CITY: Portland – Stadt im Grünen PORTLAND, PORTLAND ÜBER

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CITY: Portland – Stadt im Grünen PORTLAND, PORTLAND ÜBER
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CITY
CITY:
Portland – Stadt im Grünen
Portland ist die größte Metropole Oregons – und auch die einzige. Sie gilt als lebenswerte, aufgeschlossene
und vor allem auch umweltbewusste Stadt, denn sie ist nicht nur eingebettet in die Natur – sie hat die Natur
auch in die Stadt integriert. Insgesamt 160 Parks mit einer Gesamtfläche von 15.000 Hektar sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass die Stadt das Wohl ihrer Bürger und ihrer Besucher ernstnimmt. Hinzu kommt eine
fortschrittliche Stadtplanung, die den öffentlichen Nahverkehr fördert und den Fußgängern und Radfahrern,
die die Umwelt entlasten, das Leben erleichtert.
Auch aus diesen Gründen fügt sich Portland harmonisch und nahtlos in sein Umland ein, das in unserer
Schulung die letzte Region bildet. Sie umfasst den nördlichen Teil des Willamette-Tals mit der Stadt Portland
selbst und den beiden westlichen Landkreisen Columbia und Washington.
Die Kleinstädte im Umland von Portland – Beaverton, Hillsboro, Lake Oswego, Oregon City, Tigard und
Wilsonville – bieten zahlreiche Unterkünfte, die man als Alternative zur Stadt Portland wählen kann, wenn
beispielsweise die Stadthotels ausgebucht sind.
PORTLAND, PORTLAND ÜBER ALLES:
Grün, sauber, lebenswert
Mit etwas mehr als einer halben Million Einwohner ist Portland (www.TravelPortland.de) vergleichbar mit
Hannover, etwas bevölkerungsreicher als Leipzig oder Nürnberg und etwas bevölkerungsärmer als Stuttgart
oder Dortmund. Mit einer Fläche von knapp 350 km2 ist die Stadt in ihrer Ausdehnung jedoch größer als
Bremen oder München. Rund drei Viertel der Bevölkerung sind europäischer Herkunft. Mit rund 19% dominieren unter den Portländern jene mit deutschen Vorfahren.
Portland stellt den wirtschaftlichen und kulturellen Nabel Oregons dar und ist eine ebenso lebenswerte wie
lebendige Stadt – nach einer neulich veröffentlichten Untersuchung des Reader's Digest zudem die sauberste
Großstadt der USA. Die Studie, die diesem Ranking zugrunde liegt, verglich die Qualität von Luft und Wasser,
nicht nur in bezug auf die Städte selbst, sondern auch auf das Umland.
In der „Stadt der Rosen" findet man einen Rosengarten oberhalb der Stadt, wo alljährlich ein Rosenfestival
stattfindet. Die vielen Parks und Grünflächen sind von bildenden Künstlern mitgestaltet worden. Als Meister
des Gerstensafts erweisen sich die Biererzeuger in den zahlreichen "Microbreweries", den Kleinbrauereien.
Die Innenstadt Portlands liegt am Westufer des Willamette River: kompakt, fußgängerfreundlich und quicklebendig. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind im Innenstadtbereich kostenlos. Das Herz der Innenstadt schlägt
an dem von Säulen umrahmten Pioneer Courthouse Square. Ringsum liegt das Hauptgeschäftsviertel mit großen Einkaufszentren, Kaufhäusern und Einzelhandelsgeschäften.
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Wer Oregon noch nicht kennt, wird wahrhaft überrascht sein von der kulturellen Vielfalt hier am äußersten
Ende des amerikanischen Kontinents – und das trifft bei weitem nicht nur auf die Museen zu: Vom Symphonieorchester bis zum Bühnenensemble kann man sich eine Vielzahl von Kulturveranstaltungen gönnen, sei es
klassisches oder modernes Theater, Oper oder Musical. Wer sich näher informieren möchte über das kulturelle
Angebot der Stadt Portland, findet auf der Website der Portland Oregon Visitors Association (POVA), die teilweise auch in deutscher Sprache zur Verfügung steht (www.POVA.com/german) eine Vielzahl von Hinweisen
zum Kulturleben ("Arts & Culture") und auch einen Veranstaltungskalender ("Calendar of Events"). Vor Ort
hilft das Besucherinformationszentrum (Visitor Information Center) der POVA am Pioneer Courthouse Square,
der zentralen Anlaufstelle in der Innenstadt.
Hier kann man auch den "Attractions Pass" erstehen. Mit diesem Pass, der $25 für Erwachsene und $20 für
Kinder kostet, kann man zehn von Portlands populärsten kostenpflichtigen Attraktionen besuchen, ohne
Eintritt zu zahlen und spart dabei bis zu $60 (Kinder bis zu $35). Zu diesen Attraktionen gehören das Portland
Art Museum und der Classical Chinese Garden ebenso wie der Japanese Garden, das Oregon Museum of
Science and Industry (OMSI), der Oregon Zoo, das Pittock Mansion, das Portland Children's Museum und
mehr. Wenn man nur zwei, drei oder vier dieser Attraktionen besucht, spart man mit dem Pass bereits gegenüber dem regulären Eintrittspreis.
Die verschiedenen Stadtteile von Portland haben jeweils einen eigenen Charakter, der sie deutlich voneinander
unterscheidet:
Nob Hill
Eigentlich ist Nob Hill ein reines Wohnviertel mit Alleen und viktorianischen Gebäuden, doch die Hauptstraße
– die N.W. 23rd Avenue – hat sich mit ihren Boutiquen und Straßencafés zu einer beliebten Flanier- und Einkaufsmeile entwickelt, und entlang der 21st Avenue findet man einige der besten Restaurants in ganz Oregon.
Auch in den Abendstunden lädt dieses Viertel zum Bummeln ein.
Pearl District
Noch vor rund zehn Jahren wirkte das Viertel mit vielen leerstehenden Fabrik- und Lagerhallen zwischen der 10th
und der 14th Avenue eher heruntergekommen, doch dann polierte Portland seine „Perle" (www.PearlDistrict.org)
auf Hochglanz: Die historische Bausubstanz der Industriearchitektur von einst wurde erhalten, aber mit neuem
Leben gefüllt: Kunstgalerien und -ateliers, Boutiquen und Antiquitätengeschäfte, moderne Einrichtungshäuser
und Läden für junge Trendmode bilden eine ansprechende Melange, die sich im kulinarischen Angebot fortsetzt.
Und natürlich darf auch eine Mikrobrauerei nicht fehlen: auf der hopfenumrankten Terrasse der BridgePort
Brewing Company trifft man sich im Sommer gerne zu Pizza und Ale.
Lloyd District
Gegenüber der Innen- und Altstadt am östlichen Ufer des Willamette liegt der Lloyd District, den man schnell
(und kostenlos!) vom anderen Ufer aus mit der Schnellbahn MAX oder mit dem Bus erreicht. Architektonischer Blickfang ist das moderne Oregon Convention Center mit seinen beiden minarettartigen Glastürmen.
Daneben liegt die Rose Garden Arena, die Konzert- und Sporthalle, in der von Oktober bis Juni die NBAProfis der Portland Trail Blazers Basketball spielen.
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Hawthorne District
Ein Bummel durch das liebenswert verlotterte Stadtviertel entlang der Hawthorne Avenue im Osten Portlands
ist wie eine Zeitreise in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Wie in alten Hippietagen weht ein
Hauch von Patschuli durch Läden und Kneipen. In den Second Hand Shops werden bunte Batikklamotten und
schräger Modeschmuck feilgeboten, und Musikläden verkaufen tatsächlich noch Vinylplatten. Hier blühen
Alternatives und Avantgardistisches – und die Straßen, Bars, Pubs und Restaurants sind bis tief in die Nacht
mit Leben gefüllt. Sehenswert sind auch einige von Portlands berühmtesten Braukneipen, z.B. das Bagdad Pub
& Theater oder das Lucky Lab Brewpub.
PORTLAND SEHEN UND SCHWÄRMEN:
Sightseeing zu Fuß oder mit ÖPNV
Einen „Scenic Byway" gibt es innerhalb der Stadt Portland zwar nicht, dafür aber einige interessante
Besichtungstouren, die man mit Führungen oder auch auf eigene Faust unternehmen kann. Das eigene oder
gemietete Auto sollte man dafür nicht verwenden, denn Portland ist eine fußgängerfreundliche Stadt, deren
Attraktionen verhältnismäßig dicht beieinander liegen. Außerdem sind die öffentlichen Verkehrsmittel in der
Innenstadt kostenlos.
Geführte Stadtwanderungen bietet beispielsweise Portland Walking Tours (www.PortlandWalkingTours.com)
an. Diese Rundgänge beginnen im April 2006 und finden täglich von Freitag bis Sonntag statt. Die Tour "Best
of Portland" beginnt um 10:30 Uhr. "A Walk through Time" ist eine Reise durch 150 Jahre Geschichte und
beginnt jeweils um 14 Uhr. Beide Touren sind 2,5 km lang, dauern 2,5 Stunden und kosten $15 für einen
Erwachsenen (mit oder ohne Kind). Samstags ab 10:30 Uhr wird außerdem eine dreistündige Gourmettour
über 1,6 km durch die Feinschmeckerrestaurants im Pearl District angeboten – für $59, inklusive der Mahlzeiten. Ausgangspunkt ist immer das Besucherzentrum am Pioneer Courthouse Square.
Es ist aber auch nicht sonderlich schwer, sich in Portland ohne Stadtführer zurechtzufinden. Seit Mai 2003
wird in Portland ein neues Beschilderungssystem eingeführt, das Fußgängern – und unter ihnen insbesondere
den Besuchern der Stadt – die Orientierung erleichtern soll. An über hundert Stellen in der Stadt werden gut
sichtbare farbige Aluminiumsäulen auf den Bürgersteigen aufgestellt. Zur leichteren Orientierung wurde die
Stadt dazu in fünf Distrikte aufgeteilt: Downtown, Pearl, Old Town/Chinatown, Lloyd und University. Auf
einer Seite jeder Säule findet man eine Übersichtskarte, auf der anderen eine detaillierte Karte des jeweiligen
Distrikts. Außerdem sind die Linien der öffentlichen Verkehrsmittel (Straßenbahn, MAX und Transit Mall)
eingetragen. Wenn man vom Stadtbummel müde geworden ist, kann man sich von diesen bequem und kostenlos zurück ins Hotel fahren lassen – zumindest innerhalb des "Fareless Square" („fahrscheinfreies Quadrat"):
Südlich der N.W. Irving Street sind nämlich innerhalb des Schnellstraßenrings, der von der I-5 und der I-405
gebildet wird, alle öffentlichen Verkehrsmittel auf der linken Seite des Willamette und auch auf einem schmalen
Streifen im Lloyd District auf der rechten Uferseite kostenlos nutzbar.
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Man kann sich selbstverständlich auch gleich mit dem Bus fahren lassen und sich alle Attraktionen von einem
Fremdenführer während der Fahrt erläutern lassen. Die "Gray Line" beispielsweise bietet von Mai bis Oktober
zwei unterschiedliche jeweils dreistündige Stadtrundfahrten täglich um 9 und 13 Uhr an. Solche Fahrten
(www.GrayLine.com/franchise.cfm/action/details/id/127) kosten bei Gray Line und anderen Veranstaltern
rund $35 für einen Erwachsenen und für Kinder (von 5 bis 11 Jahren) rund $11.
Es spricht aber auch nichts dagegen, sich einfach in eines der öffentlichen Verkehrsmittel zu setzen und damit
Portland und Umgebung zu erkunden. Das beispielhafte öffentliche Nahverkehrssystem TriMet (www.TriMet.org),
das aus Bussen, Straßenbahnen (Portland Streetcar) und der Schnellbahn "MAX Light Rail" besteht, reicht
nämlich bis weit ins Umland hinein und ist auch dort erschwinglich, wo es nicht mehr kostenlos ist: Eine
Tageskarte für das gesamte Streckennetz und alle drei Verkehrsmittel kostet nur $3,75. Die Straßenbahn fährt
auf einer einzigen Linie quer durch die Innenstadt. MAX verkehrt auf drei farblich gekennzeichneten Linien,
die von Hillsboro im Westen nach Gresham im Osten reichen (blau/blue), von Beaverton zum Flughafen
(rot/red) und von der Innenstadt zum Expo Center (gelb/yellow). Alle MAX-Linien führen durch die Innenstadt. Auf diesen Strecken verkehrt mindestens alle 15 Minuten ein Zug – und das an jedem Tag der Woche
den ganzen Tag lang. Eine Fahrt auf der roten Linie zum Flughafen dauert 37 Minuten und kostet nur $1,80.
ALLE FLIEGEN AUF PORTLAND:
Mit dem Flugzeug nach Oregon
Portland ist zwar nicht die einzige Stadt in Oregon mit einem internationalen Flughafen, doch die übrigen beiden – Klamath Falls (LMT) und Medford/Rogue Valley (MFR) – sind nur von regionaler Bedeutung. Der
Portland International Airport (PDX; www.FlyPDX.com) wird von folgenden Fluggesellschaften bedient:
Air Canada Jazz (AC), Alaska Airlines (AS), America West Airlines (HP), American Airlines (AA), Big Sky
Airlines (GQ), Continental Airlines (CO), Delta Air Lines (DL), Frontier Airlines (F9), Hawaiian Airlines
(HA), Horizon Air (YK), JetBlue Airways (B6), Lufthansa (LH), Mexicana (MX), Northwest Airlines (NW),
Southwest Airlines (WN), United (UA) und United Express.
Seit dem 31. März 2003 bietet Lufthansa im Sommer täglich und im Winter dreimal wöchentlich (dienstags,
freitags und sonntags) einen Nonstopflug (LH 468) von Frankfurt am Main (FRA) an. Der Abflug am
Rhein-Main-Flughafen ist gegen 10 Uhr, Ankunft in Portland kurz vor Mittag. Die Flugzeit beträgt knapp
11 Stunden. Die schnellste Alternative für alle sieben Wochentage ist ein Flug (LH 430 + 9170) über Chicago
O'Hare (ORD) mit rund 16 Stunden zwischen Abflug (ebenfalls gegen 10 Uhr) und Ankunft (gegen 17 Uhr).
Auf anderen Strecken und mit anderen Fluggesellschaften erreicht man PDX auch beispielsweise mit
Umsteigen in New York (NY), Chicago (IL), San Francisco (CA) oder Vancouver (BC, Kanada).
Der Nonstop-Rückflug (LH 469) verlässt PDX an den gleichen Wochentagen wie der Hinflug um 13:20 bzw.
13:25 Uhr und erreicht FRA gegen 8:30 Uhr am nächsten Morgen.
Durch die problemlose Flugverbindung bietet sich Portland als Ausgangspunkt für einen Oregon-Urlaub
an. Wer mehr vom Westen der USA sehen möchte, kann natürlich auch mit dem Pkw oder Wohnmobil
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weiter südlich oder nördlich starten und Oregon auf der Durchreise von Kalifornien nach Washington oder
Kanada besuchen.
Wer hingegen mit dem Flugzeug zu anderen Zielen innerhalb der USA weiterreisen möchte, findet Nonstop–
Verbindungen von PDX aus zu vielen wichtigen und touristisch bedeutenden Flughäfen, von Anchorage
(ANC) bis San Diego (SAN) und von Maui (OGG) bis New York (JFK). Eine vollständige Liste der
nonstop erreichbaren Flughäfen mit den dazugehörigen Fluggesellschaften findet man im Internet unter
www.FlyPDX.com/NonStop/Search.aspx
Der Portland International Airport (PDX) liegt an der I-205, rund 30 bis 45 Autominuten von der Innenstadt
Portlands entfernt.
ÜBERNACHTEN IN KETTEN:
Hotels und Hotelgruppen
Die meisten großen Hotelketten sind in Oregon vertreten. Die Marken der gehobenen Preisklasse findet man
auf jeden Fall in und um Portland. Die Marken des mittleren Segments sowie die einfacheren Unterkünfte sind
häufig in der Nähe bekannter touristischer Attraktionen sowie an den wichtigen Durchgangsstraßen oder in der
Nähe von Flughäfen zu finden.
Hilton Hotels (www.Hilton.com) findet man in Portland (921 S.W. 6th Ave.) und Eugene (66 E. 6th Ave.);
außerdem Hotels der Hilton-Marken Doubletree in Portland (1000 N.E. Multnomah); Embassy Suites in
Portland (319 S.W. Pine St.) und im Vorort Tigard (9000 S.W. Washington Sq. Rd.); sowie an weiteren
Standorten die Hilton-Marken Hampton Inn (Bend, Clackamas, Eugene und zweimal in Portland), Hilton
Garden Inn (Beaverton, Corvallis, Lake Oswego und Portland) und Homewood Suites (Beaverton).
Marriott Hotels (www.Marriott.com) findet man in Portland (2); Courtyard by Marriott in Portland (3),
Beaverton, Clackamas, Eugene, Hillsboro, Medford und Tigard; Fairfield Inn in Portland, Beaverton, Bend,
Lake Oswego und Medford; Residence Inn in Portland (2), Hillsboro, Lake Oswego und Salem; SpringHill
Suites in Portland und Hillsboro; TownePlace Suites in Bend und Hillsboro.
InterContinental (www.ICHotels.com) betreibt rund zwei Dutzend Hotels in ganz Oregon: Crowne Plaza in
Lake Oswego, Staybridge Suites in Portland, Holiday Inn in Portland (2), Wilsonville, Gresham und Ontario
sowie Holiday Inn Express in Portland (3), Albany, Ashland, Astoria, Corvallis, Cottage Grove, Grants Pass,
Klamath Falls, Medford, Pendleton, Roseburg, Salem, Seaside, Springfield, Troutdale und Wilsonville.
Starwood (www.Starwood.com) ist insgesamt viermal in Portland vertreten: mit einem Westin Hotel (750 S.W.
Alder St.), einem Sheraton am Flughafen (8235 N.E. Airport Way) und zwei Hotels der Marke Four Points by
Sheraton (50 S.W. Morrison St. und 1919 N.E. 181st Ave.). Außerhalb von Portland gibt es keine StarwoodHotels in Oregon.
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Ein Radisson-Hotel (www.Radisson.com) findet man am Flughafen in Portland (6233 N.E. 78th Court). Gleich
achtzehnmal findet man die Mittelklassehotels der Gruppe Shilo Inns Suites Hotels (www.ShiloInns.com) in
Oregon: entlang der Küste (Newport, Tillamook, Seaside, Warrenton), entlang der I-5 (Medford, Grants Pass,
Eugene, Salem), in Klamath Falls, Bend und The Dalles sowie gleich sechsmal in und um Portland. Mit der
Gruppe affiliiert ist außerdem die Rugged Country Lodge in Pendleton.
Wer nicht unbedingt Wert darauf legt, in der Stadt zu wohnen, kann außerhalb der Metropolen häufig preiswertere Unterkünfte finden, zum Teil auch mit kostenlosen Parkmöglichkeiten. Zu nahegelegenen Attraktionen
bieten die besseren Hotels oft Shuttlebusse an. Allerdings sollte man auf Saisonzeiten mit besonders hoher
Nachfrage achten und – insbesondere in den Städten – auf besondere Ereignisse (wie große Sportveranstaltungen oder Tagungen) und rechtzeitig reservieren.
Selbstverständlich gibt es in ganz Oregon auch viele unabhängige Hotels. Außerhalb der Städte sind jedoch
andere Arten von Unterkünften in der Überzahl, die in den vorhergehenden Lerneinheiten beschrieben werden.
BLUMEN, BÜCHER, BUNTE BILDER:
Die Innenstadt von Portland
International Rose Test Garden
Der "International Rose Test Garden" im Washington Park (http://www.portlandonline.com/parks) liegt an
der 400 S.W. Kingston Avenue. Er ist täglich 7:30 bis 21 Uhr geöffnet und gilt als ältester der 24 derartigen
Testgärten in den USA. Im Jahre 1888 lud die Frau des Verlegers Henry Pittock Freunde und Nachbarn ein,
ihre Rosen in einem Zelt auszustellen. Aus diesem Ansatz entstand 1889 die Portland Rose Society, und als
Portland 1905 den 100. Jahrestag der Expedition von Lewis und Clark feierte, hatte die Stadt 320 km Straße,
die von Rosenbeeten gesäumt waren und erhielt dadurch ihren Beinamen „City of Roses". Zehn Jahre später
konnte die Gesellschaft die Stadtväter dazu überreden, einen „Testgarten" für Rosen zu eröffnen, in dem man
europäische Züchtungen während des Weltkriegs schützen konnte, und 1917 wurde der Plan verwirklicht.
Züchter aus aller Welt schickten fortan neue Kreuzungen hierher. Heute wachsen in diesem Park 590 Arten an
über 8.000 Sträuchern. In einer eigenen Sektion, dem "Gold Medal Garden", sind all jene Züchtungen versammelt, die seit 1919 mit dem jährlich vergebenen "Gold Medal Award" ausgezeichnet wurden. Seit 1996 wird
zusätzlich an einem Tag im Juni „Portlands beste Rose" in einer Art Schönheitswettbewerb für Rosen von
einer international Jury gekürt. Neben den Blumen finden Spaziergänger hier Springbrunnen, Statuen, Bänke
und Picknicktische, die zum Verweilen einladen.
Portland Classical Chinese Garden
Der Portland Classical Chinese Garden (www.PortlandChineseGarden.org) liegt an der Ecke N.W. 3rd Avenue
und Everett Street. Nachdem sich Portland 1988 mit der Stadt Suzhou (rund 80 km westlich von Shanghai) in
China verschwistert hatte, entstand die Idee, einen Garten im chinesischen Stil in Portland entstehen zu lassen,
zumal die klimatischen Bedingungen der beiden Städte ähnlich sind. Ein Parkplatz im Nordwesten von Portland
wurde vom Eigentümer zu diesem Zweck gestiftet, und der Park wurde im September 2000 eingeweiht. Ein
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Großteil des Materials und 65 Arbeiter, die den Garten gestalteten, stammten aus China. Die Pflanzen stammen ursprünglich aus China, wurden jedoch aufgrund der strengen Einfuhrbestimmungen in den USA gezüchtet. Der Bau kostete knapp $13 Millionen, für die jedoch keine Steuergelder aufgewendet wurden. Der Park
finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedschaftsbeiträgen, Spenden und Eintrittsgeldern. Der Eintritt kostet $7
für Erwachsene und ist für Kinder unter 5 Jahren frei. Geöffnet ist er in den Monaten April bis Oktober von 9
bis 18 Uhr und im übrigen Jahr von 10 bis 17 Uhr.
Pioneer Courthouse Square
Der große säulengesäumte Platz inmitten der Innenstadt ist für die Einwohner Portlands wie ein Wohnzimmer
unter freiem Himmel. Hier treffen sie sich, schauen Straßenkünstlern zu, trinken Kaffee oder genießen im
Sommer eines der zahlreichen Festivals, die hier stattfinden. Fotogene Attraktion des Platzes ist die "Weather
Machine", die täglich Schlag Mittag zum Leben erwacht und das Wetter des folgenden Tages ankündigt. Im
Untergeschoss finden Touristen das städtische Besucherzentrum, wo man auch Eintrittskarten für Veranstaltungen erstehen kann. Ringsum liegt die Innenstadt, eine Mischung aus modernen Wolkenkratzern und prächtig erhaltener Industriearchitektur der vorletzten Jahrhundertwende. Hier findet man selbstverständlich auch die
großen Einkaufszentren, Kaufhäuser und Einzelhandelsgeschäfte, die in keiner amerikanischen Großstadt fehlen
dürfen.
Portland Saturday Market
Ein Erlebnis besonderer Art ist der Portland Saturday Market (www.SaturdayMarket.org), ein Straßenmarkt,
der seit 1974 von März bis Weihnachten jeden Samstag und (auch wenn der Name es nicht vermuten lässt)
Sonntag im Zentrum von Portlands historischer Altstadt stattfindet und zugleich der größte Kunsthandwerksmarkt des Landes ist. Zwischen Burnside Bridge, Ankeny Square und dem Southwest Naito Parkway locken
die Stände von über 270 Künstlern, Handwerkern und Köchen mit Kunst und Kitsch, Keramik und Klamotten.
Straßenkünstler geben dem Markt ein Flair von Leichtigkeit. Einen Marktbummel kann man mit einem Besuch
des angrenzenden Skidmore Historic District verbinden, in dem es viele Gebäude aus der Gründerzeit von
Portland zu sehen gibt.
Portland Art Museum
Das Portland Art Museum (PAM; www.PAM.org) war bei seiner Gründung 1892 an der Ecke S.W. 5th Avenue
und Taylor Street das erste Kunstmuseum des Nordwestens, weil einige kulturbeflissene Industrielle schon
damals der Meinung waren, dass den Bürgern der noch jungen Stadt der Zugang zu Kunst und Kultur nicht
verschlossen bleiben dürfe. Im Jahr 1932 zog das Museum in die heutigen Gebäude an der S.W. Park Avenue
und Jefferson Street um. In einem neuen Flügel zeigt das Museum heute auf einer Fläche von 4.600 m2 umfassende und einzigartige Sammlungen von Indianerkunst und Kunst aus dem Nordwesten der USA.
Eine besondere Attraktion sind auch die Ausstellungen des Museums. Eine Ausstellung vom 18. März bis 11.
Juni 2006 ist den deutschen Expressionisten gewidmet, eine Retrospektive vom 15. April bis 16. Juli 2006 der
avantgardistischen einheimischen Bildhauerin Hilda Morris (1911-1991) und eine weitere Ausstellung vom 29.
April bis 17. September 2006 den großen Malern im italienischen Brescia von der Renaissance bis zum 18.
Jahrhundert. Während der Oregon-Biennale 2006 wird vom 29. Juli bis 8. Oktober 2006 zeitgenössische Kunst
aus Oregon ausgestellt. Eine besondere Attraktion werden die Schätze aus dem alten Ägypten sein, die vom
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5. November 2006 bis 4. März 2007 in der Ausstellung "The Quest for Immortality" („Die Suche nach Unsterblichkeit") hier zu bewundern sind. Vom 26. Mai bis 16. September 2007 zeigt das PAM dann wertvolle Kunstwerke von Rembrandt und anderen niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts, die aus dem Rijksmuseum
in Amsterdam stammen.
Das Museum ist von Dienstag bis Samstag ab 10 Uhr und sonntags ab 12 Uhr geöffnet und schließt an den
Öffnungstagen um 17 Uhr, donnerstags und freitags um 20 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt $15 für Erwachsene
(einschließlich Sonderausstellung und Audio-Führer) und $6 für Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren.
Powell's City of Books
Manch ein Baum aus Oregon „lebt" heute in einem Bücherregal weiter, und so ist es nur logisch, dass ein
Staat, in dessen Geschichte die Holzindustrie eine bedeutende Rolle spielte, auch in Sachen Bücher Superlative zu bieten hat. „Stadt der Bücher" ist tatsächlich keine Übertreibung für den 1971 gegründeten größten
unabhängigen Buchladen der Welt, denn Powell's (www.Powells.com) ist mehr als ein Buchladen: In dem
4.000 m2 großen Paradies für Leseratten in der Burnside Avenue weisen garagentorgroße Schilder den Weg,
damit sich der Bücherwurm in dem vierstöckigen Gebäude zwischen den mehr als einer Million Büchern nicht
verläuft. Die Bücherstadt ist an jedem Tag des Jahres von 9 bis 23 Uhr geöffnet. Dazu gibt es auch ein nettes
Café (im Besitz eines einheimischen Kaffeerösters, World Cup Coffee & Tea), damit man beim Schmökern
nicht verdurstet. Man kann hier aber nicht nur neue Bücher erstehen, sondern auch gebrauchte,
seltene und längst vergriffene. Außerdem gibt es einen Bereich, in dem DVDs verkauft werden.
ROSEN, RENNEN, REINBEISSEN:
Portland, wie es trinkt und lacht
Portland Jazz Festival (Februar, Portland)
Im Februar findet in Portland zehn Tage lang – zuletzt zwischen dem 17. und 26. Februar 2006 – das jährliche
Portland Jazz Festival (www.PDXJazz.com) statt mit rund fünfzig verschiedenen Veranstaltungen, von denen
ein großer Teil gratis besucht werden kann. Bei den kostenpflichtigen Konzerten liegen die Preise für einzelne
Karten zwischen $20 und $35. Ein Pass, der zum Besuch aller Konzerte berechtigt, kostet $150 und ein "Gold
Circle Pass" mit reservierten Sitzplätzen in bevorzugter Lage $600. Mit diesem Festival feiert Portland sich
selbst, die Jazzmusik und – im sogenannten "Black History Month" – auch seine Bevölkerung schwarzafrikanischer Abstammung, die etwa 7,5% der Einwohner ausmacht.
Festival of Roses (Juni, Portland)
Zum jährlichen "Rose Festival" (www.RoseFestival.org) in Portland gehört nicht nur die zweitgrößte Blumenparade der USA, sondern Festlichkeiten, die sich durch den gesamten Sommer ziehen, von Anfang Juni bis
Ende September – und das nun bereits seit fast hundert Jahren. Selbstverständlich fiebert ganz Portland schon
diesem Geburtstag entgegen, auch wenn er erst 2007 gefeiert wird. Wer nicht so lange warten möchte, kann
auch im 99. Jahr des Rosenfests schon kräftig mitfeiern – zusammen mit den rund zwei Millionen Besuchern,
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die auch 2006 wieder erwartet werden. Am 1. Juni wird dann wieder die Rosenkönigin gekrönt, und am nächsten Tag wird das Festival mit einem spektakulären Feuerwerk eröffnet. Den Höhepunkt bildet am Samstag,
dem 10. Juni, der große, farbenprächtige Umzug durch die Straßen. Am gleichen Wochenende finden auch
Drachenbootrennen statt – und am Wochenende darauf (16.-18. Juni) in den "South Park Blocks" das Portland
Arts Festival, eine große Kunstveranstaltung unter freiem Himmel mit ebenso freiem Eintritt für alle Besucher.
Im neunten Jahr werden bei dieser größten Veranstaltung ihrer Art in der Region rund 150 einheimische wie
ausländische Künstler, die von einer Jury sorgfältig ausgewählt wurden, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Waterfront Blues Festival (Juli, Portland)
Am Wochenende des Unabhängigkeitstages (4. Juli) findet am Ufer des Willamette River in Portland alljährlich das zweitgrößte Bluesfestival der USA (und das größte westlich des Mississippi) statt, das Waterfront
Blues Festival (www.WaterfrontBluesFest.com). Es beginnt am Freitagmittag (30. Juni 2006) und endet
Dienstagabend (4. Juli 2006). An diesen fünf Tagen erleben die rund 120.000 Besucher, die in jedem Jahr
erwartet werden, auf vier verschiedenen Bühnen etwa einhundert Vorstellungen. Eine besondere Note erhält
das Festival auch durch seine Workshops und das "Ethos Blues Lab" für Kinder, durch das es sich von anderen
Veranstaltungen dieser Art unterscheidet. Das Festival wurde nicht nur mit dem begehrten "Keeping the Blues
Alive" Preis der renommierten Blues Foundation ausgezeichnet, sondern auch mit dem "Ovation Award" als
bestes Festival in Oregon überhaupt. Zusätzlich kann man der Live-Musik auch bei den beliebten Blues Cruises
auf dem Willamette River lauschen: Das Schiff Portland Spirit besitzt zwei Bühnen, auf denen die Top-Acts
des Festivals in einer gemütlichen Kreuzfahrtatmosphäre zu hören sind. Die Tickets gibt es vom 1. Mai an
im Vorverkauf zu Preisen zwischen US$ 15 für die drei Nachmittagsfahrten und US$ 25 für die nächtlichen
Ausflüge (nach dem 1. Juli werden beide Tickets jeweils 5 Dollar teurer). Die Eintrittspreise für das Festival
selbst sind mit US$ 5 pro Tag äußerst bescheiden. Allerdings muss man als Besucher auch noch jeweils zwei
Dosen Essbares mitbringen – nicht zum Eigenverzehr, sondern als Spende an die Oregon Food Bank (OFB).
Auch die Eintrittsgelder fließen in diesen Spendentopf. Wem das Festival also mehr wert ist, darf seinen
Beitrag gerne erhöhen. Im Jahr 2003 allein sammelte die OFB 26.762 Tonnen Nahrungsmittel, half damit
schätzungsweise 780.000 Menschen mit Notrationen und gab 4,4 Millionen Mahlzeiten aus.
Oregon Brewers Festival (Juli, Portland)
Jedes Jahr kommen am letzten vollen Wochenende im Juli mehr als 50,000 Bier-Enthusiasten aus aller Welt
nach Portland, um beim viertägigen Oregon Brewers Festival (www.OregonBrewfest.com) die Biere der über
70 dort vertretenen Brauereien, die sowohl aus Oregon als auch aus anderen Teilen der USA kommen, zu
kosten. Es handelt sich um die größte Zusammenkunft unabhängiger Bierbrauer in ganz Nordamerika und um
eines der besten und größten Feste in ganz Nordamerika, das allein dem Gerstensaft gewidmet ist. Das 1988
gegründete OBF findet in diesem Jahr vom 27. bis 30. Juli 2006 im Tom McCall Waterfront Park statt. Das
Festival beginnt traditionsgemäß am Donnerstag um 15:30 Uhr und schließt am Sonntagabend um 20 Uhr.
Der Eintritt ist frei, aber um Bier zu trinken, ist man verpflichtet, für $4 einen Souvenir-Bierkrug (der in jedem
Jahr neu gestaltet wird) zu kaufen. Eine Bierprobe kostet $1, ein voller Krug $4. In einem „Soda-Garten" gibt
es alkoholfreie Getränke für Kinder und Autofahrer. Dazu gibt es Imbisse von örtlichen Restaurants.
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The Bite of Oregon (August, Portland)
"The Bite of Oregon" (www.BiteofOregon.com) ist ein einzigartiges dreitägiges Fest Mitte August, bei dem
Oregon seine Nahrungsmittelindustrie und seine Musik gleichzeitig feiert. Über zwei Dutzend Weinkellereien
und noch einmal rund dreißig Restaurants laden ein zu einem kulinarischen Streifzug durch Oregon – vom
Bluefish Bistro über Hot Lips Pizza bis zu The Rheinlander und dem indianischen Tamástslikt's Kinship Café.
Auf vier Bühnen sorgen lokale wie auch international bekannte Künstler von morgens bis in die Nacht hinein
für Unterhaltung – und das alles für nur $5 Eintritt pro Tag. Der nächste "Bite" findet vom 11. bis 13. August
2006 statt.
Portland Marathon (Oktober, Portland)
Der Portland Marathon (www.PortlandMarathon.org) ist seit 1972 eine der größten jährlichen Sportveranstaltungen der Stadt und gilt als einer der bestorganisierten Marathonläufe überhaupt. Zudem weist er den
größten Anteil an Frauen (56%) auf. Einem bekannten Marathonführer zufolge eignet er sich auch besonders
gut für Anfänger. Ungefähr ein Viertel der Teilnehmer sind Geher. Damit auch sie eine Chance haben, am Ziel
anzukommen, bleibt der Kurs acht Stunden lang für den Verkehr gesperrt. Der nächste Portland Marathon
findet am 1. Oktober 2006 statt. Der Startschuss fällt um Punkt 7 Uhr an den Chapman/Lownsdale/Schrunk
Parks. Die Startlinie befindet sich an der Ecke S.W. Main Street und S.W. 4th Avenue. Das Startgeld beträgt
$85, an den letzten beiden Tagen vor dem Rennen $130.
SÄGEN, SCHIENEN, SCHIFFE:
Die bunte Geschichte der Stadt Portland
Die Metropole Portland entstand aus einem bescheidenen Flecken am Ufer des Willamette River, den man nur
"The Clearing" („Die Lichtung") nannte und der auf halber Strecke zwischen Oregon City und Fort Vancouver
lag. Im Jahre 1843 erkannte William Overton das kommerzielle Potential, das in diesem Stück Land steckte,
doch es fehlte ihm der Vierteldollar, mit dem er seinen Anspruch auf das Land absichern konnte. So tat er sich
mit seinem Partner Asa Lovejoy zusammen, der die 25 Cent aufbrachte und dafür die Hälfte der rund 2,6
Quadratkilometer Land erhielt. Bald aber wurde es Overton zu langweilig, Wald zu roden und Straßen zu
bauen, und so verkaufte er seine Hälfte einem Francis W. Pettygrove. Die neuen Partner wollten ihrer Stadt
nun endlich einen Namen geben und dachten – wie es damals üblich war – an ihre jeweilige Heimatstadt an
der Ostküste. So warfen sie eine Münze: Pettygrove gewann und benannte die Stadt nach Portland in Maine.
Hätte Lovejoy gewonnen, hieße die Stadt in Oregon heute Boston.
Zur Mitte des 19. Jahrhunderts zählte Portland rund 800 Einwohner und besaß ein dampfbetriebenes Sägewerk, ein Blockhüttenhotel und eine Wochenzeitung, den Weekly Oregonian. Aber in seinen Anfangsjahren
führte Portland stets ein Schattendasein neben der damaligen Hauptstadt des Territoriums, Oregon City, die
rund 20 km stromaufwärts lag. Portland hatte allerdings einen strategischen Vorteil durch seine größere Nähe
zur Mündung des Willamette in den Columbia und auch zum Meer. Die Seefahrt bescherte einigen zwielichtigen
„Unternehmern" in der Stadt auch eine dubiose Einnahmequelle: das Schanghaien. Die Opfer wurden durch
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Tunnel unter der Stadt zu den Schiffen verschleppt. Die Tunnel sind auch heute noch als „Schanghaitunnel"
bekannt und können auf Sightseeingtouren durch die Stadt besichtigt werden. Fast bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Portland der wichtigste Hafen im Nordwesten, bis im letzten Jahrzehnt eine Eisenbahnverbindung
von Seattle (WA) aus gebaut wurde, die diese Stadt mit Städten im Osten verband. dadurch wurde es möglich,
Fracht von der Nordwestküste ins Landesinnere zu transportieren, ohne durch die schwierige Mündung des
Columbia navigieren zu müssen.
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Im Jahre 1883 war die Eisenbahn aber auch nach Portland gekommen, und ein Boom in der Holzindustrie
brachte der Stadt Wohlstand. Oregon, das zwischen Alaska und Kalifornien lag, lieferte zudem Material
für die in Massen herbeiströmenden Glücksritter, die in diesen beiden Gebieten in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts nach Gold suchten.
Der Holzbaron und Philanthrop Simon Benson sorgte sich angesichts der zahlreichen angetrunkenen Holzfäller, die bereits tagsüber durch die Stadt stolperten. Auf die Frage, warum sie bereits so früh am Tag Bier
tränken, erfuhr er, dass es kein sauberes Trinkwasser in der Stadt gab. daraufhin ließ er zwanzig elegante
Trinkbrunnen bauen, die auch heute noch in der Innenstadt zu sehen sind.
Einen weiteren Aufschwung erlebte die Stadt 1905, als man mit einer Ausstellung des hundertsten Jahrestages
der Expedition von Lewis und Clark gedachte.
Durch eine großangelegte Reform im Straßensystem wurde Portland 1931 in fünf (!) „Quadranten" geteilt.
Burnside Street bildet die Grenze zwischen Nord und Süd, der Willamette zwischen Ost und West. Zwischen
der Williams Avenue und dem Fluss entstand der fünfte „Quadrant". Die Orientierung in der Stadt fällt auch
Fremden leicht, weil alle Nord-Süd-Straßen als "Avenues" und alle Ost-West-Straßen als "Streets" bezeichnet
werden.
Heute ist Portland eine schwungvolle Metropole mit über einer halben Million Einwohner, und 80 Prozent
der Arbeitskräfte sind in der Dienstleistungsindustrie beschäftigt. Die Bäume werden heute eher fotografiert
als gefällt.
RITTER MIT TURNSCHUHEN:
Phil Knight und der Sohlenbäcker von Nike
Im Nordwesten der USA erzählt man sich die Sage vom rotblonden Mann mit dem bedeutungsvollen Namen
Knight („Ritter"), der von Oregon aus seinen Kreuzzug gegen die deutsche Weltherrschaft eines Mannes namens
Adolf (oder kurz: Adi) begann – und zwar auf dem Markt für Sportschuhe. Bereits die Magisterarbeit des
Mittelstreckenläufers Philip Hampson ("Phil") Knight (Jahrgang 1938) an der Stanford-Universität beschäftigte sich mit der Frage, wie man die Dominanz der deutschen Dassler-Brüder mit ihren Firmen Adidas und
Puma auf dem US-amerikanischen Markt brechen könne. Anfang der sechziger Jahre ließ Knight dann der
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Theorie Taten folgen und gründete zusammen mit seinem Trainer Bill Bowerman eine Firma. Der Legende
zufolge fiel dem ersten Angestellten der Firma im Traum der Name ein: Nike – wie die griechische Siegesgöttin, Symbol für den erhofften Triumph des Unternehmens über die deutsche Konkurrenz und natürlich für
die erhofften Triumphe der Athleten, die Nike-Schuhe tragen würden.
Die Schuhe wurden anfangs noch aus Fernost importiert und bei Leichtathletikveranstaltungen aus dem Kofferraum eines Autos verkauft, aber Bowerman erfand eine neue Art von Sohle, die er aus einer speziellen Gummimischung im Waffeleisen seiner Frau buk: das revolutionäre "Waffle"-Design war geboren (wenngleich die
Waffeln im Hause Bowerman fortan einen kautschukartigen Beigeschmack hatten).
Was der jungen Firma noch fehlte, war ein Markenzeichen, und so zahlte Phil einer Kunststudentin 1971 ein
paar Dollar für Entwürfe. Obwohl ihm keiner hundertprozentig zusagte, entschied er sich unter Zeitdruck
für den "Swoosh" – mit der Bemerkung: „Ich werd mich schon dran gewöhnen." Gewöhnt haben sich heute
Abermillionen von Menschen an dieses Emblem – auch ohne den Firmennamen gehört es weltweit zu den
Markenzeichen mit dem höchsten Erkennungswert. Phil Knight hatte zwar die Rechnung der Kunststudentin
ordnungsgemäß bezahlt, aber er wollte ihre damalige Unerfahrenheit nicht ausnutzen. Zwölf Jahre später
schenkte er ihr einen diamantbesetzten goldenen "Swoosh"-Ring und ein Aktienpaket von beträchtlichem Wert.
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Ausgerechnet zu den Olympischen Spielen in Bayern, der Heimat des Erzrivalen, holte Nike zum großen
Schlag aus, und acht Jahre später stand ein Nike-Schuh erstmals auf dem Treppchen, als ausgerechnet ein
Brite in Moskau damit Gold holte. Seit 1992 hat Nike einen Exklusivvertrag mit der amerikanischen Leichtathletik-Olympiamannschaft. Der Rest ist Geschichte: Michael Jordan, Michael Johnson, Carl Lewis, Tiger
Woods, Lance Armstrong... und so weiter. Und der rothaarige Ritter aus Oregon hat tatsächlich die Welt
erobert: Nike beschäftigt heute nahezu eine Million Menschen auf sechs Kontinenten – und verkauft werden
die Schuhe auch weltweit. Die Jahresumsätze des Unternehmens liegen bei 14 Milliarden Dollar, und für Phil
Knight hat sich der Kreuzzug auch privat gelohnt: sein privates Vermögen wird auf über sieben Milliarden
Dollar geschätzt.
Im Jahre 1990 eröffnete das Unternehmen das erste Geschäft unter dem Namen "Niketown" in Portland mit
2.150 m2 Verkaufsfläche, und in Northeast Portland gibt es zudem einen Nike Outlet Store: eine Erfolgsgeschichte made in Oregon.
GERSTENSAFT IM KLEINFORMAT:
Mikrobrauereien und "brewpubs"
Oregon ist bereits seit einigen Jahrzehnten für seine ausgezeichneten Weine bekannt, doch in jüngster Zeit
haben sich auch die "microbrews" aus dem Biberstaat einen Namen gemacht. Unter einem "microbrew" versteht man die Erzeugnisse einer Mikrobrauerei, also einer kleinen kommerziellen Brauerei, die weniger als
15.000 Fass Bier im Jahr produziert. Der Begriff entstand in den achtziger Jahren des vergangenen
Jahrhunderts in den USA.
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Die kleinen Privatbetriebe entstanden aus dem Bedürfnis von Bierliebhabern nach Alternativen zum mittelmäßigen Einheitsgebräu der wenigen Großbrauer, die nach der Konsolidierung der Industrie noch übriggeblieben
waren. Manche Biertrinker versuchten sich als Hobbybrauer im eigenen Heim, und einige von ihnen waren
dabei so erfolgreich, dass sie ihr Bier auch verkaufen konnten. Meist verbanden sie ihre Mikrobrauerei mit
einem Ausschank, der Brauereigaststätte – oder englisch dem "brewpub".
Bei dem Reichtum an Zutaten wie Gerste, Hopfen, Malz und klarem Bergquellwasser, die man gleich vor der
Haustür findet, verwundert es kaum, dass es in Oregon mehr Brauereien und "brewpubs" pro Kopf der Bevölkerung gibt als in jedem anderen Bundesstaat der USA, und auch ein großer Teil der 450 Mikrobrauereien des
Landes befindet sich in Oregon. Dabei sind die Heimbrauer Oregons noch gar nicht mitgezählt, die ihr Bier
nicht in den Handel bringen.
Portland und einige andere Städte wie Hood River und Bend sind inzwischen landesweit für ihr gutes Bier
bekannt. Bereits 1852 eröffnete der deutsche Auswanderer Heinrich Saxer im benachbarten Lake Oswego
seine erste Brauerei. Mit 33 Brauereien innerhalb der Stadtgrenzen hat Portland inzwischen sogar Köln (mit
24 Brauereien) überflügelt. Allein die Brüder McMenamin (www.McMenamin.com) besitzen über dreißig
Brauereigaststätten, Brennereien und Weinkellereien im Großraum Portland, davon viele in renovierten Theatern
und anderen historischen Gebäuden, die sie damit vor dem Abriss bewahrten. Weitere beachtenswerte Kleinbrauereien in der Stadt sind die Widmer Brothers Brewing Company (www.Widmer.com), die BridgePort
Brewing Company (www.BridgePortBrew.com) und die MacTarnahan's Brewing Company (www.MacsBeer.com).
Dem Bier widmet Portland selbstverständlich auch eine Reihe von Festen und Feierlichkeiten, darunter das
Oregon Brewers Festival, die größte Zusammenkunft unabhängiger Brauer in ganz Nordamerika.
Eine Liste von Brauereien und "brewpubs" im ganzen Staat Oregon findet man, alphabetisch nach Städten
sortiert, unter http://www.all-oregon.com/beer.htm
RADFAHREN RUND UM PORTLAND:
Fit durch Stadt und Kneipe
Sicherlich nicht jede amerikanische Stadt kann man als radfahrerfreundlich bezeichnen, doch Portland bildet
auch hier eine Ausnahme. Wer im Urlaub fit bleiben und gleichzeitig die Stadt kennenlernen möchte, kann das
eigene Rad selbstverständlich von zu Hause mitnehmen oder sich vor Ort ein Fahrrad mieten, zum Beispiel bei
Bike Central Coop (732 S.W. 1st Street) oder Fat Tire Farm (2714 N.W. Thurman Street; www.FatTireFarm.com).
Fat Tire Farm liegt gleich neben dem riesigen Forest Park, der ideal zum Radfahren geeignet ist. Die Mietpreise liegen zwischen $10 pro Stunde und $200 pro Woche.
Wer in Portland mit dem Fahrrad fahren möchte, kann sich auch bereits im Internet vorab über Radwege,
Parkmöglichkeiten, Verkehrsregeln, Beschilderung, Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln und
vieles mehr informieren. Für Portland findet man diese Informationen unter:
www.PortlandOnline.com/transportation/index.cfm?c=34772.
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Verschiedene Radwege von Portland zur Küste zeigt eine Karte unter www.PortlandOnline.com/transportation
/index.cfm?c=39889. Wer von Portland aus nach Süden entlang der Küste oder nach Osten durch die Columbia
River Gorge weiterreisen möchte, kann sich entsprechende Karten online anschauen und herunterladen unter
www.Oregon.gov/ODOT/HWY/BIKEPED/maps.shtml. Eine Radfahrerkarte für den gesamten Staat kann man
hier in gedruckter Form bestellen. Radfahrerinformationen für Eugene findet man unter:
www.Eugene-OR.gov/portal/server.pt und für Corvallis unter:
www.ci.corvallis.or.us/index.php?option=content&task=view&id=120&Itemid=401.
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Manche Veranstalter bieten auch komplette Fahrradtouren an, beispielsweise im Sommer eine dreitägige Fahrt
über gut 220 km von Forest Grove (rund 40 km westlich von Portland) nach Edgefield, bei der an jedem
Abend eine originelle Kneipe mit einer Pinte Bier lockt, die bereits im Reisepreis inbegriffen ist. Die Tour
nennt sich folglich auch "Rolling Pub Crawl" (www.RollingPubCrawl.com), also in etwa „Kneipentour auf
Rädern" –, und übernachtet wird entlang der Strecke in kleinen und charmanten historischen Hotels der
McMenamin-Gruppe, die jeweils einen Pub und ein Restaurant besitzen. Auf der Strecke liegen zudem die
berühmten Weinanbaugebiete von McMinnville, und in diesem Städtchen steht auch die Besichtigung einer
japanischen Sake-Brauerei auf dem Programm. Natürlich sollte man bei so viel alkoholischer Versuchung
darauf achten, dass man fit bleibt für die Radtour. Los geht's an jedem vierten Sonntag der Monate April bis
Oktober, die Anreise erfolgt auf eigene Faust, die Fahrräder können vor Ort gemietet werden. Der Spaß kostet
für vier Tage und vier Nächte $725.
HIER KOMMT DIE FLEDERMAUS:
Batman Forever und Mr. Holland's Opus
Batman Forever (1995)
Regie: Joel Schumacher. Drehbuch: Lee Batchler & Janet Scott Batchler & Akiva Goldsman. Darsteller:
Val Kilmer, Tommy Lee Jones, Jim Carrey, Nicole Kidman, Chris O'Donnell, Michael Gough, Pat Hingle,
Drew Barrymore, Debi Mazar, Rene Auberjonois, Jon Favreau, Ed Begley Jr.
In diesem dritten Abenteuer kämpft der Fledermausmann (Kilmer) gegen Two-Face (Jones) und den Riddler
(Carrey), die wieder einmal Gotham City und die Welt bedrohen. Dabei lernt er seinen künftigen "Sidekick",
Robin (O'Donnell), kennen.
Einer der Drehorte war der Corbett Hill Circle in Portland.
Der Film erschien Ende 2005 in einer neuen 2-Disc-Special Edition mit DTS-Ton und umfangreichem
Bonusmaterial auf DVD.
Mr. Holland's Opus (1995)
Regie: Stephen Herek. Buch: Patrick Sheane Duncan. Darsteller: Richard Dreyfuss, Glenne Headly,
Jay Thomas, Olympia Dukakis, William H. Macy, Alicia Witt, Terence Howard, Damon Whitaker,
Jean Louisa Kelly, Balthazar Getty.
Ein frustrierter Komponist findet seine Erfüllung als Musiklehrer an einer High School.
Gedreht wurde in Portland an der Grant High School (2245 NE 36th Avenue) und an der Christie School in
Marylhurst (südlich von Portland am Highway 43 / Willamette Drive, zwischen Lake Oswego und Marylhurst
University).
Die deutsche DVD des Films enthält keinen Originalton
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