the products interacting with and influencing
society? Our method merges stories, objects, the people
involved with an interface including film, photography,
objects and space. A long with our interest in facts, we
created our own story. The 35 nominees come to life in the
stop motion film “Don’t stop the motion”.
Please take time to enjoy the exhibition and listen to the
interviews – you’ll be meeting truly passionate and
devoted design thinkers and doers!
Rebecca Ahlstedt
Maja Jakobsson
Pontus Johansson
17
Prämierte
Von 35 nominierten Beiträgen hat die Jury
zehn mit einem Design S ausgezeichnet.
Awarded
From the 35 nominated works, the jury gives
out a Design S to ten individual concepts.
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Auftraggeber/Client Bolon
Design Marie Eklund
Die Bodenkollektion Create hat eine ganz besondere textile Haptik. Die Oberfläche
erinnert an Rohseide, obwohl das Gewebe aus Vinyl besteht und sehr strapazierfähig
ist. Metallische Komponenten und die unregelmäßige Webung erzeugen Muster mit
dreidimensionalem Effekt. Das lässt den Boden lebendig wirken. Die Webtechnik
erzeugt ein Wechselspiel der Farben zwischen hellen und dunklen Nuancen – abhängig
davon, wie das Licht einfällt und wo man sich im Raum befindet.
Create ist Bolons erste Kollektion mit eingewebten Mustern. Sie wird in zehn verschiedenen Farb-Variationen angeboten, die vielfältige Kombinationsmöglichkeiten bieten.
Create ist auch im Konzept Bolon Studio erhältlich, wo diese als einzelne Boden-Fliesen
gekauft werden können, ganz nach individuellem Wunsch. Bolon verwendet einen
phthalatfreien Weichmacher mit Grundkomponenten, die auf wiederverwertbaren Ausgangsmaterialien basieren, was den Herstellungsprozess ökologisch optimiert. Die Produktion der Kollektion wurde erst durch die Anschaffung einer speziellen Web-Maschine
möglich.
Rugged plastic flooring with a fascinating three-dimensional look and base material in
vinyl using recyclable raw materials with the highest possible wear resistance. Gliding,
shifting patterns depending on how the light falls or where in the room you are standing.
Very much alive, this floor is worth a starring role. The Create flooring collection has a
distinct textile feel. The surface is reminiscent of raw silk – though the weave consists
of warp and woof in vinyl with a high wear resistance. Metallic elements and an irregular
structure create patterns with three-dimensional effects. This makes the floor alive. The
weaving technology makes the colours fluctuate between light and dark shades depending completely on how a person stands in the room. And how the light falls.
Create is Bolon’s first collection of woven patterns. It consists of ten different versions, which together permit a large number of combinations. Create is also available in
the Bolon Studio concept, in which tiles from different collections can be mixed to create
a unique whole as desired. Bolon uses a phthalate-free plasticiser with basic components based on recyclable raw materials, which makes the collection’s environmental
impact low. Create is a result of major investments in completely new machines.
Ein höchst strapazierfähiger Bodenbelag mit einer faszinierenden
dreidimensionalen Optik und Basismaterial aus Vinyl, basierend auf
recyclingfähigen Rohstoffen. Ineinander übergehende wechselnde
Muster, je nach Licht-Einfall und Standort des Betrachters. Ein
lebendiger Boden, der eine Hauptrolle verdient hat.
Rugged plastic flooring with a fascinating three-dimensional look and base
material in vinyl using recyclable raw materials with the highest possible wear
resistance. Gliding, shifting patterns depending on how the light falls or where in
the room you are standing. Very much alive, this floor is worth a starring role.
Begründung der Jury / Jury Statement
Bolon Create
Design S
Prämiert / Awarded
20/21
21
Auftraggeber/Client Index Braille
Design-Lieferant /Design Supplier SKAPA
Design Jens Kallin / Max David Eriksson
Die Braille Box ist ein Gerät, das in der Lage ist, Blindenschrift zu drucken.
Die Aufgabe der Designer bestand unter anderem darin, einen Drucker zu entwickeln,
der von Menschen mit und ohne Sehkraft bedient werden kann. Daraus ergab sich die
Herausforderung, das Produkt so zu gestalten, dass es sowohl taktil als auch visuell
selbsterklärend ist. Darüber hinaus sollte es ein geschlossenes Gehäuse haben, um die
Geräusche beim Druckvorgang zu reduzieren.
Das Ergebnis ist ein Drucker in einem Gehäuse aus Aluminium und laminiertem Glas –
Materialien, die wegen ihrer fühlbaren Kontrastwirkung, ihrer Nachhaltigkeit und ihres
guten Schalldämpfungsvermögens gewählt wurden. Die asymmetrische Form ermöglicht
es, durch Tasten oder Sehen zu erkennen, welche Bereiche des Geräts bedient werden
können. Die Farbgestaltung hilft Menschen mit einer Sehbehinderung, die verschiedenen
Funktionen selbsterklärend zu verstehen. Die Braille Box ist nur ein Viertel so groß wie
sein Vorgänger, lässt sich in einem Viertel der bisherigen Montagezeit aufbauen und
kostet halb so viel.
Braille Box is a printer which prints Braille, a system of raised dot combinations used as
a written language for blind people.
Part of the design assignment was that both totally blind people and fully sighted
ones should be able to use the printer. Therefore an exterior had to be created which was
both tactilely and visually self-explanatory. Another challenge was to create a totally
closed unit in order to minimise the noise generated when Braille dots are printed.
The result is a printer made of aluminium and laminated glass – materials chosen for
their contrast effect, durability and good sound deadening ability. The asymmetrical
shape tells both the hand and the eye which areas of the product the user can interact
with. The colour scheme helps increase the possibilities for visually impaired people to
understand the various functions.
Braille Box is a quarter as large, takes a quarter of the time to set up, and costs half
as much as its predecessor.
Wie sollte ein Drucker für Blindenschrift beschaffen sein? Die Braille
Box ist ein Meisterwerk des Industriedesigns, schön anzufühlen,
anzuhören und anzuschauen. Eine konsequente Antwort auf eine
komplexe Herausforderung. Mit seiner Eleganz und Sinnfälligkeit ist
das Gerät ein Musterbeispiel für Anwenderfreundlichkeit und
wirtschaftliches Erfolgspotential.
How should a Braille printer be experienced? Braille Box is a masterpiece of
industrial design, beautiful to feel, hear and look at. A wholly consistent answer
to a difficult design challenge, which with obviousness and elegance creates
both user experience and export successes.
Begründung der Jury / Jury statement
Braille Box
Design S
Prämiert / Awarded
22/23
23
Auftraggeber/Client Delta Power Boats
Design Ted Mannerfelt / Mannerfelt Design Team
Delta 26 Open ist ein offenes Motorboot und das erste einer neuen Serie, das als
Gemeinschaftsprojekt von Designern, Produzenten und Kunden entwickelt wurde. Entstanden ist ein smartes, praktisches und funktionales Objekt mit allerlei Raffinessen. So
lässt sich beispielsweise der Platz des Steuermannes mit einem einfachen Handgriff in
eine komplette Küche verwandeln, und die Sitzflächen auf dem Achterdeck können
leicht zu einer Liege umfunktioniert werden. Entfernt man die Kissen unter dem Vordeck,
kann auch dieses in einen Sonnenplatz verwandelt werden. Bei aufgedrehter Heizung
und ausgeklapptem Stoffdach bleibt die Crew bei jedem Wetter trocken und warm. Das
Design ist sehr minimalistisch; das Armaturenbrett von Delta 26 Open ist vorbildlich klar
und besitzt eine exzellente Ergonomie.
Das Achterdeck ist großzügig gestaltet, das Interieur hell und alle Materialien von
höchster Qualität. Das Boot lässt sich extrem leicht fahren, selbst bei rauer See. Beim
Design, beim Material und bei der Herstellungstechnik spielten ökologische Aspekte
eine wichtige Rolle.
Die Idee hinter Delta 26 Open war, ein Boot zu entwickeln, das den Aspekten Ästhetik,
Funktionalität und Umwelt gerecht wird.
The Delta 26 Open is an open boat and the first of a new series in which the designer,
manufacturer and end customer have worked together to create ingenious, practical and
functional solutions. The captain’s seat can be easily adjusted by hand to reveal a fully
equipped galley. The stern cushions can easily be transformed into a bed to lie and sunbathe on. By taking the cushions out from under the foredeck it can also be transformed
in the same way. With the heat turned on and the fabric canopy up, the crew stays warm
and dry in all weather conditions. The design is austere and minimalistic; the instrument
panel on the Delta 26 Open is a model of simplicity with excellent ergonomics.
The afterdeck is generous, the interior bright and all the materials are of the highest
quality. The boat is extremely easily driven and runs smoothly even in a heavy swell.
The design, materials and manufacturing technique are all adapted to the environment.
The ambition behind the Delta 26 Open was to create a boat for boat owners which
values aesthetics, function and environmental thinking.
Delta 26 Open besticht mit seinem minimalistischen Charme. Vom
Bug bis zum Heck strahlt es eine maritime Identität von klassischer
Seetüchtigkeit aus, gepaart mit futuristischen Momenten und
Eleganz. Energisch bis ins kleinste Detail.
Even in the world of boating the Delta 26 Open stands out with its space-saving
charm. From stem to stern, it exudes a maritime identity of classic seaworthiness
combined with futurism and elegance. Vigorous down to the smallest detail.
Begründung der Jury / Jury statement
Delta 26 Open
Design S
Prämiert / Awarded
24/25
25
Auftraggeber/Client Creative Entrepreneur Solutions (NA)
Design August Michael / Elisabeth Ramel-Wåhrberg / Håkan Bergkvist / Mårten Andrén / Stefan Strandberg / Jonas Dolk / Ergonomidesign
Die Hälfte der Weltbevölkerung bereitet ihr Essen über offenem Feuer zu. Das ist ökonomisch und ökologisch problematisch, denn es kostet Zeit, belastet die Luft und führt zu
einer unnötig starken Abholzung von Bäumen. Als Lösungsvorschlag und mit dem Ziel,
auch den ärmsten Menschen die Anschaffung eines stabilen Kochers zu ermöglichen,
entwickelte Ergonomidesign EzyStove. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der
Nonprofit-Organisation Creative Entrepreneur Solutions in Namibia realisiert.
Das Designteam von Ergonomidesign reiste mehrmals nach Namibia und machte sich
dort mit den Koch-Bedürfnissen der dort lebenden Frauen vertraut. Auf dieser Basis entstand der Kocher EzyStove, der ein sehr gutes Feedback erhielt.
EzyStove ist ein einfacher und sicherer Kocher, der leicht zu transportieren ist. Für die
Montage reicht ein Schraubenzieher. Er kann mit verschiedenen Brennstoffen befeuert
werden – von Kuhdung bis Restabfall. Dank des effektiven Verbrennungsvorgangs sinkt
der Brennstoffverbrauch um 40 Prozent und der Ausstoß gesundheitsschädlicher Gase
um 70 Prozent..
Half the world’s population cooks food over an open flame. This is time consuming and
contributes both to unnecessarily extensive tree felling and harmful toxic emissions.
As a solution to this, and with the aim of enabling even the poorest households to buy
a stove, Ergonomidesign developed EzyStove. The work was done in cooperation with
the not-for-profit organisation Creative Entrepreneur Solutions in Namibia.
The design team from Ergonomidesign travelled to Namibia several times to do
in-depth user studies. They learned all about what the women wanted and could use
a testing process to develop EzyStove, which has met with a very positive response.
EzyStove is a simple and safe cooking stove. It is easy to transport and requires only
a screwdriver for assembly. The stove can burn everything from cow dung to household
waste. Thanks to the efficient combustion process, fuel requirements are reduced by
40 percent and the emission of unhealthy gases by 70 percent.
Eine Ofen-Innovation, die dank ausgeklügelter Technik und hoher
Energieeffizienz die Zubereitung von Essen über offenem Feuer auf
der ganzen Welt erleichtern kann. Ein großer Gesundheitsgewinn
bei geringen Produktionskosten. So werden Leben und Umwelt
geschont.
A stove innovation which with an ingenious wood feeding system and high
energy efficiency can make it easier to cook food over an open flame around
the world. Major health benefits at a low production cost saves lives and the
environment.
Begründung der Jury / Jury statement
EzyStove
Design S
Prämiert / Awarded
26/27
27
Auftraggeber/Client Kasthall
Design Gunilla Lagerhem Ullberg
Herbarium ist ein gutes Beispiel dafür, wie klassisches Handwerk, Weberei und Pflanzenpressung in Kombination mit modernen Herstellungs- und Drucktechniken neue Ausdrucksformen annehmen kann.
Bedruckte Teppiche werden oft mit Rollen synthetischer Auslegeware assoziiert. Zwischen dieser Assoziation und Herbarium – gewebten Teppichen aus Naturmaterial mit
bedruckten, hochauflösenden Mustern und einer nahezu unbegrenzten Farbauswahl –
liegen viele Jahre des Experimentierens bis zur Marktreife.
Gunilla Lagerhem Ullberg arbeitete zunächst mit klassischer Wolle, um dann mit
Chenillegarn aus Wolle und Leinen zu experimentieren. Dies gab der Oberfläche einen
speziellen Effekt und dem Muster eine neue Dimension. Über viele Jahre sammelte sie
Blumen und Blätter, um sie zu pressen und zu kaleidoskopischen Mustern zu arrangieren.
Herbarium gibt diese Muster wieder und ist gleichzeitig von den digitalen Designs der
Modewelt beeinflusst. Jeder Teppich variiert ein wenig in Länge und Breite; was bedeutet,
dass Muster und Druckprozess jeweils individuell angepasst werden müssen. Jedes Herbarium ist einzigartig, genau wie jede Pflanze.
Herbarium is an example of how classic handicrafts – weaving and pressing flowers –
can become new forms of expression in their encounter with modern manufacturing and
printing techniques.
Printed rugs are often associated with large rolls of flat, synthetic wall-to-wall carpeting. Between that and Herbarium – woven rugs made of a natural material with printed,
high-resolution patterns in an almost unlimited colour scheme – stand a number of years’
of experimentation on the production machinery.
Gunilla Lagerhem Ullberg began working with wool and then went on to test a chenille
yarn made of wool and flax. This gave the surface a different effect and the pattern a new
dimension. For many years she has been pressing flowers and combining them into kaleidoscopic patterns. Herbarium is based on these but is also inspired by all the digital patterns of the fashion world. Every woven rug varies slightly in its length and breadth, and
the pattern and printing process must be continually adjusted for this. Each Herbarium is
unique, just like every herbarium.
Mit seiner kaleidoskopischen Formsprache und dreidimensionalen
textilen Effekten wird dieser Teppich zu einem poetischen Gedicht
mit einer persönlichen Note. Herbarium zaubert ein Muster auf den
Boden, das mit der gleichen selbstverständlichen Präsenz in einem
Salon liegen kann wie der beste Gobelin. Ein kreatives Bild von
zeitloser Schönheit, das dem Betrachter ähnlich lang Freude
bereitet wie eine gepresste Blume oder klassische Haute Couture.
Begründung
der Jury /
Jury statement
With its kaleidoscopic pattern and a three-dimensional textile experience,
Herbarium creates the impression of a poem in the form of a floor rug.
With a personal feel, a pattern is created on the floor with the same self-evident
presence in a fine salon as the best tapestry. A pattern which can withstand
being looked at for a long time and, like a pressed flower or classic haute
couture, survives season after season.
Herbarium
Design S
Prämiert / Awarded
28/29
29
Auftraggeber/Client Hay (DK)
Design Clara von Zweigbergk
Kaleido ist eine Tablett-Serie, die mit ihrem Modulsystem wie ein funktionelles Puzzle wirkt.
Mit einer Auswahl aus neun Farben und fünf geometrischen Formen kann der Nutzer individuell wählen und die eigentliche Funktion bestimmen. Die Tabletts können zum Servieren
von Getränken oder für die Organisation des Schreibtisches eingesetzt werden, aber auch
als Ablage für Schmuck, Schlüssel oder andere Dinge. Sie animieren zum spielerischen
Umgang, insofern tut man ihnen sicher nicht unrecht, wenn man sie als „Erwachsenenspielzeug“ beschreibt. Vielen Nutzern macht es einfach Spaß, die Teile hin und her zu
bewegen, immer auf der Suche nach einer neuen Kombinationsmöglichkeit.
Die Idee für Kaleido entstand spontan. Clara von Zweigbergk war eigentlich mit einem
anderen Projekt beschäftigt, als sie begann, mit verschiedenen geometrischen Formen zu
experimentieren. Den Anfang machte der Rhombus, dann kamen vier weitere Formen dazu,
die sich zu einer Serie kombinieren ließen und alle in der größten Form Platz finden. Eine
zusätzliche Herausforderung bestand darin, eine geeignete Produktionstechnik für die Tabletts zu finden und die gewünschten Farben zu erzeugen.
Kaleido is a series of trays whose modular system lets them operate as a functional puzzle. With the nine colours and five geometric shapes, the user can create personal colour
and shape combinations and also choose their function. The trays can be used to serve
coffee and drinks, as desk organisers, to collect beautiful objects and jewellery in, and to
hold receipts, keys and coins in the hall. The trays encourage play and have been
described as toys for adults. Many people find it hard to stop moving them about in the
hunt for the next combination – and thus another function emerges.
The idea for Kaleido came unexpectedly when Clara von Zweigbergk was working
on another, paper project. Her experimentation with shapes began with the smallest, the
rhombus, and quickly grew to a series of five shapes, all of which fit into the largest. The
main challenge was then to find the right production technique and produce the desired
colours.
Ein striktes System mit interessanten Kombinationsmöglichkeiten.
Einfach und erfindungsreich mit einer raffinierten Produktionstechnik. Klares Design, das eine enorme Attraktivität besitzt
und sicher schon jetzt als Klassiker bezeichnet werden kann.
A strict system with lively combination possibilities. Simple and ingenious with
a clever production technique. This design with its purity of style is hugely
attractive and will live for a long time.
Begründung der Jury / Jury statement
Kaleido
Design S
Prämiert / Awarded
30/31
31
Auftraggeber/Client Nola Industrier AB
Design Björn Dahlström
Die Idee zu Kaskad war, einen leichten, plastischen Look mit hohem Sitzkomfort und
guter Stapelbarkeit zu kombinieren. Aus Umweltgründen sollten die Möbel langlebig und
zeitlos sein, also unabhängig von häufig wechselnden Modetrends. Außerdem sollte der
Stuhl sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Bereich einsetzbar sein.
Um all dies zu erreichen und gleichzeitig eine transparente Anmutung zu erhalten,
beschloss der Designer, den Stuhl aus Stahldraht zu fertigen. Das Ergebnis ist ein „durchsichtiges“ Möbelstück, das keine anderen Dinge verdeckt und sich so leichter in die
jeweilige Umgebung integrieren lässt.
Eine mutige Entscheidung, denn Stahl-Draht verträgt sich nicht unbedingt mit Sitzkomfort. Viele Tests waren erforderlich, um zentrale Parameter wie Sitzwinkel und
Draht-Zwischenraum festzulegen. Die Stapelbarkeit war ein grundlegendes Kriterium im
Designprozess, da sie für den Einsatz in gastronomischen Betrieben unabdingbar ist.
Auch aus Umweltgründen war dieser Punkt wichtig, denn Stühle, die sich nicht stapeln
lassen, verursachen beim Transport von einem Ort zum anderen deutlich mehr Aufwand.
Die Oberfläche von Kaskad wurde mit einem wetterbeständigen Pulverlack behandelt.
Die gesamte Produktion erfolgt in Schweden.
The idea behind Kaskad was to combine a light, graphic look with high seating comfort
and excellent stackability. For environmental reasons the chair had to last a long time,
that is, be insensitive to fashion trends. The chair had to function equally well in public
settings (cafés, outdoor cafés, etc.) as in a private garden.
To achieve this aim and still have a certain transparency, it was decided to make the
chair of wood. Furniture that can be seen through conceals less and makes it easier to
enjoy the plants in a garden.
The combination of seating comfort and steel wire is not self-evident; many tests had
to be done of the seating angles and distance between the wires. Stackability was one of
the basic criteria of the design process because it is an absolute requirement in the restaurant industry. It is also important from an environmental standpoint because the number of shipments from the factory can be reduced. Kaskad is surface treated with a
weather-resistant powder coating. All manufacturing is done in Sweden.
Mit seiner augenfälligen Schlichtheit füllt Kaskad eine Lücke im
Angebot an Sitzmöbeln für den Außer-Haus-Bereich. Das Design ist
einladend und gemütlich, der Sitzkomfort ist groß, auch ohne Kissen.
Dies ist ein Sessel, der seinen Platz hat, ohne sich in den Vordergrund
zu schieben – als einzelnes Möbelteil in der Gartenlaube ebenso wie
als schnell arrangierbare Sitzmöglichkeit in einem Außencafé.
With an obvious economy of materials Kaskad fills a hole in the range of available
seating furniture for outdoor use. The form is inviting and encompassing, and the
seating comfort is high, with or without cushions. Here is an easy chair which
asserts its presence without arresting the gaze. Equally self-evident as a solitary
chair for lounging in the garden arbour or as an easily placed complement to an
outdoor café.
Begründung der Jury / Jury statement
Kaskad
Design S
Prämiert / Awarded
32/33
33
Auftraggeber/Client Teenage Engineering
Design Teenage Engineering
OP-1 Portable Synthesizer ist eine tragbare All-in-One-Musikmaschine, die als Synthesizer,
Trommel, Aufnahmegerät, Sampler und Kontrollfläche für Musikprogramme funktioniert.
Der eingebaute FM-Empfänger und das Mikrofon machen es möglich, den eigenen Gesang
aufzuzeichnen oder direkt vom Radio aufzunehmen. Natürlich eignet sich das OP-1 aber
auch hervorragend als simples Küchenradio.
Das Aufnahmegerät kann alles digital aufzeichnen und direkt im integrierten Synthesizer samplen. Die Wiedergabe erfolgt durch die eingebauten oder extern angeschlossenen
Lautsprecher. Das farbcodierte Bediensystem der Benutzeroberfläche wird auf dem Monitor wiedergegeben und macht es so einfach, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
OP-1 hat ein Aluminiumgehäuse mit OLED-Monitor. Das sorgt für eine hochaufgelöste
Grafik und einen sparsamen Stromverbrauch mit einer Batterielaufzeit von bis zu 16 Stunden. Auch dank seines handlichen Formats ist OP-1 in professionellen Studios ebenso einsetzbar wie auf der Bühne, in der Bahn, am Strand oder im Flugzeug.
The OP-1 Portable Synthesizer is a portable all-in-one music machine which functions as
a synthesizer, sampler, drum machine, tape recorder, mixer and control panel for music
programmes. The built-in FM receiver and microphone make it possible to sing straight
into the machine or record directly from the radio. The OP-1 also functions extremely well
as a kitchen radio, for example.
Everything can be saved on the tape recorder and mixed directly in the synthesizer.
The sound comes through the built-in loudspeaker or via the audio output/headphone
jack. The colour-coded user interface relates to what’s happening on the monitor and
makes it easy to concentrate on what the music sounds like rather than drown in parameters and settings.
The OP-1 has an aluminium body and an OLED-type screen. The result is sharp graphics but the machine is also energy efficient, with a 16-hour battery life. Its format makes
the OP-1 useable in both professional studios and on the stage, in the metro, on the
beach or on an airplane.
Man möchte auf alle Knöpfchen drücken und an allen Reglern
drehen. Ein technisches Produkt, das durch smarte Farbgebung und
fantasievolle Symbole leicht zugänglich und unglaublich einladend
ist. Musik und Maschine in einem.
One wants to press all the buttons and turn every control. A technological
product which through a clever colour scheme and fantastic graphics is
intuitive, easily accessible and incredibly inviting. Music and machine in one.
Begründung der Jury / Jury statement
OP-1
Design S
Prämiert / Awarded
34/35
35
Auftraggeber/Client Panthera
Design Leif Thies / Gestalt Industriell Design / Mikael Engblom / 2dD / Björn Alvtegen / Alvtegen Design / Jalle Jungnell / Panthera / Per Mårtensson / Panthera
Je leichter ein Rollstuhl, desto geringer ist das Risiko für den Benutzer, durch anhaltende
Belastungen Verschleisserscheinungen in Schultern und Armen zu bekommen. Und
umso einfacher ist es, den Rollstuhl im Alltag zu bewegen. Damit lässt sich die Lebensqualität von Rollstuhlfahrern enorm erhöhen. Jalle Jungnell hat sich mit der Entwicklung
von Rollstühlen beschäftigt, seit er in den 70er Jahren seinen Rücken bei einem Motorradunfall verletzte. Er hat neue und vor allem immer leichtere Modelle entworfen und
gebaut. Heute leitet er das Unternehmen Panthera AB, das Rollstühle für ein aktives
Leben entwickelt und produziert. Mittlerweile wurden auch professionelle Designern
engagiert.
Bei diesem Rollstuhl bestand die besondere Herausforderung darin, die verschiedenen Aspekte zu vereinen. Also ein Gefährt auf höchstem technischen Niveau in einem
Design zu entwickeln, das den Nutzer nicht dominiert. Bei Panthera X wurden neueste
Technologien genutzt, um eine leichte, aber zugleich stabile Konstruktion zu ermöglichen. Durch die Wahl von Carbon wirkt der Rahmen ausdrucksstärker als bei anderen
medizintechnischen Hilfsgeräten. Panthera X findet weltweit auf Medizin-Messen
Beachtung.
The more lightweight a wheelchair is, the less the risk of repetitive strain injuries to
shoulders and arms and the easier it can be handled in everyday life. These values
strongly improve the quality of life for everyone in a wheelchair. Ever since Jalle Jungnell
hurt his back in a motorcycle accident in the 1970s, he has designed and built everlighter wheelchairs. He now leads Panthera AB, which develops and manufactures
wheel­chairs for an active life. Nowadays Panthera works with professional designers.
The challenge this time was to create a cohesive whole which displays the product’s
high technological level without dominating the person who is sitting in it. For the
Panthera X the company used the latest technology to create a lightweight but still rigid
construction. The choice of carbon fibre for the frame enables a more expressive visual
appearance than is usual in assistive devices. The Panthera X attracts great attention
at trade fairs for assistive devices around the world.
Ein Nutzererlebnis mit einem neuen Freiheitsgefühl. Panthera
bietet einen fantastisch leichten Antrieb und Fahrvergnügen. Ein
(mit nur 4,4 Kilo!) ultraleichter Rollstuhl, der seinem Fahrer neue
Freiheiten schenkt.
A user experience with a strong sense of freedom. Panthera offers delightfully
easy propulsion and driving pleasure. An ultra-light (4 kilo!) wheelchair which
truly frees its rider.
Begründung der Jury / Jury statement
Panthera X
Design S
Premierad
Prämiert
/ Awarded
/ Awarded
34/35
37
Auftraggeber/Client Snickeriet
Design Karl-Johan Hjerling / Karin Wallenbeck
Hinter dem Unternehmen Snickeriet stehen die beiden Möbeltischler Gunnar Dahl und
Karolina Stenfelt sowie die Designer Karl-Johan Hjerling und Karin Wallenbeck.
Ihre ersten vier Möbelstücke wurden im Frühjahr 2012 präsentiert und sind eher als
Unikate denn als Möbel-Kollektion im klassischen Sinne zu sehen. Auf den ersten Blick
wirken sie relativ simpel, aber jedes Teil ist das Ergebnis eines komplexen Prozesses.
Dieser Prozess beginnt stets mit einer Leitidee, die sich mit bestimmten Ausdrucksformen oder Fragen befasst. So soll etwa der Schrank Havet symbolisch das Undurchdringliche eines nachtschwarzen Meeres wiedergeben. Frank ist ein „durchsichtiger“
Schrank und steht für das Ausloten des Transparenten. Ausgangspunkt für den Schreibtisch Verk ist mehr eine klassische handwerkliche Aufgabe: Die der perfekten Schublade, die hier lediglich in einen Rahmen gehängt wurde. Fä verblüfft mit einem visuellen
Effekt, bei dem das organische Material Leder wie anorganisches Metall erscheint.
Alle vier Leute von Snickeriet arbeiten konzeptionell und fertigen nur Möbel in kompromisslosem Design und von höchster handwerklicher Qualität.
Snickeriet consists of cabinetmakers Gunnar Dahl and Karolina Stenfelt plus designers
Karl-Johan Hjerling and Karin Wallenbeck.
Their first four pieces of furniture were launched in the spring of 2012 and should be
regarded more as solo pieces than as a collection in the true sense of the word. At first
glance, the end result is very simple but every furniture project is actually exploratory
and starts with an idea about a form of expression or a question. Havet strives to capture
the serious, eternal and symbolically impenetrable qualities of an ocean as black as
night. Frank is a see-through cupboard – an exploration of the transparent. Verk is based
on a classic journeyman’s test to build the perfect drawer, here hanging only from a
frame. Fä treats organic leather as if it were inorganic metal.
All four members of Snickeriet work conceptually and want to make only furniture of
uncompromising design and the highest craftsmanship.
Eine kompromisslose und schöne Möbelserie, bei der jedes einzelne
Stück wie selbstverständlich auch für sich selbst steht. Die Objekte
überzeugen durch ihre poetische Materialwahl, ihre handwerkliche
Umsetzung und die besondere Liebe zum Detail, ohne die üblichen
Kompromisse einer Serienproduktion einzugehen. Eine Serie von
Kunst-Möbeln, die die Begriffe Funktionalität, Kollektion, Schwere
und Leichtigkeit reflektiert.
An uncompromising and beautiful furniture range whose every component
functions equally well on its own. A poetic choice of materials combined with
craftsmanship and a personal care for details creates objects without the usual
compromises of serial production. A range of art furniture which also calls into
question the concepts of functionality, collection, weight and lightness.
Juryns motivering /Jury statement
Verk, Fä, Frank och Havet
Design S
Prämiert / Awarded
38/39
39
Ehrenpreise
Drei Beiträge von hoher Qualität und
mit ungewöhnlichen Eigenschaften
Honourable mention
Three submissions of high quality
and with unusual features
41
Auftraggeber/Client Mikkeller (DK)
Design Bedow
Mikkeller aus Dänemark ist in wenigen Jahren zu einem großen Akteur unter den Mikrobrauereien geworden, weil Braumeister Mikkel Borg Bjergsøs eine durchaus progressive
Einstellung zur alten Braukunst hat. Seit dem Start in 2007 entwickelt er ungewöhnliche
Kreationen wie Bier mit Champagner- oder Speck-Aroma. Als das Grafikbüro Bedow die
Gestaltung des Etiketts für das Bier Pale Spring Ale übernahm, lautete der Designauftrag,
eine Symbolik zu wählen, die den Übergang vom Winter zum Frühling zeigt. Dies wurde
mit Hilfe einer wärmeempfindlichen Farbe und zwei einfachen Symbolen erreicht: Ist die
Flasche kalt, sieht man eine Schneeflocke. Wird die Flasche wärmer, verschwindet die
wärmeempfindliche Farbe und übrig bleibt eine Sonne, die den Frühling symbolisiert. Die
grafische Gestaltung basiert auf einem Flächenraster, das leicht an mehrere Varianten in
einem Grafiksystem angepasst werden kann. Das Design bricht bewusst mit traditionellen Bier-Konventionen. Es wurden von dieser Serie nur 3.500 Flaschen produziert. Das
Geschäftsmodell sieht also eher einen langfristigen Markenaufbau als einen kurzfristigen Gewinn vor.
The Danish brewery Mikkeller has become a big player in the microbrewery category in
the space of a few years. The reason is brewmaster Mikkel Borg Bjergsø’s progressive
attitude to the ancient craft. Ever since the start back in 2007, his beer varieties have
imitated things like champagne and fried bacon. When the Bedow graphic design studio
created the label for Pale Spring Ale, the idea was that the design would show the transition from winter to spring. This is done with the aid of a heat-sensitive ink and two simple
symbols. When the bottle is cold a snowflake is visible; when the bottle warms up the
heat-sensitive ink disappears and what remains is a sun representing the spring. The
graphic design is based on a grid which can easily be adapted to more varieties in a
graphic system. The design consciously breaks the ruling conventions in the industry,
which prefers to communicate the idea of tradition. Only 3,500 bottles of the beer were
produced. The business benefit therefore lies more in long-term brand building than in
short-term financial gain.
Die Biersorte Spring Ale wird durch eine Schneeflocke kommuniziert,
die sich mithilfe wärmeempfindlicher Farbe in eine Sonne verwandelt.
Eine kluge Verbindung aus Idee, Technik und Umsetzung. Eine simple
grafische Lösung, die berührt. Mikkeller+Bedow erhalten daher den
Sonderpreis der Jury in der Kategorie „Grafische Freude des Jahres“.
The Spring Ale brand of beer is communicated by a snowflake transforming
into a sun with the help of heat-sensitive ink. A splendid union of concept,
technology and craft. A pared-down graphic solution which is very heartwarming.
Mikkeller+Bedow are therefore the recipients of the jury’s special award “Graphic
delight of the year”.
Begründung der Jury / Jury statement
Mikkeller+Bedow
GRAFISCHE FREUDE
DES JAHRES
Graphic delight
of the year
43
Auftraggeber/Client Peepoople
Design Anders Wilhelmsson
Co-Designer Maria Berndtsson / Felix How
Peepoople ist eine Weiterentwicklung der Einweg-Toilette, die bereits 2010 den Design SEhrenpreis erhielt. Alle humanitären Aktivitäten von Peepoople sind Teil eines Programms
zur Verhinderung und Eindämmung von Epidemien nach Katastrophen. Zwischen 2010 und
2012 wurden weitere Produkte entwickelt. Kiti Flat ist beispielsweise ein kleiner, einklappbarer Beutelhalter, in den die biologisch abbaubare Einweg-Toilette Peepoo eingehängt werden kann. Kiti Flat ist aus Karton, wiegt 80 Gramm und kann etwa einen Monat lang verwendet werden. Das Zelt Yizi kann leicht in einer ungeschützten Umgebung aufgestellt werden
und bietet so ein gewisses Maß an Privatsphäre. Es besteht zu 100 Prozent aus Polyester,
wiegt nur 500 Gramm und passt in eine Hosentasche.
Alle Peepoo-Produkte werden mit Bedienungsanleitungen ausgeliefert und haben sich
unter realen Bedingungen bewährt. Einsatz fanden sie unter anderem im vom Erdbeben zerstörten Haiti, während der Überschwemmungen in Pakistan und im Flüchtlingslager Dadaab
in Kenia. Die Reaktionen auf die Peepoo-Innovationen waren sehr positiv.
Darüber hinaus gibt es Kleidung für das Peepoople Personal im Vor-Ort-Einsatz. Sie ist
in weiß-grünem Design gehalten und wird durch drei weitere Farben, je nach Funktion des
Trägers, ergänzt.
Peepoople Design Profile is a development of the toilet which received a Design S in 2010.
All Peepoople’s humanitarian efforts form part of a programme for the rapid prevention of
epidemics during catastrophes. There are now several new products which were developed
in 2011 to ’12. Kiti Flat is a small, hexagonal, foldable, bottomless paper holder into which
Peepoo can be placed. It is made of cartonboard, weighs 80 grams and can be used for
about a month. The Yizi tent can be easily set up in an exposed area and creates temporary
seclusion or privacy. The tent is made of 100 percent polyester, weighs only 500 grams and
can be packed to fit into a pocket.
All Peepoo products have manuals and are tested in real emergency situations: in earthquake-hit Haiti, during floods in Pakistan and in the large Dadaab refugee camp in Kenya.
The response has been very positive.
Also available are clothes for Peepoople’s field staff with a common graphic programme
in white and green plus three support colours for various functional differences.
Peepooples Potential lässt niemanden unberührt. Der inspirierende
Grundgedanke, durch die Verwertung menschlicher Ausscheidungen
einen sinnvollen Kreislauf zu schaffen, macht Hoffnung auf eine künftige
Lösung dieses globalen Problems. Doch kein Produkt allein kann ein
Problem in einer solchen Größenordnung lösen. Das Ziel des Unternehmens ist, die Idee mit praktischen Lösungen weiterzuentwickeln und zu
perfektionieren. Dieses Engagement verdient jegliche Unterstützung.
Peepoople erhält den Ehrenpreis für Design für globale Gesundheit.
BEGRÜNDUNG
DER JURY /
Jury statement
Peepoople’s potential leaves no one unmoved. The inspiring basic concept of creating
at the individual level a value from human excrement imbues hope of future fulfilment
on a global scale. But no product can alone solve a global problem of such magnitude.
Therefore the company’s ambition to refine and further develop the concept with
practical support solutions is worth every encouragement. Peepoople is therefore
the recipient of a special award for design for global health.
Peepoople Design Profile
DESIGN FÜR
GLOBALE GESUNDHEIT
design for
global health
45
Auftraggeber/Client ComfortZone
Design Johan Dahlberg / Siri Johansson / Julia Treutiger / Myra Industriell Design
Eine Abluftwärmepumpe nutzt die Luft aus dem Ventilationssystem eines Hauses zur
Erwärmung von Wasser. Myra Industriell Design hat die neue Serie von Wärmepumpen
und Zubehör von ComfortZone entwickelt, wobei jedes Detail vom Display bis zur äußeren Verkleidung Beachtung fand. Das Ziel war, ein Produkt mit einer Benutzeroberfläche
zu konzipieren, die von Menschen jeder Altersklasse leicht bedient werden kann. Dies
erforderte umfassende Tests und Analysen. Dank der Neugestaltung zeichnet sich die
Wärmepumpen-Serie durch ein hohes Maß an Einfachheit und Zeitlosigkeit aus. Die
Oberfläche wurde so designt, dass sie sich auf die zentralen Funktionen fokussiert. Neue
grafische Symbole vereinfachen die Interaktion zwischen Pumpe und Anwender noch
weiter. Das Leitmotiv war eine ästhetisch ansprechende Wärmepumpe, die Form und
Funktion in klarem Design vereint. So entstand eine ungewöhnliche Produktserie mit
hohem Erfolgspotential.
An exhaust air heat pump reuses the air from a house’s ventilation system to heat the
water and radiators. Myra Industriell Design has developed ComfortZone’s latest series
of heat pumps including accessories – from the inside, via the interface in the display,
to the design on the outside. The aim has been to develop a user interface which can
easily be used by people of various ages. This has required extensive user tests and
analysis work. Via the new design, the heat pump series is characterised by simplicity,
timelessness and an interface which accentuates the most important functions. Yet it
is easy to change the settings via the display and controls. New graphic icons further
simplify the interaction between pump and user. The theme has been to develop an
aesthetically pleasing heat pump and to refine both form and function in order to thereby
create a competitive product range.
Mit einer leicht zugänglichen, intuitiv bedienbaren Oberfläche lädt
das Display den Benutzer zum Dialog ein. Das puristische Design der
Anzeige steht für Technik, die auf das Nötige reduziert ist. So weckt
man Kauflust. Design, das Mehrwert für eine breite Kundengruppe
bietet, ohne laut zu schreien.
With an easily accessible, intuitive interface the display invites the user to have
a conversation. The visual scale signals pared-down technology and inspires
a desire to purchase. Design with added values for a broad consumer group,
without shouting loudly.
Begründung der Jury / Jury statement
ComfortZone
ENERGIEEFFIZIENZ
INCREASED ENERGY
EFFICIENCY
47
Nominierte
22 nominierte Beiträge
Nominees
22 submissions were nominated
49
Auftraggeber/Client Apotek Hjärtat
Design BVD
Begründung der Jury / Jury Statement
Der neue grafische Auftritt von Apotek Hjärtat steht für Klarheit
und positive Empfindungen und zeigt damit, wie sich der Apothekenmarkt erneuert hat. Hier wird Herzlichkeit mit pharmazeutischer Glaubwürdigkeit und Professionalität vereint.
Seriosität und Vertrauen direkt aus dem Herzen.
With one foot in clarity and one in happiness, the graphic
identity of Apotek Hjärtat shows how the pharmacy market has
been rejuvenated. Here, heartiness is combined with pharmaceutical credibility and systematism. Reason and feeling
straight from the heart.
Apotek Hjärtat
Nachdem das Apothekenmonopol in Schweden aufgehoben wurde, eröffnete 2010
die Apotheken-Kette Apotek Hjärtat (Herz Apotheke) 207 Filialen. Der optische Auftritt
des Unternehmens sollte auf moderne und zugleich inspirierende Weise Werte wie
Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Gesundheit visuell kommunizieren. Gleichzeitig
sollte auch die Apotheke selbst in den Vordergrund treten. Eine der Herausforderungen bestand darin, ganz unterschiedliche Dinge wie Wissen und Seriosität einerseits
und menschliche Wärme und Service andererseits optisch zu vereinen.
Das Ziel war, ein grafisches Konzept und Logo zu entwickeln, das dabei hilft, das
Herz der Schweden zu erobern. Die ampelgrüne Farbe sollte ein schnell erkennbares
Symbol sein; leicht zu finden und zu identifizieren. Das Herzsymbol mit der typischen
Öffnung in der Mitte sollte den Kunden das Gefühl vermitteln, willkommen zu sein.
Im April 2012 führte das schwedische Wirtschaftsmagazin Resumé eine Markenstudie durch. Apotek Hjärtat konnte demnach seinen Bekanntheitsgrad als Marke
erheblich steigern und festigte damit seine Position als zweitgrößter Akteur auf dem
schwedischen Apothekenmarkt.
After the Swedish pharmacy market was demonopolised the Apotek Hjärtat chain
opened 207 dispensing chemists’ shops in February 2010. The chain’s visual identity
is intended to communicate credibility, knowledge and health in a modern and inspiring way. At the same time it had to clearly indicate that these were dispensing chemists’ shops. One of many challenges was to find the balance between knowledge and
credibility on the one hand and warmth and service on the other.
The goal was to create a visual identity and a logo which could win the hearts of
the Swedish people. The traffic-light green colour of the identity would give a clear
signal and be easy to see and identify.
The heart symbol with the characteristic opening in the middle would create a feeling of being welcomed.
In April 2012 the Swedish business magazine Resumé did a brand survey. In it, Apotek
Hjärtat displayed the highest increase in Sweden in terms of brand recognition and
thereby consolidated its position as the second-largest player in the Swedish pharmacy
market.
Auftraggeber/Client Beckers
Design BVD
Begründung der Jury / Jury Statement
Klarheit und Deutlichkeit sind die Leitmotive in Beckers Verpackungsdesign für Farben und Spachtelmasse. Eine leichte und
klare Typografie entspricht genau den Bedürfnissen der Kundschaft. Ein Markendesign, das Selbstsicherheit ausstrahlt.
Clarity and distinction are the key concepts in Beckers’ packaging design for paint and putty. A typography of almost carefree simplicity is exactly what professional users demand. A
brand design which exudes self-confidence.
Sprechen Sie „Scotteska“? Falls ja, sind Sie vermutlich ein Maler, der Begriffe wie
„Nummer 7“ oder „Nummer 20“ kennt. Genau das hat Beckers in seinem neuen
Designkonzept aufgegriffen. Es ging dabei in erster Linie um eine eindeutige Erkennbarkeit der Palette von Farb- und Spachtelprodukten. Vor der Einführung des neuen
Layouts passierte es schnell, dass man zum falschen Eimer griff, denn die Behälter
waren sich früher sehr ähnlich.
In der Branche gibt es festgelegte Codes für Farb- und Spachtel-Zusammensetzungen. Auf dieser Basis wurden diese Zahlen zu Produktbezeichnungen und
bildeten die Grundlage des neuen Designs. Die Eimer sind nun für den Kunden klar
erkennbar und kommunizieren über die deutliche Typografie den Inhalt und Farbe
schon von weitem. Alle wichtigen Informationen sind auf der weißen Oberfläche gut
ablesbar. Die Produkte wurden im Frühjahr 2012 auf dem schwedischen Markt eingeführt und kommen bei Vertrieb und Anwendern gleichermaßen gut an.
Do you speak slang? If so, you are certainly a painter and use expressions like “Number 7” or “Number 20”. With an established vocabulary as a foundation, the Swedish
paint manufacturer Beckers has developed a new design concept which makes it easier to find and use professional paint and putty products. Picking up the wrong tin
used to be
a common event because the old containers looked very much alike.
The industry has well-established codes for the degree of gloss and the type of
putty. These codes were therefore used as the basis of the new design. The containers
have been simplified and made more obvious, with a specifically developed typography featuring clean and distinct lines. A careful selection of the most important information makes an effective message on the white, clean surrounding area. The paint
colours are also used on the containers so it is easy to find the right product based on
the industry’s codes. The products were launched on the Swedish market in the spring
of 2012 and were well received by both Beckers’ own sales staff and professional
painters.
Beckers Förpackning
Design S Nominierte/Nominee · 51
Auftraggeber/Client One Nordic Furniture Company (FI)
Design Form Us With Love
Begründung der Jury / Jury Statement
Mit der schwedischen Möbel- und Fertigungstradition als
Ausgangspunkt entwickelt sich diese Kollektion im zeitgenössischen Design weiter. Die Möbel werden einfach in Kisten
gepackt und direkt an den Kunden versandt. Einfache Montage
ohne Schrauben, Werkzeug und Aufbau- Anleitung.
Design which starts in the Swedish furniture tradition but
continues out into the contemporary design world. The furniture is simply packed in boxes sent directly to the buyer. Simple
assembly without screws, tools or manuals.
Das Designbüro Form Us With Love (FUWL) wurde gebeten, eine Möbel-Kollektion für
die neu etablierte One Nordic Furniture Company (ONFC) zu entwickeln. Das Resultat ist
Bento, eine Serie aus formgepresstem Furnierholz. ONFC vertreibt seine Produkte primär online, daher bestand eine besondere Herausforderung darin, eine einfache und
effiziente Transportlösung zu entwickeln. Das Konzept von ONFC ist darauf ausgelegt,
dass Kunden Möbel im Internet bestellen, die von der Fabrik direkt an den Käufer geliefert werden. Das Volumen jedes einzelnen Produkts war ein entscheidender Faktor im
Designprozess. Die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang war: „Wie versenden
wir etwas Großes in einer möglichst kleinen Kiste und vermitteln dem Kunden trotzdem
das Gefühl, ein qualitativ hochwertiges Produkt erhalten zu haben?“ Das führte dazu,
dass FUWL den Design-Gedanken auch in den Aufbau des Möbels einfließen ließ. Die
Montage ist einfach: keine Schrauben, keine Werkzeug, keine komplizierten AufbauAnleitungen. Das Design der Bento-Möbel ist von der nordischen Formholz-Tradition
geprägt, ihre breiten Formen verleihen ihnen einen ganz eigenen Ausdruck. Einladend
und mutig zugleich.
Form Us With Love (FUWL) was asked to design a first product range for the start-up
One Nordic Furniture Company (ONFC). The collaboration resulted in Bento, a range of
furniture in moulded veneer. ONFC sells mainly online so a first challenge was to find an
efficient transport solution. ONFC’s concept is based on consumers ordering the furniture online. The furniture is then shipped directly from the factory to the buyer’s home.
The size of each individual product was a key factor in the design process. The issue
was how to ship a large object in a small box without losing the feeling of quality. FUWL
also wanted this design approach to characterise the actual assembly stage. This
involved removing everything which might be perceived as difficult or troublesome. No
screws, no tools and no manuals. In terms of form, the Bento pieces of furniture are
inspired by the Nordic bentwood tradition but with their broad shapes they have a
totally distinct look. Friendly but also a little bold.
Bento chair&table
Auftraggeber/Client Design House Stockholm
Design Jesper Ståhl
Begründung der Jury / Jury Statement
Vor allem Balance! Die Besteck-Serie Stockholm liegt „wie
gegossen“ in der Hand – Schmuck und Werkzeug zugleich.
Rund in der Bewegung, vom Tisch bis zum Mund. Stahl und
Thermoplast in gastronomischer Vereinigung.
Balance above all! The Stockholm cutlery series sits as if
moulded in the hand, as much ornament as tool. Rounded,
and pleasant in its movement from table to mouth. Steel and
thermo­plastic in gastronomic union.
Ein neues Besteck zu gestalten, ist eine ganz besondere Herausforderung. Besteck
sollte extrem funktional sein, gut in der Hand liegen, das richtige Gewicht haben und
dekorativ auf dem Tisch aussehen. Außerdem berührt es mehrere Sinne; es soll sich
im Mund angenehm anfühlen, eine gute – auch visuelle – Balance haben und ebenso
ansprechend wie vertraut wirken. Zugleich besteht Besteck nicht nur aus einem
Stück, sondern einer ganzen Serie verschiedener Objekte, die in Verbindung
zueinander stehen.
Stockholm ist eine Besteckserie aus rostfreiem Stahl und Thermoplast in
formschönen Proportionen. Die Messer, Gabel und Löffel sind organisch abgerundet,
sie haben eine unverwechselbare Oberfläche und einen eigenen Charakter. Ein wichtiger Teil des Designs handelt von Balance. Schwere versus Leichtigkeit, Kälte versus
Wärme, hell versus dunkel. Der Designer Jesper Ståhl hat skulpturale Formen entwickelt, die bewusst mit Tradition, Geschichte, Funktion und Formsprache flirten. Er
möchte, dass wir Stockholm auch nicht nur als reines Werkzeug, sondern auch als
Schmuckstück sehen.
Designing a new set of cutlery is a challenge. Cutlery must be extremely functional:
sit well in the hand, have the right weight and look good on the laid table. Cutlery also
affects several senses: it must feel right in the mouth, and each individual piece of
cutlery must be visually well balanced, have its own distinctive look but still be familiar and obvious. On the other hand, pieces of cutlery are not just individual objects but
rather a group of units whose parts relate to each other.
Stockholm is a series of cutlery made of stainless steel and thermoplastic with
well-planned proportions. The shapes are organically round but the individual pieces
of cutlery also have distinct surfaces and their own character. One important aspect
of the design is balance: weight versus lightness, cold versus heat, light versus dark.
Designer Jesper Ståhl has created sculptural shapes which consciously flirt with tradition, function and the poetry of form. He also wants Stockholm to make us think of an
ornament just as much as a tool.
Bestickserien Stockholm
Design S Nominierte/Nominee · 53
Auftraggeber/Client Blueair
Design Claesson Koivisto Rune
Begründung der Jury / Jury Statement
Ein hocheffektiver Luftreiniger in minimalistischem Design und
innovativer Funktionalität. Die Steuerung erfolgt durch eine
Handbewegung, der Stromverbrauch ist so niedrig wie der
einer Stromsparlampe.
A high-efficiency air purifier in a thoughtful design and with
innovative functionality. The air purifier is operated via a
motion-detecting control panel and has the same low
electricity consumption as a compact fluorescent lamp.
Blueair Sense entfernt 99,79 Prozent aller Allergene, Bakterien, Viren und anderer
Verunreinigungen, die sich in der Luft befinden. Der Luftreiniger ist so leise, dass man
ihn auch problemlos nachts laufen lassen kann, sein Energieverbrauch ist niedriger
als der einer Stromsparlampe. So kann man rund um die Uhr reinste Luft atmen.
Blueair Sense kombiniert eine patentierte Technologie mit Claesson Koivisto Runes
minimalistischem Design. Der Luftreiniger ist in sechs Farben erhältlich (von warmem
Grau über moccabraun bis puderrosa) und wird aus wiederverwertbarem Material
hergestellt: Stahl und handgefertigtes Glas. Bedient wird das Gerät mit einer bewegungssensiblen Fernbedienung: Man regelt die Geschwindigkeit des Luftreinigers,
indem man die Hand über die schwarze Glasoberfläche bewegt. Ein echtes Erlebnis,
weit entfernt von Plastikknöpfen und undeutlichen Symbolen.
Über die Idee hinter ihrer Arbeit sagen die Designer: „Man sollte nicht nur auf die
Technik vertrauen können und unmittelbar verstehen, wie man einen Luftreiniger
verwendet, man sollte ihn auch gern in sein Büro, Schlaf- und Wohnzimmer stellen.“
Blueair Sense removes 99.97 percent of all allergens, bacteria, viruses and other airborne contaminants in the air around us. The air purifier is so quiet that it does not
disturb sleep and its energy consumption is lower than that of a compact fluorescent
lamp, all so that users can purify their air around the clock. Blueair Sense combines a
patented technology with the clean, simple design of Claesson Koivisto Rune. The air
purifier comes in six colours (from warm grey via mocha brown to powder pink) and
recyclable materials: steel and handmade glass. The power settings are operated via
a motion-detecting control panel. Waving a hand above the black glass surface raises
or lowers the air purifier’s speed – an experience which is far from plasticky knobs
and bad graphics.
Regarding the starting point for the design process, Claesson Koivisto Rune states:
“It’s not enough just to rely on the technology and immediately understand how to use
an air purifier. People should also want to put it in their office, bedroom or living room.”
Blueair Sense Luftrenare
Auftraggeber/Client Marrakech Design
Design Claesson Koivisto Rune
Begründung der Jury / Jury Statement
Bodenfliesen in ausdrucksstarkem skandinavischem Design
mit Wurzeln im traditionellen nordafrikanischen Handwerk.
Muster, die entstehen und verändert werden, je nach Anordnung. Innovatives Design, das einen starken visuellen Eindruck hinterlässt.
Floor tiles in expressive Scandinavian design with roots in traditional North African handicrafts. Patterns which emerge and
are changed depending on how the tiles are laid. Innovative
design which leaves a strong visual impression.
Dandelion, Stone und Casa sind Bodenplatten aus Beton mit verschiedenen Mustern,
die in zehn Farbkombinationen angeboten werden. Die Muster zeigen deutliche Referenzen an skandinavische Design-Tradition, sind aber auch von arabischer Geometrie
und vom japanischen Stoff- und Lack-Handwerk inspiriert.
Dandelion bindet die Fugen in das Design ein (diese haben die gleiche Farbe wie
die Fliesen). Auf diese Weise entsteht ein zusammenhängendes Muster über eine
ganze Fläche. Stone besteht aus drei verschiedenen Formen, die an einen natürlich
gerundeten Stein erinnern, wie man sie an einem Strand findet. Wenn man sie in
unterschiedliche Richtungen legt, erhält der Boden ein auffälliges grafisches Muster.
Casa ist zweifarbig, hexagonal und kann auf fünf verschiedene Arten gelegt werden.
Dandelion, Stone und Casa werden in Mexiko von Hand als sogenannte „trockengepresste Betonplatten“ hergestellt. Im Unterschied zu gewöhnlichen Klinkerplatten
oder Fliesen werden diese nicht gebrannt, sondern in einer hydraulischen Presse
bearbeitet und härten danach aus. Damit ist der Energieverbrauch bei der Produktion
deutlich geringer.
Dandelion, Stone and Casa are concrete tiles with different patterns which are each
available in some ten different colour combinations. The patterns have clear Scandinavian references but are also inspired both by Arabic geometry and Japanese textile
and lacquer work.
Dandelion exploits the grouting seams (which should be done in the same colour
as the lines on the tiles). In this way a cohesive pattern is created across the entire
floor surface. Stone consists of three different shapes which resemble a naturally
rounded stone from a beach. If they are laid in different directions the floor acquires a
strong graphic pattern. Casa is two coloured and six sided and can be laid in at least
five different ways.
Dandelion, Stone and Casa are made by hand in Morocco and are called “dry
pressed concrete tiles”. Unlike ordinary floor or wall tiles they are not fired but are
pressed in a hydraulic press and then left to harden. This method uses far less energy.
Dandelion, Stone, Casa
Design S Nominierte/Nominee · 55
Auftraggeber/Client AEO Studio
Design Anna Elzer Oscarson
Begründung der Jury / Jury Statement
Mit einem grafischen Design entstand eine Objektfamilie, in
der kugelrunde und kantige geometrische Formen eine Symbiose eingehen. Eine lange lokale Handwerkstradition ermöglicht die exakte Umsetzung bis in jedes Detail. Die Serie, ihre
Farbnuancen und Formen können weiter wachsen wie eine
kleine, bunt zusammengewürfelte Familie mit verwandtschaftlichen Beziehungen. Damit übernehmen sie zugleich die
Verantwortung für die Weitergabe der Tradition.
A graphic pattern is used to create a family of objects in which
spherical and angular geometric shapes are united. A long
local craft tradition safeguards details and scales. The range,
colours and shapes can continue to grow like a motley family
with clear family ties and thereby take responsibility for carrying on the tradition.
Dusty Diamonds
Dusty Diamonds ist eine Kollektion, die von AEO produziert und in der Porzellanfabrik
von Lidköping hergestellt wurde. Hinter der Kollektion steht die Designerin Anna Elzer
Oscarson, die ihre Ideen in keramische Objekte verwandelt. Die Serie bewegt sich
zwischen Kunst, Handwerk und Design und ist das Resultat einer engen Zusammenarbeitet zwischen Designerin und Kunsthandwerkern, der Begegnung von neuer
Technik und alter Tradition.
Aufgrund der aufwändigen handwerklichen Fertigung wird die Kollektion in einem
weiteren Sinne wertvoll, meint Anna Elzer Oscarson. Ihre Ausgangsidee war, eine
langlebige Serie zu schaffen. Als Unternehmerin hat die Designerin parallel eine Plattform für die Entwicklung nachhaltiger Produkte ins Leben gerufen, deren Fokus auf
gutem und kompromisslosem Design liegt – immer mit dem Gestaltungsansatz im
Fokus. Dusty Diamonds wird hoffentlich dazu beitragen, die schwedische KeramikTradition weiterzuführen.
Dusty Diamonds is a collection produced by AEO and made by Porslinsfabriken in Lid­
köping. Behind the collection is designer Anna Elzer Oscarson, who has had her
visions transformed into ceramic objects. In terms of definition, the collection balances between art, craft and design. It is the result of close collaboration between
designer and artisan, and of the encounter between new technology and old craft tradition.
Oscarson says that thanks to the craft production process the ceramics are more
valuable from a broader perspective. The starting point was namely to create objects
for proud, life-long ownership. As a new presence in the market, Oscarson has created
a platform for developing sustainable products: well designed and uncompromising
in all respects, and constantly with a focus on the final form. Let us hope that Dusty
Diamonds will contribute to carrying on the Swedish ceramic tradition.
Auftraggeber/Client Inerventions
Design Inerventions
Begründung der Jury / Jury Statement
Ein elektronischer Anzug für Spastik-Patienten gibt einer
bekannten, aber sehr umständlichen Therapie eine völlig
neue Gestalt. Funktionales Design mit Fokus auf Linderung
und Heilung.
An electric overall gives a totally new guise to an old, complex
medical technology therapy for patients with spasticity.
Functional design with a focus on alleviation and cure.
Menschen mit spastischen Problemen – verursacht beispielsweise durch die
Bewegungsstörung CP, einen Schlaganfall oder MS – werden heutzutage in der Regel
mit starken Arzneimitteln oder chirurgischen Eingriffen behandelt. Die Möglichkeit,
diese durch elektrische Stimulation zu ersetzen, ist schon seit längerer Zeit bekannt.
Diese Technik setzt allerdings voraus, dass zahlreiche Elektroden und Kabel auf den
jeweiligen Körpermuskeln befestigt werden, was im Alltag für die meisten Betroffenen
viel zu umständlich ist. Eine Lösung ist Elektrodress, ein Kleidungsstück aus smarten
Textilien. Es besteht aus einer Hose und einem Pullover mit einem abnehmbaren Steuergerät, das elektrische Signale abgibt. So können Muskeln individuell stimuliert werden, um spastische Zuckungen und Schmerzen zu mindern. Die Beweglichkeit und
das Aktivitätsvermögen des Betroffenen lassen sich damit massiv erhöhen. Mit Hilfe
von Elektrodress kann eine Therapie im eigenen Zuhause stattfinden, außerdem kann
das Gerät viele Operationen und den Gebrauch von Rollstühlen oder Rollatoren überflüssig machen.
People with spasticity – caused by such illnesses as cerebral palsy, stroke or multiple
sclerosis – are currently treated with strong drugs and surgical interventions. The possibility of replacing this treatment with electrical stimulation has long existed. The
technology used has involved placed a large number of electrodes and cords on muscles throughout the body. In practice the method has been far too complicated for
wider use. The Elektrodress is a garment made of smart textiles: a pair of trousers, a
sleeved top and a removable control unit which emits electrical signals. When the
garment is being worn, selected individual muscles can be stimulated with electrotherapy, which reduces the spasticity and pain. This in turn increases the wearer’s
range of movement and ability to be active. The Elektrodress can therefore be used to
give effective and safe in-home therapy. It has even been possible to cancel many
operations and put aside wheelchairs and wheeled walkers when the patients have
become so much better.
Elektrodress
Design S Nominierte/Nominee · 57
Auftraggeber/Client Germa
Design Mårten Fornander / Scalae
Begründung der Jury / Jury Statement
Ein erstklassiges Beispiel für gut ausgeführte Designarbeit
auf Basis vieler Optimierungsstudien, die den Nutzwert des
Produkts deutlich erhöhen.
A clear example of well-implemented design work with many
small design studies which together involve a giant stride
towards better user benefit.
Eine Person, die eine Kopf- oder Rückenverletzung erlitten hat, muss fixiert werden,
um weitere physische Schäden beim Transport in die Klinik zu verhindern. In der Praxis
geschieht dies meist mit Hilfe einer Vakuum-Rettungsmatratze. Der Produktentwickler
Scalae erhielt von dem Unternehmen AB Germa den Auftrag, seine Rettungsprodukte zu
optimieren. Das Ergebnis war die Emergency Vacuum Mattress.
Für die Neuentwicklung der Matratze wurde ein liegender Körper als Grundlage
genommen und angepasst, um dem Verletzten ein Sicherheitsgefühl und Komfort zu
geben. Die Position der Gurte, Verschlüsse und Laschen an Nacken und Armen wurde
verbessert, ebenso die Farbgebung der Riemen, die eine schnelle und richtige Befestigung des Patienten garantiert. Dank der Neu-Entwicklung konnte der Materialverbrauch
um 25 Prozent reduziert werden. Die Emergency Vacuum Mattress wurde leichter und
lässt sich nun einfacher transportieren, auch in einem kleinen Fahrzeug. Die Produktionskosten blieben gleich, obwohl das Produkt seinem Vorgängermodell überlegen ist.
Die neue Gestaltung hat nicht nur die Bedeutung der Marke Germa gesteigert, sondern
auch mehrere neue Märkte geöffnet.
Someone who has received a head or back injury must be immobilised to avoid additional injury while they are being taken to hospital. This can be done with a vacuum
mattress. The Scalae product development company was commissioned by AB Germa
to improve its assistive device for emergency situations. The result is a new Emergency
Vacuum Mattress.
Imitating the silhouette of a body created a greater feeling of comfort. The positions
of the straps around the shoulders were improved. Flaps at the neck and arms were
located more strategically. The straps for securing the patient were colour coded.
Twenty-­five percent of the material could be saved; the weight and volume were
reduced. The Emergency Vacuum Mattress became lighter and easier to store in
cramped vehicles. The product cost could be kept down at the same level as before
even though the product is superior to its predecessor. The new design has not only
increased the strength of the Germa brand but also opened up several new markets.
Emergency Vacuum Mattress
Auftraggeber/Client Byarums Bruk
Design Signe Persson-Melin
Begründung der Jury / Jury Statement
Eine Pflanzenkübel-Serie für den öffentlichen Raum, bei der sich
das Design der Pracht der Pflanzen unterordnet. Die sechskantige Form macht es leicht, die Behälter aufzustellen und so
Räume zu definieren. Durch die aufwändige Einzel-Herstellung
erhält jedes Teil dank der Strichmuster einen einzigartigen Ausdruck und wird so zum Unikat. Ein zeitloses Produkt für mehrere
Generationen.
A range of containers for public spaces whose form defers to
the splendour of the plants. The hexagonal shape makes the
pots easier to place while they also assert their presence and
together define their locations. The manufacturing process
ensures that each piece has a unique look and with the timeless lined pattern, pots are made which will last for generations.
Hexagon
Hexagon ist eine Kollektion sechskantiger Pflanzenkübel für den öffentlichen Raum.
Die Oberflächenstruktur der Behälter variiert, abhängig vom Lichteinfall des jeweiligen Standorts. Das Konzept stammt von der Designerin Signe Persson-Melin. Alles,
was sie entwirft, ist von Grund auf durchdacht. Sie lässt alle Sinne in den Designprozess einfließen. Hexagon war eine besondere Herausforderung für die Schwedin,
denn hier ging es darum, eine einfache, immer gleiche Behälterform mit klassischer
Handwerkskunst zu kombinieren. Erreicht wurde dies durch eine spezielle Gussform,
auf deren Innenwand dünne Holzstäbe angeordnet werden, Stäbchen für Stäbchen.
Die Produktion von Hexagon findet in Byarums Bruk nach der traditionellen Formsand-Methode statt. Dabei wird eine Form aus Sand, Lehm, Ruß und Wasser (frei von
chemischen Bindemitteln) erstellt, die anschließend mit recyceltem Aluminium gefüllt
wird. Sobald das Metall erkaltet ist, wird die Form zerschlagen und der Kübel ist fertig.
Auf diese Weise entsteht bei jedem Guss ein echtes Unikat.
Hexagon is a range of hexagonal planters for public spaces. Depending on how the
light falls, the depth of the surface structure appears to vary. The design is by Signe
Persson-Melin. Everything she designs is thoroughly planned and she makes use of all
the senses in her design work. It was a challenge to develop a repetitive form combined with a feeling of craftsmanship. To achieve the lined pattern, thin wooden
sticks were glued directly into the mould. Stick by stick.
Hexagon is made at Byarums Bruk using an old craft method called green sand
moulding. Each component is cast in a mould of sand, clay, soot and water, free from
chemical binders. The mould is then filled with recycled aluminium, an environmental
approach which is a natural part of the manufacturing process. When the metal has
hardened the mould is broken and the cast piece emerges. In this way each piece is
unique.
Design S Nominierte/Nominee · 59
Auftraggeber/Client IKEA
Design Camilla Nilsson / Nina Granath / Björn Kusoffsky / Stockholm Design Lab
Begründung der Jury / Jury Statement
Eine grafisch intelligente Lösung mit viel Humor und großer
Treffsicherheit, sagt IKEA. So wenig, aber doch so viel.
Eingelegter Hering ohne jeden Zweifel.
A graphically intelligent, unerring solution with much humour,
says IKEA. So little yet so much. Pickled herring without a
doubt.
Stockholm Design Lab hat mit der Food-Marke von IKEA seit ihrem Start 2006 zusammengearbeitet. Der Auftrag lautete, ein intelligentes Verpackungskonzept zu entwickeln, das im Design Zuverlässigkeit, gute Qualität und schwedische Identität vereint.
Die Herausforderung war, ein spannendes und kreatives Konzept innerhalb strenger
Rahmen-Bedingungen zu entwickeln. Nur die IKEA-eigene Typografie durfte – mit
engen Auflagen – verwendet werden, da die Produkte weltweit an 287 Standorten
verkauft werden.
Stockholm Design Lab entschied sich, die charakteristischen Züge einer klassischen Konserve zu verwenden und gleichzeitig eine Verpackung zu entwickeln, die
sowohl „modern“ wirkt als auch das vertraute „ IKEA-Gefühl“ vermittelt. Die Illustration
spiegelt auf eine einfache und ehrliche Art den Inhalt. Die Idee, den Fisch zu einem Teil
der Dose zu machen, verleiht der Verpackung eine humoristische Note und sorgt
gleichzeitig für größtmögliche Klarheit. IKEA Skarpsill erfuhr international große Aufmerksamkeit. Das Produkt hat die Marke IKEA gestärkt und für einen positiven Effekt
auf andere Produkte im Food-Segment gesorgt.
Stockholm Design Lab has been working with IKEA’s food brand since the launch in
2006. The task was to develop a strong packaging concept in which reliability, good
quality and Swedishness characterise the design. The challenge was to find an exciting
and creative concept within a strict framework. IKEA’s own typeface was the only one
which could be used and because the products are sold in 287 stores around the world
there were also stringent requirements for the font size.
Stockholm Design Lab chose to use the typical features of the classic tin can whilst
also creating packaging which feels both modern and very much IKEA. The illustration
shows in a simple and honest way the container’s contents. Because the fish was
made part of the tin, the packaging was became both humorous and easily understood. IKEA Skarpsill has aroused a lot of attention internationally. The product has
strengthened IKEA’s brand and also had an effect on other products in the food segment.
IKEA Skarpsill
Auftraggeber/Client iZettle
Design iZettle / Ehrenstråhle&Wågnert
Begründung der Jury / Jury Statement
Ein kleines Kartenlesegerät mit einer kostenlosen App, das
Smartphones in Kartenterminals verwandelt und es somit
Kleinunternehmern und Privatpersonen erleichtert, ihre Karte
für eine Transaktion zu nutzen. Eine smarte Innovation in
selbsterklärendem Design, das weitere Geschäftsmöglichkeiten birgt.
A small chip card reader with a free app which transforms a
smart phone into a card terminal and makes it easy for small
business owners and private individuals to start receiving card
payments. A clever innovation with a self-explanatory design
which creates business opportunities.
iZettle
iZettle besteht aus einer kostenlosen App und einem kleinen Chipkarten-Leser, der ein
Smartphone oder einen Tablet-Computer in ein sicheres Kartenterminal verwandelt.
Mit iZettle kann jeder problemlos mit Kredit- oder EC-Karte zahlen. Ein Vorteil vor
allem für Kleinunternehmer wie Gemüsehändler oder Würstchenbuden-Besitzer, für
die das Thema Wechselgeld immer schon ein Problem war.
Nach dem Herunterladen der App und dem Anschließen des Kartenlesers an ein
iPhone / iPad oder den Kopfhörereingang eines Android-Telefons hat man plötzlich
ein mobiles Terminal in der Hand. Zur Bezahlung schiebt der Kunde seine Karte in das
Lesegerät, das unmittelbar die Information bei der Bank verifiziert. Der eingegebene
Betrag wird vom Kunden bestätigt und per Fingerabdruck direkt auf dem Monitor
signiert. Danach erfolgt eine Bestätigung per Mail, und das Geld wird zeitnah auf das
jeweilige Konto transferiert. Monatliche Grundgebühren oder eine Mindestlaufzeit
fallen nicht an, man zahlt nur für getätigte Transaktionen. iZettle wurde nach den
strengen Sicherheitskriterien aller Branchen zertifiziert.
iZettle consists of an app and a small chip card reader which transforms a smartphone or tablet into a secure card terminal. With iZettle anyone can be paid by credit
or debit card, both private individuals and small business owners who were previously
be limited to cash – outdoor greengrocers or hotdog sellers.
By downloading the app and inserting the card reader into the charger port on an
iPhone/iPad or into the headphone jack on an Android phone you suddenly have a
mobile card terminal in your hand. To pay, the customer inserts his or her card into the
card reader, which immediately verifies the card information with the bank. The relevant sum is punched in and the customer signs the payment with a finger directly on
the screen. A receipt is then emailed. The money is deposited daily into the bank
account. Neither a monthly fee nor a contract period is required; all you pay for are the
transactions performed. iZettle is certified in accordance with all the stringent security requirements of the industry.
Design S Nominierte/Nominee · 61
Auftraggeber/Client Zero Belysning
Design Alexander Lervik / Johan Carpner
Technische Beratung/Technical expert Rolf Hilleberg
Begründung der Jury / Jury Statement
Jeahna bewegt sich zwischen Kunstinstallation und Gebrauchsdesign. Schwebender Mystizismus steht im Kontrast zu praktischer Raumgestaltung. Zugleich ist die Lampe eine praktische
und leicht montierbare Beleuchtung für viele unterschiedliche
Räume. Abhängig von Installation, Lichtquelle und Größe der
Lampe bereichert sie ihre Umgebung mit einer einzigartigen
„Wolkenästhetik“.
The Jeahna light fixture floats in the borderland between art
installation and utility design. Hovering mysticism contrasts
with practical considerations of placement. At the same time
the light fixture offers a practical and easily mounted solution
for many kinds of rooms and events. Depending on placement,
light source and size, a new cloud aesthetic is created for
every environment.
Jeahna
Ein hell erleuchtetes Zelt in der wilden Landschaft Schwedens war die Inspiration für
die textile Lampe Jeahna, die sowohl in Innenräumen als auch draußen aufgehängt
werden kann. Die Konstruktion ist leicht und stabil; sie verwendet die gleiche Technik
wie bei der Herstellung von Zelten, was dem Rahmen eine hohe Flexibilität gibt, Volumen erzeugt und die Form selbst festlegt.
Die Lichtquelle kann je nach Bedarf variiert werden: Einsetzbar sind Halogenlampen, Leuchtstoffröhren oder moderne LEDs, womit sich auch die Stärke und die Farbe
des Lichts individuell verändern lässt.
Dank ihrer geringen Verpackungsgröße kann die Lampe auch in Räume mit niedrigen Eingangstüren geliefert werden. Die Montage ist simpel und schnell, man klappt
einfach die Streben auf und spannt das Tuch darüber. Außerdem trägt Jeahna dazu
bei, die Raumakustik zu verbessern.
Die Lampe gibt es in drei Größen zwischen 1,5 m und 5,5 Metern im Durchmesser.
Selbst das größte Modell wiegt lediglich einige Kilogramm. Die kleine Transportgröße
sowie das geringe Gewicht sind auch aus ökologischer Sicht ein Vorteil.
A lit-up camping tent was the inspiration for the textile light fixture Jeahna for both
indoor and outdoor use. The light fixture would work well between two walls facing
into a courtyard or between the trees in a park. The strong, lightweight construction is
based on the same technique used to make tents, which offers the ability to both
build volume and create shapes.
The light source at the centre can be varied as required: metal halogen, compact
fluorescent or modern LED with a changeable light temperature and colour.
Thanks to its small size before it is set up, the lamp can also be used in rooms with
small entrance doors. Once inside the room, the supports are opened up and the fabric stretched out. Ready in just a few minutes. Jeahna also gives better acoustics to a
room.
The lamp comes in three sizes between 1.5 and 5.5 metres in diameter. Even the
largest model only weighs a few kilos. The lamp’s low weight and small size when
transported give environmental gains at all stages.
Auftraggeber/Client Johanson Design
Design Jonas Lindvall
Begründung der Jury / Jury Statement
Ein sowohl leichter, bequemer, stabiler, stapelbarer als auch
recyclingfähiger Stuhl zu einem guten Preis. Umfangreiche
Variationsmöglichkeiten in Bezug Materialien und Farbnuancen ermöglichen eine individuelle Vielfalt. Rücken-, Sitzfläche
und Armlehnen sind elegant, aber stabil miteinander verbunden, was dem Stuhl in Verbindung mit dem Winkel der Beine
einen ganz eigenen Ausdruck gibt.
A lightweight, comfortable, rugged, stackable and recyclable
chair at a good price. Rich variety is created with different
materials and colours in endless combinations without a loss
of identity. The back, arms and seat are unified by a graphic
yet firm lightness, which, together with the angle of the legs,
creates a cohesive impression in all the versions.
Karmstolen P77
P77 ist ein leichter, bequemer, geduldiger, stapelbarer und recyclingfähiger Stuhl in
klassischem Design zu einem guten Preis. Er ist für Innen- wie Außen-Gebrauch konzipiert, für das private Zuhause wie für den öffentlichen Raum. Die Form von P77 ist inspiriert von Holz-Lehnstühlen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts populär waren, allerdings
setzt Jonas Lindvall auf modernes Material und eine rationales Herstellungsverfahren.
Der Stuhl ist dank seines geringen Gewichts leicht zu handhaben. Er wiegt nur fünf Kilo,
was auch daran liegt, dass die Stuhlbeine aus Aluminium sind. Die Sitzfläche ist in zwölf
und die Beine in 64 Farben erhältlich, was vielfältige Kombinationsmöglichkeiten
ermöglicht.
Um ein weiches Sitz-Gefühl und eine hohe Rahmenstabilität zu gewährleisten, werden beim Bau des Stuhls zwei verschiedene Kunststoff-Arten verwandt. Das Material
macht den Stuhl widerstandsfähig und robust, weder Wind noch Wetter können die
Oberfläche oder Farbe beeinträchtigen. P77 ist zu hundert Prozent wiederverwertbar.
Die beiden Plastikmaterialien müssen beim Recyceln nicht getrennt werden.
P77 is a lightweight, comfortable, rugged, stackable and recyclable chair with a good
design and a good price. It can be used both outdoors and in, at home and in public
settings. The design of P77 was inspired by wooden armchairs from the beginning of
the 20th century but Jonas Lindvall has translated the generous proportions into
modern materials and rational production. The chair is easy to handle due to its low
weight. It weighs only five kilos, partly because the legs are made of aluminium. The
seat is available in 12 colours and the legs in 64, which permits unimaginable combinations.
Two types of plastic were required in the manufacturing process in order both to
achieve the soft surface feel and to give stability to the frame. The materials make the
chair wear resistant and durable; neither the colour nor the surface is affected by
weather and wind. P77 is 100 percent recyclable; the plastic materials do not even have
to be separated prior to any incineration.
Design S Nominierte/Nominee · 63
Auftraggeber/Client ateljé Lyktan
Design Form Us With Love
Begründung der Jury / Jury Statement
Eine Formsprache, die sich wie selbstverständlich zwischen
Comic und Werkhalle bewegt. Farbskala und Design sind
zeitlos und gemütlich zugleich. Eine robuste Leuchte für das
gemütliche Zuhause oder für Orte der Begegnung im öffentlichen Raum.
A design language which moves naturally between comic strips
and industrial premises, with a range of colours and design
which signal rugged use but also cosiness. A sturdy lamp for
cosy home environments or for meeting places in public settings.
Plug Lamp
Jeder kennt die ständige Suche nach einer Steckdose, um das Laptop oder Handy
aufzuladen. Jetzt präsentiert ateljé Lyktan und das Designbüro Form Us With Love
eine geniale Lösung für dieses Alltagsproblem: Plug Lamp.
Diese kleine Tischlampe hat einen Stromanschluss in seinem pulverbeschichteten
Aluminiumfuß, integriert wie ein dekoratives Detail. Damit ist sie besonders geeignet
für Hotellobbys, Cafés oder Hotelzimmer, wo es oft schwierig ist, eine freie Steckdose
zu finden. Künftig ist dieses Problem gelöst und man muss nicht mehr in allen Zimmerecken nach versteckten Anschlüssen suchen. Plug Lamp gibt es in fünf Farben: grün,
rot, schwarz, weiß und grau.
Der E27-Sockel der Lampe passt für alle Typen Leuchtmittel, von LED bis zur normalen Glühlampe. Das Licht lässt sich dimmen und wird von einer opalen Glashaube
umschlossen. Die Steckdose ist zentral angebracht und gut sichtbar – eine selbstbewusste und stolze Lampe mit Doppelfunktion.
The constant hunt for electrical sockets to charge one’s laptop, mobile phone or tablet
feels very familiar. Now the lighting firm ateljé Lyktan and the design agency Form Us
With Love present a solution to this everyday problem: Plug Lamp.
Plug Lamp has an extra socket on its powder-coated aluminium base, incorporated
as a decorative feature. There is a natural market for this type of lamp in public settings, hotel receptions, cafés or hotel rooms, where it’s often hard to find where to
recharge
a computer or phone. In other words, perhaps in future you might no longer have to
hunt along the walls for concealed sockets.
Plug Lamp comes in five colours: green, red, black, white and grey. The lamp’s E27
socket suits all types of bulbs, from LED to ordinary incandescent ones. The light
source is dimmable and covered by an opal glass shade. The socket is centrally
located and fully visible, a self-assured and proud display of the product’s double
function.
Auftraggeber/Client Nola Industrier
Design Thomas Bernstrand
Begründung der Jury / Jury Statement
Ebenso leicht zugänglich wie ein Einkaufswagen – Share ist
ein Gebrauchsgegenstand im öffentlichen Raum. Mit der
richtigen Gewichtung aus Widerstandsfähigkeit und ansprechender Farbigkeit bietet Share etwas so Ungewöhnliches
wie einen kostenlosen Sitzplatz auf Zeit. Ein gelungener
Beitrag zur modernen Lebenswelt in der Stadt.
As accessible as shopping trolleys in the supermarket,
Share chairs are utility ware for public environments. With
a well-balanced mix of impact resistance and attractive
colour, Share offers something so unusual as a seat for hire.
A decorative element in the modern urban space.
Share
Share ist ein öffentlicher Sitzplatz, der nicht fest im Boden verankert ist. Ein Stuhl,
den man kostenlos ausleihen kann und mit anderen teilt, nach dem gleichen Prinzip
von Einkaufswagen. Man löst ihn von der Kette, stellt ihn dort auf, wo man möchte,
und bringt ihn nach Gebrauch zurück. Share ist ein Projekt der laufenden Kooperation
mit dem Arbeitstitel „Det oväntat generösa“ („Das unerwartet Grosszügige“). Dahinter
stehen Produkt-Entwicklungen mit hohem Anspruch an Design- und Materialqualität,
die die Umgebung bereichern und überraschen und den öffentlichen Raum positiv
verändern sollen.
Das Design von Share soll einfach und klar sein, sich beweglich und einladend
anfühlen, nicht zu exklusiv, aber auch nicht zu gewöhnlich sein und darüber hinaus
stapelbar. Die Stuhlform versinnbildlicht einerseits Gemütlichkeit durch zurückgelehnte Rückenlehne und andererseits Bewegung durch die vorwärtsdrängenden
Stuhl-Beine.
Kann das Design eines Produkts menschliche Attitüden und den Respekt für
ein Objekt verändern? Ja, glauben sowohl Nola Industrier und Designer Thomas
Bernstrand. Das Ergebnis ist Share.
Share is a public seat which isn’t bolted into the ground. A chair you can borrow for
free and share with others according to the same principle as city bikes for hire. You
take one out, put it where you want and put it back when you’ve finished sitting.
Share is one of the results of an ongoing collaborative project with the working name
of Det oväntat generösa (The unexpectedly generous). Products which have high
quality design and materials and are intended to add something to the environment,
surprise us and alter public space.
In its design Share had to be simple and obvious, moveable and inviting, not too
exclusive but not too ordinary either. And be stackable from the back. The final design
is a combination of the resting slope of the rear-leaning seat with the speedy look of
the forward-reaching legs.
Can a product’s design change people’s attitudes to and respect for objects? Yes,
say both Nola Industrier and designer Thomas Bernstrand. The result is Share.
Design S Nominierte/Nominee · 65
Auftraggeber/Client Swedese
Design Staffan Holm
Begründung der Jury / Jury Statement
Als Einzelstück zieht Spin Stool das Auge durch seine geniale
Konstruktion auf sich. Er erweckt den klassischen Hocker zu
neuem Leben. Gestapelt bildet er eine Turmskulptur, die
Bewegung und Rhythmus ausstrahlt. Nicht nur als Hocker,
auch als Beistelltisch, im Vorlesungssaal und in der Schule
ein zeitloses Highlight.
As a stand-alone, Spin stool attracts the eye due to its ingenious design and revives the classic legged stool. Likewise, the
stacked stools create a sculptural tower which has movement
and rhythm. It is equally self-evident as a sofa side table as in
lecture halls and schools.
Spin Stool
Spin Stool ist ein stapelbarer Hocker aus laminiertem Holz, der durch seine ausgeklügelte Herstellungsmethode die Grenzen dafür erweitert, was industriell mit diesem
Material möglich ist. Das Design wirkt überraschend simpel. Aber ein Möbelstück zu
designen, das in verschiedene Umgebungen passt, leicht und platzsparend ist und
mit niedrigem Materialaufwand hergestellt werden kann, ist nicht einfach.
Spin Stool wurde auch entwickelt, um die Grenzen der traditionellen Fertigung
auszuloten, mit denen sich die Möbelbauer aller Zeiten auseinandersetzen mussten.
Der Stuhl besteht aus laminiertem Holzfurnier, ein Spezialgebiet von Swedese.
Das Einzigartige des Stuhls liegt in seiner spielerischen Form, bei der es scheint,
als wänden sich die Hockerbeine um einen Kern, um sich dann zu Boden zu beugen.
In der Produktion werden die Beine in zwei Richtungen gebogen, was bislang herstellungstechnisch nicht machbar war. Ein neu entwickelter Leim und eine speziell
gebaute Maschine machten es möglich. Dank der durchdachten Gestaltung, moderner CNC-Technologie und handwerklicher Expertise kann der Stuhl nun in Swedeses
Fabrik in Vaggeryd (Småland) produziert werden.
Spin stool is a stackable stool made of laminated wood. Thanks to its sophisticated
manufacturing method the stool stretches the boundaries of what is possible to
achieve industrially in this particular material. The design appears to be strikingly
simple.
But it is a complex task to develop a multi-functional piece of furniture that is lightweight, takes up little space and needs a minimum of materials. Spin stool was developed out of a desire to challenge the laws governing the technique at which the old
master cabinetmakers had long excelled and which is Swedese’s signature skill: wood
veneer lamination.
What is special about Spin stool lies precisely in its playful form, in which the legs
sweep around their circular core to then bend down towards the ground. The legs are
bent in two directions, which is normally impossible, and which required a new adhesive and specially built assembly machines. Thanks to a well-planned design, modern
CNC technology and carpentry skills, Spin stool can now be produced in Swedese’s
factory in Vaggeryd, Småland.
Auftraggeber/Client Arbesko
Design Richard Parent
Begründung der Jury / Jury Statement
Erfolgreiches Revival einer bekannten Marke, die Schutzschuhe für Arbeiter anbietet. Sneaker- und Streetwear-Modelle
für die Zielgruppe des modernen Arbeiters von heute. Witzige
Neu-Interpretation mit deutlichem Verweis auf das Erbe der
50er und 60er Jahre, ohne das Ziel eines funktionalen Arbeitsschuhs aus den Augen zu verlieren.
A successful revival of a well-known brand for workers who
need protective footwear. Sneaker and street models for the
target group of modern workers. A fun renewal with a clear
association to the inheritance from the 1950s and ’60s without
losing the sense of a functional work shoe.
Stålex
Im Jahr 1952 wurde der Arbeitsschutzschuh in Schweden eingeführt. Das Unternehmen Arbesko reagierte damit auf die Nachfrage nach robusten Arbeiter-Schuhen,
die die Sicherheit des Trägers erhöhen sollte. Das war die Geburtsstunde von Stålex
(stål = Stahl). Mit der Zeit wurde der Markenname Synonym für Arbeitsschutzschuhe.
Stålex-Schuhe wurden von Menschen getragen, die stolz auf ihren Beruf und ihre professionelles Können waren.
Im Laufe der Jahre verlor das Unternehmen spürbar an Bedeutung, aber nun ist
es an der Zeit, die neuen Stålex-Schuhe zu präsentieren – designt für den Träger von
heute. Die Anforderungen sind jedoch gestiegen: Es reicht nicht mehr aus, dass die
Schuhe bequem sind und die Füße schützen, sie sollen auch eine Persönlichkeit und
Identität haben. Arbesko hat seine jahrelange Kompetenz in die neue Schuh-Kollektion einfließen lassen und in die Neuzeit übertragen. So entstanden Produkt für den
smarten Arbeiter, der sich schützen und gleichzeitig gut aussehen will. Wichtig bei
der Entwicklung war das Design und der Gesamt-Eindruck. Die Kollektion besteht aus
vier Sneaker- und Street-Modellen. Die Schuhe wurden ausführlichen Sicherheitsprüfungen unterzogen und entsprechen den geltenden europäischen Standards.
Safety shoes were first made available to workers in Sweden in 1952. The manufacturer, Arbesko, saw there was a great need for shoes in which people could work all
day long without worrying about getting their toes crushed. The result was the Stålex
brand. Over time, the brand became synonymous with safety footwear. Stålex shoes
were worn by people who were proud of their job and their skills.
Gradually the brand faded away. But now it’s time to introduce the new Stålex,
designed for a new generation of workers. Though today it isn’t enough that the shoes
are comfortable and protect their wearer’s feet. They must also have personality and
identity. Arbesko is proud of its history, and with that in mind the company has developed a shoe for street-smart workers who want to protect themselves but also look
good. A lot of focus has been placed on design and attitude. So far the range consists
of four sneaker and street models. The shoes are tested and approved according to
current European standards.
Design S Nominierte/Nominee · 67
Auftraggeber/Client POC Sweden
Design POC Design Team
Begründung der Jury / Jury Statement
Der Helm Tempor wurde in Zusammenarbeit mit einem Olympia-Silbermedaillengewinner entwickelt. Der sicherste und
schnellste Aero-Helm schafft einen Vorsprung von mindestens
34 Sekunden auf einer Strecke von 50 km. Innovation und Präzision im Design bringen Entwicklungen weiter voran.
The Tempor helmet has been developed in collaboration with
an Olympic silver medallist in time trial bicycling. The world’s
safest and fastest time trial helmet gives an advantage of at
least 34 seconds on a 50-kilometre stretch. Innovation and
precision of design, which drive development.
Tempor
Leistung, Geschwindigkeit und Aerodynamik sind die Schlüsselworte für Nutzer und
Entwickler von Aero-Helmen. Der Leitgedanke von POC ist, funktionale Schutzkleidung
für den Sportbereich zu entwickeln, um die Folgen von Unfällen zu minimieren. Somit
wurde der Aero-Helm zu einer besonderen Herausforderung, weil die Entwickler das
Ziel hatten, die Aerodynamik zu optimieren und gleichzeitig den eigentlichen Schutz
zu erhöhen.
POC konnte den schwedischen Radsportler und Silbermedaillengewinner Gustav
Larsson sowie einige Aerodynamik-Spezialisten des Unternehmens Semcon gewinnen, um Funktion, Sicherheit und Aerodynamik zu verbessern. Die Entwickler setzten
auf eine konzeptionelle Annäherung; der Radfahrer wurde bewusst als Ganzes betrachtet, statt – wie bisher – ausschließlich den Luftwiderstand von Helm und Kopf
zu berechnen.
Dabei entstand Tempor, der aktuell als weltweit sicherster und schnellster RadHelm gilt. Hinter der Entwicklung liegen umfangreiche Sicherheitstests und Berechnungen. In Zahlen bedeutet das: Mindestens 34 Sekunden Vorsprung auf 50 km bei
einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h.
Performance, speed and aerodynamics are key concepts both for those who use and
those who develop time trial helmets. For POC, whose mission is to reduce the consequences of accidents by developing better-functioning protective gear for sports practitioners, the time trial helmet was a perfect challenge. Increasing the helmet’s protection level while also improving the aerodynamics was believed to be an impossible
task. But …
POC brought in Swedish Olympic silver medallist Gustav Larsson and specialists in
aerodynamics from the engineering company Semcon to optimise the function, safety
and aerodynamics. The work involved using a conceptual approach, namely, to regard
the whole cyclist as a single mass instead of just calculating resistance to the helmet
or head in isolation from the rest of the body.
Tempor is the result of a huge amount of calculation work and extensive testing,
and is at present the world’s safest and fastest time trial helmet. It offers at least 34
seconds’ advantage over 50 kilometres with an average speed of 50 kilometres an
hour.
Auftraggeber/Client Douchebags (NO)
Design Jon Olsson (SE) / Per Finne (NO) / Kacper Skup Prochownik (SE) / Truls Brataas (NO)
Begründung der Jury / Jury Statement
Schnell, witzig, ein bisschen großspurig und vor allem
praktisch. Douchebags Traveling System ermöglicht
schneeverrückten Sportlern eine bequemere Anreise.
Fast, fun and cocky. But above all, practical.
The Douchebags Traveling System gives snow-loving,
gear-laden athletes a more comfortable trip.
Douchebags Traveling System ist ein ganz neuer Typ Reisetasche für alle, die mit
Skiern oder Snowboard reisen. Das System besteht aus zwei separaten Teilen, die
miteinander verbunden werden. Die eine, The Douchebag, ist für die Skier bzw. das
Snowboard vorgesehen und hat verschiedene Finessen. Statt es zu tragen, kann man
das Teil am Handgriff hinter sich herziehen. Das andere, The Hugger, funktioniert als
Rucksack oder normale Tasche. Mit seinem Volumen lässt es sich auch als Handgepäck im Flugzeug mitnehmen.
Im Sommer 2009 traf der schwedische Slalomläufer Jon Olsson auf Produktingenieur Truls Brataas. Dabei entstand die Idee, gemeinsam eine optimale Tasche für
sportliche Ausrüstungen zu konzipieren. Seither wurde das Douchebags Traveling
System in Zusammenarbeit mit unter anderem 150 Ski- und Snowboardfahrern,
Surfern, Designern, Ingenieuren und Gepäckarbeitern stetig weiterentwickelt.
Douchbebags ist schnell gewachsen, schon nach einem Jahr wurden die Produkte
in elf Ländern verkauft.
The Douchebags Traveling System is a completely new type of bag for people who
travel with skis or a snowboard. The system consists of two separate products which
are totally integrated with each other. The first, The Douchebag, is designed for skis or
a snowboard and has a variety of clever features. For instance, it is possible by adjusting the handles to pull the bag rather than carry it. The second, The Hugger, functions
as a backpack or ordinary bag and is airplane cabin baggage size.
In the summer of 2009 Swedish slalom skier Jon Olsson met product engineer Truls
Brataas. A dream was born to jointly develop better ways to pack sports equipment.
The Douchebags Traveling System has subsequently been developed with the help of,
among others, 150 skiers and snowboarders, surfers, designers, engineers and baggage handlers.
The Douchebags system has grown rapidly and after only a year the products were
selling to 11 countries.
The Douchebags Traveling System
Design S Nominierte/Nominee · 69
Auftraggeber/Client Vårdapoteket
Design Linn Eklund/Camilla Nilsson/Nina Granath/Lisa Fleck/
Björn Kusoffsky/Stockholm Design Lab/Kari Modén (Illustratör)/ Anders Ohlin, Erik Jarlöv (Urban Design)
Begründung der Jury / Jury Statement
Die grafische Identität von Vårdapoteket ist ein gelungenes
Beispiel dafür, dass eine Marke durch ein neues Design aufgewertet wird. Ein mutiger und erfreulicher Schritt gegen etablierte Muster im traditionellen Apothekenmarkt. Die positiven
Ergebnisse sprechen für sich.
Vårdapoteket’s graphic identity is a beautiful example of how
brands can be given a lift with a new world of patterns. A daring
but joyful break with the graphic tradition of the pharmacy
market has given clear results.
Vårdapoteket
Die Apothekerkette Vårdapoteket wurde im Zusammenhang mit der Aufhebung des
schwedischen Apotheken-Monopols gegründet. Stockholm Design Lab erhielt den
Auftrag, eine grafische Identität zu entwickeln und in eine physische Umgebung zu
übertragen. Mit seiner Präsenz von 24 Apotheken in der Nähe von Kliniken und Pflegestationen hat Vårdapoteket eine hohe Akzeptanz bei den Kunden. Die Herausforderung bestand darin, ein Design zu entwickeln, das sich vom grün-weißen Konzept
der Konkurrenz unterschied sowie vom klinischen und kargen Milieu, das in Krankenhäusern meist herrscht.
Stockholm Design Lab wurde von Josef Franks naturnahen und lebendigen Entwürfen inspiriert. Mit Hilfe von Kari Modéns Illustrationen wurde eine effektvolle Musterwelt designt, die auf viele Bereiche übertragen wurde, von Tapeten bis hin zu zahlreichen Geschäftsmaterialien. Das Ergebnis war eindeutig: Die Verkaufszahlen stiegen
um 30 Prozent, das Personal fühlte sich sehr wohl an seinem „neuen“ Arbeitsplatz,
und das Feedback von Kunden und Pflegepersonal war ebenfalls durchweg positiv.
Vårdapoteket was founded when the Swedish pharmacy market was deregulated.
Stockholm Design Lab was then commissioned to develop Vårdapoteket’s visual identity and give it form in a physical environment. With its location – 24 dispensing
chemists’ shops situated close to health care facilities –Vårdapoteket has high credibility and is regarded by customers as a natural authority. The challenge lay in developing a design which differs from the competitors’ green and white concept and also
from the bare, clinical environment frequently found at hospitals.
Stockholm Design Lab was inspired by Josef Frank’s patterns which are lively and
close to nature. With the help of Kari Modén’s illustrations, the agency created a striking world of patterns which are used on everything from wallpaper to a rich variety of
printed point-of-sale materials. The result was that sales increased by 30 percent.
Staff members’ wellbeing rose: they are happier on the job and proud of their workplace. The response of customers and health care staff has also been unequivocally
positive.
Auftraggeber/Client Wästberg Lighting
Design Dirk Winkel
Begründung der Jury / Jury Statement
Eine Modernisierung der traditionellen Schreibtischlampe, an
der kein einziges Teil und keine Funktion dem Zufall überlassen
wurde. Umweltaspekte werden vorrangig behandelt, Kompromisse hinsichtlich Ästhetik oder Lichteffekte auf der Jagd nach
Verbesserungen gibt es nicht. Sicher und stabil in zeitlosem
Design, sowohl für ein modernes Zuhause als auch für gewerbliche Nutzung.
A modernisation of the traditional desk lamp in which no parts
or functions have been left to chance. With care given to the
environmental footprint, no compromises were made on
aesthetics or the lighting effect in the hunt for improvements.
Secure and steady with timeless forms in a conversation with
both modern homes and office furniture.
Winkel w127
Winkel w127 ist eine Schreibtischlampe, hergestellt aus glasfiberverstärktem Biopolyamid, einem recyclingfähigen Material. In der Mechanik wurden Micro-Gasdruckfedern verbaut, wie sie oft in der Fahrzeug- und Elektroindustrie Anwendung finden.
Diese haben eine Lebensdauer von mehr als 50.000 Kompressionen. Rein beleuchtungstechnisch besteht die Lampe aus einem sehr energieeffizienten LED-Multichipsystem mit einem Cluster an Dioden anstelle mehrerer separater. Dadurch werden
sogenannte Multi-Schatten vermieden und man erhält ein sehr gleichmäßiges Lichtmuster im Raum. Die Dioden werden effektiv mit einer avancierten Konstruktion
gekühlt. Die Lampe ist mit einem Reflektor und einer Linse ausgestattet, um eine optimale Lichtverteilung und Lichtqualität zu erreichen. Außerdem gibt es einen Schutz,
um direktes und indirektes Blenden zu vermindern. Winkel w127 ist mit einem stufenlosen Dimmer ausgestattet. Ein eingebauter Timer schaltet die Lampe nach fünf Stunden automatisch ab. Winkel w127 ist mit verschiedenen Befestigungen wie Sockel,
Klemme oder Stift erhältlich.
Winkel w127 is a table lamp made of fibreglass-reinforced biopolyamide, a recyclable
material. The mechanical solution is based on micro gas springs, which are widely
used in the automotive and electronics industries. The gas springs have a lifespan of
more than 50,000 compressions. The light technology is based on a highly energy-efficient multichip LED solution with a cluster of diodes instead of several separate
ones. This avoids what are called multi-shadows and gives a far more even light pattern in the room. The diodes are cooled efficiently with an advanced cooling construction. The fixture is equipped with both a reflector and a lens to give optimal light distribution and quality. There is also a glare protection system to minimise both direct and
indirect glare. Winkel w127 is equipped with a seamless dimmer. A built-in timer automatically shuts off the lamp after five hours. Winkel w127 is available with base,
clamp or pin.
Design S Nominierte/Nominee · 71
Deshalb ist die
Auszeichnung
Design S so
wichtig!
Eine Betrachtung schwedischer
Designgeschichte von Kerstin
Wickman
Why the Design S
award is needed!
A reflection of Swedish design
history by Kerstin Wickman.
Die Auszeichnung Design S ist die
Fortsetzung von Svensk Form’s langjähriger Tradition von Wettbewerben,
Preisverleihungen und Ausstellungen.
Eine neue Produkt-Vielfalt, schnell wachsende Massenproduktion
und hoher Verbrauch führten nach dem Zweiten Weltkrieg zur Entstehung einer neuen Waren-Welt, in der es für den Käufer nicht immer
leicht war, sich zu orientieren. Was war qualitativ hochwertig? Was
ästhetisch und physisch nachhaltig? Gut, dass einige Experten diese
Aufgabe übernahmen. Die Anzahl der Fachjournalisten stieg, und der
so genannte Verbraucherjournalismus wurde zu einem Spezialgebiet.
Illustrierte und Tagespresse begannen – ebenso wie „Hemmens
Forskningsinstitut“ (das Forschungsinstitut des Heimes, später umbenannt in „Konsumentinstitutet“ (Verbraucherinstitut) und ”Konsumentverket“ (Verbraucherwerk)), die Testküchen der Konsumgenossenschaften (KFs) und der Supermarktkette ICA – Produkte zu testen.
Ziel war es, herauszufinden, welche Produkte die besten sind –
etwas, was heute immer noch aktuell ist. Bei Neu-Einführungen wussten die Konsumenten nicht immer, wie und wofür sie diese verwenden
sollten. Diese pädagogische Aufgabe wurde mit Hilfe von Design
gelöst. Es war eine Möglichkeit, das Produkt, Unternehmen oder Institution zu profilieren und zu kommunizieren.
„Durch die Wahl eines Produktes wählt man den eigenen Lebensstil“, behaupteten Gregor und Nils Paulsson in ihrem Buch „Tingens
bruk och prägel“ („Produkte: Gebrauch und Auswirkung“) von 1957.
Auch durch die Wahl der Kleidung legte man Bewertungskriterien für
seine Umgebung fest. Dies galt sowohl für den Einzelnen wie auch für
Unternehmen. Das Äußere ließ auf das Innere schließen. Ehrliche Produkte galten als gute Waren. Im angelsächsischen Raum kam der
Begriff „Good Design“ auf und man begann, entsprechende Exponate
im neuen Design Centre in London und im MoMA in New York zu präsentieren. Auch in Schweden entdeckte man das Thema „god
Design“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehr und mehr internationale Designausstellungen, nationale Designwettbewerbe und Designpreise initiiert. Auch heute ist dieses Phänomen in immer mehr Ländern zu beobachten. In den USA wurden Industriedesigner bereits in
den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts – trotz der Großen
Wirtschaftsdepression - als Magier betrachtet. Durch ihre ”Zauberkünste“ brachten sie wirtschaftliche Wunderwerke zustande. Der
legendäre Pionier des Industrial Design, Raymond Loewy, vertrat gar
die Ansicht, die schönste Kurve sei die steigende Verkaufskurve.
The multitude of new products and the rapid increase in
mass production and consumption after World War II led
to a new world – one in which it was not always easy for
individuals to orientate themselves. What was quality,
aesthetically and physically durable, was often difficult to
determine. So it was good that some professional judges
could do such work. The number of specialised journalists
increased, with consumer journalism as a separate category. Both the weekly magazines and the daily press followed the example of Hemmens Forskningsinstitut (the
Home Research Institute), which later became Konsument­
institutet (the Swedish Institute for Consumer Issues),
which in its turn became Konsumentverket (the Swedish
Consumer Agency), and the test kitchens of KF (the Swedish Cooperative Union) and the ICA grocery chain, and
began testing products to determine which was best –
something that is still being done today. Consumers didn’t
always understand what the new products should be used
for or how to use them. This pedagogical task was also
solved via design. Design became a way to communicate
and profile products, companies and institutions.
“By choosing products, people choose a lifestyle,”
asserted Gregor and Nils Paulsson in their 1957 book
Tingens bruk och prägel (The use and impression of
objects). How people “clothed themselves” influenced
how the world regarded them. This was true both for individuals and companies. The outside revealed the inside.
Honest products were good products. Commentators in
the UK and US used the concept of “good design” – examples of which were exhibited at the then-new Design
Centre in London and at MoMA, the Museum of Modern
Art in New York. Even in Sweden people began talking
about “good” design.
International design exhibitions, national design competitions and design awards came into being throughout the
Western world after World War II. The same development is
now occurring in more and more countries. In the US,
despite the Great Depression, industrial designers were
73
Stora Designpriset 2013
Stora Designpriset uppmärksammar affärsframgångar med ett
integrerat och konsekvent designarbete. Priset tilldelas svenska
företag och deras designleverantörer. Det delas ut en gång per år
av Teknikföretagen i samverkan med Stiftelsen Svensk Industridesign, SVID och Svensk Form.
Info:
facebook.com/storadesignpriset och storadesignpriset.se
Solche Slogans wurden von Vorständen und Unternehmen verstanden.
Und so ist es bis heute geblieben.
Fünf „E’s“ – wie in Ekonomi (Wirtschaft), Ergonomi (Ergonomie, die
physische, kognitive und emotionale), Estetik (Ästhetik, die Interesse
weckende), Etik (Ethik) und Ekologi (Ökologie) – sind die Grundpfeiler
im Arbeitsprozess des Designers. Das trifft auch auf Service-Design
und immaterielles Design zu. Die aufgeführten fünf „E’s“ möchte ich
noch mit einem weitere „E“ aus Empati (Empathie) ergänzen. Auf alle
diese „E’s“ kann sich eine Jury berufen, wenn sie sich für oder gegen
ein zu nominierendes Objekt entscheidet. Diese Kriterien wurden
erstmals 1985 von Svensk Form in der Ausstellung „Därför Design“
(„Darum Design“) definiert, um den Begriff Design zu erläutern und es
dem Ausstellungsbesucher zu ermöglichen, über die den Dingen innewohnenden Qualitäten nachzudenken. Ohne solche Erläuterungen
können Auszeichnungen und Designpreise als schwer nachvollziehbar aufgefasst werden: Mit Definitionen wie „hässlich“ oder „schön“
kommt man nicht weit, da wir ja alle so unterschiedlicher Ansicht sind.
Die Auszeichnung Design S und ihre Ausstellung ist die Fortsetzung einer langen Tradition von Wettbewerben, Preisverleihungen
und Ausstellungen, die seinerzeit von Svensk Form initiiert wurde. Wie
wäre es heute, wenn all das nicht stattgefunden hätte? Manchmal
war der Kerngedanke, einen Mangel oder einen Bedarf zu befriedigen, mal ging es darum,
etwas zu verändern oder
den Fokus auf etwas Außergewöhnliches zu richten.
Hier folgen einige Beispiele
von zahlreichen Aktivitäten, die diese Entwicklung
beeinflusst haben wie etwa die Ausstellung „Moderna Möbler år
1899“ („Moderne Möbel im Jahr 1899“): Damals wurden junge Architekten und Kunststudierte aufgerufen, neue Möbel mit einer künstlerischen und handwerklichen Qualität und einem zeitgemäßen Ausdruck zu gestalten – etwas, was damals in Schweden noch nicht verbreitet war. Im Vorfeld der Stockholm-Ausstellung im Jahr 1930 wurde
ein Wettbewerb initiiert, der dazu animieren sollte, mit neuen Produktionsmethoden einfache, vielseitig anwendbare Möbel aus modernen
Materialien für die Einrichtung von funktionalen Klein-Wohnungen
Ökonomie, Ergonomie,
Ästhetik, Ethik, Ökologie.
Und Empathie.
already being regarded at the end of the 1920s as magicians. With their “magicians’ tricks” they performed economic miracles. The legendary pioneer of industrial
design, Raymond Loewy, claimed that the most beautiful
curve was the curve of rising sales on a graph. Such slogans were understood by companies’ boards and owners
– and presumably still are today.
The five E’s – economics (the sustainable), ergonomics
(the physical, cognitive and emotional), (a)esthetics (that
which arouses interest), ethics and ecology – are designers’ supporting pillars in their work process, even when
they are doing services design and immaterial design. I
would like to add yet another E – empathy. A design jury
can refer to all these E’s when selecting or rejecting something which aspires to an award. These criteria were first
defined by Svensk Form (the Swedish Society of Crafts and
Design) in 1985 at the exhibition Därför design (Therefore
Design) in order to shed light on the concept of design and
help exhibition visitors to think about objects’ inherent
qualities. Without such explanations, awards and design
prizes can seem incomprehensible to the outside world.
Ugly or beautiful doesn’t get us very far – people have such
differing opinions.
The Design S award and its exhibition are a continuation of Svensk Form’s long tradition of competitions,
awards and exhibitions. Where would we be today if these
had not been held? The aim was sometimes to satisfy a
deficiency or need, sometimes to change something, and
sometimes to showcase something that was uniquely
good. Here are a few examples of all the activities which
have influenced the development of the design field: The
exhibition Moderna Möbler (Modern Furniture) in 1899 –
young architects and trained artists were challenged to
design new furniture which possessed quality of artistry
and craftsmanship and a contemporary look – something
which did not exist at that time in Sweden. Prior to the
Stockholm Exhibition of 1930 a competition was
announced to elicit simple, highly versatile types of furni-
75
herzustellen. Aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg sollten sich diese
Ideen realisierten lassen. Manchmal dauert es, bis der richtige Zeitpunkt da ist.
In zahlreichen Ausstellungen in Schweden und International hat
Svensk Form neue Ideen, Produkte und Lebensstile präsentiert. Wo
wäre das skandinavische Design heute, ohne alle Gold- und Silbermedaillen der Triennale-Ausstellungen in Mailand, ohne die skandinavische Ausstellungs-Tournee in den USA zwischen 1954 und 1957 und
ohne den amerikanischen Lunning Prize, der in den Jahren 1951 bis
1970 an junge, talentierte, skandinavische Designer vergeben wurde?
In der Helsingborg-Ausstellung 1955 / H55 wurden ultramoderne
Produkte und Lebensstile präsentiert, die in den kommenden Jahren
dazu beitrugen, die Gesellschaft zu verändern. Und so setzte es sich
fort mit Ausstellungen in Schweden und im Ausland, orientiert an den
Bedürfnissen der Gegenwart. In den letzten Jahren verschob sich die
Zielsetzung; man wollte nun jungen und noch nicht etablierten Designern die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und ihr Talent einem großen
Publikum zu präsentieren.
Die schwedische Hausratsindustrie, die in den 50er und frühen
60er Jahren auf solidem Boden stand, wurde Anfang der 60er Jahre
von einer immer stärker werdenden Konkurrenz aus Billiglohnländern
bedrängt, erst aus Europa und dann aus Asien. Ohne entsprechende
Produktionsmöglichkeiten aber ist es für Designer extrem schwer,
ihren Beruf auszuüben. Anfang der 80er Jahre kam diese Frage immer
häufiger in Diskussionen innerhalb der Vereinigung Svensk Form auf.
Die Redaktion des Magazins Form beschloss daher, eine umfassende
Übersicht über die Industrieunternehmen und Werkstätten im Land zu
publizieren, die in der Lage waren, eine qualitativ hochwertige
Design-Produktion zu garantieren. Diese
oft unter starkem Konkurrenzdruck stehenden Unternehmen sollten auf diesem Wege zugleich eine gewisse Unterstützung bekommen. 1983 wurde erstmals eine eigene Auszeichnung ins
Leben gerufen, die sich „Utmärkt Svensk
Form“ („Ausgezeichnetes Schwedisches
Design“) nannte und sowohl Produzenten wie Designer auszeichnete.
ture in modern materials, using new production methods
and suitable for small, functionalist apartments. After
World War II these ideas were widely adopted. Sometimes
it takes time to turn a trend around.
In numerous exhibitions in Sweden and other countries,
Svensk Form has presented new concepts, products and
lifestyles. What would Scandinavian design have been like
without all the gold and silver medals it received at the Triennale exhibitions in Milan, without the Scandinavian travelling exhibitions in the US from 1954 to 1957, and without
the American Lunning Prize, which was awarded to talented young Scandinavian designers from 1951 to 1970?
The H55 Helsingborg exhibition in 1955 presented ultramodern products and lifestyles which in subsequent years
contributed to a transformation of our society. So it has
continued, with exhibitions in Sweden and abroad, based
on the current needs of the time. In recent years the purpose has often been to give the young and as-yet unestablished an opportunity to showcase their ideas and talents
to a wide audience.
In the years around 1960, the Swedish household goods
industry, which in the 1950s and early ’60s had stood on a
firm footing, met with increasingly tough competition from
low-cost countries, first in Europe and then in Asia. Without
manufacturing possibilities, it is more and more difficult for
designers to practise their profession. At the beginning of
the 1980s this issue was often discussed at Svensk Form.
Form Magazine decided to do a comprehensive survey of
the industries and
workshops in Sweden which were still
producing well-designed consumer
goods and products
for public use. The
society felt that these
often struggling companies should be
Was nicht gesehen wird oder
in den Medien oder im Netz
nicht genannt wird, „existiert
nicht“ und wird auch nicht in
die Geschichte eingehen.
Der Grafikdesigner Hans Christer Ericson gestaltete das
Logo. „Utmärkt Svensk Form“ kann auf eine zwanzigjährige
Erfolgsgeschichte zurück blicken. Und wie so oft im Leben
gab es auch hier Kritiker. Das Wort „utmärkt“ („ausgezeichnet“) wurde in Frage gestellt, ebenso wie die Bezeichnung
„schwedisch“. Aber die Leere, die sich nach dem Ende von
„Utmärkt Svensk Form“ einstellte, musste gefüllt werden.
Ein neuer Designpreis wurde konzipiert und Design S im
Jahr 2006 gegründet. Ausstellungen mit den prämierten
Design-Objekten gingen auf Tournee durch ganz Schweden
und wurden weltweit präsentiert.
Das, was nicht gesehen wird oder in den Medien genannt
wird, „existiert nicht“ und kann somit auch nicht in die
Geschichte eingehen. Je öfter etwas gezeigt wird und Aufmerksamkeit erhält, desto höher sind die Etablierungschancen. Generell geben Auszeichnungen Produzenten und
Designern einen Ansporn, nicht wirtschaftlich kurzfristig zu
denken, sondern sich um die Schaffung von etwas Einzigartigem zu bemühen. Wenn dies gelingt, bekommen wir alle
die Chance, es zu entdecken.
Design braucht eine Öffentlichkeit, in der möglichst kontrovers diskutiert wird. Mehr denn je müssen wir über unser
physisches Dasein reflektieren. Produkte und Projekte, hinter denen oftmals viel Engagement, Entwicklung und Ambitionen stecken, müssen daher ins Rampenlicht gesetzt werden – Produkte, die bedeuten könnten, dass unser Dasein
auf dieser Welt verbessert wird, ohne dass unsere Erde
verödet.
encouraged. In 1983 the Excellent Swedish Design Awards
were founded to recognise both manufacturers and
designers. The graphic designer Hans Christer Ericson created the logo. “Excellent Swedish Design” became a twenty-year success. Like many successes, it also attracted
criticism. The word “excellent” was questioned, as was the
description “Swedish”. The vacuum left by “Excellent Swedish Design” had to be filled. A new design award was
needed. In 2006 the Design S awards were founded. Exhibitions of the awarded design products have toured Sweden and been sent abroad.
Whatever is not visible or mentioned in the media or
online “doesn’t exist” and nor will it become part of history.
The more something is shown and the more attention it
receives, the better foundation it gains in our common reference world. Awards also encourage both manufacturers
and designers not only to think in a short-term economic
way but also to exert themselves to achieve something
uniquely good. If the result can then be exhibited then the
rest of us can have the opportunity to discover it.
Design needs a public arena where it can be discussed
from so many aspects as possible. More than ever before
in history we need to think about our physical existence.
The products and other creations to which individual(s)
have devoted a huge amount of thought and ambitions
must therefore be brought into the limelight – products
which could mean that our existence in this world is
improved without our planet being devastated.
Kerstin Wickman ist emeritierte Professorin für Design und Kunstgeschichte.
Sie hält seit den 60er Jahren Vorlesungen über Design und Kunsthandwerk und
publiziert über Design, u.a. in der Fachzeitschrift „Form“. 1999-2000 arbeitete
sie als Sekretärin im Kulturministerium „Kulturdepartementet“, im Ausschuss für
Form und Designforschung. Sie hat mehrere Bücher zum Thema Design und
Kunsthandwerk veröffentlicht und an weiteren mitgewirkt, u.a. „Scandinavian
Design beyond the Myth and Design: Stockholm“. Derzeit arbeitet sie an zwei
neuen Büchern, eines über Arje Griegst, einen dänischen Goldschmied, und
eines über einen Möbeldesigner und einen Innenarchitekten.
Kerstin Wickman is Professor Emeritus of the History of Design and Crafts.
She has lectured on and written about design and crafts since the end of the
1960s, including in Form Magazine. From 1999 to 2000 she was Secretary of
the Swedish Ministry of Culture’s commission of enquiry into form and design.
She has edited and contributed to a number of books on design and crafts,
including Scandinavian Design beyond the Myth and Design: Stockholm.
She is currently working on two new books, one on Arje Griegst, a Danish
goldsmith, and one on two furniture- and interior designers.
77
Lauritz.com ist Skandinaviens größtes Auktionshaus mit
20 Filialen in Schweden, Dänemark, Deutschland und Belgien. Täglich bringen Verkäufer neue Produkte, und Käufer
besuchen die Showrooms. Eine Gebotsabgabe findet ausschließlich im Internet unter Lauritz.com statt.
Das Ziel von Lauritz.com ist, die Auktionsbranche auf
internationaler Ebene zu revolutionieren und den Auktionsbegriff zu demokratisieren, einen Dialog mit dem
modernen Konsumenten zu eröffnen und die Auktionen
von der physischen Welt ins Internet zu verlagern. Die
Vision ist, jeden zum Kauf und Verkauf über eine Auktion
zu inspirieren, vom Trendsetter bis zum Traditionalisten,
vom Studenten bis zum Topmanager.
Das Sortiment von Lauritz.com reicht von Luxusschnäppchen bis hin zu teuren, internationalen Kunstwerken, Design, Möbeln, Sammlerobjekten, Antiquitäten, Teppichen, Schmuck und Kuriosem. Jeden Tag starten über
1.500 neue Auktionen und 2011 wurden über 290.000
Objekte im Wert von 873 Mio. Kronen (97 Mio. EUR) versteigert.
Mette Rode Sundström, Geschäftsführerin von Lauritz.
com: ”Wir haben, wie Svensk Form, eine Leidenschaft für
Design, Kunst und Einrichtung. Wir arbeiten mit Svensk
Form zusammen, da wir dazu beitragen möchten, schwedisches Design weltweit noch bekannter zu machen.
Darum möchten wir auch das Projekt Design S unseren
täglich über 100.000 Online-Besuchern vorstellen – um so
das Interesse für Design, Qualität, innovativem Design und
Talenten zu fördern.“
Lauritz.com is the Nordic region’s largest auction house
with 20 branches in Sweden, Denmark, Germany and
Belgium. The sellers can consign goods here every day
and buyers can visit the auction houses’ showrooms. All
bidding is done online at Lauritz.com.
It is the goal of Lauritz.com to revolutionise the international auction business by democratising the auction concept: to start a dialogue with the modern consumer and
move the auctions from the physical auction room to the
internet. The vision is to inspire everyone to buy and sell
at auction – from trendsetters to traditionalists, from students to top managers.
Lauritz.com’s offerings span a broad range from luxury
flea market goods to expensive international works in art,
design, furniture, collectors’ objects, antiques, rugs, jewellery and curios. Every day more than 1,500 new auctions
begin and in 2011 Lauritz.com sold more than 290,000
lots for a turnover of SEK 873 million.
Mette Rode Sundström, CEO of Lauritz.com: “We, like
Svensk Form, are passionate about design, art and interior
furnishing. We are collaborating with Svensk Form
because we are keen to help highlight and showcase
Swedish design on a global level. That is why we also want
to convey the Design S project to our more than 100,000
daily visitors – to encourage people’s interest in sterling
quality, visionary design and narratives about design talents.”
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Huvudkontor: Järnvägsgatan 6 • Box 148 • 361 22 Emmaboda
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Bolonwww.bolon.com
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Byarums Brukwww.byarumsbruk.se
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Clara von Zweigbergk Designwww.claravonzweigbergk.com
ComfortZonewww.comfortzone.se
Dahlström Designwww.dahlstromdesign.se
Delta Power Boatswww.deltapowerboats.se
Design House Stockholmwww.designhousestockholm.com
Douchebagswww.mydouchebag.com
Ehrenstråhle & Wågnertwww.e-w.se
Form Us With Lovewww.formuswithlove.se
Germawww.germa.se
Gestalt Industriell Designwww.thies.se
Haywww.hay.dk
IKEAwww.ikea.se
Index Braillewww.indexbraille.com
Inerventionswww.inverventions.se
Izettlewww.izettle.com
Jesper Ståhlwww.jesperdesign.se
Johan Carpner Designwww.carpner.se
Johansson Designwww.johansondesign.se
Kari Modén Illustrationwww.karimoden.se
Kasthall Mattor och Golvwww.kasthall.se
Lervik Designwww.lervik.se
Lindvall A&Dwww.jonaslindvall.com
Mannerfelt Designwww.mdteam.se
Marrakech Designwww.marrakechdesign.se
Mikkellerwww.mikkeller.dk
Myra Designwww.myra.se
Nolawww.nola.se
One Nordic Furniture Companywww.onenordic.com
Panthera www.panthera.se
Peepoople www.peepoople.com
POCwww.pocsports.com
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Skapawww.skapadesign.com
Staffan Holm Designwww.staffanholm.com
Snickerietwww.snickeriet.com
Stockholm Design Lab www.sdl.se
Swedese Möblerwww.swedese.se
Teenageengineeringwww.teenageengineering.com
Urban Designwww.urbandesign.se
Vårdapoteketwww.vardapoteket.se
Wästberg Lightingwww.wastberg.com
Zero Belysningwww.zero.se
81
Impressum
Konzeption und Leitung des Ausstellungsprojektes Design S und Ung Svensk Form /
Swedish Design Awards gemeinsam mit Svensk Form 2014 in Deutschland:
Helena Wallander
tocado scandinavia
Mittelweg 121
DE 20148 Hamburg
Tel: +49-(0)40-380376-0
Mail: [email protected]
Zur Ausstellung und Katalog / Schweden
Direktorin Swedish Design Awards
Anna B Blomdahl
Ausstellungsdesign/
Rebecca Ahlstedt /Curator and designer
Ausstellungsteamwww.rebeccaahlstedt.com
Maja Jakobsson/Curator and designer
Pontus Johansson /Curator and photographer
www.pontusjohansson.se
Tomas Landfeldt /Architect, White Arkitekter
Johanna Hanno/Photographer
www.hanno.se
Artikel/Texte
Kerstin Wickman
Redaktion
Lotta Jonson
Übersetzung
Fenela Childs
Grafikdesign
FamiljenPangea
www.familjenpangea.se
Fotografie
Martin Sundström (omslag), Erik Otterman (sid 11, 13),
Kent Nyberg (8–9), The Curators (14)
HauptsponsorLauritz.com
Hauptsponsor Deutschland
Partner
Big Image Systems, Bolon, Press & Son,
White Arkitekter, Åkessons Tryckeri
Medienpartner
Form, Magazine for Nordic Architecture and Design
Danke
Papyrus, Thulin Production
Redaktion des Kataloges zur Ausstellung in Deutschland
Übersetzung D
Hanna Gross, Helena Wallander
Redaktion
Clemens von Frentz
Die Realisierung der Kataloge wurde durch Unterstützung
der Schwedischen Botschaft in Berlin ermöglicht.
Huvudsponsor
Samarbetspartners
Mediapartner
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Hur påverkas dina produkTer?
ANDRES lOKKO
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PATRIzIA mOROSO
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2012/14